SHARING E X PER T ISE Geschäftsbericht 2014 AUS GE WÄ HLT E B . BR AUN-K ENNZ A HL EN Umsatz (in Mio. EUR) 2013 2014 Veränderung in % 5.169,5 5.429,6 5,0 Hospital Care (in Mio. EUR ) 2.474,4 2.527,8 2,2 Aesculap (in Mio. EUR ) 1.444,2 1.497,7 3,7 Out Patient Market (in Mio. EUR ) 609,0 643,9 5,7 B. Braun Avitum (in Mio. EUR ) 612,5 737,9 20,5 5.169,5 5.429,6 5,0 Umsatz (in Mio. EUR) Deutschland (in Mio. EUR ) 952,2 999,6 5,0 Europa (in Mio. EUR ) 1.851,7 1.921,2 3,8 Nordamerika (in Mio. EUR ) 1.045,6 1.090,1 4,2 Lateinamerika (in Mio. EUR ) 351,4 373,1 6,2 Asien & Australien (in Mio. EUR ) 810,8 869,9 7,3 Afrika & Mittlerer Osten (in Mio. EUR ) 157,9 175,7 11,3 784,9 798,4 1,7 EBITDA (in Mio. EUR ) EBITDA -Marge (in Prozent) Konzernjahresüberschuss (in Mio. EUR) Nettofinanzschulden (in Mio. EUR) 15,2 14,7 315,5 316,3 0,3 1.715,8 1.762,3 2,7 Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden / EBITDA ) 2,2 2,2 Forschungs- und Entwicklungskosten (in Mio. EUR) 218,6 228,8 4,7 1.029,4 931,3 - 9,5 297,2 318,1 7,0 49.889 54.017 8,3 Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen (in Mio. EUR) Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (in Mio. EUR) Mitarbeiter (zum 31. Dezember) B. Braun zählt zu den weltweit führenden Gesundheitsversorgern. Mit seinen Sparten Hospital Care, Aesculap, Out Patient Market und B. Braun Avitum bietet das Unternehmen medizinische Produkte und Produktsysteme sowie Dienstleistungen für Kliniken, niedergelassene Ärzte und den Homecare-Bereich. Titelbild: Ralf Weidemann, Leiter Set-Management B. Braun Vascular Systems, definiert gemeinsam mit Oberarzt und Pflegeleitung die Zusammenstellung eines kundenindividuellen Sets für die minimal invasive Radiologie. In diesem Geschäftsbericht benutzen wir zur Vereinfachung als Bezeichnung für Mitarbeiter und Kunden nur die männliche Form. Es sind selbstverständlich beide Geschlechter gemeint. WAS UNS VERBINDET Wer die Gesundheit von Menschen verbessern will, muss sich mit den damit verbundenen Aufgaben auseinandersetzen und sich ihnen stellen. Er muss beständig Verständnis schaffen, neue Chancen erkennen und wirkungsvolle Lösungen mit Leidenschaft und Begeisterung voranbringen. Ein Gedanke, der uns bei B. Braun verbindet. Der uns jeden Tag aufs Neue antreibt, den konstruktiven Austausch zu suchen. Um gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden Lösungen zu erarbeiten, die Erwartungen übertreffen. 8 Partnerschaft mit System 16 Alles nur Plastik? www.bbraun.de/gb2014 150 Informationen zur B. Braun-App 28 Eine Herzensangelegenheit MANAGEMENT 4 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 6 Der Vorstand JOURNAL 8Partnerschaft mit System Es erscheint wie die Quadratur des Kreises: Kranken häuser – ob groß oder klein – sollen mit geringerem Kostenaufwand höhere Leistung und medizinische Qua lität erbringen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten effizient zusammenarbeiten. Die Rolle von B. Braun: die des „Systempartners“, der Klini ken dabei unterstützt, ihre Prozesse im medizinischen und kaufmännischen Bereich zu optimieren. 16 Alles nur Plastik? Vom Kügelchen zum unverzichtbaren Medizinprodukt: Infusionstherapien sind in der medizinischen Versorgung von elementarer Bedeutung. Mit seinen Innovationen leistet B. Braun dabei einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit – zum Beispiel mit dem Überleitungsgerät Intrafix® SafeSet. Doch wie wird dieses Medizinprodukt eigentlich hergestellt? Eine Reise in die futuristische Welt der automatisierten Fertigung. 28Eine Herzensangelegenheit Immer ältere Patienten und häufig schwerwiegende Erkrankungen haben die moderne Herzchirurgie in den vergangenen Jahrzehnten vor neue Aufgaben gestellt. Durch Innovationen wie die Stent- und Ballonkatheter von B. Braun erlebte sie zugleich einen rasanten Fort schritt. Eine Entwicklung, der auch Günter Preiss sein Leben verdankt. KO N Z E R N L A G E B E R I C H T 38 39 44 58 58 62 Fünfjahresübersicht Grundlagen des B. Braun-Konzerns Wirtschaftsbericht Nachtragsbericht Risiko- und Chancenbericht Prognosebericht KO N Z E R N A B S C H L U S S 68 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 69 Konzernbilanz 75 Konzernanhang 139Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 144 Bericht des Aufsichtsrats 146Glossar 150Impressum Informationen zur B. Braun-App 151 Highlights 2014 4 Prof. Dr. Heinz-Walter Große, Vorsitzender des Vorstands. Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 5 V O R W O R T D E S V O R S TA N D S V O R S I T Z E N D E N Sharing Expertise Innovation ist unser Antrieb. Innovationen entstehen dort, wo Menschen erfolgreich zusammenarbeiten. Unsere 54.000 Mitarbeiter haben sich dafür eingesetzt, dass B. Braun im Jubiläumsjahr 2014 einen großen Teil seiner Unternehmensziele erreicht hat. B. Braun verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 einen Rekordumsatz von 5,4 Milliarden Euro – eine Steigerung von fünf Prozent im Vergleich zum bisherigen besten Jahr 2013. Unser Ergebnis blieb dabei stabil bei 316 Millionen Euro, wofür es mehrere Gründe gibt: Die Budgetkürzungen innerhalb der staatlichen Gesundheitssysteme einiger Länder wirkten sich auch auf B. Braun aus und führten zu geringeren Margen; aufwendiger werdende Zulassungen von Medizin produkten verursachen höhere Kosten. Auch haben wir 2014 wieder weltweit in den Ausbau unserer Produktions standorte investiert, um unsere Marktposition weiter zu stärken und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Für die Jahre 2015 bis 2020 haben wir unter Einbeziehung aller Unternehmensbereiche unsere Strategie weiterentwickelt: Die Nähe zum Kunden bleibt dabei unsere bestimmende Maxime. Wir verstehen uns als starker Partner, der Prozesse in medizinischen Einrichtungen nicht nur versteht, sondern dabei berät, sie weiter zu optimieren. „Sharing Expertise“ drückt diesen engen Austausch mit unseren Kunden und Anwendern aus, der von Transparenz, Vertrauen und Wertschätzung geprägt ist. Mit innovativen, effizienten und nachhaltigen Lösungen möchten wir unsere Kunden darin unter stützen, weiterhin eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau anzubieten. Im vorliegenden Geschäftsbericht lesen Sie, wie solch eine Zusammenarbeit aussehen kann. B. Braun hat bereits mit einigen Krankenhäusern eine Systempartnerschaft vereinbart. Diese schließt sowohl Therapien ein, als auch innovative Einkaufsprozesse, Beratungen, Schulungen und Forschungskooperationen. Beispiele aus den Therapiefeldern Infusion und Kardiologie beschreiben, was es für uns heißt, Gesundheit zu verbessern. Eine unverzichtbare Säule unserer Strategie ist das Versprechen, weiter ein Familienunternehmen zu bleiben, um Wachstum und Ertrag in einem dynamischen Gesundheitsmarkt aus eigener Kraft zu sichern und auszubauen. Unser Ziel ist eine durchschnittliche Umsatzerhöhung von 5 bis 7 Prozent pro Jahr sowie ein EBITDA-Ergebnis zwischen 16 und 18 Prozent im Jahr 2020. Um dieses Ziel zu erreichen, planen wir, in den nächsten sechs Jahren bis zu vier Milliarden Euro in unsere Standorte zu investieren und unsere Abläufe noch effizienter zu strukturieren. Ich danke unseren Mitarbeitern im Namen des gesamten Vorstands für ihre hervorragende Leistung und unseren Kunden für ihr langjähriges Vertrauen. Wir möchten Ihnen auch 2015 ein zuverlässiger Partner sein! Mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. Heinz-Walter Große Vorsitzender des Vorstands der B. Braun Melsungen AG D E R V O R S TA N D OTTO PHILIPP BRAUN DR. ANNETTE BELLER DR. MEINRAD LUGAN MARKUS STROTMANN Vorstand Region Iberische Halbinsel und Lateinamerika Vorstand Finanzen, Steuern und Controlling, Zentrale Service-Bereiche Vorstand der Sparten Hospital Care und Out Patient Market (OPM) Vorstand der Sparte B. Braun Avitum PROF. DR. HEINZ-WALTER GROSSE CAROLL H. NEUBAUER, LL.M. PROF. DR. HANNS-PETER KNAEBEL Vorsitzender des Vorstands, Vorstand Personal- und Rechtswesen, Arbeitsdirektor Vorstand Region Nordamerika Vorstand der Sparte Aesculap PARTNERSCHAF T MIT SYSTEM Es erscheint wie die Quadratur des Kreises: Krankenhäuser – ob groß oder klein – sollen mit geringerem Kostenaufwand höhere Leistung und medizinische Qualität erbringen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten effizient zusammenarbeiten. Die Rolle von B. Braun: die des „Systempartners“, der Kliniken dabei unterstützt, ihre Prozesse im medizinischen und kaufmännischen Bereich zu optimieren. 10 Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss Die wachsenden Herausforderungen im Gesundheitswesen von Systempartnerschaften. „Die Systempartnerschaft hilft bekommen Krankenhäuser weltweit zu spüren: So steigt unseren Kunden, ihre Ziele in unterschiedlichen Themen mit der Lebenserwartung auch die Zahl an chronischen feldern zu erreichen. Der medizinischen Behandlung kommt Erkrankungen und geriatrischen Patienten. Mit dem medi dabei eine ebenso große Bedeutung zu wie der Erschließung zinischen Fortschritt wachsen die Erwartungen an die von Potenzialen bei Prozessen und kaufmännischen Frage stellungen“, sagt B. Braun-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Qualität stationärer Behandlungen. Gleichzeitig kämpfen Heinz-Walter Große. viele Kliniken mit äußerst knappen, finanziellen Ressourcen und riesigen Investitionslücken. Das deutsche Gesund Vorteile für Krankenhäuser und B. Braun heitssystem genießt im internationalen Vergleich zwar eine hohe Reputation. Dennoch ist die wirtschaftliche Situation Aspekte dieses innovativen Konzepts realisierte B. Braun vieler Krankenhäuser alarmierend: Rund die Hälfte der Klini bereits erfolgreich am Universitätsklinikum Frankfurt unter ken schreibt rote Zahlen. dem Arbeitstitel „Kostenreduzierung durch Verbrauchsbe Die Ursachen sind vielfältig und kompliziert. Unter einflussung“. Am Anfang des gemeinsamen Projekts stand schiedliche Interessengruppen – wie beispielsweise Kranken die umfassende Analyse der Ausgangssituation: Art und hausverbände und Krankenkassen – diskutieren seit Langem Anzahl der Krankheitsbilder, Verordnungsgewohnheiten, be über Themen wie betriebswirtschaftliche Effizienz, Organi stehende Klinikstandards, Handhabungsabläufe, Qualität sation, Abrechnungsmodalitäten, Personalkosten, Investi der genutzten Produkte und Ausbildungsstand des Personals. tionen und Innovationsbedarf. Der hohe Kostendruck wirkt Schritt für Schritt haben die Projektpartner anschließend sich auch auf den Einkauf von Medi Möglichkeiten der Kostenoptimie zinprodukten aus. Trotz wirtschaftli rung definiert und umgesetzt – Die Krankenhäuser haben cher Herausforderungen haben aber etwa indem sie das Sortiment deut den Vorteil, mit externer lich strafften und veränderten. Ein alle Beteiligten ein gemeinsames Ziel: Unterstützung ihre Prozesse Beispiel von vielen ist die Produkt die langfristige Sicherung einer hoch zu optimieren und ihre Fixumstellung auf das Infusionsgerät wertigen Patientenversorgung. Diese kosten dauerhaft zu senken. verfolgt auch B. Braun mit dem ganz Intrafix® SafeSet von B. Braun (siehe heitlichen Ansatz „Sharing Expertise“. auch Seite 18), die nicht nur die Qualität sicherte, sondern auch Kosten senkte. „Wir wollen Seit vielen Jahren pflegt das Unternehmen erfolgreiche Partnerschaften und realisiert zahlreiche Projekte, um die Produkte und Dienstleistungen zum richtigen Termin, in der Strukturen und Abläufe in den Krankenhäusern kontinu richtigen Menge und Qualität am richtigen Ort bereitstel ierlich zu verbessern. Hilfreich dabei ist die breite Produkt len – und das zu günstigen Konditionen. Statt am Preis palette, die B. Braun zur Verfügung stellen kann. Das Un einzelner Produkte zu schrauben, kaufen wir bei B. Braun wertvolles Wissen und komplette medizinische Prozesse ternehmen versorgt den globalen Gesundheitsmarkt mit Produkten und Produktsystemen für Anästhesie, Intensiv ein“, sagt Axel Kudraschow, Leiter des Dezernats Material medizin, Kardiologie, extrakorporale Blutbehandlung oder wirtschaft und Dienstleistungen am Universitätsklinikum Chirurgie sowie mit zahlreichen Dienstleistungen für Kli Frankfurt. Wie in Frankfurt kooperiert B. Braun auch mit anderen niken, niedergelassene Ärzte und den Homecare-Bereich. Der fortlaufende Wissensaustausch und der konstruktive Krankenhäusern im Rahmen einer Systempartnerschaft. Dialog mit den Anwendern, Kunden und Partnern sind Durch sein breites Produkt- und Serviceangebot zählt das zudem der Ursprung innovativer Medizinprodukte, die per Unternehmen seit Jahrzehnten zu den Top-Lieferanten fekt aufeinander abgestimmt sind und den Klinikalltag vieler Kliniken. „Mit einer Systempartnerschaft möchten wir erheblich erleichtern. Auf Basis eines langjährig gewachsenen den Erfolg einer langjährigen vertrauensvollen Zusammen Vertrauens hebt der Melsunger Konzern sein Engagement arbeit sowohl für die Kunden als auch für B. Braun weiter nun auf eine neue Qualitätsstufe – mit der gezielten Bildung steigern, etwa durch Standardisierung und gemeinsame Partnerschaft mit System 11 Ein Bestandteil der Systempartnerschaft kann die H.E.L.P. Apherese sein. Das extrakorporale Blut reinigungsverfahren zur Behandlung von Patienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen wurde von B. Braun mitentwickelt. Definition des Produktportfolios“, sagt Harald Gerlach, Großkundenmanager bei B. Braun. Die Krankenhäuser haben den Vorteil, mit externer Unterstützung ihre Prozesse zu optimieren und ihre Fixkosten durch eine homogene Lieferantenstruktur dauerhaft zu senken. Und B. Braun pro fitiert von einem größeren Auftragsvolumen und einer noch engeren Kundenbindung. Doch wie sieht eine System partnerschaft konkret aus? Ersparnisse durch elektronisches Datenmanagement Längst leben wir im digitalen Zeitalter. Der Austausch, die Verarbeitung und Speicherung von elektronischen Infor mationen und Daten in sämtlichen Arbeitsbereichen werden immer wichtiger – auch in der Medizin. Mit der Entwicklung moderner, elektronisch vernetzter Geräte und Softwarelö sungen, etwa für die Dialyse- und Infusionstherapie, setzt B. Braun weltweit Maßstäbe. Auch für die Bereiche Einkauf, Beschaffung und Logistik stellt das Unternehmen den Kli niken sein Know-how zur Verfügung. Im Jahr 2013 startete ein eBusiness-Projekt mit dem Universitätsklinikum in Heidelberg. Das Ziel: die Bestellung per Fax oder Telefon in einen elektronischen Prozess zu überführen. B. Braun organisierte als Pilotpartner einen Workshop, in dem die Situation analysiert und die weiteren Schritte vereinbart wurden. In der Folge harmonisierten beide Seiten die Stamm daten von Bestellungen, so dass ein elektronischer Daten austausch möglich wurde. „Die Vorteile des elektronischen Datenmanagements mit automatisierten Abläufen liegen auf der Hand: Zeit- und Kostenersparnis, Fehlerreduzierung, eine vereinfachte Bestandsverwaltung und nicht zuletzt die Ressourcenschonung“, sagt Vera Schormann, Leiterin Vertriebsprozessmanagement bei B. Braun. Die Umstellung auf das elektronische Bestellsystem ist für das Universitäts klinikum Heidelberg die Basis, um in Zukunft weitere stra tegische Schritte im Beschaffungsprozess zu etablieren. Ganzheitliche Therapiekonzepte B. Braun arbeitet in verschiedenen Therapiebereichen mit den Krankenhäusern eng zusammen: In den Lipidambulanzen kommt häufig die „H.E.L.P.-Apherese“ zum Einsatz, ein von 12 Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss B. Braun berät Krankenhäuser zum Beispiel bei der Prävention von Infektionen mit multi resistenten Erregern (MRE). Das Unternehmen bietet dafür ein ganzheitliches Konzept mit einem breiten Produktportfolio für Patienten und Kliniken an. B. Braun mitentwickeltes, extrakorporales Blutreinigungs verfahren zur Behandlung schwerer Fettstoffwechselstö rungen. Die Abkürzung H.E.L.P. steht für Heparin-induzierte extrakorporale LDL-Präzipitation. B. Braun zählt zu den weltweit größten Komplett-Systemanbietern in der extra korporalen Blutbehandlung und verfügt über ein umfassen des Produktsortiment in der akuten Nierenersatztherapie und chronischen Dialysebehandlung sowie in der Apherese zur Lipidtherapie. Therapiebegleitungen, Weiterbildungs veranstaltungen und gemeinsame Studien runden die Zu sammenarbeit ab. Zum Portfolio gehören auch zahlreiche Hygienepro dukte, zum Beispiel Wandspender zur Händedesinfektion. Die konsequente Hygiene im Krankenhaus steht zuneh mend im Fokus, denn Jahr für Jahr sterben tausende Pa tienten weltweit an Infektionen mit multiresistenten Er regern (MRE). Vor allem nach chirurgischen Eingriffen, etwa Hüftgelenk-Operationen, besteht die Gefahr, dass Keime in die Wunde eindringen und sich an das künstliche Gelenk heften. Vorbeugend wirken Screenings vor dem OP-Termin, mit denen ein möglicher Keimbefall frühzeitig erkannt wird. Pilotprojekte haben das eindrucksvoll be stätigt – zum Beispiel am Rotes-Kreuz-Krankenhaus in Bremen, in dem Hygieneprodukte von B. Braun zum Einsatz kommen. „Mit unserem ganzheitlichen Konzept zur Risiko minimierung und MRE-Sanierung haben einige Kliniken sehr gute Erfahrungen gemacht. Nun bieten wir das Kon zept auch anderen Kunden an“, sagt Sonja Kiehle, Kunden managerin bei B. Braun. Sets reduzieren Infektionsrisiko, Zeitaufwand und Kosten Bei kardiologischen Untersuchungen im Herzkatheterlabor ist es üblich, die standardisierten Komponenten in soge nannten Procedure-Sets zusammenzufassen. Alle Teile, von der sterilen OP-Abdeckung über Spritzen bis hin zur invasiven Druckmessung, befinden sich in einer sterilen Ver packung. Dies können je nach Kundenwunsch bis zu 40 verschiedene Einzelteile sein. Die Vorteile: eine enorme Zeit ersparnis bei der OP-Vorbereitung, ein geringeres Konta minationsrisiko und die Reduzierung der Prozesskosten. So bezieht zum Beispiel die Berliner Charité von B. Braun jährlich rund 8.000 Diagnostik-Sets für die Kardiologie in drei Versionen, Sets für weitere Indikationen sind in Vor bereitung. In einem gemeinsamen Projekt mit der Klinik für Radiologie hat B. Braun mögliche Standards analysiert und in einem ersten Schritt drei Procedure-Sets entwickelt. „Mit den neuen Sets können jährlich über 1.000 Arbeits stunden eingespart und dadurch auch die OP-Nutzungs zeiten optimiert werden“, sagt Ulrich Struszewski, Key Account Manager bei B. Braun Vascular Systems. Und Angelika Wehner, Pflegerische Funktionsdienstleiterin in der Radiologie der Charité, bestätigt: „Früher mussten wir sämtliche Teile aus dem Lager holen und umständlich öff nen. Das hat pro Behandlung rund 15 Minuten gedauert. Jetzt haben wir alle benötigten Instrumente direkt zur Hand, und das ist natürlich vor allem in Notfällen wichtig.“ Die ökonomischen Rahmenbedingungen erfordern von den Krankenhäusern eine zunehmende Therapieverlagerung in den ambulanten Bereich. Zudem begrüßen die Patienten Partnerschaft mit System Bei der Vorbereitung von Operationen zählt jeder Handgriff: In den Procedure-Sets von B. Braun sind bis zu 40 verschiedene Einzelteile enthalten, je nach Kundenwunsch. Die Bündelung kann nicht nur das Risiko für Kontaminierungen senken, sondern auch Zeit bei Bestellung und Anwendung sparen. 13 14 Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss und ihre Angehörigen die höhere Lebensqualität bei einer Ruppel. Das gilt genauso für die enge wissenschaftliche Therapie im gewohnten Umfeld. B. Braun TravaCare ist ein Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und B. Braun. erfahrener Spezialist für die heimparenterale Ernährungs Ziel ist es, gemeinsam neue Produkte und Therapiekon therapie und sorgt für eine kontinuierliche, hochwertige, zepte zu erforschen und weiter zu verbessern. Die zahlreichen ambulante Weiterversorgung. „Unser klinischen Studien werden entwe professionelles Überleitungsmanage der als interventionelle klinische Die Aesculap Akademie hat ment sichert den Erfolg der Klinikbe Prüfungen oder als nicht-interven im Jahr 2014 weltweit handlung und führt diese ambulant tionelle Beobachtungsstudien rea 80.000 Fachkräfte aus dem mit Beratung, Betreuung und einer um lisiert. „Besondere Aspekte waren Gesundheitswesen geschult. fangreichen Begleitung fort“, erklärt bislang beispielsweise die Entwick lung von Patienten bei heimparente Dr. Dr. Peter Adamczyk, Geschäftsfüh rer von B. Braun TravaCare. Patientenmanager kümmern raler Ernährung mit einer neuen Omega-3 fettsäurehaltigen sich um die gesamte Planung und Organisation der häusli Lipidemulsion oder die Anwendung unterschiedlicher peri chen Versorgung. Diverse Dienstleistungen, wie die Hilfe pherer Venenkatheter mit und ohne Zuspritzport“, erläutert bei Therapieplänen, die Erstellung von Dokumentationsun Dr. Elke von Kleist, Head of Clinical Development bei Medical Scientific Affairs, B. Braun. terlagen sowie Beratung, Training und Schulung sind inklu sive. B. Braun TravaCare kooperiert meist mit den Onkolo Weiterbildung und Wissenschaft befinden sich bei gie- und Chirurgiestationen der Krankenhäuser. B. Braun ohnehin unter einem Dach: Die Aesculap Akademie hat im Jahr 2014 weltweit 80.000 Fachkräfte aus dem Zusammenarbeit bei Studien und Weiterbildung Gesundheitswesen in insgesamt 1.800 Kursen an 40 Stand Es gibt wohl kaum einen anderen Berufszweig, in dem die orten geschult. Die Seminare und Workshops machen Medi kontinuierliche Weiterbildung so wichtig ist wie in der ziner, Fachpersonal in den Kliniken und Praxen sowie das Krankenhausmanagement fit für die Zukunft. Seit 1995 Medizin. Ärzte und Pflegekräfte haben viele Möglichkeiten, ihren Wissensdurst zu stillen – auch mit der Unterstützung trägt die Akademie durch ihr umfassendes Fortbildungs von B. Braun. So zum Beispiel in der Neurochirurgie: Ver angebot zum interdisziplinären Dialog in der Medizin bei. anstaltungsreihen in Universitätskliniken – mit B. Braun als Die Systempartnerschaft steht für einen künftig noch Kooperationspartner – bieten Vorträge und Hands-on-Kurse intensiveren Austausch für eine immer bessere Patienten von ausgewiesenen Spezialisten. „Ein wesentlicher Aspekt versorgung. „Auf der Grundlage vertraglicher Vereinbarun ist die Weitergabe von Wissen von renommierten Neuro gen versprechen wir unseren Kunden, unser umfassendes chirurgen an junge, engagierte Ärzte“, sagt Rainer Ruppel, Wissen aktiv in die Beschaffungs-, Logistik- und Anwen Vice President Global Marketing, Spine and Neuro Surgery. dungsprozesse einzubringen – mit dem Ziel, die Effizienz Darüber hinaus unterstützen Experten aus den Kliniken in den Krankenhäusern nachhaltig zu steigern“, sagt Frank das Unternehmen bei der Gestaltung von Kursen und Sym Kirchner, Direktor Marketing und Vertrieb für den deutschen posien zur Aus- und Weiterbildung anderer Neurochirurgen Krankenhausmarkt. Fazit: Systempartnerschaften sind und Mitarbeiter von B. Braun. „Dieser fachliche Austausch ein Erfolgsmodell, das sich auf viele Kliniken weltweit steht für unser Leitbild Sharing Expertise“, unterstreicht übertragen lässt. Partnerschaft mit System 15 „ WE R TVO L L E IMPUL S E ZU M E DI ZI NI SC H E N UN D KA UFMÄNNIS CHEN AB L Ä U F E N” Krankenhäuser und insbesondere Universitätskliniken stehen unter großem finanziellen Druck. Wie sieht die wirtschaftliche Situation der Charité aus? Dr. Hewer: Nach dem Fall der Mauer fusionierten innerhalb Berlins vier ehemals selbstständige Universitätskliniken unter dem Dach der Charité. Heute verteilen sich 17 Charité Zentren mit über 100 Kliniken und Instituten auf vier Stand orte. Die Fusion war und ist eine große Herausforderung – auch für Logistik und Einkauf. Sie bietet jedoch viele Chancen und Synergieeffekte, die sich positiv auf die wirt schaftliche Situation auswirken. Mit mehr als 13.000 Mit arbeitern und über 3.000 Betten ist die Charité heute das größte Universitätsklinikum Europas. Im Jahr 2014 haben wir zum vierten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben. An welchen Punkten setzen Sie an, um Kosten zu reduzieren? Dr. Hewer: Zunächst einmal geht es uns immer um eine erstklassige Patientenversorgung – das hat in der Charité höchste Priorität. Hinzu kommt die optimale Förderung un serer Forschung durch Drittmitteleinnahmen. Aber natürlich steht auch die finanzielle Konsolidierung durch Wirtschaft lichkeit in Wissenschaft, Krankenversorgung und Verwaltung bei uns ganz oben auf der Agenda. Hier greifen unterschied lichste Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern. Dem Einkauf kommt eine besondere Bedeutung zu – unser jähr liches Einkaufsvolumen liegt bei rund 200 Millionen Euro. Daher prüfen wir sämtliche Optionen, um Kosten zu sparen. Um welche Optionen geht es dabei konkret? Dr. Hewer: Es gibt vielfältige Ansätze in sämtlichen Klinik bereichen, um über günstige Konditionen und Standar disierungen die Kosten zu senken. Ein Beispiel: Wenn wir standortübergreifend über eine homogene Lieferanten struktur verfügen und Produktgruppen standardisieren, er zielen wir attraktivere Preise. Da lassen sich enorme Po tenziale heben, wobei wir auch hier größten Wert auf die Qualität der Produkte legen. Es geht aber nicht nur um Produkte, Preisverhandlungen und Rabatte: Unser Ziel ist, durch neue Strategien auch die Qualität der Abläufe kon tinuierlich zu erhöhen. Und dabei ist B. Braun ein innovativer und zuverlässiger Partner. Dr. Alexander Hewer, Leiter Finanzen und Einkauf des Berliner Universitätsklinikums Charité. Was sind die Kernthemen dieser Partnerschaft? Dr. Hewer: Wir realisieren derzeit mehrere gemeinsame Projekte und verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Wir nehmen die bisherigen Strukturen und Abläufe genau unter die Lupe, im engen Dialog mit dem Klinikpersonal. Der er fahrene Blick von außen ist dabei sehr hilfreich. Wir definieren konkrete Verbesserungsvorschläge, prüfen die Machbarkeit und integrieren die optimierten Prozesse in den Klinikalltag. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel auch das elektronische Datenmanagement, das den gesamten Bestellvorgang erheblich vereinfacht und beschleunigt. Ge nauso sinnvoll ist die effizientere Gestaltung medizinischer Behandlungen, etwa durch die Verwendung von individuell zugeschnittenen DiagnostikSets. Sind bereits Erfolge sichtbar? Dr. Hewer: Durch die Zusammenarbeit mit B. Braun haben wir bereits erhebliche Kosten eingespart. Sie gibt uns wertvolle Impulse zu medizinischen und kaufmännischen Abläufen. Es handelt sich bei dieser stabilen und lang fristig ausgerichteten Partnerschaft um eine klassische WinwinSituation. ALLES NUR PL ASTIK? Vom Kügelchen zum unverzichtbaren Medizinprodukt: Infusionstherapien sind in der medizinischen Versorgung von elementarer Bedeutung. Mit seinen Innovationen leistet B. Braun dabei einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit – zum Beispiel mit dem Überleitungsgerät Intrafix® SafeSet. Doch wie wird dieses Medizinprodukt eigentlich hergestellt? Eine Reise in die futuristische Welt der automatisierten Fertigung. Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 18 1 Es beginnt mit kleinen, transparenten und farbigen Kügelchen. Aus Kunststoffgranulat entsteht in mehreren Schritten das Infusionsüberleitungsgerät Intrafix® SafeSet. 2 Die Infusionstherapie hat sich im Laufe des 20. Jahrhun derts zum medizinischen Standard entwickelt, der Leben retten kann. Rund 90 Prozent aller stationär behandelten Patienten werden heute Infusionen verabreicht – von der Nährstofflösung bis zum Schmerzmittel. Mit einem breiten Produktportfolio an Infusionslösungen, -überleitungsgerä ten und -zubehör, Infusionspumpen und Produkten für den Venenzugang deckt B. Braun das gesamte Spektrum der Infusionstherapie ab. Sämtliche Produkte sind in ihrer Funk tionalität exakt aufeinander abgestimmt und ermöglichen daher in der medizinischen Anwendung ein perfektes Zusam menspiel. Mit der Philosophie „Sharing Expertise“ teilt das Unternehmen sein umfassendes Wissen auch in der Infusi onstherapie. „Der Wissensaustausch ist für uns enorm wich tig, aber auch die Anwender und Patienten profitieren da Die Produktionsmaschine erhitzt das Granulat auf etwa 250 Grad Celsius und spritzt es in das Werkzeug. In wenigen Sekunden entstehen Rollenklemm-Gehäuse. Mit der Rollenklemme wird später die Tropfrate der Infusion eingestellt. von“, sagt Markus Reiß, Key-Account-Manager bei B. Braun. Um das Wissen für die einzelnen Produktgruppen zu ver netzen, gibt es bei B. Braun den integrierten Ansatz der Center of Excellences (CoEs). In den CoEs stehen die Mit arbeiter in den Bereichen Entwicklung, Maschinen- und Werkzeugtechnologie und Produktion in engem Austausch. Das Ziel: hohe Stückzahlen und eine ausgezeichnete Quali tät bei gleichzeitig niedrigen Kosten. Bei der Entwicklung und Anwendungsberatung beim Kunden liegt der Fokus auf der Risikoprävention. „Ein strukturiertes Risikomanagement in der Infusionstherapie ist eines unserer Hauptanliegen. Im Dialog mit unseren Kunden ermitteln wir gemeinsam mögliche Risiken, be werten diese und entwickeln dann Präventionsstrategien. Die Reduzierung und Vermeidung erkannter Risiken erhöht Alles nur Plastik? 19 3 die Sicherheit für die Patienten deutlich und verbessert auch die Wirtschaftlichkeit in der Klinik“, so Markus Reiß. Mit innovativen Produkten für den kompletten Anwen dungsbereich möchte B. Braun die Behandlungsrisiken reduzieren. Denn trotz aller Errungenschaften birgt die Infusionstherapie vielfältige Gefahren, von Nadelstichver letzungen über Kontaminationen bis hin zu Medikations fehlern. Wird ein Infusionsgerät nicht richtig angewendet, besteht auch das Risiko, dass Luft über den Schlauch in den Körper des Patienten gelangt und so eine Luftembolie auslöst. Seit der Markteinführung des Überleitungssystems Intrafix® SafeSet vor etwa zehn Jahren muss sich das Pflegepersonal darüber keine Gedanken mehr machen – dank der AirStop-Membran, die das Leerlaufen der Infu sionsleitung verhindert. Darüber hinaus vermeidet die Mit einer Extrusionsmaschine entstehen 210 Meter PVCSchlauch pro Minute. Die jährliche Schlauchmenge, die in Melsungen produziert wird, könnte man mehrere Male um die Erde wickeln. PrimeStop-Membran eine Kontamination mit beim Befüllen austretenden Medikamenten. Heute ist das Intrafix® SafeSet Standard und kommt täglich weltweit in Kliniken zum Ein satz. Produziert wird das aus Kunststoff bestehende Medi zinprodukt unter anderem am Hauptsitz in Melsungen. Wir zeigen, wie: Wertvolles Schüttgut 1 Die Produktion des Intrafix® SafeSet beginnt mit Millio nen von kleinen, transparenten Kügelchen – Kunststoffgra nulat. Es ist die typische Lieferform von thermoplastischen Kunststoffen, wie sie B. Braun bei der Herstellung des Intrafix® SafeSet verarbeitet. Granulat ist ein Schüttgut wie Sand oder Kies und deshalb einfach zu transportieren. Große Chemie-Unternehmen liefern es mehrmals pro Woche Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 20 4a Aus den Granulatkügelchen sind die Einzelteile des Infusionsüberleitungssystems entstanden: Schutzkappe, Tropfkammer, Schlauch und Rollenklemme. 4b per Lkw ins Werk Pfieffewiesen am B. Braun-Hauptstandort Melsungen. Die Laster docken an große Aluminiumsilos mit einem Fassungsvermögen von jeweils bis zu 40 Tonnen an – und blasen ihre Fracht in die Behälter an der Außenwand der Produktionshalle. Von dort sausen die unterschiedlichen Granulat-Sorten über Vakuumleitungen ins Innere des Gebäudes. Um den Weg der Kügelchen zu verfolgen, braucht man einen Fachmann als Führer, einen wie Stephan Holz hauer. Der Maschinenbau-Techniker ist 36 Jahre alt und bereits seit 20 Jahren im Unternehmen tätig. „Ich kenne mich hier einigermaßen aus“, schmunzelt er und unter treibt damit maßlos. Holzhauer kennt jeden Winkel in der 7.000 Quadratmeter großen Fabrikhalle, in der Reinraumbe dingungen nach den Richtlinien der Good Manufacturing Practice herrschen, welche zentral für eine sichere und qualitativ hochwertige Produktion von Medizinprodukten sind. „Hygiene hat oberste Priorität“, betont Holzhauer, „wir arbeiten schließlich für die Gesundheit von Menschen“. Die DIVA, eine vollautomatische Montageanlage, setzt das Infusionsüberleitungssystem zusammen. Mit grünen Hauben, Overall, Einweg-Überziehschuhe und desinfizierten Händen tauchen wir ein in die futuristische Welt einer automatisierten Fertigung. Einige Facharbeiter gehen durch die Gänge der hellen Halle, kontrollieren Messdaten an den Monitoren und erledigen die notwen digen Handgriffe. „Insgesamt arbeiten hier rund 270 Mit arbeiter in vier Schichtgruppen an sechs Tagen pro Woche“, sagt Holzhauer. Er führt uns quer durch den beeindruckenden Maschinenpark zu einer modernen Spritzgießmaschine und zeigt nach oben. Da ist es wie der, das Granulat. Schläuche saugen es aus den Silos und transportieren es zu den jeweiligen Spritzgießmaschinen. Spritzgießtechnik im Sekundentakt 2 Ein wichtiges Bauteil ist die Rollenklemme mit dem Rädchen, mit der man die Tropfrate der Infusion einstellt. Ein Trichter ist mit transparenten, ein anderer mit orange farbenen Kügelchen gefüllt, die der Rollenklemme als Alles nur Plastik? 21 4c Die Einzelteile des Intrafix® SafeSet erreichen auf Förderbändern die Endmontage. Sie werden zusammengeklebt und -geschweißt – natürlich unter ständiger Qualitätskontrolle. „Masterbatch“ die prägnante Farbe verleihen. „Die Spritz gießmaschine erhitzt das Granulat auf etwa 250 Grad Celsius, vermengt es zu einer homogenen Masse und spritzt diese mit Hochdruck in das Werkzeug“, erklärt Holzhauer. Die verwendeten Spritzgieß-Werkzeuge sind hochpräzise Unikate und werden im eigenen Werkzeugbau entsprechend den Produktionsanforderungen geplant und gebaut. Das Werkzeug für die Rollenklemme ist in seiner Funktionsweise mit einer Backform vergleichbar. Es enthält mehrere Dut zend „Kavitäten“ – Hohlräume, die den Bauteilen ihre Ge stalt geben. Direkt nach dem Einspritzen der KunststoffMasse wird das frische Produkt noch im Werkzeug gekühlt. Nach wenigen Augenblicken purzeln fertige RollenklemmenGehäuse heraus. „Dieser Prozess dauert nur Sekunden“, sagt Holzhauer. Mehrere tausend Rollenklemmen werden so in einer Stunde produziert. Über Steig- und Förderbänder gehen sie auf die Reise zum nächsten Produktionsschritt. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Produktkomponenten des Intrafix® SafeSet – etwa der Schutzkappe, der Belüftungs klappe, dem Verbindungsstück oder der Tropfkammer. 3 Eine Besonderheit ist die Produktion des Schlauches, welcher mit einer Extrusionsmaschine im Endlosverfahren hergestellt wird: viele tausend Meter in der Stunde, meh rere 100.000 Kilometer im Jahr – er würde mehrfach um die Erde reichen. Diese Schlauchwickel werden von einem Mitarbeiter aus der Maschine entnommen und zum Aus kühlen vor dem nächsten Arbeitsschritt zwischengelagert. Aus der Maschine in die Klinik 4 „Nun ist es Zeit für unsere DIVA“, sagt Holzhauer augen zwinkernd. Er meint damit keine hochmütige Dame, sondern das Herzstück der Produktion – genannt Double IV-Set Assembly Machine – eine vollautomatische Montageanlage. Derzeit verrichten sechs „Diven“ ihren Dienst in Melsungen. Auf einer Fläche von über 80 Quadratmetern pro Anlage werden die Infusionsüberleitungsgeräte zusammengesetzt. Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 22 5 In der Endverpackung werden jeweils 100 Überleitungs systeme in einen Karton gepackt. Ein Packroboter stapelt diese auf Paletten. Alle Bauteile gelangen über Zuführsysteme in die Endmon tage. In hoher Geschwindigkeit verbinden etliche Greifarme und -zangen die Einzelteile des Intrafix® SafeSet. Flexible und steife Komponenten werden dauerhaft verbunden – eine produktionstechnische Herausforderung. Kamerasys teme führen daher ständig Qualitätskontrollen durch. Über fortlaufende Bildauswertung können fehlerhafte Sets sofort identifiziert und ausgemustert werden. Zusätzlich führen Mitarbeiter stichprobenartig Prüfungen durch, etwa auf Kratzer, kleine Risse und Dichtigkeit. Eine vollautomatische Verpackungslinie schließt nahtlos an die Montage an, in der das Infusionsset versiegelt und bedruckt wird. Über die Kennzahlen auf den Etiketten ist eine Verbindung zum Her stellbericht möglich, der jeden einzelnen Produktionsschritt exakt dokumentiert. 5 Nun ist es fast geschafft. Die Endverpackung ist eine Etage tiefer angesiedelt. „Hier werden zehn sogenannte 6 WLAN-gesteuerte Transportfahrzeuge bringen die Paletten ins Hochregallager. Auf dem Weg dorthin werden die Kartons mithilfe von Gammastrahlen sterilisiert. Stationsbeutel, die je zehn Sets enthalten, kartoniert“, er klärt Reinhard Vaupel aus der Lagerlogistik. In jedem Kar ton befinden sich also hundert Überleitungssysteme. Ein Packroboter stapelt anschließend 48 Kartons auf versand fertige Paletten, die mit Folie banderoliert werden. 6 Jetzt kommen fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz, die über WLAN gesteuert werden und fast lautlos ihre Auf gabe erledigen. Auf dem Weg ins Hochregallager durchlau fen alle Paletten die Gammastrahlen-Sterilisation, damit jedes Intrafix® SafeSet die Voraussetzungen für die sterile Anwendung am Patienten erfüllt. 7 Kommissionierer David Schäfer stellt die Ware später kunden- und termingerecht zusammen, bevor diese das Kommissionierlager in Richtung Warenausgang verlässt. „Intrafix® ist ein globales Produkt. Von Melsungen aus versorgen wir den europäischen Markt, weitere Produkti onsstätten in Vietnam und Brasilien beliefern die dortigen Alles nur Plastik? 7 Damit die Intrafix® SafeSets termingerecht beim Kunden ankommen, stellt Kommissionierer David Schäfer die bestellte Ware zusammen. Dann macht sie sich auf den Weg zum Kunden. 23 Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 24 8a Angekommen im Klinikum Kassel, werden die Produktsysteme auf Zimmer und Schränke in der Klinik verteilt. So weiß das Pflegepersonal genau, wo es die SafeSets findet. 8b Lars Richebächer, Pflegeleiter der Zwischen-Intensivstation: „Die Infusions- und Transfusionstherapie spielt eine zentrale Rolle bei vielen Behandlungen.“ Regionen“, sagt Thorsten Nöll, Vice President Logistic Ope rations. Doch schon der Output im Werk Pfieffewiesen ist enorm: Hunderttausende Überleitungssysteme täglich, mehrere 100 Millionen Einheiten im Jahr – alle in höchster Qualität. Per Lkw verlassen die vollen Paletten das Werk zu den Großhändlern und Kliniken. 8 So auch zum Klinikum Kassel. Im dortigen Lager wird der Wareneingang kommissioniert und mit Lieferschein exakt auf die Zimmer-, Schrank- und Schubladennummern in der Klinik verteilt. Auf der Zwischen-Intensivstation herrscht rege Betriebsamkeit. Da die Patienten einer um fassenden Betreuung bedürfen, ist es für das Personal sehr wichtig, effizient zu arbeiten. Bei Lars Richebächer, Pflege leiter der Zwischen-Intensivstation, sitzt jeder Handgriff. Zu seinen vielen verantwortungsvollen Aufgaben gehört natür lich auch das Legen von Infusionen, und zwar dutzende Male pro Tag. „Die Infusions- und Transfusionstherapie spielt eine zentrale Rolle bei vielen Behandlungen“, erklärt Riche Alles nur Plastik? 9 25 Lars Richebächer bereitet mehrmals täglich Infusionen für seine Patienten vor. „Im hektischen Alltag spart die automatische Entlüftung viel Zeit“, so Richebächer. Und sie leistet einen Beitrag zu einer sicheren Infusionstherapie. bächer, während er einen Zehnerbeutel Intrafix® SafeSet aus der Schublade zieht. 9 Schnell, routiniert und gleichzeitig hoch konzentriert legt er einer Patientin mit dem Überleitungssystem eine Infusion. „Die automatische Entlüftung spart in unserem hektischen Alltag viel Zeit. Das ist schon eine sehr sinnvolle Erfindung“, sagt Richebächer. Ein solch positives Feedback von einem erfahrenen Pflegeleiter hört man bei B. Braun natürlich gern – zeigt es doch einmal mehr, dass sich der intensive Austausch von Wissen und Erfahrungen mit den Anwendern, Kunden und Partnern lohnt. Diese Einschät zung bestätigt auch Professor Michael Tryba, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerz therapie am Klinikum Kassel: „Viele Ideen zur Verbesserung von Produkten, Strukturen und Prozessen, die im Klinik alltag entstanden sind, hat B. Braun im engen Dialog mit unseren Mitarbeitern weiterentwickelt und optimiert.“ Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 26 INF U S I O N S TH E R A PIE W ELTW EI T RUBÍ, SPANIEN Im Entwicklungsbereich des Center of Excellence „Pharmaceuticals“ entwickeln B. Braun-Forscher spezielle Ready-to-use-Lösungen. So werden in Spanien seit 2012 Infusionslösungen mit dem Medikament Paracetamol in 50ml- und 100ml-Ecoflac® plus-Behältern angeboten. Sie sind besonders für die Behandlung von mäßigen Schmerzen nach Operationen geeignet. Der Vorteil für die Praxis im Krankenhaus: Das Schmerzmittel kann täglich über einen innovativen Behälter verabreicht werden, der nicht nur die Vorteile von Glas- und Plastikflaschen vereint, sondern auch benutzerfreundlich, zusammenfaltbar und schonend für die Umwelt ist. BETHLEHEM, USA „Enterprise Initiatives“ ist eine strategisches Programm von B. Braun USA, das auf den Kenntnissen, Erfahrungen, Beziehungen und Lösungen aufbaut, die es in unserem Unternehmen bereits gibt. In einem gemeinsamen Angebot von Aesculap, B. Braun und CAPS bieten wir in einer kombinierten Plattform eines der größten Portfolios für das Gesundheitssystem in den USA an. Kunden können durch das B. Braun-Engagement ihre Patienten besser versorgen, Kosten reduzieren und ihre Risiken minimieren. In der Infusionstherapie helfen beispielsweise Sicherheitsvenenverweilkanülen von B. Braun, nicht nur das Krankenhauspersonal zu schützen, sondern auch das Budget durch weniger Abfall und die Reduzierung von Nadelstichverletzungen zu schonen. „Unser Ansatz Enterprise Initiatives wird von unseren Kunden geschätzt und wir erwarten langfristige Folgen für unsere Kundenbeziehungen und Marktpräsenz in den USA“, sagt Scott Quilty, Corporate Vice President bei B. Braun. NAIROBI, KENIA Mit dem Projekt „B. Braun for Africa“ engagiert sich das Unternehmen für die Erhöhung von Sicherheit in den Kliniken und die Reduktion von Risiken für die Patienten. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Strathmore Business School (SBS) entwickelte B. Braun fünf- bis zehntägige Lernprogramme für Führungskräfte und Pflegepersonal in kenianischen Krankenhäusern, in denen zum Beispiel die fachgerechte Vorbereitung von Infusionen vermittelt wird. Ein Meilenstein ist die Gründung der B. Braun-Gesellschaft in Nairobi im September 2014. Zuverlässige Produkte für die Infusionstherapie – zum Beispiel Infusionspumpen und Venenverweilkanülen – werden von Anfang an stark nachgefragt (siehe Seite 153). RIO DE JANEIRO, BRASILIEN In der Clinica São Vicente da Gávea kommen ausschließlich Infusionspumpen von B. Braun zum Einsatz, um die Behandlungssicherheit der Patienten zu gewährleisten. Seit 2012 arbeitet das medizinische Personal mit der Softwarelösung Space OneView, ein zentrales Alarmmanagement, das einen Überblick über die Infusionsdaten aller B. Braun-Space Infusionspumpen gibt. Ärzte und Pflegekräfte erkennen mit einem Ampelsystem den Status der jeweiligen Infusion und werden frühzeitig über deren Ende informiert. Das kann dazu führen, dass sich der Aufwand für das Personal reduziert und sich die Sicherheit für die Patienten erhöht. Alles nur Plastik? 27 MELSUNGEN, DEUTSCHLAND Im europäischen Warenverteilzentrum erfolgt Lagerung, Kommissionierung und Versand der meisten B. Braun-Produkte. Es ist das Herz der Unternehmenslogistik. Täglich liefern 50 Lkws rund 1.500 Paletten mit Waren an, über die Hälfte von ihnen mit Produkten zur Infusionstherapie. Hinzu kommen rund 400 Paletten Infusionssets und Infusionslösungen, die in Melsungen produziert werden. Die Produkte werden in das vollautomatische Hochregallager mit seinen über 60.000 Palettenstellplätzen sortiert. Täglich erhält B. Braun in Melsungen tausende Bestellungen für Produkte zur Infusionstherapie. Ein effizientes Logistiknetz befördert die Waren schnell und sicher zum Kunden – europaweit. PENANG, MALAYSIA Im asiatisch-pazifischen Hauptsitz auf der Insel Penang stellt B. Braun unter anderem Infusionslösungen, elastomere Infusionspumpen, Venenverweilkanülen, Venenpunktionsbestecke und weitere Kanülen her. Die innovativen Einmalprodukte zur Venenpunktion stehen im Fokus des Center of Excellence (CoE) „IV Access“, das hier seit 2006 in Anerkennung des Standortes Penang besteht. Die malaysische Niederlassung trägt damit die Verantwortung für die Entwicklung und Produktion von Venenpunktionsprodukten. Die Ziele: Durch die Bündelung der Kompetenz an einem Standort Kanülensysteme zu entwickeln und fertigen sowie das Portfolio durch Produkte mit einem Plus an Sicherheit zu erweitern. Ergebnis ist zum Beispiel das neue Introcan Safety® 3 – die jüngste Weiterentwicklung der Braunüle. MANILA, PHILIPPINEN „Intravenous Therapy Updates“ heißt ein Kurs der Aesculap Akademie, der in Zusammenarbeit mit der philippinischen Vereinigung von Schwestern und Pflegern (ANSAP) stattfindet. Pflegekräfte und andere Angestellte im Gesundheitswesen lernen in den Seminaren, wie sie Risiken in der Infusionstherapie reduzieren: So können beispielsweise Nadelstichverletzungen im schlimmsten Fall zu Infektionen wie HIV oder Hepatitis B und C führen – ein erhebliches Risiko für das medizinische Personal. Auch das Eindringen von Partikeln in die Infusionsflüssigkeit sowie die mikrobielle und chemische Kontamination von Infusionen, Medikamentenunverträglichkeit, Medikationsfehler und Luftembolie werden thematisiert, da sie zu Risiken für den Patienten führen und den Therapieerfolg gefährden. „Wir sind sehr glücklich, dass wir bei unseren Trainings auf das Know-how von B. Braun zurückgreifen können“, sagt ANSAP-Präsidentin Dr. Maria Linda Buhat. EINE HERZENS ANGELEGENHEIT Immer ältere Patienten und häufig schwerwiegende Erkrankungen haben die moderne Herzchirurgie in den vergangenen Jahrzehnten vor neue Aufgaben gestellt. Durch Innovationen wie die Stent- und Ballonkatheter von B. Braun erlebte sie zugleich einen rasanten Fortschritt. Eine Entwicklung, der auch Günter Preiss sein Leben verdankt. 