05.05.2015 ISSN 1861-2741 H 2607 www.sonnewindwaerme.de 8,80 € • Österreich: 9,30 €•Schweiz: 13,50 SFR vorschau Intersolar Europe 22 Seiten: Wer? Wo? Was? 5/2015 Marktübersicht Solarstationen Das Branchen-Magazin für alle erneuerbaren Energien Schlaue Pumpen haustechnik für strom und wärme Smarte Apps Titelgrafik: RWE Effizienz Systemvergleich für mehr PV-Eigenverbrauch Editorial W o war noch mal das letzte große Unwetter? War das auf den Philippinen? Oder waren das diese polynesischen Inseln, die kürzlich vom Urlaubsparadies zum Katastrophengebiet wurden? Man gewöhnt sich ja fast daran, dass irgendwo auf der Welt Menschen ums nackte Überleben kämpfen, weil ihnen ein Wirbelsturm oder Dauerregen und Erdrutsche Hab und Gut genommen haben. Für die nächsten Jahre sagen australische Wissenschaftler voraus, dass sich extreme Wetterlagen im Pazifik nahezu verdoppeln werden. Das ist irgendwie bedauerlich für die Menschen, die dort leben – aber für die meisten so weit weg, dass die Verdrängung noch gut funktioniert. Anders kann man wohl kaum erklären, wie weltweit mit dem ohnehin schon recht stumpfen Schwert der selbstverpflichtenden Zielvorgaben zur Einsparung von CO2-Emissionen umgegangen wird. Eigentlich sollten die Staaten, im Vorfeld des Weltklimagipfels im Dezember in Paris bis zum 31. März ihre Zielvorgaben beim UN-Klimasekretariat melden. Tatsächlich repräsentieren die wenigen Staaten, die diese Deadline eingehalten haben, gerade einmal 16 % der Weltbevölkerung und verursachen nur 27 % der weltweiten CO2-Emissionen. Darunter sind Länder wie Russland, dessen Einsparungsziel so wenig ambitioniert ist, dass die russischen CO2-Emissionen bis 2030 verglichen mit dem heutigen Stand um 30 % zunehmen dürfen – wohlgemerkt als Selbstverpflichtung, deren Überschreitung keinerlei Konsequenzen hat. Dabei wäre ein schnelles Umsteuern dringender denn je. Wie das aussehen könnte, zeigt ein Vorschlag von Klaus Töpfer vom Sustainable Development Solutions Network der UN. Er plädiert für eine Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke, um einen effektiven Strukturwandel in der Energiewirtschaft einzuleiten. Dazu gehören für ihn die Vorgabe eines verbindlichen zeitlichen Ablaufs, die Beschreibung eines Pfades für den Ausstieg aus der Kohlenutzung und die Bestimmung von flankierenden Maßnahmen, um den Strukturwandel in den betroffenen Regionen abzufedern. Das alles kostet Geld – doch ein Festhalten an alten Strukturen wird für die Nationalökonomien noch teurer. Dabei ist schon eine einseitige Betrachtung der Kosten für einen Ausstieg aus konventionellen Energiesystemen zu kurz gedacht. Längst ist mit den erneuerbaren Energien nicht nur eine Technik herangewachsen, sondern auch eine (volks-)wirtschaftliche Größe: So sind im vergangenen Jahr die weltweiten Investitionen in Erneuerbare auf 270 Mrd. $ angewachsen – das entspricht einem Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Betrachtet man ausschließlich die Solarenergie, so lag der Zuwachs sogar bei 25 % (149,6 Mrd. $). Bedenkt man dann noch, dass die spezifischen Kosten pro installiertem Megawatt seit Jahren kontinuierlich zurückgehen, dann wird deutlich, was die Erneuerbaren für eine grandiose Entwicklung durchlaufen haben. Hätten sie es auch noch vermocht, diese Erfolgsstory in ähnlicher Weise in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern, wie das beispielsweise die Computerbranche geschafft hat, dann sähe heute die politische Unterstützung oftmals anders aus. Wenn man das Echo auf Töpfers Vorstoß betrachtet, das nahe Null ist, dann wird deutlich, welche Beharrungskraft die alten Strukturen der Energieversorgung besitzen. Wir verfolgen den einmal eingeschlagenen Weg letztlich beharrlich weiter, komme was wolle. Darin z umindest unterscheiden wir uns von Lemmingen, denen als Beispiel für eine tödliche Beharrungskraft nachgesagt wird, dass sie sich kopfüber ins Meer stürzen: Wir bleiben, wo wir sind und lassen das Meer zu uns kommen. Aber dieser Vergleich hinkt natürlich: Es sind ja nicht die Bewohner Vanuatus, die den Anstieg der CO2-Emissionen zu verantworten haben, obwohl sie jetzt als erste mit voller Wucht den Klimawandel spüren. [email protected] Dr. Volker Buddensiek Chefredakteur Editorial Beharrlicher als Lemminge? Sonne Wind & Wärme 05/2015 3 Inhalt Inhalt Im Fokus Intersolar 2015 Auf nach München Die Solarbranche in Deutschland kämpft in schwerem Fahrwasser. Die Budgets für Veranstaltungen werden von den Unternehmen gestutzt, was auch die Leitmesse Intersolar zu spüren bekommt. Die Veranstalter sind trotzdem gedämpft optimistisch. SW&W sprach mit Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, über das Ausstellungs- und Konferenzkonzept und präsentiert Neuheiten rund um Solarstrom, Speicherung und solare Wärme. Seiten 28 bis 49 Fotos (2): Jan Gesthuizen, dpa Foto: Solar Promotion „Elektrifizierung ist nicht der Weg“ SolarthErmie Smart-Home-Lösungen: Mit der App auf dem Smartphone oder Tablet können Nutzer die Eigenversorgung mit Solarstrom erhöhen und sparen sich den Gang in den Technikraum. Grafik: RWE Effizienz 4 Sonne Wind & Wärme 05/2015 Europäische Wärmestrategie Die Europäische Kommission möchte bis Ende 2015 eine umfassende Strategie für den europäischen Wärme- und Kältemarkt entwickeln. Wir sprachen mit Pedro Dias, Generalsekretär des europäischen Solarthermieverbandes ESTIF über diese Strategie und die Herausforderungen der Brüsseler Politik. Seite 58 Pelletslager Nicht immer steht für das Pelletslager großzügig Platz zur Verfügung. Dann helfen Federn, elastische Bodenelemente, Vibrationsböden oder die Saugentnahme von oben, um den Raum optimal zu nutzen. Seite Bioenergie Foto: NEW/Bsm 66 Photovoltaik Zurück zu den Wurzeln Panorama Markt 06 SWW News-Aggregator: Alle News in einer App 08 Nachrichten 14 Börse 16 KOMMENTAR Wir brauchen einen Gigawatt-Systemanbieter 18 Geothermie: NRW mit Erdwärme beheizen 20 Mini-KWK: Gute Wetterlage oder nur ein Zwischenhoch? 