Ausstellung: „Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler“ Ausstellungszeitraum: 9. bis 27. März 2015 Ort: Ev. Gemeindehaus Lamm, Am Markt 7, 72070 Tübingen Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9 – 20 Uhr, Samstag/Sonntag 10 – 18 Uhr Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tübingen e.V., KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen e.V., Förderverein für jüdische Kultur in Tübingen e.V., Evangelische Stiftskirchengemeinde Tübingen Vor 70 Jahren wurden die KZ-Außenlager von Natzweiler aufgelöst. Aus diesem Anlass präsentieren die Geschichtswerkstatt Tübingen, die KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen, der Förderverein für jüdische Kultur in Tübingen e.V., und die Evangelische Stiftskirchengemeinde Tübingen die gemeinsam von deutschen und französischen KZ-Gedenkstätten konzipierte Wanderausstellung „Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler“ in Evangelischen Gemeindehaus Lamm in Tübingen. Mit der Ausstellung und drei begleitenden Vorträgen soll insbesondere über die Geschichte und die Nachgeschichte der Natzweiler-Außenlager in der Region informiert werden. Montag 9. März 2015, 20.00 Uhr Ausstellungseröffnung mit Vortrag: Die Geschichte von Natzweiler von den Anfängen bis zur Auflösung – ein Überblick Mme Dr. Frédérique Neau-Dufour Ev. Gemeindehaus Lamm, Am Markt 7, Tübingen, Großer Saal Frédérique Neau-Dufour ist Historikerin und seit 2011 Leiterin Centre européen du résistant déporté, Site de l'ancien camp de Natzweiler-Struthof. Außerdem ist sie Mitglied des Conseil d’administration von Souvenir français und des Conseil scientifique der Fondation de la France libre. Sie war die Leiterin der „französischen Seite“ im deutsch-französischen Ausstellungsteam. Ihr Referat wird einen Überblick über die Geschichte des KZ Natzweiler geben. Dienstag 17. März 2015, 20.00 Uhr Vortrag: Todesmärsche aus den Wüste-Lagern Arno Huth Ev. Gemeindehaus Lamm, Am Markt 7, Tübingen, Kleiner Saal Der Referent wird auf der Grundlage seines Buches „Das doppelte Ende des »K.L. Natzweiler« auf beiden Seiten des Rheins" über die Todesmärsche aus den Wüste-Lagern referieren. Etwa 6000 KZHäftlinge waren Ende März 1945 noch in den Wüste-Lagern. Diese Häftlinge wurden in vier Abschnitten evakuiert: Im März 1945 kamen etwa 1500 kranke Häftlinge nach Bergen-Belsen, von denen viele tot oder im Sterben liegend ankamen. Danach gab es im April zwei große Bahntransporte mit etwa 4000 Häftlingen zum KZ Dachau bzw. Allach. Um den 17./18.4.1945 kamen über 2000 „gehfähigen“ KZ-Häftlinge auf sog. Todesmärsche. Arno Huth (Mosbach) von der KZ-Gedenkstätte Neckarelz war maßgeblich beteiligt an Planung und Realisation der Ausstellung. Für seine jahrelange Arbeit am o.g. Buch bekam er den Landespreis für Heimatforschung 2014. Dienstag 24. März 2015, 20.00 Uhr Vortrag: Verdrängung - »Aufarbeitung« - Gedenken – Erinnerung? Die »Nachgeschichte« der rechtsrheinischen Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof seit 1945 Marco Brenneisen Ev. Gemeindehaus Lamm, Am Markt 7, Tübingen, Kleiner Saal Der Vortrag skizziert die Entwicklung dieses Außenlager-Systems des KZ Natzweiler, insbesondere aber den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der Lager sowie die erinnerungskulturellen Entwicklungen in den einzelnen deutschen Städten und Gemeinden seit 1945. Beleuchtet wird der gesellschaftliche und behördliche Umgang mit den KZ-Gräbern ebenso wie die konfliktreiche Entstehung von Mahnmalen, Erinnerungstafeln und Gedenkstätten im Laufe der Jahrzehnte. Den Prozessen der Erinnerung an das KZ Hailfingen wird dabei ein besonderer Fokus gewidmet. Marco Brenneisen (Mannheim), Dipl.-Sozialwissenschaftler und ehrenamtlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen.. Zur Zeit arbeitet er an seiner Dissertation zur Rezeption der Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof nach 1945 und der Entstehungsprozesse der dortigen Gedenkorte.
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