DHZ 8 Kammerbezirk & Landesseite Chemnitz

www.sortimo.de
Verkaufte Auflage: 478.608 Exemplare (IVW I/2015) | Preis: 2,75 Euro
Azubi-Zahlen: Es werden immer weniger
Die Bahn kommt – nicht. Denn es ist
Streikzeit, alle machen blau von Flensburg
bis nach Oberammergau. Zugreisende
schlagen Baumwurzeln auf dem Bahnsteig
und werden zu Eichen, Birken oder sonstwas. Wenn auf dem Bahnsteig Bonsais
stehen, dann waren das Kinder. Wenn da
Palmen stehen, muss das eines der
Germany’s Next Topmodels gewesen sein.
Andere Branchen feiern den Streik. Die
Fernbusbetreiber und Mietwagenverleiher
loben die Gewerkschaft GDL in den
höchsten Tönen und
schicken jeden Tag
Pralinen. GDL-Chef
Claus Weselsky wurde von Sixt wiederholt zum „Mitarbeiter des Monats“ gekürt. Dabei
arbeiten da auch noch
andere fleißige Leute.
Auch wir wollten als Kind
Lokomotivführer werden.
Allerdings nicht wegen
Herrn Weselsky, sonden
wegen Lukas dem Lokomotivführer. Der hatte die „Emma“, das war
seine treue Lok. Lukas’ Job war aber nicht
sicher, das Geschäft defizitär, die Lok hatte keinen Personenwaggon hintendran und
damit keine Einnahmen. Und in ganz Lummerland wohnten ohnehin nur fünf Personen. Trotzdem war Lukas unser Held. So
wollten wir auch sein.
GDL-Chef Weselsky sieht sich vielleicht
auch als Lukas, so mit Arbeitermütze und
blauer Uniform, aber manche sehen in ihm
eher König Alfons den Viertel-vor-Zwölften.
(Wer königstreu ist, kann auf E-Bay eine
„handsignierte“ Autogrammkarte des GDLChefs ersteigern, im Konvolut mit fünf anderen Gewerkschaftern. Hammer! Zum
Schnäppchenpreis von nur 2,50 Euro. Hat
aber bis dato komischerweise noch niemand geboten.)
Und wer sind wir dann? Wir sind Emma.
Die Konjunkturlokomotive.
bur
DIE AKTUELLE ZAHL
85
Prozent der Bundesbürger sprechen dem Berufsstand Handwerk ihr absolutes Vertrauen aus. Das ist der Spitzenwert in einer Studie des GfK-Vereins. An
letzter Stelle: Banken und Versicherungen.
ONLINE-UMFRAGE
Eintrag mit Betrug
Online-Branchenverzeichnisse sind
nicht immer seriös. Wie Handwerker
Kostenfallen im Kleingedruckten
Seite 3
entgehen können.
Neue Ausbildungsverträge im Handwerk
pro Jahr im Langzeitvergleich
249.761
1984
REGIONAL
Chemnitz
1994
219.798
Lehrlingszahlen
2004
171.076
137.300
2014
Lehrlinge verzweifelt gesucht
Ausbildungszahlen im Fall – Einige Branchen besonders betroffen – Regierung stellt Milliarde Euro zur Verfügung
Steuern zurückholen
Von Karin Birk
D
as kommende Lehrjahr wird für das Handwerk nicht leicht. Schrumpfende Schülerzahlen und der Trend zum Studium machen es für
Betriebe immer schwerer, Auszubildende zu finden. Schon 2014 wurden im Handwerk so wenige
Lehrstellen besetzt wie noch nie seit der Wiedervereinigung (siehe Grafik). Auch in der Gesamtwirtschaft zeigt der Trend nach unten.
Nach Ansicht des Handwerks liegt es nicht am
Angebot. „Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist unverändert hoch“, versichert Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. Die Betriebe
machten viel, um Jugendlichen mit Startschwierigkeiten auf die Beine zu helfen oder Abiturienten
für das Handwerk zu begeistern (siehe Seite 16).
Doch selbst nach den Nachvermittlungsaktionen waren zum Jahresende 2014 immer noch
20.000 Lehrstellen unbesetzt. Ein Jahr vorher waren es 5.000 weniger.
Besonders schwer zu besetzen sind Ausbildungsplätze im Lebensmittelhandwerk und bei
den Gebäudereinigern. Auch bei Klempnern, Anlagenmechanikern im SHK-Handwerk und im
Elektrohandwerk blieben viele Plätze unbesetzt.
Gleichzeitig gibt es viele Jugendliche, die nach
der Schule den direkten Einstieg in die Ausbildung
nicht schaffen. Das gilt auch für Jugendliche mit
Migrationshintergrund. „Selbst bei gleichen Leistungsvoraussetzungen haben Jugendliche mit Migrationshintergrund mehr Schwierigkeiten, einen
Ausbildungsbetrieb zu finden“, sagt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser der Deutschen Handwerks Zeitung (siehe Seite 4). Dabei ist das Handwerk mit einem Anteil von sieben Prozent ausländischer Jugendlicher stark aufgestellt.
„Gelingt es nicht, den Negativtrend durch
regionale und berufliche Flexibilität aufzubrechen, ist in technischen Berufen bis
2030 mit flächendeckenden Engpässen
in ganz Deutschland zu rechnen.“
Insgesamt sind allein im vergangenen Jahr 256.000
Schulabgänger im Übergangssystem gelandet. Das
ist zwar deutlich weniger als noch vor knapp zehn
Jahren, als die Zahl noch über 400.000 lag. Manch
Jugendliche können so auch ihre Chancen auf
dem Ausbildungsmarkt verbessern. Für viele aber
ist es eine reine Warteschleife.
Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) wollen
deshalb dafür sorgen, dass künftig der direkte
Übergang in die Ausbildung besser gelingt. Rund
1,3 Milliarden Euro an „frischem Geld“ wollen sie
dafür bis 2018 zur Verfügung stellen. So sollen die
so genannten Bildungsketten – also eine berufsbezogene Betreuung Jugendlicher von Klasse 7 bis
zum Einstieg in die berufliche Bildung – flächendeckend ausgebaut werden. Wollseifer fordert,
auch Gymnasien zu berücksichtigen. Auch hier
sollten Alternativen zum Studium bekannt sein.
Hoffnung setzt Wollseifer auf die beschlossene
assistierte Ausbildung, die Jugendliche mit Förderbedarf und ihre Betriebe individuell unterstützt. Hier sollen 10.000 Schüler vor und während
der ganzen Ausbildungszeit unterstützt werden.
Entwarnung von Seiten der Arbeitsmarktforscher gibt es angesichts der weiter abnehmenden
Schülerzahlen nicht: Gelingt es nicht, die bisherigen Trends durch mehr regionale und berufliche
Flexibilität aufzubrechen, ist nach den Prognosen
des BIBB und des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) insbesondere in technischen Berufen bis 2030 mit flächendeckenden
Engpässen in ganz Deutschland zu rechnen.
20,9 %
Nein. Die meisten Senioren fahren sicher,
da sie viel Erfahrung haben.
22,3 %
Wenn, dann müssen solche Tests
freiwillig sein.
