enercity Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen

02|14
enercity
Warmes Wasser speichert Strom
Metropolregion Hannover
Braunschweig Göttingen
Wolfsburg GmbH
Metropolregion elektrisieren
Kompetenzzentrum Energie
ReWin – Ist das Wärme oder kann das weg?
2
INHALTSVERZEICHNIS
DIE LANDESINITIATIVE
ENERGIESYSTEME
Die Landesinitiative Energiespeicher und -systeme
Niedersachsen .......................................................................4
enercity ......................................................................... 20
Warmes Wasser speichert Strom
Große Energiespeicher – Eine Säule
der Energiewende ..................................................................5
OFFIS – Institut für Informatik ...................................... 21
Energetische Nachbarschaften – Ein Ansatz zur
Konkretisierung von Hybridnetzen
Power-to-Gas / Methanisierung –
Eine Bestandsaufnahme ........................................................5
3. Niedersächsisches Forum für Energiespeicher
und -systeme – Nachbericht 2014 .......................................6
„Niedersächsische Summer School 2014“ –
ein Rückblick ..........................................................................8
ENERGIESPEICHER
SSV Software Systems GmbH........................................ 22
Security Server für Virtuelle Karftwerke mit VHPready
iro GmbH Oldenburg ................................................... 22
Das Potenzial von Wärme aus Abwasser strategisch erschließen
Klimaschutz- und Energieagentur
Niedersachsen GmbH .................................................. 23
Energie und Effizienz unter einem Dach: Die neue Klimaschutz- und Energieagentur des Landes stellt sich vor
innos - Sperlich GmbH / Boeters & Lieck ..........................9
Patente auf Lithium-Ionen-Basis –
Innovationsmotor oder Auslaufmodell?
Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften ............................................................. 24
Regenerativer Energiepark mit Speichersystemen
Workshop „Nachhaltige Versorgungssicherheit“ ......... 10
Safe the Date: 06.-07. November 2014, Hannover
Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften ............................................................. 25
CEMO – Centrum für Elektromobilität der Ostfalia
WAGNER Group GmbH .................................................... 11
Lithium-Batterien: WAGNER bietet Brandschutz
für die kleinen Kraftpakete
Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften ............................................................. 25
IfVM – ein Institut im Zeichen der Elektromobilität
KBB Underground Technologies GmbH .......................... 11
Bestimmung des Speicherpotenzial Erneuerbarer
Energien in den Salzstrukturen Norddeutschlands:
Das Projakt InSpEE
Kompetenzzentrum Energie, Science
to Business GmbH ........................................................ 26
Regionales Wärmekataster Industrie – ReWin
Battery Labfactory Braunschweig (BLB) ..........................12
Variantenvielfelt in der Batterieproduktion
Kompetenzzentrum Energie, Science
to Business GmbH ........................................................ 26
Klimaschutz: Chancen – Risiken – Nebenwirkungen
PLANET GBR .......................................................................12
Wirtschaftsliches Potenzial von Wind-Wasserstoff
Air Liquide Advanced Technologies GmbH .................... 13
Produktivitätssteigerung mit brennstoffzellenbetriebenen Flurförderzeugen – HyPulsion bietet
erprobte Lösungen
Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) .................14
Referenzmessplatz zur Bestimmung des Gesundheitszustands von Li-Ionen-Batterien in der PTB
Stöbich technology GmbH ................................................15
Passive Schutzsysteme für Lithium-Ionen-Speicher
Energie-Forschungszentrum Niedersachsen /
Fraunhofer HHI ............................................................ 16
Batterie- und Sensoriktestzentrum am Energiecampus
Energie-Forschungszentrum Niedersachsen ................. 16
Pumspeicherung – ein Beitrag zur Energiewende
Energie-Forschungszentrum Niedersachsen ................. 17
Wasserstoffspeicherung unter Tage
Energie- und Ressourcen-Agentur Goslar .................... 17
Vor Ort mit ganzer Energie.
Leuphana Universität Lünebrug .................................... 18
EU-Regionalentwicklungsprojekt „InnovationsInkubator“ präsentiert Forschungsergebnisse zur
Nachhaltigen Energie
GelKoh GmbH .............................................................. 18
Der Innovationspreis GefahrGut 2014 geht an
die „LiCoO2Box“ von GELKOH
Metropolregion Hannover Braunschweig
Göttingen Wolfsburg GmbH ........................................ 19
Metropolregion elektrisieren
TÜV NORD CERT GmbH ............................................. 27
Sichere Batteriesysteme für explosionsgeschützte Anwendungen
Umwelttechnik & ingenieure GmbH............................. 27
The missing link – Druckluftspeicher mit isothermer
Prozessführung
ISFH GmbH .................................................................. 28
Speicherverluste durch Einrohrzirkulation
RWE Deutschland AG ................................................... 28
Intelligente Technik im Kindergarten
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)...................... 29
Power-to-Gas: Systemlösung für die Energiewende
REW Regenerative Energie ............................................ 30
Die Welt ist im Wandel.
ForWind - Zentrum für Windenergieforschung............. 30
Windenergieforschung – Stärke im Verbund
CUTEC-Institut GmbH................................................... 31
Große Energiemengen saisonal speichern:
Stoffliche Energiespeicher
Comsol Multiphysics GmbH ......................................... 31
Comsol Multiphysics: Die innovative Simulationsplattform
Heinz Harrendorf VDI Diplom-Ingenieur
für Energie und Umwelt ............................................... 32
Mehrstufige Reaktorsysteme
Termocon GmbH .......................................................... 34
Green Hydrogen from Waste
Westnetz GmbH ........................................................... 34
Westnetz erprobt Speichertechnologien in lokalen Netzen
Impressum .................................................................... 35
VORWORT
3
Die Niedersächsische Landesregierung hat die Herausforderungen der Energiewende nicht nur angenommen, sondern
sich zugleich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Versorgung auf einhundert Prozent erneuerbare Energiequellen umzustellen.
Neben der inzwischen weit entwickelten Technik der regenerativen Energieerzeugung, an der Niedersachsen von Anbeginn maßgeblichen Anteil hatte, ist dieses Ziel ohne effiziente Technologien zum Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch
nicht zu erreichen. Existierende effiziente und wirtschaftliche Speichertechnologien reichen allein jedoch nicht aus, um
eine stabile Energieversorgung sicherzustellen und deshalb gilt es, die Entwicklung der Energiesysteme in gleichem Maße
voranzutreiben und weitere Speichertechnologien zur Einsatzreife zu bringen.
Die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unserer niedersächsischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen wird
durch unsere Landesinitiative unterstützt. Sie initiiert konkrete Entwicklungsvorhaben und sorgt dafür, dass die vielfältigen
Arbeiten interdisziplinär in einem Netzwerk von Forschung, Unternehmen und Institutionen gebündelt werden. In der hier
vorliegenden 4. Ausgabe des Magazins innoWATTion wird erneut gezeigt, dass wir dem gesetzten Ziel Schritt für Schritt
näherkommen: Die diskontinuierlich einspeisenden regenerativen Energien können zunehmend mit dem Verbrauch in
Einklang gebracht werden, und die konventionelle Energieerzeugung kann so mehr und mehr ersetzt werden.
Die hier vorgestellten Arbeitsergebnisse sind spannend und motivierend für alle Beteiligten. Dank des Engagements und
der Kompetenz unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der Ingenieurinnen und Ingenieure sehen wir uns
mit der Landesinitiative auf dem richtigen Weg und blicken zuversichtlich in die Zukunft.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Stefan Wenzel
Olaf Lies
Niedersächsischer Minister für
Umwelt, Energie und Klimaschutz
Niedersächsischer Minister für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
4
DIE LANDESINITIATIVE
Die Landesinitiative Energiespeicher und
-systeme Niedersachsen
Vor dem Hintergrund der Energiewende
und relevanten technologischen Fragestellungen verstärken die niedersächsischen
Ministerien für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie für Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr das Engagement im Bereich der
Energiespeicher und -systeme.
Im Mittelpunkt der Landesinitiative stehen energieeffiziente und wirtschaftliche
Speichertechnologien, die u.a. als Zwischenspeicher für überschüssige Erneuerbare Energie dienen können.
Das wesentliche Ziel der Landesinitiative ist die Stärkung des Technologies-
tandortes Niedersachsen im nationalen
und internationalen Wettbewerb sowie
die Intensivierung der Zusammenarbeit
von Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen.
Dabei legt die Landesinitiative Energiespeicher und -systeme ein besonderes
Augenmerk auf kleine und mittelständische Unternehmen sowie die rasche
Umsetzung von Ideen in marktfähige
Produkte bzw. Dienstleistungen. Neben
Speichertechnologien (z.B. Batterien,
Brennstoffzellen oder Redox-Flow) werden zusätzlich Themenstellungen in den
Bereichen Energiemanagement (Wasser-
stoff, Kraft-Wärme-Kopplung, Netzanbindung, Smart Grid, Wärmepumpen,
etc.) und Großspeicher (Power2Gas,
Druckluft/Dampf, etc.) vorangetrieben.
Für niedersächsische Innovationstreiber
bietet die Landesinitiative in den o.g.
Technologiebereichen eine ideale Plattform, um entsprechende Bedarfe und
Kompetenzen aktiv einzubringen und
relevante Entwicklungen im Rahmen des
Netzwerks voranzutreiben.
Für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter
der Geschäftsstelle der Landesinitiative
gern zur Verfügung.
Oliver Bub
Geschäftsststellenleiter
Dr. Isabell Schwenkert
Stellv. Geschäftsststellenleiterin
Prof. Heinz Wenzl
Wissenschaftlicher Koordinator
Unterwegs mit Wasserstoff aus grünem Strom
Nicht nur der Individual- sondern auch
der Öffentliche Verkehr steht hinsichtlich
neuer Antriebe vor großen Herausforderungen. Neben Gas- und Elektroantrieben spielt Wasserstoff als Energieträger
im ÖV eine wichtige Rolle. Da Wasserstoff nur in chemisch gebundener Form
vorkommt, müssen die stabilen Verbindungen mit hohem Energieeinsatz getrennt werden. Bisher wird dafür größtenteils Strom aus nicht regenerativen
Energiequellen genutzt.
Um ein CO2-freies Fahren zu ermöglichen, muss „grüner Strom“ für die Gewinnung von Wasserstoff eingesetzt werden, denn Wasserstofffahrzeuge sind nur
so umweltschonend wie der Treibstoff,
mit dem sie fahren.
Um diese und weitere Punkte zu diskutieren luden die Landesinitiative Mobilität Niedersachsen sowie die Landesinitiative Energiespeicher und -systeme
Niedersachsen am 15. Mai 2014 zur
Informationsveranstaltung „WasserstoffMobilität“ in das Erwachsenenbildungszentrum StephanStift nach Hannover.
Im Anschluss an die Begrüßung durch
Dr. Isabell Schwenkert von der Landesinitiative Energiespeicher und -systeme
und Harry Evers von der Landesinitiative
Mobilität Niedersachsen referierten Dr.
Holger Kloth von dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Wolfgang
Sievers von der Rail & Bus Consultants
GmbH, Thorsten Herbert von der NOW
GmbH, Dr. Philipp Krüger von der HySOLUTIONS GmbH, Nadine Hölzinger
von Spilett New Technologies und Agnes
Baccelli von der TOTAL Deutschland
GmbH.
Auf einen Erfahrungsbericht der Stadtwerke
Osnabrück AG durch Dieter Otte über den
Einsatz elektromobiler Busse folgte zum
Abschluss die Begutachtung eines Hybridbusses der üstra Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG durch die Teilnehmer.
Landesinitiative Mobilität
Niedersachsen
www.landesinitiative-mobilitaet.de
Landesinitiative Energiespeicher
und -systeme Niedersachsen
www.energiespeicher-nds.de
DIE LANDESINITIATIVE
5
Große Batteriespeicher –
Eine Säule der Energiewende
Abschlussdiskussion des Workshops. V. l. n. r.:
Bernhard Böden, Power Innovation; Alfred Beekmann, ENERCON; Lars Fallant, Belectric; Verena
Schild, TU Clausthal; Benedikt Pulvermüller,
Younicos. © Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH
Auf Einladung der Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH und der Landesinitiative trafen sich Wissenschaftler
und Ingenieure am 08. Mai 2014 in Achim,
um ihre Visionen und Projektansätze, aber
auch ihre konkreten Entwicklungen im Bereich der großen Batteriespeicher zu besprechen.
In ihrer Begrüßung machten Bernhard
Böden, Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH, und Dr. Isabell
Schwenkert, Landesinitiative Energiespeicher und -systeme Niedersachsen noch
einmal deutlich, dass große Windparks einschließlich Offshore-Anlagen sowie großflächige Solaranlagen heute schon einen
nennenswerten Anteil des Strombedarfes
abdecken, deren Leistungen aber nicht
kontinuierlich anfallen und zu bestimmten
Zeiten sogar gänzlich ausfallen können.
Somit, so die Initiatoren des Workshops,
kommt der Speicherung von regenerativen
Energien die höchste Priorität zu und ist
als der Dreh- und Angelpunkt der Energiewende anzusehen.
Zu den Referenten zählten Verena Schild,
Technische Universität Clausthal, Lars
Fallant von der Belectric GmbH, Alfred
Beekmann, ENERCON GmbH, Patrick
Koch von der Statkraft Markets GmbH und
Benedikt Pulvermüller, Younicos AG. So-
Bernhard Böden, Geschäftsführer der Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH, eröffnete den
Workshop. © Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH
wohl der intensive Erfahrungsaustausch
in der Abschlussdiskussion wie auch die
Pausengespräche zeigten, dass der Workshop das richtige Thema zum richtigen
Zeitpunkt aufgeworfen hat. Abgerundet
durch die Gelegenheit zur Besichtigung
der Power Innovation Stromversorgungstechnik GmbH in Achim, die Wechselrichtersysteme, DC-DC- und AC-DCKonverter herstellt.
Power-to-Gas / Methanisierung –
Eine Bestandsaufnahme
Die Audi E-Gas Anlage in Werlte
Teilnehmer des Workshops.
In Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen – Netzwerk
Nachwachsende Rohstoffe e. V. trafen
sich Wissenschaftler und Techniker am
12. Juni 2014 in Werlte, um die Zusammenarbeit niedersächsischer Akteure im
Zielfeld „Power to gas“ zu intensivieren
und Projektansätze zu identifizieren.
Mit Hilfe der Umwandlung von Strom in
gasförmige Energieträger wie Wasserstoff
oder synthetisches Erdgas kann Strom
aus erneuerbaren Energien im Erdgasnetz
gespeichert und verwendet werden. Im
Falle der Methanisierung wird dabei sogar CO2 `verbraucht´.
Doch wie effizient diese Technologien
tatsächlich sind, und ob die vorhandenen Erdgasnetze sinnvoll als Speicher für
regenerativ erzeugtes Methan eingesetzt
werden können, wurde kritisch diskutiert. Der Workshop diente auch der
fachlichen Information über die Abläufe
der Methanisierung im Bioreaktor.
Zu den Referenten zählten, neben der
Moderatorin Dr. Isabell Schwenkert von
der Landesinitiative Energiespeicher und
-systeme, Steven Hotopp, Technische
Universität Clausthal, Thomas Götze,
EWE AG, Gerrit Brunken, nPlan engineering GmbH, Joachim Krassowski, Fraunhofer Umsicht und Jens Friedland von der
Technischen Universität Clausthal.
Der Workshop endete im Anschluss an
eine spannende Abschlussdiskussion mit
einer interessanten Führung durch die
Audi e-Gas-Anlage, die ein Beispiel für
die technisch innovative Erzeugung von
Methan in Niedersachsen ist.