30 „Das sind Schmerzen, die man sich kaum vorstellen kann“, sagt Günter Preiss. Dabei verzieht der 81-jährige Berliner nicht nur sein Gesicht, sondern legt auch unwillkürlich seine Hand aufs Herz. Kein Wunder, denn genau darum geht es – um seine persönliche „Herzensangelegenheit“, die ihn seit bald 30 Jahren beschäftigt. Preiss war 56 bei seinem ersten Herzinfarkt und kein typischer Patient. Er ist Nichtraucher, schlank und sportlich. Früher fuhr er regelmäßig Ski und gewann als Amateur-Segler etliche Pokale. Die bekanntesten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Fett stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Nikotinkonsum, Übergewicht und Diabetes trafen auf Preiss nicht zu. Auch in seinem Beruf als leitender Ingenieur eines großen Ka rosseriebau-Unternehmens zeigt er stets vollen Einsatz. „Zwölf- bis 14 -Stundentage waren völlig normal, und oft legte ich mich auch an den Wochenenden ins Zeug“, erinnert sich Preiss. Er ist mental und körperlich voll bei der Sache, doch irgendwann spielt sein organisches Herz nicht mehr mit. In einer besonderen Stress-Situation im Jahr 1988 überman nen ihn plötzlich Atemnot und starke Brustschmerzen, die ihm „den Boden unter den Füßen wegziehen“. Seine Frau alarmiert sofort den Notarzt. Diagnose: Herzinfarkt. Bedrohung Herzinfarkt In der Todesursachenstatistik ist der Herzinfarkt weltweit die unangefochtene Nummer Eins. Ursache dafür ist eine Stenose – die reduzierte oder sogar unterbrochene Blut versorgung des Herzens wegen verengter oder verschlos sener Herzkranzgefäße. Beim gesunden Herzen versorgen sie den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Steno sen sind meist durch eine Arteriosklerose bedingt. Bei dieser weit verbreiteten Verkalkung bilden sich sogenannte Plaques, Ablagerungen von Fetten und anderen Substanzen an der Gefäßwand. Der Herzinfarkt kann eintreten, wenn eine Plaque aufplatzt: Es entsteht ein Blutgerinnsel, welches das betroffene Gefäß komplett verstopfen kann. Arterio sklerose ist eine chronische, fortschreitende – und letztlich unheilbare – Erkrankung. Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss Günter Preiss lebt. Und er zwinkert munter dem Mann zu, dem er das unter anderem zu verdanken hat: Prof. Dr. Eckart Fleck, langjähriger Direktor der Medizinischen Klinik des Deutschen Herzzentrums Berlin und Vorstands mitglied der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft. Bypass-Operation als Rettung Bei seinem ersten Herzinfarkt hat Preiss Glück im Unglück. Seiner Stabilisierungsphase folgt eine erfolgreiche BypassOperation. Der Herzchirurg überbrückt dabei die Gefäßver engung durch eine Ader, die er dem Körper des Patienten an anderer Stelle – meist den Beinen – entnimmt. Obwohl mittlerweile Routine, ist eine Bypass-Operation weiterhin ein schwerer Eingriff, der unter Vollnarkose vollzogen wird. Dabei wird der Brustkorb geöffnet und die Herzfunktion oft durch eine Herz-Lungen-Maschine während der Ope ration übernommen. Günter Preiss‘ Operation dauert sieben Stunden. Drei Bypässe werden gelegt. Sein Arzt rät ihm, künftig Stress zu vermeiden und im Job deutlich kürzer zu treten. „Der Vor stand meines Unternehmens brauchte aber nicht viel Über redungskunst, um mich schon nach ein paar Monaten wieder in die Fertigungshalle zu holen“, erinnert sich der Vollblutingenieur. Zehn Jahre lang fühlt er sich recht wohl, achtet auf gesunde Ernährung und reichlich Bewegung. Der Rückschlag kommt im Jahr 1998, Preiss ist mittlerwei le im Ruhestand: „Wir waren in Warnemünde im Urlaub, da bin ich auf einmal wieder in die Knie gegangen.“ Günter Preiss will die erneuten Beschwerden zunächst nicht wahrhaben und steuert das Auto selbst zurück nach Berlin. Dort wird er in die Intensivstation eingeliefert, und es folgt die zweite Bypass-OP. Stents und Ballonkatheter – ein Fortschritt in der Medizin Auch in den Folgejahren kämpft Günter Preiss immer wieder mit Beschwerden. Mittlerweile kann er aber zunehmend vom medizinischen Fortschritt profitieren: Stents und Ballonka theter ermöglichen eine schonendere Behandlung. Eine Herzensangelegenheit 31 „Das Setzen eines Stents braucht schon etwas Fingerspitzengefühl. Denn bis man die Gefäßverengung erreicht, muss man oft steile Kurven nehmen, während sich das Herz bewegt.“ Prof. Dr. Eckart Fleck, Langjähriger Direktor der Medizinischen Klinik des Deutschen Herzzentrums Berlin und Vorstandsmitglied der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft. Meilenstein in der Herzmedizin: der medikamentfreisetzende B. Braun-Stentkatheter Coroflex® ISAR. Seine Beschichtung bewirkt die definierte Freisetzung des Wirkstoffes in das Gefäß, um der Verengung einer Koronararterie vorzubeugen. 32 Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss Herzpatient Günther Preiss profitiert von dem medizinischen Fortschritt. In den vergangenen Jahren hatte der 81-jährige Berliner zahlreiche minimalinvasive Eingriffe. Heute freut er sich auf seinen nächsten Segelausflug auf dem Berliner Stößensee. Eine Herzensangelegenheit 33 „So genau möchte ich mich gar nicht mit den medizinischen Neuheiten befassen. Ich bin froh, dass ich heute ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen kann.“ Günther Preiss, Herzpatient aus Berlin Prof. Dr. Eckart Fleck ist anerkannter Experte dieser Thera pieform. Im Fokus der Angioplastie steht, die erneute Ver engung der Blutgefäße – eine Restenose – zu vermeiden. Ein Stent selbst bietet dabei keine Garantie für den dauer haften Durchfluss des Blutes, sondern kann sogar selbst eine Verengung der Blutgefäße verursachen. B. Braun hilft, das Risiko solcher Verengungen durch die Beschichtung von Stents mit Medikamenten zu verringern. Die jüngste B. Braun-Innovation in diesem Bereich ist der polymerfrei beschichtete, Medikament-freisetzende Stent Coroflex® ISAR . Das Unternehmen hat ihn in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Herzzentrum München entwickelt. „Bei diesem Produkt wird der Wirkstoff Sirolimus zur Ver hinderung von erneuten Stenosen kontrolliert freigesetzt. Da die Beschichtung samt Wirkstoff innerhalb von drei Monaten komplett resorbierbar ist, soll sich das Risiko von späten Entzündungsreaktionen deutlich verringern“, erläu tert Dr. Jorge Calisse, zuständig für die Stent-Entwicklung bei B. Braun Vascular Systems in Berlin. Dieser Bereich der Sparte Aesculap hat sich über die Jahre als einer der führenden europäischen Hersteller von interventionellen Produkten in der Angioplastie etabliert. Um die Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln in den Stents zu verhindern, müssen die Patienten zusätz lich bis zu zwölf Monate lang Medikamente gegen eine Verklumpung der Blutplättchen einnehmen. Will man dies umgehen, ist es je nach Krankheitsbild sinnvoll, auf die Implantation eines Stents zu verzichten. Stattdessen kann der behandelnde Arzt den medikamentbeschichteten Ballonkatheter SeQuent® Please anwenden – eine weitere Innovation von B. Braun. Er wird entlang des Gefäßver schlusses platziert und aufgeweitet. Dann setzt die Ballon oberfläche einen wachstumshemmenden Wirkstoff frei und erwirkt eine nachhaltige Gefäßerweiterung ohne die Implantation eines Stents. „Es handelt sich um eine minimalinvasive, also nichtchirurgische Technik, um verengte oder verschlossene Blut gefäße mechanisch zu weiten“, erklärt Prof. Dr. Eckart Fleck. Die Behandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung, der Patient kann das Krankenhaus nach kurzer Zeit wieder ver lassen. Bei der sogenannten Ballondilatation führt der Arzt einen winzigen Ballon, der an einem dünnen Katheter sitzt, durch einen kleinen Einschnitt in der Haut in eine größere Arterie ein und schiebt ihn in die verengte Koronararterie. „Das braucht schon etwas Fingerspitzengefühl. Denn bis man die Stenose erreicht, muss man oft steile Kurven neh men, während sich das Herz bewegt“, sagt Fleck. An der Engstelle wird der Ballon mit hohem Druck aufgeweitet – das Gefäß ist geweitet, das Blut kann wieder fließen. Zu seinen Stents pflegt Günter Preiss sozusagen eine innige Beziehung: Über die Zeit hatte er inzwischen zahl reiche minimalinvasive Eingriffe. Seit rund zwölf Jahren ist er nun Patient von Prof. Dr. Eckart Fleck, und man merkt gleich, dass sich die beiden Männer gut verstehen. Sie sitzen gemütlich zusammen in der Residenz der Deutschen Kar diologischen Gesellschaft – in der Nähe des Brandenburger Tors – und rekapitulieren die langjährige Krankengeschichte. Der Herzspezialist ist es, der Preiss im Jahr 2005 von einer weiteren schweren Bypass-Operation abrät und ihn stattdessen mit besonders geschickt platzierten Stents behandelt. „Ich befördere den Stent mit dem Ballonkatheter exakt an die Engstelle und dehne ihn dort mit Hilfe des Ballons aus. Dann lasse ich den Druck aus dem Ballon und entferne den Katheter, während der Stent in der Koronararterie verbleibt und sie offenhält. Innerhalb von einem Monat ist er vollständig von Gewebe umhüllt“, erklärt der Mediziner. Doch so genau will sich Günter Preiss mit den medizi nischen Neuheiten gar nicht befassen. Er ist froh, dass er heute ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen kann – und freut sich schon auf seinen nächsten Segelausflug mit seinem Boot auf dem Berliner Stößensee. Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss 34 B. BRAUN ALS SYSTEMPARTNER IN DER HERZMEDIZIN B ALLO N KAT HET ER IN DER ANGIOPL AS T IE Im Jahr 2009 wurde durch B. Braun erstmalig ein innovativer medikamentbeschichteter Ballonkatheter SeQuent® Please (DCB - drug coated balloon) auf den Markt gebracht. Fortan eröffnete SeQuent® Please Patienten und Ärzten in bestimmten Indikationen, auch ohne Einsatz eines Implantats, eine deutlich erhöhte Erfolgsaussicht auf ein beschwerdefreies Leben. S T ENTK AT H E T E R I N DER A NG I OPL A ST I E Mit der Markteinführung der neuartigen, polymerfreien Beschichtungstechnologie des medikamentfreisetzenden Stentkatheters Coroflex® ISAR (DES – drug eluting stent) im Jahr 2014, grenzt sich B. Braun zukunftsorientiert vom Wettbewerb ab. Bei allen B. Braun interventionellen Medikament-Applikationssystemen wird auf „Plastik“ als Trägermaterial verzichtet. Dadurch kann die Komplikationsrate nach Verwendung auf ein Minimum reduziert werden. Eine Herzensangelegenheit 35 ZU B E H ÖR A NG I OPL A ST I E & A NG I OG R A F I E Für eine erfolgreiche Gefäßtherapie bietet B. Braun neben den therapeutischen Kernprodukten für die koronare Intervention auch das benötigte Zubehör wie Führungsdrähte, Inflationsspritzen, Diagnostik- und Führungskatheter an. H Ä MODYNA MI SC H E Ü B E R WA C H U NG In Anlehnung an die hygienischen Anforderungen im Katheterlabor stellt B. Braun Vascular Systems den Kunden Transducer-Sets zur invasiven Blutdruckmessung und Produkte zur Bestimmung des Herz-Zeit-Volumens zur Verfügung. K U NDE NSPE ZI F I SC H E SE T S Je nach Kundenbedürfnis können zudem Patienten- und Abdecktücher, Schüsseln, Spritzen, Skalpelle, Drähte und vieles mehr aus dem umfangreichen B. Braun-Programm in kundenspezifischen Sets individuell zusammengestellt werden (siehe auch Seite 12). KONZERNL AGEBERIC H T Fünfjahresübersicht38 Grundlagen des B. Braun-Konzerns 39 Wirtschaftsbericht44 Nachtragsbericht58 Risiko- und Chancenbericht 58 Prognosebericht62 38 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s KONZERNLAGEBERICHT Fünfjahresübersicht 2010 Mio. € 2011 Mio. € 2012 Mio. € 2013 Mio. € 2014 Mio. € Umsatzerlöse 4.422,8 4.609,4 5.047,8 5.169,5 5.429,6 Umsatzkosten 2.341,7 2.469,7 2.752,7 2.824,8 3.041,6 Funktionskosten 1.595,9 1.686,5 1.817,9 1.860,0 1.950,0 Vertriebs- und Verwaltungskosten 1.440,5 1.506,9 1.626,5 1.641,4 1.721,2 Kosten für Forschung & Entwicklung 155,4 179,6 191,4 218,6 228,8 Ergebnis nach Funktionskosten 485,2 453,1 477,2 484,8 437,9 Operatives Ergebnis 456,2 435,0 469,2 478,5 422,7 Ergebnis vor Steuern 389,6 363,0 403,1 422,5 407,6 Konzernjahresüberschuss 277,4 257,7 288,6 315,5 316,3 EBIT 462,2 435,4 478,3 487,8 480,3 EBITDA 700,5 691,3 757,5 784,9 798,4 4.686,1 5.140,5 5.483,5 6.079,5 6.766,8 218,6 268,0 337,5 385,7 514,6 2.305,0 2.541,7 2.736,8 2.896,6 3.302,6 Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte (inkl. Goodwill) Sachanlagen Sonstige Finanzanlagen 22,0 38,9 45,1 471,6 30,3 Vorräte 780,0 833,4 873,6 901,5 1.005,7 Forderungen aus Lieferung und Leistung 933,5 1.016,3 952,2 971,1 993,7 Eigenkapital 1.984,0 2.101,2 2.259,2 2.445,0 2.564,0 Verbindlichkeiten 2.702,0 3.039,2 3.224,3 3.634,5 4.202,8 Pensionsverpflichtungen 513,3 650,3 816,7 798,5 1.098,5 1.233,4 1.401,7 1.368,9 1.773,8 1.870,2 Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung 216,8 219,7 243,0 273,4 311,9 Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen inklusive Unternehmensakquisitionen 601,2 573,3 588,5 1.029,4 931,3 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 238,2 252,9 279,1 297,2 318,1 Personalaufwand 1.581,7 1.648,9 1.834,4 1.885,3 2.031,3 Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 40.316 42.736 45.381 48.264 52.196 Finanzschulden Fünf jahr e süb er sic ht | G rundlagen de s B . Braun - Konzerns Grundlagen des B. Braun-Konzerns Geschäftsmodell B. Braun entwickelt, produziert und vertreibt Produkte und Dienstleistungen für die Medizin. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Versorgern für Krankenhaus- und Gesundheitsbedarf. Kliniken, Arztpraxen, Apotheken, Pflegeund Rettungsdienste sowie die häusliche Pflege stehen dabei im Fokus. Die Produktpalette reicht von Infusionslösungen über Spritzenpumpen und Zubehör für die Infusionstherapie, die Intensivmedizin und Anästhesie bis hin zu chirurgischen Instrumenten, Nahtmaterial sowie Hüft- und Knie-Endoprothesen, Geräten und Zubehör für die Dialyse und Produkten für die Wundversorgung. Insgesamt umfasst das Sortiment 5.000 Produkte, die zu 95 Prozent in eigener Fertigung hergestellt werden. Durch ergänzende Dienstleistungs- und Beratungsangebote ist B. Braun ein Systemanbieter, der in enger Partnerschaft mit den Kunden die jeweils beste Lösung für Patienten entwickelt. Wir leisten so einen wichtigen Beitrag zum medizinischen Fortschritt. Das operative Geschäft gliedert sich in die vier Sparten Hospital Care, Aesculap, Out Patient Market und B. Braun Avitum. B. Braun Hospital Care Die Sparte Hospital Care versorgt Krankenhäuser unter anderem mit Infusionsgeräten und -zubehör, Infusions- und Injektionslösungen, Venenverweilkanülen, Produkten für die klinische Ernährung sowie Pumpen mit dazugehörigen Systemen. Ergänzt wird dieses Sortiment durch ein umfangreiches Portfolio der medizinischen Einmalversorgung und Produkte zur Wunddrainage. Pharmazeutika sowie Produkte für die Arzneimittelzubereitung und Regionalanästhesie runden das Angebot ab. Mit seinen Artikeln für die Infu sionstherapie und vorgelagerte Arzneimittelzubereitung stellt Hospital Care den Kliniken ein einzigartiges System angebot zur Verfügung. Der Fokus liegt dabei auf einer kontinuierlichen Verbesserung der Effizienz, Sicherheit und Dokumentation der Prozesse im Krankenhaus. Im Segment der Infusionsgeräte und -zubehör sowie in der Regionalanästhesie ist Hospital Care Weltmarktführer. Im Bereich der Venenverweilkanülen nehmen wir weltweit den zweiten Platz ein. Bei automatischen Infusionssystemen und Standardlösungen sind wir Marktführer in Europa. Unsere 39 Position im Bereich der medizinischen Grundversorgung in Krankenhäusern und bei automatischen Infusionsgeräten bauen wir kontinuierlich aus. Von einem wachsenden Markt für medizinische Sicherheitsprodukte profitieren wir überdurchschnittlich und erhöhen so weiter unsere Präsenz. B. Braun Aesculap Die Sparte Aesculap entwickelt und vertreibt Produkte und Dienstleistungen für chirurgische und orthopädische sowie interventionelle Behandlungsprozesse der Medizin. Das breite Produktprogramm des B. Braun-Konzerns ermöglicht es, ökonomische Gesamtlösungen zu entwickeln und damit strategische Partnerschaften aufzubauen. Eine hohe interne Effizienz gewährleistet Prozessvorteile für unsere Kunden. Bei chirurgischen Instrumenten und in der Steriltechnologie ist Aesculap führend im Weltmarkt; in der Neurochirurgie sowie im Bereich Wundverschluss belegt die Sparte im weltweiten Vergleich einen der vorderen Plätze. Bei degenera tiven Knie- und Hüfterkrankungen verfügen wir über moderne Produktkonzepte für spezifische Marktsegmente. Dazu gehören unter anderem Instrumentarien für minimalinvasive Zugänge, die Kurzschaft-Prothetik der Hüfte und abrieb optimierte Gleitoberflächen von Knieprothesen. Mit der 3-DKamera Einstein Vision® und bipolaren „seal and cut“- Instrumenten bietet Aesculap innovative Produkte für präzise endoskopische Eingriffe an. In der Endoskopie liegen die Schwerpunktindikationen in den Fachgebieten der Allgemeinund Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie, Arthroskopie und in der endoskopischen Gefäßchirurgie. Im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie stellen wir mit ausgewählten Therapiekonzepten innovative chi rurgische Lösungen für die Anwender zur Verfügung. Mit unserem Nahtmaterial-Portfolio fokussieren wir uns auf verschiedene Indikationen, wie z. B. in der Herz- und Gefäßchirurgie oder mit monofilen Fäden auf den Bauchdeckenverschluss. B. Braun Out Patient Market (OPM) Die Sparte Out Patient Market (OPM) konzentriert sich auf die Versorgung von Patienten außerhalb des Krankenhauses sowie Langzeitpatienten. Der Kundenkreis umfasst unter anderem niedergelassene Ärzte, ambulante und stationäre Pflegedienste sowie Apotheken. 40 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Mit einem ganzheitlichen Ansatz in Beratung und Betreuung verfolgt die Sparte das Ziel, Patienten eine Versorgung zu bieten, die hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit miteinander verbindet. Kernthemen sind stationär-ambulante Patientenüberleitungskonzepte, ambulante Infusionstherapien, Diabetes, Haut- und Wundmanagement, Stoma- und Inkontinenzversorgung sowie Infektionsschutz. 2014 haben erneut weltweit 80.000 Experten aus dem Umfeld der Medizin die Fort- und Weiterbildungen der Aesculap Akademie besucht. Das Angebot der indikationsbezogenen Workshops erweitern wir kontinuierlich, und mit dem Einsatz eines haptischen Simulationstrainers für den Bereich der Laparoskopie haben wir die virtuellen Simulationstechniken weiter ausgebaut. In Zusammenarbeit mit der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Minimalinvasive Chirurgie (CAMIC) wurden auch E-Learning-Einheiten in die Anwenderkurse integriert. Darüber hinaus bietet OPM eine breite Palette von Dienstleistungen für den ambulanten Sektor. Das Ziel ist ein gebietsübergreifender Wissenstransfer z. B. bei der Überleitung von parenteral ernährten Patienten aus dem stationären in den ambulanten Bereich. Die erfahrenen Mitarbeiter entlasten Patienten, Angehörige, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Pflegedienste von administrativen Aufgaben und sorgen für einen qualitativ optimalen Verlauf der Therapie. B. Braun Avitum B. Braun Avitum ist einer der wenigen weltweit tätigen Komplettanbieter auf dem Gebiet extrakorporaler Blutbehandlung. Die Sparte versorgt Dialyse-Einrichtungen mit allen Produkten und Dienstleistungen rund um die Blutreinigungsverfahren Dialyse und Apherese. Das Kerngeschäft bilden die Produkte und Systeme zur Hämodialyse. Wir betreiben zudem ein Netzwerk von mehr als 290 DialyseZentren in Europa, Asien, Lateinamerika sowie Südafrika und versorgen über 22.000 Patienten. In unseren Kliniken stehen Ärzte und Pflegekräfte den Dialyse-Patienten mit chronischen Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen als Ansprechpartner und Ratgeber zur Seite. Wir differenzieren uns von unseren Wettbewerbern durch kontinuierliche Produktqualität und -verfügbarkeit sowie ein umfangreiches Angebot an Anwenderschulungen, technischer Unterstützung und IT-Lösungen. Unser Anspruch ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern sowie neue, effiziente Behandlungsprozesse zu schaffen. Aesculap Akademie Mit der Aesculap Akademie haben wir ein weltweites Forum aufgebaut, das auf Training und Weiterbildung für Mediziner, OP- und Fachpersonal in Kliniken sowie die Klinikleitung spezialisiert ist. In Deutschland bieten die Aesculap Akademien beispielsweise Schulungen zu unfallchirurgischen Standardzugängen sowie Module rund um den Bereich der Herz- und Thoraxchirurgie an. Hinzu kommen Übungen aus dem Themenfeld der Viszeral chirurgie und Intensivmedizin. Mit diesem einzigartigen Angebot decken wir ein breites Spektrum an Indikationen ab und ermöglichen eine fachspezifische Weiterbildung. Weltweit setzen wir vor allem mit standardisierten Kurs konzepten die strategischen Vorgaben und Geschäftsprioritäten konsequent um. Der Hand Hygiene Excellence Award adressiert das wichtige Thema der Hygiene in Krankenhäusern, nach Asien und Europa nun auch in Lateinamerika. Für die weltweite Verfügbarkeit der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzten wir 2014 moderne Technologien, um beispielsweise die Fachvorträge des Kongresses zur klinischen Ernährung und Metabolismus in Genf per Webcast nach Russland, Mexiko, Argentinien, Thailand, Südafrika und Pakistan zu übertragen. Zudem werden Workshops mit internationalen Referenten zum Thema „Intensivtherapie und -zugänge“ in Europa durchgeführt und nach Asien und Lateinamerika übertragen. Unternehmensführung und -kontrolle Die B. Braun Melsungen AG nimmt neben ihrer operativen Tätigkeit auch Zentralfunktionen für die Unternehmensgruppe wahr. Neben der Leitung des Konzerns sind hier weitere Bereiche angesiedelt, die konzernweite Aufgaben erfüllen. Dazu gehören insbesondere das Konzernrechnungswesen und -controlling, das internationale Personalwesen, der Einkauf, die IT und Logistik, die Rechts- und Steuerabteilung sowie das Konzern-Treasury. Die nicht börsennotierte Aktiengesellschaft befindet sich vollständig in Familienbesitz. Organe der Gesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat G rundlagen de s B . Braun - Konzerns und die Hauptversammlung. Dem Vorstand gehören sieben Mitglieder an, die mit klaren Ressortzuständigkeiten gemeinschaftlich für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sind. Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern, die zur Hälfte von der Hauptversammlung des Unternehmens und zur anderen Hälfte von den Arbeitnehmern gewählt werden. Um die Arbeit des Aufsichtsrats effizient zu unterstützen, sind Ausschüsse eingerichtet. Der Personalausschuss behandelt unter anderem Fragen zu Vorstandsverträgen und -vergütungen. Der Prüfungsausschuss überwacht die internen Kontrollsysteme, den Rechnungslegungsprozess sowie die Abschlussprüfung. Zu den strategischen Steuerungsgrößen gehören die Kennzahl EBITDA sowie definierte Bilanzrelationen. Das operative Geschäft steuern wir im Wesentlichen über die Messgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT. Zusätzlich beurteilen wir die Entwicklung des Working Capital anhand der Kennzahlen Days Sales Outstanding (DSO) und Coverage in Weeks (CIW). B. Braun bekennt sich zu den Prinzipien verantwortungsvoller Unternehmensführung und -kontrolle und orientiert sich dabei an anerkannten Standards. Übergeordnetes Ziel ist der dauerhafte Erfolg als Familienunternehmen. Unser „Code of Conduct“ definiert seit 1996 die Regeln der Zusammenarbeit mit den Kunden. „Corporate Governance“ und „Compliance“ sind für uns nicht nur eine Pflicht, sondern eine selbst verständliche Voraussetzung nachhaltigen Wirtschaftens. Rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten unserer Mitarbeiter ist ein Teil unseres Wertesystems. Die Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften zur Produktregistrierung, Produktionsvalidierung und Produktsicherheit ist dabei eine wichtige Verpflichtung. B. Braun verfügt über ein globales Compliance Management System, das neben Rechtskonformität auch ethische Werte wie Fairness, Integrität und Nachhaltigkeit umfasst. Ein übergeordnetes Group Compliance Office und lokale Compliance Officer stellen sicher, dass alle Mitarbeiter nach einheitlichen Maßstäben handeln. B. Braun ist über Tochtergesellschaften und Beteiligungen in 62 Ländern tätig. Zum Konzernkreis der B. Braun Melsungen AG zählen 252 (Vorjahr: 227) vollkonsolidierte Unternehmen. Nach der Equity-Methode werden 21 (Vorjahr: 16) Beteiligungen erfasst. 41 Wesentliche Fertigungsstandorte sind unter anderem in Melsungen (Deutschland), Tuttlingen (Deutschland), São Gonçalo (Brasilien), Suzhou (China), Boulogne (Frankreich), Penang (Malaysia), Nowy Tomysl (Polen), Sempach (Schweiz), Rubí (Spanien), Budapest (Ungarn), Allentown (USA), Dallas (USA), Irvine (USA), Santo Domingo (Dominikanische Republik) sowie in Hanoi (Vietnam) angesiedelt. Konzernstrategie Mit dem Berichtsjahr endete unsere fünfjährige Strategieperiode. In diesem Zeitraum haben wir wesentliche strate gische Ziele erreichen können. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des Umsatzes von 6,2 Prozent haben wir unsere strategische Bandbreite von 5 bis 6 Prozent übertroffen. Die für uns wichtige Kennzahl EBITDA steigerten wir absolut um 178 Millionen Euro im Jahresvergleich 2009 zu 2014. Die EBITDA -Marge bewegte sich innerhalb des Strategiezeitraums auf einem Niveau um 15 Prozent. Das strategische Ziel einer EBITDA -Marge in Höhe von 17 Prozent des Umsatzes haben wir nicht erreichen können. Insbesondere exogene Faktoren, wie beispielsweise ein Preisverfall durch eine Intensivierung des Wettbewerbs sowie Kürzungen von Erstattungen staatlicher Kostenträger, haben eine Profitabilitätssteigerung verhindert. Aber auch Anlauf- und Integrationskosten im Zusammenhang mit unseren umfangreichen Erweiterungsaktivitäten wirken sich derzeit ergebnisreduzierend aus. Kostenintensivere Zulassungsprozesse zum Inverkehrbringen von Medizin- und Pharmaprodukten sowie zusätzliche Auflagen der „Food and Drug Administration“ (FDA ) für bestehende Produktionslinien belasten ebenfalls die Margen. Das nichtbörsennotierte Unternehmen befindet sich vollständig im Besitz der Familie. Die Eigenkapitalquote konnte bereinigt um die Effekte aus den Änderungen des IAS 19 bezüglich der Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste dauerhaft über 40 Prozent gehalten werden und beträgt am Ende der Strategieperiode 42,9 Prozent. Damit haben wir das strate gische Ziel, den Eigenkapitalanteil auf 45 Prozent anzuheben, noch nicht vollständig erreicht, aber einen wesentlichen Schritt dorthin bereits realisiert. Das Eigenkapital konnten wir absolut um mehr als 940 Millionen Euro innerhalb der fünfjährigen Strategieperiode erhöhen. Für den Kapazitätsausbau und die Erschließung neuer Märkte waren 2 bis 2,5 Milliarden Euro an Investitionsmitteln vorgesehen. Diese sollten überwiegend aus eigenen Mitteln finanziert werden. 42 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Tatsächlich haben wir 3,2 Milliarden Euro in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Unternehmensakquisi tionen investiert. Diese haben wir zu etwa 80 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert. Mit den Investitionen wurde so eine wichtige Ausgangsbasis für zukünftiges Mengenwachstum und eine Verbesserung der Profitabilität gelegt. Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unseren Kunden, Patienten, Mitarbeitern und letztlich der Gesellschaft bewusst und berücksichtigen dies in unseren Entscheidungen. Nach erfolgreichem Abschluss der Strategieperiode 2014 haben wir die Strategie für den Zeitraum 2015 bis 2020 entwickelt. Die Konzernstrategie von B. Braun wird auch weiterhin auf den Werten Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit aufbauen. Dabei bezieht sich Innovation nicht nur auf die Entwicklung neuer und die kontinuierliche Verbesserung bestehender Produkte, sondern auch auf innovative Herstellungsverfahren und Serviceangebote für unsere Kunden. Umfangreiche Investitions- und Entwicklungsanstrengungen unterstreichen den Anspruch, auch in Zukunft eines der führenden Unternehmen in der Gesundheitsversorgung zu sein. Zahlreiche Auszeichnungen im Jahr 2014 bestätigen B. Braun erneut in dieser Strategie. Die B. Braun-Tochter Aesculap erhielt den „International Neurobionic Award 2014“ für die Entwicklung eines Basissets für neurochirurgische Instrumente. Dieses Basisset ermöglicht auch Kliniken in volkswirtschaftlich schwächeren Regionen auf ein Instrumentarium zurückzugreifen, das dem weltweiten Standard entspricht. Der B. Braun-IV-Katheter Introcan Safety® 3 und die IV- Nadel Venofix Safety® sind mit dem renommierten „Good Design Award“ ausgezeichnet worden. Die Jury überzeugte die einzigartige Verbindung von innovativer Technologie und Produktdesign. Die B. Braun-Beteiligung CeGaT erhielt den KfW-Award „GründerChampions 2014“ und belegte zudem den zweiten Platz beim „Technology Fast 50 Award 2014“ der Beratungsgesellschaft Deloitte. Beide Auszeichnungen honorieren den innovativen Ansatz zur Entschlüsselung von Erbinformationen in Verbindung mit der medizinischen Interpretation der Daten sowie das dynamische Wachstum des Unternehmens. Unsere in Centers of Excellence (CoE) gegliederte Sparten organisation ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen und stellt einen Austausch von Wissen in kurzer Zeit sicher. Dabei will B. Braun durch die Kombination von Produkten und Dienstleistungen als ganzheitlicher Systemanbieter den Nutzen für Kunden erhöhen. Unser Handeln ist auf die Schaffung nachhaltiger Werte ausgerichtet. 1 Forschung und Entwicklung Innerhalb des B. Braun-Konzerns sind die Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung in mehreren Centers of Excellence (CoE) angesiedelt. Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing sind hier für bestimmte Produkt gruppen gebündelt und stehen in engem Austausch mit einander. Wesentliche Centers of Excellence (CoE) befinden sich in Melsungen (Deutschland), Tuttlingen (Deutschland), Boulogne (Frankreich), Penang (Malaysia), Sempach (Schweiz), Rubí (Spanien) sowie Allentown (USA ). Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivi täten der Sparte Hospital Care liegt in der Erhöhung der Patienten- und Anwendersicherheit sowie in der Vereinfachung der Prozesse im Krankenhaus. Im Geschäftsfeld Infusionstherapie wollen wir das Portfolio der Infusionspumpen um neue Produkte und Funktionen erweitern sowie bestehende Produktgenerationen weiterentwickeln. Der Bereich Pharma beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von Produkten zur klinischen Ernährung sowie Infusionsbehältern aus der Ecoflac® plus Containergene ration. Zudem haben wir bei den elastomerischen Infusionspumpen einen Relaunch durchgeführt. Diese Infusions pumpen zum einmaligen Gebrauch ermöglichen eine sichere und unkomplizierte Infusion von Medikamenten, die unabhängig von externen Energiequellen ist und auch zu Hause durchgeführt werden kann. Die Sparte Aesculap legt ihre Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte auf die Bereiche Endoskopie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Vascular Systems und moderne Technologien zum Wundverschluss. Die Weiter- und Neuent wicklung von Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenimplantaten sowie die Entwicklung der erforderlichen chirurgischen Instrumente und Geräte sind die wesentlichen Aktivitäten aus dem Bereich Orthopädie. Die Excia® Hüftendoprothesen in Verbindung mit den Excia® Implantationsinstrumenten ermöglichen eine schonende Patientenversorgung. Zudem führt die Beschichtung von orthopädischen Implantaten mit Plasmapore® zu einer guten Sekundärstabilität im Knochen1. Unser Einstein Vision®-System, ein 3-D-Endoskopiesystem, Tropiano / Diop / Dejou / Bronsard / Poitout: Interbody arthrodesis using a plasmapore titanium block. Mechanical and histological experimental study in sheep. Chirurgie. 1999; 124(1): 58 – 65 und Cheng: Biomechanical Pullout Strength and Histology of Plasmapore®XP Coated Implants: Ovine Multi Time Point Survival Study. Investigational Report 2013. G rundlagen de s B . Braun - Konzerns ist seit April 2014 auch für die Herzchirurgie zugelassen. Das Geschäftsfeld Vascular Systems fokussiert sich auf die Entwicklung katheterbasierter Drug Delivery Systeme und Access Port Systeme. Der medikamentenfreisetzende Ballonkatheter SeQuent® Please zeigt eine signifikante Ver ringerung der Restenose- und Komplikationsrate. Dies konnte durch eine Vielzahl medizinischer Studien nachgewiesen werden2. Die Sparte OPM konzentrierte sich auf die Erweiterung des Portfolios im Bereich Stoma Care. Hierzu wurde beispielsweise eine neue Generation eines zweiteiligen Stomabeutels mit mechanischer Ankopplung entwickelt. Zudem haben wir von einem israelischen Unternehmen Patente und Rechte 2 43 an innovativen Ostomieprodukten erworben. Die kontinuier liche Weiterentwicklung von Produkten der Urologie, Händedesinfektion und Wundversorgung bilden einen weiteren Schwerpunkt. Die Forschung und Entwicklung der Sparte B. Braun Avitum hat das Ziel, die Behandlungsqualität und Effizienz im B ereich der Dialyse zu steigern. Ein Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung der Dialysemaschinen für die Hämodialyse sowie Akutdialyse. Bei den Verbrauchsmaterialien stehen Benutzerfreundlichkeit und Effizienzverbesserung im Mittelpunkt der Entwicklungstätigkeiten. Dabei konzentrieren wir uns auf die kontinuierliche Optimierung der Hohlfasermembranen der Dialysatorenfamilien xevonta und Diacap®. B eispielsweise: Unverdorben / Kleber / Heuer / Figulla / Vallbracht / Leschke / Cremers / Hardt / Buerke / Ackermann / Boxberger / Degenhardt / Scheller: Treatment of small coronary arteries with a paclitaxel-coated balloon catheter. Clin Res Cardiol. 2010 Mar; 99(3): 165 – 74 und Wöhrle / Zadura / Möbius-Winkler / Leschke / Opitz / Ahmed / Barragan / Simon / Cassel / Scheller: SeQuentPlease World Wide Registry: Clinical results of SeQuent please paclitaxel-coated balloon angioplasty in a large-scale, prospective registry study. J Am Coll Cardiol. 2012 Oct 30; 60(18): 1733 – 8. Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s 44 Wirtschaftsbericht In Deutschland wurde das Wachstum durch eine starke Inlandsnachfrage und die Bauproduktion begünstigt. Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich weiterhin stabil; die Arbeitslosenquote bewegt sich deutlich unter dem Durchschnitt des Euro-Raums. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Entwicklung der Gesamtwirtschaft3 Im Jahr 2014 erholte sich die Weltkonjunktur weiter. Die Entwicklung konnte aber die Prognosen nicht erreichen. In den Industrienationen wurde ein leicht höheres Wachstum gegenüber dem Vorjahr erzielt. Der Euro-Raum erreichte nach einem Rückgang im Vorjahr eine etwas bessere Entwicklung. Die Schwellenländer zeigten erneut geringere Steigerungsraten als im Vorjahr. Die Erwartungen an die Schwellenländer erfüllten sich somit nicht, wodurch der Erholung der Weltwirtschaft wichtige Impulse fehlten. Die Folgen der Staatsschuldenkrise beeinflussten das konjunk turelle Klima weiterhin negativ. Geopolitische Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten reduzierten das Wachstum in den betroffenen Regionen. In den Industrienationen beeinträchtigte dies die Exporte. Veränderung Bruttoinlandsprodukt in % 2013 2014 Europa 0,5 1,5 Deutschland 0,2 1,5 Spanien – 1,2 1,4 Portugal 1,5 1,0 Griechenland – 3,9 0,6 Italien – 1,9 – 0,4 Irland 0,2 3,6 Türkei 4,0 3,0 Polen 1,6 3,2 Ungarn 1,1 2,8 Russland 1,3 0,6 Nordamerika 2,1 2,2 USA 2,2 2,4 Lateinamerika 2,8 1,2 Brasilien 2,5 0,1 Argentinien 2,9 – 1,7 Asien und Australien 5,5 5,5 China 7,8 7,4 Indien 5,0 5,8 Indonesien 5,8 5,2 Malaysia 4,7 5,9 Australien 2,3 2,8 Japan 1,5 0,9 3 Die von der Staatsschuldenkrise betroffenen Länder konnten ihre Erholung fortsetzen. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung zeigten Wirkung und führten zu einem Wachstum in Spanien, Portugal und Griechenland. In Italien fiel der Rückgang der Wirtschaftleistung geringer aus als im Vorjahr. Die in Irland eingeleiteten Reformen zeigten Wirkung und führten zu einer deutlichen Verbesserung des Wirtschaftswachstums. Die wirtschaftliche Erholung in der Türkei wurde durch privaten Konsum und eine lockere Geldpolitik begünstigt. Polen konnte das Wachstum durch eine robuste Inlandsnachfrage steigern. Auch in Ungarn wuchs die Wirtschaftsleistung stärker als im Vorjahr, getragen durch privaten Konsum. Die Entwicklung in Russland wurde durch mehrere Effekte negativ beeinflusst und die Steigerungsraten gingen deutlich zurück. Das Vertrauen von Investoren wurde durch den Konflikt in der Ukraine sowie die starke Abwertung des Rubel belastet und führte zu einem Abfluss von Kapital. Die von westlichen Staaten verhängten Sanktionen reduzierten das Wirtschaftswachstum, und der stark gesunkene Ölpreis führte zu einem Rückgang der Exporteinnahmen. Nach einem schwachen Beginn des Jahres konnte die USWirtschaft ab dem zweiten Quartal ihr Wachstum deutlich steigern. Positive Effekte kamen insbesondere aus einer Verbesserung des Wohnungsmarktes und stärkeren Investitionen. Zusätzlich verbesserten Lohnerhöhungen die wirtschaftliche Lage von Privathaushalten. Die positiven Impulse der expansiven Geldpolitik zeigten Wirkung und sorgten für eine stabile Entwicklung. Im Oktober beschloss die amerikanische Notenbank, das Ankaufprogramm für Anleihen angesichts der fortgesetzten Erholung zu beenden. Insgesamt konnte die Wachstumsdynamik aber stabil gehalten werden. Die Wirtschaft in Lateinamerika erzielte geringere Zuwächse als im Vorjahr. Gründe hierfür sind eine schwache Entwicklung der Exporte und weiter steigende Inflation. In Brasilien führten fehlendes Vertrauen der Anleger und eine striktere International Monetary Fund: World Economic Outlook, Oktober 2014 & Update Januar 2015 Wir t s c haf t sb eric ht Geldpolitik zu einem Rückgang von Investitionen. Die Erhöhung der Zinsen und eine weniger expansive Geldpolitik der Notenbank verstärkten die Entwicklung. Diese Effekte führten zusammen mit einer schlechten internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu einem deutlichen Rückgang des Wirtschaftswachstums. In Argentinien ver ursachten die Unsicherheit über die Rückzahlung von Staatsschulden und ein zunehmend instabiler öffentlicher Haushalt eine Eintrübung des Investitionsklimas. Dies führte zusammen mit steigender Arbeitslosigkeit dazu, dass die argentinische Wirtschaft in eine Rezession rutschte. Das Wachstum in Asien dagegen war 2014 stabil. Höhere Investitionen in Infrastruktur und den sozialen Wohnungsbau sorgten in China ebenfalls für eine stabile Entwicklung. Zusätzlich profitierten kleine und mittlere Unternehmen von Steuererleichterungen. Durch stärkere Exporte und Investitionen steigerte Indien sein Wirtschaftswachstum. Indonesien erreichte eine schwächere Entwicklung als 2013, wohingegen Malaysia die Wirtschaftsleistung steigern konnte. In Australien wuchs die Wirtschaft unter anderem durch eine Steigerung der Exporte. Japan war ab dem zweiten Quartal durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer stark belastet. Entwicklung des Gesundheitsmarktes 2014 entwickelte sich der globale Gesundheitsmarkt gut. Die Auswirkung der Staatsschuldenkrise auf die öffentlichen Haushalte geht zurück, war aber weiterhin weltweit spürbar. Begünstigt durch die gesamtwirtschaftliche Lage wuchs der deutsche Gesundheitsmarkt leicht. Das von der Bundes regierung verhängte Preismoratorium hatte auch im Jahr 2014 Bestand und belastet weiterhin die Margen von B. Braun im deutschen Markt. In den von der Staatsschuldenkrise betroffenen südeuro päischen Ländern stockte die Erholung des Gesundheitsmarktes. In Italien, Spanien und Portugal waren die Gesundheitsausgaben leicht rückläufig. Die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise spiegeln sich weiterhin in geringeren Investitionen durch öffentliche Kostenträger wider. Private Ausgaben für Gesundheit sind durch die hohe Arbeitslosigkeit und sinkende Renten begrenzt. 45 Die Entwicklung des russischen Gesundheitsmarkts ist geprägt von den politischen Ereignissen. Die Gesundheitsversorgung wird eingeschränkt, und ausländische Unter nehmen werden bei staatlichen Ausschreibungen zunehmend benachteiligt. Der Gesundheitsmarkt in den USA erzielte 2014 ein gutes Wachstum. Die Gesundheitsreform („Affordable Health Care“) verstärkt aber den Effizienzdruck auf alle Teile des Gesundheitssystems. Insbesondere in den Bereichen Ortho pädie und Infusionslösungen kam es zu einem deutlichen Preisrückgang. Das kontinuierliche Wachstum der ameri kanischen Wirtschaft ermöglichte aber insgesamt höhere private Gesundheitsausgaben. Die Gesundheitsmärkte Lateinamerikas entwickelten sich positiv. In Brasilien stiegen die Gesundheitsausgaben. Ein Grund hierfür ist das Ziel der Regierung, unteren Einkommensgruppen einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Der chinesische Gesundheitsmarkt setzte seine positive Entwicklung der letzten Jahre weiter fort und erreichte einen deutlichen, zweistelligen Zuwachs. Die Öffnung des Gesundheitsmarktes wurde weiter vorangetrieben. Besonders im Krankenhausbereich wird zunehmend privates Kapital für die Ausweitung der Versorgung verwendet. Zusätzlich steigerte die Regierung die Investitionen für den Krankenhausbau. So erzielte der Bereich im Vergleich mit dem gesamten Gesundheitsbereich einen deutlich überdurchschnittlichen Zuwachs. In Indien stieg das Wachstum des Gesundheitsmarktes erneut an und zeigte sich sehr dynamisch. Die Wachstums treiber der asiatischen Gesundheitsmärkte bleiben das Bevölkerungswachstum in Verbindung mit einer alternden Gesellschaft sowie der aus dem steigenden Wohlstand resultierende Ausbau der Gesundheitssysteme. In Japan erhöhten sich die Gesundheitsausgaben aufgrund der angespannten Haushaltslage nur leicht. Auf der Anbieterseite prägte eine starke Konsolidierungswelle die Pharma- und Medizintechnikbranche. Es ist eine Fokussierung großer Hersteller auf einzelne Therapiefelder zu beobachten. Hierdurch sollen trotz Preisdruck und Zwangsrabatten die erzielbaren Margen stabilisiert und wieder ausgebaut werden. 