MODULGUIDE Betriebswirtschaft und Marketing Nicht alles, was man zählen kann, zählt auch, und nicht alles, was zählt, kann man zählen. Albert Einstein Semester 4 Modulleitung Thomas Bratschi Dozierende im Modul Thomas Bratschi, Sonja Trachsel, Sabine Stauffacher L e t z t e Ak t u a l i s i e r u n g April 2015 ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut Umwelt und Natürliche Ressourcen Grüental, CH-8820 Wädenswil Telefon www.lsfm.zhaw.ch – +41 58 934 59 59 www.iunr.zhaw.ch INHALTSVERZEICHNIS M - 1. Überblick über das Modul ................................................................................................................... 1 M - 2. Modulziele ..................................................................................................................................... 3 M - 3. Modulinhalte ................................................................................................................................... 3 M - 4. Lernen im Modul .............................................................................................................................. 7 M - 5. Pflichtlektüre, empfohlene und weiterführende Literatur ............................................................................... 8 M - 6. Leistungsnachweis ........................................................................................................................... 9 M - 7. Semesterprogramm .......................................................................................................................... 9 M - 1. ÜBERBLICK ÜBER DAS MODUL M - 1.1 FORMALE BESCHREIBUNG Code n.BA.UI.BWM Modul Betriebswirtschaft und Marketing Status Wahlpflichtmodul ECTS-Credits 4 Semester 4 M - 1.2 ABSTRACT In diesem Modul werden die zentralen Instrumente und das dazu notwendige Wissen rund um Unternehmensführung und Marketing aufgezeigt, vermittelt und trainiert. Das Modul gibt einen Überblick über die wichtigsten betriebswirtschaftlichen und marketingtechnischen Instrumente und Zusammenhänge und zeigt Anwendungen und "Best practice" anhand von Übungen und Praxisbeispielen auf. Im Zentrum steht das St. Galler Managementmodell, welches uns als Grundlage und Orientierung hilft und welches wir um die Aspekte der Nachhaltigkeit und Ethik ergänzen. Wir thematisieren die Inhalte am Beispiel der Unternehmensgründung respektive dem Schritt in die eigene Selbstständigkeit. Das Modul richtet sich an Studierende, die Tätigkeiten und Führungsaufgaben anstreben, welche betriebswirtschaftliches und markttechnisches Know-how bedingen - Marketing, Entwicklung, Beratung, Abteilungsleitungen etc. Die Vorlesungen sind gekoppelt mit Diskussionen, Übungen und Gruppenarbeiten. Aktuelles aus Tagespresse wird spontan in den Unterricht integriert. Entsprechend müssen die abgegebenen Unterlagen während dem Unterricht ergänzt werden. M - 1.3 GENERELLE ZIELE Die Studierenden sind in der Lage, die wichtigsten Schritte hin zu einer Unternehmensgründung zu planen und zu realisieren. Sie haben die Kompetenz, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge im Unternehmen zu erkennen und zu interpretieren. Ebenso werden ethische Grundsätze im Alltag des Unternehmers und der Führungsverantwortung thematisiert und mögliche individuelle Handlungsansätze erarbeitet. M - 1.4 LEISTUNGSNACHWEIS Erfahrungsnote: Schriftliche Prüfung (Einzelnote) sowie eine Gruppenarbeit (Businessplan), welche in einer Schlusspräsentation endet und bewertet wird (Gruppennote). 