38 aktuell Nachrichten aus dem Technologiezentrum Wasser Ausgabe 38, 04/2015 spurenstoffe müssen bundeseinheitlich bewertet werden! Die stetige Weiterentwicklung der spurenanalytischen Nachweismethoden wird dazu führen, dass immer mehr Einzelstoffe in zunehmend geringeren Konzentrationen in den Umweltkompartimenten Wasser, Boden und Luft detektierbar sein werden. Indikatoren für solche Veränderungen sind beispielsweise die Belastung von Fließgewässern mit Rückständen von Medikamenten und Wirkstoffen von Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie einer Reihe von Industrie- und Haushaltschemikalien. Aus dem lokalen Eintrag solcher Stoffe können auch Grundwasserschadensfälle resultieren. Vor diesem Hintergrund stellt sich verstärkt auch die Frage nach der Relevanz von Spurenstoffbefunden in Trinkwässern. Die an Trinkwasser zu stellenden Anforderungen sind in der Trinkwasserverordnung geregelt. Darüber hinaus findet durch die Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit beim Umweltbundesamt (UBA) zusammen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Bewertung von Stoffen im Trinkwasser mit Angabe von humantoxikologisch abgeleiteten, lebenslang gesundheitlich duldbaren oder akzeptierbaren Orientierungs- und Leitwerten sowie auch die Festsetzung von Maßnahmenwerten statt. Dabei handelt es sich um mehrere Listen, die fortlaufend entsprechend dem Kenntnisstand aktualisiert werden. Zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Vorgehensweise und um Fehlinterpretationen zu vermeiden, muss es Ziel sein, sämtliche Werte in einer bundeseinheitlich gültigen Liste durch eine zentrale Stelle zu führen. Damit würden sich die aktuell teilweise regional unterschiedlichen Bewertungen erübrigen. Von einer Rohwasserbelastung betroffene Wasserversorgungsunternehmen müssen entscheiden, ob und inwieweit Maßnahmen zu treffen sind, um die Trinkwasserversorgung nachhaltig sicherzustellen. Dies erfordert zunächst die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte unter Berücksichtigung des GOW-Konzeptes. Darüber hinausgehende Maßnahmen zur Minderung von TrinkwasserStoffkonzentrationen auf Werte, die niedriger als aufbereitung gesundheitlich lebenslang duldbar oder akzepta- (Quelle: Stadtwerke Düsseldorf AG) bel sind, sind dem Wasserversorgungsunternehmen dann zuzumuten, wenn sie gemäß TrinkwV 2001, § 6 (3) „nach den allgemein anerkannten GOW-Konzept Regeln der Technik mit vertretbarem Aufwand unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalles möglich“ sind (Minimierungsgebot). Es ist allgemeines Ziel, die Gewässerbelas- Gewässerbelastungen tung soweit zu reduzieren, dass eine Trinkwassergewinnung ausschließlich mit naturnahen Verfahren gelingt. Dazu zählen die Bodenpassage, Langsamsandfiltration, Schnellsandfiltration und Kaskadenbelüftung. Dennoch werden weitergehende aufbereitungstechnische Maßnahmen zur Entfernung trinkwasserrelevanter Stoffe weiterhin erforderlich sein. Bei jeder Einzelfallentscheidung sind neben aufbereitungstechnischen Maßnahmen stets auch weitere Optionen zur Sicherstellung einer einwandfreien Wasserversorgung zu berücksichtigen und zu bewerten. Dr. Günther Baldauf 01 Analytik Transformationsprodukte von Metformin bei der Chlordesinfektion Im Zuge der am TZW betreuten Masterarbeit „Determination of the Fate of the Antidiabetic Drug Metformin during Chlorine Disinfection of Water“ wurden zwei zuvor unbekannte Transformationsprodukte identifiziert, die bei der Chlorung von Wasser entstehen, das Metformin enthält. Metformin wird zunächst zu einem