was ist ein notfall

Der Notfall
in der Herzsportgruppe
Was MUSS der Übungsleiter wissen & tun
Andrea König
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
WAS IST EIN NOTFALL ?
Durch eine akute Erkrankung, einen Unfall oder eine Vergiftung
verursachter Sauerstoffmangel im Organismus
mit Funktionsstörungen der Lebensfunktionen
(Bewußtsein, Atmung, Kreislauf) als Folge.
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Notfallversorgung
nach dem Motto
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•
•
•
•
•
•
Überblick verschaffen
Absicherung
Retten
Notruf
Weitere Erstversorgung
Rettungsdienst
Krankenhaus
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Notruf
•
•
•
•
•
Wo ist es passiert ?
Was ist passiert ?
Welche Beschwerden liegen vor ?
Wie viele Betroffene ?
Warten auf Rückfragen !
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Notfallversorgung
nach dem Motto
•
•
•
•
•
•
•
Überblick verschaffen
Absicherung
Retten
Notruf
Weitere Erstversorgung
Rettungsdienst
Krankenhaus
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Erweiterte
Erstversorgung
durch den Herzgruppenarzt
• Venöser Zugang
• Medikamententherapie
• Volumentherapie
immer im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit
- wenige Minuten bis Rettungsdienst-Eintreffen
- „sub“optimale Bedingungen (Monitoring, etc)
-
Aufregung bei allen Beteiligten
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Lagerungen
• „ Atemnot“
– Oberkörperhochlagerung
• „Kreislaufschwäche“
– Flachlagerung / Beine hoch
• „Druck auf der Brust“
– Oberkörperhochlagerung
• „Kopfprobleme“
– Oberkörperhochlagerung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Notfallversorgung
nach dem Motto
•
•
•
•
•
•
•
Überblick verschaffen
Absicherung
Retten
Notruf
Weitere Erstversorgung
Rettungsdienst
Krankenhaus
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Ziele der
Notfallversorgung
• Erkennen des Notfalls
• Entscheidung Rettungswagen mit / ohne Notarzt
• Überbrückung bis Rettungsdienst-Eintreffen
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Vorgehen nach dem
ABCDE-Schema
A
Airway
B
C
D
E
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Atemwege
Airwaymanagement
Atemwegssicherung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Larynxtubus Suction
Magensonde
zur Entlastung
Luftauslaß
in die Trachea
Blockung
im Ösophagus
Blockung
im Rachen
Blindes Tubusende
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Endotracheale Intubation
Ein erfahrener Intubateur
– min 100 Intubationen zum Lernen
- Jährlich min 10 Intubationen unter Aufsicht
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Da muß er rein …
Für eine erfolgreiche endotracheale Intubation benötigen Sie :
•
•
•
•
Erfahrung als Intubateur
erfahrene Assistenz
vollständiges Material
Material für Alternativtechniken bei Schwierigkeiten
Im Notfall bei der Herzsportgruppe haben Sie:
•
•
•
•
•
Nicht-nüchterner Patient
Nicht-relaxierter Patient
Aufregung
„sub“optimale Arbeitsbedingungen
Kein Material für Alternativtechniken bei Schwierigkeiten
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Vorgehen nach dem
ABCDE-Schema
A
B
Airway
Atemwege
Breathing
Atmung /
Beatmung
C
D
E
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Breathing
Atmung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
-
Körperhaltung bei Atmung
-
Atemfrequenz
-
Atemtiefe
-
Zeichen für O2-Mangel
Breathing
Beatmung
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Maskenbeatmung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Das Problem der
Unerfahrenen …
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Vorgehen nach dem
ABCDE-Schema
A
Airway
Atemwege
B
Breathing
Atmung /
Beatmung
C
Circulation
Kreislauf
D
E
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Circulation
Kreislauf
- Blässe ?
- Kaltschweißigkeit ?
- Herzfrequenz ?
- Blutdruck ?
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Vorgehen nach dem
ABCDE-Schema
A
Airway
Atemwege
B
Breathing
Atmung /
Beatmung
C
Circulation
Kreislauf
Disability
Neurologischer
Status
D
E
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Disability
neurologischer Status
• Bewußtseinsstadium
• Blutzucker
• Lähmungen,
Sprachstörungen,
Orientierung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Vorgehen nach dem
ABCDE-Schema
A
Airway
Atemwege
B
Breathing
Atmung /
Beatmung
C
Circulation
Kreislauf
D
Disability
Neurologischer
Status
E
Exposure
Untersuchung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Exposure
Untersuchung
• Anamnese nach SAMPLER
–
–
–
–
–
–
–
S
A
M
P
L
E
R
Symptome
Allergien
Medikamente
Patientengeschichte
letzte Mahlzeit
Ereignis
Risikofaktoren
• Körperliche Untersuchung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
„Guidelines 2010
for Cardiopulmonary Resuscitation“
nach AHA (American Heart Association) und
ERC (European Resuscitation Council)
• Die neuen Reanimationsrichtlinien legen weiterhin
vermehrt Wert auf eine kontinuierliche Durchführung
der Basismaßnahmen
Herzdruckmassage (HDM) / Beatmung
• 30 HDM : 2 Beatmungen,
eine Arbeitsfrequenz von 100 - 120/min
für ein und zwei Helfer Methode
• Der Druckpunkt befindet sich auf der unteren
Brustbeinhälfte, also in Mitte des Brustkorbes,
als Drucktiefe sollten min 5 cm erreicht werden.