Teilnehmerzahl: 148;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
08
4
191058
602752
Zehn Tipps für die private EinkomSeite 12
mensteuererklärung.
Vollgas mit Handicap
Extremsportler und Handwerker
Stephan Büchler im Porträt. Seite 20
HANDWERK ONLINE
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
Sony Photography Awards 2015:
Die besten Bilder der Welt
www.dhz.net/sonyaward
Karte: Freie Lehrstellen in der
Region finden
www.dhz.net/lehrstellen
Ist-Versteuerung: Musterantrag
für Handwerksbetriebe
www.dhz.net/istversteuerung
ChefKombi 2015
Zukunft der Berufsschulen
Berufsschule und Ausbildungsbetrieb erfüllen in
der dualen Ausbildung einen gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Als eigenständiger
Lernort arbeitet die Berufsschule als gleichberechtigte Partnerin mit dem Ausbildungsbetrieb und
allen anderen an der Berufsausbildung Beteiligten
zusammen. Insofern kommt dem Dialog und der
gegenseitigen Unterstützung der Lernorte Berufsschule und Ausbildungsbetrieb – ganz im Sinne einer dualen Partnerschaft – ein herausragender
Stellenwert zu. Damit das auch zukünftig so bleiben kann, trafen sich Vertreter der sächsischen
Handwerkskammern am 9. April mit Kultusministerin Brunhild Kurth. Seite 9
Die Suchmaschine listet Webseiten
auf Smartphones neu. Klassische PCSeiten werden abgewertet. Seite 11
Anzeige
56,8 %
Ja. Ohne Pflicht machen zu wenige mit.
Tag der offenen Meisterschule:
Große Nachfrage nach Lehrgängen
bei der Handwerkskammer
8
Google sucht anders
Änderung
des Schulgesetzes
Sollten Fahrtests im Alter
Pflicht sein?
Nachruf: Bernhard Prüfer, der langjährige Obermeister der Schmiedeinnung
Chemnitz, ist gestorben
7
wählen und tolle
Preise gewinnen!
25 E
GUTSCHEIN
Im Dialog: Kultusministerin Brunhild Kurth mit Präsident Dietmar Mothes (li.) und Hauptgeschäftsführer Dr. Frederik
Foto: Kultusministerium
Karsten von der Handwerkskammer Chemnitz.
Teilnahme unter
ǁǁǁ͘ĚŚnj͘ŶĞƚͬĐŚĞŅŽŵďŝ
Foto: Karl Grenet/Sony World Photography
Herumstehen
statt Zug fahren
THEMEN DIESER AUSGABE
Foto: Westend61/picture alliance
QUERGEDACHT
Foto: Jens Wolf/dpa/picture alliance
200 km/h mit dem
Transporter: Der neue T6
von Volkswagen ist da. Seite 17
Handwerkskammer Chemnitz
Ausg. 8 | 30. April 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Foto: VW Nutzfahrzeuge
Konjunktur im Blick: Bäcker
profitieren derzeit von
Seite
e6
erhöhter Nachfrage.
Foto: fastudio4/Fotolia
Anzeige
Regional
Deutsche Handwerks Zeitung
Sachsen
Julia Münzner aus Oelsnitz wurde bei der
Freisprechung für den besten Lehrabschluss
bei den Zahntechnikern geehrt. Seite 9
Handwerkskammer Chemnitz
Ausg. 8 | 30. April 2015 | 67. Jahrgang
7
zahl des monats
/3
1
des Gesamtumsatzes,
den das Baugewerbe
in den fünf ostdeutschen Bundesländern
erzielt, wird in Sachsen
erwirtschaftet, so der
Sächsische Baugewerbeverband. Weitere aktuelle Zahlen und
Fakten aus dem Handwerk erfahren Sie
in der kommenden Ausgabe mit der
Vorstellung des Berichts zur Frühjahrskonjunktur.
Kooperation dank
„Chemnitz 2020“
Plattform für Dienstleister
Gewerbeförderung
Abstimmung im Ausschuss
Aktuelles Thema der März-Sitzung
des Gewerbeförderungsausschusses
der
Handwerkskammer Chemnitz
2015-08-449-che
waren vor allem die Arbeitsschwerpunkte und Vorhaben der Beratungsdienste der Hauptabteilung Gewerbeförderung. Unter anderem wurde
über die Präsentation des Handwerks
auf Messen und Veranstaltungen gesprochen, so über die „Schau auf Design“ in Plauen und das „Chemnitz2020-Forum für Kooperation, Innovation & Netzwerke“ sowie über die
Veranstaltungsreihen „Bautreff“ und
„Handwerkskammer vor Ort“.
Kooperationsvorhaben mit der
Stadt Chemnitz und der Wirtschaftsförderung des Erzgebirgskreises wurden ebenso vorgestellt wie die Unterstützung von Aktivitäten im Bereich
Elektromobilität und das Vorhaben
„Lebensmittelmesse Vogtland“.
Als ebenso wichtig wurde die Arbeit im Bereich der Interessenvertretung eingeschätzt, so bei der Mitarbeit der Kammer im Begleitausschuss zum Entwicklungsprogramm
für den ländlichen Raum in Sachsen
und bei der Intervention im Bereich
der Belastungen von Wasserkraftbetreibern mit der Wasserentnahmeabgabe. In Informationsveranstaltungen, individuellen Beratungen und
Publikationen wurden 2015 bereits
die Themen energetische Sanierung,
Förderangebote für KMU und Mindestlohn in den Fokus gerückt.
Hintergrund: Der Gewerbeförderungsausschuss unter Leitung von
Vollversammlungsmitglied
und
Kreishandwerksmeister Lothar Winter tritt viermal jährlich zusammen.
Er berät und unterstützt die Hauptabteilung Gewerbeförderung. Die
sechs Mitglieder werden von der
Vollversammlung gewählt. Die Amtszeit ist identisch mit der Wahlperiode der Vollversammlung.
Bernhard Prüfer in Aktion und wie man ihn in Erinnerung behalten wird: am Schmiedefeuer.
Schmied mit Leib und Seele
Nachruf: Bernhard Prüfer war 33 Jahre Obermeister der Schmiedeinnung Chemnitz – Sein Wirken bleibt unvergessen
A
m 10. April 2015 verstarb im Alter von 69 Jahren der Schmiedemeister Bernhard Prüfer. Er
war mit Leib und Seele Schmied und lebte ganz
nach seinem Motto: „Wer immer eine Lösung
sieht, der war und ist und bleibt der Schmied.“
1972 übernahm Bernhard Prüfer den Betrieb,
den sein Großvater Andreas Eckert 1956 gegründet
hatte. Mit viel handwerklichem Geschick und seinem Unternehmergeist führte er diesen Familienbetrieb zu einem europaweit tätigen Unternehmen. 2005 übernahm sein Sohn Daniel Prüfer das
Geschäft.
