Kammermusik Akademie Flyer 2015

festival akademie
mentoren & stipendiaten
Matan Porat
Frederic Rzewski
fr 10. april 15
tagesprogramm
»standpunkte V«
sa 11. april 15
finale der festival akademie
Kammermusiksaal Stadthalle Heidelberg
Alte Aula der Universität Heidelberg I 19.30 Uhr
Kongresshaus Stadthalle Heidelberg I 18.00 Uhr
10.00 Uhr Open Class
Robert Schumann: Klavierquintett Es-Dur op. 44
Mentor: Matan Porat
Eine echte Pioniertat bildet den Abschluss der open classes: Mit
seinem Klavierquintett Es-Dur op.44 begründete Robert Schumann die Gattung Klavierquintett überhaupt erst in der Form
und Besetzung, die für spätere Komponisten verbindlich wurde:
Klavier und Streichquartett.
12.30 Uhr Open Stage
15.30 Uhr Akademie Forum
Igor Levit, Georg Diez und Christopher Lauer im Gespräch
Christopher Lauer ist ehemaliger Politiker der Piraten im Berliner
Abgeordnetenhaus. Er kennt damit die Praxis der angewandten
Demokratie so gut wie die Theorie der digitalen Demokratie, die
sich mit dem Scheitern der Piraten keineswegs erledigt hat.
16.30 Uhr Werkstattkonzert
u.a. Antonin Dvorák:
ˇ Klavierquintett Nr. 2 op. 81
und Werkausschnitte von Frederic Rzewski
Igor Levit Klavier & Künstler der Festival Akademie
Joseph Haydn (1732–1809): Trio g-Moll Hob. XV:19
Frederic Rzewski (*1938): »Dreams I«
Robert Schumann (1810–1856): Klavierquintett Es-Dur op. 44
Inspiration und Austausch, zwei ganz wesentliche Elemente der
Festival Akademie des Heidelberger Frühling, finden im heutigen
Konzertprogramm einen besonderen Niederschlag. Das Klavierquintett Es-Dur op. 44 war die Krönung von Schumanns »Kammermusikjahr« 1842. Schwer zu sagen, ob und wie dieses Werk
entstanden wäre ohne Schumanns große Verehrung für Felix Mendelssohn Bartholdy und ohne dessen kompositorischen Ratschläge. Frederic Rzewski ließ sich für seinen Klavierzyklus »DREAMS«
vom gleichnamigen Film des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa inspirieren, der das Leben eines Menschen in acht Episoden
nachzeichnet. In diesem Konzert hören Sie die ersten vier Episoden
des Werks, der zweite Teil der Komposition wird am Sonntag, den
12. April durch Igor Levit uraufgeführt.
Igor Levit Klavier & Künstler der Festival Akademie
Das Finalkonzert der Festival Akademie bildet den Höhepunkt
der Kammermusik- Woche. Intensive Proben, Workshops,
Diskussionen und Konzerte haben die Stipendiaten und Mentoren zusammen erlebt und präsentieren sich nun gemeinsam in
einer langen Nacht der Kammermusik. Im ersten Teil des Abends
ist die Bühne den Stipendiaten vorbehalten, die ausgewählte
Beiträge der Open Stage Concerts hier nun vor großem Publikum
präsentieren: Virtuosität und Spielfreude sind vorprogrammiert.
Im zweiten Teil sind gleich zwei Ausnahmepianisten zu bewundern: Igor Levit, Spiritus Rector der Kammermusik-Akademie,
spielt vierhändig am Flügel mit Frederic Rzewski, der gleichermaßen als Komponist wie als Tastenvirtuose geschätzt wird. Der
dritte Teil des Abends ist ein kammermusikalisches Feuerwerk:
ˇ
Für Dvoráks
Klavierquintett Nr. 2 op. 81 vereinen Mentoren und
Stipendiaten erneut ihre Kräfte und beenden die diesjährige
Festival Akademie mit diesem Meisterwerk des böhmischen
Komponisten. Im Anschluss sind Sie herzlich zum gemütlichen
Ausklang und Austausch mit den Musikern im Festivalzentrum
eingeladen.
