Crash Test ISO 7176-19 Info-Broschüre Die crash getesteten Rollstühle von SORG 1 Impressum: Redaktion Manfred Ball Technische Mitarbeit: Klaus Pfeil Stand: 20. April 2015 Technische Änderungen und Druckfehler vorbehalten. © by SORG Rollstuhltechnik GmbH + Co.KG Benzstraße 3-5, 68794 Oberhausen-Rhein hausen, Germany. Alle Texte und Bilder unterliegen dem internationalen Urheberschutz und dürfen ohne unsere ausdrückliche Genehmigung nicht ver öffentlicht werden - auch nicht auszugsweise! V.i.S.d.P. SORG Rollstuhltechnik GmbH + Co.KG Benzstraße 3-5 68794 Oberhausen-Rheinhausen Wir sind Mitglied im rehaKIND e.V. Internationale Fördergemeinschaft Kinder- und Jugend-Rehabilitation Fon Fax Mail Web 2 +49 7254 9279-0 +49 7254 9279-10 [email protected] www.sorgrollstuhltechnik.de Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 5 1.1 Allgemeine Hinweise 5 1.2 Allgemeine Sicherheitshinweise7 1.3 Zeichenerklärung8 2 Übersicht der angewandten und relevanten Prüfnormen10 3 Rückhaltesysteme12 3.1 Rollstuhlrückhaltesystem12 3.2 Personenrückhaltesystem 13 3.3 Befestigung eines Rollstuhls und Sicherung einer Person im BTW 14 4 Spezifische Sicherheitshinweise 17 5 Übersicht der nach ISO 7176-19 für den Transport zugelassenen SORG Rollstühle18 6 Befestigungspunkte 19 6.1 Verwendung des Rollstuhls ohne Kraftknoten von Drittanbietern 19 Modell Mio 20 Modell Vector 21 Modell Jump alpha 22 Modell Kika22 6.2 Ösenhalter von SORG23 6.3 Kraftknoten von Drittanbietern23 7 Bezugsquellen23 3 4 1 Einleitung 1.1 Allgemeine Hinweise Sicherheit im Straßenverkehr ist und wird auch immer ein ebenso schwieriges wie emotionales Thema bleiben. Zwar gibt es Vorschriften, Normen, Gesetze und Verhaltensregeln, um einen Unfall nach Möglichkeit zu verhindern oder wenigstens die Folgen zu verringern. Dennoch spielen im Straßenverkehr zu viele Faktoren mit, die sich unserem Einfluss entziehen, um jemals Herr der Lage sein zu können. Die Fahrt eines Menschen im Auto kann selbst mit entsprechenden Sicherheitsvorrichtungen immer nur relativ sicher sein. Um wie viel unkalkulierbarer ist dann erst das Sicherheitsrisiko für einen Rollstuhlfahrer, der in seinem Rollstuhl sitzend in einem Auto transportiert wird? Maßgebliche Parameter für unsere Rollstühle sind Faktoren wie: Funktionalität, Gewichtseinsparung, Leichtgängigkeit, Fahreigenschaften, etc. Ein sicherer Sitz in einem KFZ dagegen wird unter gänzlich anderen Gesichtspunkten entwickelt. Weil sich die Eigenschaften dieser beiden Systeme grundlegend widersprechen, kann in einem Rollstuhl, selbst mit entsprechenden Rückhaltesystemen, niemals die gleiche Sicherheit gewährleistet werden wie bei der Benutzung von fest im Fahrzeug installierten Sitzen und Sicherheitsgurten (Rückhaltesystemen). Zusätzlich birgt bereits die Anbringung eines Rückhaltesystems am Rollstuhl ein hohes Fehlerrisiko. Die SORG Produkte gemäß der Übersichtstabelle entsprechen der Anforderung der ISO 7176-19 und/oder DIN 75078 Teil 2, wenn die Vorgaben des Herstellers des Rollstuhles und der fahrzeugverankerten Rückhaltesysteme beachtet werden. LESEN In der vorliegenden Broschüre machen wir Sie mit diesen Regeln, Vorschriften und Verhaltensmethoden vertraut, damit im Ernstfall das geringst mögliche Risiko auf Sie zukommt und Sie nach Möglichkeit keinen Schaden erleiden müssen. Wir informieren Sie über •das Rollstuhlrückhaltesystem, •das Personenrückhaltesystem, •Gebrauchsvorschriften und Anwendungshinweise zur Verwendung eines Rollstuhls als Sitz in einem Personenkraftfahrzeug. •die angewandten Normen, •über unsere Crash getesteten Rollstühle Lesen sie deswegen diese Broschüre aufmerksam und sorgfältig durch. Machen Sie ggf. Ihre Begleitperson mit dem Thema vertraut und weisen Sie sie deutlich und mit Nachdruck auf die entsprechenden Vorschriften hin. Wenn Sie Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung (+49 7254/9279-0) Alle unsere Produkte die erfolgreich nach ISO 7176-19 getestet wurden sind in der Produktliteratur mit nebenstehendem Button gekennzeichnet. Zusätzlich befindet sich auf dem Typenschild des erfolgreich getesteten Rollstuhlmodells dieses Hakensymbol. ACHTUNG Alle anderen Stühle dürfen NICHT zu diesem Zweck verwendet werden. 