Kreis Soest aktuell - Feuerwehr Lippetal

FLORIAN
Kreis Soest aktuell
Zeitschrift für die Feuerwehren im Kreis Soest
Juni 2015
INTERSCHUTZ 2015
Wir sind dabei!
AUSGABE 14
Impressum
Herausgegeben von den
Feuerwehren im Kreis Soest und dem
Kreisfeuerwehrverband Soest
Verantwortlich:
Thomas Wienecke
Kreisbrandmeister des Kreises Soest
Textbeiträge und Fotos:
siehe Hinweis bei den Beiträgen
Redaktion:
Dirk Behrens, Christoph Blume,
Christian Dicke, Michael Menke,
Michael Görge, Sven Kleindopp und
Thorsten Krabbe
Newsletter Florian Kreis Soest
Gestaltung:
Christoph Blume, Dirk Behrens
Newsletter beim Erscheinen einer neuen Ausgabe Florian Kreis
Soest Aktuell. Sie können sich auf unserer Internetseite
www.florian-kreis-soest.de für den Newsletter eintragen.
Kontakt:
[email protected]
Sobald eine neue Ausgabe online abrufbar ist, werden Sie von
uns per Email darüber informiert.
Titelfoto:
Dirk Behrens
Inhalt
Inhalt
4 Editorial
Quer gedacht – Gedanken zum Feuerwehrwesen
5 Medienarbeit in neuer Dimension
6 Mehr Sicherheit für alle
Das Rettungszentrum für den Kreis Soest. Polizei, Feuerwehr,Rettungskräfte, Katastrophenschutz und Veterinärdienst
unter einem Dach.
Aktuelles
20 Bewährungsprobe in 50 Meter Höhe
21 Atemschutztafel Freiwillige Feuerwehr Lippetal
22 Übungstag des Löschzuges 1 der Feuerwehr Lippstadt
Technik
Wachalltag einer amerikanischen
Feuerwache in der City von Denver
Seite 32
10 Führungsstruktur optimiert
Beschaffung von drei Einsatzleitfahrzeugen für die Feuerwehr
Soest
13 Neues TLF 3000 auf Unimog U5000
26 Neue Drehleiter DLA (K) 23-12 für die Feuerwehr Soest
Gelenkarm eröffnet neue Dimension an Wendigkeit und Flexibilität
Einsatzberichte
14 Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus
Rasanter Brandausbreitung über die Fassade. Menschenrettung über Rettungsgeräte der Feuerwehr notwendig 32 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“...
Zu Gast beim Fire Department Denver
Jugendfeuerwehr
38 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren
Erstmals in Verantwortung und in Regie der drei neuen
Jugendwarte Lars Suckrau, Kersten Reinke und Marius Papenbrock, geriet zu einem Erfolg!
Das 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Soest in Werl-Hilbeck
Seite 38.
3
4
Editorial
Quer gedacht –
Gedanken zum Feuerwehrwesen
Sehr geehrte Feuerwehrkameradinnen und Kameraden,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Die Interschutz ist die weltweit führende
Messe auf dem Sektor des Feuerwehrwesens. Da schlägt für alle, die sich auf diesem
Sektor engagieren, der Puls, das Herz höher.
Technik, Material und wieder eine neue innovative Lösung mehr. Aber gerade hier sollte
uns bewusst werden, dass der Mensch, der
all diese Technik einsetzen soll, im Mittelpunkt steht. Was wird von ihr und ihm erwartet? Die Belastungen steigen in unserem
Leben auf ein noch nie vorhandenes Niveau.
Beruf, Familie, Feuerwehr, Freunde, Freizeit –
ja alle Bereiche steigern ihren Anspruch! Der
Mensch als Übermensch? Nein, das werden
wir alle nicht durchhalten.
Das Beispiel des Landes NRW „Feuerwehrensache“ ist der richtige Weg in eine
Zukunft, aus der man aus der Vergangenheit
und dem Jetzt lernen sollte um Lösungen zu
erarbeiten und anzubieten.
„BURN OUT“, Auszeit, Rücktritte, angeschlagene Gesundheit sind die Folge. Wir müssen
lernen die Lasten gleichmäßiger zu verteilen
und auch die Grenzen der Freiwilligkeit zu
erkennen. Hier gilt es bewusst neue Wege zu
beschreiten.
Eine Lösung stellt die Zusammenarbeit der
Pressesprecher bei uns im Kreis Soest dar.
Diese Zusammenarbeit sichert eine adäquate Sicherung von qualifizierten Informationen
für die Medien bei größeren Einsatzstellen.
Gleichzeitig lässt sich hierdurch zusätzlich
eben auch eine solche Zeitschrift auf Kreisebene umsetzen.
Weiter gilt es Synergien zu schaffen und das
Motto „user Feuer“ einzumotten. ;-)) Gehen
wir auf zu neuen Ufern, die bei unserer wachsenden Spezialisierung einfach sinnvoll und
notwendig sind. Kreis-, Bezirks- und Landeskonzepte machen es erforderlich mit unseren Ressourcen vorsichtiger umzugehen und
intelligente, personalschonende Lösungen
vorzustellen.
Editorial
Wir, die Feuerwehren des Kreises Soest, haben auf vielen Ebenen
Synergien geschaffen und werden auch weiter nach sinnvollen
Lösungen suchen. Wir haben gemeinsame ABC Züge (interkommunale Zusammenschlüsse), ABC – Messzüge (Messen 1 – NRW), einen
Atemschutzverbund mit einem zentralen Hol- und Bringservice ab
Dezember und weitere Spezialeinheiten gebildet. Des Weiteren setzen wir durch unsere Arbeitskreise TH, ABC, Bahn, Ausbildung und
Strategie auf kreiseinheitliche Standards.
Lasst uns am Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr gemeinsam arbeiten, denn das was wir haben ist einmalig!
Menschen helfen Menschen – kostenlos und hoffentlich nicht
umsonst!
„User Feuer“
Denken wir gemeinsam mal drüber nach –
geht schon, in einer ruhigen Minute….
Euer Kreisbrandmeister
Thomas Wienecke
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Interschutz 2015
Das Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest
Medienarbeit in neuer Dimension
„Presse- und Öffentlichkeitsarbeit darf für die Feuerwehren keine lästige Pflicht sein, sondern die
Kür!“ Unter dieser Prämisse gab Kreisbrandmeister
Thomas Wienecke in den zurückliegenden Jahren
den Anstoß, auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Kreisfeuerwehrverband mit neuen Vorzeichen zu versehen und diese auf eine neue Basis
zu stellen. Dabei geht es darum, die Zusammenarbeit mit den Medien im Kreis Soest zu intensivieren,
um für die Vertreter von Zeitungen, Rundfunk und
Fernsehen kompetente und bekannte Ansprechpartner zu haben. Dies nicht allein bezogen auf
die Berichterstattung von Einsätzen der jeweiligen Wehren, sondern die Feuerwehrarbeit für die
Bevölkerung transparent zu gestalten und sie mit
Tipps und Hinweisen für die eigene Sicherheit zu
versorgen. Stichwort dazu: „Feuerwehr – Bürgernah“. Außerdem sollen die etwa 4000 Kameradinnen und Kameraden des Kreisfeuerwehrverbandes
regelmäßig über aktuelle Themen und Termine des
Verbandes informiert werden. Dafür zeichnet ein
Team von sechs Pressesprechern, die in verschiedenen Feuerwehren im Kreis Soest tätig sind, verantwortlich. Dies sind: Dirk Behrens, Feuerwehr Lippetal, Christoph Blume, Feuerwehr Soest, Christian
Dicke, Feuerwehr Lippstadt, Michael Görge, Feuerwehr Anröchte, Sven Kleindopp, Feuerwehr Werl
und Thorsten Krabbe, Feuerwehr Soest.
Florian-Kreis-Soest aktuell erscheint vier Mal im
Jahr, abgesehen von Sonderausgaben zu besonderen Ereignissen.
Auf dieser Interschutz präsentiert sich das Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest, erstmalig mit
einem eigenen Messestand. Hier haben die Besucher die Möglichkeit sich über die Feuerwehren im
Kreis Soest und die Einsatzkonzepte des Kreises zu
informieren.
Ferner wird die verbandseigene Zeitschrift Florian
Kreis Soest aktuell dargestellt. Wer Interesse an
einer verbandseigenen Zeitschrift
hat, bzw. eine solche Zeitschrift
zukünftig plant, hat in Hannover
ausreichend Möglichkeit sich persönlich mit den Redakteuren von
Florian Kreis Soest aktuell auszutauschen. Ein weiterer Schwerpunkt des Teams wird die aktuelle
Berichterstattung über die Interschutz 2015 an die heimische Presse sowie die Kommunikation über
die sozialen Netzwerke.
Unser Team auf der Interschutz
2015 besteht aus Dirk Behrens,
Christian Dicke, Michael Görge,
Marc Schlunz und Thorsten Krabbe.
Mehr Sicherheit für alle
Ein neues Rettungszentrum für den Kreis Soest. Polizei, Feuerwehr,
Rettungskräfte, Katastrophenschutz und Veterinärdienst unter einem
Dach. Hand in Hand. Für einen noch sichereren Kreis Soest.
Für Notfälle und außergewöhnliche Situationen
muss jeder gerüstet sein. Aber wie bereitet sich
ein Kreis optimal auf den Ernstfall vor? Wie schafft
man größtmögliche Sicherheit, Kooperation, Synergie? Der Kreis Soest hat sich für die bestmögliche
Lösung entschieden: für ein gemeinsames Rettungszentrum.
Aus dem Rettungszentrum heraus werden nun alle
Einsatzkräfte gelenkt: mehr als 500 Bedienstete
bei Polizei und Rettungsdienst, die freiwilligen Feuerwehren mit rund 3.000 Aktiven sowie Katastrophenschutz und Veterinärdienst.
In vorbildlicher Weise entstand das neue Rettungszentrum als Public Private Partnership. Die
Kooperation von privatem Investor – der DERWALD
Unternehmensgruppe – und Kommune erweist
sich hierbei nicht nur als ideal in der Umsetzung
aller Anforderungen an das Rettungszentrum – es
zahlt sich für den Kreis auch in barer Münze aus:
Die nominale Haushaltsentlastung über 25 Jahre
Laufzeit beträgt 3,89 Millionen Euro.
Von dem Projekt profitieren außerdem viele Unternehmen der Region: Vom gesamten Auftragsvolumen über 16 Millionen Euro konnten dank PPP 55
Prozent im Kreis vergeben werden. Ein weiterer
Pluspunkt in einer langen Reihe von Vorteilen.
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Rettungszentrum Kreis Soest
Eckdaten
Rettungszentrum Kreis Soest
Boleweg 110-112 · 59494 Soest
Gebäudegrundfläche: 3.610 m²
Nutzfläche Gebäude: 5.864 m²
Synergieflächen: 2.180 m²
rd. 37% der Gesamt-Nutzfläche
Umbauter Raum: 37.000 m³
Schlauchturm Höhe: 20,45 m
Remisenstellplätze: 26 Stück
Die Feuerwehr
Technische Hilfeleistung, Unterstützung des Rettungsdienstes, Spezialaufgaben: Feuerwehr heißt
heute mehr als nur Feuer zu löschen. Tatsächlich
sind die reinen Brandeinsätze eher rückläufig. Neue
Anforderungen an das Profil Feuerwehr bedeuten gleichzeitig auch neue Herausforderungen für
die insgesamt 14 freiwilligen Feuerwehren im Kreis
Soest (plus die Hella Werksfeuerwehr in Lippstadt)
mit ihren fast 3.000 aktiven Mitgliedern sowie die
hauptamtliche Feuerwache in Lippstadt.
Kontinuierliche Aus- und Weiterbildungen machen
die Feuerwehrleute im Kreis fit für ihre Aufgaben –
und das gemeinsame Rettungszentrum optimiert
die Einsatzmöglichkeiten. Eine zentrale Leitstelle
für alle Einsatzkräfte. Das ist die perfekt organisierte
Bündelung aller Feuerwehren im Kreis durch eine
moderne Dienstleistung aus dem Rettungszentrum
Kreis Soest.
Der Katastrophenschutz
Auch das beste Team kann in Extremsituationen an
seine Grenzen stoßen: Wie sollen Feuerwehr oder
Rettungsdienst an einer unzugänglichen Bahnstrecke tätig werden? Woher können Einsatzkräfte auf
die Schnelle eine große Anzahl an Schutzanzügen
bekommen? Was tun bei einem Brand auf einem
Bauernhof – und kilometerweit kein Hydrant in
Sicht?
Wann immer es eng wird, kommt der Katastrophenschutz ins Spiel. Im neuen Rettungszentrum werden
zahlreiche Ressourcen aus dem technischen und
medizinischen Bereich gebündelt: kilometerweise
Schläuche beispielsweise oder auch Spezialfahrzeuge für Schienen. Eine ausgiebige Bevorratung
an medizinischem Equipment versetzt bei großen
Gefahrenlagen auch zusätzliche Einsatzkräfte von
den Hilfsorganisationen in die Lage, mit der nötigen
Ausstattung in den Einsatz zu gehen, um Leben zu
retten und Verletzte zu versorgen.
