FLORIAN Kreis Soest aktuell Zeitschrift für die Feuerwehren im Kreis Soest Juni 2015 INTERSCHUTZ 2015 Wir sind dabei! AUSGABE 14 Impressum Herausgegeben von den Feuerwehren im Kreis Soest und dem Kreisfeuerwehrverband Soest Verantwortlich: Thomas Wienecke Kreisbrandmeister des Kreises Soest Textbeiträge und Fotos: siehe Hinweis bei den Beiträgen Redaktion: Dirk Behrens, Christoph Blume, Christian Dicke, Michael Menke, Michael Görge, Sven Kleindopp und Thorsten Krabbe Newsletter Florian Kreis Soest Gestaltung: Christoph Blume, Dirk Behrens Newsletter beim Erscheinen einer neuen Ausgabe Florian Kreis Soest Aktuell. Sie können sich auf unserer Internetseite www.florian-kreis-soest.de für den Newsletter eintragen. Kontakt: [email protected] Sobald eine neue Ausgabe online abrufbar ist, werden Sie von uns per Email darüber informiert. Titelfoto: Dirk Behrens Inhalt Inhalt 4 Editorial Quer gedacht – Gedanken zum Feuerwehrwesen 5 Medienarbeit in neuer Dimension 6 Mehr Sicherheit für alle Das Rettungszentrum für den Kreis Soest. Polizei, Feuerwehr,Rettungskräfte, Katastrophenschutz und Veterinärdienst unter einem Dach. Aktuelles 20 Bewährungsprobe in 50 Meter Höhe 21 Atemschutztafel Freiwillige Feuerwehr Lippetal 22 Übungstag des Löschzuges 1 der Feuerwehr Lippstadt Technik Wachalltag einer amerikanischen Feuerwache in der City von Denver Seite 32 10 Führungsstruktur optimiert Beschaffung von drei Einsatzleitfahrzeugen für die Feuerwehr Soest 13 Neues TLF 3000 auf Unimog U5000 26 Neue Drehleiter DLA (K) 23-12 für die Feuerwehr Soest Gelenkarm eröffnet neue Dimension an Wendigkeit und Flexibilität Einsatzberichte 14 Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus Rasanter Brandausbreitung über die Fassade. Menschenrettung über Rettungsgeräte der Feuerwehr notwendig 32 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“... Zu Gast beim Fire Department Denver Jugendfeuerwehr 38 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren Erstmals in Verantwortung und in Regie der drei neuen Jugendwarte Lars Suckrau, Kersten Reinke und Marius Papenbrock, geriet zu einem Erfolg! Das 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Soest in Werl-Hilbeck Seite 38. 3 4 Editorial Quer gedacht – Gedanken zum Feuerwehrwesen Sehr geehrte Feuerwehrkameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser, Die Interschutz ist die weltweit führende Messe auf dem Sektor des Feuerwehrwesens. Da schlägt für alle, die sich auf diesem Sektor engagieren, der Puls, das Herz höher. Technik, Material und wieder eine neue innovative Lösung mehr. Aber gerade hier sollte uns bewusst werden, dass der Mensch, der all diese Technik einsetzen soll, im Mittelpunkt steht. Was wird von ihr und ihm erwartet? Die Belastungen steigen in unserem Leben auf ein noch nie vorhandenes Niveau. Beruf, Familie, Feuerwehr, Freunde, Freizeit – ja alle Bereiche steigern ihren Anspruch! Der Mensch als Übermensch? Nein, das werden wir alle nicht durchhalten. Das Beispiel des Landes NRW „Feuerwehrensache“ ist der richtige Weg in eine Zukunft, aus der man aus der Vergangenheit und dem Jetzt lernen sollte um Lösungen zu erarbeiten und anzubieten. „BURN OUT“, Auszeit, Rücktritte, angeschlagene Gesundheit sind die Folge. Wir müssen lernen die Lasten gleichmäßiger zu verteilen und auch die Grenzen der Freiwilligkeit zu erkennen. Hier gilt es bewusst neue Wege zu beschreiten. Eine Lösung stellt die Zusammenarbeit der Pressesprecher bei uns im Kreis Soest dar. Diese Zusammenarbeit sichert eine adäquate Sicherung von qualifizierten Informationen für die Medien bei größeren Einsatzstellen. Gleichzeitig lässt sich hierdurch zusätzlich eben auch eine solche Zeitschrift auf Kreisebene umsetzen. Weiter gilt es Synergien zu schaffen und das Motto „user Feuer“ einzumotten. ;-)) Gehen wir auf zu neuen Ufern, die bei unserer wachsenden Spezialisierung einfach sinnvoll und notwendig sind. Kreis-, Bezirks- und Landeskonzepte machen es erforderlich mit unseren Ressourcen vorsichtiger umzugehen und intelligente, personalschonende Lösungen vorzustellen. Editorial Wir, die Feuerwehren des Kreises Soest, haben auf vielen Ebenen Synergien geschaffen und werden auch weiter nach sinnvollen Lösungen suchen. Wir haben gemeinsame ABC Züge (interkommunale Zusammenschlüsse), ABC – Messzüge (Messen 1 – NRW), einen Atemschutzverbund mit einem zentralen Hol- und Bringservice ab Dezember und weitere Spezialeinheiten gebildet. Des Weiteren setzen wir durch unsere Arbeitskreise TH, ABC, Bahn, Ausbildung und Strategie auf kreiseinheitliche Standards. Lasst uns am Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr gemeinsam arbeiten, denn das was wir haben ist einmalig! Menschen helfen Menschen – kostenlos und hoffentlich nicht umsonst! „User Feuer“ Denken wir gemeinsam mal drüber nach – geht schon, in einer ruhigen Minute…. Euer Kreisbrandmeister Thomas Wienecke 5 6 Interschutz 2015 Das Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest Medienarbeit in neuer Dimension „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit darf für die Feuerwehren keine lästige Pflicht sein, sondern die Kür!“ Unter dieser Prämisse gab Kreisbrandmeister Thomas Wienecke in den zurückliegenden Jahren den Anstoß, auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Kreisfeuerwehrverband mit neuen Vorzeichen zu versehen und diese auf eine neue Basis zu stellen. Dabei geht es darum, die Zusammenarbeit mit den Medien im Kreis Soest zu intensivieren, um für die Vertreter von Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen kompetente und bekannte Ansprechpartner zu haben. Dies nicht allein bezogen auf die Berichterstattung von Einsätzen der jeweiligen Wehren, sondern die Feuerwehrarbeit für die Bevölkerung transparent zu gestalten und sie mit Tipps und Hinweisen für die eigene Sicherheit zu versorgen. Stichwort dazu: „Feuerwehr – Bürgernah“. Außerdem sollen die etwa 4000 Kameradinnen und Kameraden des Kreisfeuerwehrverbandes regelmäßig über aktuelle Themen und Termine des Verbandes informiert werden. Dafür zeichnet ein Team von sechs Pressesprechern, die in verschiedenen Feuerwehren im Kreis Soest tätig sind, verantwortlich. Dies sind: Dirk Behrens, Feuerwehr Lippetal, Christoph Blume, Feuerwehr Soest, Christian Dicke, Feuerwehr Lippstadt, Michael Görge, Feuerwehr Anröchte, Sven Kleindopp, Feuerwehr Werl und Thorsten Krabbe, Feuerwehr Soest. Florian-Kreis-Soest aktuell erscheint vier Mal im Jahr, abgesehen von Sonderausgaben zu besonderen Ereignissen. Auf dieser Interschutz präsentiert sich das Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest, erstmalig mit einem eigenen Messestand. Hier haben die Besucher die Möglichkeit sich über die Feuerwehren im Kreis Soest und die Einsatzkonzepte des Kreises zu informieren. Ferner wird die verbandseigene Zeitschrift Florian Kreis Soest aktuell dargestellt. Wer Interesse an einer verbandseigenen Zeitschrift hat, bzw. eine solche Zeitschrift zukünftig plant, hat in Hannover ausreichend Möglichkeit sich persönlich mit den Redakteuren von Florian Kreis Soest aktuell auszutauschen. Ein weiterer Schwerpunkt des Teams wird die aktuelle Berichterstattung über die Interschutz 2015 an die heimische Presse sowie die Kommunikation über die sozialen Netzwerke. Unser Team auf der Interschutz 2015 besteht aus Dirk Behrens, Christian Dicke, Michael Görge, Marc Schlunz und Thorsten Krabbe. Mehr Sicherheit für alle Ein neues Rettungszentrum für den Kreis Soest. Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte, Katastrophenschutz und Veterinärdienst unter einem Dach. Hand in Hand. Für einen noch sichereren Kreis Soest. Für Notfälle und außergewöhnliche Situationen muss jeder gerüstet sein. Aber wie bereitet sich ein Kreis optimal auf den Ernstfall vor? Wie schafft man größtmögliche Sicherheit, Kooperation, Synergie? Der Kreis Soest hat sich für die bestmögliche Lösung entschieden: für ein gemeinsames Rettungszentrum. Aus dem Rettungszentrum heraus werden nun alle Einsatzkräfte gelenkt: mehr als 500 Bedienstete bei Polizei und Rettungsdienst, die freiwilligen Feuerwehren mit rund 3.000 Aktiven sowie Katastrophenschutz und Veterinärdienst. In vorbildlicher Weise entstand das neue Rettungszentrum als Public Private Partnership. Die Kooperation von privatem Investor – der DERWALD Unternehmensgruppe – und Kommune erweist sich hierbei nicht nur als ideal in der Umsetzung aller Anforderungen an das Rettungszentrum – es zahlt sich für den Kreis auch in barer Münze aus: Die nominale Haushaltsentlastung über 25 Jahre Laufzeit beträgt 3,89 Millionen Euro. Von dem Projekt profitieren außerdem viele Unternehmen der Region: Vom gesamten Auftragsvolumen über 16 Millionen Euro konnten dank PPP 55 Prozent im Kreis vergeben werden. Ein weiterer Pluspunkt in einer langen Reihe von Vorteilen. 8 Rettungszentrum Kreis Soest Eckdaten Rettungszentrum Kreis Soest Boleweg 110-112 · 59494 Soest Gebäudegrundfläche: 3.610 m² Nutzfläche Gebäude: 5.864 m² Synergieflächen: 2.180 m² rd. 37% der Gesamt-Nutzfläche Umbauter Raum: 37.000 m³ Schlauchturm Höhe: 20,45 m Remisenstellplätze: 26 Stück Die Feuerwehr Technische Hilfeleistung, Unterstützung des Rettungsdienstes, Spezialaufgaben: Feuerwehr heißt heute mehr als nur Feuer zu löschen. Tatsächlich sind die reinen Brandeinsätze eher rückläufig. Neue Anforderungen an das Profil Feuerwehr bedeuten gleichzeitig auch neue Herausforderungen für die insgesamt 14 freiwilligen Feuerwehren im Kreis Soest (plus die Hella Werksfeuerwehr in Lippstadt) mit ihren fast 3.000 aktiven Mitgliedern sowie die hauptamtliche Feuerwache in Lippstadt. Kontinuierliche Aus- und Weiterbildungen machen die Feuerwehrleute im Kreis fit für ihre Aufgaben – und das gemeinsame Rettungszentrum optimiert die Einsatzmöglichkeiten. Eine zentrale Leitstelle für alle Einsatzkräfte. Das ist die perfekt organisierte Bündelung aller Feuerwehren im Kreis durch eine moderne Dienstleistung aus dem Rettungszentrum Kreis Soest. Der Katastrophenschutz Auch das beste Team kann in Extremsituationen an seine Grenzen stoßen: Wie sollen Feuerwehr oder Rettungsdienst an einer unzugänglichen Bahnstrecke tätig werden? Woher können Einsatzkräfte auf die Schnelle eine große Anzahl an Schutzanzügen bekommen? Was tun bei einem Brand auf einem Bauernhof – und kilometerweit kein Hydrant in Sicht? Wann immer es eng wird, kommt der Katastrophenschutz ins Spiel. Im neuen Rettungszentrum werden zahlreiche Ressourcen aus dem technischen und medizinischen Bereich gebündelt: kilometerweise Schläuche beispielsweise oder auch Spezialfahrzeuge für Schienen. Eine ausgiebige Bevorratung