DIE ERDE RUND UM Frühling 2015 Nr. 4 DIE FLORAGARD PROFI-NEWS www.floragard.de Junge Netzwerker Mit Vielfalt trumpfen Innovatives Wachstum Tag der Auszubildenden bei Floragard Gartenbau Günter und Susanne van Soest GbR Helix Pflanzen Hartmannsdorf im Portrait Seite 2 Seite 3 Seite 4 & 5 beeinflusst in beträchtlichem Maße das DIE ARKEBURGER SODENTORFSPEZIALISTEN Wirtschaften unserer Branche. Pflanzen- Portrait der Böske Substrat und Torfwerk GmbH & Co. KG in Goldenstedt Die Krise in der Ukraine… Liebe Gärtnerinnen und Gärtner, die politische Situation in Osteuropa exporte sinken, fehlende Rücktransporte erschweren die Versorgung mit baltischen Substraten und Rohstoffen. Nichtsdestotrotz gilt es, diese Situation anzunehmen und zu bewältigen: Unsere norddeutschen Substratwerke stellen ihre Flexibilität und Leistungsfähigkeit unter Beweis und federn Engpässe ab. Der Fokus liegt also einmal mehr auf einem gelungenen Inlandsgeschäft: Wir alle hoffen, dass sich die positive Witterung im April und Mai fortsetzt und für Umsätze sorgt – Floragard wünscht Ihnen viel Erfolg. (Dieter Reiss, Vertriebsleitung Substrate) NEWS! Intelligentes Bewässerungssystem Ergänzend zum Floragard Bio MiniGarten gibt es das Bewässerungssystem Mini-Garten Box. Der Polystyrol-Kasten fasst rund 40 l Wasser und versorgt die Pflanzen etwa zwei Wochen. Passend dazu sind zwei attraktive Holzumrandungen erhältlich. Perfekt für die Champignonzucht Mit der Deckerde Floradur® Casing Soil bietet Floragard zum ersten Mal ein Produkt für die professionelle Champignonzucht an. Wertvolle Torfqualitäten mit hoher Wasserkapazität und Spezial-Kalk sorgen für schnelle Durchwachszeit und starke Erträge. Jetzt neu im Sortiment: Substrate für Beerenobst Ob Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren – die neuen Substrate für Beerenobst werden den hohen Ansprüchen im professionellen Anbau gerecht und stehen für erhöhte Fruchterträge. Ebenfalls erhältlich: Kokos-Growbags für den Anbau von Fruchtgemüse und Erdbeeren. Ein starkes Team: v. l. n. r. Ahmet Bengi, Hiltrud Böske-Haverbeck und Rüdiger Burfeind A m Rande des Goldenstedter Moors befindet sich im Ortsteil Arkeburg das Unternehmen der Böske Substrat und Torfwerk GmbH & Co. KG. Neben dem eigentlichen Betriebsgelände mit einer der modernsten Mischanlagen Europas sowie den eigenen Produktionshallen und Werkstätten gehört eine Fläche von rund 1.000 ha zum Substratwerk. Auf einem Schienennetz von über 70 km Länge sorgen neun Lokomotiven und 120 Loren für den notwendigen Nachschub in der Produktion. An zahlreiche nationale und internationale Kunden werden Topf- und Containersubstrate verkauft, die als sehr strukturstabil bekannt und geschätzt sind. wurden, begann mit dem Beitritt des Unternehmens zum Gesellschafterverbund Floragard im Jahr 1989 die Produktion von TKS®-Produkten. Durch die stetige Erweiterung des Werks und die Anschaffung der computergesteuerten Mischanlage wurde das Unternehmen zum Spezialisten für torfhaltige, torfreduzierte und sogar torffreie Substrate. Diese Erfolgsgeschichte basiert im Wesentlichen auf drei tragenden Stützpfeilern. Zunächst lebt das Substratwerk seit seiner Gründung von seinen innovativen Ideen, um den Anforderungen in der Produktion und des Markts gerecht zu werden. Seit der Unternehmensgründung plant man die Produktionsmaschinen selbst und Das jetzige Unternehmen wurde vor über 85 Jahren setzt diese Pläne auch Die Torfmiete des Substratwerks vor Beginn der Saison gegründet. Hiltrud Böskevielfach selbst um – so auch Haverbeck und ihr Mann Heinrich Haverbeck blicken noch heute durch Heinrich Haverbeck. auf drei Generationen Torfwirtschaft im Goldenstedter Der zweite wichtige Stützpfeiler waren und sind die Moor zurück. Johann Böske, der Großvater der jetzigen motivierten Mitarbeiter des Unternehmens. Als FamiliGeschäftsführerin Hiltrud Böske-Haverbeck, gründete enbetrieb war man sich stets der Verantwortung gegen1929 in der Nähe des jetzigen Standorts ein Torfwerk, in über seinen Mitarbeitern und ihren großen Wert für das dem von bis zu 120 Mitarbeitern der Sodentorf in JuteUnternehmen bewusst. „Es war uns immer wichtig, ein säcke vernäht und im Inland und nach Übersee verkauft guter, zuverlässiger Arbeitgeber mit konstantem Mitarwurde. Aufgrund eines Brands auf dem Betriebsgelände beiterstamm zu sein“ erläutert Hiltrud Böske-Haverbeck siedelte das Torfwerk zum jetzigen Standort um. die Firmenphilosophie – mit dem zufriedenstellenden Ergebnis, dass die Mitarbeiter im Durchschnitt seit 25 Nachdem in den 1950er Jahren besonders Torfe in Jahren im Werk beschäftigt