23 Staubimissionen: Abscheiden tut nicht weh Wissenschaft & Technik 26 Nachrichten 27 Produkte I m Fokus: Intersolar Europe 28 Auf nach München! 30 INTERVIEW Markus Elsässer 34 Produkte PV 42 Produkte EES 45 Produkte Wärme Foto: Schellinger Mit wenig auskommen Direktvermarktung Der Verkauf von Solarstrom ist mühsam und wird durch die Verschärfungen zur Direktvermarktung nicht einfacher. Ordentliche Margen werfen nur großen Anlagen und Portfolios ab. Viele Akteure sehen in der regionalen Vermarktung lukrativere Möglichkeiten. Am besten „back to the roots“ mit Ökostrom. Seite Solarthermie 50 ISH Nachschau: Darf es noch ein Plus sein? 53 84 Solarhotels: Solarstrom macht den Besuch nachhaltig 88 Installation: „Statik interessiert mich nicht“ 90 Zellen und Module: Industrie muss Kosten senken Solarthermie und Wärmepumpe: Gemeinsam besser Direktvermarktung: Zurück zu den Wurzeln INTERVIEW Wärmestrategie: Elektrifizierung ist nicht der Weg 61 80 Marktübersicht Solarstationen: Schlaue Pumpe 58 80 92 Off-Grid in Äthiopien: Der Solarfriseur kommt gut an Wärmepumpe 64 Praxistipp Lärmschutz: Ruhe im Karton Bioenergie 66 Pelletslager: Mit wenig auskommen Service 96 Recht: Zur Zulässigkeit von Freiflächen-Photovoltaikanlagen 97 Marktdaten 98 Firmenverzeichnis 110 Termine Photovoltaik 70 PV-Symposium: Die Forschung bangt um die Industrie 74 112 Köpfe 113 Impressum Smart Home: 113 Vorschau Apps für mehr Eigenverbrauch 114 Hüters Finale SMA und SolarWorld: Die Großen ziehen Bilanz 77 Rubriken Sonne Wind & Wärme 05/2015 5 Panorama Markt Nachrichten In Kürze ■ F&S Solar plant zwölf Parks in Großbritannien: Der deutsche Projektierer F&S Solar hat einen 5-MW-Solarpark in der Umgebung der Metropole London an die Capital Stage AG verkauft. Beide Unternehmen wollen die Zusammenarbeit fortsetzen. F&S Solar plant für 2015 zwölf Solarparks mit insgesamt 57,5 MW Leistung (ro) in Großbritannien. ■ Die Heizung mit der Apple Watch steuern: Resol hat seine App VBus Touch HC für die Smart Watch angepasst, um die Betriebsart des Reglers zu ändern und den virtuellen Fernversteller zu bedienen, mit dem die Heizkurve verstellt, die Schnellaufheizung aktiviert oder derHeizkreis deaktiviert (jg) werden kann. ■ Greencells installiert fünf britische Solarparks: Ende März hat das EPC-Unternehmen Greencells GmbH fünf Solarparks in Großbritannien ans Netz gebracht. Die Gesamtleistung der Anlagen beträgt 62,5 MW und sie können noch durch das britische „Renewable Obligation Certificate“-Programm (ROC 1.4) gefördert werden. (tp) ■ Leitfaden für Offshore-Risikomanagement: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat einen Leitfaden für den Bau von Offshore-Windparks veröffentlicht. Durch die unverbindlichen Leitlinien soll das Risikomanage(kg) ment optimiert w erden. ■ Neue PV-Glas Fabrik in panien: Die spanische Firma S Onyx Solar, die auf PV-Glas und gebäudeintegrierte PV spezialisiert ist, hat eine neue Produktionsstätte mit einer Fläche von 8.000 m² in der spanischen Provinz Ávila gebaut, um ihre Produktionskapazi täten auf 140.000 m² auszuweiten und zusätzlich zu den bisherigen 40 Mitarbeitern 60 weitere Stellen (tp) zu schaffen. Mehr zum Thema unter: www.sonnewindwaerme.de 10 Sonne Wind & Wärme 05/2015 Mehr Jobs als Chemie, Kohle oder Maschinenbau der Energiewirtschaft seit den 90er Jahren im Steinkohlebergbau verloren gegangen. Die Ursache dafür liegt aber einzig und allein in der Unwirtschaftlichkeit des deutschen Kohlebergbaus. Die Studie versucht auch eine Antwort darauf zu geben, wie die Die Jobentwicklung bei den erneuerbaren Energien verläuft positiv. Außer bei der Beschäftigungslage Grafik: DIW Econ Solarenergie, hier gingen zuletzt massiv Arbeitsplätze verloren. in Deutschland aussehen würde, wenn ■ Pro Jahr schaffen die schaut. Dabei wurden auch es keine Energieerneuerbaren Energien im negative Effekte der Energiewende gäbe. Insgesamt sei der Durchschnitt 18.000 neue wende für Jobs bei den konvenNettoeffekt deutlich positiv, flaArbeitsplätze. Die gesamte tionellen Energien gegengeche aber in den letzten Jahren deutsche Chemieindustrie rechnet, wie etwa durch Abauch ab. Wenig verwunderlich, kommt im Vergleich nur auf schaltung alter Kraftwerke oder denn hier sind in der Solarin+ 16.800 Arbeitsplätze, der durch ausbleibende Investitiodustrie auch zehntausende Maschinenbau auf + 16.850. nen in neue Kohle- und GasArbeitsplätze in Deutschland Das zeigt eine aktuelle Studie kraftwerke. Wie sich zeigt, verschwunden. des Deutschen Instituts für schafft die Energiewende mehr Andere Branchen der erneuWirtschaftsforschung (DIW). neue Jobs als bei Kohle & Co. erbaren Energiewirtschaft haFür die Studie hat sich DIW verloren gehen. ben aber nach wie vor stabile Econ, ein BeratungsunternehDer größte Verlust von Jobs oder positive Aussichten. Vor men des DIW, dabei erstmals der konventionellen Energien allem die Windindustrie sticht die gesamtwirtschaftlichen hat derweil auch gar nichts mit hier hervor, sie ist für fast 40 % Auswirkungen der Energiewender Energiewende zu tun. Laut der Jobs in den erneuerbaren (jg) de auf den Arbeitsmarkt angeStudie sind die meisten Jobs Energien verantwortlich. Heimischer Stromtarif an der Ladesäule ■ Das Energieunternehmen LichtBlick bietet nun „FahrStrom“ für Nutzer von Elektroautos