- B. Braun Melsungen AG

SHARING E X PER T ISE
Geschäftsbericht 2014
AUS GE WÄ HLT E B . BR AUN-K ENNZ A HL EN
Umsatz (in Mio. EUR)
2013
2014
Veränderung
in %
5.169,5
5.429,6
5,0
Hospital Care (in Mio. EUR )
2.474,4
2.527,8
2,2
Aesculap (in Mio. EUR )
1.444,2
1.497,7
3,7
Out Patient Market (in Mio. EUR )
609,0
643,9
5,7
B. Braun Avitum (in Mio. EUR )
612,5
737,9
20,5
5.169,5
5.429,6
5,0
Umsatz (in Mio. EUR)
Deutschland (in Mio. EUR )
952,2
999,6
5,0
Europa (in Mio. EUR )
1.851,7
1.921,2
3,8
Nordamerika (in Mio. EUR )
1.045,6
1.090,1
4,2
Lateinamerika (in Mio. EUR )
351,4
373,1
6,2
Asien & Australien (in Mio. EUR )
810,8
869,9
7,3
Afrika & Mittlerer Osten (in Mio. EUR )
157,9
175,7
11,3
784,9
798,4
1,7
EBITDA (in Mio. EUR )
EBITDA -Marge (in Prozent)
Konzernjahresüberschuss (in Mio. EUR)
Nettofinanzschulden (in Mio. EUR)
15,2
14,7
315,5
316,3
0,3
1.715,8
1.762,3
2,7
Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden / EBITDA )
2,2
2,2
Forschungs- und Entwicklungskosten (in Mio. EUR)
218,6
228,8
4,7
1.029,4
931,3
- 9,5
297,2
318,1
7,0
49.889
54.017
8,3
Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen (in Mio. EUR)
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (in Mio. EUR)
Mitarbeiter (zum 31. Dezember)
B. Braun zählt zu den weltweit führenden Gesundheitsversorgern.
Mit seinen Sparten Hospital Care, Aesculap, Out Patient Market und
B. Braun Avitum bietet das Unternehmen medizinische Produkte und
Produktsysteme sowie Dienstleistungen für Kliniken, niedergelassene
Ärzte und den Homecare-Bereich.
Titelbild: Ralf Weidemann, Leiter Set-Management B. Braun Vascular
Systems, definiert gemeinsam mit Oberarzt und Pflegeleitung die
Zusammenstellung eines kundenindividuellen Sets für die minimal­
invasive Radiologie.
In diesem Geschäftsbericht benutzen wir zur Vereinfachung als
Bezeichnung für Mitarbeiter und Kunden nur die männliche Form.
Es sind selbstverständlich beide Geschlechter gemeint.
WAS UNS VERBINDET Wer die Gesundheit von Menschen verbessern will,
muss sich mit den damit verbundenen Aufgaben
auseinan­der­setzen und sich ihnen stellen. Er muss
beständig Verständnis schaffen, neue Chancen
erkennen und wirkungsvolle Lösungen mit Leidenschaft und Be­geisterung voranbringen.
Ein Gedanke, der uns bei B. Braun verbindet. Der uns
jeden Tag aufs Neue antreibt, den konstruktiven
Aus­tausch zu suchen. Um gemeinsam mit unseren
Partnern und Kunden Lösungen zu erarbeiten,
die Erwartungen übertreffen.
8
Partnerschaft mit System
16
Alles nur Plastik?
www.bbraun.de/gb2014
150 Informationen zur B. Braun-App
28
Eine Herzensangelegenheit
MANAGEMENT
4 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
6 Der Vorstand
JOURNAL
8Partnerschaft mit System
Es erscheint wie die Quadratur des Kreises: Kranken­
häuser – ob groß oder klein – sollen mit geringerem
Kostenaufwand höhere Leistung und medizinische Qua­­
lität erbringen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden,
wenn alle Beteiligten effizient zusammenarbeiten. Die
Rolle von B. Braun: die des „Systempartners“, der Klini­
ken dabei unterstützt, ihre Prozesse im medizinischen
und kaufmännischen Bereich zu optimieren.
16 Alles nur Plastik?
Vom Kügelchen zum unverzichtbaren Medizinprodukt:
Infusionstherapien sind in der medizinischen Versorgung
von ele­­mentarer Bedeutung. Mit seinen Innovationen
leistet B. Braun dabei einen wichtigen Beitrag zu mehr
Sicherheit – zum Beispiel mit dem Überleitungsgerät
Intrafix® SafeSet. Doch wie wird dieses Medizinprodukt
eigentlich hergestellt? Eine Reise in die futuristische
Welt der automatisierten Fertigung.
28Eine Herzensangelegenheit
Immer ältere Patienten und häufig schwerwiegende
Erkrankungen haben die moderne Herzchirurgie in den
vergangenen Jahrzehnten vor neue Aufgaben gestellt.
Durch Innovationen wie die Stent- und Ballonkatheter
von B. Braun erlebte sie zugleich einen rasanten Fort­
schritt. Eine Entwicklung, der auch Günter Preiss sein
Leben verdankt.
KO N Z E R N L A G E B E R I C H T
38
39
44
58
58
62
Fünfjahresübersicht
Grundlagen des B. Braun-Konzerns
Wirtschaftsbericht
Nachtragsbericht
Risiko- und Chancenbericht
Prognosebericht
KO N Z E R N A B S C H L U S S
68 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
69 Konzernbilanz
75 Konzernanhang
139Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
144 Bericht des Aufsichtsrats
146Glossar
150Impressum
Informationen zur B. Braun-App
151 Highlights 2014
4
Prof. Dr. Heinz-Walter Große, Vorsitzender des Vorstands.
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
5
V O R W O R T D E S V O R S TA N D S V O R S I T Z E N D E N
Sharing Expertise
Innovation ist unser Antrieb. Innovationen entstehen dort, wo Menschen erfolgreich zusammenarbeiten. Unsere
54.000 Mitarbeiter haben sich dafür eingesetzt, dass B. Braun im Jubiläumsjahr 2014 einen großen Teil seiner
Unternehmensziele erreicht hat.
B. Braun verzeichnete im Geschäftsjahr 2014 einen Rekordumsatz von 5,4 Milliarden Euro – eine Steigerung von
fünf Prozent im Vergleich zum bisherigen besten Jahr 2013. Unser Ergebnis blieb dabei stabil bei 316 Millionen Euro,
wofür es mehrere Gründe gibt: Die Budgetkürzungen innerhalb der staatlichen Gesundheitssysteme einiger Länder
wirkten sich auch auf B. Braun aus und führten zu geringeren Margen; aufwendiger werdende Zulassungen von Medizin­
produkten verursachen höhere Kosten. Auch haben wir 2014 wieder weltweit in den Ausbau unserer Produktions­
standorte investiert, um unsere Marktposition weiter zu stärken und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Für die Jahre 2015 bis 2020 haben wir unter Einbeziehung aller Unternehmensbereiche unsere Strategie weiterentwickelt:
Die Nähe zum Kunden bleibt dabei unsere bestimmende Maxime. Wir verstehen uns als starker Partner, der Prozesse
in medizinischen Einrichtungen nicht nur versteht, sondern dabei berät, sie weiter zu optimieren. „Sharing Expertise“
drückt diesen engen Austausch mit unseren Kunden und Anwendern aus, der von Transparenz, Vertrauen und Wertschätzung geprägt ist. Mit innovativen, effizienten und nachhaltigen Lösungen möchten wir unsere Kunden darin unter­
stüt­zen, weiterhin eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau anzubieten.
Im vorliegenden Geschäftsbericht lesen Sie, wie solch eine Zusammenarbeit aussehen kann. B. Braun hat bereits mit
einigen Krankenhäusern eine Systempartnerschaft vereinbart. Diese schließt sowohl Therapien ein, als auch innovative
Einkaufsprozesse, Beratungen, Schulungen und Forschungskooperationen. Beispiele aus den Therapiefeldern Infusion
und Kardiologie beschreiben, was es für uns heißt, Gesundheit zu verbessern.
Eine unverzichtbare Säule unserer Strategie ist das Versprechen, weiter ein Familienunternehmen zu bleiben, um Wachs­tum
und Ertrag in einem dynamischen Gesundheitsmarkt aus eigener Kraft zu sichern und auszubauen. Unser Ziel ist eine
durchschnittliche Umsatzerhöhung von 5 bis 7 Prozent pro Jahr sowie ein EBITDA-Ergebnis zwischen 16 und 18 Prozent
im Jahr 2020. Um dieses Ziel zu erreichen, planen wir, in den nächsten sechs Jahren bis zu vier Milliarden Euro in
unsere Standorte zu investieren und unsere Abläufe noch effizienter zu strukturieren.
Ich danke unseren Mitarbeitern im Namen des gesamten Vorstands für ihre hervorragende Leistung und unseren
Kunden für ihr langjähriges Vertrauen. Wir möchten Ihnen auch 2015 ein zuverlässiger Partner sein!
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. Heinz-Walter Große
Vorsitzender des Vorstands der B. Braun Melsungen AG
D E R V O R S TA N D
OTTO PHILIPP BRAUN
DR. ANNETTE BELLER
DR. MEINRAD LUGAN
MARKUS STROTMANN
Vorstand Region Iberische
Halbinsel und Lateinamerika
Vorstand Finanzen,
Steuern und Controlling,
Zentrale Service-Bereiche
Vorstand der Sparten
Hospital Care und
Out Patient Market (OPM)
Vorstand der Sparte
B. Braun Avitum
PROF. DR. HEINZ-WALTER GROSSE
CAROLL H. NEUBAUER, LL.M.
PROF. DR. HANNS-PETER KNAEBEL
Vorsitzender des Vorstands,
Vorstand Personal- und Rechtswesen,
Arbeitsdirektor
Vorstand Region Nordamerika
Vorstand der Sparte Aesculap
PARTNERSCHAF T
MIT SYSTEM
Es erscheint wie die Quadratur des Kreises: Krankenhäuser –
ob groß oder klein – sollen mit geringerem Kostenaufwand
höhere Leistung und medizinische Qualität erbringen. Dieses
Ziel kann nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten effizient
zusammenarbeiten. Die Rolle von B. Braun: die des „Systempartners“, der Kliniken dabei unterstützt, ihre Prozesse im
medi­zinischen und kaufmännischen Bereich zu optimieren.
10
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
Die wachsenden Herausforderungen im Gesundheitswesen
von Systempartnerschaften. „Die Systempartnerschaft hilft
bekommen Krankenhäuser weltweit zu spüren: So steigt
unseren Kunden, ihre Ziele in unterschiedlichen Themen­­
mit der Lebenserwartung auch die Zahl an chronischen
feldern zu erreichen. Der me­­dizinischen Be­­hand­lung kommt
Erkrankungen und geriatrischen Patienten. Mit dem medi­
dabei eine ebenso große Be­­deutung zu wie der Erschließung
zinischen Fortschritt wachsen die Erwartungen an die
von Potenzialen bei Prozessen und kaufmännischen Frage­
stellungen“, sagt B. Braun-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.
Qualität stationärer Behandlungen. Gleichzeitig kämpfen
Heinz-Walter Große.
viele Kliniken mit äußerst knappen, finanziellen Ressourcen
und riesigen Investitionslücken. Das deutsche Gesund­
Vorteile für Krankenhäuser und B. Braun
heitssystem genießt im internationalen Vergleich zwar eine
hohe Reputation. Dennoch ist die wirtschaftliche Situation
Aspekte dieses innovativen Konzepts realisierte B. Braun
vieler Krankenhäuser alarmierend: Rund die Hälfte der Klini­ bereits erfolgreich am Universitätsklinikum Frankfurt unter
ken schreibt rote Zahlen.
dem Arbeitstitel „Kostenreduzierung durch Verbrauchsbe­
Die Ursachen sind vielfältig und kompliziert. Unter­
einflussung“. Am Anfang des gemeinsamen Projekts stand
schiedliche Interessengruppen – wie beispielsweise Kranken­ die umfassende Analyse der Ausgangssituation: Art und
hausverbände und Krankenkassen – diskutieren seit Langem
Anzahl der Krankheitsbilder, Verordnungsgewohnheiten, be­­
über Themen wie betriebswirtschaftliche Effizienz, Organi­ stehende Klinikstandards, Handhabungsabläufe, Qualität
sation, Abrechnungsmodalitäten, Personalkosten, Investi­
der genutzten Produkte und Ausbildungsstand des Personals.
tionen und Innovationsbedarf. Der hohe Kostendruck wirkt
Schritt für Schritt haben die Projektpartner anschließend
sich auch auf den Einkauf von Medi­
Möglichkeiten der Kostenoptimie­
zinprodukten aus. Trotz wirtschaftli­
rung definiert und umgesetzt –
Die Krankenhäuser haben
cher Herausforderungen ha­­ben aber
etwa indem sie das Sortiment deut­
den Vorteil, mit ex­­terner
lich strafften und veränderten. Ein
alle Be­­teiligten ein gemeinsames Ziel:
Unterstützung
ihre
Prozesse
Beispiel von vielen ist die Produkt­
die langfristige Sicherung einer hoch­
zu opti­mieren und ihre Fixumstellung auf das Infusionsgerät
wertigen Patientenversorgung. Diese
kosten dauerhaft zu senken.
verfolgt auch B. Braun mit dem ganz­­
Intrafix® SafeSet von B. Braun (siehe
heitlichen Ansatz „Sharing Expertise“.
auch Seite 18), die nicht nur die
Qualität sicherte, sondern auch Kosten senkte. „Wir wollen
Seit vielen Jahren pflegt das Unternehmen erfolgreiche
Partnerschaften und realisiert zahlreiche Projekte, um die Produkte und Dienstleistungen zum richtigen Termin, in der
Strukturen und Abläufe in den Krankenhäusern kontinu­
richtigen Menge und Qualität am richtigen Ort bereitstel­
ierlich zu verbessern. Hilfreich dabei ist die breite Produkt­ len – und das zu günstigen Konditionen. Statt am Preis
palette, die B. Braun zur Verfügung stellen kann. Das Un­­
einzelner Produkte zu schrauben, kaufen wir bei B. Braun
wertvolles Wissen und komplette medizinische Prozesse
ternehmen versorgt den globalen Gesundheitsmarkt mit
Produkten und Produktsystemen für Anästhesie, In­ten­siv­
ein“, sagt Axel Kudraschow, Leiter des Dezernats Material­
medizin, Kardiologie, extrakorporale Blutbehandlung oder
wirtschaft und Dienstleistungen am Universitätsklinikum
Chirurgie sowie mit zahlreichen Dienstleistungen für Kli­
Frankfurt.
Wie in Frankfurt kooperiert B. Braun auch mit anderen
niken, niedergelassene Ärzte und den Homecare-Bereich.
Der fortlaufende Wissensaustausch und der konstruktive Kran­ken­häusern im Rahmen einer Systempartnerschaft.
Dialog mit den Anwendern, Kunden und Partnern sind
Durch sein breites Produkt- und Serviceangebot zählt das
zudem der Ur­­sprung innovativer Medizinprodukte, die per­
Unternehmen seit Jahrzehnten zu den Top-Lieferanten
fekt aufeinander abgestimmt sind und den Klinikalltag
vieler Kliniken. „Mit einer Systempartnerschaft möchten wir
erheblich erleichtern. Auf Basis eines langjährig gewachsenen den Erfolg einer langjährigen vertrauensvollen Zusammen­
Vertrauens hebt der Melsunger Konzern sein Engagement
arbeit sowohl für die Kunden als auch für B. Braun weiter
nun auf eine neue Qualitätsstufe – mit der gezielten Bildung steigern, etwa durch Standardisierung und ge­­meinsame
Partnerschaft mit System
11
Ein Bestandteil der Systempartnerschaft kann die H.E.L.P. Apherese sein. Das extrakorporale Blut­
reinigungsverfahren zur Behandlung von Patienten mit schweren Fettstoffwechselstörungen wurde
von B. Braun mitentwickelt.
Definition des Produktportfolios“, sagt Harald Gerlach,
Groß­kundenmanager bei B. Braun. Die Krankenhäuser
haben den Vorteil, mit externer Unterstützung ihre Prozesse
zu optimieren und ihre Fixkosten durch eine homogene
Lieferantenstruktur dauerhaft zu senken. Und B. Braun pro­
fitiert von einem größeren Auftragsvolumen und einer
noch engeren Kundenbindung. Doch wie sieht eine System­
partnerschaft konkret aus?
Ersparnisse durch elektronisches Datenmanagement
Längst leben wir im digitalen Zeitalter. Der Austausch, die
Ver­arbeitung und Speicherung von elektronischen Infor­
mationen und Daten in sämtlichen Arbeitsbereichen werden
immer wich­tiger – auch in der Medizin. Mit der Entwicklung
moderner, elektronisch vernetzter Geräte und Softwarelö­
sungen, etwa für die Dialyse- und Infusionstherapie, setzt
B. Braun weltweit Maßstäbe. Auch für die Bereiche Einkauf,
Beschaffung und Logistik stellt das Unternehmen den Kli­
niken sein Know-how zur Verfügung. Im Jahr 2013 startete
ein eBusiness-Projekt mit dem Universitätsklinikum in
Heidelberg. Das Ziel: die Bestellung per Fax oder Telefon
in einen elektronischen Prozess zu überführen. B. Braun
organisierte als Pilotpartner einen Workshop, in dem die
Situation analysiert und die weiteren Schritte vereinbart
wurden. In der Folge harmonisierten beide Seiten die Stamm­
daten von Bestellungen, so dass ein elektronischer Daten­
austausch mög­lich wurde. „Die Vorteile des elektronischen
Datenmanagements mit automatisierten Abläufen liegen
auf der Hand: Zeit- und Kostenersparnis, Fehlerreduzierung,
eine vereinfachte Bestandsverwaltung und nicht zuletzt
die Ressourcenschonung“, sagt Vera Schormann, Leiterin
Vertriebsprozessmanagement bei B. Braun. Die Umstellung
auf das elektronische Bestellsystem ist für das Universitäts­
klinikum Heidelberg die Basis, um in Zukunft weitere stra­
tegische Schritte im Beschaffungsprozess zu etablieren.
Ganzheitliche Therapiekonzepte
B. Braun arbeitet in verschiedenen Therapiebereichen mit
den Krankenhäusern eng zusammen: In den Lipidambulanzen
kommt häufig die „H.E.L.P.-Apherese“ zum Einsatz, ein von
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Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
B. Braun berät Krankenhäuser zum Beispiel bei
der Prävention von Infektionen mit multi­
resistenten Erregern (MRE). Das Unternehmen
bietet dafür ein ganzheitliches Konzept mit
einem breiten Produktportfolio für Patienten
und Kliniken an.
B. Braun mit­entwickeltes, extrakorporales Blutreinigungs­
verfahren zur Be­­handlung schwerer Fettstoffwechselstö­
rungen. Die Abkürzung H.E.L.P. steht für Heparin-induzierte
extrakorporale LDL-Präzipitation. B. Braun zählt zu den
weltweit größten Komplett-System­anbietern in der extra­
korporalen Blutbehandlung und verfügt über ein umfassen­
des Produktsortiment in der akuten Nierenersatztherapie
und chronischen Dialysebehandlung sowie in der Apherese
zur Lipidtherapie. Therapiebegleitungen, Weiterbildungs­
veranstaltungen und gemeinsame Studien runden die Zu­­
sam­­menarbeit ab.
Zum Portfolio gehören auch zahlreiche Hygienepro­
dukte, zum Beispiel Wandspender zur Händedesinfek­tion.
Die konsequente Hygiene im Krankenhaus steht zuneh­
mend im Fokus, denn Jahr für Jahr sterben tausende Pa­­
tienten weltweit an Infektionen mit multiresistenten Er­­­­­
regern (MRE). Vor allem nach chirurgischen Eingriffen,
etwa Hüftgelenk-Operationen, besteht die Gefahr, dass
Keime in die Wunde eindringen und sich an das künstliche
Gelenk heften. Vorbeugend wirken Screenings vor dem
OP-Termin, mit denen ein möglicher Keimbefall frühzeitig
erkannt wird. Pilotprojekte haben das eindrucksvoll be­­
stätigt – zum Beispiel am Rotes-Kreuz-Krankenhaus in
Bremen, in dem Hygieneprodukte von B. Braun zum Einsatz
kommen. „Mit unserem ganzheitlichen Konzept zur Risiko­
minimierung und MRE-Sanierung haben einige Kliniken
sehr gute Er­fahrungen gemacht. Nun bieten wir das Kon­
zept auch anderen Kunden an“, sagt Sonja Kiehle, Kunden­
managerin bei B. Braun.
Sets reduzieren Infektionsrisiko, Zeitaufwand und Kosten
Bei kardiologischen Untersuchungen im Herzkatheterlabor
ist es üblich, die standardisierten Komponenten in soge­
nannten Procedure-Sets zusammenzufassen. Alle Teile, von
der sterilen OP-Abdeckung über Spritzen bis hin zur in­­­va­siven Druckmessung, befinden sich in einer sterilen Ver­
pac­kung. Dies können je nach Kundenwunsch bis zu 40
verschiedene Einzelteile sein. Die Vorteile: eine enorme Zeit­­­­­
ersparnis bei der OP-Vorbereitung, ein geringeres Konta­
minationsrisiko und die Reduzierung der Prozess­kosten. So
bezieht zum Beispiel die Berliner Charité von B. Braun
jährlich rund 8.000 Diagnostik-Sets für die Kardiologie in
drei Versionen, Sets für weitere Indikationen sind in Vor­
bereitung. In einem gemeinsamen Projekt mit der Klinik für
Radiologie hat B. Braun mögliche Standards analysiert
und in einem ersten Schritt drei Procedure-Sets entwickelt.
„Mit den neuen Sets können jährlich über 1.000 Arbeits­
stunden eingespart und dadurch auch die OP-Nutzungs­
zeiten optimiert werden“, sagt Ulrich Struszewski, Key
Account Manager bei B. Braun Vascular Systems. Und
Angelika Wehner, Pflegerische Funktionsdienstleiterin in
der Radio­logie der Charité, bestätigt: „Früher mussten wir
sämtliche Teile aus dem Lager holen und umständlich öff­
nen. Das hat pro Behandlung rund 15 Minuten gedauert.
Jetzt haben wir alle benötigten Instrumente direkt zur
Hand, und das ist na­­türlich vor allem in Notfällen wichtig.“
Die ökonomischen Rahmenbedingungen erfordern von
den Krankenhäusern eine zunehmende Therapieverlagerung
in den ambulanten Bereich. Zudem begrüßen die Patienten
Partnerschaft mit System
Bei der Vorbereitung von Operationen zählt jeder Handgriff: In den Procedure-Sets von B. Braun sind bis zu 40 verschiedene
Einzelteile enthalten, je nach Kundenwunsch. Die Bündelung kann nicht nur das Risiko für Kontaminierungen senken, sondern
auch Zeit bei Bestellung und Anwendung sparen.
13
14
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
und ihre An­­gehörigen die höhere Lebensqualität bei einer
Ruppel. Das gilt genauso für die enge wissen­­schaftliche
Therapie im gewohnten Umfeld. B. Braun TravaCare ist ein
Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und B. Braun.
erfahrener Spezialist für die heimparenterale Ernährungs­
Ziel ist es, gemeinsam neue Produkte und Therapiekon­
therapie und sorgt für eine kontinuierliche, hochwertige,
zepte zu erforschen und weiter zu verbessern. Die zahlreichen
ambulante Weiterversorgung. „Unser
klinischen Studien werden entwe­
professionelles Überleitungsmanage­
der als interventionelle klinische
Die Aesculap Akademie hat
ment sichert den Erfolg der Klinikbe­
Prüfungen oder als nicht­-inter­ven­
im
Jahr
2014
weltweit
handlung und führt diese ambulant
tio­nelle Beobachtungsstudien rea­
80.000 Fachkräfte aus dem
mit Beratung, Betreuung und einer um­­
lisiert. „Be­­sondere Aspekte waren
Gesundheitswesen geschult.
fangreichen Be­­glei­tung fort“, erklärt
bislang beispielsweise die Ent­wic­k­
lung von Patienten bei heimparente­
Dr. Dr. Peter Adam­czyk, Geschäftsfüh­
rer von B. Braun TravaCare. Patientenmanager kümmern
raler Er­­nährung mit einer neuen Omega-3 fettsäure­haltigen
sich um die gesamte Planung und Organisation der häusli­
Lipidemulsion oder die An­­wendung unter­schiedlicher peri­
chen Versorgung. Diverse Dienstleistungen, wie die Hilfe
pherer Venenkatheter mit und ohne Zu­­spritzport“, erläutert
bei Therapieplänen, die Erstellung von Dokumentationsun­
Dr. Elke von Kleist, Head of Clinical Development bei Medical
Scientific Affairs, B. Braun.
terlagen sowie Beratung, Training und Schulung sind inklu­
sive. B. Braun TravaCare kooperiert meist mit den Onkolo­
Weiterbildung und Wissenschaft befinden sich bei
gie- und Chirurgiestationen der Krankenhäuser.
B. Braun ohnehin unter einem Dach: Die Aesculap Akademie
hat im Jahr 2014 weltweit 80.000 Fachkräfte aus dem
Zusammenarbeit bei Studien und Weiterbildung
Gesundheitswesen in insgesamt 1.800 Kursen an 40 Stand­
Es gibt wohl kaum einen anderen Berufszweig, in dem die
orten geschult. Die Seminare und Workshops machen Medi­
kontinuierliche Weiterbildung so wichtig ist wie in der
ziner, Fachpersonal in den Kliniken und Praxen sowie das
Krankenhaus­management fit für die Zukunft. Seit 1995
Medizin. Ärzte und Pflegekräfte haben viele Möglichkeiten,
ihren Wissens­durst zu stillen – auch mit der Unterstützung
trägt die Akademie durch ihr umfas­­sendes Fortbildungs­
von B. Braun. So zum Beispiel in der Neurochirurgie: Ver­
angebot zum interdiszi­plinären Dialog in der Medizin bei.
anstaltungsreihen in Universitätskliniken – mit B. Braun als Die Systempartnerschaft steht für einen künftig noch
Kooperationspartner – bieten Vorträge und Hands-on-Kurse intensiveren Austausch für eine immer bessere Patienten­
von ausgewiesenen Spezialisten. „Ein wesentlicher Aspekt
versorgung. „Auf der Grundlage vertraglicher Vereinbarun­
ist die Weitergabe von Wissen von renommierten Neuro­
gen versprechen wir unseren Kunden, unser umfassendes
chirurgen an junge, en­­gagierte Ärzte“, sagt Rainer Ruppel,
Wissen aktiv in die B­­e­­schaffungs-, Logistik- und Anwen­
Vice President Global Marketing, Spine and Neuro Surgery.
dungsprozesse einzubringen – mit dem Ziel, die Effizienz
Darüber hinaus unterstützen Experten aus den Kliniken
in den Krankenhäusern nachhaltig zu steigern“, sagt Frank
das Unternehmen bei der Gestaltung von Kursen und Sym­
Kirchner, Direktor Marketing und Vertrieb für den deutschen
posien zur Aus- und Weiterbildung anderer Neurochirurgen
Krankenhausmarkt. Fazit: Systempartner­schaften sind
und Mitarbeiter von B. Braun. „Dieser fachliche Austausch
ein Erfolgsmodell, das sich auf viele Kliniken weltweit
steht für unser Leitbild Sharing Expertise“, unterstreicht
übertragen lässt.
Partnerschaft mit System
15
„ WE R TVO L L E IMPUL S E ZU M E DI ZI NI SC H E N
UN D KA UFMÄNNIS CHEN AB L Ä U F E N”
Krankenhäuser und insbesondere Universitätskliniken
stehen unter großem finanziellen Druck. Wie sieht die
wirtschaftliche Situation der Charité aus?
Dr. Hewer: Nach dem Fall der Mauer fusionierten innerhalb
Berlins vier ehemals selbstständige Universitätskliniken
unter dem Dach der Charité. Heute verteilen sich 17 Charité­
Zentren mit über 100 Kliniken und Instituten auf vier Stand­
orte. Die Fusion war und ist eine große Herausforderung –
auch für Logistik und Einkauf. Sie bietet jedoch viele
Chancen und Synergieeffekte, die sich positiv auf die wirt­
schaftliche Situation auswirken. Mit mehr als 13.000 Mit­
arbeitern und über 3.000 Betten ist die Charité heute das
größte Universitätsklinikum Europas. Im Jahr 2014 haben
wir zum vierten Mal in Folge schwarze Zahlen geschrieben.
An welchen Punkten setzen Sie an, um Kosten zu
reduzieren?
Dr. Hewer: Zunächst einmal geht es uns immer um eine
erstklassige Patientenversorgung – das hat in der Charité
höchste Priorität. Hinzu kommt die optimale Förderung un­
serer Forschung durch Drittmitteleinnahmen. Aber natürlich
steht auch die finanzielle Konsolidierung durch Wirtschaft­
lichkeit in Wissenschaft, Krankenversorgung und Verwaltung
bei uns ganz oben auf der Agenda. Hier greifen unterschied­
lichste Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern. Dem
Einkauf kommt eine besondere Bedeutung zu – unser jähr­
liches Einkaufsvolumen liegt bei rund 200 Millionen Euro.
Daher prüfen wir sämtliche Optionen, um Kosten zu sparen.
Um welche Optionen geht es dabei konkret?
Dr. Hewer: Es gibt vielfältige Ansätze in sämtlichen Klinik­
bereichen, um über günstige Konditionen und Standar­
disierungen die Kosten zu senken. Ein Beispiel: Wenn wir
standortübergreifend über eine homogene Lieferanten­
struktur verfügen und Produktgruppen standardisieren, er­
zielen wir attraktivere Preise. Da lassen sich enorme Po­
tenziale heben, wobei wir auch hier größten Wert auf die
Qualität der Produkte legen. Es geht aber nicht nur um
Produkte, Preisverhandlungen und Rabatte: Unser Ziel ist,
durch neue Strategien auch die Qualität der Abläufe kon­
tinuierlich zu erhöhen. Und dabei ist B. Braun ein innovativer
und zuverlässiger Partner.
Dr. Alexander Hewer,
Leiter Finanzen und Einkauf des Berliner Universitätsklinikums
Charité.
Was sind die Kernthemen dieser Partnerschaft?
Dr. Hewer: Wir realisieren derzeit mehrere gemeinsame
Projekte und verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz.
Wir nehmen die bisherigen Strukturen und Abläufe genau
unter die Lupe, im engen Dialog mit dem Klinikpersonal. Der
er fahrene Blick von außen ist dabei sehr hilfreich. Wir
definieren konkrete Verbesserungsvorschläge, prüfen die
Machbarkeit und integrieren die optimierten Prozesse in
den Klinikalltag. Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel auch
das elektronische Datenmanagement, das den gesamten
Bestellvorgang erheblich vereinfacht und beschleunigt. Ge­
nauso sinnvoll ist die effizientere Gestaltung medizinischer
Behandlungen, etwa durch die Verwendung von individuell
zugeschnittenen Diagnostik­Sets.
Sind bereits Erfolge sichtbar?
Dr. Hewer: Durch die Zusammenarbeit mit B. Braun haben
wir bereits erhebliche Kosten eingespart. Sie gibt uns
wertvolle Impulse zu medizinischen und kaufmännischen
Abläufen. Es handelt sich bei dieser stabilen und lang­
fristig ausgerichteten Partnerschaft um eine klassische
Win­win­Situation.
ALLES NUR PL ASTIK?
Vom Kügelchen zum unverzichtbaren Medizinprodukt: Infusionstherapien
sind in der medizinischen Versorgung von elementarer Bedeutung. Mit
seinen Inno­­­vationen leistet B. Braun dabei einen wichtigen Beitrag zu mehr
Sicherheit – zum Beispiel mit dem Überleitungsgerät Intrafix® SafeSet.
Doch wie wird dieses Medizinprodukt eigentlich hergestellt? Eine Reise in
die futuristische Welt der automatisierten Fertigung.
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
18
1
Es beginnt mit kleinen, transparenten und farbigen Kügelchen. Aus Kunststoffgranulat entsteht in mehreren Schritten
das Infusionsüberleitungsgerät Intrafix® SafeSet.
2
Die Infusionstherapie hat sich im Laufe des 20. Jahrhun­
derts zum medizinischen Standard entwickelt, der Leben
retten kann. Rund 90 Prozent aller stationär behandelten
Patienten werden heute Infusionen verabreicht – von der
Nährstofflösung bis zum Schmerzmittel. Mit einem breiten
Produktportfolio an Infusionslösungen, -überleitungsgerä­
ten und -zubehör, Infusionspumpen und Produkten für den
Venenzugang deckt B. Braun das gesamte Spektrum der
Infusionstherapie ab. Sämtliche Produkte sind in ihrer Funk­
tionalität exakt aufeinander abgestimmt und ermöglichen
daher in der medizinischen Anwendung ein perfektes Zu­­sam­
menspiel. Mit der Philosophie „Sharing Expertise“ teilt das
Unternehmen sein umfassendes Wissen auch in der Infusi­
onstherapie. „Der Wissensaustausch ist für uns enorm wich­
tig, aber auch die Anwender und Patienten profitieren da­­
Die Produktionsmaschine erhitzt das Granulat auf etwa
250 Grad Celsius und spritzt es in das Werkzeug. In wenigen
Sekunden entstehen Rollen­klemm-Gehäuse. Mit der Rollenklemme wird später die Tropfrate der Infusion eingestellt.
von“, sagt Markus Reiß, Key-Account-Manager bei B. Braun.
Um das Wissen für die einzelnen Produktgruppen zu ver­
netzen, gibt es bei B. Braun den integrierten Ansatz der
Center of Excellences (CoEs). In den CoEs stehen die Mit­
arbeiter in den Bereichen Entwicklung, Ma­­schinen- und
Werkzeugtechnologie und Produktion in engem Austausch.
Das Ziel: hohe Stückzahlen und eine aus­­gezeichnete Quali­
tät bei gleichzeitig niedrigen Kosten.
Bei der Entwicklung und Anwendungsberatung beim
Kunden liegt der Fokus auf der Risikoprävention. „Ein
strukturiertes Risiko­management in der Infusionstherapie
ist eines unserer Hauptanliegen. Im Dialog mit unseren
Kunden ermitteln wir gemeinsam mögliche Risiken, be­­
werten diese und entwickeln dann Präventionsstrategien.
Die Reduzierung und Vermeidung erkannter Risiken erhöht
Alles nur Plastik?
19
3
die Sicherheit für die Patienten deutlich und verbessert
auch die Wirtschaftlichkeit in der Klinik“, so Markus Reiß.
Mit innovativen Produkten für den kompletten Anwen­
dungsbereich möchte B. Braun die Behandlungsrisiken
reduzieren. Denn trotz aller Er­­rungenschaften birgt die
Infusionstherapie vielfältige Gefahren, von Nadelstichver­
letzungen über Kon­taminationen bis hin zu Medikations­
fehlern. Wird ein Infusionsgerät nicht richtig angewendet,
besteht auch das Risiko, dass Luft über den Schlauch in
den Körper des Patienten gelangt und so eine Luftembolie
auslöst. Seit der Markteinführung des Überleitungssystems
Intrafix® SafeSet vor etwa zehn Jahren muss sich das
Pflegepersonal darüber keine Gedanken mehr machen –
dank der AirStop-Membran, die das Leerlaufen der Infu­
sionsleitung verhindert. Darüber hinaus vermeidet die
Mit einer Extrusionsmaschine entstehen 210 Meter PVCSchlauch pro Minute. Die jährliche Schlauchmenge, die
in Melsungen produziert wird, könnte man mehrere Male
um die Erde wickeln.
PrimeStop-Mem­bran eine Kontamination mit beim Befüllen
austretenden Me­­­dikamenten. Heute ist das Intrafix® SafeSet
Standard und kommt täglich weltweit in Kliniken zum Ein­
satz. Produziert wird das aus Kunststoff bestehende Medi­
zinprodukt unter anderem am Hauptsitz in Melsungen. Wir
zeigen, wie:
Wertvolles Schüttgut
1 Die Produktion des Intrafix® SafeSet beginnt mit Millio­
nen von kleinen, transparenten Kügelchen – Kunststoffgra­
nulat. Es ist die typische Lieferform von thermoplastischen
Kunststoffen, wie sie B. Braun bei der Herstellung des
Intrafix® SafeSet verarbeitet. Granulat ist ein Schüttgut wie
Sand oder Kies und deshalb einfach zu transportieren.
Große Chemie-Unternehmen liefern es mehrmals pro Woche
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
20
4a
Aus den Granulatkügelchen sind die Einzelteile des Infusionsüberleitungssystems entstanden: Schutzkappe, Tropfkammer,
Schlauch und Rollenklemme.
4b
per Lkw ins Werk Pfieffewiesen am B. Braun-Hauptstandort
Melsungen. Die Laster docken an große Aluminiumsilos mit
einem Fassungsvermögen von jeweils bis zu 40 Tonnen an –
und blasen ihre Fracht in die Behälter an der Außenwand
der Produktionshalle. Von dort sausen die unterschiedlichen
Granulat-Sorten über Vakuumleitungen ins Innere des
Gebäudes. Um den Weg der Kügelchen zu verfolgen, braucht
man einen Fachmann als Führer, einen wie Stephan Holz­
hauer. Der Maschinenbau-Techniker ist 36 Jahre alt und
be­­reits seit 20 Jahren im Unternehmen tätig. „Ich kenne
mich hier einigermaßen aus“, schmunzelt er und unter­
treibt damit maßlos. Holzhauer kennt jeden Winkel in der
7.000 Quadratmeter großen Fabrikhalle, in der Reinraumbe­
dingungen nach den Richtlinien der Good Manufacturing
Practice herrschen, welche zentral für eine sichere und
qualitativ hochwertige Produktion von Medizinprodukten
sind. „Hygiene hat oberste Priorität“, betont Holzhauer,
„wir arbeiten schließlich für die Gesundheit von Menschen“.
Die DIVA, eine vollautomatische Montageanlage, setzt das
Infusionsüberleitungssystem zusammen.
Mit grünen Hauben, Overall, Einweg-Überziehschuhe und
desinfizierten Händen tauchen wir ein in die futuristische
Welt einer automatisierten Fertigung. Einige Facharbeiter
gehen durch die Gänge der hellen Halle, kontrollieren
Messdaten an den Monitoren und erledigen die notwen­
digen Handgriffe. „Insgesamt arbeiten hier rund 270 Mit­
arbeiter in vier Schichtgruppen an sechs Tagen pro
Woche“, sagt Holzhauer. Er führt uns quer durch den
beeindruckenden Maschinenpark zu einer modernen
Spritzgießmaschine und zeigt nach oben. Da ist es wie­
der, das Granulat. Schläuche saugen es aus den Silos und
transportieren es zu den jeweiligen Spritzgießmaschinen.
Spritzgießtechnik im Sekundentakt
2 Ein wichtiges Bauteil ist die Rollenklemme mit dem
Rädchen, mit der man die Tropfrate der Infusion einstellt.
Ein Trichter ist mit transparenten, ein anderer mit orange­
farbenen Kügelchen gefüllt, die der Rollenklemme als
Alles nur Plastik?
21
4c
Die Einzelteile des Intrafix® SafeSet erreichen auf Förderbändern die Endmontage.
Sie werden zusammengeklebt und -geschweißt – natürlich unter ständiger Qualitätskontrolle.
„Masterbatch“ die prägnante Farbe verleihen. „Die Spritz­
gießmaschine erhitzt das Granulat auf etwa 250 Grad
Celsius, vermengt es zu einer homogenen Masse und spritzt
diese mit Hochdruck in das Werkzeug“, erklärt Holzhauer.
Die verwendeten Spritzgieß-Werkzeuge sind hochpräzise
Unikate und werden im eigenen Werkzeugbau entsprechend
den Produktionsanforderungen geplant und gebaut. Das
Werkzeug für die Rollenklemme ist in seiner Funktionsweise
mit einer Backform vergleichbar. Es enthält mehrere Dut­
zend „Kavitäten“ – Hohlräume, die den Bauteilen ihre Ge­­
stalt geben. Direkt nach dem Einspritzen der KunststoffMasse wird das frische Produkt noch im Werkzeug gekühlt.
Nach wenigen Augenblicken purzeln fertige RollenklemmenGehäuse heraus. „Dieser Prozess dauert nur Sekunden“, sagt
Holzhauer. Mehrere tausend Rollenklemmen werden so in
einer Stunde produziert. Über Steig- und Förderbänder gehen
sie auf die Reise zum nächsten Produk­tionsschritt. Ähnlich
verhält es sich mit den anderen Produktkomponenten des
Intrafix® SafeSet – etwa der Schutz­­­kappe, der Belüftungs­
klappe, dem Verbindungsstück oder der Tropfkammer.
3 Eine Besonderheit ist die Produktion des Schlauches,
welcher mit einer Extrusionsmaschine im Endlosverfahren
hergestellt wird: viele tausend Meter in der Stunde, meh­
rere 100.000 Kilometer im Jahr – er würde mehrfach um
die Erde reichen. Diese Schlauchwickel werden von einem
Mitarbeiter aus der Maschine entnommen und zum Aus­
kühlen vor dem nächsten Arbeitsschritt zwischengelagert.
Aus der Maschine in die Klinik
4 „Nun ist es Zeit für unsere DIVA“, sagt Holzhauer augen­
zwinkernd. Er meint damit keine hochmütige Dame, sondern
das Herzstück der Produktion – genannt Double IV-Set
Assembly Machine – eine vollautomatische Montageanlage.
Derzeit verrichten sechs „Diven“ ihren Dienst in Melsungen.
Auf einer Fläche von über 80 Quadratmetern pro Anlage
werden die Infusionsüberleitungsgeräte zusammengesetzt.
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
22
5
In der Endverpackung werden jeweils 100 Überleitungs­
systeme in einen Karton gepackt. Ein Packroboter stapelt
diese auf Paletten.
Alle Bauteile gelangen über Zuführsysteme in die Endmon­
tage. In hoher Geschwindigkeit verbinden etliche Greifarme
und -zangen die Einzelteile des Intrafix® SafeSet. Flexible
und steife Komponenten werden dauerhaft verbunden –
eine produktionstechnische Herausforderung. Kamerasys­
teme führen daher ständig Qualitätskontrollen durch. Über
fortlaufende Bildauswertung können fehlerhafte Sets sofort
identifiziert und ausgemustert werden. Zusätzlich führen
Mitarbeiter stichprobenartig Prüfungen durch, etwa auf
Kratzer, kleine Risse und Dichtigkeit. Eine vollautomatische
Verpackungslinie schließt nahtlos an die Montage an, in
der das Infusionsset versiegelt und bedruckt wird. Über die
Kennzahlen auf den Etiketten ist eine Verbindung zum Her­­­
stellbericht möglich, der jeden einzelnen Produktionsschritt
exakt dokumentiert.
5 Nun ist es fast geschafft. Die Endverpackung ist eine
Etage tiefer angesiedelt. „Hier werden zehn sogenannte
6
WLAN-gesteuerte Transportfahrzeuge bringen die Paletten
ins Hochregallager. Auf dem Weg dorthin werden die Kartons
mithilfe von Gammastrahlen sterilisiert.
Stationsbeutel, die je zehn Sets enthalten, kartoniert“, er­­
klärt Reinhard Vaupel aus der Lagerlogistik. In jedem Kar­
ton befinden sich also hundert Überleitungssysteme. Ein
Packroboter stapelt anschließend 48 Kartons auf versand­
fertige Paletten, die mit Folie banderoliert werden.
6 Jetzt kommen fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz,
die über WLAN gesteuert werden und fast lautlos ihre Auf­
gabe erledigen. Auf dem Weg ins Hochregallager durchlau­
fen alle Paletten die Gammastrahlen-Sterilisation, damit
jedes Intrafix® SafeSet die Voraussetzungen für die sterile
Anwendung am Patienten erfüllt.
7 Kommissionierer David Schäfer stellt die Ware später
kunden- und termingerecht zusammen, bevor diese das
Kommissionierlager in Richtung Warenausgang verlässt.
„Intrafix® ist ein globales Produkt. Von Melsungen aus
versorgen wir den europäischen Markt, weitere Produkti­
onsstätten in Vietnam und Brasilien be­­liefern die dortigen
Alles nur Plastik?
7
Damit die Intrafix® SafeSets termingerecht beim Kunden ankommen, stellt Kommissionierer David Schäfer die bestellte Ware
zusammen. Dann macht sie sich auf den Weg zum Kunden.
23
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
24
8a
Angekommen im Klinikum Kassel, werden die
Produktsysteme auf Zimmer und Schränke in
der Klinik verteilt. So weiß das Pflegepersonal
genau, wo es die SafeSets findet.
8b
Lars Richebächer, Pflegeleiter der Zwischen-Intensivstation: „Die Infusions- und
Transfusionstherapie spielt eine zentrale Rolle bei vielen Behandlungen.“
Regionen“, sagt Thorsten Nöll, Vice President Logistic Ope­
rations. Doch schon der Output im Werk Pfieffewiesen
ist enorm: Hunderttausende Überleitungssysteme täglich,
mehrere 100 Millionen Einheiten im Jahr – alle in höchster
Qualität. Per Lkw verlassen die vollen Paletten das Werk zu
den Großhändlern und Kliniken.
8 So auch zum Klinikum Kassel. Im dortigen Lager wird
der Wareneingang kommissioniert und mit Lieferschein
exakt auf die Zimmer-, Schrank- und Schubladennummern
in der Klinik verteilt. Auf der Zwischen-Intensivstation
herrscht rege Betriebsamkeit. Da die Patienten einer um­­
fassenden Betreuung bedürfen, ist es für das Personal sehr
wichtig, effizient zu arbeiten. Bei Lars Richebächer, Pflege­
leiter der Zwischen-Intensivstation, sitzt jeder Handgriff. Zu
seinen vielen verantwortungsvollen Aufgaben ge­­hört natür­
lich auch das Legen von Infusionen, und zwar dutzende Male
pro Tag. „Die Infusions- und Transfusionstherapie spielt
eine zentrale Rolle bei vielen Behandlungen“, erklärt Riche­
Alles nur Plastik?
9
25
Lars Richebächer bereitet mehrmals täglich Infusionen für seine Patienten vor. „Im hektischen Alltag spart die automatische
Entlüftung viel Zeit“, so Richebächer. Und sie leistet einen Beitrag zu einer sicheren Infusionstherapie.
bächer, während er einen Zehnerbeutel Intrafix® SafeSet
aus der Schublade zieht.
9 Schnell, routiniert und gleichzeitig hoch konzentriert
legt er einer Patientin mit dem Überleitungssystem eine
Infusion. „Die au­tomatische Entlüftung spart in unserem
hektischen Alltag viel Zeit. Das ist schon eine sehr sinnvolle
Erfindung“, sagt Richebächer. Ein solch positives Feedback
von einem erfahrenen Pflegeleiter hört man bei B. Braun
natürlich gern – zeigt es doch einmal mehr, dass sich der
intensive Austausch von Wissen und Erfahrungen mit den
Anwendern, Kunden und Partnern lohnt. Diese Einschät­
zung bestätigt auch Professor Michael Tryba, Direktor der
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerz­
therapie am Klinikum Kassel: „Viele Ideen zur Verbesserung
von Produkten, Strukturen und Prozessen, die im Klinik­
alltag entstanden sind, hat B. Braun im engen Dialog mit
unseren Mitarbeitern weiterentwickelt und optimiert.“
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
26
INF U S I O N S TH E R A PIE W ELTW EI T
RUBÍ, SPANIEN
Im Entwicklungsbereich des Center of Excellence „Pharmaceuticals“ entwickeln B. Braun-Forscher
spezielle Ready-to-use-Lösungen. So werden in Spanien seit 2012 Infusionslösungen mit dem Medikament Paracetamol in 50ml- und 100ml-Ecoflac® plus-Behältern angeboten. Sie sind besonders
für die Behandlung von mäßigen Schmerzen nach Operationen geeignet. Der Vorteil für die Praxis im
Krankenhaus: Das Schmerzmittel kann täglich über einen innovativen Behälter verabreicht werden,
der nicht nur die Vorteile von Glas- und Plastikflaschen vereint, sondern auch benutzerfreundlich,
zusammenfaltbar und schonend für die Umwelt ist.
BETHLEHEM, USA
„Enterprise Initiatives“ ist eine strategisches Programm von B. Braun USA, das auf den Kenntnissen,
Erfahrungen, Beziehungen und Lösungen aufbaut, die es in unserem Unternehmen bereits gibt. In einem
gemeinsamen Angebot von Aesculap, B. Braun und CAPS bieten wir in einer kombinierten Plattform
eines der größten Portfolios für das Gesundheitssystem in den USA an. Kunden können durch das
B. Braun-Engagement ihre Patienten besser versorgen, Kosten reduzieren und ihre Risiken minimieren.
In der Infusionstherapie helfen beispielsweise Sicherheitsvenenverweilkanülen von B. Braun, nicht
nur das Krankenhauspersonal zu schützen, sondern auch das Budget durch weniger Abfall und die Reduzierung von Nadelstichverletzungen zu schonen. „Unser Ansatz Enterprise Initiatives wird von
unseren Kunden geschätzt und wir erwarten langfristige Folgen für unsere Kundenbeziehungen und
Marktpräsenz in den USA“, sagt Scott Quilty, Corporate Vice President bei B. Braun.
