Vo u a h rsc Literatur Sachbuch Fröhliche Wissenschaft Batterien Naturkunden 5 1 0 2 t s b r e H Rosenstengel DebütRoman Angela Steidele »Ich will noch mit einer zwar unsaubern doch recht curieusen Historie von Unser Catharina Margaretha diesen Brief schließen, welche diese ist, daß sie wieder ihre Männerkleider angeleget, nach Halberstad gezogen, den Namen Rosenstengel angenommen, sich für einen Leinwandsdrucker ausgegeben, und sich von Unsern guten Pfarrer Claudern mit einer dortigen Weibes Person vermählen lassen. Wir haben wegen des PseudoRosenstengelii Beschaffenheit Herr Clauder Nachricht gegeben, worauf jener mit seiner jungen Frau sich auß dem Staube gemacht hat.« — adjunkt johann freylinghausen Die Wahrheit der Kunst und die Wissensc haf t der Lust – Ein Rom an gefährlic her Lieb und Leidensc haf ten »Je mehr ich über unsere letzten Gespräche über besagten Rosenstengel nachdenke, desto weniger leuchtet mir, ich darf es dem Freunde gestehen, seine Rede über die historische Distanz ein, die zwischen uns und jenen klaffen soll ... Vielleicht, daß der Freund einfach noch nicht gründlich genug gesucht, die Lücken zu füllen? Es fehlen mir, ich darf es freimüthig sagen, die Briefe, welche Rosenstengel’s Liebesgeschichte genauer miterleben ließe.« — könig ludwig ii. an dr..franz carl müller am 1. märz 1886 Roman 400 Seiten, gebunden Lesebändchen Euro 24,90 / Euro (A) 25,60 / sFr 31,60 erscheint im August 2015 ISBN 978-3-95757-136-6 WG 1 110 Foto © Ben Chislett 9 783957 571366 Eangela steidele, geboren 1968, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim, wurde in Siegen promoviert und lebt in Köln. Ihre wissenschaftliche Arbeit widmete sie Liebesgeschichte(n) gegen den Strom, so in ihren Büchern »In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel« (2004) und »Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens« (2010). Mit ihrem literarischen Debüt »Rosenstengel« geht sie einen Schritt weiter und lässt Wissenschaft zu Kunst werden und Kunst zu Wissenschaft. Bei der Recherche für ihr Buch über Catharina Linck fand sie im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin den Besucherzettel von Franz Carl Müller, was beweist: Leben ist auch nur Kunst. Als der bayerische Märchenkönig Ludwig II. durch den Arzt Franz Carl Müller zufällig von dem delikaten Fall des Anastasius Rosenstengel erfährt, lässt ihn dessen eigentümliches Schicksal nicht mehr los. Er drängt den Mediziner, ihn in seine Recherchen einzuweihen, die Unglaubliches zutage fördern: Rosenstengel zog als Prophet umher, kämpfte als Musketier im Spanischen Erbfolgekrieg und heiratete mit kirchlichem Segen, um schließlich der Maskerade überführt zu werden – einer Maskerade, die alle Grenzen überschreitet. Denn Rosenstengel war in Wahrheit ein Weibsbild mit Namen Catharina Linck. Nachdem man auch noch eine »lederne Wurst« in ihrer Hose entdeckte, mit der sie die Ehe vollzogen und »unterschiedliche Wittwen caressiret« hatte, führte man sie 1721 dem Henker vor. Jedes Detail, das sich der faszinierte Monarch während nächtlicher Schlittenfahrten, in der Venusgrotte von Schloss Linderhof oder im tropischen Wintergarten der Münchner Residenz berichten lässt, bringt den jungen Arzt und den einsamen König einander näher, bald geraten beide in einen Strudel tiefer Verwirrung: Wo verläuft die Grenze zwischen wissenschaftlicher Leidenschaft und verbotenem Begehren, Täuschung und Wahrheit, Perversion und Normalität, Mann und Weib, König und Untertan? Die emotionale Verunsicherung steigert sich im Angesicht höfischer Intrigen zur ernsthaften Gefahr, und Müller steht vor der Entscheidung, den König entmündigen zu lassen – oder ihn vor den Verschwörern zu retten. Mal zärtlich, mal deftig entwirft Angela Steidele einen atemberaubenden historischen Briefroman über Trug, Wahn, Leidenschaft und Irrsinn. Und über die Frage, wie viel Liebe das Leben und wie viele Leben die Liebe fassen kann. –5– Wider die Kunst Roman Roman. Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel ca. 160 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 17,90 / Euro (A) 18,40 / 22,90 sFr erscheint im August 2015 ISBN 978-3-95757-137-3 Tomas Espedal WG 1 110 9 783957 571373 »Espedals Kunst zu Schreiben ist geradezu physisch, als beginne man im Rhythmus mit dem Geschriebenen zu atmen … eine fantastische Lektüre.« 4. Auflage »Ein Liebesroman, wie es noch keinen gegeben hat. Es ist das ehrlichste und berührendste Buch über die Liebe, das man sich denken kann.« — iris radisch / die zeit Foto © Jens Dressling »Ein traumhafter Band. Glasklar ist Espedals Sprache und beschwingt seine Erzählhaltung.« — andreas breitenstein / nzz 3. Auflage — berlingske tidende / dänemark tomas espedal wurde 1961 in Bergen geboren, wo er auch heute lebt und arbeitet. Er veröffentlichte zahlreiche preisgekrönte und in viele Weltsprachen übersetzte Romane und gilt neben seinem Freund Karl Ove Knausgård als einer der wichtigsten Schriftsteller Norwegens. hinrich schmidt-henkel, geboren 1959, übersetzt aus dem Französischen, Norwegischen und Italienischen. Er hat u. a. Werke von Denis Diderot, Yasmina Reza und Louis-Ferdinand Céline übersetzt. Für seine Arbeit ist er vielfach ausgezeichnet worden; seine Neuübersetzung von Denis Diderots »Jacques der Fatalist« war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Was bleibt, wenn die Geliebten fort sind? Zwei Schicksalsschläge erschüttern das Leben des norwegischen Autors Tomas Espedal: Zuerst verstirbt seine Mutter, kurz darauf auch seine Frau Agneta. Die Verluste verlangen ihm eine neue Art zu leben ab, denn er bleibt mit seiner jüngsten Tochter allein zurück. Trost kann er dem Mädchen nicht spenden, der verzweifelte Versuch, die Mutter zu ersetzen, beraubt das Kind des Vaters. Espedal beginnt Halt zu suchen in der Erkundung seiner Familiengeschichte. Woraus, fragt er, erwächst eine Familie, was bedeuten Liebe und Verrat, was Mutterschaft und Vatersein. Seine Kunst, das Schreiben, stellt sich somit in den Dienst des Lebens. Selten verweben sich in der Literatur Schreiben und Leben derat eng und unausweichlich wie in den Büchern Espedals. Der Kosmos seines Lebens, den er vor dem Leser ohne Schonung entfaltet, entwickelt ungeheure Sogkraft. Unbedingt und mit Haut und Haar möchte man eintauchen in die Welt dieses berührenden Mannes, sich erfrischen an der Klarheit und Aufrichtigkeit seiner Sprache. D G er La e g w te en in am Bib Cés lio ar the Air k a CÉsar Air a Cés bli ar othe Air k a D G er La e g w i te en ch in w tig am ar s t er tsa e ik ut as or Eine KUrze Episode aus dem Leben Eines Landschaftsmalers »Ic h lese zum wiederholten Male Air a s Episode aus dem Leben eines Landsc haf t s m alers, ein kur zes Buc h, aber so viel- Roman. Aus dem Spanischen von Klaus Laabs 176 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 18,00 / Euro (A) 18,50 / sFr 25,40 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-140-3 WG 1 110 sc hic htig wie ein Tr aum , der verweht, wenn m an erwac ht.« — patti smith Foto©Daniel Mordzinski césar aira, geboren 1949 in Coronel Pringles, veröffentlichte bisher über 80 Bücher: Romane, Novellen, Geschichten und Essays. Darüber hinaus übersetzt er aus dem Englischen, Französischen und Portugiesischen und lehrt an den Hochschulen von Rosario und Buenos Aires, wo er heute lebt. Aira gilt als einer der wichtigsten lateinamerikanischen Autoren der Gegenwart – und als ihr raffiniertester. Seine Texte überraschen durch Genresprünge, aberwitzige und riskante Erzählkonstruktionen und Plots. Bei Matthes & Seitz Berlin erscheint seit 2015 sein Werk in Einzelbänden: Die Bibliothek César Aira 9 783957 571403 Der Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas erreicht 1837 zusammen mit Alexander von Humboldt Lateinamerika. Als Landschafts- und Naturmaler soll er die Forschungen des Entdeckers durch Illustrationen unterstützen. Auf dem Weg von Chile nach Buenos Aires passieren sie einen unheimlich anmutenden Landstrich, bald zieht ein nachtschwarzes Gewitter auf und entlädt sich über ihnen. Rugendas wird vom Blitz getroffen. Er überlebt, doch er verfängt sich im Steigbügel und das erschreckte Pferd bricht aus und schleift ihn mit sich. Auch diese Tortur überlebt er, aber sein Gesicht wird aufs Fürchterlichste entstellt. Von nun an im Morphiumrausch, um die Schmerzen zu ertragen, malt er Bilder von atemberaubender Wucht. Auf seiner Jagd nach immer spektakuläreren Motiven wagt er sich eines Tages ins Zentrum eines echten Indianerüberfalls, doch diesmal scheint seine Obsession zu weit zu gehen. –9– Bib Cés lio ar the Air a La e g w i te en ch in w tig am ar s t er tsa e ik ut as or Wie ich Nonne wurde Novelle. Aus dem Spanischen von Klaus Laabs 160 Seiten, gebunden Euro 18,00 / Euro (A) 18,50 / sFr 22,90 bereits erschienen ISBN 978-3-95757-080-2 WG 1 110 Duchamp in Mexiko 9 783957 570802 Der Beweis Novelle. Aus dem Spanischen von Klaus Laabs 112 Seiten, gebunden Euro 16,00 / Euro (A) 16,50 / sFr 20,60 bereits erschienen ISBN 978-3-95757-081-9 Essays. Aus dem Spanischen von Klaus Laabs 112 Seiten, gebunden Euro 16,00 / Euro (A) 16,50 / sFr 20,60 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-139-7 WG 1 580 WG 1 110 9 783957 571397 9 783957 570819 Der Kleine BudDhistische Mönch Novelle. Aus dem Spanischen von Klaus Laabs 112 Seiten, gebunden Euro 16,00 / Euro (A) 16,50 / sFr 20,60 bereits erschienen ISBN 978-3-95757-082-6 »Duchamp in Mexiko« versammelt drei zentrale Essays César Airas, die ihn erstmals nicht nur als genialen Autor von Novellen und Romanen zeigen, sondern ihm die Möglichkeit geben, sein eigenständiges und stilistisch virtuoses Nachdenken über Kunst und Literatur zu entdecken. Ausgehend von Marcel Duchamp über de Chirico bis Lezama Lima entwickelt Aira in den Texten eine eigene Theorie der modernen Kunst und reicht dem Leser unter der Hand zudem einen Schlüssel für seine eigenen Texte. Mit »Duchamp in Mexiko« überführt César Aira die Avantgarde nun auch konzeptionell ins neue Jahrhundert. WG 1 110 – 10 – 9 783957 570826 – 11 – Roman. Aus dem Spanischen und mit einem Nachwort von Frank Henseleit ca. 300 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 19,90 / Euro (A) 20,50 / sFr 25,30 