DABregional 5 · 15 2. Mai 2015, 47. Jahrgang Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts Editorial 3 Zuhause auch im ländlichen Raum – von Ernst Uhing Aktuell 4 Vorstand: Architekten mischen sich ein! 5 Berufspolit. Gespräche: Novelle der Bauordnung im Fokus 6 StadtBauKultur: Urban Redevelopment Beyond Big Plans Innenarchitektentag in 3D/4D/5D KUBAaI: Sommerseminar der Stiftung in Bocholt EXPO Milano 2015: Exkursionen auch im Herbst 7 Förderpreis 2014: Junge Talente mit Perspektive 8 Konferenz: Die Stadt und ihre Baumeister Netzwerk: Gemeinsamer Kampf gegen den Schimmel 9 Kammer vor Ort: Vitale Region mit baulicher Identität 10 UrbanSlam: Architektonische Konzepte anders präsentiert NRW lebt.-Veranstaltung in Gelsenkirchen: „Grüner leben“ 11 Schularchitektur: Exkursion zu vorbildlichen Schulgebäuden Bauherrenseminare: Wissen, wie es geht ... 12 Stimmungsbarometer: Stabile Schönwetterlage Veranstaltungen 13 Tag der Architektur: 375 Objekte in NRW zu sehen Haus der Architekten: Preiswürdige Architektur Einladung: Sommerfest der AKNW am 25. Juni Service 14 BKI-Neuerscheinungen: Kostenplaner und Objektdaten Praxishinweis: Änderungen im Befreiungsrecht Blickpunkt 16 Förderpreis 2014: Kreative Entwürfe junger Talente Impressum Herausgeber Architektenkammer NRW Dipl.-Ing. Ernst Uhing Dipl.-Ing. Michael Arns Dipl.-Ing. Klaus Brüggenolte Dr.-Ing. Christian Schramm Regionalredaktion NRW: V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros), Pressesprecher Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Tel. (0211) 4967-34/35 Internet: www.aknw.de E-Mail: [email protected] Politik 18 Aktuelle Meldungen Berufspraxis 19 Augen auf bei Schreiben von „Gewerberegistrat“ Rechtsproblem: Architekt offline 20 Immissionsschutz bei Feuerungsanlagen Bauaufsicht NRW: Neue Festlegungen 21 22 23 24 25 Prisma Retrospektive: Werner Ruhnau (1922 – 2015) Ausstellungen, Personalien Auszeichnungen Auslobungen, Veranstaltungen Informationen Akademie 26 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW Verbände 28 BDA: Dokumentationen erschienen BDB: Verbändeanhörung im Bauministerium VAA: Rente? Das geht uns alle an! 29 VFA: Landesdelegiertenversammlung in Langenfeld ai nw: Bürobesuch bei scape Landschaftsarchitekten 30 BDIA: Ausstellung und Innenarchitektenball bdla: Wahlen – engagiert, bestätigt und neu gewählt SRL: Herausforderung Flächensparen Mitgliedernachrichten 31 Neueintragungen in die Liste der Architekten Redaktion Versorgungswerk: Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf Tel. (0211) 49238-0 Fax (0211) 49238-30 Internet: www.vw-aknrw.de E-Mail: [email protected] Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700 Internet: www.corps-verlag.de Anzeigen: Dagmar Schaafs E-Mail: [email protected] Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. DABregional 05·15 Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3 Zuhause auch im ländlichen Raum Liebe Kollegin, lieber Kollege, 396 Kommunen gibt es in Nordrhein-Westfalen, davon sind 271 Städte, darunter 28 Großstädte. Keine Frage, unser Bundesland ist urban geprägt. Wer in der Dunkelheit über das Ruhrgebiet fliegt, bekommt einen starken Eindruck davon, was mit „größter Agglomeration in Europa“ gemeint ist: Man blickt auf einen nahezu durchgehenden Lichterteppich; in der Metropole Ruhr lebt ein Drittel der Bevölkerung NordrheinWestfalens auf nur 13 Prozent der Landesfläche. Und dennoch: Nordrhein-Westfalen hat auch stark ländlich strukturierte Räume, die wir nicht aus dem Blick verlieren dürfen. Die Architektenkammer führt deshalb in diesem Jahr einige „Kammer vor Ort“-Veranstaltungen durch, mit denen wir gezielt in den weniger dicht besiedelten Regionen unseres Landes danach fragen, wie die Entwicklung der Kommunen dort in den nächsten Jahren verlaufen wird – am Niederrhein, in der Eifel, in Ostwestfalen. Den Auftakt haben wir am 17. März in Kalkar gemacht. Die Architekten und Stadtplaner, die dort vor mehr als 120 interessierten Kammermitgliedern und Bürgern aus der Region vorgetragen haben, konnten vor allem eines vermitteln: Die Kommunen am Niederrhein liegen nicht am Rande unseres Bundeslandes, sondern sind Teil einer transnationalen Region, die vital ist und wächst (vgl. Bericht auf S. 9). Kalkar, Kleve, Emmerich, Goch und viele andere orientieren sich nach Nimwegen und Arnheim, stehen in einem engen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit den niederländischen Nachbarn. Ich freue mich auf die kommenden „Kammer vor Ort“-Abende in Nettersheim und in Rietberg, weil sie uns helfen werden, den Fokus neu zu justieren. Einerseits darauf, dass bei aller Urbanität unser Land auch Regionen hat, die ganz andere Bedürfnisse aufweisen, als die großstädtische Wahrnehmung es bisweilen vermuten lässt. Und zum anderen, weil der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen im Lande uns immer wieder wichtige Impulse für die berufspolitische Arbeit der Architektenkammer gibt. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Der Entwurf des neuen Landesentwicklungsplanes wird von den Stadtplanern und Architekten am Niederrhein mit großer Sorge gesehen, weil das Ziel einer deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs und das Primat der Innenentwicklung für kleine Kommunen auf dem Lande die Ausweisung neuer Baugebiete stark einschränken werden. Ein Thema, das aus Sicht vieler Großstädte mit ihren Konversionsflächen und Industrie brachen ganz anders erscheint. Ich halte es deshalb für unsere berufspolitische Arbeit für unerlässlich, dass die Architektenkammer NRW sich in den vielfältigen Regionen unseres Landes engagiert. Wir tun dies u. a. mit unseren „Bauherrenseminaren“, die wir aktuell wieder in Kooperation mit örtlichen Sparkassen regional verteilt durchführen. Wir werden es auch am „Tag der Architektur 2015“ tun, wenn 375 neue oder erneuerte Bauwerke in 163 Städten und Gemeinden unseres Landes für Besucher geöffnet sein werden. Wichtig ist auch, dass die AKNW mit engagierten Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern überall im Lande vertreten ist. Dazu leistet die Kammerstruktur einen wichtigen Beitrag, denn unsere Vertreterversammlung setzt sich aus 201 Delegierten zusammen, die aus allen Regionen unseres Bundeslandes stammen und die Sie, die rund 30 000 Mitglieder der AKNW, alle fünf Jahre neu wählen. In diesem Jahr ist es wieder soweit. Ich möchte Sie schon heute dazu aufrufen, sich im Herbst dieses Jahres an den Kammerwahlen 2015 zu beteiligen. Aktiv, indem Sie Ihr Wahlrecht ausüben; oder auch passiv als Kandidat eines Verbandes oder einer Liste. Die Architektinnen und Architekten dieses Landes müssen sich jedenfalls weiter in die Entwicklung Nordrhein-Westfalens einmischen – sei es in der Millionenstadt Köln oder in Dahlem (4172 Einwohner). Es grüßt Sie herzlich Ihr Dipl.-Ing. Ernst Uhing Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen [email protected] DABregional 05·15 4 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell Architekten mischen sich ein! AKNW-Vorstand beschließt „Architektentag NRW 2015“ und Veranstaltungen der Fachrichtungen I n Zeiten, in denen auf europäischer Ebene erneut über die Idee einer Deregulierung der Freien Berufe in Deutschland beraten wird, müssen sich die Architekten und Stadtplaner dieses Landes deutlich hörbar zu Wort melden!“ Der Präsident der Architektenkammer, Ernst Uhing, ließ in der Sitzung des Vorstands am 24. März keinen Zweifel an der Entschlossenheit der AKNW, mit großem Engagement für die Anliegen der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner dieses Landes zu werben. Auf Beschluss des Vorstands soll sich daher der diesjährige „Architektentag NRW“ mit der Zukunft der Freien Berufe befassen. „Freiheit – Verantwortung – Gemeinwohl“ lautet der Dreiklang, unter dem am 3. September 2015 in Düsseldorf der nächste Architektentag NRW stattfinden wird. Mit der Veranstaltung wird die Architektenkammer gegenüber der nordrhein-westfälischen Landespolitik noch einmal herausstellen, welch verantwortungsvolle Rolle die Freien Berufe im Allgemeinen und die Architektenschaft im Besonderen für unsere Gesellschaft spielen. „Deregulierung darf nicht mit Entbürokratisierung verwechselt werden. Genau das scheint immer wieder zu passieren“, betonte Ernst Uhing. Maßnahmen zur Entbürokratisierung seien stets willkommen. Die Regelungen zu Berufszugang und Titelschutz seien aber nicht verhandelbar. „Unser Rezept für ein Minimum an Bürokratie mit einem Maximum an Verbraucherschutz ist die berufsständische Selbstverwaltung“, unterstrich der Präsident der Architektenkammer. „Die Kammer ist ein Erfolgsmodell und eine hervorragende Alternative zu staatlicher Regulierung, die allzu oft dazu neigt, bevormundend und bürokratisch zu sein.“ Dies werde ein wichtiges Thema des nordrhein-westfälischen Architektentages 2015 sein. DABregional 05·15 Fachrichtungstage als Branchentreff Zu gesellschaftlich hochaktuellen Themen wollen sich auch die Fachrichtungen in diesem Jahr positionieren. Der Vorstand beschloss die Durchführung eines Landschaftsarchitektentages zum Thema „Klimawandel konkret“ am 15.09.15 auf der Dortmunder Zeche Zollern. Diskutiert werden die Auswirkungen des Klimawandels auf das Planen und Bauen in NRW und mögliche Anpassungsstrategien. Dazu gehören auch die landschaftsverträgliche Implementierung regenerativer Energiequellen, die Positionierung von Solar- und Windenergieparks sowie der angemessene Umgang mit Extremwetterphänomenen. Mit den internationalen Flüchtlings- und Wanderungsbewegungen befassen sich die Stadtplanerinnen und Stadtplaner in NRW. Der Vorstand hieß den Entwurf für den Stadtplanertag gut, der sich am 05.11.15 im Haus der Architekten mit dem Themenfeld „Stadt und Integration: Chancen der Vielfalt“ befassen will. Lässt sich Integration durch Stadtgestaltung unterstützen? Wie funktioniert das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen in einem Stadtquartier? Gibt es in Deutschland eine Willkommenskultur? Diese und weitere Fragen wird der Ausschuss Stadtplanung unter Vorsitz von Prof. Rolf Westerheide auf dem Stadtplanertag zur Diskussion stellen. Wohnraum für Flüchtlinge Das Thema der Flucht und die Herausforderung einer angemessenen Unterbringung von Flüchtlingen steht auch im Mittelpunkt des Landeswettbewerbs 2015, den das Land NRW erneut in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und in Zusammenarbeit mit der GAG Köln ausloben will. Auf einem etwa 1,5 Hektar großen Gebiet in Köln-Chorweiler soll am Rande einer bestehenden Bebauung aus den 1970er-Jahren ein Quartier mit 130 Wohneinheiten entwickelt werden. Da die Stadt Köln mittelfristig mit dem kontinuierlichen Zuzug von Flüchtlingen rechnet, soll eine dauerhafte Flüchtlingsunterkunft fester Planungs- und Umsetzungsbestandteil dieses Projektes sein. „Die angemessene Unterbringung von Flüchtlingen ist eine große gesellschaftliche Aufgabe“, betonte Kammerpräsident Ernst Uhing. Die Kommunen vor Ort zeigten sich gegenwärtig oftmals überfordert. Der Landeswettbewerb 2015 sei deshalb ein wichtiger Beitrag, um am konkreten Beispiel zu zeigen, wie die Integration von Flüchtlingen in ein bestehendes Quartier gelingen könne. Neue Ergebnisse des Stimmungsbarometers der AKNW Der Vorstand befasste sich in seiner Sitzung am 24. März auch ausführlich mit den Ergebnissen des neuen „Stimmungsbarometers“ der Architektenkammer NRW. Die Umfrage unter AKNW-Mitgliedern durch das Forschungsinstitut Hommerich ergab u. a., dass für 80 Prozent der Kammermitglieder die HOAI in der Planungspraxis von Relevanz ist. Der Vorstand beschloss, die Ergebnisdetails in den zuständigen Fachausschüssen zu diskuteren. Einige Kennzahlen finden Sie bereits vorab auf S. 12. n Christof Rose 45 318 Wohnungen... ...wurden im Jahr 2014 in Nordrhein-Westfalen genehmigt. Das waren knapp 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die LBS West in Münster rechnet für das laufende Jahr mit rund 46 000 Fertigstellungen beim Wohnungsbau, genauso viel wie 2014. Damit wäre der Aufn ros wärtstrend, der seit dem Tiefpunkt 2009 (32 000 neue WE) anhielt, gebrochen. Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5 Foto: Markus Lehrmann Der Austausch mit Wilhelm Hausmann (l.), Sprecher der CDU-Fraktion und Vorsitzender des Arbeitskreises Planen, Bauen und Verkehr, erfolgte unter Kollegen, denn Dipl-Ing. Hausmann arbeitet als Architekt in Oberhausen Foto: Damir Stpic Mit Oliver Bayer (Foto rechts) von den Piraten traf Ernst Uhing im Landtag NRW zusammen Novelle der Bauordnung im Fokus AKNW-Präsident Ernst Uhing im Dialog mit den baupolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen Breiten Raum nahm die bevorstehende Novellierung der Landesbauordnung ein. Ernst Uhing formulierte seine Erwartungen, nach denen die Novelle dazu genutzt werden solle, die Landesbauordnung zu vereinfachen und missverständliche Regeln abzubauen. Insbesondere die Ausführungen zum barrierefreien Bauen müssten einer Neuregelung unterzogen werden; darin waren sich beide Gesprächspartner einig. Die Diskussionsbeiträge der letzten Monate hätten gezeigt, dass insbesondere die Rollstuhlgerechtheit von Wohnungen in angemessener Form definiert werden müsse. Ernst Uhing machte deutlich, dass die diskutierte Ausweitung des Sachverständigenwesens in die Richtung eines Sachverständigen für Barrierefreiheit allenfalls zu mehr Bürokratie und zu Baukostensteigerungen führen würde. Ein Beitrag zu mehr Barrierefreiheit wäre es nicht. Darüber hinaus tauschten sich die beiden Architekten über die Zukunft des energieeffizienten Bauens und Sanierens von Gebäuden aus. Die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) haArndt Klocke aus Köln wird bau- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW. Das gab die Fraktion im März bekannt. Klocke übernimmt die Sprecherfunktion von Daniela Schneckenburger, die ihr Abgeordnetenmandat niedergelegt hat, um als be inzwischen zu einem Baustandard geführt, der insbesondere bei der Sanierung von Altimmobilien ein sinnvolles Kosten-Nutzen-Verhältnis unmöglich mache. Die Dämmung um jeden Preis sei der falsche Weg, so Wilhelm Hausmann. Breiten Raum nahm die Diskussion um die Rolle des Landes Nordrhein-Westfalen als Bauherr ein. Ein Investitionsvolumen von rund 700 Mio. Euro im Jahr unterstreiche die Verantwortung, die das Land als Bauherr habe. Dabei sei ein abgewogenes Verhältnis zwischen kostengünstigem Bauen und einem baukulturellen Beitrag zentrale Aufgabenstellung, unterstrich der Präsdient der Architektenkammer. Auch das Gespräch des AKNW-Präsidenten mit dem baupolitischen Sprecher der Piraten im Landtag, Oliver Bayer, drehte sich um die genannten Themen. Intensiv wurde bei dem Austausch über die Wohnraumförderung des Landes gesprochen. Uhing und Bayer waren sich einig, dass der geförderte Wohnungsbau für Nordrhein-Westfalen eine dauerhafte Aufgabe sein müsse, um insbesondere in den Wachstumsregionen des Landes bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen sicherstellen zu können. Ernst Uhing verdeutlichte zudem die Bedeutung der Freien Berufe für unsere Gesellschaft und warb für Unterstützung des Ziels, Elemente der Subsidiarität und der berufsständischen Selbstverwaltung zu stärken. n Markus Lehrmann/ros Foto: Bündnis 90/Die Grünen Z u einem fast zweistündigen berufspolitischen Gespräch traf sich der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, mit dem baupolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wilhelm Hausmann. Der Architekt Hausmann aus Oberhausen ist seit 2012 Mitglied des Landtags und seit Dezember 2014 Sprecher für das Themenfeld Bauen. Dezernentin für Jugend und Schule in ihre Heimatstadt Dortmund zu wechseln. Arndt Klocke war von 2006 bis 2010 Landesvorsitzender der Grünen in NRW und ist bereits seit einigen Jahren Mitglied im Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und n ds/ros Verkehr. DABregional 05·15 6 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell Innenarchitektentag in 3D/4D/5D Urban Redevelopment Beyond Big Plans Mit einem eigenen Panel unterstützt StadtBauKultur NRW die internationale Konferenz „Polycentric City Regions in Transformation“ des Fachgebiets Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung der TU Dortmund. Das Panel „Urban Redevelopment Beyond Big Plans“ widmet sich alternativen Strategien im Stadtumbau. Deutsche und internationale Experten diskutieren, wie Stadterneuerung in Zukunft gelingen kann. Ging es der Stadterneuerung in den vergangenen Jahrzehnten vor allem um die Transformation großer baulicher Anlagen und Flächen, die durch den industriellen Strukturwandel ihre Nutzung verloren haben, wird der Stadtumbau in Zukunft andere Aufgaben bewältigen müssen – zum Beispiel den Umbau von Büroimmobilien, Logistikzentren und anderer Strukturen, die der Dienstleistungssektor zurücklassen wird. Konferenz: 11.-13.06.2015, Essen, Zeche Zollverein. Weitere Information unter www.stadtbaukultur.nrw.de/projekte. Nordpark Pulheim zum Kennenlernen Das Projekt gehört zu den vier Preisträgern, die der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten NRW im vergangenen Jahr mit dem „nrw.landschaftsarchitekturpreis.nrw“ ausgezeichnet hat. Auf einem geführten Spaziergang am 6. Mai um 15.00 Uhr geht es durch den Nordpark mit Möglichkeit zur gemeinsamen Besichtigung der Ausstellung zum Preisverfahren. Treffpunkt: Parkplatz am Schürgespfad in Pulheim. n kk Weitere Info unter www.mai.nrw.de. DABregional 05·15 In „3D/4D/5D“ findet in diesem Jahr der „AKNWInnenarchi tektentag“ statt. Am 6. Mai wird sich die Fachtagung während der „interzum – Fachmesse für Werkstoffe und Zulieferteile der Möbelproduktion und für den Innenausbau“ in Köln mit der Frage beschäftigen, durch welche Faktoren der Raum und seine Erlebbarkeit definiert werden. Zu den Referentinnen und Referenten gehören u. a. Prof. Dr. Uwe Ilg (Universität Tübingen), Thomas Kusitzky von der Auditory Architecture Reseach Unit (Universität der Künste Berlin) und die RaumZeitPiraten aus Düsseldorf. Der kollegiale Austausch wird den Innenarchitektentag der AKNW auch in diesem Jahr wieder zu einem der wichtigsten Treffpunkte für Innenarchitekten machen. Fachführungen rund das Programm ab. n ros „Innenarchitektentag“: 06.05.15, 11.00 Uhr, interzum, Köln. Auf nach Bocholt: Sommerseminar zum „KUBAaI“ Absolventinnen und Absolventen der Architekturfakultäten in NRW sind wieder eingeladen, am „Sommerseminar“ der Stiftung Deutscher Architekten teilzunehmen. Unter dem Kürzel „KUBAaI“ will die Stadt Bocholt ein „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße“ entwickeln. Aufgabe der Seminarteilnehmer wird es sein, ein städtebauliches Konzept für diesen dicht bebauten Bereich der traditionsreichen Bocholter Textil-Industrie zu entwickeln. Eine ebenso komplexe wie spannende Aufgabe für drei intensive Workshoptage. Die Stiftung führt das Seminar in Zusammenarbeit mit der Stadt Bocholt und der „Regionale 2016“ vom 19. bis 21. Juni 2015 vor Ort durch. n ros Weitere Information zum Sommerseminar 2015 und zur Anmeldung finden Sie unter www.stiftung-deutscher-architekten.de / Tel: (0211) 49 67 42. Neu: Exkursionen auch im Herbst Am 1. Mai öffnet in Mailand die Expo Milano 2015 ihre Pforten. Bis zum 31. Oktober werden die Länderpavillons und Themenpräsentationen unter der Leitfrage „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ Besucher aus der ganzen Welt anlocken – darunter viele Architekturfreunde und Fachleute der Branche. Die Akademie der Architektenkammer NRW hat mit der Agentur Poppe-Reisen ein Fachexkursionsprogramm für Architektinnen und Architekten entwickelt, um das 1,1 km2 große Messegelände aus Expertensicht zu erschließen. Die Reiseangebote gibt es jetzt auch für die zweite Jahreshälfte. Sie sind wahlweise mit eigener Anreise buchbar und umfassen drei Hotelübernachtungen, einen architektonischen Rundgang durch die Innenstadt Mailands, ein gemeinsames Abendessen sowie den Eintritt zur Expo mit Begleitung durch einen Fach-Reiseleiter. n gro/ros Termine im Herbst 2015: 13. – 16. September 2015 (Hotel Radisson Blu); 27. – 30. September 2015 (Hotel Best Western Galles); 18. – 21. Oktober 2015 (Hotel Best Western Galles). Das detaillierte Programm finden Sie im Internet-Angebot unter www.akademie-aknw.de. Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7 Foto: Christof Rose Gewinner des Förderpreises 2014 (v. l.): Barbara Beering (Anerkennung), Helen Shuyang Chen (Anerkennung), Jewgenij Senin (Förderpreis), Zarui Martirosyan (Förderpreis) und Eva Hagen (Förderpreis) Die Ausstellung „Förderpreis 2014“ mit den Arbeiten der Preisträger und weiterer Nominierter ist vom 27.04. bis zum 28.05.15 im Haus der Architekten in Düsseldorf zu sehen Junge Talente mit Perspektive Die Stiftung Deutscher Architekten verlieh ihren „Förderpreis 2014“ im Malkasten Düsseldorf A lle zwei Jahre haben angehende Architektinnen und Architekten die Chance, ihre Begabung und erlernte Kompetenzen vor einer kritischen Jury unter Beweis zu stellen. – Am 16. April war es wieder so weit: Die Stiftung Deutscher Architekten verlieh ihren „Förderpreis 2014“. Ausgezeichnet wurden drei NachwuchsArchitektinnen und -Architekten; zwei weitere erhielten Anerkennungen. „Gewinner sind aber Sie alle, die Sie sich um den Förderpreis beworben haben, denn Ihre Hochschullehrer haben Sie als talentierte und leistungsstarke Kandidaten vorgeschlagen“, betonte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer und Vorsitzender der Stiftung Deutscher Architekten. Seit 1986 engagiert sich die Stiftung Deutscher Architekten, eine Gründung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, für die Förderung des Berufsnachwuchses. In diesem Jahr wurde der Förderpreis zum 15. Mal vergeben. „Eine ganze Generation von jungen Architekten haben wir nun schon ausgezeichnet“, erklärte Kammerpräsident Ernst Uhing. Und der Grund, warum die Stiftung den Förderpreis auslobt, sei immer noch so aktuell wie 1986, so Uhing weiter. „Wir brauchen begabte und engagierte junge Menschen, die gut ausgebildet werden. Diese wollen wir auf ihrem Weg in den Beruf unterstützen.“ Zum „Förderpreis 2014“ waren 28 Teilnehmer von ihren Hochschullehrern vorgeschlagen worden. Keine leichte Aufgabe für die Jury, die sich unter dem Vorsitz von Prof. Wolfgang Döring (Düsseldorf) im Januar dieses Jahres intensiv mit den Arbeiten befasst hatte. Gilt es doch beim Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten, nicht eine herausragende Arbeit zu würdigen, sondern das besondere Talent des Bewerbers. „Wir haben viele herausragende, mutige und inspirierende Arbeiten gesehen“, berichtete Prof. Döring. Er rief allerdings die Hochschulen auch dazu auf, den Studierenden „in Zukunft mehr Improvisation, Neugierde, Abstand von überkommenen Typologien, ja durchaus mehr Risikofreude, Entdeckungslust und Beweglichkeit“ zu ermöglichen. Die Jury vergab drei gleichrangige Förderpreise, die mit je 4000 Euro dotiert sind, an Eva Hagen (Bergische Universität Wuppertal) für die Arbeit „Krematorium mit Trauerhalle Westfriedhof in Köln“, an Zarui Martirosyan (PBSA Düsseldorf) für ih- ren Entwurf „Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani“ und an Jewgenij Senin (PBSA Düsseldorf) für „Sportpark in Düsseldorf Flingern-Nord“. Die Jury sprach darüber hinaus zwei Anerkennungen aus, die jeweils mit 2000 Euro dotiert sind. Diese gingen an Barbara Beering (msa Münster) für „Contemplatio – Ein Ort für Mönche auf Zeit“ und an Helen Shuyang Chen ` fangelsi á Íslan(RWTH Aachen) für „Nytt di – Entwurf eines Gefängnisses in Island“. „Ich bin sehr glücklich und stolz, diesen renommierten Preis erhalten zu haben“, erklärte Jewgenij Senin im Gespräch mit der Moderatorin Beate Kowollik. Die Auszeichnung sei eine Ermutigung, in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Das war auch der zentrale Ratschlag von Roland Bondzio aus Münster. Als er vor rund 15 Jahren in die Selbstständigkeit startete, musste das junge Büro eine lange Durststrecke überwinden. Ein Wettbewerbsgewinn brachte den Durchbruch für das heutige Büro behet bondzio lin. „Sie haben eine gute Ausbildung, Sie haben Talent, Sie haben das Feuer“, ermutigte Architekt Bondzio seine jungen Kolleginnen und Kollegen. n Christof Rose DABregional 05·15 8 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell Die Stadt und ihre Baumeister Foto: Christof Rose „Manchmal habe ich beim Spazierengehen durch unsere Städte den Eindruck, dass sich der Baumeister fortbegeben hat und seine Lehrlinge nun reichlich ratlos zurückbleiben.