an medizinischem Equipment versetzt bei großen Gefahrenlagen auch zusätzliche Einsatzkräfte von den Hilfsorganisationen in die Lage, mit der nötigen Ausstattung in den Einsatz zu gehen, um Leben zu retten und Verletzte zu versorgen. Großer Vorrat. Ist das nicht teuer? Im Gegenteil. Im neuen Rettungszentrum werden Einkauf und Verbrauch zentral gesteuert. Der Bestand ist immer aktuell, sofort erreichbar und nie veraltet. Nutzlos schlummerndes Material? Das ist Vergangenheit. Der Rettungsdienst 150 Rettungsassistenten und Rettungssanitäter, 13 Notfall-Rettungswagen, 7 Krankenwagen, 6 Notarzt-Einsatzfahrzeuge: Wer im Kreis Soest schnelle Hilfe im Notfall benötigt, darf diese auch erwarten. Von den jährlich rund 38.000 Einsätzen des Rettungsdienstes sind ca. 18.000 Notfallrettungs-Einsätze. Ob in einer großen Stadt wie Soest mit etwa 6.000 Einsätzen im Jahr oder im ländlichen Bereich: Bei vielen Einsätzen geht es um Minuten, wenn Leben gerettet werden soll. Wie effektiv die Lebensretter im Kreis Soest bislang gearbeitet haben, zeigen die Zahlen: In 94 Prozent aller Notfalleinsätze wurde der Einsatzort innerhalb von 12 Minuten erreicht. Das schlägt den Durchschnitt in NRW. Rettungszentrum Kreis Soest Katastrophenschutz & Feuerwehr Synergieflächen Kreisleitstelle Polizei Rettungswache Veterinärdienst Um das zu festigen, wird moderne GPS-Technik in Kombination mit einer topmodernen Einsatz-Software verwendet, die die Standorte aller Rettungsfahrzeuge überwacht und in Bruchteilen von Sekunden das für den Einsatz ideale Rettungsteam auswählt. Gesteuert von einem professionellen Team in der Leitstelle des neuen Rettungszentrums. Die Polizei Straftaten, Verkehrsunfälle, Suchmaßnahmen, Auskünfte – oder ein Ohr für Sorgen finden: Die Beamtinnen und Beamten der Polizeileitstelle nehmen pro Jahr rund 60.000 Notrufe entgegen und bearbeiten ca. 40.000 daraus resultierende Einsätze. Sie koordinieren aus dem neuen Rettungszentrum die Einsätze der mehr als 400 Polizistinnen und Polizisten der Kreispolizeibehörde Soest. Eine Intensive Zusammenarbeit und enge Abstimmung der notwendigen Maßnahmen mit der Leitstelle des Rettungsdienstes und der Feuerwehr sind besonders bei schweren Verkehrsunfällen, Bränden, gefahrenträchtigen Wetterlagen oder Katastrophen erforderlich. Gerade solche Fälle erfordern eine unverzügliche Koordination der erforderlichen Maßnahmen und genaue Absprachen der Einsatzkräfte, um schnell und effektiv helfen zu können. Die räumliche Nähe beider Leitstellen sowie die Unterstützung durch moderne kommunikationstechnische Verfahren eröffnen für Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr eine neue Form der direkten Zusammenarbeit. So entsteht für die Bürger ein weiteres Plus an Sicherheit durch schnellere und umfassendere Hilfeleistung. Der Veterinärdienst Geflügelpest, Schweinepest, Maul- und Klauenseuche: Es gibt viele Gefahren, die von Tierseuchen in Deutschland oder in einem benachbarten Land ausgehen können. Tierseuchen bedeuten für die Einsatzkräfte vor Ort auch immer: Habe ich schnell Zugriff auf die nötige Ausrüstung? Wird die Zusammenarbeit beispielsweise mit Polizei und Feuerwehr reibungslos funktionieren? Wie kann ich im Anschluss eine Entseuchung von Kleidung und Material sicherstellen? Für den Veterinärdienst im Kreis Soest gibt es dank des neuen Rettungszentrums eine Menge Fragezeichen weniger. Materialvorrat, optimale hygienische Voraussetzungen, z.B. zur Dekontamination des Personals, und auch die direkte Nähe zu allen anderen Einsatzkräften erzielen optimale Synergieeffekte. Alle notwendigen personellen und materiellen Mittel, einschließlich der Räumlichkeiten, sind für den Krisenfall ständig vorhanden und müssen nicht erst beim Auftreten einer Seuche beschafft oder eingerichtet werden. Die räumliche Integration des Veterinärdienstes in das Rettungszentrum hat über die Landesgrenzen hinaus Pilotcharakter. 9 Führungsstruktur optimiert Beschaffung von drei Einsatzleitfahrzeugen für die Feuerwehr Soest Die Feuerwehr Soest besteht aus 17 Löschgruppen, die zu sechs Löschzügen zusammen gefasst wurden. Zwei Löschzüge befinden sich in der Kernstadt, die restlichen vier „Außenzüge“ sind ringförmig um den Kernstadtbereich angeordnet. Zusätzlich wurden in den Außenzügen die folgenden Spezialisierungen gebildet: »» Zug 3 - Messen (ABC-Erkunder) »» Zug 4 - Führungsunterstützung Alle Züge sind hinsichtlich ihrer taktischen und technischen Ausrichtung gleich strukturiert. Die Stützpunkte Innenstadt, Müllingsen, Deiringsen, Ostönnen und Meckingsen besitzen die sog. Hauptlöschfahrzeuge der Größenordnung HLF 20 oder LF 20. Daneben gibt es in den Einheiten Unterstützungsfahrzeuge der Größe TSF-W bzw. LF 10/6. Sonderfahrzeuge der Kernstadt (DLK 23-12, WLF mit 6 Abrollbehältern, RW etc.) ergänzen die Außenzüge nach Bedarf. Damit ist der Grundschutz in allen Zügen der Stadt Soest gleichermaßen gewährleistet. (ELW mit Besprechungsraum) »» Zug 5 - Wasserversorgung (LF KatS, LF 16 TS, LF 10/6) »» Zug 6 - ABC (die Feuerwehr Soest stellt auch den ABC-Zug 2 des Kreises Soest) Defizite in der Führungsstruktur Im Rahmen der Brandschutzbedarfsplanung erfolgte - wie oben beschrieben - im ersten Schritt die Anpassung aller Löschzüge auf einen gleichen Technik taktisch- und technischen Einsatzwert. Was letztlich noch nicht umgesetzt werden konnte, war die Anpassung der Führungsstruktur an die vorhandenen Ressourcen. Die genaue Stärke einer taktischen Einheit, insbesondere oberhalb der Zugebene, ist nicht exakt festgelegt. Als Faustregel kann die 2-5-Regel herangezogen werden. Kernaussage dieser Regel ist, dass ein Einheitsführer zwischen zwei und fünf taktische Einheiten einer niedrigeren Führungsebene führen kann ohne, dass es zu Reibungsverlusten kommt. Die Feuerwehr Soest hätte mit nur einem vorhandenen Einsatzleitwagen, der 2-5-Regel folgend, nur fünf Züge führen können. In der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes wurde auf dieses Defizit ausdrücklich hingewiesen, zudem stand ohnehin die Ersatzbeschaffung des ELW 1 der Innenstadt an. Zwischenzeitlich hatte sich darüber hinaus ergeben, dass die Feuerwehr Soest den ABC-Zug 2 des Kreises stellen sollte. Bestandteil des Zuges ist ebenfalls ein Führungsfahrzeug der Größe ELW 1, das anstelle eines auszumusternden TSF im Standort Hattropholsen stationiert werden sollte. Damit waren die Grundlagen für die Beschaffung von drei Einsatzleitwagen ELW 1 im Zeitraum 2010 bis 2015 geschaffen. Ausstattung und Beschaffung der Fahrzeuge Alle drei Einsatzleitwagen sind grundsätzlich gleich ausgestattet und unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Fahrgestellvarianten, der Aufbauten und der Unterbringung der Fernmeldetechnik. Das Herzstück der Kommunikationstechnik stellen die beiden Tarox-Car-PC dar (120 GB Festplatte, 8 GB Speicher), an die die gesamte Funk- und Kommunikationstechnik angebunden ist. Die Anwahl der einzelnen Funkkanäle (analog und digital) bzw. Telefon- und Faxverbindung läuft über das Multibedienteil R@ven Bluelight der Fa. GCD, heute speedsignal GmbH. Von dort aus kann auf alle derzeit im Netz verfügbaren 4-m-Kanäle, 2-m-Kanäle und Digitalfunkgruppen zurück gegriffen werden. Zusätzlich ist eine DVB-T-Schnittstelle vorhanden. Im Funktisch wurde eine Telefonanlage mit drei Nebenstellen verbaut. Die Kommunikation im Umfeld der Fahrzeuge stellen zwei Dect-Telefone sicher. Für die Abschnittsführer wurden Handfunkgeräte und Führungswesten verlastet, dem Einsatzleiter steht als zusätzliches Führungsmittel ein Panasonic Tough-Notebook, das robust und spritzwasserfest ausgerüstet ist, zur Verfügung . Im Funkraum ist ein Multifunktionsgerät (Scannen, Faxen, Kopieren) untergebracht. Als Sondersignalanlage besitzen alle Fahrzeuge einen Balkenanlage Hänsch DBS 2000 mit der Möglichkeit des Signalwechsels von Elektronikhorn auf eine Martin-Pressluftanlage. 11 12 Technik Die Lagedarstellung erfolgt mittels Lagetafel IdF in Verbindung mit dem Lagedarstellungssystem Füsys. Aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Generatoren wurde bei allen Fahrzeugen lediglich eine Fremdstromeinspeisung vorgerüstet und aus Gewichtsgründen auf einen eigenen Generator verzichtet. Leitungskonzept der Feuerwehr Soest Die Feuerwehr Soest hat seit Einführung des sog. B-Dienstes im Jahre 2008 ihr Leitungskonzept stetig erweitert. Es gliedert sich, angelehnt an die Führungsstruktur hauptamtlicher Feuerwehren. Die Führungsebene C-Dienst wird durch die Zugführer vertreten, die mit ihrem Lösch-bzw. Hilfeleistungszug ausrücken. Den C-Diensten der Innenstadt steht darüber hinaus ein Kommandowagen VW T5 zur Verfügung, da sie als Nachrücker z. B. auf die Autobahn ein eigenes Führungsfahrzeug benötigen. Im Wechsel wird der sog. B-Dienst durchgeführt, dazu können sich Zugführer mit einer Einsatzerfahrung von mindestens drei Jahren oder Verbandsführer in einen Dienstplan im Intranet der Feuerwehr Soest eintragen. Der B-Dienst rückt grundsätzlich bei einer Alarmierung von zwei Zügen oder bei besonderen Lagen und auf eigenes Ermessen hin aus. Dem B-Dienst steht ein Führungsfahrzeug Honda CRV zur Verfügung. Der A-Dienst wird durch die Wehrführung gestellt, dem Leiter der Feuerwehr wurde durch die Stadt Soest ein Kommandofahrzeug Audi Q 5 zugewiesen. Bei längerer Abwesenheit übernimmt einer der beiden Vertreter das Fahrzeug. Der A-Dienst rückt grundsätzlich ab der Alarmierung von drei Zügen, bei einem Massenanfall von Verletzten, bei besonderen Lagen oder nach eigenem Ermessen aus. Bericht: StBI Jürgen Wirth Freiw. Feuerwehr Soest Fotos: Dirk Behrens Besonderheiten der einzelnen Fahrzeuge: ELW 1 Innenstadt (So 1 ELW 1) MB Sprinter 316 CDI Flachdach 3.500 kg zGG. 163 PS, mittlerer Radstand Besatzung: 1/2/3 4 x 4 mit Automatikgetriebe ELW 1 Zug 4 (So 4 ELW 1) MB Sprinter 516 CDI Hochdach 5.000 kg zGG. 163 PS langer Radstand Besatzung: 1/3/4 4 x 2 mit Automatikgetriebe ELW 1 Zug 6 (So 6 ELW 1) MB Sprinter 316 CDI Flachdach 3.880 kg zGG, 163 PS mittlerer Radstand Besatzung: 1/5/6 4 x 2 mit Automatikgetriebe Fluchthaubenkoffer (14 Fluchthaben) Dokumentationskoffer Koffer mit Kennzeichnungswesten separater Besprechungsraum Antennenmast Dachklimaanlage 6 Sitzplätze 2 PA im Geräteraum Technik Neues TLF 3000 auf Unimog U5000 Im Dezember konnte die Freiwillige Feuerwehr Rüthen (Kreis Soest) ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 3000 auf Unimog U5000 für die Löschgruppe Kallenhardt in Dienst stellen. Auf dem Fahrgestell wurde von der Firma Schlingmann in Dissen ein Aufbau nach Wünschen der Löschgruppe und der örtlichen Erfordernisse