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-395757-141-0 WG 1 111 Die Erinnerungen des Meistertänzers Juan Martínez, der dabei war 9 783957 571410 Roman Manuel Chaves Nogales P aris 1914: Im geisterhaften Schatten des Moulin de la Galette, eingehüllt in die Permanganat- und Terpentingerüche der Malerquartiere, wo die Rue Lepic einem steinigen Kreuzweg glich und vorbei an staubigen Gemüsegärten steil anstieg; eingenistet in diese mondbeschienene Landschaft, irgendwo zwischen den baufälligen Häuschen um den berühmten Place du Tertre, der heute das Herz des Montmartre ist, hat sich mein Freund Martínez zur Ruhe gesetzt. Martínez ist Berufstänzer, ein Flame aus Burgos. Er ist 43 Jahre alt, hat die großen schwarzen Augen eines Kartäusers aus Jerez, eine leicht fliehende Stirn, die seine flämische Herkunft verrät, peinlichst genau gestriegeltes, wie Klavierlack glän- zendes Haar, ungewöhnlich querstehende Schädelknochen, weil sie fraglos von unterschiedlichster Herkunft sind – arischer, semitischer, mongolischer – und eine straffe Haut, glatt wie Corduanleder. Vor zwanzig Jahren, als Martínez an den Montmartre kam, war er ein auffällig hübscher Junge mit seidenem Halstuch, Melone und Karottenhose. Zuvor hatte er, ganz Tänzer, Sohn eines Tänzers, Kreuzung eines Madrider Straßenköters mit allem, im Sonntagswichs eines andalusischen Strandräubers, durchaus fein herausgeputzt, in einer Mischung aus vom Sockel hauender Strotzigkeit und hochkomplexer Unmoral die Schönheit eines Dorfes, Sole, wie eine Unze Gold geraubt, und war mit ihr nach Paris durchgebrannt. manuel chaves nogales, geboren 1897 in Sevilla, 1944 gestorben in London, war Journalist und Schriftsteller. Aus einer bürgerlichen und kunstbeflissenen Familie stammend (seine Mutter war Konzertpianistin, sein Großvater ein berühmter Maler von Stierkampfszenen), bereiste er seit dem Ende der 20er Jahre ganz Europa und die UdSSR und setzte dabei immer wieder sein Leben aufs Spiel. Neben vielen Artikeln, Reportagen etc. entstanden zahlreiche Bücher. Die »Erinnerungen des Meistertänzers«, das 1934 auf Spanisch erschien, ist nun erstmals ins Deutsche übertragen. frank henseleit, geboren 1964, ist Autor und Übersetzer u. a. von Fernando Pessoa, Ángel Crespo und Joan Brossa. Zurzeit arbeitet er als Herausgeber und Übersetzer an weiteren Titeln von M. Chaves Nogales. Bei Matthes & Seitz Berlin erschien zuletzt seine Übersetzung der »Gespräche in Buenos Aires« von Jorge Luis Borges und Ernesto Sabato. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs reist Juan Martínez gemeinsam mit seiner Frau nach Istanbul, wo die beiden Flamencotänzer ein attraktives Engagement angenommen haben. Doch die wilde Stadt am Bosporus ist nur die erste Station einer langen Reise quer durch Europa, die sie tanzend, trinkend und feiernd in die Salons der Schönen und Reichen ebenso wie in zwielichtige Clubs und Kaschemmen der Armen führt. Nach Kriegsausbruch stehen die beiden unter Spionageverdacht und fliehen aus der Türkei. Sie reisen zunächst über Bulgarien nach Rumänien. In Hoffnung auf eine Atempause geht die Reise weiter nach Russland, wo sie jedoch in die Wirren der Revolution geraten. Chaves Nogales erzählt bestechend klar und präzise die schier unglaubliche Geschichte des Meistertänzers und seiner Odyssee vor der prallen Szenerie der weltstürzenden Ereignisse jener Jahre. Den Menschen immer liebevoll zugewandt weiß er, dass der Humor gerade in den aussichtslosesten Situationen die einzige Überlebenschance bietet, und verbindet meisterhaft Geschichtsschreibung mit kluger und spannender Unterhaltung. – 13 – ALFF Murder-Mystery-Thriller Jakob Nolte Murder-Mystery-Thriller 256 Seiten, gebunden Euro 18,00 / Euro (A) 18,50 / sFr 22,90 erscheint im August 2015 ISBN 978-3-95757-142-7 WG 1 121 9 783957 571427 »In einer Prosa nach unserer Zeit. N ataly wühlt mit tränendicken Augen in ihrer Handtasche herum, einer, die voll mit Zetteln und Stiften und Haarklammern und einer Nagelfeile ist. Sie drückt sich das spitze Kosmetikutensil dorthin, wo gestern noch Benjamins Lippen scharf waren. Nataly verliert das Bewusstsein. Meggy wird vom sprudelnden Blut ergriffen und verliert das Bewusstsein. Susie, Susie und Susann kommen ins Bad. Beim Anblick der Blutlache verlieren – 14 – sie das Bewusstsein. Zum Glück fällt Susie aber derart in den Türspalt, dass ein junger Voyeur seinen Blick unter Susies Rock werfen kann. Sofort verliert er das Bewusstsein. Einige Minuten vergehen, in denen nichts passiert, außer dass Nataly verblutet. Meggy kommt zu sich. Sie zieht die Feile aus Natalys Hals und verschließt die Wunde mit ihrem Daumen. So fahren sie ins Krankenhaus, und Nataly überlebt den Spaß, bleibt jedoch für eine Weile unter Selbstmordwacht. Foto © Fiktion Mit Alff leitet Jakob Nolte den Nolte-Turn ein.« — leif randt jakob nolte wurde 1988 in Barsinghausen am Deister geboren. Er ist Autor von Comics, Prosa und Dramatik. Seine Bühnenstücke werden an diversen Theatern gezeigt und wurden zu Festivals eingeladen. »ALFF« ist sein erster Roman. Benjamins Leiche wird in einen Zaun genäht aufgefunden. Er ist das erste Opfer des »Vollstrickers«, einem Phantom, das die Bewohner des Städtchens Beetaville in Angst und Schrecken versetzt. Jeder von Benjamins Mitschülern der High & Low Highschool reagiert anders: Sie werden zu Detektiven und Reportern, gründen Bands, reißen sich Finger ab, fallen voll Lust übereinander her oder nehmen ihre Eltern als Geiseln. Nach dem Fund einer zweiten Leiche wird Agent Donna Jones vom FBI eingeschaltet, verzweifelt aber an dem schier unlösbaren Fall. Erst als er den eigenen Sohn als Köder auslegt, kommt Bewegung in seine Ermittlungen. Jakob Nolte schafft mit diesem Murder-Mystery-Thriller eine rasante Groteske über die USA der 90er Jahre zwischen dem Tod Kurt Cobains und 9/11. Mit Wortgewalt begleitet er seine sonderbaren Protagonisten beim abgründigen Prozess des Erwachsenwerdens. Ein hochtouriger Roman irgendwo zwischen Twin Peaks und Gottfried Benn, der die Leser in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. – 15 – Foto © Esther Kinsky K ar adag Oktober 13 Aufzeichnungen von der kalten Krim Aufzeichnungen. 256 Seiten, Fotos, gebunden mit Schutzumschlag Euro 19,90 / Euro (A) 20,50 / sFr 25,30 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-143-4 WG 1 362 9 783957 571434 Esther Kinsky / Martin Chalmers esther kinsky, geboren 1956, lebt in Berlin und in Battonya/Ungarn, nahe der Grenze zu Rumänien und Serbien. Sie ist Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Polnischen, Russischen und Englischen. 2009 war sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert und erhielt den Paul-Celan-Preis. Mit den Romanen »Banatsko« (2011) und »Am Fluß« (2014) war sie jeweils für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für »Am Fluß« wurde sie darüber hinaus mit dem Franz Hessel-Preis 2015 ausgezeichnet. Neben dem Essay »Fremdsprechen. Gedanken zum Übersetzen« veröffentlichte sie in den letzten Jahren Kinderbücher und drei Gedichtbände, zuletzt »Naturschutzgebiet« (2013). Mmartin chalmers, geboren 1948, wuchs in Glasgow auf. Nach dem Studium der Geschichte in Glasgow, Birmingham und Bochum arbeitete er freiberuflich als Kritiker, Autor und vor allem Übersetzer deutscher Literatur (u. a. Herta Müller, Alexander Kluge, Thomas Bernhard, Peter Handke) ins Englische. Sein Interesse als Autor galt immer der Vielschichtigkeit des urbanen Raums, doch auch der Peripherie von Städten und Regionen. 2008 ließ sich Martin Chalmers in seiner Lieblingsstadt Berlin nieder, wo er 2014 starb. »Im Oktober sah ich zum ersten Mal das Schwarze Meer.« So beginnt diese ungewöhnliche Erkundung der Krim, jene Halbinsel zwischen Asien und Europa, zwischen antiker Größe und romantischem Klischee, zwischen Armut und Prunk. Gemeinsam mit dem schottischen Übersetzer und Schriftsteller Martin Chalmers unternahm Esther Kinsky im Oktober 2013 eine Fahrt in diese Zwischenwelt, die für den Leser durch ihren Blick und dank ihrer außergewöhnlichen Wahrnehmungs- und Beschreibungsfähigkeit unmittelbar erlebbar wird. Raue Winde, klappernde Fenster, streunende Pferde und grölende Betrunkene: Wir befinden uns in einer fremden Natur und sehen uns einer fremden Kultur ausgesetzt. Die zweite Stimme in diesem virtuosen Landschaftsbuch wird bestimmt von Chalmers ganz anders geartetem Erkenntnisinteresse: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Seine nachdenklichen historischen Tiefenbohrungen ergänzen Kinskys Ton und fügen das Buch zu einem sprachlich prägnanten und atmosphärisch dichten Ganzen. – 17 – Ein guter Traum mit Tieren Venusia Roman Mark von Schlegell Gedichte. Ungarisch / Deutsch István Kemény Gedichte. Aus dem Ungarischen von Orsolya Kalász und Monika Rinck ca. 140 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Band 27 der Reihe Spurensicherung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD Euro 19,90 / Euro (A) 20,50 / sFr 25,30 erscheint Ende August 2015 ISBN 978-3-95757-146-5 Roman. Aus dem Englischen von Simon Elson ca. 300 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 22,90 / Euro (A) 23,60 / sFr 29,10 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-144-1 WG 1 151 WG 1 130 istván kemény, 1961 Budapest571465 9 in 783957 geboren, gehört seit den 80er Jahren zum festen Bestand der ungarischen Literatur und beeinflusste viele Autoren der nachfolgenden Generation. Seit seinem Debüt 1984 erschienen neun Lyrikbände sowie Kurzgeschichten, Romane, Theaterstücke und Essays, darunter auf Deutsch der Gedichtband »Nützliche Ruinen« (2007) sowie der Roman »Liebe Unbekannte« (2013). Der ungarische Dichter István Kemény zieht in seinem neuen GedichtIstván Kemény war 2010 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. band Bilanz und verschränkt dabei die Situation des individuellen orsolya kalász, geboren 1964 in Dunaújváros, Ungarn, ist Dichterin und literarische Übersetzerin. Gemeinsam mit Gerhard Falkner gab sie die Anthologie »Budapester Szenen. Junge ungarische Lyrik« (1999) heraus. monika rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, schreibt Lyrik, Prosa und Essays. Für ihr bisheriges Werk erhält sie 2015 den Kleist-Preis. Seit 2000 übersetzt sie immer wieder im Tandem mit Orsolya Kalász ungarische Gegenwartslyrik. Älterwerdens mit der in seinem Heimatland. In der Lebensmitte angekommen, hält er sich den Spiegel vor und fixiert schonungslos, was er darin wie in einer Kristallkugel sieht: Enttäuschte Menschen, die die Zukunftsträume von einst, da der Eiserne Vorhang fiel, längst begraben haben. Ein Land, »bösartig, verblendet, stur und altbacken«, verloren zwischen Lüge, Vergessen und dem Alb der Vergangenheit. Erschütterte Gewissheiten, Figuren aus dem Arsenal der ungarischen Geschichte, zugelaufene Totemtiere, Gespenster, eigene wie fremde. Und einen Mann, der um die diffizile Dialektik weiß, die ihn an die schwierige Heimat bindet. István Kemény hat die poetische Summe seines bisherigen Lebens gezogen – und mit seinem ganz spezifischen lakonischen, subversiven Witz einen Gegenzauber gegen den Kleinmut gefunden. – 18 – 9 783957 571441 mark von schlegell, geboren 1967 in New York, studierte Philosophie und promovierte über die amerikanische Romantik. Bekannt wurde er vor allem mit seinen kulturtheoretischen und kunstkritischen Texten sowie durch seine Science-Fiction-Romane. 