Großer Vorrat. Ist das nicht teuer? Im Gegenteil. Im
neuen Rettungszentrum werden Einkauf und Verbrauch zentral gesteuert. Der Bestand ist immer
aktuell, sofort erreichbar und nie veraltet. Nutzlos
schlummerndes Material? Das ist Vergangenheit.
Der Rettungsdienst
150 Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, 13
Notfall-Rettungswagen, 7 Krankenwagen, 6 Notarzt-Einsatzfahrzeuge: Wer im Kreis Soest schnelle
Hilfe im Notfall benötigt, darf diese auch erwarten.
Von den jährlich rund 38.000 Einsätzen des Rettungsdienstes sind ca. 18.000 Notfallrettungs-Einsätze.
Ob in einer großen Stadt wie Soest mit etwa 6.000
Einsätzen im Jahr oder im ländlichen Bereich: Bei
vielen Einsätzen geht es um Minuten, wenn Leben
gerettet werden soll. Wie effektiv die Lebensretter
im Kreis Soest bislang gearbeitet haben, zeigen die
Zahlen: In 94 Prozent aller Notfalleinsätze wurde
der Einsatzort innerhalb von 12 Minuten erreicht.
Das schlägt den Durchschnitt in NRW.
Rettungszentrum Kreis Soest
Katastrophenschutz &
Feuerwehr
Synergieflächen
Kreisleitstelle
Polizei
Rettungswache
Veterinärdienst
Um das zu festigen, wird moderne GPS-Technik in
Kombination mit einer topmodernen Einsatz-Software verwendet, die die Standorte aller Rettungsfahrzeuge überwacht und in Bruchteilen von
Sekunden das für den Einsatz ideale Rettungsteam
auswählt. Gesteuert von einem professionellen
Team in der Leitstelle des neuen Rettungszentrums.
Die Polizei
Straftaten, Verkehrsunfälle, Suchmaßnahmen, Auskünfte – oder ein Ohr für Sorgen finden: Die Beamtinnen und Beamten der Polizeileitstelle nehmen
pro Jahr rund 60.000 Notrufe entgegen und bearbeiten ca. 40.000 daraus resultierende Einsätze. Sie
koordinieren aus dem neuen Rettungszentrum die
Einsätze der mehr als 400 Polizistinnen und Polizisten der Kreispolizeibehörde Soest.
Eine Intensive Zusammenarbeit und enge Abstimmung der notwendigen Maßnahmen mit der Leitstelle des Rettungsdienstes und der Feuerwehr sind
besonders bei schweren Verkehrsunfällen, Bränden, gefahrenträchtigen Wetterlagen oder Katastrophen erforderlich. Gerade solche Fälle erfordern
eine unverzügliche Koordination der erforderlichen
Maßnahmen und genaue Absprachen der Einsatzkräfte, um schnell und effektiv helfen zu können.
Die räumliche Nähe beider Leitstellen sowie die
Unterstützung durch moderne kommunikationstechnische Verfahren eröffnen für Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr eine neue Form der
direkten Zusammenarbeit. So entsteht für die Bürger ein weiteres Plus an Sicherheit durch schnellere
und umfassendere Hilfeleistung.
Der Veterinärdienst
Geflügelpest, Schweinepest, Maul- und Klauenseuche: Es gibt viele Gefahren, die von Tierseuchen in
Deutschland oder in einem benachbarten Land
ausgehen können. Tierseuchen bedeuten für die
Einsatzkräfte vor Ort auch immer: Habe ich schnell
Zugriff auf die nötige Ausrüstung? Wird die Zusammenarbeit beispielsweise mit Polizei und Feuerwehr reibungslos funktionieren? Wie kann ich im
Anschluss eine Entseuchung von Kleidung und
Material sicherstellen?
Für den Veterinärdienst im Kreis Soest gibt es dank
des neuen Rettungszentrums eine Menge Fragezeichen weniger. Materialvorrat, optimale hygienische
Voraussetzungen, z.B. zur Dekontamination des
Personals, und auch die direkte Nähe zu allen anderen Einsatzkräften erzielen optimale Synergieeffekte. Alle notwendigen personellen und materiellen
Mittel, einschließlich der Räumlichkeiten, sind für
den Krisenfall ständig vorhanden und müssen nicht
erst beim Auftreten einer Seuche beschafft oder
eingerichtet werden.
Die räumliche Integration des Veterinärdienstes in
das Rettungszentrum hat über die Landesgrenzen
hinaus Pilotcharakter.
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Führungsstruktur optimiert
Beschaffung von drei Einsatzleitfahrzeugen für die Feuerwehr Soest
Die Feuerwehr Soest besteht aus 17 Löschgruppen,
die zu sechs Löschzügen zusammen gefasst wurden. Zwei Löschzüge befinden sich in der Kernstadt,
die restlichen vier „Außenzüge“ sind ringförmig um
den Kernstadtbereich angeordnet.
Zusätzlich wurden in den Außenzügen die folgenden Spezialisierungen gebildet:
»» Zug 3 - Messen
(ABC-Erkunder)
»» Zug 4 - Führungsunterstützung
Alle Züge sind hinsichtlich ihrer taktischen und
technischen Ausrichtung gleich strukturiert.
Die Stützpunkte Innenstadt, Müllingsen, Deiringsen, Ostönnen und Meckingsen besitzen
die sog. Hauptlöschfahrzeuge der Größenordnung HLF 20 oder LF 20. Daneben gibt es in den
Einheiten Unterstützungsfahrzeuge der Größe
TSF-W bzw. LF 10/6. Sonderfahrzeuge der Kernstadt (DLK 23-12, WLF mit 6 Abrollbehältern,
RW etc.) ergänzen die Außenzüge nach Bedarf.
Damit ist der Grundschutz in allen Zügen der Stadt
Soest gleichermaßen gewährleistet.
(ELW mit Besprechungsraum)
»» Zug 5 - Wasserversorgung
(LF KatS, LF 16 TS, LF 10/6)
»» Zug 6 - ABC
(die Feuerwehr Soest stellt auch den ABC-Zug 2
des Kreises Soest)
Defizite in der Führungsstruktur
Im Rahmen der Brandschutzbedarfsplanung
erfolgte - wie oben beschrieben - im ersten Schritt
die Anpassung aller Löschzüge auf einen gleichen
Technik
taktisch- und technischen Einsatzwert. Was letztlich noch nicht umgesetzt werden konnte, war die
Anpassung der Führungsstruktur an die vorhandenen Ressourcen. Die genaue Stärke einer taktischen Einheit, insbesondere oberhalb der Zugebene, ist nicht exakt festgelegt. Als Faustregel kann
die 2-5-Regel herangezogen werden. Kernaussage
dieser Regel ist, dass ein Einheitsführer zwischen zwei und
fünf taktische Einheiten einer
niedrigeren
Führungsebene
führen kann ohne, dass es zu
Reibungsverlusten kommt.
Die Feuerwehr Soest hätte mit
nur einem vorhandenen Einsatzleitwagen, der 2-5-Regel
folgend, nur fünf Züge führen
können. In der Fortschreibung
des Brandschutzbedarfsplanes
wurde auf dieses Defizit ausdrücklich hingewiesen, zudem
stand ohnehin die Ersatzbeschaffung des ELW 1 der Innenstadt an. Zwischenzeitlich hatte sich darüber hinaus ergeben, dass die
Feuerwehr Soest den ABC-Zug 2 des Kreises stellen
sollte. Bestandteil des Zuges ist ebenfalls ein Führungsfahrzeug der Größe ELW 1, das anstelle eines
auszumusternden TSF im Standort Hattropholsen
stationiert werden sollte. Damit waren die Grundlagen für die Beschaffung von drei Einsatzleitwagen
ELW 1 im Zeitraum 2010 bis 2015 geschaffen.
Ausstattung und Beschaffung der
Fahrzeuge
Alle drei Einsatzleitwagen sind grundsätzlich gleich
ausgestattet und unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Fahrgestellvarianten, der Aufbauten
und der Unterbringung der Fernmeldetechnik.
Das Herzstück der Kommunikationstechnik stellen
die beiden Tarox-Car-PC dar (120 GB Festplatte, 8
GB Speicher), an die die gesamte Funk- und Kommunikationstechnik angebunden ist. Die Anwahl
der einzelnen Funkkanäle (analog und digital) bzw.
Telefon- und Faxverbindung läuft über das Multibedienteil R@ven Bluelight der Fa. GCD, heute speedsignal GmbH. Von dort aus kann auf alle derzeit im
Netz verfügbaren 4-m-Kanäle, 2-m-Kanäle und Digitalfunkgruppen zurück gegriffen werden. Zusätzlich
ist eine DVB-T-Schnittstelle vorhanden. Im Funktisch wurde eine Telefonanlage mit drei Nebenstellen verbaut. Die Kommunikation im Umfeld der
Fahrzeuge stellen zwei Dect-Telefone sicher.
Für die Abschnittsführer wurden Handfunkgeräte
und Führungswesten verlastet, dem Einsatzleiter
steht als zusätzliches Führungsmittel ein Panasonic
Tough-Notebook, das robust und spritzwasserfest
ausgerüstet ist, zur Verfügung . Im Funkraum ist
ein Multifunktionsgerät (Scannen, Faxen, Kopieren)
untergebracht. Als Sondersignalanlage besitzen
alle Fahrzeuge einen Balkenanlage Hänsch DBS
2000 mit der Möglichkeit des Signalwechsels von
Elektronikhorn auf eine Martin-Pressluftanlage.
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12
Technik
Die Lagedarstellung erfolgt mittels Lagetafel IdF
in Verbindung mit dem Lagedarstellungssystem
Füsys. Aufgrund der Vielzahl der vorhandenen
Generatoren wurde bei allen Fahrzeugen lediglich
eine Fremdstromeinspeisung vorgerüstet und aus
Gewichtsgründen auf einen eigenen Generator
verzichtet.
Leitungskonzept der
Feuerwehr Soest
Die Feuerwehr Soest hat seit Einführung des sog.
B-Dienstes im Jahre 2008 ihr Leitungskonzept stetig erweitert. Es gliedert sich, angelehnt an die Führungsstruktur hauptamtlicher Feuerwehren.
Die Führungsebene C-Dienst wird durch die Zugführer vertreten, die mit ihrem Lösch-bzw. Hilfeleistungszug ausrücken. Den C-Diensten der Innenstadt steht darüber hinaus ein Kommandowagen
VW T5 zur Verfügung, da sie als Nachrücker z. B. auf
die Autobahn ein eigenes Führungsfahrzeug benötigen. Im Wechsel wird der sog. B-Dienst durchgeführt, dazu können sich Zugführer mit einer Einsatzerfahrung von mindestens drei Jahren oder
Verbandsführer in einen Dienstplan im Intranet
der Feuerwehr Soest eintragen. Der B-Dienst rückt
grundsätzlich bei einer Alarmierung von zwei Zügen
oder bei besonderen Lagen und auf eigenes Ermessen hin aus. Dem B-Dienst steht ein Führungsfahrzeug Honda CRV zur Verfügung.
Der A-Dienst wird durch die Wehrführung gestellt,
dem Leiter der Feuerwehr wurde durch die Stadt
Soest ein Kommandofahrzeug Audi Q 5 zugewiesen. Bei längerer Abwesenheit übernimmt einer
der beiden Vertreter das Fahrzeug. Der A-Dienst
rückt grundsätzlich ab der Alarmierung von drei
Zügen, bei einem Massenanfall von Verletzten, bei
besonderen Lagen oder nach eigenem Ermessen
aus.
Bericht:
StBI Jürgen Wirth
Freiw. Feuerwehr Soest
Fotos:
Dirk Behrens
Besonderheiten der einzelnen Fahrzeuge:
ELW 1 Innenstadt (So 1 ELW 1)
MB Sprinter 316 CDI Flachdach
3.500 kg zGG. 163 PS, mittlerer Radstand
Besatzung: 1/2/3
4 x 4 mit Automatikgetriebe
ELW 1 Zug 4 (So 4 ELW 1)
MB Sprinter 516 CDI Hochdach
5.000 kg zGG. 163 PS langer Radstand
Besatzung: 1/3/4
4 x 2 mit Automatikgetriebe
ELW 1 Zug 6 (So 6 ELW 1)
MB Sprinter 316 CDI Flachdach
3.880 kg zGG, 163 PS mittlerer Radstand
Besatzung: 1/5/6
4 x 2 mit Automatikgetriebe
Fluchthaubenkoffer (14 Fluchthaben)
Dokumentationskoffer
Koffer mit Kennzeichnungswesten
separater Besprechungsraum
Antennenmast
Dachklimaanlage
6 Sitzplätze
2 PA im Geräteraum
Technik
Neues TLF 3000 auf Unimog U5000
Im Dezember konnte die Freiwillige Feuerwehr Rüthen (Kreis Soest) ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 3000 auf Unimog U5000 für
die Löschgruppe Kallenhardt in Dienst stellen. Auf dem Fahrgestell wurde von der Firma
Schlingmann in Dissen ein Aufbau nach Wünschen der Löschgruppe und der örtlichen
Erfordernisse aufgebaut. Der neue Unimog
ersetzt das 30 Jahre alte TLF 8/18 auf Basis Unimog 1300 L.