NAIROBI, KENIA
Mit dem Projekt „B. Braun for Africa“ engagiert sich das Unternehmen für die Erhöhung
von Sicherheit in den Kliniken und die Reduktion von Risiken für die Patienten. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und
der Strathmore Business School (SBS) entwickelte B. Braun fünf- bis zehntägige Lernprogramme für Führungskräfte und Pflegepersonal in kenianischen Krankenhäusern, in
denen zum Beispiel die fachgerechte Vorbereitung von Infusionen vermittelt wird.
Ein Meilenstein ist die Gründung der B. Braun-Gesellschaft in Nairobi im September 2014.
Zuverlässige Produkte für die Infusionstherapie – zum Beispiel Infusionspumpen
und Venenverweilkanülen – werden von Anfang an stark nachgefragt (siehe Seite 153).
RIO DE JANEIRO, BRASILIEN
In der Clinica São Vicente da Gávea kommen ausschließlich Infusionspumpen
von B. Braun zum Einsatz, um die Behandlungssicherheit der Patienten zu gewährleisten. Seit 2012 arbeitet das medizinische Personal mit der Softwarelösung
Space OneView, ein zentrales Alarmmanagement, das einen Überblick über die
Infusionsdaten aller B. Braun-Space Infusionspumpen gibt. Ärzte und Pflegekräfte
erkennen mit einem Ampelsystem den Status der jeweiligen Infusion und werden
frühzeitig über deren Ende informiert. Das kann dazu führen, dass sich der Aufwand für das Personal reduziert und sich die Sicherheit für die Patienten erhöht.
Alles nur Plastik?
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MELSUNGEN, DEUTSCHLAND
Im europäischen Warenverteilzentrum erfolgt Lagerung, Kommissionierung und Versand der meisten B. Braun-Produkte. Es ist das Herz
der Unternehmenslogistik. Täglich liefern 50 Lkws rund 1.500 Paletten
mit Waren an, über die Hälfte von ihnen mit Produkten zur Infusionstherapie. Hinzu kommen rund 400 Paletten Infusionssets und
Infusionslösungen, die in Melsungen produziert werden. Die Produkte
werden in das vollautomatische Hochregallager mit seinen über
60.000 Palettenstellplätzen sortiert. Täglich erhält B. Braun in Melsungen tausende Bestellungen für Produkte zur Infusionstherapie.
Ein effizientes Logistiknetz befördert die Waren schnell und sicher
zum Kunden – europaweit.
PENANG, MALAYSIA
Im asiatisch-pazifischen Hauptsitz auf der Insel Penang stellt B. Braun
unter anderem Infusionslösungen, elastomere Infusionspumpen, Venenverweilkanülen, Venenpunktionsbestecke und weitere Kanülen her. Die
innovativen Einmalprodukte zur Venenpunktion stehen im Fokus des
Center of Excellence (CoE) „IV Access“, das hier seit 2006 in Anerkennung
des Standortes Penang besteht. Die malaysische Niederlassung trägt
damit die Verantwortung für die Entwicklung und Produktion von Venenpunktionsprodukten. Die Ziele: Durch die Bündelung der Kompetenz an
einem Standort Kanülensysteme zu entwickeln und fertigen sowie das
Portfolio durch Produkte mit einem Plus an Sicherheit zu erweitern.
Ergebnis ist zum Beispiel das neue Introcan Safety® 3 – die jüngste
Weiterentwicklung der Braunüle.
MANILA, PHILIPPINEN
„Intravenous Therapy Updates“ heißt ein Kurs der Aesculap Akademie, der in Zusammenarbeit
mit der philippinischen Vereinigung von Schwestern und Pflegern (ANSAP) stattfindet. Pflegekräfte und andere Angestellte im Gesundheitswesen lernen in den Seminaren, wie sie Risiken
in der Infusionstherapie reduzieren: So können beispielsweise Nadelstichverletzungen im
schlimmsten Fall zu Infektionen wie HIV oder Hepatitis B und C führen – ein erhebliches Risiko
für das medizinische Personal. Auch das Eindringen von Partikeln in die Infusionsflüssigkeit
sowie die mikrobielle und chemische Kontamination von Infusionen, Medikamentenunverträglichkeit, Medikationsfehler und Luftembolie werden thematisiert, da sie zu Risiken für den
Patienten führen und den Therapieerfolg gefährden. „Wir sind sehr glücklich, dass wir bei unseren Trainings auf das Know-how von B. Braun zurückgreifen können“, sagt ANSAP-Präsidentin
Dr. Maria Linda Buhat.
EINE HERZENS­
ANGELEGENHEIT
Immer ältere Patienten und häufig schwerwiegende Erkrankungen haben die
moderne Herzchirurgie in den vergangenen Jahrzehnten vor neue Aufgaben
gestellt. Durch Innovationen wie die Stent- und Ballonkatheter von B. Braun
erlebte sie zugleich einen rasanten Fortschritt. Eine Entwicklung, der auch
Günter Preiss sein Leben verdankt.
30
„Das sind Schmerzen, die man sich kaum vorstellen kann“,
sagt Günter Preiss. Dabei verzieht der 81-jährige Berliner
nicht nur sein Gesicht, sondern legt auch unwillkürlich seine
Hand aufs Herz. Kein Wunder, denn genau darum geht es –
um seine persönliche „Herzensangelegenheit“, die ihn seit
bald 30 Jahren beschäftigt. Preiss war 56 bei seinem ersten
Herzinfarkt und kein typischer Patient. Er ist Nichtraucher,
schlank und sportlich. Früher fuhr er regelmäßig Ski und
gewann als Amateur-Segler etliche Pokale. Die bekanntesten
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Fett­
stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Nikotinkonsum,
Über­gewicht und Diabetes trafen auf Preiss nicht zu. Auch
in seinem Beruf als leitender Ingenieur eines großen Ka­­
rosseriebau-Unternehmens zeigt er stets vollen Einsatz.
„Zwölf- bis 14 -Stundentage waren völlig normal, und
oft legte ich mich auch an den Wochenenden ins Zeug“,
erinnert sich Preiss.
Er ist mental und körperlich voll bei der Sache, doch
irgendwann spielt sein organisches Herz nicht mehr mit. In
einer besonderen Stress-Situation im Jahr 1988 überman­
nen ihn plötzlich Atemnot und starke Brustschmerzen, die
ihm „den Boden unter den Füßen wegziehen“. Seine Frau
alarmiert sofort den Notarzt. Diagnose: Herzinfarkt.
Bedrohung Herzinfarkt
In der Todesursachenstatistik ist der Herzinfarkt weltweit
die unangefochtene Nummer Eins. Ursache dafür ist eine
Stenose – die reduzierte oder sogar unterbrochene Blut­
versorgung des Herzens wegen verengter oder verschlos­
sener Herzkranzgefäße. Beim gesunden Herzen versorgen
sie den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Steno­
sen sind meist durch eine Arteriosklerose bedingt. Bei
dieser weit verbreiteten Verkalkung bilden sich sogenannte
Plaques, Ablagerungen von Fetten und anderen Substan­­zen
an der Gefäßwand. Der Herzinfarkt kann eintreten, wenn
eine Plaque aufplatzt: Es entsteht ein Blutgerinnsel, welches
das betroffene Gefäß komplett verstopfen kann. Arterio­
sklerose ist eine chronische, fortschreitende – und letztlich
unheilbare – Erkrankung.
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Günter Preiss lebt. Und er zwinkert munter dem Mann
zu, dem er das unter anderem zu verdanken hat: Prof. Dr.
Eckart Fleck, langjähriger Direktor der Medizinischen
Klinik des Deutschen Herzzentrums Berlin und Vorstands­
mitglied der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft.
Bypass-Operation als Rettung
Bei seinem ersten Herzinfarkt hat Preiss Glück im Unglück.
Seiner Stabilisierungsphase folgt eine erfolgreiche BypassOperation. Der Herzchirurg überbrückt dabei die Gefäßver­
engung durch eine Ader, die er dem Körper des Patienten
an anderer Stelle – meist den Beinen – ent­nimmt. Obwohl
mittlerweile Routine, ist eine Bypass-Operation weiterhin
ein schwerer Eingriff, der unter Vollnarkose vollzogen wird.
Dabei wird der Brustkorb geöffnet und die Herzfunktion
oft durch eine Herz-Lungen-Maschine während der Ope­
ration übernommen.
Günter Preiss‘ Operation dauert sieben Stunden. Drei
Bypässe werden gelegt. Sein Arzt rät ihm, künftig Stress zu
vermeiden und im Job deutlich kürzer zu treten. „Der Vor­
stand meines Unternehmens brauchte aber nicht viel Über­­
redungskunst, um mich schon nach ein paar Monaten
wieder in die Fertigungshalle zu holen“, erinnert sich der
Vollblutingenieur. Zehn Jahre lang fühlt er sich recht wohl,
achtet auf gesunde Ernährung und reichlich Bewegung.
Der Rückschlag kommt im Jahr 1998, Preiss ist mittlerwei­
le im Ruhestand: „Wir waren in Warnemünde im Urlaub,
da bin ich auf einmal wieder in die Knie gegangen.“ Günter
Preiss will die erneuten Beschwerden zunächst nicht
wahrhaben und steuert das Auto selbst zurück nach Berlin.
Dort wird er in die Intensivstation eingeliefert, und es
folgt die zweite Bypass-OP.
Stents und Ballonkatheter – ein Fortschritt in der Medizin
Auch in den Folgejahren kämpft Günter Preiss immer wieder
mit Beschwerden. Mittlerweile kann er aber zunehmend vom
medizinischen Fortschritt profitieren: Stents und Ballonka­
theter ermöglichen eine schonendere Behandlung.
Eine Herzensangelegenheit
31
„Das Setzen eines Stents braucht schon
etwas Fingerspitzengefühl. Denn bis man
die Gefäßverengung erreicht, muss man
oft steile Kurven nehmen, während sich
das Herz bewegt.“
Prof. Dr. Eckart Fleck,
Langjähriger Direktor der Medizinischen Klinik des Deutschen
Herzzentrums Berlin und Vorstandsmitglied der Deutschen
Kardiologischen Gesellschaft.
Meilenstein in der Herzmedizin: der medikamentfreisetzende B. Braun-Stentkatheter Coroflex® ISAR. Seine Beschichtung bewirkt die
definierte Freisetzung des Wirkstoffes in das Gefäß, um der Verengung einer Koronararterie vorzubeugen.
32
Management | Journal | Konzernlagebericht | Konzernabschluss
Herzpatient Günther Preiss profitiert von dem medizinischen Fortschritt. In den vergangenen Jahren hatte der 81-jährige Berliner zahlreiche
minimalinvasive Eingriffe. Heute freut er sich auf seinen nächsten Segelausflug auf dem Berliner Stößensee.
Eine Herzensangelegenheit
33
„So genau möchte ich mich gar nicht mit
den medizinischen Neuheiten befassen.
Ich bin froh, dass ich heute ein weitgehend
beschwerdefreies Leben führen kann.“
Günther Preiss,
Herzpatient aus Berlin
Prof. Dr. Eckart Fleck ist anerkannter Experte dieser Thera­
pieform. Im Fokus der Angioplastie steht, die erneute Ver­
engung der Blutgefäße – eine Restenose – zu vermeiden.
Ein Stent selbst bietet dabei keine Garantie für den dauer­
haften Durch­fluss des Blutes, sondern kann sogar selbst
eine Verengung der Blutgefäße verursachen. B. Braun hilft,
das Risiko solcher Verengungen durch die Beschichtung
von Stents mit Medikamenten zu verringern. Die jüngste
B. Braun-Innova­tion in diesem Bereich ist der polymerfrei
beschichtete, Medikament-frei­setzende Stent Coroflex®
ISAR . Das Unternehmen hat ihn in enger Zusammenarbeit
mit dem Deutschen Herzzentrum München entwickelt.
„Bei diesem Produkt wird der Wirkstoff Sirolimus zur Ver­
hinderung von erneuten Stenosen kontrolliert freigesetzt.
Da die Beschichtung samt Wirkstoff innerhalb von drei
Monaten komplett resorbierbar ist, soll sich das Risiko von
späten Entzündungsreak­tionen deutlich verringern“, erläu­
tert Dr. Jorge Calisse, zuständig für die Stent-Entwicklung
bei B. Braun Vascular Systems in Berlin. Dieser Bereich
der Sparte Aesculap hat sich über die Jahre als einer der
führenden europäischen Hersteller von interventionellen
Produkten in der Angioplastie etabliert.
Um die Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln in
den Stents zu verhindern, müssen die Patienten zusätz­
lich bis zu zwölf Monate lang Medikamente gegen eine
Verklumpung der Blutplättchen einnehmen. Will man dies
umgehen, ist es je nach Krankheitsbild sinnvoll, auf die
Implantation eines Stents zu verzichten. Stattdessen kann
der behandelnde Arzt den medikamentbeschichteten
Ballonkatheter SeQuent® Please anwenden – eine weitere
Innovation von B. Braun. Er wird entlang des Gefäßver­
schlusses platziert und aufgeweitet. Dann setzt die Ballon­
oberfläche einen wachstumshemmenden Wirkstoff frei
und erwirkt eine nach­haltige Gefäßerweiterung ohne die
Implantation eines Stents.
„Es handelt sich um eine minimalinvasive, also nichtchirurgische Technik, um verengte oder verschlossene Blut­
gefäße mechanisch zu weiten“, erklärt Prof. Dr. Eckart Fleck.
Die Behandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung, der
Patient kann das Krankenhaus nach kurzer Zeit wieder ver­
lassen. Bei der sogenannten Ballondilatation führt der Arzt
einen winzigen Ballon, der an einem dünnen Katheter sitzt,
durch einen kleinen Einschnitt in der Haut in eine größere
Arterie ein und schiebt ihn in die verengte Koronararterie.
„Das braucht schon etwas Fingerspitzengefühl. Denn bis
man die Stenose erreicht, muss man oft steile Kurven neh­
men, während sich das Herz bewegt“, sagt Fleck. An der
Engstelle wird der Ballon mit hohem Druck aufgeweitet –
das Gefäß ist geweitet, das Blut kann wieder fließen.
Zu seinen Stents pflegt Günter Preiss sozusagen eine
innige Beziehung: Über die Zeit hatte er inzwischen zahl­
reiche minimalinvasive Eingriffe. Seit rund zwölf Jahren
ist er nun Patient von Prof. Dr. Eckart Fleck, und man merkt
gleich, dass sich die beiden Männer gut verstehen. Sie sitzen
ge­­mütlich zu­­sammen in der Residenz der Deutschen Kar­
diologischen Gesellschaft – in der Nähe des Brandenburger
Tors – und rekapitulieren die langjährige Krankengeschichte.
Der Herzspezialist ist es, der Preiss im Jahr 2005 von
einer weiteren schweren Bypass-Operation abrät und ihn
stattdessen mit besonders geschickt platzierten Stents
behandelt. „Ich be­­fördere den Stent mit dem Ballonkatheter
exakt an die Engstelle und dehne ihn dort mit Hilfe des
Ballons aus. Dann lasse ich den Druck aus dem Ballon und
entferne den Katheter, während der Stent in der Koronararterie verbleibt und sie offenhält. Innerhalb von einem
Monat ist er vollständig von Gewebe umhüllt“, erklärt der
Mediziner.
Doch so genau will sich Günter Preiss mit den medizi­
nischen Neuheiten gar nicht befassen. Er ist froh, dass er
heute ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen kann –
und freut sich schon auf seinen nächsten Segelausflug
mit seinem Boot auf dem Berliner Stößensee.
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34
B. BRAUN ALS SYSTEMPARTNER
IN DER HERZMEDIZIN
B ALLO N KAT HET ER IN DER
ANGIOPL AS T IE
Im Jahr 2009 wurde durch B. Braun erstmalig ein innovativer medikamentbeschichteter Ballonkatheter
SeQuent® Please (DCB - drug coated balloon) auf den
Markt gebracht. Fortan eröffnete SeQuent® Please Patienten und Ärzten in bestimmten Indikationen, auch
ohne Einsatz eines Implantats, eine deutlich erhöhte Erfolgsaussicht auf ein beschwerdefreies Leben.
S T ENTK AT H E T E R I N
DER A NG I OPL A ST I E
Mit der Markteinführung der neuartigen, polymerfreien
Beschichtungstechnologie des medikamentfreisetzenden
Stentkatheters Coroflex® ISAR (DES – drug eluting stent)
im Jahr 2014, grenzt sich B. Braun zukunftsorientiert
vom Wettbewerb ab. Bei allen B. Braun interventionellen
Medikament-Applikationssystemen wird auf „Plastik“
als Trägermaterial verzichtet. Dadurch kann die Komplikationsrate nach Verwendung auf ein Minimum
reduziert werden.
Eine Herzensangelegenheit
35
ZU B E H ÖR A NG I OPL A ST I E &
A NG I OG R A F I E
Für eine erfolgreiche Gefäßtherapie bietet B. Braun neben
den therapeutischen Kernprodukten für die koronare
Intervention auch das benötigte Zubehör wie Führungsdrähte,
Inflationsspritzen, Diagnostik- und Führungskatheter an.
H Ä MODYNA MI SC H E
Ü B E R WA C H U NG
In Anlehnung an die hygienischen Anforderungen im Katheterlabor stellt B. Braun Vascular
Systems den Kunden Transducer-Sets zur invasiven Blutdruckmessung und Produkte zur Bestimmung des Herz-Zeit-Volumens zur Verfügung.
K U NDE NSPE ZI F I SC H E SE T S
Je nach Kundenbedürfnis können zudem Patienten- und Abdecktücher,
Schüsseln, Spritzen, Skalpelle, Drähte und vieles mehr aus dem
umfangreichen B. Braun-Programm in kundenspezifischen Sets
individuell zusammengestellt werden (siehe auch Seite 12).
KONZERNL AGEBERIC H T
Fünfjahresübersicht38
Grundlagen des B. Braun-Konzerns
39
Wirtschaftsbericht44
Nachtragsbericht58
Risiko- und Chancenbericht
58
Prognosebericht62
38
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
KONZERNLAGEBERICHT
Fünfjahresübersicht
2010
Mio. €
2011
Mio. €
2012
Mio. €
2013
Mio. €
2014
Mio. €
Umsatzerlöse
4.422,8
4.609,4
5.047,8
5.169,5
5.429,6
Umsatzkosten
2.341,7
2.469,7
2.752,7
2.824,8
3.041,6
Funktionskosten
1.595,9
1.686,5
1.817,9
1.860,0
1.950,0
Vertriebs- und Verwaltungskosten
1.440,5
1.506,9
1.626,5
1.641,4
1.721,2
Kosten für Forschung & Entwicklung
155,4
179,6
191,4
218,6
228,8
Ergebnis nach Funktionskosten
485,2
453,1
477,2
484,8
437,9
Operatives Ergebnis
456,2
435,0
469,2
478,5
422,7
Ergebnis vor Steuern
389,6
363,0
403,1
422,5
407,6
Konzernjahresüberschuss
277,4
257,7
288,6
315,5
316,3
EBIT
462,2
435,4
478,3
487,8
480,3
EBITDA
700,5
691,3
757,5
784,9
798,4
4.686,1
5.140,5
5.483,5
6.079,5
6.766,8
218,6
268,0
337,5
385,7
514,6
2.305,0
2.541,7
2.736,8
2.896,6
3.302,6
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte (inkl. Goodwill)
Sachanlagen
Sonstige Finanzanlagen
22,0
38,9
45,1
471,6
30,3
Vorräte
780,0
833,4
873,6
901,5
1.005,7
Forderungen aus Lieferung und Leistung
933,5
1.016,3
952,2
971,1
993,7
Eigenkapital
1.984,0
2.101,2
2.259,2
2.445,0
2.564,0
Verbindlichkeiten
2.702,0
3.039,2
3.224,3
3.634,5
4.202,8
Pensionsverpflichtungen
513,3
650,3
816,7
798,5
1.098,5
1.233,4
1.401,7
1.368,9
1.773,8
1.870,2
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung
216,8
219,7
243,0
273,4
311,9
Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte
und Finanzanlagen inklusive Unternehmensakquisitionen
601,2
573,3
588,5
1.029,4
931,3
Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte
238,2
252,9
279,1
297,2
318,1
Personalaufwand
1.581,7
1.648,9
1.834,4
1.885,3
2.031,3
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
40.316
42.736
45.381
48.264
52.196
Finanzschulden
Fünf jahr e süb er sic ht  |  G rundlagen de s B . Braun - Konzerns
Grundlagen des B. Braun-Konzerns
Geschäftsmodell
B. Braun entwickelt, produziert und vertreibt Produkte und
Dienstleistungen für die Medizin. Das Unternehmen zählt zu
den weltweit führenden Versorgern für Krankenhaus- und
Gesundheitsbedarf. Kliniken, Arztpraxen, Apotheken, Pflegeund Rettungsdienste sowie die häusliche Pflege stehen dabei
im Fokus. Die Produktpalette reicht von Infusionslösungen
über Spritzenpumpen und Zubehör für die Infusionstherapie,
die Intensivmedizin und Anästhesie bis hin zu chirurgischen
Instrumenten, Nahtmaterial sowie Hüft- und Knie-Endoprothesen, Geräten und Zubehör für die Dialyse und Produkten
für die Wundversorgung. Insgesamt umfasst das Sortiment
5.000 Produkte, die zu 95 Prozent in eigener Fertigung
­hergestellt werden. Durch ergänzende Dienstleistungs- und
Beratungsangebote ist B. Braun ein Systemanbieter, der in
enger Partnerschaft mit den Kunden die jeweils beste Lösung
für Patienten entwickelt. Wir leisten so einen wichtigen
Beitrag zum medizinischen Fortschritt. Das operative Geschäft
gliedert sich in die vier Sparten Hospital Care, ­Aesculap,
Out Patient Market und B. Braun Avitum.
B. Braun Hospital Care
Die Sparte Hospital Care versorgt Krankenhäuser unter anderem mit Infusionsgeräten und -zubehör, Infusions- und
Injektionslösungen, Venenverweilkanülen, Produkten für die
klinische Ernährung sowie Pumpen mit dazugehörigen
Systemen. Ergänzt wird dieses Sortiment durch ein umfangreiches Portfolio der medizinischen Einmalversorgung und
Produkte zur Wunddrainage. Pharmazeutika sowie Produkte
für die Arzneimittelzubereitung und Regionalanästhesie
runden das Angebot ab. Mit seinen Artikeln für die Infu­
sionstherapie und vorgelagerte Arzneimittelzubereitung
stellt Hospital Care den Kliniken ein einzigartiges System­
angebot zur Verfügung. Der Fokus liegt dabei auf einer
kontinuierlichen Verbesserung der Effizienz, Sicherheit und
Dokumentation der Prozesse im Krankenhaus.
Im Segment der Infusionsgeräte und -zubehör sowie in der
Regionalanästhesie ist Hospital Care Weltmarktführer. Im
Bereich der Venenverweilkanülen nehmen wir weltweit den
zweiten Platz ein. Bei automatischen Infusionssystemen
und Standardlösungen sind wir Marktführer in Europa. Unsere
39
Position im Bereich der medizinischen Grund­ver­sorgung in
Krankenhäusern und bei automatischen Infusionsgeräten
bauen wir kontinuierlich aus. Von einem wachsenden Markt
für medizinische Sicherheitsprodukte profitieren wir überdurchschnittlich und erhöhen so weiter unsere Präsenz.
B. Braun Aesculap
Die Sparte Aesculap entwickelt und vertreibt Produkte und
Dienstleistungen für chirurgische und orthopädische sowie
interventionelle Behandlungsprozesse der Medizin. Das
breite Produktprogramm des B. Braun-Konzerns ermöglicht
es, ökonomische Gesamtlösungen zu entwickeln und damit
strategische Partnerschaften aufzubauen. Eine hohe interne
Effizienz gewährleistet Prozessvorteile für unsere Kunden.
Bei chirurgischen Instrumenten und in der Steriltechnologie
ist Aesculap führend im Weltmarkt; in der Neurochirurgie
sowie im Bereich Wundverschluss belegt die Sparte im weltweiten Vergleich einen der vorderen Plätze. Bei degenera­
tiven Knie- und Hüfterkrankungen verfügen wir über moderne
Produktkonzepte für spezifische Marktsegmente. Dazu gehören unter anderem Instrumentarien für minimalinvasive
Zugänge, die Kurzschaft-Prothetik der Hüfte und abrieb­
optimierte Gleitoberflächen von Knieprothesen. Mit der 3-DKamera Einstein Vision® und bipolaren „seal and cut“-­
Instrumenten bietet Aesculap innovative Produkte für präzise
endoskopische Eingriffe an. In der Endoskopie liegen die
Schwerpunktindikationen in den Fachgebieten der Allgemeinund Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Thorax­chirurgie,
Unfallchirurgie, Arthroskopie und in der endoskopischen
Gefäßchirurgie. Im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie stellen
wir mit ausgewählten Therapiekonzepten innovative chi­
rur­gische Lösungen für die Anwender zur Verfügung. Mit
unserem Nahtmaterial-Portfolio fokussieren wir uns auf
­verschiedene Indikationen, wie z. B. in der Herz- und Gefäßchirurgie oder mit monofilen Fäden auf den Bauchdeckenverschluss.
B. Braun Out Patient Market (OPM)
Die Sparte Out Patient Market (OPM) konzentriert sich auf
die Versorgung von Patienten außerhalb des Krankenhauses
sowie Langzeitpatienten. Der Kundenkreis umfasst unter
anderem niedergelassene Ärzte, ambulante und stationäre
Pflegedienste sowie Apotheken.
40
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Mit einem ganzheitlichen Ansatz in Beratung und Betreuung
verfolgt die Sparte das Ziel, Patienten eine Versorgung zu
bieten, die hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit miteinander
verbindet. Kernthemen sind stationär-ambulante Patientenüberleitungskonzepte, ambulante Infusionstherapien, Diabetes, Haut- und Wundmanagement, Stoma- und Inkontinenzversorgung sowie Infektionsschutz.
2014 haben erneut weltweit 80.000 Experten aus dem Umfeld der Medizin die Fort- und Weiterbildungen der Aesculap
Akademie besucht. Das Angebot der indikationsbezogenen
Workshops erweitern wir kontinuierlich, und mit dem Einsatz
eines haptischen Simulationstrainers für den Bereich der
Laparoskopie haben wir die virtuellen Simulationstechniken
weiter ausgebaut. In Zusammenarbeit mit der Chirurgischen
Arbeitsgemeinschaft Minimalinvasive Chirurgie (CAMIC)
wurden auch E-Learning-Einheiten in die Anwenderkurse
integriert.
Darüber hinaus bietet OPM eine breite Palette von Dienstleistungen für den ambulanten Sektor. Das Ziel ist ein gebietsübergreifender Wissenstransfer z. B. bei der Überleitung
von parenteral ernährten Patienten aus dem ­stationären in
den ambulanten Bereich. Die erfahrenen Mitarbeiter entlasten
Patienten, Angehörige, Krankenhäuser, niedergelassene
Ärzte und Pflegedienste von administrativen Aufgaben und
sorgen für einen qualitativ optimalen Verlauf der Therapie.
B. Braun Avitum
B. Braun Avitum ist einer der wenigen weltweit tätigen Komplettanbieter auf dem Gebiet extrakorporaler Blutbehandlung. Die Sparte versorgt Dialyse-Einrichtungen mit allen
Produkten und Dienstleistungen rund um die Blutreinigungsverfahren Dialyse und Apherese. Das Kerngeschäft
bilden die Produkte und Systeme zur Hämodialyse.
Wir betreiben zudem ein Netzwerk von mehr als 290 DialyseZentren in Europa, Asien, Lateinamerika sowie Südafrika und
versorgen über 22.000 Patienten. In unseren Kliniken stehen
Ärzte und Pflegekräfte den Dialyse-Patienten mit chronischen
Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen als Ansprechpartner
und Ratgeber zur Seite.
Wir differenzieren uns von unseren Wettbewerbern durch
kontinuierliche Produktqualität und -verfügbarkeit sowie
ein umfangreiches Angebot an Anwenderschulungen, technischer Unterstützung und IT-Lösungen. Unser Anspruch
ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern sowie
neue, effiziente Behandlungsprozesse zu schaffen.
Aesculap Akademie
Mit der Aesculap Akademie haben wir ein weltweites Forum
aufgebaut, das auf Training und Weiterbildung für Mediziner, OP- und Fachpersonal in Kliniken sowie die Klinikleitung
spezialisiert ist.
In Deutschland bieten die Aesculap Akademien beispielsweise
Schulungen zu unfallchirurgischen Standardzugängen sowie
­Module rund um den Bereich der Herz- und Thoraxchirurgie
an. Hinzu kommen Übungen aus dem Themenfeld der Viszeral­
chirurgie und Intensivmedizin. Mit diesem einzigartigen
­Angebot decken wir ein breites Spektrum an Indikationen
ab und ermöglichen eine fachspezifische Weiterbildung.
Weltweit setzen wir vor allem mit standardisierten Kurs­
konzepten die strategischen Vorgaben und Geschäftsprioritäten konsequent um. Der Hand Hygiene Excellence Award
adressiert das wichtige Thema der Hygiene in Krankenhäusern, nach Asien und Europa nun auch in Lateinamerika.
Für die weltweite Verfügbarkeit der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzten wir 2014 moderne Technologien,
um beispielsweise die Fachvorträge des Kongresses zur klinischen Ernährung und Metabolismus in Genf per Webcast
nach Russland, Mexiko, Argentinien, Thailand, Südafrika und
Pakistan zu übertragen. Zudem werden Workshops mit internationalen Referenten zum Thema „Intensivtherapie und
-zugänge“ in Europa durchgeführt und nach Asien und
­Lateinamerika übertragen.
Unternehmensführung und -kontrolle
Die B. Braun Melsungen AG nimmt neben ihrer operativen
Tätigkeit auch Zentralfunktionen für die Unternehmensgruppe wahr. Neben der Leitung des Konzerns sind hier
weitere Bereiche angesiedelt, die konzernweite Aufgaben
­erfüllen. Dazu gehören insbesondere das Konzernrechnungswesen und -controlling, das internationale Personalwesen,
der Einkauf, die IT und Logistik, die Rechts- und Steuerabteilung sowie das Konzern-Treasury. Die nicht börsennotierte
Aktiengesellschaft befindet sich vollständig in Familienbesitz.
Organe der Gesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat
G rundlagen de s B . Braun - Konzerns
und die Hauptversammlung. Dem Vorstand gehören sieben
Mitglieder an, die mit klaren Ressortzuständigkeiten gemeinschaftlich für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sind. Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern, die
zur Hälfte von der Hauptversammlung des Unternehmens
und zur anderen Hälfte von den Arbeitnehmern gewählt
werden. Um die Arbeit des Aufsichtsrats effizient zu unterstützen, sind Ausschüsse eingerichtet. Der Personalausschuss
behandelt unter anderem Fragen zu Vorstandsverträgen
und -vergütungen. Der Prüfungsausschuss überwacht die
internen Kontrollsysteme, den Rechnungslegungsprozess
sowie die Abschlussprüfung.
Zu den strategischen Steuerungsgrößen gehören die Kennzahl
EBITDA sowie definierte Bilanzrelationen. Das operative
Geschäft steuern wir im Wesentlichen über die Messgrößen
Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT. Zusätzlich beurteilen wir die Entwicklung des Working Capital anhand der
Kenn­zahlen Days Sales Outstanding (DSO) und Coverage
in Weeks (CIW).
B. Braun bekennt sich zu den Prinzipien verantwortungsvoller
Unternehmensführung und -kontrolle und orientiert sich
dabei an anerkannten Standards. Übergeordnetes Ziel ist der
dauerhafte Erfolg als Familienunternehmen. Unser „Code of
Conduct“ definiert seit 1996 die Regeln der Zusammenarbeit
mit den Kunden. „Corporate Governance“ und „Compliance“
sind für uns nicht nur eine Pflicht, sondern eine selbst­
verständliche Voraussetzung nachhaltigen Wirtschaftens.
Rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten unserer Mitarbeiter ist ein Teil unseres Wertesystems. Die Einhaltung
nationaler und internationaler Vorschriften zur Produktregistrierung, Produktionsvalidierung und Produktsicherheit ist
dabei eine wichtige Verpflichtung. B. Braun verfügt über ein
globales Compliance Management System, das neben Rechtskonformität auch ethische Werte wie Fairness, Integrität
und Nachhaltigkeit umfasst. Ein übergeordnetes Group Compliance Office und lokale Compliance Officer stellen sicher,
dass alle Mitarbeiter nach einheitlichen Maßstäben handeln.
B. Braun ist über Tochtergesellschaften und Beteiligungen in
62 Ländern tätig. Zum Konzernkreis der B. Braun Melsungen
AG zählen 252 (Vorjahr: 227) vollkonsolidierte Unternehmen.
Nach der Equity-Methode werden 21 (Vorjahr: 16) Beteiligungen erfasst.
41
Wesentliche Fertigungsstandorte sind unter anderem in Melsungen (Deutschland), Tuttlingen (Deutschland), São Gonçalo
(Brasilien), Suzhou (China), Boulogne (Frankreich), Penang
(Malaysia), Nowy Tomysl (Polen), Sempach (Schweiz), Rubí
(Spanien), Budapest (Ungarn), Allentown (USA), Dallas (USA),
Irvine (USA), Santo Domingo (Dominikanische Republik) sowie
in Hanoi (Vietnam) angesiedelt.
Konzernstrategie
Mit dem Berichtsjahr endete unsere fünfjährige Strategieperiode. In diesem Zeitraum haben wir wesentliche strate­
gische Ziele erreichen können. Mit einer durchschnittlichen
jährlichen Wachstumsrate des Umsatzes von 6,2 Prozent
haben wir unsere strategische Bandbreite von 5 bis 6 Prozent
übertroffen. Die für uns wichtige Kennzahl EBITDA steigerten wir absolut um 178 Millionen Euro im Jahresvergleich
2009 zu 2014. Die EBITDA -Marge bewegte sich innerhalb
des Strategiezeitraums auf einem Niveau um 15 Prozent.
Das strategische Ziel einer EBITDA -Marge in Höhe von
17 Prozent des Umsatzes haben wir nicht erreichen können.
Insbesondere exogene Faktoren, wie beispielsweise ein
Preisverfall durch eine Intensivierung des Wettbewerbs sowie
Kürzungen von Erstattungen staatlicher Kostenträger,
­haben eine Profitabilitätssteigerung verhindert. Aber auch
Anlauf- und Integrationskosten im Zusammenhang mit
unseren umfangreichen Erweiterungsaktivitäten wirken sich
derzeit ergebnisreduzierend aus. Kostenintensivere Zulassungsprozesse zum Inverkehrbringen von Medizin- und Pharmaprodukten sowie zusätzliche Auflagen der „Food and
Drug Administration“ (FDA ) für bestehende Produktionslinien
belasten ebenfalls die Margen. Das nichtbörsennotierte
­Unternehmen befindet sich vollständig im Besitz der Familie.
Die Eigenkapitalquote konnte bereinigt um die Effekte aus
den Änderungen des IAS 19 bezüglich der Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste dauerhaft
über 40 Prozent gehalten werden und beträgt am Ende der
Strategieperiode 42,9 Prozent. Damit haben wir das strate­
gische Ziel, den Eigenkapitalanteil auf 45 Prozent anzuheben,
noch nicht vollständig erreicht, aber einen wesentlichen
Schritt dorthin bereits realisiert. Das Eigenkapital konnten
wir absolut um mehr als 940 Millionen Euro innerhalb der
fünfjährigen Strategieperiode erhöhen. Für den Kapazitätsausbau und die Erschließung neuer Märkte waren 2 bis 2,5
Milliarden Euro an Investitionsmitteln vorgesehen. Diese sollten überwiegend aus eigenen Mitteln finanziert werden.
42
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Tatsächlich haben wir 3,2 Milliarden Euro in Sachanlagen,
immaterielle Vermögenswerte und Unternehmensakquisi­
tionen investiert. Diese haben wir zu etwa 80 Prozent aus
eigenen Mitteln finanziert. Mit den Investitionen wurde
so eine wichtige Ausgangsbasis für zukünftiges Mengenwachstum und eine Verbesserung der Profitabilität gelegt.
Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unseren Kunden,
Patienten, Mitarbeitern und letztlich der Gesellschaft bewusst und berücksichtigen dies in unseren Entscheidungen.
Nach erfolgreichem Abschluss der Strategieperiode 2014
haben wir die Strategie für den Zeitraum 2015 bis 2020 entwickelt. Die Konzernstrategie von B. Braun wird auch weiterhin auf den Werten Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit
aufbauen. Dabei bezieht sich Innovation nicht nur auf die
Entwicklung neuer und die kontinuierliche Verbesserung bestehender Produkte, sondern auch auf innovative Herstellungsverfahren und Serviceangebote für unsere Kunden. Umfangreiche Investitions- und Entwicklungsanstrengungen
unterstreichen den Anspruch, auch in Zukunft eines der führenden Unternehmen in der Gesundheitsversorgung zu sein.
Zahlreiche Auszeichnungen im Jahr 2014 bestätigen B. Braun
erneut in dieser Strategie. Die B. Braun-Tochter Aesculap
­erhielt den „International Neurobionic Award 2014“ für die
Entwicklung eines Basissets für neurochirurgische Instrumente. Dieses Basisset ermöglicht auch Kliniken in volkswirtschaftlich schwächeren Regionen auf ein Instrumentarium
zurückzugreifen, das dem weltweiten Standard entspricht.
Der B. Braun-IV-Katheter Introcan Safety® 3 und die IV-­
Nadel Venofix Safety® sind mit dem renommierten „Good
Design Award“ ausgezeichnet worden. Die Jury überzeugte
die einzigartige Verbindung von innovativer Technologie und
Produktdesign. Die B. Braun-Beteiligung CeGaT erhielt den
KfW-Award „GründerChampions 2014“ und belegte zudem
den zweiten Platz beim „Technology Fast 50 Award 2014“
der Beratungsgesellschaft Deloitte. Beide Auszeichnungen
honorieren den innovativen Ansatz zur Entschlüsselung
von Erbinformationen in Verbindung mit der medizinischen
Interpretation der Daten sowie das dynamische Wachstum
des Unternehmens.
Unsere in Centers of Excellence (CoE) gegliederte Sparten­
organisation ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen und stellt einen Austausch von Wissen in
kurzer Zeit sicher. Dabei will B. Braun durch die Kombination
von Produkten und Dienstleistungen als ganzheitlicher Systemanbieter den Nutzen für Kunden erhöhen. Unser Handeln
ist auf die Schaffung nachhaltiger Werte ausgerichtet.
1
Forschung und Entwicklung
Innerhalb des B. Braun-Konzerns sind die Aktivitäten im
Bereich Forschung und Entwicklung in mehreren Centers
of Excellence (CoE) angesiedelt. Forschung, Entwicklung,
Produktion und Marketing sind hier für bestimmte Produkt­
gruppen gebündelt und stehen in engem Austausch mit­
einander. Wesentliche Centers of Excellence (CoE) befinden
sich in Melsungen (Deutschland), Tuttlingen (Deutschland),
Boulogne (Frankreich), Penang (Malaysia), Sempach (Schweiz),
Rubí (Spanien) sowie Allentown (USA ).
Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivi­
täten der Sparte Hospital Care liegt in der Erhöhung der
Patienten- und Anwendersicherheit sowie in der Vereinfachung der Prozesse im Krankenhaus. Im Geschäftsfeld
­Infusionstherapie wollen wir das Portfolio der Infusionspumpen um neue Produkte und Funktionen erweitern
­sowie bestehende Produktgenerationen weiterentwickeln.
Der Bereich Pharma beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung von Produkten zur klinischen Ernährung sowie
Infusionsbehältern aus der Ecoflac® plus Containergene­
ration. Zudem haben wir bei den elastomerischen Infusionspumpen einen Relaunch durchgeführt. Diese Infusions­
pumpen zum einmaligen Gebrauch ermöglichen eine sichere
und unkomplizierte Infusion von Medikamenten, die unabhängig von externen Energiequellen ist und auch zu Hause
durchgeführt werden kann.
Die Sparte Aesculap legt ihre Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte auf die Bereiche Endoskopie, Orthopädie,
Wirbelsäulenchirurgie, Vascular Systems und moderne Technologien zum Wundverschluss. Die Weiter- und Neu­ent­
wicklung von Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenimplantaten
sowie die Entwicklung der erforderlichen chirurgischen
­Instrumente und Geräte sind die wesentlichen Aktivitäten aus
dem Bereich Orthopädie. Die Excia® Hüftendoprothesen in
Verbindung mit den Excia® Implantationsinstrumenten ermöglichen eine schonende Patientenversorgung. Zudem
führt die Beschichtung von orthopädischen Implantaten mit
Plasmapore® zu einer guten Sekundärstabilität im Knochen1.
Unser Einstein Vision®-System, ein 3-D-Endoskopiesystem,
Tropiano / Diop / Dejou / Bronsard / Poitout: Interbody arthrodesis using a plasmapore titanium block. Mechanical and histological experimental
study in sheep. Chirurgie. 1999; 124(1): 58 – 65 und Cheng: Biomechanical Pullout Strength and Histology of Plasmapore®XP Coated Implants:
Ovine Multi Time Point Survival Study. Investigational Report 2013.
G rundlagen de s B . Braun - Konzerns
ist seit April 2014 auch für die Herzchirurgie zugelassen.
Das Geschäftsfeld Vascular Systems fokussiert sich auf
die Entwicklung katheterbasierter Drug Delivery Systeme
und Access Port Systeme. Der medikamentenfreisetzende
Ballon­katheter SeQuent® Please zeigt eine signifikante Ver­
rin­gerung der Restenose- und Komplikationsrate. Dies
konnte durch eine Vielzahl medizinischer Studien nachgewiesen werden2.
Die Sparte OPM konzentrierte sich auf die Erweiterung des
Portfolios im Bereich Stoma Care. Hierzu wurde beispielsweise eine neue Generation eines zweiteiligen Stomabeutels
mit mechanischer Ankopplung entwickelt. Zudem haben
wir von einem israelischen Unternehmen Patente und Rechte
2
43
an innovativen Ostomieprodukten erworben. Die kontinuier­
liche Weiterentwicklung von Produkten der Urologie, ­Hände­desinfektion und Wundversorgung bilden einen weiteren
Schwerpunkt.
Die Forschung und Entwicklung der Sparte B. Braun Avitum
hat das Ziel, die Behandlungsqualität und Effizienz im B
­ ereich
der Dialyse zu steigern. Ein Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung der Dialysemaschinen für die Hämodialyse sowie
Akutdialyse. Bei den Verbrauchsmaterialien stehen Benutzerfreundlichkeit und Effizienzverbesserung im Mittelpunkt der
Entwicklungstätigkeiten. Dabei konzentrieren wir uns auf
die kontinuierliche Optimierung der Hohlfasermembranen der
Dialysatorenfamilien xevonta und Diacap®.
B eispielsweise: Unverdorben / Kleber / Heuer / Figulla / Vallbracht / Leschke / Cremers / Hardt / Buerke / Ackermann / Boxberger / Degenhardt / Scheller:
Treatment of small coronary arteries with a paclitaxel-coated balloon catheter. Clin Res Cardiol. 2010 Mar; 99(3): 165 – 74 und Wöhrle / Zadura / Möbius-Winkler / Leschke / Opitz / Ahmed / Barragan / Simon / Cassel / Scheller: SeQuentPlease World Wide Registry: Clinical results of SeQuent
please paclitaxel-coated balloon angioplasty in a large-scale, prospective registry study. J Am Coll Cardiol. 2012 Oct 30; 60(18): 1733 – 8.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
44
Wirtschaftsbericht
In Deutschland wurde das Wachstum durch eine starke
­Inlandsnachfrage und die Bauproduktion begünstigt. Der
deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich weiterhin stabil; die
­Arbeitslosenquote bewegt sich deutlich unter dem Durchschnitt des Euro-Raums.
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene
Rahmenbedingungen
Entwicklung der Gesamtwirtschaft3
Im Jahr 2014 erholte sich die Weltkonjunktur weiter. Die
Entwicklung konnte aber die Prognosen nicht erreichen.
In den Industrienationen wurde ein leicht höheres Wachstum
gegenüber dem Vorjahr erzielt. Der Euro-Raum erreichte
nach einem Rückgang im Vorjahr eine etwas bessere Entwicklung. Die Schwellenländer zeigten erneut geringere
Steigerungsraten als im Vorjahr. Die Erwartungen an die
Schwellenländer erfüllten sich somit nicht, wodurch der
­Erholung der Weltwirtschaft wichtige Impulse fehlten. Die
Folgen der Staatsschuldenkrise beeinflussten das konjunk­
turelle Klima weiterhin negativ. Geopolitische Konflikte in der
Ukraine und im Nahen Osten reduzierten das Wachstum
in den betroffenen Regionen. In den Industrienationen beeinträchtigte dies die Exporte.
Veränderung Bruttoinlandsprodukt
in %
2013
2014
Europa
0,5
1,5
Deutschland
0,2
1,5
Spanien
– 1,2
1,4
Portugal
1,5
1,0
Griechenland
– 3,9
0,6
Italien
– 1,9
– 0,4
Irland
0,2
3,6
Türkei
4,0
3,0
Polen
1,6
3,2
Ungarn
1,1
2,8
Russland
1,3
0,6
Nordamerika
2,1
2,2
USA
2,2
2,4
Lateinamerika
2,8
1,2
Brasilien
2,5
0,1
Argentinien
2,9
– 1,7
Asien und Australien
5,5
5,5
China
7,8
7,4
Indien
5,0
5,8
Indonesien
5,8
5,2
Malaysia
4,7
5,9
Australien
2,3
2,8
Japan
1,5
0,9
3
Die von der Staatsschuldenkrise betroffenen Länder konnten
ihre Erholung fortsetzen. Die eingeleiteten Maßnahmen
zur Haushaltskonsolidierung zeigten Wirkung und führten
zu einem Wachstum in Spanien, Portugal und Griechenland. In Italien fiel der Rückgang der Wirtschaftleistung
geringer aus als im Vorjahr. Die in Irland eingeleiteten
­Reformen zeigten Wirkung und führten zu einer deutlichen
Verbesserung des Wirtschaftswachstums.
Die wirtschaftliche Erholung in der Türkei wurde durch
privaten Konsum und eine lockere Geldpolitik begünstigt.
Polen konnte das Wachstum durch eine robuste Inlandsnachfrage steigern. Auch in Ungarn wuchs die Wirtschaftsleistung stärker als im Vorjahr, getragen durch privaten
Konsum.
Die Entwicklung in Russland wurde durch mehrere Effekte
negativ beeinflusst und die Steigerungsraten gingen deutlich
zurück. Das Vertrauen von Investoren wurde durch den
Konflikt in der Ukraine sowie die starke Abwertung des Rubel
belastet und führte zu einem Abfluss von Kapital. Die von
westlichen Staaten verhängten Sanktionen reduzierten das
Wirtschaftswachstum, und der stark gesunkene Ölpreis
führte zu einem Rückgang der Exporteinnahmen.
Nach einem schwachen Beginn des Jahres konnte die USWirtschaft ab dem zweiten Quartal ihr Wachstum deutlich
steigern. Positive Effekte kamen insbesondere aus einer Verbesserung des Wohnungsmarktes und stärkeren Investitionen.
Zusätzlich verbesserten Lohnerhöhungen die wirtschaftliche
Lage von Privathaushalten. Die positiven Impulse der expansiven Geldpolitik zeigten Wirkung und sorgten für eine
stabile Entwicklung. Im Oktober beschloss die amerikanische Notenbank, das Ankaufprogramm für Anleihen angesichts der fortgesetzten Erholung zu beenden. Insgesamt
konnte die Wachstumsdynamik aber stabil gehalten werden.
Die Wirtschaft in Lateinamerika erzielte geringere Zuwächse
als im Vorjahr. Gründe hierfür sind eine schwache Entwicklung der Exporte und weiter steigende Inflation. In Brasilien
führten fehlendes Vertrauen der Anleger und eine striktere
International Monetary Fund: World Economic Outlook, Oktober 2014 & Update Januar 2015
Wir t s c haf t sb eric ht
Geldpolitik zu einem Rückgang von Investitionen. Die Erhöhung der Zinsen und eine weniger expansive Geldpolitik
der Notenbank verstärkten die Entwicklung. Diese Effekte
führten zusammen mit einer schlechten internationalen
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu einem deutlichen
Rückgang des Wirtschaftswachstums. In Argentinien ver­
ursachten die Unsicherheit über die Rückzahlung von Staatsschulden und ein zunehmend instabiler öffentlicher Haushalt eine Eintrübung des Investitionsklimas. Dies führte
zusammen mit steigender Arbeitslosigkeit dazu, dass die
argentinische Wirtschaft in eine Rezession rutschte.