1 M - 1.5 AUFBAU DES MODULS Das Modul umfasst 4 Lektionen pro Woche. Drei Lektionen sind jeweils Input-Referate (Präsenzunterricht), 1 Lektion ist für das Erarbeiten des Businessplans geplant. Der Gesamtarbeitsaufwand in Lektionen beträgt 56 aufgeteilt in 36 Präsenzunterricht, 20 Gruppenarbeit und Präsentationen der Gruppenarbeiten. M - 1.6 ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN Projektmanagement 3. Semester: Die Studierenden kennen Aufbau und Struktur von Erfolgsrechnung und Bilanz, können eine Investitionsrechnung inkl. ROI-Berechnungen erstellen. Weitere allgemeine Voraussetzungen: Interesse an geschäftlichen, betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen Marketing wird nicht als Schimpfwort verstanden Fähigkeit zur Teamarbeit Aktives Mitgestalten des Unterrichts, Unterlagen werden erst durch eigene Notizen vervollständigt. Mitbringen einer eigenen Idee! M - 1.7 EVALUATION DES MODULS Schriftliche Befragung der Studierenden in der zweitletzten Modulwoche. Die zusammengefassten Ergebnisse und Interpretationen werden in der letzten Modulwoche in einer Schlussdiskussion mit den Teilnehmenden besprochen. Die Ergebnisse werden zusammengefasst und in einem kurzen Bericht an die Studienleitung weitergeleitet 2 M - 2. MODULZIELE M - 2.1 KOMPETENZEN UND LEARNING OUTCOMES Die Studierenden sind in der Lage: Selbst- & Sozialkompetenz: ihr Stärken- / Schwächenprofil in Bezug auf Unternehmertum / Selbstständigkeit zu einzuschätzen. können eigene Ideen vor einem Plenum überzeugend darlegen und präsentieren. Fach- & Methodenkompetenzen: den gesamtunternehmerischen Aufbau und die Bedeutung und Funktion des Führens über Kennzahlen zu verstehen und anzuwenden. Soziale und nachhaltige Themen in Kontext zu betriebswirtschaftlichen Zwängen zu stellen und mögliche Lösungsansätze zu formulieren. kennen die Grundlagen der Marktforschung und können die passenden Instrumente den entsprechenden Fragestellungen zuordnen. kennen Aufbau und Funktion von Werbebriefings, Businessplänen und Marketingkonzepten und können solche erstellen. kennen den Prozess von der Idee - zur Vision - zur Zielsetzung - zur Strategie bis hin zum Massnahmenplan. M - 3. MODULINHALTE M - 3.1 THEMATISCHE EINFÜHRUNG IN DAS MODUL Betriebswirtschaft und Marketing wird uns in fast allen beruflichen Tätigkeiten begleiten und herausfordern. Im Zeitalter der Ökonomisierung unserer Gesellschaft werden immer mehr Tätigkeiten und Abläufe in Unternehmen, Institutionen und privaten Initiativen auch unter ökonomischen "Brillen" geführt und darüber entschieden. Dabei spielen nicht immer nur die Kosten (Aufwände) die matchentscheidenden Faktoren über die Bewertung und die Weiterentwicklung von Abläufen und Vorhaben. Im Zeitalter von gesättigten Märkten gilt es, die Aufmerksamkeit der Kunden für neue und Nutzen bringende Produkte und Leistungen zu erkennen und bestmöglich zu befriedigen. Die Bedeutung des rentablen Umsatzes rückt ins Zentrum. Die Beziehung zwischen Aufwand und Ertrag ist also eine Beziehung zwischen unserer Leistung (Wissen, Arbeit etc.) und der Relevanz dessen für einen Dritten. Diese Beziehungen zu verstehen und zu fördern betrifft uns alle - egal wo wir heute und morgen arbeiten. 3 M - 3.2 INHALTLICHE SCHWERPUNKTE Modulprüfung / Abschlussarbeit (2) Rechts- und Organisationsformen, Personalmanagement (4) Führungsinstrumente (Budgetierung, Controlling, Balanced Scorecards) (4) Kommunikation (Werbung, Media, Verkaufsgespräche) (5) Der Strategieprozess (4) Marktwissen und Marktforschung (3) Kapitalbedarf und Kapitalgeber (4) Das Marketingkonzept inkl. DB-Rechnung (8) Der Businessplan (4) Bedeutung, Struktur und Anwendung Businessplan Werkzeuge und Managementinstrumente (32) "Business und Ethik" (8) Achtsames Management vs Politik des schnellen Erfolgs Nachhaltigkeitskommunikation Nachhaltigkeit in Supply Chain Management Grundlagen Finanzkennzahlen (8) Die Kostenstellenrechnung (Kostenstellen und Arten), Repetition Planbilanz und Erfolgsrechnung aus PM Die Standortanalyse (6) Unternehmertyp - Ideenfindung und Bewertung - Geschäftsmodelle Die Standortanalyse Als Einstieg in das Modul befassen wir uns mit den Methoden der Ideengewinnung und Bewertung. Mittels Diskussionen und Übungen setzen wir uns mit der Frage auseinander, ob ich selber genug "Unternehmertyp" bin, um die Idee umzusetzen oder mittels welchen anderen Geschäftsmodellen die Umsetzung möglich ist. Grundlagen der