“ Der Schauspieler und Autor Hanns Zischler führte am 26. März ebenso anschaulich wie sprachgewaltig in das Thema der 6. Konferenz zur Schönheit der Städte ein. Christoph Mäckler und Wolfgang Sonne hatten mit ihrem Institut für Stadtbaukunst an der TU Dortmund erneut eine große Zahl renommierter Vertreter der Lehre und der Planerszene in die Rheinterrasse nach Düsseldorf eingeladen. Dieses Mal ging es um „Die Stadtmacher und ihre Ausbildung“. Die Bundesarchitektenkammer war Partner dieser Fachtagung, die Architektenkammer NRW engagierte sich als Förderer. AKNW-Vorstandsmitglied Prof. Rolf Westerheide (2. v. l.) und Vizepräsident Michael Arns (3. v. l.) vertraten die Architektenkammer NRW auf der Konferenz, hier mit Prof. Christoph Mäckler (l.), BAK-Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann, Rainer Nagel (Stiftung Baukultur, 2. v. r.) und Prof. Dr. Wolfgang Sonne (r.) Hintergrund der Tagung war die Kontroverse innerhalb der Stadtplanerschaft um den richtigen Weg der Ausbildung. Führt das interdisziplinäre Arbeiten zu einer Zerfaserung? Wird das prozessuale Arbeiten zu sehr betont, mangelt es im Gegenzug an Basiswissen? Den Professoren Mäckler und Sonne schien es so. Sie stellten in einer gewohnt pointierten und provokativen Bildershow städtebauliche Verfehlungen dar, die sie auf mangelndes städtebauliches Detailwissen der verantwortlichen Fachleute zurückführten. Die Diskussionsbeiträge aus der Fachwelt waren heterogen. Während beispielsweise die Bremer Senatsbaudirektorin Iris Reuther für eine lernende, nachdenkliche und den Menschen in den Mittelpunkt stellende Stadtplanung warb, setzte der Dortmunder Architekt Prof. Eckhard Gerber auf das Talent des Nachwuchses. Der Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Rainer Nagel, warb für eine intensive Mischung von Lehre und Erfahrung als Studienkonzept. Er bedauerte, dass Architekten und Stadtplaner in der Projektentwicklung („Phase 0“) und der Weiterentwicklung des Bestandes („Phase 10“) zu wenig vertreten seien. Für die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Barbara Ettinger-Brinckmann, ist ein stärkeres öffentliches Einmischen des Berufsstandes ein notwendiger Schritt – zum Beispiel in politischen Gremien und medialen Diskussionen. „Wir müssen Verantwortung für die Stadt übernehmen – wer denn sonst?“, fragte die BAK-Präsidentin und appellierte an die Kollegenschaft, den fachlichen Disput innerhalb des Berufsstandes zu belassen und nach außen geschlossen aufzutreten. „Nur dann entwickeln wir noch eine größere politische Durchschlagskraft!“ n Christof Rose Gemeinsamer Kampf gegen den Schimmel Das Landesnetzwerk Schimmelberatung NRW hat sich am 24. Februar beim 5. Deutschen Forum Innenraumhygiene in Gelsenkirchen der Öffentlichkeit vorgestellt. Fachübergreifend beschäftigt sich der Zusammenschluss lokaler Schimmelnetzwerke der NRW-Ministerien für Umwelt und Bauen, der Energieagentur NRW und weiterer Partner der Berufs- und Fachverbände mit Problemen der Schimmelbildung in Gebäuden. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist ebenfalls Mitglied des Netzwerks, dessen Koordination bei der Verbraucherzentrale NRW liegt. „Schimmel in Wohnräumen betrifft viele Menschen und ist ein Problem mit vielen Facetten“, sagte Rita Maria Jünnemann, Architektin und Energiereferentin bei der Verbraucherzentrale NRW. Bis zu 41 Prozent der Deutschen haben laut Umfragen DABregional 05·15 Erfahrungen mit Schimmel in den eigenen vier Wänden machen müssen. Gerade bei Mietwohnungen sei oft unklar, wodurch der Schaden entstanden sei und wer für die Beseitigung sorgen müsse. „Für jede Frage gibt es Spezialisten – von Medizinern und Mykologen über Baubiologen, Bausachverständige und Juristen bis zu verschiedenen Handwerkern“, sagte Architektin Jünnemann. Ziel des Netzwerks ist es, die unterschiedlichen Akteure mit ihren Spezialkenntnissen zusammenzuführen, um im nächsten Schritt einen zentral erreichbaren Telefon- und E-Mail-Service für Ratsuchende zu schaffen. Bislang bündelt das 2012 von der Verbraucherzentrale NRW ins Leben gerufene Netzwerk unter www.schimmelnetz-nrw.de Informationen zur Vorbeugung, Beurteilung und Sanierung von Schimmelpilzschä- den. Darüber hinaus diskutieren die Mitglieder Positionen etwa zu bautechnischen Vorschriften oder zu Qualifikationsanforderungen für Schimmelsanierer. „Schimmel muss immer vor Ort und möglichst sofort bekämpft werden“, betonte Rita Maria Jünnemann. „Die Kenntnis der lokalen Angebote und Strukturen ist deshalb das A und O.“ Um Ratsuchende in NRW flächendeckend unterstützen zu können, seien weitere lokale Netzwerke und Partner, zum Beispiel auch aus den Reihen der Kommunen, willkommen. n pm/ros Info unter www.schimmelnetz-nrw.de. Fotos: Gottfried Evers Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 9 „Kammer vor Ort“ mit großer Resonanz in Kalkar: Rund 120 Mitglieder und Gäste aus der Region folgten der Einladung der AKNW in das Historische Rathaus, um die Vorträge und Impulse zum Thema „Regional Planen und Bauen“ zu hören Beiträge kamen von (v. r.) Hermann Hengstermann, Ernst Uhing, Frank Sundermann, Margret Voßeler (MdL mit Wahlkreis Kleve), Helmut Riesenbeck, Gerhard Fonck und Moderator Matthias Grass (Rheinische Post) Vitale Region mit baulicher Identität „Kammer vor Ort“ diskutierte in Kalkar die Landesentwicklung am Niederrhein E ine Kulturlandschaft wird nicht allein durch das Gebaute charakterisiert, sondern auch durch das Strukturbildende.“ Dr. Klaus-Dieter Kleefeld vom Landschaftsverband Rheinland fasste das Zusammenspiel von Landschaftsraum und Bebauung, von Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Architektur analytisch zusammen. Rund 120 interessierte Architekten und Bürger folgten dem Vortrag, den Dr. Kleefeld im Rahmen der „Kammer vor Ort“-Veranstaltung der AKNW am 17. März in Kalkar hielt. Die Architektenkammer hatte Mitglieder vom Niederrhein und Interessierte eingeladen, über die aktuellen Entwicklungslinien der Region aus Sicht der Architekten und Stadtplaner zu diskutieren. Eine Einladung, die auf fruchtbaren Boden traf. Bei aller Internationalität weisen die unterschiedlichen Regionen in Nordrhein-Westfalen doch spezifische Merkmale auf, welche die Kulturlandschaft prägen. Kammerpräsident Ernst Uhing griff in seiner Einführung einige typisch niederrheinische Elemente wie das Klinkerhaus auf und wies darauf hin, dass Bautraditionen wichtig seien, um einer Region ein Gesicht und ihren Bewohnern Identität zu geben. Die Stadt Kalkar pflegt diese bauliche Eigenständigkeit sehr bewusst. „Wir haben ein ausgeprägtes historisches Bewusstsein“, unterstrich Bürgermeister Gerhard Fonck. Wie Stadtoberbaurat Frank Sundermann erläuterte, gilt in Kalkar bereits seit 1977 für den gesamten Stadtkern eine Gestaltungssatzung, welche Details wie Dachneigungen und Materialwahl vorgibt. Zudem sorgt seit vielen Jahren ein Gestaltungsbeirat dafür, dass die bauliche Entwicklung der Kommune vorsichtig erfolgt. Helmut O. H. Hardt vom Büro StadtUmBau Kevelaer stellte die Entwicklungsmög- lichkeiten vor, welche der Kreis Kleve aktuell verfolgt. „Das starke Wachstum der vergangenen Jahrzehnte ist vorbei“, bilanzierte der Stadtplaner. Der Niederrhein orientiere sich immer stärker auf den Ballungsraum Arnheim/Nimwegen hin. „Das sind wichtige wirtschaftliche und kulturelle Bezugspunkte, die in den Planwerken allerdings nicht berücksichtigt werden.“ Nach seiner Prognose bleibt der Niederrhein eine „sehr lebendige Region und ein stabiler Raum“. Allerdings müssten kleine Orte durch den demografischen Wandel eine erhebliche Schrumpfung verkraften. Wie man sich erfolgreich auf eine alternde Bevölkerung einstellen kann, zeigten Beispiele aus der Region. So hat der Architekt Helmut Riesenbeck aus Warendorf mit der Caritas-Gesellschaft den „Klostergarten Kevelaer“ realisiert. In den ehemaligen Klosterbau, der energetisch ungünstig war, wurden Wohnungen für verschiedene Altersgruppen eingebaut; sieben neue Wohngebäude auf dem Gelände bilden nun ein Ensemble, das baulich harmonisch erscheint und von hoher Funktionalität ist: bedarfsorientiert, barrierefrei, ökologisch. 162 Menschen aller Altersgruppen leben hier in unterschiedlichen Wohnformen, mehr als die Hälfte der Wohneinheiten entstanden mithilfe öffentlicher Förderung. „Ein Quartier mit hoher Lebensqualität, auf das wir als Bauherr sehr stolz sind“, resümierte der ehemalige Geschäftsführer der Caritas, Hermann Hengstermann. n Christof Rose Die nächste „Kammer vor Ort“-Veranstaltung findet – zum gleichen Thema – am 28. Mai 2015 in Nettersheim in der Eifel statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Weitere Infos dazu finden Sie unter www.aknw.de. DABregional 05·15 10 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell Architektonische Konzepte mal ganz anders präsentiert Das Präsentieren von Planungskonzepten ist für Architekten und Stadtplaner fester Bestandteil der Berufsausübung und gehört entsprechend auch zur Ausbildung des Berufsnachwuchses. Aber vor 200 fachlich Interessierten auf die Bühne zu steigen und in maximal zehn Minuten sein Projekt so zu präsentieren, dass alle gebannt zuhören und der Saal tobt? Wenn Sie sich dieser Herausforderung stellen möchten oder im Publikum über Sinn und Qualität der vorgestellten Konzepte, Visionen und Ideen abstimmen wollen, ist der UrbanSlam die richtige Veranstaltung für Sie! Die Architektenkammer NordrheinWestfalen erprobt am 12. Mai im Ludwig Forum Aachen zum ersten Mal ein neues Format, mit dem angehende Architekten oder Berufsanfänger frische Ideen zur „Zukunft der Stadt“ mit Verve öffentlich präsentieren. Das neue Format lehnt sich an die bekannte Poetry Slam-Bewegung an, in der sich junge Texter und Dichter spielerisch auf der Bühne messen. Mit großem Erfolg laufen seit einigen Jahren auch „Science Slam“-Veranstaltungen in ganz Deutschland. Auch bei diesem Format geht es darum, dass Texter und Dichter, Wissenschaftler und Forscher im Rahmen eines engen Zeitfensters ihre Gedanken, Ideen oder Forschungsthemen auf der Bühne einem interessierten Publikum vorstellen – und dieses per Applausintensität die Siegerin bzw. den Sieger kürt. Mit ihrem neuen „UrbanSlam" will die Architektenkammer NRW den Dialog über Architektur und Städtebau verstärkt an ein jüngeres, architekturaffines Publikum vermitteln. Das Vorhaben ist von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW als Projekt des Themenfeldes „StadtGespräche“ anerkannt worden. Im Ludwig Forum Aachen werden am 12. Mai fünf Slammer auf die Bühne treten, um ihre Ideen und Vortragskünste miteinander messen; als Preis winkt eine „Survival“-Tasche, mit der es sich als angehender Architekt bzw. Nachwuchs-Architektin besser durch die Phase des Studiums bzw. der Weiterbildung und Praxiszeit schlagen lässt (Inhalt u. a.: ein Jahresabo für das Deutsche Architektenblatt). Im Vordergrund steht beim „UrbanSlam“ der Spaß, die Freude am Austausch mit Architekten und architekturaffinen Kulturmenschen sowie das lebendige Veranstaltungsformat. Mutige vor! n Christof Rose 12.05.15, Ludwig Forum Aachen, 19.00 Uhr. Weitere Infos und Anmeldemöglichkeit auf www.urbanslam.de; hier erfährt man auch, wie die Bewerbung als Slammer für den nächsten „UrbanSlam“ abläuft. Rendering: Stadt Gelsenkirchen „Grüner leben!“ – gute Beispiele aus dem Ruhrgebiet Vision vom urbanen Leben am Wasser mit Grün in Gelsenkirchen DABregional 05·15 Noch ist das Bild links ein Rendering und der Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen ein künstlicher Wasserlauf – aber an seiner urbanen Erweckung wird gearbeitet. Das neue Stadtquartier „Graf Bismarck“ ist nur ein Beispiel für viele im Ruhrgebiet, das zeigt, wie die bewusste Einbeziehung von Landschaft in das Wohnen und Arbeiten zu einem spürbaren Zugewinn an Wohnund Aufenthaltsqualität führt. Nordrhein-Westfalen weist gerade in seinen hoch verdichteten innerstädtischen Strukturen vielfach einen erheblichen Nachholbedarf beim urbanen Grün auf. Dabei besteht gegenwärtig an zahlreichen Orten die Möglichkeit, mehr Grün in die Städte zu bringen, weil gewerbliche, industrielle oder militärische Flächen ihre frühere Nutzung verloren haben. Hier gilt es, ökologischen Zielen gegenüber ökonomischen Vorgaben einen höheren Stellenwert einzuräumen – um so neue Werte zu schaffen. „Grüner leben!“ heißt die Devise der nächsten „NRW lebt.“-Veranstaltung, zu der die Architektenkammer NRW am 17. Juni ins Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen einlädt. Weitere Infos unter www.nrw-lebt.de. n ros Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 11 Foto: Stadt Moers Unter dem Motto „Mitfahren und von guter Praxis lernen“ führten die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW am 12. März eine weitere Fachexkursion zu drei Schulen durch, die mit dem gemeinsam ausgelobten „Schulbaupreis 2013“ ausgezeichnet worden waren. Eine Gruppe von 50 Pädagoginnen und Pädagogen, Architektinnen und Architekten sowie Vertretern von Kommunen besichtigte die Erich-Kästner-Gesamtschule (rheinpark_r Architekten, Bochum) und das Neue Gymnasium in Bochum (Hascher Jehle Architekten, Berlin) sowie die Justus-von-Liebig-Hauptschule in Moers (plus+ Bauplanung, Neckartenzlingen). Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von Qualität und Vielfalt der Architekturen, die bei den Projekten in Bochum als Ergebnisse von Wettbewerben und in Moers in einem intensiven Austausch zwischen Architekten, Schülern und Pädagogen entstanden waren. „Gute Architektur bietet Schülerinnen und Schülern angenehme Lern- Das Interesse an den ausgezeichneten Schul-Architekturen in NRW hält an. Auch die dritte gemeinsame Bereisung von AKNW und Schulministerium traf bei Architekten, Pädagogen und Schulverantwortlichen auf große Resonanz orte und unterstützt die verantwortungsvolle Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern “, hob der Vizepräsident der Architektenkammer NRW, Klaus Brüggenolte, hervor, der die Exkursion begleitete. Es handelte sich bereits um die dritte Fachexkursion, zu der die Architektenkammer NRW und das Schulministerium gemeinsam einluden. Aufgrund des großen Interesses wird im September 2015 eine weitere Exkursion angeboten, dann zu Schulen in Köln, Olpe und Wipperfürth. Genaue Angaben folgen. n sü Die Dokumentation zum „Schulbaupreis 2013“ finden Sie als Broschüre zum Download oder Bestellen auf www.aknw.de, Rubrik „Baukultur in NRW / Auszeichnungsverfahren“. Foto: Christof Rose Exkursion zu vorbildlichen Schulgebäuden Auf rege Beteiligung interessierter Bauherren und -frauen freuten sich am 20. März in einem gemeinsamen Pressegespräch (v. r.) Ernst Uhing (Präsident AKNW), Silke Kramer (Sparkasse Herdecke), Mirco Wenzel (LBS Dortmund & Herdecke) und Frank Mohrherr (Vorstand Sparkasse Herdecke) Wissen, wie es geht... Private Bauherren sind für die Architekturbüros in NordrheinWestfalen eine schwierige Klientel. Einerseits wird beklagt, dass ein Großteil dieses Geschäftsfeldes an Bauträger und Generalunternehmer verloren gegangen ist. Anderseits treffen Architekten, die Einfamilienhäuser bauen, oftmals auf völlig uninformierte Auftraggeber. „Viele Menschen befassen sich intensiver mit dem Kauf eines Autos als mit dem Bau eines Hauses“, spitzte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, diese Ausgangslage in einem Pressegespräch bei der Sparkasse Herdecke zu. Zur Ankündigung der neuen Seminarreihe stellten der Kammerpräsident und Vertreter der örtlichen Sparkasse in Herdecke das Konzept und die fünf Themenfelder der Bauherrenseminare vor. „Wir wünschen uns einen informierten Bauherren, der mit seinem Architekten oder seiner Architektin auf Augenhöhe das gemeinsame Projekt besprechen kann“, erläuterte AKNW-Präsident Ernst Uhing den Hintergrund der Bauherrenseminare. Seit acht Jahren läuft das Programm jedes Frühjahr und im Herbst, mehr als 9000 private Bauinteressenten hat die Architektenkammer NRW mit ihren erfahrenen Dozenten – allesamt AKNW-Mitglieder, die ein Büro betreiben – bisher über den Ablauf eines Plaungsund Bauprozesses aufklären können. Die Durchführung der Seminare übernimmt die Akademie der Architektenkammer NRW. Auch die Sparkassen seien daran interessiert, Kunden mit vagen Bauprojekten zur Umsetzung des Vorhabens zu motivieren. „Das gilt im Neubaubereich genauso wie für Eigentümer, die sanieren möchten oder die ein Bestandsgebäude erwerben“, betonte Frank Mohrherr, Vorstand der Sparkasse Herdecke. Im Frühjahr 2015 laufen Bauherrenseminare außerdem in Lünen, Minden-Lübbecke, Krefeld, Geldern und Erwitte-Anröchte. n C. Rose Aktuelle Termine unter www.aknw.de, Rubrik „Bauherren“. DABregional 05·15 12 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell Stabile Schönwetterlage Stimmungsbarometer der AKNW deutet auf eine Überwindung der Krise hin Z um inzwischen 26. Mal wurde im November 2014 das „Stimmungsbarometer“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erhoben. Insgesamt 1273 Personen beteiligten sich an der Befragung. Erstmals wurden neben den freischaffend tätigen Kammermitgliedern auch angestellte und beamtete Mitglieder der AKNW zu der Befragung eingeladen. Positive Entwicklung der Umsätze In 42 % der Büros sind die Umsätze zwischen November 2013 und November 2014 Dieser Bericht fasst die Ergebnisse aus den Fragen zur wirtschaftlichen Situation nordrhein-westfälischer Architekturund Planungsbüros zusammen. Die Analyse basiert auf den Angaben von rund 650 freischaffend tätigen Kammermitgliedern. Entspannte wirtschaftliche Situation in der Mehrzahl der Büros 56 % der Befragten beschreiben die wirtschaftliche Situation des eigenen Büros im November 2014 als sehr gut oder gut. Erstmals seit Aufnahme dieser Frage in den Fragenkatalog im Mai 2013 liegt dieser Anteil bei allen Fachrichtungen über 50 Prozent. In einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befanden sich im November des vergangenen Jahres 13 % der Büros. Differenziert nach Bürogröße zeigt sich, dass große Büros wirtschaftlich besser dastehen als mittelgroße und kleine Büros. 76 % der Inhaber von Büros mit mehr als 10 Beschäftigten bezeichnen die wirtschaftliche Lage ihres Büros als sehr gut oder gut. Die Vergleichsanteile für mittelgroße (6 bis 10 Beschäftigte) und kleine Büros (2 bis 5 Beschäftigte) liegen bei 55 % bzw. 59 %. Am geringsten fällt der Anteil wirtschaftlich gut aufgestellter Büros unter den EinPersonen-Büros mit 47 % aus. DABregional 05·15 gestiegen. Dieser Anteil liegt 14 Prozentpunkte über dem Vergleichsanteil des Vorjahres und so hoch wie noch nie seit Beginn des Stimmungsbarometers im November 2001. Vor allem in Büros mit mehr als 10 Beschäftigten hat sich der Umsatz im letzten Jahr positiv entwickelt. 60 % der Inhaber großer Büros melden einen Umsatzanstieg seit November 2013. In den übrigen Bürogrößenklassen fallen die Vergleichsanteile mit Werten zwischen 36 % und 44 % deutlich niedriger aus. Verschlechtert haben sich die Umsätze in knapp einem Fünftel der Büros. Dieser Anteil ist seit November 2010 nahezu unverändert. Optimistischer Blick in die Zukunft Für das laufende Jahr rechnet rund ein Viertel der freiberuflich tätigen Kammermitglieder mit einer (weiteren) Verbesserung der Auftragssituation. 18 % befürchten einen Rückgang des Auftragsvolumens. Etwas mehr als jeder zweite Inhaber (56 %) geht von einer stabilen Auftragslage aus. Inhaber großer Büros (mehr als 10 Mitarbeiter) blicken überdurchschnittlich häufig optimistisch in die Zukunft. 37 % dieser Befragten erwarten im nächsten Jahr ein höheres Auftragsvolumen als bislang. In den übrigen Bürogrößenklassen steigt der Anteil der „Optimisten“ mit abnehmender Bürogröße von 18 % in Büros mit 6 bis 10 Beschäftigten über 24 % in Büros mit 2 bis 5 Beschäftigten auf 28 % in Ein-Personen-Büros. Der Blick in die Zukunft fällt etwas positiver aus als noch ein Jahr zuvor. Bei der Befragung im November 2013 rechneten 24 % der Inhaber mit einer Verbesserung der Auftragslage (2014: 26 %). 23 % erwarteten eine rückläufige Auftragsentwicklung, und 53 % gingen davon aus, dass sich die Auftragslage nicht verändern würde. Fazit: Krise überwunden Die Krisenjahre scheinen überwunden. Die bereits positive Einschätzung der Situation im November 2013 fällt ein Jahr später noch einmal besser aus. Der Blick auf das laufende Jahr bereitet nur einem vergleichsweise geringen Teil der Büroinhaber in NRW Sorgen. So darf es weitergehen! n Nicole Reiß, Hommerich Forschung Das „Stimmungsbarometer“ wird vom Institut „Hommerich Forschung“ in BergischGladbach im Auftrag der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erhoben. In der jüngsten Erhebung wurden auch Fragen zu berufspraktischen Themen wie HOAI und zur Arbeit der Architektenkammer gestellt. Diese werden in einer gesonderten Veröffentlichung dargestellt. Foto: Frank Vinken Foto: Clemens Reißner; (m.) Hellvoigt Veranstaltungen | Nordrhein-Westfalen | 13 Zu besichtigen am Tag der Architektur: (v. l.) DreiEins - Büro- und Geschäftshaus in Düsseldorf (Dr. Reiner Götzen Creatives Planen, Ratingen), „Bürgerpark“ westlicher Grünzug Steinhagen (Objekt & Landschaft, Rietberg), Haus M. in Rheda-Wiedenbrück (Architekten Spiekermann, Beelen) NRW: 375 Objekte am „Tag der Architektur“ „Architektur hat Bestand!“ Mit dieser selbstbewussten Botschaft treten die Architekten und Stadtplaner in Deutschland in diesem Jahr am 27. und 28. Juni bundesweit zum „Tag der Architektur“ an. Genau 375 Hochbauten und Objekte der Innenarchitektur, der Landschaftsarchitektur und der Stadtplanung werden in NRW zu sehen sein und dazu beitragen, den TdA auch in diesem Jahr wieder zu einem großen Architekturfest mit einer enormen Reichweite machen. Der „Tag der Architektur“ jährt sich zum 20. Mal und verspricht auch zu seinem Jubiläum wieder ein unmittelbares Architekturerlebnis zu werden. „Wir wünschen uns vor allem viele Gespräche mit Architekturfans und Bauinteressierten vor Ort“, erläutert Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW, das Ziel des Tags der Architektur. „Wer sich für Architektur begeistert oder auch ein eigenes Bauvorhaben plant, soll hier vielfältige Anregungen erhalten.“ Das Motto „Architektur hat Bestand!“ soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Wertigkeit guter Architektur richten und die Notwendigkeit unterstreichen, den Gebäudebestand angemessen zu pflegen und weiter zu entwickeln. Beispiele finden sich zuhauf unter den 375 Bauten, die in NRW zu besichtigen sind – von der historischen Wasserburg Benkhausen (bei Espelkamp) zu einem Weiterbildungszentrum (Theißen-Architekten) über den Umbau einer denkmalgeschützten Kirche in Düsseldorf zu einer Kindertagesstätte (Pink Architektur) bis hin einem ehemaligen Postgebäude aus den 1920er-Jahren in Bielefeld, in das nun Studenten eingezogen sind (Petersen + Hutchinson Architekten). „Diese Beispiele belegen, dass Architektur über Jahrhunderte ihren Wert behalten und eine besondere Wertschätzung erfahren kann, wenn sie genutzt und gepflegt wird“, unterstreicht AKNW-Präsident Ernst Uhing in einem Statement gegenüber der Presse. Der beliebte Print-Katalog zum „Tag der Architektur 2015“ erscheint in Kürze; die Internet-Datenbank ist bereits jetzt online unter www.aknw.de abrufbar. n ros Zum Start in die Ferien: Sommerfest der AKNW Bitte vormerken: In diesem Jahr findet das beliebte Sommerfest der Architektenkammer NRW am 25. Juni statt, wie immer in der Rheinterrasse Düsseldorf. Alle Mitglieder der AKNW sind herzlich eingeladen, mit einer Begleitung an der Party- und Netzwerkveranstaltung teilzunehmen. Das Sommerfest bietet nicht nur eine schöne Gelegenheit, Freunde, Weggefährten und Kollegen wieder zu sehen, sondern auch Gespräche mit Repräsentanten aus Politik und Verwaltung, aus Wirtschaft und Kultur und natürlich aus der Bau- und Immobilienbranche zu führen. Rund 2000 Mitglieder und Gäste werden auch in diesem Jahr wieder erwartet. n ros Preiswürdige Arbeiten in zwei Ausstellungen Große Beachtung in der nordrhein-westfälischen Architektenbranche findet alle zwei Jahre der „Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten“. Nachdem die diesjährigen Förderpreise am 16. April in Düsseldorf verliehen wurden, zeigt die Architektenkammer NRW nun bis zum 28. Mai im Haus der Architekten die Arbeiten der Preisträger sowie die Anerkennungen und weitere Einreichungen. Mit dem Förderpreis soll der Berufsnachwuchs ermutigt und auf dem Weg in die Branche gefördert werden. Das Auszeichnungsverfahren bietet zugleich einen interessanten Eindruck von der Leistungsfähigkeit und den Themensetzungen des Nachwuchses – und stellt oftmals angehende Architektinnen und Architekten vor, von denen später noch zu hören ist. Am 2. Juni folgt dann die Vernissage zur Ausstellung „Gestaltungspreis 2014 der Wüstenrot Stiftung“. Mit dem Thema „Baukultur in Deutschland – Von der Architekturqualität im Alltag zu den Ikonen der Baukunst“ möchte die Wüstenrot Stiftung nach eigenen Worten „einen aktuellen Überblick schaffen, Anregungen geben und Beispiele für eine weitere Erörterung des Verständnisses und der Bedeutung von Baukultur zeigen“. Unter 615 Einsendungen, die aus ganz Deutschland eingingen, wählte eine unabhängige Jury insgesamt 14 Projekte für die Prämierung aus. Preisverleihung war am 23.02.15 in Stuttgart. Die Ausstellung im Haus der Architekten zeigt die ausgezeichneten Projekte zusammen mit weiteren zehn Einsendungen der engeren Wahl. Zur Vernissage am 02.06.15 sind alle Interessierten n ros herzlich eingeladen! Öffnungszeiten des Haus der Architekten: Mo. – Do. 8.00 – 17.00 Uhr, Fr. – 19.00 Uhr DABregional 05·15 14 | Nordrhein-Westfalen | Service Handbücher des BKI I BKI Kostenplaner 17 Das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) hat kürzlich den neuen Kostenplaner herausgegeben. Kernstück des Programms ist die aktualisierte BKI Baukostendatenbank 2014/2015 mit über 2500 abgerechneten Vergleichsobjekten. Das dargestellte Objekt-Spektrum umfasst Neu- und Altbauten sowie Freianlagen. Alle Objekte werden einer Gebäudeart zugeordnet; jede einzelne Gebäudeart enthält wiederum statistische Kostenkennwerte nach unterschiedlichem Detaillierungsgrad entsprechend der Kostengliederung nach DIN 276. Insgesamt sind Kostenkennwerte für 120 verschiedene Gebäudearten verfügbar, wodurch für alle relevanten Wohn- und Nichtwohnbau-Projekte aus der Baukosten-Praxis realistische Werte vorliegen. Zudem bietet auch diese Version des Kostenplaners integrierte Regionalfaktoren, anhand derer die Berechnungen an die regionalen Gegebenheiten angepasst und somit noch genauer durchgeführt werden können. n mel/pm Der „BKI Kostenplaner 17“ kann ab sofort beim BKI 4 Wochen kostenlos zur Ansicht mit Rückgabegarantie angefordert