2011 erschien parallel zu der von ihm cokuratierten Ausstellung »Dystopia« sein Roman »New Dystopia«, der die gegenwärtige Krise nicht als Ende, sondern als Chance für die Kunst unserer Gegenwart deutet. Mark von Schlegell lebt heute in Köln. Bei Matthes & Seitz Berlin lieferbar: »High Wichita«. Zuletzt auf Deutsch: »Realometer« simon elson, geboren 1980, arbeitet in Berlin als freier Schriftsteller und Übersetzer. Für seine Arbeit erhielt er den Max J. Friedländer-Preis, verliehen vom Berliner Kupferstichkabinett. Gegen Ende des 23. Jahrhunderts finden sich letzte Reste menschlicher Zivilisation in einer kleinen Kolonie auf der Venus wieder. Eine Rückkehr auf den blauen Planeten ist ausgeschlossen, da sich die Erde bereits Anfang des Jahrhunderts selbst zerstört hat. Die Menschen aber haben sich in ihrer seltsamen Umgebung unter den neuen Lebensbedingungen eingerichtet – man ernährt sich ausschließlich von psychoaktivem Blumenfleisch, geht seinen Beschäftigungen nach, als wäre man auf der Erde. Der Antiquar Roger Collectibles entdeckt in einem alten Buch die Geschichte der Besiedelung der Venus. Als das Buch unerklärlicherweise verschwindet und Collectibles unter Halluzinationen zu leiden beginnt, weil er die offiziell vorgeschriebenen psychoaktiven Blumen nicht eingenommen hat (die Verweigerer der Einnahme gelten als »Süchtige«), gerät er in Konflikt mit der Verwaltung, sein Leben beginnt auseinanderzubrechen. Dies umso mehr, als die Halluzinationen sich nach und nach als Erinnerungen herausstellen. So durchschaut er die Machenschaften der Regierung und setzt eine Revolte in Gang. Ein unendlich fantasievolles Buch, das den Leser auf eine psychedelische, bewusstseinserweiternde Reise in die Zukunft der Menschheit führt. – 19 – Französische Der Letzte Mensch Roman Jean-Baptiste Cousin de Grainville Aus dem Französischen von Caroline Vollmann Aus dem Französischen von Stefan Zweifel Aus dem Französischen von Caroline Vollmann ISBN 978-3-88221-622-6 ISBN 978-3-88221-587-8 ISBN 978-3-88221-703-2 »Anderthalb Jahrhunderte ist dieses wundersame Buch unterwegs gewesen, um nun endlich vom Französischen ins Deutsche zu gelangen. Entsprechend herzlich heißen wir es willkommen. Denn es ist spannend, geheimnisvoll, elegant geschrieben ... Ein funkelnder Text.« — Neue Zürcher Zeitung »Die vorbildliche Ausstattung dieses Buches durch Matthes & Seitz Berlin ist bei dieser Gelegenheit neuerlich zu würdigen. In jeder Hinsicht ein Buch für Feinschmecker.« — Laura Stolze, Das Blättchen »Eine große Entdeckung für deutschsprachige Leser und mit Sicherheit Weltliteratur. Carolin Vollmanns Übersetzung aus dem Französischen ist schlicht zu loben ... Barbey d’Aurevilly hat einmal gesagt, er habe im Roman Die alte Maitresse das menschliche Herz‹ gemalt wie es ist. Das stimmt. Es schlägt heute noch genau so wie damals.« — Andreas Trojan, DIWAN Büchermagazin Bibliothek Aus dem Französischen von Jörg Alisch Aus dem Französischen von Nicola Denis Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel ISBN 978-3-88221-548-9 ISBN 978-3-88221-701-8 ISBN 978-3-88221-058-3 »Diese Geschichte steht den Erzählungen eines Edgar Allan Poe in nichts nach; im Gegenteil! Bitte entdecken Sie diesen grandiosen Roman!« — Thomas Bleitner (Buchhändler) »Horror und Heroismus auf hoher See, schlicht atemberaubend.« — Werner Krause, Kleine Zeitung – 20 – »Das Buch liest sich in neuer Frische ... und bringt ein Lesevergnügen, das uns in knisternder Zeitnähe durch Salons, Dorfschenken, Gaunerstuben und Philosophencafés führt.« — Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung Roman. Aus dem Französischen von Sylvia Schiewe mit einem Nachwort von Gerhard Poppenberg ca. 300 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 24,90 / Euro (A) 25,60 / sFr 31,60 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-109-0 WG 1 111 9 783957 571090 jean-baptiste cousin de grainville, geboren 1746 in Le Havre als Sohn eines Stabsoffiziers. Nach der Schulzeit in Caen und später in Paris erhielt er 1766 die für ihn vorgesehene Priesterweihe, gab aber schon während der Französischen Revolution das Priesteramt wieder auf. Er verfasst mehrere Dramen, die im Théâtre National zur Aufführung kommen. Das Vorhaben, sein Epos »Der Letzte Mensch« in Verse zu bringen, setzt er nicht mehr um: 1805 stirbt er durch eigene Hand. Noch im selben Jahr wird »Der Letzte Mensch« zum ersten Mal veröffentlicht. Ungeachtet der kaum vierzig verkauften Exemplare erscheint bereits ein Jahr später in London eine anonyme englische Übersetzung, ein Jahr darauf in Leipzig eine deutsche Übertragung. sylvia schiewe, geboren 1970, ist Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen. Zuletzt bei Matthes & Seitz Berlin: Paul de Mans »Allegorien des Lesens«. Die Wiederentdeckung des ersten fantastischen Romans vom Ende der Welt: Mit »Der Letzte Mensch« hat Grainville 1805 einen der bis heute wohl wirkungsmächtigsten modernen Mythen erschaffen. Omégare und Sydérie sind die beiden letzten Menschen. Und sie sind die letzte Hoffnung der aussterbenden Menschheit, denn aus ihrer Verbindung könnten Kinder hervorgehen, die die ausgelaugte Erde unter einer erkalteten Sonne weiter bevölkern würden. In einem epischen Text von biblischer Schlichtheit wird der Leser Zeuge und Richter über das unausweichliche Schicksal dieses Liebespaars, das in der Begegnung mit dem Urvater Adam seinen verhängnisvollen Höhepunkt findet: Omégare muss entscheiden, ob er dem Befehl Gottes folgt und damit nicht nur den eigenen Tod, sondern auch den der schwangeren Geliebten beschließt, und so das grausame Finale, den Kampf des Weltengenius mit dem Tod, den Untergang allen menschlichen Lebens auf dem Planeten herbeiführt. – 21 – NATURKUNDEN Friendly Fire & Forget. Texte herausgegeben von Judith Schalansky bei Matthes & Seitz Berlin Herbst 2015 Ellen Blumenstein Daniel Tyradellis (HG.) Ausstellung vom 14.6. – 30.8.2015 im KW Institute for Contemporary Art, Berlin Text-Anthologie zur Ausstellung ca. 224 Seiten, ca. 120 Abbildungen, gebunden Euro 25,00 / Euro (A) 25,70 / sFr 31,60 erscheint im Juni 2015 ISBN 978-3-95757-169-4 WG 2580 ellen blumenstein, 9 geboren 1976 in 783957 571694 Witzenhausen, arbeitete von 1998 bis 2005 als Kuratorin für das KW Institute for Contemporary Art, das sie seit 2013 leitet. Sie war Mitglied des Kollektivs »Fire and Forget« ist ein Begriff aus dem Militärjargon. Er bezeichnet »The Office« und Gründerin des Projektraums Salon Populaire. Sie kuratierte das Abfeuern von Waffen, die vom Soldaten aus sicherer Distanz ausu. a. das Ausstellungsprojekt »Zur gelöst werden und dann eigenständig ihr Ziel erreichen. Das KW Vorstellung des Terrors. Die RAF-AusInstitute for Contemporary Art in Berlin nimmt dieses Motiv zum Anlass stellung« (mit Klaus Biesenbach, Felix für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die sich mit der FasziEnsslin, 2005) und den isländischen nation und dem Schrecken von (Waffen-)Gewalt auseinandersetzt. Pavillon der 54. Biennale di Venezia. daniel tyradellis, geboren 1969, Philosoph und Kurator, war Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs »Codierung von Gewalt im medialen Wandel«. Er bewegt sich in seinen Arbeiten programmatisch an der Grenze zwischen Wissenschaft und Kunst. Seine Ausstellungen versteht er als Experimente eines Denkens im Raum, die Fragestellungen einer breiteren gesellschaftlichen Diskussion öffnen. Zuletzt erschienen: »Müde Museen. Wie Ausstellungen unser Denken verändern könnten« (2014) und »Freundschaft. Das Buch« (2015). Sie fragt nach den Affekten, die Waffen auslösen, ebenso wie nach der Notwendigkeit von Gewalt zur Verhinderung neuer Konflikte oder der Beendigung bereits bestehender. Sie beschäftigt sich mit dem Potenzial von Kunst der Gegenwart, verdrängte Gewalt ins Bewusstsein zu rufen und damit zukünftige Eskalationen zu verhindern – oder im Gegenteil auch zu befördern. Begleitend dazu versammelt »Friendly Fire & Forget. Texte« Originalbeiträge von zeitgenössischen Schriftstellern, in denen sie sich mit der Ambivalenz von Waffen und der von ihnen ausgehenden Gewalt auseinandersetzen. Kriegsfotografien aus der Sammlung Martin Dammann/Archive of Modern Conflict ergänzen die Originalbeiträge von Ulrike Draesner, Christoph Peters, Wladimir Kaminer, Katrin Passig, Oliver Rohe, Mark von Schlegell, Frank Witzel u. a. – 22 – – 23 – »Der Aufstieg durch den Wald lässt die gewaltige Landschaft vergessen, zu sehr ist man im Bann der Bäume, geht zwischen all den Fichten und den Lärchen, deren Nadeln gerade ihre Farbe zu wechseln beginnen, von Grün in flammendes Orange sich wandeln, bevor sie zu Boden fallen und einen duftend weichen Teppich bilden werden, und deren grobe Borken so schuppig sind, dass man sie wie Schieferplatten brechen möchte.