Das Wachstum in Asien dagegen war 2014 stabil. Höhere
Investitionen in Infrastruktur und den sozialen Wohnungsbau sorgten in China ebenfalls für eine stabile Entwicklung. Zusätzlich profitierten kleine und mittlere Unternehmen
von Steuererleichterungen. Durch stärkere Exporte und
Investi­tionen steigerte Indien sein Wirtschaftswachstum.
Indonesien erreichte eine schwächere Entwicklung als
2013, wohin­gegen Malaysia die Wirtschaftsleistung steigern
konnte. In Australien wuchs die Wirtschaft unter anderem
durch eine Steigerung der Exporte. Japan war ab dem zweiten Quartal durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer stark
belastet.
Entwicklung des Gesundheitsmarktes
2014 entwickelte sich der globale Gesundheitsmarkt gut. Die
Auswirkung der Staatsschuldenkrise auf die öffentlichen
Haushalte geht zurück, war aber weiterhin weltweit spürbar.
Begünstigt durch die gesamtwirtschaftliche Lage wuchs
der deutsche Gesundheitsmarkt leicht. Das von der Bundes­
regierung verhängte Preismoratorium hatte auch im Jahr
2014 Bestand und belastet weiterhin die Margen von B. Braun
im deutschen Markt.
In den von der Staatsschuldenkrise betroffenen südeuro­
päischen Ländern stockte die Erholung des Gesundheitsmarktes. In Italien, Spanien und Portugal waren die Gesundheitsausgaben leicht rückläufig. Die Auswirkungen der
Staatsschuldenkrise spiegeln sich weiterhin in geringeren
Investitionen durch öffentliche Kostenträger wider. Private
Ausgaben für Gesundheit sind durch die hohe Arbeitslosigkeit
und sinkende Renten begrenzt.
45
Die Entwicklung des russischen Gesundheitsmarkts ist
­geprägt von den politischen Ereignissen. Die Gesundheitsversorgung wird eingeschränkt, und ausländische Unter­
nehmen werden bei staatlichen Ausschreibungen zunehmend
benachteiligt.
Der Gesundheitsmarkt in den USA erzielte 2014 ein gutes
Wachstum. Die Gesundheitsreform („Affordable Health
Care“) verstärkt aber den Effizienzdruck auf alle Teile des
Gesundheitssystems. Insbesondere in den Bereichen Ortho­
pädie und Infusionslösungen kam es zu einem deutlichen
Preisrückgang. Das kontinuierliche Wachstum der ameri­
kanischen Wirtschaft ermöglichte aber insgesamt höhere
private Gesundheitsausgaben.
Die Gesundheitsmärkte Lateinamerikas entwickelten sich
positiv. In Brasilien stiegen die Gesundheitsausgaben.
Ein Grund hierfür ist das Ziel der Regierung, unteren Einkommensgruppen einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
Der chinesische Gesundheitsmarkt setzte seine positive Entwicklung der letzten Jahre weiter fort und erreichte einen
deutlichen, zweistelligen Zuwachs. Die Öffnung des Gesundheitsmarktes wurde weiter vorangetrieben. Besonders im
Krankenhausbereich wird zunehmend privates Kapital für die
Ausweitung der Versorgung verwendet. Zusätzlich steigerte
die Regierung die Investitionen für den Krankenhausbau. So
erzielte der Bereich im Vergleich mit dem gesamten Gesundheitsbereich einen deutlich überdurchschnittlichen Zuwachs.
In Indien stieg das Wachstum des Gesundheitsmarktes
­erneut an und zeigte sich sehr dynamisch. Die Wachstums­
treiber der asiatischen Gesundheitsmärkte bleiben das
­Bevölkerungswachstum in Verbindung mit einer alternden
Gesellschaft sowie der aus dem steigenden Wohlstand
­resultierende Ausbau der Gesundheitssysteme. In Japan erhöhten sich die Gesundheitsausgaben aufgrund der angespannten Haushaltslage nur leicht.
Auf der Anbieterseite prägte eine starke Konsolidierungswelle die Pharma- und Medizintechnikbranche. Es ist eine
­Fokussierung großer Hersteller auf einzelne Therapiefelder
zu beobachten. Hierdurch sollen trotz Preisdruck und
Zwangsrabatten die erzielbaren Margen stabilisiert und
wieder ausgebaut werden.
46
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Geschäftsverlauf und Lage
Die Entwicklung der Kennzahl EBITDA innerhalb des Berichtsjahres entspricht unseren Erwartungen. Zu konstanten
Wechselkursen haben wir einen EBITDA in Höhe von
811,8 Millionen Euro erzielt. Damit liegt die Kennzahl EBITDA
3,3 Prozent über Vorjahr und erreicht den Zielkorridor
von 800 bis 840 Millionen Euro. Jedoch verfehlen die für
uns steuerungsrelevanten Messgrößen Ergebnis nach
Funktionskosten und EBIT den prognostizierten Zielbereich
von 490 bis 530 Millionen Euro. Diese Steuerungsgrößen
betragen zu konstanten Wechselkursen 448,3 Millionen Euro
bzw. 488,7 Millionen Euro und liegen damit 7,5 Prozent
unter bzw. 0,2 Prozent über Vorjahr. Der Preiswettbewerb
im Gesundheitsmarkt hat sich weiter erhöht und belastet
unser Ergebnis überdurchschnittlich. Zusätzlich haben sich
weltweit die gesetzlichen Bestimmungen zum Inverkehrbringen von Medizin- und Pharmaprodukten verschärft. Anlauf- und Integrationskosten führen dazu, dass unsere
­Investitionen und Akquisitionen ihr volles Ergebnis­potenzial
noch nicht entfalten konnten. Zur Steigerung des Ergebnisses haben wir Maßnahmen zur Kosten­reduktion und zur
­internen Effizienzsteigerung eingeleitet. Diese konnten im
Berichtsjahr die negativen Einflussfaktoren auf unser Ergebnis jedoch nicht vollständig kompensieren.
Geschäftsverlauf
Der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr 2014 war zufriedenstellend. Mit einem Umsatzanstieg zu konstanten Wechselkursen von 7,3 Prozent liegen wir oberhalb unseres prognostizierten Korridors von drei bis sieben Prozent. Wie erwartet
war der Geschäftsverlauf in der Sparte B. Braun Avitum am
dynamischsten. Die weiteren Sparten zeigen zu konstanten
Wechselkursen Umsatzsteigerungen innerhalb unserer
strategischen Vorgaben, sind aber durch Wechselkursänderungen zum Teil stark belastet. In lokalen Währungen erreichten die Regionen Lateinamerika sowie Asien und Australien ein kräftiges Umsatzwachstum. Dies entspricht
auch un­seren Erwartungen aus dem Vorjahr. In Euro reduzieren sich diese Zuwächse jedoch deutlich. Europa (inkl.
Deutschland) und Nordamerika entwickelten sich gut. Die
negativen Effekte aus Wechselkursänderungen beeinflussten erneut die Umsatzentwicklung des Berichtsjahres, sodass
sich die Umsätze in Euro um 5,0 Prozent erhöhten.
Zum 31. Dezember 2014 investierten wir 931,3 Millionen Euro
(Vorjahr: 1.029,4 Millionen Euro) in neue Fabriken, Dialysezentren und Beteiligungen. Damit haben wir unsere Position
im globalen Gesundheitsmarkt weiter gestärkt und die
Grundlage für zukünftiges Wachstum geschaffen.
Kennzahlen
Umsatz (in Mio. €)
Bruttomarge (in Prozent)
Umsatzrendite nach Steuern (in Prozent)
2013
2014
Veränderung
in %
5.169,5
5.429,6
5,0
45,4
44,0
6,1
5,8
784,9
798,4
EBITDA -Marge (in Prozent)
15,2
14,7
Eigenkapitalquote (in Prozent)
40,2
37,9
Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung von Aktionärsdarlehen (in Prozent)
40,9
38,4
Eigenkapitalquote bereinigt um Effekte aus IAS 19 (in Prozent)
42,8
42,9
1.715,8
1.762,3
2,2
2,2
EBITDA (in Mio. €)
Nettofinanzschulden (in Mio. €)
Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden / EBITDA )
Forschungs- und Entwicklungskosten (in Mio. €)
1,7
2,7
218,6
228,8
4,7
1.029,4
931,3
– 9,5
297,2
318,1
7,0
Working Capital (in Mio. €)
1.575,9
1.667,7
5,8
Personalaufwand (in Mio. €)
1.885,3
2.031,3
7,7
Mitarbeiter (zum 31. Dezember)
49.889
54.017
8,3
Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen (in Mio. €)
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (in Mio. €)
Wir t s c haf t sb eric ht
Der B. Braun-Konzern befindet sich insgesamt in einer guten
und stabilen wirtschaftlichen Verfassung. Wir erkennen zurzeit keine Einflussfaktoren, die die Lage des Konzerns wesentlich negativ beeinflussen könnten.
Ertragslage
Umsatzentwicklung des B. Braun-Konzerns
Im Geschäftsjahr 2014 erzielte der B. Braun-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 5.429,6 Millionen Euro (Vorjahr:
5.169,5 Millionen Euro) und steigerte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent.
Eine besonders gute Umsatzentwicklung zeigte die Sparte
B. Braun Avitum (20,5 Prozent). Auch die Sparte OPM erzielte
ein gutes Wachstum (5,7 Prozent). Demgegenüber liegen
die Umsätze unserer Sparten Hospital Care (2,2 Prozent) und
Aesculap (3,7 Prozent) nur leicht über dem Vorjahr.
Die Regionen Lateinamerika (18,3 Prozent) sowie Asien und
Australien (10,3 Prozent) verzeichneten in lokalen Währungen hohe Umsatzzuwächse. Aufgrund der zum Teil deutlichen
Abwertungen der lokalen Währungen gegenüber dem Euro
erreichten die Regionen jedoch nur moderate Steigerungsraten in Euro: Lateinamerika 6,2 Prozent sowie Asien und
Australien 7,3 Prozent. In Europa (ohne Deutschland) war
trotz des fortgesetzten schwierigen Marktumfelds mit
­einem Zuwachs von 3,8 Prozent eine solide Entwicklung
zu verzeichnen. Deutschland erreichte ein gutes Umsatzwachstum von 5,0 Prozent. Die Region Nordamerika erzielte
in US-Dollar ein Wachstum von 4,3 Prozent zum Vorjahr.
Ein starker US-Dollar zum Jahresende führte zu einem Umsatzanstieg in Euro von 4,2 Prozent. Mit einem Wachstum
von 11,3 Prozent zeigt sich die Region Afrika und Mittlerer
Osten besonders dynamisch.
47
Umsatzentwicklung  |  IN
5,0
4,42
MR D. EU RO
5,05
5,17
2012
2013
5,43
4,61
4,0
3,0
2,0
1,0
2010
2011
2014
Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Hospital Care
Die Sparte Hospital Care steigerte den Umsatz um 2,2 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 4,7 Prozent) auf
2.527,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2.474,4 Millionen Euro).
Besonders stark nachgefragt waren im Berichtszeitraum
­Produkte für die Krankenhausgrundversorgung in der Infu­
sions­therapie wie beispielsweise Venenverweilkanülen
und Infusionsgeräte. Der Bereich Volumenersatztherapie
wurde negativ durch Einschränkung der Therapieindika­
tionen für HES (Hydroxyethylstärke) beeinflusst.
Zum Umsatzwachstum trugen in Europa im Wesentlichen
Großbritannien, Deutschland und Spanien bei. Der Umsatz
in Nordamerika entwickelte sich stabil. Während China und
Südkorea eine erfreuliche Umsatzsteigerung erreichten,
zeigen weitere asiatische Märkte unterschiedliche Entwicklungen. Lateinamerika erzielte in lokalen Währungen gute
Steigerungsraten, die aufgrund einer ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse jedoch nicht zu Wachstums­impulsen
führten.
48
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Aesculap
Die Sparte Aesculap erwirtschaftete im Berichtsjahr einen
Umsatz von 1.497,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.444,2 Millionen
Euro) und liegt somit 3,7 Prozent (zu konstanten Wechsel­
kursen 5,8 Prozent) über dem Vorjahr. Die Stärke des Euro
in der ersten Jahreshälfte gegenüber einer Vielzahl von
Währungen, insbesondere die Abwertung des japanischen
Yen, wirkte sich negativ auf die Umsatzentwicklung in
­allen Geschäftsbereichen der Sparte aus. Wachstum kam
aus den Bereichen Closure Technologies und Chirurgie.
Der Bereich Orthopädie lag durch ein schwieriges Marktumfeld leicht unter Vorjahr.
Asien zeigte eine gute Entwicklung, in China und weiteren
Märkten wurden zweistellige Zuwachsraten erzielt. Auch in
Nordamerika wurde der Umsatz gesteigert.
In Europa zeigte sich eine gemischte Umsatzentwicklung,
in Osteuropa kam es teilweise zu Umsatzrückgängen.
Die USA trugen mit einem guten Umsatzwachstum zur Entwicklung der Sparte bei. Positiv zeigte sich ebenfalls Europa
Umsatz nach Sparten |
Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Out Patient
Market (OPM)
Unsere Sparte OPM erzielte einen Umsatz von 643,9 Millionen
Euro (Vorjahr: 609,0 Millionen Euro) und erreichte damit
eine Steigerung von 5,7 Prozent (zu konstanten Wechsel­
kursen 6,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Ein überdurchschnittliches Wachstum konnten wir in den Bereichen
Wund- und Inkontinenzversorgung realisieren.
IN MI O. EU RO
2.528
2.413 2.474
1.442 1.444 1.498
606
B. Braun Hospital Care
Umsatz nach Regionen |
B. Braun Aesculap
609
644
559
B. Braun OPM
613
738
B. Braun Avitum
IN MI O. EU RO
1.921
1.784 1.852
937
1.063 1.046 1.090
952 1.000
788
336
351
811
870
373
140
Deutschland
2012 2013 Europa
2014
Nordamerika
Lateinamerika
Asien & Australien
158
176
Afrika &
Mittlerer Osten
Wir t s c haf t sb eric ht
49
mit Zuwächsen in Deutschland, Großbritannien und Spanien.
In Asien konnten in den wesentlichen Märkten zweistellige
Wachstumsraten realisiert werden, besonders dynamisch
wuchs der Absatz in China.
zieren Wechselkursänderungen das Bruttoergebnis um
44,3 Millionen Euro. Die ab 2013 eingeführte Sonderabgabe
für ­Medizinprodukte in den USA („Medical Device Excise
Tax“) trifft uns zusätzlich mit rund 9 Millionen US-Dollar.
Geschäftsentwicklung der Sparte B. Braun Avitum
Die Sparte B. Braun Avitum wuchs im Berichtsjahr um
20,5 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 23,9 Prozent)
und steigerte den Umsatz auf 737,9 Millionen Euro (Vorjahr: 612,5 Millionen Euro). Im Produktgeschäft wurde eine
gute Umsatzentwicklung erreicht. Besonders erfolgreich
waren die Bereiche Dialysatoren und Filter sowie Dialysemaschinen.
Entwicklung der Funktionskosten
Die Vertriebskosten stiegen um 4,0 Prozent auf 1.437,0 Millionen Euro (Vorjahr: 1.381,1 Millionen Euro). Die Ausweitung von Vertriebsressourcen in den Wachstumsmärkten sowie höhere Logistikkosten aufgrund gestiegener Volumina
führten zu dieser Entwicklung. Die Verwaltungskosten belaufen sich im Geschäftsjahr auf 284,2 Millionen Euro (Vorjahr: 260,3 Millionen Euro) und erhöhten sich um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gründe hierfür sind höhere IT-,
Rechts- und Beratungskosten sowie Projektkosten für den
Ausbau des zentralen Einkaufs.
Die Sparte erzielte in allen Regionen zweistellige Steigerungsraten. Wachstumstreiber im Providergeschäft waren ins­
besondere Deutschland, Russland, Kolumbien und die Niederlande, in denen weitere Dialysekliniken aquiriert wurden.
Auch in bestehenden Kliniken behandelten wir mehr Patienten als im Vorjahr. Im Produktgeschäft trugen besonders
China sowie das Direktgeschäft in Afrika und dem Nahen
Osten zur Umsatzsteigerung bei.
Entwicklung des Bruttoergebnisses
Im Berichtsjahr erhöhten wir den Bruttogewinn um 1,8 Prozent auf 2.388,0 Millionen Euro (Vorjahr: 2.344,8 Millionen
Euro). Gleichzeitig nahm die Bruttomarge um 1,4 Prozentpunkte auf 44,0 Prozent (Vorjahr: 45,4 Prozent) ab. Anlaufkosten neuer Produktionen und ein schwieriges Marktumfeld
in Deutschland belasteten die Bruttomarge. Zudem redu­
Funktionskosten |
1.596
2014 haben wir die Ausgaben für Forschung und Entwicklung
weiter erhöht. Die nicht zu aktivierenden Forschungs- und
Entwicklungskosten stiegen um 4,7 Prozent auf 228,8 Millionen Euro (Vorjahr: 218,6 Millionen Euro). Darüber hinaus
wurden Entwicklungsleistungen in Höhe von 10,7 Millionen
Euro (Vorjahr: 8,3 Millionen Euro) als selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert.
IN MI O. EU RO
1.818
1.687
180
155
1.507
1.441
2010
Die strategische Vorgabe eines gegenüber der Veränderung
des Bruttogewinns unterproportionalen Anstiegs der Vertriebs- und Verwaltungskosten haben wir im Jahr 2014 nicht
erreicht.
2011
2012
1.860
191
219
1.626
1.641
2013
1.950
229
Kosten für Forschung
und Entwicklung
1.721 Vertriebs- und Verwaltungskosten
2014
50
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Entwicklung des sonstigen Ergebnisses
Der Saldo der betrieblichen Erträge und Aufwendungen
veränderte sich im Berichtsjahr um 8,9 Millionen Euro
auf – 15,2 Millionen Euro (Vorjahr: – 6,3 Millionen Euro).
Dabei nahmen die Währungsverluste um 7,8 Millionen
auf – 19,4 Millionen Euro (Vorjahr: – 11,6 Millionen Euro) zu.
Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Versicherungserstat­
tungen im Zusammenhang mit einem Brandschaden in unserer thailändischen Fertigungsstätte geringer aus und
­reduzierten die sonstigen betrieblichen Erträge. Im Rahmen
des Aktien­rückkaufprogramms der Rhön-Klinikum AG
­erzielten wir ­einen dividendenähnlichen Ertrag in Höhe von
12,1 Millionen Euro aus Andienungsrechten.
sätzlich fallende Preise in einigen Märkten aufgrund einer
Intensivierung des Wettbewerbs belasten die Bruttomarge.
Die Funktionskosten entwickeln sich etwas langsamer als der
Umsatz und steigen gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent. Die Abschreibungen erhöhen sich um 7,0 Prozent auf
318,1 Millionen Euro (Vorjahr: 297,2 Millionen Euro) und
­leiten zu einem EBITDA von 798,4 Millionen Euro über. Das
EBITDA liegt um 1,7 Prozent über dem Vorjahr mit 784,9 Millionen Euro. Die EBITDA -Marge reduziert sich um 0,5 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent (Vorjahr: 15,2 Prozent).
Entwicklung des Finanzergebnisses
Das Finanzergebnis inklusive Beteiligungserträgen verbesserte
sich im Geschäftsjahr 2014 um 40,9 Millionen Euro auf
– 15,1 Millionen Euro (Vorjahr: – 56,0 Millionen Euro). Dabei
lagen die Zinsaufwendungen mit 45,4 Millionen Euro um
5,6 Millionen Euro über dem Vorjahr (39,8 Millionen Euro).
Die Zinserträge gingen um 2,1 Millionen Euro zurück und
betrugen 3,1 Millionen Euro (Vorjahr: 5,2 Millionen Euro).
Zusätzlich sind die Beteiligungserträge um 4,6 Millionen
Euro höher ausgefallen und betragen 13,9 Millionen Euro
(Vorjahr: 9,4 Millionen Euro). Durch unsere Beteiligung
an der Rhön-Klinikum AG erhielten wir eine ordentliche
­Dividende von 6,2 Millionen Euro. Zudem führt die At
Equity Bilanzierung dieser Beteiligung zu einer Erhöhung
der Erträge um 3,3 Millionen Euro. Im Zusammenhang
mit dem Aktienrückkaufprogramm der Rhön-Klinikum AG
zur Ausschüttung der vereinnahmten Erlöse aus der Veräußerung von 43 Kliniken reduzierten wir unsere Anteile,
um unsere Beteiligungsquote konstant zu halten. Hierbei
­realisierten wir dividendenähnliche Erträge von 44,5 Millionen Euro. Der Zins­anteil der Pensionsrückstellungen betrug
für das Berichtsjahr 30,4 Millionen Euro nach 30,7 Millionen
Euro im ­Vorjahr.
Entwicklung der Ergebniskennzahlen
Das Ergebnis nach Funktionskosten beträgt im Berichtsjahr
437,9 Millionen Euro nach 484,8 Millionen Euro im Vorjahr.
Die Kennzahl EBIT erreicht im Berichtsjahr 480,3 Millionen
Euro und fällt damit um 1,5 Prozent geringer aus als im Vorjahr (487,8 Millionen Euro). Gestiegene Herstellungskosten,
die wir nicht an den Markt weitergeben konnten, und zu-
Mit einem Rückgang von 3,5 Prozent erreicht das Ergebnis
vor Steuern 407,6 Millionen Euro (Vorjahr: 422,5 Millionen
Euro). Die Ertragsteuern betragen im Geschäftsjahr 91,3 Millionen Euro und liegen damit 15,7 Millionen Euro unter
dem Vorjahr (107,0 Millionen Euro). Die Steuerquote beläuft
sich 2014 auf 22,4 Prozent (Vorjahr: 25,3 Prozent). Der
Konzernjahresüberschuss liegt mit 316,3 Millionen Euro auf
dem Niveau des Vorjahres (315,5 Millionen Euro).
EBITDA   |  IN MI O. EU RO
800
701
691
2010
2011
758
785
798
2012
2013
2014
600
400
200
Finanzlage
Investitionen
Im Berichtsjahr haben wir unsere Produktionskapazitäten
weiter ausgebaut, um die anhaltende Nachfrage nach
B. Braun-Produkten bedienen zu können. Zusätzlich haben
wir mit strategischen Akquisitionen unsere globale Markt­
präsenz selektiv ergänzt.
Wir t s c haf t sb eric ht
51
Die Summe der bilanziellen Zugänge zum Sachanlagevermögen, immateriellen Vermögen und zu Finanzanlagen
­sowie der Zugänge an assoziierten Unternehmen und der
Akquisitionen in vollkonsolidierte Gesellschaften betrug
931,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.029,4 Millionen Euro). Dem
standen Abschreibungen mit einem Volumen von 318,1 Mil­
lionen Euro (Vorjahr: 297,2 Millionen Euro) gegenüber.
In Malaysia haben wir den spartenübergreifenden Ausbau
unseres Standorts Penang fortgesetzt. Mit einer globalen
Investitionsinitiative erhöht die Sparte Hospital Care die
Kapazitäten für Infusionsgeräte. Auch die Modernisierung
des Standorts Tuttlingen (Deutschland) unserer Sparte
­Aesculap wurde fortgesetzt. Im Jahr 2014 wurden Teilabschnitte fertig gestellt und eingeweiht. Die Sparte OPM
e­ rwarb von einem israelischen Hersteller Rechte und Patente
an innovativen Ostomieprodukten. Das Providergeschäft
der Sparte B. Braun Avitum haben wir durch die Übernahme
von Kliniken in Deutschland, Russland, Kolumbien und den
Niederlanden weiter ausgebaut.
Zum Bilanzstichtag liegen Investitionsverpflichtungen in
Höhe von 274,8 Millionen Euro vor. Diese stehen über­
wiegend im Zusammenhang mit bereits begonnenen Ersatzund Erweiterungsinvestitionen an unseren Standorten in
Malaysia und Deutschland.
Abschreibungen und Investitionen |
Liquidität
Der operative Cashflow betrug 520,7 Millionen Euro (Vorjahr:
534,1 Millionen Euro) und fiel damit um 13,4 Millionen
Euro geringer aus als im Vorjahr. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit4 nahm im Berichtsjahr um 499,1 Millionen
Euro auf 515,6 Millionen Euro ab (Vorjahr: 1.014,8 Millionen
Euro) und führte damit zu einem freien Cashflow von
5,1 Millionen Euro (Vorjahr: – 480,7 Millionen Euro). Dabei
erreichte der Mittelabfluss für Investitionen in Sach­
anlagen und immaterielle Vermögenswerte 662,9 Millionen
Euro (Vorjahr: 566,7 Millionen Euro) sowie für Investi­
tionen in Finanzanlagen und Unternehmensakquisitionen
185,9 Millionen Euro (Vorjahr: 456,6 Millionen Euro).
Gleichzeitig erhielten wir Dividenden und dividendenähnliche
Einnahmen in Höhe von 315,5 Millionen Euro (Vorjahr:
6,8 Millionen Euro). Die Nettokreditaufnahme betrug im
Berichtsjahr 74,8 Millionen Euro (Vorjahr: 412,9 Millionen
Euro). Insgesamt erhöhten sich die liquiden Mittel am Bilanzstichtag um 45,4 Millionen Euro auf 84,3 Millionen Euro
(Vorjahr: 38,9 Millionen Euro).
Vermögensstruktur
Die Bilanzsumme des B. Braun-Konzerns erhöhte sich zum
31. Dezember 2014 auf 6.766,8 Millionen Euro (Vorjahr:
6.079,5 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung
von 11,3 Prozent und spiegelt die über den Abschreibun­gen liegenden Investitionen in Sachanlagen wider.
IN MI O. EU RO
1.029
931
216 Investitionen
469
601
238
575
2010
A B S C HR EIBU N G EN 4
573
26
253
2011
Finanzanlagen
589
32
541
89
2013
716 Investitionen
Sachanlagen
560
500
2012
318
297
279
2014
IN V E S T I T I O NEN
D ie Differenz zwischen dem Zugang zum Anlagevermögen und dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ergibt sich aus der Zahlungswirksamkeit
der Investitionen und aus Umrechnungseffekten bei Fremdwährungen.
52
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 11,7 Prozent auf 4.436,9 Millionen Euro (Vorjahr: 3.971,5 Millionen
Euro). Aufgrund der anhaltend hohen Investitionen nahmen
die Sachanlagen im Berichtsjahr erneut zu und stiegen um
14,0 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 11,8 Prozent)
auf 3.302,6 Millionen Euro (Vorjahr: 2.896,6 Millionen
Euro). Der erstmalige Ansatz unserer Beteiligung an der RhönKlinikum AG nach der Equitymethode führt zu einer Redu­
zierung der sonstigen Finanzanlagen auf 30,3 Millionen Euro
(Vorjahr: 471,6 Millionen Euro) sowie gleichzeitig zu einer
­Erhöhung der nach Equitymethode bilanzierten Finanzanlagen
um 283,6 Millionen Euro auf 331,5 Millionen Euro (Vorjahr:
47,9 Millionen Euro). Mit 1.005,7 Millionen Euro liegen die
Vorräte zum Bilanzstichtag 11,6 Prozent (zu konstanten
Wechselkursen 8,6 Prozent) über dem Vorjahr (901,5 Millionen Euro). Die Bestandsreichweite betrug zum Bilanzstichtag 17,2 Wochen (Vorjahr: 16,6 Wochen) und liegt damit
über unserem Zielkorridor. Die Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen erhöhten sich um 2,3 Prozent (zu konstanten
Wechselkursen 1,2 Prozent) auf 993,7 Millionen Euro (Vorjahr: 971,1 Millionen Euro). Die Außenstandsdauer der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 3 Tage auf 71 Tage (Vorjahr: 74 Tage)
und übertrifft damit unser strategisches Ziel von höchstens
75 Tagen. Die Außenstände in Italien, Portugal und Spanien
gingen zurück, verbleiben aber auf hohem Niveau. Die
flüssigen Mittel erhöhten sich um 45,4 Millionen Euro auf
84,3 Millionen Euro (Vorjahr: 38,9 Millionen Euro).
1.098,5 Millionen Euro (Vorjahr: 798,5 Millionen Euro). Die
Finanzschulden stiegen um 5,4 Prozent auf 1.870,2 Millionen Euro (Vorjahr: 1.773,8 Millionen Euro). Dabei erhöhten
sich die langfristigen Finanzschulden um 27,8 Prozent auf
1.284,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.004,9 Millionen Euro).
Die kurzfristigen Finanzschulden betragen zum Bilanzstichtag 585,7 Millionen Euro nach 768,8 Millionen Euro
im Vorjahr. Der Großteil der Darlehen ist in Euro und USDollar abgeschlossen. Zusätzlich bestehen Darlehen mit geringen Volumina in verschiedenen Fremdwährungen. Zum
Bilanzstichtag sind 59,6 Prozent (Vorjahr: 46,9 Prozent) der
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken mit einer fixen
Verzinsung ausgestattet und 40,4 Prozent (Vorjahr: 53,1 Prozent) mit einer variablen Verzinsung. Aufgrund der höheren
Finanzschulden und gleichzeitig höheren liquiden Mitteln
nahmen die Nettofinanzschulden um 46,5 Millionen Euro
auf 1.762,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.715,8 Millionen Euro)
zu. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
­erhöhten sich um 14,1 Prozent auf 311,9 Millionen Euro (Vorjahr: 273,4 Millionen Euro).
Finanzierungsstruktur
Das Eigenkapital erhöhte sich um 4,9 Prozent (zu konstanten
Wechselkursen 1,5 Prozent) auf 2.564,0 Millionen Euro
(Vorjahr: 2.445,0 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote fiel
mit 37,9 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 37,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr (40,2 Prozent) um 2,3 Prozentpunkte geringer aus. Die Verlängerung der Bilanz durch
unsere Investitionstätigkeit in Verbindung mit der Erhöhung
der Finanzverbindlichkeiten führte zu dieser Entwicklung.
Zusätzlich machte das geringe Zinsniveau eine Erhöhung der
Pensionsrückstellungen um 269 Millionen Euro im Berichtsjahr erforderlich. Nach Berücksichtigung latenter Steuern
wirkten sich davon 196 Millionen Euro eigenkapitalredu­
zierend aus. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir die Eigenkapitalquote in den nächsten Jahren kontinuierlich erhöhen
können. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich insgesamt um 37,6 Prozent auf
Im Jahr 2014 konnten wir die vorgesehenen Refinanzierungen
problemlos platzieren. Fremdfinanzierungen erfolgen ausschließlich mit nach unserer Einschätzung zuverlässigen
Banken und erstrecken sich von syndizierten und bilate­
ralen Kreditlinien über Schuldscheindarlehen bis hin zu einem
„Asset Backed Securities“-Programm. B. Braun verfügt zum
­Bilanzstichtag über freie Kreditlinien in Höhe von 1.164,6 Millionen Euro (Vorjahr: 859,1 Millionen Euro). Alle mit unseren
Banken vereinbarten Finanzkennzahlen, zu deren Einhaltung
wir uns verpflichtet haben, wurden erfüllt.
Zu den Finanzierungsmaßnahmen des Berichtsjahres gehörte
die Ausgabe von Schuldscheinen mit einem Gesamtvolumen
von 400 Millionen Euro. Die Schuldscheine sind mit fixen oder
variablen Zinssätzen ausgestattet und haben Laufzeiten
von drei (23 Millionen Euro), fünf (115 Millionen Euro), sieben
(187 Millionen Euro) und zehn Jahren (75 Millionen Euro).
Die aufgenommenen Mittel dienen der Refinanzierung kurzfristiger Verbindlichkeiten, um die zurzeit attraktiven Marktkonditionen längerfristig zu sichern.
Das „Asset Backed Securities“-Programm wurde im Berichtsjahr im Wesentlichen über die „Back-Up“-Liquiditätslinie
finanziert.
Wir t s c haf t sb eric ht
Bilanzstruktur Aktiva |
53
IN MI O. EU RO
6.767
515
6.079
386
5.484
5.140
4.686
Immaterielle Vermögenswerte
(inkl. Goodwill)
337
268
3.303 Sachanlagen
219
2.897
2.737
2.542
2.305
934
1.016
952
448
481
584
2010
2011
Bilanzstruktur Passiva |
1.006 Vorräte
971
994
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
923
949
Übrige Vermögenswerte
874
833
780
902
2012
2014
2013
IN MI O. EU RO
6.767
6.079
5.484
2.564 Eigenkapital
5.140
4.686
2.445
2.259
2.101
1.984
1.870 Finanzschulden
1.402
1.233
1.774
1.369
1.098 Pensionsverpflichtungen
2010
817
798
513
650
217
220
243
273
739
767
796
789
2011
2012
2013
2014
312
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
923
Übrige Verbindlichkeiten
54
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Personalbericht
Entwicklung der Mitarbeiterzahl
Zum 31. Dezember 2014 beschäftigte der B. Braun-Konzern
54.017 Mitarbeiter. Dies sind 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr
mit 49.889 Beschäftigten. Hauptgrund für diesen Anstieg
ist der Ausbau von Produktionskapazitäten in allen Regionen.
Hinzu kommen neue Vertriebsgesellschaften sowie die
­Akquisition und Gründung von Gesellschaften. Bereinigt um
den Effekt durch Akquisitionen und Neugründungen wäre
die Mitarbeiteranzahl um 6,9 Prozent gestiegen.
B. Braun sichert durch aktive Personalarbeit und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Sozialpartner Beschäftigung
im Unternehmen. Dabei wollen wir entlang unterschiedlicher
Lebensphasen und sich ändernder beruflicher Anforderun­gen Arbeit aktiv und vorausschauend gestalten. Wir sehen
es als unsere Aufgabe, die eigenverantwortliche Weiter­
entwicklung der Beschäftigungsfähigkeit zu unterstützen.
Durch innovative Formen der Beschäftigung und präven­
tiven Gesundheitsschutz ermöglichen wir ein längeres Erwerbsleben. Eine wertschätzende Unternehmenskultur,
in der wirtschaftliche Interessen sowie Mitarbeiter- und
Kundenorientierung ausgewogen sind, ist die Grundlage
­unseres Handelns.
Seit 2010 bietet B. Braun seinen tariflich Beschäftigten in
Berlin, Glandorf und Melsungen die Möglichkeit, bis zu
vier Jahre vor dem individuellen Renteneintritt mit 50 Prozent
der Arbeitszeit in Teilzeit zu arbeiten. Die Vergütung beträgt dabei 80 Prozent des ursprünglichen Bruttoentgelts.
Grundlage hierfür ist der Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit
und Demografie“ in Verbindung mit entsprechenden Betriebsvereinbarungen. Betriebsräte und Unternehmensleitung
­haben hiermit ein innovatives Programm entwickelt, das
insbesondere in der Chemiebranche eine hohe Aufmerk­
samkeit hervorgerufen hat. Das Angebot eines fließenden
Übergangs in den Ruhestand durch das Teilzeitmodell
60Plus nahmen bisher mehr als 100 Mitarbeiter in Anspruch.
In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um
7,0 Prozent auf 13.616 (Vorjahr: 12.726). Diese Entwicklung
ist insbesondere auf den Personalaufbau im Produktions­
bereich sowie auf die Übernahme weiterer Dialysezentren
zurückzuführen.
In Europa ist die Zahl der Mitarbeiter um 8,3 Prozent auf
15.966 (Vorjahr: 14.740) gestiegen. Hauptgründe für diesen
Zuwachs waren der Ausbau und die Übernahme von Dialyse­
zentren in Russland sowie Einstellungen in den Produktionswerken in Spanien, Ungarn, Polen, der Schweiz und Tschechien.
Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Malaysia am
Standort Penang und die Eröffnung einer neuen Produktion
in China sorgten für eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl in der
Region Asien und Australien. Der Zuwachs betrug 10,2 Prozent auf 14.269 (Vorjahr: 12.946).
Mitarbeiter nach Regionen
15.966
14.740
12.052
12.726
13.616
14.269
13.504
12.946
11.888
5.515 5.548 5.850
3.791
3.250 3.451
350
Europa
Deutschland
2012 2013 2014
Nordamerika
Lateinamerika
Asien & Australien
478
525
Afrika &
Mittlerer Osten
Wir t s c haf t sb eric ht
In Nordamerika waren zum Ende des Berichtsjahres 5.850
Mitarbeiter (Vorjahr: 5.548) für B. Braun tätig. Damit ist
die ­Mitarbeiterzahl im Vergleich zu 2013 um 5,4 Prozent gestiegen. Dies ist unter anderem durch die Steigerung der
Produktionskapazität im Bereich Medical begründet.
In Lateinamerika wuchs die Belegschaft vorwiegend durch
die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Brasilien,
Peru und Mexiko um 9,9 Prozent auf 3.791 (Vorjahr: 3.451).
In Afrika und dem Mittleren Osten erhöhte sich die Beschäf­
tigtenzahl auf 525 Mitarbeiter (Vorjahr: 478). Dies entspricht
einer Zunahme von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Standortsicherung
Die Standortsicherungsverträge an den Standorten Melsungen,
Berlin und Tuttlingen haben sich als wirksames Instrument
zur Sicherung der Beschäftigung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erwiesen. Die jeweiligen Verträge schließen auch Weiterbildungskontingente in die Mehrarbeit ein.
In Melsungen und Berlin gelten seit 2009 bzw. in Tuttlingen
seit 2011 Zukunftssicherungsverträge mit einer Laufzeit von
jeweils fünf Jahren. In diesem Zeitraum kann von jedem
­Beschäftigten eine zusätzliche Arbeitsleistung von bis zu
104 Stunden pro Jahr abgerufen werden, um flexibel auf
die Markterfordernisse zu reagieren. Auf Basis des jeweils
erreichten Jahresergebnisses werden die Mitarbeiter am
­Unternehmenserfolg beteiligt. Zusätzlich sind betriebsbedingte Kündigungen während der Laufzeit ausgeschlossen.
Hiervon profitieren zurzeit 6.532 Mitarbeiter in Melsungen,
3.445 Mitarbeiter in Tuttlingen und 805 Mitarbeiter in
Berlin. Seit Bestehen der Standortsicherungsverträge haben
wir an den drei Standorten insgesamt fast zwei Milliarden
Euro investiert.
Die mit dem Berichtsjahr endenden Standortsicherungsverträge für Melsungen und Berlin wurden in vergleich­barer
Form für den Zeitraum vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2020 neu abgeschlossen. Zukünftig können bis
zu 75 Stunden pro Jahr durch die Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung vergütet werden.
Die Ergebnis- bzw. Erfolgsbeteiligung ist abhängig von
der individuell erbrachten Stundenanzahl und beträgt für
das Geschäftsjahr 2014 bis zu 1.136 Euro (Vorjahr: bis zu
1.345 Euro).
55
Berufsausbildung
Mit einem kontinuierlich steigenden Angebot an Ausbildungsplätzen und der Gestaltung von modernen Konzepten
engagiert sich B. Braun seit vielen Jahren in der Ausbildung.
Dies ist zentraler Bestandteil der Personalstrategie. Wir betrachten die Qualifizierung von Nachwuchskräften vor dem
Hintergrund des demografischen Wandels als Kernaufgabe
und zählen diese mit zu den wichtigsten Aufgaben der
nächsten Jahre.
An unseren Standorten in Brasilien, Deutschland, Polen und
der Schweiz schlossen 300 (Vorjahr: 420) Absolventen ihre
Ausbildung erfolgreich ab. Das Unternehmen hat im Berichtsjahr 224 Auszubildende (Vorjahr: 217) übernommen.
Derzeit befinden sich in Brasilien, Deutschland, Polen und der
Schweiz 1.149 (Vorjahr: 1.002) junge Menschen in der Ausbildung. Dies entspricht einer Steigerung von 14,7 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Die Kombination einer betrieblichen
Ausbildung mit einem Studium an einer Hochschule oder
Berufsakademie ist für viele junge Menschen interessant:
Dual studieren in Deutschland derzeit 111 (Vorjahr: 116)
Auszubildende. In Brasilien erfolgt ebenfalls eine parallele
Ausbildung in Theorie und Praxis. Zu den Ausbildungsberufen
gehören Elektriker und Mechaniker für die industrielle
­Instandhaltung. Die Auszubildenden werden somit optimal
auf das spätere Berufsleben vorbereitet und erhalten be­
reits in der Qualifizierungsphase ein Gehalt von B. Braun.
Auch an weiteren internationalen Standorten unterstützt
B. Braun die Entwicklung und Umsetzung von entsprechenden Ausbildungskonzepten. Diese sind an dem dualen Ausbildungssystem ausgerichtet und werden entsprechend den
lokalen Anforderungen angepasst. In Malaysia wurden
im Berichtsjahr in Zusammenarbeit mit dem „Penang Skills
­Development Center“ und der „University of Malaysia Perlis“
57 junge Menschen ausgebildet. An unserem Standort in
Vietnam haben wir 2014 unser Programm zur MechatronikAusbildung in Kooperation mit der „Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit“ und der „University of Technology
Hung Yen“ fortgeführt und die erste Klasse mit zwölf Auszubildenden absolvierte die Abschlussprüfung.
56
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Erfolgsorientierte Vergütung
Mit dem B. Braun Incentive Scheme werden Genussrechte
an Vorstände und bezugsberechtigte Führungskräfte ausgegeben. Die Wertentwicklung der Genussrechte hängt von
der Entwicklung des Konzerneigenkapitals ab. Im Geschäftsjahr 2014 wurden 62.481 (Vorjahr: 69.276) Genussrechte
ausgegeben. Von den an den bezugsberechtigten Kreis angebotenen Genussrechten wurden 47 Prozent (Vorjahr:
50 Prozent) gezeichnet. Zum 31. Dezember 2014 waren insgesamt 699.893 (Vorjahr: 696.349) Genussrechte vergeben.
B. Braun ist Mitglied im Verband der Chemischen Industrie
(VCI), folgt dessen Leitlinien „Verantwortliches Handeln“
und verbessert eigenverantwortlich den Schutz von Gesundheit, Umwelt und Sicherheit im Rahmen der weltweiten
­Initiative „Responsible Care“.
Dank an die Mitarbeiter
Gemeinsam haben wir das durch vielfältige Herausforderungen geprägte Jahr 2014 erfolgreich abgeschlossen.
Durch den Einsatz und die Kompetenz unserer Mitarbeiter
hat sich der B. Braun-Konzern s­ tabil entwickelt. Für diese
Leistung bedanken wir uns herzlich bei unserer Belegschaft.
Wir freuen uns, die nächsten strategischen Ziele gemeinsam zu erreichen und vertrauen dabei auf das Wissen und
Engagement unserer Mitarbeiter.
Den Mitarbeitervertretungen und Gewerkschaften danken
wir für die jederzeit faire und konstruktive Zusammenarbeit.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Qualitäts- und Umweltmanagement
Als Entwickler und Produzent von Medizin- und Pharmaprodukten ist B. Braun in stark regulierten Märkten tätig.
Das angewandte Qualitäts- und Umweltmanagementsystem
muss daher hohen gesetzlichen und behördlichen Anforderungen genügen. Zusätzlich haben wir uns eigene Standards
in den Bereichen Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz
gesetzt, die wir regelmäßig durch interne Audits überwachen.
In enger Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden
­haben wir Schlüsselprozesse identifiziert und standardisiert,
um ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau sicherzu­
stellen. Sämtliche Prozesse und Produkte sowie IT-technische
Dokumentationen werden ständig unter Berücksichtigung
von Umweltverträglichkeit und Produktivität verbessert.
Nach EN ISO 14001 sind 18 Standorte des B. Braun-Konzerns in Europa zertifiziert. Zusätzlich besitzt das Umweltmanagement in Glandorf (Deutschland) und Rubí (Spanien)
ein Zertifikat gemäß EMAS -Verordnung. Unser ArbeitsschutzManagement-System in Deutschland (Melsungen und
Tuttlingen), Frankreich (Nogent-le-Rotrou, Chaumont und
Boulogne), Spanien (Rubí und Jaén), der Schweiz, Rumänien
(Timisoara), Russland (Tver), Malaysia und Brasilien sowie
bei B. Braun Avitum in Italien ist nach dem internationalen
Regelwerk OHSAS 18001 zertifiziert. Unser Standort
­Melsungen verfügt zusätzlich über das Gütesiegel „Sicher
mit System“ der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und
­chemische Industrie (BG RCI). Ausgewählte europäische
Dialysezentren unserer Sparte B. Braun Avitum sind nach
EN ISO 9001 und IEC / TR 62653 „Guideline for safe operation
of medical devices used for hamodialysis treatments“
­zertifiziert. Zusammen berechtigen diese beiden Gütesiegel
zur Verwendung des Zertifikats „Good Dialysis Practice“.
Die Medizinprodukte von B. Braun entsprechen den „Grundlegenden Anforderungen“ der Europäischen Richtlinie des
Rates über Medizinprodukte und dem Deutschen Medizinproduktegesetz. In den USA ist der „Title 21 of the Code
of Federal Regulations“ von übergeordneter Bedeutung, der
Vorschriften der dortigen Arzneimittelaufsichtsbehörde
FDA für Arzneimittel und Medizinprodukte enthält. Darüber
hinaus beachten wir in jeder Sparte spezielle Erfordernisse
wie ISO - oder Öko-Audit-Richtlinien sowie eine Vielzahl
nationaler Gesetze und Verordnungen.
Gesellschaftliche Verantwortung
Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen heißt für
B. Braun, Wissen zu teilen und Perspektiven zu schaffen.
Als „Bürger der Gesellschaft“ engagiert sich das Unternehmen
deshalb weltweit über das eigene Kerngeschäft hinaus
Wir t s c haf t sb eric ht
b­ esonders für Bildungsprojekte in den Regionen, in denen
B. Braun tätig ist.
Kinder stehen bei der 2004 gegründeten globalen Initiative
„B. Braun for Children“ im Fokus. Deshalb ist es uns wichtig,
in den Nachwuchs zu investieren und bereits die Kleinsten
für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern sowie
ihnen berufliche Perspektiven zu bieten. Mit den 14-tägigen
Kinder- und Jugendwochen in Melsungen organisiert B. Braun
ein nachhaltiges Bildungsprojekt für die Region. Das Unternehmen lädt Melsunger Kindergärten und Schulen zu Workshops in die Forscherzelte auf dem Werkgelände ein. Seit
2008 haben bereits über 13.000 Kinder und Familien an der
Veranstaltung teilgenommen. Im Jahr 2014 waren es über
3.000 Besucher. An seinem Standort in Frankreich unterstützt
B. Braun seit 2012 das Programm „A taste ride“. Anne-­
Sophie Pic, „Köchin des Jahres“, hilft Kindern zwischen drei
und neun Jahren, die bislang nur künstlich ernährt werden
konnten, ihren Geschmackssinn und die Freude am Essen
wiederzuentdecken. In insgesamt mehr als 30 Ländern
half B. Braun Kindern, z. B. auch in Rodriguez, Philippinen,
wo für 100 unterernährte Schüler ein Mittagstisch auf­
gebaut wurde. Oder am Standort Allentown (USA) – dort
profitierten 220 Jugendliche und junge Erwachsene von
­einem Berufswahl- und Bewerbungstraining, das unter dem
Namen „Career Awareness Course“ praxisnah auf die Arbeitswelt vorbereitet.
Der Zukunft von Kindern und Jugendlichen widmete das
Unternehmen zum zehnjährigen Bestehen der Initiative
„B. Braun for Children“ einen Schwerpunkt seines Engagements: Im Jahr 2014 spendete B. Braun rund 6,2 Millionen
Euro für die Modernisierung der Gesamtschule Melsungen,
wo offene und barrierefreie Räume zum gemeinsamen
­Lernen entstehen.
Nahe Melsungen wurde bis 2013 das Kloster Haydau als
Gesamtensemble umfangreich restauriert und B. Braun
startete 2014 in Zusammenarbeit mit der „bdks – Baunataler
57
Diakonie Kassel“ auf einem Gelände neben dem Seminarund Trainingszentrum „Hotel Kloster Haydau“ das Integrationsprojekt „Küchengarten“. Nach alten Gartenplänen und
den Regeln biologischer Landwirtschaft bauen zwölf Mitarbeiter mit und ohne Behinderungen auf der Anlage Obst
und Gemüse an und verkaufen es ab 2015 in einem neuen
Laden in altem Gemäuer.
