PM 150401 Erfolgreich in der Krankenhaushygiene Die Zusammenarbeit des Klinikum Leer mit dem Uniklinikum Groningen sorgt dafür, dass die Zahl der Patienten mit multiresistenten Keimen auch künftig weit unter dem Bundesdurchschnitt bleibt Leer/Groningen, 31. März 2015. Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages haben Klinikum-Geschäftsführer Holger Glienke und der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Groningen (UMCG), Prof. Dr. Alex Friedrich, die bereits gelebte Kooperation beider Partner nun fixiert. Denn bereits seit gut einem Jahr sind niederländische Hygienespezialisten regelmäßig im Klinikverbund vor Ort, um zu beraten und zu unterstützen. „Die niederländischen Krankenhäuser weisen sehr niedrige Infektionsraten auf, dieses Erfolgsmodell haben wir bereits vor gut einem Jahr importiert“, sind sich Holger Glienke und Dr. Hans-Jürgen Wietoska sicher. Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor wissen um die Bedeutung von Hygiene im Krankenhaus als sicherheitsrelevantem Bereich: „Erreger wie der „Methicillin resistente Staphylococcus aureus“ (MRSA) sind gegen viele Antibiotika resistent. Um die Häufigkeit der Infektionen mit derartigen Erregern zu analysieren und damit zu reduzieren, haben alle Krankenhäuser in Deutschland die Möglichkeit, sämtliche MRSA-Fälle (mitgebracht und im Krankenhaus erworben) in einem unabhängigen Erfassungsmodul freiwillig zu melden. Während der Mittelwert der MRSA-Fälle pro 100 Patienten bei den 268 teilnehmenden Krankenhäusern mit unter 400 Betten bei 1,06% liegt, liegt das Klinikum Leer im Mittel lediglich bei 0,61%. Durch die Kooperation mit der Universitätsklinik Groningen haben wir die Möglichkeit, weiter von den niederländischen Fachleuten zu lernen und so unsere Infektionsrate dauerhaft auf einem niedrigen Level zu halten, denn die Niederlande sind in der Krankenhaushygiene Vorreiter. Der Anteil der MRSAPatienten in Krankenhäusern liegt dort konstant auf einem niedrigen Niveau von unter 0,5%“, berichtet Glienke. Das feste Team der Krankenhaushygiene ist im Unternehmensverbund Klinikum Leer in den vergangen Jahren deutlich gewachsen. So sind heute neben dem hygieneverantwortlichen Arzt zwei pflegerische Hygienefachkräfte, hygienebeauftragte Ärzte und Pflegekräfte und Herr Siegfried Bothe als zusätzlicher, ausgebildeter Arzt für Krankenhaushygiene tätig. „Mit einem eigenen Hygienearzt sind wir den gesetzlichen Anforderungen bereits einen Schritt voraus. Mit der nun fixierten Kooperation wollen wir darüber Herausgegeben vom Klinikum Leer Augustenstraße 35-37 26789 Leer Telefon: 0491 86 2105 Fax: 0491 86 2108 Mail: [email protected] Internet: www.klinikum-leer.de hinaus einen weiteren Schritt gehen, um nach niederländischem Vorbild die Infektionsraten auf niedrigem Niveau zu halten“, so Glienke. Denn bereits bei dem grenzüberschreitenden Projekt „EURSafety-Health-net,“ das auch unter der Leitung von Prof. Friedrich entstand, konnte Nord-WestNiedersachsen eine sehr niedrige Rate von Patienten mit sog. multiresistenten Keimen attestiert werden. Prof. Dr. med. Alex Friedrich ist Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und Experte auf dem Gebiet der Infektions- und Krankenhaushygiene, insbesondere im Bereich der Antibiotikaresistenzen und zoonotischen Infektionserregern. Prof. Dr. Friedrich setzt sich seit vielen Jahren für die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Öffentlichem Gesundheitsdienst zur nachhaltigen Stärkung der Patientensicherheit ein. BU: Freuen sich über die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages: KlinikumGeschäftsführer Holger Glienke (links) und Prof. Dr. med. Alex Friedrich, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Groningen (UMCG) Weitere Informationen