und durch ihre langjährige Draht- und Lattenverschnürung verkauft und in den 1980er Jahren in Deutschland, Italien und Saudi-Arabien Erfahrung flexibel im Unternehmen einsetzbar sind. Ballen der hauseigenen Marke Elite-Torf vermarktet Weiter auf Seite 2 2 Frühling 2015 Rund um die Erde Auch die Saisonarbeiter kommen gern Jahr für Jahr Umgang mit Torf und Maschinen stets realisieren. „Auf Ahmet Bengi und Rüdiger Burfeind kann ich nach Goldenstedt zurück. Diese Firmenphilosomich verlassen – wie auf alle meine Mitarbeiter“ so phie führte auch zu einer gelebten Integration der Hiltrud Böske-Haverbeck. ausländischen Mitarbeiter, insbesondere Als verantwortungsvolles der türkisch-stämmigen Familienunternehmen seinerzeitigen „Gastardenkt die Familie Böskebeiter“, wie das Beispiel Haverbeck auch an die Ahmet Bengi zeigt. Zukunft des Moores und Ahmet Bengi fing vor engagiert sich im Bereich über 39 Jahren als Tordes Naturschutzes und fumsetzer an und wurde der Renaturierung. im Laufe der Jahre über Johannes Böske, der verschiedene Positionen Auch alternative Rohstoffe hat das Werk in Bunkern gelagert Onkel von Hiltrud Böskezum Mischmeister. Haverbeck, fuhr bereits Ende der 1970er Jahre Der dritte Stützpfeiler ist die Nähe zum Kunden Versuche zur Renaturierung der abgetorften Flächen und die Umsetzung der Kundenwünsche, die häufig – lange bevor dieses Thema überhaupt im Fokus auch der Anstoß zu den zahlreichen Innovationen der Öffentlichkeit und der Politik stand. Für sein waren. Aufgrund der modernen Technik und UnterEngagement bei der Gründung des Goldenstednehmensstruktur ist das Substratwerk Böske in der ter Naturinformations-Zentrums (NIZ) – oder auch Lage, auf die Wünsche der Kunden einzugehen und gemeinhin besser als „Haus im Moor“ bekannt die Ware auf deren Abruf – also Just-inTime – zur – erhielt das Werk Böske vom Landkreis Vechta Verfügung zu stellen. 1996 einen Umweltpreis. Beim Bau des NIZ ab dem Jahr 1994 investierte das Unternehmen viele ArDas Zusammenwirken dieser tragenden Elemente sichert den Bestand des Unternehmens. Der Mischbeitsstunden seiner Mitarbeiter, (z. B. in dem dort veranschaulichten Schnitt durch die verschiedenen meister Ahmet Bengi und der Gartenbau-Ingenieur Rüdiger Burfeind können als Produktionsverantwort- Torf- und Erdschichten) um der Öffentlichkeit das Zusammenspiel von Torfgewinnung und anschlieliche die individuellen Kundenwünsche durch die umfangreiche Verfügbarkeit von Ausgangsstoffen ßender Renaturierung nahezubringen. und Zusätzen sowie ihre langjährige Erfahrung im Nr. 4 Doch auch das Unternehmen selbst gibt gern einen Einblick in die Torfwirtschaft. So begrüßte Hiltrud Böske-Haverbeck in den letzten zehn Jahren über 5000 Gäste, darunter Floragard Kundengruppen, Schulklassen, Gartenbaustudenten und andere Interessierte, um ihnen neben der Produktion und dem NIZ durch eine Moorbahnfahrt die einzigartige Fauna und Flora des Moores zu zeigen. Neben der Zukunft des Moores ist auch die Zukunft des Unternehmens gesichert, denn die vierte Generation steht bereit, die traditionsreiche Familiengeschichte in der Torfwirtschaft und die Geschichte der Böske Substrat und Torfwerk GmbH & Co. KG fortzuführen. Rund um die Erde 3 VIELFALT & FARBEN ÜBER DIE BLÜTE HINAUS Böske Substrat und Torfwerk GmbH • Gründung: 1929 • Mitarbeiter: 25 Festangestellte, bis zu 50 Mitarbeiter in der Saison • Produktionsvolumen: 250.000 m³ Substrate pro Jahr • Flächen: Ca. 1000 ha. • Anlagen: Zwei computergesteuerte Substratmischanlangen mit sechs verschiedenen Abfüllmöglichkeiten (lose/ Mega Bale/40 l/70 l/135 l/225 l) • Trägerin des RAL Gütesiegels für Substrate NIE ZU JUNG ZUM NETZWERKEN Erfolgreicher Tag der Auszubildenden im Hause Floragard Zeit für ein Foto: Die Gruppe konnte während der Moorbahnfahrt vieles über Herkunft und Gewinnung der Rohstoffe sowie die Renaturierung der Flächen erfahren. der von Blumenerden und Substraten unterscheidet, nicht nur in Bezug auf die Ausfuhr- und Begleitdokumente“, so Wiebke Heitkamp, Auszubildende zur Groß- und Außenhandelskauffrau, Fachrichtung Außenhandel, von der Floragard Vertriebs-GmbH. Nach einer Besichtigung der Oldenburger Zentrale mit Versuchsgewächshaus und Labor fuhr die etwa 30-köpfige Gruppe in das Gesellschafterwerk Böske in Goldenstedt. Gerade die Junggärtner erfuhren vor Ort Wissenswertes über die Produktion der täglich in ihren Betrieben verwendeten Substrate. Auf einer Moorbahnfahrt über die Torfgewinnungsund Renaturierungsflächen blieb den jungen Menschen Zeit, über Herausforderungen, Nr. 4 FACTS! GRÜNE BRANCHE: Im Herbst 2014 fand bei der