unilink IT-Sicherheit: Hackern das Handwerk erschweren .................2 April 2015 «Street Science»: Sprachwissenschaftler und Hip-Hopper tauschen sich aus .................7 Hochbegabte: Schüler studieren vor der Matura an der Universität . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 D I E N A C H R I C H T E N D E R U N I V ER SI TÄT B ER N IT-Sicherheit Hackern das Handwerk erschweren Im Bereich der IT-Sicherheit ist seit einigen Jahren nicht mehr die Technologie das Problem – das schwächste Glied in der Kette ist der Mensch. Wie Hacker versuchen, ins Uni-Netz zu gelangen und was wir dagegen tun können, erläutern die IT-Spezialisten Rolf Kräuchi und Stefan Zahnd. Eine Universität verfügt über vielerlei sensible Daten, so etwa Forschungsresultate, die nicht in falsche Hände gelangen sollen. Gleichzeitig ist eine Hochschule darauf angewiesen, mit vielen Partnern zu kommunizieren und regen Austausch zu pflegen. Schutz versus Offenheit, das ist die Herausforderung im Bereich der IT-Sicherheit. «Bis vor fünf Jahren waren Trojaner, Viren und infizierte Systeme das Hauptthema der Informationssicherheit», sagt Rolf Kräuchi, Gruppenleiter Systemdienste und stellvertretender Leiter der universitären Informatikdienste (ID). So wurde Technologie mit Technologie bekämpft, sprich Firewalls aufgebaut und Verhaltensregeln für die IT-Sicherheit 1. Keine Passwörter aufschreiben und liegen lassen oder an den Computer kleben. 2. Im Beruf und Privatleben verschiedene Passwörter verwenden. Für den Campus Account muss ein Passwort verwendet werden, das sonst nirgends zum Einsatz kommt. 3. Grundsätzlich keine Passwörter oder andere sensible Informationen herausgeben, weder per Mail noch per Telefon. Aktualisierungen und sensible Informationen der Informatikdienste erfolgen immer per Post. 4. Den Besuch von dubiosen Seiten und das Anklicken von aufpoppenden Fenstern unterlassen. 5. Programme und Browser müssen regelmässig aktualisiert werden, damit der Schutz gewährleistet ist. 6. Bildschirm-Schoner und Passwörter für alle Geräte verwenden, so dass bei Abwesenheit vom Arbeitsplatz niemand Zugang zu den Daten hat. 7. Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets unbedingt mit einem PIN-Code schützen (Display-Sperre). 2 unilink April 2015 Die sogenannten Social Engineers spionieren das Umfeld des Opfers aus und gaukeln falsche Identitäten vor, um an Informationen zu gelangen. wirkungsvolle Antiviren-Programme entwickelt. Angriffsziel: Mensch Da die technische Manipulation wegen der guten Abwehr immer schwieriger ist, gibt es nun ein neues Ziel der Angreifer: der Mensch, also der User. «Die heutige Schwachstelle befindet sich zwischen Stuhllehne und Monitor», so Stefan Zahnd, Mitarbeiter Infrastruktur der ID. Die gezielten virtuellen Angriffe lassen sich unter dem Begriff «Social Engineering» zusammenfassen. Darunter ist eine soziale Manipulation zu verstehen, die dazu dient, vertrauliche Informationen zu entlocken sowie den Kauf eines Produkts oder die Überweisung von Geld zu erreichen. Jeder kennt die Mails in fehlerhaftem Deutsch, die dazu auffordern, die Passwörter des Bankkontos zu verraten. Solche gefälschten Mails, in der Fachsprache Phishing-Mails genannt, sind noch einigermassen gut erkennbar, solange es sich um Massenmails handelt, die nicht sorgfältig angepasst wurden. Ein Einzelner kann alle gefährden Die Entwicklung geht jedoch in Richtung professionell erstellte personalisierte Mails und täuschend echte Telefonanrufe. Die sogenannten Social Engineers spionieren das Umfeld des Opfers aus und gaukeln falsche Identitäten vor, um an Informationen zu gelangen. Wir alle hinterlassen Spuren im World Wide Web, etwa via soziale Plattformen – von der Professorin, die im Fokus der Öffentlichkeit steht, bis zum Lehrling in den Uni-Werkstätten. Was also, wenn ein Mail mit persönlicher Ansprache, korrekten Sätzen und einleuchtender Begründung im Posteingang landet, mit der Bitte, ein PDF anzuklicken? Vielleicht wird sogar der universitäre Informatikdienst selbst als Absender angegeben, wenn zum Beispiel die Login-Daten erfragt werden. «Ein Klick, und es ist passiert», erklärt Stefan Zahnd. Unbemerkt installiert sich ein Programm im Hintergrund. und die Hacker haben Zugang zu allen Daten des Betroffenen. Und nicht nur das: Ein Einfallstor für Angriffe gegen die gesamte Uni oder den Missbrauch der universitären Infrastruktur ist geschaffen. Am sichersten: der Postweg «Nie, nie, nie sensible Informationen via Mail oder Telefon weitergeben», warnt Rolf Kräuchi. Der einzige sichere Weg sei der Postweg. Deshalb erhalten alle neuen Angestellten ihren Campus Account auch Universitäre Campus Cloud Die Campus Cloud ist eine von der Uni Bern betriebene Filesharing-Lösung ähnlich wie Dropbox und andere. Im Gegensatz zu diesen sind die Daten dabei ausschliesslich innerhalb der Uni Bern gespeichert und werden täglich gesichert. Die Campus Cloud gewährt den UniAngehörigen einen sicheren und einfachen Zugang auf die Dateien und erlaubt es, gemeinsam von verschiedenen Arbeitsplätzen aus oder unterwegs an Dokumenten zu arbeiten. Die Campus Cloud ist nicht zum Speichern und Teilen von besonders schützenswerten Daten wie etwa Prüfungsergebnissen geeignet. Das Angebot richtet sich an sämtliche Mitarbeitende der Universität Bern. www.id.unibe.ch/content/services/ campus_cloud_storage/auf_einen_blick IT-Sicherheit via Brief. Wenn der verhängnisvolle Klick passiert ist oder eine Information am Telefon weitergegeben wurde – und davor ist wegen der zunehmenden Raffiniertheit niemand gefeit – unbedingt sofort die Informatikdienste informieren, raten Kräuchi und Zahnd. Denn es gibt keine Hinweise für die Opfer, dass etwas nicht stimmt. «Uns fällt dann beim Überwachen der Systeme auf, dass über ein bestimmtes Konto viel Verkehr läuft, weil etwa Spam verschickt wird», erläutert Stefan Zahnd. Wegen der daraus folgenden Überlastung der Server kann die gesamte Mail-Infrastruktur langsamer oder im schlimmsten Fall lahmgelegt werden. Deshalb wird das Konto des betroffenen Uni-Angehörigen sofort gesperrt und ein neues Passwort generiert. «Das passiert etwa jede Woche einmal», schätzt Zahnd. Denn: Die Angriffe würden immer professioneller geführt und alle Möglichkeiten würden ausgeschöpft. Deshalb lohnt es sich, im Zweifelsfall das Mail zu löschen oder die ID anzufragen. Zudem bieten die ID einen Online-IT-Sicherheitskurs für die Uni-Mitarbeitenden an (vgl. Kasten). Geld und Spionage Und wer steckt hinter diesen HackerAngriffen? «Früher ging es InformatikFreaks um Ruhm und Ehre in ihrer Community», erläutert Rolf Kräuchi. So erschienen denn etwa vor dem ComputerAbsturz kleine Männchen, die dem verzweifelten User die Zunge herausstreckten, bevor er vor dem dunklen Bildschirm sass. Heutzutage geht es vor allem um den Mammon, Kriminelle erwirtschaften im virtuellen Raum Milliarden- IT-Sicherheitskurs für Uni-Angehörige UniBEsecure ist ein webbasierter IT-Sicherheitskurs, der allen Universitätsangehörigen empfohlen wird. Es handelt sich um einen etwa halbstündigen Online-Kurs zur Sensibilisierung in IT-Sicherheitsfragen und Datenschutz. Er besteht einerseits aus einem Theorieteil mit interaktiven Elementen, andererseits aus Testfragen, ähnlich einem Quiz. Der Kurs ist mittels Campus Account zugänglich und steht in Französisch und Deutsch zur Verfügung. www.id.unibe.ch/content/services/it_ sicherheitskurs/auf_einen_blick/ Die IT-Spezialisten Stefan Zahnd und Rolf Kräuchi (v.l.) schützen mit weiteren Kollegen der ID des Berner Uni-Netz. Beträge. Ein Angriff im Netz kann aber auch militärisch oder politisch intendiert sein, dann, wenn es um Spionage geht. In diesem Fall geht es entweder direkt um universitäre Forschungsresultate oder darum, das universitäre Netz als Sprungbrett zu missbrauchen, um andere Institutionen oder Firmen auszuspionieren. «Solche Hack-Versuche sind selten, aber gefährlich», erläutert Rolf Kräuchi. Deshalb ist ein guter Schutz wichtig und so verfügen alle Schweizer Hochschulen nicht nur über ihre eigenen SicherheitsVorrichtungen, sondern werden auch durch SWITCH, die Betreiberin des Schweizer Wissenschaftsnetzwerks der Hochschulen und durch den Bund und dessen nationale IT-Abwehr geschützt. Neue Campus Cloud Der Datenaustausch ist wichtig an den Hochschulen, viele verschiedene Forschende in unterschiedlichen Ländern müssen mit diversen Betriebssystemen Zugang zu den gleichen Daten haben. So verwenden gemäss einer Erhebung der ID viele Uni-Angehörige Public Cloud-Speicherdienste wie etwa Dropbox. Dropbox beispielsweise ist ein amerikanisches Unternehmen und unterliegt somit den dortigen Gesetzen. Das heisst, dass Dropbox etwa