VDE-AR-N 4101 Installateurversammlung ED Netze Dipl. Ing. (FH) Martin Reinacher Kapitelübersicht der E VDE-AR-N 4101 (12:2014) 1. Anwendungsbereich 2. Normative Verweise 3. Begriffe und Abkürzungen 2 Begriffe Abkürzungen ED Netze M.Reinacher Kapitelübersicht der E VDE-AR-N 4101 (12:2014) 4. 3 Technische Anforderungen an Zählerplätze Allgemeines Allgemeine Ausführung der Zählerplätze Bestückungs- und Belastungsvarianten von Zählerplätzen Anordnung der Zählerschränke Trennvorrichtung für die Kundenanlage Besondere Anforderungen Anbindung von Kommunikationseinrichtungen Schematische Darstellung der Verlegung von Datenleitungen auf unterschiedlichen Zählerplätzen ED Netze M.Reinacher Kapitelübersicht der E VDE-AR-N 4101 (12:2014) 5. Raum für Zusatzanwendungen Allgemeines Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit BKE-I Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit DreipunktBefestigung mit BKE-AZ Raum für Zusatzanwendungen bei Zählerplätzen mit DreipunktBefestigung mit 3.HZ Betriebsmittel BKE-I: Befestigungs- und Kontaktiereinheit integriert BKE-AZ: Befestigungs- und Kontaktiereinheit Aufbau erweiterbar 4 ED Netze M.Reinacher Anwendungsbereich / Allgemeines 5 ED Netze M.Reinacher Anwendungsbereich der VDE-AR-N 4101 Die VDE-AR-N 4101 legt die technischen Mindestanforderungen an Zählerplätze mit direkter Messung für Betriebsströme bis 63 A sowie deren Betriebs- und Umgebungsbedingungen fest. 6 ED Netze M.Reinacher Technische Anforderungen an Zählerplätze Allgemeines • Einbau eines 5-poligen Sammelschienensystems im Zählerschrank • TN-C-S System ab der Einspeisung im Gebäude (Hausanschlusskasten) • Für jede Kundenanlage ist ein eigenes Zählerfeld vorzusehen • Die Hauptzuleitung ist von unten oder seitlich in den unteren Anschlussraum des Zählerschrank einzuführen. 7 ED Netze M.Reinacher DIN VDE 0100 Teil 444 8 ED Netze M.Reinacher Allgemeine Ausführung der Zählerplätze • Dauerhafte Kennzeichnung der Zuordnung der Trenneinrichtung/ der Messeinrichtung zur Kundenanlage • Abdeckstreifen für den unteren Anschlussraum müssen verriegelbar sein • Nicht belegte Zählerfelder müssen gegen Einschalten gesichert sein • Nicht benutzte Zählerfelder müssen berührungssicher sein • Nicht benutzten Adern müssen isoliert sein 9 ED Netze M.Reinacher Zulässige Zählerplatzvarianten • 10 Es sind Zählerplätze mit einem 300 mm hohen oberen Anschlussraum zu verwenden. ED Netze M.Reinacher Ausführung der Zählerplätze Oberer Anschlussraum • In den oberen Anschlussraum können Fehlerstromschutzeinrichtungen und Leitungsschutzschalter für bis zu drei Wechselstromkreise (z.B. Kellerbeleuchtung, Waschmaschine) installiert werden – maximal 6 Teilungseinheiten (TE) • Der obere Anschlussraum dient zur Aufnahme von Betriebsmitteln für den Anschluss der Zuleitung zum nachfolgenden Stromkreisverteiler (als Stromkreisverteiler nicht zulässig!) 