« Zora del Buono, Das Leben der Mächtigen. Reisen zu alten Bäumen Florian Werner Schnecken Ein Portrait № 20 circa 160 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Kleinoktav-Format (12 × 18 cm), flexibler Einband, fadengeheftet und mit Kopfschnitt circa € 18,– (D) / € 18,50 (A) / sFr 22,90 Roger Deakin L ogbuch eines Schwimmers Zora del Buono Das Leben der Mächtigen [Waterlog] Aus dem Englischen von Andreas Jandl und Frank Sievers Reisen zu alten Bäumen № 21 circa 160 Seiten, mit circa 30 Farbfotografien der Autorin, Kleinquart-Format (17 × 23 cm), flexibler Einband, fadengeheftet, mit Kopfschnitt circa € 32,– (D) / € 32,90 (A) / sFr 39,– № 22 circa 330 Seiten, durchgängig zweifarbig, Oktav-Format (14,5 × 22,5 cm), flexibler Leineneinband, fadengeheftet, mit Kopfschnitt und Lesebändchen circa € 34,– (D) / € 35,– (A) / sFr 41,50 ISBN 978-3-95757-164-9 Erscheint im Oktober 2015 NATUR KUNDEN bei Matthes & Seitz Berlin Burian vermag mit einem sich entrollenden Palmwedel Ähnliches ISBN 978-3-95757-165-6 ISBN 978-3-95757-166-3 anzustellen wie van Gogh Erscheint im Oktober 2015 mit der entflochtenen Erscheint im Oktober 2015 9 7 83957 571649 Sitzfläche eines Stuhls. 9 783957 571656 WG: 1 116 9 783957 571663 Aber eigentlich noch WG: 1 610 mehr: In diesen Bildern WG: 1 140 Was sagt eine Schnecke, die auf dem Rücken einer Schildkröte sitzt ? Hui ! erscheint, wie nirgends sonst, die Epiphanie der tiefen, allertiefsten Zeit. »Gelehrt, abgefahren und leidenschaftlich. Ein absoluter Genuss!« Burkhard Müller über Die Verlorenen �elten des Eine Liebeserklärung an die ältesten Lebewesen der Welt. Independent on Sunday Zdeněk Burian, süddeutsche zeitung Naturkunden № 4 (vergriffen) Naturkunden № 8 9 783882 2 10514 ihr gehäuse wird für seine Spiralform bewundert, ihre kriechende Fortbewegungsweise verlacht, ihr schleimiger Körper als widerwärtig empfunden, aber dennoch mit Genuss und Knoblauchbutter verspeist. Unser Verhältnis zur Schnecke ist höchst ambivalent. Höchste Zeit, sich diesem schillernden Tier mit der gebotenen Behutsamkeit anzunähern. Florian Werner macht sich auf die kulturgeschichtliche Spur der Schnecke, besucht die �orld Snail Racing Competition in England, eine Bio-Schneckenfarm in Frankreich und klärt auf über die Virtuosität des Schneckensex. Dabei wird nicht nur der herausragende Beitrag der Schnecke zur Architektur- und Filmgeschichte gewürdigt, sondern auch ihre Rolle bei Florian Werner, 1971 geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler, schreibt erzählende Sachbücher und Prosa und arbeitet für den Hörfunk. Sein Buch Die Kuh. Leben, �erk und �ırkung (2009) wurde von der Zeitschrift Bild der �ıssenschaft zum ›Wissenschaftsbuch des Jahres‹ gewählt und mit dem Literaturpreis Umwelt des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: Helium und Katzengold. 92 elementare Geschichten (2014) sowie �enn ich groß bin, werd ich Dichter. Frühe Texte bekannter �utoren (2015). Florian Werner lebt mit seiner Familie in Berlin. in einer lebenskrise trifft der britische Abenteurer Roger Deakin einen wilden Entschluss : Er wird alle Gewässer Großbritanniens durchschwimmen, ausgerüstet mit einem dünnen Neoprenanzug und besessen von dem Wunsch, seine Heimat neu zu vermessen – aus der Froschperspektive, die Augen stets nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche. Auf seiner einjährigen Reise durchschwimmt er eiskalte Gebirgsseen ebenso unerschrocken wie vedreckte Bewässerungsgräben und wilde Flussläufe, begegnet Lachsen in Somerset, Aalen in den Sümpfen Ostenglands und Schwimmern in den Hamstead Ponds. Was als gelebter Traum vom Schwimmen beginnt, nimmt in seinen der Entstehung des Geldwesens und der Blasmusik. Und es zeigt sich: faszinierenden Beschreibungen selbst bald traumhafte Züge an. So wird In unserer von zielloser Hektik und rastloser Geschäftigkeit geprägten das Logbuch eines Schwimmers zum Selbstportrait eines außergewöhnli- Moderne hat die Schnecke mit ihrer ruhigen Beharrlichkeit gar das Zeug chen Mannes, das sich auch als politisches Manifest gegen die Privatisie- zum Sehnsuchtstier. rung von Gewässern und Natur lesen lässt. Roger Deakin, geboren 1943, studierte zunächst Englische Literatur in Cambridge bei Kingsley Amis. Der Publizist und Filmemacher schrieb für diverse Zeitungen zu Natur und Umwelt und produzierte Beiträge für die BBC. Als er im Jahr 2006 an Krebs starb, hinterließ er mehrere unveröffentlichte Bücher, die er seinem besten Freund und Nachlassverwalter Robert Macfarlane anvertraut hatte. Logbuch eines Schwimmers [Waterlog] ist das einzige zu seinen Lebzeiten erschienene Buch, es stand monatelang auf den britischen Bestsellerlisten. wenn bäume sprechen könnten, was würden sie uns erzählen ? Zora Andreas Jandl, Jahrgang 1975, lebt in Berlin und übersetzt seit 2000 Dramatik und Belletristik aus dem Englischen und Französischen. Frank Sievers, Jahrgang 1974, lebt als Übersetzer und Performer in Berlin. Er übersetzt u. a. Romane, Sachbücher und Kunst-Essays. Zuletzt übersetzten Jandl und Sievers Karte der Wildnis von Robert Macfarlane (Naturkunden No. 18) und Der Wanderfalke von J. A. Baker (Naturkunden No. 10). Hochmoor, um den mit 9 500 Jahren ältesten Baum der Welt zu sehen, del Buono hat sich zu den ältesten Bäumen Europas und Nordamerikas aufgemacht, um den Geschichten dieser ungewöhnlichen, zum Teil Abertausende von Jahren alten Lebewesen zu lauschen. So besucht sie die Eibe �nkerwycke �ew, unter der Anne Boleyn erstmals ihrem späteren Ehegatten und Henker Henry viii. begegnete, bewundert in Berlin die Dicke �arie, die den Humboldt-Brüdern einst als Spielplatz und Goethe als Schattenspender diente, bevor sie Hermann Göring zum Naturschutzdenkmal erkor und durchwandert im Schneesturm ein schwedisches der so rührend klein und mager aussieht wie ein vergessener Weihnachtsbaum. Auf ihren Reisen trifft sie Indianer, Förster und Baumpfleger – und Zora del Buono, geboren 1962, wuchs in Bari und Zürich auf und lebt seit 1987 in Berlin. Nach ihrem Architekturstudium arbeitete sie mehrere Jahre als Architektin und Bauleiterin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Sie ist Gründungsmitglied der Zeitschrift mare und seit 2008 freie Autorin. Zuletzt veröffentlichte sie das mit dem ITB BuchAward ausgezeichnete Reisebuch Hundert Tage Amerika : Begegnungen zwischen Neufundland und Key West. Im August 2015 erscheint die Novelle Gotthard bei C. H. Beck. Mit ihrem Buch über Bäume erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum. 9 783882 2 10811 Runges größte Leidenscha� blieb die ›malende Chemie‹, die jetzt – wie auch der eigensinnige �ıssenscha�ler selbst – in diesem Prachtband aufs Schönste gewürdigt wird. Eva Hepper über Der Bildungstrieb der Stoffe, dr adio kultur einen Klassenkameraden jener drogensüchtigen Frau, die eine 3 600 Jahre alte Sumpfzypresse niederbrannte. Mit viel Sinn für menschliche Abgründe und dendrologische Geheimnisse erzählt Zora del Buono die weit verzweigten Geschichten, die sich um die majestätischen Persönlichkeiten ranken – und lässt uns auch in ihren Baumfotografien an ihrer Faszination für die stummen Zeugen der Menschheit teilhaben. Naturkunden № 12 9 783882 2 19364 Naturkunden № 16 9 783957 5 70314 NATUR KUNDEN Werbemittel bei Matthes & Seitz Berlin Plakate und Leporello kostenlos. Postkarten kosten 0,30 € / Stück. zu bestellen bei Prolit Verlagsauslieferung GmbH Postfach 9, D – 35461 Fernwald Telefon +49 (0)641 / 94 39 32 01 Fax +49 (0)641 / 94 39 389 [email protected] st un Die beeindruckende Besinnung ng buchk tu eichnet v ez der sti f on aus g eines �aturforschers, der Sätze zur Entfaltung – ja, zur Poesie – bringt. Naturkunden № 3 Naturkunden № 7 9 783882 2 19920 Postkarte Iguanodon Bestellnummer 95.577 Postkarte Runge № 28 Bestellnummer 95.588 Postkarte Eier-Wulstling Bestellnummer 95.598 Postkarte Esel Bestellnummer 95.576 Postkarte Silur. Meer Bestellnummer 95.578 Postkarte Runge № 25 Bestellnummer 95.587 Postkarte Sp. Rübling Bestellnummer 95.597 Postkarte Schweine Bestellnummer 95.594 Postkarte Brachiosaurus Bestellnummer 95.579 Postkarte Runge № 23 Bestellnummer 95.586 Postkarte Fliegenpilz Bestellnummer 95.596 Postkarte Aigner Bestellnummer 95.581 Postkarte Edaphosaurus Bestellnummer 95.580 Postkarte Runge Bestellnummer 95.585 Postkarte Bl. Klumpfuß Bestellnummer 95.595 9 783882 2 10804 Holly Morris über Karte der Wildnis, 9 783882 2 10484 Naturkunden № 5 the new york times 9 783882 2 10781 Naturkunden № 11 Naturkunden № 15 9 783882 2 19357 Naturkunden № 2 9 783882 2 10798 circa 400 Seiten, mit circa 700 farbigen Aquarellen, FolioFormat (21 × 33 cm), fadengehefteter Halbleinen einband und mit Kopfschnitt ca. € 98,– (D) / € 100,80 (A) / sFr 129 der sti f on Naturkunden № 3 Naturkunden № 7 ISBN 9783957570314 Erscheint im März 2015 ISBN 9783957571021 Erscheint im März 2015 »Ob ich an Gespenster glaube ? Nein, aber ich fürchte mich vor ihnen« Naturkunden № 11 Naturkunden № 17 9 783957 5 70994 Naturkunden № 20 Naturkunden № 10 Ein Prachtstück von 9 783882 2 13935 jeanhenri fabre, dessen Erinnerungen eines Insektenforschers für den Literaturnobelpreis nominiert waren und der mit diesem Werk unzählige Schriftsteller beein flusste, war Zeit seines Lebens der ebenso faszinierenden wie geheimnisvollen Welt der Pilze verfallen. Von 1872 an aquarellierte er insgesamt fast 700 Pilzstudien, vor nehmlich, um den Reichtum der Pilzwelt für die Nachwelt zu erhalten. Florian Werner über Isabel Kranz’ Sprechende Blumen deutschlandradio kultur 9 783957 571021 Zum 100. Todestag : Die Pilzstudien des Insektenforschers Naturkunden № 15 Isabel Kranz Buch ist kein �aturkundemuseum, sondern eine �underund Echokammer. Naturkunden № 19 9 783957 5 71649 Naturkunden № 22 9 783957 571656 Naturkunden № 14 9 783957 5 70291 Eine in jeder Hinsicht einem Buch – äußerlich schillernde Sachbuchsensation! wie inhaltlich. Klaus Taschwer über Insektopädie, kurier über Eulen der sta ndard Holger Teschke bricht Ein Kompendium des Staunens, in dem handgroßen und eine literarische �underkammer edel gebundenen Buch der Biologie. 