von den Geheimdiensten gezwungen werden kann, seine Daten offenzulegen. «Das hinterlässt ein ungutes Gefühl», sagt Rolf Kräuchi. Die ID haben deshalb eine eigene Berner Uni-Cloud entwickelt, was bedeutet, dass die Daten ausschliesslich an der Uni Bern gespeichert sind. Die neue Dienstleistung mit dem Namen «Campus Cloud Storage» ist ein vertrauenswürdiger Filesharing Dienst, der seit Anfang März dieses Jahres in Betrieb ist (vgl. Kasten). Forschende können so auch mit verschiedenen Geräten wie etwa iPad oder Smartphone auf ihre Unterlagen zugreifen. Aber Achtung: Wenn das Smartphone oder andere verbundene Geräte verloren gehen oder geklaut werden, ist automatisch auch das UniKonto gestohlen. «Die meisten wissen nicht, dass sie sich nach dem Verlust oder Diebstahl an die ID wenden müssen», so Zahnd. Wenn das Campus Account-Passwort nicht umgehend geändert wird, haben Kriminelle ein leichtes Spiel, um an die persönlichen Daten zu gelangen und ins Uni-Netz einzudringen. Und wie sicher ist die Campus Cloud? «Wir empfehlen, die Campus Cloud für alles Geschäftliche zu brauchen, ausser für besonders schützenswerte Daten», sagt Kräuchi. Zusammengefasst: Paranoia ist fehl am Platz, aber ein stärkeres Bewusstsein für mögliche Gefahren ist nötig. Zum Schutz der persönlichen Daten und der gesamten Universität sind einige wenige wichtige Verhaltensregeln zu befolgen, die im Kasten zusammengefasst sind. Und: Bei Unsicherheiten und Fragen stehen die Informatikdienste jederzeit zur Verfügung. Salomé Zimmermann Inhaltsverzeichnis IT-Sicherheit . . . . . . . 2 Köpfe und Karrieren . . . . . . 4 Nachrichten und Namen . . . . . . . 6 Kurznachrichten . . . . . . . 13 Tipps und Termine . . . . . . . 13 Neu erschienen . . . . . . . 15 unilink April 2015 3 Köpfe und Karrieren Neue Professorinnen und Professoren Yvette Bürki Martin Albrecht Alex Bertrams Ausserordentliche Professorin für spanische Sprachwissenschaft Ordentlicher Professor für Anorganische Chemie Ordentlicher Professor für Pädagogische Psychologie Für die neu geschaffene ausserordentliche Professur für spanische Sprachwissenschaft hat die Universitätsleitung Yvette Bürki gewählt. Sie hat ihre Stelle am 1. Februar angetreten. Yvette Bürki (46) ist in Lima, Peru, geboren und aufgewachsen. Sie studierte spanische Sprache und Literatur mit Schwerpunkt Linguistik an der Universidad Católica in Lima.1992 kam sie in die Schweiz und setzte ihr Studium am Seminar für Iberoromanistik der Universität Basel fort, wo sie 2003 auch promovierte. Von 2005 bis 2008 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des SNF-Projektes «Por los caminos del adelantamiento: Recepción y popularización del pensamiento europeo en textos judeoespañoles (siglos XIX y XX)». Sie habilitierte 2012 an der Universität Basel über die Anfang des 20. Jahrhunderts auf Judenspanisch verfasste sephardische Presse aus Saloniki. Ab 2010 war sie Assistenzprofessorin für spanische Sprachwissenschaft an der Universität Bern und hat hier die sprachwissenschaftliche Abteilung mit einem Forschungsprofil in Diskurs- und Soziolinguistik (19.–21 Jh.) aufgebaut. Im Zentrum von Yvette Bürkis Forschungstätigkeit stehen verschiedene Diskurspraktiken und deren Pragmatik und Konstruktion in verschiedenen Medien, Genres und Texttypen sowohl im Judenspanischen, in hispanoamerikanischen Ländern wie Mexiko und Peru und in der Spanisch sprechenden Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Gegenwärtig fokussiert sie sich besonders auf die Sprachperzeption und Spracheinstellungen in hispanoamerikanischen Regionen. Martin Albrecht wurde per 1. Februar zum ordentlichen Professor für Anorganische Chemie als Nachfolger von Silvio Decurtins ernannt. Er ist Mitdirektor des Departements für Chemie und Biochemie sowie Mitglied der Departementsleitung. Martin Albrecht (43) studierte Chemie an der Universität Bern und promovierte 2000 an der Universität Utrecht (Niederlande). Danach arbeitete er als Postdoc an der Yale University (USA) sowie bei der Ciba AG in Basel. 2003 trat er die Stelle als Alfred-Werner-Assistenzprofessor an der Universität Freiburg (Schweiz) an, wo er ein eigenständiges Forschungsprogramm führte. 2009 erfolgte der Ruf als ordentlicher Professor ans University College Dublin (Irland). Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der selektiven Steuerung von Metallen für verschiedene Anwendungsbereiche. Diese finden zum Beispiel als molekulare Einheiten für elektronische und magnetische Schalter und insbesondere auf dem Gebiet der Katalyse Verwendung. Energierelevante Ansätze stehen dabei im Vordergrund: So entwickelte seine Arbeitsgruppe etwa Katalysatoren für die chemische Wasserspaltung zur Herstellung von Wasserstoff. Diese Form der nachhaltigen Energiegewinnung ist eine potentielle Alternative für fossile Energie. Für seine Arbeiten erhielt Albrecht unter anderem den «Friedrich Wilhelm Bessel Research Award» der Humboldt Stiftung sowie eine Auszeichnung der «Catalysis Society of South Africa». Zusammen mit einer begeisterten Forschungsgruppe bringt er auch den «Consolidator Grant» des Europäischen Forschungsrats (ERC) nach Bern. Als Nachfolger von Walter Herzog hat die Universitätsleitung Alex Bertrams zum ordentlichen Professor für Pädagogische Psychologie gewählt. Er hat seine Stelle am 1. Februar angetreten und ist Mitdirektor des Instituts für Erziehungswissenschaft. Alex Bertrams (38) ist in Düsseldorf und Herzogenaurach, Deutschland, aufgewachsen und hat an der Universität Erlangen-Nürnberg und der Cardiff University (Grossbritannien) Psychologie studiert. Im Jahr 2006 schloss er sein Studium mit dem Diplom in Psychologie ab. Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Mannheim. Er promovierte 2009 in Mannheim, wo er anschliessend als Postdoktorand arbeitete. Einen Ruf auf eine Juniorprofessur für Allgemeine Psychologie an der Universität Koblenz-Landau schlug er aus und nahm dafür einen Ruf auf eine Juniorprofessur für Pädagogische Psychologie an der Universität Mannheim an, die er 2010 antrat. Die im Jahr 2013 erfolgte Zwischenevaluation der Leistungen im Rahmen der Juniorprofessur fiel positiv aus. Im Zentrum von Alex Bertrams Forschungstätigkeit steht die Regulation von Aufmerksamkeit, Emotionen und Verhalten im Lern- und Leistungskontext. 4 unilink April 2015 Köpfe und Karrieren NEUE ASSOZIIERTE PROFESSOREN NEUE TITULARPROFESSOREN Alberto Achermann Assistenzprofessor für Migrationsrecht am Institut für öffentliches Recht Annette Kuhn Leiterin Zentrum für Urogynäkologie, Frauenklinik Inselspital Daniela Hubl Stellvertreterin des Chefarzts, Psychiatrische Poliklinik an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Rupert Langer Oberarzt am Institut für Pathologie Benjamin Gantenbein Gruppenleiter Tissue & Organ Mechanobiology am Institut für Chirurgische Technologien und Biomechanik Martin Weber Chefarzt Orthopädische Chirurgie im Spital Ziegler Florian Dick Leitender Arzt an der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie, Inselspital NEUE FÖRDERUNGSPROFESSOREN Der Schweizerische Nationalfonds vergibt in diesem Jahr vier Förderungsprofessuren an die Universität Bern: Susanne Reffert (theoretische Elementarteilchenphysik) mit dem Projekt «Deformed supersymetric gauge theories from string and M-theory». Ramanjaneyulu Allam (Pathophysiologie) mit dem Projekt: «Role of Ribonuclease inhibitor (RNH1) in Hematopoiesis and Inflammation». Ulrich Aschauer (theoretische physikalische Chemie) mit dem Projekt «Theoretical investigation of photocatalytic water splitting on surfaces and thin films of perovskites oxynitrides». Vincent Emery (Mathematik) mit dem Projekt: «Volume and arithmetic of hyperbolic lattices». N E U E P R I VAT D O Z E N T E N • Medizinische Faultät Udo Meinhardt für Kinder- und Jugendmedizin, speziell Pädiatrische Endokrinologie und Diabe- tologie Stefan Stortecky für Kardiologie Albrecht Popp für Osteologie PREISE Outstanding Young Scientist Award Dr. Krzysztof Sosnica vom Astronomisches Institut (AIUB) erhielt den Outstanding Young Scientist Award in der Kategorie «Geodäsie» anlässlich der Generalversammlung 2015 der European Geoscience Union (EGU) in Wien. Die EGU zeichnet Forschende aus, welche sich in den Geowissenschaften, der Planetologie oder der Weltraumforschung verdient gemacht haben. Berner Business Creation Award Die Firma AME GmbH, ein Spin-off der Uni Bern, konnte sich im Finale des Berner Business Creation Wettbewerbs (BBCW) des Berner Enterpreneurship Centers gegen vier Mitkonkurrenten durchsetzen und erhielt die Siegesprämie von 8 000 Franken. Das Team um den Berner Studenten Philippe Raisin zusammen mit Florian Reinhard (EPFL), Adrian Ryser (ETHZ) und Leandro von Werra (ETHZ) will mit seinem Startup optische Linsen für die Forschung und die Industrie mittels 3D-Druckern herstellen. GCB Award for Best PhD Thesis Am Students Symposium 2015 der Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences (GCB) wurde Dr. med. Andreas Häberlin der GCB Award for Best PhD Thesis 2014 für seine Dissertation «Esophageal electrocardiography – Towards clinical implementation with focus on long-term rhythm monitoring» verliehen. Andreas Häberlin führte seine Forschungsarbeit in der Gruppe und unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Vogel am ARTORG Center for Biomedical Engineering Research, Cardiovascular Engineering, durch. Nomination Weltklimarat-Präsidium Der Bundesrat hat beschlossen, den Klimaund Umweltphysiker Prof. Dr. Thomas Stocker als Kandidaten für den Vorsitz des Weltklimarats IPCC vorzuschlagen. Die Kandidaten für den Vorsitz des IPCC müssen von den einzelnen Ländern vorgeschlagen werden. Der Präsident des IPCC wird jedoch ad personam und nicht als Vertreter eines bestimmten Staates gewählt. Der bisherige Präsident Rajendra Pachauri ist zurückgetreten und seine Nachfolge wird im Oktober 2015 bestimmt. Thomas Stocker ist seit 2008 Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe für wissenschaftliche Grundlagen des IPCC, einer der drei Arbeitsgruppen, welche die Berichte des Weltklimarats ausarbeiten. Daneben leitet Thomas Stocker die Abteilung für Klima- und Umweltphysik (KUP) des Physikalischen Instituts der Universität Bern. Pfizer Forschungspreis Die Stiftung Pfizer Forschungspreis ehrt heuer unter anderem Forschende aus dem Inselspital: den Urologen PD Dr. med. Frédéric Birkhäuser sowie die Immunologinnen Dr. Julia Cahenzli und Yasmin Köller. Frédéric Birkhäuser ist es gelungen, zusammen mit Cyrill Rentsch vom Universitätsspital Basel effektiver gegen den nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs vorzugehen, indem ergänzend zur operativen Entfernung des Tumors eine spezielle Immuntherapie angewendet wird. Julia Cahezli und Yasmin Köller haben herausgefunden, wie wichtig eine Vielfalt von Bakterien im Darm zur Verhinderung von Krankheiten ist. Auch Kinder brauchen den Kontakt mit Keimen, damit sich ihr Immunsystem richtig entwickeln kann. Ob in Zukunft Babys mit einem hohen Risiko für Allergien einen «Cocktail» unschädlicher Bakterien bekommen, der sie vor Krankheiten schützt, bleibt abzuwarten. Deutscher Schulbuchpreis Das Lehrmittel «Volkswirtschaftslehre. Eine Einführung für Deutschland» von Prof. Dr. Aymo Brunetti und dem deutschen Wirtschaftsjournalisten Thilo Grosser aus dem Schweizer Bildungsverlag hep wurde mit dem deutschen Schulbuchpreis «Schulbuch des Jahres – Ökonomische Bildung» ausgezeichnet. unilink April 2015 5 Nachrichten und Namen Nachwuchsförderung 2.0 Die Berner Mittelbauvereinigung MVUB lanciert Lunch Talks zur besseren Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diese und andere Veranstaltungen ermöglichen den Informationsaustausch und bieten eine Plattform, um die Anliegen der jungen Forschenden zu diskutieren. Unsichere Arbeitsverhältnisse, hohe Abhängigkeiten, wenig Karriereperspektiven, unrealistische Arbeitspensen, Schwierigkeiten in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dass die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchs schwierig ist, ist nichts Neues und wird spätestens seit dem Bundesratsbericht zur «Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Schweiz» (2014) auch über die Hochschulgrenzen hinaus diskutiert. Doch wenn es um konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Situation geht, bleibt guter Rat teuer. Zu tief scheinen viele der Probleme in der universitären Struktur verankert, zu eng der Spielraum für Reformen. Zwar wurden an der Universität Bern in den letzten Jahren neue Fördermassnahmen geschaffen: Der NachwuchsförderungsProjektpool und die Initiator Grants sind eine Erfolgsgeschichte. Dennoch ist eines klar: Allein mit punktueller finanzieller Unterstützung und vermehrten Tenure Track Assistenzprofessuren lässt sich keine wirklich effektive Nachwuchsförderung betreiben. Die Situation von Nachwuchsforschenden ist nicht immer einfach – Diskussionen darüber ermöglichen die neuen MVUBLunch Talks. Nachwuchses entwickelt die MVUB alternative Lösungen und arbeitet eng mit der Universitätsleitung und den Fakultäten zusammen, um im Dialog eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Ideen gibt es viele: Ein zentrales Anliegen der MVUB wäre der Ausbau des Mentorings, um allzu starke Abhängigkeiten zu vermindern. Zusätzlich könnten unbefristete Stellen in den Bereichen Forschungsmanagement, Lehre und Studienleitung attraktive Karrierealternativen für den akademischen Nachwuchs bieten und zugleich Institute und Professuren entlasten. Teilzeitstellenmodelle sollten nach Meinung der MVUB vermehrt angeboten und ausgebaut werden. Und schliesslich würde eine stärkere Strukturierung der Postdoc-Phase mit kontinuierlicher Evaluation dazu beitragen, den Karriereweg in- oder ausserhalb der Universität frühzeitig zu prüfen und zu planen. Neue Lunch Talks Neue Lösungsansätze Andere Ansätze sind gefragt, und hier kommt die Mittelbauvereinigung der Universität Bern (MVUB) ins Spiel. Als Interessensvertretung des wissenschaftlichen MVUB-Lunch Talks Die neuen MVUB-Lunch Talks zu den Arbeitsbedingungen im Mittelbau finden zwei bis drei Mal pro Semester statt. Alle Mittelbau-Angehörigen und Interessierten sind eingeladen, jeweils an einem Dienstag Mittag in der UniS ein InputReferat zu hören und sich auszutauschen. Dazu, zu den weiteren Aktivitäten der Mittelbauvereinigung MVUB und zur Mitgliedschaft: www.mvub.unibe.ch 6 unilink April 2015 Um diese Reformen einzubringen und umzusetzen, braucht die MVUB eine breite Mitgliederbasis. Deshalb bemüht sie sich, den wissenschaftlichen Nachwuchs besser zu vernetzen, dessen Anliegen aufzunehmen und ihn in ihre Arbeit einzubinden. Es gibt viele Möglichkeiten für junge Forschende, sich kennenzulernen und sich an der Arbeit der MVUB zu beteiligen: Jeden zweiten Dienstag im Monat treffen sich MVUB-Mitglieder um zwölf Uhr zum Mittagessen im Bistro der UNIess. Ab April dieses Jahres werden zudem an den neu lancierten Lunch Talks aktuelle Themen präsentiert und diskutiert – etwa der Bundesratsbericht zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, das Thema Teilzeitkarriere oder die Laufbahnplanung (vgl. Kasten). Teilnehmen können alle Interessierten – und für die Mitgliedschaft braucht es nur einen Klick. Mit ihren Veranstaltungen will die MVUB indes nicht nur informieren, sie dienen ebenso als Foren, in denen sich Angehörige des Mittelbaus austauschen können. Ausserdem bieten sie einen Rahmen, um eigene Anliegen und Ideen aktiv einzubringen. Als Sprachrohr für alle Mittelbauinteressen initiiert die MVUB Dialoge, stellt Kontakte her, vermittelt Wissen und kann mit Unterstützung ihrer Mitglieder massgebliche und zielführende Impulse in der Universitätspolitik geben. Denn: Für gute Nachwuchsförderung muss man dem Nachwuchs auch Gehör verschaffen. Dr. Irmtraud Huber, Co-Präsidentin MVUB Koordinationsstelle Die Koordinationsstelle Nachwuchsförderung, beim Vizerektorat Forschung angesiedelt, betreut spezifische Fördergefässe – so fördert der NachwuchsförderungsProjektpool nach halbjährlichen Antragsrunden die Vernetzung von jungen Forschenden, während die UniBE Initiator Grants Postdoktorierende bei der Vorbereitung von grossen Drittmittel-Anträgen unterstützen. Die Koordinationsstelle berät zudem junge Forschende bei Anträgen und in Karrierefragen, sie betreut gesamtuniversitäre Geschäfte sowie die Nachwuchsförderungskommission und sichert die Information und Koordination mit allen Servicestellen, die bei der Förderung von Nachwuchsforschenden aktiv sind. Ansprechperson: Matthias Hirt, [email protected] www.forschung.unibe.ch/content/nachwuchsfoerderung Nachrichten und Namen Wenn Sprachforscher mit Sprachkünstlern reden Was passiert, wenn sich Hip-Hopper, Wissenschaftler und Studierende austauschen? Die aktuelle Ringvorlesung des Center for the Study of Language and Society (CSLS) nähert sich dem Phänomen «Hip Hop» aus unterschiedlichen Richtungen. «Die Faszination für Graffitis und das Interesse an der Bürgerrechtsbewegung haben mich zum Hip Hop gebracht», sagte Black Tiger. Der Künstler war Gast an einer Veranstaltung der Ringvorlesung «Hip Hop – Linguistische, kulturwissenschaftliche und praktische Perspektiven» des Center for the Study of Language and Society (CSLS). Black Tiger oder Urs Bauer, wie der 42-jährige Basler mit bürgerlichem Namen heisst, gilt als