werden, Tel: 0711/95 48 54 0, E-Mail: [email protected]. Handbücher des BKI II BKI-Neuerscheinungen: Objektdaten Altbau und Nutzungskosten Das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) hat zudem zwei neue Fachpublikationen herausgegeben. Das Handbuch „Objektdaten Altbau – Baukosten im Bild für das Bauen im Bestand“ umfasst 77 aktuelle Baukosten-Dokumentationen von abgerechneten Altbau-Projekten, die begleitende CD-ROM enthält zusätzlich detallierte Ausführungsbeschreibungen und Baukosten auf 1600 Seiten. Die Bandbreite der Gebäudearten reicht von Büro- und Industriegebäuden über Schulen, Kindergärten und Sportbauten bis hin zu Kirchen. Einen Schwerpunkt bilden Wohn- und Gemeinschaftsbauten. Im neuen BKI-Fachbuch finden Anwender aktuelle Objektbeispiele zu Erweiterungen, Umbauten, Modernisierungen und Instandsetzungen. Das Thema Lebenszykluskosten von Gebäuden gewinnt immer mehr an Bedeutung. Für die einfache Prognose von Betriebs- und Instandsetzungskosten hat der BKI nun die „Objektdaten Nutzungskosten – Kosten von Bestandsimmobilien und statistische Kostenkennwerte“ veröffentlicht. Das Fachbuch listet kompakt und übersichtlich über 10 000 Kostenkennwerte für Betrieb und Instandsetzung von Immobilien auf. Fotos und Abbildungen, z. B. zu den unterschiedlichen Nutzungsarten innerhalb eines Gebäudes, sorgen für zusätzliche Transparenz. Zu den ausgewerteten Gebäudearten zählen Verwaltungsgebäude, Gebäude für Gesundheit, Lehre, Forschung, Bildung und Kultur, Wohnen, Beherbergen, Betreuen und Verpflegen. Besonders aussagekräftig sind auch die Kostenangaben für die unterschiedlichen Erhebungsjahre. Dadurch wird insbesondere die Kostenentwicklung, z. B. für Reinigung und Pflege, Bedienung, Inspektion und Wartung sichtbar. Alle Kostenkennwerte wurden unter anderem auch in Bezug zu Bruttorauminhalt, Bruttogrundfläche und Nutz- DABregional 05·15 Praxishinweis des Monats Änderungen im Befreiungsrecht Im Februar 2014 wurden alle Mitglieder der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen durch ein Schreiben des Versorgungswerks über Änderungen im Befreiungsrecht der Deutschen Rentenversicherung (DRV) informiert. Dieses Schreiben des Versorgungswerks hat – verständlicherweise – zu zahlreichen weiteren Fragen geführt. Der soeben aktualisierte Praxishinweis „Änderungen im Befreiungsrecht der Deutschen Rentenversicherung“ beantwortet die häufigsten Fragen, die der Rechtsberatung der Architektenkammer NRW gestellt werden, kurz und prägnant. Hierbei geht es u. a. um die Problematik, welche Änderungen konkret durchgeführt werden und welche Konsequenzen dies für den Einzelnen nach sich zieht, abhängig beispielsweise von Dauer oder genauer Art der persönlichen Beschäftigung. n mel/PH Den aktualisierten Praxishinweis „Änderungen im Befreiungsrecht der Deutschen Rentenversicherung“ (PH36) sowie alle weiteren bisher erschienenen Praxishinweise der Architektenkammer NRW finden Sie kostenlos auf unseren Internetseiten unter: www. aknw.de, Rubrik „Mitglieder / Veröffentlichungen / Praxishinweise“. fläche und jährlichem Kostenbezug gesetzt. Dies sorgt für gute Vergleichsmöglichkeiten. n mel/pm „Objektdaten Altbau“: 690 Seiten und umfangreiche CD-ROM; „Objektdaten Nutzungskosten“ 390 Seiten; je 99 € zzgl. Versandkosten. Die Neuerscheinungen können beim BKI vier Wochen zur Ansicht mit Rückgabegarantie angefordert werden, Tel: 0711 / 95 48 540, E-Mail: [email protected]. Bekanntmachung | Nordrhein-Westfalen | 15 Bekanntmachung Wahl zur XI. Vertreterversammlung 2015: Wahlvorstand der AKNW Der Wahlvorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen bereitet derzeit die Wahl zur XI. Vertreterversammlung vor, die im Dezember 2015 stattfindet. Nach § 2 Abs. 4 der Wahlordnung der AKNW sind Namen und Anschriften der Mitglieder des Wahlvorstandes zu veröffentlichen. Muffeter Weg 29 52074 Aachen Vorsitzender: Wirtz, Bernd Rechtsanwalt Rheinallee 106 40545 Düsseldorf Rahmel, Clemens Architekt, VAA Eichendorffstr. 17 50823 Köln Stellvertretender Vorsitzender: Denkler, Dietmar Rechtsanwalt Cecilienallee 59 40474 Düsseldorf Mitglieder: Baldus, Martin, Dipl.-Ing. Architekt, BDA Uppenkampstiege 20 48147 Münster Bleikamp, Volker, Dipl.-Ing. Stadtplaner, SRL/IfR/BDA Uhlandstr. 54 44791 Bochum Büscher, Dirk, Dipl.-Ing. (FH) Architekt, VFA Rüsbergstr. 52 58456 Witten Geppert, Kerstin, Dipl.-Ing. Innenarchitektin, BDIA Azorenstr. 21 33729 Bielefeld Lill, Matthias, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt, BDLA Trollblumenweg 2 50765 Köln Krapp, Stefan, Bauass. Dipl.-Ing. Stadtplaner, SRL/IfR/BDA Lorbach, Martina, Dipl.-Ing. (FH) Innenarchitektin, BDIA Schwerinstr. 5 50733 Köln Rose-Herzmann, Helga, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin, BDLA Daimlerstr. 7 45133 Essen Schlimgen, Hans-Jürgen, Dipl.-Ing. Architekt, BDB Lievergesberg 1 A 50769 Köln Schreiber, Günther Architekt, IAA Zehntweg 8 52078 Aachen Vielhaber, Hildegard, Dipl.-Ing. (FH) Architektin, ai nw Gartenstr. 35 41460 Neuss Stellvertreter: Krösche, Gerhard, Dipl.-Ing. Architekt, Initiative 60plus Lüneburger Str. 11 32756 Detmold Kanngießer, Kerstin, Dipl.-Ing. Architektin, IAA Rigaweg 2a 48159 Münster Heise, Wilfried, Dipl.-Ing. Architekt, VAA Bergheimer Weg 13 33100 Paderborn Ortjohann, Gabriele, Dipl.-Ing. Architektin, DGB An der Beeke 147 48163 Münster Kölsch, Alexander, Dipl.-Ing. (FH) Architekt, VjA Dillenburger Str. 52 57074 Siegen Witting-Nagel, Elke, Dipl.-Ing. Innenarchitektin, ai nw An den Kämpen 2 40489 Düsseldorf Stadtmüller-Splieth, Astrid, Dipl.-Ing. Architektin, BDB Hainbuchenweg 15 59425 Unna Wirtz, Siegfried Architekt, Netzwerk Architektur Konradshöhe 28 42289 Wuppertal Reusteck, Johannes, Dipl.-Ing. Architekt, DBB Weißenburgstr. 51 50670 Köln Dreckhoff, Heinz-Werner, Dipl.-Ing. Architekt, BDA Hansaallee 42 40547 Düsseldorf Schnitker, Kai, Dipl.-Ing. (FH) Architekt, BDB Meisterweg 1 32427 Minden Luig, Wolfgang, Dipl.-Ing. Architekt, BDB Westpreußenstr. 20 58708 Menden DABregional 05·15 16 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt Kreative Entwürfe junger Talente Die Stiftung Deutscher Architekten verlieh am 16. April drei Förderpreise und zwei Anerkennungen STIFTUNG DEUTSCHER ARCHITEKTEN B esondere Talente motivieren, inspirieren und ihre Leistungen öffentlich präsentieren – das sind die Ziele des Förderpreises der Stiftung Deutscher Architekten, der am 16. April 2015 im Düsseldorfer Malkasten zum 15. Mal an angehende Architektinnen und Architekten verliehen wurde. „Wir brauchen begabte junge Menschen, die unsere gebaute Umwelt von morgen engagiert gestalten und planen“, erklärte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Stiftung Deutscher Architekten, anlässlich der Preisverleihung. Der Förderpreis sei eine „Motivation und Ermutigung“ für die Preisträger auf dem Weg in den Beruf. „Zugleich dokumentiert das Verfahren das hohe Niveau der Architektenausbildung in unserem Bundesland.“ – Die drei Preise und zwei Anerkennung gingen an Absolventinnen und Absolventen der Bergischen Universität Wuppertal, der Peter Behrens School of Architecture(PBSA) in Düsseldorf, der münster school of architecture (msa) und der RheinischWestfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Eva Hagen (Bergische Universität Wuppertal) „Krematorium mit Trauerhalle Westfriedhof in Köln“ „Zarui Martirosyan begibt sich mit ihrer selbstgewählten Arbeit auf einen persönlichen Weg in ihre Heimat Armenien und dabei gleichzeitig auf einen Weg zurück in eine Zeit, in der die Stadt Ani eine politische, kulturelle und wirtschaftliche Hoch-Zeit hatte. Die Arbeit, die geographisch-regionale, kulturhistorische und heutige Wege und Landmarken ausstellungstechnisch beleuchtet und zwei Gebäudeteile hinzufügt (Besucherzentrum horizontal, Aussichtsturm vertikal), nimmt für sich in Anspruch, nur unterstützend die menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani in Erinnerung zu rufen. Die Etappen „Gründung, Blütezeit, Verwüstung, Vergessenheit, Wiederentdeckung und Moderne“ werden dem Besucher ohne künstliche Dramatik nähergebracht, die Landschaft und die historischen Zeugnisse sprechen für sich. Die Verfasserin hat mit der Ausarbeitung eines zurückhaltenden, aber funktional und gestalterisch überzeugenden Architektur- und Ausstellungskonzeptes eine Sprache gefunden, die wechselvolle Geschichte des Ortes angemessen zu dokumentieren und zu erläutern. Hier sind die übersichtlichen Plandarstellungen und die das Wesentliche erfassenden Arbeitsmodelle zu nennen, insbesondere aber auch das schlichte und zum Nachdenken anregende Skizzenheft zur Arbeit. Von einer teilweise bedrückenden Aktualität sind die Bearbeitung und Umsetzung durch die Verfasserin vor dem aktuellen „Krematorium mit Trauerhalle Westfriedhof in Köln“ von Eva Hagen „Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani“ von Zarui Martirosyan „Der Westfriedhof in Köln-Vogelsang ist Begräbnisstätte für Angehörige vieler Religionen. Der Entwurf von Krematorium und Trauerhalle bietet Raum für die verschiedenen Formen des Abschiednehmens. Die Kuppel ist ein Bild für Transzendenz in vielen Religionen. Hier ist ihre Ornamentik aus zentralen Symbolen der Weltreligionen entwickelt. Dieser Entwurf ist ein innovativer Beitrag zur Auseinandersetzung mit einem der wichtigen und aktuellen Themen des Zusammenlebens in einer von vielen Kulturen und Lebensformen geprägten Gesellschaft“, urteilte die Jury. Zarui Martirosyan (PBSA Düsseldorf) „Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani“ DABregional 05·15 Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 17 Anerkennung: Helen Shuyang Chen ( RWTH Aachen) „Nýtt fangelsi á Íslandi – Entwurf eines Gefängnisses in Island“ „Sportpark in Düsseldorf Flingern-Nord“ von Jewgenij Senin Hintergrund, dass leider auch heute wieder wichtigen Zeugnissen der Menschheitsgeschichte im Nahen und Mittleren Osten erneut Verwüstung droht. Diesen kulturbarbarischen Ereignissen stellt sich die Verfasserin mit einer leisen, aber klaren und kraftvollen Sprache entgegen. Eine nach Jurymeinung insgesamt überzeugende Arbeit.“ Jewgenij Senin (PBSA Düsseldorf) „Sportpark in Düsseldorf Flingern-Nord“ „Die Arbeit greift ein ungewöhnliches Thema an einem unwirtlichen Ort – der schwarzen baumlosen Landschaft in Island – auf. Aufbauend auf einer umfassenden Analyse und auf Interviews vor Ort entwickelt die Verfasserin ein Raumprogram, umgesetzt in einen eigenständigen Ort. Dieser wirkt wie ein dörfliches Ensemble mit kleinen Baukörpern und vermittelt geschickt kleine Wohngemeinschaften zwischen Privatheit, Halböffentlichkeit und Öffentlichkeit (Zentrale Einrichtungen). Auch die Landschaft, so unwirtlich sie sich darstellt, ist innerhalb der Gefängnisanlage spür- und wahrnehmbar. Ziel ist es, mit diesem Ansatz die Resozialisierung und Wiedereingliederung zu erleichtern, was durchaus nachvollziehbar erscheint. (Nur die Gefängnismauer stört die Ein- und Aussicht, aber sie gehört leider zu einem Gefängnis.) Die Arbeit zeichnet sich durch große Sensibilität für eine schwierige Aufgabe an einem ungewöhnlichen Ort aus.“ Die ausführliche Dokumentation zum Förderpreis 2014 kann unter www.aknw.de bestellt bzw. heruntergeladen werden. Anerkennungen für „Contemplatio - Ein Ort für Mönche auf Zeit“ von Barbara Beering (oben) und „Nýtt fangelsi á Íslandi – Entwurf eines Gefängnisses in Island“ von Helen Shuyang Chen „Die Arbeit von Jewgenij Senin zum neuen Sportpark in Düsseldorf-Flingern greift konsequent das Instrument der Aggregation auf. Auf einem heute eher abschreckend wirkenden Areal in von Industrie geprägter Lage versteht der Verfasser es sehr gut, durch Neuordnung der vorhandenen Sportanlagen und sinnvolle bauliche Ergänzungen die bislang kleinteilige Segmentierung aufzuheben. Die Besonderheit des Planungskonzeptes liegt in der intelligenten Verlinkung von Sporthallen und Bäderbereichen zu einem übereinander angeordneten, sportlich multifunktionsfähig nutzbaren Angebot. Durch Funktionsverdichtung wird mehr Freiraum auf dem vorhandenen Gelände geschaffen. Als besonders innovativ ist die Stapelung der Funktionsbereiche als Gegenpol zur bestehenden Dominanz der in der Nachbarschaft befindlichen Stadtwerkegebäude zu verstehen. Insgesamt besticht die Arbeit von Jewgenij Senin durch ihren innovativen Planungsansatz im Sportstättenbereich mit der damit verbundenen Planungstiefe in der Synthese von Neubau und Bestand.“ Anerkennung: Barbara Beering (msa Münster) „Contemplatio – Ein Ort für Mönche auf Zeit“ „Die Verfasserin entwirft ein neues Bauwerk als Additiv zu der vorhandenen Bebauung des Franziskaner-Klosters in Borken. In seiner Struktur übernimmt es die Proportion des Bestandes. In Funktion und Material spiegelt es die Kargheit klösterlichen Lebens wieder und zeugt von einem sensiblen Umgang mit Ort und Thema.