reaktiven, cyclischen Triazolderivat Y oxidiert, das in einer Folgereaktion unter Abspaltung von Stickstoff zu einem chlororganischen Nitril C zerfällt. Sowohl Y als auch C wurden im präparativen Maßstab hergestellt, charakterisiert und strukturell aufgeklärt. Hierzu wurden an beiden Transformationsprodukten auch Einkristallstrukturanalysen mittels Röntgenstrahlung durchgeführt, über die eine zweifelsfreie Strukturbestimmung möglich wurde. Gerade diese Methode in Kombination mit den üblicherweise eingesetzten analytischen Techniken (Chromatographie, Massenspektrometrie, NMR-Spektrometrie) sollte zukünftig verstärkt zur Charakterisierung von zuvor noch nicht beschriebenen Transformationsprodukten angewandt werden. Ausgabe 38, 04/2015 Es wurden erste orientierende Untersuchungen bezüglich der Bildung beider Transformationsprodukte in Trinkwassermatrix durchgeführt. Hierzu wurde zunächst eine analytische Methode (LC-MS/MS) entwickelt, die es erlaubt, das Transformationsprodukt C bis in den Ultraspurenbereich (0,1 ng/L) aus Trinkwassermatrix nachzuweisen. Eine Persistenz von Y im Trinkwasser ist unwahrscheinlich, da begünstigt durch die Matrix des Trinkwassers Y innerhalb von Stunden bis Tagen abgebaut wird. Das Transformationsfolgeprodukt C ist dagegen stabil. Nach Dotierung von Trinkwasser mit Verbindung C (10 ng/L) konnte über 40 Tage kein Abbau festgestellt werden. Die Verbindung erwies sich auch als stabil in Gegenwart von 0,4 mg/L Chlor. Nach Dotierung von Trinkwasser mit 100 ng/L Metformin und 0,4 mg/L Chlor konnte die Entstehung von C beobachtet werden. An die bisherigen Arbeiten anknüpfend sollen systematische Untersuchungen zur Bildung und zum Verhalten beider Transformationsprodukte unter Praxisbedingungen durchgeführt werden. Die bisherigen Ergebnisse wurden auf der Fachtagung Disinfection By-products (DBP 2014) in Mülheim an der Ruhr in einem Posterbeitrag vorgestellt und werden zeitnah in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht. Persistenz Praxisbedingungen Dr. Oliver Happel, Dominic Armbruster Strukturen von Metformin und der Chlorungsprodukte Y und C. dresden Abschaltung der Chlorung in Mladá Boleslav (Tschechien) Das Versorgungsunternehmen Vodovody a Kanalizace Mladá Boleslav (VaK) in der Mittelböhmischen Region nordöstlich von Prag versorgt mit den Wasserwerken Rečkov und Bradlec die Stadt Mladá Boleslav, mit ca. 45.000 Einwohnern, mit Trinkwasser. Das Trinkwasser wurde bisher in beiden Wasserwerken gechlort. Da Grundwasser genutzt wird, wurde von VaK Mladá Boleslav postuliert, dass ein gut geschütztes Rohwasser mit einem niedrigen Nährstoffgehalt gegeben ist und somit kein Eintrag hygienisch relevanter Bakterien oder ein erhöhtes Aufkeimungsrisiko zu erwarten sind und dementsprechend auf die Desinfektion verzichtet werden kann. Die Möglichkeit der Außerbetriebnahme der Chlordosierung wurde im Rahmen eines Projektes untersucht. Für die Aufstellung des Untersuchungskonzeptes, die Durchführung von Spezialuntersuchungen sowie die Bewertung der Ergebnisse wurde die Außenstelle des DVGW-Technologiezentrums Wasser in Dresden beauftragt. Darüber hinaus wurde die zuständige Gesundheitsbehörde und das National Institute of Public Health (Prag) in das Projekt mit eingebunden. Die Datenauswertung der Routineuntersuchungen der vergangenen Jahre sowie die Untersuchungskonzept 02 Ausgabe 38, 04/2015 Ergebnisse des durchgeführten Voruntersuchungsprogramms ließen keine Notwendigkeit für die Desinfektion des Trinkwassers erkennen. In Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden wurde nach