Pionier des Schweizer Mundart-Raps und ist seit Ende der 1980er-Jahre Teil der Schweizer Hip HopSzene. Bryan Vit, ehemaliger Berner Student und jetziger Doktorand an der Universität Heidelberg und der Berner Student Fabrice Wullschleger führten gemeinsam durch die Vorlesung zu den Ursprüngen und der Geschichte des Hip Hop. Die beiden sind Rapper und DJ und hatten die Idee zu dieser Ringvorlesung, welche sie gemeinsam mit dem Sprachwissenschafts-Professor Martin Reisigl auf die Beine stellten. Wissen im Dialog erschliessen «Die Idee der Ringvorlesung ist es, neben der interdisziplinären Forschung auch den Dialog zwischen Theorie und Praxis zu fördern», so Martin Reisigl vom Institut für Germanistik und Mitglied des interdisziplinären Forschungszentrums CSLS. Als Ergänzung zur sprachwissenschaftlichen Perspektive werden deshalb auch Referierende aus der Literatur-, Musik-, Tanz- und Bewegungswissenschaft sowie der Kommunikationswissenschaft eingeladen. «Expertinnen und Experten aus der Hip Hop-Szene bereichern die Diskussion», sagt Reisigl. Neben der Aussenperspektive der Wissenschaft und der Innenperspektive der praktizierenden Hip Hop-Künstler komme zudem als dritte Ebene «die Publikumsperspektive der Hop Hop-Interessierten» hinzu. Als Vertreter der angewandten Sprachwissenschaft ist Martin Reisigl der Überzeugung, dass es keine strikte Trennung von Theorie und Praxis geben solle: «In der Gesellschaft ist wert- Black Tiger kam auf Einladung von Fabrice Wullschleger und Bryan Vit (v.l.n.r), um über seine Erfahrungen als Rapper zu sprechen. volles Wissen für die Wissenschaft vorhanden und dieses Wissen lässt sich am besten im Dialog erschliessen». Hip Hop in verlassenen Fabrikhallen Historisch betrachtet ist Hip Hop ein Produkt der ersten Generation nach der Bürgerrechtsbewegung in den USA und eng verknüpft mit den ökonomischen Entwicklungen der 1970er-Jahre. Verlassene Fabrikhallen, ja ganze Quartiere, die plötzlich leer standen, prägten das Bild der Deindustrialisierung dieser Zeit. Jugendliche – meist Vertreter ethnischer Minderheiten und damit die grossen Verlierer des aufkeimenden Neo-Liberalismus – eigneten sich diesen Raum an und belebten ihn mit dem, was wir heute unter dem Begriff «Hip Hop» kennen. Neben Graffitis und Breakdance ist die Musik, die sich zu Beginn vor allem aus dem Soul bediente, heute der prominenteste Zweig dieser Kultur. Technische Innovationen revolutionierten die Arbeit des DJs, der von nun an «so beschäftigt mit seinen Plattenspielern war, dass er eine zusätzliche Person brauchte, um das Publikum mit Worten zu unterhalten – der Rapper war geboren», erklärte Bryan Vit. Und mit dem Aufkommen der Rapper wurde auch die Unterhaltungsindustrie auf Hip Hop aufmerksam und machte das Phänomen der Vorstädte zu einem Konsumgut der Massen. Als der Hip Hop von Übersee nach Europa kam, war er bereits ein Produkt der Unterhaltungsindustrie. Wer darf sich Rapper nennen? «Mit dem kommerziellen Erfolg von RapMusik wiederum begann der Realness-Diskurs», erläuterte Fabrice Wullschleger. Der Diskurs kreise im Wesentlichen um die Frage «Ethnizität versus Authentizität». Ein Thema, das auch Urs Bauer beschäftigte, als er durch seinen Erfolg als Black Tiger öffentlich wahrgenommen wurde: «Woher ich denn als Weisser das Recht nehme, mich Rapper zu nennen, wurde ich gefragt», erzählte er. «Sobald ich jedoch von meinem Grossvater erzählte, einem schwarzen Jazzmusiker, war es plötzlich in Ordnung – eine heuchlerische Reaktion.» Umso wichtiger war es für den angehenden Rapper, sich mit dem Ursprung der Bewegung zu beschäftigen. Gangsterrap oder kreative Kultur? «Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass der kommunikative Charakter und der kreativ-innovative Umgang mit Bestehendem den Kern von Hip Hop ausmacht», versuchte Bryan Vit den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Seine Einschätzung teilte Urs Bauer: «Für meine Generation war es wichtig, Hip Hop als eine kreative Kultur darzustellen.» Weitaus kritischer beurteilte er die aktuelle Hip Hop-Szene: «Wer heute von Hip Hop spricht, meint in erster Linie Rap, genauer gesagt: Gangster-Rap.» Als Psychologe – Urs Bauer schloss 2014 seinen Master an der Universität Bern ab – habe er sich mit den Wirkungsmechanismen von Rap-Texten auseinandergesetzt: «Als Rapper fehlt uns oft das Bewusstsein für die Verantwortung, die wir gegenüber unserem Publikum haben.» Sexismus, Kriminalität und die Verherrlichung von harten Drogen, die den Gangster-Rap ausmachen, sollten seiner Meinung nach viel weniger Platz im Hip Hop haben. Eno Nipp unilink April 2015 7 Nachrichten und Namen Von wilden Träumen und Stimmen im Kopf Für die einen sind Halluzinationen Inspiration für ihre Kunst, für andere werden sie zu einer Tortur beim Einschlafen – dann nämlich, wenn sie selbst nicht mehr unterscheiden können, ob sie gerade träumen oder halluzinieren. Die Welt der Träume, Wahrnehmungs- und Schlafstörungen war Thema an der diesjährigen Woche des Gehirns. «Das berühmte Gemälde von Edvard Munch ‹Der Schrei› dürfte den meisten der Anwesenden ein Begriff sein», eröffnete Thomas Dierks, Ordinarius für Psychiatrische Neurophysiologie, seinen Vortrag. «Was jedoch weniger bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass Munch hier eine seiner Halluzinationen malte», ergänzte er. Entstanden sei das Bild zu einer Zeit, als der norwegische Künstler an einer schweren Depression litt und von Wahnvorstellungen heimgesucht wurde. Doch was genau sind Halluzinationen und wie ist die Verbindung zu Träumen? Traum im Wachzustand Wahrnehmungen ohne entsprechende adäquate Sinnesreize von aussen, so lautet die Kurzdefinition für Halluzinationen. «Sprechen wir hingegen vom Träumen, müssen wir den Satz lediglich mit ‹im Schlaf› ergänzen», sagte Thomas Dierks. Insofern könne man auch sagen, eine Wahrnehmungsstörung sei nichts anderes als ein Traum im Wachzustand – zumindest trifft dies aus neurobiologischer Sicht zu. Ein Blick ins Gehirn zeigt, dass Träume «überwiegend in den Bereichen des Hirns stattfinden, die für unsere Vorstellungswelt und unseren Realitätssinn verantwortlich sind», so Thomas Dierks. «Das ist auch der Grund dafür, weshalb wir in der Regel erst nach dem Erwachen merken, dass wir das Geträumte nicht wirklich erlebt haben.» Akustische Halluzinationen In seiner Forschung an der Berner Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie interessiert sich Thomas Dierks weniger für den Traum als vielmehr für akustische Halluzinationen. Diese «Stimmen im Kopf» treten häufig im Zusammenhang mit Schizophrenie auf. «In unserem Hirn gibt es einen Bereich, welcher uns mitteilt, dass das gerade Gehörte auch wirklich von aussen kommt», erklärte Thomas Dierks. Es komme zu einer akustischen Halluzination, wenn dieser Teil auch beim Sprechen und 8 unilink April 2015 Denken aktiv bleibe, obwohl er gerade dann gehemmt sein sollte. Um seine These zu untermauern, führten Thomas Dierks und seine Forschungsgruppe Tests mit sogenannten transkraniellen Gleichstromstimulationen (tDCS) durch. Dabei werden die entsprechenden Hirnareale bei den betroffenen Personen mithilfe von elektrischen Impulsen gehemmt, was zumindest bei einem Teil der Versuchsgruppe zu einer verminderten Halluzinations-Bildung führt. Wilde Träume bei Narkolepsie Auch Johannes Mathis vom Zentrum für Schlafmedizin am Inselspital Bern befasst sich in seiner Forschungstätigkeit mit Halluzinationen und Träumen – mit dem Unterschied, dass sein Fokus auf Schlafkrankheiten liegt. Von besonderem Interesse sei dabei die Narkolepsie, eine bis anhin unheilbare neurologische Krankheit. Die Narkolepsie geht einher mit verschiedenen Symptomausprägungen wie beispielsweise der hypnagogen Halluzination, bei welcher es «zu einer Vermischung von Wachzustand und REM-Schlaf kommt», wie Johannes Mathis ausführte. In dieser Phase – von aussen sind dabei sehr schnelle Augenbewegungen bei der schlafenden Person erkennbar, deshalb die Abkürzung «Rapid Eye Movement» – haben die Schlafenden gewöhnlich intensive Traumerfahrungen. Und während bei gesunden Menschen der Schlaf in der Regel mit einer längeren und ruhigeren Tiefschlafphase ohne REM beginne, verhalte es sich bei Narkoleptikern gerade umgekehrt, was zu einer bisweilen unruhigen Einschlafphase führen könne: «Häufig kommt es dabei zu einem Gefühl, dass da sonst noch jemand im Raum anwesend ist und reicht bis zu heftigsten Halluzinationen, in denen die Betroffenen von Tieren oder Ungeheuern verfolgt werden.» In dieser Situation können die Betroffenen kaum unterscheiden, ob sie wach sind oder schlafen. Hinzu komme, dass sie durch die einsetzende Muskellähmung während der REM-Phase «völlig hilflos diesen Halluzinationen ausgesetzt sind», sagte Johannes Mathis. Erschlaffen der Muskulatur Während diese Abschwächung des Muskeltonus bei gesunden Menschen als eine Art «Handbremse» fungiere und uns und unsere Bettnachbarn vor Verletzungen in dieser teilweise «wilden Traumphase des REM-Schlafes» schütze, spiele dieser Mechanismus bei einem weiteren Symptom eine unangenehme Hauptrolle. Bei der sogenannten Kataplexie fällt der Körper des Narkoleptikers urplötzlich, meist ausgelöst durch eine starke Emotion, in die REM-Phase, und für kurze Zeit erschlaffen die Gesichts-, Arm- oder Beinmuskulatur – das Bewusstsein selbst wird durch die Kataplexie jedoch nicht beeinträchtigt. «Das ist in etwas so, wie wenn beim Radfahren ein Stock durch die Speichen gelangt», brachte Johannes Mathis die Folgen dieser Krankheit auf den Punkt. Die Ausführungen der beiden Vortragenden und zweier weiterer Referenten an einem Vortragsabend der Brainweek zeigten, dass die Grenze zwischen Realität und Traum beziehungsweise Halluzination fragil ist und verschiedene Krankheiten Störungen in der Wahrnehmung verursachen. Eno Nipp Analyse der verschiedenen Schlafphasen mittels EEG: Die Elektroden am Kopf zeichen die Hirnaktivität auf. Nachrichten und Namen Ohne Wissensgrenzen keine Wissenschaft Werden wir jemals wissen, was wir niemals wissen können? Eine Frage, welche die Philosophie seit jeher beschäftigt und welche Claus Beisbart an seinem Vortrag des Collegium generale mit Beispielen erläuterte. Ein Bild aus Francis Bacons Buch «Novum Organum» («Neues Werkzeug der Wissenschaften») von 1620 stand am Anfang von Claus Beisbarts Vortrag der laufenden Ringvorlesung des Collegium generale zum Thema «Am Limit? Grenzen in den Wissenschaften heute». Die Illustration zeigt das offene Meer, darauf zwei Schiffe in voller Fahrt und zwei Säulen, welche in Kürze von einem der Schiffe passiert werden. Die zwei Säulen markieren die Grenzen des bisher bekannten Wissens. Die Illustration veranschaulicht den Aufbruch in die Epoche neuzeitlicher Wissenschaft. «Wissenschaft ist der Versuch, die Grenzen der menschlichen Erkenntnis zu verschieben», so Claus Beisbart, Berner Professor der Wissenschaftsphilosophie, «und ohne Wissensgrenzen gibt es keine Wissenschaft». Prinzipielle Wissensgrenze? Um diese Wissensgrenzen ging es in seinem Vortrag jedoch nicht, ihn beschäftigte vielmehr die Frage nach prinzipiellen Grenzen des Wissens. «Irgendwo im Land des Unbekannten steht vielleicht eine Mauer, die wir einmal erreichen, niemals aber überwinden werden.» In Bezug auf diese Wissensgrenze gelte es, zwei Fragen zu beantworten: Gibt es eine solche Grenze überhaupt? Und wenn ja, wie kann diese Grenze bestimmt werden? Dass es dafür die Philosophie braucht, davon ist Claus Beisbart überzeugt: «Die relevante Wissenschaft des Wissens ist die Philosophie.» Er erläuterte mit einem Bild, wie es zu einer prinzipiellen Wissensgrenze Grenzen in den Wissenschaften «Am Limit? Grenzen in den Wissenschaften heute» – Die aktuelle Vorlesungsreihe des Collegium generale versucht, die Grenzen der heutigen Wissenschaften zu vermessen. Beiträge aus Natur- und Geisteswissenschaften loten die Grenzen des Verstehbaren, des Denkbaren und des Beweisbaren aus. www.collegiumgenerale.unibe.ch kommt: «Wie eine Zange nicht jeden Gegenstand greifen kann, so ist auch unser Verstand nicht in der Lage, alles zu begreifen.» Wissen jenseits der Wahrnehmung Die Geschichte der Philosophie enthält eine Reihe von Versuchen, die menschlichen Erkenntnisgrenzen zu definieren. Claus Beisbart widmete sich in seinem Vortrag den Beispielen von John Locke (1632–1704) und Immanuel Kant (1724– 1804). Mit seinem Werk «An Essay concerning Human Understanding» versuchte Locke herauszufinden, was der Mensch wissen kann. Der Gedanke dahinter: Wenn wir wüssten, wo die Grenze des Wissbaren verläuft, könnten wir uns Diskussionen über Probleme ersparen, die wir aufgrund unserer begrenzten Fähigkeiten gar nicht zu lösen vermögen. «Als Empirist zieht Locke die Wissensgrenze dort, wo unsere Sinneswahrnehmung aufhört», fasste Beisbart dessen Überlegungen zusammen. «Diese Grenze wurde aber inzwischen nach der Meinung vieler überschritten.» Als Beispiele dafür nannte Beisbart die kleinsten Bestandteile der Materie wie Atome und Quarks, die man heute teilweise indirekt sichtbar machen kann und deren Existenz bereits vorher durch theoretische Überlegungen nahegelegt wurde. Mögliche Erfahrungen Im Gegensatz zu Locke zeichnet Kant ein offeneres und dynamischeres Bild der menschlichen Wissensgrenzen. Zudem widerspricht er dem Empirismus Lockes: «Es gibt nach Kant auch Vorstellungen, die nicht aus der Erfahrung alleine gewonnen werden und die auch ohne Erfahrung zu Wissen verknüpft werden können», so Claus Beisbart. Begrenzt werde die menschliche Erkenntnisfähigkeit laut Kant jedoch durch den Umstand, dass sich eine Vorstellung nur innerhalb der möglichen Erfahrung bewegen könne. Was Kant also interessiere, seien «die Grenzen aller möglichen Erfahrung – nicht «Multi pertransibunt et augebitur scientia»: Viele werden zwischen den Säulen hindurchfahren, wodurch das wissenschaftliche Wissen erweitert wird. aber die Grenzen des tatsächlich Erfahrenen». Wo aber finden sich die Grenzen dieser möglichen Erfahrungen? Kant habe dafür eine elegante Lösung: «Im Gegensatz zu Locke beschreibt Kant einen fortlaufenden Prozess, in dem sich die Wissensgrenzen ständig verschieben», sagte Claus Beisbart. «Wenn Kant Recht haben sollte, dann ist die wissenschaftliche Forschung ein nicht abschliessbarer Prozess ohne feste Grenzen des Wissens». In diesem Fall, so Claus Beisbarts Fazit, würde die Grenze des Wissbaren höchstens darin bestehen, dass wir nie wissen können, ob wir alles wissen. «Auch wenn diese Grenze des möglichen Wissens für die heutige Wissenschaft kaum von Bedeutung sein mag, wäre sie für das menschliche Selbstverständnis durchaus von Interesse», sagte Claus Beisbart am Ende seines Vortrags. «Denn für Kant gehört die Frage, was wir wissen können, zur Frage, was der Mensch ist.» Eno Nipp unilink April 2015 9 Nachrichten und Namen Vorgezogenes Studium für Hochbegabte Besonders begabte Berner Gymnasiastinnen und Gymnasiasten können bereits vor der Matura an der Universität Bern Vorlesungen besuchen. Dieses Angebot besteht seit drei Jahren und stellt hohe Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler. Sie sind meist 17- oder 18-jährig, verfügen über besondere Begabungen und sitzen mit regulären Studierenden etwa in Physikoder Mathematik-Vorlesungen. Seit drei Jahren können sich Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, die deutlich unterfordert sind und spezielle Begabungen zeigen, bereits vor dem Erlangen der Maturität an der Universität Bern einschreiben und Kurse belegen. Möglich macht dies das Programm für besonders begabte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. «Am Gymnasium war ich ziemlich unterfordert und erhielt, auch ohne viel zu lernen, gute Noten», erzählt Jeannine Rey, ehemalige Biochemie-Schülerstudentin, die inzwischen regulär an der Universität Bern Humanmedizin studiert. Deshalb schlug ihr Klassenlehrer vor, sich über das Schülerstudium zu informieren. Die grösste Herausforderung des Schülerstudiums stellen die Zeit und die Koordination der Termine dar. Der 18-jährige Luc Schnell, der zurzeit Physik-Vorlesungen an der Universität Bern besucht, ist «durch das Schülerstudium auch am Gymnasium stärker gefordert», weil er verpasste Lektionen am Kirchenfeld-Gymnasium nachholen muss. Die Schülerstudenten können mit vorgezogenen Vorlesungen eine gewisse «Vorarbeit» fürs spätere Studium leisten, lernen Zusätzliches und gewinnen ausserdem Informationen, die ihnen die spätere Studienwahl erleichtern. «Das Schülerstudium ermöglicht mir, zu prüfen, ob das gewählte Fach wirklich das richtige für das spätere Studium ist», erklärt Schnell. Intellektuelle und persönliche Reife «Die Voraussetzungen für die Zulassung zum Schülerstudium sind einerseits eine intellektuelle aber andererseits auch eine persönliche Reife», sagt Jürg Hulliger, Chemie-Professor und Koordinator des Schülerstudiums an der Universität Bern. Die Maturandinnen zeichnen sich durch eine breite Begabung aus und erzielen im gesamten Fächerspektrum sehr gute bis exzellente Leistungen – allgemein haben sie einen Notendurchschnitt von höher als fünf oder fünfeinhalb. Zudem sind sie den Anforderungen des Gymnasiums wie auch der Universität gewachsen. «Diese Doppelbelastung setzt eine gewisse Handlungsreife voraus, in komplexen Situationen zu bestehen», erklärt Hulliger. Luc Schnell und Jeannine Rey bestätigen dies: «Die grösste