5 Alle in Kapitel 5 aufgelisteten Rollstuhlmodelle und Sitzschalenuntergestelle sind erfolgreich auf dynamische Crash-Stabilität nach ISO 7176-19 geprüft worden und sind infolgedessen als Sitz zum Transport in einem Kraftfahrzeug freigegeben. Dennoch stellt das Befördern einer im Rollstuhl sitzenden Person in einem BehindertenTransport-Wagen (BTW) immer ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar! ACHTUNG Benutzen Sie deshalb, wann immer möglich, die im Fahrzeug installierten Sitze und dazugehörigen Rückhaltesysteme. ACHTUNG Setzen Sie den Benutzer in einen fest installierten Sitz im Kraftfahrzeug. Sicherheitsund Rückhaltesysteme können bei korrekter Verwendung das Verletzungsrisiko mindern aber niemals ganz ausschließen. ACHTUNG Wir empfehlen die Nutzung eines Rollstuhls als Sitz zum Transport einer Person im Kraftfahrzeug nicht. ACHTUNG SORG Rollstuhltechnik GmbH + Co. KG schließt ausdrücklich jede Haftung für Schäden an Menschen und Material aus, die durch den unsachgemäßen Transport verursacht wurden bzw. auf diesen zurück zu führen sind. Das bezieht sich ebenfalls und uneingeschränkt auf Begleitpersonen und Dritte sowie deren Utensilien, die durch einen unsachgemäßen Transportes in Mitleidenschaft gezogen werden. 6 ACHTUNG Lesen Sie aufmerksam die vorliegenden Anleitungen und Hinweise: Bedienungsanleitung zum Rollstuhl, Allgemeine Gebrauchs- und Sicherheitshinweise ACHTUNG Bei Kindern müssen die Eltern bzw. autorisierten Aufsichtspersonen dafür Sorge tragen, dass sie vor der ersten Fahrt die Handhabung ihres Rollstuhls sowie die Sicherheitshinweise verstanden und verinnerlicht haben. Wenn Sie Fragen dazu haben, wird Ihnen der Sani täts han del Ihres Vertrauens oder unser kom pe ten tes Team gerne weiterhelfen (+49 07254 / 9279-0) 1.2 Allgemeine Sicherheitshinweise Bild 1 ACHTUNG Sichern Sie Ihren Rollstuhl so, dass bei Auftreten gefährlicher Fahrmanöver des Transportwagens eine Unfallgefahr durch ihren Rollstuhl ausgeschlossen ist. richtig Die Sicherheit des Benutzers im Rollstuhl wird wesentlich beeinflusst vom Verhalten und der Fahrweise der verantwortlichen Person. Diese muss mit den einschlägigen Verkehrsvorschriften vertraut sein und sie unbedingt befolgen. Sie soll über die möglichen Risiken aufgeklärt und entsprechend geschult worden sein. ACHTUNG Lose Teile am Rollstuhl (Therapietisch, Gehhilfen etc.) müssen demontiert und sicher im Auto verstaut werden, damit sie bei einem gefährlichen Fahrmanöver niemanden verletzen. falsch Bild 2 falsch falsch ACHTUNG (Bild 1) Der Rollstuhl darf nur vorwärts in Fahrtrichtung verwendet werden. ACHTUNG (Bild 2) Bei Ausstattung des Rollstuhles mit einer Rückenwinkelverstellung oder Sitzkantelung ist sicherzustellen, dass der Rücken und/oder die Kantelung auf 90° eingestellt sind, damit der Insasse während des Transportes aufrecht sitzt. ACHTUNG Achten Sie darauf, dass sowohl Beckengurt als auch Schultergurt benutzt werden und korrekt angelegt sind (Herstellerhinweise beachten!). Sicherheitsgurte müssen eng am Körper anliegen und so fest wie möglich sitzen, ohne den Benutzer zu beeinträchtigen. Bild 3 falsch richtig ACHTUNG (Bild 3) Sie dürfen nicht über Bauteile geführt und dadurch vom Körper ferngehalten werden. Sicherheitsgurte dürfen beim Gebrauch nicht verdreht sein. 7 Sonstige Positionierungs- oder Fixierungssysteme am Rollstuhl dürfen während des Transportes weiter ergänzend benutzt werden, sind aber kein Ersatz für das Personenund Rollstuhlrückhaltesystem. 