Kammerpräsident setzt auf Imagepflege Alfred Kuttenlochner als

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LANDKREIS LANDSHUT
Dienstag, 21. April 2015
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LANDKREIS LANDSHUT
www.landshuter-zeitung.de
BBV gestaltet
Maiandacht
Die Landfrauengruppe im Bayerischen Bauernverband, Kreisverband Landshut, veranstaltet am
Freitag, 8. Mai, um 19.30 Uhr in
der Kirche St. Wolfgang am Wolfgangsberg bei Essenbach eine
Maiandacht. Alle Interessenten
sind zu dieser Maiandacht willkommen.
Förderverein der
Realschule trifft sich
Ergolding. Der Förderverein der
Realschule Ergolding veranstaltet
am Donnerstag um 19 Uhr im Restaurant „Krax´n-Wirt“ in Ergolding
eine Mitgliederversammlung. Dazu
sind die Vereinsmitglieder, aber
auch Nichtmitglieder sowie alle Interessierten willkommen. Auf der
Tagesordnung stehen die Vorstellung der Ziele und Aufgaben des
Vereins, sowie mögliche Änderungen und Beschlussfassungen. Des
Weiteren wird über die Schwerpunkte informiert.
Für weitere drei Jahre kann Kreishandwerksmeister Kuttenlochner auf eine
starke Mannschaft zählen – Kammerpräsident Dr. Haber (rechts) setzt auf
Imagepflege des Handwerks.
Wolfgang Wörle und Helmut Ingerl (rechts) überreichte Kuttenlochner die
„Obermeisternadel“ – Erna Reif verabschiedete er in den wohlverdienten Ruhestand.
Kammerpräsident setzt auf Imagepflege
Alfred Kuttenlochner als Kreishandwerksmeister und Manfred Gebel als Vize bestätigt
Große Themenvielfalt und Neuwahlen des Obermeisters sowie der
Vorstandschaft prägten die Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft Landshut am
Donnerstag. Als Ehrengast begrüßte Kreishandwerksmeister Alfred
Kuttenlochner den Präsidenten der
Handwerkskammer (HWK) Niederbayern/Oberpfalz, Dr. Georg Haber.
Nach üblichen Formalien gratulierte Kuttenlochner zunächst den
neu gewählten Obermeistern/Stellvertretern der einzelnen Innungen
zur Wahl in diese wichtigen Ehrenämter. Die anhaltend gute wirtschaftliche Lage mit soliden Wachstumsprognosen war Thema im anschließenden Bericht, wovon natürlich auch das Handwerk profitiere.
Angesichts der daraus resultierenden sprudelnden Steuereinnahmen
sei jetzt die Politik gefragt, endlich
auch untere Einkommen spürbar zu
entlasten, erklärte Kuttenlochner.
Mit Sorge sah er dagegen auf lange Sicht die Versorgungssicherheit
von elektrischer Energie, weil hier
nach wie vor viele Fragen ungelöst
bleiben. Als größtes Problem fürs
Handwerk wertete er das Fehlen
von gut ausgebildeten Fachkräften
in fast allen Bereichen. Hier seien
alle gefordert, um die hohen Qualitätsstandards von Handwerksbetrieben aufrechterhalten zu können.
Dazu stelle sich die Frage, inwieweit Flüchtlinge optimal integriert
und so in unser Berufssystem eingebunden werden können. Die Agentur für Arbeit startet derzeit ein
entsprechendes Projekt. Doch auch
Betriebe seien gefordert, mehr Zeit
und Engagement in Nachwuchsgewinnung und Ausbildung zu investieren. Sonst laufe man Gefahr,
dringend benötigte ausbildungsfähige Jugendliche an die massiv um
sie werbende Industrie zu verlieren,
meinte der Obermeister.
Als einen Schritt in Richtung öffentliche Darstellung von bestem
Potenzial und Chancen im Handwerk sah er eine Präsentation der
einzelnen Handwerksberufe durch
die Innungen in einem „Ausbildungszelt“ auf der Niederbayernschau. Zur genauen Organisation
werde hierzu eine eigene Versammlung einberufen. In seinem Grußwort betonte Kammerpräsident Dr.
Haber die Wichtigkeit von guten
Die Heimat im Wandel
Heimatpfleger stellte neues Buch vor
Buchautor und Kreisheimatpfleger
Stefan Reider (r.) mit stellvertretendem Landrat Alfons Satzl.