Floragard VertriebsGmbH der erste Tag der Auszubildenden statt, bei dem zahlreiche Azubis und Ausbilder der grünen Branche aus der Region Oldenburg, dem Ammerland und Ostfriesland teilnahmen. Ziel war es, den Auszubildenden, darunter Junggärtner und angehende Groß- und Außenhandelskaufleute, das „Wir-Gefühl“ der Branche zu vermitteln und untereinander Erfahrungen auszutauschen. Zu Beginn stellten sich die Auszubildenden vor und beschrieben die jeweiligen Tätigkeiten ihrer Ausbildung und den Alltag in ihren Betrieben. „Für mich war es interessant zu erfahren, in welchem Umfang sich beispielsweise die Exportabwicklung von Pflanzen gegenüber Frühling 2015 Gemeinsamkeiten und Ambitionen zu sprechen – vielleicht kreuzen sich die Wege der Teilnehmer im Anschluss an die Ausbildung eines Tages ja noch einmal. „Es war für alle ein Mehrwert, über die eigene Berufsschulklasse hinaus neue Bekanntschaften zu schließen. Wir sehen uns in der Verantwortung unseren Nachwuchs zu fördern und die Attraktivität der grünen Branche hervorzuheben“, so Dieter Reiss, FloragardVertriebsleiter für Substrate, der den Tag der Auszubildenden aktiv mitgestaltet hatte. Netzwerken ist wichtig – auch für Berufseinsteiger – und so soll dieses Event nur der Auftakt zu weiteren Veranstaltungen dieser Art gewesen sein Geschäftsführer Günter van Soest und Floragard-Fachberater Klaus Hüttgens Der Produktionsbetrieb Günter und Susanne van Soest im Portrait K onstant hochwertige Qualität, moderne Betriebsabläufe, termingerechte Logistik: Zur marktorientierten Kultivierung und Vermarktung von Beet- und Balkonpflanzen gehört heutzutage eine Menge Erfahrung. Und auf diese Erfahrung kann Günter van Soest, Gartenbau-Unternehmer in der dritten Generation, mit seinen Mitarbeitern reichlich zurückgreifen. Gegründet wurde der Betrieb im Jahre 1925 von seinem Großvater in Essen, bevor Günter van Soests Vater Mitte der 70er Jahre einen etwa 1700 qm großen Unterglas-Betrieb in Kempen, Ortsteil St. Hubert, übernahm. Schon damals verstand man sich auf die Kultivierung von Balkon-, Kübel- und Beetpflanzen wie etwa Impatiens Neuguinea. Knapp zehn Jahre später wurde in Kempen ein Standort übernommen, auf dem sich heute der knapp 5,5 ha große Produktionsbetrieb befindet, der konsequent ausgebaut und modernisiert wird. „Technisch Schritt zu halten ist eine wesentliche Voraussetzung, um zeitgemäß und effektiv arbeiten zu können“, so Günter van Soest. Der hohe technische Standard umfasst dabei auch moderne Space-O-Maten, eine zentrale Topfmaschine sowie extra konstruierte Stutzmaschinen, die für einheitliche Kronen sorgen und damit die konstante Qualität der Pflanzen abrunden. Der installierte Ebbe-Flut-Boden erweist sich im Zusammenspiel mit dem verwendeten Volldünger als besonderes Hilfsinstrument für die präzise Kultivierung der anspruchsvollen Pflanzen mit teils einjährigem Kulturzeitraum. Die größeren Solitärpflanzen werden beispielsweise im April getopft, bevor sie im Frühling des nächsten Jahres verkauft werden. „Topfen“ ist Moderne Technik, zeitgemäße Optik: Die Happy Flowers Töpfe ® das richtige Stichwort: Blickt man sich auf den Kulturflächen um, so erkennt man nicht nur viele bunte Blüten, sondern auch farblich auf die Blütenfarbe abgestimmte Töpfe. „Wir stehen mit unseren Kun- den im engen Kontakt und bieten ihnen eine Vielfalt an farbigen Töpfen an, um die Attraktivität am POS zu steigern und stärkere Kaufimpulse zu wecken“, so der Unternehmer, der sich sogar einen eigenen Topf unter der Marke Happy Flowers® schützen ließ. Während die freundliche Optik besonders weibliche Kunden ansprechen dürfte, leitet ein QR-Code auf Pflegehinweise der Pflanzen weiter – so geht Produktdesign heute. Der enge Austausch über besondere Wünsche der internationalen und regionalen Kunden beschränkt sich jedoch nicht allein auf Farbe, Form oder Größe der Töpfe, auch auf flexible Liefertermine und besondere Aktionen geht der Vertrieb ein. Die geographische Lage im Herzen des Niederrheins ist Fluch und Segen zugleich, wie Günter van Soest mit einem Augenzwinkern anmerkt. Zum einen ist das Wetter im Winter recht mild und die Branche vor Ort gut vernetzt: Trends und Informationen werden schnell aufgenommen und aussichtsreiche Kooperationen können schnell entstehen. Andererseits besteht in dieser Region ein hoher Wettbewerb zwischen den ansässigen Unternehmen. Wie für zahlreiche andere Produzenten am Niederrhein hat sich auch für Günter van Soest in den letzten Jahren eine besondere Entwicklung ergeben: Das Global G.A.P. Zertifikat. Schon jetzt bestehen viele Kunden des Kempener