12 Bremen DONNERSTAG 7. MAI 2015 Erstes Rudelsingen im Bremer Norden Kurzfilmwettbewerb für Bremer Jugendliche Bremen (xkw). Einen Kurzfilmwettbewerb mit dem Titel „Ausweg(ge)sucht“ veranstaltet unter anderem die Krankenkasse hkk. Er richtet sich an Jugendliche in Bremen und Bremerhaven zwischen 15 und 19 Jahren. Die zentralen Fragen des Wettbewerbs sind: Kennst Du Auswege aus schwierigen Situationen in deinem Leben? Und welcher Ausweg ist besser, als zu Suchtmitteln zu greifen? Zu diesen Fragen können Jugendliche einen Filmbeitrag von nicht länger als fünf Minuten drehen und einreichen. Jede Einsendung, die bis zum 21. Juli eingereicht wird, wird von einer zehnköpfigen Jury gesichtet. Vergeben werden Geldpreise bis zu 500 Euro sowie Sachpreise. Die Bremer Band „Faakmarwin“ und der Schauspieler Oliver Mommsen, bekannt als „Tatort“-Kommissar Stedefreund, sind Schirmherren der Aktion. Weitere Informationen sind im Internet unter www.ausweggesucht.de zu finden. Amt sammelt Hinweise auf kaputte Radwege Bremen (xkw). Das Verkehrsamt bittet Radfahrer, Mängel an Radwegen zu melden. Wer in Bremen gefährliche Stellen oder desolate Wege entdeckt, solle sie dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) mitteilen, heißt es. Das ASV erfasst nach eigenen Angaben die Mängel regelmäßig und „beseitigt diese bei akuter Unfallgefahr umgehend“. Alle weiteren Mängel würden schrittweise und so rasch wie möglich entfernt, teilt das Amt mit. Wer Mängel auf Radwegen sieht, kann diese im Internet unter www.asv.bremen.de unter dem Punkt Service/Störmeldungen anzeigen. Auch wenn Bremer Radwege grob verschmutzt sind, kann dies den betroffenen Stellen gemeldet werden – entweder per E-Mail: [email protected] oder auch unter der Bremer Telefonnummer 36 11 58 50. Rettungswagen brennt auf Autobahn Bremen (eho). Auf der A 1 ist am Mittwochabend ein Rettungswagen ausgebrannt. Die Ursache ist noch unklar, einen Verkehrsunfall habe es nicht gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Wahrscheinlich sei ein technischer Defekt an dem Fahrzeug aus Niedersachsen. Menschen wurden beim Brand nicht verletzt. Für die Löschund Bergungsmaßnahmen mussten zwei Fahrspuren auf dem Autobahnabschnitt zeitweise gesperrt werden, laut Polizei kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in Richtung Osnabrück. Gegen 17.50 Uhr hatten Autofahrer gemeldet, dass ein Rettungswagen zwischen den Anschlusstellen Hemelingen und Arsten in Flammen stehe. Gegen 20.15 Uhr waren zwei Spuren wieder befahrbar, hieß es. STADTUMSCHAU Um Blutarmut (Anämie) geht es bei einem Vortrag am heutigen Donnerstag ab 18 Uhr, im Seminarhaus der Diako Gesundheitsimpulse, Gröpelinger Heerstraße 406408. Professor Ralf Trappe erläutert die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Der Eintritt ist frei. Einen Kennenlern-Tag bietet die WisoakFachschule für Logopädie, Dölvestraße 8, für den heutigen Donnerstag von 16.30 bis 18 Uhr an. Dabei wird die Kooperation mit der Hochschule Bremen erklärt, an der es ab dem kommenden Wintersemester den Studiengang Therapiewissenschaften gibt. Jüdischer Nationalismus und die Geschichte des Nahostkonflikts sind Themen eines Vortrags von Tamar Amar-Dahl (Humboldt-Universität Berlin) am heutigen Donnerstag ab 19 Uhr im Überseemuseum, Bahnhofsplatz 13. Einen behindertenpolitischen Stammtisch gibt es am Freitag, 8. Mai, ab 19 Uhr beim Verein Selbstbestimmt Leben, Ostertorsteinweg 98. Thema ist das Erste Pflegestärkungsgesetz (PSG I), das im Januar in Kraft getreten ist. Der Polizeichor Bremen lädt zum Frühlingskonzert am Sonntag, 10. Mai, ein. Beginn ist um 15.30 Uhr im