6
DIE LANDESINITIATIVE
3. Niedersächsisches Forum für
Energiespeicher und -systeme: „Die
Herausforderung heißt: Energiewende!“
Innovative Höhepunkte auf der Jahresveranstaltung der Landesinitiative am
09. Juli in Hannover
Auch in diesem Jahr stieß das Niedersächsische Forum für Energiespeicher
und -systeme wieder auf reges Interesse:
Rund 130 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft fanden sich beim
Gastgeber TÜV NORD GROUP ein, um
sich über aktuelle Entwicklungen und
Trends im Bereich der Energiespeicher
und -systeme zu informieren. Der parallel laufende Schülerwettbewerb „Junge
Energiewender“ veranschaulichte das
Engagement der jungen Entdecker und
Tüftler. Begleitet wurde die Veranstaltung
durch eine Fachausstellung über Brandschutz bei Lithium-Ionen-Batterien,
Brennstoffzellenkomponenten und über
bedarfsorientierte Bereitstellung erneuerbarer Energien.
Herr Michael Lindenthal, Abteilungsleiter Energie und Klimaschutz im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt,
Energie und Klimaschutz brachte schon
in seinem Grußwort zum Ausdruck, dass
die innovativen Arbeiten der Beteiligten
an der Landesinitiative Grund und Anlass zu großer Zuversicht sind, dass den
Akteuren andererseits aber noch immer
geduldige und harte Arbeit abverlangt
wird. Denn die Herausforderung Energiewende ist höchst anspruchsvoll, insbesondere, weil das Land Niedersachsen
das politische Ziel „einhundert Prozent
erneuerbare Energien“ gesetzt hat und
damit über die Zielsetzung der Bundesregierung weit hinaus geht.
Bestärkt wurde er von Dr. Dirk Stenkamp, Vorstandsmitglied TÜV NORD
AG Hannover, der als Gastgeber und engagierter Unterstützer des Forums und
des Schülerwettbewerbes seine Freude
über die Tagung zum Ausdruck brachte und in seiner Begrüßung die großen
Chancen hervorhob, die sich durch die
Entwicklung neuer Energiespeicher und
-systeme für den Wirtschaftsstandort
Niedersachsen ergeben.
In den folgenden Übersichtsvorträgen
machte Mathias Timm, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
(BDEW) e.V. deutlich, dass die politischen Initiativen und die legislativen
Regelungen – hier bezogen auf Energiespeicher – entscheidende Bedeutung für
die Energiewende haben. Konkretisiert
und bekräftigt wurde dies durch Dr. Florian Klumpp, FICHTNER GmbH & Co.
KG mit der Bewertung großtechnischer
Energiespeicher in Niedersachsen. In der
anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr.-Ing. Matthias Reckzügel, Hochschule Osnabrück machten
Michael Lindenthal, AL Energie u. Klimaschutz im
Nds. Umweltministerium
Dr. Dirk Stenkamp, Vorstand TÜV NORD AG
DIE LANDESINITIATIVE
die Herren Lothar Nolte , Klima- und
Energieagentur Niedersachsen, Prof.
Dr.-Ing. Hans-Peter Beck, Energie-Forschungszentrum Niedersachsen, Christian Schwarzenholz, Niedersächsisches
Ministerium für Umwelt, Energie und
Klimaschutz und Mathias Timm vom
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. deutlich, dass den
Speichertechnologien und Speichermedien eine Schlüsselrolle in der Energiewende zukommt. Schließlich informierte Oliver Bub, Leiter der Geschäftsstelle
der Landesinitiative Energiespeicher und
-systeme Niedersachsen über die Gesamtheit der Landesinitiative, Projektbegleitung und Aktivitäten in Workshops
und Tagungen.
In drei Blöcken wurden dann Themengruppen behandelt. Die erste – moderiert von Dr. Christian Rosenkranz, Johnson Controls Advanced Power Solutions
GmbH – behandelte die Sicherheitsaspekte elektrochemischer Speicher. Hier
berichteten Andreas Sander, K-Tex, Stöbich Technology GmbH, Dr. Wedigo
von Wedel, NEXT ENERGY – EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie
e.V. und Przemyslaw Glowacki, TÜV
NORD CERT GmbH. Hohe Aufmerksamkeit bekam auch der Themenblock
zur Versorgungssicherheit durch Kraftwerke im Kontext der Energiewende,
moderiert durch Dr. Jörg Hermsmeier, EWE AG. Hier sprachen Sebastian
Goldner, Proton Motor Fuel Cell GmbH,
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Maubach, TU
Clausthal und Ralf Windoffer, TECSOL
GmbH. Schließlich das Thema Wärmesysteme, moderiert von Dr. Manfred
Schüle, enercity Contracting GmbH.
Lutz Grünig, STIEBEL ELTRON GmbH &
Co. KG, Gunter Rockendorf, ISFH – Institut für Solarenergieforschung GmbH
Hameln / Emmerthal und Justus M. Mallach, HeatPool GmbH informierten hier
über ihre Sichtweisen.
Junge Energiewender
Als interessantes und belebendes Element kamen dann die Schülerinnen und
Schüler niedersächsischer Schulen, die
im Wettbewerb „Junge Energiewender“
um den Sieg kämpften, mit ihren Ergebnissen und ihrem Funktionstest zu Wort.
Der Schülerwettbewerb wurde bereits
zum 3. Mal ausgerichtet und wird vom
Niedersächsischen
Ministerium
für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Höhe
von 15.000 € gefördert. 31 Schülergrup-
7
Ingelore Hering, Abteilungsleiterin für Industrie u. maritime Wirtschaft des Nds. Wirtschaftministeriums
(li.) mit den „Jungen Energiewendern“ und Oliver Bub (2.v.re.) sowie Dr. Isabell Schwenkert (re.) von der
Landesinitiative Energiespeicher u. -systeme
den Live-Funktionstest als auch die Siegerehrung. Sie war sichtlich beeindruckt
von den Leistungen der Schülerinnen
und Schüler: „Ich bin begeistert von den
gelungenen Vorstellungen aller Gruppen
und wünsche mir eine breite Streuung
der Inhalte und der Ergebnisse in den
niedersächsischen Schulen.“
AL’in Ingelore Hering beim Live-Funktionstest
pen nutzten das Angebot und bewarben
sich um eine Teilnahme an dem Wettbewerbs – so viele wie noch nie. Die rege
Teilnahme zeigte, wie groß das Interesse
junger Menschen an technologischen
Berufen ist. Damit leistet das Forum
auch einen Beitrag zur Fachkräftesicherung von morgen.
Der Tagesaufgabe zu Grunde lag die Speicherung von Energie in einem GoldCapSpeicher: GoldCaps sind sogenannte
Superkondensatoren und zeichnen sich
durch eine besonders hohe Energiedichte
aus, sie können Verbrauchern kurzzeitig
hohe Ströme zur Verfügung stellen. Die
über Solarzellen aufgeladenen GoldCapSpeicher sollten einen zu konstruierenden
Modellkran antreiben, wozu auch das Getriebe von den Schülern angepasst werden
musste. Bei der Konstruktion des Getriebes und der Aufladung des GoldCap-Speichers gab es verschiedene Möglichkeiten,
die vorteilhaft genutzt werden konnten,
um ein möglichst leistungsfähigen Kran zu
bauen und zu betreiben.
Als Schirmherrin moderierte Ingelore
Hering, Abteilungsleiterin für Industrie
und maritime Wirtschaft des niedersächsischen Wirtschaftministeriums, sowohl
Die Platzierungen der Schulen:
1. P
latz: Hoffmann-von-FallerslebenGymnasiums aus Braunschweig
2. Platz: Ratsgymnasiums Goslar
3. P
latz: integrierte Gesamtschule
Garbsen
4. Platz: Oberschule Hermannsburg
Die Gewinner erhielten nicht nur die Anerkennung der Jury und der Fachleute,
sondern wurden auch mit Geldpreisen in
Höhe von bis zu 1.000 € für Unterrichtsund Lernmaterial belohnt.
Für die Teilnehmer war das Engagement
des gastgebenden TÜV NORD unübersehbar. Die Abläufe und der gesellschaftlicher Rahmen waren sorgfältig geplant
und durchgeführt. Der Geschäftsstellenleiter der Landesinitiative Energiespeicher
und -systeme, Herr Oliver Bub, dankte in
seinem Schlusswort ausdrücklich für den
gelungenen Rahmen des Forums und
schloss die Teilnehmer und Ausrichter
des Schülerwettbewerbs ein.
Besonderer Dank galt auch der EWE
AG, die die Veranstaltung großzügig
unterstützte. Damit der Energiewende
nicht die Energie ausgeht, stellte die
Bauck GmbH & Co KG den Referenten
mit dem Läufermüsli „START“ einen
Kraftspender aus wertvollen Bio-Zutaten zur Verfügung.
8
DIE LANDESINITIATEVE
Studierende betrachten bei der 7. Niedersächsischen Summer School Energie und Mobilität in
Zeiten der Energiewende
Die Herausforderungen bei der zukünftigen Bereitstellung von Energie und Mobilität, verstärkt durch die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende
in Deutschland, verlangen nach neuen
Antworten für die Stromerzeugung und
-speicherung. Die Brennstoffzelle zählt
zu den Hoffnungsträgern unserer zukünftigen Energieversorgung, Batterietechnologien sind zur Zwischenspeicherung
erneuerbarer Energien unerlässlich. Beide
Themen vereint das Fachgebiet der Elektrochemie, mit dessen intensiver Beschäftigung sich jungen Ingenieuren/-innen und
Naturwissenschaftlern/-innen neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. Das Clausthaler Umwelttechnik Institut (CUTEC) an der
TU Clausthal und das Institut für Energieund Systemverfahrenstechnik (InES) der TU
Braunschweig ermöglichten dieses im Rahmen der mittlerweile 7. Niedersächsischen
Summer School Brennstoffzellen und Batterien vom 15. bis 19. September im Haus
der Wissenschaft an der TU Braunschweig.
Während der einwöchigen Veranstaltung
berichteten Experten aus Wissenschaft und
Industrie über theoretische Grundlagen,
Praxiswissen und Lösungsansätze. Es wurden die aktuellen Themen der Brennstoffzellen- und Batterietechnologie im Detail
beleuchtet und die dafür erforderlichen
Grundlagen der Elektrochemie, Thermo-
dynamik, Materialwissenschaft und Energietechnik durch niedersächsische Wissenschaftler vermittelt. Ergänzt wurde dieses
Angebot durch den Einblick in industrielles
Expertenwissen, das den Teilnehmern viele
tägliche Anwendungsbeispiele aufzeigte.
Die Volkwagen AG trug dabei mit zwei
Vorträgen und einer Exkursion zum VWTechnologiezentrum in Isenbüttel zum
Gelingen des Workshopkonzeptes bei.
Neben Referenten von Großunternehmen
wie der Siemens AG, der IAV GmbH und
der Johnson Controls GmbH konnten auch
Vertreter von kleinen Firmen, wie der Eisenhuth GmbH, einem der bedeutendsten
Hersteller von Bipolarplatten in Europa für
die Veranstaltung gewonnen werden.
Die Teilnehmer der Summer School waren
zum Großteil Studierende mit naturwissenschaftlich-technischer oder ingenieurwissenschaftlicher Ausrichtung. Neben
Teilnehmern von den niedersächsischen
Universitäten in Braunschweig, Hannover,
Clausthal und der Ostfalia waren auch Studierende aus Hamburg, Berlin, Freiberg
und Chemnitz angemeldet. Die 50 verfügbaren Plätze waren auch dieses Jahr wieder
schnell ausgebucht, am Ende gab es sogar
eine Warteliste, da nicht alle Anmeldungen
berücksichtigt werden konnten. Auf Grund
des großen Zuspruchs wird auch im nächsten Jahr wieder eine Summer School zum
Thema Brennstoffzellen und Batterien stattfinden. Ergänzend wird die Winterschool
„Energiespeicher und -systeme“ vom 23.
bis 25.02.2015 am Energie-Forschungszentrum Niedersachsen – EFZN stattfinden.
Das CUTEC-Institut arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und betreibt anwendungsnahe
Forschung in den Bereichen Informationen, Ressourcen und Energie mit dem
Ziel, Ergebnisse der Grundlagenforschung
zeitnah in praxisgerechte Technologien
umzusetzen. CUTEC richtet die Summer
School Brennstoffzellen und Batterien als
Organisator seit 2008 aus, bisherige Veranstaltungsorte waren Braunschweig, Goslar,
Hannover und Oldenburg.
Die Forschung und Entwicklung am InES
beschäftigt sich mit der Frage, wie in
Zukunft Energie produziert und gespeichert werden soll. Neben bekannteren
Technologien wie Li-Ionen-Batterien und
Methanol-Brennstoffzellen werden auch
Zellen der nächsten Generation, wie LiSchwefel-Batterien und alkalische PEMBrennstoffzellen untersucht. Schwerpunkt
ist jeweils die Modellierung und experimentelle, oft dynamische Analyse der
komplexen Systeme. Das InES ist bereits
zum zweiten Mal Gastgeber und Mitveranstalter der Summer School.
ENERGIESPEICHER
9
Patente auf Lithium-Ionen-Batterien –
Innovationsmotor oder Auslaufmodell?
Ob Patente auf Batterietechnologien
ein Innovationsmotor oder ein Auslaufmodell sind, wird aktuell kontrovers
diskutiert:
Dr. Andreas Baar
innos-Sperlich GmbH
Prokurist und Patentreferent
Dr. Dietmar Forstmeyer
Kanzlei Boeters & Lieck
Europäischer Patentanwalt
Patente sind ein wichtiger Bestandteil
der Wirtschaftssysteme in Industriestaaten, denn sie garantieren ihrem Besitzer ein zeitlich und örtlich begrenztes Monopol. Gleichzeitig behindern
Patentstreitigkeiten in Einzelfällen die
Verbreitung von Produkten.
In den darauffolgenden Jahren wurden
hunderte von Patenten4 auf LithiumEisenphosphat-Batterien angemeldet,
was das große kommerzielle Interesse
an dieser Technologie zeigt.
Der kommerzielle Wert von Batterien
wurde früh erkannt und mit Schutzrechten gesichert: So hielt der Erfinder Thomas A. Edison 147 erteilte Patente auf
Batterien bzw. Batteriesysteme1. In den
90er Jahren zeichneten sich zwei bedeutende Entwicklungen ab: Zum einen erfanden Stanford Ovshinsky und Dr. Mosahiko Oshitani (GS Yuasa Corporation)
die für Elektroautos geeignete Nickel-Metallhydrid-Batterie und beantragten dafür
eine Reihe von Schutzrechten. Zum anderen entwickelte John P. Goodenough
von der Universität Texas im Jahr 1996
die Lithium-Eisenphosphat-Batterie2, für
die zwei Basispatente erteilt wurden3.
Die Antragsteller kommen überwiegend
aus den asiatischen Ländern – so halten
japanische Institutionen beispielsweise
über 30% aller Patente in diesem Bereich5. Deutsche Unternehmen besitzen dagegen lediglich knapp 5% der
Schutzrechte, aber immer noch doppelt
so viele wie Frankreich5. Gemäß einer
Studie der TU München6 steigt die Anzahl der Patentanmeldungen auf dem
Gebiet der elektrochemischen Energiespeicher kontinuierlich an: Während im
Jahr 2006 ca. 2800 Anmeldungen (jede
Patentfamilie wird nur einfach gezählt)
eingereicht wurden, hatte sich die Anzahl im Jahre 2011 bereits auf ca. 5900
Anmeldungen erhöht; 4900 davon betrafen Lithium Ionen Batterien.
http://edison.rutgers.edu/battpats.htm
„LiFePO4: A Novel Cathode Material for Rechargeable Batteries“, A.K. Padhi, K.S. Nanjundaswamy,
J.B. Goodenough, Electrochemical Society Meeting Abstracts, 96-1, May, 1996, pp 73
3
US 6,514,640 und US5,910,382
4
www.fist.fr/en/ip-overview/709.html
5
Fraunhofer ISI: Technologie-Roadmap Lithium-Ionen-Batterien 2030.