Bernhard Prüfer war 33 Jahre Obermeister der
Schmiedeinnung Chemnitz. Er führte die
Schmiedeinnung mit großer Weitsicht und sehr
viel Einfühlungsvermögen. Innungsversammlungen wurden nicht von ihm geleitet, sondern zelebriert. Die Gemeinsamkeit der Innungsmitglieder
und der fachliche Austausch waren ihm hierbei
besonders wichtig. Wie kaum ein anderer verstand
Das Office-Paket von Microsoft ist
seit Jahren fester Bestandteil des Berufslebens. Von vielen Mitarbeitern
werden daher fundierte Kenntnisse
im Umgang mit Word und Excel erwartet. Regelmäßig bringt Microsoft
neue Office-Versionen auf den
Markt. Um mit den Features des
überarbeiteten Programms mitzuhalten, lohnt sich das Absolvieren
von Schulungen.
Für alle, die ihr Wissen auffrischen
und dazulernen möchten, finden am
6. Mai ein Kurs MS Excel und am
13. Mai ein Kurs für MS Word statt.
Kontakt: Kathrin Rudolph, Tel.
0371/5364-250, E-Mail: k.rudolph@
hwk-chemnitz.de
Impressum
09116 Chemnitz, Limbacher Str. 195,
Tel. 03 71/53 64-234
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer
Dr. Frederik Karsten
er es, Tradition und Moderne in seinem Amt zu
vereinen. Die Traditionen pflegte er mit der Einführung einer Innungstracht anlässlich des
600-jährigen Jubiläums der Schmiedeinnung
Chemnitz. Mit dieser Zunftkleidung wollte er
deutlich machen, dass die Tradition heute noch
gelebt wird. Ihm war dabei aber auch klar, dass die
Tradition nur die Bewahrung des Feuers sein darf,
nicht aber die Anbetung seiner Asche. Auch in der
Zunfttracht, so seine Worte, kann man hochmoderne Lasermaschinen oder spezielle Schweißnähte ausführen.
Bernhard Prüfer stand mitten im modernen Leben. Er hat als Innungsobermeister selbst im YouTube-Kanal seine Spuren hinterlassen. Wenn man
dort die Begriffe „Metaller werden“ eingibt, findet
man ein Video, mit dem junge Menschen für den
Metallberuf begeistert werden sollen. Es spielt eine Heavy-Metal-Band und am Ende des Videos
sieht man den Schmiedemeister Bernhard Prüfer,
der wie ein Heavy-Metal-Fan die Band begrüßt.
Ein weiteres gelungenes Werk, um für das Handwerk zu werben.
Bernhard Prüfer sprühte vor Ideen und verstand es, sein Umfeld hiervon zu begeistern. Die
Handwerkerstelen Am Wall, mitten in der Stadt
Chemnitz, beruhen letztlich auf seiner Idee. Ohne
seinen Einfallsreichtum würden diese Stelen heute nicht die Stadt Chemnitz zieren.
Die Handwerkskammer Chemnitz wird das Ansehen und das Wirken von Bernhard Prüfer nie
vergessen. Wir übernehmen gerne ein weiteres
Motto von Bernhard Prüfer, welches er im Grußwort der Chronik für „seine“ Schmiedeinnung
Chemnitz geschrieben hat: „Habe stets ein Ohr für
die Vergangenheit, ein Auge für die Zukunft und
ein Lächeln für den Augenblick.“
Dietmar Mothes Dr. Frederik Karsten
PräsidentHauptgeschäftsführer
Wenn der Chef in den Ruhestand geht
Office-Update
MS Word und Excel
Foto: Metallbau Prüfer
Obwohl Dienstleistungen in Sachsen
knapp 70 Prozent der Bruttowertschöpfung erbringen, fand die Branche bislang keine geeignete Plattform
in der Chemnitzer Region. Das soll
sich mit dem fachübergreifenden
„Chemnitz-2020-Forum für Kooperation, Innovation & Netzwerke“ ändern. Das Fachforum lädt auf die
Messe Chemnitz ein, sich dort über
aktuelle Themen im Dienstleistungsumfeld zu informieren, Ideen auszutauschen und zu netzwerken.
Neben der Möglichkeit, an den
Unternehmensständen mit Ausstellern in Kontakt zu treten, dürfen sich
die Besucher von „Chemnitz 2020“
auf ein buntes Rahmenprogramm
freuen. Highlights des Fachforums
sind die Vorträge der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz sowie
die „Speed Connection“, eine unter
Anleitung des Moderators stattfindende kurze Kennenlernrunde für
interessierte Aussteller und Gäste.
Kammer unterstützt Forum
und auch Betriebe
Die Handwerkskammer Chemnitz ist
starker Partner von „Chemnitz 2020“
und auch im Ausstellerforum vertreten. An einem Gemeinschaftsstand
zeigt die Kammer den Besuchern die
Innovationskraft des Handwerks. Die
Beauftragten für Innovation und
Technologie beraten zu aktuellen
Projekten. Weiterhin wird das BAUNetzwerk vorgestellt, das Handwerksbetriebe mit besonderen Kompetenzen im Bereich barrierefreies
und altersgerechtes Umbauen repräsentiert. Zudem informieren die Unternehmen DeWa(B)Struk, RvO Revitalisierung von Oberflächen und
Raumgestaltung, IWS GmbH und
eisPlus GmbH über Oberflächenbeschichtung, Revitalisierung von
Oberflächen, Maschineninstandhaltung und Wartungsservice sowie Trockeneisstrahlen und -reinigung. Die
Handwerkskammer wird zudem zusammen mit der IHK über aktuelle
Innovationsthemen berichten.
Weitere Infos unter www.forumchemnitz2020.de und bei Steffi
Schönherr, Tel. 0371/5364-240,
E-Mail: [email protected]
Eine Unternehmensnachfolge will sorgfältig vorbereitet sein
Eine der wichtigsten Aufgaben für die langfristige
Unternehmenssicherung ist die Regelung der Unternehmensnachfolge. Diese Entscheidung will
rechtzeitig und gezielt vorbereitet sein, um den
Erhalt und die Weiterentwicklung des Handwerksbetriebs zu sichern.
Mit einer Informationsveranstaltung bereitet
die Handwerkskammer Chemnitz Handwerksbetriebe auf die Nachfolge vor. In Vorträgen erläutern Referenten der Handwerkskammer und Vertreter der Kreditwirtschaft die wichtigsten Schritte
der Unternehmensnachfolge, geben einen Über-
Sächsischer Meilenstein
Seit 2011 würdigen der Freistaat Sachsen und die
Bürgschaftsbank erfolgreiche Unternehmensnachfolgen mit dem Sächsischen Meilenstein. 2014 ging der
Preis wiederholt an ein Unternehmen aus dem Kammerbezirk Chemnitz. Die Firma saXcare GmbH, Alt­
inhaber Robby Reschke sowie seine neuen Partner
Ralf Müller und Christoph Weißbach, wurde von der
Jury als herausragendes Beispiel gewürdigt. Auch
Sie haben bereits eine Betriebsübernahme in Planung
oder erfolgreich hinter sich gebracht? Melden
auch Sie sich für den Sächsischen Meilenstein an:
www.saechsischer-meilenstein.de. Die Betriebsberater
der Handwerkskammer stehen Ihnen beim Thema Unternehmensnachfolge zur Seite.
Beratungstermine vereinbaren Sie bitte mit
Mandy Pross, Tel. 0371/5364-206, E-Mail:
[email protected]
blick über die Themen Einkommens- und Erbschaftsteuer und stellen Finanzierungsmöglichkeiten vor. Abgerundet wird der Überblick mit der
Vorstellung einer erfolgreichen Betriebsübergabe.