Dvoráks
Klavierquintett op. 81 ist so etwas wie der Inbegriff seiˇ
ner Kammermusik: reich an Klang und Melodie, volkstümlich und
dennoch von romantischem Pathos, kurz: ein Meisterwerk, das
hier schon einmal vorgestellt wird.
jeweils € 10 I freier Eintritt zur Open Stage
In Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
In Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
€ 45 I € 35 I € 25 I € 15
€ 52 I € 45 I € 35 I € 20
Veronika Eberle Violine
Höhepunkte der Karriere von Veronika Eberle umfassen Konzerte mit dem Concertgebouw Orchester, dem Gewandhausorchester und mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon
Rattle. In Begleitung von Lars Vogt, Renaud Capuçon oder
Martin Helmchen tritt sie als Kammermusikerin auf. Eberle war
»Junge Wilde« am Dortmunder Konzerthaus, Residenzkünstlerin der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und New Generation Artist beim BBC Radio 3.
Ning Feng Violine
In China geboren, studierte Ning Feng zunächst in Sichuan
und später an der Royal Academy of Music in London sowie
bei Prof. Antje Weithaas an der Hochschule für Musik »Hanns
Eisler« in Berlin. Er ist Preisträger internationaler Wettbewerbe
wie dem Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb
Hannover, dem Internationalen Concours »Reine Elisabeth«
in Brüssel und dem Internationalen Yehudi Menuhin Violinwettbewerb. In China wie in Europa gibt Ning Feng regelmäßig
Konzerte.
Isang Enders Violoncello
Im Alter von nur 20 Jahren wurde Isang Enders zum »1. Konzertmeister der Violoncelli« der Staatskapelle Dresden ernannt und war
somit der jüngste Solocellist in Deutschland. Mittlerweile arbeitet er
mit renommierten Dirigenten wie Christoph Eschenbach und Zubin
Mehta zusammen und trat u.a. mit der Sächsischen Staatskapelle
Dresden, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und den Stuttgarter Philharmonikern auf. Im Sommer 2015 gastiert er u.a. bei
Mitsuko Uchidas Marlboro Music Festival in Vermont.
Matan Porat Klavier
Matan Porat hat sich nicht nur als Pianist mit vielseitigem
Konzertrepertoire, sondern auch als Komponist einen Namen
gemacht. Als Solist konzertierte er mit dem Chicago Symphony
Orchestra, der Sinfonia Varsovia und dem Münchner Kammerorchester und auch als begeisterter Kammermusiker ist er gern
gesehener Gast bei renommierten Festivals weltweit. Zu den
Höhepunkten dieser Saison zählen ein Solo-Rezital in der Wigmore Hall sowie eine Tournee mit dem SWR Sinfonieorchester.
Igor Levit Künstlerischer Leiter & Klavier
Seit 2013 ist Igor Levit Künstlerischer Leiter der Kammermusik Akademie des Heidelberger Frühling. Als »einer der großen
Pianisten dieses Jahrhunderts« (Frankfurter Allgemeine Zeitung),
folgten nach seinem Studium in Hannover Debüts bei einer
Reihe der wichtigsten Konzerthäuser und Festivals der Welt.
Zu den zahlreichen Orchestern, mit denen Igor Levit solistisch
aufgetreten ist, gehören das City of Birmingham Symphony
Orchestra unter Andris Nelsons und das Deutsche SymphonieOrchester Berlin. Kammermusikalisch arbeitet er mit Lisa Batiashvili, Ning Feng, Julia Fischer, Sol Galbetta, Christiane Karg und
Jörg Widmann zusammen. Seine Einspielung für Sony Classical
mit Beethoven-Sonaten wurde u.a. mit dem ECHO Klassik 2014
ausgezeichnet, ein weiteres Album mit Partiten von Johann
Sebastian Bach erschien im August 2014. Tipp: Am 12. April 2015
spielt Igor Levit in der Stadthalle erstmals Bachs »Goldberg-Variationen« sowie die Uraufführung von »Dreams II«, ein Auftragswerk des Heidelberger Frühling von Frederic Rzewski.