Unternehmers auf die im Frühling 2013 erfolgreich verliehene Global G.A.P. Zertifizierung, deren Einhaltung der Anforderungen laufend und unangekündigt kontrolliert werden. Die Kundschaft setzt sich zu einem großen Teil aus der Landgard und deutschen/ internationalen Groß- und Fachhändlern zusammen. Darüber hinaus bietet man das Pflanzensortiment auch regionalen Endverkaufsbetrieben als Rohware an. Zu den Stärken des Betriebes zählen neben der Lieferung einer konstanten Qualität insbesondere die flexible Umsetzung von Kundenwünschen. Diese Ansprüche müssen auch von den eigenen Auszubildenden mitgetragen werden. „Wir sehen uns in der Verantwortung, junge grüne Talente in der Region zu fördern“, beschreibt der Gärtnermeister die Ausbildungsphilosophie seines Betriebs, der seit fast zehn Jahren ausbildet. Trotzdem möchte man als Ausbilder spüren, dass Bereitschaft oder gar Leidenschaft zum Lernen vorhanden ist und sich der Lehrling mit seinem Beruf und dem Qualitätsgedanken des Arbeitgebers identifiziert. Die konstante Qualität des Endprodukts liegt dabei natürlich nicht nur an der Jungpflanze, sondern an der Verwendung eines hochwertigen Substrats. Seit über 15 Jahren steht die Floragard VertriebsGmbH dem Unternehmen bereits als vertrauensvoller Lieferant zur Seite. Der Betrieb schätzt die intensive Betreuung durch den Außendienst Klaus Hüttgens und die Fachabteilung Gartenbau in der Oldenburger Zentrale. „Aufgrund der Kulturzeiträume von bis zu einem Jahr schätzen wir den norddeutschen Sodenweißtorf wegen der außerordentlichen Strukturstabilität. Wir können es uns nicht leisten, dass das Topfsubstrat über die 12 Monate in sich zusammenfällt“, unterstreicht der erfahrene Gartenbauer den Anspruch an das Substrat. Der Draht zu Außendienst Klaus Hüttgens ist kurz und persönlich – Bestellungen, Änderungswünsche oder Analysen können stets in Auftrag gegeben werden. Technisch sieht man sich im Betrieb in Kempen auf einem hohen Stand, ein Mindestmaß an Handarbeit wird immer bleiben. Vermarktungsstrategien wie die farbenfrohen Töpfe lassen sich hingegen weiter ausbauen. Doch auch der persönliche Kontakt spielt eine große Rolle: „Mit einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Lieferant und Kunde ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gegeben“, so Günter van Soest über die Basis des gemeinsamen Wirtschaftens – und die Basis der nächsten Jahre. FACTS! Gartenbau Günter & Susanne van Soest GbR • Gründung: 1925 • Mitarbeiter: 16 Festangestellte und bis zu 18 Saisonarbeitskräfte • Kulturen: Solanum jasminoidis, Lycianthes rantonnetii, Lantana camara, Solitär-Rosen und Stauden • Fläche: 5,5 ha, davon 4,5 Unterglasfläche und 1 ha Freiland • Absatzmärkte: Inland und Westeuropa • Zertifizierung: QS GLOBAL G.A.P. 4 Frühling 2015 Rund um die Erde Nr. 4 Frühling 2015 Nr. 4 Rund um die Erde 5 INNOVATION TRIFFT TRADITION Helix Pflanzen Hartmannsdorf im Portrait Floragard Fachberater Jens Dombrowski, Geschäftsführer Hans Müller und Betriebsleiter Hendrik Neubert anderen wurde der Betrieb so bereits früh für die Zukunft ausgerichtet. In Bezug auf das Leipziger Sortiment sieht man sich klar als Spezialist, nicht als Generalist: Bodendecker, Lavendel, über 500 Efeu-Sorten, Garden Girls® Callunen und weitere Kulturen im Freiland und auf den Flächen unter Glas. Nur ein Beispiel für die Tiefe des Spezialsortiments: In Hartmannsdorf werden über 25 Sorten Lavendel in fünf verschiedenen Topfgrößen vermehrt, die mit ihrer Widerstandsfähigkeit und Qualität bei den Kunden im Fachhandel, insbesondere Dehner, gefragt sind. Dabei sieht man sich auch als Bewahrer des Kulturguts Pflanze. Die Helix Pflanzen GmbH ist Mitglied im Netzwerk Pflanzensammlung und berücksichtigt bereits bei der Produktion die Nachhaltigkeit der Pflanzen in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart Partner des EU-Forschungsprojekts „Turas“. Im Fokus steht die Frage, wie besonders urbane Regionen mit ihren stark versiegelten Flächen in Bezug auf den voranschreitenden Klimawandel zukunftsfähig gestaltet werden können. Mit den patentierten Markenlinien der Bodendecker am laufenden Meter®, den Hecken am laufenden Meter® oder besonders den Möglichkeiten zur vertikalen Fassadenbegrünung lässt das Helix Elata-Fassadenbegrünungssystem im Einsatz Sichtschutz sofort mit der Hecke am laufenden Meter® Kulturen. Bei innerbetrieblichen Versuchsreihen mit verschiedenen Efeusorten wird darauf hingearbeitet, die genetische Vielfalt zu sichern. In dieser Vielfalt liegt wiederum die Chance, verschiedene Kulturformen, Topfgrößen oder Blattformen und -ausfärbungen anzubieten. Gleichzeitig ist Helix Unternehmen seine innovativen Produkte in das Forschungsprojekt mit einfließen. Sie verbannen Hitzeinseln, wirken sich auch kombiniert mit Regenwassermanagement, also der Verwendung von Niederschlagswasser statt Trinkwasser, positiv auf das Klima aus und schaffen ökologische Nischen mitten in der Stadt. Die Metropolen erhöhen durch ausgefallene Maßnahmen ihre Widerstands- und Regenerationsfähigkeit, beispielhaft ist die Installation des Helix Elata-Fassadenbegrünungssystems an der Außenwand des Cafés am Kesselbrink in Bielefeld. Es entspricht dem Zeitgeist, Produkte zu liefern, die sofort Sichtschutz, Lärmschutz und frisches Grün bieten, wie etwa auch durch Bodendecker-Matten im Bereich der Friedhofskultur. Die Produkte werden im Inland meist per Direktvertrieb, im Ausland auch über Großhändler vertrieben. Im Fachhandelsbereich arbeitet das Produktmanagement der Helix Pflanzen GmbH sowohl mit QR-Codes als auch mit eigenen auf die Blütenfarbe oder auch Kundenwunsch abgestimmten Töpfen. Durch diese zeitgemäßen Maßnahmen werden direkt am POS verstärkt Kaufimpulse gesetzt und Contents durch QR-Codes an den Endverbraucher vermittelt. Das Layout der Etiketten wird dabei inhouse entwickelt und umgesetzt. Dieses Zusammenspiel aus innovativen Strategien und starken, widerstandsfähigen Kulturen setzt in der Produktion natürlich leistungsstarke Substrate voraus. „Die Floragard-Substrate erfüllen die Vorgaben, die wir mit Außendienst Jens Dombrowski abgestimmt haben, durchweg. Die Bestellvorgänge laufen genauso wie die Anlieferung durch die regional ansässige Spedition Metzner aus Zwickau-Reinsdorf zuverlässig ab“, beschreibt Betriebsleiter Hendrik Neubert die Beziehung zum Lieferanten Floragard. Die gleichmäßige Qualität ist unabdingbar für die problemlose Nutzung des Pflanzroboters. Ist das Substrat zu trocken droht das Pflanzloch zuzufallen, auch muss die Struktur stimmen, sodass die Maschine nicht „verklumpt“. Der Standort Moorbeetpflanzen bezieht über das Werk Wietinghausen drei verschiedene Substrate, zwei Bodendeckersubstrate mit verschiedenen pHWerten sowie ein Gaultheriensubstrat. Die Substra- te sind vergleichsweise schwach aufgedüngt, damit vor Ort variabel nachgedüngt werden kann. „Bei neuen Versuchsreihen mit Floragard-Substraten werden selbstverständlich der Außendienst Dombrowski und über ihn die Fachabteilung Gartenbau mit eingeschaltet“, erklärt Hendrik Neubert. Grün wird mit zunehmender Urbanisierung immer begehrter und wir sind der erste Ansprechpartner für anspruchsvolle Projekte“, betont Hans Müller und blickt zuversichtlich in die kommenden Jahre. FACTS! Helix Pflanzen Produktionsbetrieb Leipzig-Hartmannsdorf Mit Versuchsreihen die genetische Vielfalt sichern In Bezug auf die Zukunft herrscht bei der Helix Pflanzen GmbH kein Stillstand. „Unser breites und gleichzeitig tiefes Sortiment in höchster Qualität macht uns zukunftssicher“, unterstreicht der Geschäftsführer. Auch die einzelnen Standorte werden laufend modernisiert, etwa durch eine leistungsstarke und nachhaltige Pelletheizung im Betrieb in Hartmannsdorf. Laufend werden Überprüfungen durchgeführt, welche Bereiche lukrativ sind und wo man sich neu aufstellen muss. Innovationen werden weiter verfolgt und Ideen aktiv in die Praxis umgesetzt. „Der Markt für Pflanzensysteme wird sich in Nord- und Mitteleuropa besonders in den Ballungsräumen entwickeln. • Gründung: 1994 • Mitarbeiter: 25 (Standort Hartmannsdorf) • Kulturen: Moorbeetpflanzen, Bodendecker, Lavendelsortiment, Sonderkulturen wie Hecken am laufenden Meter, Bodendecker am laufenden Meter und Pflanzensysteme • Fläche: 20 ha, davon 3 ha Unterglas • Absatzmärkte: GaLaBau, deutscher Fachhandel, Baumärkte, Friedhofsgärtnereien, Kommunalbetriebe, Export nach Skandinavien und Osteuropa • Zertifizierung: QS GLOBAL G.A.P. seit 2006, MPSA und SQ, FFP Bildmaterial von Andreas Secci und Helix Pflanzen GmbH J ust-in-Time-Lieferungen, Convenience Lösungen für den GaLa Bau und ein hoher Qualitätsstandard für alle Kundenbereiche – so beschreibt Hans Müller, Gärtnermeister in dritter Generation und neben Lothar Idelberger Geschäftsführer der Helix Pflanzen GmbH, den Anspruch an das eigene Unternehmen. Das in Kornwestheim ansässige und 2001 aus den Lichtendorfer Baumschulen und Müller Pflanzenvertrieb fusionierte Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, in Gärten und besonders in urbanen Bereichen für langfristige Freude am Grün zu sorgen. Bei der Helix Pflanzensysteme GmbH handelt es sich um eine Tochterfirma, die sich mit der Produktion