Weltweit setzt B. Braun auf Innovation und investiert deshalb in die Wissenschaft. Dabei geht es nicht nur um die
Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, sondern auch um die
Nachwuchsförderung. 2014 war das Unternehmen Haupt­
sponsor der Penang International Science Fair, auf der sich
führende Unternehmen präsentierten, um den Nachwuchs
für die Wissenschaft zu begeistern. Mit 50.000 Besuchern entwickelte sich die Penang International Science Fair nach
nur drei Jahren zur größten Wissenschaftsmesse in Malaysia.
Die Versorgungsqualität in Krankenhäusern und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Themen Hygiene und Gesundheitsvorsorge sind der Auftrag von „B. Braun for Africa“
in Kenia. Seit 2010 lernen Kinder, Lehrer und Eltern an
80 Schulen, wie sie gesundheitsbewusst leben und Krankheiten vorbeugen können. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts mit der „Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“
(GIZ) wurden mehr als 1.000 Pflegekräfte und Medizin­
studenten zu den Themen Patienten- und Anwendersicherheit
geschult. Die neugegründete B. Braun Gesellschaft in Kenia
wird die begonnenen Aktivitäten weiter unterstützen.
Für die Opfer des Taifuns Haiyan auf den Philippinen, der
am 8. November 2013 mehr als 7.000 Menschen tötete und
katastrophale Schäden anrichtete, eröffnete B. Braun ein
Spendenkonto für die Mitarbeiter. Wie schon zuvor bei den
Katastrophen in Haiti, Pakistan und Japan verdoppelte
das Unternehmen die Spendensumme und übergab diese
im Juni 2014 an die Diakonie Katastrophenhilfe, die damit
unter anderem ein psychosoziales Programm zur Behandlung
traumatisierter Taifun-Opfer finanzierte.
58
Nachtragsbericht
Am 15. Januar 2015 entschied die Schweizerische Nationalbank, die Devisenkäufe zu beenden, mit denen der Mindestkurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro gestützt
wurde. Zeitgleich wurde der Leitzins weiter gesenkt. Nach
der Entscheidung wertete der Schweizer Franken deutlich
auf und es kam zu Kursschwankungen. Als Begründung
für die Aufgabe des Mindestkurses nannte die Nationalbank
die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und
die damit verbundene Schwächung des Schweizer Franken.
Die Prognosen über den genauen Wechselkurs sind un­
einheitlich, grundsätzlich wird aber ein Kurs unter dem vorherigen Mindestkurs erwartet.
Für den B. Braun-Konzern erwarten wir in 2015, unter der
Annahme von Wechselkursparität zwischen Euro und
Schweizer Franken sowie dem bisherigen Volumen der betroffenen Warenströme, einen negativen Ergebniseffekt
im einstelligen Millionenbereich. Im Jahr 2014 abgeschlossene Kurssicherungsgeschäfte sind hierbei bereits berücksichtigt und reduzieren den negativen Ergebniseffekt. Mittelfristig belastet ein starker Franken die internationale
Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes Schweiz.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Risikomanagement des B. Braun-Konzerns trägt dazu bei,
dass Risiken erkannt, erfasst, bewertet, überwacht und gesteuert werden können. Risiken, die sich unmittelbar aus
der Geschäftsentwicklung ergeben, werden durch unsere
systematischen Controlling-Prozesse, die sich konzernweit
über alle Geschäftsbereiche, Gesellschaften und Regionen
erstrecken, in Monatsberichten zeitnah erkannt und be­
wertet. Darüber hinaus erkennen und steuern wir Risiken,
die nicht unmittelbar aus dem operativen Geschäft erwachsen. Die Sparten- und Konzern-Risikokomitees bewerten diese
und dokumentieren entsprechende Gegenmaßnahmen. Vervollständigt wird unser Risikomanagement durch die interne
Revision und letztlich die Jahresabschlussprüfung.
Risiken
Die im Folgenden genannten Risiken, die Auswirkungen auf
B. Braun haben können, beschreiben nicht in jedem Fall
alle Risiken, denen B. Braun ausgesetzt ist bzw. ausgesetzt
sein kann. Risiken, die zum Zeitpunkt der Er­stellung des
Geschäftsberichts nicht bekannt sind oder als unwesentlich
eingeschätzt werden, können jedoch die ­Ergebnis- und
­Finanzlage des B. Braun-Konzerns zusätzlich beeinflussen.
Gesamtwirtschaftliche Risiken5
Risikomanagement und -controlling
Das Hauptrisiko für die Weltwirtschaft sind die zunehmenden geopolitischen Spannungen besonders in der Ukraine,
aber auch im Nahen Osten. Der weitere Verlauf wird darüber
entscheiden, ob bereits verhängte Sanktionen weiter verschärft werden. In Russland besteht das Risiko von staatlichen
Eingriffen, beispielsweise Enteignungen oder Moratorien.
Zum Schutz vor diesen politisch bedingten Ereignissen haben
wir eine Garantie der Bundesrepublik Deutschland für
­Direktinvestitionen im Ausland abgeschlossen. Die G
­ arantie
umfasst die Deckung für Verluste an Kapital­einlagen beziehungsweise beteiligungsähnlichen Darlehen ­sowie an deren
Erträgen und bezieht sich auf unsere Tochtergesellschaft
B. Braun Avitum Russland.
Bei B. Braun werden alle strategischen und operativen Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung unter Berücksichtigung der damit verbundenen Chancen und Risiken getroffen. Wir verfolgen grundsätzlich eine vorsichtsbetonte
Unternehmensstrategie und meiden jegliche unkontrollierbaren Gefährdungspotenziale. Risikomanagement und -controlling sind dabei eine zentrale Managementaufgabe und
integraler Bestandteil der Konzernsteuerung. Das umfassende
Ein zusätzliches Risiko besteht darin, dass die USA bei der
Abkehr von der expansiven Geldpolitik in die Krise zurück­
fallen könnten. In der Euro-Zone zeigen sich zudem rückläufige Inflationsraten, die deutlich unter der Zielsetzung
der Europäischen Zentralbank liegen. Der sinkende Ölpreis
könnte dies weiter verstärken und dazu führen, dass eine
­deflationäre Tendenz entsteht. Das nachlassende Wachstum
Darüber hinaus haben sich nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses
keine neuen Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf
die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Geschäfts­
jahres 2014 ergeben.
Risiko- und Chancenbericht
5
International Monetary Fund: World Economic Outlook, Oktober 2014 & Update Januar 2015
Nac ht rag sb eric ht  |  Risiko - und C hanc enb eric ht
der Schwellenländer muss ebenfalls als kritisch beurteilt
werden. Der IWF sieht zudem insbesondere in China die Gefahr eines nicht nachhaltigen Wachstumsmodells. Der zunehmende Einsatz von geldpolitischen Instrumenten erhöht
die Anfälligkeit der wirtschaftlichen Entwicklung. Verbunden
mit der geringen Dynamik der Industrienationen würden der
Weltwirtschaft wichtige Wachstumsimpulse fehlen.
Branchenrisiken
Grundsätzlich ist der Gesundheitsmarkt nur in einem geringen Umfang konjunkturellen Schwankungen unterworfen.
Dementsprechend zeigt sich unser Bereich der Verbrauchsgüter im Allgemeinen wenig abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im Unterschied dazu sind die von
B. Braun produzierten Investitionsgüter konjunkturabhängig.
Eine Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung
­besteht in der Regel auch dort, wo Patienten für Gesundheitsleistungen selbst aufkommen müssen. Durch gravierende
Sparmaßnahmen in einigen Ländern kommt es zu Budgetkürzungen innerhalb der staatlichen Gesundheitssysteme.
Diese Kürzungen können einen negativen Einfluss auf die
Nachfrage unseres gesamten Produkt- und Dienstleistungsangebots haben. Hinzu kommen die deutliche Ausweitung von Zahlungszielen in einzelnen Staaten und
die Einführung bzw. Erhöhung von Zwangsrabatten und anderen Abgaben.
In einigen Märkten ist erkennbar, dass ausländische Hersteller
keinen bzw. nur noch eingeschränkten Zugang zu Ausschreibungen erhalten werden, sobald inländische Hersteller
vergleichbare Produkte anbieten können. Diese Entwicklung konnte im Berichtsjahr besonders in Russland beobachtet werden. Wir intensivieren unsere Zusammenarbeit mit
lokalen Herstellern und bauen unsere regionalen Präsenzen
weiter aus, um dauerhaft Zugang zu den weltweiten
Wachstumsmärkten zu haben. In China wurde gegen mehrere
ausländische Produzenten von Dialysemaschinen ein Verfahren wegen Preisdumpings eingeleitet und ohne Ergebnis
wieder eingestellt. Im Bereich der Dialysedienstleistung
­besteht das Risiko, dass bereits privatisierte Kliniken rückverstaatlicht werden. Die strukturellen Risiken für Unternehmen, die im Gesundheitsmarkt tätig sind, bleiben somit
weiterhin erhöht. Wir erwarten, dass diese Risiken mittelfristig bestehen bleiben und Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung von B. Braun haben können.
59
Es ist eine verstärkte Formalisierung des internationalen
Produktzulassungsprozesses zu beobachten, die mit einem
­erhöhten Aufwand für B. Braun einhergeht. Längere Bearbeitungszeiten und weitergehende Anforderungen an Dokumentation und Studienunterlagen können Produkteinführungen verzögern sowie verteuern und steigern i­nsgesamt das
Forschungs- und Entwicklungsrisiko. Die Bündelung von
Einkaufsvolumina durch Einkaufsgemeinschaften verstärkt
die Marktmacht der Nachfrageseite. Das erhöht das Risiko
von weiterem Preisdruck und die Abhängigkeit von einzelnen
Kunden. Zusätzlich ist in einigen Märkten ein aggressiver
Preiswettbewerb zu beobachten. Es besteht das Risiko der
flächendeckenden vertikalen Integration von Kranken­
häusern oder anderen Nachfragern durch Pharma- oder
Medizintechnikunternehmen. Dies könnte zu einer Verschlechterung des Marktzugangs für andere Unternehmen
führen. Weiterhin ist in einigen Ländern zu beobachten,
dass im Rahmen von Tenderausschreibungen der Gewinner
das vollständige landesweite Volumen erhält und alle an­
deren Anbieter unberücksichtigt bleiben.
Beschaffungsrisiken
Risiken resultieren grundsätzlich aus der Rohstoffpreisentwicklung und Versorgungsengpässen an den Beschaffungsmärkten. Das Eintreten dieser möglichen Risiken hätte Auswirkungen auf unsere Produktion sowie Lieferfähigkeit und
damit letztlich auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung von
B. Braun.
Nach erfolgreicher Implementierung der Konzernfunktion
„Corporate Procurement“ im Jahr 2013 haben wir im Berichtszeitraum ein Procurement Performance Management
System (PPM) eingeführt. Durch das PPM verfügen wir über
eine globale Transparenz von allen Ausgaben und Lieferanten
sowie über einheitliche Messmethoden. Wir können somit
das konzernweite Einkaufsvolumen effektiv steuern und verfolgen. Dies bildet die Grundlage zur standortübergreifenden Zusammenarbeit im Einkauf und zur Reduzierung der
Beschaffungsrisiken. Wir setzen im Rahmen des aktiven
Preismanagements, wo immer möglich, Strategien zur längerfristigen Preisabsicherung ein: beispielsweise die globale
Bündelung unserer Bedarfe, den Abschluss langfristiger Lieferverträge in Verbindung mit der Absicherung von Rohstoffpreisen bei Vorprodukten sowie von Rahmenverträgen mit
einer Laufzeit von mindestens einem Jahr. Um die Risiken
von Lieferantenausfällen zu minimieren, führen wir Risiko-
60
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
bewertungen unserer Lieferanten durch. Wird bei einem Lieferanten ein hohes Ausfallrisiko identifiziert, verfügen wir
über Prozesse und Instrumente, um eine durchgehende Versorgung sicherzustellen. Hierzu gehören unter anderem
­Desaster Recovery Pläne, ein Bestandsaufbau bei B. Braun
oder dem Lieferanten, Second and Dual Sourcing sowie
eine notarielle Hinterlegung von Dokumenten zu Produktionsprozessen und Rezepturen.
IT-Risiken
Unsere Einkaufsorganisation sowie die etablierten Prozesse
zur Preis- und Liefersicherheit reduzieren unsere Netto-­
Risikoposition deutlich, sodass keine wesentlichen Risiken
aus Beschaffung erkennbar sind.
Produktrisiken
Risiken durch Neben- oder Wechselwirkungen im Bereich
der Infusionstherapie, Arzneimittelzubereitung und Ortho­
pädie begegnen wir mit ausgereiften Qualitätsmanagementsystemen in unseren Produktionseinheiten. Diese orien­
tieren sich an internationalen Standards und stellen die
Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften sicher. Eine
­regelmäßige Überprüfung der Qualitätsmanagementsysteme
mit Hilfe von internen und externen Audits in Verbindung
mit kontinuierlich stattfindenden Mitarbeiterschulungen vervollständigt unser Qualitätsmanagement. Von laufenden
­Prozessen gehen keine bestandsgefährdenden Risiken aus.
Personalrisiken
Im Personalbereich liegen die wesentlichen Risiken im demografischen Wandel und in der mangelnden regionalen Ver­
fügbarkeit von ausreichend qualifizierten Fach- und Führungs­
kräften. B. Braun begegnet diesen Entwicklungen durch
verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität
als Arbeitgeber, sodass mittelfristig keine wesentlichen
­negativen Auswirkungen aus Personalrisiken erkennbar sind.
Umfassende Personalentwicklungsprogramme zielen darauf
ab, Mitarbeiter frühzeitig an B. Braun zu binden und die
Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen. So sollen
Risiken durch Fluktuation und Wissensverlust verringert
werden. Die Nachfolgeplanung ist ebenfalls ein integraler
Bestandteil der Personalstrategie von B. Braun. Vakante
Positionen können so frühzeitig durch geeignete Führungskräfte besetzt werden. Die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf, ein hohes Engagement in der Aus- und Weiterbildung
sowie eine leistungsgerechte Vergütung und flexible Arbeitszeitmodelle sind beispielhafte Elemente der Personalstrategie.
Wichtige Geschäftsabläufe beruhen auf IT-Systemen. Ein Ausfall wesentlicher IT-Systeme oder ein größerer Datenverlust
könnten zu gravierenden Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs auch im Produktionsbereich führen. Diese Risiken
­werden durch beständige Investitionen in die IT-Infrastruktur
und eine redundante Systemarchitektur minimiert. Regel­
mäßige Datensicherungen und Mitarbeiterschulungen sind
weitere Maßnahmen, um die Risiken zu reduzieren. Der
Schutz vor Datenmissbrauch wird durch ein abgestimmtes Benutzerrechtekonzept gewährleistet, dessen Einhaltung durch
die interne Revision und Datenschutzbeauftragte überprüft
wird. Zudem setzen wir Schutzprogramme zur Abwehr von
Schadsoftware ein. Aufgrund dieser Maßnahmen erwarten wir
keine wesentlichen negativen Auswirkungen aus IT-Risiken.
Finanzwirtschaftliche Risiken
B. Braun ist aufgrund der internationalen Ausrichtung Währungsrisiken ausgesetzt, die durch Währungssicherungsgeschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten reduziert werden.
Mit einer regelbasierten, rollierenden Sicherungsstrategie
(„Layered Hedging“) erreichen wir eine Durchschnittskursbildung für den Zeitraum unseres Sicherungshorizonts und
reduzieren den Einfluss der Wechselkursänderungen auf das
Konzernjahresergebnis. Der Handel und die Verwaltung
­derivativer Finanzinstrumente sind durch interne Richtlinien
geregelt und unterliegen einer ständigen Risikokontrolle.
Zur Verminderung des Risikos von Zinsänderungen werden
für variabel verzinsliche Bankkredite teilweise Zinssicherungs­
geschäfte („Payer Swaps“) getätigt.
Einem Liquiditätsrisiko begegnen wir mit dem Halten einer
ausreichenden Reserve an kurz- und langfristig zugesagten
Kreditlinien. Hierzu gehört insbesondere ein Konsortial­
kreditvertrag mit einem Volumen von 400 Millionen Euro.
Diesen haben wir im Jahr 2014 vorzeitig verlängert.
Ein weiteres Risiko besteht in einer möglichen Verschlechterung des Zahlungsverhaltens unserer Kunden oder öffent­
licher Kostenträger. Eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten können die Liquidität und die Zahlungsfähigkeit
einzelner Kunden negativ beeinflussen. Dies halten wir aber
für weniger wahrscheinlich. Auch bei unseren Lieferanten
können Risiken in der Form bestehen, dass deren Liquiditätssituation stark belastet ist und im schlimmsten Fall das Fortbestehen des Lieferanten gefährdet sein könnte.
Risiko - und C hanc enb eric ht
Chancen
Neben den Risiken identifiziert und bewertet B. Braun regelmäßig die Chancen des Unternehmens. Grundsätzlich können
sich Chancen durch die Weiterentwicklung medizinischer
Standards oder durch die Markteinführung neuer Produkte
ergeben. Durch den engen Dialog mit den Anwendern un­
serer Produkte und unsere in die Centers of Excellence (CoE)
integrierte Forschung und Entwicklung werden wir auch
weiterhin Chancen zügig nutzen und darüber hinaus neue
Absatzmöglichkeiten schaffen.
Chancen durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf
die Geschäftsentwicklung von B. Braun. Unsere Aussagen
zur weiteren Entwicklung des Konzerns basieren auf dem im
Prognosebericht beschriebenen zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Sollte sich die Weltwirtschaft dynamischer entwickeln als derzeit angenommen, können unsere Prognosen zur Umsatz- und Ertrags- sowie Finanzlage
übertroffen werden.
Chancen durch Wachstumsstrategie
Kapazitätserweiterungen ermöglichen es uns, an der steigenden Nachfrage nach Produkten der Gesundheitsversorgung
und Medizintechnik teilzuhaben. Die neuen, hochmodernen
Produktionsprozesse verbessern unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter. Zudem können wir aufgrund unseres umfassenden Produktprogramms und unserer langjährigen Erfahrung
effiziente Lösungen für unsere Kunden anbieten. Sollten sich
die internationalen Gesundheitsmärkte schneller als derzeit
erwartet entwickeln, könnte sich dies positiv auf unsere Umsatz- und Ertragslage sowie unsere Cashflows auswirken.
Chancen durch Forschung und Entwicklung
Innovationen auf Produkt- und Prozessebene sind Basis unserer Wachstumsstrategie. In engem Austausch mit unseren
Kunden und den Anwendern arbeiten wir daran, neue und
verbesserte Produkte auf den Markt zu bringen. Eine frühere
Marktreife unserer Forschungs- und Entwicklungsprojekte,
als derzeit erwartet, könnte unsere Umsatz- und Ertragslage
sowie die Cashflows verbessern.
Chancen durch internationale Präsenz
Die Öffnung weiterer Gesundheitsmärkte (beispielsweise
in Afrika, Asien oder im Nahen Osten) für internationale
Medizin­technikunternehmen in Verbindung mit Privatisierungstendenzen im Bereich der Dialysedienstleistungen
61
kann weitere Chancen für B. Braun darstellen. Aufgrund
unserer internationalen Präsenz haben wir die Möglichkeit,
an dieser Entwicklung teilzuhaben. Dies würde die Umsatzund Ertragsentwicklung des B. Braun-Konzerns nachhaltig
verbessern.
Chancen durch Mitarbeiter
Unsere Mitarbeiter sind der Motor für unsere Innovationen
und schaffen durch den engen Austausch mit Kunden,
­Anwendern und Patienten einen Mehrwert für B. Braun. Ihre
hohe Identifikation mit dem Unternehmen fördert ihre
­Motivation und Eigenverantwortlichkeit, die wir durch Maßnahmen der Personalentwicklung weiter stärken wollen.
Sollten unsere Maßnahmen und Methoden schnellere und
bessere Fortschritte erzielen als derzeit erwartet, könnte
dies unsere Wettbewerbsposition zusätzlich stärken. Hieraus
können sich positive Effekte auf die Umsatz- und Ertragslage sowie die Cashflows ergeben.
Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation
des Konzerns
Aus heutiger Sicht sind keine Risiken oder Abhängigkeiten
erkennbar, welche den Fortbestand des B. Braun-Konzerns
für die überschaubare Zukunft gefährden könnten. Die NettoRisikoposition hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht
­wesentlich verändert, und es wurden erneut keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Wir beobachten jedoch
in einzelnen Bereichen eine steigende Volatilität. Hier sind
beispielsweise das gestiegene politische Risiko im russischen Markt sowie die Verwerfungen auf den Devisenmärkten
zu nennen.
Soweit möglich und angemessen, sind wir gegen Haftungsrisiken und Elementarschäden sowie weitere Risiken ver­
sichert. Trotz hoher Deckungssumme unseres Versicherungsschutzes ist eine vollständige Deckung der potenziellen
Risiken aus Produkthaftung nicht darstellbar. Insgesamt
sind wir aber davon überzeugt, dass die Entwicklung des
B. Braun-Konzerns von den immer bestehenden Marktrisiken
nicht überdurchschnittlich belastet wird. Diesen Markt­
risiken stehen wesentliche Chancen gegenüber, die eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens ermöglichen
können.
62
Prognosebericht
Bei den hier getroffenen Aussagen über die Entwicklung der
Gesamtwirtschaft und des Unternehmens handelt es sich
um zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen Ergebnisse
können demnach wesentlich (sowohl in positiver als auch in
negativer Hinsicht) von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Unsere Prognosen beinhalten alle wesentlichen Ereignisse, die bei der Ausarbeitung
des Konzernlageberichts bekannt waren und die Geschäftsentwicklung des B. Braun-Konzerns beeinflussen können. Die
Erwartungen basieren unter anderem auf der beschriebenen
gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Entwicklung.
Erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene
Rahmenbedingungen
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Veränderung Bruttoinlandsprodukt
in %
2014
2015
Europa
1,5
1,9
Deutschland
1,5
1,3
Spanien
1,4
2,0
Portugal
1,0
1,5
Griechenland
0,6
n / a
Italien
– 0,4
0,4
Polen
3,2
3,3
Ungarn
2,8
2,3
Türkei
3,0
3,0
Russland
0,6
– 3,0
Nordamerika
2,2
3,1
USA
2,4
3,6
Lateinamerika
1,2
1,3
Brasilien
Argentinien
0,1
0,3
– 1,7
– 1,5
Erwartete Entwicklung der Gesamtwirtschaft6
Asien und Australien
5,5
5,6
Für 2015 prognostiziert der IWF eine weitere Erholung der
Weltwirtschaft, getragen durch ein deutliches Wachstum
in den Schwellenländern. Es wird mit einem Anziehen der
Binnennachfrage und einer Überwindung von strukturellen
Wachstumshemmnissen gerechnet. Die Auswirkungen der
Staatsschuldenkrise sind weiterhin spürbar. Obwohl in
den meisten Ländern wieder ein Wirtschaftswachstum erzielt werden kann, erreicht die wirtschaftliche Dynamik
in vielen Ländern nicht das Niveau vor der Krise.
China
7,4
6,8
Indien
5,8
6,3
Australien
2,8
2,9
Japan
0,9
0,8
Die Entwicklung der europäischen Wirtschaft wird sich durch
die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte stabiliseren.
Für 2015 wird, unterstützt durch ein anhaltend günstiges
monetäres Umfeld, ein leichtes Wachstum erwartet. Die
deutsche Wirtschaft wird von der höheren Auslandsnachfrage und einem schwächeren Euro profitieren.
Die von der Staatsschuldenkrise betroffenen Länder werden
ihre Erholung fortsetzen, die Krise scheint überwunden.
Das Wachstum von Spanien und Portugal wird sich auf dem
Niveau der weiteren Euro-Länder stabilisieren. Für Griechenland sind aufgrund der Ergebnisse der Neuwahlen Prognosen
zurzeit mit hoher Unsicherheit behaftet. Es ist aber davon
auszugehen, dass die griechische Wirtschaftsleistung weiterhin auf niedrigem Niveau verbleibt und die Arbeitslosenquote zu den höchsten in Europa zählen wird. Für Italien wird
erstmals seit der Krise wieder eine Steigerung der Wirtschaftsleistung prognostiziert. Auch hier wird die positive
Entwicklung des Arbeitsmarkts ein wesentlicher Impuls sein.
6
In Polen wird sich der Arbeitsmarkt stabilisieren. Die Wirtschaft kann hierdurch ihr Wachstum aus dem Vorjahr
nahe­zu unverändert fortsetzen. In Ungarn wird die steigende
Inflation dazu führen, dass das Wirtschaftswachstum
leicht zurück geht. Die türkische Wirtschaftsleistung wird
durch Impulse aus der Geldpolitik zulegen.
In Russland erwartet der IWF für 2015 einen Rückgang der
Wirtschaftsleistung. Die Erwartung wird stark durch den
weiteren Verlauf der Ukraine-Krise beeinflusst. Diese Unsicherheit belastet das Geschäftsklima und führt zu ­geringeren
­Investitionen. Diese Entwicklung könnte verstärkt werden,
wenn sich die Abwertung des Rubel fortsetzt und Russland
in eine dauerhafte Währungskrise gerät. Ein niedriger Ölpreis
würde Russland zusätzlich belasten.
Die US-Wirtschaft wird 2015 weiter an Wachstumsdynamik
gewinnen. Positive Effekte resultieren aus einer weiteren
Verbesserung der Finanzlage privater Haushalte sowie einem
Rückgang der Arbeitslosenquote. Für 2015 wird eine Abkehr
der amerikanischen Notenbank von der Niedrigzinspolitik erwartet. Derzeit scheint die wirtschaftliche Lage aber stabil
genug, um nicht in eine Rezession zurück zu fallen. Eine zu
International Monetary Fund: World Economic Outlook, Oktober 2014 & Update Januar 2015
P r o gnos eb eric ht
starke Anhebung der Leitzinsen könnte aber über eine Verteuerung von Staatsanleihen zu höheren Risikoaufschlägen
weltweit führen.
In Lateinamerika wird das Wachstum leicht zunehmen. Erfolge
aus strukturellen Reformen begünstigen Investitionen. Gebremst wird die Erholung jedoch durch schlechtere Handelsbedingungen. Ein Risiko bleibt die hohe Abhängigkeit der
­Region von der Entwicklung der Rohstoffpreise. In ­Brasilien
wird sich die Wirtschaftsleistung verbessern. In Argentinien
wird erneut ein Rückgang der Wirtschafts­leistung erwartet.
Es wird weiterhin mit hoher Inflation gerechnet. Dies
führt zusammen mit Unsicherheiten über die Entwicklung
der Währung zu einer erneuten Verschlechterung des
Investitions­klimas.
Die Region Asien und Australien wird 2015 ein stabiles
Wachstum erzielen. Für China wird ein gute wirtschaftliche
Entwicklung prognostiziert. Eine Abkühlung der privaten
Bauaktivitäten führt dazu, dass das Wachstum des Vorjahres
nicht erreicht wird. Der IWF rechnet damit, dass sich das
Wirtschaftswachstum auf diesem Level stabilisieren wird
und sieht darin den Übergang der chinesischen Wirtschaft
zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell. In Indien wird
die dynamsiche Entwicklung anhalten, und es wird mit
­einem leichten Rückgang der Inflationsrate gerechnet. Eine
Stabilisierung des austra­lischen Arbeitsmarktes gibt die
­nötigen Impulse, um die ­Steigerungsraten der Wirtschaftsleistung auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Japan
wird weiterhin durch die Mehrwertsteuererhöhung belastet.
Erwartete Entwicklung des Gesundheitsmarktes
Der weltweite Gesundheitsmarkt wird 2015 weiter an Dynamik zulegen, was sich auf alle Regionen auswirkt. Die Wachstumstreiber in den Schwellen- und Entwicklungsländern
werden das Bevölkerungswachstum, zunehmender Wohlstand
und der Ausbau der Sozialversicherungssysteme sein. Auch
die Nachfrage nach höherwertiger Versorgung wird mit steigenden Einkommen weiter zunehmen. In den Industrie­
ländern steigt die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen
hauptsächlich durch die Zunahme von Zivilisationskrankheiten, die alternde Bevölkerung und die damit verbundene
Zunahme der Morbidität.
Umsatzsteigerungen sind für B. Braun sowohl für das bestehende Produkt-Portfolio als auch durch Produktinnovationen
und Produktdifferenzierungen möglich. Dies wird sich auf
eine Vielzahl unserer Produktbereiche positiv auswirken.
63
Auch der Dialysemarkt wird voraussichtlich weiter wachsen. Grund dafür sind die zunehmende Weltbevölkerung und
die in den vergangenen Jahren gestiegene Anzahl an Dia­
betes-Erkrankungen. Da diese zu chronischem Nierenversagen
führen können, wird der Dialysebedarf weiter steigen.
­Aufgrund eines geringen Bevölkerungswachstums wird der
Anstieg in den Industrieländern niedriger ausfallen als in
den Schwellen- und Entwicklungsländern. Kritisch beobachten
wir Diskussionen über eine mögliche Rückverstaatlichung
von Dialysekliniken in einigen wenigen Ländern.
Aufgrund der in vielen Ländern sinkenden Gesundheitsbudgets
pro Patient werden in Zukunft vor allem diejenigen Unternehmen Wettbewerbsvorteile haben, die mit ihren Produkten
die Prozesseffizienz für Kunden erhöhen können. Themen
wie Anwendungssicherheit, Einfachheit der Bedienung und
gezielte Produktverbesserungen werden stärker in den Vordergrund rücken. Im Rahmen der fortschreitenden Globalisierung wird mit einer weiter steigenden Preistransparenz gerechnet, die, wie auch die zunehmende Professionalisierung
des Einkaufsverhaltens, zu einem Preis- und damit Margenverfall führen kann.
Für die Gesundheitsmärkte in Europa wird mit einem guten
Wachstum gerechnet. Die Gesundheitsbudgets in Südeuropa
sind nicht mehr durch die Staatsschuldenkrise belastet und
in Italien, Spanien und Portugal wird mit steigenden Aus­
gaben gerechnet. Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass
in staatlichen Gesundheitssystemen Maßnahmen zur Begrenzung des Kostenanstiegs durchgeführt werden.
Für 2015 wird in Russland mit einem rückläufigen Markt für
Medizintechnik gerechnet. Unter anderem sollen Krankenhäuser geschlossen und Personal abgebaut werden. Auch die
Ausstattung mit Investitionsgütern wird derzeit von staat­
licher Seite stark gebremst. Weiter eingetrübt wird die Aussicht durch die Politik der Importsubstitution im öffentlichen Gesundheitssektor. Bei staatlichen Ausschreibungen
werden einheimische Produkte gezielt bevorzugt. Hierdurch
soll die Entwicklung einer leistungsfähigen nationalen Medizintechnikbranche unterstützt werden. Diese Regelung
­bezieht sich auf alle Importe, wohingegen Produkte, die von
ausländischen Investoren in Russland hergestellt werden,
nicht davon betroffen sind. Ob die Benachteiligung ausländischer Unternehmen bei der Vergabe staatlicher Ausschreibungen fortgeführt oder erhöht wird, hängt vom weiteren Verlauf der politischen Konflikte ab.
64
Management  |  Journal  |  Konzernlageb eric ht  |  Konzernabs chlus s
Der Gesundheitsmarkt in den USA wird weiter wachsen, jedoch mit geringeren Steigerungsraten. Hierfür sind unter
anderem die eingeführten Maßnahmen zur Kostenbegrenzung
im Gesundheitssystem verantwortlich.
r­ elevanter werden. Unsere Innovationen und kontinuierlichen
Produkterweiterungen werden uns auch in diesen Märkten
Wachstumsmöglichkeiten eröffnen.
In Lateinamerika wird eine gute Entwicklung des Gesundheitsmarktes erwartet. Allerdings stehen einige Länder vor
der ­Herausforderung, gleichzeitig eine Verbesserung der
Versorgung und eine Stabilisierung der öffentlichen Haushalte zu erreichen. Gute Perspektiven werden vor allem
in Chile, Kolumbien und Mexiko gesehen.
Für den asiatischen Markt ist weiter von einer dynamischen
Entwicklung des Gesundheitsmarktes auszugehen. China
wird Wachstumsmotor der Region bleiben und zweistellige
Steigerungsraten erreichen. Mit der anhaltenden positiven
konjunkturellen Entwicklung wird die Nachfrage nach besseren Gesundheitsleistungen weiter steigen. Die Wachstums­
raten für Importe von Medizintechnik verloren in der Vergangenheit leicht an Dynamik. Ein Grund hierfür ist unter
anderem, dass immer mehr Medizintechnik in China gefertigt wird, nicht zuletzt von Töchtern oder Gemeinschaftsunternehmen westlicher Konzerne. Für Indien wird mit einem
starken Wachstum gerechnet. Das Ziel der Regierung, die
Ver­sorgung der Landbevölkerung zu verbessern, sorgt für zusätzliche Impulse. Der japanische Gesundheitsmarkt ist
durch die angespannte Lage der öffentlichen Haushalte belastet und wird sich auch in den nächsten Jahren schwach
zeigen.
Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung
Für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir, dass der B. BraunKonzern auf der Umsatz- und auch Ergebnisseite wachsen
wird. Das Umsatzwachstum wird sich bei konstanten Wechselkursen zwischen vier und sechs Prozent bewegen (2014:
5.429,6 Millionen Euro). Unsere Dialyse-Sparte B. Braun Avitum
wird sich erneut stärker entwickeln als der übrige Konzern.
Der weltweite Gesundheitsmarkt wird weiterhin zweigeteilt
sein. Mengenausweitungen erwarten wir in den Regionen
Lateinamerika sowie Asien und Australien. Durch unsere
Kapazitätserweiterungen und internationale Präsenz können
wir an der steigenden Nachfrage in den Entwicklungs- und
Schwellenländern teilhaben. In den etablierten Märkten Europas und Amerikas gehen wir insgesamt von einer kon­stant
bleibenden Nachfrage aus, wobei Produkte, die sowohl Sicherheits- als auch Effizienzaspekte berücksichtigen, immer
Auf der Ergebnisseite erwarten wir für 2015, dass sich unsere
Steuerungsgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT
jeweils zu konstanten Wechselkursen in einer Spanne von
450 bis 480 Millionen Euro bewegen werden. Für die Kennzahl EBITDA prognostizieren wir zu konstanten Wechselkursen
einen Anstieg auf 810 bis 840 Millionen Euro (2014:
798,4 Millionen Euro). Eine leichte Verbesserung der EBITDA Marge halten wir für möglich. Alle Sparten werden zu der
­Ergebnisverbesserung beitragen. Die Erhöhung der Profi­
tabilität ergibt sich unter anderem aus dem Abschluss
wesent­licher Investitionsprojekte sowie Mengenausweitungen und damit verbesserter Produktionsauslastungen.
Zusätzlich wird sich die Einführung neuer Produkte positiv
auf die Ertragslage auswirken. Im Zusammenhang mit
­unserem akti­ven Working Capital Management erwarten
wir für 2015, dass die Kennzahl DSO auf aktuellem Niveau
verbleibt und die Kennzahl CIW verbessert werden kann. Das
strategische Ziel zu konstanten Wechselkursen beträgt
für DSO weniger als 75 Tage (2014: 71 Tage) und für CIW
weniger als 17 Wochen (2014: 17,2 Wochen).
Risiken gehen von den politischen Krisenherden in der Ukraine
sowie im Nahen Osten aus. Zudem muss mit steigenden Vo­
latilitäten auf den weltweiten Finanz- und Devisenmärkten
gerechnet werden. Im Zusammenhang mit einer möglichen
Abschwächung der globalen wirtschaftlichen Erholung sind
weitere Budgetkürzungen, Zwangsrabatte und ähnliche
Maßnahmen für die nächsten Jahre nicht ausgeschlossen
und können ebenfalls Einfluss auf die Umsatz- sowie Ertragsentwicklung von B. Braun nehmen.
Erwartete Finanzlage
B. Braun wird auch in Zukunft die solide Finanzierungspolitik
der vergangenen Jahre fortsetzen. Für das Jahr 2015 streben
wir eine Eigenkapitalquote um 40 Prozent an. Gleichzeitig
werden wir unsere bisherige Dividendenpolitik beibehalten.
Das Refinanzierungsvolumen im Bereich der langfristigen
Laufzeiten beträgt für das kommende Jahr 149 Millionen
Euro und im Jahr 2016 179 Millionen Euro. Durch unsere
Refinanzierungsaktivitäten im Berichtsjahr sind wir gut
vorbereitet, um diese Finanzierungsvolumina in den beiden
P r o gnos eb eric ht
folgenden Jahren zu realisieren. Aufgrund unserer langjährigen gewachsenen Bankenbeziehungen und der nachhaltigen
Ertragskraft von B. Braun erwarten wir keine wesentlichen
Risiken bei den anstehenden Finanzierungsmaßnahmen. Eine
Verschlechterung der Kreditvergabe aufgrund von wieder
auftretenden Schwierigkeiten bei Banken und Staatshaushalten kann die Platzierung von Refinanzierungen für
B. Braun erschweren und insbesondere verteuern. Wir erkennen
hierbei aber kein wesentliches Risiko für B. Braun. Die geplanten Sachinvestitionen der nächsten Jahre werden zu überwiegenden Teilen aus dem laufenden Cashflow finanziert.
Mit der konsequenten Umsetzung des konzernweiten Cash
Pooling werden wir auch in Zukunft eine optimale Verteilung
liquider Mittel im Konzern sicherstellen. Darüber hinaus begrenzen wir mit konzernweiten Projekten zum Bestands- und
Forderungsmanagement den Finanzierungsbedarf dauerhaft.
65
Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung
des Konzerns
Auf Basis der dargestellten Annahmen über die Entwicklung
der Weltwirtschaft und des Gesundheitsmarktes erwarten
wir eine positive Geschäftsentwicklung des B. Braun-Konzerns.
Wir rechnen auch über das Geschäftsjahr 2015 hinaus mit
­einem weiteren Umsatzwachstum. Zudem sind wir überzeugt,
dass im Ergebnis die bisherigen Steigerungsraten wieder
e­ rreicht werden. Wir werden mit weiterentwickelten Produkten und zusätzlichen Produktionskapazitäten unsere Position
in den weltweiten Märkten weiter ausbauen. Dabei stehen
die Anwender und Patienten im Mittelpunkt unserer Bemühungen.
Melsungen, den 4. März 2015
Der Vorstand
KONZERN A BS C HLUS S
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
68
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung
68
Konzernbilanz69
Konzernanlagespiegel70
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
72
Konzern-Kapitalflussrechnung74
Konzernanhang 75
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers139
Wesentlicher Anteilsbesitz
140
68
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG
Anhang
2014
T €
2013
T €
1)
2)
5.429.574
– 3.041.622
2.387.952
– 1.437.010
– 284.194
– 228.822
437.926
245.616
– 260.816
422.726
7.294
3.099
– 75.780
– 72.681
50.300
407.639
– 91.326
316.313
5.169.545
– 2.824.771
2.344.774
– 1.381.132
– 260.257
– 218.586
484.799
211.118
– 217.403
478.514
4.981
5.201
– 70.493
– 65.292
4.278
422.481
– 106.986
315.495
295.144
21.169
316.313
293.762
21.733
315.495
15,21
15,14
2014
T €
2013
T €
316.313
315.495
– 269.340
73.623
– 195.717
40.311
– 12.431
27.880
– 18.277
0
– 18.277
– 3.907
948
– 2.959
72.827
0
72.827
– 144.126
172.187
18.303
0
18.303
99
– 140
– 41
– 142.694
0
– 142.694
– 96.552
218.943
157.962
14.225
198.351
20.592
Umsatzerlöse
Umsatzkosten
Bruttogewinn
Vertriebskosten
Verwaltungskosten
Forschungs- und Entwicklungskosten
Ergebnis nach Funktionskosten
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Operatives Ergebnis
Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen
Finanzierungserträge
Finanzierungsaufwendungen
Finanzergebnis – netto
Sonstiges Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Konzernjahresüberschuss
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
nicht beherrschende Anteile
Ergebnis je Aktie in €, das den Aktionären des Mutterunternehmens
im Geschäftsjahr zusteht (verwässert und unverwässert)
11)
KONSOLIDIERTE GESAMTERGEBNISRECHNUNG
Konzernjahresüberschuss
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen
Ertragsteuern
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Marktwertveränderungen von Wertpapieren
Ertragsteuern
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen
Ertragsteuern
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
Veränderung der Effekte aus der Währungsumrechnung
Ertragsteuern
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags
Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen nach Steuern
Gesamtergebnis der Periode
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens
nicht beherrschende Anteile
Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung  |  Kons olidier t e G e s amt er gebnisr e c hnung  |  Konzernbilanz
69
KONZERNBILANZ
Anhang
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Sonstige Finanzanlagen
davon finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Vermögenswerte
davon finanzielle Vermögenswerte
Ertragsteuererstattungsansprüche
Latente Steuererstattungsansprüche
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Vermögenswerte
davon finanzielle Vermögenswerte
Ertragsteuererstattungsansprüche
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Summe Vermögenswerte
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapital- und Gewinnrücklagen
Unterschied aus der Währungsumrechnung
Eigenkapital der Gesellschafter der B. Braun Melsungen AG
Nicht beherrschende Anteile
Summe Eigenkapital
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen u. ä. Verpflichtungen
Sonstige Rückstellungen
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Schulden
davon finanzielle Verbindlichkeiten
Latente Steuerschulden
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Schulden
davon finanzielle Verbindlichkeiten
Ertragsteuerschulden
Summe Schulden
Summe Eigenkapital und Schulden
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
14) 16)
514.626
385.736
15) 16)
3.302.552
2.896.628
17)
331.483
47.933
17)
30.319
471.591
(30.319)
(471.591)
18)
19.836
23.450
19)
25.309
23.826
(20.587)
(20.113)
2.216
2.607
210.523
119.743
4.436.864
3.971.514
20)
1.005.716
901.521
18)
973.853
947.691
19)
227.795
191.012
(130.100)
(102.941)
38.226
28.835
21)
84.332
38.924
2.329.922
2.107.983
6.766.786
6.079.497
22)
800.000
600.000
23)
1.667.528
1.823.699
24)
– 83.947
– 151.025
2.383.581
2.272.674
180.436
172.311
2.564.017
2.444.985
25)
1.098.474
798.464
26)
79.658
73.783
27)
1.284.435
1.004.929
29)
6.323
2.048
29)
41.937
28.448
(21.434)
(12.497)
84.113
80.646
2.594.940
1.988.318
26)
39.630
37.201
27)
585.718
768.846
29)
305.591
271.305
29)
640.022
529.293
(247.882)
(186.043)
36.868
39.549
1.607.829
1.646.194
4.202.769
3.634.512
6.766.786
6.079.497
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
70
KONZERNANLAGESPIEGEL
Anschaffungs- und Herstellungskosten
31. 12. 2013
Währungsveränderungen
Zugänge zum
Konsoli­dierungskreis
Abgänge aus
dem Konsoli­dierungskreis
Zugänge
Umbuchungen
T €
T €
T €
T €
T €
T €
Immaterielle Vermögenswerte
Erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte
123.544
– 6.007
51.980
0
0
0
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
363.293
9.872
34.321
– 247
18.177
14.777
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte
63.703
8.197
0
0
13.805
0
Geleistete Anzahlungen
79.801
– 22
4
0
39.948
– 10.741
630.341
12.040
86.305
– 247
71.930
4.036
Grundstücke und Gebäude
1.507.142
25.105
9.691
0
80.185
147.920
Technische Anlagen und Maschinen
2.250.829
65.887
2.128
– 2.720
121.799
180.372
774.720
15.390
10.528
– 1.076
75.772
28.263
Gesamt
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
615.756
15.726
250
0
366.031
– 360.591
5.148.447
122.108
22.597
– 3.796
643.787
– 4.036
Nach der Equity-Methode
bilanzierte Finanzanlagen
47.933
0
1.722
0
7.057
274.771
Übrige Beteiligungen
20.157
0
3
– 102.189
104.179
0
1.715
14
0
0
63
0
443.901
0
0
0
99.779
– 274.771
Gesamt
Finanzanlagen
Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverähltnis besteht
Wertpapiere des Anlagevermögens
Sonstige Ausleihungen
Gesamt
5.869
2
0
0
4.520
0
519.575
16
1.725
– 102.189
215.598
0
6.298.363
134.164
110.627
– 106.232
931.315
0
* S onstige Abschreibungseffekte ergeben sich aus Währungsveränderungen, Veränderung des Konsolidierungskreises, Umbuchungen und Abgängen
Konzernanlage spie gel
71
Kumulierte Abschreibungen
Buchwerte
Abgänge
Marktwertanpassung
31. 12. 2014
Kumuliert
2013
Geschäftsjahr
2014
Sonstige
Effekte*
Kumuliert
2014
31. 12. 2014
31. 12. 2013
T €
T €
T €
T €
T €
T €
T €
T €
T €
0
0
169.517
503
0
0
503
169.014
123.041
– 18.665
0
421.528
233.649
32.277
– 9.245
256.681
164.847
129.644
53.250
0
0
85.705
10.453
2.024
1.333
13.810
71.895
– 120
0
108.870
0
113
– 113
0
108.870
79.801
– 18.785
0
785.620
244.605
34.414
– 8.025
270.994
514.626
385.736
– 19.609
0
1.750.434
441.722
46.898
5.360
493.980
1.256.454
1.065.420
– 38.920
0
2.579.375
1.306.246
162.161
5.000
1.473.407
1.105.968
944.583
– 39.103
0
864.494
503.660
73.603
– 19.697
557.566
306.928
271.060
– 3.121
0
634.051
191
984
– 326
849
633.202
615.565
– 100.753
0
5.828.354
2.251.819
283.646
– 9.663
2.525.802
3.302.552
2.896.628
0
0
0
331.483
0
0
0
0
331.483
47.933
– 3.744
0
18.406
29
0
0
29
18.377
20.128
0
0
1.792
0
0
0
0
1.792
1.715
– 249.792
– 18.394
723
1
0
– 1
0
723
443.900
– 944
0
9.447
20
700
– 700
20
9.427
5.849
– 254.480
– 18.394
361.851
50
699
– 700
49
361.802
519.525
– 374.018
– 18.394
6.975.825
2.496.474
318.760
– 18.389
2.796.845
4.178.980
3.801.889
72
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ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS
siehe Textziffern 22 – 24
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
T €
T €
600.000
10.226
Dividende der B. Braun Melsungen AG
0
0
Erhöhung des gezeichneten Kapitals
0
0
Konzernjahresüberschuss
0
0
Marktwertveränderungen von Wertpapieren
0
0
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen
0
0
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen
0
0
01. 01. 2013
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Veränderung aus der Währungsumrechnung
0
0
Gesamtergebnis der Periode
0
0
Sonstige Veränderungen
0
0
600.000
10.226
0
0
200.000
0
0
0
Marktwertveränderungen von Wertpapieren
0
0
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen
0
0
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen
0
0
Veränderung aus der Währungsumrechnung
0
0
Gesamtergebnis der Periode
0
0
Sonstige Veränderungen
0
0
800.000
10.226
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
Dividende der B. Braun Melsungen AG
Erhöhung des gezeichneten Kapitals
Konzernjahresüberschuss
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
31. 12. 2014
Ent wic k lung de s Konzerneigenkapit als
Gewinn­rücklagen
Sonstige
Rücklagen
73
Eigenkapital,
das auf Eigen­tümer entfällt
Nicht
beherrschende
Anteile
Eigenkapital
T €
T €
T €
T €
T €
1.504.459
– 14.994
2.099.691
159.485
2.259.176
– 24.000
0
– 24.000
0
– 24.000
0
0
0
0
0
293.762
0
293.762
21.733
315.495
0
18.303
18.303
0
18.303
0
– 83
– 83
42
– 41
24.183
0
24.183
3.697
27.880
0
– 137.814
– 137.814
– 4.880
– 142.694
317.945
– 119.594
198.351
20.592
218.943
– 1.368
0
– 1.368
– 7.766
– 9.134
1.797.036
– 134.588
2.272.674
172.311
2.444.985
– 32.000
0
– 32.000
0
– 32.000
– 200.000
0
0
0
0
295.144
0
295.144
21.169
316.313
0
– 18.277
– 18.277
0
– 18.277
0
– 2.871
– 2.871
– 88
– 2.959
– 184.141
0
– 184.141
– 11.576
– 195.717
0
68.107
68.107
4.720
72.827
111.003
46.959
157.962
14.225
172.187
– 15.055
0
– 15.055
– 6.100
– 21.155
1.660.984
– 87.629
2.383.581
180.436
2.564.017
74
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KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
Anhang
Operatives Ergebnis
Gezahlte Ertragsteuern
2014
T €
2013
T €
422.726
478.514
– 115.958
– 105.412
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte (saldiert mit Zuschreibungen)
318.060
297.171
Veränderung langfristiger Rückstellungen
286.192
– 10.644
1.938
2.275
– 40.927
– 34.160
– 297.347
22.901
Erhaltene Zinsen und sonstige Finanzeinnahmen
Gezahlte Zinsen und sonstige Finanzausgaben
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen,
immateriellen und sonstigen Vermögenswerten
Brutto-Cashflow
34)
– 8.747
554
565.937
651.199
Veränderung der Vorräte
– 75.781
– 71.450
Veränderung der Forderungen sowie sonstiger Vermögenswerte
– 31.090
– 106.131
Veränderung der Verbindlichkeiten, kurzfristiger Rückstellungen
sowie sonstiger Schulden (ohne Finanzverbindlichkeiten)
61.639
60.457
520.705
534.075
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
– 662.877
– 566.680
Investitionen in Finanzanlagen
– 108.011
– 424.960
– 77.865
– 31.619
4.727
929
12.884
785
Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow)
34)
Unternehmensakquisitionen abzüglich erworbener Nettozahlungsmittel
Einnahmen aus dem Abgang von Tochterunternehmen und Beteiligungen
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen, immateriellen
Vermögenswerten und sonstigen Finanzanlagen
Erhaltene Dividenden und ähnliche Einnahmen
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
35)
Free-Cashflow
Kapitaleinzahlungen
315.507
6.766
– 515.635
– 1.014.779
5.070
– 480.704
– 85
281
Dividendenzahlung an Aktionäre der B. Braun Melsungen AG
– 32.000
– 24.000
Dividendenzahlung an Minderheitsgesellschafter
– 10.008
– 8.528
Ein- und Rückzahlungen für Genussrechte
Kreditaufnahmen
Schuldentilgung
Mittelabfluss / -zufluss aus Finanzierungstätigkeit
36)
– 653
407
566.025
637.242
– 491.239
– 224.314
32.040
381.088
Veränderung der Zahlungsmittel aus Geschäftstätigkeit
37.110
– 99.616
Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres
38.924
109.184
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelfonds am Geschäftsjahresende
37)
8.298
29.356
84.332
38.924
Konzern - K apit alf lus sr e c hnung  |  Konzernanhang
KONZERNANHANG
Allgemeine Informationen
Der Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG – im Folgenden auch der B. Braun-Konzern – zum 31. Dezember 2014
wurde in Anwendung von § 315 a Absatz 3 HGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB),
London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie
in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.