6
Mueller SC et al. Monitoring innovation in electrochemical energy storage technologies:
A patent-based approach. Appl Energy (2014), http://dx.doi.org/10.1016/j.apenergy.2014.06.082
7
Pressemeldung der Muttergesellschaft Polypore International, Inc. vom 30.1.2014
1
2
Großes Erstaunen löste am 12. Juni 2014
die Ankündigung von TESLA MotorsChef Elon Musk aus, in Zukunft keine
Patentverletzungsklagen mehr anstrengen zu wollen. Der Elektronik-Riese LG
sieht sich dagegen mit einer Klage der
Celgard LLC konfrontiert, welche ihm
vorwirft, ein Patent der Celgard auf keramische Separatoren zu verletzen7. Da
die Celgard-Separatoren unter anderem
für Traktionsbatterien von E-Fahrzeugen
eingesetzt werden sollen, könnte ein
jahrelanger Rechtsstreit die wirtschaftliche Entwicklung behindern.
innos – Sperlich GmbH
Wegbereiter für Innovationen.
innos - Sperlich GmbH
Dr. Andreas Baar
[email protected]
www.innos-sperlich.de
BOETERS & LIECK – European Patent
and Trademark Attorneys (Rechtsanwälte)
Dr. Dietmar Forstmeyer
info boeters-lieck.eu
www.boeters-lieck.de
10
ENERGIESPEICHER
Workshop „Nachhaltige Versorgungssicherheit“
am 06. und 07. November in Hannover
Im Spannungsfeld erneuerbarer und konventioneller Stromerzeugung stellt sich immer mehr die Kernfrage, wie in einer
Erzeugungslandschaft in den kommenden 30 Jahren die Versorgungssicherheit gewährleistet werden soll. Die Erfahrung
zeigt, dass die nur fluktuierend stromerzeugenden Wind- und
Photovoltaikanlagen teilweise über Wochen kaum Beiträge zur
Stromerzeugung liefern können.
Doch wie hoch muss die gesicherte Leistung sein, um lange
Phasen mit geringer Erzeugung durch erneuerbare Energiequellen zu überbrücken? Was geschieht bei unerwarteten
Ausfallszenarien wie einer Jahrhundertflaute oder einer Wolkenperiode? Welche Erzeugungstechnologien sollen dann die
erforderliche gesicherte Leistung bereithalten? Können ein verbessertes Lastmanagement und Speichertechnologien Beiträge
liefern? Wer wird die erforderlichen Systemdienstleistungen für
einen stabilen Netzbetrieb bereitstellen? Die Kraftwerke werden sicherlich noch lange einen wesentlichen Beitrag leisten
müssen, doch wer bezahlt sie, und wie wird der Markt für diese
Leistungen aussehen?
Um diese Fragen zu beantworten, führt die Landesinitiative
Energiespeicher und -systeme Niedersachsen in Kooperation
mit dem Institut für Kraftwerkstechnik und Wärmeübertragung
der Leibniz Universität Hannover und enercity einen Workshop
durch. Im Rahmen dieser Veranstaltung sollen die Zusammenarbeit niedersächsischer Akteure in diesem Zielfeld weiter intensiviert und Projektansätze identifiziert werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Landesinitiative Energiespeicher und -systeme Niedersachsen
Weitere Veranstaltungen:
Workshop „Strom- und Wärmeversorgung,
vom Haus zum Quartier“
24. November 2014
Institut für Solarenergieforschung GmbH, Hameln
Workshop „Batterien jenseits von Li-Ionen“
Februar 2015
in Kooperation mit der Landesinitiative NMN
Winterschool „Energiespeicher und -systeme“
23.-25. Februar 2015
Energie-Forschungszentrum Niedersachsen, Goslar
Workshop „Nutzung bestehender USV- und
Notstromanlagen für die zukünftige Energieversorgung“
19. März 2015
Piller Group GmbH, Osterode am Harz
Workshop „Eigenverbrauch Erneuerbare Energien und
Lastmanagement im industriellen Kontext“
Frühsommer 2015
in Kooperation mit der KEAN
ENERGIESPEICHER
11
Lithium-Batterien: WAGNER bietet Brandschutz
für die kleinen Kraftpakete
Das Einsatzspektrum von Lithium-IonenBatterien ist groß: Smartphones und Kameras, Werkzeuge, E-Bikes oder Elektroautos
funktionieren nicht ohne sie. Gerade die
Anwendung im Automotive-Bereich erfährt
in den vergangenen Jahren einen großen
Zuwachs. Laut „Nationalem Entwicklungsplan Elektromobilität“ der Bundesrepublik
soll Deutschland zum Leitmarkt im Bereich
Einsatz von Lithium-Ionen-Zellen werden.
Die Anzahl der Produktionsstandorte und
Lager wird dementsprechend wachsen
müssen. Produktion und Lagerung dieser
Batterieart sind allerdings mit Brandrisiken
verbunden. Aus diesem Grund hat die
WAGNER Group GmbH passende Brandschutzlösungen konzipiert.
Gemeinsam mit dem VdS hat WAGNER
Realbrandversuche durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen hat das Unternehmen Brandschutzlösungen entwickelt,
die sich für den Umgang mit Lithium-Batterien am besten eignen. Das Prinzip der
aktiven Brandvermeidung spielt dabei die
Lithium-Ionen-Batterien bergen ein gewisses Brandrisiko bei ihrer Lagerung. Mit einem Schutzkonzept bestehend aus aktiver Sauerstoffreduzierung mit OxyReduct® wird das Brandrisiko erheblich minimiert.
Schlüsselrolle. Die Brandvermeidungstechnologie OxyReduct® verhindert eine
Brandausbreitung mittels Sauerstoffreduktion. Dafür wird die Sauerstoffkonzentration innerhalb des Schutzbereiches durch
die Zufuhr von Stickstoff herabgesenkt und
konstant auf einem reduzierten Niveau gehalten. Damit kann zwar kein Kurzschluss
oder anderer chemischer Prozess innerhalb
einer Lithium-Batterie verhindert werden.
Das Übergreifen des Feuers von einer Batterie zur nächsten aber schon. Mit dieser
Bestimmung des Speicherpotenzials Erneuerbarer Energien
in den Salzstrukturen Norddeutschlands: Das Projekt InSpEE
Die KBB Underground Technologies
GmbH aus Hannover arbeitet in zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten hinsichtlich der Integration
Erneuerbarer Energien in das zukünftige
Energiesystem Deutschlands. Ein besonderes Projekt unter der Koordination von KBB
UT stellt das „Informationssystem Salzstrukturen: Planungsgrundlagen, Auswahlkriterien und Potenzialabschätzung für die
Errichtung von Salzkavernen zur Speicherung von Erneuerbaren Energien (InSpEE)“
dar, welches seit Mai 2012 im Rahmen der
Forschungsinitiative „Energiespeicher“ der
Bundesregierung läuft.
Zusammen mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und dem
Institut für Geotechnik, Abt. Unterirdisches
Bauen, der Leibniz Universität Hannover
erarbeitet KBB UT Grundlagen zur Beurteilung des Speicherpotenzials der Salzformationen Norddeutschlands. Die Entwicklung
eines öffentlichen Informationssystems
„Salz“, das Daten der einzelnen Salzstrukturen zusammenführt, stellt einen besonderen Teil dar. Darauf aufbauend erfolgt die
Potenzialabschätzung der speicherbaren
Energie in Form von Druckluft und Wärme sowie Wasserstoff. Die Ergebnisse des
InSpEE-Projektes werden 2015 vorgestellt.
KBB UNDERGROUND
TECHNOLOGIES GMBH
[email protected]
www.kbbnet.de
www.forschung-energiespeicher.info
effektiven Lösung kann das Abbrennen einer ganzen Lagerhalle verhindert werden.
WAGNER Group GmbH
Katharina Bengsch
[email protected]
www.wagner.de
12
ENERGIESPEICHER
Variantenvielfalt in der Batterieproduktion
Norddeutschlands Forschungseinrichtung für flexible Batteriezellenfertigung
steht in Braunschweig
Elektroden und Batteriezellen für mobile
und stationäre Anwendungen werden bereits seit 2008 in Braunschweig erforscht
und entwickelt. Seit Beginn umfasst der
ganzheitliche Ansatz eine nachhaltige
Produktion, die Materialvorbehandlung,
modernste Prozesstechnologien zur Elektroden- und Zellfertigung und das Recycling der Produkte.
Mehr als 1.000 verschiedene Batteriefertigungsvarianten eröffnen der industriellen und wissenschaftlichen Forschung
neue Perspektiven. Die Battery LabFactory Braunschweig (BLB) ist mit derzeit
52 Mitarbeitern verschiedenster Fachdisziplinen eine sehr flexibel ausgerichtete
Forschungseinrichtung der TU Braunschweig in Kooperation mit der PTB.
„Wir können auf die individuellen Anforderungen der Industrie eingehen und
Prozesse und Materialien der Batteriefertigung variieren, um verschiedenste
Einflussfaktoren entlang der gesamten
Wertschöpfungskette zu optimieren. Eine
wichtige Rolle für eine systematische
Entwicklung spielen Komponenten- und
Produktcharakterisierung,
verfahrenstechnische Exzellenz, Energiebilanzen in
der Produktion, Simulation und die Metrologie“, erklärt Prof. Arno Kwade, wissenschaftlicher Leiter.
Elektroden- und Zellproduktionsprozesse., Die neue Forschungsumgebung, die
ab Herbst 2014 bezogen wird, bildet die
vollständige Prozesskette für die (teil-)
automatisierte Fertigung großformatiger
Batteriezellen ab.
Um die Forschung noch effektiver und
industrienäher durchzuführen, entsteht
derzeit ein etwa 1.000 m2 großes Entwicklungszentrum mit 150 m2 Trockenraum zur systemischen Untersuchung der
BATTERY LABFACTORY
BRAUNSCHWEIG
Jens Geißmann
[email protected]
www.tu-braunschweig.de/blb
+
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LABFAC TOR Y
BRAUN SCHW EI G
EINRICHTUNG
IM
Wirtschaftliches Potenzial von Wind-Wasserstoff
sehr unterschiedlichen Marktsegmenten
schafft Flexibilität und Synergien. Auf
diese Weise verbessert sich das wirtschaftliche Potential.
Mit dem Ausbau von Windenergie und
Fotovoltaik wird der Umfang zeitweilig
auftretender Strom-Überschüsse deutlich zunehmen. Um solche Überschüsse
nutzbar zu machen, müssen Speicher
eingesetzt werden. Für die Speicherung
großer Energiemengen über längere
Zeiträume bis zu Monaten bietet sich
Wasserstoff an.
Zur Integration von Wind-WasserstoffSystemen in das Energiesystem hat
PLANET im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr eine grundlegende
Studie koordiniert. Aufgabe war es zu
ermitteln, unter welchen Bedingungen
ein wirtschaftlicher Betrieb solcher Anlagen im Kraftwerksmaßstab langfristig
möglich ist. Bei der Vermarktung des
Wasserstoffs wurden zwei Optionen
berücksichtigt: Der Einsatz als Kraftstoff im Straßenverkehr und das Anbieten von elektrischer Energie am Spotmarkt mittels Rückverstromung bzw.
das Vorhalten von Regelleistung.
Insbesondere der Kraftstoffmarkt erweist
sich als lukrativ. Das Agieren in zwei
Die Studie wurde aus dem Nationalen
Innovationsprogramm Wasserstoff- und
Brennstoffzellentechnologie (NIP) finanziert. Der Abschlussbericht ist als Download kostenfrei erhältlich (www.nowgmbh.de). Neben PLANET war an dem
Projekt aus Niedersachsen die KBB Underground Technologies GmbH beteiligt,
ferner die Fachhochschulen Lübeck und
Stralsund sowie das Fraunhofer-Institut
für System- und Innovationsforschung.
PLANET PLANUNGSGRUPPE ENERGIE
UND TECHNIK GBR
Klaus Stolzenburg
[email protected]
www.planet-energie.de
ENERGIESPEICHER
13
Produktivitätssteigerung mit brennstoffzellenbetriebenen Flurförderzeugen – HyPulsion
bietet erprobte Lösungen
Umweltfreundlich und sicher
arbeiten
Gestiegene Umweltanforderungen, etwa
hinsichtlich der Reduzierung von Emissionen oder Lärmschutz, stellen auch
die Industrie vor Herausforderungen.
Schon seit längerem werden daher in der
Handling- und Logistikbranche Flurförderzeuge mit Batteriebetrieb eingesetzt.
Dass diese Art der Energiequelle jedoch
noch nicht die Optimallösung darstellt,
zeigt die neue Antriebsalternative „Wasserstoff“: Die Firma HyPulsion, ein Joint
Venture des weltweit führenden Industriegasekonzerns Air Liquide und des
US-amerikanischen Brennstoffzellensystemherstellers Plug Power, bietet hierfür
eine umfassende Palette an GenDriveBrennstoffzellsystemen für Flurförderzeuge an. In den USA kann das Unternehmen bereits einen breiten Kundenstamm
vorweisen und auch in Europa profitieren
immer mehr Betriebe von den Vorteilen
dieser Energieversorgungslösung.
Höhere Produktivität mit sicherer
Brennstoffzelle
Ein wichtiger Vorteil bei GenDrive-Brennstoffzellen ist ihre kontinuierliche Dauerleistung, sogar in Tiefkühlräumen mit Temperaturen von -33 °C. Das heißt: Solange
die Brennstoffzelle mit Wasserstoff versorgt
ist, fährt das Fahrzeug während der gesamten Schicht mit voller Geschwindigkeit. Ist
der Tank des Aggregats einmal leer, kann
dieser je nach Fahrzeugvariante in ein bis
maximal drei Minuten mit Wasserstoff
befüllt werden – von jedem Bediener. So
werden Fahrzeug- und Personalausfallzeiten stark reduziert und die Produktivität
des Betriebs kann um bis zu 15 Prozent
gesteigert werden. Flurförderzeuge mit
Batterieantrieb haben hier das Nachsehen:
Batterie-Akkus verlieren schnell ihre volle
Leistung und die Fahrt zur Ladestation, der
bis zu 20 Minuten dauernde Batteriewechsel sowie die lange Aufladezeit unterbrechen bzw. verzögern die Arbeitsabläufe –
das kostet Zeit und Geld.
Platz sparen und Betriebskosten
senken
Eine Betankungsstation für brennstoffzellenbetriebene Flurförderzeuge hat einen
Platzbedarf von nur wenigen Quadratmetern und kann strategisch im Betrieb
angeordnet werden. Es werden keine
großen Akku-Lagerhallen mehr benötigt
und die entstandene freie Fläche kann
gewinnbringender genutzt werden.
Als „Abfallprodukte“ erzeugt ein GenDrive-Brennstoffzellenaggregat lediglich
Wärme und Wasser. Das heißt: Null
Schadstoffemissionen im Einsatz und
keine Kosten für den Transport und die
Einlagerung giftiger Substanzen. Es entstehen zudem keine giftigen oder ätzenden Gase, wie sie bei der Nutzung bzw.
Ladung von Batterien anfallen können.
Zuverlässige Leistung
Über 15 Millionen Betriebsstunden sprechen für sich: Die Zuverlässigkeit und Sicherheit der GenDrive-Technologie gründet nicht zuletzt auf dem umfassenden
Erfahrungsschatz, über den HyPulsion
dank seines breiten, internationalen Kundenstamms verfügt. Die kompakte und
flexible Energieversorgungslösung der
GenDrive-Brennstoffzelle ist ein überzeugendes umweltfreundliches Konzept,
das auch in Deutschland zunehmend Anhänger findet.