aufgebaut. Der neue Unimog ersetzt das 30 Jahre alte TLF 8/18 auf Basis Unimog 1300 L. Als Löschmittel stehen dem neuen Fahrzeug 3.000 l Wasser und 120 l Schaummittel zur Verfügung. Als Pumpe wurde eine FPN 10-3000 von Schlingmann gewählt. Zur schnellen Wasserabgabe steht im G4 eine Schnellangriffshaspel mit 30 m bereit. Zusätzlich kann das Wasser, neben den noch 4 vorhandenden B-Abgängen, über einen auf dem Dach angebrachten Monitor (1200l/min) abgegeben werden. Aufgrund des hohen Waldanteils im Stadtgebiet verfügt das neue TLF 3000 über eine Waldbrandausrüstung. Nach DIN 14 530-18 beinhaltet die Waldbrandausrüstung Feuerpatschen, D-Schläu- che, D-Strahlrohre, C/DCD Verteiler, Staubmasken und Schutzbrillen. Unter der Stoßstange ist eine Selbstschutzanlage mit 4 Frontdüsen verbaut. Im G 1 sind neben dem Handwerkzeug, ein Feuerlöscher, ein Mehrzweckzug, eine Kettensäge und ein Hygieneboard untergebracht. Im G2 befindet sich ein Notfallrucksack, um die Erstmaßnahmen am Patienten durchführen zu können. Zusätzlich sind ein, Standrohr, Hydroschild, Warnblinkleuchten und ein Schwerschaumrohr untergebracht. Im G3 sind die C-Schläuche, der Schnittschutz, der Smoke Stop, die Hitzeschutzkleidung, eine Krankentrage und 2 Atemschutzgeräte untergebracht. Neben der Schnellangriffshaspel befinden sich im G4 die B-Schläuche, der Verteiler, Hohlstrahlrohre, Schnellangriffsschaum und die Wathosen. Ein über eine Fernsteuerung aufrichtbaren Lichtmast mit 4 Xenon-Scheinwerfern versorgt die Einsatzstelle mit genügend Licht. Zusätzlich sind auf dem Dach die 4-teilige Steckleiter, Feuerpatschen, Besen und Schaufeln, Einreißhaken und die Saugschläuche untergebracht. Das neue Tanklöschfahrzeug wurde am 25.04.2015 in Verbindung mit einem Tag der offenen Tür der Löschgruppe Kallenhardt feierlich eingeweiht und übergeben. Bericht & Foto: Kevin Teipel Freiw. Feuerwehr Rüthen 13 Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus Rasanter Brandausbreitung über die Fassade. Menschenrettung über Rettungsgeräte der Feuerwehr notwendig Am 22. April 2015 kam es im Stadtgebiet Lippstadt zu einem Brand eines Wohn- und Geschäftshauses, in dessen Verlauf aufgrund einer rasanten Brandausbreitung über die Fassade eine Menschenrettung über Rettungsgeräte der Feuerwehr durchgeführt werden musste. Obergeschossen auf sich aufmerksam, von denen einige bereits zu springen drohten. Der eigentliche Brandherd lag zu diesem Zeitpunkt noch auf der Gebäuderückseite im Bereich des Hauseingangs. In der Nacht vom 21. auf den 22. April 2015 kam es im Innenstadtbereich der Stadt Lippstadt zu einem Brandereignis im Bereich eines mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses. Beim Eintreffen der ersten Kräfte machten sich an der Gebäudevorderseite bereits mehrere Personen an Fenstern in den Bei dem Brandobjekt handelte es sich um ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus in Fachwerkbauweise in der Bahnhofstraße, welche im Innenstadtbereich der Stadt Lippstadt liegt. Hierbei ist anzumerken, dass in der Innenstadt von Lippstadt noch eine große Anzahl von Brandobjekt Einsatzberiche Fachwerkhäusern sowie Altbauten vorzufinden sind. So befinden sich etwa 400 Baudenkmäler im gesamten Stadtgebiet. Die Bahnhofstraße selber ist eine als Einbahnstraße ausgeführte Wohnund Geschäftsstraße mit zum Teil geschlossener Bauweise. Der Straßenabschnitt, der das Brandobjekt beinhaltet, befindet sich im Einmündungsbereich Cappelstraße sowie Hospitalstraße. Weiterhin grenzt das Gebäude im östlichen Bereich an eine alte Industriestraße, die ein brachliegendes Bahngelände erschließt. Somit kann die Zuwegung des Gebäudes als gut bezeichnet werden. Das Brandobjekt selber hatte drei Vollgeschosse mit einem Walmdach und teilweise ausgebautem Dachraum. Die horizontale Abtrennung innerhalb des Gebäudes stellten Holzdecken dar, die eine Lehm-Strohfüllung aufwiesen. Die Fassade des Gebäudes bestand teilweise aus brennbaren Materialien, was vermutlich auch ursächlich für die rasante Brandausbreitung war. Die Längsseite des Gebäudes grenzte dabei unmittelbar an den Bürgersteig der Bahnhofstraße an. Im südlichen Bereich grenzte das L-förmige Gebäude in Teilbereichen direkt an ein Nachbarhaus an. Hier war allerdings eine Gebäudeabschlusswand gegeben, die unter anderem im Einsatzverlauf auch die weitere Brandausbreitung auf das Nachbargebäude verhinderte. Im Erdgeschoss des Gebäudes befanden sich auf der gesamten Grundfläche zwei Ladenlokale mit entsprechenden Räumlichkeiten. Die Zugänge zu beiden Ladenlokalen waren direkt über die Bahnhofstraße gegeben. Bei den beiden Lokalen handelte es sich mit Blick auf die Gebäudefront linkseitig um ein kleines Ladengeschäft sowie rechtseitig um einen Friseursalon. Beide Nutzungseinheiten wiesen dabei mehrere Abstellbzw. Lagerräume zur Gebäuderückseite auf. Beide Ladenlokale waren zum Zeitpunkt des Einsatzes geschlossen. Im ersten sowie zweiten Obergeschoss des Gebäudes befanden sich insgesamt vier Nutzungseinheiten, welche alle als Wohnungen dienten. Diese Wohnungen waren alle an einen gemeinsamen Treppenraum angebunden. Der Treppenraum verfügte aber weder über Fenster noch Rauch- und Wärmeabzug zur Möglichkeit der Rauchabführung. Die Treppe des Treppenraumes sowie die Türen zu den einzelnen Wohnungen bestanden aus Holz. Einsatzverlauf In den frühen Morgenstunden des 22.04.2015 gegen 02.29 Uhr wurde der Kreisleitstelle in Soest ein Brand im Eingangsbereich eines Wohn- und Geschäftshauses in der Bahnhofstraße in Lippstadt gemeldet. Aufgrund des Meldebildes wählte der diensthabende Leitstellendisponent das Einsatzstichwort „Brand 2“ und ergänzte dieses mit der Klartextmeldung „Personen im Gebäude“. Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung der Freiwilligen Feuerwehr Lippstadt wurden daraufhin die hauptamtliche Wachbereitschaft, der zuständige Löschzug 1 sowie die Informations- und Kommunikationsgruppe um 02:30 Uhr alarmiert. Darüber hinaus wurden ein Rettungstransportwagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuerwehr Lippstadt sowie die Polizei zeitgleich zur Einsatzstelle entsandt. Bei dem Eintreffen der hauptamtlichen Wachbereitschaft brannte die aus einer Holzverschalung und Bitumenschindeln bestehende Fassadenbekleidung im Bereich des rückwärtigen Hauseingangs des Gebäudes vom Erdgeschoss bis zum Drempel des Dachstuhls. Das Brandverhalten der Fassade erwies sich dabei als brennend abtropfend unter hoher Energiefreisetzung. Durch eine direkte Brandbeaufschlagung war die Glaseinfassung der Hauseingangstür bereits beschädigt und der Treppenraum zu diesem Zeitpunkt schon stark verraucht. An der Vorderseite des Gebäudes im ersten Obergeschoss drang zu diesem Zeitpunkt bereits massiv Brandrauch aus einem geöffneten Fenster der linkseitigen Wohnung. Hier drohten zwei Bewohner damit, auf die Bahnhofstraße zu springen, welche durch eine gezielte Ansprache seitens der Einsatzkräfte aber hiervon abgehalten werden konnten. Insgesamt befanden sich zu diesem Zeitpunkt vier Personen an geöffneten Fenstern zur Bahnhofstraße hin, denen der Fluchtweg durch den Treppenraum abgeschnitten war. 15 16 Einsatzberichte Aufgrund dieses Erkundungsergebnisses wurde der aus einem Dreiertrupp bestehende Angriffstrupp der Wachbereitschaft umgehend unter Atemschutz mit einem C-Hohlstrahlrohr zur Menschenrettung über den Treppenraum eingesetzt. Parallel dazu wurde an der Gebäudevorderseite mittels Drehleiter ebenfalls die Menschenrettung eingeleitet. Der Angriffstrupp des ersten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs musste zur Eigensicherung dabei im Außenbereich zunächst eine Brandbekämpfung einleiten, da aufgrund der Brandintensität anders kein gesichertes Vorgehen in den Treppenraum möglich gewesen wäre. wesentlich höheren Fensterbrüstung des Dachflächenfensters von mehr als 1,20 m (entgegen der Bauordnung NRW) gelang es der Feuerwehrkraft im Rettungskorb des Hubrettungsgerätes nur mit großem Kraftaufwand sowie unter eigener Mithilfe der zu rettenden Frau, den erheblichen Höhenunterschied zwischen Fußbodenoberkante und Brüstung des Dachflächenfensters zu überwinden. Eine Rettung über eine tragbare Leiter wäre hier aus Sicht des Verfassers nicht möglich gewesen. Da die eingesetzte Drehleiter über einen Gelenkarm im obersten Leiterteil verfügt, konnte das betreffende Dachflächenfenster nach der erfolgten Umsetzung des Hubrettungsgerätes ohne Probleme von oben angefahren werden. Nach Melderegisterauskunft der Kreispolizeibehörde Soest waren sieben Personen in dem vom Brand betroffenen Objekt gemeldet, wovon insgesamt fünf Personen in der Frühphase des Einsatzes durch die Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden konnten. Da zu diesem Zeitpunkt der Aufenthaltsort von zwei Bewohnern einer Wohnung im zweiten Obergeschoss nicht geklärt werden konnte, wurde die Menschenrettung im Innenangriff durch mehrere Trupps zeitgleich massiv vorgetragen. Durch die dynamische Entwicklung des Einsatzgeschehens wurde zur Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von Einsatzkräften durch den Einsatzleiter auf das Einsatzstichwort „Brand 3“ erhöht sowie die zweite Drehleiter der Feuerwehr Lippstadt nachalarmiert. Parallel hierzu wurde für den Rettungsdienst das Einsatzstichwort „MANV I“ gemäß MANV-Konzept des Kreises Soest ausgelöst. Massives Brandgeschehen im Bereich des Hauseinganges, mit deutlich zuerkennenden Flammenlängung an der Fassade. Während der laufenden Rettung über die Drehleiter an der Gebäudevorderseite machte sich zudem eine weibliche Person an der östlichen Gebäudeseite im Bereich eines Dachflächenfensters bemerkbar. Da das Dachflächenfenster nicht ohne weiteres durch die zu diesem Zeitpunkt einzige Drehleiter an der Einsatzstelle angeleitert werden konnte, war die Fahrzeugbesatzung gezwungen, das Hubrettungsgerät umzusetzen. Aufgrund der Zu diesem Zeitpunkt hatte der Brand aufgrund einer durch direkte Flammenbeaufschlagung geplatzten Fensterscheibe im zweiten Obergeschoss auf der Gebäuderückseite bereits auf einen Raum in diesem Geschoss sowie den darüber liegenden Dachstuhl übergegriffen. Hierdurch entwickelte das Brandgeschehen weitere Dynamik, so dass innerhalb kürzester Zeit die Dachhaut auf einer größeren Fläche durchbrannte. Durch den sich sehr rasant entwickelnden Dachstuhlbrand kam es zu Teileinstürzen der Deckenkonstruktion innerhalb des Gebäudes, worauf der Innenangriff Einsatzberichte aufgrund des teilweise nicht mehr kalkulierbaren Risikos für die hier vorgehenden Trupps zeitweise abgebrochen werden musste. Zu diesem Zeitpunkt galten weiterhin zwei