Vom Vater zur Tochter
Viele Betriebsübergaben im Handwerk werden familienintern organisiert. Das setzt aber eine genauso gute Vorbereitung voraus wie eine externe
Übergabe. Und hat naturgemäß seine ganz eigenen Tücken. Davon kann Ulrike
Schröder von der Orthopädie-Schuhtechnik Schwarzenberg GmbH ein Lied singen. Beide Generationen, Vater und Tochter, mussten
Ulrike Schröder. sich im Übergabeprozess
Foto: HWK neu finden und orientieren.
Ulrike Schröder wurde von
der Tochter zum Partner, Vater Dietmar musste
Verantwortung abgeben. Da Vater Dietmar Schröder das allerdings aus freien Stücken geplant hatte
und noch eine Weile im Unternehmen mitarbeiten wollte, fanden beide einen für das Unternehmen und seine 32 Mitarbeiter möglichst schonenden Weg. Sie sind heute gleichberechtigte Partner
– mit klar abgegrenzten Zuständigkeitsbereichen.
Das Konzept geht gut auf, die Umstellung wird
von den Mitarbeitern mitgetragen und beide sagen, sie profitieren derzeit voneinander.
Opfer der Umstände
Dass alle Planung und Voraussicht am Ende den
Umständen zum Opfer fallen können, das hat Friseurmeister Joachim Wagner aus Zwickau erlebt.
Das 1914 gegründete Familienunternehmen hat
Mangels Nachfolger Ende
März schließen müssen. Dabei hat Wagner nichts unversucht gelassen: Seine jahrelangen Kontakte spielen lassen, Flyer verteilt. Ein paar
Interessenten konnte er so
gewinnen, allerdings wollte
letzten Endes keiner den Sa- Joachim Wagner.
lon übernehmen. Sehr zum Foto: HWK
Bedauern von Joachim Wagner, denn das Geschäft hat einen treuen Kundenstamm und wäre seiner Meinung nach ein gutes
Sprungbrett in die Selbständigkeit gewesen.
HANDWERKSKAMMER
VOR ORT
NÄCHSTE TERMINE:
7. Mai in Freiberg
Deutsches Brennstoffinstitut
Freiberg, Tagungszentrum
Halsbrücker Straße 34,
09599 Freiberg
8. Juni in Chemnitz
Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Chemnitz
Limbacher Straße 195,
09116 Chemnitz
Veranstaltung
Alle interessierten Handwerksunternehmen sind herzlich zur Informationsveranstaltung eingeladen. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenlos: „Unternehmensnachfolge im Handwerk“, Dienstag, 5. Mai,
von 17–20 Uhr im Bildungs- und Technologiezentrum
der Handwerkskammer Chemnitz, Theoriegebäude,
Raum 310, Limbacher Str. 195, 09116 Chemnitz.
Anmeldung bei Ute Seifert, Tel. 0371/5364237, E-Mail: u.seifert@hwk-chemnitz
INFORMATIONEN UND ANMELDUNG:
Ute Seifert
Telefon: 0371 5364-536,
Fax: 0371 5364-210
E-Mail: [email protected]
8
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Chemnitz
Ausg. 8 | 30. April 2015 | 67. Jahrgang
Berater für
Elektromobilität
Triathlon
Diplomingenieur
Im Ausbildungsjahr 2015/2016 können Abiturienten einen innovativen
Weg in der technischen Ausbildung
gehen: Das triale Studium an der
Westsächsischen Hochschule Zwickau und der Handwerkskammer
Chemnitz vereint drei Ausbildungsformen in den Bereichen Elektrotechnik oder Versorgungstechnik:
Gesellenausbildung,
Meisterausbildung und
Studium.
In fünf Jahren erlangen Abiturienten
drei hochwertige Abschlüsse: Gesellenbrief, Meisterabschluss sowie das
Zeugnis als Diplomingenieur/-in
und sparen damit gegenüber der einzelnen Absolvierung mindestens drei
Jahre.
Unternehmen, denen Bewerbungen von leistungsstarken, ehrgeizigen Abiturienten beziehungsweise
Schülern mit Fachhochschulreife
vorliegen und die diesen das Ausbildungsmodell anbieten wollen, können sich bei der Handwerkskammer
Chemnitz informieren.
Erprobungsphase für exklusive Weiterbildung gestartet
Beratung vor Ort in der Werkstatt: Uwe und Birgit Stürzbecher (links) geben Einblicke in theoretische und praktische Aspekte
Foto: HWK
der Meisterausbildung.
Sechs Tage Rom
Vom 23. bis zum 28. Februar 2016
lädt der Arbeitskreis Handwerk und
Kirche zu einer Handwerkerreise
nach Italien. Jeder Interessierte ist
herzlich willkommen. Der Preis pro
Person im Doppelzimmer beträgt
750 Euro. Die Reise beginnt mit Abflug von Berlin und führt in die italienische Hauptstadt mit dem Petersdom, der Kirche Sankt Paul vor den
Mauern und zwei Werkstattbesuchen. Die Unterbringung erfolgt in
landestypischen Mittelklasse-Hotels
mit Halbpension. Anmeldeschluss ist
der 23. November 2015.
Infos und Anmeldung: Handwerk
und Kirche, Diakon Peter Pantke
(der die Reisegruppe geistlich be­
gleiten wird), Tel. 035951/31419,
Kammweg 8, 01904 Weifa
Auch das Ausbilden
will gelernt sein
Kurse im Vogtland
Motivierte und qualifizierte Ausbilder sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen und zukunftsorientierten
Ausbildung. Wer jedoch junge Menschen im Betrieb ausbilden will,
braucht pädagogisches Know-how
und muss neben der persönlichen
und fachlichen Eignung auch über
rechtliche, organisatorische, psychologische und methodische Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen.
Die Ausbilder-Prüfung ist bundesweit die einzig anerkannte und einheitliche Qualifikation zum Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Kenntnisse. Teilnehmer bekommen die rechtlichen Rahmenbedingungen der Ausbildung vermittelt. Sie erhalten Tipps für die Organisation der Ausbildung, zum Aufbau
eines Ausbildungsplanes sowie zu
Lernkontrollen, Prüfungsvorbereitungen und zur Zeugnisgestaltung.
Der Abschluss dieser Weiterbildung
ist als Baustein für zukünftige Weiterbildungen, wie zum Beispiel die
Meisterausbildung, notwendig.
Diese Weiterbildung bietet die
Handwerkskammer in verschiedenen Lehrgangsformen und -orten
im Raum Vogtland an. Der nächste
Kurs läuft als Vollzeitmaßnahme
vom 8. bis zum 24. Juni in Plauen
sowie als Teilzeitmaßnahme vom
10. Juli bis zum 19. September in
Markneukirchen. Die Kurse sind
über die Bildungsprämie förderbar.