11 ED Netze M.Reinacher Belastungsvarianten 12 ED Netze M.Reinacher Belastungs- und Bestückungsvarianten • Die neuen Anforderungen gelten gleichermaßen für Zählerplätze mit DreipunktBefestigung als auch für Zählerplätze mit BKE-I sowie für einfach und Doppelbelegung • Es wird zwischen kurzzeitiger Belastung und Dauerstrom unterschieden • Einführung von Belastungsvarianten mit 10 mm² und 16 mm² (H07V-K) interner Verdrahtung des Zählerplatzes • Zählerplätze sind nach DIN 43870 auszuführen • Zählerplätze sind für einen bestimmten Bemessungsstrom ausgelegt Bemessungsstrom: elektrische Stromstärke, die vom Hersteller für eine festgelegte Betriebsbedingung eines Installationsmaterials zugeordnet wird. 13 ED Netze M.Reinacher Belastungs- und Bestückungsvarianten Definition des Bemessungsstrom • Dem Bemessungsstrom liegt eine in EVU- Netzen üblichen Betriebsart zugrunde. • Diese wird durch ein Tageslastspiel mit ausgeprägter Größtlast und Belastungsgrad gekennzeichnet (24h-Zyklus) • Die Durchschnittslast ist der Mittelwert der Last des Tageslastspiels = 0,73% 14 ED Netze M.Reinacher Bemessungsstrom Quelle: https://www.google.de 15 ED Netze M.Reinacher Belastungsvarianten Kurzzeitige Belastung: Haushalt oder haushalts ähnliche Anwendungen Quelle: https://www.google.de Dauerlast: Gewerbe Elektro Mobilität Quelle: http://www.senertec.de/ Erzeugungsanlagen Quelle: http://www.4teachers.de 16 ED Netze M.Reinacher Lastprofile 17 ED Netze M.Reinacher Belastungs- und Bestückungsvarianten kurzzeitige Belastung Standard Lastprofil (SLP) Haushalt (H0) Ø Leistung in W (bezogen auf einen Jahresverbrauch von 1.000 kWh/a 250,0 200,0 150,0 Samstag Sonntag 100,0 Werktag 50,0 23:15 22:15 21:15 20:15 19:15 18:15 17:15 16:15 15:15 14:15 13:15 12:15 11:15 10:15 09:15 08:15 07:15 06:15 05:15 04:15 03:15 02:15 01:15 00:15 0,0 Uhrzeit 18 ED Netze M.Reinacher Belastungs- und Bestückungsvarianten Dauerlast Lastprofil Gewerbe (G0) Ø Leistung in W (bezogen auf einen Jahresverbrauch von 1.000 kWh/a 300 250 200 Samstag 150 Sonntag Werktag 100 50 00:15 01:00 01:45 02:30 03:15 04:00 04:45 05:30 06:15 07:00 07:45 08:30 09:15 10:00 10:45 11:30 12:15 13:00 13:45 14:30 15:15 16:00 16:45 17:30 18:15 19:00 19:45 20:30 21:15 22:00 22:45 23:30 0 Uhrzeit 19 ED Netze M.Reinacher Belastungs- und Bestückungsvarianten Dauerlast Photovoltaik-Anlage Quelle: http://www.sma.de 20 ED Netze M.Reinacher Bestückungsvarianten der Zählerplätze 21 ED Netze M.Reinacher Kurzzeitige Belastung (Haushalt oder ähnliche Anwendungen) Zählerfeldhöhe 1050mm Z1 Z2 ≤ 63 A 22 ≤ 63 A Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ≤ 63 A ED Netze M.Reinacher Dauerlast (Erzeugungsanlage/Gewerbe oder ähnliches) Zählerfeldhöhe 1050mm Z1 Z2 Verdrahtung 23 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 H07V-K 10 mm² ≤ 32 A ≤ 32 A ≤ 22 A ≤ 22 A ≤ 32 A ≤ 32 A H07V-K 16 mm² ≤ 44 A ≤ 44 A ≤ 22 A ≤ 22 A ≤ 32 A ≤ 32 A ED Netze M.Reinacher Kurzzeitige Belastung und Dauerlast gemischt Zählerfeldhöhe 1050mm Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 Z1 Z2 ≤ 22 A ≤ 63 A ≤ 32 A ≤ 63 A Z1 = Dauerlast Z2 = Kurzzeitige Belastung 24 ED Netze M.Reinacher Begrenzung des Dauerstrom • Es ist durch geeignete Massnahmen sicherzustellen, dass die max. zulässigen Betriebsströme nicht überschritten werden. • Entsprechend seiner Charakteristik kann zur Begrenzung des entsprechenden Dauerstroms folgender SH-Schalter verwendet werden: • Bei 22 A ein 25 A SH-Schalter • Bei 32 A ein 35 A SH-Schalter • Bei 44 A ein 50 A SH-Schalter 25 ED Netze M.Reinacher Belastungsvarianten Strombelastbarkeit der Zählerplätze bis zur Bemessungsstromstärke unter Berücksichtigung des Belastungsgrades und des Gleichzeitigkeitsfaktors auf Grundlage der DIN 18015-1 für kurzzeitige Belastung 26 ED Netze M.Reinacher Stromtragfähigkeit von Leitungen Zusammenhang zwischen dem Querschnitt (S in mm²) der Leitung (lt. Errichternorm) für verschiedene Umgebungstemperaturen (20˚C, 30 ˚C, 55 ˚C) und der Stromtragfähigkeit der Leitungen im Zählerplatz 27 ED Netze M.Reinacher Belastungs- und Bestückungsvarianten Auswahl Zählerplatz ja nein Dauerlast nein Dauerbelastung > 32 A ja nein Standardzählerplatz mit BKE-I 28 StandardZählerplatz mit BKE-I Zählerplatz mit 16 mm² Verdrahtung Dauerbelastung > 44 A ja Wandlermessung nach TAB ED Netze ED Netze M.Reinacher Vorgehen bei ED Netze Bei Anlagen mit Dauerströmen größer 44 A (50 A SH-Schalter) ist im Netzgebiet der ED Netze eine Wandlermessung entsprechend den Erläuterungen zur TAB 2007 der ED Netze einzubauen. http://www.ednetze.de/tab 29 ED Netze M.Reinacher E DIN 0603-8 Wandlermessung (halbindirekte Messung) Aktuell wird eine DIN Norm für Messwandlerschränke bei der DKE erarbeitet. Es werden Anforderungen an Messwandlerschränke für Stecktechnik (eHZ) wie auch für 3 Punkt Befestigung definiert. Keine pauschale Freigabe der eHZMesswandlerschränke bei ED. Der Einsatz dieser Schränke muss in der Planungsphase mit ED abgestimmt werden. 30 ED Netze M.Reinacher Anordnung der Zählerschränke 31 ED Netze M.Reinacher Anordnung der Zählerschränke • Zählerplätze sind in leicht zugänglichen Räumen anzubringen • Die Leitungsanlagen-Richtlinie ist zu berücksichtigen (Auskünfte hierzu erteilt das jeweils zuständige Bauamt) • Nicht untergebracht werden dürfen Zählerschränke: • In Wohnungen von Mehrfamilienhäuser • Über Treppenstufen • Auf Dachböden ohne festen Treppenaufgang • In Wohnräumen, Toiletten, Bade-, Dusch-, und Waschräumen • In Räumen deren Temperatur dauernd über 30 ˚C liegt (nach DIN 18012 mehr als eine Stunde) • Feuer- oder explosionsgefährdeten Bereichen • Hochwasser gefährdeten Bereichen • Dies gilt auch für nachträgliche Nutzungsänderung 32 ED Netze M.Reinacher Anordnung der Zählerschränke Der Abstand vom Fußboden bis Mitte der Messeinrichtung muss mindestens 0,80 m und darf maximal 1,80 m betragen 33 ED Netze M.Reinacher Anordnung der Zählerschränke 34 ED Netze M.Reinacher Trennvorrichtung für die Kundenanlage 35 ED Netze M.Reinacher Trennvorrichtung für die Kundenanlage • Hausanschlusssicherungen sind als Trennvorrichtung für die Kundenanlage nicht zulässig • In unteren Anschlussraum des Zählerplatzes ist eine selektive Überstromschutzeinrichtung vorzusehen. • Diese muss laienbedienbar , sperr- und plombierbar sein. • Dient als Trennvorrichtung für die Kundenanalge • Freischalteinrichtung für die Messeinrichtung • Ist zentrale Überstromschutzeinrichtung für die Kundenanlage und die Messeinrichtung 36 ED Netze M.Reinacher Kommunikative Anbindung der Zählerplätze 37 ED Netze M.Reinacher Kommunikative Anbindung der Zählerplätze • Die Zählerplätze sind