OZ 30.03.2015 30. März 2015

Schweriner SC im
Europapokal raus
SPORT
Mit Rätsel, Wetter und TV-Programm
Volleyballerinnen unterlagen Bursa im Rückspiel
des Challenge-Cups im
Golden Set
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Montag,
30. März 2015
Hansa-Benefizspiel in ausverkaufter DKB-Arena: 6:6 zwischen den Teams von Marteria und Beinlich
27 000 feiern tolles Fußballfest
Das Retterspiel für die Lizenz lieferte beste Unterhaltung und
bringt dem FCH mehr als 500 000 Euro in die Kasse.
Eine Neuauflage ist geplant. DJ Kalkbrenner spendet 10 000 Euro.
Von Kai Rehberg
Rostock – Gänsehautstimmung in
der DKB-Arena: Nicht nur einmal
sang das ganze Stadion gestern die
Klubhymne „Hansa forever“, obwohl die Rostocker Kicker gar nicht
auf dem Platz standen. Stattdessen
sorgten Promis aus Sport, Musik
und Showbusiness beim Benefizkick für die Lizenz zwischen den
Teams von Stefan „Paule“ Beinlich
und Rapper Marteria (6:6) für Riesenbegeisterung und beste Unterhaltung.
Für den größten Lacher des Tages sorgte kurz vor der Halbzeitpause Campino. Der Frontmann
der „Toten Hosen“ machte dem Namen seiner Band alle Ehre, als er
aus fünf Metern das leere Tor nicht
traf – dabei war Keeper Georg
Koch schon aus dem Gehäuse gegangen. „Moment, den hab’ ich
doch weggehebelt“, verteidigte
sich der Düsseldorfer Punkrocker,
der wie viele andere extra zu dem
Spektakel angereist war. „Wir hatten vor Jahren eine ähnliche Situation mit Fortuna, als die Insolvenz
drohte“, sagte Campino später:
„Dann geht es nicht um Rivalität,
sondern um Solidarität. Und wenn
mein Freund Marteria ruft, bin ich
da und mache alles, was er will.“
Der Rostocker Rapper und sein
Mitinitiator Stefan Beinlich waren
nach dem Spektakel begeistert.
„Es hat Riesenbock gemacht, so
was mal zu erleben und selbst dabei zu sein. Das kann man in drei
Sätzen gar nicht beschreiben“,
freute sich Marteria, der in der zweiten Halbzeit endlich „sein“ Tor
machte. „Es war einfach total geil“,
sagte der 32-Jährige, der in der Jugend für Hansa kickte: „Fürs Herz
hat uns das viel gegeben.“
Sie starteten die Initiative zum
Benefizspiel und trafen gestern
ins Schwarze: die Teamkapitäne
Stefan „Paule“ Beinlich (l.) und
Marten Laciny (Marteria).
Fotos: Marcel Krause/objectivo (2), Bernd
Wüstneck/dpa (2), Andy Bünning (3), Ove
Arscholl
Beinlich, der wie Barbarez, Doll,
Reinhardt und Groth schon das Abschiedsspiel von Ex-HSV-Kapitän
David Jarolim am Sonnabend in
Hamburg in den Knochen hatte,
hielt gestern tapfer durch. „Ein tolles Event. Wir bedanken uns bei allen, die gekommen sind – auch
wenn sie zum Teil gar keinen Bezug zu Hansa Rostock haben.“
Beide Kapitäne wurden nach
dem 6:6 zu Ehrenmitgliedern auf
Lebenszeit ernannt. Als sie gemeinsam den bronzenen Greif-Pokal in
die Höhe reckten, wurde gleich eine neue Idee geboren. „Warum
nicht in ein, zwei Jahren noch mal
so was machen?“, meinte Beinlich
und traf damit bei Hansa-Chef Michael Dahlmann auf offene Ohren.
Mehr als 500 000 Euro spülte der
Benefiz-Kick in die Kassen des
klammen Klubs. „Ich hoffe, dass
sich der Verein wieder erholt.