an. Wer zuhause bereits Ökostromkunde des Unternehmens ist und damit sein Auto betankt, kann nun auch unterwegs Strom tanken, der über LichtBlick abgerechnet wird. Der Strom kostet sowohl zuhause als auch als FahrStrom 26,44 Ct/kWh. Die Abrechnung funktioniert mithilfe eines Ladechips, den der Fahrer von LichtBlick bekommt und an mehr als 15.000 Ladesäulen in ganz Europa einsetzen kann. Da unabhängige Energieanbieter keine eigenen öffentlichen Stromtankstellen beliefern dürfen, ist die Herkunft des Stroms vom Betreiber der Ladesäule abhängig. Daher ist unterwegs leider kein Bezug von Ökostrom garantiert. LichtBlick setzt sich jedoch dafür ein, dass in Zukunft jeder Anbieter seinen Strom direkt an öffentliche Ladesäulen liefern kann. „Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Im ersten Schritt sorgen wir dafür, dass Elektroautos mit echtem Ökostrom emissionsfrei fahren. Aber wir denken schon weiter: In Zukunft stabilisieren Batteriespeicher die Stromnetze. Elektroautos werden damit ein Grundpfeiler der dezentralen und vernetzten Energiewelt“, so Heiko von Tschischwitz, Vorsitzender Der Ladechip für den FahrStrom. Foto: Lichtblick SE der Geschäftsführung von LichtBlick. In diesem Zug möchte LichtBlick auch Elektrofahr zeuge zu einem Schwarm zu vernetzen, um überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen zwischenzuspeichern und bei Bedarf ins zurück Netz einspeisen. Für diesen rückeingespeisten Strom erhalten LichtBlick-Kunden eine spezielle (tp) Prämie. Panorama markt mini-kwk Gute Wetterlage oder nur Zwischenhoch? Das Mini-KWK- Impulsprogramm ist mit gezielten O ptimierungen deutlich attraktiver geworden. Auch wenn der Strom- Eigenverbrauch als wichtigster Wirtschaftlichkeitsparameter mit einer anteiligen EEG-Umlage belastet wird, ergeben sich jetzt gute Bedingungen. Doch mit der anstehenden Novellierung des KWK-Gesetzes könnte neues Unheil drohen. A uch das gibt es noch in diesen Energiewende-Wendezeiten: ein Förderprogramm, dessen Bedingungen zum Jahresanfang 2015 deutlich verbessert wurden! Die neue Richtlinie für die kleine Kraft-Wärme-Kopplung bis 20 kWel zeichnet sich vor allem durch drei Pluspunkte aus: Im kleinsten Leistungsbereich wurde die Basisförderung angehoben. Der Zuschuss für ein Mikro-BHKW mit 1 kWel steigt dadurch von zuletzt 1.425 auf 1.900 €. Zudem wurden technische Anforderungen vereinfacht und für besonders effiziente Anlagen Bonusförderungen eingeführt: Während der Bonus für die Wärmeeffizienz (plus 25 %) zum verstärkten Einsatz von Brennwert-Wärmetauschern beitragen soll, will die neue Mini-KWK- Richtlinie mit dem 60-%-Bonus für Stromeffizienz vor allem Impulse für die Weiterentwicklung und Markteinführung von Brennstoffzellen setzen. Für eine besonders effiziente Anlage mit 1 kWel erhöht sich die Förderung beispielsweise auf 3.515 € und damit den gleichen Betrag wie für eine 20-kWel-Anlage ohne Bonusförderung. Abgewickelt wird das Mini-KWK- Impulsprogramm wie bisher über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Träger ist das Bundesumweltministe- 20 Sonne Wind & Wärme 05/2015 Mini-KWK-Anlagen reduzieren den Primärenergieeinsatz deutlich. Für die Wirtschaftlichkeit ist Fotos (2): Dany der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms besonders wichtig. rium, das mit der novellierten Richtlinie einen Kontrapunkt zur derzeitigen Energiepolitik des Bundeswirtschaftsministeriums setzt. Ende letzten Jahres lud das BMUB zu einer großen Fachkonferenz nach Berlin. Da stand zwar die genaue Ausgestaltung des Programms noch nicht fest, dafür zogen Experten eine Zwischenbilanz und zeigten Markttendenzen auf. „Mini-KWK ist und bleibt eine Klimaschutz-Technologie, auch wenn sie in der Regel mit Erdgas betrieben wird“, hob Martin Pehnt vom Heidelberger Ifeu-Institut hervor. So lange fossile Kraftwerke verdrängt werden müssten, sei der CO2-Einspareffekt unbestritten. Er zitierte eine Studie, nach der die Mini-KWK in Deutschland durch den möglichen Einsatz in Wohngebäuden ein Potenzial von 400.000 Einheiten habe. Im Rahmen des 2012 aufgelegten MiniKWK-Impulsprogrammes sind bis November vorigen Jahres Förderanträge für rund 7.500 Anlagen mit insgesamt 38 MWel gestellt worden. Das eröffnete Nils Thamling von der Prognos AG, der den aktuellen Stand und die geplante Fortschreibung des Programms beschrieb. Einen kurzzeitigen Boom an Förderanträgen habe es im zweiten Quartal 2014 gegeben. „Viele Betreiber wollten ihre Anlagen noch vor dem 31. Juli in Betrieb nehmen“, erläuterte er. Seit 1.8.2014 muss bei Mini-KWK-Anlagen für eigenverbrauchten Strom eine anteilige EEGUmlage – analog zur Photovoltaik – abgeführt werden. Von der Bagatellgrenze 10 MWh/a profitieren im KWK-Bereich aufgrund der längeren Laufzeiten aber nur die Mikro-BHKW unter 2 kWel. Führendes Bundesland bei der Anzahl von Förderanträgen ist Nordrhein-Westfalen. Dort werden die Zuschüsse des BMUB durch Mittel aus dem landeseigenen Programm Progres.nrw noch großzügig ergänzt. Mit 3.179 wurden die meisten Anträge für MikroBHKW bis 2 kWel gestellt. In Bezug auf die geförderte Leistung sind BHKW zwischen 5 und 10 kWel der größte Posten. Allerdings hat das Segment von 15 bis 20 kWel stark aufgeholt, was mit einer weiteren Tendenz korreliert: „Das Programm wird zunehmend auch für Nichtwohngebäude genutzt“, sagte Thamling. Zwar stehen etwa 60 % der Anlagen in Wohngebäuden. Dafür entfallen 45 % der geförderten elektrischen Leistung auf Gewerbe-Standorte, wo verstärkt die größeren Anlagen eingebaut werden. Daraus hätte gefolgert werden können: „Im kleinen Bereich wird etwas mehr gebraucht, die großen Anlagen sollen