Nicolai Howalt Light Break

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General (whole body) phototherapy on child patients wearing masks to
protect their eyes, Finsen Medical Light Institute, 1920-1930
Nicolai Howalt, Light Break / Wavelength 644-0
nanometer
Nicolai Howalt
Light Break
22.05. – 12.07.2015
Als “Pencil of Nature”, als einen “Bleistift der Natur”, bezeichnete Henry Fox Talbot 1844 die
Fotografie, bezaubert von der geheimnisvollen Wirkung der von “Geisterhand” geschriebenen
Lichtbilder. Als fotochemische Transformation von Sonnenstrahlen ist die Fotografie von
Beginn an durch ihr symbiotisches Verhältnis zum Licht und seinen metaphysischen
Eigenschaften gekennzeichnet.
Die fotografische Arbeit “Light Break” des dänischen Künstlers Nicolai Howalt widmet sich
diesem Spannungsverhältnis. Hierbei rekonstruierte Howalt zunächst die komplexe
Geschichte des dänischen Arztes Niels Ryberg Finsen, der als Pionier der medizinischen
Therapeutik 1903 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin in Anerkennung seiner
Leiterin: Dr. Gisela Parak · 1. Vorsitzende: Regine von Monkiewitsch
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Erkenntnisse über den heilsamen Einfluss von Lichtstrahlen auf die menschliche Psyche und
Physis erhielt.
Howalt greift die wissenschaftlichen Versuchsanordnungen mit den originalen Apparaten
Finsens als Ausgangspunkt seiner eigenen künstlerischen Untersuchung auf und wiederholt
die Experimente des Arztes. Statt auf die zu Therapierenden wirken bei Howalt die geleiteten
Lichtstrahlen jedoch auf einen fotografischen Papierträger ein, auf dem sie ihre Wirkung
entfalten. Ganz im Sinne Talbots lässt Howalt das Licht sich selber zeichnen, geleitet und
gebrochen durch die Linsen und Filter Finsens. Als Sichtbarmachung des unsichtbaren, dem
menschlichen Auge nicht direkt erfahrbaren Lichtspektrums, fixieren die resultierenden
abstrakten Fotografien eine schier unendliche Vielfalt an Farben, Farbnuancen und
Schattierungen. Als pulsierende Farbfelder erinnern diese Lichtbilder zudem an die Color
Field Malerei der 1950er-Jahre und an avantgardistische Kompositionsschemata. Die
fotografischen Blätter erzeugen hierbei eine starke meditative Kraft, wie sie beispielsweise
auch für Rothkos Rauminstallation malerischer Farbfelder charakteristisch war; Howalts
Fotografien bestätigen so auch heute noch Finsens These der therapeutischen Wirkung des
Lichts in ästhetischer Form.
In seiner Arbeit erklärt Nicolai Howalt zudem das Licht zu einem künstlerischen Akteur, das
– der These der endlosen Reproduzierbarkeit der Fotografie entgegen – über einen seriellen
Versuchsaufbau unendlich viele Variationen der Vielfalt des Sonnenlichts als fotografische
Unikate hervorbringt. Der „Bleistift der Natur“, er wird von Howalt in das zeitgemäße
objektivierte Setting eines systematisierten wissenschaftlichen Versuchsaufbaus übersetzt,
der Kunst erzeugt und dabei doch die geheimnisvolle Magie des Lichts zelebriert.
Nicolai Howalt wurde 1970 in Kopenhagen geboren und erhielt seinen Abschluss 1992 an der
Photographic Art School Fatamorgana in Dänemark. Er lebt und arbeitet in Kopenhagen. In
den letzten Jahren zeigte er Einzelausstellungen in Museen und Institutionen (Auswahl) wie
dem Medicinsk Museion, Dänemark (2014), der Gallery Edel Assanti, London (2013), dem
Maison du Danemark, Paris (2012), der Bruce Silverstein Gallery, New York (2009), dem
"Nordic House", Kraukau (2005), oder dem "Center for Photography", Stockholm (2001).
Howalt war an einer Vielzahl internationaler Gruppenausstellungen beteiligt wie "Masculine"
Capricious 88, New York (2013), "Danmark under forvandling" Museet for Fotokunst, Odense,
Dänemark (2010), "Collisions" Maison du Danemark, Paris (2008), "Reality Crossings"
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2.Fotofestival Kunsthalle Mannheim (2007) und "New Photography from Denmark" Houston,
USA
(2007). Er gewann zahlreiche Preise wie zuletzt 2012 den Copenhagen Art Counsel.
Die Ausstellung im Museum für Photographie Braunschweig ist Nicolai Howalts erste
institutionelle Einzelausstellung in Deutschland.
Ausstellungslaufzeit
22.05. bis 12.07.2015
Eröffnung der Ausstellung
Donnerstag, den 21.05.2015, 19 Uhr
Pressegespräch
Donnerstag, den 21.05.2015, 12 Uhr
Begleitprogramm
Freitag, 22.05.2015, 18 Uhr
Künstlergespräch mit Nicolai Howalt und Dr. Gisela Parak
Donnerstag, 28.05.2015, 18 Uhr
Kuratorenführung mit Dr. Gisela Parak
Sonntag, 31.05.2015, 16 Uhr
Familienführung
Samstag, 20.06.2015, 15 – 16.30 Uhr
»Oma & Opa-Tag« – Interaktive Führung für Großeltern und
Enkel
Regelmäßige Führungen: sonntags 16 Uhr
Ausstellungsort
Museum für Photographie Braunschweig e.V.
Helmstedter Straße 1, 38102 Braunschweig
Öffnungszeiten
Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Eintritt
2,50 € / 1 € ermäßigt
Pressekontakt
Christin Müller · 0531-75000 · [email protected]
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