1.3 Zeichenerklärung ACHTUNG Auf diese Weise wird auf personenbezogene Sicherheitsaspekte von äußerster Wichtigkeit hingewiesen. ACHTUNG Das Verhalten von Zusatzantrieben kann nicht bewertet werden, da SORG Rollstuhltechnik diese Konfigurationen nicht testet. Diese sind grundsätzlich separat zu sichern. � HINWEIS Hiermit werden INFORMATIONEN oder Regeln von großer Wichtigkeit markiert. Ohne Rücksprache mit dem Hersteller dürfen an den Befestigungspunkten des Rollstuhls oder den Komponenten des Rahmens keine Änderungen vorgenommen werden. FETTDRUCK Fett gedruckte Texte heben wichtige Passagen oder Bemerkungen hervor. ACHTUNG Bei Nichtbeachtung kann der Rollstuhl nicht mehr als Sitz zum Transport in einem Kraftfahrzeug zugelassen werden und die Herstellergarantie erlischt. LESEN Verweist auf andere Kapitel innerhalb der Broschüre bzw. zusätzliche Lektüre. ACHTUNG Nach der Verwicklung in einen Aufprallunfall darf das Produkt nicht länger als Sitz zum Transport in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden. Wir empfehlen das Produkt auszutauschen. ACHTUNG Beachten Sie bei Benutzung der Rückhaltesysteme unbedingt die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Herstellers. ACHTUNG Das System am Rollstuhl muss mit dem System des BTW kompatibel sein. 8 Frontaler Crash-Test die an ISO 7176-19 beteiligten Normen ISO 10542-2 Personenrückhaltesystem ISO 10542-2 Rollstuhlrückhaltesystem EN 12183:2009 manuelle Rollstühle 9 2 Übersicht der angewandten und relevanten Prüfnormen gestrichelte Linien ISO 10542-2 Personenrückhaltesystem Bild 1 Für die Benutzung eines Rollstuhls bzw. Sitzschalenuntergestells zum Transport in einem Behindertentransportwagen (BTW) müssen Sicherungselemente entsprechend den Anforderungen der ISO 7176-19 und DIN 75078 Teil 2 verwendet werden, die die Sicherheit der Rollstuhlbenutzer während des Transports und während eines Frontalunfalls verbessern. Diese Sicherungselemente sind zwei unabhängig von einander wirksame Systeme: •das Personenrückhaltesystem PRS (gestrichelte Linien im Bild 1+2) •und das Rollstuhlrückhaltesystem RRS (schwarze Linien im Bild 1+2). Der Crash-Test nach ISO 7176-19 bildet immer nur einen kleinen Ausschnitt der möglichen Gefahrenmomente im Straßenverkehr ab. Weil bei diesem Test nur ein Frontalaufprall mit 50 km/h getestet wird, empfehlen wir, grundsätzlich den Rollstuhlbenutzer zum Transport in einem Fahrzeug auf einen fest installierten Fahrzeugsitz umzusetzen und mit dem entsprechenden Sicherheitsgurten anzuschnallen. Rollstühle können aufgrund ihrer Bestimmung und Leichtbauweise niemals die stabilen Eigenschaften und Sicherheiten eines fest im Auto montierten Sitzes erreichen. Es ist uns leider nicht möglich, alle auf dem Markt befindlichen Rückhaltesysteme zu testen. Aber alle in der Übersichtstabelle aufgeführten Rollstuhlmodelle von SORG erfüllen die Voraussetzungen nach ISO 7176-19 und dürfen deshalb auch zum Personentransport in einem Fahrzeug verwendet werden. 