Als Löschmittel stehen dem neuen Fahrzeug 3.000
l Wasser und 120 l Schaummittel zur Verfügung. Als
Pumpe wurde eine FPN 10-3000 von Schlingmann
gewählt. Zur schnellen Wasserabgabe steht im G4
eine Schnellangriffshaspel mit 30 m bereit. Zusätzlich kann das Wasser, neben den noch 4 vorhandenden B-Abgängen, über einen auf dem Dach
angebrachten Monitor (1200l/min) abgegeben werden.
Aufgrund des hohen Waldanteils im Stadtgebiet
verfügt das neue TLF 3000 über eine Waldbrandausrüstung. Nach DIN 14 530-18 beinhaltet die
Waldbrandausrüstung Feuerpatschen, D-Schläu-
che, D-Strahlrohre, C/DCD Verteiler, Staubmasken
und Schutzbrillen. Unter der Stoßstange ist eine
Selbstschutzanlage mit 4 Frontdüsen verbaut.
Im G 1 sind neben dem Handwerkzeug, ein Feuerlöscher, ein Mehrzweckzug, eine Kettensäge und ein
Hygieneboard untergebracht.
Im G2 befindet sich ein Notfallrucksack, um die Erstmaßnahmen am Patienten durchführen zu können.
Zusätzlich sind ein, Standrohr, Hydroschild, Warnblinkleuchten und ein Schwerschaumrohr untergebracht.
Im G3 sind die C-Schläuche, der Schnittschutz, der
Smoke Stop, die Hitzeschutzkleidung, eine Krankentrage und 2 Atemschutzgeräte untergebracht.
Neben der Schnellangriffshaspel befinden sich im
G4 die B-Schläuche, der Verteiler, Hohlstrahlrohre,
Schnellangriffsschaum und die Wathosen.
Ein über eine Fernsteuerung aufrichtbaren Lichtmast mit 4 Xenon-Scheinwerfern versorgt die Einsatzstelle mit genügend Licht. Zusätzlich sind auf
dem Dach die 4-teilige Steckleiter, Feuerpatschen,
Besen und Schaufeln, Einreißhaken und die Saugschläuche untergebracht.
Das
neue
Tanklöschfahrzeug
wurde am 25.04.2015 in Verbindung
mit einem Tag der offenen Tür der
Löschgruppe Kallenhardt feierlich
eingeweiht und übergeben.
Bericht & Foto:
Kevin Teipel
Freiw. Feuerwehr Rüthen
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Brand in einem Wohn- und
Geschäftshaus
Rasanter Brandausbreitung über die Fassade.
Menschenrettung über Rettungsgeräte der Feuerwehr notwendig
Am 22. April 2015 kam es im Stadtgebiet Lippstadt zu
einem Brand eines Wohn- und Geschäftshauses, in
dessen Verlauf aufgrund einer rasanten Brandausbreitung über die Fassade eine Menschenrettung
über Rettungsgeräte der Feuerwehr durchgeführt
werden musste.
Obergeschossen auf sich aufmerksam, von denen
einige bereits zu springen drohten. Der eigentliche
Brandherd lag zu diesem Zeitpunkt noch auf der
Gebäuderückseite im Bereich des Hauseingangs.
In der Nacht vom 21. auf den 22. April 2015 kam es
im Innenstadtbereich der Stadt Lippstadt zu einem
Brandereignis im Bereich eines mehrgeschossigen
Wohn- und Geschäftshauses. Beim Eintreffen der
ersten Kräfte machten sich an der Gebäudevorderseite bereits mehrere Personen an Fenstern in den
Bei dem Brandobjekt handelte es sich um ein
mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus in
Fachwerkbauweise in der Bahnhofstraße, welche im Innenstadtbereich der Stadt Lippstadt
liegt. Hierbei ist anzumerken, dass in der Innenstadt von Lippstadt noch eine große Anzahl von
Brandobjekt
Einsatzberiche
Fachwerkhäusern sowie Altbauten vorzufinden
sind. So befinden sich etwa 400 Baudenkmäler
im gesamten Stadtgebiet. Die Bahnhofstraße selber ist eine als Einbahnstraße ausgeführte Wohnund Geschäftsstraße mit zum Teil geschlossener
Bauweise. Der Straßenabschnitt, der das Brandobjekt beinhaltet, befindet sich im Einmündungsbereich Cappelstraße sowie Hospitalstraße. Weiterhin grenzt das Gebäude im östlichen Bereich an
eine alte Industriestraße, die ein brachliegendes
Bahngelände erschließt. Somit kann die Zuwegung des Gebäudes als gut bezeichnet werden.
Das Brandobjekt selber hatte drei Vollgeschosse
mit einem Walmdach und teilweise ausgebautem
Dachraum. Die horizontale Abtrennung innerhalb des Gebäudes stellten Holzdecken dar, die
eine Lehm-Strohfüllung aufwiesen. Die Fassade
des Gebäudes bestand teilweise aus brennbaren
Materialien, was vermutlich auch ursächlich für die
rasante Brandausbreitung war.
Die Längsseite des Gebäudes grenzte dabei unmittelbar an den Bürgersteig der Bahnhofstraße an.
Im südlichen Bereich grenzte das L-förmige Gebäude in Teilbereichen direkt an ein Nachbarhaus an.
Hier war allerdings eine Gebäudeabschlusswand
gegeben, die unter anderem im Einsatzverlauf auch
die weitere Brandausbreitung auf das Nachbargebäude verhinderte. Im Erdgeschoss des Gebäudes
befanden sich auf der gesamten Grundfläche zwei
Ladenlokale mit entsprechenden Räumlichkeiten.
Die Zugänge zu beiden Ladenlokalen waren direkt
über die Bahnhofstraße gegeben. Bei den beiden
Lokalen handelte es sich mit Blick auf die Gebäudefront linkseitig um ein kleines Ladengeschäft
sowie rechtseitig um einen Friseursalon. Beide
Nutzungseinheiten wiesen dabei mehrere Abstellbzw. Lagerräume zur Gebäuderückseite auf. Beide
Ladenlokale waren zum Zeitpunkt des Einsatzes
geschlossen.
Im ersten sowie zweiten Obergeschoss des Gebäudes befanden sich insgesamt vier Nutzungseinheiten, welche alle als Wohnungen dienten. Diese
Wohnungen waren alle an einen gemeinsamen
Treppenraum angebunden. Der Treppenraum verfügte aber weder über Fenster noch Rauch- und
Wärmeabzug zur Möglichkeit der Rauchabführung.
Die Treppe des Treppenraumes sowie die Türen zu
den einzelnen Wohnungen bestanden aus Holz.
Einsatzverlauf
In den frühen Morgenstunden des 22.04.2015
gegen 02.29 Uhr wurde der Kreisleitstelle in Soest
ein Brand im Eingangsbereich eines Wohn- und
Geschäftshauses in der Bahnhofstraße in Lippstadt gemeldet. Aufgrund des Meldebildes wählte der diensthabende Leitstellendisponent das
Einsatzstichwort „Brand 2“ und ergänzte dieses
mit der Klartextmeldung „Personen im Gebäude“.
Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung der Freiwilligen Feuerwehr Lippstadt wurden daraufhin die
hauptamtliche Wachbereitschaft, der zuständige
Löschzug 1 sowie die Informations- und Kommunikationsgruppe um 02:30 Uhr alarmiert. Darüber
hinaus wurden ein Rettungstransportwagen sowie
das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuerwehr Lippstadt sowie die Polizei zeitgleich zur Einsatzstelle
entsandt.
Bei dem Eintreffen der hauptamtlichen Wachbereitschaft brannte die aus einer Holzverschalung
und Bitumenschindeln bestehende Fassadenbekleidung im Bereich des rückwärtigen Hauseingangs des Gebäudes vom Erdgeschoss bis zum
Drempel des Dachstuhls. Das Brandverhalten der
Fassade erwies sich dabei als brennend abtropfend
unter hoher Energiefreisetzung. Durch eine direkte Brandbeaufschlagung war die Glaseinfassung
der Hauseingangstür bereits beschädigt und der
Treppenraum zu diesem Zeitpunkt schon stark verraucht.
An der Vorderseite des Gebäudes im ersten Obergeschoss drang zu diesem Zeitpunkt bereits massiv Brandrauch aus einem geöffneten Fenster der
linkseitigen Wohnung. Hier drohten zwei Bewohner
damit, auf die Bahnhofstraße zu springen, welche
durch eine gezielte Ansprache seitens der Einsatzkräfte aber hiervon abgehalten werden konnten.
Insgesamt befanden sich zu diesem Zeitpunkt vier
Personen an geöffneten Fenstern zur Bahnhofstraße hin, denen der Fluchtweg durch den Treppenraum abgeschnitten war.
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Einsatzberichte
Aufgrund dieses Erkundungsergebnisses wurde
der aus einem Dreiertrupp bestehende Angriffstrupp der Wachbereitschaft umgehend unter
Atemschutz mit einem C-Hohlstrahlrohr zur Menschenrettung über den Treppenraum eingesetzt.
Parallel dazu wurde an der Gebäudevorderseite
mittels Drehleiter ebenfalls die Menschenrettung
eingeleitet. Der Angriffstrupp des ersten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs musste zur Eigensicherung dabei im Außenbereich zunächst eine
Brandbekämpfung einleiten, da aufgrund der Brandintensität anders kein gesichertes Vorgehen in
den Treppenraum möglich gewesen wäre.
wesentlich höheren Fensterbrüstung des Dachflächenfensters von mehr als 1,20 m (entgegen der
Bauordnung NRW) gelang es der Feuerwehrkraft
im Rettungskorb des Hubrettungsgerätes nur mit
großem Kraftaufwand sowie unter eigener Mithilfe
der zu rettenden Frau, den erheblichen Höhenunterschied zwischen Fußbodenoberkante und Brüstung des Dachflächenfensters zu überwinden. Eine
Rettung über eine tragbare Leiter wäre hier aus
Sicht des Verfassers nicht möglich gewesen. Da die
eingesetzte Drehleiter über einen Gelenkarm im
obersten Leiterteil verfügt, konnte das betreffende
Dachflächenfenster nach der erfolgten Umsetzung
des Hubrettungsgerätes ohne Probleme von oben
angefahren werden.
Nach Melderegisterauskunft der Kreispolizeibehörde Soest waren sieben Personen in dem vom
Brand betroffenen Objekt gemeldet, wovon insgesamt fünf Personen in der Frühphase des Einsatzes
durch die Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden
konnten. Da zu diesem Zeitpunkt der Aufenthaltsort von zwei Bewohnern einer Wohnung im zweiten
Obergeschoss nicht geklärt werden konnte, wurde
die Menschenrettung im Innenangriff durch mehrere Trupps zeitgleich massiv vorgetragen.
Durch die dynamische Entwicklung des Einsatzgeschehens wurde zur Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von Einsatzkräften durch den
Einsatzleiter auf das Einsatzstichwort „Brand 3“
erhöht sowie die zweite Drehleiter der Feuerwehr
Lippstadt nachalarmiert. Parallel hierzu wurde für
den Rettungsdienst das Einsatzstichwort „MANV I“
gemäß MANV-Konzept des Kreises Soest ausgelöst.
Massives Brandgeschehen im Bereich des Hauseinganges,
mit deutlich zuerkennenden Flammenlängung an der Fassade.
Während der laufenden Rettung über die Drehleiter an der Gebäudevorderseite machte sich zudem
eine weibliche Person an der östlichen Gebäudeseite im Bereich eines Dachflächenfensters
bemerkbar. Da das Dachflächenfenster nicht ohne
weiteres durch die zu diesem Zeitpunkt einzige
Drehleiter an der Einsatzstelle angeleitert werden
konnte, war die Fahrzeugbesatzung gezwungen,
das Hubrettungsgerät umzusetzen. Aufgrund der
Zu diesem Zeitpunkt hatte der Brand aufgrund
einer durch direkte Flammenbeaufschlagung
geplatzten Fensterscheibe im zweiten Obergeschoss auf der Gebäuderückseite bereits auf einen
Raum in diesem Geschoss sowie den darüber liegenden Dachstuhl übergegriffen. Hierdurch entwickelte das Brandgeschehen weitere Dynamik,
so dass innerhalb kürzester Zeit die Dachhaut auf
einer größeren Fläche durchbrannte. Durch den
sich sehr rasant entwickelnden Dachstuhlbrand
kam es zu Teileinstürzen der Deckenkonstruktion
innerhalb des Gebäudes, worauf der Innenangriff
Einsatzberichte
aufgrund des teilweise nicht mehr kalkulierbaren
Risikos für die hier vorgehenden Trupps zeitweise
abgebrochen werden musste. Zu diesem Zeitpunkt
galten weiterhin zwei Personen einer Wohnung
im zweiten Obergeschoss als vermisst. Durch die
Stichworterhöhung auf „Brand 3“ waren nun insgesamt drei Löschzüge, die hauptamtliche Wachbereitschaft sowie der A- und B-Dienst der Feuerwehr
Lippstadt mit insgesamt etwa 80 Einsatzkräften an
der Einsatzstelle tätig.