Frederic Rzewski Klavier & Komposition
Frederic Rzewski (*1938) studierte in Harvard und an der Princeton University bei Lehrern wie Virgil Thomson, Roger Sessions,
Walter Piston und Milton Babbitt. 1960 ging er nach Italien, eine
Reise, die für seinen musikalischen Stil bestimmend war. Er studierte dort 1960 bei Luigi Dallapiccola und begann eine Karriere
als Pianist zeitgenössischer Musik. Einige Jahre später gründete
er die Gruppe Musica Elettronica Viva. 1977 erhielt er eine Professur für Komposition am Konservatorium in Lüttich.
Viele Kompositionen von Rzewski haben einen politischen Bezug.
Eines seiner bekanntesten Werke, das Klavierwerk The People
United Will Never Be Defeated! aus dem Jahr 1975 besteht aus
36 Variationen über das Kampflied El pueblo unido jamás será
vencido von Sergio Ortega. Seit 2014 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Stipendiaten
Angelo de Leo Violine, Won-Ho Kim Violine, Albrecht Menzel Violine,
Theresa Kling Viola, Georgy Kovalev Viola, Hiyoli Togawa Viola,
Simone Drescher Violoncello, Charles-Antoine Duflot Violoncello,
Simon Eberle Violoncello, Ildikó Szabó Violoncello, Frank Dupree Klavier
15.03.–12.04.14
06.04.–11.04.15
internationales
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Friedrich-Ebert-Anlage 27,
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69117Heidelberg
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584
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Die Festival Akademie ist das kreative Zentrum des Heidelberger
Frühling. Hier kommen junge, herausragende Musiker aus allen
Himmelsrichtungen zusammen, um gemeinsam zu musizieren,
sich auszutauschen, Inspiration zu finden und weiterzugeben,
nachzudenken und neue Kontakte zu knüpfen.
Als roter Faden zieht sich das Schaffen des genialen Komponisten und Pianisten Frederic Rzewski durch die Akademie 2015.
Der Amerikaner, der auch als Mentor die Akademie begleitet,
wird mit den Stipendiaten nicht nur seine eigenen Werke erarbeiten, er wird auch mitkonzertieren, diskutieren und gemeinsam mit Igor Levit am Klavier sitzen. Weitere Werke auf dem
Programm von Schumann, Beethoven, Schostakowitsch, Schubert und Strawinsky schaffen musikalische Querverbindungen zu
Rzewski und führen in einen musikalischen Kosmos, der immer
die Verbindung zum »Alltag, Leben, Hier und Jetzt« sucht, wie
Igor Levit es formuliert.
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Stunde
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Konzertbeginn.
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn.
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Deutschlandweit an allen bekannten Vorverkaufskassen,
Deutschlandweit
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anderem hier:an allen bekannten Vorverkaufskassen, u. a. :
Rhein-Neckar-Zeitung, Neugasse 4-6, 69117 Heidelberg
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und weitere RNZ-Geschäftsstellen
(Mo-Fr, 8 -17 Uhr, Sa 8 -12 Uhr) und weitere RNZ-Geschäftsstellen
Zigarren Grimm, Sofienstraße 11, 69115 Heidelberg
Zigarren Grimm,
Sofienstraße
11, 69115
Mannheimer
Morgen
Forum, P3 4-5,
68161 Heidelberg
Mannheim
(Mo-Fr 9 -19 Uhr, Sa 10-17 Uhr)
Crazy Diamond, Poststraße 42, 69115 Heidelberg
ermäßigungen
(Mo, Di, Do, Fr 11-19 Uhr, Mi 14-19 Uhr, Sa 11-17 Uhr)
freier Eintritt für Schüler und Studenten an der Abendkasse
Mannheimer
Morgen
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68161 Mannheim
50%:
Kinder und
Jugendliche
(bisP3
204-5,
Jahre)
(Mo-Fr
8.30
-18
Uhr)
25%: Studierende (bis 30 Jahre), Bundesfreiwilligendienstleistende,
Heidelberg-Pass-Inhaber, Schwerbehinderte (ab 70% GdB)
ermäßigungen
10%:
mit der HeidelbergBeWelcomeCARD
(buchbar telefonisch,
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pass an Vorverkaufskassen und der Abendkasse)