AIR LIQUIDE ADVANCED
TECHNOLOGIES GMBH
Michael Nindel
[email protected]
www.hypulsion.com
14
ENERGIESPEICHER
Referenzmessplatz zur Bestimmung des
Gesundheitszustands von Li-Ionen-Batterien in
der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
50 Mikroohm ab und sind mit Messunsicherheiten von wenigen Promille bekannt.
Referenzimpedanz zur Kalibrierung von Impedanzspektrometern im Milliohm-Bereich.
Lithium-Ionen-Batterien
gelten
als
wichtiger Baustein für den Durchbruch
der Elektromobilität und die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.
Doch im boomenden Markt fehlen
bisher anerkannte Möglichkeiten, um
deren Gesundheits- und Ladezustand
zuverlässig und vor allem ohne großen
Zeitaufwand zu messen. Eine vielversprechende Methode ist die elektrochemische Impedanzspektroskopie. Dabei
wird ein sogenanntes Impedanzspektrum aufgenommen, d. h. der Wechselstromwiderstand, die Impedanz,
wird in Abhängigkeit von der Frequenz
gemessen. Die elektrochemischen Prozesse in einer Batteriezelle beeinflussen das Impedanzspektrum, sodass
aus dessen Änderung der Zustand der
Batterie ermittelt werden kann. Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt (PTB) entwickeln für diese Methode derzeit erstmalig einen Referenzmessplatz.
Es hat sich herausgestellt, dass unterschiedliche Messgeräte in dem schwer
zugänglichen, niedrigen Impedanzbereich
von Batteriezellen je nach Frequenzbereich unterschiedliche Messergebnisse liefern. Vom Messgerät unabhängige, valide
Messergebnisse und standardisierte Messprozeduren sind aber eine zwingende Voraussetzung, damit diese zerstörungsfreie
Messmethode in Zukunft vermehrt Einzug
in die Qualitätskontrolle von Batterie- und
Fahrzeugherstellern, in Werkstätten oder
langfristig in die Fahrzeuge selbst findet.
Um dies zu erreichen bedarf es geeigneter Normale, die auf das Internationale
Einheitensystem (SI) rückgeführt sind. Mit
der weltweit ersten Entwicklung mehrerer sogenannter Referenzimpedanzen zur
Kalibrierung von Impedanzspektrometern
hat die PTB einen wichtigen Schritt unternommen, da dadurch deren „Messfehler“
bestimmt werden können. Die Referenzimpedanzen decken verschiedene Impedanzbereiche zwischen einem Ohm und
Die Forschung in der PTB findet in enger Kooperation mit der Industrie und
der Technischen Universität Braunschweig im Rahmen der Battery LabFactory Braunschweig (BLB) statt (www.tubraunschweig.de/forschung/zentren/nff/
batterylabfactory). Derzeit testet die PTB
zusammen mit ihren Partnern die Referenzimpedanzen an verschiedenen zum
Einsatz kommenden Impedanzspektrometern. In einem nächsten Schritt
werden die Reproduzierbarkeit und die
Messunsicherheit von Impedanzmessungen an Batteriezellen ermittelt. In
dem Projekt sollen dann die gemessenen Impedanzspektren auf einer soliden
metrologischen Basis mit den elektrochemischen Prozessen in der Batteriezelle und deren Alterung verknüpft und
entsprechende standardisierte Messprozeduren erstellt werden.
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B A T T E R Y
LABFAC TOR Y
BRAUN SCHW EI G
EINRICHTUNG
IM
PHYSIKALISCH-TECHNISCHE
BUNDESANSTALT
Steffen Seitz
[email protected]
Torsten Funck
[email protected]
www.ptb.de
ENERGIESPEICHER
15
Passive Schutzsysteme für Lithium-Ionen-Speicher
Geräte mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren sind aus unserem Alltag nicht mehr
wegzudenken. Die Risiken dieser zukunftsträchtigen Speichertechnologie
werden zunehmend in der Presse kommuniziert und diverse Normungsgremien haben die Gefahren, welche im
Havariefall von den Energiespeichern
ausgehen, erkannt und sind in diesem
Bereich tätig geworden.
Im Rahmen des EFRE-geförderten Forschungsprojekts ZEBRAS haben die
Projektpartner aus Industrie und Wissenschaft ein gesamtheitliches, passives Brandschutzkonzept entwickelt
und bereits erfolgreich getestet. Das
Testszenario simuliert den Fall, dass der
„thermal runaway“ (thermisches Durchgehen einer einzelnen Zelle) trotz aller
Schutzeinrichtungen der Batteriemanagementsysteme nicht verhindert werden kann und beherrscht werden muss.
Das entwickelte Schutzsystem greift auf
drei unterschiedlichen Ebenen ein. Bereits auf Zellebene wird die Ansteckung
zwischen den Zellen durch spezielle
Schutzlagen unterbunden. Zusätzlich
wird die Explosion der austretenden
Gase mittels textilen Filtersystemen
verhindert. Die dritte Stufe des Schutzsystems minimiert die Gefährdung von
Personen durch die austretenden, toxischen Gase, indem diese nachbehandelt und gezielt abgeleitet werden.
Bis Ende des Jahres ist die Implementierung der patentierten, universell einsetzbaren Schutzsysteme in verschiedene stationäre Energiespeicher mit
anschließenden Tests im Batterie- und
Sensorik-Testzentrum in Goslar geplant.
Stöbich technology GmbH
David Scheuvens
[email protected]
www.stoebich.technology
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Werden Sie Aussteller!
„Energie und Mobilität aus Niedersachsen“
Niedersächsischer Gemeinschaftsstand 2015
HANNOVER MESSE
13.-17. April 2015
Halle 27
16
ENERGIESPEICHER
Batterie- und Sensoriktestzentrum am Energiecampus
Das Batterie- und Sensoriktestzentrum
(BST) wird federführend vom EnergieForschungszentrum
Niedersachsen
(EFZN) der TU Clausthal und dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut Abteilung
Faseroptische Sensorsysteme (HHI-FS) in
Goslar betrieben, welche dabei mit ihren Kompetenzen Seite an Seite stehen.
Bauherr ist das Goslarer Unternehmen
Stöbich Brandschutz GmbH. In dem vom
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Vorhaben
von insgesamt 1.980.000 Euro wird mit
weiteren Verbund- und Kooperationspartnern ein Testzentrum errichtet, welches die Expertisen der Partner bei der
Charakterisierung und Untersuchung von
Batterien hinsichtlich ihrer elektrischen
Batterie- und Sensoriktestzentrum am Energiecampus
in Goslar [Darstellung: Richter Architekten Braunlage]
Schwerlastfahrzeug mit großen Batterien[Quelle: Terex, HHLA/CTA].
und thermischen Eigenschaften bei extremen Belastungen bündelt.
Das BST ermöglicht eine hervorragende Synergie aus Grundlagenforschung
am EFZN, der wirtschaftsnahen Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse
durch das Fraunhofer Institut bis hin zur
wirtschaftlichen Vermarktung durch
neugegründete Unternehmen.
Die Testmöglichkeiten sind vielfältig und
teilweise sogar europaweit einmalig:
• Elektrische Leistungstests von
1000 Volt und 1000 Ampere
(1 MW) gleichzeitig.
• Brandversuche an großen
Batteriesystemen
• Rauchgasanalytik zur Erfassung
der Schadstoffe
• Messung von Temperaturfeldern
in Batterien durch Einsatz von
faseroptischen Sensoren
• Kurzschlussversuche
bis 10.000 Ampere
Gerade die Kombination dieser Möglichkeiten führen zu einzigartigen Testbedingungen.
Autor: Dipl.-Phys. Raoul Heyne
[email protected]
Heinrich-Hertz-Institut
Pumpspeicherung – ein Beitrag zur Energiewende
Maschinentechnik eines Pumpspeicherwerks Quelle: Schluchseewerke AG
„Stromspeicher“ werden in der zukünftigen Energielandschaft eine zentrale Rolle
spielen, um die fluktuierende Einspeisung
von Wind- und Solar-Energieanlagen
auszugleichen. Da „Strom“ physikalisch
betrachtet jedoch nicht speicherbar ist,
muss eine Umwandlung in eine speicherbare Energieform erfolgen.
Pumpspeicherwerke stellen dabei zurzeit
die Spitzentechnologie dar: mit einem
Wirkungsgrad von rund 80% und einem
Leistungsspektrum bis mehrere Gigawatt
bei hohem technischen Reifegrad. Die
wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen
für den Betrieb oder gar die Investition in
Pumpspeicherwerke haben sich mit stei-
gender Einspeisung von Erneuerbaren jedoch sinnwidrigerweise eher verschlechtert. Es stellt sich daher die Frage welche
Maßnahmen ergriffen werden können,
um die netzdienlichen Eigenschaften von
Pumpspeichern im Energiemarkt entsprechend zur Geltung zu bringen und
somit die Integration von größeren Mengen fluktuierend eingespeisten Windund Sonnenstroms zu ermöglichen. Ein
Schlüsselbereich zur Lösung der derzeitig
mangelhaften Rahmenbedingungen des
Betriebs sind die rechtlichen Rahmenbedingungen, die sowohl die Genehmigung
als auch die Regulierung betreffen.
Autor: Dipl.-Ing. Friederike Kaiser
[email protected]
www.efzn.de/ps
ENERGIESPEICHER
17
Wasserstoffspeicherung unter Tage
Injektion Wasserstoff
Injektion Methan (ITE)
Kapillardruckmessanalage (ITE)
Beim Übergang zu einer nachhaltigen,
klimafreundlichen und wirtschaftlichen
Energieversorgung rückt der Wasserstoff
als Energieträger in den Fokus.
und bei Porenspeichen rund 46% der
Gesamtkapazität Deutschlands (LBEG
31.12.2013). Ca. 94 % des in Deutschland geförderten Erdgases werden in Niedersachsen gefördert. Es gibt somit ein
großes Potential für eine großtechnische
Speicherung von Wasserstoff.
Erdgaslagerstätten untersucht und deren
mögliche Auswirkungen auf die Langzeitspeicherkapazität, Gasvermischungsprozesse,
Die Nutzung fluktuierender elektrischer
Energie aus erneuerbaren Energien
durch die Darstellung von Wasserstoff
durch Elektrolyse bietet Möglichkeiten
für eine großtechnische Speicherung,
der Nutzung und Adaption bestehender Technologien und Infrastruktur der
Erdgasversorgung. Niedersachsen ist ein
„Energiespeicherland“. Das Gesamtvolumen bei Kavernenspeichern ist rund 47%
Im Verbund mit nationalen und internationalen Forschungspartnern werden die
verschiedenen von einander abhängigen
hydraulischen, mineralogisch-geochemischen, fluidchemischen und biogenen
Prozessen während der (Langzeit-) Speicherung von Wasserstoff in konvertierten
Dichtigkeit der Deckgesteine und Fluidtransporteigenschaften des Speichergesteins evaluiert. Von besonderem Interesse sind die Prozesse, die zu einer
Methanisierung in der Lagerstätte führen.
Autor: Ralf Peix
[email protected]
Vor Ort mit ganzer Energie.
Um die von der Bundesregierung im
Juli 2011 beschlossene Energiewende zu gestalten und umzusetzen, sind
neben dem konsequenten Ausbau der
regenerativen Energieträger gleichzeitig
erhebliche Energieeinsparungen und
Energie- und Ressourceneffizienzsteigerungen notwendig.
Als einer der regionalen Energie- und
Ressourcenagenturen in Niedersachsen
informiert und berät die Energie- und
Ressourcen Agentur Goslar mit Energie seit 2007 zusammen mit seinen
Kooperationspartnern zu den Themengebieten „Aktiv Energie sparen,
effektiv moderne Techniken, Produkte
und Baustoffe für Umwelt-, Klima- und
Verbraucherschutz einsetzen sowie
durch den Einsatz erneuerbarer Energien mehr Kaufkraft in der Region lassen
und die Wettbewerbsfähigkeit lokaler
Unternehmen stärken“.
Dabei bietet der Verein Privatpersonen,
Unternehmen und Kommunen in der
Region eine neutrale und kostenfreie
Erstberatung über energetische Sanierungsmöglichkeiten und den Einsatz
erneuerbarer Energieträger an.
Darüber hinaus werden Bürger-Energieprojekte und regionale Modellprojekte durch den Verein initiiert, um die
Bereiche Energie- und Ressourcenein-
sparung, Energieeffizienz und Einsatz
erneuerbarer Energieträger stärker für
die Öffentlichkeit greifbar zu machen.
In seinen Aktivitäten und Projekten kooperiert der Verein mit Stadt und Landkreis Goslar, dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN), dem
regionalen Energieversorger Harz Energie, der Sparkasse Goslar/Harz, den
Handwerksinnungen, diversen Herstellern, regionalen und nationalen Unternehmen und vielen Privatpersonen.
Ein Energiebüro in der Innenstadt von
Goslar steht jeden Freitag von 9.00 bis
12.00 Uhr Interessenten offen. In seinem Energiebüro im EFZN können unter Tel. 05321 6855127 individuelle Beratungstermine abgesprochen werden.
Autor: Dr. Gottfried Römer
[email protected]
www.goslar-mit-energie.de
18
ENERGIESPEICHER
EU-Regionalentwicklungsprojekt „InnovationsInkubator“ präsentiert Forschungsergebnisse
zur Nachhaltigen Energie
Einbindung der Thermischen Batterie in die WärmeEnergie-Versorgung eines Hauses
Das Kompetenztandem „Thermische
Batterie“ versteht die Speicherung
von Wärme als Schlüssel zur dezentralen Energieversorgung. Mittels umkehrbarer chemischer Reaktionen aus
Salz und Wasser lässt sich Wärme fast
verlustfrei speichern – lange, preisgünstig und auf kleinem Raum. Auf
der EnergyDecentral 2014 präsentiert
das Team um Prof. Dr. Wolfgang Ruck
und Dr. Thomas Schmidt (Institut für
Umweltchemie)
einen
Demonstrator des kompakten Wärmespeichers.
www.leuphana.de/thermische-batterie
Das Kompetenztandem EnERgioN – „Erneuerbare Energien in der Region Nord“
– fragt: Wie lässt sich Strom aus erneuerbaren Energien in der Region effizient
speichern und verteilen? Dazu prüft das
Team um Prof. Dr. Heinrich Degenhart
(Finanzierung), Prof. Dr. Thomas Schomerus (Recht) und Prof. Dr. Detlef Schulz
(Energiesysteme) Marktszenarien zu virtuellen Kraftwerken. Sie verknüpfen Versorger, Netzbetreiber und Konsumenten.
Für die Analyse wird ein Demonstrator
entwickelt – neben Hardware-Komponenten zur Visualisierung besteht er aus
einer Simulations-Software, programmiert mittels MATLAB. EnERgioN wird
den Demonstrator auf der EnergyDecentral vorstellen. www.leuphana.de/inkubator/energion
Die Konferenzreihe „Leuphana Energieforum“ fokussiert auf regionale Konzepte und will Gestalter der Energiewende
vernetzen. Beim 3. Leuphana Energieforum im September 2014 arbeiteten
Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft
und Politik an der Frage, wie der Systemumbau gelingen kann. www.leuphana.de/energieforum
LEUPHANA UNIVERSITÄT LÜNEBURG
www.leuphana.de/inkubator
Der Innovationspreis GefahrGut 2014 geht an die
„LiCoO2Box“ von GelKoh
Die Transport- und Lager-Lösung von Gefahrgütern der Klassen 3 & 9
Auf Basis von über 20 Jahren Erfahrung in Brandschutz und Sicherheitstechnik, hat die GelKoh
GmbH sich dem wachsenden Bedarf an Energiespeichern gewidmet und nach Lösungen für gesetzeskonforme, sichere, unkomplizierte Lagerund Transportmöglichkeiten von Gefahrgütern
der Klassen 3 & 9 gesucht.