9 783957 571663 Naturkunden № 12 Leporello Naturkunden Bestellnummer 95.592 NATURKUNDEN herausgegeben von Judith Schalansky bei Mahes & Seitz Berlin Die Reihe NATURKUNDEN kommt mir vor wie eine große, sich mit jedem Band wundersam weiterentwickelnde Erzählung über die Natur und uns Menschen in ihr. Johanna Wieland, geo Die aufregendste neue Reihe der letzten Jahre ! Wunderbare Bücher in schöner Ausstaung, die wir nie gesucht, jetzt aber endlich gefunden haben. Peter Kolling, buchhandlung proust ›wörter + töne‹, Essen Hilmar Schmundt über Wahre Monster, spiegel online der sti f on eichnet v ez 9 783957 571014 Naturkunden № 21 Naturkunden № 8 lich mehr als nur Rollmops ng buchk tu Der Fisch ist tatsäch- Naturkunden № 18 Naturkunden № 4 aus g eine Lanze für den Hering. So schön war die Urzeit: Ein Tscheche malte in der �achkriegszeit Saurier und allerlei Ausgestorbenes. Große Tiere, große Kunst. Adam Soboczynski über Zdeněk Burians �erlorene Welten, die zeit Marquise du Deffand wer hatte im dunklen noch nie das Gefühl, verfolgt zu werden, wer hat noch nie unerklärliche Geräusche gehört ? Egal wie aufgeklärt wir unser Leben gestalten, nur wenige von uns sind völlig immun gegen die Er fahrung des Unheimlichen. Doch was steckt hinter dem, was wir ›Spuk‹ nennen, worüber reden wir, wenn wir von ›Gespenstern‹ sprechen ? Diese Fragen treiben Roger Clarke seit frühester Jugend um. herausgegeben von Judith Schalansky bei Matthes & Seitz Berlin Programm 2013–2015 Mit einem Nachwort von AnneMarie Slézec № 16 Eine Beweisaufnahme [A Natural History of Ghosts: 500 Years of Hunting for Proof, Particular Books] № 19 circa 320 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, KleinquartFormat (17 × 23 cm), flexibler Einband, fadengeheftet und mit Kopfschnitt und Lesebändchen circa € 38,– (D) / € 39,10 (A) / sFr 49,40 NATURKUNDEN JeanHenri Fabre Pilze Roger Clarke Naturgeschichte der Gespenster ng buchk tu 9 783882 2 10507 Naturkunden № 6 eichnet v ez 9 783957 5 70888 aus g 9 783882 2 13928 9 783957 570307 Naturkunden № 13 st un Naturkunden № 9 st un Naturkunden № 1 Wunderbare Bücher! Literarisch und gestalterisch ist jedes Buch dieser grandiosen Reihe ein bibliophiles Fest. und Matjes. Und der Maria-Christina Piwowarski, buchhandlung ocelot, Berlin Essay – einfach köstlich – nicht nur für Fischköppe. Holger Vonberg über Heringe, ndr r adio Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH Göhrener Straße 7 D – 10437 Berlin Verkehrsnummer 11595 Fax +49 (0)30 / 44 32 74 02 [email protected] www.matthes-seitz-berlin.de Satz und Gestaltung Pauline Altmann und Judith Schalansky Presse Friederike Jacob [email protected] Telefon +49 (0)30 / 44 30 88 50 Ermöglicht durch Jan Szlovak, Hamburg Vertrieb Sascha Eckart [email protected] Telefon +49 (0)30 / 44 32 74 03 Gerne richten wir eine Fortsetzungsbestellung für Sie ein. Bücher – so schön wie die Natur selbst. Dirk Hohnsträter, wdr mosaik »Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich doch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.« Martin Luther »Bevor Du dieses Buch zur Hand nimmst, lieber Leser, vergiß die Zeit und die Welt, wie Du sie kennst!« PROF. JOSEF AUGUSTA »Kein Maler, selbst die Sonne nicht , ist im Stande , das Gleiche hervorzubringen . Ich nenne die schaffende Kraft dieser Bilder den › Bildungstrieb der Stoffe ‹.« »Glückspilz oder Giftpilz, das ist die Frage, göttliche Erfindung oder Teufelsbrut, von manchen Völkern verabscheut, von anderen gepriesen.« Anita Albus F r i e d l i e b F e r d i na n d ru n g e www.naturkunden.de Korbinian Aigner: Äpfel und Birnen. Das Gesamtwerk. Herausgegeben von Judith Schalansky bei Matthes & Seitz Berlin. Gebunden, 456 Seiten. ISBN 978-3-88221-051-4 Plakat Naturkunden Bestellnummer 95.593 NATUR KUNDEN Plakat Aigner Bestellnummer 95.573 Die verlorenen Welten des Zdeněk Burian. Herausgegeben von Judith Schalansky bei Matthes & Seitz Berlin. Gebunden, 240 Seiten. ISBN 978-3-88221-081-1. NATUR KUNDEN Plakat Burian Bestellnummer 95.575 Friedlieb Ferdinand Runge : Der Bildungstrieb der Stoffe . Herausgegeben von Judith Schalansky bei Matthes & Seitz Berlin . Gebunden , 116 Seiten . isbn 978-3-88221-936-4 NATUR KUNDEN Plakat Runge Bestellnummer 95.589 Jean-Henri Fabre : Pilze. Mit einem Vorwort von Anita Albus. Herausgegeben von Judith Schalansky bei Matthes & Seitz Berlin . Gebunden , ca. 400 Seiten . isbn 978-3-95757-031-4 NATUR KUNDEN Plakat Fabre Bestellnummer 95.591 Tagebuch Henry D. Thoreau Tagebuch. Aus dem Englischen von Rainer G. Schmidt u. a. ca. 300 Seiten, gebunden Halbleinen Kleinoktav-Format (12 x18 cm) Euro 26,90 / Euro (A) 30,80 / sFr 33,80 Subskriptionspreis bei Abnahme aller 12 Bände: Euro 22,90 / Euro (A) 23,60 / sFr 29,10 Band I erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-147-2 WG 1 117 9 783957 571472 Endlich auf Deutsch: Das Tagebuch Henry D. Thoreaus in 12 Bänden »Bei der Lektüre der Tagebücher Thoreaus kommt mir jede wertvolle Idee, die ich je hatte.« — john cage »Thoreau konnte einen Fisch mit bloßen Händen fangen; er konnte Eichhörnchen dazu überreden, in seinen Mantel zu kriechen; er konnte so still dasitzen, dass die Tiere ihr Spiel um ihn herum fortsetzten. Durch seine Tagebücher bekommen wir die Möglichkeit, Thoreau so kennenzulernen, wie man nur wenige Menschen kennenlernt, wohl noch nichtmal seine engsten Freunde.« — virginia woolf henry david thoreau, geboren 1817 in Concord, Mass., wuchs als Sohn eines Bleistiftfabrikanten auf und studierte von 1833 bis 1837 an der Harvard University. Seine Tätigkeit als Lehrer gab er nach kurzer Zeit auf, weil er sich mit der Schulleitung überwarf, und gründete 1838 mit seinem Bruder eine Privatschule, die nach dessen Tod 1842 geschlossen wurde. Kurz davor lernte Thoreau Ralph Waldo Emerson und die antimaterialistische romantische Bewegung der Transzendentalisten kennen. Er beschäftigte sich mit Goethe, den Zoroastern, Buddha, den indischen Veden und entwickelte seine Ideen über Natur und Gesellschaft. 28-jährig zog er sich für zwei Jahre in eine Blockhütte am Walden Pond zurück und schrieb sein berühmtestes Buch. Als er 1846 verhaftet wurde, weil er vier Jahre keine Wahlsteuern gezahlt hatte, verfasste er den Essay »Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat«. Ab 1849 verdingte er sich als Tagelöhner, Anstreicher, Tischler, Landvermesser und Vortragsreisender. Bereits seit 1835 litt er unter Tuberkulose, der er 1859 erlag. Sein Tagebuch erstreckt sich von 1837 bis 1861 und kann als sein wichtigstes Werk bezeichnet werden. rainer g. schmidt, 1950 im Saarland geboren, begann 1978 mit der Übersetzung des Gesamtwerks von Arthur Rimbaud und übersetzte seither viele Werke u. a. von Henri Michaux, Victor Segalen, Herman Melville. 1998 erhielt er den Paul-Celan Preis. Henry D. Thoreaus Hauptwerk ist nicht »Walden« oder »Über den zivilen Ungehorsam«, sondern sein Tagebuch, das er als 20-jähriger begann und bis wenige Tage vor seinem Tod 1861 führte. Darin notierte er Beobachtungen, die zu den bedeutendsten Naturschilderungen der Weltliteratur zählen, aber auch Gedanken und Reflexionen, die ihn als ganz eigenständigen philosophischen Kopf erkennen lassen. Durch die Lektüre wird deutlich, dass Natur und Politik wie Zurückgezogenheit und der Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung eine Einheit bilden. Stille, Unabhängigkeit, Antimaterialismus, Armut, Antiprüderie, Askese, Selbstdisziplin und mystische Suche sind neben überwältigend präzisen und gleichzeitig poetischen Beschreibungen des Lebens, der Natur, der großen und kleinen Lebewesen die bestimmenden Themen dieses Werks. Während dieses große Tagebuchwerk in Amerika Generationen von Künstlern und Schriftstellern beeinflusste und heute eine überwältigende Renaissance erlebt, ist es in Deutschland nahezu unbekannt. Unsere Ausgabe lädt ein, dieses Meisterwerk zu entdecken und Thoreau unzensiert zu erleben. – 25 – Biografie. 400 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 24,90 / Euro (A) 25,60 / sFr 31,60 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-148-9 WG 1 116 9 783957 571489 Der Honigsammler Bernhard Viel Zum ersten Mal erzählt: das Leben des Vaters der Biene Maja, Waldemar Bonsels – sein Drängen als antibürgerlicher Romantiker, sein Ruhm als meistgelesener Autor seiner Zeit, seine Landung im Kulturbetrieb der Nazis – ein deutscher Höhenflug. Foto © privat Waldemar Bonsels, Vater der Biene Maja bernhard viel, 1958 in München geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler und lebt als freier Autor in Berlin und München. 2001 erhielt er den Förderpreis des »Berliner Preises für Literaturkritik«. Er verfasste u. a. Biografien der Schriftsteller Johann Peter Hebel und des Historikers Egon Friedell. In einem wohlbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit ... Noch immer schwirrt seine Biene Maja durch jedes Kinderzimmer, in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war er einer der meistgelesenen Schriftsteller überhaupt, seine Bücher fanden sich im Tornister eines jeden Soldaten: Waldemar Bonsels, der Schöpfer der vorwitzigen Biene, ist heute der wohl unbekannteste deutsche Bestsellerautor. Diese erste Biografie folgt Bonsels auf seiner Suche nach dem süßen Leben in den letzten Jahren des Kaiserreichs ins Zentrum der Münchner Boheme. Sie erzählt, wie er, inspiriert von Heinrich Mann, an der Seite von Frank Wedekind und Lion Feuchtwanger gegen die bürgerlichen Konventionen aufbegehrte und seine abenteuerlustige Maja erschuf. Und sie zeigt, wie sich der Erfolgsschriftsteller schließlich dem Regime der Nazis andiente und nach dem Krieg mit einem Publikationsverbot belegt wurde. So rückt auch seine »Biene Maja« in ein neues, düsteres Licht: Entpuppt sich das Buch am Ende als Lehrstück der Naziparole »Gemeinnutz geht vor Eigennutz«? Bernhard Viel liefert nicht nur eine Antwort auf diese Frage, ihm gelingt dabei auch ein großartig ausgepinseltes Epochenpanorama mit dem zeittypischen Portrait eines radikalen Opportunisten sowie die Klärung des anhaltenden Erfolgs der »Biene Maja«. – 27 – Survival in den 80er Jahren Der dünne Pelz der Zivilisation Philipp Schönthaler 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 22,90 / Euro (A) 23,60 / sFr 29,10 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-149-6 »Die fetten Jahre sind vorbei« • • • »Der Wald stirbt, Saurer Regen über Deutschland« • • • »Die Lust am Weltuntergang« • • • »Die Angst der Deutschen. Bericht über die Stimmungslage der Nation« • • • »Natur ohne Schutz« • • • »Dioxin – Missbildung durch Chemie-Gift« • • • »Mörderisches Atom« • • • »Angst« • • • »Die KlimaKatastrophe« • • • »Das Ozon-Loch« • • • »Gift im Rhein« • • • »Wer rettet die Erde?