Großen Saal des Bürgerzentrums Neue Vahr, Berliner Freiheit 3. Karten gibt es telefonisch unter 47 24 97. Um die „Europäische Friedensordnung“ geht es bei einem Vortrag des Publizisten und ehemaligen Korrespondenten Piotr Buras am Freitag, 8. Mai. Danach wird darüber diskutiert, was die Friedensordnung nach dem Zweiten Weltkrieg heute bedeutet und was dafür weiter getan werden muss. Beginn des Vortrags ist um 17 Uhr im Europa-Punkt im Haus der Bürgerschaft, Am Markt 20. REDAKTION BREMEN Telefon 0421 / 36 71 36 90 Fax 0421 / 36 71 10 06 Mail: [email protected] Überwiegend Frauen zählten zu den rund 250 Gästen beim gemeinsamen Singen mit Kurt und Simon Bröker im Vegesacker Bürgerhaus. Bremen (kos). Während sich die Männer daheim auf einen Fußballabend vorbereiteten, haben überwiegend Frauen den Mittwochabend beim „Rudelsingen“ mit Simon und Kurt Bröker im Vegesacker Bür- gerhaus verbracht. Etwa 250 Gäste hatten Lust, zusammen zu singen und zu schunkeln. „Ich war noch niemals in New York“, hieß der erste Titel von Udo Jürgens. Ein Beamer warf die Texte zu den Liedern auf eine große Leinwand, sodass jeder aus voller Kehle mitsingen konnte. Etwa zwei Stunden dauerte das Programm von Vater und Sohn, mit Gitarre und Perkussionsinstrumenten wurden die Sänger begleitet. Be- FOTO: CHRISTIAN KOSAK kannte Songs wie „Country Road, take me home“ oder „Mamma Mia“ fügten sich nahtlos aneinander und sorgten für prächtige Stimmung im Saal. Denn Singen setzt bekanntlich Glückhormone frei. Herr der Spinnen Jörn Kuhbier erforscht, wie ihre Fäden menschliche Wunden und Nerven heilen können V ON S A B I N E D OL L Bremen. Melken, wickeln, abernten, kurbeln – Jörn Kuhbier hat mehrere Begriffe für seine Arbeit. Und die ist alles andere als gewöhnlich: Das Arbeitsmaterial des Chirurgen sind Spinnen. Goldene Radnetzspinnen. Aus ihnen gewinnt er das, worauf die Medizin große Hoffnung setzt: Spinnenfäden. Wie sie künftig in der Wundversorgung, bei der Verbindung durchtrennter Nerven oder auch als Nahtmaterial eingesetzt werden können, darüber hat der Forscher von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Mittwoch auf dem Bremer Wund- und Pflegekongress berichtet. „Spinnenseide ist ein faszinierendes Material. Es ist extrem elastisch, reißfester als Nylon, wasserfest, hitzebeständig bis zu 250 Grad Celsius und wirkt auch noch antibakteriell“, erklärt Kubier. Und, eine enorm wichtige Eigenschaft, es wird vom menschlichen Körper nicht abgestoßen. Seit rund achteinhalb Jahren erforscht der 33-Jährige das Material aus der Natur, hat seine Doktorarbeit darüber geschrieben. Und ist seitdem zum Spinnenfreund geworden. 50 bis 60 Exemplare der Goldenen Radnetzspinne, die ursprünglich aus Ländern am Äquatorialgürtel stammt, leben in drei Räumen an der MHH. Zwischen Ästen an den Wänden haben sie ihre zwei könnte: Mehr als 300 Meter sind möglich. sind. Zum Beispiel durch einen Unfall. Meter großen Netze gesponnen. Bis zu „Ich habe selbst schon 180 Meter abgekur- Heute werden dafür körpereigene Nervenhandtellergroß können die Goldenen Rad- belt. Wir wollen die Spinnen aber nicht fasern benutzt, allerdings lassen sich damit netzspinnen werden. Und Namen haben überstrapazieren“, sagt der Forscher. Im nur kurze Distanzen überbrücken. Hier die Forschungshelfer auch bekommen. Übrigen sind es die Weibchen, die die kommen die Spinnenfäden ins Spiel. „Sie Rosa oder Friedhelm. Arbeit leisten. „Die Männchen sind eigent- werden im Grunde als Schiene zwischen „Die ersten Spinnen haben wir aus dem lich nur zu Paarungszwecken tauglich, sie den beiden Nervenenden eingesetzt, daStuttgarter Zoo bekommen, inzwi- sind viel kleiner, der Faden ist deshalb dün- mit die Nervenfasern ihren Weg vom einen schen züchten wir den Nachwuchs ner, und sie geben nicht so viel ab.