2013 wurde dann erstmals eine patentierte
Lithium-Akku Transport- und Lagerbox, die LiCoO2Box, vorgestellt. Bei dieser Box handelt
es sich um die Kombination aus einer Feuer
hemmenden Stahl-Konstruktion inkl. geprüfBilder: LiCoO2Box offen
ter Auffangwanne als Außenhülle, mit brand& LiCoO2Bag
festen Innenverpackungen aus Aramid, den
LiCoO2Bags, sowie einer aktiven Branddetektion für eine Gel-Nebel-Löschanlage inkl. GelKoh-Löschgel. Dieses Gel löscht sowohl ein Feuer, als das es gleichermaßen die Abgasbehandlung der in den Innenverpackungen berstenden Akkus
übernimmt, dort gleichzeitig die Sauerstoffzufuhr stoppt und die
gesamte Box nachhaltig abkühlt.
Dieses Zusammenspiel von LiCoO2Bags mit der Gel-Löschanlage
verhindert ein Entflammen oder Explodieren der Akkus und ist Be-
standteil von der erhaltenen UN-Codierung. Ein Track & Trace System, sowie ein aktiv RFID, welche via GSM o. W-LAN Wärmeereignisse ankündigen und den Standort melden, runden das System
der LiCoO2Box ab und ergeben eine perfekte Komplettlösung für
die Gefahrgut Klasse 9.
Und genau dafür wurde die LiCoO2Box jetzt auch mit dem Innovationspreis Gefahrgut 2014 ausgezeichnet und bietet nach derzeitigem Wissensstand als weltweit einziges System einen aktiven
Schutz für den Transport von defekten Lithium-Batterien.
Die LiCoO2Box ist eine Transportbox gemäß ADR 1.5.1 (M259)
und gleichzeitig als Lagerbox ein ortsbewegliches Gefahrstofflager
gemäß TRGS 510, mit nachhaltigem Havariekonzept, welches Ressourcen schont und die Umwelt schützt.
GELKOH GMBH – BRANDSCHUTZ FÜR
LAGER- & TRANSPORTSYSTEME
[email protected]
www.gelkoh.de
ENERGIESPEICHER
19
Metropolregion elektrisieren
Die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg ist eines
von vier Schaufenstern Elektromobilität
in Deutschland. Die Aktivitäten werden
von vier Bundesministerien und vom
Land Niedersachsen gefördert. In den
rund 30 Projekten engagieren sich über
200 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Land und Kommunen mit dem
Ziel, Elektromobilität in der gesamten
Bandbreite auf ihre Alltagstauglichkeit
hin zu erproben. Damit soll das öffentliche Bewusstsein für die elektromobilen Potentiale gestärkt und die innovativsten Elemente der Elektromobilität
auf der Gebietskulisse einer Metropolregion gebündelt werden.
Elektromobilität ist weit mehr als nur
der Austausch eines Verbrennungsmotors durch einen Elektromotor in einem
Fahrzeug. Gefördert werden unter anderem intermodale Verkehrskonzepte und
die Entwicklung neuer Leihsysteme, die
einen wichtigen Beitrag zum Ausbau einer nachhaltigen Verkehrspolitik leisten.
Stammt der Fahrstrom aus erneuerbaren
Energiequellen, bewegen sich Elektrofahrzeuge nahe an der Null-EmissionsMarke für klimaschädliche Stoffe. Elektrofahrzeuge auf 1, 2, 3 oder 4 Rädern
sorgen für die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und
vermindern die Lärmbelastung.
Die Metropolregion fährt bei der Elektromobilität bundesweit bereits ganz
vorne mit. Die Metropolregion hat die
größte Flotte vollelektrisch betriebener Autos im Einsatz. Annähernd 150
e-ups! sind täglich auf den Straßen in
rund 80 Kommunen in der Metropolregion unterwegs. In Braunschweig fährt
mit „emil“ der weltweit erste 200-kWinduktiv geladene Elektrobus im Linienverkehr. Im Harz rollt ein Dutzend
Elektromotorräder geräusch- und emissionslos durch das Mittelgebirge. Und
in Göttingen gibt es den ersten RadSchnellweg für E-Biker.
Aktuell sind im Gebiet der Metropolregionen rund 1500 vollelektrische Autos
zugelassen. Das sind mehr als 10 Prozent
aller Elektrofahrzeuge in Deutschland.
Die Metropolregion verfolgt konsequent
das Ziel, die führende europäische Metropole für Elektromobilität zu werden.
Das Gebiet der Metropolregion umfasst
50 Prozent der Gesamtfläche Niedersachsens, hat aber 80 Prozent aller Elektroautos auf der Straße.
Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH
Stefan Schlutter
[email protected]
www.metropolregion.de/emobil
Warmes Wasser
speichert Strom
Gemeinschaftskraftwerk Hannover-Stöcken (GKH) © Archiv enercity
Durch den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren
Energien, hier insbesondere die stark fluktuierende Solar- und
Windstromerzeugung, kommt es zu Situationen, in denen die
Stromerzeugung den momentanen Bedarf übersteigt. Um dieses Stromüberangebot sinnvoll zu nutzen, können in Zukunft
Stromspeichertechnologien eine wichtige Rolle spielen. Derzeit
stehen Technologien zur Stromspeicherung allerdings aus unterschiedlichen Gründen (Kosten und / oder Akzeptanz) nicht
im gewünschten Umfang zur Verfügung.
An dieser Stelle wird ein Konzept vorgestellt, in dem mit Hilfe
eines einfachen Wärmespeichers überschüssiger EE-Strom in
Form von Wärme und Strom gespeichert werden kann. Das
Konzept beinhaltet die Ergänzung des bestehenden Fernwärmesystems (mit KWK-Anlagen) um einen Wärmespeicher und
einen Elektroheizer (power to heat).
Die KWK-Anlagen sind Entnahme-Kondensationsanlagen. Diese
Anlagen können zur reinen Stromerzeugung eingesetzt werden,
oder man kann einen Teil des Dampfes zur Wärmeauskopplung
nutzen – dann liegt KWK-Betrieb vor. Der zur Wärmeauskopplung genutzte Dampf fehlt bei der Stromerzeugung, dadurch entsteht ein Stromverlust. Die Höhe des Stromverlustes wird über die
Stromverlustkennzahl definiert. Sie liegt bei Heizkraftwerken in einem Bereich von 0,1 bis 0,2 MWel / MWth; bei einer Stromverlustkennzahl von 0,2 MWel / MWth verringert sich bei einer Auskopplung von 50MW Fernwärme die Stromerzeugung beispielsweise
um 10,0MW.
Wie kann jetzt in einem Wärmespeicher Strom gespeichert
werden? Mit dem E-Heizer können regenerative Stromüberschüsse, die z.B. in einer windreichen Nacht (oder einem sonnigen Tag) entstehen, in der die EE-Stromerzeugung hoch, der
Bedarf aber niedrig ist, sinnvoll genutzt werden. Der E-Heizer
wandelt die Stromüberschüsse in Wärme um. Diese werden im
Wärmespeicher eingespeichert.
Dann kann die Wärme des Wärmespeichers genutzt werden, um
die Wärmeauskopplung der KWK-Anlage zu reduzieren. Dadurch
wird ein Stromverlust durch die Auskopplung vermieden und so
ein Teil des gespeicherten Stromes wieder zurückgewonnen.
Enercity prüft aktuell im Rahmen einer Vorplanung die Errichtung eines Wärmespeichers und eines Elektroheizers. Der Wärmespeicher könnte durch den Umbau eines nicht mehr benötigten Öltanks realisiert werden, der hat ein Fassungsvolumen
von rd. 15.000m³ hat. Dies entspricht einem Wärmespeichervermögen von rd. 500MWhth.
Die Ergänzung des Fernwärmesystems um Wärmespeicher und
E-Heizer erhöhen die ohnehin schon vorhandene Flexibilität der
KWK-Anlagen enorm. Sie können in weiten Lastbereichen jederzeit den ständig wechselnden Anforderungen nachfahren und so
den Strom- und Wärmebedarf mit maximaler Effizienz bereitstellen. Durch die Erweiterung des Systems um einen Wärmespeicher mit E-Heizer kann ein weiterer bedeutender Schritt zu
Integration der fluktuierenden Erneuerbaren Energien in die bestehenden Versorgungssysteme Strom und Wärme gemacht werden. Die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung bietet hier die
besten Voraussetzungen, denn mit ihr können die Erneuerbaren
in einem Schritt in zwei Systeme und Märkte integriert werden.
enercity
Michael Kranz
[email protected]
www.enercity.de
ENERGIESYSTEME
21
Energetische Nachbarschaften – Ein Ansatz zur
Konkretisierung von Hybridnetzen
Kopplungsstellen zwischen den Energiedomänen, in Anlehnung an [2]
Neben der Überbrückung der sich abzeichnenden „Speicherlücke“ im elektrischen Energieversorgungssystem gewinnen zusätzlich der Wärmesektor und die
Verbesserung der Energieeffizienz von
Unternehmen stetig an Bedeutung. Sogenannte Hybridnetze stellen eine mögliche Lösung für die Herausforderungen
im Umgang mit stark schwankenden
Lasten auf der einen Seite und für eine
stärkere Einbindung des Kälte/WärmeSektors auf der anderen Seite dar. Das
Hybridnetz wird nicht nur möglicher
Pufferspeicher für überschüssig produzierte Elektrizität, sondern als energiedomänenübergreifendes Gesamtsystem
(Verbrauch, Speicher, Transport, Konversion) verstanden, das die geforderte
Flexibilisierung der gesamtsystemischen
Energieversorgung ermöglicht.1
Das zunächst relativ abstrakte Konzept
der Hybridnetze, das die überregionale
bis nationale Ebene adressiert, wird mit
Hilfe des Konzeptes der Energetischen
Nachbarschaft auf die örtlichen Begebenheiten übertragen. „Unter einer Energetischen Nachbarschaft wird ein Verbund
von dezentralen Verbrauchern und Produzenten verstanden, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden und die
die zur Durchführung ihrer üblichen Prozesse benötigte Energie als Seiteneffekt
in andere Energieformen umwandeln,
wobei ein jeweils anderer Verbundpartner die produzierte Energie wiederum
als Input für die eigenen Prozesse nutzen
kann.“2 Die zentrale Herausforderung bei
der Realisierung dieses Konzeptes ist die
Identifikation geeigneter physikalischer,
wie auch virtueller Kopplungspunkte
zwischen den Systemen.
Der Ansatz verfolgt eine multikriterielle
Optimierungsstrategie (Energie, Ökonomie, Klimaschutz etc.), die auch multivalente Verbraucher (Verbraucher, die
verschiedene Energieformen verarbeiten
können) miteinschließt. Dadurch können
Speicher so effizient wie möglich eingesetzt und die durch Transformationen
entstehenden energetischen Prozessdistanzen (Wandlungsverluste) weitestgehend minimiert werden.
Energetische Nachbarschaften bieten
großes Potenzial zur Effizienzsteigerung
in existierenden Industriegebieten. Dies
wird am Beispiel zweier Gewerbegebiete
in der Metropolregion Bremen-Oldenburg untersucht. Hierzu startet im Herbst
2014 eine von der Metropolregion geförderte Machbarkeitsstudie unter Beteiligung der Kommunen Stadt Oldenburg,
Gemeinde Bad Zwischenahn und Landkreis Ammerland, verschiedenen Unternehmen, der Hochschule Osnabrück,
der Universität Oldenburg und dem OFFIS – Institut für Informatik
Das Vorhaben betrachtet dabei exemplarisch zwei Schauplätze mit unterschiedlichem Fokus:
1.Automatisierung von Prozessen: Konkrete Nachbarschaftsbeziehungen zwi-
schen hochautomatisierten Betrieben
wie Futtermitteltrocknung, Kläranlage,
Lackierstraßen etc. werden genutzt, um
überschüssige Energie (Wärme/Kälte,
Gas, Strom) von Unternehmensprozessen durch andere Unternehmen für deren
Prozesse zu nutzen.
2. Energiemodellierung auf Gebietsebene: Unter dem Blickwinkel der Energetischen Nachbarschaften werden Energieströme erhoben und modelliert. Ziel
ist die Entwicklung einer Methode, um
Kopplungspotentiale ableiten zu können.
Im Ergebnis werden Kopplungsmöglichkeiten aufgezeigt, die beteiligten Industrieprozesse energetisch im Sinne der
beschriebenen Nachbarschaften zu verbinden, und ökonomische Rahmenbedingungen beleuchtet.Die gewonnenen
Erkenntnisse werden dann im Hinblick auf
eine energieeffiziente Gebietsentwicklung auf ausgewählte Gewerbegebiete in
der Metropolregion übertragen und somit
eine Handreichung für die kommunale
Wirtschaftsförderung entwickelt.
OFFIS – Institut für Informatik
Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff
[email protected]
www.offis.de
Appelrath, Hans-Jürgen / Lehnhoff, Sebastian / Rohjans, Sebastian / König, Andreas: Hybridnetze für die Energiewende – Forschungsfragen aus Sicht der IKT
(acatech MATERIALIEN), München 2012. Im Internet unter: http://www.acatech.de/publikationen-hybridnetze
Rohjans, Sebastian, Knies, Jürgen, Lehnhoff, Sebastian: Energetische Nachbarschaften als Baustein zukünftiger Hybridnetze, In: Rohrleitungen als Teil von
Hybridnetzen – unverzichtbar im Energiemix der Zukunft, 28. Oldenburger Rohrleitungsforum 2014, Vulkan Verlag, Essen, S. 67-75
1
2
22
ENERGIESYSTEME
Security Server für Virtuelle Kraftwerke
mit VHPready
Auf Basis der aktuellen Spezifikationen des Industrieforums VHPready e. V.
bietet SSV einen Security Server mit umfangreichen Sicherheits- und
Verbindungsfunktionen.
verbunden wird. Auf dem Server erfolgt die Umwandlung der
VHPready-Datenmodelle und Fernwirkprotokolle in die jeweiligen Leitwartenvarianten. Dadurch kann die gesamte Anlagenanbindung ab sofort per VHPready erfolgen.
Das Industrieforum VHPready e. V. setzt sich für die Realisierung der Energiewende durch die standardisierte Vernetzung
dezentraler Energieanlagen ein. Dafür werden umfangreiche
Spezifikationen erarbeitet, um die Kommunikation zwischen
einer Leitwarte und den Gateway-Endpunkten einer Energieanlage auf Grundlage etablierter Standards zu ermöglichen.
Mit Hilfe der aktuellen VHPready-Spezifikationen hat SSV nun
einen Security Server entwickelt, der auf der einen Seite mit
Energieanlagen-Gateways und auf der anderen Seite mit einer
nicht VHPready-konformen Leitwarte für Virtuelle Kraftwerke
Die mit dem Server verbundenen Gateway-Endpunkte können bei Bestandsanlagen nachträglich hinzugefügt oder, bei
Neuentwicklungen, per Modul direkt in die Steuerungstechnik
integriert werden. Hinsichtlich der Cybersicherheit orientiert
sich die SSV-Lösung analog zu VHPready an den Vorgaben
des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)
und der Übertragungsnetzbetreiber. Darüber hinaus werden im
SSV-Auftrag regelmäßig umfangreiche Penetrationstests durchgeführt, um auch in Zukunft allerhöchsten Sicherheitsanforderungen zu entsprechen und auch den sicheren Betrieb einer
kritischen Infrastruktur zu unterstützen.
SSV Software Systems GmbH
Jörg Neumann
[email protected]
www.ssv-embedded.de
Das Potential von Wärme aus Abwasser
strategisch erschließen
Das Institut für Rohrleitungsbau versteht sich als Forschungsund Entwicklungspartner, um leitungsgebundene Energiefragen zu bearbeiten. Ein Markenzeichen ist unter anderem das
alljährlich stattfindende Oldenburger Rohrleitungsforum, das
kommende unter dem Titel „Rohrleitungen im Wärme- und
Energietransport“ (19.-20.02.2015, www.iro-online.de).