Finanzkennzahlen Aufbauend und repetierend der Finanzinhalte aus dem Modul Projektmanagement werden mittels 8 Lektionen die wichtigsten unternehmerischen Geldflüsse und deren Strukturen aufgezeigt und geübt. Business und Ethik Bevor wir mit der Modellierung unserer Geschäftsidee starten, setzten wir uns mit ethischen Grundsätzen auseinander. Ziel ist es, unsere Idee auch aus ethischen Gesichtspunkten zu bewerten und ethische Parameter für die Umsetzung zu bestimmen. Zudem wird die Kommunikation von Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeit (v.a. anhand von Geschäftsberichten) kritisch durchleuchtet und die Nachhaltigkeit entlang der ganzen Wertschöpfungskette im Unternehmen (Supply Chain Managment) wird thematisiert. 4 Werkzeuge Mit dem grössten Block erlernen wir die wichtigsten Prozesse und Instrumente zur Unternehmensführung kennen - sowohl auf strategischer als auch operativer Ebene. Businessplan Wir lernen, das bisher Gehörte in Beziehung zu bringen und mittels richtiger Struktur potentielle Partner und Geldgeber verständlich zu machen und für unsere Vorhaben zu gewinnen. Zentrale Begriffe die gelernt werden müssen: Businesspläne & Businessplaning, Strategieprozess, Bilanz und Erfolgsrechnung, Kostenstellen und Kostenarten, Deckungsbeitragsrechnung, Absatzplan, Preiselastizität, Organisationsformen, qualitative und quantitative Marktforschung, Marketingkonzept, USP & UAP, Werbebriefing, Führungsinstrumente wie Balanced Scorecard, Budgetprozesse, Controlling, Social Responsability, Businessethik, Leitbild. Leitfragen, denen der Unterricht folgt: Was zeichnet den Unternehmer aus? Wie setzt sich Bilanz und Erfolgsrechnung zusammen und was ist deren Bedeutung? Wie baue ich eine Deckungsbeitragsrechnung auf und wie definiere ich in Abhängigkeit des Absatzplanes den Verkaufspreis meines Produktes? Welche Führungsinstrumente helfen das Unternehmen resp. die Abteilung zu leiten? Wie baue ich einen Businessplan auf? Wie ermittle ich den Kapitalbedarf und wie gewinne ich potentielle Kapitalgeber? Welche Marktforschungsinstrumente machen für welches notwendige Marktwissen Sinn? Welche Organisationsformen und Rechtsformen machen wann Sinn? Was muss ein Unternehmen im Bereich "achtsames Marketing" berücksichtigen? Welches sind die Chancen und Schwierigkeiten der "Ethik" im unternehmerischen Alltag. M - 3.3 GRUNDLAGENWISSEN [A] Rüegg-Stürm, J. (2002): Das neue St. Galler Management-Modell. Verlag Paul Haupt, Bern. [B] Philip Kotler, Grundlagen des Marketing (2006), Pearson-Verlag [C] Capaul, R: Steingruber, D (2010). Betriebswirtschaft verstehen. Das St. Galler Management-Modell. Sauerländer, Oberentfelden. 5 M - 3.4 BEZUG ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG Eine Nachhaltige Entwicklung bzw. Nachhaltige Unternehmensentwicklung ist zentraler Bestandteil des Moduls. An den eigenen Fallbeispielen (Business- und Produktideen) werden die Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert und konkrete Umsetzungsideen und Massnahmen evaluiert. Besonderer Fokus liegt im Bereich der Unternehmensethik und der wirtschaftlichen Dimension. Ethische Grundlagen 1 0.8 Transformation 0.6 ökologische Dimension 0.4 0.2 0 zeitliche Dimension räumliche Dimension 6 gesellschaftliche Dimension wirtschaftliche Dimension M - 4. LERNEN IM MODUL M - 4.1 DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE Grundsätze der Unternehmensgründung und Führung werden exemplarisch aufgezeigt und in Rollenspielen / Gruppenübungen die verschiedenen Sichtweisen und möglichen Praxissituationen geübt. Der Inhalt resp. die Themenfokus kann in Absprache mit den Studierenden verlagert werden. Entsprechende Standortanalyse wird zu Beginn und in der Hälfte des Semesters vorgenommen. M - 4.2 LERNARRANGEMENTS Input- /Vorlesungsblöcke: Diskussions- und Reflexionsgruppen Übungen und Fallbeispiele Literaturrecherche Aktuelle Praxisbeispiele aus der Tageszeitung Gruppenarbeit: Erarbeiten eines Businessplans für eigene Geschäftsidee Präsentationen Geschäftsidee/Businessplan M - 4.3 ART DER DOKUMENTATION Es werden Handouts, Übungsvorlagen und zusätzliche Literatur abgegeben. Unterlagen sollen durch eigene Notizen und Zusammenfassungen aus Übungen und Diskussionen angereichert und vervollständigt werden. Sämtliche Unterlagen stehen auf der E-Learning-Plattform Moodle zum Download bereit. 