so viel bekommen wie CEB 15 ® isher“, so Thamling. Trotz der geplanten Verbesb serungen solle das jährliche Gesamtbudget für das Impulsprogramm in Höhe von rund 10 Mio. € etwa gleich bleiben. Eine Erleichterung werde es beim hydraulischen Abgleich des Heizungssystems geben. Die Forderung danach entfalle künftig, wenn der bestehende Heizkessel verbleibe und die KWK-Anlage zusätzlich installiert werde. Entfallen werde auch die Forderung eines Wärmespeichers mit mindestens 300 L Volumen, was für die kleinsten Brennstoffzellen-Geräte ein Hemmnis darstelle. CLEAN ENERGY BUILDING 8. Kongressmesse für Energieeffiziente Gebäude und Dezentrale Energieerzeugung Es fehlt der „große Wurf“ In der Fragerunde forderte einer, der rund 160 Konferenzteilnehmer, ein schlagkräftigeres Gesetz zur KWK-Förderung. Die rund 7.000 Mini-KWK- Einheiten entsprächen gerade mal rund 1 % des jährlichen Marktes für neue Heizkessel. Es müssten wesentlich bessere Rahmenbedingungen her, sonst bleibe das riesige Potenzial in Mehrfamilienhäusern unerschlossen. Die anschließende Diskussion zeigte aber, dass die administrativen Probleme, vor allem beim Verkauf des KWK-Stroms direkt an Wohnungsmieter, hier nach wie vor entscheidend sind. Einen kurzen Einblick in das „Spannungsfeld zwischen administrativen Forderungen und Förderung“ gab Markus Gailfuß von BHKWConsult Rastatt. Wolfgang Müller vom BMUB zeigte sich optimistisch aufgrund der Verbesserungen im Impulsprogramm. Da sei es auch zu verschmerzen, dass die Kumulierbarkeit mit dem EEG für Anlagen, die Strom aus Biomasse erzeugen, künftig wegfalle. Die bisherigen Anträge hätten gezeigt, dass das kein Problem sei. Neue Mini-KWK-Richtlinie: förderfähige Anlagen Die Neuerrichtung strom- und wärmeführbarer KWKAnlagen bis 20 kWel in Bestandsbauten ist förderfähig bei Anlagen, die: • je nach Größenklasse eine Primärenergieeinsparung von mindestens 15, beziehungsweise 20 % und einen Gesamtjahresnutzungsgrad von 85 % erreichen, • auf der Liste der förderfähigen Mini-KWK-Anlagen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gelistet sind, • über einen Wartungsvertrag betreut werden, • nicht in Gebieten mit einem Anschluss- und Benutzungsgebot für Fernwärme liegen, • einen Wärmespeicher mit einem Volumen von 60 L Wasser pro kWth aufweisen, wobei maximal ein Mindest-Speichervolumen von 1.600 L erforderlich ist, • einen Stromzähler für den KWK-Strom installiert haben und • über Informations- und Kommunikationstechnik verfügen, sofern die Anlage mehr als 10 kWel aufQuelle: BMUB weist. Think future... 180 Aussteller, 6.000 Besucher, 1.2 00 Tagungsteilnehmer Kongressprogramm: Mi, 20.Mai: 2. Fachtagung: Objektversorgung mit KWK 2. Fachtagung: Energieplusgemeinde Industrie & Gewerbe Energieeffizienz Kongress Do, 21.Mai: Smart Control Kongress 2. Aktivplus-Symposium GIH Fachtagung (Dienstleistung und Wissen) Fr, 22. Mai: 2. Fachtagung: Stromspeicherung in Gebäuden Fachtagung: Schimmelpilz, Lösungen im Wohnbau 3. Wärmemarkt-Symposium für Praktiker Energieaudits: Energiedienstleistungsgesetz Tagung: Japan – Energieeffizienz in Gebäuden Anmeldung: www.ceb-expo.de/kongressanmeldung.html 20. – 22.05.2015, Messe Stuttgart www.ceb-expo.de Im Fokus intersolar ausblick „Wir werden starke Messen auf den Kontinenten sehen“ Die Solarbranche in Deutschland kämpft in schwerem Fahrwasser. Die Budgets für Veranstaltungen werden von den Unternehmen gestutzt, was auch die Leitmesse Intersolar zu spüren bekommt. Die Veranstalter sind trotzdem gedämpft optimistisch. Die Internationalisierung ist auch für die Intersolar die Strategie der Wahl. Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH, kündigt im SW&W- Interview außerdem umfangreiche inhaltliche Erweiterungen des Ausstellungs- und Konferenzkonzepts an. SW&W: Herr Elsässer, es ist Intersolar und keiner geht hin. Das ist natürlich maßlos übertrieben. Aber wie sinnvoll sind denn heute noch Großveranstaltungen wie die Intersolar in der deutschen Solarbranche? Markus Elsässer: Die Intersolar ist ein jährlicher Treffpunkt von über 40.000 Besuchern, aus 140 Ländern und rund 1.000 Anbietern aus aller Welt. Sie können dort auf einen Blick sehen, welche Akteure und Innovationen die Branche in der Zukunft prägen. SW&W: Was sagen die Trendscouts? Elsässer: Über Jahre hinweg ging es darum, im Bereich Zellen und Module Kostensenkungen und Wirkungsgradsteigerungen zu erreichen, das hat sich in den letzten zwei, drei Jahren schon sehr stark verschoben hin zur Systemtechnik und Netzintegration. Anlagen im Zusammenspiel mit Wärmepumpen, Batteriespeichern, Elektromobilität, das sind Themen, 30 Sonne Wind & Wärme 05/2015 die in den Fokus der Intersolar gerückt sind. In diesem Jahr sehen wir wieder zahlreiche Innovationen im Bereich der Zelltechnik, der Zellverschaltung und der Module. Die Leistungselektronik hält weiter Einzug – zum Teil bis ins einzelne Solarmodul hinein – Solarmodule werden „smart“. Doppelseitig empfindliche Module oder Module mit farbigen Glasscheiben verbessern zudem die optische Integrationsmöglichkeit von Solaranlagen in Gebäude. Bei Wechselrichtern sowie bei Systemlösungen stehen die Erhöhung des Eigenverbrauchs durch prognosebasiertes Energiemanagement, Integration verschiedener Speichersysteme sowie Laststeuerung im Mittelpunkt. Bei Unterkonstruktionen stehen durch Materialeinsparung reduzierte Kosten im Vordergrund. Nur kleine Haltepunkte, statt schwere Schienenkonstruktionen und Modulklemmen, die vom Montagebetrieb universell einsetzbar sind und damit Lager- und Verwaltungskosten sparen. SW&W: Sie tun jetzt so, als ob nichts passiert sei in den letzten zwei, drei