Vor diesem Hintergrund wird aktuell das Themenfeld Wärme
aus Abwasser intensiv in Workshops und Potentialanalysen behandelt und Betriebserfahrungen mit der eigenen Pilotanlage in
Oldenburg gesammelt. Die Nutzung von Wärme aus Abwasser
mit Hilfe von Wärmepumpen kann ein Baustein in einer kommunalen Gesamtstrategie zur Senkung des Primärenergiebedarfs sein. Stromgetriebene Wärmepumpen und Speicher können wiederum Systemdienstleistungen in einem energetischen
Gesamtsystem anbieten. Am Beispiel der Stadt Oldenburg wurde im Rahmen des Deutsch-Niederländischen Interreg IVA-Pro-
jektes denewa ein Modell zur Entscheidungsunterstützung zur
Detektion von technisch einfach zu erschließenden Standorten
entwickelt und erprobt (s.a. www.energie-im-abwasser.de).
iro GmbH Oldenburg
Jürgen Knies
[email protected]
www.iro-online.de
ENERGIESYSTEME
23
Energie und Effizienz unter einem Dach:
Die neue Klimaschutz- und Energieagentur
des Landes stellt sich vor
beratungsstellen gefördert werden – in
enger Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft, Architekten, Handwerkern und Energieberatern.
Die Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften
Mit Beratung und Schulungen wird die
Agentur künftig die niedersächsischen
Kommunen u.a. bei der Nutzung von
Fördermitteln unterstützen. Darüber hinaus sollen Anreize für Klimaschutzaktivitäten in den Kommunen gegeben werden. Aktuell richtet die Klimaschutz- und
Energieagentur Niedersachsen den Wettbewerb „Klima Kommune 2014“ aus: Alle
Kommunen in Niedersachsen sind aufgerufen, erfolgreiche Klimaschutz-Projekte
einzureichen. Das Land Niedersachsen
hat hierfür 100.000 Euro Preisgelder zur
Verfügung gestellt.
Die Energieeffizienz in Betrieben
„Die Energieeinsparpotenziale in der Vielzahl kommunaler Gebäude sind gewaltig und wir wollen helfen,
sie zu heben.“ (Lothar Nolte, Geschäftsführer)
Niedersachsen hat ein neues Kompetenzzentrum für Energieeinsparung,
Energieeffizienz und den Einsatz von
Erneuerbaren Energien: Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen.
Damit wird ein wichtiger Baustein der
niedersächsischen Klimaschutzstrategie
umgesetzt und eine Beratungslücke geschlossen, die seit vielen Jahren bestand.
Denn seit im Jahr 2003 die damalige
Energieagentur des Landes eingestellt
wurde, war Niedersachsen das einzige
Flächenland ohne eine entsprechende
zentrale Anlaufstelle. Die im April 2014
gegründete Agentur will als Unterstützer,
Kooperationspartner und Impulsgeber für
alle relevanten Akteure agieren und zugleich den Aufbau neuer lokaler und regionaler Energieagenturen voranbringen.
Die Herausforderungen der Energiewende sind vielfältig. Allein im Gebäudebereich werden über 30 Prozent der
gesamten Endenergie in Deutschland
für Raumwärme und Warmwasser verbraucht. Hier besteht ein erhebliches
Potenzial für Energieeinsparungen. Drei
Aufgabenfelder stehen daher zunächst
im Fokus der Agentur:
Bei vielen Unternehmen gibt es bislang
keine detaillierte Analyse des eigenen
Energiebedarfs. Dabei könnten schon mit
einfachen Maßnahmen große Einsparungen erreicht werden. Die Klimaschutzund Energieagentur Niedersachsen will
insbesondere mittelständische Unternehmen ansprechen und auf branchenspezifische Lösungen hinweisen.
Die energetische Sanierung im
privaten Gebäudebestand
Wie gesagt, die Herausforderungen der
Energiewende sind vielfältig, die Aufgaben bieten aber auch viele Chancen und
Potenziale. Die neue Klimaschutz- und
Energieagentur Niedersachsen möchte
bei diesen Aufgaben mit allen relevanten
Akteuren eng zusammenarbeiten und
den Klimaschutz in Niedersachsen kontinuierlich voranbringen.
70 Prozent der rund zwei Millionen
Privathäuser in Niedersachsen haben
keine ausreichende Wärmedämmung.
Die Quote der energetischen Sanierungen muss spürbar erhöht werden.
Dazu soll die sehr gute Arbeit der
bereits tätigen Energieagenturen vor
Ort unterstützt und der Ausbau weiterer lokaler und regionaler Energie-
Klimaschutz- und Energieagentur
Niedersachsen GmbH
[email protected]
www.klimaschutz-niedersachsen.de
24
ENERGIESYSTEME
Regenerativer Energiepark mit
Speichersystemen
Übersicht des regenerativen Energieparks, die Anlagen sind elektrisch und
kommunikativ miteinander vernetzt
Im Labor für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik des Instituts Energie- und Gebäudetechnik an der Fakultät
Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
in Wolfenbüttel werden neben einer
soliden klassischen und weiterhin wichtigen Grundlagenvermittlung in der Elektro- und Steuerungstechnik die Themen
dezentrale regenerative Energieerzeugung, -speicherung und -management
im Rahmen von Lehrveranstaltungen und
Forschungsprojekten verstärkt behandelt.
Um das komplexe Zusammenspiel von
Erzeugern und Speichern besser untersuchen zu können, haben Wissenschaftler unter Leitung von Professor
Dr. rer. nat. habil. Ekkehard Boggasch
dort ein Energiehybridsystem in den
letzten Jahren kontinuierlich aufgebaut
(siehe Abbildung 1). Ermöglicht wurde der Aufbau durch Fördermittel des
Landes Niedersachsen und des Bundes.
Das modulare System besteht aus folgenden Komponenten:
• 3 Fotovoltaikanlagen (insg. 6 kWp)
• Kleinwindkraftanlage (4 kW)
• Mini-BHKW (6 kWelektr.,
16 kWtherm.)
• Brennstoffzelle (1,2 kW)
• Batteriespeicher (426 Ah)
• Elektrolyseur (5 kW)
• Wasserstoffspeicher (18 Nm³)
• Vanadium-Redox-Flow-Batterie
(5kW/20kWh)
• Programmierbare Ladestation für
Elektrofahrzeuge
Die einzelnen Anlagen sind untereinander elektrisch sowie kommunikativ vernetzt und haben einen gemeinsamen
Anschlusspunkt an das Stromversorgungnetz der Hochschule. Ausgewählt
wurden Energieerzeuger und -speicher
im Bereich einiger Kilowatt, wie sie in
Wohn- oder kleineren Gewerbegebäuden eingesetzt werden. Überschüssige
regenerative Energie kann kurzfristig in
den beiden Batterietypen oder längerfristig als elektrolytisch erzeugter Wasserstoff gespeichert werden.
Das vorhandene Batteriesystem ermöglicht darüber hinaus, zusammen mit einer Steuereinheit, auch eine Trennung
vom Versorgungsnetz, sodass ein autarkes 230 V/400 V/ 50 Hz Inselnetz eigenständig aufgebaut werden kann. Im vergangenen Jahr wurde als vorerst letzter
Baustein eine Ladestation für Elektrofahrzeuge integriert. Für das im September
2012 an der Ostfalia gegründete Centrum für Elektromobilität -CEMO- wird
der Energiepark für interdisziplinäre Forschungsarbeiten zwischen den beteiligten 6 technischen Fakultäten der Ostfalia
interdisziplinär eingesetzt. Neben aktuellen vom Bund und Land geförderten Forschungsvorhaben werden dort zur Zeit
auch eine Promotion zur Thematik Energiemanagement von elektrischen Speichersystemen und zwei weitere kooperative Promotionen in Zusammenarbeit mit
der in Kooperation mit der Niedersächsischen Technische Hochschule (NTH) zur
Problematik des Einbindens von Elektrofahrzeugen in den Energiepark bearbeitet. Ziel ist es vor Ort in einem Gebäudeumfeld erzeugte regenerative Energie mit
einem möglichst hohen Anteil auch für
die Elektromobilität nutzen zu können.
Zum Erleben und „Erfahren“ der Elektromobilität steht dem Labor ein Peugeot
iON zur Verfügung, der von der m+p
gruppe einer technischen Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Braunschweig,
die auch dem wissenschaftlichen Beirat
der Fakultät angehört, bereitgestellt wurde. Aufgrund seines modularen Aufbaus
erlaubt der Energiepark auch die selektive Verknüpfung bestimmter Erzeuger mit
ausgewählten Speichersystemen und er
bietet damit sowohl für vielfältigste angewandte Forschungsarbeiten als auch
für die studentische Ausbildung eine sehr
gute Plattform.
Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften
Prof. Dr. rer. nat. habil. Ekkehard Boggasch
www.ostfalia.de
ENERGIESYSTEME
25
CEMO – Centrum für Elektromobilität
der Ostfalia
Ladesäule für E-Fahrzeuge am Standort Wolfenbüttel
An der Ostfalia Hochschule wurde im
September 2012 das Centrum für Elektromobilität „CEMO“ gegründet, mit
dem zahlreiche Arbeiten zur Elektromobilität in den dezentralen Laboren
der Fakultäten gebündelt werden sollen. 16 Professorinnen und Professoren
aus sechs Fakultäten arbeiten im CEMO
interdisziplinär und anwendungsorientiert zusammen und erforschen das Gesamtsystem Elektromobilität.
Der regenerative Energiepark mit verschiedenen Speichersystemen (Abbildung 1 im Beitrag der Fakultät Versorgungstechnik, Ostfalia) spielt hierbei eine
zentrale Rolle, da hier die regenerative
Energieerzeugung und die Energiespeicherung in mobilen und stationären Speichern flexibel gestaltet und untersucht
werden können.
verschiedenster Art, die zukünftig im
optimalen Zusammenwirken mit der
Energieerzeugung und den Nutzern
stehen. Die Vision ist, die für elektrisch
angetriebene Fahrzeuge benötigte Energie zu 100% aus regenerativen Quellen
zu gewinnen und die Alltagsmobilität
mit Elektrofahrzeugen ohne Einschränkungen realisieren zu können.
Die klimafreundliche und nachhaltige Umgestaltung der Mobilität hin
zur Elektromobilität soll hierbei durch
einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt
werden. Dieser Ansatz betrachtet über
die reine Technik der Elektrofahrzeuge
hinaus die gesamte Energiekette und
die Nutzungsmöglichkeiten der Elektromobilität. Der ganzheitliche Ansatz
beinhaltet die Energieerzeugung und
-verteilung, das Energiemanagement
und die Energiespeicherung sowie die
elektrisch angetriebenen Fahrzeuge
Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften
Prof. Dr.-Ing. Joachim Landrath
www.ostfalia.de/cms/de/cemo/
IfVM – ein Institut im Zeichen der Elektromobilität
Der Einsatz von rein batterieelektrischen
Fahrzeugen galt aufgrund der eingeschränkten Reichweite bislang primär
in Großstädten als zweckmäßig. Doch
nicht erst mit der Markteinführung von
Fahrzeugen mit Reichweiten von über
100 km gewinnt das Thema auch für
Klein- und Mittelstädte sowie periphere
Lagen an Bedeutung. Dies wurde in Niedersachsen frühzeitig erkannt. Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften beschäftigt sich bereits seit 2009
mit dem Einsatz von batterieelektrischen
Fahrzeugen. Am Standort Salzgitter, ca.
30 km vom Oberzentrum Braunschweig
und 20 km vom Mittelzentrum Wolfenbüttel entfernt, fördert das Institut für
Verkehrsmanagement (IfVM) und das
Centrum für Elektromobilität der Ostfalia
(CEMO) die Elektromobilität im Rahmen
von Lehre und Forschung. Was 2009 mit
dem ersten Testfahrzeug begann, einem
CityEL vom Autohaus Strube, hat sich
seither zu einem bedeutenden regionalen Forschungsschwerpunkt entwickelt.
Über entsprechende Lehrveranstaltungen hinaus ist das IfVM mit Mobil4e, EILi
und Quicar elektrisch gleich in drei Projekten im niedersächsischen Schaufenster Elektromobilität vertreten. Im letztgenannten Projekt wird die Einführung
von E-Fahrzeugen in das Carsharing von
Volkswagen wissenschaftlich unterstützt.
Zu diesem Zweck wird ein sogenanntes
Living Lab mit e-UP!s in Kooperation mit
den Hochschulen der Region und unter
Federführung der TU Braunschweig realisiert, um auf Basis des Nutzerverhaltens
Rückschlüsse auf die Anforderungen im
Carsharing zu schließen. Der Testbetrieb
für Mitarbeiter stieß bereits auf großes Interesse. Mit Spannung wird der Start des
studentischen Carsharings in den kommenden Monaten erwartet.
Autoren: Prof. Dr.
Thomas M. Cerbe, Dipl.-Geogr. René Kämpfer, B.A.
Friederike Rudolph, M.Sc. Bernhard Dietz
Ostfalia Hochschule für angewandte
Wissenschaften
Prof. Dr.-Ing. Thomas M. Cerbe
www.ostfalia.de
26
ENERGIESYSTEME
Regionales Wärmekataster Industrie – ReWin
Ist das Wärme oder kann das weg?
Experten der Hochschule Osnabrück haben das Strategiekonzept ReWin
zum Aufbau eines regionalen Wärmekatasters der Industrie entwickelt.
tistischen,
branchenbezogenen
Energiekennwerten und vorerst
anonymisierten Unternehmensdaten neuartig kombiniert, um eine
regionale Potenzialkarte der Abwärme zu erstellen.
Theoretische Abwärmepotenziale einzelner
Wirtschaftszweige im Landkreis Osnabrück
in GJ, Gesamtsumme ca. 2,1 Mio. GJ (2012)
Lokal verteilte Darstellung der branchenspezifischen
theoretischen Abwärmepotenziale im Landkreis Osnabrück für die betrachteten Wirtschaftszweige in GJ (2012)
Es ist davon auszugehen, dass weltweit
etwa die Hälfte der industriell eingesetzten
Wärme als Abwärme ungenutzt verloren
geht (Quelle: Effiziente Energieversorgung
durch Abwärme, Fachmagazin Energy 2.0,
April 2012).
Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit
und Energieeffizienz ist es eine spannende Aufgabe, diese ungenutzte Energieressource zu erschließen. Aber für die
bisherige Vernachlässigung der so offensichtlichen Energiequellen gibt es auch
Gründe, die erkannt und projektbezogen
möglichst ausgeräumt werden müssen.
Dazu haben Dipl.-Ing. Christian Waldhoff
und Prof. Dr.-Ing. Matthias Reckzügel,
Hochschule Osnabrück und Kompetenz-
zentrum Energie in Kooperation mit dem
Landkreis Osnabrück eine Studie erstellt.
Das Konzept sieht vor, dass zusammen mit Informationen zur Wärmebedarfssituation eine Datenbank entsteht, die mit
Hilfe eines Geoinformationssystems (GIS)
im Internet als Planungsgrundlage dargestellt werden soll.
Das auf diese Studie aufbauende Informations- und Planungsportal Industrielle
Abwärme (PInA) soll als internetbasiertes
Planungswerkzeug dabei helfen, regionale Abwärmequellen und Wärmesenken
übersichtlich darzustellen und damit klimafreundliche Kooperationsprojekte, wie z.
B. Wärmeverbünde auch zwischen mehreren Unternehmen zu initiieren.
Das Folgeprojekt PInA wird im November 2014 starten.
Die Konzeptstudie schafft durch eine vorangestellte Recherche der bereits entwickelten Methoden und Technologien zur
Abwärmenutzung eine Grundlage zur Potenzialabschätzung und Aufstellung eines
Wärmekatasters für den Landkreis. Die
vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Studie ReWIn
ist öffentlich und steht auf der Website des
Kompetenzzentrums Energie als Download zur Verfügung.