“ Rund zum anderen Ende finden können“, erklärt aber selbst“, so Kuhbier. Im Kinder- ein Jahr alt werden die Goldenen Radnetz- Kuhbier. Die experimentelle Phase ist beengarten der Forschungsgruppe, wie die spinnen in ihrem Uni-Zuhause. det, sodass das Verfahren in die klinische Mitarbeiter einen der Räume geMit ihrer Forschung wollen die Wissen- Anwendung gehen könnte. nannt haben. Zweimal in der Wo- schaftler unter anderem Menschen helfen, In den Anfängen dagegen steckt noch che werden die Tiere gemolken, bei denen Nerven durchtrennt worden der Einsatz der Spinnenseide in der WundSpinnenfäden gewonversorgung, als Auflagen bei nen. „Dazu wird die schwer verheilenden Wunden. Spinne mit dem „Aber wir sind sehr optimisRücken auf einem tisch“, so Kuhbier. Ein Versuch Schaumstoffkissen fibei einer Ente mit einer Verletxiert, mit Gaze abgezung am Fuß war erfolgreich. deckt, nur der Hinter„Wir haben die Spinnseide in leib bleibt frei“, erklärt der Medidie Wunde eingebracht, nach ziner. Dort suchen die Forscher mehreren Tagen war die Wunde mit einer Pinzette nach dem sokomplett zugeheilt. Entlang des genannten Haltefaden, der sozuMaterials haben sich sehr sagen als Sicherungsseil ein weschnell neue Hautzellen gebilnig aus dem Hinterleib herausdet.“ hängt. Er wird in eine kleine WiDie Goldene Radnetzspinne ckelmaschine eingehakt und eignet sich laut Kuhbier vor alnach und nach aufgespult. „Wir lem deshalb so gut, weil sie viel beschränken uns auf rund 15 MiFaden abgibt, sich sehr gut züchnuten Melkzeit, dabei bekomten lässt – und „wenig aggresmen wir rund 30 Meter Seide.“ siv“ ist. In zehn Jahren seien MitLängst nicht das, was die Gol- Kennt sich aus mit Spinnenseide. Jörn Kuhbier arbeitet an der Mediziniarbeiter nur zweimal gebissen dene Radnetzspinne geben schen Hochschule Hannover mit Goldenen Radnetzspinnen. FOTO: KOCH worden. Verschuldet für den Traumberuf Schüler müssen Ausbildung zu Therapeuten bezahlen / Fachtag fordert neue Finanzierungsmodelle V ON A N TJE S TÜ RM A N N Bremen. Amina Kiani und Klemens Kissel haben Pech. Oder Glück. Je nachdem, aus welcher Perspektive man ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin und zum Logopäden betrachtet. Glück, weil beide ihren Traumberuf erlernen. Pech, weil sie dafür teuer bezahlen müssen. Das soll sich innerhalb der nächsten fünf Jahre ändern. Darauf haben sich die AOK, die Gesundheit Nord, die Bremer Heimstiftung und Vertreter der Politik während der Fachtagung „Bremer Zukunftsstrategie für Physio-, Ergotherapie und Logopädie“ festgelegt. Hintergrund ist die sinkende Zahl der Schulabgänger. Untersuchungen der Kultusminister zufolge wird die Zahl der Schulabgänger in den kommenden zehn Jahren um 20 Prozent zurückgehen. „Wenn Auszubildende fehlen, verschärft das die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Berufsfeldern und den dazugehörigen Ausbildungsgängen“, sagte am Mittwoch die Leiterin des Bildungszentrums der Bremer Heimstiftung, Angela Sallermann. „Gerade im Gesundheitswesen und in der Pflege kann das verheerende Auswirkungen haben.