Jahren. Rund ein Drittel der Solarunternehmen sind schlichtweg verschwunden. Wie reagieren Sie darauf? Oder merken Sie das überhaupt nicht? Elsässer: Natürlich merken wir das. Die Intersolar ist – wie alle Branchenmessen – ein Spiegel der Marktentwicklung. Von 2000 bis 2011 hatten wir ein extrem dynamisches Wachstum und mit jedem Jahr neue Rekordzahlen, seit 2012 geht es in die andere Richtung. Die Ausstellerzahl der Intersolar Europe hat sich von 2.200 auf etwa 1.100 halbiert, in dem Zeitraum von 2011 bis 2014. Dies ist zurückzuführen auf eine weltweite Konsolidierungswelle in Kombination mit einem momentanen Nachfragerückgang in Europa. Trotz aller Schwierigkeiten im Moment, gibt es in Europa nach wie vor viele innovative Unternehmen, es gibt eine starke Forschungslandschaft und es gibt eine große Erfahrung bei der Integration von Solarstrom in die Stromversorgung. Was wir mit der Intersolar nach wie vor leisten können, durch unsere 4P[KLTPU[LSSPNLU[LU7026)(:`Z[LT3P KPL:[YVTYLJOU\UNZLURLU¶ KHZ ILYaL\N[H\JO0OYL2\UKLU * erfüllt zu 100 % den Sicherheitsleitfaden Li-Ionen-Hausspeicher (BSW) (SSLZY\UK\ TKPL:WLPJ OLY [LJOUVSVNPL ]VU26:;(3 ! Besuchen auf der Inte Sie uns rsola Halle B3 – S r Europe tand 150 :[YVTRVZ[LUZLURLU¶KHZ:WLPJOLYZ`Z[LT7026)(:`Z[LTTHJO[LZTNSPJO 1L[a[H\JOTP[PUUV]H[P]LT3P[OP\T0VULU:WLPJOLYKLY:65@4HYRLMVY[LSPVU 0U[LSSPNLU[LZ,ULYNPLTHUHNLTLU[Z`Z[LTTH_PTPLY[KLU,PNLU]LYIYH\JO :`Z[LTPUKP]PK\LSSHUWHZZIHYZRHSPLYIHY 5HJOY Z[IHYRLP[ILPILYLP[ZPUZ[HSSPLY[LT7026)( 2VZ[LUSVZL>PZZLUZ:LTPUHYL\UKLPUL:LY]PJL/V[SPUL +PL26:;(3.Y\WWL¶LPU^LS[^LP[HNPLYLUKLZ-HTPSPLU\U[LYULOTLUTP[ ILY1HOYLU,YMHOY\UN www.kostal-solar-electric.com . Tel.: +49 761 47744-100 Solarthermie Nachbericht ISH Darf es noch ein Plus sein? Die internationale Heizungs- und Sanitärmesse ISH stand ganz im Zeichen der ErP-Heizungsrichtlinie und der daraus folgenden Effizienzlabel. Die Frage lautet aber nicht: „A,B oder C?“, sondern, wie viele Plus-Zeichen auf das A folgen. E Gut besucht war die ISH: 198.000 Besucher (+5 %) waren dieses Jahr gekommen. Vor allem dank Zuwachs an internationalen Gästen. Die Besucherzahlen aus Deutschland blieben auf dem Niveau von 2013. Fotos (3): Jan Gesthuizen 50 Sonne Wind & Wärme 05/2015 gal ob der Blick nach rechts, links oder nach vorne gerichtet ist: Überall leuchten einem die farbigen Label entgegen. Der Messestand von Rotex ist ganz auf die ErP-Heizungsrichtlinie eingestellt, die ab September Energieeffizienzlabel vorschreibt. Nicht nur bei Rotex ist der Messeauftritt mit Labeln gepflastert. Überall bereitet die Heizungsbranche ihre Kunden aus dem Handwerk auf den Stichtag im September vor. Besonders Computerterminals sind umlagert, an denen man Berechnungstools für das Verbundlabel ausprobieren kann. Eines ist schon jetzt klar: Die Wärmepumpe kommt sehr gut weg. Unverhohlen feiern Wärmepumpenhersteller bereits, dass ihre Produkte konkurrenzlos gut seien. Selbst Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen das bestmögliche Produktlabel A++. Während man bei Rotex zumindest noch darauf hinweist, dass Sonnenkollektoren die Effizienz des Heizungssystems verbessern, spielt Solarthermie bei der Wärmepumpe ansonsten keine Rolle mehr. Dabei sind die Vorteile dieser Kombination unbestritten. Tecalor stellt zum Beispiel eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vor, die im Verbund mit einem Wasserspeicher bereits das A-Tripel-Plus erzielt. Andere Hersteller sprechen davon, dass schon eine elektronische Heizkreissteuerung ausreicht, um im Verbund die drei Plus-Zeichen zu ergattern. So positiv die guten Effizienzlabel für die Wärmepumpe auch sind, bei Rotex sieht man kritisch, dass das Haus, in das das Heizsystem eingebaut wird, nicht in die Bewertung einfließt. Die beste Wärmepumpe ist dann eben doch kein besonders effizientes Heizsystem in einem Haus mit einem Radiatorenkreis und dementsprechend hohen Vorlauftemperaturen. Die große Herausforderung wird es daher sein, dem Endkunden klar zu machen, dass es nicht reicht auf das Label zu schauen, weil das Heizsystem vor allem zu seinem Haus passen muss. Wer sich für Solarthermie interessiert, für den hatte die ISH, nicht nur in der Kombination mit Wärmepumpen, wenig zu bieten. Selbst bei Rotex musste man den Kollektor lange suchen und auch auf den Ständen der Großen der Heizungsbranche war Solarthermie nur ein Randthema. Solarspezialisten finden kaum noch den Weg nach Frankfurt. Ein Beispiel sind OEM-Kollektorhersteller, von denen nur wenige, wie KBB, STI und GREENoneTEC, vertreten waren. Auch an Neuheiten gab es nicht viel zu sehen. GREENoneTEC zeigte zumindest einen neuen Großflächenkollektor mit Doppelverglasung (siehe Seite 45). Eine echte Weltneuheit war aber dann doch dabei. Viessmann ist gelungen, was viele schon lange erfolglos versucht haben: Das Unternehmen hat eine Absorberbeschichtung entwickelt, die bei hohen Temperaturen abschaltet. Stagnationsprobleme können nun besser beherrscht werden und auch auf das Solaranlagendesign hat das positive Auswirkungen (siehe Seite 45). Wärmespeicher unterbewertet Während Sonnenkollektoren für Wärmepumpen kein Muss sind, bekommen Gasbrennwertkessel ohne Solarwärme höchstens das Label A. Um in den Plusbereich vorzustoßen, muss man sie mit Kollektoren kombinieren. Um die Auswirkungen der Solaranlage auf das Label zu sehen, eignet sich die einfach zu bedienende Software OVerp von Oventrop sehr gut. Die kostenlos verfügbare Software zeigt nämlich das Label an, während man die Kollektorfläche eingibt. Bei einem guten Brennwertgerät reichen schon ein Kollektor und ein Speicher aus, um von A zu A+ zu gelangen. Doch