Er ist immer noch das Aushängeschild einer ganzen
Region“, meinte Handballstar Stefan Kretzschmar, der als Erster seine Teilnahme zugesagt hatte. Für den
einzigen Missklang
sorgte
Ex-Profi Ansgar
Brinkmann, der mit einer abfälligen Facebook-Äußerung über Hansa die Pfiffe der Fans über sich ergehen lassen musste.
Dass es auch anders geht, bewies Paul Kalkbrenner. Der StarDJ der Techno-Szene spendete für
den Hansa-Nachwuchs 10 000
Euro. „Wäre schade, wenn der Verein die Lizenz nicht bekommen
würde“, sagte der „Fußballfan
durch und durch“: „Ich hoffe, dass
zum nächsten Heimspiel jetzt noch
ein paar Leute mehr kommen.“
SPLITTER
Höchstgebot I: Ernesto Drews hatte
seinen Platz im Team „Paule“ ersteigert. 5321,29 Euro ließ sich der
Düsseldorfer das kosten.
Höchstgebot II: Auf einem großen
Greif in den Hansa-Farben, der die
Vorlage für den Bronze-Pokal lieferte, haben sich alle Mitspieler mit
ihrem Namen verewigt. Er soll demnächst versteigert werden.
Doppelgänger: Manch einer traute
seinen Augen nicht: Diego Maradona? Ein täuschend echtes Double
der Fußball-Ikone – stilecht mit Sonnenbrille und Zigarre – gab dem
Spiel einen speziellen Glanz. Vor
dem Anpfiff hatte bereits eine Doppelgängerin von Helene Fischer
den Zuschauern eingeheizt.
Mitglied: Hans Arthur Völkel ist
zwar erst am 18. 9. 2014 geboren,
aber schon Hansa-Miglied auf Lebenszeit. Sein Vater Martin Ohde,
ein Rostocker, der seit 15 Jahren in
Graz (Österreich) lebt, meldete seinen Schützling frühzeitig an. Dafür
gab’s gestern ein Dankeschön.
Statistik
Team Marteria: Bräutigam, Hahnel –
Marteria, Beeck, Weilandt, Persson, Arvidsson, Lantz, Barbarez, Wibran, März,
Neuville, Owomoyela, Meißner, Campino, Herre, Kalkbrenner, Miko, Klaczinski, Hempel, Bötticher, Berndt, Ripke,
Paul, Hooper, R. Laciny, Bartel, Thürk.
Trainer: Reinders.
Team Paule: Koch, May – Beinlich,
Groth, Lange, Doll, Rehmer, Albertz,
Nowotny, Reinhardt, Buchwald, Kirs-
ten, B. Schneider, Maltritz, Borowka,
Herget, Reichenberger, Brinkmann,
Dittmer, Kretzschmar, Rupprath, Frank,
Kuhlage, Drews, Kruse. Trainer: Daum.
Tore: 1:0 Neuville (8.), 2:0 Arvidsson
(11.), 2:1 Beinlich (14.), 2:2, 2:3 Kirsten
(39., 45.), 3:3 Wibran (49.), 4:3 Marteria (65.), 5:3 Neuville (69.), 5:4 Doll
(72.), 5:5 Kretzschmar (80.), 5:6 Doll
(83.), 6:6 Marteria (86.).
Schiedsrichter: Bernd Heynemann.
Profi-Kicker trifft Profi-Musiker: Thomas Doll
(l.) und Sänger Max Herre.
Hansas Meistertrainer Uwe Reinders betreute Marterias Team.
Umlagert von Fans: Campino, Sänger der „Toten Hosen“ (Mitte).
Interview im Spiel – kein Problem: TV-Reporterin Anett Sattler mit Torhüter Jörg Hahnel.
Auch am Ball spitze: Ex-KanuChampion Andreas Dittmer.
Zog die Blicke der Fans auf sich:
Maradona-Double Abi Atici.
Schalparade: 27 000 begeisterte Hansa-Fans erlebten das Spiel für die Lizenz in der ausverkauften DKB-Arena.
e Video:
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