und Vermarktung von „grünen Sofortlösungen“ beschäftigt. Zu den Stärken gehören die gute Selbstorganisation, die hervorragende Vertriebsstruktur und besonders die zuverlässigen Produktionsstandorte, die sich in Kornwestheim, Schwerte, Rain am Lech und eben in Hartmannsdorf befinden. Der Betrieb am Rande von Leipzig blickt auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück: 1954 aus mehreren Privatbetrieben gegründet, entwickelte sich die gärtnerische Produktionsgenossenschaft Moorbeetpflanzen Leipzig-Hartmannsdorf zu einem der stärksten Pflanzen-Exporteure der DDR für die Märkte Skandinavien, Italien und Bundesrepublik Deutschland. Nach einer Umstrukturierung zu einer GbR übernahm 1994 Hans Müller Senior einen Teil des Betriebes, der 2007 komplett zusammengeführt wurde. Der Betrieb ist Global G.A.P. (seit 2007), MPS-SQ, MPS-ABC sowie FFP – Fair Flower Fair Plants zertifiziert. Der Geschäftsführer sieht in den Zertifizierungen einen doppelten Nutzen: Zum einen wird der Standort durch einen neutralen Akteur auf den Prüfstand gestellt, zum 6 Frühling 2015 Rund um die Erde Nr. 4 TORFFREIE SUBSTRATE IM Frühling 2015 Nr. 4 Rund um die Erde PRODUKTIONSGARTENBAU Versuch und erste Praxiserfahrungen – Ein Bericht der Fachabteilung Gartenbau Erfahrungen des Praxisbetriebs Melle, Ganderkesee Die Nachfrage aus dem Produktionsgartenbau nach torfreduzierten oder torffreien Substraten für die Kultur von Gemüse, Zierpflanzen, Stauden oder Gehölzen nimmt seit einigen Jahren kontinuierlich zu. Im Gemüse- und Obstbau hängt dies in erster Linie mit der gestiegenen Nachfrage nach Bio-Produkten und der damit verbundenen Umstellung der Betriebe auf Bio-Anbau und der Verwendung von Bio-Substraten zusammen, die je nach Bioverband einen gewissen Anteil an Torfalternativen enthalten müssen. Für einen Praxisversuch zur torffreien Calluna-Kultur im 12er Topf hat Floragard der Gärtnerei Melle in Ganderkesee das Substrat „Floradur Pot Rhodo without peat“ geliefert. Es handelt sich hierbei um ein Kokossubstrat mit hoher Luftkapazität (ca. 35 Vol.%) aus 50 % Kokosmark, 30 % gröberem Kokosmaterial (Kokoscrush) und 20 % Pinienrinde. Durch eine spezielle Vorbehandlung und Pufferung der Kokosmaterialien lag der pH-Wert (CaCl2) des gelieferten Substrats bei ca. 4,5 und der Salzgehalt bei 0,7 g/l. Im konventionellen Gartenbau sind die Gründe anders gelagert: Viele Betriebe sind durch die aktuelle öffentliche Diskussion um die Umwelt- und Klimarelevanz des Torfabbaus verunsichert oder sorgen sich aufgrund der politischen Entscheidung, die Vorranggebiete für den Torfabbau in Niedersachsen nahezu komplett zu streichen, um die Verfügbarkeit Ihrer bewährten und jahrzehntelang mit Erfolg eingesetzten Kultursubstrate aus Hochmoortorf. Nicht zuletzt forciert auch der Handel die Entwicklung und fordert immer mehr Pflanzen, die in torfreduzierten oder gar torffreien Substraten kultiviert wurden. Aufgrund Ihrer einzigartigen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften sind Kultursubstrate aus Hochmoortorf ein global erprobter Garant für Kultursicherheit. Sie sind verlässlich und qualitätsstabil, lassen sich gut verarbeiten und sind in der gärtnerischen Kultur z. B. in Bezug auf die Bewässerung, Düngung und pH-Wert-Steuerung leicht zu handhaben. Durch die fortschreitende Substratforschung und Verbesserungen in der Qualitäts- und Gütesicherung, lassen sich heute durch eine geschickte Kombination hochwertiger organischer und mineralischer Ausgangsstoffe wie z. B. Kokosmaterialien, Holzfasern, Grünschnittkompost, Rindenhumus, Xylit, Perlite für bestimmte Pflanzenarten bzw. Anwendungsbereiche geeignete Substrate ganz ohne Torf herstellen – sofern die Verfügbarkeit dieser Alternativen ausreichend gewährleistet ist. Versuche in Versuchsanstalten belegen die grundsätzliche Eignung dieser Substrate, decken aber auch Probleme auf, die in der betrieblichen Praxis den Umgang mit dem Substrat z. B. in Bezug auf die Bewässerung und Düngung aufwändiger gestalten und das Kulturrisiko erhöhen. Gartenbaubetriebe können es sich nicht leisten, beim eingesetzten Substrat Experimente einzugehen. Die fachliche Eignung des Substrats unter Praxisbedingungen muss unbedingt gewährleistet sein und ist eine Grundvoraussetzung für eine sichere und wirtschaftliche Pflanzenproduktion. Mehr und mehr Betriebe möchten allerdings aufgrund der aktuellen öffentlichen Torfdiskussion torffreie Substrate testen, um unter ihren Kulturbedingungen erste Erfahrungen im Umgang mit diesen Substraten zu sammeln. Die Ergebnisse aus einem Praxisversuch werden nachfolgend