der Voruntersuchungsphase die Chlorzugabe in den Wasserwerken außer Betrieb genommen. Eine Erhöhung der Koloniezahlen im Verteilungssystem, häufig als Aufkeimung bezeichnet, war nicht zu verzeichnen. Allerdings traten im Netz wiederholt coliforme Bakterien auf. Im Rahmen der Ursachenanalyse wurden Undichtigkeiten in zwei zentralen Behältern identifiziert, über die Regenwasser eindringen konnte. Zur Beherrschung des Eintrags wurde in einem Behälter gechlort und der zweite vom Netz genommen. Beide Behälter wurden umgehend saniert und das Untersuchungsprogramm wieder aufgenommen. Hierbei zeigte sich, dass die Maßnahmen zur Beseitigung der Eintragsstellen erfolgreich waren. In Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsbehörden wird zukünftig auf Desinfektion in den beiden Wasserwerken verzichtet und somit in Mladá Boleslav ein desinfektionsmittelfreies Trinkwasser verteilt. Mladá Boleslav ist in Tschechien derzeit die größte Stadt, die mit ungechlortem Trinkwasser versorgt wird. Die dargestellten Untersuchungen wurden auf der Trinkwasserkonferenz PITNÁ VODA 2014 in Tabor durch das Versorgungsunternehmen, das National Institu- Mladá Boleslav te of Public Health und das TZW in einer eige- (Tschechien) nen Session präsentiert und vom Fachpublikum ausgiebig diskutiert. Der Chairman beendete die Behältersanierung Session mit der Frage an die anwesenden Unternehmen: „Which will be the next city“? Dr. Andreas Korth, Reik Nitsche mikrobiologie DVGW-Projekt zur mikrobiellen Belastung von Wasserzählern Die Verunreinigung fabrikneuer Wasserzähler mit Pseudomonas aeruginosa war im Herbst 2014 bei mehreren Wasserversorgungsunternehmen festgestellt worden und führte zum Teil sogar zum Austausch bereits eingebauter Wasserzähler. Das TZW hatte bereits im Sommer 2014 gemeinsam mit der Zählerprüfstelle der Stadtwerke Karlsruhe ein DVGW-Kleinprojekt beantragt und genehmigt bekommen, um eine Bestandsaufnahme des Istzustandes zur mikrobiellen Belastung neuer Wasserzähler vorzunehmen. Es sollte geklärt werden, ob es sich beim Auftreten mikrobiell belasteter Wasserzähler um Einzelfälle oder um ein systematisches Problem handelt. Schon 2010 waren in Einzelfällen Verunreinigungen bei Verbundwasserzählern festgestellt worden. Es war jedoch unklar, ob diese Verunreinigungen bereits in den neuen Zählern vorhanden waren oder erst durch nicht sachgerechte Bedingungen beim Einbau verursacht wurden. Aufgrund der hohen Priorität durch die aktuellen Ereignisse wurde der Zeitplan des Untersuchungsprogramms des DVGW-Kleinprojekts angepasst und auch Daten von Wasserzähleruntersuchungen anderer Labore von Wasserversorgungsunternehmen für die Bestandsaufnahme mit ausgewertet. Bis zum Jahresende 2014 wurden insgesamt rund 2000 mikrobiologische Untersuchungen von Wasserzählern auf Pseudomonas aeruginosa durchgeführt bzw. ausgewertet. Rund 25 % der untersuchten fabrikneuen Wasserzähler aus den Lagern der Wasserver- Situationsanalyse sorgungsunternehmen wiesen Belastungen mit Pseudomonas aeruginosa auf. Es zeigte sich ein deutlicher Unterschied der Befundraten zwischen Zählern mit Metallgehäuse und solchen mit Kunststoffgehäuse. Während erstere nur zu ca. 10 % Belastungen mit Pseudomonas aeruginosa aufwiesen, lag die Rate an Positivbefun- Pseudomonas aeruginosa den bei den Kunststoffzählern zwischen 60 und 90 %. Derzeit findet noch die Detailauswertung der Untersuchungsergebnisse zur Erstellung des Abschlussberichtes statt. Die Befunde machen deutlich, dass es sich bei den Verunreinigungen von Wasserzählern mit Pseudomonas aeruginosa um ein