Weitere Informationen erhalten
Sie über die Handwerkskammer
Chemnitz, Außenstelle Plauen,
Sibylle Wuschek, Tel. 03741/160517,
E-Mail: [email protected]
Am 14. Februar 2015 hat am Bildungs- und Technologiezentrum der
A
m 18. April 2015 hatte das Fortbildungsteam der Handwerkskammer von 10 bis 15 Uhr zum Tag
der offenen Meisterschule in das Bildungs- und Technologiezentrum
Chemnitz eingeladen. Insgesamt 14
Meistervorbereitungs- und Fortbildungslehrgänge öffneten ihre Türen
und das im wahrsten Sinne des Wortes. Interessierte konnten als „Gasthörer“ das laufende Kursgeschehen
beobachten und am Unterricht teilnehmen.
Die Besucher konnten sich unter
die Lehrgangsteilnehmer mischen
und erhielten alle Informationen zur
Meisterausbildung und Fortbildung
sowie deren Fördermöglichkeiten –
live und aus erster Hand. Dabei freuten sich die Berater über die große
Nachfrage und so mancher Besucher
verabschiedete sich bis zum Wiedersehen im Lehrgang.
Ein weiteres Highlight waren die
Schauvorführungen im Kupfertreiben – Bestandteil der Ausbildung der
Restauratoren im Handwerk.
Süße Handwerkskunst
Die Vielzahl der Besucher ließ es sich
auch nicht entgehen, die Ausstellung
der Meisterprüfungsstücke unserer
frischgebackenen Konditormeister
zu besuchen. Acht Prüfungsteilnehmer präsentierten ihre Meisterarbei-
Qualifizierung für das Bau- und Ausbauhandwerk
ten in Form eines Buffets mit Konditorei- und Confiserie-Produkten,
welches in einem sogenannten
Schaufenster entsprechend eines
selbst gewählten Themas zusammengestellt wurde. Themen der Buffets waren zum Beispiel Frühling, natürlich genießen, Wikinger, irische
Wälder, Tortenträumerei, Musikgeschmack, Unterwasserwelt und Wolfgang Amadeus Mozart.
Infos: Sie konnten am Tag der offenen Meisterschule nicht teilnehmen,
haben aber Interesse an einer Meisterfortbildung? Wenden Sie sich an die
Abteilung Lehrgänge: Tel. 0371/5364158, E-Mail: [email protected]
Er ist dann mal weg
Gut geplant
Die Betriebsübergabe hat Gunter
Weißbach penibel vorbereitet. Auch
mit Hilfe der Handwerkskammer.
Schon zwei Jahre vor der Übergabe
sind die Weichen gestellt worden.
Mit Jan Irmscher und Frank Wurdinger hat er sich ganz gezielt und bewusst zwei junge, talentierte Bäckermeister ausgesucht, ihnen Stück für
Stück Verantwortung übergeben, sie
ins Unternehmen integriert, ihnen
Zeit gelassen, an ihren Aufgaben zu
wachsen. So sind die neuen Chefs im
Januar ganz selbstverständlich von
den Mitarbeitern angenommen worden und so manchem Kunden ist ein
Inhaberwechsel sicher gar nicht aufgefallen.
Unermüdlich
Weitsicht hat Gunter Weißbach auch
bei der Interessenvertretung seines
Handwerksstandes bewiesen. Er war
ab Dezember 1988 Obermeister der
Berufsgruppe Bäcker Stollberg, von
März 1991 bis 2015 Obermeister der
Bäckerinnung Stollberg, von 1991 bis
1998 Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Chemnitzer Land
und Stollberg sowie von 2009 bis
Ende 2013 stellvertretender Kreis­
handwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Erzgebirge. Darüber hinaus hatte er die Ämter des stellvertretenden Landesobermeisters beim
Landesinnungsverband Saxonia und
das des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der BÄKO Mitteldeutschland
inne.
Den Staffelstab des Innungsobermeisters hat er offiziell am 11. April
an seinen Nachfolger Heiko Schmidt
aus Gornsdorf übergeben. Gunter
Weißbach hat sich in seinen Ehrenämtern stets für das Handwerk eingesetzt. Nur ein Indiz dafür ist, dass
er bereits alle Ehrenzeichen für Verdienste um das Handwerk erhalten
hat – 1986 das bronzene, 1996 das sil-
Ab dem 25. September 2015 haben
Bau- und Ausbauhandwerker die Gelegenheit, sich praxisnah zur „Fachkraft für Lehmbau“ qualifizieren zu
lassen.
Mit dieser Qualifikation können
sich die Absolventen in der Sparte
Lehmbau selbstständig machen und
sich neben der Restaurierung und
Sanierung auch im Neubau neue
Marktpotenziale eröffnen. Gerade
im Bereich des energiesparenden
Bauens zeichnet sich Lehm auch
in ­
seiner Vielseitigkeit als Baustoff
mit enormen Qualitäten für um­
weltverträgliches Bauen aus. Als ökologisch verträglicher, recycelbarer
und ­vielseitig einsetzbarer Baustoff
findet Lehm verstärkt bei der Behandlung von Wandoberflächen Anwendung.
Vom Boden bis zur Wand
Bäckerinnungs-Obermeister Gunter Weißbach übergibt Amt und Firma an Nachfolger
Rein äußerlich hat sich am Stollberger Markt nichts verändert. Nach wie
vor ist die Bäckerei Weißbach die erste Adresse am Platz, wenn es um frische Backwaren oder einen Kaffee
auf der kleinen Terrasse geht. Doch
seit dem 1. Januar hat Altinhaber
Gunter Weißbach seine Firma in die
Hände zweier seiner Meister gegeben. Und sich in den Ruhestand verabschiedet.
Es informiert Sie gerne Birgit Stürzbecher, Tel. 0371/5364-184, E-Mail:
[email protected]
Werden Sie
„Fachkraft für Lehmbau“
Tag der offenen Meisterschule endet mit großer Nachfrage
Handwerkerreise
Handwerkskammer Chemnitz der Pilotkurs im Rahmen der Erprobungsphase zum/zur „Berater/Beraterin
für Elektromobilität (HWK)“ mit
staatlich anerkannter Abschlussprüfung begonnen.
Bis zum 26. September 2015
durchlaufen die 14 Kursteilnehmer
insgesamt zehn Module. Mit dem erworbenen Wissen liebäugeln die
Teilnehmer bereits mit einem neuen
lukrativen Geschäftsfeld in ihren Unternehmen.
Nach Abschluss der Erprobung
und der Kursentwicklung aller Module können auch Sie sich 2016 für
den Kurs zum/zur Berater/-in für
Elektromobilität anmelden und von
den Potenzialen der Elektromobilität
profitieren.
Pilotkurs erfolgreich gestartet
Auf Wiedersehen
beim Lehrgang
Ihre Fragen beantwortet gern
André Pollrich, Tel. 0371/5364-269,
E-Mail: [email protected]
Im Verbundprojekt „Elektromobilität
verbindet Bayern–Sachsen“ entstand
in Kooperation mit Innungen und
Handwerkskammern aus Bayern und
Sachsen ein gewerkeübergreifendes
Weiterbildungsprogramm, bei dem
Fachspezialisten des Handwerks zu
Beratern für Elektromobilität qualifiziert werden.
Der Lehrgang vermittelt techno­
logieübergreifendes Wissen und
­behandelt unter anderem die Integration von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Fuhrparks unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit und
Ökobilanz sowie die Systeminte­
­
gration von Elektromobilität in dezentrale Energieversorgungsstrukturen.
berne und 2005 das goldene. Auch
um den Fachnachwuchs hat er sich
verdient gemacht – 25 junge Bäckerinnen und Bäcker wurden von ihm
seit 1990 ausgebildet.