Mit freundlicher Unterstützung der
50%: Kinder
Jugendliche (bis
20 J.)
Gültig
für alleund
Veranstaltungen
der Kammermusik
Akademie
25%:06.
Studierende
302015.
J.), Wehr- u. Bundesfreiwilligendienstvom
bis zum 11.(bis
April
€leistende,
249 I € 198
I € 139 I € 85
Schwerbehinderte
(ab 70% GdB) und mit Heidelberg-Pass
10%: mit der HeidelbergBeWelcomeCARD
Ermäßigungen sind nicht miteinander kombinierbar. Der Akademie Pass lässt sich nicht weiter
ermäßigen.
Es gelten
auf www.heidelberger-fruehling.de
veröffentlichten
8-Ticket
fürdie
Schüler
und Studierende (bis
30 J.) anAllgemeinen
der Abendkasse
Geschäftsbedingungen. Änderungen vorbehalten.
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Fotonachweise:
Felixsind
Broede,
Tony
Sandin, Bernd kombinierbar.
Noelle, Neda Navaee, Bernd Noelle, Michael
Ermäßigungen
nicht
miteinander
Wilson,
studio
visuell
photography,
Sven
Hoppe,
Frank
Stefan Kimmel
Es gelten die auf www.heidelberger-fruehling.de
veröffentlichten
Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
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kammermusik
parallel
akademie
geschichten
Gründungspartner:
ihr tag bei der akademie
Eine Woche lang bietet die Festival Akademie die Gelegenheit,
einzutauchen in Kammermusik, in Fragen der Interpretation und
die intensive Atmosphäre, die entsteht, wenn exzellente Musiker
auf Augenhöhe miteinander proben, diskutieren und konzertieren.
Und in den Pausen treffen sich Musiker und Gäste im Festivalzentrum beim gemeinsamen Mittagessen oder einem Kaffee, um sich
angeregt über das Gehörte auszutauschen. Seien auch Sie herzlich
eingeladen dabei zu sein!
Das Programm beginnt um 10 Uhr mit Open Classes. Jeden Tag
bringt hier einer der Mentoren gemeinsam mit Stipendiaten ein
bestimmtes Werk den Zuhörern näher. Anhand ausgewählter Passagen werden verschiedene Interpretationsansätze erläutert, so dass
die Zuhörer in knapp zwei Stunden (mit Pause) ein tieferes Verständnis des Werkes erlangen. Vermeintlich Bekanntes hört man so plötzlich ganz anders. Kleine Details zeigen große Wirkung und schulen das
Ohr in diesem Labor für künstlerische Prozesse.
Vor der Mittagspause überlassen wir jeden Tag um 12.30 Uhr den
Stipendiaten die Bühne: Bei der Open Stage erwarten Sie kurze
Konzerte bei freiem Eintritt. Ob solo oder im Ensemble, Barock oder
Blues – wie die jungen Künstler ihre Programme zusammenstellen,
ist ihnen komplett freigestellt. Lassen Sie sich überraschen!