7 M - 5. PFLICHTLEKTÜRE, EMPFOHLENE UND WEITERFÜHRENDE LITERATUR Der Unterricht selber ist einerseits aus eigenen Manuskripten und andererseits aus folgender Literatur aufgebaut: [1] Anonym (2004): Der Business-Plan, Eine praxisorientierte Wegleitung. Credit Suisse, Zürich. www.credit -suisse.ch [2] Thommen J.-P. (2004): Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre. 7. Auflage., Versus Verlag, Zürich [3] Thommen J.-P. (2008): Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre. 8. Auflage., Versus Verlag, Zürich [4] Domschke, W., Scholl, A. (2008): Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. 4. Auflage. SpringerVerlag Berlin, Heidelberg. S. 414, € 32. [5] Fuchs, J., Kessler, E. (2001): Die Volkswirtschaft. Volkswirtschaftliches Grundwissen und Zusammenhänge. 4. Auflage. Verlag J. Fuchs, Rotenburg [6] Raeder, S. (2006): Bewertungskriterien für menschengerechte Arbeit. Menschenbilder und Bedeutung für die Arbeitsgestaltung. Vorlesungsunterlagen Arbeitspsychologie ETHZ, org.ar.t Forschungsgruppe Organisation – Arbeit - Technik. [7] Bullinger, H.-J., Warnecke, H.J., Westkämper, E. (2003): Neue Organisationsformen in Unternehmen, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1352 S. [8] Kühn, R, Vifian, P. (2003): Marketing: Analyse und Strategie. überarbeitete Auflage. Werd Verlag, Zürich. [9] Weiss, H.C. (2004): Marketing. 13. Aufl. Friedrich Kiehl Verlag, Ludwigshafen. Folgende Links geben wertvolle Informationen und Ideen zum Modulinhalt: [1] KMU-Portal der Schweiz Eidgenossenschaft: http://www.kmu.admin.ch/themen/00431/index.html?lang=de [2] Übungen zur Buchhaltung: http://www.buchhaltungsprogramm.ch/index.php?exercise=1 [3] Wissen zu Marktdaten und Informationsbeschaffung http://www.bfs.admin.ch [4] Informationen und Downloads zu Ethik und Management www.iwe.unisg.ch 8 M - 6. LEISTUNGSNACHWEIS M - 6.1 QUALIFIKATIONSSCHRITTE 1. Gruppenarbeit In der Gruppenarbeit wird beispielsweise die Erstellung eines Werbebriefings oder eines Teils des Businessplanes verlangt und deren überzeugende Präsentation vor Auftraggebern oder Kapitalgebern geübt. Die Benotung erfolgt sowohl aufgrund inhaltlicher Substanz (Genauigkeit, Stringenz und Kreativität) als auch aufgrund der Schlusspräsentation (Aufbau und Struktur PP-Präsentation) und der dazu gewählten Sprache, Rollenaufteilung und Präsentationstechnik innerhalb der Gruppe. Wichtig: Die Gruppe wird mit vorbereiteten Fragen aus dem Plenum auf Glaubwürdigkeit geprüft. Plenum bewertet den Inhalt (schriftlicher Bericht) zu 40% und die Präsentationsform zu 20%. 2. Abgesetzte Prüfung Mit der schriftlichen Arbeit wird das Fachwissen rund um die zentralen Begriffe der Betriebswirtschaft und des Marketings geprüft. Ziel ist es, dass die Studierenden solche Begriffe sowohl erklären als auch deren Anwendungsgebiete und Bedeutung formulieren können. Ebenfalls werden kleinere Modellrechnungsaufgaben gestellt (Bsp. Deckungsbeitragsrechnung) oder eine Kommentierung eines Fliesstextes (Case) in Bezug zu Business und Ethik erwartet. Die Unterlagen dürfen benutzt werden (Open Book). Bewertung: 40% Qualifikationsschritt Beurteilung Gewichtung für Modulnote Businessplan (schriftlicher Bericht) Note 40% Businessplan Präsentation Note 20% Schriftliche Prüfung Note 40% M - 6.2 RAHMENBEDINGUNGEN Für die Prüfungen, insbesondere bei Krankheit und Nichtbestehen, gilt das jeweils aktuellste Prüfungsreglement der ZHAW. M - 7. SEMESTERPROGRAMM Das detaillierte Semesterprogramm des Moduls wird zu Beginn der Veranstaltung abgegeben. 9
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