dann wird es schwierig. In einer willkürlich ausgewählten Systemzusammenstellung waren für A++ mehr als 40 m2 Kollektorfläche selbst dann nötig, wenn der Speicher das Produktlabel A trägt. Bei einem E-Speicher waren es etwa 46 m2. Klaus Bindhammer, Exportmanager beim öster reichischen Speicherhersteller Austria Email AG, kritisiert, dass der Einfluss des Speichers auf das Verbundlabel viel zu gering sei. Er übt grundsätzliche Kritik an dem ErP-Label für Speicher. „Das Ziel ist hervorragend. Die Industrie soll energieeffiziente Produkte entwickeln und der Endkunde soll unterscheiden können“, so Bindhammer. Die Unterscheidung von guten und schlechten Speichern sei dem Endverbraucher Vor allem neue Wärmepumpen, wie hier bei Ochsner, verfingen bei den Besuchern. Solarthermie musste man in Frankfurt schon aktiv suchen. aber nicht möglich, weil das Raster der Effizienzklassen zu grob sei. So erreicht ein heute marktüblicher Trinkwarmwasserspeicher mit 300 oder 400 L Inhalt durch eine 50 mm dicke PU-Hartschaumdämmung das Label C, genauso, wie ein guter Speicher mit immerhin 65 mm PU-Hartschaumdämmung. Austria Email setzt jetzt eine 75 mm dicke Dämmung ein und erreicht bei den Modellen von 200 bis 500 L Inhalt damit ein B. Im Vergleich zu anderen Produktlabeln ist das Speicherlabel besonders streng. Um die Effizienzklasse A zu erreichen, müssen die Speicherhersteller einiges an Dämmung auffahren. Oventrop hat auf der ISH den 500 L fassenden Pufferspeicher Hydrocor HP vorgestellt, der dank einer Verbundisolierung, die aus drei Komponenten besteht, A erreicht. Die erste Komponente, die innen auf dem Metalltank anliegt, ist eine Schnell am Ziel Neuheit: Intelligente Heizkreis-Mischer-Baugruppe für die Sofort-Montage ohne Anschlussfehler. Die vorverdrahtete System-Baugruppe mit integrierter Steuerung ist in nur zwei Schritten funktionsbereit. Einfach mit Heizkreis-Regler und Steckdose verbinden – fertig! Schnelle Montage ohne Anschlussfehler Große Zeitersparnis Display für Werte-Anzeige Manueller Testbetrieb Anschlussfertig vorverdrahtet Steckbare Busverbindung Kein weiterer Materialeinsatz Erweiterbar auf 4 Stationen System-Baugruppe kompatibel mit REGULA grandis 650 HK via BUS-Kabel. Informationen: www.prozeda.de/stationen Prozeda GmbH · Telefon: +49 (9191) 61 66-0 · www.prozeda.de Bioenergie marktübersicht pelletslager Mit wenig auskommen Nicht immer steht für das Pelletslager großzügig Platz zur Verfügung. Dann helfen Federn, elastische Bodenelemente, Vibrationsböden oder die Saugentnahme von oben, um den Raum optimal zu nutzen. Dank der Federtechnik kann der Flexilo Feder von A.B.S. 60 % mehr Raum ausnutzen Foto: A.B.S. als konventionelle Gewebesilos. P latz spielt bei der Lagerung von Pellets eine große Rolle. Schließlich müssen die Hausbewohner einige Kubikmeter der Holzpresslinge auf Vorrat halten, um über den Winter zu kommen. Viele Trog- oder Konussilos nutzen den Raum nur zur Hälfte aus und auch das klassische Bunkerlager mit > kombinierbar > platzsparend > intelligent Optimale Raumnutzung für Ihr Pelletlager Sonnen-Pellet Maulwurf® > Basis für flexible Lagerräume bis 12t Maulwurftank > Komfortables Fertig-Lager bis 7t Pellet-Maulwurf E3® > Universeller Einsatz für größere Lager bis 40t www.schellinger-kg.de 66 Sonne Wind & Wärme 05/2015 Schrägböden kommt häufig nur auf gut 60 % Raumausnutzung (siehe Tab, S. 68). Anlässlich der internationalen Heizungs- und Sanitärmesse ISH hat die A.B.S. Silo- und Förderanlagen GmbH aus Osterburken eine neue Variante ihrer Flexilo-Familie vorgestellt. Der Flexilo Feder ist ein Trogsilo mit integrierter Spirale. Das besondere sind acht Federn, die außen am Gewebe angebracht sind. Ist der Silo komplett gefüllt, streckt das Gewicht der Pellets die Federn und der Boden senkt sich. Das Volumen vergrößert sich dadurch im Vergleich zum normalen Silo um 60 %. Wenn im Laufe der Zeit die Pelletsmenge abnimmt, ziehen sich die Federn zusammen und heben den Boden zur Trichterform. Nun können auch die Pellets vom äußeren Rand zur Spirale rutschen. Den Flexilo Feder gibt es in zwei Größen: mit 2,1 bis 2,2 m Höhe und mit bis zu 2,4 m. Neu bei A.B.S. ist auch das Modell Flexilo Eco mit einem robusten Gestell aus Holz. Hier kommt Konstruktionsvollholz aus Fichte zum Einsatz. Hubsilos mit elastischen Elementen sind nicht neu. Die Allg. Silotec GmbH aus Pfaffenhofen bietet beispielsweise ein Modell HS an, das das Unternehmen in dieser Marktübersicht aber nicht aufgeführt hat. Auch bei der Hargassner Ges.m.b.H aus Weng in Österreich kann der Kunde mit dem GTWS ein Hubsilo bekommen. Eine andere Methode den Platz optimal auszunutzen, bieten Vibrationsflachböden, wie sie Silotec in den Volummax-Modellen einsetzt. Die Alternative zur Pelletsentnahme von unten, bei der die Holzpresslinge zum Saugpunkt oder zur Austragungsspirale purzeln müssen, ist die Saugentnahme von oben. Das leistet der Pellet-Maulwurf von der Schellinger KG aus Weingarten. Bisher gab es den Maulwurf Classic für Pelletslager mit bis zu 10 t Inhalt. Seit einem Jahr ergänzt der Pellet-Maulwurf E3 die Maulwurf-Lagertechnik bei Schellinger (siehe SW&W 06/2014, S. 70). Er kann Lager mit einer Fläche von bis zu 36 m2 entleeren. Die intelligente, sensorbasierte Steuerung sorgt dafür, dass der Maulwurf sich überall zurechtfindet. „Das können auch L- oder trapezförmige Räume sein“, sagt Vertriebsleiter Raimon Dörr. Der E3 ist für Lagermöglichkeiten bis zu 60 t in Mehr familienhäusern, in öffentlichen Gebäuden oder im gewerblichen Bereich gedacht. In Kombination mit einer leistungsstarken Pellets-Sauganlage versorgt der Maulwurf E3 Pelletskessel