Um 15.30 Uhr diskutieren im Akademie Forum Igor Levit und Gäste
über Kunst und Politik und setzen ihre Positionen in Beziehung zum
Repertoire der Akademie. Vermeintlich Vergangenes erscheint so
wieder in einem gegenwärtigen Licht und regt zur Auseinandersetzung an. Kuratiert werden die 45-minütigen Runden von Spiegel-Online-Journalist Georg Diez. Bei den moderierten Werkstattkonzerten um 16.30 Uhr geben Mentoren und Akademisten anschließend
einen Vorgeschmack auf die Abendkonzerte des nächsten oder
übernächsten Tages. In einer Atmosphäre der Unmittelbarkeit, ohne
Konzertritual und Abendgarderobe, hören Sie kein fertiges Programm, sondern einen Ausschnitt aus dem Arbeitsprozess. Ein Blick
hinter den Vorhang sozusagen.
Konzerthöhepunkte des Tages sind die »Standpunkte« um 19.30
Uhr in der Alten Aula der Universität. Und zum Abschluss der
Akademie geht es dann sogar in den Großen Saal der Stadthalle:
Beim Finale der Kammermusik Akademie sind ein letztes Mal alle
Mentoren und Stipendiaten auf der Bühne vereint, in einer »Langen
Nacht der Kammermusik«.
Igor Levit
Veronika Eberle
mo 06. april 15
»standpunkte I«
di 07. april 15
tagesprogramm
Alte Aula der Universität Heidelberg I 19.30 Uhr
Igor Levit Klavier & Künstler der Festival Akademie
Wolfgang A.Mozart (1756–1791): Klavierquartett Nr. 2 Es-Dur KV 493
Frederic Rzewski (*1938): Dear Diary
Alfred Schnittke (1934–1998): Präludium in Memoriam D. Schostakowitsch
Dimitri Schostakowitsch (1906–1975): Klaviertrio Nr. 2 e-Moll op. 67
Mit den »Standpunkten« hat Igor Levit eine außergewöhnliche
Konzertreihe zusammengestellt, in der Weltklasseinterpreten
gemeinsam mit Stipendiaten der Festival Akademie zusammenarbeiten und musizieren. Werke des amerikanischen Komponisten Frederic Rzewski bilden dabei den roten Faden und suchen
musikalische Anknüpfungspunkte quer durch die Epochen. Im
Eröffnungskonzert spannt sich der Bogen von Mozarts Es-Dur
Klavierquartett, von Zeitgenossen zunächst verkannt und inzwischen ein Meilenstein der Kammermusik, bis zu Schostakowitschs
Trio e-Moll op. 67, das der Komponist zum Andenken an Iwan
Sollertinski, seinen Freund und Mitstreiter im Widerstand gegen
die bolschewistische Kulturpolitik, schrieb. Standpunkte beziehen
und mutig voran gehen: Dies sind zwei wesentliche Elemente der
Festival Akademie.
»standpunkte III«
»standpunkte IV«
Kammermusiksaal Stadthalle Heidelberg
Alte Aula der Universität Heidelberg I 19.30 Uhr
Kammermusiksaal Stadthalle Heidelberg
Alte Aula der Universität Heidelberg I 19.30 Uhr
10.00 Uhr Open Class
Dmitri Schostakowitsch: Klavierquintett op. 57
Mentor: Igor Levit und Isang Enders
Igor Levit Klavier & Künstler der Festival Akademie
10.00 Uhr Open Class
Ludwig van Beethoven: Klaviertrio op. 11 B-Dur
(»Gassenhauer-Trio«) I Mentor: Matan Porat
Igor Levit Klavier & Künstler der Festival Akademie
»standpunkte II«
Kammermusiksaal Stadthalle Heidelberg
Alte Aula der Universität Heidelberg I 19.30 Uhr
10.00 Uhr Open Class
Robert Schumann: Klavierquartett Es-Dur op. 47
Mentor: Veronika Eberle
Igor Levit Klavier & Künstler der Festival Akademie
Open Classes bieten tiefe Einblicke: in die Arbeitsweise von Komponisten und Interpreten. Welches Werk könnte also besser zur Eröffnung taugen als Schumanns einziges Klavierquartett Es-Dur op.