10 schwarze Linien ISO 10542-2 Rollstuhlrückhaltesystem Bild 2 Bei den durchgeführten Crash-Tests wurde ein SORG Rollstuhl mit einem 4-Punkt Rückhaltesystem nach ISO 10542-2 fest im Fahrzeug verankert und der benutzte Dummy mit einem 3-Punkt Rückhaltesystem für den Benutzer nach ISO 10542-2 gesichert. Bild 1 Beim Testablauf wird ein Hybrid-2-Dummy im Rollstuhl sitzend mit 50 km/h und 20 g Aufprallverzögerung gegen ein stehendes, nichtstarres Hindernis gefahren. Der Rollstuhl muss dabei den enormen Kräften widerstehen, ohne sich in seiner Struktur zu verändern. ACHTUNG Deshalb darf ein Behindertentransport in einem BTW ausschließlich analog zum Versuchsaufbau beim Crash-Test erfolgen. D.h: • Der Rollstuhl muss in Fahrtrichtung stehen. • Er muss mit einem fahrzeugverankerten 4-Punkt Rückhaltesystem nach ISO 10542-2 fest im BTW verankert werden (Bild 1, schwarze Linien). • Der Benutzer muss mit einem fahrzeugverankerten Beckengurt und einem fahrzeugverankerten Schultergurt nach ISO 105422 gesichert werden (Bild 1, gestrichelte Linien). • Nach Möglichkeit ist eine Kopfstütze zu verwenden. 11 3 Rückhaltesysteme 3.1 Rollstuhlrückhaltesystem Wir haben unsere Rollstühle vor allem mit Blick auf gute Fahreigenschaften, Funktionalität und Gewichtsreduktion entwickelt. Die Anforderungen an einen sicheren Sitz beim Transport in einem KFZ widersprechen diesen Eigenschaften grundlegend. Deshalb kann ein Rollstuhl mit entsprechenden Rückhaltesystemen unter widrigen Umstanänden oft ein wesentlich höheres Sicherheitsrisiko darstellen, als die Benutzung der fest im Fahrzeug installierten Sitze und Rückhaltesysteme. Zusätzlich birgt bereits die Anbringung von Rückhaltesystemen am Rollstuhl ein hohes Fehlerrisiko. Folglich empfehlen wir Ihnen: Benutzen Sie, wann immer möglich, die im Fahrzeug fest verschraubten Sitzsysteme und die dazugehörigen Sicherheitsgurte. Setzen Sie den Benutzer in einen fest installierten Sitz im Kraftfahrzeug um. Uns ist sehr wohl bewusst, dass es Gründe geben kann, die diese Procedere unmöglich machen. ACHTUNG Bedenken Sie dennoch: Personen- und Rollstuhlrückhaltesysteme können selbst bei korrekter Verwendung das Verletzungsrisiko lediglich mindern aber niemals gänzlich ausschließen. Aus diesem Grund empfehlen wir die Nutzung eines Rollstuhls als Sitz zum Transport einer Person im Kraftfahrzeug nicht. Zur Sicherung des Rollstuhls im Fahrzeug dürfen ausschließlich 4-Punkt-Verankerungssysteme gemäß ISO 10542-2 verwendet werden. ACHTUNG Befolgen Sie dafür unbedingt die Bedienungsanleitung des jeweiligen Herstellers des Systems. 12 Ein solches Rückhaltesystem besteht im Allgemeinen aus Bodenschienen im Fahrzeug und den vier Retraktoren zum Fixieren des Rollstuhles. ACHTUNG Bitte beachten Sie die Unterschiede der Systeme der unterschiedlichen Hersteller, sowie deren Vorgaben bei der Anbindung der Retraktoren (Spanngurthalter) an die Bodenschienen des Fahrzeuges sowie die Koppelung an das Personenrückhaltesystem (Kraftknoten oder Rollstuhl) mittels Haken, Karabiner, Gurtschlösser oder Gurtschlaufen etc. 3.2 Personenrückhaltesystem falsch Das Fahrzeug muss mit einem rollstuhlunabhängigen Personenrückhaltesystem ausgestattet sein (PRS). Das ist in aller Regel ein Dreipunkt-Sicherheitsgurt, wie Sie ihn aus dem Auto kennen. Eine Kopfstütze ist in der ISO 7176-19 nicht zwingend vorgeschrieben. Sie kann aber bei sachgemäßer Benutzung und Anbringung die Sicherheit des Rollstuhlfahrers verbessern. Allerdings kann sie bei nichtsachgemäßer Anwendung auch zu einem erheblichen Gefahrenpotential werden. ACHTUNG Herkömmliche Rollstuhlbeckengurte oder sonstige Positionierungshilfen dürfen dafür NICHT verwendet werden. ACHTUNG Sicherheitsgurte für den Rollstuhlinsassen dürfen nicht über Bauteile des Rollstuhls geführt (Bild 1+2) und dadurch vom Körper ferngehalten werden. richtig ACHTUNG Sicherheitsgurte müssen immer körpernah angelegt sein und sollen so fest wie möglich sitzen (Bild 2), ohne dabei Druckstellen zu erzeugen. ACHTUNG Sicherheitsgurte dürfen nicht verdreht sein. 13 HINWEIS Im Folgenden wird beispielhaft der Ablauf beschriebenen, wie der Rollstuhl im Auto befestigt und der Rollstuhlbenutzer angeschnallt