Personen einer Wohnung im zweiten Obergeschoss als vermisst. Durch die Stichworterhöhung auf „Brand 3“ waren nun insgesamt drei Löschzüge, die hauptamtliche Wachbereitschaft sowie der A- und B-Dienst der Feuerwehr Lippstadt mit insgesamt etwa 80 Einsatzkräften an der Einsatzstelle tätig. Rettungsdienstliche Maßnahmen Aufgrund der Tatsache, dass unmittelbar nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits mehrere Personen an den Fenstern des Gebäudes sichtbar waren, welche zum Teil bereits mit Rauch beaufschlagt wurden, entschied sich der Einsatzleiter für die Auslösung des Einsatzstichwortes „MANV 1“ im Bereich des Rettungsdienstes. Ab diesem Zeitpunkt wurde ein Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ gebildet, der im weiteren Einsatzverlauf durch den bestellten Organisatorischen Leiter Rettungsdienst sowie des Leitenden Notarztes des Kreises Soest geführt wurde. Durch die Maßnahme der Alarmstufenerhöhung im Bereich des Rettungsdienstes entsandte die Kreisleitstelle zusätzlich zum initial alarmierten Rettungstransportwagen sowie Notarzteinsatzfahrzeug, drei weitere Rettungstransportwagen sowie den Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und Leitenden Notarzt. Diese weiteren Rettungsmittel wurden von der Feuer- und Rettungswache Lippstadt sowie von umliegenden Rettungswachen im Kreisgebiet der Einsatzstelle zugeführt. Nach erfolgter Sichtung durch den Leitenden Notarzt mussten lediglich zwei der insgesamt fünf in Sicherheit gebrachten Personen mit dem Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation in ein umliegendes Krankenhaus transportiert werden. Die Anzahl der Einsatzkräfte sowie die Einsatzmittel im Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ konnten daher relativ schnell wieder reduziert werden. Die Unterbringung sowie Betreuung der weiteren geretteten Bewohner wurde durch den Bereitschaftsdienst der Ordnungsbehörde auf Veranlassung der Einsatzleitung sichergestellt. Ersichtliche starke Brandzehrung im direkten Zugangsbereich des Treppenraumes bis hinauf zum Dachstuhl des Objektes. Weiterer Einsatzverlauf Der Einsatz sorgte für ein größeres Medieninteresse, so dass sich neben dem örtlichen Lokalsender und Printmedien auch mehrere überregionale Medienvertreter an der Einsatzstelle einfanden. Die Pressebetreuung erfolgte daher während der gesamten Einsatzphase unmittelbar vor Ort durch einen Beamten des gehobenen Dienstes der Feuerwehr. Bei der Pressearbeit wurde sich mehrmals mit der Kreispolizeibehörde abgestimmt, um permanent die vorhandenen Informationen abzugleichen. 17 18 Einsatzberichte Da die Gebäudesubstanz durch das zur Brandbekämpfung eingesetzte Löschwasser immer weiter beeinträchtigt wurde, sowie um eine weitere Eigengefährdung für die Einsatzkräfte auszuschließen, wurde die gesamte Energieversorgung (Strom, Gas und Wasser) für das Brandobjekt vom zuständigen Energieversorger vom allgemeinen Versorgungsnetz getrennt. Um auf mögliche Paralleleinsätze, insbesondere im Innenstadtbereich sowie den umliegenden Industrie- sowie Gewerbegebieten entsprechend adäquat reagieren zu können, besetzte eine weitere ehrenamtliche Einheit eines Außenlöschzuges in Gruppenstärke die verwaiste Feuer- und Rettungswache. Zur Brandbekämpfung kamen zu diesem Zeitpunkt im Außenangriff mehrere C-Hohlstrahlrohre, ein B-Rohr, ein Wenderohr über eine Drehleiter sowie ein C-Hohlstrahlrohr über die zwischenzeitlich eingetroffene zweite Drehleiter zum Einsatz. Die Räumlichkeiten wurden von außen über die Wohnungsfenster durch das Aufstellen von tragba- Nachlöscharbeiten sowie Aufräumarbeiten an der Einsatzstelle. ren Leitern an der rückwärtigen Gebäudeseite und über eine Drehleiter an der Gebäudevorderseite, nach den beiden noch vermissten Bewohner aus dem Dachgeschoss abgesucht. Dabei konnte ein Haustier aus dem zweiten Obergeschoss gerettet werden. Das Kleintier konnte nach tierärztlicher Untersuchung einem örtlichem Tierheim zugeführt werden. Durch die greifenden Brandbekämpfungsmaßnahmen konnte im weiteren Einsatzverlauf der Treppenraum des Gebäudes wieder begangen und somit die Suche nach den beiden vermissten Bewohnern hierüber fortgesetzt werden. Letztendlich stellte sich glücklicherweise dabei heraus, dass sich keine weiteren Personen in dem Brandobjekt befanden. Um eine an das Brandobjekt angrenzende Tanzschule zu kontrollieren, wurde der Betreiber zur Einsatzstelle gebeten. Nach dessen Eintreffen und nach Öffnen der Eingangstür konnte hierin schon Einsatzberichte 19 Links: Da Teile des Gebäudes einsturzgefährdet waren, konnte zeitweise nur ein Außenangriff durchgeführt werden. Unten: Ausmaß der Zerstörung, der vollständig ausgebrannte Dachstuhl. Aus dem linken noch zuerkennenden Dachflächenfenster wurde eine weibliche Person gerettet. im Eingangsbereich Brandgeruch wahrgenommen werden. Daraufhin wurden zwei Trupps unter Atemschutz zur Kontrolle der Räumlichkeiten eingesetzt. Es konnte hierbei festgestellt werden, dass sich der Brandgeruch durch die Zuluft der Lüftungsanlage der Tanzschule im Gebäude verbreitet hatte. Die Lüftungsanlage wurde daraufhin abgeschaltet. Eine Kontrolle aller an das Brandobjekt angrenzenden Räumlichkeiten, auch mittels der Wärmebildkamera, führte zu keinen weiteren Feststellungen einer möglichen Brandausbreitung. Etwa dreieinhalb Stunden nach Einsatzbeginn war der Brand soweit unter Kontrolle, dass lediglich noch Nachlöscharbeiten durchgeführt werden mussten. Diese erforderlichen Nachlöscharbeiten wurden über eine Drehleiter und im rückwärtigen Bereich über Steckleitern durchgeführt. Zugleich erfolgte die Beseitigung einiger Gefahrenstelle im Dachbereich. Hier drohte der Absturz von Bauteilen und lose Dachziegel rund um das Brandgebäude. Bis um 11.16 Uhr verblieb eine Brandwache vor Ort, welche die abschließende Rückmeldung „Feuer aus“ geben konnte. Das nachgeforderte Bauordnungsamt der Stadt Lippstadt kam nach Beurteilung des Gebäudezustandes zu der Entscheidung, dass das Gebäude aufgrund des Brandschadens nicht mehr betreten werden darf. Durch die Einsatzkräfte der Polizei erfolgte die Beschlagnahmung der Einsatzstelle zwecks Brandursachenermittlung durch die Kriminalpolizei. Die Einsatzstelle wurde an den Eigentümer des Gebäudes übergeben und zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Bauzaun abgesichert. Zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung konnten seitens der Kreispolizeibehörde noch keine Angaben zur Brandursache gemacht werden. Bericht: BOI Heinz Schmitz, BA Christian Meyer Freiw. Feuerwehr Lippstadt Fotos: Kreispolizeibehörde Soest, Freiw. Feuerwehr Lippstadt 20 Aktuelles Bewährungsprobe in 50 Meter Höhe An zwei Wochenenden im April fand ein Lehrgang zur Absturzsicherung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geseke statt. Acht Feuerwehrangehörige konnten dabei erfolgreich ausgebildet werden. Dabei mussten sich die Teilnehmer zunächst den theoretischen Lerninhalten wie Anwendungsgrundlagen in der Absturzsicherung, der Gerätekunde für Auffanggurte und Seile, der Gerätekunde für Bandschlingen und Karabiner sowie den Knoten und Stichen aus- bzw. fortbilden lassen. Nachdem dann auch durch das Ausbilderteam um Hauptbrandmeister Stephan Kemper, Unterbrandmeister Jürgen Fromme und Unterbrandmeister Manuel Auster die Absturzsicherungssätze vorgestellt wurden, konnte es in die Höhe gehen. „Die richtige Handhabung der Absturzsicherungsgeschirre, welche es ermöglichen, dass der Retter sich sicher anleinen kann, und das notwendige Wissen, wie man sich in den verschiedenen Höhen zu verhalten hat, ist enorm wichtig“, erklärte Jürgen Fromme, um den Teilnehmern zu verdeutlichen, dass jeder Griff im Falle einer Rettung sitzen muss. Daher stand im Lehrgang auch in den praktischen Übungen – hierbei auch in Höhen bis zu 50 Metern – immer wieder das Retten von Personen sowie das Selbstretten auf dem Plan. Insbesondere der richtige Umgang mit der Schleifkorbtrage, mit der Verletzte aus Höhen und/oder Tiefen gerettet werden können, muss bestens bekannt sein, damit die Personen schnell aus einer Gefahrenlage befreit werden können. Das Ausbilderteam bildete die Kameraden gut aus, sodass die schriftliche und auch die praktische Prüfung von allen Kameraden mit Erfolg abgelegt werden konnte. In der Absturzsicherung sind nun geschult: Maike Wolff, Mathias Döring, Daniel Schiffmann, David Voß (alle Löschzug Geseke), Markus Deiters, Benedict Marks, Andre Schürer und Karsten Seidel (alle Löschzug Störmede). Bericht & Foto: Michael Menke Freiw. Feuerwehr Geseke Aktuelles Atemschutztafel Freiwillige Feuerwehr Lippetal In der Vergangenheit hatte die Feuerwehr Lippetal das Problem, dass die Atemschutztaug-lichkeit von Feuerwehrkameraden/innen zwar nachgehalten, aber nicht einheitlich und ganzheitlich betrachtet wurde. Gemäß Feuerwehrdienstvorschrift 7 (Atemschutz) ist zunächst einmal jeder Atemschutzgeräteträger selbst für seine Atemschutztauglichkeit und die zu beachtenden Fristen verantwortlich. Einmal im Jahr wurde dazu in Lippetal zentral eine G26-3-Untersuchung durchgeführt, die Strecke einmal im Jahr begangen und in den jeweiligen Einheiten die theoretische Einweisung in die Atemschutztätigkeiten durchgeführt. Jeder Atemschutzgeräteträger hat dafür auch extra ein Atemschutzheft, in dem alle relevanten Daten erfasst werden. Um die Tauglichkeit noch transparenter und effektiver zu überwachen, wurde Ende 2014 auf Basis eine Entwurfs des Löschzugs Oestinghausen für jede Einheit eine Atemschutztafel angeschafft, die in allen Feuerwehrgerätehäusern gut sichtbar angebracht ist. Diese stellt alle, für die Tauglichkeit relevanten, Daten in Fristformat dar und wird ausschließlich von den Atemschutzgerätewarten der Einheiten geführt und aktualisiert. Es wurden grüne, gelbe und rote Magneten angeschafft, die quasi durch eine Art Ampelstellung die Atemschutztauglichkeit signalisieren. Die Handhabung der Magnete hinsichtlich der Farben (wann wird ein Kamerad/ eine Kameradin bspw. auf „gelb“ gesetzt) wurde den Einheiten frei überlassen. Die Erfahrungen mit der Tafel sind durchweg positiv. Die Kameraden/innen setzen sich mehr mit dem Thema Atemschutz auseinander. Einheitsführer sowie Übungsleiter haben eine direkte Übersicht der Kameraden und deren Fristen. Sie können so für Übungen und Einsätze effektiv koordinieren und planen. Die Feuerwehr Lippetal konnte durch diese kleine Anschaffung (Kosten liegen insgesamt bei rd. 150 € pro Stück inkl. Zubehör) die Anzahl der tauglichen Atemschutzgeräteträger spürbar erhöhen. Bericht: Daniel Poscher, GBI Meinhard Reinecke Freiw. Feuerwehr Lippetal