zur Hygiene in der Klinikum Leer gGmbH ‐ ‐ ‐ Herausgegeben vom Klinikum Leer Augustenstraße 35-37 26789 Leer Telefon: 0491 86 2105 Fax: 0491 86 2108 Mail: [email protected] Internet: www.klinikum-leer.de Hygiene im Krankenhaus heißt, Verantwortung zu übernehmen für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter. Die Maßnahmen zur Prävention von nosokomialen (=im Krankenhaus erworbenen) Infektionen und zur Krankenhaushygiene in Deutschland sind im Infektionsschutzgesetz geregelt. §4 des Infektionsschutzgesetzes überträgt dem Robert KochInstitut unter anderem die Aufgabe, für die Krankenhäuser Richtlinien, Empfehlungen, Merkblätter und weitere Informationen zu entwickeln, um übertragbaren Krankheiten vorzubeugen, diese zu erkennen und die Weiterverbreitung zu verhindern. Diese Aufgabe nimmt die vom RobertKoch-Institut eingerichtete Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) wahr. Die Hygiene der Klinikum Leer gGmbH ist direkt der Krankenhausleitung unterstellt und organisiert alle Maßnahmen des Hygienemanagements in den Kliniken und Funktionsbereichen und zur Infektionsprävention. Für die Hygiene in der Klinikum Leer gGmbH sind zuständig: • Ein hygieneverantwortlicher Arzt, zwei hygienebeauftragte Ärzte (einer davon ist qualifizierter Krankenhaushygieniker), zwei Hygienefachkräfte sowie sechs Hygienebeauftrage in der Pflege Im Klinikum Leer ist die Hygienekommission zuständig für die Aufstellung des umfänglichen Hygieneplans für alle Arbeitsbereiche. Auf der Basis der Empfehlungen der KRINKO regelt der Hygieneplan im Klinikum Leer alle Maßnahmen, die die Hygiene sowie die Infektionsprävention im ‐ ‐ ‐ ‐ Herausgegeben vom Klinikum Leer Augustenstraße 35-37 26789 Leer Telefon: 0491 86 2105 Fax: 0491 86 2108 Mail: [email protected] Internet: www.klinikum-leer.de Unternehmensverbund Klinikum Leer betreffen – von Hygienemaßnahmen über Reinigungs- und Sterilitätsvorschriften bis hin zur Schutzimpfung des Personals. Die Inhalte werden durch die Hygienefachkräfte regelmäßig aktualisiert, geschult und deren Einhaltung überprüft. Durch die vollständige Erfassung und Dokumentation aller in der Klinikum Leer gGmbH aufgetretener Erreger, durch regelmäßige Begehungen sowie durch Überprüfungen der Wirksamkeit von eingeleiteten Maßnahmen werden den immer neuen Herausforderungen im Bereich der Infektionsprävention- und Bekämpfung Rechnung getragen. Daneben setzt sich die Antibiotikakommission im Klinikum Leer permanent mit einem angemessenen und wirkungsvollen Antibiotikaeinsatz auseinander, um die Verbreitung von Resistenzen zu vermeiden. Erreger wie der „Methicillin resistente Staphylococcus aureus“ (MRSA) und multiresistente Darmkeime spielen eine zunehmende Rolle. Gegen diese Erreger gibt es wenig wirksame Antibiotika, doch bis zu einem Drittel aller Infektionen lassen sich durch verbesserte Infektionsvorbeugung verhindern. Das Klinikum Leer und das Krankenhaus Rheiderland sind mit dem Hygiene-Qualitätssiegel des „EurSafety-Health-net“-Projektes ausgezeichnet worden. Mehr als 50 Krankenhäuser aus der gesamten Ems-Dollart-Region beteiligen sich an diesem deutschniederländischen EU-Projekt. Hauptziel des „EurSafetyHealth-net“ ist der Zusammenschluss zu einem Qualitätsverbund zum Schutz von Patienten vor Krankenhausinfektionen. Auch das Thema Händedesinfektion spielt im Krankenhaus eine wichtige Rolle. Das Klinikum Leer hat an der Kampagne „Aktion Saubere Hände“ zur Verbesserung der Händedesinfektion teilgenommen und ist 2013 im Rahmen dieser Aktion mit dem Bronze-Zertifikat ausgezeichnet worden. Die „AKTION Saubere Hände“ ist eine von der Weltgesundheitsorganisation initiierte nationale Kampagne zur Verbesserung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen.
© Copyright 2024 ExpyDoc