im Leistungsbereich von 40 bis 300 kW zuverlässig mit Brennstoff. Neu bei Schellinger ist auch das Füllstandsmess-System Sonavis, das auf Ultraschallsensoren beruht (siehe S. 27). Das schwedische Unternehmen Mafa AB aus Ängelholm bietet Lagersysteme von ganz klein bis richtig groß an. Neu in unserer Marktübersicht sind die Modelle für die Außenaufstellung. Die Produktpalette reicht vom Mafa Unik Small, der bei 6,3 m3 Inhalt beginnt, bis hin zum Model XB, das bis zu 189 m3 Pellets fassen kann. Zeit ist Geld Neu bei der Biotech Energietechnik GmbH aus Bergheim in Österreich ist das Pelletslagersystem PLS. Hierbei handelt es sich um ein Gewebesilo mit Blech- Bei der Geobox Speed von Geoplast verhindert eine Absaugung die Staubentwicklung beim Füllen. Ablagerungen größerer Staubmengen an der Entnahmestelle, die Verstopfungen verursachen können, werden dadurch Foto: Geoplast unterbunden. konus. Das Lager gibt es in zwei Größen für 4 oder 5 t Inhalt. Zum Aufbauen reicht laut Biotech eine Person, die dafür etwa eine Stunde Zeit benötigt. Das lässt sich aber noch toppen. Für die GEObox Speed geht der Hersteller Geoplast Kunststofftechnik GmbH aus Österreich von einer Montagezeit von deutlich unter einer Stunde aus. Das sei „ein flexibles Lagersystem, das eine hohe Betriebssicherheit mit der derzeit wahrscheinlich kürzesten Aufbauzeit im Markt verbindet.“ Das Pelletslager besteht aus einer tragenden Stahlkonstruktion und stabilen Böden aus verzinkten Stahlblechen. Die GEObox Speed gibt es in sieben unterschiedlichen Größen für Lagermengen zwischen 1,1 und 9,2 t. Der Kunde kann je nach dem zur Verfügung stehenden Platz zwischen quadratischen und rechteckigen Grundrissen wählen. Die Höhe ist variabel. Für einen größeren Lagerbedarf ist eine Kaskadierung von bis zu acht Boxen möglich, die durch automatische Umschalteinheiten mit dem Pelletskessel verbunden werden. Einen großen Vorteil gegenüber „Do-it-yourself-Lagerräumen“ sieht man bei Geoplast bei der Planungssicherheit für den Installateur. Er kann sich darauf verlassen, dass nur ein einziger Termin beim Kunden für die Installation des Kessels, den Aufbau und Anschluss des Pelletslagers und die Inbetriebnahme nötig ist. Die meisten Hersteller stellen ihre Lagertypen in verschiedenen Standardgrößen her. Bei A.B.S. sind es bei über zehn verschiedenen Silotypen mehr als 300 Standardgrößen. Die Saxil-Werk GmbH aus Leipzig hat mit dem WPQ und dem WPR ebenfalls zwei Standardreihen im Sortiment. Der Schwerpunkt liegt aber bei Sonderkonstruktionen: „Bei unseren Silos steht die Sonderkonstruktion mit der Anpassung an die Gegebenheiten beim Kunden im Vordergrund“, sagt Geschäftsführer Kay Kupfer. Die Sonderkonstruk tionen reichen von 3 bis 27 m3 Inhalt und sind in der Geometrie beliebig wählbar. Jens-Peter Meyer 11.–12. Juni 2015 Internationaler Fachkongress zum Pelletsmarkt ICM – Internationales Congress Center München mit ENplusKonferenz Gold Sponsor Silber Sponsoren SAVE THE DATES SEE YOU IN MUNICH www.pelletsforum.de Photovoltaik PV-symposium Die Forschung bangt um die Industrie lanz: „Deutschland ist Technologieführer, und es wäre sträflich, wenn wir auch den Maschinenbau den Chinesen überlassen würden. Dass sie das wollen, ist ganz klar.“ Die chinesische Regierung hat kurzerhand die heimische Solarindustrie verpflichtet, mindestens 80 % der Produktionsmaschinen im Inland zu kaufen. Dadurch sollen „nationale Champions“ entstehen, die auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sind. Nicht nur für die PV-Industrie, sondern auch für das PV-Symposium gilt Alarmstufe rot, denn es lebte 30 Jahre lang davon, als eine Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie zu wirken. Wenn noch mehr Zellen- und Modulhersteller die Segel streichen müssten, dann würde die Forschung und mit ihm das PVSymposium bald nur noch im eigenen Saft schmoren. Mit der impulsgebenden Wirkung wäre es dann vorbei. Prof. Eicke Weber (Fraunhofer ISE) warb leidenschaftlich für die europäische Gigawatt-Fabrik. Fotos (3): Thomas Vorderwülbecke Das PV-Symposium in Bad Staffelstein fand Anfang März zum 30. Mal statt. Das Jubiläum wurde überschattet durch den Niedergang der deutschen PV- Industrie, die immer weniger Möglichkeiten bietet, die Forschungsergebnisse zu nutzen. D ie Photovoltaik-Forschung hat sich in Deutschland prächtig entwickelt und der Industrie viele Jahre lang wertvolle Impulse gegeben. Doch inzwischen drängt sich die Frage auf, wie lange die Industrie noch als Partner der Forschung zur Verfügung steht. Denn die deutsche Photovoltaik- Produktion ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Besonders drastisch zeigt sich dies am Beispiel der Solarzellenproduktion. Die chinesischen Hersteller haben bereits 70 % Anteil am Weltmarkt erobert, die taiwanesischen 20 %. Für den Rest der Welt (und damit ist unter anderem Europa gemeint!) bleiben magere 10 % übrig. Trost spendete in den vergangenen Jahren lediglich der deutsche Maschinenbau, der nach wie vor global eine führende Rolle spielt. Doch auch diese Branche darf sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Dieter Manz, der überzeugteste Photovoltaiker unter den deutschen Maschinenbauern, zog am Ende seines Vortrages im Kloster Banz eine ernüchternde Bi- 70 Sonne Wind & Wärme 05/2015 Eicke Weber kämpft für die Gigawattfabrik Das Symposium stimmte die Teilnehmer mit der Eröffnungssitzung auf diese kritische Situation ein. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer ISE, präzisierte das von ihm schon seit Jahren verfolgte Vorhaben, eine europäische Gigawattfabrik („European Gigawatt Fab“ oder kurz „Projekt xGWp“) zu gründen: „Der Kern der europäischen PV-Industrie muss erhalten bleiben“, forderte er: „Wir müssen diesen HightechBereich im Europa am Leben halten.