Rettungsdienstliche Maßnahmen
Aufgrund der Tatsache, dass unmittelbar nach dem
Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits mehrere
Personen an den Fenstern des Gebäudes sichtbar
waren, welche zum Teil bereits mit Rauch beaufschlagt wurden, entschied sich der Einsatzleiter für
die Auslösung des Einsatzstichwortes „MANV 1“ im
Bereich des Rettungsdienstes. Ab diesem Zeitpunkt
wurde ein Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“
gebildet, der im weiteren Einsatzverlauf durch den
bestellten Organisatorischen Leiter Rettungsdienst
sowie des Leitenden Notarztes des Kreises Soest
geführt wurde.
Durch die Maßnahme der Alarmstufenerhöhung im
Bereich des Rettungsdienstes entsandte die Kreisleitstelle zusätzlich zum initial alarmierten Rettungstransportwagen sowie Notarzteinsatzfahrzeug, drei
weitere Rettungstransportwagen sowie den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und Leitenden
Notarzt. Diese weiteren Rettungsmittel wurden von
der Feuer- und Rettungswache Lippstadt sowie von
umliegenden Rettungswachen im Kreisgebiet der
Einsatzstelle zugeführt. Nach erfolgter Sichtung
durch den Leitenden Notarzt mussten lediglich
zwei der insgesamt fünf in Sicherheit gebrachten
Personen mit dem Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation in ein umliegendes Krankenhaus transportiert werden. Die Anzahl der Einsatzkräfte sowie
die Einsatzmittel im Einsatzabschnitt „Medizinische
Rettung“ konnten daher relativ schnell wieder reduziert werden. Die Unterbringung sowie Betreuung
der weiteren geretteten Bewohner wurde durch
den Bereitschaftsdienst der Ordnungsbehörde auf
Veranlassung der Einsatzleitung sichergestellt.
Ersichtliche starke Brandzehrung im direkten Zugangsbereich
des Treppenraumes bis hinauf zum Dachstuhl des Objektes.
Weiterer Einsatzverlauf
Der Einsatz sorgte für ein größeres Medieninteresse, so dass sich neben dem örtlichen Lokalsender und Printmedien auch mehrere überregionale
Medienvertreter an der Einsatzstelle einfanden.
Die Pressebetreuung erfolgte daher während der
gesamten Einsatzphase unmittelbar vor Ort durch
einen Beamten des gehobenen Dienstes der Feuerwehr. Bei der Pressearbeit wurde sich mehrmals mit
der Kreispolizeibehörde abgestimmt, um permanent die vorhandenen Informationen abzugleichen.
17
18
Einsatzberichte
Da die Gebäudesubstanz durch das zur Brandbekämpfung eingesetzte Löschwasser immer weiter
beeinträchtigt wurde, sowie um eine weitere Eigengefährdung für die Einsatzkräfte auszuschließen,
wurde die gesamte Energieversorgung (Strom, Gas
und Wasser) für das Brandobjekt vom zuständigen
Energieversorger vom allgemeinen Versorgungsnetz getrennt. Um auf mögliche Paralleleinsätze,
insbesondere im Innenstadtbereich sowie den
umliegenden Industrie- sowie Gewerbegebieten entsprechend adäquat reagieren zu können,
besetzte eine weitere ehrenamtliche Einheit eines
Außenlöschzuges in Gruppenstärke die verwaiste
Feuer- und Rettungswache.
Zur Brandbekämpfung kamen zu diesem Zeitpunkt im Außenangriff mehrere C-Hohlstrahlrohre, ein B-Rohr, ein Wenderohr über eine Drehleiter
sowie ein C-Hohlstrahlrohr über die zwischenzeitlich eingetroffene zweite Drehleiter zum Einsatz.
Die Räumlichkeiten wurden von außen über die
Wohnungsfenster durch das Aufstellen von tragba-
Nachlöscharbeiten sowie Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle.
ren Leitern an der rückwärtigen Gebäudeseite und
über eine Drehleiter an der Gebäudevorderseite,
nach den beiden noch vermissten Bewohner aus
dem Dachgeschoss abgesucht. Dabei konnte ein
Haustier aus dem zweiten Obergeschoss gerettet
werden. Das Kleintier konnte nach tierärztlicher
Untersuchung einem örtlichem Tierheim zugeführt
werden.
Durch die greifenden Brandbekämpfungsmaßnahmen konnte im weiteren Einsatzverlauf der
Treppenraum des Gebäudes wieder begangen
und somit die Suche nach den beiden vermissten
Bewohnern hierüber fortgesetzt werden. Letztendlich stellte sich glücklicherweise dabei heraus, dass
sich keine weiteren Personen in dem Brandobjekt
befanden.
Um eine an das Brandobjekt angrenzende Tanzschule zu kontrollieren, wurde der Betreiber zur
Einsatzstelle gebeten. Nach dessen Eintreffen und
nach Öffnen der Eingangstür konnte hierin schon
Einsatzberichte
19
Links: Da Teile des Gebäudes einsturzgefährdet waren, konnte
zeitweise nur ein Außenangriff durchgeführt werden.
Unten: Ausmaß der Zerstörung, der vollständig ausgebrannte
Dachstuhl. Aus dem linken noch zuerkennenden Dachflächenfenster wurde eine weibliche Person gerettet.
im Eingangsbereich Brandgeruch wahrgenommen werden. Daraufhin wurden zwei
Trupps unter Atemschutz zur Kontrolle der
Räumlichkeiten eingesetzt. Es konnte hierbei
festgestellt werden, dass sich der Brandgeruch durch die Zuluft der Lüftungsanlage der
Tanzschule im Gebäude verbreitet hatte. Die
Lüftungsanlage wurde daraufhin abgeschaltet. Eine Kontrolle aller an das Brandobjekt
angrenzenden Räumlichkeiten, auch mittels
der Wärmebildkamera, führte zu keinen weiteren Feststellungen einer möglichen Brandausbreitung.
Etwa dreieinhalb Stunden nach Einsatzbeginn war der Brand soweit unter Kontrolle, dass lediglich noch Nachlöscharbeiten
durchgeführt werden mussten. Diese erforderlichen Nachlöscharbeiten wurden über
eine Drehleiter und im rückwärtigen Bereich
über Steckleitern durchgeführt. Zugleich
erfolgte die Beseitigung einiger Gefahrenstelle im Dachbereich. Hier drohte der
Absturz von Bauteilen und lose Dachziegel
rund um das Brandgebäude. Bis um 11.16
Uhr verblieb eine Brandwache vor Ort, welche die abschließende Rückmeldung „Feuer
aus“ geben konnte.
Das nachgeforderte Bauordnungsamt der
Stadt Lippstadt kam nach Beurteilung des
Gebäudezustandes zu der Entscheidung,
dass das Gebäude aufgrund des Brandschadens nicht mehr betreten werden darf.
Durch die Einsatzkräfte der Polizei erfolgte die Beschlagnahmung der Einsatzstelle
zwecks Brandursachenermittlung durch die
Kriminalpolizei.
Die Einsatzstelle wurde an den Eigentümer
des Gebäudes übergeben und zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Bauzaun abgesichert.
Zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung konnten seitens der Kreispolizeibehörde noch
keine Angaben zur Brandursache gemacht
werden.
Bericht:
BOI Heinz Schmitz,
BA Christian Meyer
Freiw. Feuerwehr Lippstadt
Fotos:
Kreispolizeibehörde Soest,
Freiw. Feuerwehr Lippstadt
20
Aktuelles
Bewährungsprobe in 50 Meter Höhe
An zwei Wochenenden im April fand ein Lehrgang zur Absturzsicherung der Freiwilligen
Feuerwehr der Stadt Geseke statt. Acht Feuerwehrangehörige konnten dabei erfolgreich
ausgebildet werden.
Dabei mussten sich die Teilnehmer zunächst den
theoretischen Lerninhalten wie Anwendungsgrundlagen in der Absturzsicherung, der Gerätekunde für Auffanggurte und Seile, der Gerätekunde
für Bandschlingen und Karabiner sowie den Knoten
und Stichen aus- bzw. fortbilden lassen. Nachdem
dann auch durch das Ausbilderteam um Hauptbrandmeister Stephan Kemper, Unterbrandmeister Jürgen Fromme und Unterbrandmeister Manuel Auster die Absturzsicherungssätze vorgestellt
wurden, konnte es in die Höhe gehen. „Die richtige Handhabung der Absturzsicherungsgeschirre,
welche es ermöglichen, dass der Retter sich sicher
anleinen kann, und das notwendige Wissen, wie
man sich in den verschiedenen Höhen zu verhalten
hat, ist enorm wichtig“, erklärte Jürgen Fromme, um
den Teilnehmern zu verdeutlichen, dass jeder Griff
im Falle einer Rettung sitzen muss. Daher stand im
Lehrgang auch in den praktischen Übungen – hierbei auch in Höhen bis zu 50 Metern – immer wieder
das Retten von Personen sowie das Selbstretten auf
dem Plan. Insbesondere der richtige Umgang mit
der Schleifkorbtrage, mit der Verletzte aus Höhen
und/oder Tiefen gerettet werden können, muss
bestens bekannt sein, damit die Personen schnell
aus einer Gefahrenlage befreit werden können.
Das Ausbilderteam bildete die Kameraden gut aus,
sodass die schriftliche und auch die praktische
Prüfung von allen Kameraden mit Erfolg abgelegt
werden konnte. In der
Absturzsicherung
sind
nun geschult: Maike Wolff,
Mathias Döring, Daniel
Schiffmann, David Voß
(alle Löschzug Geseke),
Markus Deiters, Benedict
Marks, Andre Schürer
und Karsten Seidel (alle
Löschzug Störmede).
Bericht & Foto:
Michael Menke
Freiw. Feuerwehr Geseke
Aktuelles
Atemschutztafel
Freiwillige Feuerwehr Lippetal
In der Vergangenheit hatte die Feuerwehr
Lippetal das Problem, dass die Atemschutztaug-lichkeit von Feuerwehrkameraden/innen zwar nachgehalten, aber
nicht einheitlich und ganzheitlich betrachtet wurde.
Gemäß Feuerwehrdienstvorschrift 7 (Atemschutz) ist zunächst einmal jeder Atemschutzgeräteträger selbst für seine Atemschutztauglichkeit und die zu beachtenden Fristen
verantwortlich. Einmal im Jahr wurde dazu in
Lippetal zentral eine G26-3-Untersuchung
durchgeführt, die Strecke einmal im Jahr begangen und in den jeweiligen Einheiten die theoretische Einweisung in die Atemschutztätigkeiten
durchgeführt. Jeder Atemschutzgeräteträger
hat dafür auch extra ein Atemschutzheft, in dem
alle relevanten Daten erfasst werden.
Um die Tauglichkeit noch transparenter und
effektiver zu überwachen, wurde Ende 2014 auf
Basis eine Entwurfs des Löschzugs Oestinghausen für jede Einheit eine Atemschutztafel angeschafft, die in allen Feuerwehrgerätehäusern
gut sichtbar angebracht ist. Diese stellt alle, für
die Tauglichkeit relevanten, Daten in Fristformat dar und wird ausschließlich von den Atemschutzgerätewarten der Einheiten geführt und
aktualisiert. Es wurden grüne, gelbe und rote
Magneten angeschafft, die quasi durch eine Art
Ampelstellung die Atemschutztauglichkeit signalisieren. Die Handhabung der Magnete hinsichtlich der Farben (wann wird ein Kamerad/
eine Kameradin bspw. auf „gelb“ gesetzt) wurde
den Einheiten frei überlassen.
Die Erfahrungen mit der Tafel sind durchweg
positiv. Die Kameraden/innen setzen sich mehr
mit dem Thema Atemschutz auseinander. Einheitsführer sowie Übungsleiter haben eine
direkte Übersicht der Kameraden und deren
Fristen. Sie können so für Übungen und Einsätze
effektiv koordinieren und planen.
Die Feuerwehr Lippetal konnte durch diese
kleine Anschaffung (Kosten liegen insgesamt
bei rd. 150 € pro Stück inkl. Zubehör) die Anzahl
der tauglichen Atemschutzgeräteträger spürbar
erhöhen.