Fotos: Dirk Behrens 21 22 Aktuelles Übungstag des Löschzuges 1 der Feuerwehr Lippstadt Training für den Ernstfall ein voller Erfolg Ein Feueralarm in der Schule, ein schwerer Verkehrsunfall mit neun Verletzten, ein brennender LKW mit eingeklemmter Person und ein Gefahrgutunfall in einem Gewerbebetrieb. Den Kräften des Löschzuges 1 bleibt an diesem Samstag nichts erspart. Das komplette Wissen und das Können der Kräfte standen bei den sehr umfangreichen und hochkarätigen Übungen auf dem Prüfstand. Mit einem Übungstag hat der Löschzug der Kernstadt am Samstag von der Technischen Hilfe bei Verkehrsunfällen, über die Maßnahmen bei Brandeinsätzen bis hin zum Einsatz bei Gefahrgutunfällen seine Fertigkeiten und Kenntnisse erweitert. Rund 71 Aktive, von Schulkindern, über Mimen der DLRG Ortsgruppe Benninghausen bis hin zu den Helfern für die Seele (Psychosoziale Notfallversorgung) und den Aktiven der Alters und Ehrenabteilung der Feuerwehr (Verpflegung) waren an der bisher größten Übung des Kernstadtzuges beteiligt. Unterstützung kam von den Lippstädter Maltesern und den Löschgruppen aus Dedinghausen, Bökenförde und Lipperode, der IuK Einheit (Führungsunterstützung) und dem Ausbilderteam der Wehr, die als Beobachter den Einsatz der Kräfte beurteilten und nach jeder Übung in einer Kritik die möglichen Lösungen erörterten. Aufgeregt warten Janis (9 Jahre) und Linus Brökelmann (5 Jahre) gemeinsam mit ihren sieben Schulkameraden auf ihren Einsatz. Zusammen mit ihrer Lehrerin Jessica Harbich und mit Hilfe von Birgit Kempkensteffen spielen die 9 Kinder gemeinsam mit drei Darstellerinnen aus der DLRG Benninghausen eine Hauptrolle in gleich zwei Übungen der Feuerwehr und proben die richtige Evakuierung aus der Josefschule und haben sichtlich Spaß dabei. Die Feuerwehr rückt gleich mit einem Großaufgebot an und beginnen in den Klassenräumen sofort mit der Suche nach dem vermissten Hausmeister und der Brandbekämpfung. Während die Verletzten durch die Malteser versorgt werden, kümmern sich die Helfer für die Seele um die unter Schock stehenden anderen Übungsteilnehmer. Für Action wird hierbei durch die perfekt geschminkten Mimen der DLRG Ortsgruppe Benninghausen gesorgt. Seit Anfang Dezember hatten die Organisatoren Björn Parl, Martin Nikolic, Bert Schulz und Roland Kempkensteffen, diesen Übungstag in allen Einzelheiten vorbereitet und geplant. Wertvolle Unterstützung kam dabei von der Fami- Aktuelles lie Knepper, die für die Abschlussübung ihr Firmengelände und zudem einen Lkw zum Zerschneiden für ein Rettungseinsatz zur Verfügung stellte. Gleich drei Pkw stellte die Firma Krüger aus Anröchte für die Übung zur Verfügung. Hilfe kam auch von den Löschgruppen aus Dedinghausen, Bökenförde und Lipperode, die die vier Übungen tatkräftig unterstützten. die Sicherheit bei den Arbeiten an der Einsatzstelle massiv verbessern. Das hier ist mit die Stunde unserer Führungskräfte, die hier die Möglichkeit haben, die auf der Landesfeuerwehrschule in Münster erlernten Kenntnisse bei einer Übung zu trainieren. Und so wechselte nicht nur die Mannschaft bei jeder Übung die Aufgaben, auch die Führungskräfte wurden bei jeder Übung neu benannt. „Wir absolvieren hier das intensivste Training, das die Feuerwehr in Lippstadt zu bieten hat. Dabei vermitteln wir Kenntnisse, überprüfen den Ausbildungstand, fördern die Zusammenarbeit mit den Maltesern und der Psychosozialen Notfallversorgung (Helfer für die Seele) und pflegen zudem die Kameradschaft in der Feuerwehr“ bringt der stv. Wehrführer Reinhard Falkenstein, der gemeinsam mit dem Stv. Wehrführer Guido Pfahlberg, das Vorgehen der Kräfte beobachtete, den Sinn des Ausbildungstages auf den Punkt. Falkenstein dankte den vier Organisatoren für die wie er sagte,“ Vor- Es sind Bilder die man nicht in der Realität erleben möchte, drei PKW sind zusammen gestoßen, einer „brennt“, ein weiterer liegt auf der Seite. Neun Menschen sind im PKW eingeklemmt oder irren verletzt in der Umgebung umher. Für Hochspannung sorgt zudem ein an der Unfallstelle befindlicher Kindersitz und auch ein beim Unfall entlaufener Hund hält die Rettungskräfte von Feuerwehr und Malteser in Atem. Eine von vier Übungen des Übungstages, bei der die Aktiven des Löschzuges 1 der Kernstadt, ihr Können vor dem Ausbilderteam der Lippstädter Feuerwehr unter Beweis stellen müssen. bereitung der hochkarätigen und sehr komplexen Übungslagen und den Firmen für deren Hilfe, den Aktiven von Feuerwehr, DLRG und Maltesern sowie den Helfern für die Seele für ihren erstklassigen Einsatz “. Die Erfahrung der letzten acht Jahre hat gelehrt, so Falkenstein, dass diese investierten Stunden sowohl den Kenntnisstand der Helfer, wie auch Gemeinsam mit den Maltesern, die bei den Übungen den Part des Rettungsdienstes übernommen haben, werden die Fahrzeuge gesichert, die Verletzten versorgt und im Anschluss von der Wehr mit technischen Geräten patientengerecht aus den Fahrzeugen befreit. Ein weiterer Alarm führt die Kräfte zum Ostendorf Gymnasium. Hier hat ein Brandmelder ausgelöst und die Wehr alarmiert. Gerade im Bereich der Brandmeldeanlagen gibt es viele Dinge, die unsere Einsatzkräfte beachten müssen, erklärt der stv. Zugführer Bert Schulz diese Übung. Viel Zeit zum Entspannen bleibt den Kräften nicht, denn schon wieder wird ein neuer Alarm ausgelöst. Mit der Meldung: „Ein Müllfahrzeug brennt, eine Person ist noch eingeklemmt, das Feuer breitet sich aus“ wird die Wehr zur Abschlussübung auf das Gelände der Firma Knepper gerufen. Direkt bei 23 24 Aktuelles die Versorgung der Verletzten mit anderen Kräften weitergeführt werden. Inzwischen wird im weiträumig abgesperrten Gefahrgutbereich durch Ersteinsatzkräfte mit einer Crashrettung ein rund 70 kg schwerer Dummy unter Atemschutz aus der Gefahrenlage befreit, während weitere Speziallisten eine Notdekontamination errichten. Ausgestattet mit CSA Schutzanzügen gelingt es dann den ABC-Spezialkräften des Kernstadtzuges den Stoff und die damit verbundenen Gefahren zu erkennen, zu neutralisieren und im Anschluss auch diese Lage erfolgreich zu bewältigen. Eintreffen hält ein völlig verwirrter und verrußter Mitarbeiter der Firma die Wehrmänner in Atem. Die Enge des Raumes fordert die Führung zusätzlich, nach und nach werden durch die Einsatzleitung die benötigten Fahrzeuge auf den Hof beordert und in ihre Positionen befohlen. Während die Rettungskräfte die ersten Maßnahmen treffen um den Brand zu bekämpfen und gleichzeitig Vorbereitungen treffen um die eingeschlossene Person aus dem brennenden LKW zu befreien, verlegen weitere Wehrmänner mit hundertfach geübten Handgriffe mehrere hundert Meter an Schlauchleitungen. Gleichzeitig müssen die Führungskräfte innerhalb kürzester Zeit alle Gefahren erkennen und ihre Kräfte bestmöglich einsetzen. Probleme bereiten zahlreiche Mitarbeiter der Firma, die bei den Löschversuchen sich Verbrennungen zugezogen und Rauchgas inhaliert haben. Die durch den gemeinsamen Einsatz von Maltesern und Feuerwehr schon geklärte Lage eskaliert als in einer weiteren Halle ein Gefahrgutunfall gemeldet wird. Nun folgt die wohl schwierigste Aufgabe des Tages. „Aus dem laufenden Einsatz müssen die Führungskräfte jetzt die erfahrenen Spezialkräfte des ABC-Zuges herauslösen und in den neuen Einsatz schicken“, informiert Organisator Björn Parl. Gleichzeitig muss der Brandeinsatz am LKW und die Rettung mit Hilfe einer Rettungsplattform und „Die bei den Übungen gewonnen Erkenntnisse werden wir in den Ausbildungsplan der Wehr einfließen lassen. Die Übungsziele, wie Zusammenarbeit, Funkkommunikation, Abschnittstrennung, Einhaltung der UVV, sowie die Vermittlung von zusätzlichen Kenntnissen und Fertigkeiten wurden vollständig erreicht“, so Übungsorganisator und Zugführer Roland Kempensteffen. Für die sichtlich begeisterten Wehrmänner bot die Übung alle Facetten der Feuerwehrarbeit. Sie dankten dem Organisationsteam mit lang andauernden Beifall für ihre Arbeit. Bericht: Dieter Dreier Freiw. Feuerwehr Lippstadt Fotos: Dieter Dreier , Christian Dicke Freiw. Feuerwehr Lippstadt Kolumnentitel Entdecken Sie mehr Unterschiede auf sparkasse.de 25 Neue Drehleiter DLA (K) 23-12 für die Feuerwehr Soest Gelenkarm eröffnet neue Dimension an Wendigkeit und Flexibilität Handgusen 27 28 Technik Am 01. Mai 2015 wurde die neue Drehleiter der Feuerwehr Soest im Rahmen des Tages der offenen Tür übergeben. Der nachfolgende Artikel soll die einzelnen Stufen von der Planung bis zur Inbetriebnahme und die taktischen Möglichkeiten und die technischen Daten des Fahrzeuges darstellen. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme Mit der Erstellung des Brandschutzbedarfsplanes für den Zeitraum 2010 bis 2015 erfolgte die Grundsteinlegung zur Beschaffung einer neuen Drehleiter. Ursprünglich geplant für das Jahr 2012 musste die Leiter aus finanztechnischen Gründen in die Beschaffungsjahre 2014/2015 verschoben werden. Welche Auswirkungen dies auf die konkrete Beschaffung im Jahre 2014 haben würde, lies sich damals noch nicht ableiten. Im Jahre 2013 erfolgten die ersten Besprechungen der Arbeitsgruppe Technik mit der groben Zielsetzung für die Neubeschaffung. Die Drehleiter sollte folgende Rahmenbedingungen erfüllen: »» Fahrgestell mit Automatikgetriebe und Hinterachszusatzlenkung »» Zulässiges Gesamtgewicht orientiert an der Belastbarkeit von Feuerwehrzufahrten, aber auch geeignet zur Aufnahme der feuerwehrtechnischen Beladung »» Fünfteiliger Leiterpark mit Gelenkteil »» Ausreichender Platz im Fahrerhaus zur Aufnahme von zwei Atemschutzsitzplätzen »» Euro-V-Motor Nach einer ersten Markterkundung wurden die Parameter konkretisiert, daraus wurde dann das Leistungsverzeichnis entwickelt. Die Leistungsanforderungen konnten die gängigen Hersteller von Drehleitern alle erfüllen, so dass zur weiteren Orientierung Vorführungen vor Ort, also auch in der engen Innenstadt von Soest, durchgeführt wurden. Im Zuge der Vorführungen fand auch ein Vergleich zwischen Drehleiter und Teleskopmastbühne statt. Die Rückmeldungen der Fahrgestellund Leiterhersteller zum weiteren Beschaffungsvorgang ergaben nun ein zusätzliches Problem. Die Einführung der Euro-VI-Motoren war soweit fortge- schritten, dass die Beschaffung eines Fahrgestells mit Euro-V nur noch mit einer Einzelausnahmegenehmigung der Bezirksregierung möglich war, das heißt, es musste nun geklärt werden, ob noch ein geeignetes Fahrgestell mit Euro-V-Motor bei einem der Aufbauhersteller zur Verfügung stand. Dies war bei der Fa. Magirus der Fall, dort befand sich ein fertiges Drehleiterfahrgestell Mercedes Benz Econic, das alle Parameter der Planung erfüllte. Die