Ein Leben danach
Im Januar dieses Jahres konnten
dann alle Kollegen und Kunden die
Schlagzeile vom „Bäcker, der nie
mehr backt“ in der Tagespresse lesen. Dort haben alle erfahren, dass es
sehr wohl ein Leben nach der Bäckerkarriere gibt. Gunter Weißbach
hat sich nämlich noch so manchen
Lebenstraum aufgehoben, den er
sich jetzt erfüllen möchte: Keyboard
spielen und im Stollberger Volkschor
singen.
Abschied und
Neuanfang: Die
Kollegen und der
neue Innungsobermeister Heiko
Schmidt (rechts)
sagten Gunter
Weißbach (links)
Dank für 26 Jahre
Innungsarbeit.
Foto:
Bäckerinnung Stollberg
So lernen die Teilnehmer neben dem
Einsatz von Lehmprodukten bei der
Restaurierung und Instandhaltung
historischen Bausubstanz auch das
Errichten von Stampflehmwänden
und die Gestaltung von Oberflächen
mit Lehmputzen. Die Vielfalt der Anwendungsbereiche erstreckt sich
vom Fußbodenaufbau über Wandbauten, Putze und Deckenkonstruktionen bis hin zum Dach.
Informationen zum Lehrgang
Der Lehrgang beinhaltet 200 Unterrichtsstunden, die berufsbegleitend
freitags und samstags stattfinden.
Nach Absolvierung der theoretischen
Grundlagen erfolgt deren Umsetzung
in die Praxis zum einen in den Werkstätten der Handwerkskammer
Chemnitz und später auf der Praxisbaustelle.
Der Kurs schließt mit der Prüfung
„Fachkraft für Lehmbau“ vor der
Handwerkskammer Chemnitz ab.
Für diese anspruchsvolle Weiterbildung können ab sofort bei der Sächsischen Aufbaubank wieder Anträge
für den Weiterbildungsscheck (betrieblich und individuell) gestellt
werden.
Informationen und Anmeldung
bei Sibylle Wuschek, Tel. 03741/
160517 oder E-Mail: s.wuschek@
hwk-chemnitz.de
Neues vom
Gründercoaching
Die Änderungen ab Mai 2015 im Überblick
Das Programm Gründercoaching
Deutschland aus ESF-Mitteln wird
zum 30. April eingestellt und ab
01. Mai durch ein Programm aus
KfW-Mitteln ersetzt. Die wichtigsten
Fakten und Änderungen für Sie im
Überblick:
Anträge stellen können Existenzgründer aus dem Bereich der gewerblichen Wirtschaft: Handwerk,
Handel, Industrie.
Gefördert werden Coachingmaßnahmen zu allen wirtschaftlichen,
finanziellen und organisatorischen
Fragen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Nicht gefördert werden Coachingmaßnahmen, die überwiegend
Rechts-,
Versicherungsund
Steuer­fragen zum Inhalt haben.
Der Beginn der selbständigen Tätigkeit muss erfolgt sein und liegt
zum Zeitpunkt der Antragstellung
nicht länger als 2 Jahre zurück.
Die selbständige Tätigkeit kann in
Teil- oder Vollzeit ausgeübt
­werden.
Die Zuschusshöhe in den neuen
Bundesländern (ohne Berlin und
die Region Leipzig) beträgt 75 Prozent des Honorars.
Als Bemessungsgrundlage wird
maximal ein Beratungshonorar
von 100 Euro pro Stunde berücksichtigt. Es dürfen höchstens
8 Stunden pro Tag beraten und abgerechnet werden. Das insgesamt
vertraglich zu vereinbarende Netto-Beraterhonorar darf die Bemessungsgrundlage von maximal 4.000
Euro nicht überschreiten.
Die Antragstellung erfolgt über einen Regionalpartner der KfW, wie
zum Beispiel die Handwerks­
kammer.
Das Coaching wird von einem Berater durchgeführt, der in der KfWBeraterbörse für das Programm gelistet ist.
Das Coaching muss innerhalb von
6 Monaten ab dem Datum der Zusage durch die KfW durchgeführt
und gegenüber der KfW abgerechnet werden.
Alle Informationen, Konditionen
und Formulare finden Sie im Internet
unter www.kfw.de.
Nähere Informationen erhalten Sie
auch bei Mario Knüpfer, Betriebswirtschaftlicher Berater, Außenstelle
Plauen, Tel. 03741/160516, E-Mail:
[email protected]
Deutsche Handwerks Zeitung
Dialog um Zukunft
der Berufsschulen
Innungsauflösung
Fleischer-Innung Vogtland
Gemäß § 61 Abs. 2 Nr. 8 und Abs. 3
des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks (HwO) ist der Beschluss der
Fleischerinnung
Vogtland
vom
24.09.2014 über die Auflösung der Innung am 02.03.2015 von der Handwerkskammer Chemnitz genehmigt
worden. Der Bescheid ist rechtskräftig. Die Innung hat ihre Tätigkeit eingestellt und ist aus dem Innungsregister der Handwerkskammer Chemnitz gelöscht.
Für den ordnungsgemäßen Ablauf
der Liquidation gem. §§ 47 bis 53
BGB ist die Liquidatorin, Frau Gisela
Reiher, verantwortlich. Gläubiger der
Innung werden aufgefordert, ihre
Ansprüche anzumelden. Eine diesbezügliche Erklärung ist an die Liquidatorin der Innung zu richten: Gisela
Reiher, Fleigeno Genossenschaft des
Fleischerhandwerks Plauen eG, Zum
Plom 1, 08541 Neuensalz.
Erste Hilfe
Schulungen kompakter
Die Erste-Hilfe-Aus- und -Fortbildung für betriebliche Ersthelfer hat
sich zum 1. April verändert: Sie wird
kompakter und praxisnäher. Bislang
umfasste die Grundschulung 16 Unterrichtseinheiten, künftig werden es
nur noch 9 Unterrichtsstunden sein.
Gleichzeitig wird der Umfang der
regelmäßigen erforderlichen Fort­
­
bildungen der Ersthelfer von 8 auf 9
Unterrichtseinheiten ausgeweitet.
Was wird sich ändern mit dem
neuen Konzept? Die neue Erste-Hilfe-Ausbildung wird sich auf die Vermittlung der lebensrettenden Maßnahmen und einfacher Erste-HilfeMaßnahmen fokussieren. Der Unterricht konzentriert sich damit künftig
stärker auf die absolut wesentlichen
Inhalte.
Gleichzeitig wurde die Lehrmethode verbessert. Die Teilnehmer sollen
zudem künftig stärker eingebunden
werden und die lebensrettenden
Maßnahmen in lebensnahen Szenarien üben. Die wichtigste Botschaft
an die Teilnehmer: Erste Hilfe ist
nicht schwierig. Das Einzige, das
man falsch machen kann, ist, nicht
zu helfen.