Bericht:
Daniel Poscher,
GBI Meinhard Reinecke
Freiw. Feuerwehr Lippetal
Fotos:
Dirk Behrens
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22
Aktuelles
Übungstag des Löschzuges 1 der Feuerwehr Lippstadt
Training für den Ernstfall ein voller Erfolg
Ein Feueralarm in der Schule, ein schwerer
Verkehrsunfall mit neun Verletzten, ein brennender LKW mit eingeklemmter Person und
ein Gefahrgutunfall in einem Gewerbebetrieb.
Den Kräften des Löschzuges 1 bleibt an diesem
Samstag nichts erspart. Das komplette Wissen
und das Können der Kräfte standen bei den sehr
umfangreichen und hochkarätigen Übungen auf
dem Prüfstand. Mit einem Übungstag hat der
Löschzug der Kernstadt am Samstag von der Technischen Hilfe bei Verkehrsunfällen, über die Maßnahmen bei Brandeinsätzen bis hin zum Einsatz bei
Gefahrgutunfällen seine Fertigkeiten und Kenntnisse erweitert.
Rund 71 Aktive, von Schulkindern, über Mimen der
DLRG Ortsgruppe Benninghausen bis hin zu den
Helfern für die Seele (Psychosoziale Notfallversorgung) und den Aktiven der Alters und Ehrenabteilung der Feuerwehr (Verpflegung) waren an der
bisher größten Übung des Kernstadtzuges beteiligt.
Unterstützung kam von den Lippstädter Maltesern
und den Löschgruppen aus Dedinghausen, Bökenförde und Lipperode, der IuK Einheit (Führungsunterstützung) und dem Ausbilderteam der Wehr, die
als Beobachter den Einsatz der Kräfte beurteilten
und nach jeder Übung in einer Kritik die möglichen
Lösungen erörterten.
Aufgeregt warten Janis (9 Jahre) und Linus Brökelmann (5 Jahre) gemeinsam mit ihren sieben Schulkameraden auf ihren Einsatz. Zusammen mit ihrer
Lehrerin Jessica Harbich und mit Hilfe von Birgit
Kempkensteffen spielen die 9 Kinder gemeinsam
mit drei Darstellerinnen aus der DLRG Benninghausen eine Hauptrolle in gleich zwei Übungen der
Feuerwehr und proben die richtige Evakuierung
aus der Josefschule und haben sichtlich Spaß dabei.
Die Feuerwehr rückt gleich mit einem Großaufgebot an und beginnen in den Klassenräumen sofort
mit der Suche nach dem vermissten Hausmeister
und der Brandbekämpfung.
Während
die
Verletzten
durch die Malteser versorgt
werden, kümmern sich die
Helfer für die Seele um die
unter Schock stehenden
anderen Übungsteilnehmer.
Für Action wird hierbei durch
die perfekt geschminkten
Mimen der DLRG Ortsgruppe
Benninghausen gesorgt.
Seit Anfang Dezember hatten
die Organisatoren Björn Parl,
Martin Nikolic, Bert Schulz
und Roland Kempkensteffen,
diesen Übungstag in allen
Einzelheiten vorbereitet und
geplant. Wertvolle Unterstützung kam dabei von der Fami-
Aktuelles
lie Knepper, die für die Abschlussübung ihr Firmengelände und zudem einen Lkw zum Zerschneiden
für ein Rettungseinsatz zur Verfügung stellte. Gleich
drei Pkw stellte die Firma Krüger aus Anröchte für
die Übung zur Verfügung. Hilfe kam auch von den
Löschgruppen aus Dedinghausen, Bökenförde und
Lipperode, die die vier Übungen tatkräftig unterstützten.
die Sicherheit bei den Arbeiten an der Einsatzstelle
massiv verbessern. Das hier ist mit die Stunde unserer Führungskräfte, die hier die Möglichkeit haben,
die auf der Landesfeuerwehrschule in Münster
erlernten Kenntnisse bei einer Übung zu trainieren. Und so wechselte nicht nur die Mannschaft bei
jeder Übung die Aufgaben, auch die Führungskräfte
wurden bei jeder Übung neu benannt.
„Wir absolvieren hier das intensivste Training, das
die Feuerwehr in Lippstadt zu bieten hat. Dabei
vermitteln wir Kenntnisse, überprüfen den Ausbildungstand, fördern die Zusammenarbeit mit den
Maltesern und der Psychosozialen Notfallversorgung (Helfer für die Seele) und pflegen zudem die
Kameradschaft in der Feuerwehr“ bringt der stv.
Wehrführer Reinhard Falkenstein, der gemeinsam
mit dem Stv. Wehrführer Guido Pfahlberg, das Vorgehen der Kräfte beobachtete, den Sinn des Ausbildungstages auf den Punkt. Falkenstein dankte
den vier Organisatoren für die wie er sagte,“ Vor-
Es sind Bilder die man nicht in der Realität erleben
möchte, drei PKW sind zusammen gestoßen, einer
„brennt“, ein weiterer liegt auf der Seite. Neun Menschen sind im PKW eingeklemmt oder irren verletzt
in der Umgebung umher. Für Hochspannung sorgt
zudem ein an der Unfallstelle befindlicher Kindersitz und auch ein beim Unfall entlaufener Hund hält
die Rettungskräfte von Feuerwehr und Malteser in
Atem. Eine von vier Übungen des Übungstages, bei
der die Aktiven des Löschzuges 1 der Kernstadt, ihr
Können vor dem Ausbilderteam der Lippstädter
Feuerwehr unter Beweis stellen müssen.
bereitung der hochkarätigen und sehr komplexen
Übungslagen und den Firmen für deren Hilfe, den
Aktiven von Feuerwehr, DLRG und Maltesern sowie
den Helfern für die Seele für ihren erstklassigen
Einsatz “.
Die Erfahrung der letzten acht Jahre hat gelehrt,
so Falkenstein, dass diese investierten Stunden
sowohl den Kenntnisstand der Helfer, wie auch
Gemeinsam mit den Maltesern, die bei den Übungen
den Part des Rettungsdienstes übernommen haben,
werden die Fahrzeuge gesichert, die Verletzten versorgt
und im Anschluss von der
Wehr mit technischen Geräten patientengerecht aus
den Fahrzeugen befreit.
Ein weiterer Alarm führt die
Kräfte zum Ostendorf Gymnasium. Hier hat ein Brandmelder ausgelöst und die
Wehr alarmiert. Gerade im
Bereich der Brandmeldeanlagen gibt es viele Dinge, die
unsere Einsatzkräfte beachten müssen, erklärt der
stv. Zugführer Bert Schulz diese Übung. Viel Zeit
zum Entspannen bleibt den Kräften nicht, denn
schon wieder wird ein neuer Alarm ausgelöst.
Mit der Meldung: „Ein Müllfahrzeug brennt, eine
Person ist noch eingeklemmt, das Feuer breitet
sich aus“ wird die Wehr zur Abschlussübung auf
das Gelände der Firma Knepper gerufen. Direkt bei
23
24
Aktuelles
die Versorgung der Verletzten mit anderen Kräften weitergeführt werden.
Inzwischen wird im weiträumig abgesperrten Gefahrgutbereich durch Ersteinsatzkräfte mit einer Crashrettung ein
rund 70 kg schwerer Dummy unter Atemschutz aus der Gefahrenlage befreit,
während weitere Speziallisten eine Notdekontamination errichten. Ausgestattet
mit CSA Schutzanzügen gelingt es dann
den ABC-Spezialkräften des Kernstadtzuges den Stoff und die damit verbundenen
Gefahren zu erkennen, zu neutralisieren
und im Anschluss auch diese Lage erfolgreich zu bewältigen.
Eintreffen hält ein völlig verwirrter und verrußter
Mitarbeiter der Firma die Wehrmänner in Atem. Die
Enge des Raumes fordert die Führung zusätzlich,
nach und nach werden durch die Einsatzleitung die
benötigten Fahrzeuge auf den Hof beordert und in
ihre Positionen befohlen.
Während die Rettungskräfte die ersten Maßnahmen treffen um den Brand zu bekämpfen und
gleichzeitig Vorbereitungen treffen um die eingeschlossene Person aus dem brennenden LKW zu
befreien, verlegen weitere Wehrmänner mit hundertfach geübten Handgriffe mehrere hundert
Meter an Schlauchleitungen. Gleichzeitig müssen
die Führungskräfte innerhalb kürzester Zeit alle
Gefahren erkennen und ihre Kräfte bestmöglich
einsetzen. Probleme bereiten zahlreiche Mitarbeiter der Firma, die bei den Löschversuchen sich
Verbrennungen zugezogen und Rauchgas inhaliert
haben.
Die durch den gemeinsamen Einsatz von Maltesern
und Feuerwehr schon geklärte Lage eskaliert als in
einer weiteren Halle ein Gefahrgutunfall gemeldet
wird. Nun folgt die wohl schwierigste Aufgabe des
Tages. „Aus dem laufenden Einsatz müssen die
Führungskräfte jetzt die erfahrenen Spezialkräfte des ABC-Zuges herauslösen und in den neuen
Einsatz schicken“, informiert Organisator Björn Parl.
Gleichzeitig muss der Brandeinsatz am LKW und
die Rettung mit Hilfe einer Rettungsplattform und
„Die bei den Übungen gewonnen Erkenntnisse
werden wir in den Ausbildungsplan der Wehr einfließen lassen. Die Übungsziele, wie Zusammenarbeit, Funkkommunikation, Abschnittstrennung,
Einhaltung der UVV, sowie die Vermittlung von
zusätzlichen Kenntnissen und Fertigkeiten wurden
vollständig erreicht“, so Übungsorganisator und
Zugführer Roland Kempensteffen. Für die sichtlich begeisterten Wehrmänner bot die Übung alle
Facetten der Feuerwehrarbeit. Sie dankten dem
Organisationsteam mit lang andauernden Beifall
für ihre Arbeit.
Bericht:
Dieter Dreier
Freiw. Feuerwehr Lippstadt
Fotos:
Dieter Dreier ,
Christian Dicke
Freiw. Feuerwehr Lippstadt
Kolumnentitel
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Neue Drehleiter
DLA (K) 23-12 für die
Feuerwehr Soest
Gelenkarm eröffnet neue Dimension an Wendigkeit und Flexibilität
Handgusen
27
28
Technik
Am 01. Mai 2015 wurde die neue Drehleiter
der Feuerwehr Soest im Rahmen des Tages
der offenen Tür übergeben. Der nachfolgende Artikel soll die einzelnen Stufen von der
Planung bis zur Inbetriebnahme und die taktischen Möglichkeiten und die technischen
Daten des Fahrzeuges darstellen.
Von der Planung bis zur Inbetriebnahme
Mit der Erstellung des Brandschutzbedarfsplanes
für den Zeitraum 2010 bis 2015 erfolgte die Grundsteinlegung zur Beschaffung einer neuen Drehleiter. Ursprünglich geplant für das Jahr 2012 musste
die Leiter aus finanztechnischen Gründen in die
Beschaffungsjahre 2014/2015 verschoben werden. Welche Auswirkungen dies auf die konkrete
Beschaffung im Jahre 2014 haben würde, lies sich
damals noch nicht ableiten.
Im Jahre 2013 erfolgten die ersten Besprechungen
der Arbeitsgruppe Technik mit der groben Zielsetzung für die Neubeschaffung. Die Drehleiter sollte
folgende Rahmenbedingungen erfüllen:
»» Fahrgestell mit Automatikgetriebe und Hinterachszusatzlenkung
»» Zulässiges Gesamtgewicht orientiert an der
Belastbarkeit von Feuerwehrzufahrten, aber
auch geeignet zur Aufnahme der feuerwehrtechnischen Beladung
»» Fünfteiliger Leiterpark mit Gelenkteil
»» Ausreichender Platz im Fahrerhaus zur Aufnahme von zwei Atemschutzsitzplätzen
»» Euro-V-Motor
Nach einer ersten Markterkundung wurden die
Parameter konkretisiert, daraus wurde dann das
Leistungsverzeichnis entwickelt.
Die Leistungsanforderungen konnten die gängigen
Hersteller von Drehleitern alle erfüllen, so dass zur
weiteren Orientierung Vorführungen vor Ort, also
auch in der engen Innenstadt von Soest, durchgeführt wurden. Im Zuge der Vorführungen fand auch
ein Vergleich zwischen Drehleiter und Teleskopmastbühne statt. Die Rückmeldungen der Fahrgestellund Leiterhersteller zum weiteren Beschaffungsvorgang ergaben nun ein zusätzliches Problem. Die
Einführung der Euro-VI-Motoren war soweit fortge-
schritten, dass die Beschaffung eines Fahrgestells
mit Euro-V nur noch mit einer Einzelausnahmegenehmigung der Bezirksregierung möglich war, das
heißt, es musste nun geklärt werden, ob noch ein
geeignetes Fahrgestell mit Euro-V-Motor bei einem
der Aufbauhersteller zur Verfügung stand. Dies war
bei der Fa. Magirus der Fall, dort befand sich ein
fertiges Drehleiterfahrgestell Mercedes Benz Econic, das alle Parameter der Planung erfüllte. Die Fa.