Bei der B. Braun Melsungen AG handelt es sich um ein international aufgestelltes Familienunternehmen mit Sitz in
Melsungen, Bundesrepublik Deutschland. Die Adresse des Firmensitzes lautet: Carl-Braun-Str. 1, 34212 Melsungen.
Die B. Braun Holding GmbH & Co. KG ist Mutterunternehmen der B. Braun Melsungen AG i. S. von § 290 Abs. 1 HGB und
als oberstes Mutterunternehmen verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen, in den der Konzernabschluss der
B. Braun Melsungen AG einbezogen wird.
Die B. Braun Melsungen AG und ihre Tochtergesellschaften produzieren, vertreiben und verkaufen Produkte und Dienstleistungen zur medizinischen Grundversorgung, für Intensivstationen, Anästhesie und Notfallversorgung, der extra­
korporalen Blutbehandlung sowie für die chirurgischen Kernprozesse. Die wesentlichen Produktionsstandorte befinden
sich in der EU, der Schweiz, den USA , Brasilien, Vietnam und Malaysia. Die Gesellschaft vertreibt die Produkte über
ein weltweites Netz von Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen.
Der Vorstand der B. Braun Melsungen AG hat den Konzernabschluss am 4. März 2015 zur Vorlage an den Aufsichtsrat
der Gesellschaft freigegeben. Es ist geplant, dass sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in seiner Sitzung
am 13. März 2015 mit dem Konzernabschluss befasst und der Aufsichtsrat den Konzernabschluss in seiner Sitzung am
24. März 2015 billigt.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Kosten, mit Ausnahme der zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sowie der zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzten finanziellen
Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich derivativer Finanzinstrumente. Die dargestellten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auf die dargestellten Berichtsperioden einheitlich angewendet, sofern
nichts anderes angegeben ist.
Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten sowie Schulden unterschieden. Die Gewinnund Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gegliedert. Dabei werden den Umsatzerlösen die zu ihrer
Erzielung angefallenen Aufwendungen gegenübergestellt, die den Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb, Verwaltung
sowie Forschung und Entwicklung zugeordnet werden. Um den Informationsgehalt der Konzernbilanz und KonzernGewinn- und -Verlustrechnung zu verbessern, werden einzelne Posten im Konzernanhang weiter aufgegliedert. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (T €) angegeben.
Die Jahresabschlüsse der B. Braun Melsungen AG und deren Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich
für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.
Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre, die
am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, erstmalig verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.28)
IFRS 10 Konzernabschlüsse
Der neue Standard ersetzt die Konsolidierungsleitlinien im bisherigen IAS 27, Konzern- und Einzelabschlüsse, und SIC-12,
Konsolidierung – Zweckgesellschaften. Auf separate Abschlüsse anzuwendende Vorschriften verbleiben unverändert in
IAS 27, der in „Einzelabschlüsse“ umbenannt wird. Im Mittelpunkt von IFRS 10 steht die Einführung eines einheitlichen
75
76
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
Konsolidierungsmodells für sämtliche Unternehmen, welches auf die Beherrschung des Tochterunternehmens durch das
Mutterunternehmen abstellt. Dieses ist sowohl auf Mutter-Tochter-Verhältnisse, die auf Stimmrechten basieren, als
auch auf Mutter-Tochter-Verhältnisse, die sich aus anderen vertraglichen Vereinbarungen ergeben, anzuwenden. Folglich
sind hiernach auch Zweckgesellschaften zu beurteilen, deren Konsolidierung gegenwärtig nach dem Risiko-/ChancenKonzept (Risk and Reward-Concept) des SIC-12 erfolgt. IFRS 10 ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode
eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Der B. Braun-Konzern hat den
Konsolidierungskreis anhand der neuen Vorschrift überprüft. Es ergeben sich aus der erstmaligen Anwendung des neuen
Standards keine Änderungen.
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen
Der neue Standard ersetzt IAS 31, Anteile an Gemeinschaftsunternehmen, und schafft die bisherige Möglichkeit zur
Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen ab. Die zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den Vorschriften des IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen, der sich bislang ausschließlich mit assoziierten Unternehmen befasste und dessen Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wird. IFRS 11 ist von EUUnternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres
anzuwenden. Die neue Vorschrift hat keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
B. Braun-Konzerns. Auf eine retrospektive Anwendung der neuen Vorschrift mit entsprechender Überleitungsrechnung
wurde aus diesem Grund verzichtet.
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
Der neue Standard führt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten
Unternehmen sowie nicht konsolidierten Zweckgesellschaften in einem Standard zusammen. Gemäß dem neuen Standard
müssen Unternehmen quantitative und qualitative Angaben machen, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen, die
Art, Risiken und finanziellen Auswirkungen, die mit dem Engagement des Unternehmens bei diesen Beteiligungsunternehmen verbunden sind, zu beurteilen. IFRS 12 ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach
dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Da die Änderung lediglich die Erweiterung von Angaben
zur Folge hat, hat sie keine Auswirkungen auf die bilanzielle Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns. Jedoch führt sie zu umfangreichen neuen Anhangangaben.
IAS 27 Einzelabschlüsse
Durch neu in IFRS 10, Konzernabschlüsse, eingefügte Regelungen wurden die im bisherigen IAS 27, Konzern- und Einzelabschlüsse, sowie SIC-12, Konsolidierung – Zweckgesellschaften, enthaltenen Konsolidierungsleitlinien ersetzt. Da IAS 27
somit nunmehr nur noch die Vorschriften enthält, die auf separate Einzelabschlüsse anzuwenden sind, wurde der Standard
in IAS 27, Einzelabschlüsse, umbenannt. Die neue Fassung des Standards ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten
Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Der Standard ist für den
B. Braun-Konzern nicht relevant.
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Die nach IFRS 11 zwingende Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen erfolgt künftig gemäß den
Vorschriften des entsprechend geänderten IAS 28, dessen Anwendungsbereich nunmehr auf die Bilanzierung von
Gemeinschaftsunternehmen ausgedehnt wurde und der daher in IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen, umbenannt wurde. IAS 28 (revised 2011) ist von EU-Unternehmen erstmals in der ersten
Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Die Änderung hat keine
wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns.
Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 Übergangsbestimmungen
Durch die Änderung wird klargestellt, dass der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 10 der Beginn der Berichtsperiode ist, in welcher der Standard erstmals angewendet wird. Dies hat zur Folge, dass Entscheidungen, ob Investments
nach IFRS 10 zu konsolidieren sind oder nicht, zu Beginn dieser Periode zu treffen sind. Darüber hinaus wird festgelegt,
dass bei erstmaliger Anwendung der neuen Konsolidierungsregeln Vergleichsangaben für die zwingenden Angabepflichten
des IFRS 12 im Zusammenhang mit Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen nur für die unmittelbar vorangehende Vergleichsperiode zwingend anzugeben sind. Die Änderungen sind von
Konzernanhang
EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres
anzuwenden. Die Änderung hat keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns.
Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, IFRS 12, Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen, und IAS 27,
Einzelabschlüsse – Investmentgesellschaften
Durch die Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, IFRS 12, Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen, und IAS 27,
Einzelabschlüsse, werden sogenannte Investmentgesellschaften, d. h. insbesondere Fonds oder ähnliche Unternehmen,
die die Definition einer Investmentgesellschaft erfüllen, künftig von der Verpflichtung befreit, die von ihnen beherrschten
Tochterunternehmen in ihren Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einzubeziehen. Stattdessen sind die
entsprechenden Beteiligungen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Darüber hinaus werden neue
Angabevorschriften für Investmentgesellschaften in IFRS 12 eingefügt. Die Änderungen sind von EU-Unternehmen erstmals in der ersten Periode eines am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Die Regelung
ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant.
Änderungen an IAS 32, Finanzinstrumente: Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und
­finanziellen Schulden
Der IASB hat die Vorschriften zur Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten überarbeitet. Die in IAS 32 formulierten Voraussetzungen zur Saldierung wurden im Grundsatz beibehalten und lediglich
durch zusätzliche Anwendungsleitlinien (Application Guidance) konkretisiert. Hierin betont der Standardsetzer zum einen
ausdrücklich, dass ein unbedingter, rechtlich durchsetzbarer Aufrechnungsanspruch auch bei Insolvenz einer beteiligten
Partei vorliegen muss. Zum anderen werden beispielhaft Kriterien angeführt, unter denen eine Bruttoerfüllung von finanziellem Vermögenswert und finanzieller Verbindlichkeit dennoch zu einer Saldierung führt. Die ergänzten Leitlinien
beziehen sich auf die seit dem 1. Januar 2013 anzuwendende Erweiterung von Angaben und sind retrospektiv für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns.
Änderungen an IAS 36, Wertminderungen von Vermögenswerten – Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht­finanzielle Vermögenswerte
Der vom IASB veröffentlichte Änderungsstandard „Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-finanzielle Vermögenswerte“
enthält kleinere Anpassungen an IAS 36, Wertminderung von Vermögenswerten. Zudem führt der Änderungsstandard
neue Angabepflichten ein, die zu machen sind, wenn eine Wertminderung oder Wertaufholung eines Vermögenswerts
oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit vorliegt und der erzielbare Betrag auf Grundlage des beizulegenden
Zeitwerts, abzüglich der Kosten der Veräußerung, bestimmt wurde. Der Änderungsstandard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Anwendung hat retrospektiv zu erfolgen, jedoch nur auf
Berichtsperioden, in denen bereits IFRS 13 zur Anwendung kommt. Die Änderung hat keine wesentlichen Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns.
Änderungen an IAS 39, Novation von Derivaten
Zur Verbesserung von Transparenz und Regulierungsaufsicht außerbörslicher („Over-the-Counter – OTC “) Derivate wurden
weitreichende gesetzgeberische Änderungen eingeführt. Unternehmen sind daher unter bestimmten Voraussetzungen
­gezwungen, Derivate auf zentrale Gegenparteien („Central Counterparties – CCP “) umzustellen; Nach IAS 39, Finanz­
instrumente: Ansatz und Bewertung, ist die Bilanzierung einer bilanziellen Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting)
zu beenden, wenn das ursprüngliche Derivat nicht mehr fortbesteht. Für Zwecke des Hedge Accounting müsste das nun
mit der CCP kontrahierte Derivat daher neu als Sicherungsinstrument designiert werden, was unter Umständen zu
größeren Ineffektivitäten im Vergleich zur zuvor bestehenden Sicherungsbeziehung führen würde.
Daher hat der IASB den IAS 39 um eine Erleichterungsregelung ergänzt, wonach die Beendigung des Hedge Accounting
nicht erforderlich ist, wenn die Novation eines Sicherungsinstruments mit einer zentralen Gegenpartei bestimmte
Kriterien erfüllt. Insbesondere setzt die Ausnahmeregelung voraus, dass die Umstellung Folge einer regulatorischen oder
gesetzlichen Regelung ist. Eine ähnliche Erleichterungsregelung wird in IFRS 9, Finanzinstrumente, aufgenommen. Der
Änderungsstandard ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderung
hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns.
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78
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Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die bereits veröffentlicht
wurden, für Unternehmen mit Geschäftsjahresende 31. Dezember 2014 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden
sind (IAS 8.30) und deren Übernahme durch die EU teilweise noch aussteht
IFRIC 21, Abgaben
IFRIC 21 beschäftigt sich mit der Fragestellung der Bilanzierung öffentlicher Abgaben, die keine Ertragsteuern im Sinne
des IAS 12, Ertragsteuern, darstellen und klärt insbesondere, wann Verpflichtungen zur Zahlung derartiger Abgaben im
Abschluss als Verbindlichkeiten zu erfassen sind. Die Interpretation ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 17. Juni
2014 beginnen, anzuwenden. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom B. BraunKonzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben.
Änderungen an IAS 19, Leistungen an Arbeitnehmer – Mitarbeiterbeiträge
Die Anpassung des IAS 19R (2011) fügt ein Wahlrecht in Bezug auf die Bilanzierung leistungsorientierter Pensionszusagen,
an denen sich Arbeitnehmer (oder Dritte) durch verpflichtende Beiträge beteiligen, in den Standard ein. IAS 19R (2011)
sieht vor, Arbeitnehmerbeiträge, die in den formalen Regelungen eines leistungsorientierten Versorgungsplans festgelegt
und an Arbeitsleistungen geknüpft sind, den Dienstzeiträumen als negative Leistungen zuzuordnen. Unter Berücksich­
tigung der nunmehr veröffentlichten Anpassung des IAS 19R (2011) ist es zulässig, an Arbeitsleistungen anknüpfende
Arbeitnehmerbeiträge, die nicht an die Anzahl von Dienstjahren gekoppelt sind, weiterhin in der Periode zu erfassen,
in der die korrespondierende Arbeitsleistung erbracht wird, ohne der Berechnungs- und Verteilungsmethode unter
Anwendung der „projected unit credit method“ zu folgen. Sofern die Arbeitnehmerbeiträge in Abhängigkeit von der
Anzahl an Dienstjahren variieren, ist der Berechnungs- und Verteilungsmethode unter Anwendung der “projected unit
credit method“ allerdings zwingend zu folgen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Februar
2015 beginnen, anzuwenden. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom B. BraunKonzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben.
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten
Mit IFRS 14 wird einem Unternehmen, das ein IFRS -Erstanwender ist, gestattet, mit einigen begrenzten Einschränkungen,
regulatorische Abgrenzungsposten weiter zu bilanzieren, die es nach seinen vorher angewendeten Rechnungslegungsgrundsätzen im seinem Abschluss erfasst hat. Dies gilt sowohl im ersten IFRS -Abschluss als auch in den Folgeabschlüssen.
Regulatorische Abgrenzungsposten und Veränderungen in ihnen müssen in der Darstellung der Finanzlage und in der
Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis separat ausgewiesen werden. Außerdem sind bestimmte
Angaben vorgeschrieben. IFRS 14 gilt für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Regelung
ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant.
Änderungen an IFRS 11, Gemeinsame Vereinbarungen – Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit
Mit der Änderung wird klargestellt, dass Erwerbe und Hinzuerwerbe von Anteilen an gemeinschaftlichen Tätigkeiten, die
einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3, Unternehmenszusammenschlüsse, darstellen, nach den Prinzipien für die
Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen des IFRS 3 und anderer anwendbarer IFRS zu bilanzieren sind, soweit
diese nicht in Konflikt mit Regelungen des IFRS 11 stehen. Die Änderungen gelten nicht, sofern das Berichtsunternehmen
und die daran beteiligten Parteien unter gemeinsamer Beherrschung (common control) des gleichen obersten beherrschenden Unternehmens stehen. Die neuen Regelungen gelten prospektiv für Anteilserwerbe, die in Berichtsperioden,
die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen, stattfinden. Eine frühere freiwillige Anwendung ist zulässig, wird vom
B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Mit einer Übernahme der Regelungen durch die EU („Endorsement“)
wird derzeit für das 1. Quartal 2015 gerechnet. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben.
Änderungen an IAS 16, Sachanlagen, und IAS 38, Immaterielle Vermögenswerte – Klarstellung akzeptabler
­Abschreibungsmethoden
Ziel dieser Änderungen ist klarzustellen, welche Methoden hinsichtlich der Abschreibung von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten sachgerecht sind. Prinzipiell hat die Abschreibung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten derart zu erfolgen, dass sie den durch das Unternehmen erwarteten Verbrauch des zukünftigen wirtschaftlichen
Konzernanhang
Nutzens, welcher durch den Vermögenswert generiert wird, widerspiegelt. Diesbezüglich hat der IASB nunmehr klar­gestellt,
dass eine Abschreibung von Sachanlagen auf Basis von Umsatzerlösen der durch sie hergestellten Güter nicht dieser
Vorgehensweise entspricht und somit nicht sachgerecht ist, da die Umsatzerlöse nicht nur vom Verbrauch des Vermögenswerts, sondern auch von weiteren Faktoren wie beispielsweise Absatzmenge, Preis oder Inflation abhängig sind. Mit
Ausnahmen wird diese Klarstellung auch in IAS 38 für die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte mit begrenzter
Nutzungsdauer aufgenommen. Sowohl für Sachanlagen als auch für immaterielle Vermögenswerte wird w
­ eiterhin
­klargestellt, dass ein Rückgang der Absatzpreise von mit ihnen produzierten Gütern und Dienstleistungen ein Indiz für
deren wirtschaftliche Veralterung und damit ein Hinweis auf einen Rückgang des wirtschaftlichen Nutzenpotenzials
der für die Herstellung notwendigen Vermögenswerte sein kann. Die Änderung gilt für Berichtsperioden, die am oder
nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelungen ist zulässig, wird vom
B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Mit einer Übernahme der Regelungen durch die EU („Endorsement“)
wird derzeit für das 1. Quartal 2015 gerechnet. Die Änderung wird voraussichtlich keine wesentliche Auswirkung auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben.
Änderungen an IAS 27, Einzelabschlüsse – Anwendung der Equity-Methode im Einzelabschluss
Durch die Änderungen können Beteiligungen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten
Unternehmen im IFRS -Einzelabschluss künftig auch nach der Equity-Methode bilanziert werden. Die Änderung gilt
für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Regelung
ist zulässig. Mit einer Übernahme der Regelung durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 3. Quartal 2015
­gerechnet. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant.
Änderungen an IAS 16, Sachanlagen, und IAS 41, Landwirtschaft – Landwirtschaft: Produzierende Pflanzen
Durch die Änderungen wird klargestellt, dass sog. produzierende Pflanzen (bearer plants) bis zum Zeitpunkt ihrer Produk­
tionsreife – analog selbsterstellter Sachanlagen – zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und danach nach den
­Vorschriften des IAS 16 wahlweise mittels dem Anschaffungskosten- oder dem Neubewertungsmodell zu bilanzieren sind.
Eine Bilanzierung nach den Vorschriften des IAS 41 ist künftig nicht mehr zulässig. Die Änderung gilt für Berichts­
perioden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine frühere, freiwillige Anwendung der Neuregelung ist
­zulässig. Mit einer Übernahme der Regelung durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 1. Quartal 2015
­gerechnet. Die Regelung ist für den B. Braun-Konzern nicht relevant.
IFRS 15, Umsatzerlöse aus Kundenverträgen
Die Zielsetzung des überarbeiteten Standards ist insbesondere, die bisherigen, wenig umfangreichen Regelungen in den
IFRS einerseits und die sehr detaillierten und zum Teil industriespezifischen Regelungen unter US-GAAP andererseits
zu vereinheitlichen und somit die Transparenz und Vergleichbarkeit von Finanzinformationen zu verbessern. Nach IFRS 15
sind Umsatzerlöse dann zu realisieren, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Entscheidend ist nicht mehr die Übertragung wesentlicher Chancen
und Risiken, wie noch nach den alten Regelungen des IAS 18, Umsatzerlöse. Die Umsatzerlöse sind mit dem Betrag
der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen zu erhalten erwartet. Das neue Modell sieht zur Ermittlung der
Umsatzrealisierung ein fünfstufiges Schema vor, wonach zunächst der Kundenvertrag und die darin enthaltenen
­separaten Leistungsverpflichtungen zu identifizieren sind. Anschließend ist der Transaktionspreis des Kundenvertrags zu
ermitteln und auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufzuteilen. Abschließend ist nach dem neuen Modell für
jede Leistungsverpflichtung Umsatz in Höhe des zugeordneten anteiligen Transaktionspreises zu realisieren, sobald die
vereinbarte Leistung erbracht wurde bzw. der Kunde die Verfügungsmacht darüber erlangt hat. Hierbei ist anhand
vorgegebener Kriterien zwischen zeitpunktbezogenen und zeitraumbezogenen Leistungserfüllungen zu unterscheiden.
Der neue Standard unterscheidet nicht zwischen unterschiedlichen Auftrags- und Leistungsarten, sondern stellt einheitliche Kriterien auf, wann eine Leistungserbringung zeitpunkt- oder zeitraumbezogen zu realisieren ist. Die Regelungen
des IFRS 15 ersetzen künftig sowohl die Inhalte des IAS 18, Umsatzerlöse, als auch des IAS 11, Fertigungsaufträge.
­Darüber hinaus wird erstmals eine Vielzahl weiterer Sachverhalte geregelt, die ggf. Auswirkungen auf die bisherige Bilanzierungspraxis haben können, wie bspw. Vorschriften zu Vertragsmodifikationen oder Rückkaufsvereinbarungen. Die
­Änderung gilt für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung
der Regelungen ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Mit einer Übernahme
der Regelungen durch die EU („Endorsement“) wird derzeit für das 2. Quartal 2015 gerechnet. Der B. Braun-Konzern
überprüft derzeit die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
79
80
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
IFRS 9 Finanzinstrumente
Der IASB hat sein Projekt zur Ablösung von IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung im Juli 2014 durch die
Veröffentlichung der endgültigen Version von IFRS 9, Finanzinstrumente abgeschlossen. IFRS 9 enthält in der finalen
Fassung insbesondere grundlegend überarbeitete Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten,
zur Bilanzierung von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte sowie zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen.
Für die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sieht IFRS 9 in Abhängigkeit des Geschäftsmodells des Unternehmens die Modelle „Halten zur Erzielung vertraglicher Zahlungsströme“, „Halten und Verkaufen“
sowie „Handelsabsicht“ vor. Die Klassifizierungs- und Bewertungsregeln für finanzielle Verbindlichkeiten haben sich durch
IFRS 9 dagegen kaum geändert. Durch die neuen Vorschriften zur Bilanzierung von Wertminderungen ändert sich deren
­Erfassung grundlegend, da hiernach nicht mehr nur eingetretene Verluste (bisheriges sog. incurred loss model), sondern
bereits erwartete Verluste (sog. expected loss model) zu erfassen sind, wobei für den Umfang der Erfassung erwarteter
Verluste nochmals danach differenziert wird, ob sich das Ausfallrisiko finanzieller Vermögenswerte seit ihrem Zugang
wesentlich verschlechtert hat oder nicht. Auch die Regelungen zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (sog. Hedge
Accounting) wurden vollständig überarbeitet. Ziel der neuen Regelungen ist es vor allem, das Hede Accounting stärker
an der ökonomischen Risikosteuerung eines Unternehmens zu orientieren. Die Auflösung einer Sicherungsbeziehung
wird nach IFRS 9 anders als nach IAS 39 nicht mehr jederzeit ohne Grund möglich sein. Eine Sicherungsbeziehung muss
demnach für Rechnungslegungszwecke solange beibehalten werden, wie sich das für diese Sicherungsbeziehung
­dokumentierte Risikomanagementziel nicht geändert hat und die übrigen Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllt
sind. Weiterhin können unter IFRS 9 unter bestimmten Voraussetzungen auch bei nicht-finanziellen Grundgeschäften
einzelne Risikokomponenten isoliert betrachtet werden. Darüber hinaus ändern sich die Vorgaben zum Nachweis der
Effektivität von Sicherungsgeschäften. IFRS 9 ist – vorbehaltlich eines noch zu erfolgenden EU-Endorsements – erstmals ­
in Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die Erstanwendung hat grundsätzlich
retrospektiv zu erfolgen, allerdings werden diverse Vereinfachungsoptionen gewährt. Eine frühere, freiwillige Anwendung
ist zulässig, wird vom B. Braun-Konzern jedoch voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Der B. Braun-Konzern überprüft
derzeit die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Änderungen an IFRS 10, Konzernabschlüsse, und IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Durch die Änderungen wird eine bislang zwischen den beiden Standards bestehende Inkonsistenz beseitigt. IFRS 10
­verlangt derzeit die Erfassung des vollen Gewinns beziehungsweise Verlusts, der sich aus dem Verlust der Beherrschung
über ein Tochterunternehmen, welches in ein Gemeinschafts- oder ein assoziiertes Unternehmen eingebracht wird, ergibt.
IAS 28 sieht dahingegen für in assoziierte Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen eingebrachte nicht-finanzielle
Vermögenswerte lediglich eine Gewinn- bzw. Verlustrealisierung in Höhe des Anteils der von anderen Investoren
­gehaltenen Anteile vor. Nach den veröffentlichten Änderungen ist zukünftig eine Gewinn- beziehungsweise Verlust­
realisation beim Investor in voller Höhe immer dann vorzunehmen, wenn die Transaktion einen Geschäftsbetrieb (business)
im Sinne des IFRS 3 betrifft. Betrifft die Transaktion Vermögenswerte, die keinen Geschäftsbetrieb darstellen, ist lediglich
der anteilige Erfolg zu erfassen. Die Änderungen sind – vorbehaltlich eines noch zu erfolgenden EU-Endorsements –
erstmals prospektiv auf entsprechende Transaktionen anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. D
­ ie
Regelung wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns
haben.
Änderungen an IAS 1, Darstellung des Abschlusses: Angabeninitiative
Zielsetzung der Angabeninitiative ist die Beseitigung von Hürden, mit denen Ersteller in Bezug auf die Ausübung von
Ermessen bei der Darstellung des Abschlusses konfrontiert sind. Mit den Änderungen wird in Bezug auf Wesentlichkeit
klargestellt, dass Information nicht durch Aggregieren verschleiert werden sollten, dass Wesentlichkeitserwägungen
auf alle Bestandteile des Abschlusses anzuwenden sind und dass selbst dann die Wesentlichkeit zu berücksichtigen ist,
wenn in einem Standard eine gewisse Angabe vorgeschrieben wird. In Bezug auf die Darstellung der Vermögenslage
und die Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis wird klargestellt, dass die
Auflistung der Ausweiszeilen in den Abschlussbestandteilen aus Gründen der Relevanz aufgegliedert oder zusammen­
gefasst werden kann und dass zusätzliche Leitlinien in Bezug auf Zwischensummen in diesen Abschlussbestandteilen
gelten. Es wird klargestellt, dass der Anteil eines Unternehmens am sonstigen Gesamtergebnis von assoziierten Unter-
Konzernanhang
nehmen oder Joint Ventures, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, aggregiert als einzelne Ausweiszeilen auf
der Grundlage davon, ob sie später in der Gewinn- und Verlustrechnung recycelt werden, ausgewiesen werden sollen.
In Bezug auf Angaben werden zusätzliche Beispiele für mögliche Reihenfolgen der Angaben aufgenommen, um klarzustellen, dass die Verständlichkeit und die Vergleichbarkeit berücksichtigt werden sollten, wenn die Reihenfolge der
­Angaben bestimmt wird, und die Angaben nicht in der Reihenfolge zu erfolgen haben, die derzeit in IAS 1.114 gezeigt
wird. Zudem wurden Vorschriften und Beispiele in Bezug auf die Nennung der bedeutenden Bilanzierungs- und
­Bewertungsmethoden gestrichen, die als potentiell wenig hilfreich wahrgenommen wurden. Die Änderungen treten für
Berichtsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, wird
vom B. Braun-Konzern jedoch nicht in Anspruch genommen. Da die Änderung lediglich die Darstellung des Abschlusses
betrifft, wird sie keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns haben.
Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28, Investmentgesellschaften: Anwendung der Konsolidierungsausnahme
Die Änderungen adressieren Sachverhalte, die sich im Zusammenhang mit der Anwendung der Konsolidierungsausnahme
für Investmentgesellschaften ergeben haben. Mit den Änderungen wird bestätigt, dass ein Unternehmen die Konsolidierungsausnahme auch dann anwenden kann, wenn sein Mutterunternehmen seine Tochtergesellschaften zum beizu­
legenden Zeitwert nach IFRS 10 bilanziert. Zudem wird klargestellt, dass ein Tochterunternehmen, das Dienstleistungen
erbringt, die sich auf die Anlagetätigkeit des Mutterunternehmens beziehen, nicht zu konsolidieren ist, wenn das
­Tochterunternehmen selbst eine Investmentgesellschaft ist. Bei der Anwendung der Equity-Methode auf ein assoziiertes
Unternehmens oder ein Joint Venture, das eine Investmentgesellschaft ist, kann ein Investor, der keine Investment­
gesellschaft ist, die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert beibehalten, die das Beteiligungsunternehmen auf seine
Beteiligungen an Tochterunternehmen anwendet. In Bezug auf die Angaben wird klargestellt, dass eine Investment­
gesellschaft, die alle ihre Tochterunternehmen zum beizulegenden Zeitwert bewertet, die Angaben in Bezug auf Investmentgesellschaften zu leisten hat, die nach IFRS 12 vorgeschrieben sind. Die Änderungen treten für Berichtsjahre in
Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Regelung ist für den
B. Braun-Konzern nicht relevant.
Im Rahmen des laufenden Verbesserungsprozesses der IFRS (Improvements Project) wurden darüber hinaus Anpassungen
von Formulierungen zur Klarstellung sowie Änderungen vorgenommen. Diese haben keine wesentliche Auswirkung auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns.
Kritische Annahmen und Schätzungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Erstellung von Jahresabschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Management Annahmen und Schätzungen, die Auswirkungen auf ausgewiesene Beträge und damit im Zusammenhang stehende Angaben haben. Obwohl diese
Schätzungen nach bestem Wissen des Managements, basierend auf den gegenwärtigen Ereignissen und Maßnahmen,
erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen kommen. Schätzungen
sind insbesondere erforderlich bei
– der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Höhe von außerplanmäßigen Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen;
– der Bewertung von Pensionsverpflichtungen;
– dem Ansatz und der Bemessung der Rückstellungen;
– der Ermittlung des Abwertungsbedarfs bei Vorräten;
– der Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern;
– der Berechnung von Nutzungswerten von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGUs) im Rahmen von ImpairmentTests.
Das Management des Konzerns bestimmt die erwarteten Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen und den damit verbundenen Abschreibungsaufwand auf Basis von Erwartungen. Diese Annahmen können
sich z. B. infolge von technologischen Innovationen und Handlungen der Wettbewerber wesentlich verändern. Sofern
die tatsächlichen Nutzungsdauern unter den erwarteten liegen, wird das Management die Höhe der Abschreibungen
anpassen. Technologisch überholte oder im Rahmen der aktuellen Strategie nicht mehr verwendungsfähige Vermögenswerte werden ganz oder teilweise abgeschrieben.
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Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
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Der Barwert der Pensionsverpflichtungen hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen
Annahmen beruhen. Jede Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsrückstellung
haben. Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen sowie die Pensionskosten des Folgejahres werden
auf Basis der in Textziffer 25 genannten Parameter ermittelt.
Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgen auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit
eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Die tatsächliche Verpflichtung kann von den zurückgestellten Beträgen abweichen.
Die Bemessung der Abwertung von Vorräten erfolgt anhand der erwarteten Nettoveräußerungserlöse (erwartete Erlöse
abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten). Die tatsächlichen Erlöse und die noch anfallenden Kosten können von den erwarteten Beträgen abweichen.
Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als ihre Realisierung hinreichend gesichert erscheint, d. h. wenn
in zukünftigen Perioden ein positives steuerliches Ergebnis zu erwarten ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation
in zukünftigen Perioden kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.
Die Prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt jährlich auf Grundlage einer operativen Drei­
jahreserwartungsrechnung und unter Annahme spezifischer jährlicher Wachstumsraten für den nachfolgenden Zeitraum. ­Die Erhöhung oder Kürzung der angenommenen jährlichen Wachstumsraten würde den geschätzten Zeitwert ­
der ­zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verändern.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der B. Braun Melsungen AG 64 inländische und 188 ausländische Tochterunternehmen
einbezogen, bei denen die B. Braun Melsungen AG variablen Rückflüssen ausgesetzt ist und die Fähigkeit besitzt, diese
zu beeinflussen.
Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die
Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet.
Die Entwicklung der Anzahl der Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2014 bzw. 2013 stellt sich wie folgt dar:
Einbezogen zum 31. Dezember des Vorjahres
2014
2013
227
211
Erstmals einbezogene Unternehmen
31
22
Endkonsolidierte Unternehmen
– 1
– 1
Unternehmenszusammenschlüsse
– 5
– 5
0
0
252
227
Unternehmen, die wegen Verkaufs von Gesellschaftsanteilen
nun nach der Equity-Methode konsolidiert werden
Einbezogen zum 31. Dezember des Berichtsjahres
Der Einfluss endkonsolidierter Unternehmen auf die Bilanz sowie auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres
2014 war von untergeordneter Bedeutung.
Konzernanhang
83
Der Einfluss der neu aufgenommenen Unternehmen auf die Bilanz zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung sowie auf
wesentliche Posten der Gewinn- und ­Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2014 stellt sich wie folgt dar:
Langfristige Vermögenswerte
Buchwert
T €
Zeitwert
T €
29.587
62.095
Kurzfristige Vermögenswerte
21.023
21.024
Übernommene Vermögenswerte
50.610
83.119
4.691
13.085
Langfristige Rückstellungen und Schulden
Kurzfristige Rückstellungen und Schulden
19.046
19.046
Übernommene Schulden
23.737
32.131
Erworbenes Reinvermögen
26.874
50.988
Fremdanteile
Anteiliges Reinvermögen
5.527
8.705
21.346
42.283
Geschäfts- oder Firmenwerte
47.205
Anschaffungskosten
90.676
davon nicht beherrschende Anteile
Erworbene flüssige Mittel
2.904
3.781
Zahlungsmittelabfluss aus Unternehmenserwerben
86.895
Umsatzerlöse
46.228
Operatives Ergebnis
– 2.841
Ergebnis nach Ertragsteuern
– 3.199
Die nach der Kaufpreisallokation verbleibenden Geschäfts- und Firmenwerte sind steuerlich nicht abzugsfähig und im
Wesentlichen Absatz- und Produktionssynergien zuzurechnen.
Im Rahmen von Erwerbsvorgängen wurden im Berichtsjahr bisher nicht bilanzierte Vermögenswerte in Höhe von
€ 24,1 Mio. aufgedeckt. Es wurden Forderungen in Höhe von € 11,7 Mio. übernommen. Die ermittelten Geschäfts- oder
Firmenwerte betrugen € 47,2 Mio.
Die Vergleichbarkeit des Abschlusses mit den Vorjahreszahlen wurde durch die Veränderungen nicht beeinträchtigt.
Im Konzernabschluss sind zum Bilanzstichtag Beteiligungen an drei Gemeinschaftsunternehmen und 20 assoziierten
Unternehmen bilanziert. Drei assoziierte Unternehmen wurden wegen Unwesentlichkeit nicht nach der Equity-Methode
bewertet.
Die REVIUM Rückversicherung AG wird als 100 %-Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der B. Braun Melsungen
AG einbezogen. Einziger Geschäftszweck der REVIUM Rückversicherung AG ist der Abschluss von Rückversicherungen
mit den Gesellschaften (Erstversicherern), mit denen die B. Braun Melsungen AG entsprechende Versicherungsverträge
abgeschlossen hat. Es werden darüber hinaus keine Versicherungsverträge mit Dritten abgeschlossen und keine Risiken
außerhalb des B. Braun-Konzerns abgedeckt. Infolge ihres eng definierten Geschäftszwecks ist die REVIUM Rückversicherung AG für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung.
Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms werden Handelsforderungen einzelner Konzernunternehmen an
eine strukturierte Einheit abgetreten. Diese strukturierte Einheit ist nicht im Konzernabschluss der B. Braun Melsungen
AG zu konsolidieren. Für weitere Angaben wird auf Textziffer 18 verwiesen.
Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns und der B. Braun Melsungen AG ist Bestandteil des Konzernanhangs.
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Die in den Konzernabschluss der B. Braun Melsungen AG einbezogenen Gesellschaften
– B. Braun Facility Services GmbH & Co. KG, Melsungen,
– Hansepharm GmbH & Co. KG, Roth,
– Invitec GmbH & Co. KG, Duisburg,
– MAT Adsorption Technologies GmbH & Co. KG, Elsenfeld,
– medical experts online GmbH & Co. KG, Melsungen,
erfüllen die Voraussetzungen gem. § 264 b HGB , um von der Pflicht zur Aufstellung eines Anhangs und Lageberichts
sowie zur Offenlegung des Jahresabschlusses befreit zu werden.
Die folgenden Unternehmen erfüllen die Voraussetzungen nach § 264 Abs. 3 HGB , um ebenfalls von der Pflicht zur
Aufstellung eines Anhangs und eines Lageberichts sowie zur Offenlegung des Jahresabschlusses befreit zu werden:
– Aesculap AG, Tuttlingen,
– Aesculap Akademie GmbH, Tuttlingen,
– Aesculap International GmbH, Tuttlingen,
– Aesculap Suhl GmbH, Suhl
– Avitum Transcare Germany GmbH, Melsungen,
– BBM Group Insurance Broker GmbH, Melsungen,
– B. Braun Medical AG, Melsungen,
– B. Braun Avitum AG, Melsungen,
– B. Braun Avitum Saxonia GmbH, Radeberg,
– B. Braun Surgical GmbH, Melsungen,
– B. Braun Petzold GmbH, Melsungen,
– B. Braun Mobilien GmbH, Melsungen,
– B. Braun Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, Melsungen,
– B. Braun International GmbH, Melsungen,
– B. Braun TravaCare GmbH, Hallbergmoos,
– B. Braun Vertriebs GmbH, Melsungen,
– B. Braun VetCare GmbH, Tuttlingen,
– Bibliomed medizinische Verlagsgesellschaft mbH, Melsungen,
– CoachIT GmbH, Kassel,
– Inko Internationale Handelskontor GmbH, Roth,
– Nierenzentrum Bad Kissingen MVZ , GmbH, Bad Kissingen,
– Nutrichem diät + pharma GmbH, Roth,
– Paul Müller Technische Produkte GmbH, Melsungen,
– PNS Professional Nutrition Services GmbH, Melsungen,
– SteriLog GmbH, Tuttlingen
– Transcare Gesundheitsservice GmbH, Melsungen.
Die genannten Gesellschaften nehmen die Befreiungen in Anspruch.
Konsolidierungsgrundsätze
a) Tochterunternehmen
Tochterunternehmen, d. h. solche Unternhmen, die von der B. Braun Melsungen AG beherrscht werden, werden in den
Konsolidierungskreis einbezogen. Die B. Braun Melsungen AG beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden
Renditen aus ihrem Engagement mit dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und
die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Macht über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.
Tochterunternehmen werden erstmals ab dem Zeitpunkt, zu dem die B. Braun Melsungen AG die Verfügungsgewalt über
das erworbene Unternehmen erlangt, konsolidiert; sie werden bei Verlust der Verfügungsgewalt durch die B. Braun
­Melsungen AG endkonsolidiert. Verfügungsgewalt liegt vor, wenn die B. Braun Melsungen AG u. a. mittels der Mehrheit
Konzernanhang
an Stimmrechten oder sonstiger vertraglicher Rechte die Möglichkeit hat, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens zu lenken. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die
­Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs bemessen sich nach den hingegebenen Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten sowie den beizulegenden Zeitwerten hingegebener Vermögenswerte, ausgegebener Anteile und/oder
­übernommener Schulden zu dem Zeitpunkt, zu dem erstmals die Beherrschungsmöglichkeit gegeben ist. Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenserwerbs werden aufwandswirksam erfasst. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden
mit dem zum Erwerbszeitpunkt beizulegendem Zeitwert angesetzt. Spätere Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der
bedingten Kaufpreisverbindlichkeit werden aufwandswirksam oder im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die den
­erworbenen Anteil an dem zu Zeitwerten bewerteten Reinvermögen des Tochterunternehmens übersteigenden Anschaffungskosten werden als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert.
Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlich­
keiten werden bei der Erstkonsolidierung unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile mit ihren beizu­
legenden Zeitwerten bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb wird auf individueller Basis entschieden, ob die nicht
beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen
­Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Das Wahlrecht, die Minderheiten zum Fair
Value anzusetzen, wird aktuell nicht ausgeübt. Somit werden die Minderheiten mit dem anteiligen auf sie entfallenden
Nettovermögen und keinem Goodwill für die Anteile der Minderheiten angesetzt.
Bei dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von vollkonsolidierten Unternehmen entstehende Geschäfts- oder
Firmenwerte werden erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Bewertung von Vermögenswerten und
Schulden zu Zeitwerten bei Sukzessiverwerben von erstmals vollkonsolidierten Gesellschaften führt zu einer Erfassung
der Neubewertung der „Alt“-Tranchen im Gewinn bzw. Verlust.
Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander aufgerechnet.
Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden in voller Höhe eliminiert; unrealisierte Verluste werden insoweit eliminiert, als die daraus resultierenden Anschaffungs-/Herstellungskosten den erzielbaren
Betrag des entsprechenden Vermögenswerts nicht übersteigen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem
­beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tochterunternehmen wurden, sofern erforderlich, an die dem Konzernabschluss zugrunde liegenden Methoden angepasst.
b) Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen sind solche Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, aber keine Kon­trolle
besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent. Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten
angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb entstandenen Geschäftsoder Firmenwert (nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen).
Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten aus assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, der Anteil an Veränderungen der Rücklagen in den Konzernrücklagen. Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Verlustanteil des Konzerns
an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter
­Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet.
Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen eliminiert, sofern diese wesentlich sind. Nicht
realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden assoziierter Unternehmen wurden – sofern
notwendig – geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.
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c) Gemeinsame Vereinbarungen
Investitionen in gemeinsame Vereinbarungen werden etweder als gemeinschaftliche Tätigkeit oder als Gemeinschaftsunternehmen klassifiziert. Die gemeinsamen Vereinbarungen der B. Braun Melsungen AG stellen Gemeinschaftsunternehmen
dar. Diese werden mittels Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anteile werden anfänglich mit ihren
Anschaffungskosten angesetzt und anschließend fortgeschrieben, um den Anteil des Konzerns an den Gewinnen und
Verlusten im sonstigen Gesamtergebnis zu berücksichtigen. Wenn der Verlustanteil des Konzerns an einem Gemeinschaftsunternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entspricht
bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen
Verpflichtungen eingegangen oder hat für das Gemeinschaftsunternehmen Zahlungen geleistet. Unrealisierte Gewinne
aus Transaktionen mit dem Gemeinschaftsunternehmen werden in Höhe des auf den Konzern entfallenden Anteils eliminiert.
Unrealisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die übertragenen Vermögenswerte sind wertgemindert.
d) Inhaber nicht beherrschender Anteile
Transaktionen mit Inhabern nicht beherrschender Anteile werden wie Transaktionen mit konzerninternen Parteien behandelt. Verkäufe von Anteilen an Inhaber nicht beherrschender Anteile führen zu Gewinn- bzw. Verlustrealisierungen
im Konzernabschluss. Umgekehrt führen Käufe von Anteilen von Inhabern nicht beherrschender Anteile zu Goodwill in
Höhe der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens.
Währungsumrechnung
a) Funktionale Währung und Berichtswährung
Die Konzernunternehmen stellen ihren Jahresabschluss auf Basis der Währung auf, die den wirtschaftlichen Gehalt der zugrunde liegenden Ereignisse und Umstände des jeweiligen Unternehmens am besten widerspiegelt (funktionale Währung).
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung und die Berichtswährung der Unternehmensgruppe darstellt.
b) Transaktionen und Salden
Fremdwährungstransaktionen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung
­umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum
­Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Umrechnungsdifferenzen bei monetären Posten, wie z. B. available-for-sale-Beteiligungen, deren Änderungen ihres beizu­
legenden Zeitwerts erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet werden, sind als Teil des Gewinns bzw. Verlustes aus der
Fair-Value-Bewertung auszuweisen. Demgegenüber sind Umrechnungsdifferenzen bei nicht-monetären Posten, deren
Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts im Eigenkapital berücksichtigt werden, in der Neubewertungsrücklage im
Eigenkapital erfasst.
c) Konzernunternehmen
Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine von der Konzernberichtswährung abweichende
Währung haben, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet:
– Vermögenswerte und Schulden werden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet;
– Erträge und Aufwendungen werden für jede Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs umgerechnet; und
– alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst (Unterschied aus der
Währungsumrechnung).
Geschäfts- oder Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts, die bei Erwerb eines ausländischen Unternehmens entstanden sind, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Unternehmens behandelt und
zum Stichtagskurs umgerechnet.
Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird, werden bislang erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Währungsdifferenzen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil des Veräußerungsgewinns oder -verlustes erfasst.
Konzernanhang  |  Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den
87
Vergleich ausgewählter Währungen
Mittelkurs am Bilanzstichtag
ISO-Code
Jahresdurchschnittskurs
31. 12. 2014
31. 12. 2013
+ –
in %
2014
2013
1 EUR = USD
1,216
1,377
– 11,7
1,329
1,328
0,1
1 EUR = GBP
0,779
0,833
– 6,5
0,806
0,849
– 5,0
1 EUR = CHF
1,202
1,227
– 2,0
1,215
1,231
– 1,3
4,250
4,513
– 5,8
4,347
4,185
3,9
145,030
144,500
0,4
140,377
129,625
8,3
1 EUR = MYR
1 EUR = JPY
+ –
in %
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Immaterielle Vermögenswerte
a) Geschäfts- oder Firmenwerte
Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss des bei Unternehmenserwerben gezahlten Kaufpreises über die
beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird den immateriellen
Vermögenswerten zugeordnet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der aus dem Erwerb eines assoziierten Unternehmens
­resultiert, ist im Buchwert der Beteiligung an assoziierten Unternehmen enthalten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird
mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest (impairment test) unterzogen und mit seinen ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Die außerplanmäßigen Abschreibungen aktivierter
Geschäfts- oder Firmenwerte werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Wertaufholungen
sind unzulässig. Gewinne und Verluste aus der Veräußerung eines Unternehmens umfassen den Buchwert des Geschäftsoder Firmenwerts, der dem abgehenden Unternehmen zugeordnet ist.
b) Entwicklungskosten
Der B. Braun-Konzern investiert einen beträchtlichen Anteil seiner finanziellen Mittel in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten unterhält der Konzern zahlreiche Kooperationen
mit Dritten.
Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder
Fachkenntnissen für die Produktionsplanung und den Produktionsverfahren vor Beginn der Produktion oder der Nutzung
definiert. Entwicklungsaufwendungen werden als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn es als wahrscheinlich
betrachtet wird, dass das Projekt kommerziell erfolgreich sein wird und technisch durchführbar ist und die Kosten verlässlich ermittelt werden können. Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand
erfasst, wenn sie anfallen. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden in nachfolgenden Geschäftsjahren nicht als Vermögenswerte aktiviert. Aktivierte Entwicklungskosten werden als selbst geschaffene immaterielle
Vermögenswerte ausgewiesen. Bezüglich der Nutzungsdauer, der Abschreibungsmethode sowie der Überprüfung der Restbuchwerte verweisen wir auf den Abschnitt c.
c) Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte,
aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein zukünftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können,
mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess zu­
rechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Immaterielle Vermögenswerte
mit begrenzter Nutzungsdauer werden innerhalb von 4 bis 8 Jahren planmäßig linear abgeschrieben.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
88
Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls
angepasst.
Immaterielle Vermögenswerte werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag
des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist.