“ Denn Prognosen zufolge benötige Bremen künftig „weit mehr Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten als heute“. Doch die Fachschulen für Physio- und Ergotherapie des Bildungszentrums würden den Rückgang der Auszubildenden genauso zu spüren bekommen wie die Logo- pädie-Schule in Bremen, glaubt Saller- rechtigkeit in der Ausbildungssituation“. mann. An allen drei Schulen müssen die Sallermann forderte umgehend neue, tragSchüler oder deren Familien für die Ausbil- fähige Finanzierungsmodelle für die Ausdung monatlich bis zu 610 Euro bezahlen. bildung in Therapieberufen. Wer sich zum Therapeuten ausbilden lässt, Der Wille, diese zu finden, ist bei allen Bekalkuliert für die dreijährige Ausbildung in- teiligten vorhanden. Dafür wollen alle klusive Lebensunterhalt und Miete Ausga- einen Schritt aufeinander zugehen. Nach ben in Höhe von 50 000 Euro. Amina Kiani Angaben von Parteienvertretern soll der Erhat, um diese Summe bezahlen zu können, lass des Schulgeldes in ihre Programme aufeinen Kredit aufgenommen. genommen werden. Zur FinanAngela Sallermann befürchzierung schwebt Künzel eine Art tet, dass die Fachschulen künfKollekte vor: Einen Teil des Geltig gegenüber Einrichtungen des für die Ausbildung werde mit kostenloser Ausbildung das das Land beisteuern müssen; Nachsehen haben werden. Zuaber auch „Einrichtungen wie mal Azubis in anderen Berufen die Heimstiftung, die von den Geld verdienen. Klemens Kissel Praktikanten profitieren, sollten und Amina Kiani dagegen steleine Abgabe zahlen“. Außerdem len ihr Fachwissen in zwölf Momüssten die Therapieberufe atnaten Praktikum kostenlos zur traktiver gemacht werden, damit Verfügung. „Wir werden nicht sich möglichst viele Schulabgänbezahlt, obwohl wir schon thera- Alexander Künzel ger für eine Ausbildung zum Lopieren“, berichtete Klemens KisFOTO: FRANK T. KOCH gopäden, Ergo- oder Physiotherasel. Zweimal wöchentlich steht peuten entscheiden: Künzel er im Hafen teilweise 16 Stunden lang am möchte, dass auszubildende Therapeuten Fließband und packt Kisten. „In dieser Zeit für ihre Arbeit bezahlt werden. Beides – sollte er eigentlich lernen“, sagte der Vor- Schulgeldfreiheit und bessere Arbeitsbestandsvorsitzende der Bremer Heimstif- dingungen – sei nötig, um die größer wertung, Alexander Künzel. Amina Kiani weiß denden Bedarfe in den Einrichtungen denoch nicht, ob sie Zeit für einen Nebenjob cken zu können, betonte Gesundheitshaben wird. staatsrat Peter Härtl. „Das sind keine seriösen AusbildungsbeKlemens Kissel jedenfalls würde mit modingungen“, fasste Künzel zusammen. Die natlich 610 Euro mehr in der Tasche und Geschäftsführerin der Gesundheit Nord, arbeitsfreier Zeit an den Wochenenden Jutta Dernedde, sprach von einer „Unge- seine Familie in Hessen öfter besuchen. ARBEITSJUBILÄEN Dagmar Kinttof-Westphal feiert ihre 25jährige Betriebszugehörigkeit zur Firma Grontmij GmbH. Sie ist als Landschaftsarchitektin und Projektleiterin im Ressort Landschaft & Ökologie tätig und hat in zahlreichen Projekten ökologische Belange erfolgreich umgesetzt. Michael Jacobs feierte am 1. Mai sein 25jähriges Betriebsjubiläum bei der Flughafen Bremen GmbH. 1990 begann er als Mitarbeiter in der Frachtabteilung. Heute arbeitet er als Feuerwehrmann bei der Betriebsfeuerwehr. Jürgen Höffler beging am 5. Mai sein 40jähriges Dienstjubiläum bei der Bremer Straßenbahn AG. Er machte hier die Ausbildung zum Straßenbahnfahrer und ist seitdem auf der Geschäftsstelle in Sebaldsbrück tätig. Gudrun Körner hat am 1. Mai ihr Silberjubiläum bei Melitta gefeiert. 1990 begann sie in der Firma als „Sachbearbeiterin Vertrieb“ und ist seitdem für Sekretariatsaufgaben zuständig. Ingo Müller-Fellmett feiert jetzt seine 40jährige Berufstätigkeit beim Deutschen Schulschiff Verein. Er ist Schiffsbetriebsmeister auf der „Schulschiff Deutschland“ und hat die Entwicklung des Schiffs von einer Ausbildungsstätte für Seeleute bis zum besonderen Veranstaltungsort und maritimen Denkmal miterlebt und gestaltet.
© Copyright 2025 ExpyDoc