Schwierigkeit stellen die Zeit und die Koordination der Termine dar.» Eine weitere Herausforderung: Der Schülerstudent hat einen Sonderstatus inne. Die Klassenkollegen am Gymnasium bringen nicht immer Verständnis für diese spezielle Situation auf. «Manchmal war es nicht einfach, meinen Mitschülern zu erklären, warum ich Lektionen fehlen durfte», erklärt Rey. Bis zwei Vorlesungen pro Semester Im Anmeldeverfahren fürs Schülerstudium sind das Gymnasium, die Abteilung Mittelschulen der Erziehungsdirektion sowie die 10 unilink April 2015 Universität Bern involviert. Bevor das Gymnasium potenzielle Schülerinnen oder Schüler bei der Abteilung Mittelschulen meldet, muss der Schüler seine Motivation, seine Interessen und Leistungsbereitschaft in einem Motivationsschreiben der Schulleitung darlegen. «Die Klassenlehrperson bestätigt zudem, dass die Gymnasiastin den Herausforderungen eines vorgezogenen Studienbeginns intellektuell, psychologisch und sozial gewachsen ist», sagt Janine Boss von der Abteilung Mittelschulen der Erziehungsdirektion. «Es liegt natürlich auch im Interesse der Gymnasien, dass sie nur die besten Schülerinnen und Schüler schicken, damit das Unternehmen Schülerstudium erfolgreich ist», erklärt Jürg Hulliger. Nachdem das Gymnasium bei der Abteilung Mittelschulen die Schüler angemeldet hat, überprüft diese die eingereichten Dossiers und leitet sie bei einem positiven Bescheid weiter an Jürg Hulliger. Anschliessend wird in gemeinsamen Gesprächen mit den Schülern ein «Lernvertrag» erarbeitet, eine Abmachung, welche Vorlesungen besucht werden sollen. «Realistisch sind ein bis zwei Vorlesungen pro Semester oder eine Vorlesung kombiniert mit einem Seminar oder einer Übung», sagt Hulliger. «Noch während des laufenden akademischen Jahres entscheiden der Koordinator, die Schülerin sowie die Kontaktperson des Gymnasiums, ob das Schülerstudium fortgesetzt werden soll», erlätuert Janine Boss. Dominanz der MINT-Fächer Zur Zeit beginnen jährlich etwa zwei bis drei Schülerinnen und Schüler das vorgezogene Studium. Im Herbstsemester 2014 starteten drei Gymnasiasten im Bereich Mathematik und Physik. Den Schülerstudierenden stehen prinzipiell Vorlesungen sämtlicher Fakultäten offen. Bis anhin besuchten sie aber vorwiegend Kurse an der philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. «Dies ist wohl so, weil in den Phil.-nat.- beziehungsweise MINT-Fächern die Begabtenförderung viel ausgeprägter Nachrichten und Namen Da die Altersgruppen an der Universität durchmischt sind, fällt eine sehr junge Person, eine Schülerstudentin, nicht auf. ist», so Jürg Hulliger. Zudem ist das Talent laut Hulliger in den naturwissenschaftlichen Fächern einfacher messbar. Er würde es aber begrüssen, wenn mehr Schüler etwa Vorlesungen der Geisteswissenschaften besuchen würden. derung ausdrücklich vermerkt sein. Wichtig ist für ihn auch, dass die Begabtenförderung bereits «ganz früh, also bei den Kleinkindern beginne». Deshalb hat er auch schon Chemie-Kurse für hochbegabte Kinder angeboten. Für Frühförderung Hochbegabung muss sich zeigen Jürg Hulligers erste Bilanz zum Schülerstudium fällt positiv aus: «Der Anlauf des Projekts hat gut geklappt», sagt er. Auch die Schülerstudenten sind zufrieden: «Ich konnte ein neues Themengebiet kennenlernen, wurde herausgefordert, habe Menschen kennengelernt und viel für die Zukunft gelernt – auch gerade über das Leben an der Uni – das hat mir den Einstieg ins Medizinstudium deutlich erleichtert», so Jeannine Rey. Auch sozial sind die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten gemäss Einschätzung von Jürg Hulliger integriert. Da die Altersgruppen an der Universität sehr durchmischt seien, falle eine sehr junge Person nicht auf. Jedoch müsse sich das Schülerstudium an den Berner Gymnasien noch als neue Kultur etablieren. Im neuen Lehrplan der Berner Gymnasien, der sich zur Zeit in der Vernehmlassung befindet, sollte deshalb laut Hulliger eine allgemeine Begabtenför- Förderlich wäre seiner Meinung nach auch die Erarbeitung und Verankerung eines schweizweiten Gesamtkonzepts zur Begabtenförderung: So könnte aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten sich für hochbegabte Kinder anbieten – nicht zuletzt, um das Verhältnis zur Hochbegabung zu entkrampfen. Dem Trend, dass viele Eltern ihre Kinder als hochbegabt einstufen, sieht Hulliger entspannt entgegen: Wichtig sei, was das Kind könne und nicht das, was ihm von Verwandten eingeredet werde. «Die Hochbegabung muss sich zeigen», so Hulliger. Wie lange die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten das Begabtenförderungsprogramm durchschnittlich besuchen oder ob sie nach der Matur tatsächlich das bereits besuchte Fach weiterstudieren, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. «Für eine allgemeine Aussage ist es noch zu früh, eine Umfrage nach fünf Jahren erachte ich aber als sinnvoll», sagt Hulliger. Luc Schnell will diesen Herbst das Physik-Studium an der ETH beginnen. Er erachtet das Schülerstudium als Chance: «Ich habe inhaltlich sehr viel gelernt, wertvolle Erfahrungen gewonnen und weiss nun, dass das Physikstudium der richtige Weg für mich ist.» Lisa Fankhauser Schülerstudium an der Uni Bern 2012 wurde im Kanton Bern das Schülerstudium gestartet. Zum Vergleich: Im Raum Nordwestschweiz können Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bereits seit 2005 Vorlesungen an der Universität besuchen. Im Rahmen des Schülerstudiums besuchen besonders begabte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten vor der Maturitätsprüfung Vorlesungen an der Universität und können so eine gewisse Vorarbeit, bezogen auf ihr zukünftiges Studium, leisten. Wenn sie Prüfungen ablegen und bestehen, werden ihnen die erworbenen ECTS-Punkte bei der definitiven Immatrikulation an der Universität Bern im ersten Semester des Studiums gutgeschrieben. unilink April 2015 11 Nachrichten und Namen Mit «OpenNature» können alle forschen Schweizer Forschende lancierten Anfang März – rechtzeitig zu Beginn des klimatologischen Frühlings – die Citizen Science-Plattform «OpenNature.ch» unter Leitung der Uni Bern. Auf dieser Website können Naturfans und Gelegenheitsforscher ihre Beobachtungen zu Jahreszeiten und Wetterextremen eingeben und so mithelfen, den Einfluss des Klimawandels auf unsere Umwelt zu dokumentieren. Der Frühling beginnt immer am 1. März. Die Klimaforschenden haben dieses Datum gewählt, um den ersten Tag einer neuer Saison zu definieren. Am 1. Juni, 1. September und 1. Dezember beginnen denn für die Wissenschaftler auch Sommer, Herbst und Winter. Doch die Jahreszeiten halten sich nicht immer an die Vorgaben der Forscher. Im Dezember 2014 etwa blühten bereits die Haselsträucher. Auf der neuen Citizen Science-Plattform «OpenNature.ch» (vgl. Kasten) können Naturfans und Gelegenheitsforscher jetzt ihre Jahreszeiten-Beobachtungen zu den Pflanzen, Tieren, Pilzen, Landschaften und zu Wetterextremen eingeben. Tagebuch der Jahreszeiten Die Website ermöglicht es, ein Tagebuch der Jahreszeiten zu führen und gleichzeitig den Klimawandel zu dokumentieren. So notieren Beobachterinnen und Beobachter etwa den Morgennebel, die Grösse von Hagelkörnern, das Ankunftsdatum der Schwalben oder die Blüte von Pflanzen. «Wir wissen, dass viele Menschen jeden Bürger forschen mit «Citizen Science» bedeutet «Bürgerwissenschaft» und bezeichnet Forschungsprojekte, die interessierte Laien miteinbeziehen. Die Beteiligung an einem Projekt kann auf verschiedene Arten stattfinden: Vom Sammeln wissenschaftlich relevanter Daten bis hin zur Teilnahme an wissenschaftlichen Arbeiten ist alles möglich. In der Schweiz laufen verschiedene Citizen Science-Projekte in der Umwelt- und Naturforschung. Dazu gehören etwa das Online-Feldbuch von InfoFlora (https:// obs.infoflora.ch), die Meldeplattform der Vogelwarte (http://ornitho.ch) oder das Phänologie-Projekt PhaenoNet von GLOBE Schweiz (http://phaeno.ethz.ch/globe). Weitere Infos: www.OpenNature.ch 12 unilink April 2015 Tag auf ein bestimmtes Phänomen achten», sagt Initiant This Rutishauser vom Geographischen Institut der Universität Bern. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie fasziniert von diesen Naturerscheinungen sind. Mit dem Projekt möchten die Wissenschaftler die gesamte Bevölkerung ansprechen und bewusst machen, dass jeder seinen Beitrag zur Forschung leisten kann, «wenn die Beobachtungen geteilt werden». Denn die Forschenden könnten beispielsweise nicht jeden Tag alle Haselsträucher nach blühenden Kätzchen untersuchen, so Rutishauser. Dabei wären diese Daten wichtig zur Entwicklung von Pollenprognosen. Mit der Auswertung von 1605 Beobachtungen zu Fliegenpilzen etwa zeigten Forschende kürzlich, dass deren Erscheinungszeiten in den letzten zwölf Jahren vielfältiger geworden sind als noch in den 1960er-Jahren. Forschungsresultate für alle OpenNature.ch bietet zudem auch Einblicke in neue Forschungsresultate und unterhält einen News-Bereich zu den Themen Jahreszeiten, Wetterextreme und Klimawandel. Damit soll den Mitwirkenden und anderen Interessierten gezeigt werden, wofür ihre Daten verwendet werden. «Wir wollten ein Citizen ScienceProjekt anstossen und alle Menschen in die Forschung einbeziehen», erklärt Projektleiter Stefan Brönnimann, Professor für Klimatologie am Berner Geographischen Institut. Rigorose Qualitätskontrollen seien dabei sehr wichtig. Die Daten von OpenNature sollen, wenn immer möglich, in die Forschung einfliessen. Die Universität Bern betrieb bereits in den 1970er-Jahren ein ähnliches Projekt, BernClim. OpenNature ist ein Gemeinschaftsprojekt von Schweizer Wissenschaftlern aus verschiedenen Institutionen und Online-Kommunikationsprofis. Beteiligt sind etwa der ETH-Nebelforscher Werner Eugster und die Klimatologin Martine Rebetez von der Universität Neuenburg. Der Schweizerische Nationalfonds unterstützte den Aufbau der Website mit seinem AGORA-Programm für Wissenschaftskommunikation. Damit fördert er die Zusammenarbeit von Forschenden und Kommunikationsexperten sowie den Austausch von Ideen und Meinungen über wissenschaftliche Forschung mit der breiten Öffentlichkeit. Die inhaltliche und technische Umsetzung von OpenNature erfolgte in Zusammenarbeit mit verschiedenen externen Partnern. Corporate Communication Uni Bern Kaum ist der Schnee weg, spriessen die ersten Blumen: Schneeglöckchen künden den Vorfrühling an und sind ein Indikator für den Klimawandel. Kurznachrichten Tipps und Termine Berner Horizon 2020-Projekt Webrelaunch 6.4 Millionen Euro für Weiterentwicklung der kardialen Rehabilitation Das EU-Förderprogramm Horizon 2020 hat dem Projekt EU-CaRE (A EUropean study on effectiveness and sustainability of current Cardiac Rehabilitation programmes in the Elderly) 6.4 Millionen Euro zugesprochen. Davon erhalten die Universität Bern und die Abteilung für Präventive Kardiologie & Sportmedizin der Berner Universitätsklinik für Kardiologie umgerechnet eine Millionen Franken in den nächsten vier Jahren. Ziel des Projekts ist, bestehende Rehabilitationsprogramme an die Bedürfnisse von älteren Patienten anzupassen und innovative telemedizinische Alternativen zu prüfen. So soll die Sterblichkeit dieser Patientengruppe in Folge von Herz- und Gefässkrankheiten gesenkt werden. Bestehende Angebote werden von älteren Patienten bisher unzureichend genutzt. Daraus resultierende kardiovaskuläre Vorfälle sind verantwortlich für kostenintensive Spitalaufenthalte. PD Dr. Matthias Wilhelm aus der Berner Universitätsklinik für Kardiologie koordiniert den Bereich Nachhaltigkeit in der EU-CaRE-Studiengruppe, der neben der Universität Bern Herz-Zentren aus sieben EU-Ländern angehören. Die steigende kardiovaskuläre Morbidität im Alter führt zu kostenintensiven Spitalaufenthalten. Die Rehabilitation herzkranker älterer Patienten hat das Potential, weitere Vorfälle nachhaltig zu verhindern. Bisher sind insbesondere ältere Patienten nicht ausreichend in Studien eingebunden, und sie nehmen nicht oder nur unzureichend an bestehenden Rehabilitationsprogrammen teil. Deshalb wird EU-CaRE mit einer vergleichenden Effektivitätsanalyse von kardialen Rehabilitationsprogrammen in acht europäischen Ländern Daten zur Verbesserung der Situation generieren. Dazu werden insgesamt 1760 Patienten während zwölf Monaten begleitet. Parallel dazu wird eine randomisierte Studie mit 120 Patienten klären, ob die telemedizinische Rehabilitation eine Alternative für Patienten ist, die nicht an einem konventionellen Rehabilitationsprogramm teilnehmen können. Die neuen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, erneute Herzereignisse zu verhindern, Spitalaufenthalte zu reduzieren und damit Gesundheitskosten zu senken. Stand der Dinge: Migration läuft Die Webmaster der Uni Bern wurden im Januar 2015 über den Projektstand und den Migrationsstart informiert. Seit Mitte Februar 2015 haben sie nun Zugang zum Redaktionssystem (ZMS3) und können den «Umzug» und die Einspeisung der Daten und somit den Aufbau des neuen Webauftritts vorantreiben. Diese Migrationsphase dauert drei bis vier Monate. Neben der bereits angelegten Grundstruktur der jeweiligen Websites und bereitgestelltem Beispiel-Content finden die Webverantwortlichen auch ein Bildarchiv mit rund 400 Fotos der Universität Bern im neuen System vor. Diese Fotos können sie verwenden, um ihre Websites zu bebildern. Die Arbeiten sind soweit erfolgreich angelaufen – die grössten Herausforderungen für Webmaster stellen aktuell der Umgang mit den neuen Objekten und Seitentypen sowie die Arbeit mit dem insgesamt noch nicht gänzlich Usabilityoptimierten System dar. Das CMS-Team der Informatikdienste und der Bereich Online-Marketing der Abteilung Kommunikation & Marketing unterstützen die Webmaster per E-Mail, Telefon, Face-toFace und mit laufend aktualisierten Online-Unterlagen. Die bereits finalisierte Portalstruktur und erste Portalinhalte werden ab März 2015 dem externen Übersetzungsdienst zur Übersetzung (auf Englisch) übergeben. Weitere wichtige Meilensteine sind die Ausgestaltung des Uni Intern-Bereichs sowie die Bereinigung und Zuordnung der Domain-Namen der jeweiligen Einheiten zu den neuen Webauftritten. Die Liveschaltung von Portal, Fakultäten und Instituten ist für die zweite Jahreshälfte 2015 vorgesehen. www.webrelaunch.unibe.ch Botanischer Garten Kredit für Fassade und Fenster Für die Sanierung der Fassade des Hauptgebäudes im Botanischen Garten Bern und für den Ersatz der Fenster hat der Regierungsrat des Kantons Bern einen Kredit von 750 000 Franken gesprochen. Die Renovation der Fassade erfolgt, ohne den Charakter des schützenswerten Gebäudes zu verändern. Die neuen Fenster haben eine deutlich höhere Wärmedämmung. Das Hauptgebäude wird vom Institut für Planzenwissenschaften der Uni benutzt. Lange Nacht Lese- und Schreibnacht in der BTO Von der Krimi-Lesung im Kerzenschein über das Vermeiden von Plagiaten und das sinnvolle Recherchieren mit Google: Die Lange Nacht in der Basisbibliothek Unitobler bietet ein spannendes Programm für alle Uni-Angehörigen, welche die Nacht vom 20. Mai zum Lernen, Lesen und Schreiben nutzen möchten. Das Bibliotheksteam steht für alle Recherchefragen und die Ausleihe bis acht Uhr morgens zur Verfügung und Christian Wymann von «Mind Your Writing-Schreibberatung» bietet Hilfestellung bei Fragen rund ums Schreiben. 20. Mai, ab 16 Uhr, Basisbibliothek Unitobler, Länggassstrasse 49a www.ub.unibe.ch/bto Methoden Workshop Am 9. und 10. Juli findet am Institut für englische Sprachen und Literaturen ein von der Mittelbauvereinigung geförderter Workshop zum Thema «Comparative Methods in Literary and Cultural Studies» statt. Der Workshop mit Gastvorträgen soll jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die komparativ im Bereich der Literatur- und Kulturwissenschaften arbeiten, helfen, ihre methodologischen Ansätze zu verfeinern. Anmeldung bis zum 25. Mai bei Julia Straub, [email protected] www.ens.unibe.ch Glauben leben Gastvortrag von Martin Werlen Pater Martin Werlen, ehemaliger Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln, spricht an einem Gastvortrag des Instituts für Historische Theologie über «Glauben leben statt Konfessionsgrenzen hüten. Provokative Gedanken zu einem brisanten Thema». 23. April, im Hauptgebäude der Universität, Hochschulstrasse 4, Hörsaal 201 www.theol.unibe.ch unilink April 2015 13 Tipps und Termine Am Limit? Sprache – Geschlecht Lunchtalks Vorlesungsreihe Collegium generale Ringvorlesung IZFG Mittelbauvereinigung Die aktuelle Vorlesungsreihe läuft unter dem Motto: «AM LIMIT? Grenzen in den Wissenschaften heute». 22. April 2015 Stösst der Homo oeconomicus an Grenzen Prof. Dr. Gunter Stephan, Departement Volkswirtschaftslehre, Bern 29. April 2015 Bilder als Grenzgänger – Überlegungen zum Verhältnis von visueller Kommunikation und menschlicher Empathie Prof. Dr. Marion G. Müller, Media and Communication Science, Jacobs University Bremen 6. Mai 2015 Klimawandel: Grenzen kennen und Grenzen setzen Prof. Dr. Thomas Stocker, Physikalisches Institut, Klima- und Umweltphysik, Bern 20. Mai 2015 Wissen als Problem und als Lösung. Warum es in den Sozialwissenschaften kaum Beschreibungstraditionen für Komplexität gibt Prof. Dr. Armin Nassehi, Institut für Soziologie, Universität München 27. Mai 2015 Auflösen von Grenzen der Disziplinen Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Gerd Folkers, Direktor Collegium Helveticum, Prof. Dr. Angelika Kalt, stv. Direktorin Schweizerischer Nationalfonds und Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello, Präsidentin Network for Transdisciplinary Research Jeweils am Mittwoch, 18.15–19.45 Uhr, Uni-Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, Auditorium maximum, Raum 110 www.collegiumgenerale.unibe.ch Das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) widmet seine aktuelle Ringvorlesung dem Themenkomplex «Sprache – Macht – Geschlecht». 