Magirus erhielt später auch den Zuschlag für den
Drehleiteraufbau.
Nach mehreren Planungsgesprächen konnte das
Fahrzeug bereits im Dezember 2014 durch das
Technische Kompetenzzentrum des Instituts der
Feuerwehr abgenommen werden. Danach erfolgte noch der Umbau der Beifahrertür zugunsten
eines verbesserten Ein-und Ausstiegs für die Atemschutzgeräteträger. Im Februar wurden im Werk in
Ulm drei Personen als Multiplikatoren in die Leiter
eingewiesen, so dass das Fahrzeug am 20.02.2015
als Überraschung für die Einsatzkräfte pünktlich zur
Jahresdienstbesprechung vor der Tür stand.
Aus- und Fortbildung
Zunächst sind alle Drehleitermaschinisten durch
die Multiplikatoren in die wesentlichen Eigenschaften des Fahrzeuges eingewiesen worden.
Dazu gehörten auch unzählige Fahrten mit und
ohne Hinterachszusatzlenkung in der Soester Altstadt. Die erweiterte Schulung führte ein Vertreter
der Herstellerfirma im Rahmen einer dreitägigen
Maßnahme durch. Dabei wurden die technischen
Eigenschaften vertieft, die Grenzbereiche des Leiterbetriebs aufgezeigt und insbesondere die Notfunktionen geübt.
Alle Einsatzkräfte der Innenstadtzüge müssen im
Rahmen der Grundausbildung auch einen Korbsteuerlehrgang absolvieren. Insofern war im Zuge
der Inbetriebnahme der neuen Drehleiter Nachschulungsbedarf mit einem beträchtlichen Stundenanteil. Abschließend wurde in den vier Meldergruppen intern eine Vertiefungsschulung auf die
Anbauteile und Einsatzmöglichkeiten durchgeführt.
Für September 2015 ist für alle Drehleitermaschinisten eine Taktikschulung durch einen Ausbilder
der Fa. Magirus geplant. Die laufende Einzelausbildung erfolgt kontinuierlich weiter, das heißt nach
Technik
Voranmeldung können die DL-Maschinisten das
Fahrzeug jederzeit nutzen, um ihre Kenntnisse und
Fertigkeiten zu verbessern.
Erweiterung der taktischen
Möglichkeiten
Im Gegensatz zum Vorgängerfahrzeug (Magirus
DLK 23-12 CC) erweitern sich die taktischen Möglichkeiten beträchtlich:
»» Teleskopierbares Gelenkteil
Durch das teleskopierbare Gelenkteil können nunmehr Bereiche angeleitert werden, die bisher nie
erreicht werden konnten. Insbesondere zurück
liegende Dachgauben gibt es in der historischen
Altstadt sehr viele. Auch die Notwendigkeit mit dem
Korb im Bedarfsfall hinter einen Dachfirst zu fahren, konnte damit erfüllt werden.
»» Hinterachszusatzlenkung
Die engen Straßen der Kernstadt erfordern eine
hohe Beweglichkeit der Feuerwehrfahrzeuge. Mit
der HZL sind Straßenzüge zu erreichen, die sonst
nur mit sehr viel Rangieraufwand befahrbar waren.
»» Korb mit 400 kg Korbbelastung
Durch den großen Korb ist das mehrmalige Anleitern an ein Fenster nur noch vereinzelt notwendig.
Die Rettungsraten lassen sich damit deutlich erhöhen, so dass die Brückenfunktion der Leiter nur
noch in absoluten Ausnahmefällen notwendig wird.
Zudem kann ein Angriffstrupp mit der im Korb verlasteten Ausrüstung einen Innenangriff durchführen und hat dazu genügend Bewegungsfreiheit
Der Rettungskorb Magirus RC 400 mit einer Tragkraft 400 kg
oder 4 Personen bietet ein komfortables Platzangebot mit
erweiteten taktischen Möglichkeiten
»» Elektrischer Wasserwerfer
Dachstuhlbrände sind aufgrund der engen zusammen hängenden Bebauung eine große Gefahr. Ein
schneller Außenangriff mit dem Monitor war trotz
geübter Mannschaft im nicht immer möglich. Nunmehr reicht das Ankuppeln des B-Schlauches zur
direkten Wasserabgabe über die Leiter aus.
»» Schwerlastaufnahme für adipöse Patienten
Mit der Schwerlastaufnahme können Patienten bis
zu einem Gewicht von 270 kg über den Korb gerettet werden.
»» Atemschutz im Fahrerhaus
Hierdurch ist ein sofortiges Ausrüsten des Fahrzeugführers mit PA möglich, der sofort die Menschenrettung bzw. Brandbekämpfung über den
Korb einleiten kann.
»» Soforteinstieg in den Rettungskorb
Nach Freigabe durch den Maschinisten kann der
Korb per Knopfdruck über das Gelenk direkt vor
dem Fahrzeug abgesenkt werden.
»» Anbaugeräte
Durch die Verwendung von zwei Multifunktionssäulen bzw. Lastösen können wechselnde Anbaugeräte genutzt werden z. B. Safety-Peak zum Abseilen
der Höhenretter, Aufnahme für das Flexi-FoamSystem, Aufnahmebrücke für Zusatzscheinwerfer,
Lastöse zur Befestigung eines Leuchtballons Power
Moon; Sicherungspunkte am Leiterstuhl und Leiterpark für Höhenretter etc.
29
30
Technik
Soforteinstieg in den
Rettungskorb
Nach Freigabe durch den Maschinisten kann der Korb per Knopfdruck über das Gelenk direkt vor
dem Fahrzeug abgesenkt werden.
Korbbedienstand
Alle Funktionen, die am Hauptbedienstand möglich
sind, sind auch im Korbsteuerstand berücksichtigt.
Hinterachszusatzlenkung
Durch die hinzuschaltbare Hinterradzusatzlenkung ist ein Wendekreis
von 14,6 m möglich, dies ist besonders in der Soester Altstadt ein Vorteil.
Es kann zwischen vier Programmen (Hinterache Verriegelt, Allradlenkung, Diagonallenkung, Elektronische Heckausschwenkunterdrückung)
und manueller Bedienung gewählt werden.
Bericht:
StBI Jürgen Wirth
Freiw. Feuerwehr Soest
Fotos:
Dirk Behrens
Technik
Technische Daten
Bezeichnung des Fahrzeuges: Drehleiter DLA (K) 23-12 Vario GL-T CS (M 32 L-AT)
M = Magirus / 32 = 32 m Rettungshöhe / L = Drehleiter / A = Articulated (Gelenkteil) / T = Teleskopgelenkteil
Fahrgestell
Leitersatz
Beladung
»» Mercedes Benz Econic 1833, mit
»» Leitersatz 5-teilig, 32 m
»» Normbeladung DLA(K) 23/12 nach
»»
»»
»»
»»
»»
»»
»»
Vollluftfederung an Vorder- und
Hinterachse
Allison Automatikgetriebe mit
Retarder
Hinterachszusatzlenkung
Motorleistung: 243 kW
Hubraum: 7.291 cm3
Länge: ca. 10.240 mm
Breite: 2.500 mm
Höhe: 3.190 mm (mittlere Höhe)
das Fahrgestell lässt sich im
Bedarfsfall aufgrund der Luftfederung absenken oder anheben
»» zulässiges Gesamtgewicht: 18.000
kg
»» serienmäßiges Truppfahrerhaus
mit der Besatzung 1/2/3
»» zwei Atemschutzsitzplätze
Aufbau
»» Magirus Brandschutztechnik
GmbH Ulm - DLA(K) 23/12 Vario
GL-T CS (M 32 L-AT) nach DIN EN
14043
»» Magirus Vario-Abstützung mit
Magirus Abstütz-Sicherheits-System ASS®
»» variable Abstützbreite 2.400 mm
bis 5.200 mm
»» Bodenausgleichsmöglichkeit bis zu
700 mm
»» alle Abstützungen variabel ausfahrbar
Leiterstuhl
»» Leiterstuhl mit Niveauregulierung
bis zu 10 Grad
»» Hauptbedienstand mit LCD-Display
und automatisch mitneigendem
Maschinistensitz
»» Maschinistensitz mit Sitzheizung
»» Lagerungsmöglichkeiten für Generator und Flexi-Foam-System am
Leiterstuhl
»» Atemluftversorgung für Hauptbedienstand (1 PA-Flasche wird mit
Trageplatte in Geländer eingehängt)
»» Aufrichtwinkel von -17° bis +75°
»» Teleskopgelenkteil (GL-T) Länge 3
»»
»»
»»
»»
500 mm, teleskopierbar auf 4 700
mm, abwinkelbar bis zu 75°
festverlegte Steigleitung im obersten Leiterteil und Gelenk bis zum
Korb
Lackierung der Obergurte der
Leiterteile in Leuchtgelb
2x LED-Scheinwerfer am Leiterpark
Ampelschaltung zum sicheren
Besteigen des Leitersatzes
Rettungskorb
»» Magirus RC 400, Tragkraft 400 kg
oder 4 Personen
»» Einstiege an den vorderen Korbecken, abklappbare, verschiebbare
Einstiegsleiter an der Korbvorderwand
»» 2 LED-Scheinwerfer in der Korbvorderwand, 2 drehbare LED-Scheinwerfer links und rechts am Korb, 2
LED-Leuchten am Korbboden
»» 2 Multifunktionssäulen, jeweils links
und rechts an den Korbecken zur
Aufnahme von Lüfter, Wenderohr,
Krankentragenlagerung oder
Lichtbrücke
»» Korbbedienstand mit Farbdisplay
»» Gegensprechanlage zwischen
Korb- und Hauptbedienstand
»» Farbkamera mit LED-Beleuchtung
zur Bildübertragung an den Hauptbedienstand
»» B-Abgang zur Wasserversorgung
für Wenderohr in der Korbvorderwand
»» C-Abgang zur Wasserversorgung
eines C-Druckschlauches im Korb
»» Staukasten für einen C-Druckschlauch 2 m mit C-Hohlstrahlrohr
»» Staukasten für einen C-Druckschlauch 15 m
»» Lastöse im Korbboden
»» Fernsteuerbarer Wasserwerfer an
der Korbvorderwand
»» Bodensprühdüsen
DIN EN 14043 u. a.
»» Stromerzeuger: Endress ESE 1308,
13kVA
»» Halterung für Flexi-Foam System
»» Krankentragenlagerung
»» Verkehrsleitkegel
»» Euroblitzleuchten
»» Rollgliss
»» Absturzsicherung
»» Rettungsrucksack
»» Safety Peak
»» Schwerlastaufnahme
»» Korbtrage mit Abseilspinne
»» Krankentrage
»» Beleuchtungssatz
»» Sprungretter 25 m
»» Motorkettensäge
»» Schnittschutzkleidung
»» 35 m B-Schlauch als Schlauchpaket
im Alukasten am Heck
»» Schlauchführungsfenster
Besonderheiten
»» Leitersatzgeschwindigkeit in 2 Stu-
fen schaltbar (schnell, langsam)
»» Memory-Funktion (mehrmaliges
»»
»»
»»
»»
automatisches Anleitern am gleichen Punkt)
Automatische Leiterrückholung
(bei gesundheitlichen Problemen
der Besatzung kann der Korb auf
dem gleichen Weg zurück geführt
werden, wie beim Hinweg
Schachtrettungsfunktion (der Korb
der DLK bleibt immer lotrecht
über einem festgelegten Punkt,
die Funktion lässt sich auch sehr
gut an einer Häuserfassade zum
Abfahren der Fenster nutzen)
Automatische Leiterablage (der
Leitersatz wird automatisch auf der
Leiterablage abgelegt)
Soforteinstieg in den Rettungskorb (nach Freigabe durch den
Maschinisten kann der Korb per
Knopfdruck direkt vor dem Fahrzeug abgesenkt werden).
31
24 Stunden im
Einsatz mit der Crew
von „Tower 4“...
24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“
Es ist ein Mittwochmorgen im März, es ist kurz
nach acht und die Straßen von Denver-Downton sind bereits belebt. Ich treffe mich mit
dem Pressesprecher des Fire Department
Denver vor der Fire Station 4, der Feuerwache,
in welcher der „Tower 4“ stationiert ist. In die
Wache selber kommen wir aber nicht, da die
Besatzung bereits im Einsatz ist.
Lange müssen wir aber nicht warten, da hören wir
schon lautes Sirenengeheul in den Straßenschluchten und kurz darauf fährt der Firetruck der Wache
vier an uns vorbei. Der Captain zeigt dabei auf die
Hallentore der Wache und öffnet eines im Vorbeifahren per Fernbedienung. Wir gehen zusammen
in die Feuerwache und warten bei einer netten
Unterhaltung auf die Rückkehr der Wachbesatzung. Es dauert nicht lange, da parkt der Engineer
(Maschinist) den Tower mit lautem Getöse in der
Fahrzeughalle.