Die Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet.
Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen
Erträgen ausgewiesen.
Sofern vorhanden, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer mindestens einmal
jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Abgesehen von Geschäfts- oder Firmenwerten hatte der Konzern in den dargestellten
Berichtsperioden keine immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer.
Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte
Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen daraufhin geprüft,
ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche vor, wird ein Werthaltigkeitstest (impairment test)
durchgeführt, bei dem der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt und dem entsprechenden Buchwert gegenübergestellt wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich
Veräußerungskosten und dem Nutzungswert (Barwert der erwarteten Free Cash Flows). Sofern kein erzielbarer Betrag für
einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag für die CGU (Cash Generating Unit)
­bestimmt, die unabhängige Cashflows generiert und der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Liegt
der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwerts, erfolgt eine ergebniswirksame Wertminderung des Vermögenswerts.
Eine ergebniswirksame Wertaufholung bis maximal zur Höhe des erzielbaren Betrags wird vorgenommen, wenn sich
nach einer erfolgten Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag ergibt. Dabei ist die
Wertaufholung auf den fortgeführten Buchwert begrenzt, der sich ohne die vorherige Wertminderung ergeben hätte.
Sachanlagen
Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, werden mit ihren Anschaffungsbzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen
alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Die planmäßige Abschreibung der Sachanlagen erfolgt anhand der linearen Abschreibungsmethode, bei der die
Anschaffungs- oder Herstellungskosten über die geschätzte Nutzungsdauer verteilt werden, bis der Restwert erreicht
ist. Die zu Grunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten Nutzungsdauern im Konzern.
Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:
Gebäude
Technische Anlagen und Maschinen*
Fahrzeuge
Betriebs- und Geschäftsausstattung
25 bis 50 Jahre
5 bis 20 Jahre
6 Jahre
4 bis 20 Jahre
* 1-Schicht-Betrieb
Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden nur dann als Teil des Vermögenswertes oder als separater
Vermögensgegenstand erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen
zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und
Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den
Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie
­angefallen sind.
Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls
angepasst.
Sachanlagen werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der „erzielbare Betrag“ des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen bis zu den
fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Gewinne und Verluste aus Abgängen werden erfolgswirksam erfasst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon
auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der
Zuwendungen erfüllt.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet
werden, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes aktiviert.
Finanzierungsleasing
Leasingverträge über immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen, bei denen der Konzern die wesentlichen
Risiken und den Nutzen aus dem Eigentum am Leasingobjekt trägt, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert. Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing werden zu Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses mit dem niedrigeren Wert
aus beizulegendem Zeitwert des Leasingobjekts und Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Jede Leasingrate
wird in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, sodass die Leasingverbindlichkeit konstant verzinst wird. Diese
Leasingverbindlichkeit wird, ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen, unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Der Zinsanteil der Leasingrate wird aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Das unter einem Finanzierungsleasing gehaltene Vermögen wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswertes abgeschrieben.
Ist der Eigentumsübergang auf den Konzern am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher,
so werden aktivierte Leasingobjekte über den kürzeren der beiden Zeiträume aus der Laufzeit des Leasingverhältnisses
oder der Nutzungsdauer vollständig abgeschrieben.
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und sonstige Finanzanlagen
Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden
mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen
Ergebnisse, die Ausschüttungen und alle weiteren Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Geschäfts- oder
Firmenwerte werden nicht gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung enthalten. Eine plan­
mäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der Equity-Methode bilanzierte Betei­
ligungen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet.
Kategorien finanzieller Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden Kategorien unterteilt:
– erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (at fair value through profit and loss),
– Kredite und Forderungen (loans and receivables),
– bis zur Endfälligkeit zu haltende finanzielle Vermögenswerte (held to maturity) und
– zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale).
Die Kategorisierung hängt von dem jeweiligen Zweck ab, für den die finanziellen Vermögenswerte erworben wurden.
Das Management bestimmt die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte beim erstmaligen Ansatz und überprüft
die Kategorisierung zu jedem Stichtag.
89
90
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
a) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn der finanzielle Ver­
mögenswert entweder zu Handelszwecken gehalten oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert wird.
Ein finanzieller Vermögenswert wird als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, wenn dieser hauptsächlich mit der Absicht erworben wurde, Gewinne aus kurzfristigen Preisänderungen zu erzielen. Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument
designiert wurden, werden ebenfalls dieser Kategorie zugeordnet.
Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte zu designieren, hat der Konzern bisher keinen Gebrauch gemacht.
b) Kredite und Forderungen
Ausleihungen und Forderungen mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind,
werden als Kredite und Forderungen kategorisiert. Kredite und Forderungen werden beim erstmaligen Ansatz mit ihrem
beizulegendem Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt nach der Effektivzinsmethode
zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen. Mit Ausnahme von kurzfristigen Forderungen,
bei denen der Zinseffekt unwesentlich ist, werden Zinserträge gemäß der Effektivzinsmethode erfasst.
c) Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte
Wechsel und Schuldtitel mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, bei denen der Konzern die
Absicht und Fähigkeit besitzt, diese bis zur Endfälligkeit zu halten, werden als „bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanz­
investitionen“ kategorisiert. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden beim erstmaligen Ansatz mit ihrem
beizulegendem Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertminderungen.
d) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Vom Konzern gehaltene börsennotierte Aktien und rückzahlbare Anleihen, die in einem aktiven Markt gehandelt werden,
werden als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und beim erstmaligen Ansatz zum bei­
zulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bilanziert. Vom Konzern gehaltene Investitionen in nicht börsennotierte
Anteile, die nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden, werden auch als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, soweit dieser verlässlich ermittelbar ist. Ansonsten
erfolgt eine Folgebewertung zu Anschaffungskosten. Aus Schwankungen des beizulegenden Zeitwertes resultierende
Gewinne und Verluste werden nicht im sonstigen Finanzergebnis, sondern in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital)
erfasst. Ausgenommen hiervon sind Wertminderungsverluste, nach der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsen sowie
­Gewinne und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung von monetären Posten. Hier findet eine erfolgswirksame
­Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung statt. Wird eine Finanzanlage veräußert oder wird bei ihr eine Wert­
minderung festgestellt, werden die bis dahin in der Neubewertungsrücklage für Finanzinvestitionen angesammelten
Gewinne und Verluste in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.
Dividenden aus Eigenkapitalinstrumenten der Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sobald der Konzern einen Anspruch auf die Dividende erlangt hat.
Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten
Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Berichtsstichtag auf das Vorhandensein von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht. Finanzielle Vermögenswerte werden als wertgemindert erachtet, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse,
die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswertes eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die
erwarteten künftigen Zahlungsströme der Finanzanlage negativ verändert haben.
Bei börsennotierten und nicht börsennotierten Eigenkapitalinvestitionen, die als zur Veräußerung verfügbar kategorisiert
wurden, ist eine wesentliche oder anhaltende Verringerung des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte unter ihre
Anschaffungskosten als objektiver Hinweis auf eine Wertminderung zu sehen.
Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den
Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten können folgende objektive Hinweise für eine Wertminderung bestehen:
– erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder der Gegenpartei,
– Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen oder
– erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht.
Bei einigen Klassen von finanziellen Vermögenswerten, z. B. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, werden Vermögenswerte, für die keine Wertminderung auf Einzelbasis festgestellt wird, auf Portfoliobasis auf Wertminderungs­
bedarf überprüft. Ein objektiver Hinweis für eine Wertminderung eines Portfolios von Forderungen beruht auf Erfahrungen
des Konzerns mit Zahlungseingängen in der Vergangenheit, einem Anstieg der Häufigkeit von Zahlungsausfällen innerhalb des Portfolios über die durchschnittliche Kreditdauer sowie beobachtbaren Veränderungen des nationalen oder lokalen
Wirtschaftsumfelds, mit denen Ausfälle von Forderungen in Zusammenhang gebracht werden.
Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Wertminderungsaufwand der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des
finanziellen Vermögenswerts ermittelten Barwert der erwarteten künftigen Zahlungsströme.
Eine Wertminderung führt zu einer direkten Minderung des Buchwerts aller betroffenen finanziellen Vermögenswerte,
mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Buchwert durch ein Wertberichtigungskonto
­gemindert wird. Wird eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen als uneinbringlich eingeschätzt, erfolgt der Verbrauch gegen das Wertberichtigungskonto. Änderungen des Buchwerts des Wertberichtigungskontos werden erfolgs­
wirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Für den Fall, dass ein als zur Veräußerung verfügbar klassifizierter finanzieller Vermögenswert als wertgemindert eingeschätzt wird, werden die zuvor in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfassten Gewinne und Verluste in der
Periode der Wertminderung in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Verringert sich die Höhe der Wertminderung eines finanziellen Vermögenswerts, der kein zur Veräußerung verfügbares
Eigenkapitalinstrument ist, in einer der folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf ein nach
der Erfassung der Wertminderung aufgetretenes Ereignis zurückgeführt werden, wird die vormals erfasste Wertminderung
über die Gewinn- und Verlustrechnung rückgängig gemacht. Dabei wird jedoch auf keinen höheren Wert zugeschrieben
als den, der sich als fortgeführte Anschaffungskosten ergeben hätte, wenn keine Wertminderung erfasst worden wäre.
Im Fall von als zur Veräußerung verfügbar klassifizierten Eigenkapitalinstrumenten werden in der Vergangenheit erfolgswirksam erfasste Wertminderungen nicht erfolgswirksam rückgängig gemacht. Jegliche Erhöhung des beizulegenden
Zeitwertes wird nach einer erfolgten Wertminderung in der Neubewertungsrücklage (Eigenkapital) erfasst.
Vorräte
Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen
Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden
(unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden
sollen (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf der Basis der Durchschnittsmethode zum
niedrigeren Wert aus ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d. h. dem
im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.
Im Zusammenhang damit ist auch den Risiken, die sich insbesondere aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit
usw. ergeben, durch Abwertungen Rechnung getragen.
Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Darüber hinaus werden die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersversorgung und
für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit
sie auf den Herstellungsbereich entfallen.
91
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
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Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) unter Berücksichtigung zukünftiger Entgelt- und Rentenanpassungen und
­Fluktuation durch unseren versicherungsmathematischen Gutachter ermittelt. Die Neubewertungen der Nettoschulden
werden in der Periode ihres Auftretens erfolgsneutral erfasst.
Die Nettozinsen auf die Nettoschulden werden im Finanzergebnis ausgewiesen.
Ein Überschuss des Planvermögens gegenüber den Pensionsverpflichtungen wird höchstens in der Höhe als Aktivposten
angesetzt, als er dem Barwert des wirtschaftlichen Nutzens entspricht.
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen werden angesetzt, wenn dem Konzern aus Ereignissen der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche
oder faktische Verpflichtung entstanden ist, zur Erfüllung der Verpflichtung der Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich
ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe möglich ist. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird
die Vermögensbelastung auf Basis des wahrscheinlichsten Wertes für die Gruppe passiviert.
Für belastende Verträge werden Rückstellungen angesetzt, wenn der erwartete Nutzen aus dem vertraglichen Anspruch
geringer als die erwarteten Kosten zur Erfüllung der Verpflichtung ist. Vor der Bildung einer entsprechenden Rückstellung
wird die Wertminderung eines im Zusammenhang stehenden Vermögenswertes geprüft.
Bei der Bemessung von Rückstellungen, die erst nach einem Jahr fällig werden, wird der entsprechende Barwert durch
Abzinsung ermittelt.
Rückstellungen werden gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist. Sofern
Zuführungen zu Rückstellungen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden, wird deren Auflösung unter dem entsprechenden Posten in den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt.
Finanzschulden
Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten,
angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz zwischen
dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug der Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der
Schuld unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten erfasst, sofern der Konzern nicht das unbedingte
Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens 12 Monate nach dem Bilanzstichtag zu
verschieben.
Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, erfasst.
Kurzfristige Schulden haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Schulden, die nicht das Grundgeschäft in einem bilanziell zulässigen Sicherungszusammenhang darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Rechnungsabgrenzungsposten werden unter den übrigen Verbindlichkeiten passiviert.
Bilanzierung s- und B ewer t ung sme t ho den
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag angesetzt. Sie werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem
beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt
ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen
und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und,
falls ja, von der Art des abgesicherten Postens. B. Braun designiert derivative Finanzinstrumente als Sicherung gegen
­Risiken aus schwankenden Zahlungsströmen von mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktionen
(Cashflow Hedge). Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrunde liegende Strategie beim Abschluss
von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend in der Folge eine
Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen des
beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren. Die beizulegenden Zeitwerte der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, sind in den
­sonstigen Vermögenswerten/sonstigen Schulden enthalten. Bewegungen der Bewertungsrücklage für Cashflow Hedges
werden in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt. Der volle beizulegende Zeitwert der als Sicherungs­
instrumente designierten derivativen Finanzinstrumente wird als langfristiger Vermögenswert bzw. langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Grundgeschäfts 12 Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, und als kurzfristiger Vermögenswert bzw. Verbindlichkeit, sofern die Restlaufzeit kürzer ist. Zu Handelszwecken
gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen,
sofern die Restlaufzeit 12 Monate nicht übersteigt. Anderenfalls erfolgt ein Ausweis als langfristige Vermögenswerte
bzw. Verbindlichkeiten.
Wenn ein Sicherungsgeschäft, das im Rahmen eines Cashflow Hedges designiert wurde, ausläuft, veräußert wird, die
Designation bewusst aufgelöst wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt, verbleibt der bis dahin im Eigenkapital kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die ursprünglich gesicherte, zukünftige Transaktion erfolgswirksam
wird. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die im Eigenkapital erfassten kumulierten
Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.
Bestimmte derivative Finanzinstrumente qualifizieren nicht für Hedge Accounting. Für weitere Erläuterungen zu den
derivativen Finanzinstrumenten im Rahmen des Risikomanagements wird auf Textziffer 32 verwiesen.
Latente Steuerposten
Latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeitsmethode für alle temporären Differenzen zwischen der
Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im Konzernabschluss angesetzt. Wenn jedoch
im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer aus dem erst­
maligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder
­einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung.
Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag
­gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten
Steuererstattungsansprüche bzw. der Begleichung der latenten Steuerschulden erwartet wird.
Latente Steuererstattungsansprüche resultieren vor allem aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen der Handelsbilanz nach IFRS und der Steuerbilanz der einzelnen Gesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Latente Steuer­
erstattungsansprüche auf Verlustvorträge und aus Steuergutschriften werden angesetzt, soweit es wahrscheinlich ist, dass
zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, gegen das die Verlustvorträge verrechnet
­werden können.
Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen
und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen
in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Darüber hinaus wird auf Textziffer 10 „Ertragsteuern“ verwiesen.
93
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94
Erläuterungen der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
1 Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen
ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe und nach Eliminierung konzerninterner Verkäufe. Umsatzerlöse werden
wie folgt realisiert:
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden erfasst, wenn die maßgeblichen mit dem Eigentum verbundenen
­Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind und die Einbringlichkeit der entsprechenden Forderung als
­ausreichend sicher anzusehen ist.
Auf Schätzungen beruhende Umsatzreduzierungen basieren auf Erfahrungswerten. Anpassungen erfolgen, falls ver­
änderte Gegebenheiten dies erforderlich machen. Im Berichtszeitraum waren keine wesentlichen Warenrücklieferungen
zu verzeichnen.
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Dienstleistungen werden entsprechend dem Leistungsfortschritt im Verhältnis von
erbrachter zu insgesamt zu erbringender Dienstleistung in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem die Dienstleistungen erbracht
werden.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Umsatzentwicklung nach Sparten, Regionen und Erlösarten:
Umsatzerlöse nach Sparten
2014
T €
%
2013
T €
%
+ –
in %
Hospital Care
2.527.766
46,5
2.474.437
47,9
2,2
Aesculap
1.497.729
27,6
1.444.212
27,9
3,7
OPM
643.895
11,9
608.968
11,8
5,7
B. Braun Avitum
737.922
13,6
612.524
11,8
20,5
22.262
0,4
29.404
0,6
– 24,3
5.429.574
100,0
5.169.545
100,0
5,0
2014
T €
%
2013
T €
%
+ –
in %
999.571
18,4
952.226
18,4
5,0
Europa
1.921.233
35,4
1.851.663
35,8
3,8
Nordamerika
1.090.076
20,1
1.045.642
20,2
4,2
6,2
Sonstige Umsatzerlöse
Umsatzerlöse nach Regionen
Deutschland
Lateinamerika
373.088
6,9
351.385
6,8
Asien und Australien
869.906
16,0
810.771
15,7
7,3
Afrika und Mittlerer Osten
175.700
3,2
157.858
3,1
11,3
5.429.574
100,0
5.169.545
100,0
5,0
2014
T €
%
2013
T €
%
+ –
in %
4.832.535
89,0
4.663.423
90,2
3,6
597.039
11,0
506.122
9,8
18,0
5.429.574
100,0
5.169.545
100,0
5,0
Umsatzerlöse nach Erlösarten
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren
Umsatzerlöse mit Dienstleistungen
Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung
95
2 Umsatzkosten
Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse und die Anschaffungskosten der verkauften Handelswaren. Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren Kosten
wie Material-, Personal- und Energiekosten auch die herstellungsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf Produktionsanlagen. In den Umsatzkosten sind Abwertungen auf Vorräte enthalten.
3 Vertriebskosten
Die Vertriebskosten enthalten die Kosten für Marketing, Vertriebsorganisation sowie Vertriebslogistik. Des Weiteren
werden hier auch die Kosten der anwendungstechnischen Beratung bei Kunden ausgewiesen.
4 Forschungs- und Entwicklungskosten
Die Kosten für Forschung und Entwicklung enthalten die Kosten der Forschung sowie der Produkt- und Verfahrensentwicklung inklusive der Aufwendungen für Fremdleistungen. Aufwendungen für Forschung werden sofort als Aufwand
erfasst.
Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die speziellen Aktivierungsvoraussetzungen nach IAS 38 kumulativ erfüllt sind.
5 Sonstige betriebliche Erträge
Währungsgewinne
Nebenerlöse
2014
T €
2013
T €
168.020
148.850
26.909
13.399
Derivative Finanzinstrumente
9.033
5.220
Periodenfremde Erträge
4.813
3.606
Erträge aus Werterhöhungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
5.134
4.568
Gewinne aus dem Abgang von Vermögenswerten
2.002
1.883
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Übrige
3.871
3.719
25.834
29.873
245.616
211.118
Die Währungsgewinne enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und
Zahlungszeitpunkt aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Währungsgewinne aus der Bewertung zum
Stichtagskurs sowie Gewinne aus der Realisierung von Devisentermingeschäften im Hedge Accounting.
Die Nebenerlöse enthalten insbesondere Erlöse aus dem Verkauf von Andienungsrechten, Kostenerstattungen von Dritten
sowie Erlöse aus Kantinenverkäufen.
Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting
designierten Devisentermingeschäften erfasst.
Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Schadenersatzleistungen sowie ertragsbezogene und sonstige
Zuwendungen der öffentlichen Hand. Ertragsbezogene Zuwendungen werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Sie betragen T € 1.465 (Vorjahr: T € 2.066). Im
Geschäftsjahr wurden Zuwendungen in Höhe von T € 1.709 (Vorjahr: T € 1.912) ergebniswirksam realisiert. Die Zuwendungen
wurden überwiegend zur Stärkung von strukturschwachen Regionen in Deutschland gewährt.
Die sonstigen übrigen Erträge umfassen eine Vielzahl von Erträgen, deren Wertansätze im Einzelnen nur von untergeordneter Bedeutung sind.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
96
6 Sonstige betriebliche Aufwendungen
2014
T €
2013
T €
181.662
161.761
Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
8.578
4.810
Rückstellungszuführungen
2.617
3.892
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten
5.392
2.886
7.281
4.871
Währungsverluste
Periodenfremde Aufwendungen
Derivative Finanzinstrumente
14.825
3.499
Übrige
40.461
35.684
260.816
217.403
Die Währungsverluste enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und
Zahlungszeitpunkt aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Währungsverluste aus der Bewertung zum
Stichtagskurs sowie Verluste aus der Realisierung von Devisentermingeschäften im Hedge Accounting.
Die Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten beinhalten Wertberichtigungen auf
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting
designierten Devisentermingeschäften erfasst.
In den übrigen Aufwendungen ist eine Vielzahl von Aufwendungen mit Wertansätzen von im Einzelfall nur untergeordneter
Bedeutung enthalten.
7 Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen
Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:
Erträge aus at Equity bewerteten Finanzanlagen
Aufwendungen aus at Equity bewerteten Finanzanlagen
2014
T €
2013
T €
7.804
5.216
– 510
– 235
7.294
4.981
2014
T €
2013
T €
8 Finanzergebnis – netto
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen
Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen abzüglich erwarteter Erträge aus Planvermögen
3.099
5.201
– 45.362
– 39.807
(0)
(0)
– 30.418
– 30.686
– 72.681
– 65.292
davon aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:
Zinsertrag aus Abzinsung
Zinsaufwand aus Aufzinsung
704
282
– 3.141
– 3.639
Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung
97
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen den Zinsaufwand aus Finanzschulden. Im Übrigen
werden hier Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.
9 Sonstiges Finanzergebnis
Beteiligungsergebnis (ohne Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen)
2014
T €
2013
T €
51.186
4.893
Nettogewinne oder -verluste aus
– Krediten und Forderungen
0
0
– bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen Vermögenswerten
– 700
0
– zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten
– 186
– 615
– finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
0
0
50.300
4.278
In den Nettogewinnen oder -verlusten aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten sind T € 174 ent­
halten, die aus dem Abgang von Wertpapieren dieser Kategorie resultieren und den sonstigen Rücklagen des Eigenkapitals
entnommen wurden.
Die Zinsen aus derivativen Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen.
10 Ertragsteuern
Als Ertragsteuern werden im Inland die Körperschaftsteuer und die Gewerbeertragsteuer sowie im Ausland vergleichbare
ertragsabhängige Steuern ausgewiesen. Sie werden nach den für die einzelnen Unternehmen maßgeblichen Steuervorschriften ermittelt.
Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften
und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die Ermittlung erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode
und beruht auf der Anwendung der in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwarteten zukünftigen Steuer­
sätze. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen gesetzlichen Regelungen. Latente Steuer­
erstattungsansprüche werden saldiert, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche und -schulden
besteht und sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Der Ertragsteueraufwand einschließlich der latenten
Steuern setzt sich wie folgt zusammen:
Tatsächliche Ertragsteuern
2014
T €
2013
T €
104.209
110.948
Latente Steuern aus temporären Differenzen
– 8.457
3.464
Latente Steuern aus Verlustvorträgen
– 4.426
– 7.426
91.326
106.986
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
98
Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen entfallen die folgenden bilanzierten aktiven
latenten Steuererstattungsansprüche und passiven latenten Steuerschulden:
31. 12. 2014
aktiv
T €
31. 12. 2013
passiv
T €
aktiv
T €
passiv
T €
Immaterielle Vermögenswerte
6.786
43.823
5.055
31.945
Sachanlagen
1.626
156.672
2.445
151.255
71
8.045
1.021
1.017
56.478
6.093
49.097
6.739
6.329
10.584
9.289
5.797
Pensionsrückstellungen
174.879
187
99.729
92
Übrige Rückstellungen
18.751
1.172
15.311
1.744
Verbindlichkeiten
53.555
1.330
35.491
4.662
5
4.342
0
5.491
318.480
232.248
217.438
208.742
204.077
214.378
124.577
191.533
– 148.135
– 148.135
– 128.095
– 128.095
170.345
84.113
89.343
80.647
Finanzanlagen
Vorräte
Forderungen
Sonstige Posten
davon langfristig
Saldierung
Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche aus temporären Differenzen
Latente Steuern auf Steuergutschriften
Verlustvorträge (netto, nach Wertberichtigungen)
– 457
–
– 1.295
–
31.844
–
25.971
–
8.791
–
5.724
–
210.523
84.113
119.743
80.647
Der Betrag temporärer Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen
sowie aus Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen, für die gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerschulden bilanziert
wurden, beträgt T € 7.878 (Vorjahr: T € 10.875).
Die bestehenden nicht bilanzierten Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
innerhalb von einem Jahr
0
21
innerhalb von zwei Jahren
0
150
innerhalb von drei Jahren
526
1.580
innerhalb von vier Jahren
4.881
1.589
innerhalb von fünf Jahren oder später
1.466
4.854
6.873
8.194
unbegrenzt vortragsfähig
47.866
24.519
54.739
32.713
Der Betrag der latenten Steueransprüche, bei denen die Realisierung von zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen abhängt, die höher als die Ergebniseffekte aus der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen sind, und bei denen
das Unternehmen zuletzt Verluste erlitten hat, beträgt T € 7.843 (Vorjahr: T € 4.435). Der Ansatz dieser Ansprüche liegt
im Vorhandensein entsprechender Erwartungsrechnungen begründet, die eine Realisierung erwarten lassen.
Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung
99
Es wurden latente Steuern in Höhe von T € 140.683 (Vorjahr: T € 62.729) direkt im Eigenkapital erfasst. Im Wesentlichen
entfallen davon auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen T € 134.114 (Vorjahr: T € 62.525), auf Marktwertveränderungen von Wertpapieren T € – 11 (Vorjahr: T € – 2)
und auf Marktwertveränderungen von als Cashflow Hedge designierten derivativen Finanzinstrumenten T € 1.120
­(Vorjahr: T € 206).
Der Steuersatz der B. Braun Melsungen AG beträgt 28,3 % (Vorjahr: 28,3 %). Der sich bei Anwendung des Steuersatzes
der B. Braun Melsungen AG ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:
Steuersatz der B. Braun Melsungen AG
Ergebnis vor Ertragsteuern
Erwartete Ertragsteuern bei Steuersatz des Mutterunternehmens
Unterschiede aus abweichenden Steuersätzen
Anpassung latenter Steuererstattungsansprüche und -schulden aufgrund von Steuersatzänderungen
Steuerminderungen aufgrund von steuerfreien Erträgen
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen
Gewerbesteuerhinzurechnung/-kürzung sowie ähnliche ausländische Sachverhalte
2014
T €
2013
T €
28,3 %
28,3 %
407.639
422.481
– 115.239
– 119.393
4.291
838
3.750
528
27.715
15.769
– 17.457
– 18.115
– 1.459
– 1.463
Definitive Quellensteuern auf Gewinnausschüttungen
– 959
– 1.330
Steuergutschriften („Tax Credits“)
4.560
16.933
Steueraufwand, der frühere Perioden betrifft
1.005
– 10
Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche
– 1.476
– 164
Ergebnisse von Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden
1.367
1.036
Sonstige Steuereffekte
2.576
– 1.615
– 91.326
– 106.986
22,4 %
25,3 %
Tatsächlicher Steueraufwand
Effektiver Steuersatz
Der im Vergleich zum Vorjahr niedrigere effektive Steuersatz ist im Wesentlichen auf Einmaleffekte aus Steuergutschriften
für Investitionen in Produktionsanlagen in Malaysia sowie aus steuerfreien Erträgen in Deutschland zurückzuführen.
11 Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich nach IAS 33 (Earnings per Share) aus der Division des Konzernjahresüberschusses
nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Die Zahl der dividenden­
berechtigten Aktien blieb im Verlauf des Geschäftsjahres mit 19.404.000 konstant. Weder zum 31. Dezember 2014 noch
zum 31. Dezember 2013 standen Aktien aus, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten. Das Ergebnis je Aktie beträgt
€ 15,21 (Vorjahr: € 15,14).
Die in 2014 gezahlte Dividende für das vorangegangene Geschäftsjahr betrug € 32 Mio. (Vorjahr: € 24 Mio.) Die in 2014
gezahlte Dividende je Aktie betrug € 1,65 (Vorjahr: € 1,24). Die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende
für das Geschäftsjahr 2014 beträgt € 1,65 je Aktie. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch
die Aktionäre auf der am 24. März 2015 stattfindenden Hauptversammlung. In diesem Konzernabschluss wird diese
­Dividendenverbindlichkeit nicht berücksichtigt.
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100
12 Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Materialaufwand
In den Umsatzkosten sind die folgenden Materialaufwendungen enthalten:
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
sowie für bezogene Waren
2014
T €
2013
T €
2.095.815
1.941.831
Der in der Berichtsperiode in den Umsatzkosten erfasste Aufwand für die Wertberichtigung von Vorräten beträgt T € 30.860
(Vorjahr: T € 24.002), der Betrag der im Geschäftsjahr erfassten Wertaufholung (Erhöhung des Nettoveräußerungswerts)
T € 9.214 (Vorjahr: T € 8.703).
Leasingzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen
Geleistete Leasingzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen
2014
T €
2013
T €
81.274
70.921
In den Leasingzahlungen des „operating lease“ sind Zahlungen aus Untermietverhältnissen in Höhe von T € 1.054 (Vorjahr:
T € 1.073) enthalten. Die Leasingaufwendungen werden überwiegend den Umsatzkosten zugeordnet.
Personalaufwand / Personalstruktur
In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die folgenden Personalaufwendungen verrechnet:
Personalaufwand
2014
T €
2013
T €
1.693.096
1.566.984
267.592
247.603
70.601
70.711
2.031.289
1.885.298
Produktion
33.234
30.413
Marketing und Vertrieb
Entgelte
Soziale Abgaben
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
Mitarbeiter nach Funktionen (Jahresdurchschnitt, einschl. Aushilfen)
11.956
11.274
Forschung und Entwicklung
1.698
1.556
Technik und Verwaltung
5.308
5.024
52.196
48.267
3.187
2.827
davon Teilzeitbeschäftigte
Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen ergeben. Sie sind
als Bestandteil des Zinsergebnisses ausgewiesen.
Der Jahresdurchschnitt der Mitarbeiter wird unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der Erst- bzw. Endkonsolidierung zeitanteilig berechnet. In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem jeweiligen
Beteiligungsanteil enthalten.
Auf die erstmalig konsolidierten Gesellschaften entfielen im Jahresdurchschnitt 2014 697 Mitarbeiter, in 2013 339 Mit­
arbeiter.
Erläut erungen der Konzern - G ewinn - und -Verlus t r e c hnung
101
13 Gesamthonorar des Abschlussprüfers
Für die im Geschäftsjahr 2014 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers wurden
folgende Honorare weltweit als Aufwand erfasst:
2014
T €
2013
T €
Abschlussprüfungen
4.541
4.162
davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland
1.020
958
52
68
4
4
andere Bestätigungsleistungen
davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland
Steuerberatungsleistungen
1.023
939
davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland
288
241
Sonstige Leistungen
613
384
davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland
265
1
6.229
5.553
1.577
1.204
davon PricewaterhouseCoopers AG, Deutschland
Der Posten Honorare für Abschlussprüfungen enthält die gesamten an PricewaterhouseCoopers gezahlten und noch zu
zahlenden Honorare samt Auslagen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung des Jahresabschlusses der
B. Braun Melsungen AG und deren Tochterunternehmen. Honorare für Bestätigungsleistungen betreffen überwiegend
Prüfungen im Rahmen von Akquisitionen und Desinvestitionen, die Prüfung des internen Kontrollsystems, insbesondere
von IT-Systemen, sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtlichen Vorgaben. Der Posten
Steuerberatungsleistungen umfasst insbesondere Honorare für Beratung im Zusammenhang mit der Erstellung von
Steuererklärungen, die Prüfung von Steuerbescheiden, die Unterstützung bei Betriebsprüfungen oder anderen Anfragen
der Steuerbehörden sowie die Steuerberatung im Zusammenhang mit Transferpreisen.
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102
Erläuterungen der Konzernbilanz
14 Immaterielle Vermögenswerte
Anschaffungs- oder
Herstellungskosten
Erworbene
Geschäfts- oder
Firmenwerte
Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte
und ähnliche
Rechte
Selbst
geschaffene
immaterielle
Vermögenswerte
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
T €
T €
T €
T €
T €
103.331
340.481
56.128
59.725
559.665
Währungsveränderungen
– 9.287
– 11.766
– 2.401
– 24
– 23.478
Zugänge zum Konsolidierungskreis
29.500
16.232
0
0
45.732
01. 01. 2013
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis
0
0
0
0
0
Zugänge
0
15.943
10.021
25.742
51.706
Umbuchungen
0
6.717
0
– 5.420
1.297
Zuschreibungen
0
0
0
0
0
Abgänge
0
– 4.314
– 45
– 222
– 4.581
123.544
363.293
63.703
79.801
630.341
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
Währungsveränderungen
– 6.007
9.872
8.197
– 22
12.040
Zugänge zum Konsolidierungskreis
51.980
34.321
0
4
86.305
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis
0
– 247
0
0
– 247
Zugänge
0
18.177
13.805
39.948
71.930
Umbuchungen
0
14.777
0
– 10.741
4.036
Zuschreibungen
0
0
0
0
0
Abgänge
0
– 18.665
0
– 120
– 18.785
169.517
421.528
85.705
108.870
785.620
Kumulierte Abschreibungen 2014
503
256.681
13.810
0
270.994
Kumulierte Abschreibungen 2013
503
233.649
10.453
0
244.605
Buchwerte 31. 12. 2014
169.014
164.847
71.895
108.870
514.626
Buchwerte 31. 12. 2013
31. 12. 2014
123.041
129.644
53.250
79.801
385.736
Abschreibungen des Geschäftsjahres
0
32.277
2.024
113
34.414
davon außerplanmäßig
0
906
1.565
0
2.471
Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von € 34,4 Mio. (Vorjahr: € 34,6 Mio.)
erfolgswirksam über die Funktionskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Der B. Braun-Konzern hat im Geschäftsjahr Entwicklungskosten in Höhe von € 13,8 Mio. (Vorjahr: € 10,0 Mio.) aktiviert.
Die für die Aktivierung erforderlichen Voraussetzungen wurden kumulativ erfüllt.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf Cash Generating Units (zahlungsmittelgenerierende Einheiten) verteilt. Jede dieser Cash Generating Units stellt die Investition des Konzerns nach Geschäftsbereich
und Tätigkeitsland dar.
Erläut erungen der Konzernbilanz
103
Eine Zusammenfassung der Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten sowie die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen sind im Folgenden dargestellt:
Hospital Care
Aesculap
OPM
Gesamt
T €
B. Braun
Avitum
T €
T €
T €
45.218
5.130
19.153
53.540
123.041
Umsatzwachstum p. a.
Diskontierungssatz
3,2 %
2,9 %
2,7 %
3,5 %
7,6 %
7,5 %
7,1 %
8,1 %
43.113
9.627
19.153
97.121
Umsatzwachstum p. a.
2,6 %
2,2 %
2,1 %
2,6 %
Diskontierungssatz
8,0 %
7,9 %
7,6 %
8,4 %
T €
31.12. 2013
Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte
31.12. 2014
Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte
169.014
Der erzielbare Betrag einer CGU bestimmt sich durch Ermittlung ihrer Nutzungswerte. Diese Berechnungen basieren
auf prognostizierten Cashflows, die aus der vom Management verabschiedeten Dreijahreserwartungsrechnung abgeleitet
werden.
Das Management hat die budgetierte Bruttomarge basierend auf Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen
bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung bestimmt. Die gewogenen durchschnittlichen Wachstumsraten stimmen
weitgehend mit denen der Voraussagen aus Industrieberichten überein. Die genutzten Diskontierungszinssätze sind Vorsteuerzinssätze und reflektieren die spezifischen Risiken der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.
Läge die tatsächliche Bruttomarge zukünftig 10 % unter der nach Schätzung des Managements am 31. Dezember 2014
erwarteten Bruttomarge, hätte sich ebenfalls keine Wertminderung auf die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte
ergeben. Gleiches gilt, wenn der Abzinsungssatz, der bei der Berechnung des DCF angewendet wurde, um 10 % über der
Schätzung des Managements gelegen hätte.
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104
15 Sachanlagen
Anschaffungs- oder
Herstellungskosten
01. 01. 2013
Währungsveränderungen
Zugänge zum Konsolidierungskreis
Zugänge
Grundstücke
und Gebäude
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- u.
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Gesamt
T €
T €
T €
T €
T €
1.410.221
2.159.534
744.919
558.569
4.873.243
– 32.097
– 66.462
– 36.519
– 19.717
– 154.795
3.055
1.341
3.525
0
7.921
48.429
103.925
58.819
297.134
508.307
Umbuchungen
83.669
78.878
40.660
– 204.503
– 1.296
Abgänge
– 6.135
– 26.387
– 36.684
– 15.727
– 84.933
1.507.142
2.250.829
774.720
615.756
5.148.447
25.105
65.887
15.390
15.726
122.108
9.691
2.128
10.528
250
22.597
80.185
121.799
75.772
366.031
643.787
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
Währungsveränderungen
Zugänge zum Konsolidierungskreis
Zugänge
Umbuchungen
147.920
180.372
28.263
– 360.591
– 4.036
Abgänge
– 19.609
– 38.920
– 39.103
– 3.121
– 100.753
31. 12. 2014
1.750.434
2.579.375
864.494
634.051
5.828.354
Kumulierte Abschreibungen 2014
493.980
1.473.407
557.566
849
2.525.802
Kumulierte Abschreibungen 2013
441.722
1.306.246
503.660
191
2.251.819
Buchwerte 31. 12. 2014
1.256.454
1.105.968
306.928
633.202
3.302.552
Buchwerte 31. 12. 2013
1.065.420
944.583
271.060
615.565
2.896.628
46.898
162.161
73.603
984
283.646
149
1.436
94
984
2.663
Abschreibungen des Geschäftsjahres
davon außerplanmäßig
Zum Geschäftsjahresende bestanden keine unerfüllten Bedingungen oder Erfolgsunsicherheiten, die eine Korrektur des
Bilanzansatzes erforderlich machten.
Die im Geschäftsjahr aktivierten Fremdkapitalkosten betragen T € 4.713 (Vorjahr: T € 5.965). Der der Berechnung zugrunde
gelegte Zinssatz beträgt 2,2 % (Vorjahr: 3,9 %).
In der Bilanz werden vermögenswertbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Höhe von T € 1.459
(Vorjahr: T € 2.483) von den Buchwerten der entsprechenden Vermögenswerte abgesetzt. Der derzeitige Buchwert von
Sachanlagen, die mittels Zuwendungen der öffentlichen Hand angeschafft wurden, beträgt T € 43.142 (Vorjahr: T € 65.504).
Erläut erungen der Konzernbilanz
105
16 Finanzierungsleasing
Die immateriellen Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen schließen folgende Beträge ein, bei denen der Konzern
Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing ist:
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
Kumulierte Abschreibung
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
680
603
– 142
– 114
Gebäude
133.581
135.201
Kumulierte Abschreibung
– 42.102
– 40.030
Technische Anlagen und Maschinen
7.169
11.353
Kumulierte Abschreibung
– 4.738
– 7.045
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
11.218
10.245
Kumulierte Abschreibung
– 7.850
– 7.104
Nettobuchwert
97.816
103.109
Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen haben folgende Fälligkeiten:
31. 12. 2014
31. 12. 2013
Nominalwert
Abzinsungsbetrag
Barwert
Nominalwert
Abzinsungsbetrag
Barwert
T €
T €
T €
T €
T €
T €
Bis zu 1 Jahr
11.013
2.724
8.289
11.426
3.114
8.312
Nach mehr als 1 und
bis zu 5 Jahren
30.508
7.527
22.981
36.322
9.239
27.083
Nach mehr als 5 Jahren
40.334
3.318
37.016
43.982
4.918
39.064
81.855
13.569
68.286
91.730
17.271
74.459
Die zwei größten Finanzierungsleasingverträge betreffen die Immobilie der LIFE -Fabrik der Sparte Hospital Care (Buchwert € 28,2 Mio.) sowie die Benchmark-Factory der Sparte Aesculap (Buchwert € 16,1 Mio.). Die Leasingvereinbarungen
weisen unterschiedliche Konditionen, Zinsanpassungsklauseln und Ankaufsoptionen auf.
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106
17 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und Gemeinschaftsunternehmen sowie
sonstige Finanzanlagen
Der B. Braun-Konzern ist mit 18,01 % an der Rhön-Klinikum AG mit Sitz in Bad Neustadt an der Saale beteiligt. Die
Rhön-Klinikum AG ist eine private börsennotierte Betreibergesellschaft von Krankenhäusern, Kliniken und Medizinischen
Versorgungszentren (MVZ). Ein maßgeblicher Einfluss des B. Braun-Konzerns auf die Gesellschaft leitet sich aus der
Höhe des Stimmrechtsanteils und einer Organvertretung im Aufsichtsrat der Gesellschaft ab. Die Beteiligung wird aus
diesen Gründen seit dem 1. Juli 2014 erstmalig nach der Equity-Methode bewertet.
Die zusammengefassten Finanzinformationen der Gesellschaft stellen sich wie folgt dar:
Vermögen
Schulden
Eigenkapital
Erlöse
Gewinn / Verlust
Gesamtergebnis
Erhaltene
Dividenden
T €
T €
T €
T €
T €
T €
T €
3.426.182
2.203.753
1.222.429
314.809
18.756
18.756
6.223
2014
Rhön-Klinikum AG
Da das Jahresergebnis 2014 der Rhön-Klinikum AG zum Berichtszeitpunkt des B. Braun-Konzerns nicht vorlag, wurde
dieses auf Basis des Ergebnisses des dritten Quartals geschätzt. Die angegebenen Bilanzwerte basieren auf dem Abschluss
des dritten Quartals. Der beizulegende Zeitwert der Beteiligung beträgt zum Bilanzstichtag € 305,9 Mio.
Die Überleitung der Finanzinformationen auf den Buchwert des Konzernanteils stellen sich wie folgt dar:
Nettobuchwert
01. 07. 2014
Gewinn / Verlust
Kapitalherabsetzung
Nettobuchwert
30. 09. 2014
Anteil am
Kapital
18,01 %
Veränderung
aufgrund
Kapital­
herabsetzung
Geschäftsoder
Firmenwert
Buchwert
31. 12. 2014
T €
T €
T €
T €
T €
T €
T €
T €
2.843.112
18.309
– 1.654.781
1.206.640
217.316
56.970
3.783
278.069
2014
RhönKlinikum AG
Die Anteile des Konzerns an seinen sonstigen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stellen sich
wie folgt dar:
2014
T €
2013
T €
51.688
47.933
1.638
3.108
Sonstige assoziierte Unternehmen
Buchwert der Anteile
Anteil am Gewinn / Verlust
Anteil am sonstigen Ergebnis
Anteil am Gesamtergebnis
0
0
1.638
3.108
1.726
1.391
– 38
59
Gemeinschaftsunternehmen
Buchwert der Anteile
Anteil am Gewinn / Verlust
Anteil am sonstigen Ergebnis
Anteil am Gesamtergebnis
0
0
– 38
59
Erläut erungen der Konzernbilanz
107
Zum 31. Dezember 2014 umfassen die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen einen Geschäfts- oder Firmenwert in
Höhe von € 16,5 Mio. (Vorjahr: € 10,6 Mio.).
Anschaffungskosten
01. 01. 2013
Währungsveränderungen
Zugänge zum Konsolidierungskreis
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis
Zugänge
Umbuchungen
Zuschreibungen
Abgänge
Marktwertanpassung
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
Währungsveränderungen
Zugänge zum Konsolidierungskreis
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis
Zugänge
Umbuchungen
Nach der
Equity-Methode
bilanzierte
Finanzanlagen
Übrige
Beteiligungen
Ausleihungen an
Unternehmen,
mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Wertpapiere des
Anlage­
vermögens
Sonstige
Ausleihungen
Gesamt
T €
T €
T €
T €
T €
T €
44.297
24.530
1.582
737
18.301
89.447
0
0
– 70
0
– 19
– 89
81
– 43.441
0
0
0
– 43.360
0
0
0
0
0
0
4.856
37.287
203
424.786
2.289
469.421
0
10.848
0
0
– 10.848
0
0
0
0
0
0
0
– 1.301
– 9.067
0
0
– 3.854
– 14.222
0
0
0
18.378
0
18.378
47.933
20.157
1.715
443.901
5.869
519.575
0
0
14
0
2
16
1.722
3
0
0
0
1.725
0
– 102.189
0
0
0
– 102.189
7.057
104.179
63
99.779
4.520
215.598
0
274.771
0
0
– 274.771
0
Zuschreibungen
0
0
0
0
0
0
Abgänge
0
– 3.744
0
– 249.792
– 944
– 254.480
Marktwertanpassung
31. 12. 2014
Kumulierte Abschreibungen 2014
Kumulierte Abschreibungen 2013
0
0
0
– 18.394
0
– 18.394
331.483
18.406
1.792
723
9.447
361.851
0
29
0
0
20
49
0
29
0
1
20
50
Buchwerte 31. 12. 2014
331.483
18.377
1.792
723
9.427
361.802
Buchwerte 31. 12. 2013
47.933
20.128
1.715
443.900
5.849
519.525
0
0
0
– 1
700
699
Abschreibungen des Geschäftsjahres
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108
18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Überfälligkeitsanalyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
a) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht wertgemindert sind
Summe
Noch nicht
fällig
Überfällig
bis 30 Tage
Überfällig von
31 bis 60 Tage
Überfällig von
61 bis 90 Tage
Überfällig von
91 bis 180 Tage
Überfällig mehr
als 180 Tage
941.407
636.519
90.317
34.400
25.145
46.854
108.172
965.458
702.327
78.118
39.841
29.468
53.357
62.347
31. 12. 2013
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
31. 12. 2014
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Ein wesentlicher Teil der überfälligen nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfällt auf
Forderungen an Sozialversicherungsträger sowie staatliche Unternehmen oder Unternehmen mit öffentlich-rechtlicher
Trägerschaft. Der Rückgang der mehr als 180 Tage überfälligen Forderungen resultiert im Wesentlichen aus Forderungen
gegen staatliche Krankenhäuser in den Ländern Spanien und Portugal.
b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die einzelwertberichtigt sind
Summe
Noch nicht
fällig
Überfällig
bis 30 Tage
Überfällig von
31 bis 60 Tage
Überfällig von
61 bis 90 Tage
Überfällig von
91 bis 180 Tage
Überfällig mehr
als 180 Tage
31. 12. 2013
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Wertberichtigungen
Buchwert
52.938
14.952
3.797
1.635
699
3.099
28.756
– 23.204
– 3.924
– 1.396
– 641
– 442
– 1.008
– 15.793
29.734
11.028
2.401
994
257
2.091
12.963
49.287
14.378
3.649
1.230
1.794
3.605
24.631
– 21.056
– 3.380
– 1.410
– 611
– 367
– 1.122
– 14.166
28.231
10.998
2.239
619
1.427
2.483
10.465
31. 12. 2014
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Wertberichtigungen
Buchwert
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Erläut erungen der Konzernbilanz
109
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:
Stand der Wertberichtigungen am 1. Januar
Währungsveränderung
2014
T €
2013
T €
27.295
36.473
495
– 1.288
Zuführungen
10.865
7.973
Verbrauch
– 4.553
– 3.906
Auflösungen
– 5.936
– 11.957
Stand der Wertberichtigungen am 31. Dezember
28.166
27.295
davon Einzelwertberichtigungen
21.056
23.203
7.110
4.092
davon pauschalierte Einzelwertberichtigungen
Der Gesamtbetrag der Zuführungen setzt sich zusammen aus Zuführungen auf Grund von Einzelwertberichtigungen und
pauschalierten Einzelwertberichtigungen.
In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie die Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:
Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen
Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen
2014
T €
2013
T €
12.227
10.045
4.253
3.374
Der beizulegende Zeitwert der erhaltenen Sicherheiten beträgt T € 4.139 (Vorjahr: T € 4.120). Bei den Sicherheiten handelt
es sich überwiegend um Zahlungsgarantien mit Laufzeiten bis zum Dezember 2015.
Im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gibt es keine Konzentration hinsichtlich einzelner Kunden,
Währungen oder geografischer Merkmale. Die höchste Forderung an einen Kunden entspricht ca. 1 % der ausgewiesenen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms (ABS -Programm) mit einem Volumen von bis zu € 100 Mio. haben
B. Braun-Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2014 Forderungen in Höhe von € 71,9 Mio. (Vorjahr: € 85,1 Mio.)
­verkauft. Grundlage für die Transaktion ist die Abtretung von Handelsforderungen einzelner B. Braun-Unternehmen im
Rahmen einer stillen Zession an eine strukturierte Einheit. Eine strukturierte Einheit ist nach IFRS 10 dann zu konsoli­
dieren, wenn die Kriterien für eine Beherrschung dieser Gesellschaft erfüllt sind (IFRS 10.B2). Das Vorliegen eines Beherrschungsverhältnisses setzt Entscheidungsmacht und variable Rückflüsse sowie eine Verknüpfung zwischen beiden
­voraus. Da B. Braun nicht an der Variabilität der strukturierten Einheit partizipiert, ist diese Gesellschaft nicht im Konzernabschluss zu konsolidieren.