systematisches Problem handelt, das bei allen Produkten relevant ist, die nass geprüft oder geeicht werden müssen. Insbesondere in sensiblen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Kinderkrippen muss daher vor dem Einbau eines neuen Wasserzählers sichergestellt sein, dass dieser nicht durch Pseudomonas aeruginosa verunrei- Verschiedene Baunigt ist. arten von Hauswasserzählern Dr. Beate Hambsch 03 grundwasser und boden Risikoabschätzung für Einzugsgebiete von Trinkwassertalsperren Der DVGW-Hinweis W 1001 empfiehlt Wasserversorgungsunternehmen die Einführung eines prozessorientierten Risikomanagements. Kernstücke sind dabei die Gefährdungsanalyse und die Risikoabschätzung. Die Umsetzung in Einzugsgebieten von Trinkwasserressourcen birgt dabei spezifische Herausforderungen an die Methodik. Bisher vorliegende Erfahrungen des TZW bezogen sich meist auf Grundwassereinzugsgebiete (Brunnen, Quellfassungen). Die Trinkwassergewinnung aus Oberflächengewässern (Flüssen, Seen, Talsperren) ist möglichen Beeinträchtigungen deutlich ungeschützter ausgesetzt als die aus Grundwasservorkommen. Daher wurde die am TZW praktizierte Vorgehensweise einer zweistufigen und GIS-basierten Risikoabschätzung für die Anwendung auf Einzugsgebiete von Oberflächengewässern erweitert. Hierzu wurde zunächst eine Literaturrecherche durchgeführt, bei der neben der wissenschaftlichen Literatur auch das Fachwissen des TZW aus bisherigen Forschungs- und Praxisvorhaben zum Risikomanagement im Ressourcenschutz u.a. berücksichtigt wurde. Die Ergebnisse mündeten in ein Konzeptmodell der Gefährdungsanalyse und Risikoabschätzung für Einzugsgebiete von Oberflächenwasserressourcen, das die Relevanz möglicher Eintragspfade auf Grundlage der hydrologischen Zusammenhänge, Standortfaktoren und weiterer Einflussgrößen darstellt. Dieses Konzeptmodell wurde anschließend in ein Bewertungsschema Ausgabe 38, 04/2015 für die Rohwasserressource Oberflächengewässer überführt, mit dem sowohl punktuelle Einträge, wie etwa die direkten Einleitungen in das Eintragspfade Gewässer, als auch diffuse Belastungsquellen, wie etwa die Freisetzung von Schadstoffen oder Krankheitserregern in der Fläche mit anschließender Abschwemmung in das Oberflächengewässer berücksichtigt werden können. Das Bewertungsschema wurde anschließend im Rahmen einer Masterarbeit auf Einzugsgebiete von Trinkwassertalsperren übertragen und Bewertungssystem mit einem Geographischen Informationssystem (GIS) umgesetzt. Ein wichtiger Aspekt war, dass die Praxisanwendung mit breitenverfügbaren, digitalen Geodaten möglich ist, so dass der Umsetzung im jeweiligen Untersuchungsgebiet keine separaten Kartierungen oder gesonderte Datenerhebungen vorausgehen müssen. Anschließend wurde die Methodik mit dem Schwerpunkt auf hygienische Risiken am konkreten Beispiel einer Trinkwassertalsperre angewandt und dabei erfolgreich auf seine Praxistauglichkeit getestet. Die gezeigte Aufnahme entstand im Rahmen der Ortsbegehung im Testgebiet. Anhand von statistischen Daten und durch vergleichende Modellbetrachtungen wurde der Ansatz zudem auf seine Plausibilität hin untersucht. Dieser GIS-basierte Bewertungsansatz steht nun am TZW zur Anwendung und Weiterentwicklung im Rahmen künftiger Ortsbegehung TrinkProjekte mit Wasserversorgungsunternehmen wassertalsperre zur Risikoabschätzung für Oberflächenwassereinzugsgebiete zur Verfügung Dipl.-Geoökol. Sebastian Sturm, Dipl.