Kurz darauf werde ich von allen Kollegen der Wache
herzlich begrüßt und wir trinken zusammen eine
Tasse Kaffee in der Küche. Anschließend wird mir
ein Platz auf dem Fahrzeug zugewiesen und das
gesamte Wachegebäude gezeigt.
Die Fire Station 4 ist ein sogenanntes „Singelhouse“,
das heißt, dass hier lediglich nur ein Einsatzfahrzeug stationiert ist, obwohl die Fahrzeughalle über
drei Stellplätze verfügt. Neben dem Tower 4 steht
weiterhin noch ein zweites Großfahrzeug in der
Halle, welches aber nur als Reservefahrzeug für das
gesamte Fire Department genutzt wird. Die gesamte Wachbesatzung der Wache besteht ausschließlich aus vier Firefightern, die einen sehr kameradschaftlichen Umgang miteinander pflegen.
Wirklich viel Zeit bleibt dafür aber nicht, denn kurz
darauf ertönt auch schon die Alarmdurchsage des
Dispatchers aus den Lautsprechern der Fire Station. Das Communications-Center alarmiert uns zu
einen „Verkehrsunfall Person eingeklemmt“, die
weitere Durchsage gibt an, dass es sich um einen
Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und
einem PKW handelt. Ich muss mich wirklich beeilen meine persönliche Schutzkleidung anzulegen,
denn wir rücken wahnsinnig schnell aus. So dauert
es keine 30 Sekunden und wir sind mit lautem Getöse unterwegs zum Einsatzort. An der Einsatzstelle
eingetroffen, ergibt die erste Erkundung durch den
Captain, dass ein PKW von einer Straßenbahn im
Bereich der Beifahrerseite erfasst wurde, sich in
dem Wagen der verletzte Fahrer befindet, dieser
aber nicht eingeklemmt ist. Da
bei unserem Eintreffen bereits
Engine 1 sowie eine Ambulance vor Ort sind, übernimmt der
Angriffstrupp vom Tower 4 die
Erkundung des Fahrgastraumes
der Straßenbahn. Kurz darauf
steht fest, dass hier keine weiteren Verletzten zu beklagen sind.
Daraufhin unterstützen wir
noch beim Patiententransport
und rücken anschließend ein.
Tower 4 in der Wache. Die persönliche
Schutzausrüstung der Besatzung liegt
immer griffbereit in der Nähe des Fahrzeugs.
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24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“
Verkehrsunfall zwischen Straßenbahn und PKW. Da der Fahrer des
Geländewagens weder eingeklemmt noch eingeschlossen war, musste
keine technische Rettung durchgeführt werden.
Teamarbeit eines Trupps ist hier besonders wichtig
und muss daher regelmäßig trainiert werden. Dabei
ist zu sagen, dass die Hauptaufgabe der Besatzung
des Towers 4 darin besteht, vermisste Personen
in Gebäuden zu suchen. Beim Fire Department
Denver ist dieses eine traditionelle Aufgabe der
Tower-Besatzungen, wozu sich an Einsatzstellen
alle vier Besatzungsmittglieder mit Pressluftatmern
ausrüsten können. Nach etwa eineinhalb Stunden
schweißtreibendem Trainings melden wir uns wieder „in Service“ und besorgen uns auf der Rückfahrt
zur Wache einige Sandwiches für das gemeinsame
Mittagessen. Die Wache selber erreichen wir dabei
allerdings nicht, denn auf der Rückfahrt werden wir
zu einen „Medical-Call“ alarmiert.
Nachdem wir wieder in der Wache sind, steht die
Überprüfung des Towers an; hierbei werden alle
Gerätschaften sowie das Fahrzeug selber nach
einer Checkliste überprüft, was etwa eine Stunde
dauert.
Im Anschluss daran meldet uns der Captain beim
Communications-Center für ein Training ab, wozu
wir zu einem alten Hallenkomplex fahren, der früher als Lagerhaus genutzt wurde. Die Abmeldung
bei der Leitstelle für ein Training ist generell möglich, da gerade in der Innenstadt die Feuerwachen
sehr dicht aneinander gelegen sind; die Leitstelle
koordiniert hierbei aber, welche Einheiten wann
„außer Service“ gehen dürfen. Das Training selber
besteht darin, dass wir das gewaltsame Öffnen von
Türen üben, wozu ausschließlich ein Halligantool
sowie eine Feuerwehraxt zum Einsatz kommen.
Weiterhin zeigen die Kollegen mir, wie man Löcher
in
Leichtbauwände
bricht, um sich beispielweise einen Weg
zu vermissten Personen zu bahnen. Die
Techniken
hierbei
sind sehr beeindruckend und gerade die
Zu den regelmäßigen
Arbeiten gehören auch
immer wieder Inspektionen
des Fahrzeuges sowie der
Aggregate.
Ein Firefighter trainiert das Vorgehen durch einen vorher hergestellten Durchbruch in einer Leichtbauwand
mit angeschlossenem Pressluftatmer.
Hinter dem Einsatzstichwort verbirgt sich ein medizinischer Notfall, zu welchen alle Engines, Trucks
und Towers des Fire Department Denver standardmäßig alarmiert werden. Die Aufgabe besteht
dabei, die Erstversorgung des Patienten sicherzustellen und die Paramedics der Ambulance bei der
Patientenversorgung zu unterstützen.
An der Einsatzstelle versorgen wir eine hilflose Per-
24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“
son auf der Straße und übergeben sie kurz darauf
an die Paramedics der Ambulance. Kurz danach
sitzen wir alle gemeinsam am Mittagstisch in der
Wache und lassen uns die Sandwiches schmecken. Lange währt die Ruhe allerdings nicht, denn
schon wieder ertönt eine Alarmdurchsage durch
das Wachgebäude und kurz darauf sind wir wieder zu einem Frist-Responder Einsatz unterwegs.
Nach diesem Einsatz steht nochmals Unterricht
auf der Feuerwache an; die Kollegen zeigen mir auf
eindrucksvoller Weise, welche Möglichkeiten sie
zur Türöffnung haben. Hierbei lerne ich das Halligan-Tool nicht gleich Halligan-Tool ist. Zum Üben
der sogenannten „Force Entry“ haben die Firefighter sich hinter dem Tower 4 in der Fahrzeughalle
einen speziellen Türrahmen selber gebaut, der aus
zusammengeschweißten Stahlträgern besteht. In
diesen Rahmen können sie jede beliebige Tür einspannen bzw. rein schrauben. An diesem Tag stand
das Öffnen einer schweren Metalltür an, welche
mit einer deutschen Brandschutztür in T30 zu vergleichen war. Aber auch eine solche Tür öffnen die
Firefighter im Team in wenigen Minuten mit einem
Halligan-Tool und einer Feuerwehraxt oder einem
TNT-Tool. Es ist wirklich beeindruckend, welche
Möglichkeiten man mit der Kombination der einzelnen Tools hat.
Und wieder platzt mitten in den Unterricht ein
Alarm. Aus den Lautsprechern ertönt die Stimme
des Dispatchers „Medicall-Call“ Schnell packen wir
alle Brechwerkzeuge zusammen und verstauen sie
in den Geräteräumen und schon sind wir mit dem
schweren Truck wieder unterwegs im hektischen
Großstadtverkehr zum nächsten Einsatzort. Am
Einsatzort angekommen finden wir in einer Appartmentanlage einen älteren Mann vor, der deutlich
sichtbar und hörbar Atemnot hat. Die Firefighter
versorgen auch diesen Patienten professionell und
übergeben ihn anschließend an die Besatzung der
Ambulance. Nachdem wir den Einsatz beendet
haben, machen die Kollegen für mich noch eine
kleine „Sightseeing Tour“ in ihrem Wachgebiet und
zeigen mir dabei interessante Straßen und beeindruckende Wolkenkratzer.
Wir unterhalten uns dabei die ganze Zeit über
Headsets, welche ständig im Fahrzeug getragen
werden. Über die Headsets kann man sich im Fahr-
Typische Scene an einer Einsatzstelle. Oftmals müssen die
Firefighter medizinische Hilfe leisten wobei sie oft eng mit den
„Denver Paramedics“ zusammenarbeiten.
zeug untereinander verständigen und hört gleichzeitig im Hintergrund den Funkverkehr mit.
Plötzlich ruft der Captain „Struktion-Fire“! Über das
beim Fahrzeugführer fest eingebaute Toughbook
bekommen wir eine Alarmierung des Communications-Centers. Das Einsatzstichwort „Struktion-Fire“ heißt dabei soviel wie Gebäudebrand. Der
Engineer macht daraufhin die Sondersignalanlage
an und ist jetzt deutlich schneller unterwegs. Beim
Eintreffen an der Einsatzstelle sind bereits andere
Einheiten, wie zwei Trucks (Drehleiter), ein Engine
(Löschfahrzeug) sowie ein Assistent Chief mit seinem Kommandowagen, vor Ort. Das Gebäude, in
dem der Brand gemeldet ist, ist ein Hochhaus und
wir gehen gemeinsam in die Lobby, wo bereits ein
duzend Firefighter voll ausgerüstet stehen. Aus
einem Lüftungsschacht tritt mitten in der Eingangshalle Wasser aus und viele Bewohnen kommen uns
auf dem Weg ins Gebäude entgegen. Der Assistent
Chief befindet sich ebenfalls im Eingangsbereich
des Hochhauses, aber in einem separaten Raum,
dem Raum der Brandmelderzentrale. Er erklärt mir
die Vorgehensweise und kurz drauf erhalten wir
über sein Handfunkgerät eine erste Rückmeldung
einer im Gebäude vorgehenden Einheit. Dabei stellt
sich heraus, dass im 11 Obergeschoss in einem
Apartment ein Sprinkler ohne erkennbaren Grund
ausgelöst hatte. Der Chief reduziert daraufhin
die eingesetzten Kräfte und lässt die betreffende
Sprinklergruppe abschiebern.
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24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“
Treffen der Giganten an einer Einsatzstelle. Zu einem
„Struktion-Fire“ werden gleiche eine Vielzahl von Einheiten alarmiert.
Auch die Besatzung des Tower 4 kann einrücken und
nach einem kurzen Smalltalk mit den anderen Fahrzeugbesatzungen verlassen wir die Einsatzstelle.
Da es erst halb acht ist, besuchen wir die Fire-Station 6. Auf dieser Wache ist das Spezialfahrzeug
„Hammer 1“ stationiert, ein Fahrzeug für Gefahrguteinsätze. Da zur Beladung dieses Fahrzeuges
unter anderem eine umfangreiche Messtechnik
gehört, wird diese Einheit zu allen größeren Brandeinsätzen im Stadtgebiet allarmiert. Die Hauptaufgabe der Besatzung ist an diesen Einsatzstellen die
Schadstoffmessung. Auch auf dieser Wache sind
alle Kollegen mir gegenüber sehr aufgeschlossen,
so dass mir spontan das gesamte Wachegebäude sowie die Einsatzfahrzeuge ausführlich gezeigt
Wache 3 bei Nacht, eine der ältesten Wache in der Großstadt Denver.
Das Löschfahrzeug passt von der Länge her gerade so in die Fahrzeughalle.
und erläutert werden. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es weiter zur Feuerwache 3, welche eine
der ältesten Wachen in Denver ist. Dort angekommen bin ich wirklich beeindruckt, dass die gesamte
Wache immer noch so genutzt wird, wie sie damals
gebaut wurde. Das Wachgebäude ist sehr klein,
so dass „Engine 3“ gerade so in die Fahrzeughalle passt. Eine kleine Küche schließt direkt an die
Fahrzeughalle an. Auch hier wird noch traditionell in einem gemeinsamen Schlafsaal geruht. Bei
dem Besuch erzählen mir die Kollegen der Wache,
dass in dem alten Gebäude ein Geist leben würde,
den man manchmal Nachts hören könnte. Hiermit
erklären sie sich, warum nachts oft das Quietschen
von Türen in der Wache zu hören ist…
Nachdem wir uns auf der Wache 3 verabschiedet
haben, geht es wieder mit dem Tower 4 durch die
Straßenschluchten von Denver Downtown; jetzt im
Dunkel wirken die Wolkenkratzer noch imposanter
als im Hellen. Obwohl es mitten in der Woche ist,
sind auch die Bars und Restaurants gut besucht
und auf den Straßen viel los. Und auch wir kochen
heute nicht selber auf der Wache, sondern steuern
mit dem Truck ein bei den Jungs beliebtes Restaurant an, wo wir bereits zwei große Familienpizzen
vorbestellt haben. Auch hier hält der Maschinist
wieder direkt vor dem Laden und wir gehen in voller Montur in das Restaurant, um die Pizza abzuholen. Als deutscher Feuerwehrmann wundere ich
mich darüber, aber hier scheint das wirklich
nicht ungewöhnlich zu sein. Wieder auf der
Fire Station 4 angekommen lassen, wir uns
gemeinsam die Pizza schmecken und reden
noch lange über die Unterschiede in unserem Job, bis ich mich schließlich völlig k.o.
von den Eindrücken des Tages zum Ruhen
abmelde.