46 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Geschäftsverlauf und Lage Die Entwicklung der Kennzahl EBITDA innerhalb des Berichtsjahres entspricht unseren Erwartungen. Zu konstanten Wechselkursen haben wir einen EBITDA in Höhe von 811,8 Millionen Euro erzielt. Damit liegt die Kennzahl EBITDA 3,3 Prozent über Vorjahr und erreicht den Zielkorridor von 800 bis 840 Millionen Euro. Jedoch verfehlen die für uns steuerungsrelevanten Messgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT den prognostizierten Zielbereich von 490 bis 530 Millionen Euro. Diese Steuerungsgrößen betragen zu konstanten Wechselkursen 448,3 Millionen Euro bzw. 488,7 Millionen Euro und liegen damit 7,5 Prozent unter bzw. 0,2 Prozent über Vorjahr. Der Preiswettbewerb im Gesundheitsmarkt hat sich weiter erhöht und belastet unser Ergebnis überdurchschnittlich. Zusätzlich haben sich weltweit die gesetzlichen Bestimmungen zum Inverkehrbringen von Medizin- und Pharmaprodukten verschärft. Anlauf- und Integrationskosten führen dazu, dass unsere Investitionen und Akquisitionen ihr volles Ergebnispotenzial noch nicht entfalten konnten. Zur Steigerung des Ergebnisses haben wir Maßnahmen zur Kostenreduktion und zur internen Effizienzsteigerung eingeleitet. Diese konnten im Berichtsjahr die negativen Einflussfaktoren auf unser Ergebnis jedoch nicht vollständig kompensieren. Geschäftsverlauf Der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr 2014 war zufriedenstellend. Mit einem Umsatzanstieg zu konstanten Wechselkursen von 7,3 Prozent liegen wir oberhalb unseres prognostizierten Korridors von drei bis sieben Prozent. Wie erwartet war der Geschäftsverlauf in der Sparte B. Braun Avitum am dynamischsten. Die weiteren Sparten zeigen zu konstanten Wechselkursen Umsatzsteigerungen innerhalb unserer strategischen Vorgaben, sind aber durch Wechselkursänderungen zum Teil stark belastet. In lokalen Währungen erreichten die Regionen Lateinamerika sowie Asien und Australien ein kräftiges Umsatzwachstum. Dies entspricht auch unseren Erwartungen aus dem Vorjahr. In Euro reduzieren sich diese Zuwächse jedoch deutlich. Europa (inkl. Deutschland) und Nordamerika entwickelten sich gut. Die negativen Effekte aus Wechselkursänderungen beeinflussten erneut die Umsatzentwicklung des Berichtsjahres, sodass sich die Umsätze in Euro um 5,0 Prozent erhöhten. Zum 31. Dezember 2014 investierten wir 931,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.029,4 Millionen Euro) in neue Fabriken, Dialysezentren und Beteiligungen. Damit haben wir unsere Position im globalen Gesundheitsmarkt weiter gestärkt und die Grundlage für zukünftiges Wachstum geschaffen. Kennzahlen Umsatz (in Mio. €) Bruttomarge (in Prozent) Umsatzrendite nach Steuern (in Prozent) 2013 2014 Veränderung in % 5.169,5 5.429,6 5,0 45,4 44,0 6,1 5,8 784,9 798,4 EBITDA -Marge (in Prozent) 15,2 14,7 Eigenkapitalquote (in Prozent) 40,2 37,9 Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung von Aktionärsdarlehen (in Prozent) 40,9 38,4 Eigenkapitalquote bereinigt um Effekte aus IAS 19 (in Prozent) 42,8 42,9 1.715,8 1.762,3 2,2 2,2 EBITDA (in Mio. €) Nettofinanzschulden (in Mio. €) Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden / EBITDA ) Forschungs- und Entwicklungskosten (in Mio. €) 1,7 2,7 218,6 228,8 4,7 1.029,4 931,3 – 9,5 297,2 318,1 7,0 Working Capital (in Mio. €) 1.575,9 1.667,7 5,8 Personalaufwand (in Mio. €) 1.885,3 2.031,3 7,7 Mitarbeiter (zum 31. Dezember) 49.889 54.017 8,3 Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen (in Mio. €) Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (in Mio. €) Wir t s c haf t sb eric ht Der B. Braun-Konzern befindet sich insgesamt in einer guten und stabilen wirtschaftlichen Verfassung. Wir erkennen zurzeit keine Einflussfaktoren, die die Lage des Konzerns wesentlich negativ beeinflussen könnten. Ertragslage Umsatzentwicklung des B. Braun-Konzerns Im Geschäftsjahr 2014 erzielte der B. Braun-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 5.429,6 Millionen Euro (Vorjahr: 5.169,5 Millionen Euro) und steigerte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent. Eine besonders gute Umsatzentwicklung zeigte die Sparte B. Braun Avitum (20,5 Prozent). Auch die Sparte OPM erzielte ein gutes Wachstum (5,7 Prozent). Demgegenüber liegen die Umsätze unserer Sparten Hospital Care (2,2 Prozent) und Aesculap (3,7 Prozent) nur leicht über dem Vorjahr. Die Regionen Lateinamerika (18,3 Prozent) sowie Asien und Australien (10,3 Prozent) verzeichneten in lokalen Währungen hohe Umsatzzuwächse. Aufgrund der zum Teil deutlichen Abwertungen der lokalen Währungen gegenüber dem Euro erreichten die Regionen jedoch nur moderate Steigerungsraten in Euro: Lateinamerika 6,2 Prozent sowie Asien und Australien 7,3 Prozent. In Europa (ohne Deutschland) war trotz des fortgesetzten schwierigen Marktumfelds mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent eine solide Entwicklung zu verzeichnen. Deutschland erreichte ein gutes Umsatzwachstum von 5,0 Prozent. Die Region Nordamerika erzielte in US-Dollar ein Wachstum von 4,3 Prozent zum Vorjahr. Ein starker US-Dollar zum Jahresende führte zu einem Umsatzanstieg in Euro von 4,2 Prozent. Mit einem Wachstum von 11,3 Prozent zeigt sich die Region Afrika und Mittlerer Osten besonders dynamisch. 47 Umsatzentwicklung | IN 5,0 4,42 MR D. EU RO 5,05 5,17 2012 2013 5,43 4,61 4,0 3,0 2,0 1,0 2010 2011 2014 Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Hospital Care Die Sparte Hospital Care steigerte den Umsatz um 2,2 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 4,7 Prozent) auf 2.527,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2.474,4 Millionen Euro). Besonders stark nachgefragt waren im Berichtszeitraum Produkte für die Krankenhausgrundversorgung in der Infu sionstherapie wie beispielsweise Venenverweilkanülen und Infusionsgeräte. Der Bereich Volumenersatztherapie wurde negativ durch Einschränkung der Therapieindika tionen für HES (Hydroxyethylstärke) beeinflusst. Zum Umsatzwachstum trugen in Europa im Wesentlichen Großbritannien, Deutschland und Spanien bei. Der Umsatz in Nordamerika entwickelte sich stabil. Während China und Südkorea eine erfreuliche Umsatzsteigerung erreichten, zeigen weitere asiatische Märkte unterschiedliche Entwicklungen. Lateinamerika erzielte in lokalen Währungen gute Steigerungsraten, die aufgrund einer ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse jedoch nicht zu Wachstumsimpulsen führten. 48 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Aesculap Die Sparte Aesculap erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Umsatz von 1.497,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.444,2 Millionen Euro) und liegt somit 3,7 Prozent (zu konstanten Wechsel kursen 5,8 Prozent) über dem Vorjahr. Die Stärke des Euro in der ersten Jahreshälfte gegenüber einer Vielzahl von Währungen, insbesondere die Abwertung des japanischen Yen, wirkte sich negativ auf die Umsatzentwicklung in allen Geschäftsbereichen der Sparte aus. Wachstum kam aus den Bereichen Closure Technologies und Chirurgie. Der Bereich Orthopädie lag durch ein schwieriges Marktumfeld leicht unter Vorjahr. Asien zeigte eine gute Entwicklung, in China und weiteren Märkten wurden zweistellige Zuwachsraten erzielt. Auch in Nordamerika wurde der Umsatz gesteigert. In Europa zeigte sich eine gemischte Umsatzentwicklung, in Osteuropa kam es teilweise zu Umsatzrückgängen. Die USA trugen mit einem guten Umsatzwachstum zur Entwicklung der Sparte bei. Positiv zeigte sich ebenfalls Europa Umsatz nach Sparten | Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Out Patient Market (OPM) Unsere Sparte OPM erzielte einen Umsatz von 643,9 Millionen Euro (Vorjahr: 609,0 Millionen Euro) und erreichte damit eine Steigerung von 5,7 Prozent (zu konstanten Wechsel kursen 6,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Ein überdurchschnittliches Wachstum konnten wir in den Bereichen Wund- und Inkontinenzversorgung realisieren. IN MI O. EU RO 2.528 2.413 2.474 1.442 1.444 1.498 606 B. Braun Hospital Care Umsatz nach Regionen | B. Braun Aesculap 609 644 559 B. Braun OPM 613 738 B. Braun Avitum IN MI O. EU RO 1.921 1.784 1.852 937 1.063 1.046 1.090 952 1.000 788 336 351 811 870 373 140 Deutschland 2012 2013 Europa 2014 Nordamerika Lateinamerika Asien & Australien 158 176 Afrika & Mittlerer Osten Wir t s c haf t sb eric ht 49 mit Zuwächsen in Deutschland, Großbritannien und Spanien. In Asien konnten in den wesentlichen Märkten zweistellige Wachstumsraten realisiert werden, besonders dynamisch wuchs der Absatz in China. zieren Wechselkursänderungen das Bruttoergebnis um 44,3 Millionen Euro. Die ab 2013 eingeführte Sonderabgabe für Medizinprodukte in den USA („Medical Device Excise Tax“) trifft uns zusätzlich mit rund 9 Millionen US-Dollar. Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Avitum Die Sparte B. Braun Avitum wuchs im Berichtsjahr um 20,5 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 23,9 Prozent) und steigerte den Umsatz auf 737,9 Millionen Euro (Vorjahr: 612,5 Millionen Euro). Im Produktgeschäft wurde eine gute Umsatzentwicklung erreicht. Besonders erfolgreich waren die Bereiche Dialysatoren und Filter sowie Dialysemaschinen. Entwicklung der Funktionskosten Die Vertriebskosten stiegen um 4,0 Prozent auf 1.437,0 Millionen Euro (Vorjahr: 1.381,1 Millionen Euro). Die Ausweitung von Vertriebsressourcen in den Wachstumsmärkten sowie höhere Logistikkosten aufgrund gestiegener Volumina führten zu dieser Entwicklung. Die Verwaltungskosten belaufen sich im Geschäftsjahr auf 284,2 Millionen Euro (Vorjahr: 260,3 Millionen Euro) und erhöhten sich um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gründe hierfür sind höhere IT-, Rechts- und Beratungskosten sowie Projektkosten für den Ausbau des zentralen Einkaufs. Die Sparte erzielte in allen Regionen zweistellige Steigerungsraten. Wachstumstreiber im Providergeschäft waren ins besondere Deutschland, Russland, Kolumbien und die Niederlande, in denen weitere Dialysekliniken aquiriert wurden. Auch in bestehenden Kliniken behandelten wir mehr Patienten als im Vorjahr. Im Produktgeschäft trugen besonders China sowie das Direktgeschäft in Afrika und dem Nahen Osten zur Umsatzsteigerung bei. Entwicklung des Bruttoergebnisses Im Berichtsjahr erhöhten wir den Bruttogewinn um 1,8 Prozent auf 2.388,0 Millionen Euro (Vorjahr: 2.344,8 Millionen Euro). Gleichzeitig nahm die Bruttomarge um 1,4 Prozentpunkte auf 44,0 Prozent (Vorjahr: 45,4 Prozent) ab. Anlaufkosten neuer Produktionen und ein schwieriges Marktumfeld in Deutschland belasteten die Bruttomarge. Zudem redu Funktionskosten | 1.596 2014 haben wir die Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiter erhöht. Die nicht zu aktivierenden Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen um 4,7 Prozent auf 228,8 Millionen Euro (Vorjahr: 218,6 Millionen Euro). Darüber hinaus wurden Entwicklungsleistungen in Höhe von 10,7 Millionen Euro (Vorjahr: 8,3 Millionen Euro) als selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert. IN MI O. EU RO 1.818 1.687 180 155 1.507 1.441 2010 Die strategische Vorgabe eines gegenüber der Veränderung des Bruttogewinns unterproportionalen Anstiegs der Vertriebs- und Verwaltungskosten haben wir im Jahr 2014 nicht erreicht. 2011 2012 1.860 191 219 1.626 1.641 2013 1.950 229 Kosten für Forschung und Entwicklung 1.721 Vertriebs- und Verwaltungskosten 2014 50 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Entwicklung des sonstigen Ergebnisses Der Saldo der betrieblichen Erträge und Aufwendungen veränderte sich im Berichtsjahr um 8,9 Millionen Euro auf – 15,2 Millionen Euro (Vorjahr: – 6,3 Millionen Euro). Dabei nahmen die Währungsverluste um 7,8 Millionen auf – 19,4 Millionen Euro (Vorjahr: – 11,6 Millionen Euro) zu. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Versicherungserstat tungen im Zusammenhang mit einem Brandschaden in unserer thailändischen Fertigungsstätte geringer aus und reduzierten die sonstigen betrieblichen Erträge. Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms der Rhön-Klinikum AG erzielten wir einen dividendenähnlichen Ertrag in Höhe von 12,1 Millionen Euro aus Andienungsrechten. sätzlich fallende Preise in einigen Märkten aufgrund einer Intensivierung des Wettbewerbs belasten die Bruttomarge. Die Funktionskosten entwickeln sich etwas langsamer als der Umsatz und steigen gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent. Die Abschreibungen erhöhen sich um 7,0 Prozent auf 318,1 Millionen Euro (Vorjahr: 297,2 Millionen Euro) und leiten zu einem EBITDA von 798,4 Millionen Euro über. Das EBITDA liegt um 1,7 Prozent über dem Vorjahr mit 784,9 Millionen Euro. Die EBITDA -Marge reduziert sich um 0,5 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent (Vorjahr: 15,2 Prozent). Entwicklung des Finanzergebnisses Das Finanzergebnis inklusive Beteiligungserträgen verbesserte sich im Geschäftsjahr 2014 um 40,9 Millionen Euro auf – 15,1 Millionen Euro (Vorjahr: – 56,0 Millionen Euro). Dabei lagen die Zinsaufwendungen mit 45,4 Millionen Euro um 5,6 Millionen Euro über dem Vorjahr (39,8 Millionen Euro). Die Zinserträge gingen um 2,1 Millionen Euro zurück und betrugen 3,1 Millionen Euro (Vorjahr: 5,2 Millionen Euro). Zusätzlich sind die Beteiligungserträge um 4,6 Millionen Euro höher ausgefallen und betragen 13,9 Millionen Euro (Vorjahr: 9,4 Millionen Euro). Durch unsere Beteiligung an der Rhön-Klinikum AG erhielten wir eine ordentliche Dividende von 6,2 Millionen Euro. Zudem führt die At Equity Bilanzierung dieser Beteiligung zu einer Erhöhung der Erträge um 3,3 Millionen Euro. Im Zusammenhang mit dem Aktienrückkaufprogramm der Rhön-Klinikum AG zur Ausschüttung der vereinnahmten Erlöse aus der Veräußerung von 43 Kliniken reduzierten wir unsere Anteile, um unsere Beteiligungsquote konstant zu halten. Hierbei realisierten wir dividendenähnliche Erträge von 44,5 Millionen Euro. Der Zinsanteil der Pensionsrückstellungen betrug für das Berichtsjahr 30,4 Millionen Euro nach 30,7 Millionen Euro im Vorjahr. Entwicklung der Ergebniskennzahlen Das Ergebnis nach Funktionskosten beträgt im Berichtsjahr 437,9 Millionen Euro nach 484,8 Millionen Euro im Vorjahr. Die Kennzahl EBIT erreicht im Berichtsjahr 480,3 Millionen Euro und fällt damit um 1,5 Prozent geringer aus als im Vorjahr (487,8 Millionen Euro). Gestiegene Herstellungskosten, die wir nicht an den Markt weitergeben konnten, und zu- Mit einem Rückgang von 3,5 Prozent erreicht das Ergebnis vor Steuern 407,6 Millionen Euro (Vorjahr: 422,5 Millionen Euro). Die Ertragsteuern betragen im Geschäftsjahr 91,3 Millionen Euro und liegen damit 15,7 Millionen Euro unter dem Vorjahr (107,0 Millionen Euro). Die Steuerquote beläuft sich 2014 auf 22,4 Prozent (Vorjahr: 25,3 Prozent). Der Konzernjahresüberschuss liegt mit 316,3 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (315,5 Millionen Euro). EBITDA | IN MI O. EU RO 800 701 691 2010 2011 758 785 798 2012 2013 2014 600 400 200 Finanzlage Investitionen Im Berichtsjahr haben wir unsere Produktionskapazitäten weiter ausgebaut, um die anhaltende Nachfrage nach B. Braun-Produkten bedienen zu können. Zusätzlich haben wir mit strategischen Akquisitionen unsere globale Markt präsenz selektiv ergänzt. Wir t s c haf t sb eric ht 51 Die Summe der bilanziellen Zugänge zum Sachanlagevermögen, immateriellen Vermögen und zu Finanzanlagen sowie der Zugänge an assoziierten Unternehmen und der Akquisitionen in vollkonsolidierte Gesellschaften betrug 931,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.029,4 Millionen Euro). Dem standen Abschreibungen mit einem Volumen von 318,1 Mil lionen Euro (Vorjahr: 297,2 Millionen Euro) gegenüber. In Malaysia haben wir den spartenübergreifenden Ausbau unseres Standorts Penang fortgesetzt. Mit einer globalen Investitionsinitiative erhöht die Sparte Hospital Care die Kapazitäten für Infusionsgeräte. Auch die Modernisierung des Standorts Tuttlingen (Deutschland) unserer Sparte Aesculap wurde fortgesetzt. Im Jahr 2014 wurden Teilabschnitte fertig gestellt und eingeweiht. Die Sparte OPM e rwarb von einem israelischen Hersteller Rechte und Patente an innovativen Ostomieprodukten. Das Providergeschäft der Sparte B. Braun Avitum haben wir durch die Übernahme von Kliniken in Deutschland, Russland, Kolumbien und den Niederlanden weiter ausgebaut. Zum Bilanzstichtag liegen Investitionsverpflichtungen in Höhe von 274,8 Millionen Euro vor. Diese stehen über wiegend im Zusammenhang mit bereits begonnenen Ersatzund Erweiterungsinvestitionen an unseren Standorten in Malaysia und Deutschland. Abschreibungen und Investitionen | Liquidität Der operative Cashflow betrug 520,7 Millionen Euro (Vorjahr: 534,1 Millionen Euro) und fiel damit um 13,4 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit4 nahm im Berichtsjahr um 499,1 Millionen Euro auf 515,6 Millionen Euro ab (Vorjahr: 1.014,8 Millionen Euro) und führte damit zu einem freien Cashflow von 5,1 Millionen Euro (Vorjahr: – 480,7 Millionen Euro). Dabei erreichte der Mittelabfluss für Investitionen in Sach anlagen und immaterielle Vermögenswerte 662,9 Millionen Euro (Vorjahr: 566,7 Millionen Euro) sowie für Investi tionen in Finanzanlagen und Unternehmensakquisitionen 185,9 Millionen Euro (Vorjahr: 456,6 Millionen Euro). Gleichzeitig erhielten wir Dividenden und dividendenähnliche Einnahmen in Höhe von 315,5 Millionen Euro (Vorjahr: 6,8 Millionen Euro). Die Nettokreditaufnahme betrug im Berichtsjahr 74,8 Millionen Euro (Vorjahr: 412,9 Millionen Euro). Insgesamt erhöhten sich die liquiden Mittel am Bilanzstichtag um 45,4 Millionen Euro auf 84,3 Millionen Euro (Vorjahr: 38,9 Millionen Euro). Vermögensstruktur Die Bilanzsumme des B. Braun-Konzerns erhöhte sich zum 31. Dezember 2014 auf 6.766,8 Millionen Euro (Vorjahr: 6.079,5 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 11,3 Prozent und spiegelt die über den Abschreibungen liegenden Investitionen in Sachanlagen wider. IN MI O. EU RO 1.029 931 216 Investitionen 469 601 238 575 2010 A B S C HR EIBU N G EN 4 573 26 253 2011 Finanzanlagen 589 32 541 89 2013 716 Investitionen Sachanlagen 560 500 2012 318 297 279 2014 IN V E S T I T I O NEN D ie Differenz zwischen dem Zugang zum Anlagevermögen und dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ergibt sich aus der Zahlungswirksamkeit der Investitionen und aus Umrechnungseffekten bei Fremdwährungen. 52 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 11,7 Prozent auf 4.436,9 Millionen Euro (Vorjahr: 3.971,5 Millionen Euro). Aufgrund der anhaltend hohen Investitionen nahmen die Sachanlagen im Berichtsjahr erneut zu und stiegen um 14,0 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 11,8 Prozent) auf 3.302,6 Millionen Euro (Vorjahr: 2.896,6 Millionen Euro). Der erstmalige Ansatz unserer Beteiligung an der RhönKlinikum AG nach der Equitymethode führt zu einer Redu zierung der sonstigen Finanzanlagen auf 30,3 Millionen Euro (Vorjahr: 471,6 Millionen Euro) sowie gleichzeitig zu einer Erhöhung der nach Equitymethode bilanzierten Finanzanlagen um 283,6 Millionen Euro auf 331,5 Millionen Euro (Vorjahr: 47,9 Millionen Euro). Mit 1.005,7 Millionen Euro liegen die Vorräte zum Bilanzstichtag 11,6 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 8,6 Prozent) über dem Vorjahr (901,5 Millionen Euro). Die Bestandsreichweite betrug zum Bilanzstichtag 17,2 Wochen (Vorjahr: 16,6 Wochen) und liegt damit über unserem Zielkorridor. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 2,3 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 1,2 Prozent) auf 993,7 Millionen Euro (Vorjahr: 971,1 Millionen Euro). Die Außenstandsdauer der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 3 Tage auf 71 Tage (Vorjahr: 74 Tage) und übertrifft damit unser strategisches Ziel von höchstens 75 Tagen. Die Außenstände in Italien, Portugal und Spanien gingen zurück, verbleiben aber auf hohem Niveau. Die flüssigen Mittel erhöhten sich um 45,4 Millionen Euro auf 84,3 Millionen Euro (Vorjahr: 38,9 Millionen Euro). 1.098,5 Millionen Euro (Vorjahr: 798,5 Millionen Euro). Die Finanzschulden stiegen um 5,4 Prozent auf 1.870,2 Millionen Euro (Vorjahr: 1.773,8 Millionen Euro). Dabei erhöhten sich die langfristigen Finanzschulden um 27,8 Prozent auf 1.284,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.004,9 Millionen Euro). Die kurzfristigen Finanzschulden betragen zum Bilanzstichtag 585,7 Millionen Euro nach 768,8 Millionen Euro im Vorjahr. Der Großteil der Darlehen ist in Euro und USDollar abgeschlossen. Zusätzlich bestehen Darlehen mit geringen Volumina in verschiedenen Fremdwährungen. Zum Bilanzstichtag sind 59,6 Prozent (Vorjahr: 46,9 Prozent) der Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken mit einer fixen Verzinsung ausgestattet und 40,4 Prozent (Vorjahr: 53,1 Prozent) mit einer variablen Verzinsung. Aufgrund der höheren Finanzschulden und gleichzeitig höheren liquiden Mitteln nahmen die Nettofinanzschulden um 46,5 Millionen Euro auf 1.762,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.715,8 Millionen Euro) zu. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 14,1 Prozent auf 311,9 Millionen Euro (Vorjahr: 273,4 Millionen Euro). Finanzierungsstruktur Das Eigenkapital erhöhte sich um 4,9 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 1,5 Prozent) auf 2.564,0 Millionen Euro (Vorjahr: 2.445,0 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote fiel mit 37,9 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 37,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr (40,2 Prozent) um 2,3 Prozentpunkte geringer aus. Die Verlängerung der Bilanz durch unsere Investitionstätigkeit in Verbindung mit der Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten führte zu dieser Entwicklung. Zusätzlich machte das geringe Zinsniveau eine Erhöhung der Pensionsrückstellungen um 269 Millionen Euro im Berichtsjahr erforderlich. Nach Berücksichtigung latenter Steuern wirkten sich davon 196 Millionen Euro eigenkapitalredu zierend aus. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir die Eigenkapitalquote in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöhen können. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich insgesamt um 37,6 Prozent auf Im Jahr 2014 konnten wir die vorgesehenen Refinanzierungen problemlos platzieren. Fremdfinanzierungen erfolgen ausschließlich mit nach unserer Einschätzung zuverlässigen Banken und erstrecken sich von syndizierten und bilate ralen Kreditlinien über Schuldscheindarlehen bis hin zu einem „Asset Backed Securities“-Programm. B. Braun verfügt zum Bilanzstichtag über freie Kreditlinien in Höhe von 1.164,6 Millionen Euro (Vorjahr: 859,1 Millionen Euro). Alle mit unseren Banken vereinbarten Finanzkennzahlen, zu deren Einhaltung wir uns verpflichtet haben, wurden erfüllt. Zu den Finanzierungsmaßnahmen des Berichtsjahres gehörte die Ausgabe von Schuldscheinen mit einem Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro. Die Schuldscheine sind mit fixen oder variablen Zinssätzen ausgestattet und haben Laufzeiten von drei (23 Millionen Euro), fünf (115 Millionen Euro), sieben (187 Millionen Euro) und zehn Jahren (75 Millionen Euro). Die aufgenommenen Mittel dienen der Refinanzierung kurzfristiger Verbindlichkeiten, um die zurzeit attraktiven Marktkonditionen längerfristig zu sichern. Das „Asset Backed Securities“-Programm wurde im Berichtsjahr im Wesentlichen über die „Back-Up“-Liquiditätslinie finanziert. Wir t s c haf t sb eric ht Bilanzstruktur Aktiva | 53 IN MI O. EU RO 6.767 515 6.079 386 5.484 5.140 4.686 Immaterielle Vermögenswerte (inkl. Goodwill) 337 268 3.303 Sachanlagen 219 2.897 2.737 2.542 2.305 934 1.016 952 448 481 584 2010 2011 Bilanzstruktur Passiva | 1.006 Vorräte 971 994 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 923 949 Übrige Vermögenswerte 874 833 780 902 2012 2014 2013 IN MI O. EU RO 6.767 6.079 5.484 2.564 Eigenkapital 5.140 4.686 2.445 2.259 2.101 1.984 1.870 Finanzschulden 1.402 1.233 1.774 1.369 1.098 Pensionsverpflichtungen 2010 817 798 513 650 217 220 243 273 739 767 796 789 2011 2012 2013 2014 312 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 923 Übrige Verbindlichkeiten 54 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Personalbericht Entwicklung der Mitarbeiterzahl Zum 31. Dezember 2014 beschäftigte der B. Braun-Konzern 54.017 Mitarbeiter. Dies sind 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr mit 49.889 Beschäftigten. Hauptgrund für diesen Anstieg ist der Ausbau von Produktionskapazitäten in allen Regionen. Hinzu kommen neue Vertriebsgesellschaften sowie die Akquisition und Gründung von Gesellschaften. Bereinigt um den Effekt durch Akquisitionen und Neugründungen wäre die Mitarbeiteranzahl um 6,9 Prozent gestiegen. B. Braun sichert durch aktive Personalarbeit und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Sozialpartner Beschäftigung im Unternehmen. Dabei wollen wir entlang unterschiedlicher Lebensphasen und sich ändernder beruflicher Anforderungen Arbeit aktiv und vorausschauend gestalten. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die eigenverantwortliche Weiter entwicklung der Beschäftigungsfähigkeit zu unterstützen. Durch innovative Formen der Beschäftigung und präven tiven Gesundheitsschutz ermöglichen wir ein längeres Erwerbsleben. Eine wertschätzende Unternehmenskultur, in der wirtschaftliche Interessen sowie Mitarbeiter- und Kundenorientierung ausgewogen sind, ist die Grundlage unseres Handelns. Seit 2010 bietet B. Braun seinen tariflich Beschäftigten in Berlin, Glandorf und Melsungen die Möglichkeit, bis zu vier Jahre vor dem individuellen Renteneintritt mit 50 Prozent der Arbeitszeit in Teilzeit zu arbeiten. Die Vergütung beträgt dabei 80 Prozent des ursprünglichen Bruttoentgelts. Grundlage hierfür ist der Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ in Verbindung mit entsprechenden Betriebsvereinbarungen. Betriebsräte und Unternehmensleitung haben hiermit ein innovatives Programm entwickelt, das insbesondere in der Chemiebranche eine hohe Aufmerk samkeit hervorgerufen hat. Das Angebot eines fließenden Übergangs in den Ruhestand durch das Teilzeitmodell 60Plus nahmen bisher mehr als 100 Mitarbeiter in Anspruch. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 7,0 Prozent auf 13.616 (Vorjahr: 12.726). Diese Entwicklung ist insbesondere auf den Personalaufbau im Produktions bereich sowie auf die Übernahme weiterer Dialysezentren zurückzuführen. In Europa ist die Zahl der Mitarbeiter um 8,3 Prozent auf 15.966 (Vorjahr: 14.740) gestiegen. Hauptgründe für diesen Zuwachs waren der Ausbau und die Übernahme von Dialyse zentren in Russland sowie Einstellungen in den Produktionswerken in Spanien, Ungarn, Polen, der Schweiz und Tschechien. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Malaysia am Standort Penang und die Eröffnung einer neuen Produktion in China sorgten für eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl in der Region Asien und Australien. Der Zuwachs betrug 10,2 Prozent auf 14.269 (Vorjahr: 12.946). Mitarbeiter nach Regionen 15.966 14.740 12.052 12.726 13.616 14.269 13.504 12.946 11.888 5.515 5.548 5.850 3.791 3.250 3.451 350 Europa Deutschland 2012 2013 2014 Nordamerika Lateinamerika Asien & Australien 478 525 Afrika & Mittlerer Osten Wir t s c haf t sb eric ht In Nordamerika waren zum Ende des Berichtsjahres 5.850 Mitarbeiter (Vorjahr: 5.548) für B. Braun tätig. Damit ist die Mitarbeiterzahl im Vergleich zu 2013 um 5,4 Prozent gestiegen. Dies ist unter anderem durch die Steigerung der Produktionskapazität im Bereich Medical begründet. In Lateinamerika wuchs die Belegschaft vorwiegend durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Brasilien, Peru und Mexiko um 9,9 Prozent auf 3.791 (Vorjahr: 3.451). In Afrika und dem Mittleren Osten erhöhte sich die Beschäf tigtenzahl auf 525 Mitarbeiter (Vorjahr: 478). Dies entspricht einer Zunahme von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Standortsicherung Die Standortsicherungsverträge an den Standorten Melsungen, Berlin und Tuttlingen haben sich als wirksames Instrument zur Sicherung der Beschäftigung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erwiesen. Die jeweiligen Verträge schließen auch Weiterbildungskontingente in die Mehrarbeit ein. In Melsungen und Berlin gelten seit 2009 bzw. in Tuttlingen seit 2011 Zukunftssicherungsverträge mit einer Laufzeit von jeweils fünf Jahren. In diesem Zeitraum kann von jedem Beschäftigten eine zusätzliche Arbeitsleistung von bis zu 104 Stunden pro Jahr abgerufen werden, um flexibel auf die Markterfordernisse zu reagieren. Auf Basis des jeweils erreichten Jahresergebnisses werden die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg beteiligt. Zusätzlich sind betriebsbedingte Kündigungen während der Laufzeit ausgeschlossen. Hiervon profitieren zurzeit 6.532 Mitarbeiter in Melsungen, 3.445 Mitarbeiter in Tuttlingen und 805 Mitarbeiter in Berlin. Seit Bestehen der Standortsicherungsverträge haben wir an den drei Standorten insgesamt fast zwei Milliarden Euro investiert. Die mit dem Berichtsjahr endenden Standortsicherungsverträge für Melsungen und Berlin wurden in vergleichbarer Form für den Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2020 neu abgeschlossen. Zukünftig können bis zu 75 Stunden pro Jahr durch die Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung vergütet werden. Die Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung ist abhängig von der individuell erbrachten Stundenanzahl und beträgt für das Geschäftsjahr 2014 bis zu 1.136 Euro (Vorjahr: bis zu 1.345 Euro). 55 Berufsausbildung Mit einem kontinuierlich steigenden Angebot an Ausbildungsplätzen und der Gestaltung von modernen Konzepten engagiert sich B. Braun seit vielen Jahren in der Ausbildung. Dies ist zentraler Bestandteil der Personalstrategie. Wir betrachten die Qualifizierung von Nachwuchskräften vor dem Hintergrund des demografischen Wandels als Kernaufgabe und zählen diese mit zu den wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre. An unseren Standorten in Brasilien, Deutschland, Polen und der Schweiz schlossen 300 (Vorjahr: 420) Absolventen ihre Ausbildung erfolgreich ab. Das Unternehmen hat im Berichtsjahr 224 Auszubildende (Vorjahr: 217) übernommen. Derzeit befinden sich in Brasilien, Deutschland, Polen und der Schweiz 1.149 (Vorjahr: 1.002) junge Menschen in der Ausbildung. Dies entspricht einer Steigerung von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kombination einer betrieblichen Ausbildung mit einem Studium an einer Hochschule oder Berufsakademie ist für viele junge Menschen interessant: Dual studieren in Deutschland derzeit 111 (Vorjahr: 116) Auszubildende. In Brasilien erfolgt ebenfalls eine parallele Ausbildung in Theorie und Praxis. Zu den Ausbildungsberufen gehören Elektriker und Mechaniker für die industrielle Instandhaltung. Die Auszubildenden werden somit optimal auf das spätere Berufsleben vorbereitet und erhalten be reits in der Qualifizierungsphase ein Gehalt von B. Braun. Auch an weiteren internationalen Standorten unterstützt B. Braun die Entwicklung und Umsetzung von entsprechenden Ausbildungskonzepten. Diese sind an dem dualen Ausbildungssystem ausgerichtet und werden entsprechend den lokalen Anforderungen angepasst. In Malaysia wurden im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit dem „Penang Skills Development Center“ und der „University of Malaysia Perlis“ 57 junge Menschen ausgebildet. An unserem Standort in Vietnam haben wir 2014 unser Programm zur MechatronikAusbildung in Kooperation mit der „Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit“ und der „University of Technology Hung Yen“ fortgeführt und die erste Klasse mit zwölf Auszubildenden absolvierte die Abschlussprüfung. 56 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Erfolgsorientierte Vergütung Mit dem B. Braun Incentive Scheme werden Genussrechte an Vorstände und bezugsberechtigte Führungskräfte ausgegeben. Die Wertentwicklung der Genussrechte hängt von der Entwicklung des Konzerneigenkapitals ab. Im Geschäftsjahr 2014 wurden 62.481 (Vorjahr: 69.276) Genussrechte ausgegeben. Von den an den bezugsberechtigten Kreis angebotenen Genussrechten wurden 47 Prozent (Vorjahr: 50 Prozent) gezeichnet. Zum 31. Dezember 2014 waren insgesamt 699.893 (Vorjahr: 696.349) Genussrechte vergeben. B. Braun ist Mitglied im Verband der Chemischen Industrie (VCI), folgt dessen Leitlinien „Verantwortliches Handeln“ und verbessert eigenverantwortlich den Schutz von Gesundheit, Umwelt und Sicherheit im Rahmen der weltweiten Initiative „Responsible Care“. Dank an die Mitarbeiter Gemeinsam haben wir das durch vielfältige Herausforderungen geprägte Jahr 2014 erfolgreich abgeschlossen. Durch den Einsatz und die Kompetenz unserer Mitarbeiter hat sich der B. Braun-Konzern s tabil entwickelt. Für diese Leistung bedanken wir uns herzlich bei unserer Belegschaft. Wir freuen uns, die nächsten strategischen Ziele gemeinsam zu erreichen und vertrauen dabei auf das Wissen und Engagement unserer Mitarbeiter. Den Mitarbeitervertretungen und Gewerkschaften danken wir für die jederzeit faire und konstruktive Zusammenarbeit. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Qualitäts- und Umweltmanagement Als Entwickler und Produzent von Medizin- und Pharmaprodukten ist B. Braun in stark regulierten Märkten tätig. Das angewandte Qualitäts- und Umweltmanagementsystem muss daher hohen gesetzlichen und behördlichen Anforderungen genügen. Zusätzlich haben wir uns eigene Standards in den Bereichen Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz gesetzt, die wir regelmäßig durch interne Audits überwachen. In enger Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden haben wir Schlüsselprozesse identifiziert und standardisiert, um ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau sicherzu stellen. Sämtliche Prozesse und Produkte sowie IT-technische Dokumentationen werden ständig unter Berücksichtigung von Umweltverträglichkeit und Produktivität verbessert. Nach EN ISO 14001 sind 18 Standorte des B. Braun-Konzerns in Europa zertifiziert. Zusätzlich besitzt das Umweltmanagement in Glandorf (Deutschland) und Rubí (Spanien) ein Zertifikat gemäß EMAS -Verordnung. Unser ArbeitsschutzManagement-System in Deutschland (Melsungen und Tuttlingen), Frankreich (Nogent-le-Rotrou, Chaumont und Boulogne), Spanien (Rubí und Jaén), der Schweiz, Rumänien (Timisoara), Russland (Tver), Malaysia und Brasilien sowie bei B. Braun Avitum in Italien ist nach dem internationalen Regelwerk OHSAS 18001 zertifiziert. Unser Standort Melsungen verfügt zusätzlich über das Gütesiegel „Sicher mit System“ der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI). Ausgewählte europäische Dialysezentren unserer Sparte B. Braun Avitum sind nach EN ISO 9001 und IEC / TR 62653 „Guideline for safe operation of medical devices used for hamodialysis treatments“ zertifiziert. Zusammen berechtigen diese beiden Gütesiegel zur Verwendung des Zertifikats „Good Dialysis Practice“. Die Medizinprodukte von B. Braun entsprechen den „Grundlegenden Anforderungen“ der Europäischen Richtlinie des Rates über Medizinprodukte und dem Deutschen Medizinproduktegesetz. In den USA ist der „Title 21 of the Code of Federal Regulations“ von übergeordneter Bedeutung, der Vorschriften der dortigen Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA für Arzneimittel und Medizinprodukte enthält. Darüber hinaus beachten wir in jeder Sparte spezielle Erfordernisse wie ISO - oder Öko-Audit-Richtlinien sowie eine Vielzahl nationaler Gesetze und Verordnungen. Gesellschaftliche Verantwortung Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen heißt für B. Braun, Wissen zu teilen und Perspektiven zu schaffen. Als „Bürger der Gesellschaft“ engagiert sich das Unternehmen deshalb weltweit über das eigene Kerngeschäft hinaus Wir t s c haf t sb eric ht b esonders für Bildungsprojekte in den Regionen, in denen B. Braun tätig ist. Kinder stehen bei der 2004 gegründeten globalen Initiative „B. Braun for Children“ im Fokus. Deshalb ist es uns wichtig, in den Nachwuchs zu investieren und bereits die Kleinsten für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern sowie ihnen berufliche Perspektiven zu bieten. Mit den 14-tägigen Kinder- und Jugendwochen in Melsungen organisiert B. Braun ein nachhaltiges Bildungsprojekt für die Region. Das Unternehmen lädt Melsunger Kindergärten und Schulen zu Workshops in die Forscherzelte auf dem Werkgelände ein. Seit 2008 haben bereits über 13.000 Kinder und Familien an der Veranstaltung teilgenommen. Im Jahr 2014 waren es über 3.000 Besucher. An seinem Standort in Frankreich unterstützt B. Braun seit 2012 das Programm „A taste ride“. Anne- Sophie Pic, „Köchin des Jahres“, hilft Kindern zwischen drei und neun Jahren, die bislang nur künstlich ernährt werden konnten, ihren Geschmackssinn und die Freude am Essen wiederzuentdecken. In insgesamt mehr als 30 Ländern half B. Braun Kindern, z. B. auch in Rodriguez, Philippinen, wo für 100 unterernährte Schüler ein Mittagstisch auf gebaut wurde. Oder am Standort Allentown (USA) – dort profitierten 220 Jugendliche und junge Erwachsene von einem Berufswahl- und Bewerbungstraining, das unter dem Namen „Career Awareness Course“ praxisnah auf die Arbeitswelt vorbereitet. Der Zukunft von Kindern und Jugendlichen widmete das Unternehmen zum zehnjährigen Bestehen der Initiative „B. Braun for Children“ einen Schwerpunkt seines Engagements: Im Jahr 2014 spendete B. Braun rund 6,2 Millionen Euro für die Modernisierung der Gesamtschule Melsungen, wo offene und barrierefreie Räume zum gemeinsamen Lernen entstehen. Nahe Melsungen wurde bis 2013 das Kloster Haydau als Gesamtensemble umfangreich restauriert und B. Braun startete 2014 in Zusammenarbeit mit der „bdks – Baunataler 57 Diakonie Kassel“ auf einem Gelände neben dem Seminarund Trainingszentrum „Hotel Kloster Haydau“ das Integrationsprojekt „Küchengarten“. Nach alten Gartenplänen und den Regeln biologischer Landwirtschaft bauen zwölf Mitarbeiter mit und ohne Behinderungen auf der Anlage Obst und Gemüse an und verkaufen es ab 2015 in einem neuen Laden in altem Gemäuer. Weltweit setzt B. Braun auf Innovation und investiert deshalb in die Wissenschaft. Dabei geht es nicht nur um die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, sondern auch um die Nachwuchsförderung. 2014 war das Unternehmen Haupt sponsor der Penang International Science Fair, auf der sich führende Unternehmen präsentierten, um den Nachwuchs für die Wissenschaft zu begeistern. Mit 50.000 Besuchern entwickelte sich die Penang International Science Fair nach nur drei Jahren zur größten Wissenschaftsmesse in Malaysia. Die Versorgungsqualität in Krankenhäusern und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Themen Hygiene und Gesundheitsvorsorge sind der Auftrag von „B. Braun for Africa“ in Kenia. Seit 2010 lernen Kinder, Lehrer und Eltern an 80 Schulen, wie sie gesundheitsbewusst leben und Krankheiten vorbeugen können. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts mit der „Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ (GIZ) wurden mehr als 1.000 Pflegekräfte und Medizin studenten zu den Themen Patienten- und Anwendersicherheit geschult. Die neugegründete B. Braun Gesellschaft in Kenia wird die begonnenen Aktivitäten weiter unterstützen. Für die Opfer des Taifuns Haiyan auf den Philippinen, der am 8. November 2013 mehr als 7.000 Menschen tötete und katastrophale Schäden anrichtete, eröffnete B. Braun ein Spendenkonto für die Mitarbeiter. Wie schon zuvor bei den Katastrophen in Haiti, Pakistan und Japan verdoppelte das Unternehmen die Spendensumme und übergab diese im Juni 2014 an die Diakonie Katastrophenhilfe, die damit unter anderem ein psychosoziales Programm zur Behandlung traumatisierter Taifun-Opfer finanzierte. 58 Nachtragsbericht Am 15. Januar 2015 entschied die Schweizerische Nationalbank, die Devisenkäufe zu beenden, mit denen der Mindestkurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro gestützt wurde. Zeitgleich wurde der Leitzins weiter gesenkt. Nach der Entscheidung wertete der Schweizer Franken deutlich auf und es kam zu Kursschwankungen. Als Begründung für die Aufgabe des Mindestkurses nannte die Nationalbank die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und die damit verbundene Schwächung des Schweizer Franken. Die Prognosen über den genauen Wechselkurs sind un einheitlich, grundsätzlich wird aber ein Kurs unter dem vorherigen Mindestkurs erwartet. Für den B. Braun-Konzern erwarten wir in 2015, unter der Annahme von Wechselkursparität zwischen Euro und Schweizer Franken sowie dem bisherigen Volumen der betroffenen Warenströme, einen negativen Ergebniseffekt im einstelligen Millionenbereich. Im Jahr 2014 abgeschlossene Kurssicherungsgeschäfte sind hierbei bereits berücksichtigt und reduzieren den negativen Ergebniseffekt. Mittelfristig belastet ein starker Franken die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes Schweiz. Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Risikomanagement des B. Braun-Konzerns trägt dazu bei, dass Risiken erkannt, erfasst, bewertet, überwacht und gesteuert werden können. Risiken, die sich unmittelbar aus der Geschäftsentwicklung ergeben, werden durch unsere systematischen Controlling-Prozesse, die sich konzernweit über alle Geschäftsbereiche, Gesellschaften und Regionen erstrecken, in Monatsberichten zeitnah erkannt und be wertet. Darüber hinaus erkennen und steuern wir Risiken, die nicht unmittelbar aus dem operativen Geschäft erwachsen. Die Sparten- und Konzern-Risikokomitees bewerten diese und dokumentieren entsprechende Gegenmaßnahmen. Vervollständigt wird unser Risikomanagement durch die interne Revision und letztlich die Jahresabschlussprüfung. Risiken Die im Folgenden genannten Risiken, die Auswirkungen auf B. Braun haben können, beschreiben nicht in jedem Fall alle Risiken, denen B. Braun ausgesetzt ist bzw. ausgesetzt sein kann. Risiken, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts nicht bekannt sind oder als unwesentlich eingeschätzt werden, können jedoch die Ergebnis- und Finanzlage des B. Braun-Konzerns zusätzlich beeinflussen. Gesamtwirtschaftliche Risiken5 Risikomanagement und -controlling Das Hauptrisiko für die Weltwirtschaft sind die zunehmenden geopolitischen Spannungen besonders in der Ukraine, aber auch im Nahen Osten. Der weitere Verlauf wird darüber entscheiden, ob bereits verhängte Sanktionen weiter verschärft werden. In Russland besteht das Risiko von staatlichen Eingriffen, beispielsweise Enteignungen oder Moratorien. Zum Schutz vor diesen politisch bedingten Ereignissen haben wir eine Garantie der Bundesrepublik Deutschland für Direktinvestitionen im Ausland abgeschlossen. Die G arantie umfasst die Deckung für Verluste an Kapitaleinlagen beziehungsweise beteiligungsähnlichen Darlehen sowie an deren Erträgen und bezieht sich auf unsere Tochtergesellschaft B. Braun Avitum Russland. Bei B. Braun werden alle strategischen und operativen Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung unter Berücksichtigung der damit verbundenen Chancen und Risiken getroffen. Wir verfolgen grundsätzlich eine vorsichtsbetonte Unternehmensstrategie und meiden jegliche unkontrollierbaren Gefährdungspotenziale. Risikomanagement und -controlling sind dabei eine zentrale Managementaufgabe und integraler Bestandteil der Konzernsteuerung. Das umfassende Ein zusätzliches Risiko besteht darin, dass die USA bei der Abkehr von der expansiven Geldpolitik in die Krise zurück fallen könnten. In der Euro-Zone zeigen sich zudem rückläufige Inflationsraten, die deutlich unter der Zielsetzung der Europäischen Zentralbank liegen. Der sinkende Ölpreis könnte dies weiter verstärken und dazu führen, dass eine deflationäre Tendenz entsteht. Das nachlassende Wachstum Darüber hinaus haben sich nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses keine neuen Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Geschäfts jahres 2014 ergeben. Risiko- und Chancenbericht 5 International Monetary Fund: World Economic Outlook, Oktober 2014 & Update Januar 2015 Nac ht rag sb eric ht | Risiko - und C hanc enb eric ht der Schwellenländer muss ebenfalls als kritisch beurteilt werden. Der IWF sieht zudem insbesondere in China die Gefahr eines nicht nachhaltigen Wachstumsmodells. Der zunehmende Einsatz von geldpolitischen Instrumenten erhöht die Anfälligkeit der wirtschaftlichen Entwicklung. Verbunden mit der geringen Dynamik der Industrienationen würden der Weltwirtschaft wichtige Wachstumsimpulse fehlen. Branchenrisiken Grundsätzlich ist der Gesundheitsmarkt nur in einem geringen Umfang konjunkturellen Schwankungen unterworfen. Dementsprechend zeigt sich unser Bereich der Verbrauchsgüter im Allgemeinen wenig abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im Unterschied dazu sind die von B. Braun produzierten Investitionsgüter konjunkturabhängig. Eine Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung besteht in der Regel auch dort, wo Patienten für Gesundheitsleistungen selbst aufkommen müssen. Durch gravierende Sparmaßnahmen in einigen Ländern kommt es zu Budgetkürzungen innerhalb der staatlichen Gesundheitssysteme. Diese Kürzungen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage unseres gesamten Produkt- und Dienstleistungsangebots haben. Hinzu kommen die deutliche Ausweitung von Zahlungszielen in einzelnen Staaten und die Einführung bzw. Erhöhung von Zwangsrabatten und anderen Abgaben. In einigen Märkten ist erkennbar, dass ausländische Hersteller keinen bzw. nur noch eingeschränkten Zugang zu Ausschreibungen erhalten werden, sobald inländische Hersteller vergleichbare Produkte anbieten können. Diese Entwicklung konnte im Berichtsjahr besonders in Russland beobachtet werden. Wir intensivieren unsere Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern und bauen unsere regionalen Präsenzen weiter aus, um dauerhaft Zugang zu den weltweiten Wachstumsmärkten zu haben. In China wurde gegen mehrere ausländische Produzenten von Dialysemaschinen ein Verfahren wegen Preisdumpings eingeleitet und ohne Ergebnis wieder eingestellt. Im Bereich der Dialysedienstleistung besteht das Risiko, dass bereits privatisierte Kliniken rückverstaatlicht werden. Die strukturellen Risiken für Unternehmen, die im Gesundheitsmarkt tätig sind, bleiben somit weiterhin erhöht. Wir erwarten, dass diese Risiken mittelfristig bestehen bleiben und Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung von B. Braun haben können. 