In der Studie werden für die typisch energieintensiven Branchen des Landkreises
methodische Berechnungsansätze mit sta-
Science to Business GmbH,
Hochschule Osnabrück
Prof. Dr.-Ing. Matthias Reckzügel
[email protected]
www.kompetenzzentrum-energie.de
Klimaschutz: Chancen – Risiken – Nebenwirkungen
3. Forum Zukunftsfragen Energie des Kompetenzzentrums Energie
am 4. November 2014 in Osnabrück
Anmeldung
3. Forum Zukun
ftsfragen Energi
e:
„Klimaschutz“
am 04.11.2014
in Osnabrück
Per E-Mail: post@
kompetenzzentrum
Per Fax: 0541 969
-energie.de
1 7153
Ingenieurbüros, unterschiedlichen Hochschulen,
Universitäten und Forschungseinrichtungen.
ng teil.
der Veranstaltu
Die Tagungsunte
rlagen werden
den Teilnehmern
Ablauf der Verans
nach
taltung online
zur Verfügung
gestellt.
Mit Vorträgen, Workshops, begleitender Fachausstellung sowie einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion wird eine Plattform zur kritischen
Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz
zur Verfügung gestellt.
Weitere Inform
Person(en) an
ationen
www.kompetenz
Straße:
PLZ, Ort:
Datum, Unterschrift
zentrum-energie.d
me:
Institution:
E-Mail:
Titel, Name, Vorna
Unternehmen,
me:
mit
Ich/Wir nehme(n)
Titel, Name, Vorna
3. Forum Zukunft
sfragen Energie
Teilnahmegebühr
95,- € inkl. MwSt.
15,- € inkl. MwSt.
(Studierende, Schüle
Arbeitslose/Empfä
r, Rentner,
nger von Soziall
eistungen mit
Nachweis)
E-Mail:
Wie ist der politische Rahmen für die Umsetzung vom
Klimaschutzkonzepten gesteckt? Welche positiven
Beispiele und welche Schwierigkeiten gibt es? Welche
Wege werden in Bezug auf Finanzierung, Akzeptanz
und Bewertbarkeit der Maßnahmen beschritten? Welche Handlungsoptionen führen Klimaschutzmaßnahmen zum Erfolg? Zu diesen Fragen erwartet das Kompetenzzentrum Energie Experten aus der Politik, Praxis, von Planungs- und
Informationen
Veranstaltungsort
ZUK - Zentrum
für Umweltkomm
unikation der
Deutschen Bunde
sstiftung Umwe
lt
An der Bornau
2
49090 Osnabrück
Navigationssystem
: Berghoffstr. 1
(Parkplatz)
e/klima.html
Veranstalter
Prof. Dr.-Ing. Matth
ias
Kompetenzzentrum Reckzügel
Science to Busine Energie
ss
Albert-Einstein-Stra GmbH - Hochschule Osnabrück
ße 1
49076 Osnabrück
Tel. 0541 969 7153
post@kompetenzze
ntrum-energie.de
Klimaschutz
Chan cen - Risik
en - Neb enw
irku ngen
Th em en
Energiekonzepte
Kommunaler Klima
schutz
Erfolgsfaktoren
Risikofaktoren
Wo rks ho ps
Ko nta kte
Veranstaltung
am 04.11.2014
in Osnabrück
www.
komp
www.
etenz
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zentru
etenz
m-ene
zentru
rgie.d
m-ene
e/sma
rgie.d
rtgrid
e/klim
.html
a.htm
l
ENERGIESYSTEME
27
Sichere Batteriesysteme für
explosionsgeschützte Anwendungen
Hohe Spannung, Umweltverträglichkeit und kein automatisches
Entladen: Die Lithium-Ionen-Technologie bietet zahlreiche Vorteile und gilt deshalb als „Batterie der Zukunft“. Doch die wegweisende Technologie kann auch Gefahren bergen, da enorme
Energiemengen chemisch gebunden werden, um sich platzsparend in verschiedenen geometrischen Formen speichern zu lassen. Nötig sind deshalb umfassende Sicherheitsprüfungen, wie
sie TÜV NORD CERT als Benannte Stelle durchführt.
Gerade bei explosionsgeschützten Anwendungen kommt es
entscheidend darauf an, mögliche Fehler frühestmöglich zu erkennen und zu beurteilen. Grundlage der entsprechenden Prüfungen, mit denen sich Energiespeicher als geeignet für explosionsgeschützte Bereiche qualifizieren, sind die Richtlinie 94/9/EG
(ab 4/2016: 2014/34 EU) sowie die harmonisierten Normen EN
60079-0 und EN 60079 11. Dabei wird mit modernster Labortechnik unter anderem das Temperaturverhalten im Kurzschluss
und beim Auftreten eines möglichen „Thermal Run-Away“ untersucht. Nur wenn die strengen Vorgaben erfüllt sind, dürfen batte-
riebetriebene Geräte für explosionsgeschützte Anwendungen in
der Europäischen Union in Verkehr gebracht werden.
Die Grundlage für weltweite Zulassungen bietet das IECEx Schema, das Tests nach den international anerkannten IEC Standards
vorsieht. Auch diese Prüfungen bietet TÜV NORD CERT im eigenen Labor an – für ungehinderten Marktzugang und sichere batteriebetriebene Geräte in explosionsgeschützten Applikationen.
TÜV NORD CERT GmbH
[email protected]
www.tuev-nord.de/technology
The missing link – Druckluftspeicher mit
isothermer Prozessführung
Die umwelttechnik & ingenieure GmbH
(u&i) aus Hannover beschäftigt sich seit
über 20 Jahren sowohl mit der Projektentwicklung als auch mit der Planung
von Industriekraftwerken. Wir planen und
bauen Kraftwerke in der Leistungsklasse
zwischen 2 MWth und 400 MWth. Die
Energiespeicherung ist im Bereich von industriellen Prozessen seit vielen Jahren ein
fester Baustein unseres Tätigkeitsfeldes.
Diese Erfahrung ist unser Ansporn, Großspeichertechnologien als notwendigen
Schritt parallel zum Gelingen der Energiewende – vor allem in Deutschland –weiter
voran zu treiben. Wir entwickeln derzeit
ein Druckluftspeicherkraftwerk mit isothermer Prozessführung. Die angestrebte
isotherme Prozessführung bedingt eine
mehrstufige Verdichtung und eine mehrstufige Expansion. Der gesamte Prozess
arbeitet dabei mit vergleichsweise geringen Temperaturniveaus, so dass auf bereits bestehende Technik zurückgegriffen
werden kann und die Speicherkosten zu
vergleichbaren Ergebnissen wie bei Pump-
speichern führen. Zusammen mit unserem
Projektpartner KBB Underground Technologie GmbH beabsichtigen wir, diese
Technologie zur Marktreife zu entwickeln.
Umwelttechnik & ingenieure GmbH
[email protected]
www.uigmbh.de
28
ENERGIESYSTEME
Speicherverluste durch Einrohrzirkulation
In diesem Zusammenhang wurde der
Effekt der rohrinternen Gegenstromzirkulation oder kurz Einrohrzirkulation (ERZ)
am Institut für Solarenergieforschung Hameln untersucht. Bei der ERZ handelt es
sich um einen Vorgang, der an Anschlüssen von Warmwasserspeichern und anderen beheizten Elementen zu beachtlichen Wärmeverlusten führen kann.
Veranschaulichung der Einrohrzirkulation
mit Hilfe von eingefärbtem Wasser in
einem Demonstrationsmodell.
Die Heizungstechnik benötigt in vielen
Fällen eine effektive Wärmespeicherung,
die üblicherweise in Form von Warmwasserspeichern erfolgt. Dabei ist es aus
ökologischen und ökonomischen Gründen wesentlich, die Wärmeverluste am
Speicher zu minimieren.
Wenn eine gewollte Strömung warmen
Wassers über einen Speicheranschluss
beendet wird, kühlt die Rohrleitung sehr
viel schneller aus als der Speicher. Durch
die Dichtedifferenz schichtet sich das
kalte Rohrwasser unterhalb des warmen
Speicherwassers ein und „fällt“ in den
Speicher, während warmes Speicherwasser in das Rohr nachströmt. Diese als ERZ
bezeichnete Strömung führt zu einer zusätzlichen Speicherauskühlung.
So können typische Speicherwärmeverluste durch ERZ um etwa 50% höher
ausfallen als bei effektiver Verminderung
der ERZ, die beispielsweise mit Hilfe von
Z-förmigen Rohranschlüssen umgesetzt
werden kann. Die Ergebnisse mit Praxisempfehlungen sind in der Broschüre
„Wärmeverluste durch Einrohrzirkulation“ zusammengefasst und auch digital
unter www.isfh.de im Bereich „Publikationen“ erhältlich.
Institut für Solarenergieforschung
GmbH Hameln/Emmerthal
Dipl.-Ing. Francis Kliem
[email protected]
www.isfh.de
Intelligente Technik im Kindergarten
Fußbodenheizung wird nicht erst bei Bedarf erzeugt und die Sonnenenergie der
Photovoltaikanlage wird in einer LithiumIonen- Batterie gespeichert. Außerdem
ist der Kindergarten mit einer Ladesäule
für Elektrofahrzeuge ausgestattet.
Im emsländischen Haren ist eine Kindertagesstätte zu einem wichtigen Baustein
des intelligenten Energiemanagements
in der Stadt geworden. Ermöglicht wurde dies durch eine Kooperation von
der Stadt Haren, RWE Deutschland, der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt und
der niederländischen Universität Twente. Der Neubau ist mit einem neuartigen Home Energy Controller ausgestattet, der das Gebäude selbst sowie die
Verbrauchsgeräte als Energiespeicher
eingesetzt. Haushaltsgeräte passen ihre
Betriebszeit an ein Über- oder Unterangebot an Strom an, die Wärme für die
Um dies optimal zu nutzen, sammelt ein
Home Energy Management (HEM) Informationen von allen intelligenten Geräten,
berücksichtigt Wetteraussichten und trifft
Entscheidungen, wie die Geräte am besten zum Einsatz kommen. Das technische
System, entwickelt von RWE-Ingenieuren
und Wissenschaftlern der Uni Twente,
kommt im Marienkindergarten erstmals
zum Einsatz, soll künftig aber das Energiemanagement mehrerer Häuser gleichzeitig übernehmen.
Dabei gilt: Das HEM-System darf nur die
Freiheiten nutzen, die der Benutzer ihm
gibt. „Die Bewohner eines so ausgestatteten Hauses werden fast gar nicht merken, dass das HEM-System arbeitet. Das
Projekt in Haren soll als Vorbild dienen:
Wenn möglichst viele Häuser mit intelli-
genten und flexiblen Geräten ausgestattet
sind, bedeutet das einen großen Schritt
hin zu einer energieautarken Region.“,
erklärt Roland Hübner, der als RWE-Experte das Projekt begleitet.
RWE Deutschland AG
Roland Hübner
[email protected]
www.rwe.com
ENERGIESYSTEME
29
Prozess und Anwendungsfelder der Systemlösung Power to Gas.
Power-to-Gas: Systemlösung für die Energiewende
Ausgangspunkt für die Energiewende in
Deutschland sind ambitionierte energiepolitische Ziele der Bundesregierung. Dazu
zählt der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien. Um die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind und Sonne in das
Energiesystem zu integrieren und gleichzeitig eine gesicherte und wirtschaftliche
Energieversorgung zu gewährleisten, sind
innovative Lösungen gefragt. Eine besonders vielversprechende ist Power to Gas.
Bei Power to Gas wird überschüssiger
Strom aus erneuerbaren Energien in erneuerbares Gas umgewandelt. Dies geschieht
mittels Wasserelektrolyse: Der Strom zerlegt Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff.
Der auf diese Weise erzeugte erneuerbare
Wasserstoff kann bis zu einer Konzentration von derzeit fünf Volumenprozent in die
bestehende Erdgasinfrastruktur eingespeist
werden. Um größere Mengen erneuerbaren Stroms einzuspeisen, kann aus dem
Wasserstoff in einem weiteren Prozessschritt synthetisches Methan erzeugt werden. Die hergestellten Gase sind vielseitig
verwendbar, weshalb Power to Gas auch
als Systemlösung bezeichnet wird (siehe
Abb.). Im Mobilitätssektor eröffnet Power
to Gas z. B. die Chance, klimaschädliche
CO2-Emissionen zu reduzieren, indem erneuerbar erzeugter Kraftstoff den fossilen
ersetzt. Auch in der Industrie kann erneu-
erbarer Wasserstoff aus dem Power-toGas-Verfahren fossile Brenn- und Rohstoffe
substituieren. Für die Wärmeversorgung
kann ein erneuerbarer Brennstoff bereitgestellt werden und fossiles Erdgas ersetzen.
Langfristig bietet sich Power to Gas zudem
als Speicher für große Energiemengen an,
die im Bedarfsfall zeitlich und räumlich flexibel bereitgestellt werden können.
Damit Power to Gas für die Energiewende
rechtzeitig großtechnisch zur Verfügung
steht, sind noch einige Herausforderungen zu überwinden. Denn unabhängig
vom noch durch Forschung und Entwicklung zu steigernden Wirkungsgrad der
eingesetzten Technologien, verhindert
die aktuelle Rechtslage in Deutschland
den wirtschaftlichen Betrieb von Powerto-Gas-Systemen. So muss z. B. im Erneuerbare-Energien-Gesetz und im Energiewirtschaftsgesetz klargestellt werden,
dass Anlagen zur Energiespeicherung
keine Letztverbraucher sind. Andernfalls
wird der Strombezug von Power-to-GasAnlagen weiterhin mit entsprechenden
Abgaben und Umlagen belastet und ist
deshalb unwirtschaftlich. Darüber hinaus
müssen Wasserstoff und Methan aus dem
Power-to-Gas-Verfahren im Bundesimmissionsschutzgesetz als vollwertige erneuerbare Kraftstoffe anerkannt werden,
damit sie eine wichtige Rolle bei der Ent-
wicklung klimafreundlicher Mobilitätsstrategien spielen können.
Um den Einsatz und die Weiterentwicklung der Systemlösung Power to Gas zu
unterstützen, hat die Deutsche EnergieAgentur (dena) die Strategieplattform Power to Gas initiiert. Zusammen mit Partnern
aus Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft werden die Bedeutung von Power
to Gas für die erfolgreiche Umsetzung der
Energiewende im gesamten Energiesystem
und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen und
großtechnischen Einsatz der Systemlösung
analysiert und in die energiewirtschaftliche
Debatte eingebracht. Hierzu tritt die Plattform mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft
und Gesellschaft in den Dialog und informiert die Öffentlichkeit. Neue Partner sind
in der Strategieplattform willkommen. Interessierte wenden sich an die dena. Weitere
Informationen: www.powertogas.info
Autoren: Annegret-Cl. Agricola, Andreas Weber
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Annegret-Cl. Agricola
[email protected]
www.dena.de
30
ENERGIESYSTEME
Die Welt ist im Wandel.
Regenerative Energie ist das Gebot
der Zeit, aber erst ein System, das in
Ergänzung zum gemeinsamen Nutzen
zusammenwirkt, kann auch wirtschaftlich nachhaltige Energieversorgung
ermöglichen. Das Regenis Synergiekraftwerk bietet ein überzeugendes
Systemkonzept.
Während die einzelnen Produktionsfelder von regenerativer Energie bekannt
sind, ist die spezielle synergetische Vernetzung dieser Technologien unter Berücksichtigung der Speicherbarkeit und
Energieverteilung an die Endkunden im
Regenis Biosynergiekraftwerk gewinnbringend geregelt. Langfristig soll eine
regenerativ nachhaltige Energieversorgung in der Region aufgebaut werden.
Der Regenis Bioenergiepark verbindet
die regenerativen Energien Windkraft,
Biomasse & Solar und erzeugt Strom,
Gas und Naturdünger. Die erzeugte
Überschussenergie wird in Form der
Sekundärenergieträger Biogas, Synthesegas und Wasserstoff in Kavernen zwischengespeichert.