« • • • — spiegel-titel der 80er jahre WG 1 510 • • • Foto © Kathrin Schoenegg »Rüdiger Nehberg seilt sich von einem Helikopter in ein unbesiedeltes « Gebiet im brasilianischen Regenwald nahe der Grenze zu Guyana ab. Der ehemalige Konditor trägt Badeshorts, T-Shirt und Sandalen ... Auf Karte, Kompass, Waffen, Medizin, Schlafsack oder Lebensmittel verzichtet er bewusst, das Motto der Aktion lautet: ›Ausgesetzt ohne Ausrüstung‹. Dem Wunsch, als Tier unter Tieren auf sich selbst gestellt den Urwald zu durchqueren, steht nichts mehr entgegen. Für den Berufsabenteurer erfüllt sich ein langgehegter Traum: Der nackte Kampf ums Überleben kann beginnen ...« 9 783957 571496 Pphilipp schönthaler, geboren 1976, studierte Anglistik und Kunstwissenschaft in Vancouver und Sussex. 2010 promovierte er an der Universität Konstanz über die Figur des Erzählers bei Thomas Bernhard, W. G. Sebald und Imre Kertész. Für seine Erzählung »Nach oben ist das Leben offen« und den Roman »Das Schiff, das singend zieht auf seiner Bahn« erhielt er zahlreiche Preise, u. a. den Clemens-Brentano-Preis. Angst vor dem Wettrüsten, Angst vor Waldsterben und Kernkraft, Angst vor wachsender sozialer Unsicherheit. Inmitten des von Untergangsstimmung und Zivilisationszweifeln beherrschten Klimas der 80er Jahre ließen sich Millionen verunsicherter Zeitgenossen von Reportagen und Ratgebern fesseln, in denen sich Überlebenspioniere nur mit Messer und Lendenschurz ausgestattet durch den Dschungel schlugen. Die verkümmerten Überlebensinstinkte sollten reaktiviert, Wohlstandsbürger für den Überlebenskampf in der vom Kollaps bedrohten urbanen Welt fit gemacht werden. Anhand des eigentümlichen Genres der Survival-Literatur spürt Philipp Schönthaler der bizarr-bedrohungsseligen Stimmung der 80er Jahre nach, die sich auch in Popkultur, Kino und Freizeittrends niederschlug. Dabei werden die Abenteuererzählungen und Lebensanweisungen des Survival in einen Zusammenhang mit Überlebensberichten von Daniel Defoe über Rüdiger Nehberg bis Reinhold Messner gestellt, um im Anschluss mit Blick auf unsere Gegenwart auszuloten, wie das Training für den Untergang angesichts nicht enden wollender Wirtschaftskrisen und Kriege einen neuen Boom erlebt. – 29 – Die Opferfalle Wie die Vergangenheit die Zukunft fesselt Essay. Aus dem Italienischen von Max Henninger 140 Seiten, gebunden Euro 14,90 / Euro (A) 15,40 / sFr 19,30 erscheint im November 2015 ISBN 978-3-95757-150-2 Daniele Giglioli WG 1 520 9 783957 571502 »Da s Opfer ist der Held unserer Zeit. Opfer zu sein verleiht Prestige , versc haff t Aufmerksa mkeit, verspric ht und fördert Anerkennung, er zeugt Identität, Anrec ht, jeglic he Kritik, gar antiert eine über jeden vernünf tigen Z weifel erhabene Unsc huld ... Foto © Nottetempo Selbstac htung. Es immunisiert gegen Dieser Essay ist jenen Opfern gewidmet, die nic ht l änger welc he sein wollen.« daniele giglioli ist Dozent für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Bergamo und schreibt für die Zeitung Corriere della Sera. max henninger ist Übersetzer, Autor und Herausgeber und lebt in Berlin. Gedenktag für die Opfer des Holocausts, Gedenken an die Bombardierung Dresdens, Gedenktag der Kriminalitätsopfer, Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung, Tag der Wohnungslosen, Volkstrauertag: Die Liste der Opfergruppen und der öffentlich begangenen Gedenkstunden wird immer länger, und auch »Täter« wollen nun »Opfer« sein, wie im Historikerstreit zum ersten Mal deutlich wurde. Doch wie konnte es dazu kommen, dass solche grotesken Phänomene wie Opferstolz, Opferkonkurrenz und gar Opferneid um sich greifen? Fernab aller Schlussstrichdebatten erörtert Daniele Giglioli, wie sich die Opferrolle in der gesellschaftlichen Diskussion zu einer politischen Trumpfkarte und entscheidenden Ressource gewandelt hat, mit der Identitätskollektive um Anerkennung und Reparationen kämpfen. Giglioli zeigt auf, welche fatale Dynamik eine Gesellschaft erfasst, die sich bald vollständig in Schuldige und Unschuldige teilt und in der das vergangene Leid erinnert werden muss. Ein ebenso überfälliger wie provokanter Debattenanstoß von bohrender Exaktheit, eine scharfsinnige Kritik der Opferfalle, die nicht zuletzt den Opfern selbst schadet. – 31 – 112 Seiten, gebunden Euro 14,90 / Euro (A) 15,40 / sFr 19,30 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-151-9 WG 1 190 Das Ultimative Mopsbuch 9 783957 571519 Kulturgeschichte eines Gesellschaftshundes Foto © privat K atharina Teutsch katharina teutsch, geboren 1977, ist Kulturwissenschaftlerin und lebt in Berlin. Sie ist seit 2007 Mitarbeiterin des FAZ-Feuilletons, schreibt auch u. a. für die ZEIT, den Freitag und das Philosophiemagazin. Darüber hinaus produziert sie Radio-Features in den Bereichen Geisteswissenschaften und Literatur. falk nordmann, Zeichner und Illustrator, lebt und arbeitet in Berlin. Ab 2007 Umschlaggestaltungen und Autorenportraits, seit 2013 Tierillustrationen für Matthes & Seitz Berlin. Der Mops trotzt. Der Mops ist nicht leicht zu lieben, und von ihm geliebt zu werden, ist mitunter eine Bürde. Doch wenn Mops und Mensch sich finden, gibt es kein Halten. Ihre Leidenschaft endet erst mit dem Tod des einen – meist des Mopses, denn für ein langes Leben ist er nicht geschaffen. Katharina Teutsch erzählt in diesem höchst unterhaltsamen und von Falk Nordmann reich illustrierten Buch die zweitausendjährige Kultur- und Naturgeschichte des Mopses, der ob seiner Künstlichkeit als Projektionsfläche der Gesellschaft dient, um dieser einen Spiegel vorzuhalten. Seit dem 17. Jahrhundert in Europa bekannt, hat dieser aus China stammende Hund, der kaum atmen und noch weniger laufen kann, verschiedenste Zuschreibungen erfahren. Das Anarchische, Rebellische, Exotische und Verruchte, das man ihm im 18. Jahrhundert nachsagt, wird im folgenden Jahrhundert abgelöst vom Bild des braven Altjungfernhundes. Während des 20. Jahrhunderts verschwindet der Mops, der sich vorherrschenden Rasseidealen entzieht, beinahe gänzlich, erfährt jedoch durch Loriot und Ernst Jandl ein humoristisches Comeback. Heute – trotz oder gerade weil er polarisiert – ist der Mops populärer denn je. Angereichert mit Anekdoten – wie etwa einem Besuch des Internationalen Mopsrennens in Berlin –, kritischen Anmerkungen zur Qualzucht sowie Verknüpfungen etwa zu Susan Sontags »Notes on Camp«, entsteht eine Kulturgeschichte des Mopses, die jedoch mindestens genauso viel über den Mensch aussagt. – 33 – Shades of Sade Zonen der Selbstoptimierung Eine Einführung in das Werk Berichte aus der Leistungsgesellschaft des Marquis de Sade Felix Klopotek Stefan Zweifel Peter Scheiffele Michael Pfister (HG.) 352 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 24,90 / Euro (A) 25,60 / sFr 31,60 bereits erschienen ISBN 978-3-95757-119-9 Der Band erscheint in Kooperation mit dem Literaturbüro Freiburg und inter:est Kulturprojekte 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 22,90 / Euro (A) 23,60 / sFr 29,10 erscheint im Dezember 2015 ISBN 978-3-95757-154-0 WG 1111 WG 1 510 9 783957 571199 michael pfister, geboren 1967, studierte Philosophie und Germanistik. Er arbeitete als Moderator, Universitätsdozent und Gymnasiallehrer. Nach zwei Jahren in Mexiko-Stadt lebt er nun wieder in Zürich. Zuletzt erschienen: »Das Kind in der Philosophie« (Bern 2011). stefan zweifel, geboren 1967 in Zürich, studierte Philosophie und Ägyptologie. Er arbeitet als Übersetzer (Blaise Cendrars, Jean-Jacques Rousseau, Raymond Roussel), Moderator (Schweizer Literaturclub bis 2014) und Kurator (zu Dada, Surrealismus und Situationismus). Zur Zeit leitet er den Pavillon Suisse von Pro Helvetia als Kollateralevent zur Kunstbiennale in Venedig. 9 783957 571540 Es gibt im deutschen Sprachraum wohl kaum intimere Kenner des Werks D.A.F. de Sades als Stefan Zweifel und Michael Pfister. Seit 30 Jahren übersetzen sie seine Texte und setzen sich mit seinen Vorstellungen von Gesellschaft, Erotik, Religion, Philosophie und Moral auseinander. In »Shades of Sade« ziehen sie nicht nur die Summe ihrer Auseinandersetzung mit diesem monumentalen und erratischen Jahrtausendwerk, sondern bieten auch eine Einführung und Leseanleitung. Ihr kenntnisreicher und sehr persönliche Zugriff ermöglicht in Kombination mit den im Buch abgedruckten wichtigsten Stellen aus den Schriften Sades eine offene und zeitgemäße Begegnung mit seinem verstörenden Werk. Sie legen seinen bis heute aktuellen radikalen Bruch mit allen gesellschaftlichen, religiösen, moralischen und erotischen Tabus offen und zeigen sein Sprengpotenzial für den heutigen Leser. »Die beiden Sadologen wollen das heilige Monster nicht historisch einordnen, erklären, letztlich zähmen, sondern in seiner ganzen Denk-Anstößigkeit und Ungeheuerlichkeit stehen lassen. Sade ist kein Casanova im Kerker, sondern das ›schwarze Loch‹ der Aufklärung, das weder durch affirmative Pornografie noch durch kritische Theorie zugerammelt werden kann.« — Martin Halter, Tagesanzeiger – 34 – felix klopotek lebt und arbeitet in Köln. Er ist Redakteur der Kölner StadtRevue und schreibt außerdem für Spex, konkret und Jungle World. 2002 veröffentlichte er ein Buch über die Geschichte des Free Jazz. peter scheiffele forschte an der Universität zu Themen der Arbeits- und Organisationssoziologie. Heute beschäftigt er sich mit der Rolle von NGOs auf Haiti und ist Mitbetreiber einer Clubbar in Köln. Ob bei der Arbeit, in Schule und Familie, in der Therapie oder beim Stylisten, in der Kneipe oder im Club, im Fitnessstudio oder im Doppelbett: In allen Sphären des Lebens hat sich das Diktat der Leistungssteigerung durchgesetzt. Überall wird optimiert, verglichen und bewertet, um noch besser zu funktionieren und noch mehr herauszuholen. Doch die verschiedenen Zonen der Selbstoptimierung lassen sich auch mit der besten App nicht unter einen Hut bringen. Gute Eltern können nur bedingt coole Hipster sein, und die Herausforderungen des Nachtlebens werden zum Risiko für den Job. Irgendwann verkeilen sich die optimierten Abläufe, die modernen Performer geraten ins Straucheln, und die schreckliche Müdigkeit stellt sich ein. Dieser Band versammelt polemische, gesellschaftskritische, spöttische und poetische Berichte aus den Zonen der Selbstoptimierung. Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten beleuchten die konkreten Folgen unserer tragikomischen Betriebsamkeit und zeigen den gestressten Menschen, dessen Durst nach vollem Leben sich im überhitzten Leerlauf erschöpft. – 35 – Calderón in Deutschen und Niederen Landen Denn wir haben Deutsch Luthers Sprache aus dem Geist der Übersetzung Eine Dreihundertjährige Marie Luise Knott, rezeptionsgeschichte Thomas Brovot, Ulrich Blumenbach Henry W. Sullivan (Hg.) Aus dem Englischen von Anke Albrecht 500 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 34,90 / Euro (A) 35,90 / sFr 42,60 erscheint im Januar 2016 ISBN 978-3-95757-167-0 ca. 350 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 24,90 / A 25,60 / 31,60 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-145-8 WG 1 593 WG 1 560 9 783957 571670 henry w. sullivan ist Professor für Hispanistik an der Tulane University in New Orleans. anke albrecht ist Lektorin und Übersetzerin aus dem Englischen. Sie lebt in Berlin. 9 783957 571458 Der Dichter Pedro Calderón zählt mit El Greco, Velázquez und Cervantes zu den Meistern des Spanischen Goldenen Zeitalters, dessen Glanz die hispanische Kultur zum künstlerischen Leitstern weltweit machte. Doch in keinem Land außerhalb Spaniens wurde dem Verfasser philosophiefreudiger Dramen so viel Aufmerksamkeit zuteil wie in Deutschland, wo er neben Molière zum meistgespielten Autor avancierte. In seiner großen Untersuchung fächert Henry W. Sullivan zum ersten Mal die breite Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Calderóns Theater in Deutschland und den Niederlanden auf. Nicht nur auf die Werke von Lessing über Schopenhauer bis Wagner, sondern auch auf Musik, Kulturpolitik und ideologische Propaganda hatte er entscheidenden Einfluss. Dabei galt Calderón hierzulande immer auch als exotischer, mal verfemter, mal gefeierter Repräsentant einer romantisch-theokratischen Tradition, die nach der Glaubensspaltung im Dreißigjährigen Krieg verloren schien. So zeigt sich Calderón nicht nur als spanischer, sondern als europäischer Dichter und Botschafter zwischen Süden und Norden. – 36 – thomas brovot lebt als Übersetzer (u. a. Juan Goytisolo, Federico García Lorca, Mario Vargas Llosa) in Berlin und ist Vorsitzender des Deutschen Übersetzerfonds (DÜF). ulrich blumenbach lebt als Übersetzer in Basel. Zuletzt erschienen Joshua Cohens Erzählungen »Vier neue Nachrichten« (2014). marie luise knott lebt als Kritikerin, Autorin und Übersetzerin in Berlin, sie ist im Vorstand des DÜF. Zuletzt: Übersetzung von Anne Carson, »Anthropologie des Wassers« (2014). Veranstaltungswünsche richten Sie bitte an Jürgen Becker (Deutscher Übersetzerfonds): [email protected] Martin Luthers Rolle als Gründerfigur der neuzeitlichen deutschen Literatur ist vielfach beschrieben; seine Sprachkraft, die über Jahrhunderte die Menschen anregte, lebt nicht zuletzt aus dem Geist einer selbstbewussten übersetzerischen Position. »Denn wir haben Deutsch« versammelt Beiträge, an denen sich Luthers unerschöpfliche Freude, auch sprachlich neue Wege zu gehen, ablesen lässt, eine Freude, die ansteckend wirkt – auf Gläubige wie Ungläubige. Literaturübersetzer und Schriftsteller befragen darin, angestiftet vom Deutschen Übersetzerfonds, den Sprachschöpfer und Sätzebauer Martin Luther: Die einen untersuchen den Reichtum von Luthers Sprachregister oder erkunden den Satzbau, die Metaphorik im Buch Hiob sowie die Komposition der Psalmen; andere erfreuen sich an der »parataktischen Schwärze« zwischen den Sätzen oder beklagen, wie Luthers Idee vom »guten Deutsch« in der Geschichte missbraucht wurde. Mit Beiträgen von Marcel Beyer, Anne Birkenhauer, Christian Hansen, Martina Kempter, Susanne Lange, Sibylle Lewitscharoff, Karl-Heinz Ott, Eveline Passet, Monika Rinck, Philipp Schönthaler, Kathrin Schmidt, Ulf Stolterfoht, Jan Wagner, Peter Waterhouse und Josef Winiger. Sokr ates – Apologie der Plur alität Hannah Arendt ein wiederentdeckter Schlüsseltext erstmals als Buch Marcus Steinweg Stefan Ripplinger Evidenzterror Vergebliche Kunst ca. 80 Seiten, Klappenbroschur Euro 10,00 / Euro (A) 10,30 / sFr 13,30 erscheint im Oktober 2015 ISBN 9978-3-95757-157-1 100 Seiten, Klappenbroschur Euro 10,00 / Euro (A) 10,30 / sFr 13,30 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-155-7 Fröhliche Wisse WG 2 520 WG 2 520 9 783957 571571 Das neue Buch von Marcus Steinweg enthält Notizen, Bemerkungen, Aphorismen, Maximen und Kurztexte zu »Vernunft als Exzess«, »Courbet«, »Tränen«, »Lichtmetaphorik«, »Warhol«, »Spielverderber«, »Heidegger«, »Hebbel mit Wittgenstein«, »Seifenblasen«, »Blowjob«, »Tatsachenreligion«, »Beckett«, »Logik der Fehlervermeidung«, »Gott«, »Humor«, »Angst«, »Halluzinationen«, »Kafka«, »Eleganz«, »Sex und Politik«, »Japan?«, »Horror, »Polithysterie«, u. a. Alle eint die Bestimmung des Denkens als Durchlöcherung etablierter Evidenzen. 9 783957 571557 Angesichts der sich rastlos abwechselnden Moden im Kunstbetrieb und auf dem Kunstmarkt gelten Kunstwerke immer schneller als veraltet. Kaum entstanden, werden sie nach allen Regeln des Fachs abgehandelt und abgeräumt. Aber warum bestürzt es uns, wenn Kunst abgewickelt wird und sich die Mühe des Künstlers als vergeblich erweist? Vielleicht bewahrt die Kunst unter der Bedingung des schrankenlosen Weltkapitalismus gerade dort ihre schöpferische Tiefe und berührt uns mit Bedeutsamkeit, wo sie ihre Vergeblichkeit zum Thema macht – und so unsere eigene Vergeblichkeit aufzuzeigen wagt. marcus steinweg, geboren 1971 in Koblenz, lebt als Philosoph und Autor in Berlin. Enge Zusammenarbeit mit Rosemarie Trockel und stefan ripplinger lebt in Berlin und arbeitet als Journalist, Heraus- Thomas Hirschhorn. Zuletzt erschienen: »Aporien der Liebe« (Merve, geber und Übersetzer für Zeitschriften wie Schreibheft und konkret 2010), »Philosophie der Überstürzung« (Merve, 2013). sowie für Die Andere Bibliothek. Bestellen Sie unseren kostenlosen Fröhliche-Wissenschaft-Aufsteller – 38 – 95540 Aus dem Englischen von Joachim Kalka Eingeleitet von Matthias Bormuth und mit Erinnerungen von Jerome Kohn 144 Seiten, Klappenbroschur Euro 12,00 / Euro (A) 12,40 / sFr 15,70 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-168-7 WG 2 520 9 783957 571687 hannah arendt, 1906 in Hannover geboren, studierte Philosophie, Theologie und Griechisch unter anderem bei Heidegger, Bultmann und Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 emigrierte sie nach Paris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 war sie als Lektorin, danach als freie Schriftstellerin tätig. Sie war Professorin für Politische Theorie in Chicago und lehrte ab 1967 an der New School for Social Research in New York, wo sie 1975 starb. Hannah Arendt dachte zeitlebens im Horizont Sokrates'. Schon in den amerikanischen Anfängen stellte sie den Lehrer Platons in den Mittelpunkt ihrer Versuche, ein politisch relevantes und persönlich haltbares Denken für die Moderne zu begründen. Meisterhaft entfaltet diese wiederentdeckte und erstmals in Buchform publizierte Vorlesung aus den 50er Jahren eine Apologie der menschlichen Pluralität. So wendet sich Arendt gegen die platonische Versuchung, der Relativität der möglichen Wahrheiten mit der absoluten Autorität eines wegweisenden Denkansatzes begegnen zu wollen. Entscheidend ist für Arendt der innere Dialog, den Sokrates philosophisch initiierte. Zudem hebt sie die Kommunikation unter Bürgern und Freunden hervor, die im Austausch der Meinungen gemeinsame Perspektiven der Weltgestaltung eröffnen könne. In den Erinnerungen »In Hannah Arendts Seminar« berichtet ihr letzter Assistent Jerome Kohn, wie sich entlang platonischer Texte das gemeinsame Nachdenken mit der Philosophin an der New School of Social Research gestaltete. – 39 – Freiheit oder Tod. Über Terror und Terrorismus Sophie Wahnich Wiss enschaften Jean François Billeter Neil MacGregor Gegen François Jullien Globale Sammlungen für globalisierte Städte Aus dem Englischen von Stefanie Rentsch. Mit einem Vorwort von Herrmann Parzinger 64 Seiten, Klappenbroschur Euro 10,00 / Euro (A) 10,30 / sFr 13,30 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-138-0 Aus dem Französischen von Tim Trzaskalik. 160 Seiten, Klappenbroschur Euro 15,00 / Euro (A) / sFr 19,40 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-158-8 WG 1 527 Aus dem Französischen und Englischen von Felix Kurz Mit einem Vorwort von Slavoj Zizek 200 Seiten, Klappenbroschur Euro 15,00 / Euro (A) 15,50 / sFr 19,40 erscheint im Oktober 2015 ISBN 978-3-95757-156-4 WG 2 520 WG 2 520 9 783957 Seit vielen Jahren prägen die Philosophen Jean 571588 François Billeter und François Jullien mit ihren antagonistischen Positionen den Diskurs um das Verhältnis des Westens zu China. Insbesondere die Schriften von François Jullien genießen weltweit enorme Aufmerksamkeit, sie zielen mit ihren Thesen zur Kulturbegegnung auf globale Gültigkeit auch außerhalb der Sinologie. Der Schweizer Sinologe Jean François Billeter formuliert in diesem Debattenbeitrag Einwände gegen Julliens Methode und dessen Blick auf China. Aus seiner Sicht verhilft Jullien dem Mythos vom absolut »andersartigen« China zu neuer Virulenz und spielt damit jenen in die Hände, die ihr Desinteresse und ihre Ignoranz durch den Blendspiegel der Fremdheit kaschieren. Mit seiner scharfen Parade eröffnet Billeter eine wichtige Debatte von großer intellektueller, moralischer und philosophischer Tragweite und stellt die Weichen für die Begegnung mit dem Sein der anderen. 