20. April 2015 Körpersprache, Macht und Geschlecht Dr. Marion Mangelsdorf, Albert-LudwigsUniversität Freiburg 27. April 2015 Kritische Kolonialismus- & Migrationsforschung und Sprache Prof. Dr. María do Mar Castro Varela, Alice Salomon University Berlin 4. Mai 2015 Gender und Lexikographie Dr. Maria Pober, Universität Wien 11. Mai 2015 Projektpräsentation: Sprachliche Gleichstellung in der mehrsprachigen Schweiz: Sprache und Geschlecht in Behördentexten Dr. Daniel Elmiger und Alessandra Alghisi M A, Université de Genève Jeweils am Montag, 18.15–19.45 Uhr, UniS, Schanzeneckstrasse 1, Raum A022 www.izfg.unibe.ch Diskutiert werden an den neu geschaffenen MVUB-Lunchtalks in der UniS Themen zu Arbeitsbedingungen im Mittelbau. Diese Veranstaltungen des MVUB mit Inputreferat und anschliessender Diskussion stehen allen Mittelbauangehörigen und Interessierten offen und sind kostenlos. Eine Anmeldung wird empfohlen. 28. April 2015, 11.30–13.00 Uhr (Raum A 301) Massnahmen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Schweiz auf Gesetzesebene Dr. Matthias Hirt, Leiter Koordinationsstelle Nachwuchsförderung, Vizerektorat Forschung 19. Mai 2015, 12.15–13.45 Uhr (Raum A 201) Teilzeitkarriere in der Wissenschaft – nur eine halbe Sache? Claudia Willen, Co-Leiterin Abteilung für Gleichstellung von Frauen und Männern UniS, Schanzeneckstrasse 1 www.mvub.unibe.ch/content/veranstaltungen/mvub_lunch_talks/index_ger.html Musikwissenschaft Sportwissenschaft Tagung zur Interpretationsforschung Berner Gespräche zur Sportwissenschaft 27. April 2015 Entwicklung und Perspektiven des Frauenfussballs in der Schweiz Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen 11. Mai 2015 The World(s) of Sport: Three Models Revisited Prof. Dr. Jeroen Scheerder, Sportwissenschaftler, Katholieke Universiteit Leuven, Belgien Jeweils am Montag, 17.15–18.45 Uhr, vonRoll-Areal, Fabrikstrasse 8, Hörsaal C101 www.ispw.unibe.ch Blutspende Interregionale Blutspende SRK Es braucht nur eine Stunde, um Leben zu retten: Vom 29. bis 30. April führen Studierende der Medizinischen Fakultät und die Interregionale Blutspende SRK eine Blutspende-Aktion auf dem vonRollAreal durch. Am 29.4. von 10.30–17.30 Uhr und am 30.4. von 10.30–16.30 Uhr, vonRoll-Areal, Fabrikstrasse 8 14 unilink April 2015 Das internationale Symposium «Interpretationsforschung – Künstlerischer Vortrag im Spiegel historischer Texte und Tonaufnahmen» vom 6. bis 8. Mai befasst sich mit heute weitgehend verschwundenen Prinzipien musikalischer Aufführungs- und Interpretationspraxis, die dank Text- und Tondokumenten historisch sehr wohl nachweisbar sind. Die Tagung wird gemeinsam durch das Institut für Musikwissenschaft der Uni Bern und der Hochschule der Künste durchgeführt. 6. bis 8. Mai, im Hauptgebäude der Universität und im Grossen Konzertsaal der Hochschule der Künste www.musik.unibe.ch Tipps und Termine Neu erschienen Gleichstellung Nation Kurse der Abteilung Gleichstellung Ringvorlesung BMZ 18.–19. Juni 2015 In Führung gehen – Führungskompetenz in der Wissenschaft Kurs für fortgeschrittene Wissenschaftlerinnen in einer Leitungsfunktion (Anmeldung bis 21. Mai 2015) 24.–25. Juni 2015 Berufungstraining Berufungstraining für fortgeschrittene Wissenschaftlerinnen, welche sich auf eine Bewerbung für eine Professur vorbereiten wollen (Anmeldung bis 27. Mai 2015) Kurse in der UniS, Schanzeneckstrasse 1 Anmeldung über [email protected] oder www.gleichstellung.unibe.ch Ringvorlesung «Natio und Nation – Zur Genese eines Begriffs im Mittelalter» des Berner Mittelalter Zentrums. 16. April 2015 «Žádný ryzí Cech nemuže být kacírem“» – kein wahrer Tscheche kann ein Ketzer sein. Nation und Nationalvorstellungen bei den böhmischen Hussiten Dr. Klara Hübner, Historikerin, Opava (CZ) 23. April 2015 Im Blick der Patrioten. Mittelalterliche Architektur als nationale Kunst im 19. Jahrhundert Prof. Dr. Klaus Niehr, Kunsthistorisches Institut, Universität Osnarbrück (D) 30. April 2015 Die mittelalterliche Nation und ihre Brauchbarkeit für die Moderne Prof. Dr. Pierre Monnet, Institut français d’histoire en Allemagne, Goethe-Universität Frankfurt am Main (D) 7. Mai 2015 «Nationale» Kunst im römisch-deutschen Reich: Der Naumburger Meister im Kontext Prof. Dr. Assaf Pinkus, Kunsthistoriker, Tel Aviv (IL) 21. Mai 2015 Die mittelalterlichen Universitätsnationen: Entstehung, Funktionen, Wirkung Prof. Dr. Wolfgang Eric Wagner, Historisches Seminar, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (D) Jeweils am Donnerstag, 17.15–18.45 Uhr, im Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, Hörsaal 220 www.bmz.unibe.ch Medizingeschichte Medizinhistorische Runde 19. Mai 2015 Briefe, fiktive Reisen und eine Fastnachtzeitung. Schreiben in der Waldau um 1900 Dr. Martina Wernli, Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte, Julius-Maximilians-Universität Würzburg (D) 26. Mai 2015 Experimentalisierung des Innern: Frühe LSD-Versuche in der Schweizer Psychiatrie Dr. Magaly Tornay, Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Universität Zürich 2. Juni 2015 Von der Psychiatrie ins Kinderheim. Das Beispiel der Kinderbeobachtungsstation in Innsbruck 1954-1987 Prof. Dr. Elisabeth Dietrich-Daum, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck (Ö) Jeweils am Dienstag, 17.15 bis 18.30 Uhr, im Hörsaal des Anatomie-Gebäudes, Bühlstrasse 26 www.img.unibe.ch Uniball 2015 Tanzen im Kornhauskeller Am 2. Mai 2015 findet der Uniball der Universität Bern zum zweiten Mal statt. Alle weiteren Informationen unter: www.uniball-bern.ch Buch am Mittag Peter F. Germann Preferential Flow – Stokes Approach to Infiltration and Drainage 2014, 200 S., 68 Abb., 22 Tab. ISBN 978-3-905835-34-2 Geographica Bernensia Elisabeth Bäschlin, Heike Mayer, Martin Hasler (Hrsg.) Bern – Stadt und Region. Die Entwicklung im Spiegel der Forschung. Jahrbuch Geographische Gesellschaft Bern, Band 64 2014, 335 S. ISBN 978-3-9520124-5-1 Geographica Bernensia Anna Isenhardt, Ueli Hostettler, Christopher Young Arbeiten im schweizerischen Justizvollzug Ergebnisse einer Befragung zur Situation des Personals (KJS-CJS, Bd. 15) 2015, 310 S., Taschenbuch ISBN 978-3-7272-7213-4 Stämpfli Verlag AG, Bern Akira Tsuda, Peter Gehr (Ed.) Nanoparticles in the Lung: Environmental Exposure and Drug Delivery 2014, 403 pages, 90 b/w illustrations, hard back ISBN 9781439892794 CRC Press Taylor & Francis Group Daniel Collerton, Urs Peter Mosimann, Eliane Perry The Neuroscience of Visual Hallucinations 2015, 368 pages ISBN 978-1-118-73170-3 Wiley-Blackwell Vorlesungsreihe Universitätsbibliothek 12. Mai 2015 Horch, wie Texte tönen! – Durch Spoken Word ins Herz der Literatur Dr. Daniel Rothenbühler, Herausgeber edition spoken skript, Bern 12.30 – 13.00 Uhr, Unitobler, Lerchenweg 36, Raum F023 www.ub.unibe.ch Christian Rohr Historische Hilfswissenschaften – Eine Einführung 2015, 284 S., 58 s/w Abb.,. ISBN 978-3-8252-3755-4 UTB/Böhlau Wien unilink April 2015 15 Impressum unilink April 2015 Die Nachrichten der Universität Bern Herausgeberin: Universität Bern, Corporate Communication Leitung: Marcus Moser (mm) Redaktion: Salomé Zimmermann (sz) Mitarbeit: Lisa Fankhauser (lif) und Eno Nipp (en) Bildnachweise: Titelbild: istock Seite 2: istock Seite 3: Salomé Zimmermann (sz) Seite 4: zvg Seite 6: Abteilung Kommunikation & Marketing, Fotograf: Thomas Wüthrich Seite 7: Eno Nipp (en) Seite 8: istock Seite 9: Wikimedia Commons / Houghton Library, Harvard University Seite 10: Abteilung Kommunikation & Marketing, Fotograf: Thomas Wüthrich Seite 11: Abteilung Kommunikation & Marketing, Fotografin: Annette Boutellier Seite 12: This Rutishauser Layout: Salomé Zimmermann (sz) Redaktionsadresse: Abteilung Kommunikation & Marketing Corporate Communication Hochschulstrasse 4 CH-3012 Bern Tel. 031 631 80 44 Fax 031 631 45 62 [email protected] www.unilink.unibe.ch Druck: Stämpfli AG, Bern Auflage: 7000 Exemplare Erscheint sechs Mal im Jahr während des Semesters. Die aktuellen Redaktionsdaten finden sich unter: www.unilink. unibe.ch Das nächste unilink erscheint am 26. Mai 2015 16 unilink April 2015
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