Montag, 23. März 2015 Angst um Natur und Gesundheit Demonstranten kritisieren Windpläne GERTENBACH. „Werratal – In tiefer Trauer und stillem Gedenken“ Wie eine Todesanzeige sieht die Karte aus, die von der Bürgerinitiative (BI) „Windkraftfreies Werratal“ am Freitag vor der Turnhalle in Gertenbach verteilt wurde. Die fünf Windräder, die die „Berlepsch Erneuerbare Energien GmbH und Co. KG“ bei Ellerode aufstellen will, stoßen auf viel Gegenwind. „Durch das Vorhaben des Herrn von Berlepsch werden wir einen großen Teil unserer Lebensqualität einbüßen, das wollen wir uns nicht gefallen lassen“, so Christian Sahar Neckel von der BI. Er hatte zusammen mit dem Gertenbacher Musiker Guntram Pauli federführend die Gegenveranstaltung organisiert. „Windräder machen Menschen und Tiere krank“, ist sich Neckel sicher. Er betonte, dass er nicht gegen erneuerbare Energien sei, Windräder aber nicht die richtige Lösung seien. Die BI wirft von Berlepsch vor, er habe an der Öffentlichkeit vorbei geplant, seinen Wunsch nach Profit über das Wohl der Allgemeinheit gestellt. „Eine einzelne Person will sich bereichern und nimmt dafür einen Wertverlust für einen ganzen Ort in Kauf“, so Monika Decker. Die Immobilienpreise werden sinken, die Natur werde verschandelt und die Gesundheit der Menschen gefährdet. Pauli ergänzt, der Schaden der angerichtet werde, stehe in keinem Verhältnis zum möglichen Nutzen, der Standort sei für Windkraft nicht geeignet, und „für jedes Windrad müssen im Schnitt 500 bis 800 Bäume weichen, unsere größten Sauerstofflieferanten“, prangert er an. Für Pauli steht fest: „Auch wenn ich Stadt und die Menschen liebe, sollte das so weitergehen, werde ich die Flucht ergreifen.“ Diesen Gedanken hat der Musiker auch in seinem Lied „Bye Bye, Kirschenland“ aufgegriffen, das er am Freitag zum ersten Mal vortrug. (zwh)
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