Die Ruheräume sowie die übrigen Sozialräume auf der Wache sind, wie bei vielen anderen Wachgebäuden auch, direkt an der Fahrzeughalle gelegen. Rutschstangen werden
oft nicht benötigt, da viele Wachen nur über
ein Erdgeschoss verfügen. So erklären sich
auch in den Nachstunden die oftmals sehr
kurzen Ausrückezeiten.
Obwohl die Wache 4 in Denver eine „Klingel-
24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“
wache“ ist, können wir bis kurz nach vier schlafen;
erst dann weckt uns wieder die freundliche aber
bestimmende Stimme einer Dispatcherin mit den
Worten „Medicall-Call“… Kurze Zeit später sitzen
wir alle im Fahrzeug und sind unterwegs Richtung
gemeldeter Einsatzstelle. Dort angekommen ist
wieder die Versorgung eines Notfallpatienten erforderlich, welchen wir nach einer kurzen Übergabe
an die Besatzung einer Ambulance übergeben. So
sind wir um kurz vor fünf wieder auf der Wache.
Da ich nicht mehr wirklich gut schlafen kann, stehe
ich bereits um sechs Uhr auf und gönne mir eine
belebende Dusche. Meine Dienstkleidung liegt
dabei wie auf einer deutschen Berufsfeuerwache natürlich in greifbarer Nähe. Ich werde beim
Duschen allerdings nicht gestört, so dass der neue
Tag beginnen kann. Jetzt heißt es für die restlichen
Kollegen ebenfalls aufstehen, denn es ist mittlerweile halb sieben und vom Communikationscenter
erfolgt ein zentraler Weckruf durch die ELA- Anlage auf allen Wachen. Viel Zeit bleibt nämlich nicht,
denn um 07:00 Uhr ist bereits die offizielle Wachablösung und so werden die Kollegen der ablösenden
C-Schicht bereits kurz vor sieben freudestrahlend
in der Küche beim Morgenkaffee begrüßt.
Bei dem gemeinschaftlichen Kaffee findet praktisch
auch die Wachübergabe statt, da hier gleichzeitig auch Informationen zum Dienstbetrieb ausgetauscht werden. Auch diese Art der Wachablösung
war für mich als Deutscher eher ungewöhnlich, ist
aber wohl gerade auf kleineren Wachen oftmals
üblich.
Gruppenfoto vor dem
Tower 4 mit der Crew
(es fehlt der Captain).
Text & Fotos
BA Christian Meyer
Freiw. Feuerwehr Lippstadt
Eckdaten Denver Fire Department
Gründungsjahr: 1866
Leiter der Feuerwehr: Chief Eric Tade
Personalbestand: ca. 940 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Wachen: 35 (Vier davon auf dem Denver International Airport)
Aufgabenbereiche: vorbeugender und abwehrender
Brandschutz, technische Hilfeleistung, Flughafenbrandschutz,
medizinische Erstversorgung (Basic life support)
Dienstplanmodell: 24 Stundendienste bei 3 Wachabteilungen
Abteilungen innerhalb des DFD: Geschäftstätigkeit, Sicherheit & Training, Brandschutz, Administration, Technischer
Service, Denver International Airport
Jährliches Budget: etwa 100 Millionen Dollar
Spezialeinheiten: Urban Search and Rescue, Wasserrettung,
CBNR-Einheit, Höhenrettung, Waldbrandbekämpfung
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42. Pfingstzeltlager der
Jugendfeuerwehren
Kreisbrandmeister Thomas Wienecke zieht positives Resümee:
Pfingstzeltlager war von großer Harmonie geprägt; Kreisjugendfeuerwehrwarten gilt großer Respekt für gute „innere Organisation“
Perfekter geht’s nicht! Das 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises
Soest in Werl-Hilbeck, erstmals in Verantwortung und in Regie der drei neuen
Jugendwarte Lars Suckrau, Kersten Reinke
und Marius Papenbrock, geriet zu einem
Erfolg!
Dies mit großer Unterstützung, der ausrichtenden Feuerwehr Werl, an der Spitze mit ihrem
Leiter Karsten Korte! So gebührt den drei Ver-
antwortlichen sowie den Kameradinnen und
Kameraden um Karsten Korte sowie zahlreichen
Helferinnen und Helfern, u.a. sei das Küchenteam genannnt, die vor und hinter den Kulissen
tätig waren, großes Lob. Denn solch eine Großveranstaltung zu organisieren, betonte auch
Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, ist nicht
eben mal „mit links gemacht“.
Weit mehr als 650 Mädchen und Jungen, die sich
aus den Jugendfeuerwehren des Kreises Soest
Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Soest
rekrutierten und nicht zuletzt die Ehrengäste der Jugendfeuerwehr Aken/Sachsen-Anhalt, an der Spitze u.a. mit Michael
Kiel, erfüllten das Zeltlager mit echtem
kameradschaftlichen Leben, dies in bester Freundschaft und einem kameradschaftlichen Mit- und Füreinander. Nicht
zu vergessen die 150 Betreuerinnen und
Betreuer, die während der Zeltlagertage
auf dem Sportgelände in Werl-Hilbeck im
Einsatz waren.
So bildete die Großveranstaltung besonders für die Jugendfeuerwehr Werl ein
Highlight. So freute man sich, dass auch
die Kameradinnen und Kameraden aus
Aken, der Partnerstadt von Erwitte und
beste Freunde der Feuerwehr Erwitte,
angereist waren. Längst gehört die sympathische Truppe aus der Elbestadt einfach zu den Pfingstzeltlagern einfach zu.
Das neue Führungstrio der Kreisjugendfeuerwehr Lars Suckrau,
Raum für das viertägige Pfingstzeltlager
Marius Papenbrock und Kersten Reinke (v.l.n.r.)
der Jugendfeuerwehren bot der Rasenplatz des SV Hilbeck. Dort erlebten die rund 800 Ehrennadel in Bronze der Jugendfeuerwehr NRW
Kinder, Jugendliche und Betreuer in ihren Unifor- ausgezeichnet. Der Stadtbrandinspektor der Stadt
men u.a. die Eröffnung mit. Sie hörten die Gruß- Lippstadt, Bernd Peterburs, wurde an diesem
adressen des stellvertretenden Landrats Wilhelm Abend mit der Ehrennadel der JF NRW in Silber
Börskens, des Leiter der Feuerwehr Werl, Karsten geehrt. Alle drei haben sich in den vergangen Jahren
Korte. Nicht zuletzt von Kreisbrandmeister Tho- in hohem Maße für die Arbeit in und um die Jugendmas Wienecke, der sich schon zu Beginn begeistert feuerwehr eingesetzt. Abschließend wünschte Thozeigte. Beate Kohlmann grüßte im Namen von Bür- mas Wienecke allen Teilnehmern ein schönes und
germeister Michael Grossmann. Sie hob die hohe spannendes Zeltlager mit fairen Wettkämpfen.
gesellschaftliche Stellung der Feuerwehren explizit
Am gleichen Abend fand noch die Kreisjugendheraus.
wartsitzung statt. In dieser Sitzung wurden die
Anlässlich des 40. jährigen Bestehens der Jugend- drei Kreisjugendfeuerwehrwarte offiziell in ihr Amt
feuerwehr Werl wurde das Zeltlager durch die eingeführt. Zeitgleich wurden Wiebke Böckel (JF
Werler Feuerwehr ausgerichtet. Ein besonderes Welver-Vellinghausen) als Kassiererin und Miriam
Dankeschön erhielt der Werler Jugendfeuerwehr- Faulstich (JF Soest-Ampen) als Schriftführerin in den
wart Detlef Rast, für seine langjährige Tätigkeit als Vorstand gewählt.
Jugendfeuerwehrwart, überreichten im „seine“
So diente das Zeltlager auch der Pflege von besteJugendlichen ein großformatiges Gruppenfoto.
henden Kontakten und dem Knüpfen von neuen.
Weitere Ehrungen wurden durch den Kreisbrand- So war im Werler Anzeiger wörtlich zu lesen: „Denn
meister durchgeführt. Stefanie Stern von der Jugend- bei allem Ehrgeiz während der Wettkämpfe überfeuerwehr Soest-Ampen und Detlef Carie von der wog eines immer: die Gemeinschaft. Es bildeten
Jugendgruppe Wickede-Wimbern wurden mit der sich Kontakte in der „Zeltstadt“, Gruppen aus Erwit-
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Die drei Erstplatzierten Gruppen des 42. Pfingstzeltlagers des Kreises Soest. Jugendfeuerwehr Jugendfeuerwehr Lippetal-Herzfeld (Platz 2), Jugendlichen Geseke (Platz 3) und Jugendfeuerwehr Bad-Sassendorf (Platz 1)
mit den drei Kreisjugendwarten sowie dem Kreisbanrdmeister des Kreises Soest Thomas Wienecke
te, Lippstadt, Werl, Rüthen oder Warstein feuerten
sich gegenseitig an; Neid, Missgunst oder Schadenfreude waren am Wochenende nirgends zu spüren.
Für die Organisatoren mag es vielleicht ein anstrengendes Wochenende gewesen sein, doch Teilnehmer und neutrale Beobachter bekamen davon
nichts mit. Immer souverän, freundlich und kameradschaftlich ging das Zeltlager über die Bühne.
Korte sprach von einer „entkrampften und legeren
Atmosphäre“.
Auf Nachfrage der
Redaktion von Florian Kreis Soest Aktuell
zog Kreisbrandmeister Thomas Wienecke
eine sehr positive
Bilanz nach den vier
Lagertagen. Entsprechend betonte er;
dass das Pfingstzeltlager aus seiner Sicht
„von großer Harmonie und Verständnis
geprägt wurde!“ Nicht
zuletzt sei das Zeltlager sehr gut von den
drei
Jugendwarten,
Die neue Kassiererin Wiebke Böckel und
Schriftführerin Miriam Faulstich ergänzen
Lars Suckrau, Kersten
den Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr
Reinke und Marius Papenbrock, organisiert worden: „Besonders die innere Organisation war bestens!“, konkretisierte der Kreisbrandmeister bei
seinem Resümee und den Dankesworten. Darin
bezog er mit Freude auch die Feuerwehr Werl und
nicht zuletzt auch die Hilbecker Kameradinnen und
Kameraden sowie den gesamten Ortsteil mit ein.
Am Pfingstmontag war das Zeltlager auch schon
wieder zu Ende. In den vergangenen Tagen kämpften die Jugendlichen um den begehrten Wanderpokal. In diesem Jahr sicherte sich die Jugendfeuerwehr
Bad-Sassendorf Platz 1 vor der Jugendfeuerwehr
aus Lippetal-Herzfeld und den Jugendlichen aus
Geseke. Allen Gruppen hat das diesjährige Zeltlager
riesig Spaß gemacht. Die neue Führung war voll auf
zufrieden, das Küchenteam hat, wie in jedem Jahr,
die Teilnehmer bestens bekocht. Somit kann das
nächste Zeltlager 2016 im östlichen Teil des Kreises,
genauer gesagt in der Stadt Geseke, stattfinden.
Bericht:
Michael Görge,
Dirk Behrens
Fotos:
Dirk Behrens,
Ronja Sahm
FEUERWEHR KALENDER 2016
Der neue Feuerwehrkalender „Florian Kreis Soest 2016“, der sechste in Serie, wird
ab Oktober verfügbar sein. Diesmal hat ihn das Presseteam der Feuerwehren im
Kreis Soest mit dem Titel „Nightlife“ versehen. Die farbigen Fotos für die zwölf Monate des nächsten Jahres spiegeln den Alltag der mehr als 3.500 Brandschützerinnen und Brandschützer in den 14 Kommunen des Kreises. Auch DLRG und Rettungsdienst werden dargestellt.
Alle weiteren Informationen sowie Bestellmöglichkeiten werden ab August auf der
Internetseite des Presseteams unter www.florian-kreis-soest.de verfügbar sein.
WARSTEINER AUF VORRAT
WIRD BELOHNT
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Wenn der Löschzug klingelt, werden Ihre Kästen verdoppelt.*
JETZT DEN WARSTEINER VORRAT AUFSTOCKEN,
DENN MIT ETWAS GLÜCK KLINGELT
DER LÖSCHZUG SCHON BALD BEI IHNEN!
AM FREITAG, DEM 26. 06. 2015,
FÄHRT DER LÖSCHZUG
IN SOEST UMHER.
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Tür öffnen, wenn der Löschzug klingelt
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MW. Vorhandene Kästen werden ausschließlich mit 24 x 0,33-l-Kästen MW verdoppelt. Nur für
zufällig ausgewählte Haushalte, bei denen der Löschzug klingelt. Nur solange der Vorrat reicht.
Teilnahme ab 16 Jahren. Abbildungen ähnlich.
NACH DEM EINSATZ
KOMMT DER GENUSS!