Kürzlich stellte Kreisheimatpfleger Stefan Rieder sein Buch „Vom
Armenhaus zur Aufsteigerregion“
im Gasthaus Grosswirt in Mirskofen vor. Erste gute Kritiken ließen
einen spannenden Vortrag des studierten Wirtschaftswissenschaftlers
und Historikers erwarten. Und die
Hoffnungen der rund 120 erschienenen Gäste wurden nicht enttäuscht:
In einem aufschlussreichen Referat
konnte Rieder den Wandel Niederbayerns vom rückständigen „Armenhaus“ zum ökonomischen Musterschüler darlegen und dabei auch
aufzeigen, wie die Niederbayern
selbst die Veränderungen in ihrer
Heimat wahrgenommen haben.
In seinem Grußwort ging stellvertretender Landrat Alfons Satzl zunächst auf den Strukturwandel allgemein ein. Insbesondere die Veränderungen in der Landwirtschaft hob
Satzl hervor: Dabei zeigte er anhand persönlicher Erinnerungen
auch, wie stark sich das bäuerliche
Leben in den letzten Jahrzehnten
verändert hat.
An die Ausführungen Satzls anknüpfend stellte der Referent Stefan Rieder heraus, dass auch er
durch persönliche Erfahrungen und
Eindrücke das Thema „Strukturwandel in Niederbayern“ für sich
und seine wissenschaftliche Arbeit
entdeckt hat: Gerade die Kindheitsund Jugenderzählungen seiner Eltern, Onkeln und Tanten inspirierten den Autor zum Schreiben des
Buches, stellte er doch fest, dass
sich zwischen den Erzählungen von
damals und der Wirklichkeit heute
einiges getan haben muss.
Was sich genau getan hat, zeigte
Rieder anhand von zwei statistischen Werten. Das war zum einen
die Zahl der Erwerbstätigen in der
Landwirtschaft. Noch 1950 arbeiteten knapp 48 Prozent aller Arbeitnehmer in der Agrarwirtschaft; bis
2008 sank dieser Wert auf unter fünf
Prozent. Zum anderen führte der
Referent den prozentualen Anteil
der Kirchgänger an, die zwischen
1950 und 2008 von über 50 Prozent
aller Katholiken auf unter 20 Prozent zurückging. Daraus lasse sich
ein Bedeutungsverlust der für Niederbayern einst prägenden Kräfte –
Landwirtschaft und katholische
Kirche – ableiten.
Analog zum zurückgehenden
Einfluss dieser beiden Mächte etablierten sich neue wirtschaftliche
und gesellschaftliche Kräfte. Im Bereich der Ökonomie setzte dabei ein
enormer Aufschwung ein, der eng
mit den Namen BMW verbunden
ist, der aber auch von einem breiten
Mittelstand und einer mittlerweile
starken Tourismusbranche im Rottaler Bäderdreieck und dem Bayerischen Wald getragen wurde. Für das
gesellschaftliche Leben wurden besonders die Vereine bedeutend, die
zunehmend das dörfliche Leben
Niederbayerns prägten. Neben dieser faktenreichen Analyse legte Rieder auch dar, wie die Menschen den
Strukturwandel kulturell verarbeiteten. Dabei stellte er heraus, dass
besonders das Dorf, also der konkrete Heimatort, als identitätsstiftender Lebensmittelpunkt für die
niederbayerische Bevölkerung eine
zentrale Rolle spielte. Der Begriff
Heimat wurde dabei von den Menschen ganz unterschiedlich gedeutet: Für die einen war die Heimat
stets Idylle und Rückzugsort, für
andere war es die ökologisch intakte
Umwelt, die es vor den Gefahren
des Strukturwandels zu schützen
galt. Abschließend stellte Rieder
fest, dass gerade die junge Generation Heimat und Tradition wiederentdecke und verwies darauf, dass
besonders das Tragen von Lederhose und Dirndl wieder modern sei.
Der Buchautor und Kreisheimatpfleger stellte aber gleichzeitig in
Frage, inwieweit durch diese Art
von Tracht eine echte Traditionspflege möglich ist oder letztendlich
nur Klischees bedient werden.
ÜZW unterstützt „MINT“ am Gymnasium
Die ÜZW Energie AG hat 1000
Euro an das Gymnasium Ergolding
gespendet und unterstützt damit
den Pluskurs „MINT“. Im Rahmen
dieses Kurses werden Schüler mit
besonderem Interesse an Fragestellungen aus dem Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft
und Technik unterrichtet. So hat
sich der Kurs bereits mit Computeralgebrasystemen, physikalischer
Simulationssoftware und der Programmierung von Kleincomputern
beschäftigt.