vorgestellt. Betreut wurden die Versuche durch die Fachabteilung Gartenbau, die im Floragardeigenen Versuchsgewächshaus bereits viele Pflanzenversuche mit torfreduzierten und torffreien Substraten durchgeführt hat. Torfreduzierte und torffreie Kokossubstrate für Rhododendron In Zusammenarbeit mit der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn und dem Baumschul-Beratungsring Weser-Ems wurde im Jahr 2014 in einem Praxisversuch in einem Spezialbetrieb für Rhododendron die Eignung von zwei torfreduzierten und einem torffreien Substrat für die Kultur von Rhododendron der Sorten ‘Catawbiense Grandiflorum‘ und ‘English Roseum‘ im Vergleich zu einem reinen Torfsubstrat geprüft. Die Pflanzen wurden Ende April in 5-Liter-Container mit unterschiedlichen Substraten getopft und im Praxisbetrieb auf den Kulturflächen unter Gießwagenbewässerung aufgestellt und praxisüblich wie die anderen Pflanzen im Bestand bewässert und nachgedüngt. Verwendete Substrate: 1. 100 % Norddeutscher Sodentorf (100T) 2. 50 % Norddeutscher Sodentorf, 50 % Kokoscrush (50T/50K) 3. 30 % Norddeutscher Sodentorf, 70 % Kokoscrush (30T/70K) 4. 50 % Kokoscrush, 30% Kokosmark, 20 % Pinienrinde (80K/20R) „Floradur Pot Rhodo without peat“ Grunddüngung aller Substrate: 100 g/m³ Radigen, 2,5 kg/m³ Osmocote exakt standard 8-9M, 1,5 kg/m³ Osmocote exakt standard 12-14M, Ziel pH-Wert (CaCl2) 4,0-4,5 Ergebnisse In regelmäßigen Bonituren wurden die Versuchspflanzen von Anfang Juli bis Mitte September auf Wachstum und Schäden begutachtet. Im November fand die Endauswertung statt, bei der Pflanzengröße und Knospenbesatz der Pflanzen ermittelt wurden. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Bei den Kontrollpflanzen im reinen Torfsubstrat war das Wachstum zeitweise etwas besser und die Laubfärbung etwas dunkler als in den torfreduzierten und torffreien Substraten. Ursache dafür war vermutlich Stickstoffmangel durch Festlegung oder verstärkte Auswaschung, der durch eine Zusatzdüngung hätte ausgeglichen werden müssen. Am Ende des Versuches waren die Pflanzengröße und der Blütenknospenbesatz aber ähnlich wie im reinen Torfsubstrat, im torffreien Kokossubstrat sogar etwas besser. Dafür war die Laubfärbung dort etwas heller. 2. Die Durchwurzelung war in den torfreduzierten und torffreien Kokossubstraten etwas besser als im reinen Torfsubstrat. 3. Die pH-Werte der Substrate bewegten sich in einem für Rhododendron günstigen Bereich zwischen 3,5 und 5,0. In den Kokossubstraten stiegen sie im Sommer zunächst etwas an und fielen dann schwächer ab als im Torfsubstrat. 4. Es traten keine Symptome von Salzstress, Natrium- oder Chloridüberschuss auf. Die in den Kokossubstraten etwas erhöhten Werte wurden gut vertragen. 5. Die Messung der physikalischen Eigenschaften der Substrate ergab bei allen 3 Kokossubstraten eine gegenüber dem reinen Torfsubstrat deutlich geringere nutzbare Wasserkapazität, die durch eine häufigere Bewässerung ausgeglichen werden musste. Die Luftkapazitäten waren in diesen Substraten sehr gut, aber auch im reinen Torfsubstrat nicht viel geringer. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die torfreduzierten und torffreien Kokossubstrate unter den Bedingungen im Praxisbetrieb durchaus für die Kultur von Rhododendron geeignet waren. Zusätzliche Düngungsmaßnahmen (Stickstoff) wären allerdings erforderlich gewesen, um die Laubfärbung zu verbessern. Auf die Wurzelbildung und den Blütenknospenbesatz wirkten sich die Kokossubstrate günstig aus. 12 10,4 10 8 9,5 7,3 6 4 Wie hat sich die Versuchsreihe rund um die Verwendung torffreier Substrate im Betrieb ergeben? Im Zuge der öffentlichen Diskussion kann man von Eigeninitiative sprechen. Anfangs haben wir dieses Thema intern besprochen und festgestellt, dass wir als produzierender Betrieb auch eventuelle Absatzchancen in den Märkten Österreich und Schweiz sehen, wo sich Teile des Handels schon deutlich in diese Richtung positioniert haben. Weiterhin geben uns diese und weitere Versuchsreihen einen deutlichen Know-How Vorteil, falls man sich irgendwann vom Sortiment breiter aufstellen sollte – was immer eine Stärke ist. War man an der Rezepturentwicklung selbst beteiligt? Welche Kulturen wurden zu welchem Zeitpunkt getopft? 2 0 Im Interview: Cord Drücker, Betriebsleiter Gärtnerei Melle in Ganderkesee Nein, wir haben bei zwei Substratlieferanten, darunter auch Floragard, angefragt, ob sie uns leistungsfähige Substrate für eine solche Versuchsreihe zur Verfügung stellen können. Bei der Rezepturentwicklung haben wir uns dann ganz auf die Erfahrung der Lieferanten verlassen. 