Das Startprojekt unseres regionalen
Bioenergieparks Artland entsteht in der
Gemeinde Menslage. Es sollen in dieser
ersten Stufe vier leistungsfähige, hocheffiziente Windkraftanlagen der neuesten Generation aufgebaut werden. Ziel
ist es, möglichst viel Strom vor Ort zu
erzeugen und regenionale Investoren
aus Menslage und Umgebung ins Projekt mit einzubinden.
Alle vor Ort erzeugten Gase werden
über die Gasringleitung zum Verbraucher transportiert. Die Biogasanlagen
werden aus nachwachsenden Rohstoffen, Bioabfällen sowie Gülle und Mist
aus der Region gespeist.
REW Regenerative Energie
Dipl.-Ing. Michael Burke
[email protected]
www.regenis.de
Windenergieforschung – Stärke im Verbund
ForWind ist das gemeinsame Zentrum für
Windenergieforschung der Universitäten
Oldenburg, Hannover und Bremen. Eine
Stärke von ForWind ist der Transfer von
Methoden und Konzepten aus anderen
Fachgebieten und Anwendungsfällen in
den Bereich der Windenergie.
Als universitäres Zentrum bietet ForWind insbesondere die wissenschaftliche Expertise aus der anwendungsorientierten Grundlagenforschung seiner
30 Mitgliedsinstitute. Aufgrund der
großen Interdisziplinarität (Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik,
Maschinenbau, Meteorologie, Physik,
Produktionstechnik, Wirtschaftswissenschaften) stehen eine Vielzahl von sich
ergänzenden Methoden und Werkzeugen zur Verfügung, so dass grundlegende Fragestellungen genauso bearbeitet
werden wie Forschungsdienstleistungen für die Industrie.
Dies bildet zudem die Basis für die
forschungsorientierte Lehre in den
klassischen Studiengängen oder neu
eingerichteten Windenergie-Masterstudiengängen (Windenergieingenieurwesen: Leibniz Universität Hannover; Erasmus Mundus European Wind Energy
Master: Carl von Ossietzky Universität
Oldenburg, Technische Universität Dänemark, Technische Universität Delft,
Technische Universität Norwegen).
ForWind ist Teil des Forschungsverbundes Windenergie (FVWE), einer Länder- und Institutionsübergreifenden Forschungsallianz bestehend aus ForWind,
dem Fraunhofer Institut für Windenergie
und Energiesystemtechnik Nordwest
sowie dem Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt. Mit seinen rund
600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und einer herausragenden
Forschungsinfrastruktur unterstützt der
FVWE die innovative Weiterentwicklung der Windenergie als tragende Säule
einer zukünftigen Energieversorgung.
ForWind – Zentrum für
Windenergieforschung
Dr. Stephan Barth
[email protected]
www.ForWind.de
ENERGIESYSTEME
31
Große Energiemengen saisonal speichern:
Stoffliche Energiespeicher
Im Zuge der verstärkten Erzeugung von
regenerativem Strom aus Windkraft- und
Photovoltaik-Anlagen entsteht die technische Herausforderung, ein schwankendes Stromangebot an einen schwankenden Bedarf anzupassen. Hierfür werden
Energiespeicher benötigt. Für eine langfristige Speicherung großer Energiemengen ist die volumetrische Energiedichte
des Speichermediums eine entscheidende Größe. Stoffliche Energiespeicher,
wie z.B. synthetisch hergestellte flüssige
Kraftstoffe (Benzin, Diesel), erreichen
dabei Spitzenwerte. Am CUTEC besteht
deshalb ein besonderes Interesse an der
Prozesskette von der Wasserstoffgewinnung mittels Elektrolyse bis zur Herstellung solcher Kohlenwasserstoffe.
Seit über 10 Jahren beschäftigen wir uns
mit der Synthese von flüssigen Kohlenwasserstoffen aus Wasserstoff und kohlenstoffhaltigen Gasen (z.B. CO, CO2) mittels der Fischer-Tropsch-Synthese. Dazu
stehen am CUTEC zwei Syntheseanlagen
unterschiedlicher Größenordnung zur
Verfügung. Während die Versuchsanlage
primär zur Untersuchung von Katalysatoren und für die Entwicklung und Optimierung von Betriebsführungsstrategien
genutzt wird, können an der zweistufigen
Technikumsanlage das Verhalten einer industriellen Produktionsanlage untersucht
und ausreichende Mengen für Prüfstandsuntersuchungen erzeugt werden. Ergänzend stehen umfangreiche Analysemethoden für die quantitative und qualitative
Charakterisierung, aber auch ein Motorund ein Brennstoffzellenprüfstand für die
praktische Erprobung der Energieträger
zur Verfügung.
Aktuelle Informationen zu unseren Projekten und Anlagen sowie zu unseren
vielfältigen Forschungsthemen erhalten
Sie auf unserer Homepage www.cutec.
de. Oder nehmen Sie direkt Kontakt zu
uns auf!
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(QHUJLH
CUTEC-Institut GmbH
Dr.-Ing. Andreas Lindermeir
[email protected]
www.cutec.de
COMSOL Multiphysics:
Die innovative Simulationsplattform
COMSOL, ein weltweit agierendes Unternehmen, stellt im Bereich Produktdesign und Forschung eine Simulationssoftware für technische Unternehmen,
Forschungslabore und Universitäten her.
Das Hauptprodukt COMSOL Multiphysics® ist eine Software zur Modellierung
physikalischer Systeme, insbesondere
gekoppelter und multiphysikalischer
Phänomene. Der modulare Aufbau ermöglicht den Zuschnitt auf individuelle
Anwendungen, Schnittstellen zu gängigen CAD- und Berechnungswerkzeugen
erlauben die Integration von COMSOL
Multiphysics in die vorhandene SoftwareStruktur. In Kooperation mit Fujitsu bietet
die COMSOL Multiphysics GmbH darü-
ber hinaus mit dem Programm RTG+ im
Bereich „High Performance Computing“
eine kombinierte Lösung aus Software,
optimierter Hardware und erweiterten
Serviceleistungen an. Weitere Informationen finden Sie unter www.comsol.de.
Zahlreiche Beispiele, wie multiphysikalische Simulation die Produktentwicklung
und den Design-Prozesses positiv beeinflusst, können Sie jetzt in den COMSOL
News 2014 nachlesen, z.B. wie Ingenieure bei Boeing COMSOL Multiphysics zur
Untersuchung der thermischen Ausdehnung in Verbundstoffen, die über 50%
der äußeren Flugzeughülle ausmachen,
einsetzen. Außerdem ist Simulation we-
sentlich für die NASA bei der Entwicklung der lebenserhaltenden Systeme, die
Astronauten im Weltall mit Atemluft und
Trinkwasser versorgen.
Das komplette Magazin erhalten Sie unter
www.comsol.de/offers/comsolnews14 .
Comsol Multiphysics GmbH
Dr. Sonja Weinbrecht
[email protected]
www.comsol.de
32
ENERGIESYSTEME
Mehrstufige Reaktorsysteme
Anaerob-Reaktor • Aeranox Reaktor
•
•
•
•
Abbau organisch hochbelastbarer Abwässer
Biogaserzeugung zur Gewinnung von Wärme und elektrischer Energie
Sehr hohe Biogasausbeute durch zweistufigen Prozess
Stickstoffelimination mit Phosphorentfernung
Besondere Merkmale des
Anaerob-Reaktors
Der Reaktor dient zum biologischen Abbau
organisch hoch belasteter Abwässer bei
gleichzeitiger Produktion von Methangas.
Er wird in Stahlbauweise als zweistufiger
Schlaufenreaktor erstellt. Nach Beschickung der innenliegenden ersten Stufe (3)
mit Rohsubstrat findet eine Hydrolisierung
und Vorversäuerung organischer Verbindungen durch Mikroorganismen statt.
Durch die Ringspaltverbindung (6) zwischen der ersten und zweiten Stufe tritt
während der Beschickung eine äquivalente Menge vorversäuerten Substrates in die
zweite Stufe (10) über, in der durch weitere
Mikroorganismenaktivität aus den zuvor gebildeten organischen Säuren Essigsäure und
daraus schließlich Methangas gebildet wird.
(1) Substratzufuhr
(2) Beschickungsdrüse
(3) Hydrolyse- und Vorversäuerungsstufe
(4) G
asraum der Hydrolyse- und
Vorversäuerungsstufe
(5) Wärmetauscher
(6) Ringspalt
(7) Wärmespalt
(8) Kerzenbelüfter
(9) Biogaseinpressung
(10) Methanisierungsstufe
(11) Biogasspeicherraum
(12) Rohrleitung zur Biogasnutzung
(13) Verdichter für Biogaseinpressung
(14) Reaktorablauf
(15) V
ersorgungsleitung für
Wärmetauscher
Dir erforderlichen Prozesstemperaturen liegen bei 30°C in der ersten und bei 35°C in
der zweiten Stufe. Die Substrataufheizung
auf Prozesstemperatur erfolgt in beiden
Stufen über spezielle, als Leitkörper ausgebildete Wärmetauscher (5) (7), die in der
jeweiligen Reaktorstufe eine interne thermische Substratumwälzung gewährleisten.
Zusätzlich findet durch Verwendung einer
besonderen Düsenvorrichtung (2) während der Beschickung in der ersten Stufe
eine intensive Substrateinmischung bei
gleichzeitiger Auflösung eventuell gebildeter Schwimmdecken statt. In der zweiten
Stufe erfolgt eine äußerst schonende hydraulische Substratumwälzung durch Biogaseinpressung nach dem Mammutpumpenprinzip (9). Darüber hinaus wird durch
Kerzenbelüftung (8) einer möglichen Sinkschichtenbildung entgegengewirkt. Der
im Reaktorkopf befindliche Gasraum (11)
dient der Gasspeicherung und kann ohne
Beeinflussung des Faulraumvolumens mit
einem Überdruck bis zu 1 bar beaufschlagt
werden. Die mit dem Reaktor erzielbaren
Gasausbeuten sind außerordentlich hoch,
Gasbildungsraten von 759 l/kg organischer
Trockensubstanz sind nachweislich schon
erbracht worden, wobei das erzeugte Biogas fast frei von Schwefelwasserstoff ist und
einen Heizwert von 7-8 kWh/m³ aufweist.
Der erreichbare CSB-Abbaugrad ist substratabhängig und beträgt max. 98%.
ENERGIESYSTEME
Biogasanlage mit kaskadierten Anhybrobreaktor: Reaktorsystem
für mesophil-thermophile Betriebsweise
1. Prozessraum Wasserstoffbildung
2. Prozessraum Methanbildung
3. Mammutpumpen mit Sattelaufsatz
4. Wärmeaustauscher Prozessraum 2. Stufe
5. Begasungskopf mit Elektromodulen
6. Aufbereitungsanlage biogene Rohstoffe
7. Maischbehälter mit Schneidwerkzeug
8. Behälter für organisches Substrat
9. Wärmeaustauscher Recycling Prozessenergie
10. Sammelbehälter für abgebautes Substrat
Biogasanlage mit kaskadierten Anhyrobreaktor: Reaktorsystem für
mesophile – mesophile Betriebsweise
1. Prozessraum Wasserstoffbildung
2. Prozessraum Methanbildung
3. Mammutpumpen mit Wärmetauscher
4. Begasungskopf mit Elektromodulen
5. Aufbereitungsanlage für Rohstoffe
6. Maischbehälter mit Schneidwerkzeug
7. Substratbehälter für Abwasser
8. Sammelbehälter für Gärsuspension
Heinz Harrendorf VDI DiplomIngenieur für Energie und Umwelt
Heinz Harrendorf
[email protected]
33
34
ENERGIESYSTEME
Green Hydrogen From Waste
Im Rahmen der Diskussion um die Energieversorgung der Zukunft kristallisiert
sich Wasserstoff als Ersatz für fossile und
nachwachsende Kohlenwasserstoffe als
wahrscheinlichste Alternative heraus.
Gleichzeitig schieben wir ein Entsorgungsproblem für mit Teeröl behandelte
Althölzer vor uns her.
Die Termocon GmbH hat sich auf die
Fahne geschrieben, aus der Not eine Tugend zu machen und belastete Alt- und
Resthölzer in einem Thermolysereaktor
unter Sauerstoffausschluss durch Hitze
zu cracken, das heisst, das vollständige
Aufbrechen aller Kohlenwasserstoffverbindungen, sowohl die des Holzes als
auch die des Teeröls.
Als Produkte entstehen bei diesem Prozess
hochreiner Kohlenstoff und ein Thermolysegas mit einem Masseanteil von bis zu
30 % Wasserstoff, der hochrein separiert
werden kann. Das Thermolysegas verfügt
selbst nach der Separierung des Wasserstoffs über einen ausreichend hohen Heizwert, um ein konventionelles Blockheizkraftwerk wirtschaftlich zu betreiben.
So gesehen wird ein Entsorgungsproblem
ohne die üblichen Nebenprodukte der
Verbrennung gelöst und aus hochbelasteten Abfällen ein Mix aus hochprofitablen Wirtschaftsgütern erzeugt. Der zu
entsorgende Abfall reduziert sich durch
dieses Verfahren auf wenige Kilogramm
pro Tonne Ausgangsmaterial.
Das Verfahren als solches läuft seit mehreren Jahren im Dauerbetrieb. Die auf
die Optimierung des Wasserstoffertrags
konzipierte Anlage wird zur Zeit in Raum
Schaumburg errichtet mit dem Ziel, grünen Wasserstoff zu generieren bei vollständigem Verzicht auf fossile und atomare Energien und CO2 Neutralität.
Termocon GmbH
K-H Flatow
[email protected]
Westnetz erprobt Speichertechnologien
in lokalen Netzen
Der neuartige elektrochemische Speicher wird im Versuchsprojekt Smart Operator bereits erfolgreich getestet und sorgt für eine bessere Integration von Strom aus Solaranlagen
Die Energiewende findet in Verteilnetzen
statt, denn hier sind ein Großteil der Photovoltaik-, Wind- und Biomasseanlagen
angeschlossen. In diesen Verteilnetzen
entstehen daher im Rahmen der Energiewende auch große und (im wahrsten
Sinne des Wortes) spannende Herausforderungen, um die Fluktuation der Einspeisung aus Sonne und Wind und die damit
einhergehende Belastungsschwankung in
den Netzen auszugleichen und die Net-
ze entsprechend auszubauen und anzupassen. Die Westnetz GmbH als RWE
Verteilnetztochter und größter Verteilnetzbetreiber in Deutschland stellt sich
diesen Herausforderungen und ist mit 13
Standorten, davon je einem in Bad Bentheim und Osnabrück, in den Regionen
vertreten. Die Integration der erneuerbaren Energien wird auch mit dem Thema
„Speicher“ aktiv vorangetrieben. So wurde ein Technik-Center Netzspeicher ge-
gründet, das sich um neue Projekte und
Technologien kümmert und die bestehenden und zukünftigen Erfahrungen aus
Speichern im Verteilnetz bündeln soll.
Aktuell entsteht in Ibbenbüren eine Power2Gas-Anlage die Überschussstrom in
Wasserstoff umwandelt. An verschiedenen Stellen sind in das Stromnetz Biogasspeicher und größere Batterien integriert,
die für einen flächendeckenden Einsatz
getestet werden. Innovationen wie diese
werden gebündelt in Projekten wie dem
RWE-Projekt „SmartStations – Intelligente Netzkonzepte für Niedersachsen“.
Dahinter stecken eine Reihe innovativer
Projekte und intelligenter Technologien,
die die Energiewende voranbringen.
Westnetz GmbH
Dr. Stefan Nykamp
[email protected]
www.westnetz.de
ENERGIESYSTEME
Nächste Ausgabe
April 2015
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Herausgeber: Landesinitiative Energiespeicher
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