Seite 3 - Friedrichshagen konkret

August 2015
Friedrichshagen Konkret
Lokales / Anzeigen
Lebensgroßer Gipskopf auf
Baugründstück entdeckt
Foto: S. Strachwitz
Der Fund soll dem Heimatmuseum übergeben werden
Es ist eine kleine Sensation. Am
12. Juni entdeckte der Lokal­
historiker Rainer Roggisch auf
dem Grundstück Müggelsee­
damm 128 den fast lebensgroßen
Gipskopf einer offenbar wilhel­
minischen Soldatenskulptur.
Bei dem Fundort handelt es
sich um ein Grundstück, das
ehemals der Firma Gladenbeck
gehörte. In unmittelbarer Nähe
befanden sich mindestens zwei
Produktions­betriebe der Gladen­
becks. Damit ist wahrscheinlich,
dass der Gipskopf der Bronze­
gießerei entstammt.
Das Grundstück wird gegenwär­
tig für die Errichtung von Eigen­
tumswohnungen vorbereitet. In
Anbetracht der Bedeutung des
Fundes für die Geschichte des
Ortes kamen der Historiker und
die Vorsitzende des Bürgerver­
eins, Dr. Sigrid Strachwitz über­
ein, dass das Heimat­
museum
Köpenick der geeignete Ort zur
weiteren Sicherung und Auf­
bewahrung des Fundes wäre.
Verständnis fanden sie beim
Grundstückseigentümer. So war
Gelegenheit, am 15. Juli im Ver­
kaufsbüro vor Ort von der Gewin­
ner & Kühling GbR, in Vertre­
tung der Diego Immobilien, den
Gipskopf zu übernehmen. Um
Vermittlung mit dem Heimat­
museum baten sie den Vorsit­
zenden des Heimatvereins und
des Bezirksdenkmalrates, Stefan
Förster.
In einem Protokoll über den Er­
haltungszustand des Kopfes, das
Dr. Strachwitz zu diesem Zweck
angefertigt hat, heißt es u.a.:
Die linke Kopfhälfte weist ei­
nige kleinere, die rechte Hälfte
schwerere Schäden und starken
Abrieb auf. Im Hals- und Nacken­
bereich sind Ausbrüche, im obe­
ren Helmkörper kleinere Löcher
und stellenweise Abrieb zu ver­
zeichnen.
Deutlich zu erkennen ist der
preußische Helm (Pickelhau­
be) mit preußischem Adler- und
Tellerbeschlag, in dessen Mitte
­
die Helmspitze fehlt, die als
Teilform vermutlich gesondert
gefertigt wurde. Ferner treten
ein Helmvorderschirm sowie
linksseitig (erhaltene Seite) eine
Kokarde und der sog. Knopf 91
hervor, an dem ein – vermeintlich
lederner – Kinnriemen, keine
Schuppenkette, befestigt ist. Aus
Letzterem lässt sich schließen,
dass es sich um die Darstellung
eines einfachen Mannschafts­
soldaten und nicht um die eines
Offiziers handelt.
**
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