werden muss. ACHTUNG Beachten Sie unbedingt die Bedienungshinweise des jeweiligen Herstellers zum Rollstuhlrückhaltesystem! ACHTUNG Beachten Sie unbedingt diese Regeln und Verfahrensweise. Damit der Rollstuhlbenutzer ausreichend vor Kollisionen mit Autoteilen/Wänden geschützt ist, müssen nach den maßgeblichen Normen um ihn herum folgende Freiräume eingehalten werden (Bilder 1-3): •nach vorne min. 65 cm (bei Verwendung eines Beckengurts OHNE Schultergurt sogar 95 cm) gemessen von der Vorderkante des Kopfes, •nach hinten min. 40 cm gemessen von der Hinterkante des Kopfes, •nach oben, jeweils vom Fahrzeugboden aus gemessen, für eine kleine weibliche Erwachsene min. 125 cm, •für einen großen männlichen Erwachsenen min. 155 cm. Der seitliche Mindestabstand (Bild 3) ist nicht definiert, weil ein seitlicher Aufprall im CrashTest nicht geprüft wird. (Untersuchungen haben ergeben, dass ca. 80% aller Unfälle, in die ein BTW verwickelt ist, frontal verlaufen) 14 Bild 1 min. 40 cm min. 65 bzw. 95 cm Bild 2 min. 40 mm min. 65 bzw. 95 cm Bild 3 Keine Regelung, da Seitenaufprall nicht getestet. Keine Regelung, da Seitenaufprall nicht getestet. min. 120 bzw. 155 cm 3.3 Befestigung eines Rollstuhls und Sicherung einer Person im BTW • Bringen Sie den Rollstuhl in Fahrtrichtung (Bild 1) mittig zwischen die im Fahrzeug befestigten Schienen. • Überprüfen Sie die Übereinstimmung des im Kraftfahrzeug vorhandenen Systems mit dem am Rollstuhl eingesetzten System. Die beiden Systeme müssen den Vorschriften der ISO 10542-2 entsprechen. •Die am Fahrzeugboden verankerten Rollstuhlrückhaltesysteme müssen mit dem passenden Gegenstück (z.B. Autogurtschlosssytem) am Rollstuhl verbunden werden. • Gurte, Haken oder Karabiner etc. dürfen nur an den dafür gekennzeichneten Stellen angebracht werden. Sie sind am Rollstuhl mit diesem internationalen Hakensymbol markiert. •Die Gurte des Rollstuhlrückhaltesystems dürfen vorne in einem maximalen Winkel von 60° und hinten in einem max. Winkel von 45° zur Horizontalen verlaufen (Bild 2) • Bei einem Freiraum vor den Füßen des Insassen größer als 30 cm, muss das Wadenband des Rollstuhls so am Rahmen befestigt werden, dass die Füße des Rollstuhlfahrers hinter das Wadenband gestellt werden. •Zu diesem Zweck muss das Wadenband spiegelverkehrt (von hinten) in den Rahmen eingeklippt werden. • Drehen Sie die Lenkräder nach vorne um die Standstabilität zu verbessern. • Schließen Sie die Feststellbremsen. • Die Spanngurte vorne gemäß den Herstellerangaben spannen. • Lösen Sie die Feststellbremsen wieder und spannen die hinteren Gurte nach den Herstellerangaben. • Danach schließen Sie die Feststellbremsen wieder. • Legen Sie den Beckengurt gemäß den Herstellerangaben an. Bild 1 richtig falsch Bild 2 15 • (Bild 1) Der Beckengurt des Personenrückhaltesystems muss nach dem Schließen in einem Winkel zwischen 45-75° zur Horizontalen verlaufen (unterer Bereich). Ein Winkel näher an 75° ist erstrebenswert, aber keinesfalls sollte dieser 75° überschreiten oder 45° unterschreiten (oberer Bereich). • Den Schultergurt in den Beckengurt einhaken bzw. in den dafür vorgesehenen Verschluss am hinteren rechten Retraktor. •(Bild 2) Der Schultergurt muss über die Schulter und quer über die Brust flächig am Köper liegen. Ist dies nicht möglich darf der Benutzer in dieser Position nicht im Fahrzeug transportiert werden. Gurte immer körpernah führen. Der Gurt darf nicht durch Komponenten (z.B. Armlehnen, Räder) oder andere Teile vom Körper des Benutzers weggehalten sein. • Er darf nicht am Hals anliegt und muss im vorgeschriebenen Winkel (max. 55° zur Horizontalen) geführt werden. Bild 1 Bild 2 16 ° • Eventuell vorhandene Vorgaben bei der Befestigung sind einzuhalten • Die Kopfstütze sollte mindestens so hoch eingestellt sein, wie der Schwerpunkt des Kopfes. •Der Abstand zwischen aufrechtem Kopf und Kopfstütze sollte so gering wie möglich sein. 55 Nach DIN 75078 Teil 2 ist der Gebrauch einer Kopfstütze beim Transport in BTWs empfohlen. Grundsätzlich sollte eine Kopfstütze verwendet werden, die fest im Fahrzeug montiert ist und seitlich bzw. von oben aktiviert wird. Bei Verwendung einer am Rollstuhl angebrachten Kopfstütze sind mehrere Punkte zu beachten: 10 c m 4 Spezifische Sicherheitshinweise Die Beachtung nachfolgender Sicherheitshinweise ist unbedingt erforderlich Der Rollstuhl bzw. das Sitzschalenuntergestell darf nur als vorwärts gerichteter Sitz in Kraftfahrzeugen verwendet werden (kein Transport bei seitlicher Ausrichtung). Die Benutzung der Rückhaltesysteme muss gemäß der Gebrauchsanweisung des Herstellers erfolgen. Zur Fixierung des Rollstuhls bzw. Untergestells müssen am Fahrzeug verankerte 4-Punkt-Rückhaltegurte eingesetzt werden, die mit den Anforderung der in Kapitel 2 aufgeführten Normen übereinstimmen. Die Gurthalteösen oder Schloßzungen am Rollstuhl bzw. Untergestell müssen mit dem System der Rückhaltegurtenden kompatibel sein. Der Rollstuhl bzw. das Sitzschalenuntergestell darf nur gemäß der Bedienungsanleitung benutzt werden. Bei Ausstattung des Rollstuhles mit einer Rückenwinkelverstellung oder Sitzkantelung ist sicherzustellen, dass der Insasse während des Transportes aufrecht sitzt. Entfernen Sie alle Anbauteile, z.B. Therapietische, Abduktionskeile, lose Kissen, etc. vom Rollstuhl. Diese müssen separat gesichert werden. Das Verhalten von Zusatzantrieben kann nicht bewertet werden, da SORG Rollstuhltechnik diese Konfigurationen nicht testet. Diese sind grundsätzlich abzubauen und separat zu sichern Achten Sie darauf dass sowohl Beckengurt als auch Schultergurt benutzt werden und korrekt angelegt sind. Es dürfen nur Rückhaltegurte eingesetzt werden, die den in Kapitel 2 beschriebenen Normen entsprechen. Sicherheitsgurte dürfen nicht über Bauteile geführt und dadurch vom Körper ferngehalten werden. Sicherheitsgurte müssen eng angelegt sein und so fest wie möglich sitzen. Sicherheitsgurte dürfen beim Gebrauch nicht verdreht sein. Sonstige therapeutische Positionierungs- oder Fixierunghilfen dürfen während des Transportes weiter ergänzend benutzt werden, sind aber kein Ersatz für das Personentransport- und Rollstuhlrückhaltesystem. Ohne Rücksprache mit dem Hersteller dürfen an den Befestigungspunkten des Rollstuhls oder den Komponenten des Rahmens keine Änderungen vorgenommen werden. Bei Nichtbeachtung darf der Rollstuhl nicht mehr als Sitz zum Transport in einem Kraftfahrzeug verwendet werden. Darüber hinaus erlischt durch solche Änderungen die Herstellergarantie. Bei einer Verwickelung in einen Aufprallunfall darf das Produkt nicht länger als Sitz zum Transport in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden. Wir empfehlen das Produkt auszutauschen. Die Sicherheit der beförderten Person im Rollstuhl bzw. dem Untergestell ist in hohem Maß von der für den Transport mitverantwortlichen Person abhängig. Stellen Sie sicher, dass diese Person entsprechend geschult und mit den Vorschriften bzw. Sicherheitshinweisen vertraut ist und diese umsetzt. 