7,9 1. (100T) 2. (50T 50K) 3. (30T 70K) 4. (80K 20R) Blütenknospenbesatz an Rhododendron ‚English Roseum‘, November 2014 (Anzahl pro Pflanze) Rhododendron ‘English Roseum‘, November 2014 von links Substrate 1-4 Rhododendron ‘Catawbiense Grandiflorum‘, November 2014 von links Substrate 1-4 Wir bedanken uns bei dem Praxisbetrieb, der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn und dem Baumschul-Beratungsring Weser-Ems für die Unterstützung bei der Versuchsdurchführung. Winfried Temming Leiter Fachabteilung Gartenbau 7 Es handelt sich um Calluna, die marktbekannten `Garden Girls´, als Uni, Twin und Trio im 12er Topf. Wir haben dabei sicherheitshalber auf etwas grö- ßere Jungpflanzen im 6 cm Ballen zurückgegriffen. Umtopfzeitpunkt war die KW 15. Das Topfen gestaltete sich schon etwas schwieriger, da man die Maschinen zunächst erst einmal auf das geänderte Substrats einstellen musste, damit der Arbeitsablauf betriebsgerecht war. Worauf musste bei der Kultivierung im Vergleich zu konventionellen Substraten geachtet werden? Torfersatzstoffe weisen in der Regel eine geringere Wasserkapazität auf, daher mussten wir im Vergleich zu torfhaltigen Substraten häufiger bewässern. Auch haben wir mehr Dünger zugeführt. Das Einwurzeln war bei diesen Substraten unterschiedlich, dieses hat sich im Laufe der Kultur aber wieder angeglichen. Ein erhöhtes Krankheitsrisiko konnten wir in 2014 nicht feststellen. Wie fällt das Fazit zu der ersten Versuchsreihe aus? Es ist schwierig, nach allein einem Kulturjahr ein Fazit zu ziehen, da auch die Witterung in Jahr 2014 sehr positiv ausfiel. Auf jeden Fall wird das Thema auf dem Niveau von 60.000 Stück weiterverfolgt. Dabei haben wir die Pflanzen aufgrund des Testcharakters im Vorfeld nicht als torffrei angeboten, man wollte erst sehen, ob sich der Kulturerfolg auch einstellt. Das hat dazu geführt, dass von den 60.000 produzierten Pflanzen letztendlich nicht alle als „torffrei“ verkauft wurden. Dabei muss das Thema für alle Beteiligten Sinn machen: Nur wenn der Handel und der Endkunde bereit sind, den Mehraufwand von Substratlieferant und Produzent zu zahlen, wird es ein langfristiges Engagement in diesen Bereich geben. 8 Frühling 2015 Rund um die Erde Nr. 4 UNSER FLORAGARD KNOW-HOW FÜR IHREN ERFOLG E in stetig wachsendes Archiv mit über 5.000 Substratrezepturen steht sinnbildlich für den individuellen Lösungsansatz, den die Mitarbeiter von Floragard suchen und finden, ob im Außendienst oder in der Oldenburger Zentrale. Unsere qualifizierten Berater sind als Gärtnermeister und Gartenbau- ingenieure vom Fach und lassen ihre ganze Erfahrung in die tägliche Arbeit fließen. In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz im Kundeneinsatz setzen sie auf engen Kontakt und persönliche Bindung. Die Profi-Vertriebsleitung in Oldenburg und Ihr zuständiger Fachberater sind jederzeit für Sie da! Vertriebsleitung Substrate Dieter Reiss Gebiet Deutschland Mitte Rüdiger Lipp Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 58 Mail: [email protected] Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 30 Mail: [email protected] Gebiet Deutschland Nord Benno Ostermann Gebiet Deutschland West Klaus Hüttgens Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 34 Mail: [email protected] Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 32 Mail: [email protected] Gebiet Deutschland Ost Jens Dombrowski Mobil: +49 (0)1 70 / 83 24 112 Mail: [email protected] Gebiet Deutschland Süd-Ost + Österreich Thomas Pellot Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 33 Mail: [email protected] Gebiet Deutschland Niederrhein Peter Keller Gebiet Deutschland Süd-West + Schweiz Frank Meyer Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 35 Mail: [email protected] Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 31 Mail: [email protected] Es war einmal ... SCAN MICH! Torfstreuverband und Floragard – über 95 Jahre Unternehmenstradition Es begab sich zu einer Zeit, als noch niemand an Social Media, QR-Codes und Co. zu denken wagte… …hier sehen Sie, dass die Torfstreuverbandprodukte bereits in den 60er Jahren als beste Voraussetzung für prachtvolle Balkone bekannt und geschätzt waren… Scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone und gelangen Sie direkt auf die Homepage der Floragard Vertriebs-GmbH! IMPRESSUM Herausgeber: Floragard Vertriebs-GmbH Gerhard-Stalling-Straße 7 26135 Oldenburg Tel. +49 (0) 441-2092-0 www.floragard.de Redaktion und Gestaltung: Floragard Marketing Druck: Druck Center Drake + Huber GmbH www.druck-mal-drei.de
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