47, das ein echtes Werkstattprodukt ist: Der Komponist unterzog
es bis zur Uraufführung im Leipziger Gewandhaus zwei Jahre lang
mehreren Privataufführungen und Revisionen, an denen sogar Felix
Mendelssohn beteiligt war.
12.30 Uhr Open Stage
15.30 Uhr Akademie Forum
Igor Levit, Georg Diez und Frederic Rzewski (US-amerikanischer
Komponist) im Gespräch
16.30 Uhr Werkstattkonzert
u.a. Robert Schumann: Fantasiestücke op. 88
und Werkausschnitte von Frederic Rzewski
Robert Schumann (1810–1856): Klavierquartett Es-Dur op. 47
Frederic Rzewski (*1938): Trio für Violine, Violoncello und Klavier (1998)
Arnold Schönberg (1934–1998): Verklärte Nacht op. 4 (Triofassung von Eduard Steuermann)
Gegensätze aufzeigen, Kontraste betonen: Darum geht es im
zweiten Konzert der Reihe »Standpunkte«. Robert Schumanns
einziges Klavierquartett Es-Dur op. 47, das letzte größere Werk
in seinem sogenannten »Kammermusikjahr« 1842, ist gleichermaßen für Liebhaber und Entdecker der Kammermusik ein absolutes Muss. Frederic Rzewkis Trio für Violine, Cello und Klavier,
mehr als 150 Jahre späte komponiert, greift den romantischen
Formgedanken auf, changiert jedoch zwischen Tradition und
Moderne. In diesem Spannungsfeld stand auch der junge Arnold
Schönberg. Sein Opus 4 »Verklärte Nacht« aus der frühen, noch
tonalen Schaffensphase zählt heute zu seinen meistgespielten
Werken. In Heidelberg erklingt jedoch die selten zu hörende,
originelle Trio-Fassung von Eduard Steuermann.
Das Konzert wird von Deutschlandradio Kultur mitgeschnitten
In Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
€ 45 I € 35 I € 25 I € 15
jeweils € 10 I freier Eintritt zur Open Stage
€ 45 I € 35 I € 25 I € 15
Isang Enders
do 09. april 15
tagesprogramm
mi 08. april 15
tagesprogramm
Werkstattkonzerte sind Konzerte für Neugierige: denn sie geben
einen Ausblick in die Abendprogramme des Folgetages; zum Beispiel
auf Frederic Rzewskis eigenwilliges »De Profundis«, bei dem der
Pianist nicht nur Klavier spielt, sondern auch Oscar Wildes im Zuchthaus entstandenen gleichnamigen Brief rezitiert, ja mehr noch:
durchleidet.
In Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Ning Feng
Für sein Klavierquintett op. 57 erhielt Dimitri Schostakowitsch den
»Stalin-Preis 1. Klasse«. Und damit sind wir mittendrin im Thema der Freiheit: Ist diese Auszeichnung der Beweis dafür, dass der
Komponist hier eben keine »Freiheit wagte«? Und was bedeuten in
diesem Zusammenhang die deutlichen Reminiszenzen an die Musik
Johann Sebastian Bachs?
12.30 Uhr Open Stage
15.30 Uhr Akademie Forum
Igor Levit, Georg Diez und Aino Laberenz im Gespräch.
Aino Laberenz ist Bühnen- und Kostümbildnerin und führt als
Witwe von Christoph Schlingensief das gemeinsame Projekt eines
Operndorfes in Burkina Faso fort.
16.30 Uhr Werkstattkonzert
u.a. Frederic Rzewski: Piano quintet »SNAPS«
Frederic Rzewski schrieb sein Klavierquintett »SNAPS«, das am Folgeabend aufgeführt wird, für die tradionelle, von Schumann etablierte
Besetzung Streichquartett und Klavier. Aber was besagt der Titel?