17 5 Übersicht der nach ISO 7176-19 zugelassenen Rollstühle Modell Prüfdatum Manuelle Rollstühle Trend/ 28.03.2011 Trend abdu Trend Sport/ Trend Sport abdu 29.11.2010 Skater/ Skater abdu 02.11.2010 Jump alpha 09.01.2013 Jump beta Sport-Rahmen & BSA*-Rahmen 10.10.2014 Vector 14.03.2011 Mio 31.01.2012 Kika 22.09.2011 Tilty abdu 23.11.2010 Tilty Vario 28.03.2011 *Beinstütze abschwenkbar Sitzschalenuntergestelle Tilty II 29.11.2010 Siro II 27.04.2011 Loop by SORG 22.01.2015 18 Getestet mit System nach ISO 10542 Einschränkungen - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, 4-Punkt Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. Rollstuhlrückhaltesystem - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - ggfs. Umrüstung auf Lenkradapter Metall notwendig - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, 4-Punkt Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. Rollstuhlrückhaltesystem - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - ggfs. Umrüstung auf Lenkradapter Metall notwendig 4-Punkt - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, RollstuhlSet mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. rückhaltesystem - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, 4-Punkt Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. Rollstuhlrückhaltesystem - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - Lochplatten in passivster Position nicht möglich - Bis RH35 bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, 4-Punkt Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. Rollstuhlrückhaltesystem - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - Lochplatten in passivster Position nicht möglich - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, 4-Punkt Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. Rollstuhlrückhaltesystem - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - Lochplatten in passivster Position nicht möglich - Keine Freigabe mit Carbon-Ausstattung 4-Punkt - Keine Freigabe mit Muldenrücken einteilig Rollstuhlrückhaltesystem - Bei Seriennummer kleiner als 227850 Umbau auf Rückenwinkel erforderlich - Nachträglicher Einbau einer blockierten Gasdruck4-Punkt feder für Seriennummern kleiner als 226044 Rollstuhlrückhaltesystem erforderlich - Keine Freigabe in Kombination mit Radstandsverlängerung - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, 4-Punkt Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. Rollstuhlrückhaltesystem - ggfs. Umrüstung auf Lenkradapter Metall notwendig 4-Punkt - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, RollstuhlSet mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. rückhaltesystem 4-Punkt Rollstuhlrückhaltesystem 4-Punkt Rollstuhlrückhaltesystem 4-Punkt Rollstuhlrückhaltesystem - Bei Verwendung einer Kopfstütze von SORG, Set mit zweiter Stabilisierungstange erforderlich. - ggfs. Umrüstung auf Lenkradapter Metall notwendig - Keine Zulassung in Kombination mit Radstandsverlängerung - Keine Freigabe in Kombination mit Gasdruckfederrücken - Keine Zulassung in Kombination mit Radstandsverlängerung 6 Befestigungspunkte 6.1 Verwendung des Rollstuhls ohne Kraftknoten von Drittanbietern Bild 1 Hier finden Sie Informationen zu den Befestigungspunkten für Haken, Schlaufen etc. Entsprechend der ISO 7176-19 sind die Befestigungspunkte mit dem genormten Hakensymbol versehen (Bild 1). Haken, Karabiner, Schlaufen etc. des Rollstuhlrückhaltesystems sind ausschließlich an diesen gekennzeichneten Stellen anzubringen. Die Befestigung ist grundsätzlich auf beiden Seiten des Rollstuhles symmetrisch vorzunehmen. ACHTUNG Haken, Schlaufen etc. dürfen beim Jump beta auf keinem Fall an die abschwenkbaren Beinstützen befestigt werden. ACHTUNG (Bild 2) Achten Sie darauf, dass der Beckengurt (A) an den hinteren Retraktoren (B) des verwendeten Rückhaltesystems befestigt wird und vorschriftsgemäß gespannt ist (C). ACHTUNG Ist dies nicht möglich, dürfen die gekennzeichneten Rückhaltepunkte NICHT verwendet werden. Diese Konstellation wurde beim Crash-Test nicht geprüft und ist deshalb nicht zulässig. ACHTUNG Tauschen Sie umgehend die Retraktoren gegen eine Ausführung