Fa. Magirus erhielt später auch den Zuschlag für den Drehleiteraufbau. Nach mehreren Planungsgesprächen konnte das Fahrzeug bereits im Dezember 2014 durch das Technische Kompetenzzentrum des Instituts der Feuerwehr abgenommen werden. Danach erfolgte noch der Umbau der Beifahrertür zugunsten eines verbesserten Ein-und Ausstiegs für die Atemschutzgeräteträger. Im Februar wurden im Werk in Ulm drei Personen als Multiplikatoren in die Leiter eingewiesen, so dass das Fahrzeug am 20.02.2015 als Überraschung für die Einsatzkräfte pünktlich zur Jahresdienstbesprechung vor der Tür stand. Aus- und Fortbildung Zunächst sind alle Drehleitermaschinisten durch die Multiplikatoren in die wesentlichen Eigenschaften des Fahrzeuges eingewiesen worden. Dazu gehörten auch unzählige Fahrten mit und ohne Hinterachszusatzlenkung in der Soester Altstadt. Die erweiterte Schulung führte ein Vertreter der Herstellerfirma im Rahmen einer dreitägigen Maßnahme durch. Dabei wurden die technischen Eigenschaften vertieft, die Grenzbereiche des Leiterbetriebs aufgezeigt und insbesondere die Notfunktionen geübt. Alle Einsatzkräfte der Innenstadtzüge müssen im Rahmen der Grundausbildung auch einen Korbsteuerlehrgang absolvieren. Insofern war im Zuge der Inbetriebnahme der neuen Drehleiter Nachschulungsbedarf mit einem beträchtlichen Stundenanteil. Abschließend wurde in den vier Meldergruppen intern eine Vertiefungsschulung auf die Anbauteile und Einsatzmöglichkeiten durchgeführt. Für September 2015 ist für alle Drehleitermaschinisten eine Taktikschulung durch einen Ausbilder der Fa. Magirus geplant. Die laufende Einzelausbildung erfolgt kontinuierlich weiter, das heißt nach Technik Voranmeldung können die DL-Maschinisten das Fahrzeug jederzeit nutzen, um ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu verbessern. Erweiterung der taktischen Möglichkeiten Im Gegensatz zum Vorgängerfahrzeug (Magirus DLK 23-12 CC) erweitern sich die taktischen Möglichkeiten beträchtlich: »» Teleskopierbares Gelenkteil Durch das teleskopierbare Gelenkteil können nunmehr Bereiche angeleitert werden, die bisher nie erreicht werden konnten. Insbesondere zurück liegende Dachgauben gibt es in der historischen Altstadt sehr viele. Auch die Notwendigkeit mit dem Korb im Bedarfsfall hinter einen Dachfirst zu fahren, konnte damit erfüllt werden. »» Hinterachszusatzlenkung Die engen Straßen der Kernstadt erfordern eine hohe Beweglichkeit der Feuerwehrfahrzeuge. Mit der HZL sind Straßenzüge zu erreichen, die sonst nur mit sehr viel Rangieraufwand befahrbar waren. »» Korb mit 400 kg Korbbelastung Durch den großen Korb ist das mehrmalige Anleitern an ein Fenster nur noch vereinzelt notwendig. Die Rettungsraten lassen sich damit deutlich erhöhen, so dass die Brückenfunktion der Leiter nur noch in absoluten Ausnahmefällen notwendig wird. Zudem kann ein Angriffstrupp mit der im Korb verlasteten Ausrüstung einen Innenangriff durchführen und hat dazu genügend Bewegungsfreiheit Der Rettungskorb Magirus RC 400 mit einer Tragkraft 400 kg oder 4 Personen bietet ein komfortables Platzangebot mit erweiteten taktischen Möglichkeiten »» Elektrischer Wasserwerfer Dachstuhlbrände sind aufgrund der engen zusammen hängenden Bebauung eine große Gefahr. Ein schneller Außenangriff mit dem Monitor war trotz geübter Mannschaft im nicht immer möglich. Nunmehr reicht das Ankuppeln des B-Schlauches zur direkten Wasserabgabe über die Leiter aus. »» Schwerlastaufnahme für adipöse Patienten Mit der Schwerlastaufnahme können Patienten bis zu einem Gewicht von 270 kg über den Korb gerettet werden. »» Atemschutz im Fahrerhaus Hierdurch ist ein sofortiges Ausrüsten des Fahrzeugführers mit PA möglich, der sofort die Menschenrettung bzw. Brandbekämpfung über den Korb einleiten kann. »» Soforteinstieg in den Rettungskorb Nach Freigabe durch den Maschinisten kann der Korb per Knopfdruck über das Gelenk direkt vor dem Fahrzeug abgesenkt werden. »» Anbaugeräte Durch die Verwendung von zwei Multifunktionssäulen bzw. Lastösen können wechselnde Anbaugeräte genutzt werden z. B. Safety-Peak zum Abseilen der Höhenretter, Aufnahme für das Flexi-FoamSystem, Aufnahmebrücke für Zusatzscheinwerfer, Lastöse zur Befestigung eines Leuchtballons Power Moon; Sicherungspunkte am Leiterstuhl und Leiterpark für Höhenretter etc. 29 30 Technik Soforteinstieg in den Rettungskorb Nach Freigabe durch den Maschinisten kann der Korb per Knopfdruck über das Gelenk direkt vor dem Fahrzeug abgesenkt werden. Korbbedienstand Alle Funktionen, die am Hauptbedienstand möglich sind, sind auch im Korbsteuerstand berücksichtigt. Hinterachszusatzlenkung Durch die hinzuschaltbare Hinterradzusatzlenkung ist ein Wendekreis von 14,6 m möglich, dies ist besonders in der Soester Altstadt ein Vorteil. Es kann zwischen vier Programmen (Hinterache Verriegelt, Allradlenkung, Diagonallenkung, Elektronische Heckausschwenkunterdrückung) und manueller Bedienung gewählt werden. Bericht: StBI Jürgen Wirth Freiw. Feuerwehr Soest Fotos: Dirk Behrens Technik Technische Daten Bezeichnung des Fahrzeuges: Drehleiter DLA (K) 23-12 Vario GL-T CS (M 32 L-AT) M = Magirus / 32 = 32 m Rettungshöhe / L = Drehleiter / A = Articulated (Gelenkteil) / T = Teleskopgelenkteil Fahrgestell Leitersatz Beladung »» Mercedes Benz Econic 1833, mit »» Leitersatz 5-teilig, 32 m »» Normbeladung DLA(K) 23/12 nach »» »» »» »» »» »» »» Vollluftfederung an Vorder- und Hinterachse Allison Automatikgetriebe mit Retarder Hinterachszusatzlenkung Motorleistung: 243 kW Hubraum: 7.291 cm3 Länge: ca. 10.240 mm Breite: 2.500 mm Höhe: 3.190 mm (mittlere Höhe) das Fahrgestell lässt sich im Bedarfsfall aufgrund der Luftfederung absenken oder anheben »» zulässiges Gesamtgewicht: 18.000 kg »» serienmäßiges Truppfahrerhaus mit der Besatzung 1/2/3 »» zwei Atemschutzsitzplätze Aufbau »» Magirus Brandschutztechnik GmbH Ulm - DLA(K) 23/12 Vario GL-T CS (M 32 L-AT) nach DIN EN 14043 »» Magirus Vario-Abstützung mit Magirus Abstütz-Sicherheits-System ASS® »» variable Abstützbreite 2.400 mm bis 5.200 mm »» Bodenausgleichsmöglichkeit bis zu 700 mm »» alle Abstützungen variabel ausfahrbar Leiterstuhl »» Leiterstuhl mit Niveauregulierung bis zu 10 Grad »» Hauptbedienstand mit LCD-Display und automatisch mitneigendem Maschinistensitz »» Maschinistensitz mit Sitzheizung »» Lagerungsmöglichkeiten für Generator und Flexi-Foam-System am Leiterstuhl »» Atemluftversorgung für Hauptbedienstand (1 PA-Flasche wird mit Trageplatte in Geländer eingehängt) »» Aufrichtwinkel von -17° bis +75° »» Teleskopgelenkteil (GL-T) Länge 3 »» »» »» »» 500 mm, teleskopierbar auf 4 700 mm, abwinkelbar bis zu 75° festverlegte Steigleitung im obersten Leiterteil und Gelenk bis zum Korb Lackierung der Obergurte der Leiterteile in Leuchtgelb 2x LED-Scheinwerfer am Leiterpark Ampelschaltung zum sicheren Besteigen des Leitersatzes Rettungskorb »» Magirus RC 400, Tragkraft 400 kg oder 4 Personen »» Einstiege an den vorderen Korbecken, abklappbare, verschiebbare Einstiegsleiter an der Korbvorderwand »» 2 LED-Scheinwerfer in der Korbvorderwand, 2 drehbare LED-Scheinwerfer links und rechts am Korb, 2 LED-Leuchten am Korbboden »» 2 Multifunktionssäulen, jeweils links und rechts an den Korbecken zur Aufnahme von Lüfter, Wenderohr, Krankentragenlagerung oder Lichtbrücke »» Korbbedienstand mit Farbdisplay »» Gegensprechanlage zwischen Korb- und Hauptbedienstand »» Farbkamera mit LED-Beleuchtung zur Bildübertragung an den Hauptbedienstand »» B-Abgang zur Wasserversorgung für Wenderohr in der Korbvorderwand »» C-Abgang zur Wasserversorgung eines C-Druckschlauches im Korb »» Staukasten für einen C-Druckschlauch 2 m mit C-Hohlstrahlrohr »» Staukasten für einen C-Druckschlauch 15 m »» Lastöse im Korbboden »» Fernsteuerbarer Wasserwerfer an der Korbvorderwand »» Bodensprühdüsen DIN EN 14043 u. a. »» Stromerzeuger: Endress ESE 1308, 13kVA »» Halterung für Flexi-Foam System »» Krankentragenlagerung »» Verkehrsleitkegel »» Euroblitzleuchten »» Rollgliss »» Absturzsicherung »» Rettungsrucksack »» Safety Peak »» Schwerlastaufnahme »» Korbtrage mit Abseilspinne »» Krankentrage »» Beleuchtungssatz »» Sprungretter 25 m »» Motorkettensäge »» Schnittschutzkleidung »» 35 m B-Schlauch als Schlauchpaket im Alukasten am Heck »» Schlauchführungsfenster Besonderheiten »» Leitersatzgeschwindigkeit in 2 Stu- fen schaltbar (schnell, langsam) »» Memory-Funktion (mehrmaliges »» »» »» »» automatisches Anleitern am gleichen Punkt) Automatische Leiterrückholung (bei gesundheitlichen Problemen der Besatzung kann der Korb auf dem gleichen Weg zurück geführt werden, wie beim Hinweg Schachtrettungsfunktion (der Korb der DLK bleibt immer lotrecht über einem festgelegten Punkt, die Funktion lässt sich auch sehr gut an einer Häuserfassade zum Abfahren der Fenster nutzen) Automatische Leiterablage (der Leitersatz wird automatisch auf der Leiterablage abgelegt) Soforteinstieg in den Rettungskorb (nach Freigabe durch den Maschinisten kann der Korb per Knopfdruck direkt vor dem Fahrzeug abgesenkt werden). 31 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“... 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“ Es ist ein Mittwochmorgen im März, es ist kurz nach acht und die Straßen von Denver-Downton sind bereits belebt. Ich treffe mich mit dem Pressesprecher des Fire Department Denver vor der Fire Station 4, der Feuerwache, in welcher der „Tower 4“ stationiert ist. In die Wache selber kommen wir aber nicht, da die Besatzung bereits im Einsatz ist. Lange müssen wir aber nicht warten, da hören wir schon lautes Sirenengeheul in den Straßenschluchten und kurz darauf fährt der Firetruck der Wache vier an uns vorbei. Der Captain zeigt dabei auf die Hallentore der Wache und öffnet eines im Vorbeifahren per Fernbedienung. Wir gehen zusammen in die Feuerwache und warten bei einer netten Unterhaltung auf die Rückkehr der Wachbesatzung. Es dauert nicht lange, da parkt der Engineer (Maschinist) den Tower mit lautem Getöse in der Fahrzeughalle. Kurz darauf werde ich von allen Kollegen der Wache herzlich begrüßt und wir trinken zusammen eine Tasse Kaffee in der Küche. Anschließend wird mir ein Platz auf dem Fahrzeug zugewiesen und das gesamte Wachegebäude gezeigt. Die Fire Station 4 ist ein sogenanntes „Singelhouse“, das heißt, dass hier lediglich nur ein Einsatzfahrzeug stationiert ist, obwohl die Fahrzeughalle über drei Stellplätze verfügt. Neben dem Tower 4 steht weiterhin noch ein zweites Großfahrzeug in der Halle, welches aber nur als Reservefahrzeug für das gesamte Fire Department genutzt wird. Die gesamte Wachbesatzung der Wache besteht ausschließlich aus vier Firefightern, die einen sehr kameradschaftlichen Umgang miteinander pflegen. Wirklich viel Zeit bleibt dafür aber nicht, denn kurz darauf ertönt auch schon die Alarmdurchsage des Dispatchers aus den Lautsprechern der Fire Station. Das Communications-Center alarmiert uns zu einen „Verkehrsunfall Person eingeklemmt“, die weitere Durchsage gibt an, dass es sich um einen Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und einem PKW handelt. Ich muss mich wirklich beeilen meine persönliche Schutzkleidung anzulegen, denn wir rücken wahnsinnig schnell aus. So dauert es keine 30 Sekunden und wir sind mit lautem Getöse unterwegs zum Einsatzort. An der Einsatzstelle eingetroffen, ergibt die erste Erkundung durch den Captain, dass ein PKW von einer Straßenbahn im Bereich der Beifahrerseite erfasst wurde, sich in dem Wagen der verletzte Fahrer befindet, dieser aber nicht eingeklemmt ist. Da bei unserem Eintreffen bereits Engine 1 sowie eine Ambulance vor Ort sind, übernimmt der Angriffstrupp vom Tower 4 die Erkundung des Fahrgastraumes der Straßenbahn. Kurz darauf steht fest, dass hier keine weiteren Verletzten zu beklagen sind. Daraufhin unterstützen wir noch beim Patiententransport und rücken anschließend ein. Tower 4 in der Wache. Die persönliche Schutzausrüstung der Besatzung liegt immer griffbereit in der Nähe des Fahrzeugs. 