9 783957 571380 Ob Berlin, London oder Singapur: Jede Metropole vereint Menschen aus der ganzen Welt mit ihren unterschiedlichen Traditionen, Religionen und Sprachen. Auch die großen Museen spiegeln diese kulturelle Vielfalt der Welt wider, stammen ihre Sammlungen doch ebenfalls aus aller Welt. Das Verhältnis der urbanen Vielfalt zu den globalen Sammlungen – die in Berlin mit dem Humboldt-Forum einen neuen, prominenten Ort erhalten werden – wirft die Frage auf, welche Rolle Museen in der modernen Stadt spielen. Beziehen sie die Menschen aus den Kulturen, aus denen ihre Objekte stammen, ein? Welche bürgerschaftlichen Aufgaben übernehmen Museen in der globalisierten Welt? Anhand zahlreicher Beispiele stellt MacGregor das Museum als Theatrum Mundi vor, als einen Ort, an dem die Besucher die Welt erfahren und die Stimmen derjenigen vernehmen können, die bislang keinen Widerhall in ihr fanden. jean françois billeter, geboren 1939, gehört zu den prononcier- London, war Dozent und Redakteur, bevor er ab 1987 zunächst Direk- testen Sinologen des französischsprachigen Raums. Billeter gilt als tor der National Gallery, ab 2002 Leiter des British Museum wurde und Revolutionär seines Faches, der die konventionellen westlichen Inter- weltbekannte Ausstellungen wie »Germany – memories of a nation« pretationen der chinesischen Kultur grundlegend infrage stellt. neil macgregor, geboren 1946, Studium in Oxford, Paris und organisierte. In Deutschland bekannt wurde er durch sein Buch »Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten«. Ab 2015 wird er als Intendant des Berliner Humboldt-Forums tätig sein. – 40 – Foto © privat 9 783957 571564 sophie wahnich ist Historikerin und veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Französischen Revolution. Sie ist Forschungsdirektorin am CNRS in Paris. Über den Verlauf und die Konsequenzen der Französischen Revolution scheint heute Einigkeit zu bestehen: Die Ausrufung der Menschenrechte wird gefeiert, Gewalt und Terror gelten hingegen als extremistische Entgleisungen, die uns heute in den Feinden der Demokratie wieder begegnen und unsere offene Gesellschaft bedrohen. Die renommierte Revolutionshistorikerin Sophie Wahnich wirft einen prüfenden Blick auf die Geschehnisse nach 1789 und erschüttert damit unser heutiges demokratisches Selbstverständnis: Der Terror muss als authentischer Ausdruck des Volkswillens begriffen werden, revolutionärer Terror und Terrorismus lassen sich nicht gleichsetzen, womit klar wird: Unsere Demokratie ist aus Gewalt geboren. In einem aktuellen Nachwort, entstanden anlässlich der Attentate von Paris, klärt Wahnich die Frage, worin sich der demokratische Terror vom islamistischen unterscheidet. Slavoj Žižek diskutiert in seinem Vorwort, wie wir mit heutigen Revolutionen (z. B. im arabischen Raum) und ihrer Gewalt umgehen sollen. – 41 – Bernd Scherer / Jürgen Renn (HG.) Roberto Simanowski Jean Bollack Andreas Weber Facebook Mallarmé Enlivenment 224 Seiten, Klappenbroschur Euro 16,00 / Euro (A) 16,50 / sFr 20,60 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-057-4 Herausgegeben, aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort von Tim Trzaskalik 144 Seiten, Klappenbroschur Euro 15,00 / Euro (A) 15,50 / sFr 19,40 erscheint im September 2015 ISBN 978-3-95757-159-5 Aus dem Englischen von Dirk Höfer 112 Seiten, Klappenbroschur Euro 12,00 / Euro (A) 12,40 / sFr 15,70 erscheint im Juni 2015 ISBN 978-3-95757-160-1 senschaften Frö Das Anthropozän ca. 320 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Euro 24,90 / Euro (A) 25,60 / sFr 31,60 erscheint im September 2016 ISBN 978-3-95757-153-3 WG 2 560 WG 2 520 WG 2 520 WG 2 520 9 erdgeschichtlich 783957 571533 Mit dem »Zeitalter des Menschen« ist ein irreversibler Prozess in Gang gesetzt worden. Wenn das, was wir bisher als Natur verstanden haben, von Menschen gemacht ist, funktionieren Dualismen wie Natur/Kultur oder Subjekt/Objekt nicht mehr in ihrer althergebrachten Funktion. Die untrennbare Verkettung von industriellem Stoffwechsel, Klimawandel, Verstädterung, Bodenerosion und Artensterben erfordert eine neue Erschließung von Welt. Ein neues Staunen über das Wunder Erde ist gefragt: Was können wir tun, wie können wir wissen – und inwiefern hängt beides zusammen? Mit welchen Mitteln, Methoden und Sinnen können wir der von uns selbst geschaffenen Welt begegnen? Mit Texten von Jane Bennett, Dipesh Chakrabarty, Paul Edwards, Anne Peters, Jürgen Renn, Bernd Scherer, Peter Sloterdijk, Benjamin Steininger, Davor Vidas, Jan Willmroth, Jan Zalasiewicz. 783957 570574 Facebook ist einer der mächtigsten9Global Player des Internet. Es hat unsere Gesellschaft über alle Grenzen hinweg verändert. Roberto Simanowski untersucht das größte Netzwerk der Welt aus kulturwissenschaftlicher, gedächtnistheoretischer und gesellschaftspolitischer Perspektive und umkreist drei Thesen: Hinter dem Narzissmus der Selbstdarstellung steckt die Angst vor sich selbst, das Teilen auf Facebook erlaubt in anständiger Weise, anderen die eigenen Erlebnisse aufzubürden. Facebook schafft jenseits der narrativen Selbstreflexion eine episodische »Autobiografie«, deren eigentliche Erzähler Algorithmen sind. Soziale Netzwerke und das Internet insgesamt führen zum Ende des kollektiven Gedächtnisses und bereiten den Boden für Kommunikation jenseits der Kultur. Dies scheint eine kosmopolitische Gemeinschaft zu versprechen, schützt aber nicht vor der Rückkehr totalitärer Sinngebungsgeschichten. roberto simanowski, geboren 1963, ist Professor für Digital Huma- reichen bedeutenden Studien zur griechischen Philosophie und Lite- jürgen renn ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Wissen- nities an der City University Hong Kong. Er ist Gründer und Heraus- ratur verwandelte er Philologie und Hermeneutik in eine »Wissen- movierte über »Natur als Bedeutung. Versuch einer semiotischen schaftsgeschichte und Honorarprofessor für Wissenschaftsgeschich- geber des Journals für Kunst und Kultur digitaler Medien dichtung- schaft der Werke«. Er war Herausgeber der Schriften Peter Szondis Theorie des Lebendigen«. Seit 1994 schreibt er u.a. für GEO, Merian, te an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität. digital. Seine Forschungsgebiete sind Postmodernismus, Multikul- und veröffentlichte bedeutende Bücher zu Paul Celan: »Paul Celan. Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, National Geographic mit Preisen bernd scherer ist Intendant des Hauses der Kulturen der Welt turalismus, Ästhetik und digitale Medien. Zuletzt erschienen: »Data Poetik der Fremdheit« (2000) sowie »Dichtung wider Dichtung. Paul ausgezeichnete Reportagen und Essays. Er lebt als Schriftsteller, und Honorarprofessor am Institut für Europäische Ethnologie der Love« (2014). Celan und die Literatur« (2006). Journalist, Dozent und Politikberater in Berlin und Italien. Zuletzt 783957 Jean Bollacks Schriften zu Mallarmé9 stellen einen571595 Dichter vor, der »schärfer ist, als man ihn liest«. Und je »radikaler« er sich zeigt, umso besser wird verständlich, wie Mallarmé seine Verse geschrieben hat. An diesem wie hängt das Existenzrecht des Menschen nicht weniger als das des Dichters. Bollack bezieht Stellung für beide, indem er aufzeigt, worin die Revolution der poetischen Sprache wirklich bestanden hat: »Die Gewissheit, zu der Mallarmé während seiner Krisennächte in Tournon ab 1865 gelangt, betrifft – neben der Abwesenheit Gottes – die Abwesenheit eines verpflichtenden Bezugssystems, das Werte und Abhängigkeiten festlegt. Alles bleibt also zu tun, und vor dem Hintergrund eines Nichts neu zu tun, alle Worte werden von dieser Warte aus gezeichnet sein, sie werden auf nichts anderes mehr verweisen als auf das, was ihnen neu zu konstruieren gelingt.« 783957 571601 »Enlivenment« ist der Versuch einer9 grundsätzlich neuen Sichtweise auf das Zusammenspiel von Natur, Mensch und Ökonomie. Ziel dieses Essays ist ein neues Verständnis der vielfältigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Dabei geht Andreas Weber von der Tatsache aus, dass der Mensch heute die Natur zwar zutiefst erfasst und beeinflusst, aber zugleich selbst von Natur und dem »Wilden« durchdrungen ist und von ihm bestimmt wird. Im Sinne der Aufklärung implementiert er daher in den philosophischen Diskurs die Kategorie der »Lebendigkeit« als fundamentale Kategorie des Denkens. Nur wenn man lernt, nicht von »Kontrolle« zu sprechen, sondern von »Teilhabe«, sobald man vom Verhältnis Mensch/Natur spricht, ist der Boden für eine neue Ökonomie und eine wirkungsvolle Form der Krisenbewältigung geschaffen. jean bollack, (1923–2012), war Philologe und Philosoph. In zahlandreas weber, geboren 1967, ist Biologe und Philosoph. Er pro- erschienen: »Lebendigkeit: Eine erotische Ökologie« (2014). Humboldt-Universität zu Berlin. – 42 – – 43 – verlagsvertretungen verlagsauslieferungen Bayern Friederike Rother [email protected] Verlagsvertretung Rother c/o Vertreterbüro Würzburg Huebergasse 1 · d – 97070 Würzburg Telefon 0931 / 1 74 05 Fax 0931 / 1 74 10 PROLIT Verlagsauslieferung GmbH Baden-Württemberg Heike Specht c/o Büro Mirjam Mustonen [email protected] Hohenzollernstraße 19 · d – 80801 München Telefon 089 / 55 29 13 55 Fax 089 / 55 29 13 59 Dr. Franz Hain Verlagsauslieferungen GmbH Dr. Otto Neurathgasse 5 · a – 1220 Wien Ansprechpartnerin für den Buchhandel: Brigitte Perrotta [email protected] Telefon 0043 (0)1 / 28 26 565 24 Fax 0043 (0)1 / 28 26 565 49 Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen Peter Wolf Jastrow [email protected] c/o Verlagsvertretungen Jastrow + Seifert + Reuter Cotheniusstraße 4 · d – 10407 Berlin Telefon 030 / 44 73 21 80 Fax 030 / 44 73 21 81 Postfach 9 · d – 35461 Fernwald Ansprechpartnerin für den Buchhandel: Gabriele Lemuth [email protected] Telefon 0641 / 94 39 32 01 Fax 0641 / 94 39 389 AVA Verlagsauslieferung AG Centralweg 16 · ch – 8910 Affoltern am Albis Telefon 0041 (0)44 / 7 62 42 00 Fax 0041 (0)44 / 7 62 42 10 Hamburg, Schleswig-Holstein, N iedersachsen, Bremen Bodo Föhr [email protected] Lattenkamp 90 · d – 22299 Hamburg Telefon 040 / 51 49 36 67 Fax 040 / 51 49 36 66 Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg Peter Oepping [email protected] c/o VertreterServiceBuch Schwarzwaldstraße 42 · d – 60528 Frankfurt am Main Telefon 069 / 95 52 83 15 Fax 069 / 95 52 83 10 MSB Matthes & Seitz Berlin Nordrhein-Westfalen Karl Halfpap [email protected] Postfach 30 05 13 · d – 50775 Köln Telefon 0221 / 9 23 15 94 Fax 0221 / 9 23 15 95 Fax 0049 (0)30 / 44 32 74 02 [email protected] www.matthes-seitz-berlin.de österreich Presse Friederike Jacob [email protected] Telefon 0049 (0)30 / 44 30 88 50 schweiz Stephanie Brunner [email protected] Angela Kindlimann [email protected] Urs Wetli [email protected] Scheidegger & Co. 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