Um die Anwendungen komplexer
gestalten und zugleich in den Bereich der Sensorik ausdehnen zu
können, wird man sich zukünftig
auch mit Robotik beschäftigen. Gerade im Rahmen der Robotik können Anwendungen der Mathematik,
der Physik, der Informatik und moderner Technologie mit unterschiedlicher Tiefe individuell und
kreativ behandelt werden. – Bild:
Manuela Taglinger (4.v.l.) von der
ÜZW Energie AG übergab die
Spende an Studienrat Dr. Ewald
Bichler (r.), den Leiter des MINTKurses am Gymnasium Ergolding.
Kontakten zwischen HWK und Innung, um perfekten Informationsfluss zu schaffen. Weiter sei es seine
und Aufgabe der HWK, das Handwerk sowohl innen und nach außen
optimal zu vertreten und die Fahne
hoch zu halten für das bewährte
„Duale Ausbildungssystem“ und
den Meistertitel. Weiter befasste
sich Dr. Haber intensiv mit dem brisanten Thema Nachwuchsgewinnung. Wie Statistiken belegen, haben akademische Berufe sehr regen
Zulauf – dagegen fehlen zunehmend
Fachkräfte, die deren Ideen umsetzen können. Umso wichtiger sei in
der Öffentlichkeit das hohe Ansehen von Handwerksberufen zu generieren, das sie zweifelsohne auch
zu Recht verdienen, meinte Dr. Haber. Leider gewinne die Industrie zu
Lasten des Handwerks immer mehr
junge Leute für sich. Zudem seien
Handwerksbetriebe als Auftragnehmer für die Industrie teils extremem Preisdruck ausgesetzt. Hier
sollte gegengesteuert werden.
Die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, Irmgard Kuhn,
legte die Jahresrechnung 2014, außerplanmäßiger Ausgaben, sowie
der Haushaltsplan für 2015 vor. Revisor Konrad Ziegler bescheinigte
eine einwandfreie Buchführung und
empfahl die Entlastung von Obermeister, Vorstandschaft und Geschäftsführung. Dem entsprach
man einstimmig.
Die anstehenden Wahlen leitete
der Vize-Hauptgeschäftsführer der
HWK, Jürgen Kilger. Hierbei wurden Alfred Kuttenlochner als Obermeister, Manfred Gebel als Stellvertreter, sowie Hans Dumps, Adolf
Ellwanger, Klaus Loibl, Wolfgang
Ziegler und Karl Hein Braun als
weitere Vorstandsmitglieder wie
auch die Revisoren Erich Ulbrich,
Helmut Ingerl und Konrad Ziegler
einstimmig wiedergewählt.
Schließlich überreichte Kuttenlochner an Wolfgang Wörle als
Obermeister der Steinsetzer, Pflasterer und Straßenbauinnung und an
Helmut Ingerl, Obermeister der
SHSK-Innung (Sanitär, Heizung,
Spenglerei- und Klimatechnik), die
„Obermeisternadel“. Erna Reif verabschiedete er offiziell in den wohlverdienten Ruhestand.
Meisterschaftswochen der Stocksport-Jugend im Kreis 106
Nachdem der Stocksportkreis 106
Isar-Laaber-Vils bereits letzte Woche die Mannschaftsmeister der Junioren in der Stocksporthalle des
ESC Geisenhausen gekürt hat, war
dieses Wochenende die Jugend U16
an der Reihe, ihren Meister zu finden. Bevor der Schiedsrichter Wolfgang Wimmer das Turnier anpfiff,
überreichte Kreisjugend- und Wettbewerbsleiter Hans Joachim Loder-
meier Marion Eichinger einen Blumenstrauß als Dank für ihre Arbeiten hinter den Kulissen während
des Turniers. Sechs Mannschaften
kämpften um den Titel eines
U16-Meisters. Nach Abrechnung
der Startkarten und nach drei Stunden Spieldauer schälten sich die Jugendlichen des ESC Geisenhausen
als Sieger heraus. Große Freude
herrschte bei den drei erstplatzier-
ten Mannschaften, denn es gab für
jeden Spieler die entsprechend errungene Medaille. Die vier erstplatzierten Mannschaften nehmen teil
bei den Bezirksmeisterschaften am
13. Juni in der großen Stocksporthalle in Pilgramsberg. Lodermeier
wünschte den qualifizierten Mannschaften viel Erfolg, wenn möglich
bis zu den Deutschen Meisterschaften.