Das englische Wort »snap« bedeutet Biss oder auch Knall… gewiss
ein spannungsvoller Kontrast zu Beethovens »Gassenhauer-Trio«.
jeweils € 10 I freier Eintritt zur Open Stage
Robert Schumann (1810–1856): Fantasiestücke op. 88
Frederic Rzewski (*1938): »De Profundis«
Franz Schubert (1797–1828): Notturno für Klavier, Violine und
Violoncello Es-Dur D 897
Igor Strawinsky (1882–1971): Die Geschichte vom Soldaten (Suite
für Violine, Klarinette und Klavier)
Zwischen Realität und Fiktion changiert das dritte Konzert der
Reihe »Standpunkte «: Oscar Wildes offener Brief »De Profundis«, in dem der Autor selbstkritisch auf sein Leben und die
Kultur seiner Zeit blickte, inspirierte Frederic Rzewski zu seiner
gleichnamigen Komposition, die sowohl Klavierspiel als auch
Performance ist. Die märchenhafte »Geschichte vom Soldaten«,
die Igor Strawinsky 1917 vertonte, erzählt von Gier und Eitelkeit
des Menschen. Zusammen mit den Fantasiestücken op. 88 von
Robert Schumann und Franz Schuberts rätselhaftem Notturno
D 897 erleben Sie ein Konzert, bei dem die Grenzen zwischen
Fakten und Fiktion, zwischen Gegenwart und Vergangenheit in
Auflösung begriffen sind. Bestehen bleibt die Kraft ausdrucksvoller Musik, die bewegt und berührt.
Beethovens Trio op. 11 trägt den Spitznamen »Gassenhauer-Trio«,
weil Beethoven im letzten Satz ein damals allbekanntes Thema Joseph Weigls variiert, des populärsten Wiener Opernkomponisten um
1800. Ist das Anbiederung ans Publikum? Oder die Veredelung eines
banalen musikalischen Einfalls?
12.30 Uhr Open Stage
15.30 Uhr Akademie Forum
Igor Levit, Georg Diez und Armen Avanessian im Gespräch
Armen Avanessian ist Philosoph und Universitätsdozent, der in
seinem Denken nach Auswegen aus dem starren Muster von Kritik,
Kapitalismus und Politik sucht und darüber hinaus als Kurator und
Kunstkenner wie kaum ein anderer die Chancen, Engpässe und Irrwege der Gegenwartskunst beschreiben kann.
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klaviertrio Nr. 4 B-Dur op. 11
Frederic Rzewski (*1938): »SNAPS« (Klavierquintett)
Dimitri Schostakowitsch (1906–1975): Klavierquintett g-Moll op. 57
Zwischen zwei Titanen der Kammermusik – Ludwig van Beethoven und Dimitri Schostakowitsch – oszilliert dieses vierte Konzert
der Reihe »Standpunkte «, das zudem mit der deutschen Erstaufführung von Frederic Rzewskis Klavierquintett »SNAPS« aufwartet. Anders als Beethoven, der mit seinem Gassenhauertrio der
Unterhaltungsmusik seiner Zeit eine deutliche Reverenz erwies
und sich größter Beliebtheit sicher sein konnte, musste sich
Schostakowitsch mit seiner Musik im Spannungsfeld zwischen
politischer Linientreue und verstecktem Widerstand verorten.
Der Grat zwischen Gehorsam und Protest war so schmal, dass er
seiner Musik einen doppelten Boden einfügte. Sein Klavierquintett
op. 57 führt diese »unterdrückte Passion« vor Augen und Ohren.
16.30 Uhr Werkstattkonzert
u.a Joseph Haydn: Trio g-Moll Hob XV:19
und Werkausschnitte von Frederic Rzewski
In Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Wieder ein Ausblick auf den »Standpunkte«-Abend am nächsten Tag,
unter anderem mit Rzewski: Sein Klavierwerk »Dreams I« ist ein Zyklus von vier Stücken, die für je andere Pianisten geschrieben wurden.
Im Kontrast dazu: Joseph Haydns Trio g-Moll Hob XV:19.
In Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
€ 45 I € 35 I € 25 I € 15
jeweils € 10 I freier Eintritt zur Open Stage
€ 45 I € 35 I € 25 I € 15