33 34 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“ Verkehrsunfall zwischen Straßenbahn und PKW. Da der Fahrer des Geländewagens weder eingeklemmt noch eingeschlossen war, musste keine technische Rettung durchgeführt werden. Teamarbeit eines Trupps ist hier besonders wichtig und muss daher regelmäßig trainiert werden. Dabei ist zu sagen, dass die Hauptaufgabe der Besatzung des Towers 4 darin besteht, vermisste Personen in Gebäuden zu suchen. Beim Fire Department Denver ist dieses eine traditionelle Aufgabe der Tower-Besatzungen, wozu sich an Einsatzstellen alle vier Besatzungsmittglieder mit Pressluftatmern ausrüsten können. Nach etwa eineinhalb Stunden schweißtreibendem Trainings melden wir uns wieder „in Service“ und besorgen uns auf der Rückfahrt zur Wache einige Sandwiches für das gemeinsame Mittagessen. Die Wache selber erreichen wir dabei allerdings nicht, denn auf der Rückfahrt werden wir zu einen „Medical-Call“ alarmiert. Nachdem wir wieder in der Wache sind, steht die Überprüfung des Towers an; hierbei werden alle Gerätschaften sowie das Fahrzeug selber nach einer Checkliste überprüft, was etwa eine Stunde dauert. Im Anschluss daran meldet uns der Captain beim Communications-Center für ein Training ab, wozu wir zu einem alten Hallenkomplex fahren, der früher als Lagerhaus genutzt wurde. Die Abmeldung bei der Leitstelle für ein Training ist generell möglich, da gerade in der Innenstadt die Feuerwachen sehr dicht aneinander gelegen sind; die Leitstelle koordiniert hierbei aber, welche Einheiten wann „außer Service“ gehen dürfen. Das Training selber besteht darin, dass wir das gewaltsame Öffnen von Türen üben, wozu ausschließlich ein Halligantool sowie eine Feuerwehraxt zum Einsatz kommen. Weiterhin zeigen die Kollegen mir, wie man Löcher in Leichtbauwände bricht, um sich beispielweise einen Weg zu vermissten Personen zu bahnen. Die Techniken hierbei sind sehr beeindruckend und gerade die Zu den regelmäßigen Arbeiten gehören auch immer wieder Inspektionen des Fahrzeuges sowie der Aggregate. Ein Firefighter trainiert das Vorgehen durch einen vorher hergestellten Durchbruch in einer Leichtbauwand mit angeschlossenem Pressluftatmer. Hinter dem Einsatzstichwort verbirgt sich ein medizinischer Notfall, zu welchen alle Engines, Trucks und Towers des Fire Department Denver standardmäßig alarmiert werden. Die Aufgabe besteht dabei, die Erstversorgung des Patienten sicherzustellen und die Paramedics der Ambulance bei der Patientenversorgung zu unterstützen. An der Einsatzstelle versorgen wir eine hilflose Per- 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“ son auf der Straße und übergeben sie kurz darauf an die Paramedics der Ambulance. Kurz danach sitzen wir alle gemeinsam am Mittagstisch in der Wache und lassen uns die Sandwiches schmecken. Lange währt die Ruhe allerdings nicht, denn schon wieder ertönt eine Alarmdurchsage durch das Wachgebäude und kurz darauf sind wir wieder zu einem Frist-Responder Einsatz unterwegs. Nach diesem Einsatz steht nochmals Unterricht auf der Feuerwache an; die Kollegen zeigen mir auf eindrucksvoller Weise, welche Möglichkeiten sie zur Türöffnung haben. Hierbei lerne ich das Halligan-Tool nicht gleich Halligan-Tool ist. Zum Üben der sogenannten „Force Entry“ haben die Firefighter sich hinter dem Tower 4 in der Fahrzeughalle einen speziellen Türrahmen selber gebaut, der aus zusammengeschweißten Stahlträgern besteht. In diesen Rahmen können sie jede beliebige Tür einspannen bzw. rein schrauben. An diesem Tag stand das Öffnen einer schweren Metalltür an, welche mit einer deutschen Brandschutztür in T30 zu vergleichen war. Aber auch eine solche Tür öffnen die Firefighter im Team in wenigen Minuten mit einem Halligan-Tool und einer Feuerwehraxt oder einem TNT-Tool. Es ist wirklich beeindruckend, welche Möglichkeiten man mit der Kombination der einzelnen Tools hat. Und wieder platzt mitten in den Unterricht ein Alarm. Aus den Lautsprechern ertönt die Stimme des Dispatchers „Medicall-Call“ Schnell packen wir alle Brechwerkzeuge zusammen und verstauen sie in den Geräteräumen und schon sind wir mit dem schweren Truck wieder unterwegs im hektischen Großstadtverkehr zum nächsten Einsatzort. Am Einsatzort angekommen finden wir in einer Appartmentanlage einen älteren Mann vor, der deutlich sichtbar und hörbar Atemnot hat. Die Firefighter versorgen auch diesen Patienten professionell und übergeben ihn anschließend an die Besatzung der Ambulance. Nachdem wir den Einsatz beendet haben, machen die Kollegen für mich noch eine kleine „Sightseeing Tour“ in ihrem Wachgebiet und zeigen mir dabei interessante Straßen und beeindruckende Wolkenkratzer. Wir unterhalten uns dabei die ganze Zeit über Headsets, welche ständig im Fahrzeug getragen werden. Über die Headsets kann man sich im Fahr- Typische Scene an einer Einsatzstelle. Oftmals müssen die Firefighter medizinische Hilfe leisten wobei sie oft eng mit den „Denver Paramedics“ zusammenarbeiten. zeug untereinander verständigen und hört gleichzeitig im Hintergrund den Funkverkehr mit. Plötzlich ruft der Captain „Struktion-Fire“! Über das beim Fahrzeugführer fest eingebaute Toughbook bekommen wir eine Alarmierung des Communications-Centers. Das Einsatzstichwort „Struktion-Fire“ heißt dabei soviel wie Gebäudebrand. Der Engineer macht daraufhin die Sondersignalanlage an und ist jetzt deutlich schneller unterwegs. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle sind bereits andere Einheiten, wie zwei Trucks (Drehleiter), ein Engine (Löschfahrzeug) sowie ein Assistent Chief mit seinem Kommandowagen, vor Ort. Das Gebäude, in dem der Brand gemeldet ist, ist ein Hochhaus und wir gehen gemeinsam in die Lobby, wo bereits ein duzend Firefighter voll ausgerüstet stehen. Aus einem Lüftungsschacht tritt mitten in der Eingangshalle Wasser aus und viele Bewohnen kommen uns auf dem Weg ins Gebäude entgegen. Der Assistent Chief befindet sich ebenfalls im Eingangsbereich des Hochhauses, aber in einem separaten Raum, dem Raum der Brandmelderzentrale. Er erklärt mir die Vorgehensweise und kurz drauf erhalten wir über sein Handfunkgerät eine erste Rückmeldung einer im Gebäude vorgehenden Einheit. Dabei stellt sich heraus, dass im 11 Obergeschoss in einem Apartment ein Sprinkler ohne erkennbaren Grund ausgelöst hatte. Der Chief reduziert daraufhin die eingesetzten Kräfte und lässt die betreffende Sprinklergruppe abschiebern. 35 36 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“ Treffen der Giganten an einer Einsatzstelle. Zu einem „Struktion-Fire“ werden gleiche eine Vielzahl von Einheiten alarmiert. Auch die Besatzung des Tower 4 kann einrücken und nach einem kurzen Smalltalk mit den anderen Fahrzeugbesatzungen verlassen wir die Einsatzstelle. Da es erst halb acht ist, besuchen wir die Fire-Station 6. Auf dieser Wache ist das Spezialfahrzeug „Hammer 1“ stationiert, ein Fahrzeug für Gefahrguteinsätze. Da zur Beladung dieses Fahrzeuges unter anderem eine umfangreiche Messtechnik gehört, wird diese Einheit zu allen größeren Brandeinsätzen im Stadtgebiet allarmiert. Die Hauptaufgabe der Besatzung ist an diesen Einsatzstellen die Schadstoffmessung. Auch auf dieser Wache sind alle Kollegen mir gegenüber sehr aufgeschlossen, so dass mir spontan das gesamte Wachegebäude sowie die Einsatzfahrzeuge ausführlich gezeigt Wache 3 bei Nacht, eine der ältesten Wache in der Großstadt Denver. Das Löschfahrzeug passt von der Länge her gerade so in die Fahrzeughalle. und erläutert werden. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es weiter zur Feuerwache 3, welche eine der ältesten Wachen in Denver ist. Dort angekommen bin ich wirklich beeindruckt, dass die gesamte Wache immer noch so genutzt wird, wie sie damals gebaut wurde. Das Wachgebäude ist sehr klein, so dass „Engine 3“ gerade so in die Fahrzeughalle passt. Eine kleine Küche schließt direkt an die Fahrzeughalle an. Auch hier wird noch traditionell in einem gemeinsamen Schlafsaal geruht. Bei dem Besuch erzählen mir die Kollegen der Wache, dass in dem alten Gebäude ein Geist leben würde, den man manchmal Nachts hören könnte. Hiermit erklären sie sich, warum nachts oft das Quietschen von Türen in der Wache zu hören ist… Nachdem wir uns auf der Wache 3 verabschiedet haben, geht es wieder mit dem Tower 4 durch die Straßenschluchten von Denver Downtown; jetzt im Dunkel wirken die Wolkenkratzer noch imposanter als im Hellen. Obwohl es mitten in der Woche ist, sind auch die Bars und Restaurants gut besucht und auf den Straßen viel los. Und auch wir kochen heute nicht selber auf der Wache, sondern steuern mit dem Truck ein bei den Jungs beliebtes Restaurant an, wo wir bereits zwei große Familienpizzen vorbestellt haben. Auch hier hält der Maschinist wieder direkt vor dem Laden und wir gehen in voller Montur in das Restaurant, um die Pizza abzuholen. Als deutscher Feuerwehrmann wundere ich mich darüber, aber hier scheint das wirklich nicht ungewöhnlich zu sein. Wieder auf der Fire Station 4 angekommen lassen, wir uns gemeinsam die Pizza schmecken und reden noch lange über die Unterschiede in unserem Job, bis ich mich schließlich völlig k.o. von den Eindrücken des Tages zum Ruhen abmelde. Die Ruheräume sowie die übrigen Sozialräume auf der Wache