59 Es ist eine verstärkte Formalisierung des internationalen Produktzulassungsprozesses zu beobachten, die mit einem erhöhten Aufwand für B. Braun einhergeht. Längere Bearbeitungszeiten und weitergehende Anforderungen an Dokumentation und Studienunterlagen können Produkteinführungen verzögern sowie verteuern und steigern insgesamt das Forschungs- und Entwicklungsrisiko. Die Bündelung von Einkaufsvolumina durch Einkaufsgemeinschaften verstärkt die Marktmacht der Nachfrageseite. Das erhöht das Risiko von weiterem Preisdruck und die Abhängigkeit von einzelnen Kunden. Zusätzlich ist in einigen Märkten ein aggressiver Preiswettbewerb zu beobachten. Es besteht das Risiko der flächendeckenden vertikalen Integration von Kranken häusern oder anderen Nachfragern durch Pharma- oder Medizintechnikunternehmen. Dies könnte zu einer Verschlechterung des Marktzugangs für andere Unternehmen führen. Weiterhin ist in einigen Ländern zu beobachten, dass im Rahmen von Tenderausschreibungen der Gewinner das vollständige landesweite Volumen erhält und alle an deren Anbieter unberücksichtigt bleiben. Beschaffungsrisiken Risiken resultieren grundsätzlich aus der Rohstoffpreisentwicklung und Versorgungsengpässen an den Beschaffungsmärkten. Das Eintreten dieser möglichen Risiken hätte Auswirkungen auf unsere Produktion sowie Lieferfähigkeit und damit letztlich auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung von B. Braun. Nach erfolgreicher Implementierung der Konzernfunktion „Corporate Procurement“ im Jahr 2013 haben wir im Berichtszeitraum ein Procurement Performance Management System (PPM) eingeführt. Durch das PPM verfügen wir über eine globale Transparenz von allen Ausgaben und Lieferanten sowie über einheitliche Messmethoden. Wir können somit das konzernweite Einkaufsvolumen effektiv steuern und verfolgen. Dies bildet die Grundlage zur standortübergreifenden Zusammenarbeit im Einkauf und zur Reduzierung der Beschaffungsrisiken. Wir setzen im Rahmen des aktiven Preismanagements, wo immer möglich, Strategien zur längerfristigen Preisabsicherung ein: beispielsweise die globale Bündelung unserer Bedarfe, den Abschluss langfristiger Lieferverträge in Verbindung mit der Absicherung von Rohstoffpreisen bei Vorprodukten sowie von Rahmenverträgen mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr. Um die Risiken von Lieferantenausfällen zu minimieren, führen wir Risiko- 60 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s bewertungen unserer Lieferanten durch. Wird bei einem Lieferanten ein hohes Ausfallrisiko identifiziert, verfügen wir über Prozesse und Instrumente, um eine durchgehende Versorgung sicherzustellen. Hierzu gehören unter anderem Desaster Recovery Pläne, ein Bestandsaufbau bei B. Braun oder dem Lieferanten, Second and Dual Sourcing sowie eine notarielle Hinterlegung von Dokumenten zu Produktionsprozessen und Rezepturen. IT-Risiken Unsere Einkaufsorganisation sowie die etablierten Prozesse zur Preis- und Liefersicherheit reduzieren unsere Netto- Risikoposition deutlich, sodass keine wesentlichen Risiken aus Beschaffung erkennbar sind. Produktrisiken Risiken durch Neben- oder Wechselwirkungen im Bereich der Infusionstherapie, Arzneimittelzubereitung und Ortho pädie begegnen wir mit ausgereiften Qualitätsmanagementsystemen in unseren Produktionseinheiten. Diese orien tieren sich an internationalen Standards und stellen die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften sicher. Eine regelmäßige Überprüfung der Qualitätsmanagementsysteme mit Hilfe von internen und externen Audits in Verbindung mit kontinuierlich stattfindenden Mitarbeiterschulungen vervollständigt unser Qualitätsmanagement. Von laufenden Prozessen gehen keine bestandsgefährdenden Risiken aus. Personalrisiken Im Personalbereich liegen die wesentlichen Risiken im demografischen Wandel und in der mangelnden regionalen Ver fügbarkeit von ausreichend qualifizierten Fach- und Führungs kräften. B. Braun begegnet diesen Entwicklungen durch verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber, sodass mittelfristig keine wesentlichen negativen Auswirkungen aus Personalrisiken erkennbar sind. Umfassende Personalentwicklungsprogramme zielen darauf ab, Mitarbeiter frühzeitig an B. Braun zu binden und die Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen. So sollen Risiken durch Fluktuation und Wissensverlust verringert werden. Die Nachfolgeplanung ist ebenfalls ein integraler Bestandteil der Personalstrategie von B. Braun. Vakante Positionen können so frühzeitig durch geeignete Führungskräfte besetzt werden. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein hohes Engagement in der Aus- und Weiterbildung sowie eine leistungsgerechte Vergütung und flexible Arbeitszeitmodelle sind beispielhafte Elemente der Personalstrategie. Wichtige Geschäftsabläufe beruhen auf IT-Systemen. Ein Ausfall wesentlicher IT-Systeme oder ein größerer Datenverlust könnten zu gravierenden Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs auch im Produktionsbereich führen. Diese Risiken werden durch beständige Investitionen in die IT-Infrastruktur und eine redundante Systemarchitektur minimiert. Regel mäßige Datensicherungen und Mitarbeiterschulungen sind weitere Maßnahmen, um die Risiken zu reduzieren. Der Schutz vor Datenmissbrauch wird durch ein abgestimmtes Benutzerrechtekonzept gewährleistet, dessen Einhaltung durch die interne Revision und Datenschutzbeauftragte überprüft wird. Zudem setzen wir Schutzprogramme zur Abwehr von Schadsoftware ein. Aufgrund dieser Maßnahmen erwarten wir keine wesentlichen negativen Auswirkungen aus IT-Risiken. Finanzwirtschaftliche Risiken B. Braun ist aufgrund der internationalen Ausrichtung Währungsrisiken ausgesetzt, die durch Währungssicherungsgeschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten reduziert werden. Mit einer regelbasierten, rollierenden Sicherungsstrategie („Layered Hedging“) erreichen wir eine Durchschnittskursbildung für den Zeitraum unseres Sicherungshorizonts und reduzieren den Einfluss der Wechselkursänderungen auf das Konzernjahresergebnis. Der Handel und die Verwaltung derivativer Finanzinstrumente sind durch interne Richtlinien geregelt und unterliegen einer ständigen Risikokontrolle. Zur Verminderung des Risikos von Zinsänderungen werden für variabel verzinsliche Bankkredite teilweise Zinssicherungs geschäfte („Payer Swaps“) getätigt. Einem Liquiditätsrisiko begegnen wir mit dem Halten einer ausreichenden Reserve an kurz- und langfristig zugesagten Kreditlinien. Hierzu gehört insbesondere ein Konsortial kreditvertrag mit einem Volumen von 400 Millionen Euro. Diesen haben wir im Jahr 2014 vorzeitig verlängert. Ein weiteres Risiko besteht in einer möglichen Verschlechterung des Zahlungsverhaltens unserer Kunden oder öffent licher Kostenträger. Eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten können die Liquidität und die Zahlungsfähigkeit einzelner Kunden negativ beeinflussen. Dies halten wir aber für weniger wahrscheinlich. Auch bei unseren Lieferanten können Risiken in der Form bestehen, dass deren Liquiditätssituation stark belastet ist und im schlimmsten Fall das Fortbestehen des Lieferanten gefährdet sein könnte. Risiko - und C hanc enb eric ht Chancen Neben den Risiken identifiziert und bewertet B. Braun regelmäßig die Chancen des Unternehmens. Grundsätzlich können sich Chancen durch die Weiterentwicklung medizinischer Standards oder durch die Markteinführung neuer Produkte ergeben. Durch den engen Dialog mit den Anwendern un serer Produkte und unsere in die Centers of Excellence (CoE) integrierte Forschung und Entwicklung werden wir auch weiterhin Chancen zügig nutzen und darüber hinaus neue Absatzmöglichkeiten schaffen. Chancen durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf die Geschäftsentwicklung von B. Braun. Unsere Aussagen zur weiteren Entwicklung des Konzerns basieren auf dem im Prognosebericht beschriebenen zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Sollte sich die Weltwirtschaft dynamischer entwickeln als derzeit angenommen, können unsere Prognosen zur Umsatz- und Ertrags- sowie Finanzlage übertroffen werden. Chancen durch Wachstumsstrategie Kapazitätserweiterungen ermöglichen es uns, an der steigenden Nachfrage nach Produkten der Gesundheitsversorgung und Medizintechnik teilzuhaben. Die neuen, hochmodernen Produktionsprozesse verbessern unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter. Zudem können wir aufgrund unseres umfassenden Produktprogramms und unserer langjährigen Erfahrung effiziente Lösungen für unsere Kunden anbieten. Sollten sich die internationalen Gesundheitsmärkte schneller als derzeit erwartet entwickeln, könnte sich dies positiv auf unsere Umsatz- und Ertragslage sowie unsere Cashflows auswirken. Chancen durch Forschung und Entwicklung Innovationen auf Produkt- und Prozessebene sind Basis unserer Wachstumsstrategie. In engem Austausch mit unseren Kunden und den Anwendern arbeiten wir daran, neue und verbesserte Produkte auf den Markt zu bringen. Eine frühere Marktreife unserer Forschungs- und Entwicklungsprojekte, als derzeit erwartet, könnte unsere Umsatz- und Ertragslage sowie die Cashflows verbessern. Chancen durch internationale Präsenz Die Öffnung weiterer Gesundheitsmärkte (beispielsweise in Afrika, Asien oder im Nahen Osten) für internationale Medizintechnikunternehmen in Verbindung mit Privatisierungstendenzen im Bereich der Dialysedienstleistungen 61 kann weitere Chancen für B. Braun darstellen. Aufgrund unserer internationalen Präsenz haben wir die Möglichkeit, an dieser Entwicklung teilzuhaben. Dies würde die Umsatzund Ertragsentwicklung des B. Braun-Konzerns nachhaltig verbessern. Chancen durch Mitarbeiter Unsere Mitarbeiter sind der Motor für unsere Innovationen und schaffen durch den engen Austausch mit Kunden, Anwendern und Patienten einen Mehrwert für B. Braun. Ihre hohe Identifikation mit dem Unternehmen fördert ihre Motivation und Eigenverantwortlichkeit, die wir durch Maßnahmen der Personalentwicklung weiter stärken wollen. Sollten unsere Maßnahmen und Methoden schnellere und bessere Fortschritte erzielen als derzeit erwartet, könnte dies unsere Wettbewerbsposition zusätzlich stärken. Hieraus können sich positive Effekte auf die Umsatz- und Ertragslage sowie die Cashflows ergeben. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation des Konzerns Aus heutiger Sicht sind keine Risiken oder Abhängigkeiten erkennbar, welche den Fortbestand des B. Braun-Konzerns für die überschaubare Zukunft gefährden könnten. Die NettoRisikoposition hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert, und es wurden erneut keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Wir beobachten jedoch in einzelnen Bereichen eine steigende Volatilität. Hier sind beispielsweise das gestiegene politische Risiko im russischen Markt sowie die Verwerfungen auf den Devisenmärkten zu nennen. Soweit möglich und angemessen, sind wir gegen Haftungsrisiken und Elementarschäden sowie weitere Risiken ver sichert. Trotz hoher Deckungssumme unseres Versicherungsschutzes ist eine vollständige Deckung der potenziellen Risiken aus Produkthaftung nicht darstellbar. Insgesamt sind wir aber davon überzeugt, dass die Entwicklung des B. Braun-Konzerns von den immer bestehenden Marktrisiken nicht überdurchschnittlich belastet wird. Diesen Markt risiken stehen wesentliche Chancen gegenüber, die eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens ermöglichen können. 62 Prognosebericht Bei den hier getroffenen Aussagen über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und des Unternehmens handelt es sich um zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen Ergebnisse können demnach wesentlich (sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht) von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Unsere Prognosen beinhalten alle wesentlichen Ereignisse, die bei der Ausarbeitung des Konzernlageberichts bekannt waren und die Geschäftsentwicklung des B. Braun-Konzerns beeinflussen können. Die Erwartungen basieren unter anderem auf der beschriebenen gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Entwicklung. Erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Veränderung Bruttoinlandsprodukt in % 2014 2015 Europa 1,5 1,9 Deutschland 1,5 1,3 Spanien 1,4 2,0 Portugal 1,0 1,5 Griechenland 0,6 n / a Italien – 0,4 0,4 Polen 3,2 3,3 Ungarn 2,8 2,3 Türkei 3,0 3,0 Russland 0,6 – 3,0 Nordamerika 2,2 3,1 USA 2,4 3,6 Lateinamerika 1,2 1,3 Brasilien Argentinien 0,1 0,3 – 1,7 – 1,5 Erwartete Entwicklung der Gesamtwirtschaft6 Asien und Australien 5,5 5,6 Für 2015 prognostiziert der IWF eine weitere Erholung der Weltwirtschaft, getragen durch ein deutliches Wachstum in den Schwellenländern. Es wird mit einem Anziehen der Binnennachfrage und einer Überwindung von strukturellen Wachstumshemmnissen gerechnet. Die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise sind weiterhin spürbar. Obwohl in den meisten Ländern wieder ein Wirtschaftswachstum erzielt werden kann, erreicht die wirtschaftliche Dynamik in vielen Ländern nicht das Niveau vor der Krise. China 7,4 6,8 Indien 5,8 6,3 Australien 2,8 2,9 Japan 0,9 0,8 Die Entwicklung der europäischen Wirtschaft wird sich durch die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte stabiliseren. Für 2015 wird, unterstützt durch ein anhaltend günstiges monetäres Umfeld, ein leichtes Wachstum erwartet. Die deutsche Wirtschaft wird von der höheren Auslandsnachfrage und einem schwächeren Euro profitieren. Die von der Staatsschuldenkrise betroffenen Länder werden ihre Erholung fortsetzen, die Krise scheint überwunden. Das Wachstum von Spanien und Portugal wird sich auf dem Niveau der weiteren Euro-Länder stabilisieren. Für Griechenland sind aufgrund der Ergebnisse der Neuwahlen Prognosen zurzeit mit hoher Unsicherheit behaftet. Es ist aber davon auszugehen, dass die griechische Wirtschaftsleistung weiterhin auf niedrigem Niveau verbleibt und die Arbeitslosenquote zu den höchsten in Europa zählen wird. Für Italien wird erstmals seit der Krise wieder eine Steigerung der Wirtschaftsleistung prognostiziert. Auch hier wird die positive Entwicklung des Arbeitsmarkts ein wesentlicher Impuls sein. 6 In Polen wird sich der Arbeitsmarkt stabilisieren. Die Wirtschaft kann hierdurch ihr Wachstum aus dem Vorjahr nahezu unverändert fortsetzen. In Ungarn wird die steigende Inflation dazu führen, dass das Wirtschaftswachstum leicht zurück geht. Die türkische Wirtschaftsleistung wird durch Impulse aus der Geldpolitik zulegen. In Russland erwartet der IWF für 2015 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Erwartung wird stark durch den weiteren Verlauf der Ukraine-Krise beeinflusst. Diese Unsicherheit belastet das Geschäftsklima und führt zu geringeren Investitionen. Diese Entwicklung könnte verstärkt werden, wenn sich die Abwertung des Rubel fortsetzt und Russland in eine dauerhafte Währungskrise gerät. Ein niedriger Ölpreis würde Russland zusätzlich belasten. Die US-Wirtschaft wird 2015 weiter an Wachstumsdynamik gewinnen. Positive Effekte resultieren aus einer weiteren Verbesserung der Finanzlage privater Haushalte sowie einem Rückgang der Arbeitslosenquote. Für 2015 wird eine Abkehr der amerikanischen Notenbank von der Niedrigzinspolitik erwartet. Derzeit scheint die wirtschaftliche Lage aber stabil genug, um nicht in eine Rezession zurück zu fallen. Eine zu International Monetary Fund: World Economic Outlook, Oktober 2014 & Update Januar 2015 P r o gnos eb eric ht starke Anhebung der Leitzinsen könnte aber über eine Verteuerung von Staatsanleihen zu höheren Risikoaufschlägen weltweit führen. In Lateinamerika wird das Wachstum leicht zunehmen. Erfolge aus strukturellen Reformen begünstigen Investitionen. Gebremst wird die Erholung jedoch durch schlechtere Handelsbedingungen. Ein Risiko bleibt die hohe Abhängigkeit der Region von der Entwicklung der Rohstoffpreise. In Brasilien wird sich die Wirtschaftsleistung verbessern. In Argentinien wird erneut ein Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet. Es wird weiterhin mit hoher Inflation gerechnet. Dies führt zusammen mit Unsicherheiten über die Entwicklung der Währung zu einer erneuten Verschlechterung des Investitionsklimas. Die Region Asien und Australien wird 2015 ein stabiles Wachstum erzielen. Für China wird ein gute wirtschaftliche Entwicklung prognostiziert. Eine Abkühlung der privaten Bauaktivitäten führt dazu, dass das Wachstum des Vorjahres nicht erreicht wird. Der IWF rechnet damit, dass sich das Wirtschaftswachstum auf diesem Level stabilisieren wird und sieht darin den Übergang der chinesischen Wirtschaft zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell. In Indien wird die dynamsiche Entwicklung anhalten, und es wird mit einem leichten Rückgang der Inflationsrate gerechnet. Eine Stabilisierung des australischen Arbeitsmarktes gibt die nötigen Impulse, um die Steigerungsraten der Wirtschaftsleistung auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Japan wird weiterhin durch die Mehrwertsteuererhöhung belastet. Erwartete Entwicklung des Gesundheitsmarktes Der weltweite Gesundheitsmarkt wird 2015 weiter an Dynamik zulegen, was sich auf alle Regionen auswirkt. Die Wachstumstreiber in den Schwellen- und Entwicklungsländern werden das Bevölkerungswachstum, zunehmender Wohlstand und der Ausbau der Sozialversicherungssysteme sein. Auch die Nachfrage nach höherwertiger Versorgung wird mit steigenden Einkommen weiter zunehmen. In den Industrie ländern steigt die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen hauptsächlich durch die Zunahme von Zivilisationskrankheiten, die alternde Bevölkerung und die damit verbundene Zunahme der Morbidität. Umsatzsteigerungen sind für B. Braun sowohl für das bestehende Produkt-Portfolio als auch durch Produktinnovationen und Produktdifferenzierungen möglich. Dies wird sich auf eine Vielzahl unserer Produktbereiche positiv auswirken. 63 Auch der Dialysemarkt wird voraussichtlich weiter wachsen. Grund dafür sind die zunehmende Weltbevölkerung und die in den vergangenen Jahren gestiegene Anzahl an Dia betes-Erkrankungen. Da diese zu chronischem Nierenversagen führen können, wird der Dialysebedarf weiter steigen. Aufgrund eines geringen Bevölkerungswachstums wird der Anstieg in den Industrieländern niedriger ausfallen als in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Kritisch beobachten wir Diskussionen über eine mögliche Rückverstaatlichung von Dialysekliniken in einigen wenigen Ländern. Aufgrund der in vielen Ländern sinkenden Gesundheitsbudgets pro Patient werden in Zukunft vor allem diejenigen Unternehmen Wettbewerbsvorteile haben, die mit ihren Produkten die Prozesseffizienz für Kunden erhöhen können. Themen wie Anwendungssicherheit, Einfachheit der Bedienung und gezielte Produktverbesserungen werden stärker in den Vordergrund rücken. Im Rahmen der fortschreitenden Globalisierung wird mit einer weiter steigenden Preistransparenz gerechnet, die, wie auch die zunehmende Professionalisierung des Einkaufsverhaltens, zu einem Preis- und damit Margenverfall führen kann. Für die Gesundheitsmärkte in Europa wird mit einem guten Wachstum gerechnet. Die Gesundheitsbudgets in Südeuropa sind nicht mehr durch die Staatsschuldenkrise belastet und in Italien, Spanien und Portugal wird mit steigenden Aus gaben gerechnet. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass in staatlichen Gesundheitssystemen Maßnahmen zur Begrenzung des Kostenanstiegs durchgeführt werden. Für 2015 wird in Russland mit einem rückläufigen Markt für Medizintechnik gerechnet. Unter anderem sollen Krankenhäuser geschlossen und Personal abgebaut werden. Auch die Ausstattung mit Investitionsgütern wird derzeit von staat licher Seite stark gebremst. Weiter eingetrübt wird die Aussicht durch die Politik der Importsubstitution im öffentlichen Gesundheitssektor. Bei staatlichen Ausschreibungen werden einheimische Produkte gezielt bevorzugt. Hierdurch soll die Entwicklung einer leistungsfähigen nationalen Medizintechnikbranche unterstützt werden. Diese Regelung bezieht sich auf alle Importe, wohingegen Produkte, die von ausländischen Investoren in Russland hergestellt werden, nicht davon betroffen sind. Ob die Benachteiligung ausländischer Unternehmen bei der Vergabe staatlicher Ausschreibungen fortgeführt oder erhöht wird, hängt vom weiteren Verlauf der politischen Konflikte ab. 64 Management | Journal | Konzernlageb eric ht | Konzernabs chlus s Der Gesundheitsmarkt in den USA wird weiter wachsen, jedoch mit geringeren Steigerungsraten. Hierfür sind unter anderem die eingeführten Maßnahmen zur Kostenbegrenzung im Gesundheitssystem verantwortlich. r elevanter werden. Unsere Innovationen und kontinuierlichen Produkterweiterungen werden uns auch in diesen Märkten Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. In Lateinamerika wird eine gute Entwicklung des Gesundheitsmarktes erwartet. Allerdings stehen einige Länder vor der Herausforderung, gleichzeitig eine Verbesserung der Versorgung und eine Stabilisierung der öffentlichen Haushalte zu erreichen. Gute Perspektiven werden vor allem in Chile, Kolumbien und Mexiko gesehen. Für den asiatischen Markt ist weiter von einer dynamischen Entwicklung des Gesundheitsmarktes auszugehen. China wird Wachstumsmotor der Region bleiben und zweistellige Steigerungsraten erreichen. Mit der anhaltenden positiven konjunkturellen Entwicklung wird die Nachfrage nach besseren Gesundheitsleistungen weiter steigen. Die Wachstums raten für Importe von Medizintechnik verloren in der Vergangenheit leicht an Dynamik. Ein Grund hierfür ist unter anderem, dass immer mehr Medizintechnik in China gefertigt wird, nicht zuletzt von Töchtern oder Gemeinschaftsunternehmen westlicher Konzerne. Für Indien wird mit einem starken Wachstum gerechnet. Das Ziel der Regierung, die Versorgung der Landbevölkerung zu verbessern, sorgt für zusätzliche Impulse. Der japanische Gesundheitsmarkt ist durch die angespannte Lage der öffentlichen Haushalte belastet und wird sich auch in den nächsten Jahren schwach zeigen. Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung Für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir, dass der B. BraunKonzern auf der Umsatz- und auch Ergebnisseite wachsen wird. Das Umsatzwachstum wird sich bei konstanten Wechselkursen zwischen vier und sechs Prozent bewegen (2014: 5.429,6 Millionen Euro). Unsere Dialyse-Sparte B. Braun Avitum wird sich erneut stärker entwickeln als der übrige Konzern. Der weltweite Gesundheitsmarkt wird weiterhin zweigeteilt sein. Mengenausweitungen erwarten wir in den Regionen Lateinamerika sowie Asien und Australien. Durch unsere Kapazitätserweiterungen und internationale Präsenz können wir an der steigenden Nachfrage in den Entwicklungs- und Schwellenländern teilhaben. In den etablierten Märkten Europas und Amerikas gehen wir insgesamt von einer konstant bleibenden Nachfrage aus, wobei Produkte, die sowohl Sicherheits- als auch Effizienzaspekte berücksichtigen, immer Auf der Ergebnisseite erwarten wir für 2015, dass sich unsere Steuerungsgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT jeweils zu konstanten Wechselkursen in einer Spanne von 450 bis 480 Millionen Euro bewegen werden. Für die Kennzahl EBITDA prognostizieren wir zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg auf 810 bis 840 Millionen Euro (2014: 798,4 Millionen Euro). Eine leichte Verbesserung der EBITDA Marge halten wir für möglich. Alle Sparten werden zu der Ergebnisverbesserung beitragen. Die Erhöhung der Profi tabilität ergibt sich unter anderem aus dem Abschluss wesentlicher Investitionsprojekte sowie Mengenausweitungen und damit verbesserter Produktionsauslastungen. Zusätzlich wird sich die Einführung neuer Produkte positiv auf die Ertragslage auswirken. Im Zusammenhang mit unserem aktiven Working Capital Management erwarten wir für 2015, dass die Kennzahl DSO auf aktuellem Niveau verbleibt und die Kennzahl CIW verbessert werden kann. Das strategische Ziel zu konstanten Wechselkursen beträgt für DSO weniger als 75 Tage (2014: 71 Tage) und für CIW weniger als 17 Wochen (2014: 17,2 Wochen). Risiken gehen von den politischen Krisenherden in der Ukraine sowie im Nahen Osten aus. Zudem muss mit steigenden Vo latilitäten auf den weltweiten Finanz- und Devisenmärkten gerechnet werden. Im Zusammenhang mit einer möglichen Abschwächung der globalen wirtschaftlichen Erholung sind weitere Budgetkürzungen, Zwangsrabatte und ähnliche Maßnahmen für die nächsten Jahre nicht ausgeschlossen und können ebenfalls Einfluss auf die Umsatz- sowie Ertragsentwicklung von B. Braun nehmen. Erwartete Finanzlage B. Braun wird auch in Zukunft die solide Finanzierungspolitik der vergangenen Jahre fortsetzen. Für das Jahr 2015 streben wir eine Eigenkapitalquote um 40 Prozent an. Gleichzeitig werden wir unsere bisherige Dividendenpolitik beibehalten. Das Refinanzierungsvolumen im Bereich der langfristigen Laufzeiten beträgt für das kommende Jahr 149 Millionen Euro und im Jahr 2016 179 Millionen Euro. Durch unsere Refinanzierungsaktivitäten im Berichtsjahr sind wir gut vorbereitet, um diese Finanzierungsvolumina in den beiden P r o gnos eb eric ht folgenden Jahren zu realisieren. Aufgrund unserer langjährigen gewachsenen Bankenbeziehungen und der nachhaltigen Ertragskraft von B. Braun erwarten wir keine wesentlichen Risiken bei den anstehenden Finanzierungsmaßnahmen. Eine Verschlechterung der Kreditvergabe aufgrund von wieder auftretenden Schwierigkeiten bei Banken und Staatshaushalten kann die Platzierung von Refinanzierungen für B. Braun erschweren und insbesondere verteuern. Wir erkennen hierbei aber kein wesentliches Risiko für B. Braun. Die geplanten Sachinvestitionen der nächsten Jahre werden zu überwiegenden Teilen aus dem laufenden Cashflow finanziert. Mit der konsequenten Umsetzung des konzernweiten Cash Pooling werden wir auch in Zukunft eine optimale Verteilung liquider Mittel im Konzern sicherstellen. Darüber hinaus begrenzen wir mit konzernweiten Projekten zum Bestands- und Forderungsmanagement den Finanzierungsbedarf dauerhaft. 65 Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns Auf Basis der dargestellten Annahmen über die Entwicklung der Weltwirtschaft und des Gesundheitsmarktes erwarten wir eine positive Geschäftsentwicklung des B. Braun-Konzerns. Wir rechnen auch über das Geschäftsjahr 2015 hinaus mit einem weiteren Umsatzwachstum. Zudem sind wir überzeugt, dass im Ergebnis die bisherigen Steigerungsraten wieder e rreicht werden. Wir werden mit weiterentwickelten Produkten und zusätzlichen Produktionskapazitäten unsere Position in den weltweiten Märkten weiter ausbauen. Dabei stehen die Anwender und Patienten im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Melsungen, den 4. März 2015 Der Vorstand KONZERN A BS C HLUS S Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 68 Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung 68 Konzernbilanz69 Konzernanlagespiegel70 Entwicklung des Konzerneigenkapitals 72 Konzern-Kapitalflussrechnung74 Konzernanhang 75 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers139 Wesentlicher Anteilsbesitz 140 68 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG Anhang 2014 T € 2013 T € 1) 2) 5.429.574 – 3.041.622 2.387.952 – 1.437.010 – 284.194 – 228.822 437.926 245.616 – 260.816 422.726 7.294 3.099 – 75.780 – 72.681 50.300 407.639 – 91.326 316.313 5.169.545 – 2.824.771 2.344.774 – 1.381.132 – 260.257 – 218.586 484.799 211.118 – 217.403 478.514 4.981 5.201 – 70.493 – 65.292 4.278 422.481 – 106.986 315.495 295.144 21.169 316.313 293.762 21.733 315.495 15,21 15,14 2014 T € 2013 T € 316.313 315.495 – 269.340 73.623 – 195.717 40.311 – 12.431 27.880 – 18.277 0 – 18.277 – 3.907 948 – 2.959 72.827 0 72.827 – 144.126 172.187 18.303 0 18.303 99 – 140 – 41 – 142.694 0 – 142.694 – 96.552 218.943 157.962 14.225 198.351 20.592 Umsatzerlöse Umsatzkosten Bruttogewinn Vertriebskosten Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Ergebnis nach Funktionskosten Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen Operatives Ergebnis Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen Finanzierungserträge Finanzierungsaufwendungen Finanzergebnis – netto Sonstiges Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern Ertragsteuern Konzernjahresüberschuss davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) nicht beherrschende Anteile Ergebnis je Aktie in €, das den Aktionären des Mutterunternehmens im Geschäftsjahr zusteht (verwässert und unverwässert) 11) KONSOLIDIERTE GESAMTERGEBNISRECHNUNG Konzernjahresüberschuss Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen Ertragsteuern Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Marktwertveränderungen von Wertpapieren Ertragsteuern Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen Ertragsteuern Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags Veränderung der Effekte aus der Währungsumrechnung Ertragsteuern Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen nach Steuern Gesamtergebnis der Periode davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens nicht beherrschende Anteile Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung | Kons olidier t e G e s amt er gebnisr e c hnung | Konzernbilanz 69 KONZERNBILANZ Anhang Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen Sonstige Finanzanlagen davon finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Vermögenswerte davon finanzielle Vermögenswerte Ertragsteuererstattungsansprüche Latente Steuererstattungsansprüche Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Vermögenswerte davon finanzielle Vermögenswerte Ertragsteuererstattungsansprüche Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Summe Vermögenswerte Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapital- und Gewinnrücklagen Unterschied aus der Währungsumrechnung Eigenkapital der Gesellschafter der B. Braun Melsungen AG Nicht beherrschende Anteile Summe Eigenkapital Schulden Langfristige Schulden Rückstellungen für Pensionen u. ä. Verpflichtungen Sonstige Rückstellungen Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Schulden davon finanzielle Verbindlichkeiten Latente Steuerschulden Kurzfristige Schulden Sonstige Rückstellungen Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Schulden davon finanzielle Verbindlichkeiten Ertragsteuerschulden Summe Schulden Summe Eigenkapital und Schulden 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 14) 16) 514.626 385.736 15) 16) 3.302.552 2.896.628 17) 331.483 47.933 17) 30.319 471.591 (30.319) (471.591) 18) 19.836 23.450 19) 25.309 23.826 (20.587) (20.113) 2.216 2.607 210.523 119.743 4.436.864 3.971.514 20) 1.005.716 901.521 18) 973.853 947.691 19) 227.795 191.012 (130.100) (102.941) 38.226 28.835 21) 84.332 38.924 2.329.922 2.107.983 6.766.786 6.079.497 22) 800.000 600.000 23) 1.667.528 1.823.699 24) – 83.947 – 151.025 2.383.581 2.272.674 180.436 172.311 2.564.017 2.444.985 25) 1.098.474 798.464 26) 79.658 73.783 27) 1.284.435 1.004.929 29) 6.323 2.048 29) 41.937 28.448 (21.434) (12.497) 84.113 80.646 2.594.940 1.988.318 26) 39.630 37.201 27) 585.718 768.846 29) 305.591 271.305 29) 640.022 529.293 (247.882) (186.043) 36.868 39.549 1.607.829 1.646.194 4.202.769 3.634.512 6.766.786 6.079.497 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 70 KONZERNANLAGESPIEGEL Anschaffungs- und Herstellungskosten 31. 12. 2013 Währungsveränderungen Zugänge zum Konsolidierungskreis Abgänge aus dem Konsolidierungskreis Zugänge Umbuchungen T € T € T € T € T € T € Immaterielle Vermögenswerte Erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte 123.544 – 6.007 51.980 0 0 0 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 363.293 9.872 34.321 – 247 18.177 14.777 Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte 63.703 8.197 0 0 13.805 0 Geleistete Anzahlungen 79.801 – 22 4 0 39.948 – 10.741 630.341 12.040 86.305 – 247 71.930 4.036 Grundstücke und Gebäude 1.507.142 25.105 9.691 0 80.185 147.920 Technische Anlagen und Maschinen 2.250.829 65.887 2.128 – 2.720 121.799 180.372 774.720 15.390 10.528 – 1.076 75.772 28.263 Gesamt Sachanlagen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 615.756 15.726 250 0 366.031 – 360.591 5.148.447 122.108 22.597 – 3.796 643.787 – 4.036 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 47.933 0 1.722 0 7.057 274.771 Übrige Beteiligungen 20.157 0 3 – 102.189 104.179 0 1.715 14 0 0 63 0 443.901 0 0 0 99.779 – 274.771 Gesamt Finanzanlagen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverähltnis besteht Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen Gesamt 5.869 2 0 0 4.520 0 519.575 16 1.725 – 102.189 215.598 0 6.298.363 134.164 110.627 – 106.232 931.315 0 * S onstige Abschreibungseffekte ergeben sich aus Währungsveränderungen, Veränderung des Konsolidierungskreises, Umbuchungen und Abgängen Konzernanlage spie gel 71 Kumulierte Abschreibungen Buchwerte Abgänge Marktwertanpassung 31. 12. 2014 Kumuliert 2013 Geschäftsjahr 2014 Sonstige Effekte* Kumuliert 2014 31. 12. 2014 31. 12. 2013 T € T € T € T € T € T € T € T € T € 0 0 169.517 503 0 0 503 169.014 123.041 – 18.665 0 421.528 233.649 32.277 – 9.245 256.681 164.847 129.644 53.250 0 0 85.705 10.453 2.024 1.333 13.810 71.895 – 120 0 108.870 0 113 – 113 0 108.870 79.801 – 18.785 0 785.620 244.605 34.414 – 8.025 270.994 514.626 385.736 – 19.609 0 1.750.434 441.722 46.898 5.360 493.980 1.256.454 1.065.420 – 38.920 0 2.579.375 1.306.246 162.161 5.000 1.473.407 1.105.968 944.583 – 39.103 0 864.494 503.660 73.603 – 19.697 557.566 306.928 271.060 – 3.121 0 634.051 191 984 – 326 849 633.202 615.565 – 100.753 0 5.828.354 2.251.819 283.646 – 9.663 2.525.802 3.302.552 2.896.628 0 0 0 331.483 0 0 0 0 331.483 47.933 – 3.744 0 18.406 29 0 0 29 18.377 20.128 0 0 1.792 0 0 0 0 1.792 1.715 – 249.792 – 18.394 723 1 0 – 1 0 723 443.900 – 944 0 9.447 20 700 – 700 20 9.427 5.849 – 254.480 – 18.394 361.851 50 699 – 700 49 361.802 519.525 – 374.018 – 18.394 6.975.825 2.496.474 318.760 – 18.389 2.796.845 4.178.980 3.801.889 72 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS siehe Textziffern 22 – 24 Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage T € T € 600.000 10.226 Dividende der B. Braun Melsungen AG 0 0 Erhöhung des gezeichneten Kapitals 0 0 Konzernjahresüberschuss 0 0 Marktwertveränderungen von Wertpapieren 0 0 Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen 0 0 Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen 0 0 01. 01. 2013 Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0 Gesamtergebnis der Periode 0 0 Sonstige Veränderungen 0 0 600.000 10.226 0 0 200.000 0 0 0 Marktwertveränderungen von Wertpapieren 0 0 Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen 0 0 Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen 0 0 Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0 Gesamtergebnis der Periode 0 0 Sonstige Veränderungen 0 0 800.000 10.226 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 Dividende der B. Braun Melsungen AG Erhöhung des gezeichneten Kapitals Konzernjahresüberschuss Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern 31. 12. 2014 Ent wic k lung de s Konzerneigenkapit als Gewinnrücklagen Sonstige Rücklagen 73 Eigenkapital, das auf Eigentümer entfällt Nicht beherrschende Anteile Eigenkapital T € T € T € T € T € 1.504.459 – 14.994 2.099.691 159.485 2.259.176 – 24.000 0 – 24.000 0 – 24.000 0 0 0 0 0 293.762 0 293.762 21.733 315.495 0 18.303 18.303 0 18.303 0 – 83 – 83 42 – 41 24.183 0 24.183 3.697 27.880 0 – 137.814 – 137.814 – 4.880 – 142.694 317.945 – 119.594 198.351 20.592 218.943 – 1.368 0 – 1.368 – 7.766 – 9.134 1.797.036 – 134.588 2.272.674 172.311 2.444.985 – 32.000 0 – 32.000 0 – 32.000 – 200.000 0 0 0 0 295.144 0 295.144 21.169 316.313 0 – 18.277 – 18.277 0 – 18.277 0 – 2.871 – 2.871 – 88 – 2.959 – 184.141 0 – 184.141 – 11.576 – 195.717 0 68.107 68.107 4.720 72.827 111.003 46.959 157.962 14.225 172.187 – 15.055 0 – 15.055 – 6.100 – 21.155 1.660.984 – 87.629 2.383.581 180.436 2.564.017 74 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG Anhang Operatives Ergebnis Gezahlte Ertragsteuern 2014 T € 2013 T € 422.726 478.514 – 115.958 – 105.412 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (saldiert mit Zuschreibungen) 318.060 297.171 Veränderung langfristiger Rückstellungen 286.192 – 10.644 1.938 2.275 – 40.927 – 34.160 – 297.347 22.901 Erhaltene Zinsen und sonstige Finanzeinnahmen Gezahlte Zinsen und sonstige Finanzausgaben Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen, immateriellen und sonstigen Vermögenswerten Brutto-Cashflow 34) – 8.747 554 565.937 651.199 Veränderung der Vorräte – 75.781 – 71.450 Veränderung der Forderungen sowie sonstiger Vermögenswerte – 31.090 – 106.131 Veränderung der Verbindlichkeiten, kurzfristiger Rückstellungen sowie sonstiger Schulden (ohne Finanzverbindlichkeiten) 61.639 60.457 520.705 534.075 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte – 662.877 – 566.680 Investitionen in Finanzanlagen – 108.011 – 424.960 – 77.865 – 31.619 4.727 929 12.884 785 Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 34) Unternehmensakquisitionen abzüglich erworbener Nettozahlungsmittel Einnahmen aus dem Abgang von Tochterunternehmen und Beteiligungen Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und sonstigen Finanzanlagen Erhaltene Dividenden und ähnliche Einnahmen Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit 35) Free-Cashflow Kapitaleinzahlungen 315.507 6.766 – 515.635 – 1.014.779 5.070 – 480.704 – 85 281 Dividendenzahlung an Aktionäre der B. Braun Melsungen AG – 32.000 – 24.000 Dividendenzahlung an Minderheitsgesellschafter – 10.008 – 8.528 Ein- und Rückzahlungen für Genussrechte Kreditaufnahmen Schuldentilgung Mittelabfluss / -zufluss aus Finanzierungstätigkeit 36) – 653 407 566.025 637.242 – 491.239 – 224.314 32.040 381.088 Veränderung der Zahlungsmittel aus Geschäftstätigkeit 37.110 – 99.616 Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres 38.924 109.184 Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes Finanzmittelfonds am Geschäftsjahresende 37) 8.298 29.356 84.332 38.924 Konzern - K apit alf lus sr e c hnung | Konzernanhang KONZERNANHANG Allgemeine Informationen Der Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG – im Folgenden auch der B. Braun-Konzern – zum 31. Dezember 2014 wurde in Anwendung von § 315 a Absatz 3 HGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht. Bei der B. Braun Melsungen AG handelt es sich um ein international aufgestelltes Familienunternehmen mit Sitz in Melsungen, Bundesrepublik Deutschland. Die Adresse des Firmensitzes lautet: Carl-Braun-Str. 1, 34212 Melsungen. Die B. Braun Holding GmbH & Co. KG ist Mutterunternehmen der B. Braun Melsungen AG i. S. von § 290 Abs. 1 HGB und als oberstes Mutterunternehmen verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen, in den der Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG einbezogen wird. Die B. Braun Melsungen AG und ihre Tochtergesellschaften produzieren, vertreiben und verkaufen Produkte und Dienstleistungen zur medizinischen Grundversorgung, für Intensivstationen, Anästhesie und Notfallversorgung, der extra korporalen Blutbehandlung sowie für die chirurgischen Kernprozesse. Die wesentlichen Produktionsstandorte befinden sich in der EU, der Schweiz, den USA , Brasilien, Vietnam und Malaysia. Die Gesellschaft vertreibt die Produkte über ein weltweites Netz von Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen. Der Vorstand der B. Braun Melsungen AG hat den Konzernabschluss am 4. März 2015 zur Vorlage an den Aufsichtsrat der Gesellschaft freigegeben. Es ist geplant, dass sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in seiner Sitzung am 13. März 2015 mit dem Konzernabschluss befasst und der Aufsichtsrat den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 24. März 2015 billigt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Kosten, mit Ausnahme der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sowie der zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich derivativer Finanzinstrumente. Die dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auf die dargestellten Berichtsperioden einheitlich angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist. Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten sowie Schulden unterschieden. Die Gewinnund Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gegliedert. Dabei werden den Umsatzerlösen die zu ihrer Erzielung angefallenen Aufwendungen gegenübergestellt, die den Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb, Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung zugeordnet werden. Um den Informationsgehalt der Konzernbilanz und KonzernGewinn- und -Verlustrechnung zu verbessern, werden einzelne Posten im Konzernanhang weiter aufgegliedert. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (T €) angegeben. Die Jahresabschlüsse der B. Braun Melsungen AG und deren Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen. Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, erstmalig verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.28) IFRS 10 Konzernabschlüsse Der neue Standard ersetzt die Konsolidierungsleitlinien im bisherigen IAS 27, Konzern- und Einzelabschlüsse, und SIC-12, Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Auf separate Abschlüsse anzuwendende Vorschriften verbleiben unverändert in IAS 27, der in „Einzelabschlüsse“ umbenannt wird. Im Mittelpunkt von IFRS 10 steht die Einführung eines einheitlichen 75 76 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s Konsolidierungsmodells für sämtliche Unternehmen, welches auf die Beherrschung des Tochterunternehmens durch das Mutterunternehmen abstellt. Dieses ist sowohl auf Mutter-Tochter-Verhältnisse, die auf Stimmrechten basieren, als auch auf Mutter-Tochter-Verhältnisse, die sich aus anderen vertraglichen Vereinbarungen ergeben, anzuwenden. Folglich sind hiernach auch Zweckgesellschaften zu beurteilen, deren Konsolidierung gegenwärtig nach dem Risiko-/ChancenKonzept (Risk and Reward-Concept) des SIC-12 erfolgt. IFRS 10 ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Der B. Braun-Konzern hat den Konsolidierungskreis anhand der neuen Vorschrift überprüft. Es ergeben sich aus der erstmaligen Anwendung des neuen Standards keine Änderungen. IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen Der neue Standard ersetzt IAS 31, Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, und schafft die bisherige Möglichkeit zur Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen ab. Die zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den Vorschriften des IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, der sich bislang ausschließlich mit assoziierten Unternehmen befasste und dessen Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wird. IFRS 11 ist von EUUnternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Die neue Vorschrift hat keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. Auf eine retrospektive Anwendung der neuen Vorschrift mit entsprechender Überleitungsrechnung wurde aus diesem Grund verzichtet. IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen Der neue Standard führt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen sowie nicht konsolidierten Zweckgesellschaften in einem Standard zusammen. Gemäß dem neuen Standard müssen Unternehmen quantitative und qualitative Angaben machen, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen, die Art, Risiken und finanziellen Auswirkungen, die mit dem Engagement des Unternehmens bei diesen Beteiligungsunternehmen verbunden sind, zu beurteilen. IFRS 12 ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Da die Änderung lediglich die Erweiterung von Angaben zur Folge hat, hat sie keine Auswirkungen auf die bilanzielle Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Jedoch führt sie zu umfangreichen neuen Anhangangaben. IAS 27 Einzelabschlüsse Durch neu in IFRS 10, Konzernabschlüsse, eingefügte Regelungen wurden die im bisherigen IAS 27, Konzern- und Einzelabschlüsse, sowie SIC-12, Konsolidierung – Zweckgesellschaften, enthaltenen Konsolidierungsleitlinien ersetzt. Da IAS 27 somit nunmehr nur noch die Vorschriften enthält, die auf separate Einzelabschlüsse anzuwenden sind, wurde der Standard in IAS 27, Einzelabschlüsse, umbenannt. Die neue Fassung des Standards ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Der Standard ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant. IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Die nach IFRS 11 zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den Vorschriften des entsprechend geänderten IAS 28, dessen Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wurde und der daher in IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, umbenannt wurde. IAS 28 (revised 2011) ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Die Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 Übergangsbestimmungen Durch die Änderung wird klargestellt, dass der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 10 der Beginn der Berichtsperiode ist, in welcher der Standard erstmals angewendet wird. Dies hat zur Folge, dass Entscheidungen, ob Investments nach IFRS 10 zu konsolidieren sind oder nicht, zu Beginn dieser Periode zu treffen sind. Darüber hinaus wird festgelegt, dass bei erstmaliger Anwendung der neuen Konsolidierungsregeln Vergleichsangaben für die zwingenden Angabepflichten des IFRS 12 im Zusammenhang mit Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen nur für die unmittelbar vorangehende Vergleichsperiode zwingend anzugeben sind. Die Änderungen sind von Konzernanhang EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Die Änderung hat keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, IFRS 12, Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen, und IAS 27, Einzelabschlüsse – Investmentgesellschaften Durch die Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, IFRS 12, Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen, und IAS 27, Einzelabschlüsse, werden sogenannte Investmentgesellschaften, d. h. insbesondere Fonds oder ähnliche Unternehmen, die die Definition einer Investmentgesellschaft erfüllen, künftig von der Verpflichtung befreit, die von ihnen beherrschten Tochterunternehmen in ihren Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einzubeziehen. Stattdessen sind die entsprechenden Beteiligungen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Darüber hinaus werden neue Angabevorschriften für Investmentgesellschaften in IFRS 12 eingefügt. Die Änderungen sind von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant. Änderungen an IAS 32, Finanzinstrumente: Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden Der IASB hat die Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten überarbeitet. Die in IAS 32 formulierten Voraussetzungen zur Saldierung wurden im Grundsatz beibehalten und lediglich durch zusätzliche Anwendungsleitlinien (Application Guidance) konkretisiert. Hierin betont der Standardsetzer zum einen ausdrücklich, dass ein unbedingter, rechtlich durchsetzbarer Aufrechnungsanspruch auch bei Insolvenz einer beteiligten Partei vorliegen muss. Zum anderen werden beispielhaft Kriterien angeführt, unter denen eine Bruttoerfüllung von finanziellem Vermögenswert und finanzieller Verbindlichkeit dennoch zu einer Saldierung führt. Die ergänzten Leitlinien beziehen sich auf die seit dem 1. Januar 2013 anzuwendende Erweiterung von Angaben und sind retrospektiv für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. Änderungen an IAS 36, Wertminderungen von Vermögenswerten – Angaben zum erzielbaren Betrag für nichtfinanzielle Vermögenswerte Der vom IASB veröffentlichte Änderungsstandard „Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-finanzielle Vermögenswerte“ enthält kleinere Anpassungen an IAS 36, Wertminderung von Vermögenswerten. Zudem führt der Änderungsstandard neue Angabepflichten ein, die zu machen sind, wenn eine Wertminderung oder Wertaufholung eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit vorliegt und der erzielbare Betrag auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts, abzüglich der Kosten der Veräußerung, bestimmt wurde. Der Änderungsstandard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Anwendung hat retrospektiv zu erfolgen, jedoch nur auf Berichtsperioden, in denen bereits IFRS 13 zur Anwendung kommt. Die Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. Änderungen an IAS 39, Novation von Derivaten Zur Verbesserung von Transparenz und Regulierungsaufsicht außerbörslicher („Over-the-Counter – OTC “) Derivate wurden weitreichende gesetzgeberische Änderungen eingeführt. Unternehmen sind daher unter bestimmten Voraussetzungen gezwungen, Derivate auf zentrale Gegenparteien („Central Counterparties – CCP “) umzustellen; Nach IAS 39, Finanz instrumente: Ansatz und Bewertung, ist die Bilanzierung einer bilanziellen Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) zu beenden, wenn das ursprüngliche Derivat nicht mehr fortbesteht. Für Zwecke des Hedge Accounting müsste das nun mit der CCP kontrahierte Derivat daher neu als Sicherungsinstrument designiert werden, was unter Umständen zu größeren Ineffektivitäten im Vergleich zur zuvor bestehenden Sicherungsbeziehung führen würde. Daher hat der IASB den IAS 39 um eine Erleichterungsregelung ergänzt, wonach die Beendigung des Hedge Accounting nicht erforderlich ist, wenn die Novation eines Sicherungsinstruments mit einer zentralen Gegenpartei bestimmte Kriterien erfüllt. Insbesondere setzt die Ausnahmeregelung voraus, dass die Umstellung Folge einer regulatorischen oder gesetzlichen Regelung ist. Eine ähnliche Erleichterungsregelung wird in IFRS 9, Finanzinstrumente, aufgenommen. Der Änderungsstandard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. 