-Geol. Joachim Kiefer Korrosion Neue Prüfmethode für mit Epoxidharz beschichtete Stahlbehälter Epoxidharzbeschichtungen werden unter anderem als Korrosionsschutz für Stahlbehälter im Trinkwasserbereich verwendet. Zur Überprüfung der Beschichtungsgüte bei Neubeschichtungen oder Instandsetzungsmaßnahmen existieren etablierte Tests wie die Schichtstärkenermittlung oder die Funkenschlagmethode zur Prüfung auf Porenfreiheit gemäß dem DVGW-Arbeitsblatt W 628 „Innenbeschichtung und Auskleidung von Stahlbehältern in Wasserwerken“. Dennoch hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass trotz der Überprüfung auf Porenfreiheit immer wieder Schäden auftraten, die auf einen fehlerhaften Korrosionsschutz zurückzuführen sind. Dabei ist es häufig der Fall, dass Fehler in der Beschichtung nur durch Zufall oder erst bei Eintritt eines größeren Schadens erkannt werden, da die Behälter im laufenden Betrieb nicht einsehbar sind. So wurden beispielsweise beim Wasserverband Bersenbrück neu mit Epoxidharz beschichtete und abgenommene Stahlbehälter aufgrund eines technischen Störfalls nach einwöchigem Betrieb wieder entleert. Dabei wurde auch die Beschichtung überprüft. Es zeigten sich Fehlstellen, die sich als punktförmige Roststellen darstellten, von denen mehrere Zentimeter lange Rostfahnen abgingen. Diese Erkenntnis, die Bersenbrücker Wassertest 04 in der Fachwelt auch als „Bersenbrücker Wassertest“ firmiert, wurde als Anlass genommen, um im Rahmen eines vom DVGW geförderten Forschungsvorhaben zu untersuchen, ob nach dem Prinzip von Roststellenbildung bei Wasserkontakt ein alternatives/zusätzliches Testverfahren entwickelt werden kann. Mit diesem sollen Defekte in der Beschichtung schon in der Abnahmephase der Bauausführung der Stahlbehälter sicher und umfassend erkannt werden können. Aktuell werden am TZW entsprechende Versuche mit epoxidharzbeschichteten Stahlplatten, in die zuvor Fehlstellen mechanisch eingebracht wurden, durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit des Verfahrens unter Einbeziehung der Einsatzbedingungen sowie Einsatzgrenzen zu untersuchen. Insbesondere sollen dabei folgende Fragestellungen geklärt werden: Art (z. B. Porenkanäle, zu geringe Schichtdicken) und Größe der Fehlstellen, die sicher mit der Methode detektiert werden können; optimales Prüfmedium (z. B. Trinkwasser mit Zugabe von Salz); optimale Prüfdauer und Prüfbedingungen sowie Vergleich der Leistungsfähigkeit der neuen Methode mit den bestehenden Methoden der Schichtdickenmessung und des Abfunkens. Ein positives Forschungsergebnis sollte in einer Erweiterung der gegenwärtigen Prüfordnung für Epoxidharzbeschichtungen in Stahlbehältern und einem Zusatz im DVGW-Arbeitsblatt W 628 münden. DVGW-Arbeitsblatt W 628 Dr. Robertino Turković Rostbildung an Fehlstellen im Laborversuch Umweltbiotechnologie Biologischer Abbau von chlorierten Schadstoffen in industriellem Abwasser Populationsanalyse zeigte einen hohen Anteil an Alphaproteobakterien und insbesondere der Gattung Afipia sp. Das internationale Kooperationsprojekt belegt die Eignung der mikrobiologischen Verfahren zur Reinigung des industriellen Abwassers. Auf Basis der Populationsanalyse können gezielte Monitoringmethoden zur Überwachung und Steuerung der Abwasserreinigung entwickelt werden. Referenz: Gaza S., Felgner A., Otto J., Kushmaro A., Ben-Dov E., Tiehm A.: Biodegradation of chloro- and bromobenzoic acids: Effect of milieu conditions and microbial community analysis. Journal of Hazardous Materials 287: 24-31 (2015). Abwässer der chemischen Industrie sind häufig durch erhöhte Salzgehalte und schwankende pH-Werte gekennzeichnet, die eine mikrobiologische Behandlung erschweren. Im israelischen Industriegebiet