Messen vorgestellt
Fachmesse Stone+Tec
Die Messe Stone+Tec Nürnberg ist
eine internationale Fachmesse für
Naturstein und Natursteinbearbeitung. Mehr als 400 namhafte Aussteller aus über 30 Ländern präsentieren
auf der Stone+Tec Messe Nürnberg
zweijährlich ihr Angebot in den
Ausstellungssegmenten Naturstein,
Grabmal und -kunst sowie Techno­
logie.
Das Spektrum umfasst dabei auch
die neuesten Natursteintrends sowie
die aktuellen Entwicklungen bei Maschinen und Werkzeugen. Ein vielfältiges Rahmenprogramm und Sonderpräsentationen
runden
die
Stone+Tec Nürnberg ab.
Die nächste Stone+Tec findet vom
13. bis 16. Mai im Messezentrum
Nürnberg statt. Wer sich nach einem
Besuch für eine Teilnahme entscheidet, für den ist ein Reihenstand ab
113 Euro/Quadratmeter zu buchen.
Weitere Informationen zur Messe
unter www.stone-tec.com. Sie sind
sich nicht sicher, welche Messe für
Sie die Geeignete ist oder welche
Fördermöglichkeiten es gibt?
Handwerkskammern und IHKs im Gespräch mit Kultusministerin Kurth
D
ie Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der sächsischen
Handwerkskammern und IHKs trafen sich am 9. April mit der Sächsischen Kultusministerin Brunhild
Kurth. Im gemeinsamen Gespräch
wurde vereinbart, dass ein aktiver
Diskussionsprozess um die Zukunft
der Berufsschulen gestaltet wird. Ziel
ist die Rückübertragung der Hoheit
für die Berufsschulen von den Landkreisen auf das Land und somit auf
das Kultusministerium.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 für
den Bedarf an berufsschulischen
Einrichtungen im Direktionsbezirk
Dresden hatte ergeben: Um das Berufsschulnetz zu erhalten, müssen
Schwerpunkte und Zuständigkeiten
neu geregelt werden. Konkret sollen
Kennzahlen und Anforderungen für
das künftige Netzwerk der Berufsschulen entworfen werden. Es wurde
vereinbart, den Diskussionsprozess
im Juni weiterzuführen mit dem Ziel,
die notwendigen Anpassungen der
Gesetze und Regelungen vorzunehmen.
Die Änderung des Schulgesetzes
soll 2017 in Kraft treten. Die Neuregelung unter Führung des Kultusmi-
Die Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der sächsischen Handwerkskammern
sowie Industrie- und Handelskammern trafen die Sächsische Kultusministerin Brunhild
Foto: Kultusministerium
Kurth.
nisteriums in enger Abstimmung mit
den Kammern sei überfällig und der
einzige sinnvolle Weg, so Handwerkskammer-Präsident
Dietmar
Mothes: „Wir müssen zu einer verlässlichen und zukunftsfähigen Planung für Auszubildende, Betriebe
und Schulträger kommen.“ Auch
Hauptgeschäftsführer Dr. Frederik
Karsten begrüßt die Aufnahme der
Gespräche mit der Kultusministerin:
„Zum Thema Fachkräftesicherung
und attraktive Ausbildungsplätze gehören gut erreichbare Berufsschulen
– zumal nicht wenige Lehrlinge jünger sind als 18 und mangels Führer-
schein nicht an abgelegene Standorte fahren können.“
Die Handwerkskammer Chemnitz
kann sich in den Gesprächen über
die Schulnetzplanung unter anderem
auf eine Umfrage unter Lehrlingen,
ausbildenden Betrieben und Prüfern
im Kammerbezirk stützen. Eines der
Ergebnisse: Mehr als die Hälfte der
befragten Lehrlinge gab an, dass lange Fahrten zur Berufsschule einen
erheblichen Kostenfaktor darstellen.
Ein entsprechend großer Anteil der
Jugendlichen äußerte, sich mehr finanzielle Unterstützung während
der Ausbildung zu wünschen.
Brücken bauen
Zahntechniker-Nachwuchs freigesprochen
Auf gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln muss heute niemand
mehr verzichten. Denn Zahntechniker fertigen einen individuellen Ersatz für fehlende oder kranke Zähne.
Brücken bauen ist ihr tägliches Brot.
Im Umgang mit dem behandelnden
Zahnarzt wie auch aus fachlicher
Sicht. Zahntechniker arbeiten eng
mit den Zahnärzten zusammen. Naturwissenschaftliche Kenntnisse und
Gestaltungstalent sind aber ebenso
gefragt: Die Anfertigung von Zahnersatz bedarf zahlreicher Arbeitsgänge
und fordert sowohl fundierte Kenntnisse als auch gestalterische Fähigkeiten.
Als Zahntechniker braucht man
darüber hinaus den Willen zur Präzision, viel Geduld und Ausdauer,
manuelle Geschicklichkeit, hohes
­
Verantwortungsbewusstsein
und
technisches Interesse. In diesem Beruf ist ein breites technisches und
medizintechnisches Wissen gefragt
sowie die Bereitschaft, sich immer
wieder mit neuen Technologien und
Julia Münzer (Mitte) konnte die besten Abschlussnoten vorweisen. Dr. Olaf Richter,
Geschäftsführer Bildung der Handwerkskammer (links), und Innungsobermeister Lutz
Bigl (rechts) gratulierten zum herausragenden Abschlussergebnis.
Arbeitsmethoden auseinanderzusetzen. Dementsprechend hoch sind
auch die Ausbildungs- und Prüfungsanforderungen im Zahntechnikerhandwerk.
Impressum
Erleichterung nach bestandenen Prüfungen und erfolgreich absolvierter Lehrzeit: Erinnerungsfoto aller freigesprochenen Facharbeiter.
Fotos: HWK
Neue Förderung
für Breitbandausbau
Handwerker sollten ihren Bedarf melden
Um eine zeitgemäße digitale Versorgung im Freistaat Sachsen zu ermöglichen, wurde jetzt die „Digitale Offensive Sachsen“ ins Leben gerufen.
Damit stehen 200 Millionen Euro
Fördermittel speziell für Hoch- und
Höchstgeschwindigkeitsbreitband
zur Verfügung. Zusätzliche 80 Millionen Euro zur Förderung von Breitbandanschlüssen für Unternehmen
werden über den EU-Strukturfonds
EFRE bereitgestellt. Potenzielle Antragsteller für diese Fördermittel
können Gemeinden, Landkreise, Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverbände sein.
„Ich begrüße den Breitbandausbau. Wir haben in den Wahlprüfsteinen zur Landtagswahl 2014 deutlich
gemacht, wie wichtig das Thema
schnelles Internet für das Handwerk
ist. Ein Blick in den Breitband-Atlas
zeigt, wie benachteiligt der ländliche
Raum in unserem Kammerbezirk ist.
Das gilt auch für die Stadt Chemnitz
im Vergleich zu Leipzig und Dresden“, so Hauptgeschäftsführer Dr.
Frederik Karsten und weiter: „Wir leben in Zeiten des Wettbewerbs der
Regionen. Da schadet uns der
schlechte Netzausbau.“ Die Stand-
ortzufriedenheitsumfrage vom vergangenen Herbst habe gezeigt, so Dr.
Frederik Karsten, welch hohe Bedeutung das Thema Breitband-Internet
für die Betriebe besitzt und wie unzufrieden die Betriebe mit der Verfügbarkeit sind.