“ Das Projekt xGWp hat das Ziel, modernste, effiziente PV-Technologie zu wettbewerbsfähigen Kosten in Europa zu verwirklichen. Es soll sich nach dem Vorbild des Airbus ein europäisches Firmenkonsortium bilden, aber – das ist der wichtige Unterschied zum Airbus – ohne Beteiligung der Regierungen. Der Erfolg des Vorhabens hängt vor allem davon ab, dass die Europäische Union dieses Projekt langfristig unterstützt, um den Investoren eine ausreichende Sicherheit zu bieten. „Die Frage ist noch offen, ob wir diese Chance ergreifen oder die Abwanderung der PV- Produktion, gefolgt von Anlagenbau und Forschung, nach Asien erleben müssen“, resümierte Eicke Weber. Kühle Botschafterin des Ministers Trotz der prekären Lage machte das Bundeswirtschaftsministerium bisher keine Anstalten, sich für den PV-Industriestandort einzusetzen. Weil es nicht nur um die Technologie als solche geht, sondern auch darum, geschlossene Wertschöpfungsketten zu erhalten sowie Arbeitsplätze zu sichern und möglichst neue zu schaffen, kann man eigentlich vom s ozialdemokratischen Minister Sigmar Gabriel etwas mehr erwarten als von seinem liberalen Vorgänger. Doch Dorothee Mühl, die im Auftrag des Ministers dessen Grußwort verlas, überraschte in ihrem anschließenden Vortrag das Plenum mit ihrer unverblümten Tonart. Schon nach ihren ersten Worten wurde manchen Zuhörern klar, dass es besser ist, sich aufs Schlimmste gefasst zu machen: „Ich weiß, es liegen schwierige Jahre hinter Ihnen, und noch einige vor Ihnen.“ Als sie auch noch betonte, dass „Versorgungssicherheit über allem“ stehe und dass „wir uns einen Blackout in Deutschland nicht leisten können“, war der Vertrauensvorschuss, den sie als Neuling in Staffelstein genoss, endgültig dahin. Mit ihrer Wortwahl erinnerte sie an die Litanei der Kohle- und Kernkraftlobby. Die Photovoltaik scheint demnach im Ministerium nur noch wenige Freunde zu haben. Klare Angaben darüber, was denn die Bundesregierung tun wolle, um die unter die Unterkante des „Ausbaukorridors“ gefallene PV-Installationsrate zu stützen, blieb die Ministerialdirigentin schuldig. Dem Vortrag folgte eine lebhafte Fragerunde. Ein Teilnehmer, der seit 25 Jahren am Symposium teilnimmt, schleuderte ihr empört entgegen: „Das ist die unkonkreteste Rede, die ich hier je gehört habe!“ Ein anderer fragte, ob denn die Bundesregierung den Klimaschutz aufgegeben habe. Dorothee Mühl antwortete trotz der Vorwürfe freundlich und geschmeidig, blieb aber in der Sache unnachgiebig und erstickte die bis dahin noch vorhandenen Hoffnungen im Keim. Als sie auf die Frage nach den bedrohten Arbeitsplätzen kühl entgegnete: „Die Frage muss ich zurückgeben, denn es kommt darauf an, was Sie machen!“ breitete sich Fassungslosigkeit im Plenum aus. Auktionen als Rettungsanker? Anschließend glätteten sich die Wogen, als Carsten Körnig in seinem Vortrag die Position des BSW-Solar sachlich zusammenfasste: „Wir haben die Lernkurve der Photovoltaik finanziert und überlassen den anderen die Ernte der Früchte.“ Was er schon vor einem Jahr in Staffelstein prophezeite, ist eingetreten. Die jüngste EEG-Novelle hat nicht zur Stabilisierung des Marktes im Ausbaukorridor beigetragen, sondern eher das Gegenteil bewirkt. Denn der Mechanismus, der die Einspeisevergütung automatisch anpassen soll, ist wie erwartet zu träge, um auf den Markteinbruch zu reagieren. „Die Degressionsunterkante muss Dieter Manz warnte vor Illusionen: Die Chinesen dominieren bereits die Modulproduktion und wollen bald auch im Maschinenbau die Führung übernehmen. Foto: Detlef Koenemann angehoben werden!“ forderte Carsten Körnig. Die Zeit drängt, denn „in allen Wertschöpfungsstufen verabschiedet man sich von der Photovoltaik – es geht an die Substanz!“ Ausgerechnet das in der PV-Branche ungeliebte Ausschreibungsmodell gibt seiner Ansicht nach Anlass zur Hoffnung: „Auch wenn wir den Auktionen kritisch gegenüberstehen – Auktionen sind eine Art Rettungsanker, und ohne sie wäre gar nichts mehr gelaufen.“ Aber es fällt der Branche schwer, sich gedanklich von der Einspeisevergütung zu trennen, die ihr ein „goldenes Jahrzehnt“ beschert hat. Stadtwerke als Partner Im unerschütterlichen Vertrauen auf die Bundesregierung, die sie gewiss nicht im Stich lassen würde, versäumte die PV-Branche, rechtzeitig einen Plan B zu entwickeln und sich nach zuverlässigeren Bündnispartnern umzusehen. Die Stadtwerke wurden sträflich vernachlässigt, obwohl sie nicht zu den Energiekonzernen zählen, die von vielen noch immer als die Erzfeinde der Photovoltaik angesehen werden. Das schwierige Verhältnis zwischen PV-Branche und Energieversorgern kann kaum jemand besser beschreiben als Klaus Preiser, der früher im Fraunhofer ISE forschte und seit einigen Jahren für den Freiburger Energieversorger Badenova tätig ist: „Ich muss den Stadtwerken erklären, wie die PV funktioniert, und sie fragen, was sie für ein Problem damit haben“, +BISF&SGBISVOHo,FOOMJOJFONFTTHFSÊUFGàSEJF17 ªNPSBOF@GPUPMJB ,POUSPMMFVOE-FJTUVOHTQSàGVOHNJUEFN171.$9 ■4DIOFMMF'FIMFSTVDIFVOEBOBMZTF ■1SÊ[JTFVOEVOJWFSTFMMF.FTTVOHFOGàS.PEVMFVOE4USJOHT ■%BVFSNFTTCFUSJFCNÚHMJDI ■.PEVMUZQNJU*TUVOE4PMMXFSUFOEBSTUFMMCBS ■1BUFOUJFSUF7FSGBISFOGàSFJOGBDIF)BOEIBCVOH ■1FBLMFJTUVOH8JEFSTUBOEVOE*6,FOOMJOJFNJUOVSFJOFS.FTTVOH T UJFSUF 1BUFO N 4ZTUF 1SÊ[JTJPOT,FOOMJOJFONFTTHFSÊUF TFJU 17&OHJOFFSJOH(NC)r)VHP4DIVMU[4USr%&*TFSMPIOr5FM r'BY r&.BJMJOGP!QWFEFrXXXQWFEF Sonne Wind & Wärme 05/2015 71
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