Im Vordergrund steht die HLW!!!
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
ERC Guidelines
2010
Keine
Reaktion ?
Um Hilfe rufen
Atemwege freimachen
keine Atmung vorhanden?
30 Herzdruckmassagen
2 Beatmungen
AED holen (lassen)
Notruf 112
Weiter im Rhythmus 30 / 2
(Kompression) / Beatmung
bis Atmung / Kreislauf einsetzt
bis der Rettungsdienst eintrifft u. übernimmt
bis zur Erschöpfung
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Plötzlicher Herztod
• mit mehr als 130 000 Betroffenen pro Jahr, das heißt,
ca 350 Betroffene pro Tag Todesursache Nr 1
• Der häufig vermeidbare Herztod so vieler Mitbürger ist eine der
größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit!
Kammerflimmern
• Chaotische elektrische Aktivität im Herzen vorhanden,
allerdings ohne Auswurfleistung
• Asystolie, als die endgültige Form des Herzstillstandes,
bei der keine elektrische Aktivität vorhanden ist
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Kammerflimmern, was ist das ?
Sinusknoten
12:57 29MAR96 PADDLES X1.0 HR = --12:56 29MAR96 PADDLES X1.0 HR = 74
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Cardio-Pulmonale Reanimation
Defibrillation
Herz-Druck-Massage und Atemspende
Elektroschockabgabe an d. Herz
Ziel:
Ziel:
 Aufrechterhaltung eines Blutkreislaufs
 Beendigung des
Kammerflimmerns („Reset“)
 kurzfristige Weiterversorgung des
Gehirns und weiterer Organe mit Blut
und Sauerstoff
 Einsetzen eines normalen
Herzrhythmus
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Hier sind die Ersthelfer gefragt
100
9 von 10 Betroffenen
überleben ein
Herzversagen mit
Kammerflimmern,
wenn innerhalb
von 3-5 Minuten
eine Defibrillation
durchgeführt wird.
Überlebensrate in %
90
80
70
60
50
40
30
Eintreffen RD
20
10
0
20
5
15
25
10
Zeit bis zur ersten Defibrillation (Min.)
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
30
• Der automatisierte externe Defibrillator vergleicht das
vorliegende EKG-Bild mit seinen EKG-Bildern in seinem
Speicher und entscheidet über die Indikation zur Defibrillation
(Kammerflimmern)
• Im Zweifel entscheidet sich das Gerät
gegen eine Defibrillation
• Der Anwender (Ersthelfer) kann nur
den Elektroschock auslösen,
nicht mitentscheiden
• Das Gerät gibt einen Elektroschock nur
bei vorliegendem Kammerflimmern frei
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
ERC Guidelines
2010
Keine Reaktion ?
Um Hilfe rufen
Atemwege freimachen - keine Atmung vorhanden?
AED holen (lassen)
Notruf 112
30 Herzdruckmassagen + 2 Beatmungen
bis AED angeschlossen
Beurteilung ds. Herzrhythmus
durch AED
Schock empfohlen
Kein Schock
empfohlen
1 Schock auslösen
Sofort HLW
für 2 min
Sofort HLW
für 2 min
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Umgang mit AED
AED Gerät öffnen
„Notruf veranlassen“
„Oberkörper freimachen“
„Elektroden aufkleben“
Bei Problemen
mit der Beatmung,
ohne Beatmung
Analyse
Herzrhythmus
„Elektroschock empfohlen“
„Patienten nicht berühren“
Schock
auslösen
„HLW starten 30:2“
Sofort HLW
für 2 min
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
„kein Elektroschock empfohlen“
„HLW starten 30:2“
Sofort HLW
für 2 min
Umgang mit AED-Gerät
• Niemand darf den Patient bei einem Elektroschock berühren,
da die elektrische Energie übertragen wird
• Patient und/oder AED-Gerät dürfen nicht
in Wasserpfützen angewendet werden,
AED-Geräte sind nur spritzwassergeschützt
• Elektroden müssen festen Hautkontakt haben und
müssen auf trockene Haut geklebt werden,
sonst besteht die Gefahr eines Lichtbogens und
starker Verbrennungen
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Notfallversorgung
in einer Herzsportgruppe
•
•
•
•
Vorbereitung ist alles
Aufgabenverteilung im Vorhinein bringt weniger Stress
durchdachtes Notfallmaterial macht es leichter
Weniger ist meist mehr- Überbrückungsmaßnahmen und
kein Therapiebeginn
• Darüber sprechenNachbesprechungen mit allen Beteiligten ist ein
wichtiger Bestandteil
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Viel Spaß und Erfolg
in Ihrer Herzsportgruppe 
26.Arbeitstagung am 25.April 2015 in Bad Nauheim