Bedarf bei Kommunen
anmelden
Ziel der „Digitalen Offensive Sachsen“ ist es, den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsbreitbandnetzen in
Sachsen zu beschleunigen und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung
und Weiterentwicklung des Wirtschafts-, Technologie- und Tourismusstandortes Sachsen zu leisten.
Insbesondere Unternehmen werden
mit ihren gesonderten Bedarfen im
Rahmen der Förderung erfasst und
beim Ausbau berücksichtigt. Deshalb
sollten Unternehmen ihren Bedarf
auch deutlich und präzise an ihre zuständige Kommune melden.
Weitere Informationen?
Ihr Ansprechpartner in der Handwerks­
kammer Chemnitz ist Torsten Gerlach,
Tel. 0371/5364-311, E-Mail:
[email protected]
Osthandwerk mit dünnerer
Eigenkapitaldecke
Creditreform Wirtschaftsforschung mit aktuellen Zahlen
Handwerksbetriebe
im
Osten
Deutschlands kommen bei der Stabilisierung ihres Eigenkapitalstocks offenbar nicht so voran wie jene im Altbundesgebiet. Während der Anteil
schwach kapitalisierter Betriebe im
gesamtdeutschen Handwerk laut
Creditreform Wirtschaftsforschung,
Neuss, tendenziell zurückgeht, sieht
sich das ostdeutsche Handwerk aktuell mit gegenläufigen Tendenzen
konfrontiert.
Wie Umfrage-Ergebnisse der Creditreform für das Handwerk im Frühjahr 2015 zeigen, weisen 37,5 Prozent
(2014: 33,4; 2013: 41,2) der OstHandwerksfirmen eine eher existenzgefährdende Eigenkapitalquote
von unter 10 Prozent aus. Lediglich
15,3 Prozent der Betriebe (1014: 18,9;
2013: 15,5) geben eine Eigenkapitalbasis von mehr als 30 Prozent, gemessen an der Bilanzsumme, an. Zum Vergleich: Im Bundesmittel hat
nur jeder dritte Handwerksbetrieb eine zu geringe Eigenkapitalquote
(33,4 Prozent). Zudem liegt mit 19,2
Prozent „der Anteil der Betriebe, die
über eine solide Eigenkapitalquote
von über 30 Prozent verfügen, seit etwa drei Jahren stabil bei einem Fünftel“, so Creditreform-Vorstand Helmut Rödl im März vor Journalisten in
München. Überdurchschnittlich viele kapitalschwache Betriebe, so Rödl,
gibt es bundesweit nach wie vor im
Bauhaupt- sowie im Ausbaugewerbe.
Im Kfz-Gewerbe sowie in Handwerken für den privaten Bedarf (personenbezogene Dienstleistungen) hätten dagegen viele Betriebe die Eigenkapitalschwäche überwunden. „Offenbar haben die günstigen Finanzierungsbedingungen am Kapitalmarkt
das Handwerk nicht dazu verleitet,
die Bilanzen in größerem Ausmaß
hin zu Fremdkapital umzuschichten“, schätzte er ein.
Von Glück und Werten
14 Handwerker der Zahntechnikerzunft, zwei Friseurinnen, zwei Maurer, eine Bäckerin und eine Kosmetikerin wurden am 17. April im Rahmen einer Freisprechungsfeier in der
Handwerkskammer Chemnitz aus
ihrem Ausbildungsverhältnis ins Berufsleben entlassen. Lobende Worte
für die Prüfungsleistungen fand
Kreishandwerksmeister Peter Fritzsche ebenso wie Innungsobermeister
Lutz Bigl. Bigl lenkte den Blick darüber hinaus auch auf die grundlegenden Dinge des Lebens: Glück und
Werte. Beides habe vor allem damit
zu tun, wie man sich in die Gesellschaft einbringe. Vor allem Auslandsaufenthalte würden den Horizont erweitern und zu mehr Weitsicht und
Toleranz beitragen.
Besondere Leistungen
Ansprechpartnerin ist Messe- und
Außenwirtschaftsberaterin Andrea
D’Alessandro, Tel. 0371/5364-203, EMail [email protected]
Ver­­ant­­wort­­lich: Dr. Frederik Karsten,
Limbacher Straße 195,
09116 Chemnitz,
Telefon 0371/5364-234,
Fax 0371/5364-222
9
Sachsen
Ausg. 8 | 30. April 2015 | 67. Jahrgang
Besondere Würdigung erfuhr Julia
Münzer aus Oelsnitz. Sie wurde mit
außergewöhnlich guten Noten in der
praktischen und schriftlichen Prüfung als Beste unter den Zahntechnikern ausgezeichnet.
Als herausragend gewürdigt wurde
auch die Leistung von drei Junghandwerkern, die ebenfalls zur Freisprechung am 17. April ihren Gesellenbrief erhielten: Bäckerin Tabita
Meyer und die Maurer Markus Harzer und Jens Kluge haben ihre Prüfungen vorzeitig erfolgreich bestanden.
200x50_HWD_PKWKleber.indd 1
28.12.2009 14:40:47 Uhr
Betriebsprüfung
Neue Zuständigkeiten beim Finanzamt
Im Zuge der Umsetzung des Standortkonzeptes für die sächsischen Finanzämter wird eine schrittweise Änderung der Betriebsprüfungszuständigkeiten vorgenommen. In Abhängigkeit von zu prüfenden Betriebsgrößenklassen wird künftig zwischen
Finanzämtern mit sogenannten
Amtsbetriebsprüfungsstellen und Finanzämtern mit Hauptbetriebsprüfungsstellen unterschieden.
Den Amtsbetriebsprüfungsstellen
obliegt künftig die Zuständigkeit für
die Durchführung von Betriebsprüfungen sowohl bei Kleinst-, Klein-,
und Mittelbetrieben sowie Großbetrieben mit Umsatzerlösen von weniger als 10 Mio. Euro wie auch bei Betrieben der Land- und Forstwirtschaft. An den Finanzämtern Bautzen, Chemnitz-Süd, Dresden-Nord,
Leipzig II und Zwickau werden
Hauptbetriebsprüfungsstellen eingerichtet, die darüber hinaus auch Betriebsprüfungen bei Großbetrieben
mit Umsatzerlösen von mindestens
10 Mio. Euro für Finanzämter vornehmen, die nur über Amtsbetriebsprüfungsstellen verfügen.
In einem ersten Schritt werden
sich zum 1. Mai 2015 zunächst die
Betriebsprüfungszuständigkeiten der
Finanzämter im Raum Leipzig und
Nordsachsen sowie des Finanzamtes
Chemnitz-Süd ändern. Darüber hinaus wechselt die Betriebsprüfungszuständigkeit für die im Finanzamt
Döbeln steuerlich geführten Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen und Versorgungsbetriebe zum
1. Mai 2015 an das Finanzamt Chemnitz-Süd. Die Strukturänderungen im
Raum Chemnitz/Westsachsen sind
für das IV. Quartal 2015 und für den
Raum Dresden/Ostsachsen für das
IV. Quartal 2016 geplant.
Die Kontaktdaten der Betriebsprüfungsstellen werden auf den Internetseiten der jeweiligen Finanzämter
aktualisiert bereitgestellt.