Die Anforderungen an einen Forderungsabgang nach IAS 39.15 werden erfüllt, da die Forderungen gemäß IAS 39.18 a
übertragen werden. Die Prüfung von IAS 39.20 ergibt, dass weder nahezu alle Chancen und Risiken übertragen noch
­zurückbehalten worden sind. Die Kontrolle über die Forderungen ist bei B. Braun verblieben, da eine Weiterveräußerung
der Forderungen für strukturierte Einheit wirtschaftlich nachteilig ist. Gemäß IAS 39.30 ist folglich das verbleibende
anhaltende Engagement (continuing involvement) von B. Braun zu erfassen. Dieses umfasst zum einen den maximalen
Betrag, den B. Braun aus der übernommenen Ausfallgarantie im ersten bzw. dritten Rang eventuell zurückzahlen müsste
(T € 1.381, Vorjahr: T € 1.687). Zum anderen werden die maximal zu erwartenden Zinszahlungen bis zum Zahlungseingang
in Bezug auf den Buchwert der übertragenen Forderungen bilanziert (T € 199, Vorjahr: T € 340). Der beizulegende Zeitwert
der Garantie bzw. der zu übernehmenden Zinszahlungen wurde mit T € 91 (Vorjahr: T € 145) angesetzt und erfolgswirksam
als sonstige Verbindlichkeit passiviert.
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110
19 Sonstige Vermögenswerte
31. 12. 2014
Sonstige Steuerforderungen
Forderungen an Sozialversicherungsträger
Forderungen an Mitarbeiter
31. 12. 2013
Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
> 1 Jahr
Restlaufzeit
< 1 Jahr
Restlaufzeit
> 1 Jahr
T €
T €
T €
T €
46.303
0
44.726
0
777
451
1.553
325
390
3.846
349
3.932
Geleistete Anzahlungen
10.083
417
12.051
182
Rechnungsabgrenzungsposten
36.686
3.505
25.809
2.816
97.695
4.722
88.071
3.713
29.474
0
14.875
0
7.793
0
5.632
0
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere
Zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere
15.748
0
13.421
0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
77.085
20.587
69.013
20.113
130.100
20.587
102.941
20.113
227.795
25.309
191.012
23.826
Unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten werden im Wesentlichen gewährte Kredite ausgewiesen.
Hinsichtlich des Bestands der sonstigen Forderungen deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die
Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Am Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen
Überfälligkeiten oder Wertberichtigungen.
20 Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
245.227
224.894
Wertberichtigungen
– 14.607
– 12.866
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe – netto
230.620
212.028
Unfertige Erzeugnisse
163.502
144.454
Wertberichtigungen
Unfertige Erzeugnisse – netto
– 5.048
– 5.748
158.454
138.706
Fertige Erzeugnisse, Waren
682.589
608.005
Wertberichtigungen
– 65.947
– 57.218
Fertige Erzeugnisse, Waren – netto
616.642
550.787
1.005.716
901.521
Wie im Vorjahr wurden keine Vorräte als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet.
21 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige hochliquide finanzielle
Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal
drei Monaten und Kontokorrentkredite. In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als Verbindlichkeiten
­gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.
Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.
Erläut erungen der Konzernbilanz
111
22 Gezeichnetes Kapital
Mit Wirkung vom 2. April 2014 hat die B. Braun Melsungen AG das Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln von € 600 Mio.
auf € 800 Mio. ohne Ausgabe neuer Aktien erhöht. Das Grundkapital ist in 19.404.000 nennbetragslose auf den Inhaber
lautende Stückaktien eingeteilt, welche voll eingezahlt sind. Eine nennbetragslose Stückaktie entspricht rechnerisch
­einem Anteil am gezeichneten Kapital von € 41,23.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2018 das Grundkapital um bis zu
€ 100 Mio. durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Geldeinlagen
zu erhöhen.
23 Kapital- und Gewinnrücklagen
Die Kapitalrücklage enthält das Agio aus vorangegangenen Kapitalerhöhungen der B. Braun Melsungen AG.
Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren enthalten die Gewinnrücklagen den Konzern­
jahresüberschuss abzüglich der nicht beherrschenden Anteile. Die in den Gewinnrücklagen enthaltene gesetzliche Rücklage
beträgt € 29,4 Mio.
Entwicklung der
sonstigen Rücklagen
01. 01. 2013
Rücklage für
Cashflow
Hedges
Marktbewertung von zur
Veräußerung
verfügbaren
Wertpapieren
Rücklage für
Währungsumrechnungsdifferenzen
Gesamt
T €
T €
T €
T €
– 1.762
– 21
– 13.211
– 14.994
0
18.303
0
18.303
– 83
0
0
– 83
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen
nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren
Sicherungsinstrument aus der Absicherung
von Zahlungsströmen
Veränderung aus der Währungsumrechnung
Summe
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
0
0
– 137.814
– 137.814
– 83
18.303
– 137.814
– 119.594
– 1.845
18.282
– 151.025
– 134.588
0
– 18.277
0
– 18.277
– 2.871
0
0
– 2.871
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen
nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren
Sicherungsinstrument aus der Absicherung
von Zahlungsströmen
Veränderung aus der Währungsumrechnung
0
0
68.107
68.107
Summe
– 2.871
– 18.277
68.107
46.959
31. 12. 2014
– 4.716
5
– 82.918
– 87.629
Die Entwicklung der übrigen Bestandteile des Eigenkapitals kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen
werden.
Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der
die entsprechende Beschlussfassung erfolgt.
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112
24 Nicht beherrschende Anteile
Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen.
Fremdanteile bestehen insbesondere bei der Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen, der B. Braun Medical AG,
­Emmenbrücke/Schweiz, und der B. Braun Austria Ges.m.b.H., Maria Enzersdorf / Österreich. Die zusammengefassten
­Finanzinformationen dieser Tochterunternehmen vor zwischenbetrieblicher Eliminierung stellen sich wie folgt dar:
Vermögen
Schulden
Erlöse
T €
T €
T €
51.556
29.462
64.680
2013
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich
B. Braun Medical AG, Schweiz
64.237
22.220
59.231
310.028
95.516
260.523
425.821
147.198
384.434
56.772
34.572
65.977
2014
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich
B. Braun Medical AG, Schweiz
67.211
23.810
58.112
337.085
125.098
268.221
461.068
183.480
392.310
25 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
1.098.474
798.464
Für das Geschäftsjahr 2015 werden Zahlungen in Höhe von € 35,4 Mio. erwartet. Davon entfallen € 10,1 Mio. auf Beiträge
in die externen Planvermögen und € 25,3 Mio. auf Leistungen, die direkt vom Arbeitgeber an die Versorgungsberechtigten
ausgezahlt werden.
Im Konzern bestehen Zusagen auf betriebliche Altersversorgungsleistungen, die im Rahmen von Beitrags- und Leistungsplänen erbracht werden.
Bei den Beitragsplänen geht der Konzern über die Zahlung eines Beitrages hinaus keine weitere Verpflichtung ein. Die
Aufwendungen hierfür werden im operativen Ergebnis in Höhe des gezahlten Beitrages erfasst und belaufen sich im
­abgelaufenen Geschäftsjahr auf € 19,2 Mio. (Vorjahr: € 19,0 Mio.). Des Weiteren werden in einer Vielzahl von Ländern
(einschließlich Deutschland) Beiträge für eine gesetzliche Grundversorgung der Arbeitnehmer geleistet. Da hierbei
­unterschiedliche Sozialversicherungsleistungen abgedeckt werden, können keine exakten Angaben zu dem Teil gemacht
werden, der auf reine Altersversorgungsleistungen entfällt. Diese Aufwendungen sind in der in Textziffer 12 „Personalaufwand“ dargestellten Position „Soziale Abgaben“ enthalten.
Die Ansprüche der Mitarbeiter aus den Leistungsplänen beruhen auf gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen.
Erläut erungen der Konzernbilanz
113
hierauf
entfallende(r)
Gewinn /
Verlust
sonstiges
Ergebnis
Gesamtergebnis
Cash Flow
nicht
beherrschende
Anteile
Gewinn /
Verlust
Dividende
T €
T €
T €
T €
%
T €
T €
1.130
– 933
197
– 2
40
452
485
10.513
– 532
9.981
24
40
4.205
3.200
19.187
– 9.725
9.462
– 521
49
9.402
4.777
30.830
– 11.190
19.640
– 499
14.059
8.462
1.664
– 1.406
258
– 5
40
666
440
10.419
– 1.068
9.351
37
40
4.168
3.400
23.491
– 30.038
– 6.547
– 1.689
49
11.511
4.836
35.574
– 32.512
3.062
– 1.657
16.344
8.676
Bei den auf gesetzlichen Regelungen basierenden Leistungsplänen handelt es sich im Wesentlichen um im Ausland
­bestehende Leistungsverpflichtungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die in Form eines Kapitalbetrages erbracht
werden. Die Leistungshöhe ergibt sich überwiegend in Abhängigkeit von der Dienstzeit und der Höhe des zuletzt bezogenen Gehalts.
Rund 70 % der Pensionsverpflichtung im Konzern entfallen auf inländische Versorgungszusagen. Hierbei handelt es sich
im Wesentlichen um Zusagen auf lebenslange Rentenleistungen, die im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen
der Altersgrenze erbracht werden. Die wesentlichen inländischen Versorgungspläne für Mitarbeiter mit Eintritt ab 1992
sind altersabhängige beitragsorientierte Bausteinpläne. Mitarbeitern mit Eintritt vor 1992 wurden bis auf wenige Ausnahmen endgehaltsabhängige Zusagen erteilt.
Die Finanzierung der Altersversorgung im Inland erfolgt im Wesentlichen über Pensionsrückstellungen.
Rund 10 % der Pensionsverpflichtung entfallen auf Versorgungszusagen in der Schweiz. Die Leistungen werden als lebenslange Rentenleistungen erbracht und im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen der Altersgrenze gewährt. Bei
den Pensionszusagen handelt es sich um beitragsorientierte Pläne mit gesetzlich vorgeschriebenen Verrentungssätzen
auf Basis impliziter Zinsgarantien.
Rund 10 % der Pensionsverpflichtung entfallen auf Versorgungszusagen in den USA . Hier handelt es sich um Renten­
zusagen mit Kapitalwahloption. Die Leistungen werden bei Invalidität, Tod oder Erreichen der Altersgrenze gewährt.
Bei der Zusage handelt es sich im Wesentlichen um einen Karrieredurchschnittsgehaltsplan für die bis 1998 erdienten
Leistungen. Die Leistungszuwächse seither erfolgen als Cash Balance Plan.
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114
Die Finanzierung der Altersversorgung in der Schweiz und den USA erfolgt über landestypische externe Pensions­
einrichtungen. In beiden Ländern bestehen grundsätzlich Mindestfinanzierungsanforderungen. Diese können in seltenen
Fällen die Festlegung zukünftiger Finanzierungsbeiträge beeinflussen.
Die zugesagten Leistungen bergen für den B. Braun-Konzern neben dem Langlebigkeitsrisiko, dem Rentenanpassungs­
risiko und dem Gehaltssteigerungsrisiko auch Kapitalmarktrisiken, die sowohl Auswirkungen auf die Erträge aus dem
Planvermögen als auch auf den Rechnungszins haben können.
Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am Bilanzstichtag erdienten
Anteils an der Versorgungsleistung unter Berücksichtigung künftiger Trendannahmen (Defined Benefit Obligation)
­abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts des externen Planvermögens. Die Defined Benefit Obligation
wird unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method) berechnet. Der Zinssatz zur
­Ermittlung der Barwerte entspricht im Regelfall den Zinssätzen laufzeitkongruenter hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen.
Der Rückstellungsbetrag in der Bilanz ermittelt sich wie folgt:
Barwert der Pensionsverpflichtung
Externes Planvermögen
Unter- bzw. Überdeckung
Effekt aus Vermögenswertlimitierung
Pensionsrückstellung (Netto)
davon Aktivum
davon Passivum
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
1.366.903
1.032.283
– 268.429
– 234.096
1.098.474
798.187
0
277
1.098.474
798.464
502
8
1.098.976
798.472
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
277
0
Die Vermögenswertlimitierung im Geschäftsjahr entwickelte sich wie folgt:
Vermögenswertlimitierung zu Beginn des Jahres
Zins auf den Effekt der Vermögenswertlimitierung
Veränderung der Vermögenswertlimitierung
13
0
– 299
272
Effekte aus der Währungsumrechnung
9
5
Vermögenswertlimitierung am Ende des Jahres
0
277
Erläut erungen der Konzernbilanz
115
Der in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltene Aufwand setzt sich wie folgt zusammen:
2014
T €
2013
T €
laufender Dienstzeitaufwand
36.414
35.243
Planänderungen / nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
– 2.342
– 314
(Gewinne) / Verluste aus Planabgeltungen / Planwegfall
Dienstzeitaufwand
1
20
34.073
34.949
Zinsaufwand auf die Pensionsverpflichtung
39.050
37.487
Zinsertrag auf das externe Planvermögen
– 8.645
– 6.802
0
0
Zinsertrag auf Erstattungsansprüche
Zins auf die Vermögenswertlimitierung
Nettozinsaufwand aus der Versorgungsverpflichtung
Verwaltungskosten und Steuern
13
0
30.418
30.685
721
724
Pensionsaufwendungen aus Leistungsplänen
65.212
66.358
davon operatives Ergebnis
34.794
35.673
davon Finanzergebnis
30.418
30.685
Pensionsaufwendungen aus Beitragsplänen
19.239
19.005
Pensionsaufwendungen
84.451
85.363
Die Überleitung der Pensionsverpflichtung und des externen Planvermögens stellt sich wie folgt dar:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
1.032.283
1.031.366
laufender Dienstzeitaufwand
36.414
35.243
Planänderungen / (nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand)
– 2.342
– 314
Barwert der Verpflichtung zu Beginn des Jahres
Effekte aus Planabgeltung / Planwegfall
Zinsaufwand auf die Versorgungsverpflichtung
gezahlte Renten- und Kapitalbeträge ohne Administrationskosten
1
20
39.050
37.487
– 42.486
– 39.320
Abgeltungszahlungen
– 190
– 20
Arbeitnehmerbeiträge
3.673
3.489
271.362
– 21.852
Effekte aus geänderten finanziellen Annahmen
Effekte aus geänderten demografischen Annahmen
1.189
– 676
Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen
9.104
– 3.234
Effekte aus Übertragungen
2.306
8
Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen
Effekte aus der Währungsumrechnung
Barwert der Verpflichtung am Ende des Jahres
– 1
0
16.540
– 9.914
1.366.903
1.032.283
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116
Marktwert des Planvermögens zu Beginn des Jahres
Zinsertrag des externen Planvermögens
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
234.096
220.776
8.645
6.802
Neubewertungen des externen Planvermögens
12.441
10.043
Beiträge des Arbeitgebers
13.045
15.896
Beiträge des Arbeitnehmers
gezahlte Renten und Kapitalzahlungen des Fonds (inkl. Administrationskosten)
Abgeltungszahlungen
Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen und Übertragungen
3.673
3.489
– 18.578
– 16.293
0
– 20
2.259
0
12.848
– 6.597
268.429
234.096
31. 12. 2014
%
31. 12. 2013
%
Aktien und ähnliche Wertpapiere
23
25
Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz
13
13
Effekte aus der Währungsumrechnung
Marktwert des Planvermögens am Ende des Jahres
Die Zusammensetzung des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:
Immobilien
0
0
53
53
Barvermögen
2
1
Derivate
0
0
Investment Fonds
9
8
Sonstige Vermögenswerte
0
0
100
100
Versicherungsverträge
Die Zusammensetzung des Planvermögens, für das gehandelte Marktpreise vorhanden sind, ist wie folgt:
31. 12. 2014
%
31. 12. 2013
%
Aktien und ähnliche Wertpapiere
23
25
Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz
13
13
Immobilien
0
0
Versicherungsverträge
0
0
Barvermögen
2
1
Derivate
0
0
Investment Fonds
9
8
Sonstige Vermögenswerte
0
0
47
47
Das Planvermögen ist nicht in eigene Finanzinstrumente investiert.
Erläut erungen der Konzernbilanz
117
88 % der Aktien und ähnlichen Wertpapiere entfallen auf das Planvermögen in den USA . Die Aufsicht über das Plan­
vermögen in den USA obliegt einem Pensionskomitee, das eine angemessene Streuung sicherstellt.
In den Geschäftsjahren 2014 und 2013 hat sich die Pensionsrückstellung folgendermaßen entwickelt:
Pensionsrückstellung (Netto) 01. 01.
Übertragungen
2014
T €
2013
T €
798.464
810.590
47
8
– 37.876
– 39.647
65.212
66.358
Im Eigenkapital (OCI) erfasste Neubewertungen
268.927
– 35.533
davon Effekte aus geänderten finanziellen Annahmen der Pensionsverpflichtung
271.362
– 21.852
1.189
– 676
Zahlungen
Pensionsaufwand
davon Effekte aus geänderten demographischen Annahmen der Pensionsverpflichtung
davon Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen der Pensionsverpflichtung
davon Neubewertungen des externen Planvermögens
davon sonstige Effekte
Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen
9.104
– 3.234
– 12.441
– 10.043
– 287
272
– 1
0
3.701
– 3.312
1.098.474
798.464
31. 12. 2014
%
31. 12. 2013
%
Rechnungszins
2,5
3,8
Gehaltssteigerungstrend
2,9
2,9
Rentensteigerungstrend
1,5
1,7
2014
%
2013
%
Rechnungszins zur Ermittlung des Zinsaufwandes
3,8
3,7
Rechnungszins zur Ermittlung des laufenden Dienstzeitaufwandes
4,1
4,1
Gehaltssteigerungstrend
2,9
2,9
Rentensteigerungstrend
1,7
1,7
Effekte aus der Währungsumrechnung
Pensionsrückstellung (Netto) 31. 12.
Bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtung wurden folgende Prämissen zu Grunde gelegt:
Der Ermittlung des Pensionsaufwandes liegen folgende Annahmen zu Grunde:
Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden für die Bewertung der inländischen Versorgungsverpflichtungen die
Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck verwendet.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
118
Bei den angegebenen Werten handelt es sich um gewichtete Durchschnittswerte. Für den Euroraum wurde zur Ermittlung
der Pensionsverpflichtung ein Rechnungszins von 2,4 % (Vorjahr: 3,9 %) angesetzt.
Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse wurde gemäß Vorjahresverfahren ermittelt. Dabei wird jeweils eine Annahme
­geändert, wobei die übrigen Annahmen unverändert bleiben. Mögliche Korrelationen zwischen den einzelnen Annahmen
werden hierbei nicht betrachtet.
Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse ist wie folgt:
Verpflichtungserhöhende Wirkung
2014
%
2013
%
Rechnungszins um 25 Basispunkte reduziert
4
4
Gehaltssteigerungstrend um 25 Basispunkte erhöht
1
1
Rentensteigerungstrend um 25 Basispunkte erhöht
2
2
Erhöhung der Lebenserwartung um 1 Jahr
3*
3*
*Effekt im Inland
Die verpflichtungsreduzierenden Sensitivitäten wirken sich vergleichbar aus.
Die gewichtete Duration der Verpflichtung beträgt 21 Jahre (Vorjahr: 18 Jahre).
26 Sonstige Rückstellungen
Die wesentlichen Rückstellungsgruppen haben sich wie folgt entwickelt:
Sonstige langfristige Rückstellungen
01. 01. 2013
Währungsveränderungen
Veränderungen Konsolidierungskreis
Personal­Ungewisse
aufwendungen Verbindlichkeiten
Übrige
Gesamt
T €
T €
T €
T €
57.964
7.875
10.575
76.414
– 699
– 677
– 121
– 1.497
286
0
286
0
– 1
0
0
– 1
491
0
0
491
Verbrauch
– 5.694
– 1.946
– 3.519
– 11.159
Auflösung
– 69
– 11
– 30
– 110
Aufzinsung
Umbuchungen
Zuführung
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
Währungsveränderungen
Veränderungen Konsolidierungskreis
5.301
1.894
2.164
9.359
57.293
7.421
9.069
73.783
1.725
– 86
– 19
1.620
113
0
13
126
Aufzinsung
0
0
0
0
Umbuchungen
0
0
0
0
Verbrauch
– 3.689
– 2.052
– 943
– 6.684
Auflösung
– 694
– 355
– 380
– 1.429
Zuführung
9.749
1.990
503
12.242
64.497
6.918
8.243
79.658
31. 12. 2014
Erläut erungen der Konzernbilanz
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
01. 01. 2013
Währungsveränderungen
Umbuchungen
Veränderungen Konsolidierungskreis
Verbrauch
119
Personal­aufwendungen
Gewähr­Ungewisse
leistungen Verbindlichkeiten
Übrige
Gesamt
T €
T €
T €
T €
T €
3.187
8.186
5.833
14.414
31.620
– 148
– 137
– 66
– 828
– 1.179
0
0
0
0
0
282
16
276
49
623
– 2.572
– 4.593
– 677
– 7.699
– 15.541
– 2.370
Auflösung
– 236
– 281
– 642
– 1.211
Zuführung
1.667
4.922
2.243
15.216
24.048
31. 12. 2013 / 01. 01. 2014
2.180
8.113
6.967
19.941
37.201
79
417
195
1.229
1.920
0
0
0
0
0
571
10
56
292
929
Verbrauch
– 1.880
– 7.637
– 1.889
– 8.794
– 20.200
Auflösung
– 636
– 91
– 1.087
– 4.880
– 6.694
Zuführung
1.651
7.920
3.218
13.685
26.474
31. 12. 2014
1.965
8.732
7.460
21.473
39.630
Währungsveränderungen
Umbuchungen
Veränderungen Konsolidierungskreis
Die langfristigen Rückstellungen für Personalaufwendungen beinhalten im Wesentlichen Vorsorgen für Altersteilzeit
und Jubiläumsvergütungen.
Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Vorsorgen für sonstige Verpflichtungen des Personal- und Sozialbereichs, Garantieverpflichtungen, drohende Verluste aus Kontrakten, Rechts- und Beratungskosten sowie eine Vielzahl
erkennbarer Einzelrisiken. Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vorwiegend ausstehende Rechnungen, Boni
sowie versicherungstechnische Rückstellungen sowie Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
der REVIUM Rückversicherung AG, Melsungen.
Die ertragswirksame Auflösung von Rückstellungen beinhaltet im Wesentlichen die Auflösung von Rückstellungen für
ausstehende Rechnungen und für Drohverluste in Deutschland (T € 1.471), für Provisionen und Rechtstreitigkeiten in
Brasilien (T € 902) und für Personalaufwendungen in Ungarn (T € 706).
Der überwiegende Teil der langfristigen Rückstellungen wird innerhalb von fünf Jahren zu Auszahlungen führen.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
120
27 Finanzschulden
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
Langfristige Finanzschulden
Genussrechte
82.169
79.552
1.106.879
815.142
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
32.793
36.132
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen
27.065
30.022
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
35.529
44.081
0
0
1.284.435
1.004.929
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzschulden
Genussrechte
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen
9.641
7.253
434.786
654.333
5.469
5.446
2.958
2.858
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
95.427
66.801
Wechselverbindlichkeiten
19.581
15.449
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Summe Finanzschulden
17.856
16.706
585.718
768.846
1.870.153
1.773.775
Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten enthalten erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von T € 11.790
(Vorjahr: T € 11.754).
Fälligkeiten der Finanzschulden:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
Restlaufzeit bis 1 Jahr
585.718
768.846
Restlaufzeit 1 – 5 Jahre
885.615
715.865
Restlaufzeit über 5 Jahre
398.820
289.064
1.870.153
1.773.775
Im Rahmen des B. Braun Incentive Scheme begibt die B. Braun Melsungen AG eine Serie von Genussrechten, die von den
bezugsberechtigten Führungskräften auf freiwilliger Basis erworben werden können. Mit der Emission der Genussrechte
gewährt das Unternehmen dem Mitarbeiter als Genussrechtsinhaber als Gegenleistung für die Überlassung von Kapital
Vermögensrechte in Form einer Beteiligung am Gewinn und Verlust der B. Braun Melsungen AG.
Die Laufzeit der Genussrechte beträgt jeweils zehn Jahre. Die Verzinsung der Genussrechte ist an die Dividendenzahlung
der B. Braun Melsungen AG und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt.
Als Incentive für die von den Mitarbeitern geleistete Einlage gewährt das Unternehmen einen Bezugsbonus in Höhe von
25 % in Form von zusätzlichen zugeteilten Genussrechten. Der Bezugsbonus fließt den Mitarbeitern zwei Jahre, nachdem sie ihre Einlage geleistet haben, zu. Die zusätzlich zugeteilten Genussrechte werden zeitanteilig aufwandswirksam
erfasst.
Erläut erungen der Konzernbilanz
121
Zum 31. Dezember 2014 waren insgesamt 699.893 Stück begeben. Die Tranchen verteilen sich wie folgt auf die Jahre:
Jahr der Begebung
Stück
2005
59.943
2006
61.186
2007
80.467
2008
93.927
2009
69.123
2010
80.217
2011
69.202
2012
54.071
2013
69.276
2014
62.481
699.893
Die B. Braun Melsungen AG hat im März 2012 zusammen mit mehreren Tochterunternehmen und 12 Banken einen
­Konsortialkreditvertrag über € 400 Mio. geschlossen. Der Kredit kann von den Kreditnehmern als revolvierender Barkredit
in EUR , wahlweise in Teilbeträgen auch in USD und GBP in Anspruch genommen werden und wird variabel in Anlehnung
an EURIBOR bzw. LIBOR der jeweiligen Fremdwährung verzinst. Der Vertrag sieht weiterhin eine Anpassung der Zinsmarge
je nach Verschuldungsgrad (Leverage) des B. Braun-Konzerns vor. Im Mai 2014 haben die Vertragsparteien vereinbart,
die Laufzeit des ursprünglich am 23. März 2017 endenden Kreditvertrages bis zum 21. Mai 2019 zu verlängern. Außerdem wurde B. Braun das Recht eingeräumt, den Vertrag – mit Zustimmung der Banken – zweimal um jeweils ein Jahr
zu verlängern. Nach dem Konsortialkreditvertrag muss B. Braun neben anderen Pflichten bestimmte finanzielle Kennzahlen
einhalten, insbesondere eine Mindesteigenkapitalquote, die sich aus dem Verhältnis zwischen Eigenkapital und Bilanzsumme errechnet, und eine maximale Verschuldung (Leverage) als Verhältnis zwischen den Netto-Finanzschulden und
EBITDA . Die Berechnung beider Kennzahlen erfolgt auf Basis konsolidierter Werte für die B. Braun Gruppe, für die im
Kreditvertrag vereinbarte Anpassungen vorgenommen werden. Die Eigenkapitalquote darf vertraglich 25 % nicht unterschreiten, der Leverage darf 3,25 nicht überschreiten. Beide Kennzahlen wurden zum Bilanzstichtag und im Geschäftsjahr jeweils klar eingehalten.
Die B. Braun Melsungen AG hat in einer Schuldscheintransaktion im August 2014 Schuldscheine in Höhe von insgesamt
€ 400 Mio. begeben. Die Schuldscheine haben eine Laufzeit von 3 Jahren (€ 23 Mio.), 5 Jahren (€ 115 Mio.), 7 Jahren
(€ 187 Mio.) und 10 Jahren (€ 75 Mio.) und sind jeweils mit einer festen und einer variablen Verzinsung ausgestattet.
Zeichner der Schuldscheine waren überwiegend Banken bzw. Sparkassen in Deutschland. Die aufgenommenen Mittel
dienten der Refinanzierung auslaufender Darlehen bzw. kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten.
Zum 31. Dezember 2014 verfügte der Konzern über ungenutzte Kreditlinien in verschiedenen Währungen in Höhe von
insgesamt € 1.164,6 Mio. (Vorjahr: € 859,1 Mio.).
Die Zinssätze der EUR -Kredite betragen in Abhängigkeit von der Dauer der Zinsfestschreibung bis zu 5,40 Prozent p. a.
für langfristige Kreditaufnahmen.
Die Buchwerte der verzinslichen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
EUR
1.483.267
1.424.902
USD
188.382
192.665
Sonstige
198.504
156.208
1.870.153
1.773.775
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
122
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing werden mit dem Barwert der Leasingraten ausgewiesen. Sie sind in vollem
Umfang durch Grundpfandrechte an den Leasingobjekten gesichert. Von den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten
sind T € 15.124 (Vorjahr: T € 14.950) durch Grundpfandrechte gesichert. Die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei
Nichtbanken enthalten Darlehen der Aktionäre der B. Braun Melsungen AG in Höhe von T € 55.661 (Vorjahr: T € 40.935).
Bei den Kreditaufnahmen bei Nichtbanken handelt es sich um unbesicherte Kredite.
Der Buchwert der als Sicherheit für Verbindlichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten dienenden finanziellen Vermögenswerte beträgt T € 33 (Vorjahr: T € 33). Bei den gewährten Sicherheiten handelt es sich um die Abtretung von Forderungen.
Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der
­Finanzschulden, der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativem
beizulegenden Zeitwert ersichtlich:
31. 12. 2013
Buchwert
T €
Genussrechte
Mittelabflüsse
innerhalb von 1 Jahr
Zinsen
T €
Tilgung
T €
86.805
153
7.253
1.469.475
24.763
654.333
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
41.578
2.057
5.446
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
ggü. verbundenen Unternehmen
32.880
1.059
2.858
110.882
1.550
66.801
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
Verbindlichkeiten aus ABS -Transaktionen sowie sonstige
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
46.820
0
46.820
273.353
882
271.305
4.978
1
179.901
31. 12. 2014
Genussrechte
91.810
154
9.641
1.541.665
25.184
434.786
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
38.262
1.754
5.470
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
ggü. verbundenen Unternehmen
30.023
959
2.958
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
130.956
1.450
95.426
Verbindlichkeiten aus ABS -Transaktionen sowie sonstige
Finanzverbindlichkeiten
52.344
0
52.344
311.914
0
305.591
26.799
1
445.107
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2014 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die variablen
Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2014 festgestellten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster
­zugeordnet.
Erläut erungen der Konzernbilanz
Mittelabflüsse
innerhalb von 1 bis 2 Jahren
Zinsen
T €
123
Mittelabflüsse
innerhalb von 2 bis 5 Jahren
Tilgung
T €
Zinsen
T €
Mittelabflüsse
innerhalb von 5 bis 10 Jahren
Tilgung
T €
Zinsen
T €
Mittelabflüsse
nach 10 Jahren
Tilgung
T €
Zinsen
T €
Tilgung
T €
140
9.145
320
32.132
189
38.275
0
0
19.601
152.148
37.076
471.738
8.227
191.256
0
0
1.837
4.463
4.117
10.036
3.339
15.018
132
6.615
959
2.958
2.235
9.514
1.531
16.393
8
1.157
1.527
11.253
1.602
24.949
9
7.267
0
612
0
0
0
0
0
0
0
0
0
810
0
1.238
0
0
0
0
5
692
21
1.011
0
0
0
– 176.626
138
9.977
305
32.427
187
39.765
0
0
23.999
188.510
45.578
609.806
17.780
308.563
0
0
1.546
4.508
3.221
9.338
2.216
18.216
82
730
854
3.062
1.899
9.850
1.020
14.153
0
0
824
6.284
765
24.765
0
4.166
0
315
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1.898
0
3.397
0
1.028
0
0
3
12.489
10
13.312
0
0
0
– 444.109
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
124
28 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Bewertungs-Kategorien
BewertungsKategorie nach
IAS 39
Buchwert
31. 12. 2014
Beizulegender
Zeitwert
31. 12. 2014
Buchwert
31. 12. 2013
Beizulegender
Zeitwert
31. 12. 2013
T €
T €
T €
T €
LaR
993.689
–
971.141
– – Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte
Übrige Beteiligungen
LaR
114.503
– 107.123
HtM
0
0
0
0
AfS
8.516
8.516
449.532
449.532
AfS
18.377
– 20.128
– Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte
FAHfT
15.748
15.748
13.421
13.421
Derivate ohne Hedge-Beziehung
FAHfT
16.412
16.412
8.747
8.747
Derivate mit Hedge-Beziehung
n. a .
13.062
13.062
6.128
6.128
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
84.332
– 38.924
– Schulden
Genussrechte
FLAC
91.810
–*
86.805
–*
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
FLAC
1.541.665
1.576.843
1.469.474
1.486.000
n.a.
68.285
69.849
74.458
75.382
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
FLAC
130.957
132.954
110.882
112.894
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
FLAC
31.371
– 27.203
– Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
311.914
– 273.353
– Sonstige Schulden
FLAC
213.817
– 182.567
– Kaufpreisverbindlichkeiten aus
Unternehmenszusammenschlüssen
FLHfT
34.746
34.746
13.404
13.404
Derivate ohne Hedge-Beziehung
FLHfT
10.120
10.120
2.796
2.796
n. a .
16.679
16.679
2.182
2.182
Kredite und Forderungen
LaR
1.192.525
1.192.540
1.117.188
1.117.188
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte
AfS
26.893
26.893
469.660
469.660
FAHfT
32.160
32.160
22.168
22.168
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten
Anschaffungskosten
FLAC
2.321.534
2.362.762
2.150.284
2.168.821
Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten
FLHfT
44.866
44.866
16.200
16.200
Derivate mit Hedge-Beziehung
Zusammenfassung nach Bewertungskategorien
gemäß IAS 39:
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte
LaR Loans and Receivables | HtM Held-to-Maturity Financial Assets | AfS Available-for-Sale Financial Assets | FAHfT Financial Assets Held-for-Trading
FL AC Financial Liabilities measured at Amortized Cost | FLHfT Financial Liabilities Held-for-Trading
* D ie Verzinsung der Genussrechte ist an die Dividendenzahlung der B. Braun Melsungen AG und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt. Ein beizulegender Zeitwert kann für dieses Instrument nicht verlässlich ermittelt werden.
Erläut erungen der Konzernbilanz
125
Die zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerte umfassen:
Aktien und ähnliche Wertpapiere
Notierte Wertpapiere
davon langfristig
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
8.516
449.532
723
443.901
Sie werden unter den sonstigen Finanzanlagen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen. In 2014 und
2013 wurden keine zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte wertberichtigt.
Die sonstigen Vermögenswerte enthalten sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von
T € 108.172 sowie sonstige Ausleihungen in Höhe von T € 11.219 (Vorjahr: T € 7.564).
Das maximale Kreditrisiko für jede Bewertungskategorie finanzieller Vermögenswerte entspricht dem jeweiligen Buchwert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind teilweise mit einem Eigentumsvorbehalt besichert, wodurch
sich das maximale Ausfallrisiko in dieser Bewertungskategorie um T € 34.744 (Vorjahr: T € 33.737) vermindert.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen
haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise dem
beizulegenden Zeitwert.
Die beizulegenden Zeitwerte von bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinvestitionen mit Restlaufzeiten über einem Jahr
entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils
aktuellen Zinsparameter, welche marktbezogene Veränderungen der Konditionen und Erwartungen reflektieren.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Finanzverbindlichkeiten und Schulden haben regelmäßig
kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Kreditgebern, aus Finanzierungsleasingverträgen und Schuldscheindarlehen werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen
unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte
wurde das Kreiditrisiko berücksichtigt.
Bei den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten hat der Konzern von der Anwendung des Wahlrechts, diese
bei ihrer erstmaligen bilanziellen Erfassung als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle
Verbindlichkeiten zu designieren, bisher keinen Gebrauch gemacht.
Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, deren Folgebewertung und -bilanzierung zum beizulegenden
Zeitwert vorgenommen wird. Diese sind unterteilt in Stufe 1 bis 3 je nachdem, inwieweit der beizulegende Zeitwert
­beobachtbar ist:
– Stufe 1 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus notierten Preisen (unangepasst) auf
­aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte oder Schulden ergeben.
– Stufe 2 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die auf Parametern beruhen, die nicht notierten
Preisen für Vermögenswerte und Schulden wie in Stufe 1 entsprechen, entweder direkt abgeleitet (d. h. als Preise)
oder indirekt abgeleitet (d. h. abgeleitet aus Preisen).
– Stufe 3 – Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus Modellen ergeben, welche Parameter
für die Bewertung von Vermögenswerten oder Schulden verwenden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
126
Stufe 1
T €
Stufe 2
T €
Stufe 3
T €
Gesamt
T €
0
8.747
0
8.747
31. 12. 2013
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie
„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“
Derivative finanzielle Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung
Derivative finanzielle Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung
0
6.128
0
6.128
13.421
0
0
13.421
449.532
0
0
449.532
Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen
0
0
– 13.404
– 13.404
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung
0
– 2.796
0
– 2.796
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung
0
– 2.182
0
– 2.182
462.953
9.897
– 13.404
459.446
Derivative finanzielle Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung
0
16.412
0
16.412
Derivative finanzielle Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung
0
13.062
0
13.062
15.748
0
0
15.748
8.516
0
0
8.516
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie
„zur Veräußerung verfügbar“
Wertpapiere
Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie
„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“
31. 12. 2014
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie
„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie
„zur Veräußerung verfügbar“
Wertpapiere
Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie
„erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“
Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen
0
0
– 34.746
– 34.746
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung
0
– 10.120
0
– 10.120
0
– 16.679
0
– 16.679
24.264
2.675
– 34.746
– 7.807
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung
Bei den auf Stufe 3 bewerteten Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen handelt es sich um zum
Barwert angesetzte bedingte Verbindlichkeiten, deren endgültige Höhe auf Basis verschiedener Einflussgrößen teilweise
erfolgsabhängig ist. Der angegebene Betrag stellt den auf Basis der jeweils vereinbarten Anpassungsparameter ermittelten
beizulegenden Zeitwert für die tatsächliche Kaufpreisverbindlichkeit dar. Ein Teilbetrag von T € 7.748 ist erfolgsabhängig
auf Basis des Umsatzes der erworbenen Unternehmen in den Folgejahren nach dem Erwerb. Würde dieser um 10 % höher
(niedriger) ausfallen als bei der Ermittlung der Verbindlichkeit angenommen, würde sich die Verbindlichkeit um T € 775
erhöhen (verringern). Ein weiterer Teilbetrag von T € 7.197 ist erfolgsabhängig auf Basis der Ergebnisgrößen EBIT bzw.
EBITDA der erworbenen Unternehmen in den Folgejahren nach dem Erwerb. Würden diese Ergebnisgrößen um 10 % höher
(niedriger) ausfallen als angenommen, würde sich die Verbindlichkeit um T € 1.841 erhöhen (T € 1.882 verringern). Ein
Erläut erungen der Konzernbilanz
127
weiterer Teilbetrag von T € 4.400 ist erfolgsabhängig auf Basis der Anzahl behandelter Patienten, des Erstattungsbetrags
sowie der Inflationsrate. Bei einer um 10 % günstigeren (ungünstigeren) Entwicklung dieser Parameter als angenommen,
würde sich die Verbindlichkeit um T € 1.597 erhöhen (T € 2.134 verringern). Ein weiterer Teilbetrag von T € 15.831 ist
­abhängig vom Ausübungszeitpunkt der vereinbarten Put-Option. Da dieser Zeitpunkt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
feststeht, kann nicht von einer möglichen Erhöhung oder Verminderung dieser Verbindlichkeit ausgegangen werden.
Die Erhöhung der Verbindlichkeit im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von T € 21.342 ergibt sich aus der Tilgung von Kaufpreisverbindlichkeiten (T € – 4.997), der Neueinschätzung von Bewertungsparametern (T € 1.663), der Bildung neuer
­Verbindlichkeiten aufgrund von im Geschäftsjahr erfolgten Unternehmenszusammenschlüssen (T € 24.627) sowie Ab­
zinsungseffekten (T € 49).
Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, für die eine Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert
vorgenommen wird, die jedoch zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden.
Stufe 1
T €
Stufe 2
T €
Stufe 3
T €
Gesamt
T €
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
0
1.486.000
0
1.486.000
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
0
75.382
0
75.382
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
0
112.894
0
112.894
0
1.674.276
0
1.674.276
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
0
1.576.843
0
1.576.843
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
0
69.849
0
69.849
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken
0
132.954
0
132.954
0
1.779.646
0
1.779.646
31. 12. 2013
Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie
„zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“
31. 12. 2014
Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie
„zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet“
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
128
Die folgenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterliegen Aufrechnungsvereinbarungen:
Entsprechende Beträge,
die nicht aufgerechnet wurden
Buchwert
brutto
aufge­rechneter
Betrag
Buchwert
netto
Finanzinstrumente
Erhaltene
finanzielle
Sicherheit
Nettobetrag
T €
T €
T €
T €
T €
T €
Kredite und Forderungen (LaR)
1.117.188
0
1.117.188
– 2.436
0
1.114.752
Zu Handelszwecken gehaltene
Vermögenswerte (FAHfT)
22.168
0
22.168
– 13.297
0
8.871
2.150.284
0
2.150.284
– 10.988
0
2.139.296
16.200
0
16.200
– 4.769
0
11.431
Kredite und Forderungen (LaR)
1.192.525
0
1.192.525
– 7.705
0
1.184.820
Zu Handelszwecken gehaltene
Vermögenswerte (FAHfT)
32.160
0
32.160
– 25.302
0
6.858
2.321.534
0
2.321.534
– 21.560
0
2.299.974
44.866
0
44.866
– 11.448
0
33.418
31. 12. 2013
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC )
Zu Handelszwecken gehaltene
Verbindlichkeiten (FLHfT)
31. 12. 2014
Finanzielle Verbindlichkeiten zu
fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC )
Zu Handelszwecken gehaltene
Verbindlichkeiten (FLHfT)
Die nicht aufgerechneten Beträge sind im Falle eines Ausfalls oder einer Insolvenz eines Vertragspartners aufrechenbar.
Erläut erungen der Konzernbilanz
129
29 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
6.323
2.048
Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern
1.686
1.484
18.544
14.377
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern
Rechnungsabgrenzungsposten
0
11
20.230
15.872
Übrige Verbindlichkeiten
21.707
12.576
Summe sonstige Schulden
41.937
28.448
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
305.591
271.305
Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern
30.448
28.075
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern
259.757
234.281
Rechnungsabgrenzungsposten
12.317
11.315
Sonstige Steuerschulden
75.177
66.127
377.699
339.798
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
Übrige Verbindlichkeiten
26.799
4.978
235.524
184.517
262.323
189.495
Summe sonstige Schulden
640.022
529.293
Summe Schulden
993.873
831.094
Der Konzern hat mehrere Payer-Zinsswaps („Zahle fix – Empfange variabel“) als Cashflow Hedges designiert, um variable
Zinszahlungen eines nominalen Kreditvolumens über T € 125.000 (Vorjahr: T € 25.000) abzusichern. Zahlungsstrom­
änderungen des Grundgeschäfts, die sich aus den Veränderungen des Referenzzinssatzes ergeben, werden durch die
Zahlungsstromänderungen des Zinsswaps ausgeglichen. Mit der Sicherungsmaßnahme wird das Ziel verfolgt, den
­Zahlungsstrom aus den Bankverbindlichkeiten gegen einen Anstieg des Referenzzinssatzes zu sichern. Bonitätsrisiken
sind nicht Teil der Sicherung. Die entsprechenden Cashflows werden voraussichtlich in den Geschäftsjahren bis 2019
­eintreten. Die Messung der Effektivität der Hedge-Beziehungen erfolgte sowohl prospektiv als auch retrospektiv auf
­Basis der Dollar-Offset-Methode. Die Sicherungsbeziehungen waren effektiv. Der effektive Teil von Änderungen der
­beizulegenden Zeitwerte der designierten Zinsswaps wird im Eigenkapital erfasst und beträgt insgesamt T € 1.585
­(Vorjahr: T € – 813). Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung unter
dem Finanzergebnis – netto erfasst und beträgt T € 0 (Vorjahr: T € 0). Im Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden in der
Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte
Grundgeschäft erfolgswirksam wird.
Aus aufgelösten bzw. ineffektiv gewordenen Sicherungsbeziehungen sind zum Zeitpunkt der Auflösung dieser Sicherungsbeziehungen im Eigenkapital kumuliert erfasste Verluste im Eigenkapital verblieben und werden mit dem Eintritt der
­ursprünglich gesicherten Transaktion erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Daraus resultierte 2014
ein Aufwand von T € – 555 (Vorjahr: T € – 695), der aus dem Eigenkapital erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlust­
rechnung umgebucht wurde.
Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Restkaufpreise für erworbene Unternehmen, Verbindlichkeiten
aus ABS -Transaktionen, Bonusverpflichtungen sowie Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen.
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130
30 Eventualschulden
Die Haftungsverhältnisse resultieren ausschließlich aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden
und entfielen auf:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
Ungewisse Verbindlichkeiten
33.032
8.736
Bürgschaften
24.077
6.978
Gewährleistungsverträge
Vertragserfüllungsgarantien
2.490
5.454
43.941
40.071
103.540
61.239
Bei allen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden
zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist.
31 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Der Konzern mietet zahlreiche Verwaltungsgebäude und Lagerhäuser im Rahmen von unkündbaren „operating lease“Verhältnissen. Die Leasingvereinbarungen weisen unterschiedliche Konditionen, Mieterhöhungsklauseln und Ver­
längerungsoptionen auf.
Die erwarteten zukünftigen Mindestleasingzahlungen, deren Erhalt aufgrund von unkündbaren Untermietverhältnissen
am Bilanzstichtag erwartet wird, betragen T € 10.004 (Vorjahr: T € 4.643).
Der Konzern mietet außerdem Produktionsstätten und Maschinen im Rahmen von kündbaren „operating lease“-Verhältnissen. Im Zusammenhang mit dem Leasing der Mobilien der LIFE-Fabrik bestehen Leasingverpflichtungen von jährlich
€ 3,2 Mio. bis zum Jahr 2014 und € 2,8 Mio. im Jahr 2015.
Die Mindestbeträge nicht abgezinster künftiger Leasing- und Mietzahlungen aus „operating lease“-Verhältnissen werden
wie folgt fällig:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
fällig < 1 Jahr
59.515
53.642
fällig 1 bis 5 Jahre
83.401
84.086
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
fällig > 5 Jahre
Verpflichtungen aus dem Erwerb von immateriellen Vermögenswerten
38.785
26.644
181.701
164.372
20
21
Verpflichtungen aus dem Erwerb von Sachanlagen
274.777
218.627
Gesamtbetrag
456.498
383.020
Einige Konzernunternehmen schließen im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit Sale-and-Lease-Back-Verträge
mit der B. Braun Holding GmbH & Co. KG ab. Die Zielsetzung liegt dabei nicht in einer vorgezogenen Ertragsrealisation,
sondern in der Absatzfinanzierung.
Erläut erungen der Konzernbilanz
131
Der Anteil der Verpflichtungen aus Sale-and-Lease-Back-Verträgen an den Gesamtverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
fällig < 1 Jahr
4.114
4.132
fällig 1 bis 5 Jahre
6.123
6.280
0
0
10.237
10.412
Verpflichtungen aus Sale-and-Lease-Back-Verträgen
fällig > 5 Jahre
B. Braun unterliegt im Zuge seiner normalen Geschäftstätigkeit möglichen Verpflichtungen aus Verfahren und geltend
gemachten Ansprüchen. Schätzungen bezüglich möglicher zukünftiger Aufwendungen sind zahlreichen Unsicherheiten
­unterworfen. Es werden hieraus keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche bzw. finanzielle
­Situation des B. Braun-Konzerns erwartet.
32 Finanzrisikomanagement
Finanzrisikofaktoren
Durch seine Geschäftstätigkeit ist der Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere
Währungs- und Zinsänderungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Die Unternehmenspolitik des B. Braun-Konzerns
ist es, diese Risiken durch ein systematisches Risikomanagement zu begrenzen. Der Konzern nutzt hierzu u. a. derivative
Finanzinstrumente.
Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung entsprechend der vom Vorstand vorgegebenen Leitlinien.
Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den
operativen Einheiten des Konzerns. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement vor als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche, wie z. B. den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko, dem
Zins- und Kreditrisiko sowie dem Einsatz derivativer und nicht-derivativer Finanzinstrumente.
a) Marktrisiko
Fremdwährungsrisiko
Infolge der internationalen Tätigkeit des Konzerns ist er einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert, überwiegend des USD. Fremdwährungsrisiken entstehen, wenn
­zukünftige Transaktionen, bilanzierte Vermögenswerte und Schulden auf eine Währung lauten, die nicht der funktionalen
Währung des Unternehmens entspricht. Zur Absicherung solcher Risiken verwendet der Konzern Devisenterminkontrakte.
Die Risikomanagementpolitik des Konzerns sieht die Absicherung bilanzierter Vermögenswerte und Schulden sowie eine
rollierende Absicherung von bis zu 60 Prozent der im folgenden Geschäftsjahr erwarteten Nettopositionen wesentlicher
Währungen vor.