mit einer optoelektrische Schnittstelle auszurüsten. • Nach DIN 18012 ist vom APL ein Elektroinstallationsrohr zum Zählerschrank zu verlegen. Bei Mehrkundenanlagen zum Zählerfeld der Allgemeinstromversorgung. • Bei Anlagen mit mehreren Zählerschränken sind diese von Schrank zu Schrank mit einer Datenleitung (min. Cat 5) zu verbinden. APL: Anschlusspunkt Linientechnik 38 ED Netze M.Reinacher APZ (Anschlusspunkt Zählerschrank) • Es ist vom Zählerschrank (bei Mehrkundenanlagen von Zählerfeld der Allgemeinstromversorgung) zum APZ eine Datenleitung zu verlegen. • Die Datenleitung (Kat. 5) ist mit einer RJ45 Buchse auszustatten und im Raum für Zusatzanwendungen zu Platzieren. Bei Zählerplätzen mit Dreipunktbefestigung muss das frei Leitungsende im Zählerfeld min. 0,3 m. • Der APZ ist in unmittelbarer räumlicher Nähe des Zählerschrank oder im Kommunikationsfeld des Zählerschrankes zu montieren. • Der APZ ist in einem Installationskleinverteiler oder Stromkreisverteiler unterzubringen. (Bei ED plombierbarer Abzweigkasten) 39 ED Netze M.Reinacher APZ (Anschlusspunkt Zählerplatz) 40 ED Netze M.Reinacher Kommunikationseinrichtung Zählerplatz mit BKE-I • • 1 Datenleitung vom APZ zum Zählerschrank Datenleitung zum APZ max. 2 Datenleitungen je Zählerplatz zur Kundenanlage 41 ED Netze M.Reinacher Kommunikationseinrichtung 3-Punkt-Zählerplatz • • 42 1 Datenleitung vom APZ zum Zählerschrank 1 Datenleitungen je Zählerfeld zur Kundenanlage Datenleitung zum APZ ED Netze M.Reinacher Raum für Zusatzanwendungen 43 ED Netze M.Reinacher Raum für Zusatzanwendungen • Der Raum für Zusatzanwendungen dient zur Aufnahme von Netzbetreiber bzw. Messtellenbetreiber eigenen Betriebsmittel für Messsysteme sowie Steuergeräten. • Eine Verwendung als Stromkreisverteiler ist nicht zulässig. • Der Raum für Zusatzanwendungen muss mit einer Hutschiene nach DIN 60715 ausgestattet sein. • Er muss nach allen vier Seiten abgeschottet und plombierbar sein, Abdeckstreifen müssen von innen verriegelbar sein. 44 ED Netze M.Reinacher Bei Zählerplätzen mit Dreipunktbefestigung ist ein Zusatzraum mit mindestens 8 Teilungseinheiten einzubauen. (BKE-AZ mit Zusatzraum) Quelle: http://www.striebelundjohn.com 45 ED Netze M.Reinacher Spannungsversorgung der Betriebsmittel im Raum für Zusatzanwendungen • Im unteren Anschlussraum des Zählerplatzes (bei Mehrkundenanlagen vorzugsweise im Zählerfeld der Allgemeinstromversorgung) ist eine Steuersicherung für die Absicherung von Netzbetreiber eigenen Betriebsmittel vorzusehen. Wie z.B. Steuergeräten und Messsysteme. Werden mehrere Zählerschränke montiert so ist pro Zählerschrank eine Steuersicherung einzubauen. (ED Netze) • Sicherung im unteren Anschlussraum Max. Bemessungsstrom = 10 A Prospektiver Kurzschlussstrom = 25 kA 46 ED Netze M.Reinacher Zusammenfassung • Norm ist verabschiedet und wird voraussichtlich im Anfang Q3.2015 veröffentlicht • Übergangsfrist von einem Jahr • Bemessungsstrom • Dauerlast • Kurzzeitige Belastung • Bestückungsvarianten • APZ (Anschlusspunkt Zählerschrank) 47 ED Netze M.Reinacher Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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