aus, die eine Anbindung des Beckengurtes ermöglicht. Bild 2 C A Genauere Informationen zu den Gurten erhalten Sie beim Hersteller der Rollstuhlrückhaltesysteme. Deren Bedienungsanleitungen sind unbedingt zu befolgen. ACHTUNG Alle Modell von SORG, die NICHT in diesem Kapitel aufgeführt sind, dürfen ausschließlich mit einem Rollstuhl- und. Personenrückhaltesystem von AMF Bruns GmbH verwendet werden (sog. Kraftknoten). B 19 Modell Mio bei Verwendung mit Haken, Schlaufen etc. Bild 1 Die Richtungsangaben vorne/hinten sowie links/rechts verstehen sich immer "in Fahrtrichtung" gesehen. ACHTUNG (Bild 1) Achten Sie darauf, dass die Hakenenden immer nach außen - vom Benutzer weg - angebracht sind, um Verletzungen zu vermeiden. Hier abgebildet ist die Rahmenvariante Mio Stier. Bei der Variante Mio Retro verfahren Sie bitte analog. ACHTUNG Die Carbon-Ausführung von Mio ist NICHT nach ISO 7176-19 getestet und folglich für den Behindertentransport NICHT zugelassen. Die hinteren Befestigungspunkte am Rollstuhl Die vorderen Befestigungspunkte am Rollstuhl Befestigungspunkt vorne rechts (hier beim Mio Stier). Befestigungspunkt vorne links (hier beim Mio Stier). 20 Modell Vector bei Verwendung mit Haken, Schlaufen etc. Die Richtungsangaben vorne/hinten sowie links/rechts verstehen sich immer "in Fahrtrichtung" gesehen. ACHTUNG Die Hakenenden immer nach außen (vom Benutzer weg) anbringen (siehe vorherige Seite). Befestigungspunkt Becken-/Schulltergurt Befestigungspunkt vorne rechts. Befestigungspunkt vorne links Befestigungspunkt hinten links Befestigungspunkt hinten rechts. 21 Modell Jump alpha und beta Modell Kika ACHTUNG Die Hakenenden immer nach außen (vom Benutzer weg) anbringen (siehe vorherige Seite). ACHTUNG Die Hakenenden immer nach außen (vom Benutzer weg) anbringen (siehe vorherige Seite). bei Verwendung mit Haken, Schlaufen etc. bei Verwendung mit Haken, Schlaufen etc. Befestigungspunkt hinten links bzw. rechts Befestigungspunkt vorne links Befestigungspunkt vorne rechts Befestigungspunkte hinten Befestigungspunkt vorne Befestigungspunkt vorne links Befestigungspunkt vorne rechts 22 6.2 Ösenhalter von SORG 7 Bezugsquellen (Bild 1) Bei den Modellen Mio Stier, Mio Retro und Kika sind bei deren Verwendung als Sitz in einem BTW vorne am Rahmen Ösenhalter zu montieren. Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bild 1 Die Ösenhalter können unter +49 7254-92790 bestellt und nachträglich montiert werden. 6.3 Kraftknoten von Drittanbietern Die so genannten Kraftknoten (eine nach DIN 75078-2 geprüfte Kombination aus Verankerungsplatten und den passenden Sicherungsgurtsystemen) von z.B. AMF-Bruhns oder anderen Herstellern können an die Rollstühle montiert werden, die in Kapitel 5 aufgeführt und somit für den Behindertentransport zugelassenen sind. Fa. AMF-Bruns Apener Maschinenbau & Förderanlagen Gustav Bruns GmbH & Co.KG Hauptstraße 101 D-26689 Apen +49 4489-727101 www.amf-bruns.de Q'Straint Europe 72-76 John Wilson Business Park Whitstable GB Kent, CT5 3QT Großbritanien +44 1227-773035 www.qstraint.com TMN Europe GmbH Plauener Str. 163 - 165 13053 Berlin - Alt-Hohenschönhausen +49 30-45305144 www.tmneurope.de HINWEIS Die Montage dieser Systeme erfolgt ausschließlich durch den jeweiligen Hersteller. ACHTUNG SORG Rollstuhltechnik übernimmt keine Haftung für die sachgerechte Montage und/ oder einem daraus entstanden Schaden an Personen und/oder Sachen. 23 Ihr Fachhändler Firmenstempel SORG Rollstuhltechnik GmbH + Co. KG Benszstraße 3-5 D-68794 Oberhausen-Rheinhn. Fon +49 7254 9279-0 Fax +49 7254 9279-10 [email protected] www.sorgrollstuhltechnik.de Technische Änderungen und Druckfehler vorbehalten 24
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