Ramat-Hovav wurden die Produktionsabwässer bisher in VerdunstungsProf. Dr. Andreas Tiehm becken entsorgt. Künftig soll eine biologische Reinigung und Nutzung der Abwasserströme erfolgen, die Mischungen halogenierter Schadstoffe (insbesondere Benzoesäuren) enthalten. In einem vom BMBF geförderten deutsch-israelischen Kooperationsvorhaben wurde der Einfluss wechselnder Milieubedingungen auf den mikrobiologischen Abbau halogenierter Benzoate ermittelt. Der mikrobiologische Abbau wurde für chlorierte, bromierte, fluorierte und jodierte Substanzen nachgewiesen. Innerhalb der Isomere erfolgte der Abbau der para-substituierten Substanzen bevorzugt, gefolgt von den meta- und ortho-Verbindungen. Bei hohen Salzgehalten sowie erniedrigten oder erhöhten pH-Werten benötigte die Biozönose längere Phasen der Adaptation, bevor der Abbau einsetzte. Die Verdunstungsbecken Populationsanalyse Kooperationsvorhaben 05 kontakt verschiedenes TZW DVGW-Technologiezentrum Wasser Karlsruher Straße 84 D-76139 Karlsruhe Tel.: (0721) 9678-0 Fax: (0721) 9678-101 Mail: [email protected] Web: http://www.tzw.de Ernennung zum Honorarprofessor Geschäftsleitung Dr. J. Klinger Tel.: (0721) 9678-110 [email protected] Analytik und Wasserbeschaffenheit Prof. Dr. H.-J. Brauch Tel.: (0721) 9678-150 [email protected] Technologie und Wirtschaftlichkeit Dr. G. Baldauf Tel.: (0721) 9678-120 [email protected] Mikrobiologie Dr. B. Hambsch Tel.: (0721) 9678-220 [email protected] Grundwasser und Boden Dipl.-Geol. J. Kiefer Tel.: (0721) 9678-200 [email protected] Umweltbiotechnologie und Altlasten Prof. Dr. A. Tiehm Tel.: (0721) 9678-137 [email protected] Verwaltung Dipl.-Betriebswirt Th. Maier Tel.: (0721) 9678-140 [email protected] Der Leiter der Abteilung Umweltbiotechnologie und Altlasten, Herr Dr. Andreas Tiehm, wurde zum Honorarprofessor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ernannt. Prof. Dr. Tiehm arbeitet aktuell in mehreren Projekten und bereits seit über 10 Jahren mit dem KIT zusammen. In der Lehre vertritt Hr. Tiehm das Fachgebiet Umweltbiotechnologie am Lehrstuhl von Prof. Dr. H. Horn in der Fakultät Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik. Herzlichen Glückwunsch! Prof. Dr. Tiehm TZW-Erweiterungsbau zum DVGW Wasser Campus Nach langer Planungsphase und intensiven Genehmigungsprozessen wurde nun die Baugenehmigung für den TZWErweiterungsbau von der Stadt Karlsruhe erteilt. Zuvor musste noch ein maßgeschneiderter Bebauungsplan ausgearbeitet und durch den Gemeinderat genehmigt werden. Es wird ein fünfgeschossiges Gebäude mit einer Nutzfläche von ca. 2.500 m2 entstehen, das Labore, Versuchs- und Büroräume für die Arbeitsgebiete Technologieentwicklung und Molekularbiologie bietet. Das komplexe Vorhaben konnte durch die intensive und gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Karlsruhe und dem DVGW sowie der Stadt Karlsruhe und der Firma Vollack auf den Weg gebracht werden. Mit dem Bau wird diesen Sommer begonnen. veranstaltungen Prüfstelle Wasser Dr. J. Klinger Tel.: (0721) 93163-10 / Fax: (0721) 93163-99 [email protected] Korrosion Dr. R. Turković Tel.: (0721) 93163-13 / Fax: (0721) 93163-99 [email protected] Außenstelle Dresden - Verteilungssysteme Wasserwerkstraße 2, D-01326 Dresden Dr. B. Wricke Tel.: (0351) 85211-44 / Fax: (0351) 85211-10 [email protected] 05.05.2015 / Dresden 24. Dresdner Trinkwasserkolloquium „Qualitätssicherung bei der Wasserversorgung“ Weitere Informationen: www.tzw.de 01.12.2015 / Karlsruhe 20. TZW-Kolloquium Bitte vormerken! 06
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