Wäre der Kurs des US-Dollars gegenüber anderen Währungen am 31. Dezember 2014 um 10 % stärker (schwächer) gewesen, wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, um € 34,4 Mio. (Vorjahr:
€ 37,6 Mio.) niedriger (höher) ausgefallen. Dies wäre überwiegend zurückzuführen gewesen auf Währungsumrechnungs­
gewinne/-verluste aus auf USD basierenden Kreditgewährungen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Die übrigen Komponenten des Eigenkapitals wären um ca. € 55,7 Mio. (Vorjahr: € 44,8 Mio.) niedriger (höher) gewesen,
was u. a. auf die sich im Eigenkapital auswirkenden Wertänderungen der Cash Flow Hedges für erwartete Zahlungseingänge in US-Dollar zurückzuführen gewesen wäre.
132
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
Zinsrisiko
Der Konzern hält keine wesentlichen verzinslichen Vermögenswerte, sodass eine Änderung des Marktzinssatzes hauptsächlich über verzinsliche Verbindlichkeiten den Konzerngewinn beeinflusst. Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung
­setzen den Konzern einem Cashflow-Zinsrisiko aus. Aus den festverzinslichen Verbindlichkeiten entsteht ein Fair-ValueZinsrisiko. Die Finanzrisikopolitik des Konzerns sieht vor, dass ungefähr 50 % der aufgenommenen Verbindlichkeiten
festverzinslich sind.
Der Konzern sichert sein Cashflow-Zinsrisiko auch durch die Nutzung von Zinsswaps ab. Bei diesen Zinsswaps kommt
der Konzern mit anderen Parteien überein, einen fest vereinbarten Zinssatz gegen einen variablen Referenzzinssatz,
­jeweils bezogen auf das vereinbarte Nominalvolumen, in bestimmten Intervallen zu tauschen. Derartige Zinsswaps haben
den wirtschaftlichen Effekt, variabel verzinsliche Darlehen in festverzinsliche umzuwandeln.
Wären die Zinssätze am 31. Dezember 2014 um 100 Basispunkte höher bzw. niedriger gewesen, wären die Vorsteuer­
gewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, für das Gesamtjahr um ca. € 7,0 Mio. (Vorjahr:
€ 6,6 Mio.) niedriger bzw. höher ausgefallen. Dies wäre überwiegend auf höhere bzw. niedrigere Zinsaufwendungen für
variabel verzinsliche Finanzschulden zurückzuführen gewesen. Die anderen Komponenten des Eigenkapitals hätten
sich nur geringfügig geändert.
b) Kreditrisiko
Im Konzern bestehen hinsichtlich Kundenforderungen keine wesentlichen Konzentrationen bezüglich möglicher Kreditrisiken. Es existieren Organisationsrichtlinien, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn der
Kunde in der Vergangenheit ein angemessenes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Verträge über derivative Finanz­
instrumente und Finanztransaktionen werden nur mit Finanzinstituten guter Bonität abgeschlossen und enthalten
i.d.R. eine Bestimmung, die es erlaubt, im Falle einer Insolvenz eines Vertragspartners positive und negative Marktwerte
gegeneinander aufzurechnen.
c) Liquiditätsrisiko
Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln sowie die
Möglichkeit der Finanzierung durch einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien ein. Aufgrund der Dynamik des
Geschäftsumfelds, in dem der Konzern operiert, ist es Ziel der Konzernfinanzabteilung, die notwendige Flexibilität in der
Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend ungenutzte Kreditlinien bestehen.
Kapitalrisikomanagement
Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung als unabhängiges Familienunternehmen, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interes­
senten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren.
Unverändert bestand die Strategie des Konzerns im Jahr 2014 darin, die im Konsortialdarlehensvertrag vereinbarte Eigenkapitalquote von mindestens 25 % deutlich zu übertreffen. Dieses Ziel konnte auch im Geschäftsjahr 2014 erreicht werden.
Erläut erungen der Konzernbilanz
133
Derivative Finanzinstrumente
Der beizulegende Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten wird durch unmittelbar beobachtbare Marktinputfaktoren
ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps berechnet sich aus dem Barwert der zukünftigen Zahlungsströme
­unter Anwendung der zum Bilanzstichtag maßgeblichen Zinskurve. Der beizulegende Zeitwert von Fremdwährungstermingeschäften wird unter Zugrundelegung der Devisenterminkurse am Bilanzstichtag ermittelt. Aus Wesentlichkeitsgründen
erfolgt diese Ermittlung ohne Berücksichtigung des eigenen Kreditrisikos bzw. des Kontrahenten-Kreditrisikos.
Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, die wirtschaftlich betrachtet wirksame Absicherungen
im Rahmen der Konzernstrategie darstellen, werden, soweit kein Hedge Accounting vorliegt, ergebniswirksam erfasst.
Bei Anwendung von Hedge Accounting für Cashflow Hedges werden die Marktwertveränderungen aus dem effektiven
Teil erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Den ergebniswirksamen Marktwertveränderungen der Derivate stehen nahezu
kompensierende Marktwertveränderungen aus den abgesicherten Grundgeschäften gegenüber.
Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte werden auf der Basis von aktuellen Stichtagskursen unter Berücksichtigung
von Terminauf- und -abschlägen bestimmt. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente werden auf Basis abge­
zinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt. Dabei werden die für die jeweilige Restlaufzeit der Derivate geltenden
Marktzinssätze verwendet.
Nominalvolumen
Nominalvolumen
Restlaufzeit > 1 Jahr
Beizulegender Zeitwert
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
Devisentermingeschäfte
1.044.981
747.569
84.149
34.972
5.379
9.288
Zinssicherungsgeschäfte
125.000
25.000
0
0
– 4.180
– 2.438
Eingebettete Derivate
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
7.000
8.400
0
0
617
727
1.176.981
780.969
84.149
34.972
1.816
7.577
In Abhängigkeit vom Marktwert am Bilanzstichtag werden derivative Finanzinstrumente als sonstiger Vermögenswert
(bei positivem Marktwert) oder als sonstige Verbindlichkeit (bei negativem Marktwert) ausgewiesen.
Zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstrumente werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten klassifiziert, sofern die Restlaufzeit 12 Monate nicht übersteigt. Anderenfalls erfolgt ein Ausweis als langfristige
Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten. Der volle beizulegende Zeitwert eines derivativen Sicherungsinstruments wird
als langfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit eingestuft, sofern die Restlaufzeit des gesicherten Instruments
12 Monate übersteigt; anderenfalls erfolgt eine Einstufung als kurzfristige(r) Vermögenswert/Verbindlichkeit.
Zu den unter den übrigen Verbindlichkeiten bilanzierten Cashflow-Hedges verweisen wir auf Textziffer 29.
Der Konzern designiert Devisentermingeschäfte zur Sicherung von nicht in der funktionalen Währung denominierten, mit
hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten künftigen Fremdwährungsein- und -auszahlungen aus dem operativen Geschäft der
B. Braun Gruppe. Außerdem ordnet der Konzern Devisensicherungen bestimmten Anlagenbauprojekten und konzerninternen
Darlehensvergaben zu, die nicht in der funktionalen Währungen der jeweiligen Konzerngesellschaft abgeschlossenen
werden. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die Ergebnisvolatilität aus den Fremdwährungseinnahmen
und -auszahlungen (bzw. aus deren Bewertung) in Bezug auf das Devisenkursrisiko zu reduzieren. Die Wirksamkeit der
Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match-Methode und retrospektiv nach der Dollar-OffsetMethode überprüft.
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134
Im Konzern waren zum 31. Dezember 2014 Devisentermingeschäfte mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von saldiert
T € 150 (Vorjahr: T € 3.128) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cashflow Hedges designiert. Alle Sicherungs­
beziehungen waren im Rahmen der von IAS 39 vorgegebenen Bandbreite effektiv.
Im Geschäftsjahr 2014 wurden aus der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Devisenderivaten im Zusammenhang mit Cashflow Hedges resultierende Gewinne von T € 19.221 (Vorjahr: T € 17.390) und Verluste von T € 24.164 (Vorjahr:
T € 14.285) im Eigenkapital erfasst. Im Geschäftsjahr wurden im Eigenkapital erfasste Gewinne in Höhe von T € 7.112 (Vorjahr: T € 7.373) und Verluste in Höhe von T € 9.267 (Vorjahr: T € 2.726) in die sonstigen betrieblichen Erträge bzw. sonstigen
betrieblichen Aufwendungen transferiert. Das Ergebnis aus der Währungssicherung von Anlagenbauprojekten (T € – 7.108)
wurde aus dem Währungsergebnis eliminiert. Die Sicherungsmaßnahmen waren bis zum Bilanzstichtag mit keinen
­Ineffektivitäten verbunden. B. Braun erwartet, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate im Eigenkapital erfasste Gewinne
von T € 13.062 und Verluste in Höhe von T € 12.912 in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden. Das
­Ergebnis der Sicherungen aus interen Darlehensvergaben wird im Zinsergebnis gezeigt.
33 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden angegeben, soweit sie nicht bereits als konsolidierte
Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Eine Person oder ein naher Familienangehöriger dieser Person
steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn diese das berichtende Unternehmen beherrscht oder an dessen gemeinschaftlicher Führung beteiligt ist, maßgeblichen Einfluss auf das berichtende Unternehmen hat oder im Management
des berichtenden Unternehmens eine Schlüsselposition bekleidet. Ein Unternehmen steht dem berichtenden Unternehmen
nahe, wenn beide Unternehmen zum selben Konzern gehören, eines der beiden Unternehmen ein assoziiertes Unter­
nehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen des anderen ist.
Im Rahmen des operativen Geschäfts bezieht der B. Braun-Konzern weltweit Materialien, Vorräte und Dienstleistungen
von zahlreichen Geschäftspartnern. Unter diesen befinden sich einige wenige, an denen der Konzern beteiligt ist, sowie
Unternehmen, die mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der B. Braun Melsungen AG in Verbindung stehen. Geschäfte mit
diesen Gesellschaften erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Die entsprechenden Umsätze sind aus Sicht des B. BraunKonzerns nicht von materieller Bedeutung. Der B. Braun-Konzern war an keinen wesentlichen Transaktionen mit nahe­
stehenden Unternehmen und Personen beteiligt, die in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblich waren und beabsichtigt
dies auch zukünftig nicht.
Die folgenden Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt:
2014
T €
2013
T €
Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen
14.801
10.558
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG
(9.416)
(8.694)
davon Beteiligungen
(5.385)
(1.864)
14.801
10.558
Kauf von Waren und Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen
71.190
54.516
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG
(22.157)
(21.918)
davon Gemeinschaftsunternehmen
(19.584)
(16.879)
davon Beteiligungen
(29.449)
(15.719)
71.190
54.516
Erläut erungen der Konzernbilanz
135
Offene Posten aus dem Kauf/Verkauf von Waren/Dienstleistungen sowie aus Kreditaufnahmen am Geschäftsjahresende:
31. 12. 2014
T €
31. 12. 2013
T €
Offene Posten aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen
9.606
15.560
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG
(7.378)
(7.336)
davon Gemeinschaftsunternehmen
(1.672)
(8.036)
davon Beteiligungen
Bestellobligo
(556)
(188)
9.606
15.560
216
673
42.908
38.408
(30.088)
(32.880)
Offene Posten aus dem Kauf von Waren und Dienstleistungen sowie Kreditaufnahmen
Nahestehende Unternehmen
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG
davon Gemeinschaftsunternehmen
(3.067)
–
davon Beteiligungen
(9.753)
(5.528)
Management in Schlüsselpositionen
Bestellobligo
56.296
41.570
99.204
79.978
2.052
3.483
Bei dem Management in Schlüsselpositionen handelt es sich um Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrats
der B. Braun Melsungen AG. Die Gruppe der nahestehenden Unternehmen umfasst neben der B. Braun Holding GmbH &
Co. KG und assoziierten Unternehmen auch Joint Ventures sowie Unternehmen, die von dem Management in Schlüsselpositionen oder deren engen Familienangehörigen beherrscht werden. Die Namen der assoziierten Unternehmen und
Joint Ventures können der Anteilsbesitzliste entnommen werden.
Die offenen Posten mit nahestehenden Personen und Unternehmen sind in folgenden Bilanzpositionen enthalten:
– Sonstige Vermögenswerte
– Finanzschulden
– Sonstige Schulden
Die von nahe stehenden Personen gewährten Darlehen haben kurzfristigen Charakter. Die Verzinsung orientiert sich an
der Rendite für Pfandbriefe.
Bezüglich der Leasingverbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen wird auf Textziffer 27 verwiesen.
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136
Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus einem fixen und einem erfolgsbezogenen variablen Bestandteil
zusammen. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Pensionszusagen und Sachbezüge. Die Sach­
bezüge bestehen im Wesentlichen aus den nach dem deutschen Steuerrecht anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung.
Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und den Leistungen des Vorstands die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens.
Die Gesamtbezüge des Vorstands teilen sich wie folgt auf:
2014
T €
2013
T €
Feste Vergütung
3.476
3.200
Variable Vergütung
4.210
4.204
Aufwand für Altersversorgung
1.030
865
164
254
Gewährung von Bonusgenussrechten
Sonstige Bezüge
597
624
9.477
9.147
Davon entfielen auf den Vorstandsvorsitzenden mit T € 600 fixe Bezüge und mit T € 656 variable Bezüge aus Erfolgsbeteiligungen.
Gegenüber aktiven Vorstandsmitgliedern bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von insgesamt T € 16.455. Die als
Verbindlichkeit gegenüber Mitarbeitern, Organmitgliedern und Gesellschaftern ausgewiesenen Tantiemeverbindlichkeiten
gegenüber Vorstandsmitgliedern betragen T € 3.553. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des
Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt T € 27.438 zurückgestellt, die laufenden Pensionszahlungen betragen
T € 2.035. Als Gesamtvergütung des Aufsichtsrats wurde ein Betrag von T € 703 aufgewendet.
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Vergütungen, die an Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat für Arbeitsleistungen außerhalb ihrer Aufsichtsratstätigkeit
geleistet werden, sind marktüblich.
Die Gesellschaft hat keine Kredite an Vorstandsmitglieder bzw. ehemalige Vorstandsmitglieder oder Aufsichtsratsmitglieder
gewährt. Gegenüber Vorstandsmitgliedern bestehen Verbindlichkeiten aus Genussrechten in Höhe von T € 11.979 (Vorjahr:
T € 13.148). Zu der Gewährung von Bonusgenussrechten wird auf Textziffer 27 verwiesen.
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind auf den Seiten 6 –7 sowie 145 angegeben.
Erläut erungen der Konzernbilanz  |  Erläut erungen der Konzern - K apit alf lus sr e c hnung
Erläuterungen der Konzern-Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des B. Braun-Konzerns im
Berichtsjahr verändert haben. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend IAS 7 nach den Mittelzu– und -abflüssen
aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Cashflow aus operativer
Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.
34 Brutto-Cashflow und Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit
Der Brutto-Cashflow in Höhe von € 565,9 Mio. zeigt den betrieblichen Einnahmeüberschuss vor der Mittelbindung. Er liegt
€ 85,3 Mio. unter dem Vorjahreswert. Die Veränderung resultiert insbesondere aus dem niedrigeren operativen Ergebnis
von € 422,7 Mio. sowie der Veränderung langfristiger Rückstellungen und sonstiger nicht zahlungswirksamer Aufwendungen
und Erträge.
Im Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit von € 520,7 Mio. werden die Veränderungen des Umlaufvermögens,
der kurzfristigen Rückstellungen und der Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) dargestellt.
Die Erhöhung der Vorräte, Forderungen sowie sonstigen Vermögenswerte abzüglich der Erhöhung der Verbindlichkeiten
und kurzfristigen Rückstellungen haben zu einem Mittelabfluss von € 45,2 Mio. geführt. Der Mittelzufluss aus operativer
Geschäftstätigkeit liegt damit € 13,4 Mio. unter dem des Vorjahres.
35 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
Für den Kauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen sowie für Unternehmensakquisitionen
wurde im Jahr 2014 ein Betrag von € 848,8 Mio. aufgewendet. Dem standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sach­
anlagen und dem Abgang von Beteiligungen (€ 17,6 Mio.) sowie erhaltene Dividendenzahlungen und ähnliche Einnahmen
(€ 315,5 Mio.) gegenüber, sodass sich ein Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von € 515,6 Mio. ergibt. Gegenüber dem
Vorjahr ergibt sich eine Verminderung der Mittelabflüsse von € 499,1 Mio.
Die im Geschäftsjahr getätigten Investitionen konnten vollständig durch den Mittelzufluss aus operativer Geschäfts­
tätigkeit gedeckt werden. Der hiernach verbleibende Free-Cash-Flow beträgt € 5,1 Mio. (Vorjahr: € – 480,7 Mio.)
Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten aus Finanzierungsleasing führen zu keinem Mittelabfluss
und werden daher nicht unter den Investitionen ausgewiesen. Die Zugänge des Geschäftsjahres betrugen € 0,4 Mio.
(Vorjahr: € 0,8 Mio.).
36 Mittelzufluss/Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit
Im Geschäftsjahr 2014 betrugen die Mittelzuflüsse aus Finanzierungstätigkeit € 32,0 Mio. (Vorjahr: € 381,1 Mio.). Der Saldo
der für Kreditaufnahmen und Schuldentilgung zu- und abgeflossenen Mittel beträgt € 74,8 Mio. (Vorjahr: € 412,9 Mio.).
Dividendenzahlungen und Kapitaleinzahlungen von Minderheitsgesellschaftern führten insgesamt zu einem Mittelabfluss
per Saldo von € 42,1 Mio. (Vorjahr: € 32,2 Mio.). Die Veränderung der Mittelzuflüsse gegenüber dem Vorjahr in Höhe von
€ 349,0 Mio. ist insbesondere auf eine höhere Schuldentilgung zurückzuführen.
37 Finanzmittelfonds
Der Finanzmittelfonds enthält Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte,
die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten.
Zum 31. Dezember 2014 lagen Verfügungsbeschränkungen bezüglich des Finanzmittelfonds in Höhe von T € 711 (Vorjahr:
T € 581) vor. Die Beschränkungen betrafen überwiegend Kautionen sowie Sicherheitsleistungen für Tender.
137
138
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Am 15. Januar 2015 entschied die Schweizerische Nationalbank die Devisenkäufe zu beenden mit denen der Mindestkurs
des Schweizer Franken gegenüber dem Euro gestützt wurde. Zeitgleich wurde der Leitzins weiter gesenkt. Nach der
­Entscheidung wertete der Schweizer Franken deutlich auf und es kam zu Kursschwankungen. Die Prognosen über den
genauen Wechselkurs sind uneinheitlich, grundsätzlich wird aber ein Kurs unter dem vorherigen Mindestkurs erwartet.
Für den B. Braun-Konzern erwarten wir in 2015, unter der Annahme von Wechselkursparität zwischen Euro und Schweizer
Franken sowie dem bisherigen Volumen der betroffenen Warenströme, einen negativer Ergebniseffekt im einstelligen
Millionenbereich. Im Jahr 2014 abgeschlossene Kurssicherungsgeschäfte sind hierbei bereits berücksichtigt und reduzieren den negativen Ergebniseffekt.
Darüberhinaus haben sich nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses
keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Geschäftsjahres 2014
ergeben.
Er eignis s e nac h dem Bilanz s tic ht ag  |  B e s t ätigung s vermerk de s Ab s c hlus sprüf er s
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS
Den vollständigen, im elektronischen Bundesanzeiger zur Veröffentlichung vorgesehenen Jahresabschluss
und Lagebericht haben wir mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:
Wir haben den von der B. Braun Melsungen AG, Melsungen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS,
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzu­wendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. U
­ nsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und
den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaft­liche und rechtliche
Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die
Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere B
­ eurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS , wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der
Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Kassel, den 4. März 2015
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Peter Bartels
Dr. Bernd Roese
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
139
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
140
WESENTLICHER ANTEILSBESITZ
Stand per 31. 12. 2014
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %1)
T €
T €
Mitarbeiter
Inland
AESCULAP AG, Tuttlingen 2)
100,0
70.483
667.042
AESCULAP INTERNATIONAL GMBH , Tuttlingen 2)
100,0
205.777
0
0
AESCULAP SUHL GMBH , Suhl
100,0
3.809
13.163
117
ALMO -Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen
60,0
22.201
65.977
343
B. Braun Avitum AG, Melsungen 2)
94,0
79.759
326.275
884
B. Braun Avitum Saxonia GmbH, Radeberg 3.398
94,0
12.261
82.758
685
B. Braun Facility Services GmbH & Co. KG, Melsungen
100,0
– 1.914
19.949
88
B. Braun Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, Melsungen 2)
100,0
149.309
0
0
B. Braun Surgical GmbH, Melsungen 100,0
154.459
0
0
B. Braun TravaCare GmbH, Hallbergmoos 2)
100,0
46
43.756
66
B. Braun Vet Care GmbH, Tuttlingen 2)
100,0
144
14.033
18
2)
2)
Nutrichem Diät + Pharma GmbH, Roth
100,0
29.724
42.714
276
Inko Internationale Handelskontor GmbH, Roth2)
100,0
4.549
14.663
30
SteriLog GmbH, Tuttlingen
100,0
– 150
5.187
59
55,0
3.111
11.764
101
2)
TransCare Service GmbH, Neuwied
Europa
AESCULAP CHIFA SP.ZO.O., Nowy Tomysl / Polen
98,8
89.306
151.906
1.922
100,0
10.684
13.547
117
Avitum S.R.L., Timisoara / Rumänien
94,0
– 3.692
17.759
360
B. Braun Adria d.o.o., Zagreb / Kroatien
36,0
6.211
10.683
30
B. Braun Austria Ges. m.b.H., Maria Enzersdorf / Österreich
60,0
43.402
58.112
138
B. Braun Avitum France S.A.S., Gradignan / Frankreich
94,0
15.012
13.866
21
B. Braun Avitum Hungary Zrt., Budapest / Ungarn
94,0
17.111
29.429
663
B. Braun Avitum Italy S.p.A., Mirandola / Italien
94,0
27.284
55.917
220
B. Braun Avitum Poland Sp.zo.o., Nowy Tomysl / Polen
95,1
4.286
32.328
419
B. Braun Avitum Russland OOO, St. Petersburg / Russland
94,0
14.578
36.787
50
B. Braun Avitum s.r.o., Bratislava / Slowakische Republik
93,7
2.662
10.647
159
B. Braun Avitum s.r.o., Prag / Tschechische Republik
93,7
5.524
23.955
305
B. Braun Avitum Turkey Sanayi Ticaret Anonim Sirketi, Ankara / Türkei
94,0
– 967
7.754
16
B. Braun Avitum UK Ltd., Sheffield / England
94,0
1.947
25.520
224
AESCULAP S.A.S., Chaumont / Frankreich
We s entlic her A nt eilsb e sit z
141
Stand per 31. 12. 2014
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
Mitarbeiter
in %1)
T €
T €
B. Braun Hospicare Ltd., Collooney Co Sligo / Irland
100,0
9.144
16.785
B. Braun Medical AB, Danderyd / Schweden
100,0
3.231
47.227
46
51,0
215.217
268.221
884
B. Braun Medical A / S, Frederiksberg / Dänemark
100,0
2.088
17.231
32
B. Braun Medical A / S, Vestskogen / Norwegen
100,0
– 217
24.016
32
B. Braun Medical B.V., Oss / Niederlande
100,0
4.442
56.061
159
49
B. Braun Medical AG, Sempach / Schweiz
B. Braun Medical EOOD, Sofia / Bulgarien
106
60,0
4.198
11.608
100,0
173.650
6.480
14
60,0
33.400
73.276
964
B. Braun Medical Lda., Barcarena / Portugal
100,0
46.633
55.365
142
B. Braun Medical LLC , St. Petersburg / Russland
100,0
25.192
126.606
441
B. Braun Medical Ltd., Dublin / Irland
100,0
3.376
22.189
46
B. Braun Medical Ltd., Sheffield / England
100,0
50.565
145.777
458
B. Braun Medical N.V./S.A., Diegem / Belgien
100,0
2.826
32.068
73
B. Braun Medical Oy, Helsinki / Finnland
100,0
5.328
40.785
48
B. Braun Medical S.A., Rubi / Spanien
100,0
207.969
237.224
1.216
B. Braun Medical S.A.S., Boulogne / Frankreich
100,0
78.003
284.335
1.318
B. Braun Medical S.R.L., Timisoara / Rumänien
61,9
4.131
23.608
94
B. Braun Medical s.r.o., Bratislava / Slowakische Republik
70,0
6.546
35.022
23
B. Braun Medical s.r.o., Prag / Tschechische Republik
70,0
26.692
61.744
175
B. Braun Medical International S.L., Rubi / Spanien
B. Braun Medical Kft., Budapest / Ungarn
B. Braun Medikal Dis Ticaret A.S., Istanbul / Türkei
100,0
6.727
14.825
80
B. Braun Milano S.p.A., Milano / Italien
100,0
32.553
115.421
218
B. Braun Sterilog (Birmingham) Ltd., Sheffield / England
100,0
– 5.964
14.412
244
B. Braun Sterilog (Yorkshire) Ltd., Sheffield / England
100,0
– 4.744
9.886
168
B. Braun Surgical S.A., Rubi / Spanien
100,0
103.798
161.685
899
B. Braun VetCare SA, Rubi / Spanien
100,0
5.384
10.696
25
Gematek OOO, St. Petersburg / Russland
100,0
5.413
13.020
255
MCP -Medicare LLC , St. Petersburg / Russland
94,0
4.021
13.970
316
Suturex & Renodex S.A.S., Sarlat / Frankreich
100,0
12.021
16.135
173
1)
Durchgerechneter Anteil
|
2)
Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag
|
3)
At Equity konsolidiert
|
4)
W erte aus dem veröffentlichten
Q3 Zwischenbericht
142
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernab s c hlus s
WESENTLICHER ANTEILSBESITZ
Stand per 31. 12. 2014
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %1)
T €
T €
Mitarbeiter
Amerika
AESCULAP INC ., Center Valley / USA
95,5
73.617
151.012
478
Aesculap Implant Systems LLC , Center Valley / USA
95,5
– 15.128
41.499
114
100,0
10.771
18.226
195
B. Braun Aesculap de México S.A. de C.V., México D. F. / Mexiko
B. Braun Interventional Systems Inc., Bethlehem / USA
95,5
29.396
27.547
39
B. Braun Medical Inc., Bethlehem / USA
95,5
287.630
756.198
4.522
B. Braun Medical Peru S.A., Lima / Peru
100,0
17.079
20.714
507
B. Braun Medical S.A., Bogota / Kolumbien
100,0
12.503
29.620
263
B. Braun Medical S.A., Buenos Aires / Argentinien
100,0
12.223
37.914
371
B. Braun Medical S.A., Quito / Ecuador
100,0
11.666
22.550
109
B. Braun Medical SpA, Santiago de Chile / Chile
86,1
5.189
31.784
187
B. Braun of America Inc., Bethlehem / USA
95,5
132.518
0
0
CAPS Inc., Santa Fe Springs / USA
95,5
80.510
135.517
552
100,0
129.198
163.711
1.794
93,3
15.599
14.578
633
B. Braun AESCULAP JAPAN CO. LTD., Tokyo / Japan
100,0
49.102
112.800
600
B. Braun Australia Pty. Ltd., Bella Vista / Australien
100,0
21.230
61.415
133
B. Braun Avitum Philippines Inc., Manila / Philippinen
100,0
6.121
21.583
136
Laboratorios B. Braun S.A., Sao Goncalo / Brasilien
Asien und Australien
Ahlcon Parenterals (India) Limited., New Dehli / Indien
B. Braun Avitum (Shanghai) Trading Co. Ltd., Shanghai / China
94,0
30.230
81.774
189
B. Braun Korea Co. Ltd., Seoul / Republik Korea
100,0
17.963
62.533
121
B. Braun Medical (H.K.) Ltd., Hongkong / China
100,0
55.776
119.619
34
B. Braun Medical (India) Pvt. Ltd., Bombay / Indien
100,0
16.526
57.950
898
B. Braun Medical Industries Sdn. Bhd., Petaling Jaya / Malaysia
100,0
381.623
381.560
6.683
B. Braun Medical (Shanghai) International Trading Co. Ltd., Shanghai / China
100,0
22.000
136.974
776
B. Braun Medical Supplies Inc., Manila / Philippinen
100,0
7.111
18.586
168
B. Braun Medical Supplies Sdn. Bhd., Petaling Jaya / Malaysia
100,0
26.826
52.176
166
B. Braun Medical (Suzhou) Company Limited, Suzhou / China
100,0
13.333
33.586
357
B. Braun Pakistan (Private) Ltd., Karachi / Pakistan
100,0
951
13.201
113
B. Braun Singapore Pte. Ltd., Singapur
100,0
55.152
21.318
42
B. Braun Taiwan Co. Ltd., Taipei / Taiwan
100,0
4.199
17.454
51
B. Braun (Thailand) Ltd., Bangkok / Thailand
100,0
8.263
19.198
107
B. Braun Vietnam Co. Ltd., Hanoi / Vietnam
100,0
42.958
53.102
1.010
PT. B. Braun Medical Indonesia, Jakarta / Indonesien
100,0
33.178
56.909
528
We s entlic her A nt eilsb e sit z
143
Stand per 31. 12. 2014
Name und Sitz der Gesellschaft
Anteil am
Kapital
Eigenkapital
Umsatzerlöse
in %1)
T €
T €
Mitarbeiter
Afrika
B. Braun Avitum (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika
100,0
874
8.486
267
B. Braun Medical (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika
100,0
5.610
29.835
170
E. Owen and Partners, Fourways / Südafrika
100,0
– 124
13.338
12
Babolat VS, Lyon / Frankreich 3)
28,0
62.188
118.121
336
Medical Service und Logistik GmbH, Recklinghausen 3)
50,0
747
34.853
5
Rhön Klinikum AG, Bad Neustadt an der Saale 3) 4)
18,0
1.200.640
278.312
15.898
Schölly Fiberoptic GmbH, Denzlingen 3)
28,0
37.764
83.100
326
Übriger Anteilsbesitz
1)
Durchgerechneter Anteil
|
2)
Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag
|
3)
At Equity konsolidiert
|
4)
W erte aus dem veröffentlichten
Q3 Zwischenbericht
Die Werte entsprechen den gemäß IAS / IFRS aufgestellten Abschlüssen. Die Umrechnung der Beträge der ausländischen Unternehmen
erfolgt für das Eigenkapital mit dem Mittelkurs am 31. 12. und für den Umsatz mit dem Durchschnittskurs des Berichtsjahres.
144
Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernabs chlus s
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat der B. Braun Melsungen AG hat im Geschäftsjahr 2014 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung
obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung
beratend begleitet und überwacht.
In drei ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung wurde
der Aufsichtsrat vom Vorstand über die aktuelle Geschäfts­
entwicklung des Unternehmens, seinen finanziellen Status und
wesentliche Investitionsvorhaben informiert.
Besondere Themen der Aufsichtsratsberatungen waren weiterhin
aktuelle Berichte zum Verlauf von Großprojekten, z. B. LIFE N, und
zu den Investitionen in Penang, Malaysia sowie zum Status der Be­teiligung an der Rhön-Klinikum AG. Ferner wurde die Fortschreibung
der Konzernstrategie vorgestellt. Außerdem hat der Aufsichtsrat
den Personalbericht 2013 entgegen genommen. Der Aufsichtsrat
hat die Ergebniserwartung 2015 diskutiert und verabschiedet und
über satzungsmäßig zustimmungspflichtige Geschäfte beraten.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand darüber hinaus mit dem
Vorsitzenden des Vorstands in regelmäßigem Informations- und
Gedankenaustausch über wesentliche Geschäftsentwicklungen der
Gesellschaft und des Konzerns und anstehende Entscheidungen.
Auch in diesem Jahr führte der Aufsichtsrat auf freiwilliger
Basis eine Effizienzprüfung durch. Diese vom Aufsichtsrat vorgenommene Selbstevaluation hat ergeben, dass der Aufsichtsrat
effizient organisiert ist und dass das Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat sehr gut funktioniert.
Gegenstand der Beratungen des Prüfungsausschusses waren
die aktuelle Geschäftsentwicklung, Erläuterungen zur steuerlichen
Überleitungsrechnung im B. Braun-Konzern, die Investitions­
planung 2014 – 2016, der Jahresbericht der Internen Revision
zu durchgeführten Prüfungen sowie zum Prüfungsplan und
-schwerpunkten und insbesondere der vom Vorstand aufgestellte
Jahres- und Konzernabschluss 2014 der B. Braun Melsungen AG.
Außerdem hat der Prüfungsausschuss den Compliance-Bericht der
B. Braun Melsungen AG sowie den Risikobericht des Vorstands
entgegen genommen. Weitere Themen waren das Risikomanagementsystem des B. Braun-Konzerns und die Planung der Jahres­
abschlussprüfung. Zu diesen Themen hat der Prüfungsausschuss
im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichtet und seine Empfehlungen ausgesprochen.
Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat in 2014 fünf Mal
getagt. In seiner Sitzung vom 19. März 2014 hat er dem Aufsichts­
rat die Zuteilung der Genussrechte nach dem B. Braun Incentive
Scheme an die Mitglieder des Vorstandes und einen Beschluss zur
Tantiemeregelung sowie zu den Zielboni und Zielvereinbarungen
der einzelnen Vorstandsmitglieder vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat
hat der Zuteilung und dem Beschluss in seiner Sitzung mit gleichem Datum zugestimmt. Weiterhin hat der Personalausschuss
in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, Herrn Markus
Strotmann per 1. April 2014 zum ordentlichen Vorstandsmitglied
zu bestellen; der Aufsichtsrat hat dieser Bestellung ebenfalls
zugestimmt. Ein weiteres Thema der Personalausschuss-Sitzungen
2014 war die Beratung über die Beteiligung an der Rhön-Klinikum
AG. In seiner Sitzung am 22. Juli 2014 hat der Personalausschuss
die Wiederbestellung von Herrn Prof. Dr. Heinz-Walter Große zum
ordentlichen Vorstandsmitglied sowie Vorstandsvorsitzenden
und Arbeitsdirektor bis zum 31. Dezember 2018 vorgeschlagen;
der Aufsichtsrat hat diese Bestellung in seiner darauf folgenden
Sitzung beschlossen.
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss sowie der Lage­
bericht für das Geschäftsjahr 2014 der B. Braun Melsungen AG,
der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind von der
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft, Kassel, die in der Hauptversammlung am 19. März
2014 zum Abschlussprüfer bestellt worden war, geprüft worden.
Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und dies
in einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk testiert.
Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des Aufsichtsrats
und des Prüfungsausschusses über den Jahresabschluss und
den Konzernabschluss teilgenommen und über die wesentlichen
Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Die vom Aufsichtsrat vorgenommene Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts
und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanzgewinnes der
B. Braun Melsungen AG sowie des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts gibt in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Abschlussprüfungsberichte zu Beanstandungen keinen
Anlass. Wir haben daher den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss gebilligt, der damit gemäß § 172 AktG festgestellt ist.
Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands zur
Verwendung des Bilanzergebnisses an.
B eric ht de s Auf sic ht srat s
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VORN VON LINK S:
DR. ANTONIUS ENGBERDING*
P R O F. D R . D R . H . C . M A R K U S W . B Ü C H L E R
P R O F. D R . H . C . L U D W I G G E O R G B R A U N
Ehem. Vorstand IG Metall, Fachbereich Tarifpolitik,
Frankfurt am Main
Universitätsklinikum Heidelberg
Ärztlicher Direktor Abteilung für Allgemeine,
Viszerale und Transplantationschirurgie
Vorsitzender, ehem. Vorstandsvorsitzender
der B. Braun Melsungen AG, Melsungen
HINTEN VON LINK S:
BARBARA BRAUN-LÜDICKE
Kauffrau, Melsungen
EDELT R AUD G L Ä N ZER *
Mitglied des geschäftsführenden
Hauptvorstands der IG BCE, Hannover
SONJA SIEWERT*
Freigestellte Betriebsrätin der B. Braun
Melsungen AG, Melsungen
EKKEHARD RIST*
Stellv. Konzernbetriebsratsvorsitzender des
B. Braun-Konzerns Deutschland,
Betriebsratsvorsitzender der Aesculap AG, Tuttlingen
RAINER HEPKE*
P R O F. D R . T H O M A S R Ö D D E R
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, Partner
der Sozietät Flick Gocke Schaumburg, Bonn
HANS-CARSTEN HANSEN
President Human Ressources
der BASF SE, Ludwigshafen
DR. JOACHIM R AUHUT
P R O F. D R . O L I V E R S C H N E L L
Geschäftsführer der Sciarc GmbH, Baierbrunn
Geschäftsführender Vorstand der Forschergruppe
Diabetes e. V. am Helmholtz Zentrum München
Mitglied des Vorstands der Wacker Chemie AG,
München
MIKE SCHWAR Z *
D R . H . C . A U G U S T O E T K E R
Freigestellter Betriebsrat der B. Braun Melsungen AG,
Melsungen
Vorsitzender des Beirats der Dr. August Oetker KG,
Bielefeld
PETER HOHMANN*
MANFRED HERRES*
Direktor Produktion B. Braun Avitum
der B. Braun Melsungen AG, Melsungen
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der
B. Braun Melsungen AG, Melsungen
Der Vorstand hat gem. § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2014
einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
erstellt. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht geprüft; Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat den
Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen
wir, dass
1.die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2.
bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die
Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“
Stellv. Vorsitzender, Konzernbetriebsratsvorsitzender
des B. Braun-Konzerns Deutschland, Betriebsrats­
vorsitzender der B. Braun Melsungen AG, Melsungen
* gewählt von den Arbeitnehmern
Der Aufsichtsrat ist mit dem Ergebnis der Prüfung des Abschluss­
prüfers einverstanden. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen die im Bericht enthaltene
Schlusserklärung des Vorstands keine Einwendungen zu erheben.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und den Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeitern des B. Braun-Konzerns für die erbrachten Leistungen
im Berichtszeitraum seinen Dank aus.
Melsungen, im März 2015
Der Aufsichtsrat
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Management  |  Journal  |  Konzernlageb ericht  |  Konzernabs chlus s
GLOSSAR
ACCESS PORT SYSTEM
D I A LY S E
Port-Katheter-System, das durch einen langfristigen Zugang über
Venen, Arterien oder Bauchdecke die Verabreichung von Arzneimitteln sowie Blutentnahmen, Transfusionen und E­ rnährung ermöglicht.
Ein Blutreinigungsverfahren, welches bei Nierenversagen zum
­Einsatz kommt.
DRUG DELIVERY SYSTEM
APHERESE
Einheit zur Verabreichung von Medikamenten mit der Absicht der
Erzielung eines therapeutischen Effekts.
Blutreinigungsverfahren zur Entfernung einzelner Bestandteile
(Fette, Immunkörper oder Gifte) aus dem Blut.
DRUG ELUTING STENTS
Medikamentfreisetzender Stent (siehe auch „Stent“).
A SSE T BACKED SECURITIES (ABS)
Wertpapiere (Schuldverschreibungen), die durch einen Bestand
an Forderungen abgesichert sind.
AT E Q U I T Y B I L A N Z I E R U N G
DSO
Kennzahl. Kurzbezeichnung für Days Sales Outstanding. Beschreibt
den Zeitraum zwischen der Rechnungsstellung und dem Zahlungseingang.
Synonym für Equitymethode.
DUAL SOURCING
BG RCI
Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie.
Element der Beschaffungsstrategie, bei dem das gleiche Gut von
verschiedenen Lieferanten bezogen wird, um das Risiko von Lieferausfällen zu minimieren.
CASH POOLING
Instrument des Finanzmanagements zum konzerninternen Liquiditätsausgleich.
EBIT
Kennzahl. Kurzbezeichnung für Earnings before Interest and Taxes.
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern.
C E N T E R S O F E X C E L L E N C E (C O E )
Zentren innerhalb der globalen B. Braun-Organisation, in denen
Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing für bestimmte
Produktgruppen gebündelt sind.
EBITDA
Kennzahl. Kurzbezeichnung für Earnings before Interest, Taxes,
Depreciation and Amortization. Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern
und Abschreibungen.
CIW
Kennzahl. Kurzbezeichnung für Coverage in Weeks. Zeitraum der
Lieferfähigkeit in Wochen, gedeckt durch den aktuellen Lager­
bestand an Waren.
EBITDA-MARGE
Kennzahl. Prozentualer Anteil der Kennzahl EBITDA am Umsatz.
Glos s ar
147
EL ASTOMERISCHE INFUSIONSPUMPE
E X T R A KO R P O R A L E B L U T B E H A N D L U N G
Infusionspumpe zum einmaligen Gebrauch, die unabhängig von
externen Energiequellen die sichere und unkomplizierte Infusion
von Medikamenten zu Hause ermöglicht.
Außerhalb des Körpers erfolgende Blutbehandlung mittels einer
direkt an den Blutkreislauf angeschlossenen „künstlichen Niere“
(Dialysator).
EMAS
FDA
Kurzbezeichnung für Eco Management and Audit Scheme, auch
bekannt als Öko-Audit. EMAS wurde von der Europäischen Union
entwickelt und beinhaltet Umweltmanagement und Umwelt­
betriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen.
Kurzbezeichnung für Food & Drug Administration. Die FDA ist eine
US-amerikanische Behörde für Nahrungsmittel- und Arzneimittelsicherheit.
E N I S O 9 0 01
Eine internationale Norm, die weltweit anerkannte Anforderungen
an ein Qualitätsmanagementsystem festlegt.
G O O D D E S I G N AWA R D
Der GOOD DESIGN Award ist einer der ältesten internationalen
Wettbewerbe für exzellente Gestaltung. Das Chicago Athenaeum
Museum of Architecture and Design vergibt den Preis an Unternehmen für herausragende Qualität in Design, Funktionalität sowie
Ästhetik.
E N I S O 14 0 01
Eine internationale Umweltmanagementnorm, die weltweit an­
erkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem festlegt.
H Ä M O D I A LY S E
Ein Implantat, das dauerhaft im Körper verweilt.
Ein spezielles Blutreinigungsverfahren. Anwendung des Prinzips
des Konzentrationsausgleichs kleinmolekularer Substanzen zweier
Flüssigkeiten, die durch eine semipermeable (teilweise durch­
lässige) Membran getrennt sind.
E N D O S KO P I E
H E I M PA R E N T E R A L E E R N Ä H R U N G
Betrachtung von Körperhohlräumen und Hohlorganen mittels
kleiner, röhrenförmiger optischer Geräte.
Zufuhr von Nährstoffen unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts
nach Entlassung aus dem Krankenhaus.
EQUIT YMETHODE
H E S ( H Y D R O X Y E T H Y L S TÄ R K E )
Methode zur Bilanzierung bestimmter langfristiger Beteiligungen
im Jahresabschluss einer Gesellschaft, die am stimmberechtigten
Kapital einer anderen Gesellschaft beteiligt ist. Dabei wird der
­Beteiligungsbuchwert ausgehend von den Anschaffungskosten
der Beteiligung laufend an die Entwicklung des Eigenkapitals am
beteiligten Unternehmen angepasst.
Künstlich hergestelltes Polymer aus Wachsmaisstärke oder Kartoffelstärke, welches als Blutplasmaersatzstoff verwendet wird.
ENDOPROTHESE
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GLOSSAR
IAS
L A PA R O S KO P I E
Kurzbezeichnung für International Accounting Standards. Inter­
nationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, herausgegeben vom International Accounting Standards Board (IASB).
Bauchspiegelung, bei der die Bauchhöhle und die darin liegenden
Organe mit speziellen Endoskopen (Stablinsen-Optiken) durch
kleine, vom Chirurgen geschaffene Öffnungen in der Bauchdecke
sichtbar gemacht werden.
I E C / T R 6 26 5 3
„Guideline for safe operation of medical equipment used for hemo­
dialysis treatment“. Richtlinie zur sicheren Verwendung medizinischer Mittel in der Hämodialyse.
M E TA B O L I S M U S
ISO
O H S A S 18 0 01
Kurzbezeichnung für International Organization for Standardization.
Internationale Organisation für Normung.
Kurzbezeichnung für Occupational Health and Safety Assessment
Series. OHSAS 18001 ist eine Norm, die anerkannte Anforderungen
an ein Arbeitsschutzmanagementsystem festlegt.
Synonym für Stoffwechsel. Umwandlung von aufgenommenen
oder selbst produzierten Substanzen durch den Körper.
IV
Kurzbezeichnung für intravenös. Eine Applikationsform zur Ver­ab­
reichung eines Medikaments, einer Flüssigkeit oder einer Suspension
in ein venöses Blutgefäß.
OSTOMIE
Synonym für Stoma.
PAY E R S WA P
IWF
Kurzbezeichnung für Internationaler Währungsfonds. Der IWF ist
eine Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington,
USA (auch IMF – International Monetary Fund).
KFW
Kurzbezeichnung für Kreditanstalt für Wiederaufbau. Förder- und
Mittelstandsbank, die günstige Kredite im Rahmen von Förder­
programmen der Bundesregierung vergibt.
Instrument zur Zinssicherung. Für die Zahlung eines festen Zinssatzes erhält man im Gegenzug einen variablen Zinssatz.
RESTENOSE
Wiedereinengung im Bereich einer zuvor behandelten Stenose
(Verengung von Blutgefäßen oder anderen Hohlorganen).
SECOND SOURCING
Bezeichnung eines oder mehrerer alternativer Lieferanten für
ein Produkt, welches baugleich und kompatibel zu einem anderen
Produkt ist.
Glos s ar
STENOSE
Verengung von Blutgefäßen oder anderen Hohlorganen.
STENT
Eine Gefäßstütze, die in Hohlorgane eingeführt wird, um diese offen
zu halten.
STOMA
Operativ geschaffene Verbindung zwischen einem Hohlorgan und
der Haut mit einer Öffnung nach außen. Ein Stoma wird dauerhaft
oder vorübergehend (passager) angelegt.
THOR A XCHIRURGIE
Organchirurgie im Bereich des Brustkorbes.
VCI
Verband der chemischen Industrie.
VISZERALCHIRURGIE
Umfasst die operative Behandlung der Bauchorgane.
W O R K I N G C A P I TA L ( U M L A U F V E R M Ö G E N )
Finanzkennzahl. Vorräte plus kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
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B. BRAUN-A PP
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I MP R ES SUM
B. BR AUN MEL SUNGEN AG
WEITERE INFORMATIONEN
Werkanlage Pfieffewiesen
Europagebäude
34212 Melsungen
Deutschland
Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf
Direktorin Unternehmenskommunikation
und Wissensmanagement
Werkanlage Pfieffewiesen
Europagebäude
34212 Melsungen
Deutschland
Tel. (0 56 61) 71- 0
Fax (0 56 61) 71- 45 67
www.bbraun.de
Tel. (0 56 61) 71-16 30
Fax (0 56 61) 71- 35 69
E-Mail: [email protected]
HIGHL IGH T S 2014
A U G U S T Nutrilipid 20% erhält als erstes
Arzneimittel aus Werk LIFE in Melsungen
die Zulassung der Arzneimittelbehörde FDA
für den US-Markt. Es ist das erste B. BraunPharmazeutikum auf dem amerikanischen
Markt, das nicht in den USA produziert wird.
F E B R U A R B. Braun investiert 56,4 Millionen
N O V E M B E R Die erweiterte Produktion
der Firma Ahlcon Parenterals in Bhiwadi,
Rajasthan, wird eröffnet. Ahlcon produziert und vermarktet in Indien sowie im
Ausland groß- und kleinvolumige Parenteralien und ist ein etablierter Hersteller
für pharmazeutische Produkte.
Euro in die Erweiterung der pharmazeutischen
Produktionsstätte am Standort Penang. Dort
werden in Zukunft sterile Infusionslösungen
hergestellt, um die wachsende Nachfrage in
Asien und Australien decken zu können.
B. Braun Avitum verstärkt weiter seine
Aktivitäten im Bereich Dialyse und übernimmt mit einer Akquisition von 51 Prozent
das Unternehmen Dialyser in Kolumbien.
S E P T E M B E R Eine neue Tochtergesell-
schaft wird gegründet: B. Braun Medical
Kenya Ltd. Geschäftsführer Samuel Muchiri
und sein Team wollen sich neben Kenia
zunächst auf die Märkte Tansania, Nigeria,
Ruanda, Uganda und Sambia konzentrieren.
JUNI CeGaT gründet gemeinsam mit
B. Braun eine Tochtergesellschaft in den
USA: B. Braun CeGaT, mit Sitz in Pennsylvania. Dieser Schritt ist eine Fortsetzung
der guten Zusammenarbeit zwischen der
CeGaT und B. Braun.
D E Z E M B E R Der Geschäftsbereich
B. Braun Vascular Systems der Sparte
Aesculap mit Sitz in Berlin erwirbt die
Mehrheit der Anteile an der Pforzheimer
Firma medicut Stent Technology. Medicut
agiert als Full-Service-Partner für Medizinprodukte aus Nitinol.