sind, wie bei vielen anderen Wachgebäuden auch, direkt an der Fahrzeughalle gelegen. Rutschstangen werden oft nicht benötigt, da viele Wachen nur über ein Erdgeschoss verfügen. So erklären sich auch in den Nachstunden die oftmals sehr kurzen Ausrückezeiten. Obwohl die Wache 4 in Denver eine „Klingel- 24 Stunden im Einsatz mit der Crew von „Tower 4“ wache“ ist, können wir bis kurz nach vier schlafen; erst dann weckt uns wieder die freundliche aber bestimmende Stimme einer Dispatcherin mit den Worten „Medicall-Call“… Kurze Zeit später sitzen wir alle im Fahrzeug und sind unterwegs Richtung gemeldeter Einsatzstelle. Dort angekommen ist wieder die Versorgung eines Notfallpatienten erforderlich, welchen wir nach einer kurzen Übergabe an die Besatzung einer Ambulance übergeben. So sind wir um kurz vor fünf wieder auf der Wache. Da ich nicht mehr wirklich gut schlafen kann, stehe ich bereits um sechs Uhr auf und gönne mir eine belebende Dusche. Meine Dienstkleidung liegt dabei wie auf einer deutschen Berufsfeuerwache natürlich in greifbarer Nähe. Ich werde beim Duschen allerdings nicht gestört, so dass der neue Tag beginnen kann. Jetzt heißt es für die restlichen Kollegen ebenfalls aufstehen, denn es ist mittlerweile halb sieben und vom Communikationscenter erfolgt ein zentraler Weckruf durch die ELA- Anlage auf allen Wachen. Viel Zeit bleibt nämlich nicht, denn um 07:00 Uhr ist bereits die offizielle Wachablösung und so werden die Kollegen der ablösenden C-Schicht bereits kurz vor sieben freudestrahlend in der Küche beim Morgenkaffee begrüßt. Bei dem gemeinschaftlichen Kaffee findet praktisch auch die Wachübergabe statt, da hier gleichzeitig auch Informationen zum Dienstbetrieb ausgetauscht werden. Auch diese Art der Wachablösung war für mich als Deutscher eher ungewöhnlich, ist aber wohl gerade auf kleineren Wachen oftmals üblich. Gruppenfoto vor dem Tower 4 mit der Crew (es fehlt der Captain). Text & Fotos BA Christian Meyer Freiw. Feuerwehr Lippstadt Eckdaten Denver Fire Department Gründungsjahr: 1866 Leiter der Feuerwehr: Chief Eric Tade Personalbestand: ca. 940 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wachen: 35 (Vier davon auf dem Denver International Airport) Aufgabenbereiche: vorbeugender und abwehrender Brandschutz, technische Hilfeleistung, Flughafenbrandschutz, medizinische Erstversorgung (Basic life support) Dienstplanmodell: 24 Stundendienste bei 3 Wachabteilungen Abteilungen innerhalb des DFD: Geschäftstätigkeit, Sicherheit & Training, Brandschutz, Administration, Technischer Service, Denver International Airport Jährliches Budget: etwa 100 Millionen Dollar Spezialeinheiten: Urban Search and Rescue, Wasserrettung, CBNR-Einheit, Höhenrettung, Waldbrandbekämpfung 37 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren Kreisbrandmeister Thomas Wienecke zieht positives Resümee: Pfingstzeltlager war von großer Harmonie geprägt; Kreisjugendfeuerwehrwarten gilt großer Respekt für gute „innere Organisation“ Perfekter geht’s nicht! Das 42. Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Soest in Werl-Hilbeck, erstmals in Verantwortung und in Regie der drei neuen Jugendwarte Lars Suckrau, Kersten Reinke und Marius Papenbrock, geriet zu einem Erfolg! Dies mit großer Unterstützung, der ausrichtenden Feuerwehr Werl, an der Spitze mit ihrem Leiter Karsten Korte! So gebührt den drei Ver- antwortlichen sowie den Kameradinnen und Kameraden um Karsten Korte sowie zahlreichen Helferinnen und Helfern, u.a. sei das Küchenteam genannnt, die vor und hinter den Kulissen tätig waren, großes Lob. Denn solch eine Großveranstaltung zu organisieren, betonte auch Kreisbrandmeister Thomas Wienecke, ist nicht eben mal „mit links gemacht“. Weit mehr als 650 Mädchen und Jungen, die sich aus den Jugendfeuerwehren des Kreises Soest Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Soest rekrutierten und nicht zuletzt die Ehrengäste der Jugendfeuerwehr Aken/Sachsen-Anhalt, an der Spitze u.a. mit Michael Kiel, erfüllten das Zeltlager mit echtem kameradschaftlichen Leben, dies in bester Freundschaft und einem kameradschaftlichen Mit- und Füreinander. Nicht zu vergessen die 150 Betreuerinnen und Betreuer, die während der Zeltlagertage auf dem Sportgelände in Werl-Hilbeck im Einsatz waren. So bildete die Großveranstaltung besonders für die Jugendfeuerwehr Werl ein Highlight. So freute man sich, dass auch die Kameradinnen und Kameraden aus Aken, der Partnerstadt von Erwitte und beste Freunde der Feuerwehr Erwitte, angereist waren. Längst gehört die sympathische Truppe aus der Elbestadt einfach zu den Pfingstzeltlagern einfach zu. Das neue Führungstrio der Kreisjugendfeuerwehr Lars Suckrau, Raum für das viertägige Pfingstzeltlager Marius Papenbrock und Kersten Reinke (v.l.n.r.) der Jugendfeuerwehren bot der Rasenplatz des SV Hilbeck. Dort erlebten die rund 800 Ehrennadel in Bronze der Jugendfeuerwehr NRW Kinder, Jugendliche und Betreuer in ihren Unifor- ausgezeichnet. Der Stadtbrandinspektor der Stadt men u.a. die Eröffnung mit. Sie hörten die Gruß- Lippstadt, Bernd Peterburs, wurde an diesem adressen des stellvertretenden Landrats Wilhelm Abend mit der Ehrennadel der JF NRW in Silber Börskens, des Leiter der Feuerwehr Werl, Karsten geehrt. Alle drei haben sich in den vergangen Jahren Korte. Nicht zuletzt von Kreisbrandmeister Tho- in hohem Maße für die Arbeit in und um die Jugendmas Wienecke, der sich schon zu Beginn begeistert feuerwehr eingesetzt. Abschließend wünschte Thozeigte. Beate Kohlmann grüßte im Namen von Bür- mas Wienecke allen Teilnehmern ein schönes und germeister Michael Grossmann. Sie hob die hohe spannendes Zeltlager mit fairen Wettkämpfen. gesellschaftliche Stellung der Feuerwehren explizit Am gleichen Abend fand noch die Kreisjugendheraus. wartsitzung statt. In dieser Sitzung wurden die Anlässlich des 40. jährigen Bestehens der Jugend- drei Kreisjugendfeuerwehrwarte offiziell in ihr Amt feuerwehr Werl wurde das Zeltlager durch die eingeführt. Zeitgleich wurden Wiebke Böckel (JF Werler Feuerwehr ausgerichtet. Ein besonderes Welver-Vellinghausen) als Kassiererin und Miriam Dankeschön erhielt der Werler Jugendfeuerwehr- Faulstich (JF Soest-Ampen) als Schriftführerin in den wart Detlef Rast, für seine langjährige Tätigkeit als Vorstand gewählt. Jugendfeuerwehrwart, überreichten im „seine“ So diente das Zeltlager auch der Pflege von besteJugendlichen ein großformatiges Gruppenfoto. henden Kontakten und dem Knüpfen von neuen. Weitere Ehrungen wurden durch den Kreisbrand- So war im Werler Anzeiger wörtlich zu lesen: „Denn meister durchgeführt. Stefanie Stern von der Jugend- bei allem Ehrgeiz während der Wettkämpfe überfeuerwehr Soest-Ampen und Detlef Carie von der wog eines immer: die Gemeinschaft. Es bildeten Jugendgruppe Wickede-Wimbern wurden mit der sich Kontakte in der „Zeltstadt“, Gruppen aus Erwit- 39 Die drei Erstplatzierten Gruppen des 42. Pfingstzeltlagers des Kreises Soest. Jugendfeuerwehr Jugendfeuerwehr Lippetal-Herzfeld (Platz 2), Jugendlichen Geseke (Platz 3) und Jugendfeuerwehr Bad-Sassendorf (Platz 1) mit den drei Kreisjugendwarten sowie dem Kreisbanrdmeister des Kreises Soest Thomas Wienecke te, Lippstadt, Werl, Rüthen oder Warstein feuerten sich gegenseitig an; Neid, Missgunst oder Schadenfreude waren am Wochenende nirgends zu spüren. Für die Organisatoren mag es vielleicht ein anstrengendes Wochenende gewesen sein, doch Teilnehmer und neutrale Beobachter bekamen davon nichts mit. Immer souverän, freundlich und kameradschaftlich ging das Zeltlager über die Bühne. Korte sprach von einer „entkrampften und legeren Atmosphäre“. Auf Nachfrage der Redaktion von Florian Kreis Soest Aktuell zog Kreisbrandmeister Thomas Wienecke eine sehr positive Bilanz nach den vier Lagertagen. Entsprechend betonte er; dass das Pfingstzeltlager aus seiner Sicht „von großer Harmonie und Verständnis geprägt wurde!“ Nicht zuletzt sei das Zeltlager sehr gut von den drei Jugendwarten, Die neue Kassiererin Wiebke Böckel und Schriftführerin Miriam Faulstich ergänzen Lars Suckrau, Kersten den Vorstand der Kreisjugendfeuerwehr Reinke und Marius Papenbrock, organisiert worden: „Besonders die innere Organisation war bestens!“, konkretisierte der Kreisbrandmeister bei seinem Resümee und den Dankesworten. Darin bezog er mit Freude auch die Feuerwehr Werl und nicht zuletzt auch die Hilbecker Kameradinnen und Kameraden sowie den gesamten Ortsteil mit ein. Am Pfingstmontag war das Zeltlager auch schon wieder zu Ende. In den vergangenen Tagen kämpften die Jugendlichen um den begehrten Wanderpokal. In diesem Jahr sicherte sich die Jugendfeuerwehr Bad-Sassendorf Platz 1 vor der Jugendfeuerwehr aus Lippetal-Herzfeld und den Jugendlichen aus Geseke. Allen Gruppen hat das diesjährige Zeltlager riesig Spaß gemacht. Die neue Führung war voll auf zufrieden, das Küchenteam hat, wie in jedem Jahr, die Teilnehmer bestens bekocht. Somit kann das nächste Zeltlager 2016 im östlichen Teil des Kreises, genauer gesagt in der Stadt Geseke, stattfinden. Bericht: Michael Görge, Dirk Behrens Fotos: Dirk Behrens, Ronja Sahm FEUERWEHR KALENDER 2016 Der neue Feuerwehrkalender „Florian Kreis Soest 2016“, der sechste in Serie, wird ab Oktober verfügbar sein. Diesmal hat ihn das Presseteam der Feuerwehren im Kreis Soest mit dem Titel „Nightlife“ versehen. Die farbigen Fotos für die zwölf Monate des nächsten Jahres spiegeln den Alltag der mehr als 3.500 Brandschützerinnen und Brandschützer in den 14 Kommunen des Kreises. Auch DLRG und Rettungsdienst werden dargestellt. Alle weiteren Informationen sowie Bestellmöglichkeiten werden ab August auf der Internetseite des Presseteams unter www.florian-kreis-soest.de verfügbar sein. WARSTEINER AUF VORRAT WIRD BELOHNT AU WEIT F W ER WW E T R .W EKolumnentitel 43 AR MIN ST E D EIN E ER S LÖ .D E/ SCH LO ZU ES CH GS ZU G Wenn der Löschzug klingelt, werden Ihre Kästen verdoppelt.* JETZT DEN WARSTEINER VORRAT AUFSTOCKEN, DENN MIT ETWAS GLÜCK KLINGELT DER LÖSCHZUG SCHON BALD BEI IHNEN! AM FREITAG, DEM 26. 06. 2015, FÄHRT DER LÖSCHZUG IN SOEST UMHER. SO FUNKTIONIERT’S: 1 2 3 WARSTEINER auf Vorrat kaufen Tür öffnen, wenn der Löschzug klingelt Den Vorrat GRATIS verdoppelt bekommen* * Vorratsverdopplung gilt für WARSTEINER Premium Verum 24 x 0,33-l- und 20 x 0,5-l-Kästen MW. Vorhandene Kästen werden ausschließlich mit 24 x 0,33-l-Kästen MW verdoppelt. Nur für zufällig ausgewählte Haushalte, bei denen der Löschzug klingelt. Nur solange der Vorrat reicht. Teilnahme ab 16 Jahren. Abbildungen ähnlich. NACH DEM EINSATZ KOMMT DER GENUSS!
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