77 78 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die bereits veröffentlicht wurden, für Unternehmen mit Geschäftsjahresende 31. Dezember 2014 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.30) und deren Übernahme durch die EU teilweise noch aussteht IFRIC 21, Abgaben IFRIC 21 beschäftigt sich mit der Fragestellung der Bilanzierung öffentlicher Abgaben, die keine Ertragsteuern im Sinne des IAS 12, Ertragsteuern, darstellen und klärt insbesondere, wann Verpflichtungen zur Zahlung derartiger Abgaben im Abschluss als Verbindlichkeiten zu erfassen sind. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 17. Juni 2014 beginnen, anzuwenden. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom B. BraunKonzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben. Änderungen an IAS 19, Leistungen an Arbeitnehmer – Mitarbeiterbeiträge Die Anpassung des IAS 19R (2011) fügt ein Wahlrecht in Bezug auf die Bilanzierung leistungsorientierter Pensionszusagen, an denen sich Arbeitnehmer (oder Dritte) durch verpflichtende Beiträge beteiligen, in den Standard ein. IAS 19R (2011) sieht vor, Arbeitnehmerbeiträge, die in den formalen Regelungen eines leistungsorientierten Versorgungsplans festgelegt und an Arbeitsleistungen geknüpft sind, den Dienstzeiträumen als negative Leistungen zuzuordnen. Unter Berücksich tigung der nunmehr veröffentlichten Anpassung des IAS 19R (2011) ist es zulässig, an Arbeitsleistungen anknüpfende Arbeitnehmerbeiträge, die nicht an die Anzahl von Dienstjahren gekoppelt sind, weiterhin in der Periode zu erfassen, in der die korrespondierende Arbeitsleistung erbracht wird, ohne der Berechnungs- und Verteilungsmethode unter Anwendung der „projected unit credit method“ zu folgen. Sofern die Arbeitnehmerbeiträge in Abhängigkeit von der Anzahl an Dienstjahren variieren, ist der Berechnungs- und Verteilungsmethode unter Anwendung der “projected unit credit method“ allerdings zwingend zu folgen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen, anzuwenden. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom B. BraunKonzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben. IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten Mit IFRS 14 wird einem Unternehmen, das ein IFRS -Erstanwender ist, gestattet, mit einigen begrenzten Einschränkungen, regulatorische Abgrenzungsposten weiter zu bilanzieren, die es nach seinen vorher angewendeten Rechnungslegungsgrundsätzen im seinem Abschluss erfasst hat. Dies gilt sowohl im ersten IFRS -Abschluss als auch in den Folgeabschlüssen. Regulatorische Abgrenzungsposten und Veränderungen in ihnen müssen in der Darstellung der Finanzlage und in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis separat ausgewiesen werden. Außerdem sind bestimmte Angaben vorgeschrieben. IFRS 14 gilt für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant. Änderungen an IFRS 11, Gemeinsame Vereinbarungen – Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit Mit der Änderung wird klargestellt, dass Erwerbe und Hinzuerwerbe von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3, Unternehmenszusammenschlüsse, darstellen, nach den Prinzipien für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen des IFRS 3 und anderer anwendbarer IFRS zu bilanzieren sind, soweit diese nicht in Konflikt mit Regelungen des IFRS 11 stehen. Die Änderungen gelten nicht, sofern das Berichtsunternehmen und die daran beteiligten Parteien unter gemeinsamer Beherrschung (common control) des gleichen obersten beherrschenden Unternehmens stehen. Die neuen Regelungen gelten prospektiv für Anteilserwerbe, die in Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen, stattfinden. Eine frühere freiwillige Anwendung ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Mit einer Übernahme der Regelungen durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 1. Quartal 2015 gerechnet. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben. Änderungen an IAS 16, Sachanlagen, und IAS 38, Immaterielle Vermögenswerte – Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden Ziel dieser Änderungen ist klarzustellen, welche Methoden hinsichtlich der Abschreibung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten sachgerecht sind. Prinzipiell hat die Abschreibung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten derart zu erfolgen, dass sie den durch das Unternehmen erwarteten Verbrauch des zukünftigen wirtschaftlichen Konzernanhang Nutzens, welcher durch den Vermögenswert generiert wird, widerspiegelt. Diesbezüglich hat der IASB nunmehr klargestellt, dass eine Abschreibung von Sachanlagen auf Basis von Umsatzerlösen der durch sie hergestellten Güter nicht dieser Vorgehensweise entspricht und somit nicht sachgerecht ist, da die Umsatzerlöse nicht nur vom Verbrauch des Vermögenswerts, sondern auch von weiteren Faktoren wie beispielsweise Absatzmenge, Preis oder Inflation abhängig sind. Mit Ausnahmen wird diese Klarstellung auch in IAS 38 für die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer aufgenommen. Sowohl für Sachanlagen als auch für immaterielle Vermögenswerte wird w eiterhin klargestellt, dass ein Rückgang der Absatzpreise von mit ihnen produzierten Gütern und Dienstleistungen ein Indiz für deren wirtschaftliche Veralterung und damit ein Hinweis auf einen Rückgang des wirtschaftlichen Nutzenpotenzials der für die Herstellung notwendigen Vermögenswerte sein kann. Die Änderung gilt für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Mit einer Übernahme der Regelungen durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 1. Quartal 2015 gerechnet. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben. Änderungen an IAS 27, Einzelabschlüsse – Anwendung der Equity-Methode im Einzelabschluss Durch die Änderungen können Beteiligungen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen im IFRS -Einzelabschluss künftig auch nach der Equity-Methode bilanziert werden. Die Änderung gilt für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelung ist zulässig. Mit einer Übernahme der Regelung durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 3. Quartal 2015 gerechnet. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant. Änderungen an IAS 16, Sachanlagen, und IAS 41, Landwirtschaft – Landwirtschaft: Produzierende Pflanzen Durch die Änderungen wird klargestellt, dass sog. produzierende Pflanzen (bearer plants) bis zum Zeitpunkt ihrer Produk tionsreife – analog selbsterstellter Sachanlagen – zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und danach nach den Vorschriften des IAS 16 wahlweise mittels dem Anschaffungskosten- oder dem Neubewertungsmodell zu bilanzieren sind. Eine Bilanzierung nach den Vorschriften des IAS 41 ist künftig nicht mehr zulässig. Die Änderung gilt für Berichts perioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine frühere, freiwillige Anwendung der Neuregelung ist zulässig. Mit einer Übernahme der Regelung durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 1. Quartal 2015 gerechnet. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant. IFRS 15, Umsatzerlöse aus Kundenverträgen Die Zielsetzung des überarbeiteten Standards ist insbesondere, die bisherigen, wenig umfangreichen Regelungen in den IFRS einerseits und die sehr detaillierten und zum Teil industriespezifischen Regelungen unter US-GAAP andererseits zu vereinheitlichen und somit die Transparenz und Vergleichbarkeit von Finanzinformationen zu verbessern. Nach IFRS 15 sind Umsatzerlöse dann zu realisieren, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Entscheidend ist nicht mehr die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken, wie noch nach den alten Regelungen des IAS 18, Umsatzerlöse. Die Umsatzerlöse sind mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen zu erhalten erwartet. Das neue Modell sieht zur Ermittlung der Umsatzrealisierung ein fünfstufiges Schema vor, wonach zunächst der Kundenvertrag und die darin enthaltenen separaten Leistungsverpflichtungen zu identifizieren sind. Anschließend ist der Transaktionspreis des Kundenvertrags zu ermitteln und auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufzuteilen. Abschließend ist nach dem neuen Modell für jede Leistungsverpflichtung Umsatz in Höhe des zugeordneten anteiligen Transaktionspreises zu realisieren, sobald die vereinbarte Leistung erbracht wurde bzw. der Kunde die Verfügungsmacht darüber erlangt hat. Hierbei ist anhand vorgegebener Kriterien zwischen zeitpunktbezogenen und zeitraumbezogenen Leistungserfüllungen zu unterscheiden. Der neue Standard unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Auftrags- und Leistungsarten, sondern stellt einheitliche Kriterien auf, wann eine Leistungserbringung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen zu realisieren ist. Die Regelungen des IFRS 15 ersetzen künftig sowohl die Inhalte des IAS 18, Umsatzerlöse, als auch des IAS 11, Fertigungsaufträge. Darüber hinaus wird erstmals eine Vielzahl weiterer Sachverhalte geregelt, die ggf. Auswirkungen auf die bisherige Bilanzierungspraxis haben können, wie bspw. Vorschriften zu Vertragsmodifikationen oder Rückkaufsvereinbarungen. Die Änderung gilt für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Mit einer Übernahme der Regelungen durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 2. Quartal 2015 gerechnet. Der B. Braun-Konzern überprüft derzeit die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. 79 80 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s IFRS 9 Finanzinstrumente Der IASB hat sein Projekt zur Ablösung von IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung im Juli 2014 durch die Veröffentlichung der endgültigen Version von IFRS 9, Finanzinstrumente abgeschlossen. IFRS 9 enthält in der finalen Fassung insbesondere grundlegend überarbeitete Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, zur Bilanzierung von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte sowie zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen. Für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sieht IFRS 9 in Abhängigkeit des Geschäftsmodells des Unternehmens die Modelle „Halten zur Erzielung vertraglicher Zahlungsströme“, „Halten und Verkaufen“ sowie „Handelsabsicht“ vor. Die Klassifizierungs- und Bewertungsregeln für finanzielle Verbindlichkeiten haben sich durch IFRS 9 dagegen kaum geändert. Durch die neuen Vorschriften zur Bilanzierung von Wertminderungen ändert sich deren Erfassung grundlegend, da hiernach nicht mehr nur eingetretene Verluste (bisheriges sog. incurred loss model), sondern bereits erwartete Verluste (sog. expected loss model) zu erfassen sind, wobei für den Umfang der Erfassung erwarteter Verluste nochmals danach differenziert wird, ob sich das Ausfallrisiko finanzieller Vermögenswerte seit ihrem Zugang wesentlich verschlechtert hat oder nicht. Auch die Regelungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (sog. Hedge Accounting) wurden vollständig überarbeitet. Ziel der neuen Regelungen ist es vor allem, das Hede Accounting stärker an der ökonomischen Risikosteuerung eines Unternehmens zu orientieren. Die Auflösung einer Sicherungsbeziehung wird nach IFRS 9 anders als nach IAS 39 nicht mehr jederzeit ohne Grund möglich sein. Eine Sicherungsbeziehung muss demnach für Rechnungslegungszwecke solange beibehalten werden, wie sich das für diese Sicherungsbeziehung dokumentierte Risikomanagementziel nicht geändert hat und die übrigen Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllt sind. Weiterhin können unter IFRS 9 unter bestimmten Voraussetzungen auch bei nicht-finanziellen Grundgeschäften einzelne Risikokomponenten isoliert betrachtet werden. Darüber hinaus ändern sich die Vorgaben zum Nachweis der Effektivität von Sicherungsgeschäften. IFRS 9 ist – vorbehaltlich eines noch zu erfolgenden EU-Endorsements – erstmals in Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die Erstanwendung hat grundsätzlich retrospektiv zu erfolgen, allerdings werden diverse Vereinfachungsoptionen gewährt. Eine frühere, freiwillige Anwendung ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Der B. Braun-Konzern überprüft derzeit die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, und IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Durch die Änderungen wird eine bislang zwischen den beiden Standards bestehende Inkonsistenz beseitigt. IFRS 10 verlangt derzeit die Erfassung des vollen Gewinns beziehungsweise Verlusts, der sich aus dem Verlust der Beherrschung über ein Tochterunternehmen, welches in ein Gemeinschafts- oder ein assoziiertes Unternehmen eingebracht wird, ergibt. IAS 28 sieht dahingegen für in assoziierte Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen eingebrachte nicht-finanzielle Vermögenswerte lediglich eine Gewinn- bzw. Verlustrealisierung in Höhe des Anteils der von anderen Investoren gehaltenen Anteile vor. Nach den veröffentlichten Änderungen ist zukünftig eine Gewinn- beziehungsweise Verlust realisation beim Investor in voller Höhe immer dann vorzunehmen, wenn die Transaktion einen Geschäftsbetrieb (business) im Sinne des IFRS 3 betrifft. Betrifft die Transaktion Vermögenswerte, die keinen Geschäftsbetrieb darstellen, ist lediglich der anteilige Erfolg zu erfassen. Die Änderungen sind – vorbehaltlich eines noch zu erfolgenden EU-Endorsements – erstmals prospektiv auf entsprechende Transaktionen anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. D ie Regelung wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben. Änderungen an IAS 1, Darstellung des Abschlusses: Angabeninitiative Zielsetzung der Angabeninitiative ist die Beseitigung von Hürden, mit denen Ersteller in Bezug auf die Ausübung von Ermessen bei der Darstellung des Abschlusses konfrontiert sind. Mit den Änderungen wird in Bezug auf Wesentlichkeit klargestellt, dass Information nicht durch Aggregieren verschleiert werden sollten, dass Wesentlichkeitserwägungen auf alle Bestandteile des Abschlusses anzuwenden sind und dass selbst dann die Wesentlichkeit zu berücksichtigen ist, wenn in einem Standard eine gewisse Angabe vorgeschrieben wird. In Bezug auf die Darstellung der Vermögenslage und die Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis wird klargestellt, dass die Auflistung der Ausweiszeilen in den Abschlussbestandteilen aus Gründen der Relevanz aufgegliedert oder zusammen gefasst werden kann und dass zusätzliche Leitlinien in Bezug auf Zwischensummen in diesen Abschlussbestandteilen gelten. Es wird klargestellt, dass der Anteil eines Unternehmens am sonstigen Gesamtergebnis von assoziierten Unter- Konzernanhang nehmen oder Joint Ventures, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, aggregiert als einzelne Ausweiszeilen auf der Grundlage davon, ob sie später in der Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden, ausgewiesen werden sollen. In Bezug auf Angaben werden zusätzliche Beispiele für mögliche Reihenfolgen der Angaben aufgenommen, um klarzustellen, dass die Verständlichkeit und die Vergleichbarkeit berücksichtigt werden sollten, wenn die Reihenfolge der Angaben bestimmt wird, und die Angaben nicht in der Reihenfolge zu erfolgen haben, die derzeit in IAS 1.114 gezeigt wird. Zudem wurden Vorschriften und Beispiele in Bezug auf die Nennung der bedeutenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gestrichen, die als potentiell wenig hilfreich wahrgenommen wurden. Die Änderungen treten für Berichtsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Da die Änderung lediglich die Darstellung des Abschlusses betrifft, wird sie keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben. Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28, Investmentgesellschaften: Anwendung der Konsolidierungsausnahme Die Änderungen adressieren Sachverhalte, die sich im Zusammenhang mit der Anwendung der Konsolidierungsausnahme für Investmentgesellschaften ergeben haben. Mit den Änderungen wird bestätigt, dass ein Unternehmen die Konsolidierungsausnahme auch dann anwenden kann, wenn sein Mutterunternehmen seine Tochtergesellschaften zum beizu legenden Zeitwert nach IFRS 10 bilanziert. Zudem wird klargestellt, dass ein Tochterunternehmen, das Dienstleistungen erbringt, die sich auf die Anlagetätigkeit des Mutterunternehmens beziehen, nicht zu konsolidieren ist, wenn das Tochterunternehmen selbst eine Investmentgesellschaft ist. Bei der Anwendung der Equity-Methode auf ein assoziiertes Unternehmens oder ein Joint Venture, das eine Investmentgesellschaft ist, kann ein Investor, der keine Investment gesellschaft ist, die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert beibehalten, die das Beteiligungsunternehmen auf seine Beteiligungen an Tochterunternehmen anwendet. In Bezug auf die Angaben wird klargestellt, dass eine Investment gesellschaft, die alle ihre Tochterunternehmen zum beizulegenden Zeitwert bewertet, die Angaben in Bezug auf Investmentgesellschaften zu leisten hat, die nach IFRS 12 vorgeschrieben sind. Die Änderungen treten für Berichtsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant. Im Rahmen des laufenden Verbesserungsprozesses der IFRS (Improvements Project) wurden darüber hinaus Anpassungen von Formulierungen zur Klarstellung sowie Änderungen vorgenommen. Diese haben keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns. Kritische Annahmen und Schätzungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Erstellung von Jahresabschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Management Annahmen und Schätzungen, die Auswirkungen auf ausgewiesene Beträge und damit im Zusammenhang stehende Angaben haben. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen des Managements, basierend auf den gegenwärtigen Ereignissen und Maßnahmen, erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen kommen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei – der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Höhe von außerplanmäßigen Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen; – der Bewertung von Pensionsverpflichtungen; – dem Ansatz und der Bemessung der Rückstellungen; – der Ermittlung des Abwertungsbedarfs bei Vorräten; – der Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern; – der Berechnung von Nutzungswerten von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGUs) im Rahmen von ImpairmentTests. Das Management des Konzerns bestimmt die erwarteten Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen und den damit verbundenen Abschreibungsaufwand auf Basis von Erwartungen. Diese Annahmen können sich z. B. infolge von technologischen Innovationen und Handlungen der Wettbewerber wesentlich verändern. Sofern die tatsächlichen Nutzungsdauern unter den erwarteten liegen, wird das Management die Höhe der Abschreibungen anpassen. Technologisch überholte oder im Rahmen der aktuellen Strategie nicht mehr verwendungsfähige Vermögenswerte werden ganz oder teilweise abgeschrieben. 81 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 82 Der Barwert der Pensionsverpflichtungen hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen. Jede Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsrückstellung haben. Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen sowie die Pensionskosten des Folgejahres werden auf Basis der in Textziffer 25 genannten Parameter ermittelt. Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgen auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Die tatsächliche Verpflichtung kann von den zurückgestellten Beträgen abweichen. Die Bemessung der Abwertung von Vorräten erfolgt anhand der erwarteten Nettoveräußerungserlöse (erwartete Erlöse abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten). Die tatsächlichen Erlöse und die noch anfallenden Kosten können von den erwarteten Beträgen abweichen. Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als ihre Realisierung hinreichend gesichert erscheint, d. h. wenn in zukünftigen Perioden ein positives steuerliches Ergebnis zu erwarten ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen. Die Prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt jährlich auf Grundlage einer operativen Drei jahreserwartungsrechnung und unter Annahme spezifischer jährlicher Wachstumsraten für den nachfolgenden Zeitraum. Die Erhöhung oder Kürzung der angenommenen jährlichen Wachstumsraten würde den geschätzten Zeitwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verändern. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der B. Braun Melsungen AG 64 inländische und 188 ausländische Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die B. Braun Melsungen AG variablen Rückflüssen ausgesetzt ist und die Fähigkeit besitzt, diese zu beeinflussen. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die Entwicklung der Anzahl der Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2014 bzw. 2013 stellt sich wie folgt dar: Einbezogen zum 31. Dezember des Vorjahres 2014 2013 227 211 Erstmals einbezogene Unternehmen 31 22 Endkonsolidierte Unternehmen – 1 – 1 Unternehmenszusammenschlüsse – 5 – 5 0 0 252 227 Unternehmen, die wegen Verkaufs von Gesellschaftsanteilen nun nach der Equity-Methode konsolidiert werden Einbezogen zum 31. Dezember des Berichtsjahres Der Einfluss endkonsolidierter Unternehmen auf die Bilanz sowie auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2014 war von untergeordneter Bedeutung. Konzernanhang 83 Der Einfluss der neu aufgenommenen Unternehmen auf die Bilanz zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung sowie auf wesentliche Posten der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2014 stellt sich wie folgt dar: Langfristige Vermögenswerte Buchwert T € Zeitwert T € 29.587 62.095 Kurzfristige Vermögenswerte 21.023 21.024 Übernommene Vermögenswerte 50.610 83.119 4.691 13.085 Langfristige Rückstellungen und Schulden Kurzfristige Rückstellungen und Schulden 19.046 19.046 Übernommene Schulden 23.737 32.131 Erworbenes Reinvermögen 26.874 50.988 Fremdanteile Anteiliges Reinvermögen 5.527 8.705 21.346 42.283 Geschäfts- oder Firmenwerte 47.205 Anschaffungskosten 90.676 davon nicht beherrschende Anteile Erworbene flüssige Mittel 2.904 3.781 Zahlungsmittelabfluss aus Unternehmenserwerben 86.895 Umsatzerlöse 46.228 Operatives Ergebnis – 2.841 Ergebnis nach Ertragsteuern – 3.199 Die nach der Kaufpreisallokation verbleibenden Geschäfts- und Firmenwerte sind steuerlich nicht abzugsfähig und im Wesentlichen Absatz- und Produktionssynergien zuzurechnen. Im Rahmen von Erwerbsvorgängen wurden im Berichtsjahr bisher nicht bilanzierte Vermögenswerte in Höhe von € 24,1 Mio. aufgedeckt. Es wurden Forderungen in Höhe von € 11,7 Mio. übernommen. Die ermittelten Geschäfts- oder Firmenwerte betrugen € 47,2 Mio. Die Vergleichbarkeit des Abschlusses mit den Vorjahreszahlen wurde durch die Veränderungen nicht beeinträchtigt. Im Konzernabschluss sind zum Bilanzstichtag Beteiligungen an drei Gemeinschaftsunternehmen und 20 assoziierten Unternehmen bilanziert. Drei assoziierte Unternehmen wurden wegen Unwesentlichkeit nicht nach der Equity-Methode bewertet. Die REVIUM Rückversicherung AG wird als 100 %-Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG einbezogen. Einziger Geschäftszweck der REVIUM Rückversicherung AG ist der Abschluss von Rückversicherungen mit den Gesellschaften (Erstversicherern), mit denen die B. Braun Melsungen AG entsprechende Versicherungsverträge abgeschlossen hat. Es werden darüber hinaus keine Versicherungsverträge mit Dritten abgeschlossen und keine Risiken außerhalb des B. Braun-Konzerns abgedeckt. Infolge ihres eng definierten Geschäftszwecks ist die REVIUM Rückversicherung AG für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms werden Handelsforderungen einzelner Konzernunternehmen an eine strukturierte Einheit abgetreten. Diese strukturierte Einheit ist nicht im Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG zu konsolidieren. Für weitere Angaben wird auf Textziffer 18 verwiesen. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns und der B. Braun Melsungen AG ist Bestandteil des Konzernanhangs. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 84 Die in den Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG einbezogenen Gesellschaften – B. Braun Facility Services GmbH & Co. KG, Melsungen, – Hansepharm GmbH & Co. KG, Roth, – Invitec GmbH & Co. KG, Duisburg, – MAT Adsorption Technologies GmbH & Co. KG, Elsenfeld, – medical experts online GmbH & Co. KG, Melsungen, erfüllen die Voraussetzungen gem. § 264 b HGB , um von der Pflicht zur Aufstellung eines Anhangs und Lageberichts sowie zur Offenlegung des Jahresabschlusses befreit zu werden. Die folgenden Unternehmen erfüllen die Voraussetzungen nach § 264 Abs. 3 HGB , um ebenfalls von der Pflicht zur Aufstellung eines Anhangs und eines Lageberichts sowie zur Offenlegung des Jahresabschlusses befreit zu werden: – Aesculap AG, Tuttlingen, – Aesculap Akademie GmbH, Tuttlingen, – Aesculap International GmbH, Tuttlingen, – Aesculap Suhl GmbH, Suhl – Avitum Transcare Germany GmbH, Melsungen, – BBM Group Insurance Broker GmbH, Melsungen, – B. Braun Medical AG, Melsungen, – B. Braun Avitum AG, Melsungen, – B. Braun Avitum Saxonia GmbH, Radeberg, – B. Braun Surgical GmbH, Melsungen, – B. Braun Petzold GmbH, Melsungen, – B. Braun Mobilien GmbH, Melsungen, – B. Braun Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, Melsungen, – B. Braun International GmbH, Melsungen, – B. Braun TravaCare GmbH, Hallbergmoos, – B. Braun Vertriebs GmbH, Melsungen, – B. Braun VetCare GmbH, Tuttlingen, – Bibliomed medizinische Verlagsgesellschaft mbH, Melsungen, – CoachIT GmbH, Kassel, – Inko Internationale Handelskontor GmbH, Roth, – Nierenzentrum Bad Kissingen MVZ , GmbH, Bad Kissingen, – Nutrichem diät + pharma GmbH, Roth, – Paul Müller Technische Produkte GmbH, Melsungen, – PNS Professional Nutrition Services GmbH, Melsungen, – SteriLog GmbH, Tuttlingen – Transcare Gesundheitsservice GmbH, Melsungen. Die genannten Gesellschaften nehmen die Befreiungen in Anspruch. Konsolidierungsgrundsätze a) Tochterunternehmen Tochterunternehmen, d. h. solche Unternhmen, die von der B. Braun Melsungen AG beherrscht werden, werden in den Konsolidierungskreis einbezogen. Die B. Braun Melsungen AG beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement mit dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Macht über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Tochterunternehmen werden erstmals ab dem Zeitpunkt, zu dem die B. Braun Melsungen AG die Verfügungsgewalt über das erworbene Unternehmen erlangt, konsolidiert; sie werden bei Verlust der Verfügungsgewalt durch die B. Braun Melsungen AG endkonsolidiert. Verfügungsgewalt liegt vor, wenn die B. Braun Melsungen AG u. a. mittels der Mehrheit Konzernanhang an Stimmrechten oder sonstiger vertraglicher Rechte die Möglichkeit hat, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens zu lenken. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs bemessen sich nach den hingegebenen Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten sowie den beizulegenden Zeitwerten hingegebener Vermögenswerte, ausgegebener Anteile und/oder übernommener Schulden zu dem Zeitpunkt, zu dem erstmals die Beherrschungsmöglichkeit gegeben ist. Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenserwerbs werden aufwandswirksam erfasst. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden mit dem zum Erwerbszeitpunkt beizulegendem Zeitwert angesetzt. Spätere Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit werden aufwandswirksam oder im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die den erworbenen Anteil an dem zu Zeitwerten bewerteten Reinvermögen des Tochterunternehmens übersteigenden Anschaffungskosten werden als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlich keiten werden bei der Erstkonsolidierung unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile mit ihren beizu legenden Zeitwerten bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb wird auf individueller Basis entschieden, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Das Wahlrecht, die Minderheiten zum Fair Value anzusetzen, wird aktuell nicht ausgeübt. Somit werden die Minderheiten mit dem anteiligen auf sie entfallenden Nettovermögen und keinem Goodwill für die Anteile der Minderheiten angesetzt. Bei dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von vollkonsolidierten Unternehmen entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte werden erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zu Zeitwerten bei Sukzessiverwerben von erstmals vollkonsolidierten Gesellschaften führt zu einer Erfassung der Neubewertung der „Alt“-Tranchen im Gewinn bzw. Verlust. Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander aufgerechnet. Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden in voller Höhe eliminiert; unrealisierte Verluste werden insoweit eliminiert, als die daraus resultierenden Anschaffungs-/Herstellungskosten den erzielbaren Betrag des entsprechenden Vermögenswerts nicht übersteigen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tochterunternehmen wurden, sofern erforderlich, an die dem Konzernabschluss zugrunde liegenden Methoden angepasst. b) Assoziierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sind solche Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, aber keine Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb entstandenen Geschäftsoder Firmenwert (nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen). Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten aus assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, der Anteil an Veränderungen der Rücklagen in den Konzernrücklagen. Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Verlustanteil des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet. Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen eliminiert, sofern diese wesentlich sind. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden assoziierter Unternehmen wurden – sofern notwendig – geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten. 85 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 86 c) Gemeinsame Vereinbarungen Investitionen in gemeinsame Vereinbarungen werden etweder als gemeinschaftliche Tätigkeit oder als Gemeinschaftsunternehmen klassifiziert. Die gemeinsamen Vereinbarungen der B. Braun Melsungen AG stellen Gemeinschaftsunternehmen dar. Diese werden mittels Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anteile werden anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und anschließend fortgeschrieben, um den Anteil des Konzerns an den Gewinnen und Verlusten im sonstigen Gesamtergebnis zu berücksichtigen. Wenn der Verlustanteil des Konzerns an einem Gemeinschaftsunternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das Gemeinschaftsunternehmen Zahlungen geleistet. Unrealisierte Gewinne aus Transaktionen mit dem Gemeinschaftsunternehmen werden in Höhe des auf den Konzern entfallenden Anteils eliminiert. Unrealisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die übertragenen Vermögenswerte sind wertgemindert. d) Inhaber nicht beherrschender Anteile Transaktionen mit Inhabern nicht beherrschender Anteile werden wie Transaktionen mit konzerninternen Parteien behandelt. Verkäufe von Anteilen an Inhaber nicht beherrschender Anteile führen zu Gewinn- bzw. Verlustrealisierungen im Konzernabschluss. Umgekehrt führen Käufe von Anteilen von Inhabern nicht beherrschender Anteile zu Goodwill in Höhe der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens. Währungsumrechnung a) Funktionale Währung und Berichtswährung Die Konzernunternehmen stellen ihren Jahresabschluss auf Basis der Währung auf, die den wirtschaftlichen Gehalt der zugrunde liegenden Ereignisse und Umstände des jeweiligen Unternehmens am besten widerspiegelt (funktionale Währung). Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung und die Berichtswährung der Unternehmensgruppe darstellt. b) Transaktionen und Salden Fremdwährungstransaktionen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Umrechnungsdifferenzen bei monetären Posten, wie z. B. available-for-sale-Beteiligungen, deren Änderungen ihres beizu legenden Zeitwerts erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet werden, sind als Teil des Gewinns bzw. Verlustes aus der Fair-Value-Bewertung auszuweisen. Demgegenüber sind Umrechnungsdifferenzen bei nicht-monetären Posten, deren Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts im Eigenkapital berücksichtigt werden, in der Neubewertungsrücklage im Eigenkapital erfasst. c) Konzernunternehmen Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine von der Konzernberichtswährung abweichende Währung haben, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet: – Vermögenswerte und Schulden werden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet; – Erträge und Aufwendungen werden für jede Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs umgerechnet; und – alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst (Unterschied aus der Währungsumrechnung). Geschäfts- oder Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts, die bei Erwerb eines ausländischen Unternehmens entstanden sind, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Unternehmens behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird, werden bislang erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Währungsdifferenzen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil des Veräußerungsgewinns oder -verlustes erfasst. Konzernanhang | Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den 87 Vergleich ausgewählter Währungen Mittelkurs am Bilanzstichtag ISO-Code Jahresdurchschnittskurs 31. 12. 2014 31. 12. 2013 + – in % 2014 2013 1 EUR = USD 1,216 1,377 – 11,7 1,329 1,328 0,1 1 EUR = GBP 0,779 0,833 – 6,5 0,806 0,849 – 5,0 1 EUR = CHF 1,202 1,227 – 2,0 1,215 1,231 – 1,3 4,250 4,513 – 5,8 4,347 4,185 3,9 145,030 144,500 0,4 140,377 129,625 8,3 1 EUR = MYR 1 EUR = JPY + – in % Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Immaterielle Vermögenswerte a) Geschäfts- oder Firmenwerte Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss des bei Unternehmenserwerben gezahlten Kaufpreises über die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird den immateriellen Vermögenswerten zugeordnet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der aus dem Erwerb eines assoziierten Unternehmens resultiert, ist im Buchwert der Beteiligung an assoziierten Unternehmen enthalten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest (impairment test) unterzogen und mit seinen ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Die außerplanmäßigen Abschreibungen aktivierter Geschäfts- oder Firmenwerte werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Wertaufholungen sind unzulässig. Gewinne und Verluste aus der Veräußerung eines Unternehmens umfassen den Buchwert des Geschäftsoder Firmenwerts, der dem abgehenden Unternehmen zugeordnet ist. b) Entwicklungskosten Der B. Braun-Konzern investiert einen beträchtlichen Anteil seiner finanziellen Mittel in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten unterhält der Konzern zahlreiche Kooperationen mit Dritten. Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder Fachkenntnissen für die Produktionsplanung und den Produktionsverfahren vor Beginn der Produktion oder der Nutzung definiert. Entwicklungsaufwendungen werden als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn es als wahrscheinlich betrachtet wird, dass das Projekt kommerziell erfolgreich sein wird und technisch durchführbar ist und die Kosten verlässlich ermittelt werden können. Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst, wenn sie anfallen. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden in nachfolgenden Geschäftsjahren nicht als Vermögenswerte aktiviert. Aktivierte Entwicklungskosten werden als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Bezüglich der Nutzungsdauer, der Abschreibungsmethode sowie der Überprüfung der Restbuchwerte verweisen wir auf den Abschnitt c. c) Sonstige immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein zukünftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess zu rechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden innerhalb von 4 bis 8 Jahren planmäßig linear abgeschrieben. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 88 Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Immaterielle Vermögenswerte werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Die Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Sofern vorhanden, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Abgesehen von Geschäfts- oder Firmenwerten hatte der Konzern in den dargestellten Berichtsperioden keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer. Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen daraufhin geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche vor, wird ein Werthaltigkeitstest (impairment test) durchgeführt, bei dem der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt und dem entsprechenden Buchwert gegenübergestellt wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert (Barwert der erwarteten Free Cash Flows). Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag für die CGU (Cash Generating Unit) bestimmt, die unabhängige Cashflows generiert und der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Liegt der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwerts, erfolgt eine ergebniswirksame Wertminderung des Vermögenswerts. Eine ergebniswirksame Wertaufholung bis maximal zur Höhe des erzielbaren Betrags wird vorgenommen, wenn sich nach einer erfolgten Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag ergibt. Dabei ist die Wertaufholung auf den fortgeführten Buchwert begrenzt, der sich ohne die vorherige Wertminderung ergeben hätte. Sachanlagen Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, werden mit ihren Anschaffungsbzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Die planmäßige Abschreibung der Sachanlagen erfolgt anhand der linearen Abschreibungsmethode, bei der die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über die geschätzte Nutzungsdauer verteilt werden, bis der Restwert erreicht ist. Die zu Grunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten Nutzungsdauern im Konzern. Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zu Grunde: Gebäude Technische Anlagen und Maschinen* Fahrzeuge Betriebs- und Geschäftsausstattung 25 bis 50 Jahre 5 bis 20 Jahre 6 Jahre 4 bis 20 Jahre * 1-Schicht-Betrieb Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden nur dann als Teil des Vermögenswertes oder als separater Vermögensgegenstand erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sachanlagen werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der „erzielbare Betrag“ des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist. Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus Abgängen werden erfolgswirksam erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendungen erfüllt. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes aktiviert. Finanzierungsleasing Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen, bei denen der Konzern die wesentlichen Risiken und den Nutzen aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing werden zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert des Leasingobjekts und Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Jede Leasingrate wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, sodass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst wird. Diese Leasingverbindlichkeit wird, ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen, unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Der Zinsanteil der Leasingrate wird aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Das unter einem Finanzierungsleasing gehaltene Vermögen wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswertes abgeschrieben. Ist der Eigentumsübergang auf den Konzern am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, so werden aktivierte Leasingobjekte über den kürzeren der beiden Zeiträume aus der Laufzeit des Leasingverhältnisses oder der Nutzungsdauer vollständig abgeschrieben. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und sonstige Finanzanlagen Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, die Ausschüttungen und alle weiteren Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung enthalten. Eine plan mäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der Equity-Methode bilanzierte Betei ligungen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Kategorien finanzieller Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien unterteilt: – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (at fair value through profit and loss), – Kredite und Forderungen (loans and receivables), – bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (held to maturity) und – zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale). Die Kategorisierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden. Das Management bestimmt die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft die Kategorisierung zu jedem Stichtag. 89 90 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn der finanzielle Ver mögenswert entweder zu Handelszwecken gehalten oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert wird. Ein finanzieller Vermögenswert wird als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, wenn dieser hauptsächlich mit der Absicht erworben wurde, Gewinne aus kurzfristigen Preisänderungen zu erzielen. Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument designiert wurden, werden ebenfalls dieser Kategorie zugeordnet. Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte zu designieren, hat der Konzern bisher keinen Gebrauch gemacht. b) Kredite und Forderungen Ausleihungen und Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind, werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden beim erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegendem Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen. Mit Ausnahme von kurzfristigen Forderungen, bei denen der Zinseffekt unwesentlich ist, werden Zinserträge gemäß der Effektivzinsmethode erfasst. c) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte Wechsel und Schuldtitel mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, bei denen der Konzern die Absicht und Fähigkeit besitzt, diese bis zur Endfälligkeit zu halten, werden als „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanz investitionen“ kategorisiert. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden beim erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegendem Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen. d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Vom Konzern gehaltene börsennotierte Aktien und rückzahlbare Anleihen, die in einem aktiven Markt gehandelt werden, werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und beim erstmaligen Ansatz zum bei zulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bilanziert. Vom Konzern gehaltene Investitionen in nicht börsennotierte Anteile, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden, werden auch als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit dieser verlässlich ermittelbar ist. Ansonsten erfolgt eine Folgebewertung zu Anschaffungskosten. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwertes resultierende Gewinne und Verluste werden nicht im sonstigen Finanzergebnis, sondern in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfasst. Ausgenommen hiervon sind Wertminderungsverluste, nach der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsen sowie Gewinne und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung von monetären Posten. Hier findet eine erfolgswirksame Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung statt. Wird eine Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wert minderung festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen angesammelten Gewinne und Verluste in den Gewinn oder Verlust umgegliedert. Dividenden aus Eigenkapitalinstrumenten der Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sobald der Konzern einen Anspruch auf die Dividende erlangt hat. Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Berichtsstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Finanzielle Vermögenswerte werden als wertgemindert erachtet, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Zahlungsströme der Finanzanlage negativ verändert haben. Bei börsennotierten und nicht börsennotierten Eigenkapitalinvestitionen, die als zur Veräußerung verfügbar kategorisiert wurden, ist eine wesentliche oder anhaltende Verringerung des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte unter ihre Anschaffungskosten als objektiver Hinweis auf eine Wertminderung zu sehen. Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten können folgende objektive Hinweise für eine Wertminderung bestehen: – erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder der Gegenpartei, – Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen oder – erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht. Bei einigen Klassen von finanziellen Vermögenswerten, z. B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, werden Vermögenswerte, für die keine Wertminderung auf Einzelbasis festgestellt wird, auf Portfoliobasis auf Wertminderungs bedarf überprüft. Ein objektiver Hinweis für eine Wertminderung eines Portfolios von Forderungen beruht auf Erfahrungen des Konzerns mit Zahlungseingängen in der Vergangenheit, einem Anstieg der Häufigkeit von Zahlungsausfällen innerhalb des Portfolios über die durchschnittliche Kreditdauer sowie beobachtbaren Veränderungen des nationalen oder lokalen Wirtschaftsumfelds, mit denen Ausfälle von Forderungen in Zusammenhang gebracht werden. Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Wertminderungsaufwand der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts ermittelten Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme. Eine Wertminderung führt zu einer direkten Minderung des Buchwerts aller betroffenen finanziellen Vermögenswerte, mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Buchwert durch ein Wertberichtigungskonto gemindert wird. Wird eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen als uneinbringlich eingeschätzt, erfolgt der Verbrauch gegen das Wertberichtigungskonto. Änderungen des Buchwerts des Wertberichtigungskontos werden erfolgs wirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Für den Fall, dass ein als zur Veräußerung verfügbar klassifizierter finanzieller Vermögenswert als wertgemindert eingeschätzt wird, werden die zuvor in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfassten Gewinne und Verluste in der Periode der Wertminderung in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Verringert sich die Höhe der Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts, der kein zur Veräußerung verfügbares Eigenkapitalinstrument ist, in einer der folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf ein nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenes Ereignis zurückgeführt werden, wird die vormals erfasste Wertminderung über die Gewinn- und Verlustrechnung rückgängig gemacht. Dabei wird jedoch auf keinen höheren Wert zugeschrieben als den, der sich als fortgeführte Anschaffungskosten ergeben hätte, wenn keine Wertminderung erfasst worden wäre. Im Fall von als zur Veräußerung verfügbar klassifizierten Eigenkapitalinstrumenten werden in der Vergangenheit erfolgswirksam erfasste Wertminderungen nicht erfolgswirksam rückgängig gemacht. Jegliche Erhöhung des beizulegenden Zeitwertes wird nach einer erfolgten Wertminderung in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfasst. Vorräte Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden sollen (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis der Durchschnittsmethode zum niedrigeren Wert aus ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d. h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Im Zusammenhang damit ist auch den Risiken, die sich insbesondere aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben, durch Abwertungen Rechnung getragen. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Darüber hinaus werden die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersversorgung und für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie auf den Herstellungsbereich entfallen. 91 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 92 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) unter Berücksichtigung zukünftiger Entgelt- und Rentenanpassungen und Fluktuation durch unseren versicherungsmathematischen Gutachter ermittelt. Die Neubewertungen der Nettoschulden werden in der Periode ihres Auftretens erfolgsneutral erfasst. Die Nettozinsen auf die Nettoschulden werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Ein Überschuss des Planvermögens gegenüber den Pensionsverpflichtungen wird höchstens in der Höhe als Aktivposten angesetzt, als er dem Barwert des wirtschaftlichen Nutzens entspricht. Sonstige Rückstellungen Rückstellungen werden angesetzt, wenn dem Konzern aus Ereignissen der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung entstanden ist, zur Erfüllung der Verpflichtung der Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe möglich ist. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Vermögensbelastung auf Basis des wahrscheinlichsten Wertes für die Gruppe passiviert. Für belastende Verträge werden Rückstellungen angesetzt, wenn der erwartete Nutzen aus dem vertraglichen Anspruch geringer als die erwarteten Kosten zur Erfüllung der Verpflichtung ist. Vor der Bildung einer entsprechenden Rückstellung wird die Wertminderung eines im Zusammenhang stehenden Vermögenswertes geprüft. Bei der Bemessung von Rückstellungen, die erst nach einem Jahr fällig werden, wird der entsprechende Barwert durch Abzinsung ermittelt. Rückstellungen werden gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist. Sofern Zuführungen zu Rückstellungen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden, wird deren Auflösung unter dem entsprechenden Posten in den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt. Finanzschulden Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug der Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Schuld unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten erfasst, sofern der Konzern nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens 12 Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, erfasst. Kurzfristige Schulden haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Schulden, die nicht das Grundgeschäft in einem bilanziell zulässigen Sicherungszusammenhang darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Rechnungsabgrenzungsposten werden unter den übrigen Verbindlichkeiten passiviert. Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag angesetzt. Sie werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens. B. Braun designiert derivative Finanzinstrumente als Sicherung gegen Risiken aus schwankenden Zahlungsströmen von mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktionen (Cashflow Hedge). Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrunde liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend in der Folge eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren. Die beizulegenden Zeitwerte der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, sind in den sonstigen Vermögenswerten/sonstigen Schulden enthalten. Bewegungen der Bewertungsrücklage für Cashflow Hedges werden in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt. Der volle beizulegende Zeitwert der als Sicherungs instrumente designierten derivativen Finanzinstrumente wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Grundgeschäfts 12 Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. Verbindlichkeit, sofern die Restlaufzeit kürzer ist. Zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit 12 Monate nicht übersteigt. Anderenfalls erfolgt ein Ausweis als langfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten. Wenn ein Sicherungsgeschäft, das im Rahmen eines Cashflow Hedges designiert wurde, ausläuft, veräußert wird, die Designation bewusst aufgelöst wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt, verbleibt der bis dahin im Eigenkapital kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die ursprünglich gesicherte, zukünftige Transaktion erfolgswirksam wird. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen. Bestimmte derivative Finanzinstrumente qualifizieren nicht für Hedge Accounting. Für weitere Erläuterungen zu den derivativen Finanzinstrumenten im Rahmen des Risikomanagements wird auf Textziffer 32 verwiesen. Latente Steuerposten Latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeitsmethode für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im Konzernabschluss angesetzt. Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer aus dem erst maligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung. Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuererstattungsansprüche bzw. der Begleichung der latenten Steuerschulden erwartet wird. Latente Steuererstattungsansprüche resultieren vor allem aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen der Handelsbilanz nach IFRS und der Steuerbilanz der einzelnen Gesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Latente Steuer erstattungsansprüche auf Verlustvorträge und aus Steuergutschriften werden angesetzt, soweit es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, gegen das die Verlustvorträge verrechnet werden können. Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Darüber hinaus wird auf Textziffer 10 „Ertragsteuern“ verwiesen. 93 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 94 Erläuterungen der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 1 Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe. Umsatzerlöse werden wie folgt realisiert: Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden erfasst, wenn die maßgeblichen mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind und die Einbringlichkeit der entsprechenden Forderung als ausreichend sicher anzusehen ist. Auf Schätzungen beruhende Umsatzreduzierungen basieren auf Erfahrungswerten. Anpassungen erfolgen, falls ver änderte Gegebenheiten dies erforderlich machen. Im Berichtszeitraum waren keine wesentlichen Warenrücklieferungen zu verzeichnen. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Dienstleistungen werden entsprechend dem Leistungsfortschritt im Verhältnis von erbrachter zu insgesamt zu erbringender Dienstleistung in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Dienstleistungen erbracht werden. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Umsatzentwicklung nach Sparten, Regionen und Erlösarten: Umsatzerlöse nach Sparten 2014 T € % 2013 T € % + – in % Hospital Care 2.527.766 46,5 2.474.437 47,9 2,2 Aesculap 1.497.729 27,6 1.444.212 27,9 3,7 OPM 643.895 11,9 608.968 11,8 5,7 B. Braun Avitum 737.922 13,6 612.524 11,8 20,5 22.262 0,4 29.404 0,6 – 24,3 5.429.574 100,0 5.169.545 100,0 5,0 2014 T € % 2013 T € % + – in % 999.571 18,4 952.226 18,4 5,0 Europa 1.921.233 35,4 1.851.663 35,8 3,8 Nordamerika 1.090.076 20,1 1.045.642 20,2 4,2 6,2 Sonstige Umsatzerlöse Umsatzerlöse nach Regionen Deutschland Lateinamerika 373.088 6,9 351.385 6,8 Asien und Australien 869.906 16,0 810.771 15,7 7,3 Afrika und Mittlerer Osten 175.700 3,2 157.858 3,1 11,3 5.429.574 100,0 5.169.545 100,0 5,0 2014 T € % 2013 T € % + – in % 4.832.535 89,0 4.663.423 90,2 3,6 597.039 11,0 506.122 9,8 18,0 5.429.574 100,0 5.169.545 100,0 5,0 Umsatzerlöse nach Erlösarten Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren Umsatzerlöse mit Dienstleistungen Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung 95 2 Umsatzkosten Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse und die Anschaffungskosten der verkauften Handelswaren. Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren Kosten wie Material-, Personal- und Energiekosten auch die herstellungsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf Produktionsanlagen. In den Umsatzkosten sind Abwertungen auf Vorräte enthalten. 3 Vertriebskosten Die Vertriebskosten enthalten die Kosten für Marketing, Vertriebsorganisation sowie Vertriebslogistik. Des Weiteren werden hier auch die Kosten der anwendungstechnischen Beratung bei Kunden ausgewiesen. 4 Forschungs- und Entwicklungskosten Die Kosten für Forschung und Entwicklung enthalten die Kosten der Forschung sowie der Produkt- und Verfahrensentwicklung inklusive der Aufwendungen für Fremdleistungen. Aufwendungen für Forschung werden sofort als Aufwand erfasst. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die speziellen Aktivierungsvoraussetzungen nach IAS 38 kumulativ erfüllt sind. 5 Sonstige betriebliche Erträge Währungsgewinne Nebenerlöse 2014 T € 2013 T € 168.020 148.850 26.909 13.399 Derivative Finanzinstrumente 9.033 5.220 Periodenfremde Erträge 4.813 3.606 Erträge aus Werterhöhungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten 5.134 4.568 Gewinne aus dem Abgang von Vermögenswerten 2.002 1.883 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Übrige 3.871 3.719 25.834 29.873 245.616 211.118 Die Währungsgewinne enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Währungsgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs sowie Gewinne aus der Realisierung von Devisentermingeschäften im Hedge Accounting. Die Nebenerlöse enthalten insbesondere Erlöse aus dem Verkauf von Andienungsrechten, Kostenerstattungen von Dritten sowie Erlöse aus Kantinenverkäufen. Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting designierten Devisentermingeschäften erfasst. Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Schadenersatzleistungen sowie ertragsbezogene und sonstige Zuwendungen der öffentlichen Hand. Ertragsbezogene Zuwendungen werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Sie betragen T € 1.465 (Vorjahr: T € 2.066). Im Geschäftsjahr wurden Zuwendungen in Höhe von T € 1.709 (Vorjahr: T € 1.912) ergebniswirksam realisiert. Die Zuwendungen wurden überwiegend zur Stärkung von strukturschwachen Regionen in Deutschland gewährt. Die sonstigen übrigen Erträge umfassen eine Vielzahl von Erträgen, deren Wertansätze im Einzelnen nur von untergeordneter Bedeutung sind. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 96 6 Sonstige betriebliche Aufwendungen 2014 T € 2013 T € 181.662 161.761 Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten 8.578 4.810 Rückstellungszuführungen 2.617 3.892 Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten 5.392 2.886 7.281 4.871 Währungsverluste Periodenfremde Aufwendungen Derivative Finanzinstrumente 14.825 3.499 Übrige 40.461 35.684 260.816 217.403 Die Währungsverluste enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Währungsverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs sowie Verluste aus der Realisierung von Devisentermingeschäften im Hedge Accounting. Die Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten beinhalten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting designierten Devisentermingeschäften erfasst. In den übrigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von Aufwendungen mit Wertansätzen von im Einzelfall nur untergeordneter Bedeutung enthalten. 7 Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen: Erträge aus at Equity bewerteten Finanzanlagen Aufwendungen aus at Equity bewerteten Finanzanlagen 2014 T € 2013 T € 7.804 5.216 – 510 – 235 7.294 4.981 2014 T € 2013 T € 8 Finanzergebnis – netto Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen abzüglich erwarteter Erträge aus Planvermögen 3.099 5.201 – 45.362 – 39.807 (0) (0) – 30.418 – 30.686 – 72.681 – 65.292 davon aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten: Zinsertrag aus Abzinsung Zinsaufwand aus Aufzinsung 704 282 – 3.141 – 3.639 Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung 97 Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen den Zinsaufwand aus Finanzschulden. Im Übrigen werden hier Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. 9 Sonstiges Finanzergebnis Beteiligungsergebnis (ohne Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen) 2014 T € 2013 T € 51.186 4.893 Nettogewinne oder -verluste aus – Krediten und Forderungen 0 0 – bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen Vermögenswerten – 700 0 – zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten – 186 – 615 – finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden 0 0 50.300 4.278 In den Nettogewinnen oder -verlusten aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind T € 174 ent halten, die aus dem Abgang von Wertpapieren dieser Kategorie resultieren und den sonstigen Rücklagen des Eigenkapitals entnommen wurden. Die Zinsen aus derivativen Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen. 10 Ertragsteuern Als Ertragsteuern werden im Inland die Körperschaftsteuer und die Gewerbeertragsteuer sowie im Ausland vergleichbare ertragsabhängige Steuern ausgewiesen. Sie werden nach den für die einzelnen Unternehmen maßgeblichen Steuervorschriften ermittelt. Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die Ermittlung erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode und beruht auf der Anwendung der in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwarteten zukünftigen Steuer sätze. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen gesetzlichen Regelungen. Latente Steuer erstattungsansprüche werden saldiert, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche und -schulden besteht und sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Der Ertragsteueraufwand einschließlich der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen: Tatsächliche Ertragsteuern 2014 T € 2013 T € 104.209 110.948 Latente Steuern aus temporären Differenzen – 8.457 3.464 Latente Steuern aus Verlustvorträgen – 4.426 – 7.426 91.326 106.986 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 98 Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen entfallen die folgenden bilanzierten aktiven latenten Steuererstattungsansprüche und passiven latenten Steuerschulden: 31. 12. 2014 aktiv T € 31. 12. 2013 passiv T € aktiv T € passiv T € Immaterielle Vermögenswerte 6.786 43.823 5.055 31.945 Sachanlagen 1.626 156.672 2.445 151.255 71 8.045 1.021 1.017 56.478 6.093 49.097 6.739 6.329 10.584 9.289 5.797 Pensionsrückstellungen 174.879 187 99.729 92 Übrige Rückstellungen 18.751 1.172 15.311 1.744 Verbindlichkeiten 53.555 1.330 35.491 4.662 5 4.342 0 5.491 318.480 232.248 217.438 208.742 204.077 214.378 124.577 191.533 – 148.135 – 148.135 – 128.095 – 128.095 170.345 84.113 89.343 80.647 Finanzanlagen Vorräte Forderungen Sonstige Posten davon langfristig Saldierung Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche aus temporären Differenzen Latente Steuern auf Steuergutschriften Verlustvorträge (netto, nach Wertberichtigungen) – 457 – – 1.295 – 31.844 – 25.971 – 8.791 – 5.724 – 210.523 84.113 119.743 80.647 Der Betrag temporärer Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie aus Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen, für die gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerschulden bilanziert wurden, beträgt T € 7.878 (Vorjahr: T € 10.875). Die bestehenden nicht bilanzierten Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € innerhalb von einem Jahr 0 21 innerhalb von zwei Jahren 0 150 innerhalb von drei Jahren 526 1.580 innerhalb von vier Jahren 4.881 1.589 innerhalb von fünf Jahren oder später 1.466 4.854 6.873 8.194 unbegrenzt vortragsfähig 47.866 24.519 54.739 32.713 Der Betrag der latenten Steueransprüche, bei denen die Realisierung von zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen abhängt, die höher als die Ergebniseffekte aus der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen sind, und bei denen das Unternehmen zuletzt Verluste erlitten hat, beträgt T € 7.843 (Vorjahr: T € 4.435). Der Ansatz dieser Ansprüche liegt im Vorhandensein entsprechender Erwartungsrechnungen begründet, die eine Realisierung erwarten lassen. Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung 99 Es wurden latente Steuern in Höhe von T € 140.683 (Vorjahr: T € 62.729) direkt im Eigenkapital erfasst. Im Wesentlichen entfallen davon auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen T € 134.114 (Vorjahr: T € 62.525), auf Marktwertveränderungen von Wertpapieren T € – 11 (Vorjahr: T € – 2) und auf Marktwertveränderungen von als Cashflow Hedge designierten derivativen Finanzinstrumenten T € 1.120 (Vorjahr: T € 206). Der Steuersatz der B. Braun Melsungen AG beträgt 28,3 % (Vorjahr: 28,3 %). Der sich bei Anwendung des Steuersatzes der B. Braun Melsungen AG ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten: Steuersatz der B. Braun Melsungen AG Ergebnis vor Ertragsteuern Erwartete Ertragsteuern bei Steuersatz des Mutterunternehmens Unterschiede aus abweichenden Steuersätzen Anpassung latenter Steuererstattungsansprüche und -schulden aufgrund von Steuersatzänderungen Steuerminderungen aufgrund von steuerfreien Erträgen Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen Gewerbesteuerhinzurechnung/-kürzung sowie ähnliche ausländische Sachverhalte 2014 T € 2013 T € 28,3 % 28,3 % 407.639 422.481 – 115.239 – 119.393 4.291 838 3.750 528 27.715 15.769 – 17.457 – 18.115 – 1.459 – 1.463 Definitive Quellensteuern auf Gewinnausschüttungen – 959 – 1.330 Steuergutschriften („Tax Credits“) 4.560 16.933 Steueraufwand, der frühere Perioden betrifft 1.005 – 10 Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche – 1.476 – 164 Ergebnisse von Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 1.367 1.036 Sonstige Steuereffekte 2.576 – 1.615 – 91.326 – 106.986 22,4 % 25,3 % Tatsächlicher Steueraufwand Effektiver Steuersatz Der im Vergleich zum Vorjahr niedrigere effektive Steuersatz ist im Wesentlichen auf Einmaleffekte aus Steuergutschriften für Investitionen in Produktionsanlagen in Malaysia sowie aus steuerfreien Erträgen in Deutschland zurückzuführen. 11 Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie errechnet sich nach IAS 33 (Earnings per Share) aus der Division des Konzernjahresüberschusses nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Die Zahl der dividenden berechtigten Aktien blieb im Verlauf des Geschäftsjahres mit 19.404.000 konstant. Weder zum 31. Dezember 2014 noch zum 31. Dezember 2013 standen Aktien aus, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten. Das Ergebnis je Aktie beträgt € 15,21 (Vorjahr: € 15,14). Die in 2014 gezahlte Dividende für das vorangegangene Geschäftsjahr betrug € 32 Mio. (Vorjahr: € 24 Mio.) Die in 2014 gezahlte Dividende je Aktie betrug € 1,65 (Vorjahr: € 1,24). Die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2014 beträgt € 1,65 je Aktie. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der am 24. März 2015 stattfindenden Hauptversammlung. In diesem Konzernabschluss wird diese Dividendenverbindlichkeit nicht berücksichtigt. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 100 12 Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Materialaufwand In den Umsatzkosten sind die folgenden Materialaufwendungen enthalten: Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren 2014 T € 2013 T € 2.095.815 1.941.831 Der in der Berichtsperiode in den Umsatzkosten erfasste Aufwand für die Wertberichtigung von Vorräten beträgt T € 30.860 (Vorjahr: T € 24.002), der Betrag der im Geschäftsjahr erfassten Wertaufholung (Erhöhung des Nettoveräußerungswerts) T € 9.214 (Vorjahr: T € 8.703). Leasingzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen Geleistete Leasingzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen 2014 T € 2013 T € 81.274 70.921 In den Leasingzahlungen des „operating lease“ sind Zahlungen aus Untermietverhältnissen in Höhe von T € 1.054 (Vorjahr: T € 1.073) enthalten. Die Leasingaufwendungen werden überwiegend den Umsatzkosten zugeordnet. Personalaufwand / Personalstruktur In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die folgenden Personalaufwendungen verrechnet: Personalaufwand 2014 T € 2013 T € 1.693.096 1.566.984 267.592 247.603 70.601 70.711 2.031.289 1.885.298 Produktion 33.234 30.413 Marketing und Vertrieb Entgelte Soziale Abgaben Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Mitarbeiter nach Funktionen (Jahresdurchschnitt, einschl. Aushilfen) 11.956 11.274 Forschung und Entwicklung 1.698 1.556 Technik und Verwaltung 5.308 5.024 52.196 48.267 3.187 2.827 davon Teilzeitbeschäftigte Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen ergeben. Sie sind als Bestandteil des Zinsergebnisses ausgewiesen. Der Jahresdurchschnitt der Mitarbeiter wird unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der Erst- bzw. Endkonsolidierung zeitanteilig berechnet. In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten. Auf die erstmalig konsolidierten Gesellschaften entfielen im Jahresdurchschnitt 2014 697 Mitarbeiter, in 2013 339 Mit arbeiter. Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung 101 13 Gesamthonorar des Abschlussprüfers Für die im Geschäftsjahr 2014 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers wurden folgende Honorare weltweit als Aufwand erfasst: 2014 T € 2013 T € Abschlussprüfungen 4.541 4.162 davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland 1.020 958 52 68 4 4 andere Bestätigungsleistungen davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland Steuerberatungsleistungen 1.023 939 davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland 288 241 Sonstige Leistungen 613 384 davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland 265 1 6.229 5.553 1.577 1.204 davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland Der Posten Honorare für Abschlussprüfungen enthält die gesamten an PricewaterhouseCoopers gezahlten und noch zu zahlenden Honorare samt Auslagen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung des Jahresabschlusses der B. Braun Melsungen AG und deren Tochterunternehmen. Honorare für Bestätigungsleistungen betreffen überwiegend Prüfungen im Rahmen von Akquisitionen und Desinvestitionen, die Prüfung des internen Kontrollsystems, insbesondere von IT-Systemen, sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtlichen Vorgaben. Der Posten Steuerberatungsleistungen umfasst insbesondere Honorare für Beratung im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuererklärungen, die Prüfung von Steuerbescheiden, die Unterstützung bei Betriebsprüfungen oder anderen Anfragen der Steuerbehörden sowie die Steuerberatung im Zusammenhang mit Transferpreisen. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 102 Erläuterungen der Konzernbilanz 14 Immaterielle Vermögenswerte Anschaffungs- oder Herstellungskosten Erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen Gesamt T € T € T € T € T € 103.331 340.481 56.128 59.725 559.665 Währungsveränderungen – 9.287 – 11.766 – 2.401 – 24 – 23.478 Zugänge zum Konsolidierungskreis 29.500 16.232 0 0 45.732 01. 01. 2013 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 Zugänge 0 15.943 10.021 25.742 51.706 Umbuchungen 0 6.717 0 – 5.420 1.297 Zuschreibungen 0 0 0 0 0 Abgänge 0 – 4.314 – 45 – 222 – 4.581 123.544 363.293 63.703 79.801 630.341 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 Währungsveränderungen – 6.007 9.872 8.197 – 22 12.040 Zugänge zum Konsolidierungskreis 51.980 34.321 0 4 86.305 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis 0 – 247 0 0 – 247 Zugänge 0 18.177 13.805 39.948 71.930 Umbuchungen 0 14.777 0 – 10.741 4.036 Zuschreibungen 0 0 0 0 0 Abgänge 0 – 18.665 0 – 120 – 18.785 169.517 421.528 85.705 108.870 785.620 Kumulierte Abschreibungen 2014 503 256.681 13.810 0 270.994 Kumulierte Abschreibungen 2013 503 233.649 10.453 0 244.605 Buchwerte 31. 12. 2014 169.014 164.847 71.895 108.870 514.626 Buchwerte 31. 12. 2013 31. 12. 2014 123.041 129.644 53.250 79.801 385.736 Abschreibungen des Geschäftsjahres 0 32.277 2.024 113 34.414 davon außerplanmäßig 0 906 1.565 0 2.471 Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von € 34,4 Mio. (Vorjahr: € 34,6 Mio.) erfolgswirksam über die Funktionskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der B. Braun-Konzern hat im Geschäftsjahr Entwicklungskosten in Höhe von € 13,8 Mio. (Vorjahr: € 10,0 Mio.) aktiviert. Die für die Aktivierung erforderlichen Voraussetzungen wurden kumulativ erfüllt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf Cash Generating Units (zahlungsmittelgenerierende Einheiten) verteilt. Jede dieser Cash Generating Units stellt die Investition des Konzerns nach Geschäftsbereich und Tätigkeitsland dar. Erläut erungen der Konzernbilanz 103 Eine Zusammenfassung der Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen sind im Folgenden dargestellt: Hospital Care Aesculap OPM Gesamt T € B. Braun Avitum T € T € T € 45.218 5.130 19.153 53.540 123.041 Umsatzwachstum p. a. Diskontierungssatz 3,2 % 2,9 % 2,7 % 3,5 % 7,6 % 7,5 % 7,1 % 8,1 % 43.113 9.627 19.153 97.121 Umsatzwachstum p. a. 2,6 % 2,2 % 2,1 % 2,6 % Diskontierungssatz 8,0 % 7,9 % 7,6 % 8,4 % T € 31.12. 2013 Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte 31.12. 2014 Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte 169.014 Der erzielbare Betrag einer CGU bestimmt sich durch Ermittlung ihrer Nutzungswerte. Diese Berechnungen basieren auf prognostizierten Cashflows, die aus der vom Management verabschiedeten Dreijahreserwartungsrechnung abgeleitet werden. Das Management hat die budgetierte Bruttomarge basierend auf Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung bestimmt. Die gewogenen durchschnittlichen Wachstumsraten stimmen weitgehend mit denen der Voraussagen aus Industrieberichten überein. Die genutzten Diskontierungszinssätze sind Vorsteuerzinssätze und reflektieren die spezifischen Risiken der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Läge die tatsächliche Bruttomarge zukünftig 10 % unter der nach Schätzung des Managements am 31. Dezember 2014 erwarteten Bruttomarge, hätte sich ebenfalls keine Wertminderung auf die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Gleiches gilt, wenn der Abzinsungssatz, der bei der Berechnung des DCF angewendet wurde, um 10 % über der Schätzung des Managements gelegen hätte. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 104 15 Sachanlagen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 01. 01. 2013 Währungsveränderungen Zugänge zum Konsolidierungskreis Zugänge Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt T € T € T € T € T € 1.410.221 2.159.534 744.919 558.569 4.873.243 – 32.097 – 66.462 – 36.519 – 19.717 – 154.795 3.055 1.341 3.525 0 7.921 48.429 103.925 58.819 297.134 508.307 Umbuchungen 83.669 78.878 40.660 – 204.503 – 1.296 Abgänge – 6.135 – 26.387 – 36.684 – 15.727 – 84.933 1.507.142 2.250.829 774.720 615.756 5.148.447 25.105 65.887 15.390 15.726 122.108 9.691 2.128 10.528 250 22.597 80.185 121.799 75.772 366.031 643.787 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 Währungsveränderungen Zugänge zum Konsolidierungskreis Zugänge Umbuchungen 147.920 180.372 28.263 – 360.591 – 4.036 Abgänge – 19.609 – 38.920 – 39.103 – 3.121 – 100.753 31. 12. 2014 1.750.434 2.579.375 864.494 634.051 5.828.354 Kumulierte Abschreibungen 2014 493.980 1.473.407 557.566 849 2.525.802 Kumulierte Abschreibungen 2013 441.722 1.306.246 503.660 191 2.251.819 Buchwerte 31. 12. 2014 1.256.454 1.105.968 306.928 633.202 3.302.552 Buchwerte 31. 12. 2013 1.065.420 944.583 271.060 615.565 2.896.628 46.898 162.161 73.603 984 283.646 149 1.436 94 984 2.663 Abschreibungen des Geschäftsjahres davon außerplanmäßig Zum Geschäftsjahresende bestanden keine unerfüllten Bedingungen oder Erfolgsunsicherheiten, die eine Korrektur des Bilanzansatzes erforderlich machten. Die im Geschäftsjahr aktivierten Fremdkapitalkosten betragen T € 4.713 (Vorjahr: T € 5.965). Der der Berechnung zugrunde gelegte Zinssatz beträgt 2,2 % (Vorjahr: 3,9 %). In der Bilanz werden vermögenswertbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Höhe von T € 1.459 (Vorjahr: T € 2.483) von den Buchwerten der entsprechenden Vermögenswerte abgesetzt. Der derzeitige Buchwert von Sachanlagen, die mittels Zuwendungen der öffentlichen Hand angeschafft wurden, beträgt T € 43.142 (Vorjahr: T € 65.504). Erläut erungen der Konzernbilanz 105 16 Finanzierungsleasing Die immateriellen Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen schließen folgende Beträge ein, bei denen der Konzern Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing ist: Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Kumulierte Abschreibung 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 680 603 – 142 – 114 Gebäude 133.581 135.201 Kumulierte Abschreibung – 42.102 – 40.030 Technische Anlagen und Maschinen 7.169 11.353 Kumulierte Abschreibung – 4.738 – 7.045 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.218 10.245 Kumulierte Abschreibung – 7.850 – 7.104 Nettobuchwert 97.816 103.109 Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen haben folgende Fälligkeiten: 31. 12. 2014 31. 12. 2013 Nominalwert Abzinsungsbetrag Barwert Nominalwert Abzinsungsbetrag Barwert T € T € T € T € T € T € Bis zu 1 Jahr 11.013 2.724 8.289 11.426 3.114 8.312 Nach mehr als 1 und bis zu 5 Jahren 30.508 7.527 22.981 36.322 9.239 27.083 Nach mehr als 5 Jahren 40.334 3.318 37.016 43.982 4.918 39.064 81.855 13.569 68.286 91.730 17.271 74.459 Die zwei größten Finanzierungsleasingverträge betreffen die Immobilie der LIFE -Fabrik der Sparte Hospital Care (Buchwert € 28,2 Mio.) sowie die Benchmark-Factory der Sparte Aesculap (Buchwert € 16,1 Mio.). Die Leasingvereinbarungen weisen unterschiedliche Konditionen, Zinsanpassungsklauseln und Ankaufsoptionen auf. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 106 17 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und Gemeinschaftsunternehmen sowie sonstige Finanzanlagen Der B. Braun-Konzern ist mit 18,01 % an der Rhön-Klinikum AG mit Sitz in Bad Neustadt an der Saale beteiligt. Die Rhön-Klinikum AG ist eine private börsennotierte Betreibergesellschaft von Krankenhäusern, Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Ein maßgeblicher Einfluss des B. Braun-Konzerns auf die Gesellschaft leitet sich aus der Höhe des Stimmrechtsanteils und einer Organvertretung im Aufsichtsrat der Gesellschaft ab. Die Beteiligung wird aus diesen Gründen seit dem 1. Juli 2014 erstmalig nach der Equity-Methode bewertet. Die zusammengefassten Finanzinformationen der Gesellschaft stellen sich wie folgt dar: Vermögen Schulden Eigenkapital Erlöse Gewinn / Verlust Gesamtergebnis Erhaltene Dividenden T € T € T € T € T € T € T € 3.426.182 2.203.753 1.222.429 314.809 18.756 18.756 6.223 2014 Rhön-Klinikum AG Da das Jahresergebnis 2014 der Rhön-Klinikum AG zum Berichtszeitpunkt des B. Braun-Konzerns nicht vorlag, wurde dieses auf Basis des Ergebnisses des dritten Quartals geschätzt. Die angegebenen Bilanzwerte basieren auf dem Abschluss des dritten Quartals. Der beizulegende Zeitwert der Beteiligung beträgt zum Bilanzstichtag € 305,9 Mio. Die Überleitung der Finanzinformationen auf den Buchwert des Konzernanteils stellen sich wie folgt dar: Nettobuchwert 01. 07. 2014 Gewinn / Verlust Kapitalherabsetzung Nettobuchwert 30. 09. 2014 Anteil am Kapital 18,01 % Veränderung aufgrund Kapital herabsetzung Geschäftsoder Firmenwert Buchwert 31. 12. 2014 T € T € T € T € T € T € T € T € 2.843.112 18.309 – 1.654.781 1.206.640 217.316 56.970 3.783 278.069 2014 RhönKlinikum AG Die Anteile des Konzerns an seinen sonstigen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stellen sich wie folgt dar: 2014 T € 2013 T € 51.688 47.933 1.638 3.108 Sonstige assoziierte Unternehmen Buchwert der Anteile Anteil am Gewinn / Verlust Anteil am sonstigen Ergebnis Anteil am Gesamtergebnis 0 0 1.638 3.108 1.726 1.391 – 38 59 Gemeinschaftsunternehmen Buchwert der Anteile Anteil am Gewinn / Verlust Anteil am sonstigen Ergebnis Anteil am Gesamtergebnis 0 0 – 38 59 Erläut erungen der Konzernbilanz 107 Zum 31. Dezember 2014 umfassen die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von € 16,5 Mio. (Vorjahr: € 10,6 Mio.). Anschaffungskosten 01. 01. 2013 Währungsveränderungen Zugänge zum Konsolidierungskreis Abgänge aus dem Konsolidierungskreis Zugänge Umbuchungen Zuschreibungen Abgänge Marktwertanpassung 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 Währungsveränderungen Zugänge zum Konsolidierungskreis Abgänge aus dem Konsolidierungskreis Zugänge Umbuchungen Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen Übrige Beteiligungen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Wertpapiere des Anlage vermögens Sonstige Ausleihungen Gesamt T € T € T € T € T € T € 44.297 24.530 1.582 737 18.301 89.447 0 0 – 70 0 – 19 – 89 81 – 43.441 0 0 0 – 43.360 0 0 0 0 0 0 4.856 37.287 203 424.786 2.289 469.421 0 10.848 0 0 – 10.848 0 0 0 0 0 0 0 – 1.301 – 9.067 0 0 – 3.854 – 14.222 0 0 0 18.378 0 18.378 47.933 20.157 1.715 443.901 5.869 519.575 0 0 14 0 2 16 1.722 3 0 0 0 1.725 0 – 102.189 0 0 0 – 102.189 7.057 104.179 63 99.779 4.520 215.598 0 274.771 0 0 – 274.771 0 Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0 Abgänge 0 – 3.744 0 – 249.792 – 944 – 254.480 Marktwertanpassung 31. 12. 2014 Kumulierte Abschreibungen 2014 Kumulierte Abschreibungen 2013 0 0 0 – 18.394 0 – 18.394 331.483 18.406 1.792 723 9.447 361.851 0 29 0 0 20 49 0 29 0 1 20 50 Buchwerte 31. 12. 2014 331.483 18.377 1.792 723 9.427 361.802 Buchwerte 31. 12. 2013 47.933 20.128 1.715 443.900 5.849 519.525 0 0 0 – 1 700 699 Abschreibungen des Geschäftsjahres Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 108 18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Überfälligkeitsanalyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen a) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht wertgemindert sind Summe Noch nicht fällig Überfällig bis 30 Tage Überfällig von 31 bis 60 Tage Überfällig von 61 bis 90 Tage Überfällig von 91 bis 180 Tage Überfällig mehr als 180 Tage 941.407 636.519 90.317 34.400 25.145 46.854 108.172 965.458 702.327 78.118 39.841 29.468 53.357 62.347 31. 12. 2013 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31. 12. 2014 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ein wesentlicher Teil der überfälligen nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfällt auf Forderungen an Sozialversicherungsträger sowie staatliche Unternehmen oder Unternehmen mit öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Der Rückgang der mehr als 180 Tage überfälligen Forderungen resultiert im Wesentlichen aus Forderungen gegen staatliche Krankenhäuser in den Ländern Spanien und Portugal. b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die einzelwertberichtigt sind Summe Noch nicht fällig Überfällig bis 30 Tage Überfällig von 31 bis 60 Tage Überfällig von 61 bis 90 Tage Überfällig von 91 bis 180 Tage Überfällig mehr als 180 Tage 31. 12. 2013 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen Buchwert 52.938 14.952 3.797 1.635 699 3.099 28.756 – 23.204 – 3.924 – 1.396 – 641 – 442 – 1.008 – 15.793 29.734 11.028 2.401 994 257 2.091 12.963 49.287 14.378 3.649 1.230 1.794 3.605 24.631 – 21.056 – 3.380 – 1.410 – 611 – 367 – 1.122 – 14.166 28.231 10.998 2.239 619 1.427 2.483 10.465 31. 12. 2014 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigungen Buchwert Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Erläut erungen der Konzernbilanz 109 Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: Stand der Wertberichtigungen am 1. Januar Währungsveränderung 2014 T € 2013 T € 27.295 36.473 495 – 1.288 Zuführungen 10.865 7.973 Verbrauch – 4.553 – 3.906 Auflösungen – 5.936 – 11.957 Stand der Wertberichtigungen am 31. Dezember 28.166 27.295 davon Einzelwertberichtigungen 21.056 23.203 7.110 4.092 davon pauschalierte Einzelwertberichtigungen Der Gesamtbetrag der Zuführungen setzt sich zusammen aus Zuführungen auf Grund von Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen. In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt: Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen 2014 T € 2013 T € 12.227 10.045 4.253 3.374 Der beizulegende Zeitwert der erhaltenen Sicherheiten beträgt T € 4.139 (Vorjahr: T € 4.120). Bei den Sicherheiten handelt es sich überwiegend um Zahlungsgarantien mit Laufzeiten bis zum Dezember 2015. Im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gibt es keine Konzentration hinsichtlich einzelner Kunden, Währungen oder geografischer Merkmale. Die höchste Forderung an einen Kunden entspricht ca. 1 % der ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms (ABS -Programm) mit einem Volumen von bis zu € 100 Mio. haben B. Braun-Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2014 Forderungen in Höhe von € 71,9 Mio. (Vorjahr: € 85,1 Mio.) verkauft. Grundlage für die Transaktion ist die Abtretung von Handelsforderungen einzelner B. Braun-Unternehmen im Rahmen einer stillen Zession an eine strukturierte Einheit. Eine strukturierte Einheit ist nach IFRS 10 dann zu konsoli dieren, wenn die Kriterien für eine Beherrschung dieser Gesellschaft erfüllt sind (IFRS 10.B2). Das Vorliegen eines Beherrschungsverhältnisses setzt Entscheidungsmacht und variable Rückflüsse sowie eine Verknüpfung zwischen beiden voraus. Da B. Braun nicht an der Variabilität der strukturierten Einheit partizipiert, ist diese Gesellschaft nicht im Konzernabschluss zu konsolidieren. Die Anforderungen an einen Forderungsabgang nach IAS 39.15 werden erfüllt, da die Forderungen gemäß IAS 39.18 a übertragen werden. Die Prüfung von IAS 39.20 ergibt, dass weder nahezu alle Chancen und Risiken übertragen noch zurückbehalten worden sind. Die Kontrolle über die Forderungen ist bei B. Braun verblieben, da eine Weiterveräußerung der Forderungen für strukturierte Einheit wirtschaftlich nachteilig ist. Gemäß IAS 39.30 ist folglich das verbleibende anhaltende Engagement (continuing involvement) von B. Braun zu erfassen. Dieses umfasst zum einen den maximalen Betrag, den B. Braun aus der übernommenen Ausfallgarantie im ersten bzw. dritten Rang eventuell zurückzahlen müsste (T € 1.381, Vorjahr: T € 1.687). Zum anderen werden die maximal zu erwartenden Zinszahlungen bis zum Zahlungseingang in Bezug auf den Buchwert der übertragenen Forderungen bilanziert (T € 199, Vorjahr: T € 340). Der beizulegende Zeitwert der Garantie bzw. der zu übernehmenden Zinszahlungen wurde mit T € 91 (Vorjahr: T € 145) angesetzt und erfolgswirksam als sonstige Verbindlichkeit passiviert. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 110 19 Sonstige Vermögenswerte 31. 12. 2014 Sonstige Steuerforderungen Forderungen an Sozialversicherungsträger Forderungen an Mitarbeiter 31. 12. 2013 Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr T € T € T € T € 46.303 0 44.726 0 777 451 1.553 325 390 3.846 349 3.932 Geleistete Anzahlungen 10.083 417 12.051 182 Rechnungsabgrenzungsposten 36.686 3.505 25.809 2.816 97.695 4.722 88.071 3.713 29.474 0 14.875 0 7.793 0 5.632 0 Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere Zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere 15.748 0 13.421 0 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 77.085 20.587 69.013 20.113 130.100 20.587 102.941 20.113 227.795 25.309 191.012 23.826 Unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten werden im Wesentlichen gewährte Kredite ausgewiesen. Hinsichtlich des Bestands der sonstigen Forderungen deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Am Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Überfälligkeiten oder Wertberichtigungen. 20 Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 245.227 224.894 Wertberichtigungen – 14.607 – 12.866 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe – netto 230.620 212.028 Unfertige Erzeugnisse 163.502 144.454 Wertberichtigungen Unfertige Erzeugnisse – netto – 5.048 – 5.748 158.454 138.706 Fertige Erzeugnisse, Waren 682.589 608.005 Wertberichtigungen – 65.947 – 57.218 Fertige Erzeugnisse, Waren – netto 616.642 550.787 1.005.716 901.521 Wie im Vorjahr wurden keine Vorräte als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet. 21 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten und Kontokorrentkredite. In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt. Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen. Erläut erungen der Konzernbilanz 111 22 Gezeichnetes Kapital Mit Wirkung vom 2. April 2014 hat die B. Braun Melsungen AG das Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln von € 600 Mio. auf € 800 Mio. ohne Ausgabe neuer Aktien erhöht. Das Grundkapital ist in 19.404.000 nennbetragslose auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, welche voll eingezahlt sind. Eine nennbetragslose Stückaktie entspricht rechnerisch einem Anteil am gezeichneten Kapital von € 41,23. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2018 das Grundkapital um bis zu € 100 Mio. durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Geldeinlagen zu erhöhen. 23 Kapital- und Gewinnrücklagen Die Kapitalrücklage enthält das Agio aus vorangegangenen Kapitalerhöhungen der B. Braun Melsungen AG. Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren enthalten die Gewinnrücklagen den Konzern jahresüberschuss abzüglich der nicht beherrschenden Anteile. Die in den Gewinnrücklagen enthaltene gesetzliche Rücklage beträgt € 29,4 Mio. Entwicklung der sonstigen Rücklagen 01. 01. 2013 Rücklage für Cashflow Hedges Marktbewertung von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen Gesamt T € T € T € T € – 1.762 – 21 – 13.211 – 14.994 0 18.303 0 18.303 – 83 0 0 – 83 Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern Marktwertveränderungen von Wertpapieren Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen Veränderung aus der Währungsumrechnung Summe 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 0 0 – 137.814 – 137.814 – 83 18.303 – 137.814 – 119.594 – 1.845 18.282 – 151.025 – 134.588 0 – 18.277 0 – 18.277 – 2.871 0 0 – 2.871 Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern Marktwertveränderungen von Wertpapieren Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen Veränderung aus der Währungsumrechnung 0 0 68.107 68.107 Summe – 2.871 – 18.277 68.107 46.959 31. 12. 2014 – 4.716 5 – 82.918 – 87.629 Die Entwicklung der übrigen Bestandteile des Eigenkapitals kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden. Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 112 24 Nicht beherrschende Anteile Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen. Fremdanteile bestehen insbesondere bei der Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen, der B. Braun Medical AG, Emmenbrücke/Schweiz, und der B. Braun Austria Ges.m.b.H., Maria Enzersdorf / Österreich. Die zusammengefassten Finanzinformationen dieser Tochterunternehmen vor zwischenbetrieblicher Eliminierung stellen sich wie folgt dar: Vermögen Schulden Erlöse T € T € T € 51.556 29.462 64.680 2013 Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich B. Braun Medical AG, Schweiz 64.237 22.220 59.231 310.028 95.516 260.523 425.821 147.198 384.434 56.772 34.572 65.977 2014 Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich B. Braun Medical AG, Schweiz 67.211 23.810 58.112 337.085 125.098 268.221 461.068 183.480 392.310 25 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 1.098.474 798.464 Für das Geschäftsjahr 2015 werden Zahlungen in Höhe von € 35,4 Mio. erwartet. Davon entfallen € 10,1 Mio. auf Beiträge in die externen Planvermögen und € 25,3 Mio. auf Leistungen, die direkt vom Arbeitgeber an die Versorgungsberechtigten ausgezahlt werden. Im Konzern bestehen Zusagen auf betriebliche Altersversorgungsleistungen, die im Rahmen von Beitrags- und Leistungsplänen erbracht werden. Bei den Beitragsplänen geht der Konzern über die Zahlung eines Beitrages hinaus keine weitere Verpflichtung ein. Die Aufwendungen hierfür werden im operativen Ergebnis in Höhe des gezahlten Beitrages erfasst und belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf € 19,2 Mio. (Vorjahr: € 19,0 Mio.). Des Weiteren werden in einer Vielzahl von Ländern (einschließlich Deutschland) Beiträge für eine gesetzliche Grundversorgung der Arbeitnehmer geleistet. Da hierbei unterschiedliche Sozialversicherungsleistungen abgedeckt werden, können keine exakten Angaben zu dem Teil gemacht werden, der auf reine Altersversorgungsleistungen entfällt. Diese Aufwendungen sind in der in Textziffer 12 „Personalaufwand“ dargestellten Position „Soziale Abgaben“ enthalten. Die Ansprüche der Mitarbeiter aus den Leistungsplänen beruhen auf gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen. Erläut erungen der Konzernbilanz 113 hierauf entfallende(r) Gewinn / Verlust sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis Cash Flow nicht beherrschende Anteile Gewinn / Verlust Dividende T € T € T € T € % T € T € 1.130 – 933 197 – 2 40 452 485 10.513 – 532 9.981 24 40 4.205 3.200 19.187 – 9.725 9.462 – 521 49 9.402 4.777 30.830 – 11.190 19.640 – 499 14.059 8.462 1.664 – 1.406 258 – 5 40 666 440 10.419 – 1.068 9.351 37 40 4.168 3.400 23.491 – 30.038 – 6.547 – 1.689 49 11.511 4.836 35.574 – 32.512 3.062 – 1.657 16.344 8.676 Bei den auf gesetzlichen Regelungen basierenden Leistungsplänen handelt es sich im Wesentlichen um im Ausland bestehende Leistungsverpflichtungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die in Form eines Kapitalbetrages erbracht werden. Die Leistungshöhe ergibt sich überwiegend in Abhängigkeit von der Dienstzeit und der Höhe des zuletzt bezogenen Gehalts. Rund 70 % der Pensionsverpflichtung im Konzern entfallen auf inländische Versorgungszusagen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Zusagen auf lebenslange Rentenleistungen, die im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen der Altersgrenze erbracht werden. Die wesentlichen inländischen Versorgungspläne für Mitarbeiter mit Eintritt ab 1992 sind altersabhängige beitragsorientierte Bausteinpläne. Mitarbeitern mit Eintritt vor 1992 wurden bis auf wenige Ausnahmen endgehaltsabhängige Zusagen erteilt. Die Finanzierung der Altersversorgung im Inland erfolgt im Wesentlichen über Pensionsrückstellungen. Rund 10 % der Pensionsverpflichtung entfallen auf Versorgungszusagen in der Schweiz. Die Leistungen werden als lebenslange Rentenleistungen erbracht und im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen der Altersgrenze gewährt. Bei den Pensionszusagen handelt es sich um beitragsorientierte Pläne mit gesetzlich vorgeschriebenen Verrentungssätzen auf Basis impliziter Zinsgarantien. Rund 10 % der Pensionsverpflichtung entfallen auf Versorgungszusagen in den USA . Hier handelt es sich um Renten zusagen mit Kapitalwahloption. Die Leistungen werden bei Invalidität, Tod oder Erreichen der Altersgrenze gewährt. Bei der Zusage handelt es sich im Wesentlichen um einen Karrieredurchschnittsgehaltsplan für die bis 1998 erdienten Leistungen. Die Leistungszuwächse seither erfolgen als Cash Balance Plan. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 114 Die Finanzierung der Altersversorgung in der Schweiz und den USA erfolgt über landestypische externe Pensions einrichtungen. In beiden Ländern bestehen grundsätzlich Mindestfinanzierungsanforderungen. Diese können in seltenen Fällen die Festlegung zukünftiger Finanzierungsbeiträge beeinflussen. Die zugesagten Leistungen bergen für den B. Braun-Konzern neben dem Langlebigkeitsrisiko, dem Rentenanpassungs risiko und dem Gehaltssteigerungsrisiko auch Kapitalmarktrisiken, die sowohl Auswirkungen auf die Erträge aus dem Planvermögen als auch auf den Rechnungszins haben können. Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am Bilanzstichtag erdienten Anteils an der Versorgungsleistung unter Berücksichtigung künftiger Trendannahmen (Defined Benefit Obligation) abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts des externen Planvermögens. Die Defined Benefit Obligation wird unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method) berechnet. Der Zinssatz zur Ermittlung der Barwerte entspricht im Regelfall den Zinssätzen laufzeitkongruenter hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen. Der Rückstellungsbetrag in der Bilanz ermittelt sich wie folgt: Barwert der Pensionsverpflichtung Externes Planvermögen Unter- bzw. Überdeckung Effekt aus Vermögenswertlimitierung Pensionsrückstellung (Netto) davon Aktivum davon Passivum 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 1.366.903 1.032.283 – 268.429 – 234.096 1.098.474 798.187 0 277 1.098.474 798.464 502 8 1.098.976 798.472 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 277 0 Die Vermögenswertlimitierung im Geschäftsjahr entwickelte sich wie folgt: Vermögenswertlimitierung zu Beginn des Jahres Zins auf den Effekt der Vermögenswertlimitierung Veränderung der Vermögenswertlimitierung 13 0 – 299 272 Effekte aus der Währungsumrechnung 9 5 Vermögenswertlimitierung am Ende des Jahres 0 277 Erläut erungen der Konzernbilanz 115 Der in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltene Aufwand setzt sich wie folgt zusammen: 2014 T € 2013 T € laufender Dienstzeitaufwand 36.414 35.243 Planänderungen / nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand – 2.342 – 314 (Gewinne) / Verluste aus Planabgeltungen / Planwegfall Dienstzeitaufwand 1 20 34.073 34.949 Zinsaufwand auf die Pensionsverpflichtung 39.050 37.487 Zinsertrag auf das externe Planvermögen – 8.645 – 6.802 0 0 Zinsertrag auf Erstattungsansprüche Zins auf die Vermögenswertlimitierung Nettozinsaufwand aus der Versorgungsverpflichtung Verwaltungskosten und Steuern 13 0 30.418 30.685 721 724 Pensionsaufwendungen aus Leistungsplänen 65.212 66.358 davon operatives Ergebnis 34.794 35.673 davon Finanzergebnis 30.418 30.685 Pensionsaufwendungen aus Beitragsplänen 19.239 19.005 Pensionsaufwendungen 84.451 85.363 Die Überleitung der Pensionsverpflichtung und des externen Planvermögens stellt sich wie folgt dar: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 1.032.283 1.031.366 laufender Dienstzeitaufwand 36.414 35.243 Planänderungen / (nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand) – 2.342 – 314 Barwert der Verpflichtung zu Beginn des Jahres Effekte aus Planabgeltung / Planwegfall Zinsaufwand auf die Versorgungsverpflichtung gezahlte Renten- und Kapitalbeträge ohne Administrationskosten 1 20 39.050 37.487 – 42.486 – 39.320 Abgeltungszahlungen – 190 – 20 Arbeitnehmerbeiträge 3.673 3.489 271.362 – 21.852 Effekte aus geänderten finanziellen Annahmen Effekte aus geänderten demografischen Annahmen 1.189 – 676 Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen 9.104 – 3.234 Effekte aus Übertragungen 2.306 8 Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen Effekte aus der Währungsumrechnung Barwert der Verpflichtung am Ende des Jahres – 1 0 16.540 – 9.914 1.366.903 1.032.283 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 116 Marktwert des Planvermögens zu Beginn des Jahres Zinsertrag des externen Planvermögens 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 234.096 220.776 8.645 6.802 Neubewertungen des externen Planvermögens 12.441 10.043 Beiträge des Arbeitgebers 13.045 15.896 Beiträge des Arbeitnehmers gezahlte Renten und Kapitalzahlungen des Fonds (inkl. Administrationskosten) Abgeltungszahlungen Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen und Übertragungen 3.673 3.489 – 18.578 – 16.293 0 – 20 2.259 0 12.848 – 6.597 268.429 234.096 31. 12. 2014 % 31. 12. 2013 % Aktien und ähnliche Wertpapiere 23 25 Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz 13 13 Effekte aus der Währungsumrechnung Marktwert des Planvermögens am Ende des Jahres Die Zusammensetzung des Planvermögens stellt sich wie folgt dar: Immobilien 0 0 53 53 Barvermögen 2 1 Derivate 0 0 Investment Fonds 9 8 Sonstige Vermögenswerte 0 0 100 100 Versicherungsverträge Die Zusammensetzung des Planvermögens, für das gehandelte Marktpreise vorhanden sind, ist wie folgt: 31. 12. 2014 % 31. 12. 2013 % Aktien und ähnliche Wertpapiere 23 25 Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz 13 13 Immobilien 0 0 Versicherungsverträge 0 0 Barvermögen 2 1 Derivate 0 0 Investment Fonds 9 8 Sonstige Vermögenswerte 0 0 47 47 Das Planvermögen ist nicht in eigene Finanzinstrumente investiert. Erläut erungen der Konzernbilanz 117 88 % der Aktien und ähnlichen Wertpapiere entfallen auf das Planvermögen in den USA . Die Aufsicht über das Plan vermögen in den USA obliegt einem Pensionskomitee, das eine angemessene Streuung sicherstellt. In den Geschäftsjahren 2014 und 2013 hat sich die Pensionsrückstellung folgendermaßen entwickelt: Pensionsrückstellung (Netto) 01. 01. Übertragungen 2014 T € 2013 T € 798.464 810.590 47 8 – 37.876 – 39.647 65.212 66.358 Im Eigenkapital (OCI) erfasste Neubewertungen 268.927 – 35.533 davon Effekte aus geänderten finanziellen Annahmen der Pensionsverpflichtung 271.362 – 21.852 1.189 – 676 Zahlungen Pensionsaufwand davon Effekte aus geänderten demographischen Annahmen der Pensionsverpflichtung davon Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen der Pensionsverpflichtung davon Neubewertungen des externen Planvermögens davon sonstige Effekte Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen 9.104 – 3.234 – 12.441 – 10.043 – 287 272 – 1 0 3.701 – 3.312 1.098.474 798.464 31. 12. 2014 % 31. 12. 2013 % Rechnungszins 2,5 3,8 Gehaltssteigerungstrend 2,9 2,9 Rentensteigerungstrend 1,5 1,7 2014 % 2013 % Rechnungszins zur Ermittlung des Zinsaufwandes 3,8 3,7 Rechnungszins zur Ermittlung des laufenden Dienstzeitaufwandes 4,1 4,1 Gehaltssteigerungstrend 2,9 2,9 Rentensteigerungstrend 1,7 1,7 Effekte aus der Währungsumrechnung Pensionsrückstellung (Netto) 31. 12. Bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtung wurden folgende Prämissen zu Grunde gelegt: Der Ermittlung des Pensionsaufwandes liegen folgende Annahmen zu Grunde: Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden für die Bewertung der inländischen Versorgungsverpflichtungen die Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck verwendet. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 118 Bei den angegebenen Werten handelt es sich um gewichtete Durchschnittswerte. Für den Euroraum wurde zur Ermittlung der Pensionsverpflichtung ein Rechnungszins von 2,4 % (Vorjahr: 3,9 %) angesetzt. Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse wurde gemäß Vorjahresverfahren ermittelt. Dabei wird jeweils eine Annahme geändert, wobei die übrigen Annahmen unverändert bleiben. Mögliche Korrelationen zwischen den einzelnen Annahmen werden hierbei nicht betrachtet. Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse ist wie folgt: Verpflichtungserhöhende Wirkung 2014 % 2013 % Rechnungszins um 25 Basispunkte reduziert 4 4 Gehaltssteigerungstrend um 25 Basispunkte erhöht 1 1 Rentensteigerungstrend um 25 Basispunkte erhöht 2 2 Erhöhung der Lebenserwartung um 1 Jahr 3* 3* *Effekt im Inland Die verpflichtungsreduzierenden Sensitivitäten wirken sich vergleichbar aus. Die gewichtete Duration der Verpflichtung beträgt 21 Jahre (Vorjahr: 18 Jahre). 26 Sonstige Rückstellungen Die wesentlichen Rückstellungsgruppen haben sich wie folgt entwickelt: Sonstige langfristige Rückstellungen 01. 01. 2013 Währungsveränderungen Veränderungen Konsolidierungskreis PersonalUngewisse aufwendungen Verbindlichkeiten Übrige Gesamt T € T € T € T € 57.964 7.875 10.575 76.414 – 699 – 677 – 121 – 1.497 286 0 286 0 – 1 0 0 – 1 491 0 0 491 Verbrauch – 5.694 – 1.946 – 3.519 – 11.159 Auflösung – 69 – 11 – 30 – 110 Aufzinsung Umbuchungen Zuführung 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 Währungsveränderungen Veränderungen Konsolidierungskreis 5.301 1.894 2.164 9.359 57.293 7.421 9.069 73.783 1.725 – 86 – 19 1.620 113 0 13 126 Aufzinsung 0 0 0 0 Umbuchungen 0 0 0 0 Verbrauch – 3.689 – 2.052 – 943 – 6.684 Auflösung – 694 – 355 – 380 – 1.429 Zuführung 9.749 1.990 503 12.242 64.497 6.918 8.243 79.658 31. 12. 2014 Erläut erungen der Konzernbilanz Sonstige kurzfristige Rückstellungen 01. 01. 2013 Währungsveränderungen Umbuchungen Veränderungen Konsolidierungskreis Verbrauch 119 Personalaufwendungen GewährUngewisse leistungen Verbindlichkeiten Übrige Gesamt T € T € T € T € T € 3.187 8.186 5.833 14.414 31.620 – 148 – 137 – 66 – 828 – 1.179 0 0 0 0 0 282 16 276 49 623 – 2.572 – 4.593 – 677 – 7.699 – 15.541 – 2.370 Auflösung – 236 – 281 – 642 – 1.211 Zuführung 1.667 4.922 2.243 15.216 24.048 31. 12. 2013 / 01. 01. 2014 2.180 8.113 6.967 19.941 37.201 79 417 195 1.229 1.920 0 0 0 0 0 571 10 56 292 929 Verbrauch – 1.880 – 7.637 – 1.889 – 8.794 – 20.200 Auflösung – 636 – 91 – 1.087 – 4.880 – 6.694 Zuführung 1.651 7.920 3.218 13.685 26.474 31. 12. 2014 1.965 8.732 7.460 21.473 39.630 Währungsveränderungen Umbuchungen Veränderungen Konsolidierungskreis Die langfristigen Rückstellungen für Personalaufwendungen beinhalten im Wesentlichen Vorsorgen für Altersteilzeit und Jubiläumsvergütungen. Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Vorsorgen für sonstige Verpflichtungen des Personal- und Sozialbereichs, Garantieverpflichtungen, drohende Verluste aus Kontrakten, Rechts- und Beratungskosten sowie eine Vielzahl erkennbarer Einzelrisiken. Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vorwiegend ausstehende Rechnungen, Boni sowie versicherungstechnische Rückstellungen sowie Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle der REVIUM Rückversicherung AG, Melsungen. Die ertragswirksame Auflösung von Rückstellungen beinhaltet im Wesentlichen die Auflösung von Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und für Drohverluste in Deutschland (T € 1.471), für Provisionen und Rechtstreitigkeiten in Brasilien (T € 902) und für Personalaufwendungen in Ungarn (T € 706). Der überwiegende Teil der langfristigen Rückstellungen wird innerhalb von fünf Jahren zu Auszahlungen führen. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 120 27 Finanzschulden 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € Langfristige Finanzschulden Genussrechte 82.169 79.552 1.106.879 815.142 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 32.793 36.132 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen 27.065 30.022 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 35.529 44.081 0 0 1.284.435 1.004.929 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Kurzfristige Finanzschulden Genussrechte Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen 9.641 7.253 434.786 654.333 5.469 5.446 2.958 2.858 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 95.427 66.801 Wechselverbindlichkeiten 19.581 15.449 Sonstige Finanzverbindlichkeiten Summe Finanzschulden 17.856 16.706 585.718 768.846 1.870.153 1.773.775 Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten enthalten erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von T € 11.790 (Vorjahr: T € 11.754). Fälligkeiten der Finanzschulden: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € Restlaufzeit bis 1 Jahr 585.718 768.846 Restlaufzeit 1 – 5 Jahre 885.615 715.865 Restlaufzeit über 5 Jahre 398.820 289.064 1.870.153 1.773.775 Im Rahmen des B. Braun Incentive Scheme begibt die B. Braun Melsungen AG eine Serie von Genussrechten, die von den bezugsberechtigten Führungskräften auf freiwilliger Basis erworben werden können. Mit der Emission der Genussrechte gewährt das Unternehmen dem Mitarbeiter als Genussrechtsinhaber als Gegenleistung für die Überlassung von Kapital Vermögensrechte in Form einer Beteiligung am Gewinn und Verlust der B. Braun Melsungen AG. Die Laufzeit der Genussrechte beträgt jeweils zehn Jahre. Die Verzinsung der Genussrechte ist an die Dividendenzahlung der B. Braun Melsungen AG und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt. Als Incentive für die von den Mitarbeitern geleistete Einlage gewährt das Unternehmen einen Bezugsbonus in Höhe von 25 % in Form von zusätzlichen zugeteilten Genussrechten. Der Bezugsbonus fließt den Mitarbeitern zwei Jahre, nachdem sie ihre Einlage geleistet haben, zu. Die zusätzlich zugeteilten Genussrechte werden zeitanteilig aufwandswirksam erfasst. Erläut erungen der Konzernbilanz 121 Zum 31. Dezember 2014 waren insgesamt 699.893 Stück begeben. Die Tranchen verteilen sich wie folgt auf die Jahre: Jahr der Begebung Stück 2005 59.943 2006 61.186 2007 80.467 2008 93.927 2009 69.123 2010 80.217 2011 69.202 2012 54.071 2013 69.276 2014 62.481 699.893 Die B. Braun Melsungen AG hat im März 2012 zusammen mit mehreren Tochterunternehmen und 12 Banken einen Konsortialkreditvertrag über € 400 Mio. geschlossen. Der Kredit kann von den Kreditnehmern als revolvierender Barkredit in EUR , wahlweise in Teilbeträgen auch in USD und GBP in Anspruch genommen werden und wird variabel in Anlehnung an EURIBOR bzw. LIBOR der jeweiligen Fremdwährung verzinst. Der Vertrag sieht weiterhin eine Anpassung der Zinsmarge je nach Verschuldungsgrad (Leverage) des B. Braun-Konzerns vor. Im Mai 2014 haben die Vertragsparteien vereinbart, die Laufzeit des ursprünglich am 23. März 2017 endenden Kreditvertrages bis zum 21. Mai 2019 zu verlängern. Außerdem wurde B. Braun das Recht eingeräumt, den Vertrag – mit Zustimmung der Banken – zweimal um jeweils ein Jahr zu verlängern. Nach dem Konsortialkreditvertrag muss B. Braun neben anderen Pflichten bestimmte finanzielle Kennzahlen einhalten, insbesondere eine Mindesteigenkapitalquote, die sich aus dem Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme errechnet, und eine maximale Verschuldung (Leverage) als Verhältnis zwischen den Netto-Finanzschulden und EBITDA . Die Berechnung beider Kennzahlen erfolgt auf Basis konsolidierter Werte für die B. Braun Gruppe, für die im Kreditvertrag vereinbarte Anpassungen vorgenommen werden. Die Eigenkapitalquote darf vertraglich 25 % nicht unterschreiten, der Leverage darf 3,25 nicht überschreiten. Beide Kennzahlen wurden zum Bilanzstichtag und im Geschäftsjahr jeweils klar eingehalten. Die B. Braun Melsungen AG hat in einer Schuldscheintransaktion im August 2014 Schuldscheine in Höhe von insgesamt € 400 Mio. begeben. Die Schuldscheine haben eine Laufzeit von 3 Jahren (€ 23 Mio.), 5 Jahren (€ 115 Mio.), 7 Jahren (€ 187 Mio.) und 10 Jahren (€ 75 Mio.) und sind jeweils mit einer festen und einer variablen Verzinsung ausgestattet. Zeichner der Schuldscheine waren überwiegend Banken bzw. Sparkassen in Deutschland. Die aufgenommenen Mittel dienten der Refinanzierung auslaufender Darlehen bzw. kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten. Zum 31. Dezember 2014 verfügte der Konzern über ungenutzte Kreditlinien in verschiedenen Währungen in Höhe von insgesamt € 1.164,6 Mio. (Vorjahr: € 859,1 Mio.). Die Zinssätze der EUR -Kredite betragen in Abhängigkeit von der Dauer der Zinsfestschreibung bis zu 5,40 Prozent p. a. für langfristige Kreditaufnahmen. Die Buchwerte der verzinslichen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € EUR 1.483.267 1.424.902 USD 188.382 192.665 Sonstige 198.504 156.208 1.870.153 1.773.775 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 122 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der Leasingraten ausgewiesen. Sie sind in vollem Umfang durch Grundpfandrechte an den Leasingobjekten gesichert. Von den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten sind T € 15.124 (Vorjahr: T € 14.950) durch Grundpfandrechte gesichert. Die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken enthalten Darlehen der Aktionäre der B. Braun Melsungen AG in Höhe von T € 55.661 (Vorjahr: T € 40.935). Bei den Kreditaufnahmen bei Nichtbanken handelt es sich um unbesicherte Kredite. Der Buchwert der als Sicherheit für Verbindlichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten dienenden finanziellen Vermögenswerte beträgt T € 33 (Vorjahr: T € 33). Bei den gewährten Sicherheiten handelt es sich um die Abtretung von Forderungen. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der Finanzschulden, der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert ersichtlich: 31. 12. 2013 Buchwert T € Genussrechte Mittelabflüsse innerhalb von 1 Jahr Zinsen T € Tilgung T € 86.805 153 7.253 1.469.475 24.763 654.333 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 41.578 2.057 5.446 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen 32.880 1.059 2.858 110.882 1.550 66.801 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken Verbindlichkeiten aus ABS -Transaktionen sowie sonstige Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 46.820 0 46.820 273.353 882 271.305 4.978 1 179.901 31. 12. 2014 Genussrechte 91.810 154 9.641 1.541.665 25.184 434.786 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 38.262 1.754 5.470 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen 30.023 959 2.958 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 130.956 1.450 95.426 Verbindlichkeiten aus ABS -Transaktionen sowie sonstige Finanzverbindlichkeiten 52.344 0 52.344 311.914 0 305.591 26.799 1 445.107 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2014 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2014 festgestellten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Erläut erungen der Konzernbilanz Mittelabflüsse innerhalb von 1 bis 2 Jahren Zinsen T € 123 Mittelabflüsse innerhalb von 2 bis 5 Jahren Tilgung T € Zinsen T € Mittelabflüsse innerhalb von 5 bis 10 Jahren Tilgung T € Zinsen T € Mittelabflüsse nach 10 Jahren Tilgung T € Zinsen T € Tilgung T € 140 9.145 320 32.132 189 38.275 0 0 19.601 152.148 37.076 471.738 8.227 191.256 0 0 1.837 4.463 4.117 10.036 3.339 15.018 132 6.615 959 2.958 2.235 9.514 1.531 16.393 8 1.157 1.527 11.253 1.602 24.949 9 7.267 0 612 0 0 0 0 0 0 0 0 0 810 0 1.238 0 0 0 0 5 692 21 1.011 0 0 0 – 176.626 138 9.977 305 32.427 187 39.765 0 0 23.999 188.510 45.578 609.806 17.780 308.563 0 0 1.546 4.508 3.221 9.338 2.216 18.216 82 730 854 3.062 1.899 9.850 1.020 14.153 0 0 824 6.284 765 24.765 0 4.166 0 315 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1.898 0 3.397 0 1.028 0 0 3 12.489 10 13.312 0 0 0 – 444.109 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 124 28 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Bewertungs-Kategorien BewertungsKategorie nach IAS 39 Buchwert 31. 12. 2014 Beizulegender Zeitwert 31. 12. 2014 Buchwert 31. 12. 2013 Beizulegender Zeitwert 31. 12. 2013 T € T € T € T € LaR 993.689 – 971.141 – – Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Übrige Beteiligungen LaR 114.503 – 107.123 HtM 0 0 0 0 AfS 8.516 8.516 449.532 449.532 AfS 18.377 – 20.128 – Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte FAHfT 15.748 15.748 13.421 13.421 Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 16.412 16.412 8.747 8.747 Derivate mit Hedge-Beziehung n. a . 13.062 13.062 6.128 6.128 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente LaR 84.332 – 38.924 – Schulden Genussrechte FLAC 91.810 –* 86.805 –* Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten FLAC 1.541.665 1.576.843 1.469.474 1.486.000 n.a. 68.285 69.849 74.458 75.382 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen FLAC 130.957 132.954 110.882 112.894 Sonstige Finanzverbindlichkeiten FLAC 31.371 – 27.203 – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 311.914 – 273.353 – Sonstige Schulden FLAC 213.817 – 182.567 – Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen FLHfT 34.746 34.746 13.404 13.404 Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 10.120 10.120 2.796 2.796 n. a . 16.679 16.679 2.182 2.182 Kredite und Forderungen LaR 1.192.525 1.192.540 1.117.188 1.117.188 Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte AfS 26.893 26.893 469.660 469.660 FAHfT 32.160 32.160 22.168 22.168 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten FLAC 2.321.534 2.362.762 2.150.284 2.168.821 Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten FLHfT 44.866 44.866 16.200 16.200 Derivate mit Hedge-Beziehung Zusammenfassung nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39: Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte LaR Loans and Receivables | HtM Held-to-Maturity Financial Assets | AfS Available-for-Sale Financial Assets | FAHfT Financial Assets Held-for-Trading FL AC Financial Liabilities measured at Amortized Cost | FLHfT Financial Liabilities Held-for-Trading * D ie Verzinsung der Genussrechte ist an die Dividendenzahlung der B. Braun Melsungen AG und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt. Ein beizulegender Zeitwert kann für dieses Instrument nicht verlässlich ermittelt werden. Erläut erungen der Konzernbilanz 125 Die zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerte umfassen: Aktien und ähnliche Wertpapiere Notierte Wertpapiere davon langfristig 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 8.516 449.532 723 443.901 Sie werden unter den sonstigen Finanzanlagen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. In 2014 und 2013 wurden keine zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wertberichtigt. Die sonstigen Vermögenswerte enthalten sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von T € 108.172 sowie sonstige Ausleihungen in Höhe von T € 11.219 (Vorjahr: T € 7.564). Das maximale Kreditrisiko für jede Bewertungskategorie finanzieller Vermögenswerte entspricht dem jeweiligen Buchwert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind teilweise mit einem Eigentumsvorbehalt besichert, wodurch sich das maximale Ausfallrisiko in dieser Bewertungskategorie um T € 34.744 (Vorjahr: T € 33.737) vermindert. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Die beizulegenden Zeitwerte von bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen mit Restlaufzeiten über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche marktbezogene Veränderungen der Konditionen und Erwartungen reflektieren. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Finanzverbindlichkeiten und Schulden haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Kreditgebern, aus Finanzierungsleasingverträgen und Schuldscheindarlehen werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wurde das Kreiditrisiko berücksichtigt. Bei den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten hat der Konzern von der Anwendung des Wahlrechts, diese bei ihrer erstmaligen bilanziellen Erfassung als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten zu designieren, bisher keinen Gebrauch gemacht. Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, deren Folgebewertung und -bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen wird. Diese sind unterteilt in Stufe 1 bis 3 je nachdem, inwieweit der beizulegende Zeitwert beobachtbar ist: – Stufe 1 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus notierten Preisen (unangepasst) auf aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte oder Schulden ergeben. – Stufe 2 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die auf Parametern beruhen, die nicht notierten Preisen für Vermögenswerte und Schulden wie in Stufe 1 entsprechen, entweder direkt abgeleitet (d. h. als Preise) oder indirekt abgeleitet (d. h. abgeleitet aus Preisen). – Stufe 3 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus Modellen ergeben, welche Parameter für die Bewertung von Vermögenswerten oder Schulden verwenden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 126 Stufe 1 T € Stufe 2 T € Stufe 3 T € Gesamt T € 0 8.747 0 8.747 31. 12. 2013 Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ Derivative finanzielle Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung Derivative finanzielle Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung 0 6.128 0 6.128 13.421 0 0 13.421 449.532 0 0 449.532 Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 0 – 13.404 – 13.404 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung 0 – 2.796 0 – 2.796 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung 0 – 2.182 0 – 2.182 462.953 9.897 – 13.404 459.446 Derivative finanzielle Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung 0 16.412 0 16.412 Derivative finanzielle Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung 0 13.062 0 13.062 15.748 0 0 15.748 8.516 0 0 8.516 Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ Wertpapiere Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ 31. 12. 2014 Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ Wertpapiere Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen 0 0 – 34.746 – 34.746 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung 0 – 10.120 0 – 10.120 0 – 16.679 0 – 16.679 24.264 2.675 – 34.746 – 7.807 Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung Bei den auf Stufe 3 bewerteten Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen handelt es sich um zum Barwert angesetzte bedingte Verbindlichkeiten, deren endgültige Höhe auf Basis verschiedener Einflussgrößen teilweise erfolgsabhängig ist. Der angegebene Betrag stellt den auf Basis der jeweils vereinbarten Anpassungsparameter ermittelten beizulegenden Zeitwert für die tatsächliche Kaufpreisverbindlichkeit dar. Ein Teilbetrag von T € 7.748 ist erfolgsabhängig auf Basis des Umsatzes der erworbenen Unternehmen in den Folgejahren nach dem Erwerb. Würde dieser um 10 % höher (niedriger) ausfallen als bei der Ermittlung der Verbindlichkeit angenommen, würde sich die Verbindlichkeit um T € 775 erhöhen (verringern). Ein weiterer Teilbetrag von T € 7.197 ist erfolgsabhängig auf Basis der Ergebnisgrößen EBIT bzw. EBITDA der erworbenen Unternehmen in den Folgejahren nach dem Erwerb. Würden diese Ergebnisgrößen um 10 % höher (niedriger) ausfallen als angenommen, würde sich die Verbindlichkeit um T € 1.841 erhöhen (T € 1.882 verringern). Ein Erläut erungen der Konzernbilanz 127 weiterer Teilbetrag von T € 4.400 ist erfolgsabhängig auf Basis der Anzahl behandelter Patienten, des Erstattungsbetrags sowie der Inflationsrate. Bei einer um 10 % günstigeren (ungünstigeren) Entwicklung dieser Parameter als angenommen, würde sich die Verbindlichkeit um T € 1.597 erhöhen (T € 2.134 verringern). Ein weiterer Teilbetrag von T € 15.831 ist abhängig vom Ausübungszeitpunkt der vereinbarten Put-Option. Da dieser Zeitpunkt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit feststeht, kann nicht von einer möglichen Erhöhung oder Verminderung dieser Verbindlichkeit ausgegangen werden. Die Erhöhung der Verbindlichkeit im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von T € 21.342 ergibt sich aus der Tilgung von Kaufpreisverbindlichkeiten (T € – 4.997), der Neueinschätzung von Bewertungsparametern (T € 1.663), der Bildung neuer Verbindlichkeiten aufgrund von im Geschäftsjahr erfolgten Unternehmenszusammenschlüssen (T € 24.627) sowie Ab zinsungseffekten (T € 49). Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, für die eine Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen wird, die jedoch zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden. Stufe 1 T € Stufe 2 T € Stufe 3 T € Gesamt T € Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 1.486.000 0 1.486.000 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 0 75.382 0 75.382 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 0 112.894 0 112.894 0 1.674.276 0 1.674.276 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 1.576.843 0 1.576.843 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 0 69.849 0 69.849 Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken 0 132.954 0 132.954 0 1.779.646 0 1.779.646 31. 12. 2013 Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ 31. 12. 2014 Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“ Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 128 Die folgenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterliegen Aufrechnungsvereinbarungen: Entsprechende Beträge, die nicht aufgerechnet wurden Buchwert brutto aufgerechneter Betrag Buchwert netto Finanzinstrumente Erhaltene finanzielle Sicherheit Nettobetrag T € T € T € T € T € T € Kredite und Forderungen (LaR) 1.117.188 0 1.117.188 – 2.436 0 1.114.752 Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte (FAHfT) 22.168 0 22.168 – 13.297 0 8.871 2.150.284 0 2.150.284 – 10.988 0 2.139.296 16.200 0 16.200 – 4.769 0 11.431 Kredite und Forderungen (LaR) 1.192.525 0 1.192.525 – 7.705 0 1.184.820 Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte (FAHfT) 32.160 0 32.160 – 25.302 0 6.858 2.321.534 0 2.321.534 – 21.560 0 2.299.974 44.866 0 44.866 – 11.448 0 33.418 31. 12. 2013 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC ) Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten (FLHfT) 31. 12. 2014 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC ) Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten (FLHfT) Die nicht aufgerechneten Beträge sind im Falle eines Ausfalls oder einer Insolvenz eines Vertragspartners aufrechenbar. Erläut erungen der Konzernbilanz 129 29 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.323 2.048 Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern 1.686 1.484 18.544 14.377 Langfristige Schulden Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern Rechnungsabgrenzungsposten 0 11 20.230 15.872 Übrige Verbindlichkeiten 21.707 12.576 Summe sonstige Schulden 41.937 28.448 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 305.591 271.305 Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern 30.448 28.075 Kurzfristige Schulden Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern 259.757 234.281 Rechnungsabgrenzungsposten 12.317 11.315 Sonstige Steuerschulden 75.177 66.127 377.699 339.798 Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten Übrige Verbindlichkeiten 26.799 4.978 235.524 184.517 262.323 189.495 Summe sonstige Schulden 640.022 529.293 Summe Schulden 993.873 831.094 Der Konzern hat mehrere Payer-Zinsswaps („Zahle fix – Empfange variabel“) als Cashflow Hedges designiert, um variable Zinszahlungen eines nominalen Kreditvolumens über T € 125.000 (Vorjahr: T € 25.000) abzusichern. Zahlungsstrom änderungen des Grundgeschäfts, die sich aus den Veränderungen des Referenzzinssatzes ergeben, werden durch die Zahlungsstromänderungen des Zinsswaps ausgeglichen. Mit der Sicherungsmaßnahme wird das Ziel verfolgt, den Zahlungsstrom aus den Bankverbindlichkeiten gegen einen Anstieg des Referenzzinssatzes zu sichern. Bonitätsrisiken sind nicht Teil der Sicherung. Die entsprechenden Cashflows werden voraussichtlich in den Geschäftsjahren bis 2019 eintreten. Die Messung der Effektivität der Hedge-Beziehungen erfolgte sowohl prospektiv als auch retrospektiv auf Basis der Dollar-Offset-Methode. Die Sicherungsbeziehungen waren effektiv. Der effektive Teil von Änderungen der beizulegenden Zeitwerte der designierten Zinsswaps wird im Eigenkapital erfasst und beträgt insgesamt T € 1.585 (Vorjahr: T € – 813). Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Finanzergebnis – netto erfasst und beträgt T € 0 (Vorjahr: T € 0). Im Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden in der Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. Aus aufgelösten bzw. ineffektiv gewordenen Sicherungsbeziehungen sind zum Zeitpunkt der Auflösung dieser Sicherungsbeziehungen im Eigenkapital kumuliert erfasste Verluste im Eigenkapital verblieben und werden mit dem Eintritt der ursprünglich gesicherten Transaktion erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Daraus resultierte 2014 ein Aufwand von T € – 555 (Vorjahr: T € – 695), der aus dem Eigenkapital erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlust rechnung umgebucht wurde. Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Restkaufpreise für erworbene Unternehmen, Verbindlichkeiten aus ABS -Transaktionen, Bonusverpflichtungen sowie Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 130 30 Eventualschulden Die Haftungsverhältnisse resultieren ausschließlich aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden und entfielen auf: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € Ungewisse Verbindlichkeiten 33.032 8.736 Bürgschaften 24.077 6.978 Gewährleistungsverträge Vertragserfüllungsgarantien 2.490 5.454 43.941 40.071 103.540 61.239 Bei allen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist. 31 Sonstige finanzielle Verpflichtungen Der Konzern mietet zahlreiche Verwaltungsgebäude und Lagerhäuser im Rahmen von unkündbaren „operating lease“Verhältnissen. Die Leasingvereinbarungen weisen unterschiedliche Konditionen, Mieterhöhungsklauseln und Ver längerungsoptionen auf. Die erwarteten zukünftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund von unkündbaren Untermietverhältnissen am Bilanzstichtag erwartet wird, betragen T € 10.004 (Vorjahr: T € 4.643). Der Konzern mietet außerdem Produktionsstätten und Maschinen im Rahmen von kündbaren „operating lease“-Verhältnissen. Im Zusammenhang mit dem Leasing der Mobilien der LIFE-Fabrik bestehen Leasingverpflichtungen von jährlich € 3,2 Mio. bis zum Jahr 2014 und € 2,8 Mio. im Jahr 2015. Die Mindestbeträge nicht abgezinster künftiger Leasing- und Mietzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen werden wie folgt fällig: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € fällig < 1 Jahr 59.515 53.642 fällig 1 bis 5 Jahre 83.401 84.086 Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen fällig > 5 Jahre Verpflichtungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten 38.785 26.644 181.701 164.372 20 21 Verpflichtungen aus dem Erwerb von Sachanlagen 274.777 218.627 Gesamtbetrag 456.498 383.020 Einige Konzernunternehmen schließen im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit Sale-and-Lease-Back-Verträge mit der B. Braun Holding GmbH & Co. KG ab. Die Zielsetzung liegt dabei nicht in einer vorgezogenen Ertragsrealisation, sondern in der Absatzfinanzierung. Erläut erungen der Konzernbilanz 131 Der Anteil der Verpflichtungen aus Sale-and-Lease-Back-Verträgen an den Gesamtverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € fällig < 1 Jahr 4.114 4.132 fällig 1 bis 5 Jahre 6.123 6.280 0 0 10.237 10.412 Verpflichtungen aus Sale-and-Lease-Back-Verträgen fällig > 5 Jahre B. Braun unterliegt im Zuge seiner normalen Geschäftstätigkeit möglichen Verpflichtungen aus Verfahren und geltend gemachten Ansprüchen. Schätzungen bezüglich möglicher zukünftiger Aufwendungen sind zahlreichen Unsicherheiten unterworfen. Es werden hieraus keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche bzw. finanzielle Situation des B. Braun-Konzerns erwartet. 32 Finanzrisikomanagement Finanzrisikofaktoren Durch seine Geschäftstätigkeit ist der Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Währungs- und Zinsänderungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Die Unternehmenspolitik des B. Braun-Konzerns ist es, diese Risiken durch ein systematisches Risikomanagement zu begrenzen. Der Konzern nutzt hierzu u. a. derivative Finanzinstrumente. Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung entsprechend der vom Vorstand vorgegebenen Leitlinien. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement vor als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche, wie z. B. den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko, dem Zins- und Kreditrisiko sowie dem Einsatz derivativer und nicht-derivativer Finanzinstrumente. a) Marktrisiko Fremdwährungsrisiko Infolge der internationalen Tätigkeit des Konzerns ist er einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert, überwiegend des USD. Fremdwährungsrisiken entstehen, wenn zukünftige Transaktionen, bilanzierte Vermögenswerte und Schulden auf eine Währung lauten, die nicht der funktionalen Währung des Unternehmens entspricht. Zur Absicherung solcher Risiken verwendet der Konzern Devisenterminkontrakte. Die Risikomanagementpolitik des Konzerns sieht die Absicherung bilanzierter Vermögenswerte und Schulden sowie eine rollierende Absicherung von bis zu 60 Prozent der im folgenden Geschäftsjahr erwarteten Nettopositionen wesentlicher Währungen vor. Wäre der Kurs des US-Dollars gegenüber anderen Währungen am 31. Dezember 2014 um 10 % stärker (schwächer) gewesen, wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, um € 34,4 Mio. (Vorjahr: € 37,6 Mio.) niedriger (höher) ausgefallen. Dies wäre überwiegend zurückzuführen gewesen auf Währungsumrechnungs gewinne/-verluste aus auf USD basierenden Kreditgewährungen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die übrigen Komponenten des Eigenkapitals wären um ca. € 55,7 Mio. (Vorjahr: € 44,8 Mio.) niedriger (höher) gewesen, was u. a. auf die sich im Eigenkapital auswirkenden Wertänderungen der Cash Flow Hedges für erwartete Zahlungseingänge in US-Dollar zurückzuführen gewesen wäre. 132 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s Zinsrisiko Der Konzern hält keine wesentlichen verzinslichen Vermögenswerte, sodass eine Änderung des Marktzinssatzes hauptsächlich über verzinsliche Verbindlichkeiten den Konzerngewinn beeinflusst. Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung setzen den Konzern einem Cashflow-Zinsrisiko aus. Aus den festverzinslichen Verbindlichkeiten entsteht ein Fair-ValueZinsrisiko. Die Finanzrisikopolitik des Konzerns sieht vor, dass ungefähr 50 % der aufgenommenen Verbindlichkeiten festverzinslich sind. Der Konzern sichert sein Cashflow-Zinsrisiko auch durch die Nutzung von Zinsswaps ab. Bei diesen Zinsswaps kommt der Konzern mit anderen Parteien überein, einen fest vereinbarten Zinssatz gegen einen variablen Referenzzinssatz, jeweils bezogen auf das vereinbarte Nominalvolumen, in bestimmten Intervallen zu tauschen. Derartige Zinsswaps haben den wirtschaftlichen Effekt, variabel verzinsliche Darlehen in festverzinsliche umzuwandeln. Wären die Zinssätze am 31. Dezember 2014 um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen, wären die Vorsteuer gewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, für das Gesamtjahr um ca. € 7,0 Mio. (Vorjahr: € 6,6 Mio.) niedriger bzw. höher ausgefallen. Dies wäre überwiegend auf höhere bzw. niedrigere Zinsaufwendungen für variabel verzinsliche Finanzschulden zurückzuführen gewesen. Die anderen Komponenten des Eigenkapitals hätten sich nur geringfügig geändert. b) Kreditrisiko Im Konzern bestehen hinsichtlich Kundenforderungen keine wesentlichen Konzentrationen bezüglich möglicher Kreditrisiken. Es existieren Organisationsrichtlinien, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn der Kunde in der Vergangenheit ein angemessenes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Verträge über derivative Finanz instrumente und Finanztransaktionen werden nur mit Finanzinstituten guter Bonität abgeschlossen und enthalten i.d.R. eine Bestimmung, die es erlaubt, im Falle einer Insolvenz eines Vertragspartners positive und negative Marktwerte gegeneinander aufzurechnen. c) Liquiditätsrisiko Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln sowie die Möglichkeit der Finanzierung durch einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien ein. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfelds, in dem der Konzern operiert, ist es Ziel der Konzernfinanzabteilung, die notwendige Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend ungenutzte Kreditlinien bestehen. Kapitalrisikomanagement Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung als unabhängiges Familienunternehmen, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interes senten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren. Unverändert bestand die Strategie des Konzerns im Jahr 2014 darin, die im Konsortialdarlehensvertrag vereinbarte Eigenkapitalquote von mindestens 25 % deutlich zu übertreffen. Dieses Ziel konnte auch im Geschäftsjahr 2014 erreicht werden. Erläut erungen der Konzernbilanz 133 Derivative Finanzinstrumente Der beizulegende Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten wird durch unmittelbar beobachtbare Marktinputfaktoren ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps berechnet sich aus dem Barwert der zukünftigen Zahlungsströme unter Anwendung der zum Bilanzstichtag maßgeblichen Zinskurve. Der beizulegende Zeitwert von Fremdwährungstermingeschäften wird unter Zugrundelegung der Devisenterminkurse am Bilanzstichtag ermittelt. Aus Wesentlichkeitsgründen erfolgt diese Ermittlung ohne Berücksichtigung des eigenen Kreditrisikos bzw. des Kontrahenten-Kreditrisikos. Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, die wirtschaftlich betrachtet wirksame Absicherungen im Rahmen der Konzernstrategie darstellen, werden, soweit kein Hedge Accounting vorliegt, ergebniswirksam erfasst. Bei Anwendung von Hedge Accounting für Cashflow Hedges werden die Marktwertveränderungen aus dem effektiven Teil erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Den ergebniswirksamen Marktwertveränderungen der Derivate stehen nahezu kompensierende Marktwertveränderungen aus den abgesicherten Grundgeschäften gegenüber. Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte werden auf der Basis von aktuellen Stichtagskursen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen bestimmt. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente werden auf Basis abge zinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt. Dabei werden die für die jeweilige Restlaufzeit der Derivate geltenden Marktzinssätze verwendet. Nominalvolumen Nominalvolumen Restlaufzeit > 1 Jahr Beizulegender Zeitwert 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € Devisentermingeschäfte 1.044.981 747.569 84.149 34.972 5.379 9.288 Zinssicherungsgeschäfte 125.000 25.000 0 0 – 4.180 – 2.438 Eingebettete Derivate 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € 7.000 8.400 0 0 617 727 1.176.981 780.969 84.149 34.972 1.816 7.577 In Abhängigkeit vom Marktwert am Bilanzstichtag werden derivative Finanzinstrumente als sonstiger Vermögenswert (bei positivem Marktwert) oder als sonstige Verbindlichkeit (bei negativem Marktwert) ausgewiesen. Zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten klassifiziert, sofern die Restlaufzeit 12 Monate nicht übersteigt. Anderenfalls erfolgt ein Ausweis als langfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten. Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird als langfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit eingestuft, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Instruments 12 Monate übersteigt; anderenfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit. Zu den unter den übrigen Verbindlichkeiten bilanzierten Cashflow-Hedges verweisen wir auf Textziffer 29. Der Konzern designiert Devisentermingeschäfte zur Sicherung von nicht in der funktionalen Währung denominierten, mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten künftigen Fremdwährungsein- und -auszahlungen aus dem operativen Geschäft der B. Braun Gruppe. Außerdem ordnet der Konzern Devisensicherungen bestimmten Anlagenbauprojekten und konzerninternen Darlehensvergaben zu, die nicht in der funktionalen Währungen der jeweiligen Konzerngesellschaft abgeschlossenen werden. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die Ergebnisvolatilität aus den Fremdwährungseinnahmen und -auszahlungen (bzw. aus deren Bewertung) in Bezug auf das Devisenkursrisiko zu reduzieren. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match-Methode und retrospektiv nach der Dollar-OffsetMethode überprüft. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 134 Im Konzern waren zum 31. Dezember 2014 Devisentermingeschäfte mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von saldiert T € 150 (Vorjahr: T € 3.128) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cashflow Hedges designiert. Alle Sicherungs beziehungen waren im Rahmen der von IAS 39 vorgegebenen Bandbreite effektiv. Im Geschäftsjahr 2014 wurden aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Devisenderivaten im Zusammenhang mit Cashflow Hedges resultierende Gewinne von T € 19.221 (Vorjahr: T € 17.390) und Verluste von T € 24.164 (Vorjahr: T € 14.285) im Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr wurden im Eigenkapital erfasste Gewinne in Höhe von T € 7.112 (Vorjahr: T € 7.373) und Verluste in Höhe von T € 9.267 (Vorjahr: T € 2.726) in die sonstigen betrieblichen Erträge bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen transferiert. Das Ergebnis aus der Währungssicherung von Anlagenbauprojekten (T € – 7.108) wurde aus dem Währungsergebnis eliminiert. Die Sicherungsmaßnahmen waren bis zum Bilanzstichtag mit keinen Ineffektivitäten verbunden. B. Braun erwartet, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate im Eigenkapital erfasste Gewinne von T € 13.062 und Verluste in Höhe von T € 12.912 in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden. Das Ergebnis der Sicherungen aus interen Darlehensvergaben wird im Zinsergebnis gezeigt. 33 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden angegeben, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Eine Person oder ein naher Familienangehöriger dieser Person steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn diese das berichtende Unternehmen beherrscht oder an dessen gemeinschaftlicher Führung beteiligt ist, maßgeblichen Einfluss auf das berichtende Unternehmen hat oder im Management des berichtenden Unternehmens eine Schlüsselposition bekleidet. Ein Unternehmen steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn beide Unternehmen zum selben Konzern gehören, eines der beiden Unternehmen ein assoziiertes Unter nehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen des anderen ist. Im Rahmen des operativen Geschäfts bezieht der B. Braun-Konzern weltweit Materialien, Vorräte und Dienstleistungen von zahlreichen Geschäftspartnern. Unter diesen befinden sich einige wenige, an denen der Konzern beteiligt ist, sowie Unternehmen, die mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der B. Braun Melsungen AG in Verbindung stehen. Geschäfte mit diesen Gesellschaften erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Die entsprechenden Umsätze sind aus Sicht des B. BraunKonzerns nicht von materieller Bedeutung. Der B. Braun-Konzern war an keinen wesentlichen Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen beteiligt, die in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblich waren und beabsichtigt dies auch zukünftig nicht. Die folgenden Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt: 2014 T € 2013 T € Verkauf von Waren und Dienstleistungen Nahestehende Unternehmen 14.801 10.558 davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG (9.416) (8.694) davon Beteiligungen (5.385) (1.864) 14.801 10.558 Kauf von Waren und Dienstleistungen Nahestehende Unternehmen 71.190 54.516 davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG (22.157) (21.918) davon Gemeinschaftsunternehmen (19.584) (16.879) davon Beteiligungen (29.449) (15.719) 71.190 54.516 Erläut erungen der Konzernbilanz 135 Offene Posten aus dem Kauf/Verkauf von Waren/Dienstleistungen sowie aus Kreditaufnahmen am Geschäftsjahresende: 31. 12. 2014 T € 31. 12. 2013 T € Offene Posten aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen Nahestehende Unternehmen 9.606 15.560 davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG (7.378) (7.336) davon Gemeinschaftsunternehmen (1.672) (8.036) davon Beteiligungen Bestellobligo (556) (188) 9.606 15.560 216 673 42.908 38.408 (30.088) (32.880) Offene Posten aus dem Kauf von Waren und Dienstleistungen sowie Kreditaufnahmen Nahestehende Unternehmen davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG davon Gemeinschaftsunternehmen (3.067) – davon Beteiligungen (9.753) (5.528) Management in Schlüsselpositionen Bestellobligo 56.296 41.570 99.204 79.978 2.052 3.483 Bei dem Management in Schlüsselpositionen handelt es sich um Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrats der B. Braun Melsungen AG. Die Gruppe der nahestehenden Unternehmen umfasst neben der B. Braun Holding GmbH & Co. KG und assoziierten Unternehmen auch Joint Ventures sowie Unternehmen, die von dem Management in Schlüsselpositionen oder deren engen Familienangehörigen beherrscht werden. Die Namen der assoziierten Unternehmen und Joint Ventures können der Anteilsbesitzliste entnommen werden. Die offenen Posten mit nahestehenden Personen und Unternehmen sind in folgenden Bilanzpositionen enthalten: – Sonstige Vermögenswerte – Finanzschulden – Sonstige Schulden Die von nahe stehenden Personen gewährten Darlehen haben kurzfristigen Charakter. Die Verzinsung orientiert sich an der Rendite für Pfandbriefe. Bezüglich der Leasingverbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen wird auf Textziffer 27 verwiesen. Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 136 Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus einem fixen und einem erfolgsbezogenen variablen Bestandteil zusammen. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Pensionszusagen und Sachbezüge. Die Sach bezüge bestehen im Wesentlichen aus den nach dem deutschen Steuerrecht anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und den Leistungen des Vorstands die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Die Gesamtbezüge des Vorstands teilen sich wie folgt auf: 2014 T € 2013 T € Feste Vergütung 3.476 3.200 Variable Vergütung 4.210 4.204 Aufwand für Altersversorgung 1.030 865 164 254 Gewährung von Bonusgenussrechten Sonstige Bezüge 597 624 9.477 9.147 Davon entfielen auf den Vorstandsvorsitzenden mit T € 600 fixe Bezüge und mit T € 656 variable Bezüge aus Erfolgsbeteiligungen. Gegenüber aktiven Vorstandsmitgliedern bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von insgesamt T € 16.455. Die als Verbindlichkeit gegenüber Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern ausgewiesenen Tantiemeverbindlichkeiten gegenüber Vorstandsmitgliedern betragen T € 3.553. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt T € 27.438 zurückgestellt, die laufenden Pensionszahlungen betragen T € 2.035. Als Gesamtvergütung des Aufsichtsrats wurde ein Betrag von T € 703 aufgewendet. Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Vergütungen, die an Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat für Arbeitsleistungen außerhalb ihrer Aufsichtsratstätigkeit geleistet werden, sind marktüblich. Die Gesellschaft hat keine Kredite an Vorstandsmitglieder bzw. ehemalige Vorstandsmitglieder oder Aufsichtsratsmitglieder gewährt. Gegenüber Vorstandsmitgliedern bestehen Verbindlichkeiten aus Genussrechten in Höhe von T € 11.979 (Vorjahr: T € 13.148). Zu der Gewährung von Bonusgenussrechten wird auf Textziffer 27 verwiesen. Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind auf den Seiten 6 –7 sowie 145 angegeben. Erläut erungen der Konzernbilanz | Erläut erungen der Konzern - K apit alf lus sr e c hnung Erläuterungen der Konzern-Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des B. Braun-Konzerns im Berichtsjahr verändert haben. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend IAS 7 nach den Mittelzu– und -abflüssen aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. 34 Brutto-Cashflow und Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit Der Brutto-Cashflow in Höhe von € 565,9 Mio. zeigt den betrieblichen Einnahmeüberschuss vor der Mittelbindung. Er liegt € 85,3 Mio. unter dem Vorjahreswert. Die Veränderung resultiert insbesondere aus dem niedrigeren operativen Ergebnis von € 422,7 Mio. sowie der Veränderung langfristiger Rückstellungen und sonstiger nicht zahlungswirksamer Aufwendungen und Erträge. Im Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit von € 520,7 Mio. werden die Veränderungen des Umlaufvermögens, der kurzfristigen Rückstellungen und der Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) dargestellt. Die Erhöhung der Vorräte, Forderungen sowie sonstigen Vermögenswerte abzüglich der Erhöhung der Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen haben zu einem Mittelabfluss von € 45,2 Mio. geführt. Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit liegt damit € 13,4 Mio. unter dem des Vorjahres. 35 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit Für den Kauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen sowie für Unternehmensakquisitionen wurde im Jahr 2014 ein Betrag von € 848,8 Mio. aufgewendet. Dem standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sach anlagen und dem Abgang von Beteiligungen (€ 17,6 Mio.) sowie erhaltene Dividendenzahlungen und ähnliche Einnahmen (€ 315,5 Mio.) gegenüber, sodass sich ein Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von € 515,6 Mio. ergibt. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine Verminderung der Mittelabflüsse von € 499,1 Mio. Die im Geschäftsjahr getätigten Investitionen konnten vollständig durch den Mittelzufluss aus operativer Geschäfts tätigkeit gedeckt werden. Der hiernach verbleibende Free-Cash-Flow beträgt € 5,1 Mio. (Vorjahr: € – 480,7 Mio.) Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten aus Finanzierungsleasing führen zu keinem Mittelabfluss und werden daher nicht unter den Investitionen ausgewiesen. Die Zugänge des Geschäftsjahres betrugen € 0,4 Mio. (Vorjahr: € 0,8 Mio.). 36 Mittelzufluss/Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Mittelzuflüsse aus Finanzierungstätigkeit € 32,0 Mio. (Vorjahr: € 381,1 Mio.). Der Saldo der für Kreditaufnahmen und Schuldentilgung zu- und abgeflossenen Mittel beträgt € 74,8 Mio. (Vorjahr: € 412,9 Mio.). Dividendenzahlungen und Kapitaleinzahlungen von Minderheitsgesellschaftern führten insgesamt zu einem Mittelabfluss per Saldo von € 42,1 Mio. (Vorjahr: € 32,2 Mio.). Die Veränderung der Mittelzuflüsse gegenüber dem Vorjahr in Höhe von € 349,0 Mio. ist insbesondere auf eine höhere Schuldentilgung zurückzuführen. 37 Finanzmittelfonds Der Finanzmittelfonds enthält Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten. Zum 31. Dezember 2014 lagen Verfügungsbeschränkungen bezüglich des Finanzmittelfonds in Höhe von T € 711 (Vorjahr: T € 581) vor. Die Beschränkungen betrafen überwiegend Kautionen sowie Sicherheitsleistungen für Tender. 137 138 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 15. Januar 2015 entschied die Schweizerische Nationalbank die Devisenkäufe zu beenden mit denen der Mindestkurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro gestützt wurde. Zeitgleich wurde der Leitzins weiter gesenkt. Nach der Entscheidung wertete der Schweizer Franken deutlich auf und es kam zu Kursschwankungen. Die Prognosen über den genauen Wechselkurs sind uneinheitlich, grundsätzlich wird aber ein Kurs unter dem vorherigen Mindestkurs erwartet. Für den B. Braun-Konzern erwarten wir in 2015, unter der Annahme von Wechselkursparität zwischen Euro und Schweizer Franken sowie dem bisherigen Volumen der betroffenen Warenströme, einen negativer Ergebniseffekt im einstelligen Millionenbereich. Im Jahr 2014 abgeschlossene Kurssicherungsgeschäfte sind hierbei bereits berücksichtigt und reduzieren den negativen Ergebniseffekt. Darüberhinaus haben sich nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Geschäftsjahres 2014 ergeben. Er eignis s e nac h dem Bilanz s tic ht ag | B e s t ätigung s vermerk de s Ab s c hlus sprüf er s BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS Den vollständigen, im elektronischen Bundesanzeiger zur Veröffentlichung vorgesehenen Jahresabschluss und Lagebericht haben wir mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen: Wir haben den von der B. Braun Melsungen AG, Melsungen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. U nsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere B eurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS , wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Kassel, den 4. März 2015 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Peter Bartels Dr. Bernd Roese WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 139 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s 140 WESENTLICHER ANTEILSBESITZ Stand per 31. 12. 2014 Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital Eigenkapital Umsatzerlöse in %1) T € T € Mitarbeiter Inland AESCULAP AG, Tuttlingen 2) 100,0 70.483 667.042 AESCULAP INTERNATIONAL GMBH , Tuttlingen 2) 100,0 205.777 0 0 AESCULAP SUHL GMBH , Suhl 100,0 3.809 13.163 117 ALMO -Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen 60,0 22.201 65.977 343 B. Braun Avitum AG, Melsungen 2) 94,0 79.759 326.275 884 B. Braun Avitum Saxonia GmbH, Radeberg 3.398 94,0 12.261 82.758 685 B. Braun Facility Services GmbH & Co. KG, Melsungen 100,0 – 1.914 19.949 88 B. Braun Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, Melsungen 2) 100,0 149.309 0 0 B. Braun Surgical GmbH, Melsungen 100,0 154.459 0 0 B. Braun TravaCare GmbH, Hallbergmoos 2) 100,0 46 43.756 66 B. Braun Vet Care GmbH, Tuttlingen 2) 100,0 144 14.033 18 2) 2) Nutrichem Diät + Pharma GmbH, Roth 100,0 29.724 42.714 276 Inko Internationale Handelskontor GmbH, Roth2) 100,0 4.549 14.663 30 SteriLog GmbH, Tuttlingen 100,0 – 150 5.187 59 55,0 3.111 11.764 101 2) TransCare Service GmbH, Neuwied Europa AESCULAP CHIFA SP.ZO.O., Nowy Tomysl / Polen 98,8 89.306 151.906 1.922 100,0 10.684 13.547 117 Avitum S.R.L., Timisoara / Rumänien 94,0 – 3.692 17.759 360 B. Braun Adria d.o.o., Zagreb / Kroatien 36,0 6.211 10.683 30 B. Braun Austria Ges. m.b.H., Maria Enzersdorf / Österreich 60,0 43.402 58.112 138 B. Braun Avitum France S.A.S., Gradignan / Frankreich 94,0 15.012 13.866 21 B. Braun Avitum Hungary Zrt., Budapest / Ungarn 94,0 17.111 29.429 663 B. Braun Avitum Italy S.p.A., Mirandola / Italien 94,0 27.284 55.917 220 B. Braun Avitum Poland Sp.zo.o., Nowy Tomysl / Polen 95,1 4.286 32.328 419 B. Braun Avitum Russland OOO, St. Petersburg / Russland 94,0 14.578 36.787 50 B. Braun Avitum s.r.o., Bratislava / Slowakische Republik 93,7 2.662 10.647 159 B. Braun Avitum s.r.o., Prag / Tschechische Republik 93,7 5.524 23.955 305 B. Braun Avitum Turkey Sanayi Ticaret Anonim Sirketi, Ankara / Türkei 94,0 – 967 7.754 16 B. Braun Avitum UK Ltd., Sheffield / England 94,0 1.947 25.520 224 AESCULAP S.A.S., Chaumont / Frankreich We s entlic her A nt eilsb e sit z 141 Stand per 31. 12. 2014 Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital Eigenkapital Umsatzerlöse Mitarbeiter in %1) T € T € B. Braun Hospicare Ltd., Collooney Co Sligo / Irland 100,0 9.144 16.785 B. Braun Medical AB, Danderyd / Schweden 100,0 3.231 47.227 46 51,0 215.217 268.221 884 B. Braun Medical A / S, Frederiksberg / Dänemark 100,0 2.088 17.231 32 B. Braun Medical A / S, Vestskogen / Norwegen 100,0 – 217 24.016 32 B. Braun Medical B.V., Oss / Niederlande 100,0 4.442 56.061 159 49 B. Braun Medical AG, Sempach / Schweiz B. Braun Medical EOOD, Sofia / Bulgarien 106 60,0 4.198 11.608 100,0 173.650 6.480 14 60,0 33.400 73.276 964 B. Braun Medical Lda., Barcarena / Portugal 100,0 46.633 55.365 142 B. Braun Medical LLC , St. Petersburg / Russland 100,0 25.192 126.606 441 B. Braun Medical Ltd., Dublin / Irland 100,0 3.376 22.189 46 B. Braun Medical Ltd., Sheffield / England 100,0 50.565 145.777 458 B. Braun Medical N.V./S.A., Diegem / Belgien 100,0 2.826 32.068 73 B. Braun Medical Oy, Helsinki / Finnland 100,0 5.328 40.785 48 B. Braun Medical S.A., Rubi / Spanien 100,0 207.969 237.224 1.216 B. Braun Medical S.A.S., Boulogne / Frankreich 100,0 78.003 284.335 1.318 B. Braun Medical S.R.L., Timisoara / Rumänien 61,9 4.131 23.608 94 B. Braun Medical s.r.o., Bratislava / Slowakische Republik 70,0 6.546 35.022 23 B. Braun Medical s.r.o., Prag / Tschechische Republik 70,0 26.692 61.744 175 B. Braun Medical International S.L., Rubi / Spanien B. Braun Medical Kft., Budapest / Ungarn B. Braun Medikal Dis Ticaret A.S., Istanbul / Türkei 100,0 6.727 14.825 80 B. Braun Milano S.p.A., Milano / Italien 100,0 32.553 115.421 218 B. Braun Sterilog (Birmingham) Ltd., Sheffield / England 100,0 – 5.964 14.412 244 B. Braun Sterilog (Yorkshire) Ltd., Sheffield / England 100,0 – 4.744 9.886 168 B. Braun Surgical S.A., Rubi / Spanien 100,0 103.798 161.685 899 B. Braun VetCare SA, Rubi / Spanien 100,0 5.384 10.696 25 Gematek OOO, St. Petersburg / Russland 100,0 5.413 13.020 255 MCP -Medicare LLC , St. Petersburg / Russland 94,0 4.021 13.970 316 Suturex & Renodex S.A.S., Sarlat / Frankreich 100,0 12.021 16.135 173 1) Durchgerechneter Anteil | 2) Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag | 3) At Equity konsolidiert | 4) W erte aus dem veröffentlichten Q3 Zwischenbericht 142 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernab s c hlus s WESENTLICHER ANTEILSBESITZ Stand per 31. 12. 2014 Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital Eigenkapital Umsatzerlöse in %1) T € T € Mitarbeiter Amerika AESCULAP INC ., Center Valley / USA 95,5 73.617 151.012 478 Aesculap Implant Systems LLC , Center Valley / USA 95,5 – 15.128 41.499 114 100,0 10.771 18.226 195 B. Braun Aesculap de México S.A. de C.V., México D. F. / Mexiko B. Braun Interventional Systems Inc., Bethlehem / USA 95,5 29.396 27.547 39 B. Braun Medical Inc., Bethlehem / USA 95,5 287.630 756.198 4.522 B. Braun Medical Peru S.A., Lima / Peru 100,0 17.079 20.714 507 B. Braun Medical S.A., Bogota / Kolumbien 100,0 12.503 29.620 263 B. Braun Medical S.A., Buenos Aires / Argentinien 100,0 12.223 37.914 371 B. Braun Medical S.A., Quito / Ecuador 100,0 11.666 22.550 109 B. Braun Medical SpA, Santiago de Chile / Chile 86,1 5.189 31.784 187 B. Braun of America Inc., Bethlehem / USA 95,5 132.518 0 0 CAPS Inc., Santa Fe Springs / USA 95,5 80.510 135.517 552 100,0 129.198 163.711 1.794 93,3 15.599 14.578 633 B. Braun AESCULAP JAPAN CO. LTD., Tokyo / Japan 100,0 49.102 112.800 600 B. Braun Australia Pty. Ltd., Bella Vista / Australien 100,0 21.230 61.415 133 B. Braun Avitum Philippines Inc., Manila / Philippinen 100,0 6.121 21.583 136 Laboratorios B. Braun S.A., Sao Goncalo / Brasilien Asien und Australien Ahlcon Parenterals (India) Limited., New Dehli / Indien B. Braun Avitum (Shanghai) Trading Co. Ltd., Shanghai / China 94,0 30.230 81.774 189 B. Braun Korea Co. Ltd., Seoul / Republik Korea 100,0 17.963 62.533 121 B. Braun Medical (H.K.) Ltd., Hongkong / China 100,0 55.776 119.619 34 B. Braun Medical (India) Pvt. Ltd., Bombay / Indien 100,0 16.526 57.950 898 B. Braun Medical Industries Sdn. Bhd., Petaling Jaya / Malaysia 100,0 381.623 381.560 6.683 B. Braun Medical (Shanghai) International Trading Co. Ltd., Shanghai / China 100,0 22.000 136.974 776 B. Braun Medical Supplies Inc., Manila / Philippinen 100,0 7.111 18.586 168 B. Braun Medical Supplies Sdn. Bhd., Petaling Jaya / Malaysia 100,0 26.826 52.176 166 B. Braun Medical (Suzhou) Company Limited, Suzhou / China 100,0 13.333 33.586 357 B. Braun Pakistan (Private) Ltd., Karachi / Pakistan 100,0 951 13.201 113 B. Braun Singapore Pte. Ltd., Singapur 100,0 55.152 21.318 42 B. Braun Taiwan Co. Ltd., Taipei / Taiwan 100,0 4.199 17.454 51 B. Braun (Thailand) Ltd., Bangkok / Thailand 100,0 8.263 19.198 107 B. Braun Vietnam Co. Ltd., Hanoi / Vietnam 100,0 42.958 53.102 1.010 PT. B. Braun Medical Indonesia, Jakarta / Indonesien 100,0 33.178 56.909 528 We s entlic her A nt eilsb e sit z 143 Stand per 31. 12. 2014 Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital Eigenkapital Umsatzerlöse in %1) T € T € Mitarbeiter Afrika B. Braun Avitum (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika 100,0 874 8.486 267 B. Braun Medical (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika 100,0 5.610 29.835 170 E. Owen and Partners, Fourways / Südafrika 100,0 – 124 13.338 12 Babolat VS, Lyon / Frankreich 3) 28,0 62.188 118.121 336 Medical Service und Logistik GmbH, Recklinghausen 3) 50,0 747 34.853 5 Rhön Klinikum AG, Bad Neustadt an der Saale 3) 4) 18,0 1.200.640 278.312 15.898 Schölly Fiberoptic GmbH, Denzlingen 3) 28,0 37.764 83.100 326 Übriger Anteilsbesitz 1) Durchgerechneter Anteil | 2) Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag | 3) At Equity konsolidiert | 4) W erte aus dem veröffentlichten Q3 Zwischenbericht Die Werte entsprechen den gemäß IAS / IFRS aufgestellten Abschlüssen. Die Umrechnung der Beträge der ausländischen Unternehmen erfolgt für das Eigenkapital mit dem Mittelkurs am 31. 12. und für den Umsatz mit dem Durchschnittskurs des Berichtsjahres. 144 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernabs chlus s BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat der B. Braun Melsungen AG hat im Geschäftsjahr 2014 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung beratend begleitet und überwacht. In drei ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand über die aktuelle Geschäfts entwicklung des Unternehmens, seinen finanziellen Status und wesentliche Investitionsvorhaben informiert. Besondere Themen der Aufsichtsratsberatungen waren weiterhin aktuelle Berichte zum Verlauf von Großprojekten, z. B. LIFE N, und zu den Investitionen in Penang, Malaysia sowie zum Status der Beteiligung an der Rhön-Klinikum AG. Ferner wurde die Fortschreibung der Konzernstrategie vorgestellt. Außerdem hat der Aufsichtsrat den Personalbericht 2013 entgegen genommen. Der Aufsichtsrat hat die Ergebniserwartung 2015 diskutiert und verabschiedet und über satzungsmäßig zustimmungspflichtige Geschäfte beraten. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand darüber hinaus mit dem Vorsitzenden des Vorstands in regelmäßigem Informations- und Gedankenaustausch über wesentliche Geschäftsentwicklungen der Gesellschaft und des Konzerns und anstehende Entscheidungen. Auch in diesem Jahr führte der Aufsichtsrat auf freiwilliger Basis eine Effizienzprüfung durch. Diese vom Aufsichtsrat vorgenommene Selbstevaluation hat ergeben, dass der Aufsichtsrat effizient organisiert ist und dass das Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat sehr gut funktioniert. Gegenstand der Beratungen des Prüfungsausschusses waren die aktuelle Geschäftsentwicklung, Erläuterungen zur steuerlichen Überleitungsrechnung im B. Braun-Konzern, die Investitions planung 2014 – 2016, der Jahresbericht der Internen Revision zu durchgeführten Prüfungen sowie zum Prüfungsplan und -schwerpunkten und insbesondere der vom Vorstand aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss 2014 der B. Braun Melsungen AG. Außerdem hat der Prüfungsausschuss den Compliance-Bericht der B. Braun Melsungen AG sowie den Risikobericht des Vorstands entgegen genommen. Weitere Themen waren das Risikomanagementsystem des B. Braun-Konzerns und die Planung der Jahres abschlussprüfung. Zu diesen Themen hat der Prüfungsausschuss im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichtet und seine Empfehlungen ausgesprochen. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat in 2014 fünf Mal getagt. In seiner Sitzung vom 19. März 2014 hat er dem Aufsichts rat die Zuteilung der Genussrechte nach dem B. Braun Incentive Scheme an die Mitglieder des Vorstandes und einen Beschluss zur Tantiemeregelung sowie zu den Zielboni und Zielvereinbarungen der einzelnen Vorstandsmitglieder vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat hat der Zuteilung und dem Beschluss in seiner Sitzung mit gleichem Datum zugestimmt. Weiterhin hat der Personalausschuss in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, Herrn Markus Strotmann per 1. April 2014 zum ordentlichen Vorstandsmitglied zu bestellen; der Aufsichtsrat hat dieser Bestellung ebenfalls zugestimmt. Ein weiteres Thema der Personalausschuss-Sitzungen 2014 war die Beratung über die Beteiligung an der Rhön-Klinikum AG. In seiner Sitzung am 22. Juli 2014 hat der Personalausschuss die Wiederbestellung von Herrn Prof. Dr. Heinz-Walter Große zum ordentlichen Vorstandsmitglied sowie Vorstandsvorsitzenden und Arbeitsdirektor bis zum 31. Dezember 2018 vorgeschlagen; der Aufsichtsrat hat diese Bestellung in seiner darauf folgenden Sitzung beschlossen. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss sowie der Lage bericht für das Geschäftsjahr 2014 der B. Braun Melsungen AG, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind von der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, Kassel, die in der Hauptversammlung am 19. März 2014 zum Abschlussprüfer bestellt worden war, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und dies in einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk testiert. Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses über den Jahresabschluss und den Konzernabschluss teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Die vom Aufsichtsrat vorgenommene Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanzgewinnes der B. Braun Melsungen AG sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts gibt in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Abschlussprüfungsberichte zu Beanstandungen keinen Anlass. Wir haben daher den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt, der damit gemäß § 172 AktG festgestellt ist. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzergebnisses an. B eric ht de s Auf sic ht srat s 145 VORN VON LINK S: DR. ANTONIUS ENGBERDING* P R O F. D R . D R . H . C . M A R K U S W . B Ü C H L E R P R O F. D R . H . C . L U D W I G G E O R G B R A U N Ehem. Vorstand IG Metall, Fachbereich Tarifpolitik, Frankfurt am Main Universitätsklinikum Heidelberg Ärztlicher Direktor Abteilung für Allgemeine, Viszerale und Transplantationschirurgie Vorsitzender, ehem. Vorstandsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG, Melsungen HINTEN VON LINK S: BARBARA BRAUN-LÜDICKE Kauffrau, Melsungen EDELT R AUD G L Ä N ZER * Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE, Hannover SONJA SIEWERT* Freigestellte Betriebsrätin der B. Braun Melsungen AG, Melsungen EKKEHARD RIST* Stellv. Konzernbetriebsratsvorsitzender des B. Braun-Konzerns Deutschland, Betriebsratsvorsitzender der Aesculap AG, Tuttlingen RAINER HEPKE* P R O F. D R . T H O M A S R Ö D D E R Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Partner der Sozietät Flick Gocke Schaumburg, Bonn HANS-CARSTEN HANSEN President Human Ressources der BASF SE, Ludwigshafen DR. JOACHIM R AUHUT P R O F. D R . O L I V E R S C H N E L L Geschäftsführer der Sciarc GmbH, Baierbrunn Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe Diabetes e. V. am Helmholtz Zentrum München Mitglied des Vorstands der Wacker Chemie AG, München MIKE SCHWAR Z * D R . H . C . A U G U S T O E T K E R Freigestellter Betriebsrat der B. Braun Melsungen AG, Melsungen Vorsitzender des Beirats der Dr. August Oetker KG, Bielefeld PETER HOHMANN* MANFRED HERRES* Direktor Produktion B. Braun Avitum der B. Braun Melsungen AG, Melsungen Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der B. Braun Melsungen AG, Melsungen Der Vorstand hat gem. § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2014 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht geprüft; Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat den Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1.die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“ Stellv. Vorsitzender, Konzernbetriebsratsvorsitzender des B. Braun-Konzerns Deutschland, Betriebsrats vorsitzender der B. Braun Melsungen AG, Melsungen * gewählt von den Arbeitnehmern Der Aufsichtsrat ist mit dem Ergebnis der Prüfung des Abschluss prüfers einverstanden. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und den Mitarbeiterinnen und Mit arbeitern des B. Braun-Konzerns für die erbrachten Leistungen im Berichtszeitraum seinen Dank aus. Melsungen, im März 2015 Der Aufsichtsrat 146 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernabs chlus s GLOSSAR ACCESS PORT SYSTEM D I A LY S E Port-Katheter-System, das durch einen langfristigen Zugang über Venen, Arterien oder Bauchdecke die Verabreichung von Arzneimitteln sowie Blutentnahmen, Transfusionen und E rnährung ermöglicht. Ein Blutreinigungsverfahren, welches bei Nierenversagen zum Einsatz kommt. DRUG DELIVERY SYSTEM APHERESE Einheit zur Verabreichung von Medikamenten mit der Absicht der Erzielung eines therapeutischen Effekts. Blutreinigungsverfahren zur Entfernung einzelner Bestandteile (Fette, Immunkörper oder Gifte) aus dem Blut. DRUG ELUTING STENTS Medikamentfreisetzender Stent (siehe auch „Stent“). A SSE T BACKED SECURITIES (ABS) Wertpapiere (Schuldverschreibungen), die durch einen Bestand an Forderungen abgesichert sind. AT E Q U I T Y B I L A N Z I E R U N G DSO Kennzahl. Kurzbezeichnung für Days Sales Outstanding. Beschreibt den Zeitraum zwischen der Rechnungsstellung und dem Zahlungseingang. Synonym für Equitymethode. DUAL SOURCING BG RCI Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie. Element der Beschaffungsstrategie, bei dem das gleiche Gut von verschiedenen Lieferanten bezogen wird, um das Risiko von Lieferausfällen zu minimieren. CASH POOLING Instrument des Finanzmanagements zum konzerninternen Liquiditätsausgleich. EBIT Kennzahl. Kurzbezeichnung für Earnings before Interest and Taxes. Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern. C E N T E R S O F E X C E L L E N C E (C O E ) Zentren innerhalb der globalen B. Braun-Organisation, in denen Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing für bestimmte Produktgruppen gebündelt sind. EBITDA Kennzahl. Kurzbezeichnung für Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen. CIW Kennzahl. Kurzbezeichnung für Coverage in Weeks. Zeitraum der Lieferfähigkeit in Wochen, gedeckt durch den aktuellen Lager bestand an Waren. EBITDA-MARGE Kennzahl. Prozentualer Anteil der Kennzahl EBITDA am Umsatz. Glos s ar 147 EL ASTOMERISCHE INFUSIONSPUMPE E X T R A KO R P O R A L E B L U T B E H A N D L U N G Infusionspumpe zum einmaligen Gebrauch, die unabhängig von externen Energiequellen die sichere und unkomplizierte Infusion von Medikamenten zu Hause ermöglicht. Außerhalb des Körpers erfolgende Blutbehandlung mittels einer direkt an den Blutkreislauf angeschlossenen „künstlichen Niere“ (Dialysator). EMAS FDA Kurzbezeichnung für Eco Management and Audit Scheme, auch bekannt als Öko-Audit. EMAS wurde von der Europäischen Union entwickelt und beinhaltet Umweltmanagement und Umwelt betriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Kurzbezeichnung für Food & Drug Administration. Die FDA ist eine US-amerikanische Behörde für Nahrungsmittel- und Arzneimittelsicherheit. E N I S O 9 0 01 Eine internationale Norm, die weltweit anerkannte Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem festlegt. G O O D D E S I G N AWA R D Der GOOD DESIGN Award ist einer der ältesten internationalen Wettbewerbe für exzellente Gestaltung. Das Chicago Athenaeum Museum of Architecture and Design vergibt den Preis an Unternehmen für herausragende Qualität in Design, Funktionalität sowie Ästhetik. E N I S O 14 0 01 Eine internationale Umweltmanagementnorm, die weltweit an erkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem festlegt. H Ä M O D I A LY S E Ein Implantat, das dauerhaft im Körper verweilt. Ein spezielles Blutreinigungsverfahren. Anwendung des Prinzips des Konzentrationsausgleichs kleinmolekularer Substanzen zweier Flüssigkeiten, die durch eine semipermeable (teilweise durch lässige) Membran getrennt sind. E N D O S KO P I E H E I M PA R E N T E R A L E E R N Ä H R U N G Betrachtung von Körperhohlräumen und Hohlorganen mittels kleiner, röhrenförmiger optischer Geräte. Zufuhr von Nährstoffen unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts nach Entlassung aus dem Krankenhaus. EQUIT YMETHODE H E S ( H Y D R O X Y E T H Y L S TÄ R K E ) Methode zur Bilanzierung bestimmter langfristiger Beteiligungen im Jahresabschluss einer Gesellschaft, die am stimmberechtigten Kapital einer anderen Gesellschaft beteiligt ist. Dabei wird der Beteiligungsbuchwert ausgehend von den Anschaffungskosten der Beteiligung laufend an die Entwicklung des Eigenkapitals am beteiligten Unternehmen angepasst. Künstlich hergestelltes Polymer aus Wachsmaisstärke oder Kartoffelstärke, welches als Blutplasmaersatzstoff verwendet wird. ENDOPROTHESE 148 Management | Journal | Konzernlageb ericht | Konzernabs chlus s GLOSSAR IAS L A PA R O S KO P I E Kurzbezeichnung für International Accounting Standards. Inter nationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, herausgegeben vom International Accounting Standards Board (IASB). Bauchspiegelung, bei der die Bauchhöhle und die darin liegenden Organe mit speziellen Endoskopen (Stablinsen-Optiken) durch kleine, vom Chirurgen geschaffene Öffnungen in der Bauchdecke sichtbar gemacht werden. I E C / T R 6 26 5 3 „Guideline for safe operation of medical equipment used for hemo dialysis treatment“. Richtlinie zur sicheren Verwendung medizinischer Mittel in der Hämodialyse. M E TA B O L I S M U S ISO O H S A S 18 0 01 Kurzbezeichnung für International Organization for Standardization. Internationale Organisation für Normung. Kurzbezeichnung für Occupational Health and Safety Assessment Series. OHSAS 18001 ist eine Norm, die anerkannte Anforderungen an ein Arbeitsschutzmanagementsystem festlegt. Synonym für Stoffwechsel. Umwandlung von aufgenommenen oder selbst produzierten Substanzen durch den Körper. IV Kurzbezeichnung für intravenös. Eine Applikationsform zur Verab reichung eines Medikaments, einer Flüssigkeit oder einer Suspension in ein venöses Blutgefäß. OSTOMIE Synonym für Stoma. PAY E R S WA P IWF Kurzbezeichnung für Internationaler Währungsfonds. Der IWF ist eine Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington, USA (auch IMF – International Monetary Fund). KFW Kurzbezeichnung für Kreditanstalt für Wiederaufbau. Förder- und Mittelstandsbank, die günstige Kredite im Rahmen von Förder programmen der Bundesregierung vergibt. Instrument zur Zinssicherung. Für die Zahlung eines festen Zinssatzes erhält man im Gegenzug einen variablen Zinssatz. RESTENOSE Wiedereinengung im Bereich einer zuvor behandelten Stenose (Verengung von Blutgefäßen oder anderen Hohlorganen). SECOND SOURCING Bezeichnung eines oder mehrerer alternativer Lieferanten für ein Produkt, welches baugleich und kompatibel zu einem anderen Produkt ist. Glos s ar STENOSE Verengung von Blutgefäßen oder anderen Hohlorganen. STENT Eine Gefäßstütze, die in Hohlorgane eingeführt wird, um diese offen zu halten. STOMA Operativ geschaffene Verbindung zwischen einem Hohlorgan und der Haut mit einer Öffnung nach außen. Ein Stoma wird dauerhaft oder vorübergehend (passager) angelegt. THOR A XCHIRURGIE Organchirurgie im Bereich des Brustkorbes. VCI Verband der chemischen Industrie. VISZERALCHIRURGIE Umfasst die operative Behandlung der Bauchorgane. W O R K I N G C A P I TA L ( U M L A U F V E R M Ö G E N ) Finanzkennzahl. Vorräte plus kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. 149 150 B. BRAUN-A PP Entdecken Sie alle Artikel aus dem Journalteil mit zusätzlichen Informationen auf Ihrem Tablet oder Desktop-PC unter: www.bbraun.de/gb2014 oder direkt über nachstehenden QR-Code: I MP R ES SUM B. BR AUN MEL SUNGEN AG WEITERE INFORMATIONEN Werkanlage Pfieffewiesen Europagebäude 34212 Melsungen Deutschland Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf Direktorin Unternehmenskommunikation und Wissensmanagement Werkanlage Pfieffewiesen Europagebäude 34212 Melsungen Deutschland Tel. (0 56 61) 71- 0 Fax (0 56 61) 71- 45 67 www.bbraun.de Tel. (0 56 61) 71-16 30 Fax (0 56 61) 71- 35 69 E-Mail: [email protected] HIGHL IGH T S 2014 A U G U S T Nutrilipid 20% erhält als erstes Arzneimittel aus Werk LIFE in Melsungen die Zulassung der Arzneimittelbehörde FDA für den US-Markt. Es ist das erste B. BraunPharmazeutikum auf dem amerikanischen Markt, das nicht in den USA produziert wird. F E B R U A R B. Braun investiert 56,4 Millionen N O V E M B E R Die erweiterte Produktion der Firma Ahlcon Parenterals in Bhiwadi, Rajasthan, wird eröffnet. Ahlcon produziert und vermarktet in Indien sowie im Ausland groß- und kleinvolumige Parenteralien und ist ein etablierter Hersteller für pharmazeutische Produkte. Euro in die Erweiterung der pharmazeutischen Produktionsstätte am Standort Penang. Dort werden in Zukunft sterile Infusionslösungen hergestellt, um die wachsende Nachfrage in Asien und Australien decken zu können. B. Braun Avitum verstärkt weiter seine Aktivitäten im Bereich Dialyse und übernimmt mit einer Akquisition von 51 Prozent das Unternehmen Dialyser in Kolumbien. S E P T E M B E R Eine neue Tochtergesell- schaft wird gegründet: B. Braun Medical Kenya Ltd. Geschäftsführer Samuel Muchiri und sein Team wollen sich neben Kenia zunächst auf die Märkte Tansania, Nigeria, Ruanda, Uganda und Sambia konzentrieren. JUNI CeGaT gründet gemeinsam mit B. Braun eine Tochtergesellschaft in den USA: B. Braun CeGaT, mit Sitz in Pennsylvania. Dieser Schritt ist eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit zwischen der CeGaT und B. Braun. D E Z E M B E R Der Geschäftsbereich B. Braun Vascular Systems der Sparte Aesculap mit Sitz in Berlin erwirbt die Mehrheit der Anteile an der Pforzheimer Firma medicut Stent Technology. Medicut agiert als Full-Service-Partner für Medizinprodukte aus Nitinol.
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