“ DABregional 05·15 18 | Nordrhein-Westfalen | Politik BLB NRW Richtfest für Bochumer Justizzentrum Für das neue Justizzentrum Bochum wurde am 23. März das Richtfest gefeiert. Ende 2016 soll das Gebäude nach rund vier Jahren Bauzeit fertiggestellt werden. Dann werden 750 Mitarbeiter und rund 330 Referendare von Arbeitsgericht, Amtsgericht, Landgericht, Staatsanwaltschaft und Soziale Dienste unter einem Dach zusammenziehen. Rund 30 Gerichtssäle sind ringförmig um ein vierstöckiges glasüberdachtes Atrium angeordnet. Der größte davon wird mit rund 200 Quadratmetern und etwa 150 Plätzen der Schwurgerichtssaal sein. Ein Saalmanagement soll für die optimale Auslastung der Verhandlungsräume sorgen, die von allen drei Gerichten gemeinsam genutzt werden. Die Planer des BLB NRW konnten die Fassade des alten Gymnasiums am Ostring erhalten. Nach Angaben des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW Dortmund werden die im Jahr 2010 prognostizierten Kosten von bis zu 140 Millionen Euro voraussichtlich etwas höher ausfallen. BLB NRW-Geschäftsführer Dr. Martin Chaumet betonte, der BLB NRW habe frühzeitig eine prognostizierte Bausumme von 107,4 Millionen Euro plus einer verbleibenden Unsicherheit von bis zu 30 Prozent dieser Summe zur Genehmigung vorgelegt. „Die Verzögerungen, die durch Insolvenzen, Umplanungen und inzwischen abgewiesene Vergabebeschwerden von Baufirmen entstanden sind, führen zu gestiegenen Bauzeitzinsen sowie einer Erweiterung des Risikovorsorgebudgets (auf ca. 11 Mio. €), sodass derzeit insgesamt eine etwas höhere Summe zur Diskussion steht.“ n idr Infrastruktur RRX schließt Vertrag mit Siemens Die am neuen Schienenverkehrskonzept Rhein-Ruhr-Express (RRX) beteiligten DABregional 05·15 Zweckverbände haben Siemens mit der Lieferung von 82 Elektrobetriebzügen vom Typ „Desiro HC“ und mit der Wartung über einen Zeitraum von 32 Jahren beauftragt. Bei einem Gesamtvolumen von mehr als 1,7 Milliarden Euro ist das für Siemens laut Unternehmensangaben der bisher größte Auftrag aus dem Bereich des regionalen Schienenverkehrs in Deutschland. Ab Ende 2018 sollen die ersten Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde im Großraum RheinRuhr unterwegs sein. Im Berufsverkehr soll nach und nach der Viertelstundentakt erreicht werden. Siemens plant die Errichtung eines hochmodernen Instandhaltungswerkes in Dortmund-Eving, für das rund 100 neue Arbeitsplätze für Fachkräfte im Mehrschichtbetrieb vorgesehen sind. Mittelpunkt des Instandhaltungswerks wird eine große Fahrzeughalle, wo jeweils vier vierteilige Züge gleichzeitig gewartet werden können. n idr/ros Wohnungsmarkt VdW sieht rückläufige Entwicklung Einen nur schwachen Anstieg der Baugenehmigungen hat das Statistische Bundesamt (Destatis) am 17. März vermeldet: Im Jahr 2014 wurde in Deutschland der Bau von 284 900 Wohnungen genehmigt. Das waren 5,4 Prozent oder 14 500 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Nicht nur die Wohnungswirtschaft im Bund betrachtet diese sich abkühlende Dynamik kritisch; auch der VdW Rheinland Westfalen sieht diese wieder rückläufige Entwicklung mit zunehmender Sorge. Im Jahr 2014 wurden in Nordrhein-Westfalen sogar nur noch 45 318 Wohnungen zum Bau freigegeben – und damit um 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Alexander Rychter, Verbandsdirektor der Wohnungswirtschaft im Wes ten, hält den Markt für überreguliert: „Das entmutigt potenzielle Bauherren. So haben wir in 2014 die Einführung der Kappungsgrenzenverordnung erlebt, die auch flächendeckend in Kommunen eingesetzt wird, wo es nicht nötig gewesen wäre und wo gar keine angespannten Wohnungsmärkte existieren – etwa in Rheine, Wesel oder Bottrop.“ Dazu sei ab dem 1. Januar 2015 mit inzwischen 6,5 Prozent ein bundesweit neuer Spitzensteuersatz bei der Grunderwerbsteuer gekommen sowie ab dem 1. Januar 2016 eine neue Stufe der Energieeinsparverordnung mit nochmals 25 Prozent verschärften Anforderungen zu erwarten. „All das zwingt die Baukosten weiter in die Höhe, macht das Bauen und damit auch am Ende Mieten immer teurer“, so der Direktor des VdW RW. n idr/ros Stadtplanung „Neue Zeche Westerholt“ kommt voran „Labor des Wandels“ ist das Leitthema für ein Entwicklungskonzept, welches das Schweizer Planungsteam Bob Gysin + Partner BGP, zu dem auch die wbp Landschaftsarchitekten Bochum gehören, für das Gelände der ehemaligen Zeche Westerholt entwickelt haben. Das Konzept sieht einen Nutzungsmix aus Wohnen, Gewerbe, Forschung, Technologie, Bildung, Kultur, Gastronomie und Freizeit vor. Die Jury des Wettbewerbs überzeugte die Beachtung der Themen Kreislaufwirtschaft und Zwischennutzung. Positiv bewertet wurden auch der Umgang mit den Bestandsgebäuden und der Vorschlag, eigenständige Quartiere auf Westerholt zu entwickeln. Bis Ende Juni sollen die Pläne weiter ausgearbeitet werden, parallel dazu werden Gutachten zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit untersuchen. Die Übersetzung dieses Konzepts in einen beschlussfähigen Masterplan ist Gegenstand des letzten Schrittes im Rahmen der Machbarkeitsstudie, die vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium mit EU-Mitteln gefördert wird. Mit dem Ergebnis wird dann die Werbung um Fördermittel beginnen, um das Konzept zu realisieren. Die Entwicklung des ehemaligen Bergwerks, das 2009 geschlossen wurde, ist eine große städtebauliche Aufgabe für Gelsenkirchen und Herten gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien GmbH. n pm Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen | 19 Augen auf bei Schreiben von „Gewerberegistrat“ oder „Freiberufregistrat“! Architekten und andere Freiberufler erhalten gegenwärtig vermehrt Post, bei der es sich der Sache nach einmal mehr um ein Vertragsangebot für einen kostenpflichtigen Branchenbucheintrag handelt. Auf den ersten Blicken wirken die Formschreiben, die von der in Berlin ansässigen Fa. GES Registrat GmbH versandt werden, jedoch wie ein Schreiben der jeweiligen Kommune und können den Eindruck erwecken, als ginge es nur um die Korrektur von Adressdaten in einem amtlichen Verzeichnis. Das dem nicht so ist, erschließt sich erst beim Blick ins Kleingedruckte. Dort verbirgt sich der Hinweis, dass es sich in Wahrheit um ein privates Dienstleistungsangebot handelt, durch dessen Inanspruchnahme Kosten in Höhe von 588 Euro jährlich entstehen. Die Architektenkammer weist ausdrücklich darauf hin, dass die Formularschreiben von keiner amtlichen Stelle stammen und keinerlei Verpflichtung besteht, derartige Formulare auszufüllen und zu unterschreiben. Mitglieder, die entsprechende Schreiben (u. U. auch mehrfach) erhalten, sind deshalb gut beraten, sich zu überlegen, ob sie den Online-Branchenbucheintrag wirklich beauftragen wollen. Ist dies nicht der Fall, sollte das Schreiben schlichtweg vernichtet werden. Wer ein entsprechendes Formular bereits ausgefüllt und unterzeichnet hat, kann sich von dem auf diese Weise zustande gekommenen Vertrag oftmals durch eine unverzüglich zu erklärende Anfechtung lösen. Die telefonische Rechtsberatung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen steht Ihnen hierbei gerne zur Seite. n Dr. Sven Kerkhoff Rechtsproblem des Monats Architekt offline Architekt A wendet sich mit folgender Frage an die Architektenkammer NRW: „Unser Büro ist mit der Vollarchitektur eines Gebäudes beauftragt worden. Aktuell befassen wir uns mit der Entwurfsplanung. Der Bauherr verfolgt die Planungsfortschritte nicht nur sehr aufmerksam, sondern hat zuletzt täglich mehrmals angerufen und uns mit Mails überschüttet, in denen er u. a. um persönliche Gespräche bat. Für diese gab es aber keinen objektiv erkennbaren Anlass oder Bedarf. Wir haben daher nicht mehr auf jede Mail geantwortet und nicht allen Gesprächswünschen entsprochen, weil wir sonst mit der Arbeit nicht mehr vorangekommen wären. Nun hat uns der Bauherr gekündigt. Er meint, wir hätten das Vertrauensverhältnis zerstört und er müsse davon ausgehen, dass wir seine Wünsche nur unzureichend berücksichtigen. Wir sind über die Kündigung an sich ganz froh und hatten eine solche schon selbst erwogen, möchten aber wissen, ob wir das Honorar für die noch ausstehenden Leistungsphasen verlangen können.“ Das Resthonorar abzüglich ersparter Aufwendungen kann nur verlangt werden, wenn es sich um eine sogenannte freie Kündigung handelt, die der Bauherr jederzeit aussprechen kann. Von dieser zu unterscheiden ist die Kündigung aus wichtigem Grund. Ein solcher Grund kann u. a. gegeben sein, wenn der Architekt durch ein vertragswidriges Verhalten das notwendige Vertrauensverhältnis zerstört oder nachhaltig schwer beeinträchtigt hat. Dabei ist auch eine Vielzahl weniger gravierender Vertragspflichtverletzungen ausreichend, wenn sie in der Gesamtschau dazu führen, dass es dem Auftraggeber nicht zugemutet werden kann, am Vertrag festzuhalten (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 26.03.2013 – 23 U 102/12). Im Allgemeinen darf eine solche Kündigung aber nicht ohne Vorwarnung ausgesprochen werden. Vielmehr muss der Auftraggeber mittels Abmahnung zunächst darauf hinweisen, dass bei Fortsetzung des gerügten Verhaltens die Kündigung droht (vgl. OLG Oldenburg, Urteil vom 06.09.2012 – 8 U 96/12). Im geschilderten Fall fehlt es nicht nur an dieser Abmahnung, sondern auch an einem triftigen Kündigungsgrund, so dass die Architekten das Honorar für die an sich noch zu erbringenden Leistungsphasen werden verlangen können. Das OLG Celle gesteht dem Architekten in einer aktuellen Entscheidung nämlich in erfreulicher Deutlichkeit zu, „nicht zielführende, zeitraubende und ineffektive Gespräche zu vermeiden und Absprachen in strukturierter Form zu erreichen. Bloße Kommunikationsprobleme begründen daher keinen wichtigen Grund zur Kündigung; ein Architekt ist nicht verpflichtet, sich für den Bauherrn ständig persönlich ‚erreichbar‘ zu halten“ (OLG Celle, Urteil vom 24.09.2014 – 14 U 169/13). Praxistipp Im Gegensatz zu Bauherren existiert für Architekten kein freies Kündigungsrecht. Auch bei „anstrengenden“ Auftraggebern gibt es daher für sie kaum eine Möglichkeit, sich vom Vertrag zu lösen, denn Meinungsverschiedenheiten müssen nach der Rechtsprechung in weitem Umfang ausgehalten werden. Hier hilft allenfalls eine einvernehmliche Vertragsaufhebung weiter. Anders kann es aussehen, wenn der Bauherr fällige Abschlagsrechnungen nicht begleicht, den Architekten beleidigt oder den Planungsablauf durch fortlaufende unberechtigte Eingriffe unzumutbar behindert. Angesichts des Risikos von Schadensersatzforderungen sollte aber in solchen Fällen eine Kündigung durch den Architekten allenfalls nach rechtlicher Beratung erwogen werden. n Dr. Sven Kerkhoff DABregional 05·15 20 | Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis Ableitbedingungen für Abgase Immissionsschutz bei Feuerungsanlagen Der Ausschuss „Anlagenbezogener Immissionsschutz – Störfallvorsorge“ der BundLänder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz (LAI) hat aus gegebenem Anlass die Frage diskutiert, ob die Ableithöhe für Feuerungsanlagen nach §19 Abs.1 Nr. 2 der BImSchV sich nur auf Öffnungen von Räumen bezieht, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind. Die 1. BImSchV enthält für die Ableitung von Abgasen in § 19 Abs. 1 die Anforderung, dass die Austrittsöffnung von Schornsteinen bei Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe mit einer Gesamtwärmeleistung bis zu 50 KW, die ab dem 22. März 2010 errichtet oder wesentlich geändert werden, in einem Umkreis von 15 Metern die Oberkanten von Lüftungsöffnungen, Fenstern oder Türen um mindestens einen Meter überragen müssen; der Umkreis erweitert sich um zwei Meter je weitere angefangenen 50 Kilowatt bis auf höchstens 40 Meter. Die Anfrage zu Interpretation des 1. BImSchV wurde an das nordrhein-westfälische Umweltministerium gestellt. Da die Beantwortung der Frage richtungsweisenden Charakter hat, wurde sie der LA Immissionsschutz zur Diskussion übermittelt. In einer Sondersitzung am 22./23. Oktober 2014 wurde die Auslegung des § 19 Abs. 1 Nr.2 erörtert. Es wurden jedoch keine Empfehlung und kein Beschluss verabschiedet, der die Regelung des 1. BImSchV weiter konkretisiert. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW vertritt daher nachfolgende Auslegung: Die 1. BImSchV enthält keinen Bezug zu Aufenthaltsräumen. Ziel der Ableitbedingungen ist es, die Rauchgase so abzuleiten, dass damit keine schädlichen Umwelteinwirkungen für die Allgemeinheit und Nachbarschaft verbunden sind. Somit ist sicherzustellen, dass für Anlagen, die DABregional 05·15 ab dem 22. März 2010 errichtet oder wesentlich geändert werden, unabhängig vom Verhalten der Betroffenen die Austrittsöffnung von Schornsteinen im Umkreis von 15 Metern immer die Oberkanten von Lüftungsöffnungen (Freie Lüftung oder Zwangslüftung) um mindestens einen Meter überragen. Dies gilt auch für Fenster und Türen von Aufenthaltsräumen, die zum nicht nur vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt oder geeignet sind. Sofern keine eindeutige Sachlage gegeben ist, sollte die Ableithöhe im Benehmen mit den zuständigen Vollzugsbehörden für den Einzelfall geprüft und entschieden werden. Abweichungen sind nur im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung nach § 22 der 1. BImSchV möglich, die der Anlagenbetreiber zu beantragen hat. n La Bauaufsicht NRW Neue Festlegungen aus den Dienstbesprechungen In regelmäßigen Abständen führt das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Dienstbesprechungen mit den Bauaufsichtsbehörden durch. Aus der nun vorliegenden Niederschrift über die Besprechungen im Oktober und November 2014 stellen wir verschiedene relevante Themen auszugsweise dar. Barrierefreiheit Nach § 55 BauO NRW müssen bauliche Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, in den dem allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teilen von Menschen mit Behinderungen, alten Menschen und Personen mit Kleinkindern barrierefrei erreicht und ohne fremde Hilfe zweckentsprechend genutzt werden können. Diese Forderung bezieht sich auf alle in Betracht kommenden Behinderungen und ist nicht nur auf in der Mobilität eingeschränkte Personen begrenzt. § 49 Absatz 2 BauO NRW sieht bislang nicht vor, dass Wohnungen insgesamt barrierefrei sein müssen, sondern fordert die barrierefreie Erreichbarkeit der Wohnung und der Wohn-Schlafräume, der Toilette, von Bad und Küche. Diese Forderung bezieht sich sowohl auf Gehbehinderungen als auch auf andere Arten von Einschränkungen wie Hör- und Sehbehinderungen. Bezüglich der erforderlichen Maßnahmen sind die anerkannten Regeln der Technik anzuwenden, zum Beispiel die DIN 18040 Teil 2 R. Privilegierung von Grenzgaragen Überschreiten Grenzgaragen das in § 6 Absatz 11 Satz 5 BauO NRW genannte Maß der privilegierten Gesamtlänge, ist nach der Rechtsprechung des OVG NRW die Eintragung einer Abstandflächenbaulast nicht für die Gesamtlänge sondern für das darüber hinausgehende Maß ausreichend. Car-Sharing-Parkplätze Bei der Genehmigung von Bauvorhaben kann Car-Sharing-Parkplätzen zugestimmt werden, wenn in diesen Fällen die Eintragung einer Baulast erfolgt, nach der sich der Bauherr verpflichtet, bei Scheitern des Car-Sharing-Modells die erforderliche Anzahl von Stellplätzen herzustellen oder eine entsprechende Ablösesumme zu zahlen. Hierzu ist ein entsprechender öffentlicher Vertrag zu schließen und durch eine Bankbürgschaft abzusichern. Behandlung unvollständiger Bauanträge Die Bauaufsichtsbehörde hat innerhalb einer Woche nach Eingang des Bauantrags eine Vorprüfung durchzuführen und soll den Bauantrag zurückweisen, wenn die Bauvorlagen unvollständig sind oder erhebliche Mängel aufweisen. Das Nachreichen einzelner Bauvorlagen gemäß § 69 Abs. 1 Satz 3 BauO NRW soll nur ausnahmsweise gestattet werden. Das Zurückweisen ist auch nach Ablauf der Wochenfrist nicht ausgeschlossen, wenn sich erst im Laufe der weiteren Prüfung herausstellt, dass die Bauvorlagen unvollständig sind oder erhebliche Mängel aufweisen. n La Die vollständige Niederschrift zu den dargestellten und weiteren Themen finden Sie unter www.aknw.de in „Mitglieder / Recht u. Gesetze / Landesbauordnung“. Prisma | Nordrhein-Westfalen | 21 Homo ludens Foto: Rainer Worm Serie „Retrospektive: Architekten in NRW“: Werner Ruhnau (11. April 1922 – 6. März 2015) D as Werk von Werner Ruhnau auf die bekannten und oft publizierten, fertiggestellten Bauwerke zu begrenzen, hieße den Rahmen viel zu eng zu fassen. Ihre Bedeutung erhalten die architektonischen Entwürfe für Theater, Wohn- und Arbeitsstätten, für öffentliche Räume und Schulhöfe erst als Teil eines lebenslangen Bemühens darum, Kontexte zwischen Mensch und Raum, Organismus und Klima, Architektur und Kunst zu ermöglichen. In stets offenen Prozessen, auf Fortgang und Ausdehnung ausgerichtet. Dieser Tage startet am Bauhaus in Dessau im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2019 das Langzeitprojekt „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?“ Ruhnau, der sich intensiv mit Gedanken des Bauhauses, insbesondere mit Oskar Schlemmer und der Bauhausbühne auseinandersetzte, würde die Menschen nicht als Objekt, sondern als Subjekt begreifen und wohl anders fragen: Wie kann spielend gewonnene, sinnliche Erfahrung die Lebenswelt lebensfördernd beeinflussen? Der niederländische Historiker Joan Huizinga mit seinem Hauptwerk „Homo ludens“ und der aus Essen stammende Tischlermeister, Künstler und Pädagoge Hugo Kückelhaus waren wichtige Bezugsgrößen im Denken und Wirken von Werner Ruhnau. Ruhnau traf Kückelhaus drei Jahre nach der „Spielstraße“ zur Olympiade 1972 – hier begegneten sich kongeniale Geister. Zehn Jahre lang, von 1979 bis 1988, hatte Ruhnau dann den Vorsitz im Verein „Organismus und Technik. Gesellschaft zur Förderung der Gestaltung der Lebenspraxis im Sinne humanbiologischer Forschungsergebnisse e.V.“ inne, der sich die Fortführung der Kückelhaus’schen Ideen zur Aufgabe gemacht hatte. Ohne den Verein als Unterstützer hätte das 1975 von Hugo Kückelhaus erstmals konzipierte „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ keine so weite Verbreitung gefunden. Die dauerhafte Etablierung gelang in Wiesbaden und nicht (wie erst geplant) in Essen-Kettwig, im Haus und Garten Ruhnau, der als „KunstOrt“ für kooperative Arbeit, für den Austausch von Ideen und das festliche Spiel gedacht war. Andere Anstöße versandeten wie das seit 2004 in einer offenen Arbeitsgruppe mit dem BDA Ruhrgebiet und dem Deutschen Werkbund NW entwickelte Aktionsprogramm „BauKunst und Spiele“, „um verborgene und vergessene Qualitäten der Beziehungen zwischen Architektur und öffentlichem Raum, zwischen Geschichte und Gegenwart und den Menschen, die sich dort bewegen, zu diskutieren und in gemeinsamen Aktionen zu gestalten“, so 2005 formuliert in einem Thesenpapier von Werner Ruhnau und Elisabeth Stelkens. An der Unterstützung durch die Thea termacher hätte es nicht gefehlt. Michael Schulz, Intendant des Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen, wo Ruhnau noch bis zuletzt Hausführungen leitete, spricht in einem Nachruf der WAZ von einem riesigen Verlust: „Wir hatten bei der Nachricht das Gefühl, ein Teil des Hauses verblasst. Ruhnau war ein großer Visionär und Ideenstifter. Seine Arbeit hat auf die Bühne ausgestrahlt. Das habe ich noch an keinem anderen Haus so erlebt.“ Rückschläge waren kein Anlass für Ruhnau, seine Grundhaltung und Ziele aufzugeben. Konsequent bis zuletzt hatte er sich schon 1994 dem Projekt einer „Künstlernekropole“ im Habichtswald bei Kassel angeschlossen und dort seine eigene Ruhestätte errichtet, ein in die Wiese eingesenktes Stufengeviert, auf das durch vier Tore Wege zuführen. Jetzt wurde er dort, wo er seit Jahren seinen Geburtstag am 11. April festlich beging, nach der vorgesehenen „Spielanleitung“ beigesetzt. Auch sein schriftliches Vermächtnis liegt druckfertig vor, ein 80-seitiges Kompendium letzter Hand unter dem Titel „Werner Ruhnau. Spiel und Spielräume“, zusammengetragen von Dorothee Lehmann-Kopp. Geplant als Begleitbuch zu einer Ausstellung im ZKM in Karlsruhe, ist nun allerdings die Zukunft offen, bis Erbschafts- und Rechtefragen geklärt sind. Das gezeigte Portrait gelang dem Essener Fotografen Reiner Worm während eines Gesprächs mit Ruhnau. So wird er im Gedächtnis bleiben: kritisch, ironisch und mit innerlichem, heiterem Ernst auf die Welt schauend. n Dr. Gudrun Escher DABregional 05·15 22 | Nordrhein-Westfalen | Prisma Bielefeld Künstler als Auftraggeber zeitgenössischer Architektur Kunstverein, Welle 61 (bis 12. Juli 2015) Düsseldorf Broken Spaces KAI10/Arthena Foundation, Kaistr. 10 (bis 18. Juli 2015) Herford (un)möglich! Künstler als Architekten Marta, Goebenstraße 2–10 (bis 31. Mai 2015) Neuss Olafur Eliasson – Werke aus der Sammlung Boros Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 (bis 18. Oktober 2015) Oberhausen GREEN CITY – Geformte Landschaft – Vernetzte Natur Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46 (10. Mai bis 13. September 2015) Sakrale Bauten Im Maxhaus in Düsseldorf ist momentan die Ausstellung „Sakrale Bauten“ des Neusser Fotografen Michael Bode-Wohlfahrtstätter zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Fotografien sakraler Bauwerke, ergänzt um Bilder profaner Bauten und dem Leben der Bewohner der syrischen Stadt Aleppo, wo sich Bode-Wohlfahrtstätter in den Jahren 2007 und 2008 aufhielt. Der Fotograf nahm sich für alle Aufnahmen viel Zeit und Geduld, bis er den richtigen Moment für ein Motiv erwischte: „Die Fotografien sind ein Glücksfall für den Betrachter. Sie sind weder digital nachbearbeitet, noch bedarf es eines aufwendigen Equipments – nicht einmal eines Statives. So gelingen angenehm unaufgeregte Bilder“, so Kurator Christian Deckert. Einige der fotografierten Bauwerke sind durch die politischen Umwälzungen im Land bzw. den damit verbundenen Bürgerkrieg der letzten Jahre zerstört – somit sind die Foto grafien von Bode-Wohlfahrtstätter bereits zu wichtigen zeitgeschichtlichen Dokumenten geworden. n pm/mel Bis zum 20. Juni 2015 im Maxhaus, Schulstraße 11, Düsseldorf. Öffnungszeiten: Di – Fr 11 – 20 Uhr, Sa 11 – 18 Uhr. Eintritt frei. Weitere Info: www.maxhaus.de. Personalien Runder Geburtstag Foto: © Hendrick Lietmann Norbert Hellmann wird 60 Das Rohrgebiet, 2009 Weil am Rhein Architektur der Unabhängigkeit Vitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 2 (bis 31. Mai 2015) Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl DABregional 05·15 Norbert Hellmann, Landschaftsarchitekt aus Reichshof, feiert am 6. Mai seinen 60. Geburtstag. Der in Osterholz in Niedersachsen geborene Norbert Hellmann studierte Landespflege an der Universität Hannover. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als angestellter Architekt, später in der Position eines Abteilungsleiters, bevor er sich 1994 mit seinem eigenen Landschaftsarchitekturbüro in Reichshof selbstständig machte. Das Leistungsspektrum seines Büros umfasst die Bereiche Eingriffsregelung, Windenergieplanung und Foto: privat Ausstellungen -gutachten, Bauleitplanung und Umweltprüfung sowie Moderation von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Daneben ist Hellmann als Seminarleiter für die Akademie der Architekten- Fotografie-Ausstellung kammer NRW tätig. Norbert Hellmann ist seit 1996 Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW. Seither engagiert er sich im Kammerausschuss Landschaftsarchitekten. Von 2001 bis 2006 war er außerdem im Ausschuss „Haushalt, Finanzen und Beitragswesen“ aktiv. Des Weiteren ist er Mitglied im Fachgremium zur Vereidigung von Sachverständigen für die Bereiche UVP, LBP sowie Sportplatz- und Landschaftsbau. Berufspolitisch engagiert sich Nobert Hellmann auch in seinem Verband, dem bdla, dem er seit 1987 angehört. Im Bundesverband des bdla war er zeitweise Vorsitzender des Arbeitskreises Landschaftsplanung. Seit 2006 ist er außerdem Mitglied des FLL. Von 2011 bis 2014 gehörte der Landschaftsarchitekt dem Gestaltungsbeirat der Stadt Siegen an. Neben seinen berufspolitischen Ämtern ist Norbert Hellmann auch im Sportverein und als Mitglied des Heimatvereins Nümbrecht ehrenamtlich aktiv. n ehn Gratulation 75. Geburtstag: Gerhard Krösche Architekt Gerhard Krösche aus Detmold gehört seit 1988 der Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW an und ist seither ununterbrochen Mitglied des höchsten Kammergremiums. Zunächst übernahm der Architekt das Amt eines Kassenprüfers. Seit 1992 engagiert sich Krösche im Verwaltungsausschuss des Versorgungswerks der AKNW. Außerdem ist er seit 2012 Mitglied des Wahlvorstands der AKNW. Gerhard Krösche war von 1965 bis zu seinem Ruhestand als angestellter Architekt in Detmold tätig. Zu seinen Aufgabengebieten gehörten die Planung, Ausschreibung und Bauleitung von Schulen, Turnhallen, Großhotels, Hallen und gewerblichen Gebäuden sowie Büround Wohngebäuden. Daneben war der Architekt als Sachverständiger für Wert- und Schadenschätzungen von Gebäuden tätig. Krösche ist Mitglied im Verband der Bausachverständigen Deutschlands e. V. und engagierte sich bis 2010 als ehrenamtlicher Gutachter im Gutachterausschuss für den Kreis Lippe und die Stadt Detmold. In seinem Verband, dem BDB, ist Gerhard Krösche bereits seit über 50 Jahren berufspolitisch aktiv. Von 1987 bis 2012 war er Vorsitzender der BDB-Bezirksgruppe Lippe. Dem erweiterten Landesvorstand des BDB gehörte er von 2001 bis 2013 an. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Gerhard Krösche mit der Silbernen und Goldenen Bundesnadel seines Verbandes ausgezeichnet. Gerhard Krösche feiert am 9. Mai seinen 75. Geburtstag. n ehn Glückwunsch Jürgen Meinhard feiert 75. Geburtstag Der Mettmanner Architekt Jürgen Meinhard feiert am 18. Mai seinen 75. Geburtstag. Jürgen Meinhard ist seit nunmehr 35 Jahren ununterbrochen Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Seitdem er 1980 erstmals in das „Architektenparlament“ gewählt wurde, engagiert sich Meinhard im Kammerausschuss „Planen und Bauen“. Der 1940 in Wuppertal geborene Jürgen Meinhard studierte Architektur an der Fachhochschule Wuppertal. Nach dem Abschluss im Jahr 1966 war er zunächst als angestellter Architekt in verschiedenen Architekturbüros in Wuppertal und Düsseldorf tätig, bevor er 1976 in den öffentlichen Dienst wechselte. Bei der Stadt Mettmann war Jürgen Foto: privat Foto: privat Prisma | Nordrhein-Westfalen | 23 Meinhard in der Unteren Bauaufsichts- und Unteren Denkmalbehörde beschäftigt, ab 1988 leitete er diese beiden Behörden. Zu den beruflichen Schwerpunktgebieten des Architekten zählten das Bauplanungs- und Bauordnungsrecht sowie der Denkmalschutz und das Denkmalrecht. Hierbei galt sein besonderes Interesse dem Spannungsfeld zwischen Architekten und Denkmalbehörden. Seit vielen Jahren engagiert sich Jürgen Meinhard auch in der Verbandsarbeit. 1985 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung Angestellter Architekten (VAA). 1997 wurde Meinhard erstmals in den Vorstand der VAA gewählt, seit 2010 ist er wieder Vorstandsmitglied der VAA. Neben diesen Aufgaben gilt sein besonderes Engagement dem Niederbergischen Museum in Wülfrath. Dort ist er Vorsitzender des Trägervereins. n ehn Auszeichnungen Landschaftsarchitektur-Preis 2015 Ausgezeichnete Landschaftsarchitektur Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) hat zum 12. Mal den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis vergeben. Aus 127 zum Wettbewerb zugelassenen Arbeiten wählte die Jury zwei Projekte aus, die mit dem ersten Preis ausgezeichnet werden: das „Weltkulturerbe Kloster Lorsch“ (TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin) und den „Park am Gleisdreieck“ in Berlin (Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin). Außerdem vergab das Preisgericht, das unter dem Vorsitz von Prof. Ulrike Beuter von der Planungsgruppe Oberhausen im März in Berlin getagt hatte, fünf Würdigungen und vier Sonderpreise. Unter den Würdigungen sind drei Projekte aus Nordrhein-Westfalen bzw. von NRW-Landschaftsarchitekten: das „:metabolon Entsorgungszentrum Leppe“ in Engelskirchen von FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf, die „Neugestaltung des Marktplatz Rheydt“ in Mönchengladbach-Rheydt von Planorama Landschaftsarchitektur aus Berlin und der „Bitscher Platz Lebach“ von club L94 Landschaftsarchitekten aus Köln. Mit dem Landschaftsarchitektur-Preis würdigt der bdla im Turnus von zwei Jahren beispielhafte Projekte in der sozial und ökologisch orientierten Siedlungs- und Landschaftsentwicklung sowie eine zeitgemäße Freiraumplanung. Die Ehrung der Preisträger erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 18. September 2015 in Berlin. n ehn Weitere Information unter www.deutscherlandschaftsarchitektur-preis.de. RIBA International Fellowship Bolles + Wilson ausgezeichnet Die Münsteraner Architekten Julia BollesWilson und Peter Wilson (Bolles+Wilson) sind in den Kreis der „RIBA International Fellows“ aufgenommen worden. Mit der vom Royal Institute of British Architects (RIBA) vergebenen Auszeichnung werden Architektinnen und Architekten geehrt, „die einen besonderen Beitrag zur Weltarchitektur geleistet haben: Menschen, deren Werk nicht nur den Geist ihres jeweiligen Landes repräsentiert, sondern über ihn hinausgeht und so wahrhaft international wird in seinen Bezügen und seinen Einflüssen“, heißt es in der Pressemitteilung. In diesem Jahr wurden mit dem „RIBA International Fellows“ elf nicht in Großbritannien arbeitetende Architektinnen und Architekten ausgezeichnet. Die Auszeichnung geht 2015 an Architekten aus Argentinien, Spanien, Portugal, Deutschland, Australien, Südafrika, USA und China – darunter so prominente Namen wie Emilio Ambasz, Tom Mayne und Wang Shu (Pritzker Preisträger 2012) mit Lu Wenyu. Die Träger dieser Auszeichnung dürfen das Kürzel „Int FRIBA“ als Namenszusatz verwenden. n ehn/pm DABregional 05·15 24 | Nordrhein-Westfalen | Prisma Auslobungen Veranstaltungen Landschaftsverband Westfalen-Lippe Cityleaks Urban Art Führungen Staatspreis für Denkmalpflege ausgelobt Kölns kreative Ecken Selbst im eigenen Veedel kann sich ein Spaziergang zu den Schauplätzen der Street Art als wahres Aha-Erlebnis erweisen. Anlässlich des Cityleaks Urban Art Festival, das 2015 bereits in die dritte Runde geht, bieten die Veranstalter des Festivals gemeinsam mit Expedition Colonia von April bis August wieder neue Stadtteilführungen quer durch Köln an. Da sind die großflächigen Malereien auf Häuserwänden, die man jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit sieht. Und manchmal auch kleine Motive, an denen der Blick hängenbleibt. Viele davon bleiben ohne ein geschultes Auge im Verborgenen. Die Stadt ist voll von Kunstwerken, die es zu entdecken gilt. Die neuen Führungen bieten die Gelegenheit, sich auf die stummen Begleiter des Alltags einzulassen und deren Geschichte zu erfahren. Nach dem großen Erfolg der Führungen in den vergangenen Jahren stehen auch 2015 unterschiedliche Touren durch Kölns angesagteste Quartiere auf dem Programm: n 9. Mai: Ehrenfeld / Belgisches Viertel n23. Mai: Kölner Innenstadt n 6. Juni: Kwartier Latäng n 20. Juni: Belgisches Viertel n 4. Juli: Ehrenfeld n 18. Juli: Nippes n 1. August: Neuehrenfeld. Foto: LWL/Dülberg Zahlreiche historische Bauwerke in Westfalen verdanken ihr Überleben dem Einsatz privater Denkmalfreunde. Um dieses bürgerschaftliche Engagement zu fördern und öffentlich zu würdigen, stiftet das Land NRW den Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege. Er wird in Westfalen alle zwei Jahre verliehen und ist mit 7000 Euro dotiert. Denkmaleigentümer können sich bis zum 29. Mai beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bewerben. Für vorbildliche Sanierung 2013 ausgezeichnet: Wohnspeicherhaus „Berenbom“ Einsendeschluss ist der 29. Mai. Info: www.mbwsv.nrw.de/stadtentwicklung. DABregional 05·15 n ehn/pm Info unter www.cityleaks-festival.de. Street Art als Aha-Erlebnis: Wandmalerei in der Triererstraße in Köln Wer baut die Stadt? Die Frage, warum unsere Städte so aussehen, wie sie aussehen, wird aus wechselnden Anlässen immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert. In jüngster Zeit beklagen die Fachwelt und auch öffentliche Medien in Erklärungen, Stellungnahmen und Polemiken den Zustand unserer Städte. Die einen vermissen die „Schönheit des Stadtraums“ und eine zeitgemäße „Stadtbaukunst“, andere kritisieren veraltete Rollenbilder und verweisen auf die Komplexität der Aufgaben und Prozesse. Vor allem vermissen einige Planungs- und Baudezernenten den auch in Fragen der Stadtgestaltung gut ausgebildeten Nachwuchs. In ihrer Reihe „Berufsfelder“ greift die Architekturfakultät der RWTH Aachen am 5. Mai in einer Gesprächsveranstaltung die Debatte auf. Dabei will sie den Fokus auf die Rolle der „Profis“ im Prozess lenken. Wie kann die (interdisziplinäre) Gestaltung des Stadtraums und der Lebensräume – jenseits allseits bekannter Floskeln, wie „die Architektur vom Stadtraum her denken“ oder „jeder Stadtplaner braucht Architekturwissen“ – gelingen? Wie verbindet man gestalterische Ideen und gute Qualität mit gesellschaftlichen und poli tischen Realitäten? Wer übernimmt die fachliche Verantwortung für die Sicherung der gestalterischen Qualität in Planungsund Bauprozessen? – Diese Fragen werden nach zwei einleitenden Keynotes von Prof. Oliver Hall (ASTOC Architects and Planners, Köln) und Tim Rieniets (StadtBauKultur NRW) Studierende und Lehrende mit Architekten und Planern aus der Praxis diskutieren. n ehn/pm Info unter www.pt.rwth-aachen.de. Informationen Kompetenzzentrum Foto: Silviu Guiman Die Auslobung richtet sich an Privatleute, die mit Hilfe der Denkmalexperten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein gefährdetes Denkmal vorbildlich instand gesetzt haben. Diese Maßnahmen sollten weitgehend vollendet oder in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen worden sein. Eine Jury aus namhaften Fachwissenschaftlern und Praktikern der Denkmalpflege wählt den Preisträger bzw. die Preisträgerin aus. Für ihr vorbildliches Engagement für den Erhalt und die Nutzung des Fachwerkhauses „Berenbom“ ging der Preis im Jahr 2013 an Dr. Regina Machhaus aus Steinfurt. Engagierte Denkmaleigentümer und Initiativen in Minden, Gronau (Kreis Borken), Ennigerloh und Beelen (beide Kreis Warendorf) erhielten darüber hinaus undotierte Anerkennungen. n ehn/pm Podiumsgespräch an der RWTH Frischer Wind durch neue Gesichter Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes verstärkt sich Prisma | Nordrhein-Westfalen | 25 Neue Projektleiter des Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft: Sylvia Hustedt und Christoph Backes fördern wollen“, sagt Sylvia Hustedt, die die Projektleitung des Kompetenzzentrums zusammen mit Christoph Backes im u-institut übernommen hat. Das Kompetenzzentrum wurde 2009 von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ins Leben gerufen. Als Partner für die Kultur- und Kreativwirtschaft bietet es kostenfreie Beratungen für Kreativunternehmer an, gestaltet Veranstaltungen und Workshops und will so den Erfahrungsaustausch und den Kompetenztransfer befördern. n mel/pm Wohnungsmarktprofile der NRW.BANK Wohnungsmarktprofile für NRW-Kommunen Wie viele Mietwohnungen gibt es insgesamt in einer Stadt und wie hoch ist die Quelle: NRW.Bank: Wohnungsmarktprofil Köln 2014 I.D. Holz in Olsberg Informationen rund ums Thema Holz als Baustoff Technische Fachberatung rund um den Baustoff Holz bietet das Informations- und Demonstrationszentrum Holz e.V. (I.D. Holz), das im „Zentrum HOLZ“ in Olsberg seinen Standort hat. Der Service richtet sich an alle, die sich für den Einsatz von Holz im Bauwesen interessieren und Informationen hinsichtlich der Statik, des konstruktiven Holzschutzes, zu Aspekten der Bauphysik, des Schallschutzes, des Brandschutzes oder zum Einsatz von Holz als Dämmstoff benötigen. Ziel des I.D. Holz ist es, das Material Holz als wettbewerbsfähigen, innovativen und nachhaltigen Bau- und Werkstoff zu positionieren. Denn „Vorurteile und fehlende Kenntnisse über die vielfältigen Möglichkeiten beim Einsatz von Holz als Baustoff führen dazu, dass Planer und Bauherren das Potential von Holz nicht erkennen und es als Werkstoff im Bauwesen nicht nutzen“, so der Clustermanager des I.D. HOLZ, Christoph Haaben. Darstellung der Baulandpreise in Köln und Umgebung Miete im Vergleich zu umliegenden Städten und Gemeinden? Wie entwickelt sich der preisgebundene Wohnungsbestand? Wie viele Senioren leben heute und zukünftig in der Stadt? Antworten auf diese Fragen gibt es in den kürzlich neuaufgelegten Wohnungsmarktprofilen der NRW.BANK. Bereits seit 2009 veröffentlicht die NRW. BANK Wohnungsmarktprofile für Nordrhein-Westfalen. Sie sind für alle 396 kreisfreien und kreisangehörigen Kommunen des Landes verfügbar. Jedes Profil enthält grafisch aufbereitete wohnungsmarktrelevante Indikatoren, die einen ersten Überblick über die Wohnungsmarktsituation einer Gemeinde ermöglichen. Inhaltlich und gestalterisch überarbeitet, gibt es die Profile seit März mit dem aktuellsten erhältlichen Datenstand von 2013. Die Profile enthalten Indikatoren aus den Themenfeldern Wohnungsbestand, Bautätigkeit, Bevölkerung, Arbeitsmarkt und Soziales sowie Preise. Kurze Texte erläutern die Abbildungen und helfen bei der Interpretation. Vergleiche zwischen Kommunen sind möglich, da ausschließlich Daten aus der amtlichen Statistik verwendet werden, die flächendeckend verfügbar sind. Die Datenbasis wurde an die Ergebnisse des Zensus 2011, der Gebäudeund Wohnungszählung bzw. deren Fortschreibungen angepasst, sodass nun u. a. neue Zahlen zum Wohnungsbestand und dessen Baualter, zur Bevölkerungsentwicklung und zur Haushaltsgrößenstruktur zur Verfügung stehen. n ehn/pm Die Wohnungsmarktprofile sind als PDFDateien zum kostenfreien Download auf der Website der NRW.BANK verfügbar unter www.nrwbank.de/wmp. Foto: I.D. Holz NRW Foto: Andreas Kermann inhaltlich und personell; neuer Projektträger des Zentrums ist das Bremer u-institut. Künftig soll der Fokus stärker auf Entwicklungen und Themen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft liegen und die Interaktion mit anderen Branchen verstärkt werden. „Industrie 4.0, Smart Cities oder die kreative Energiewende – all diese Themen können vom Innovationspotenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft profitieren. Wie wollen wir morgen leben? Wie gestalten wir unsere Städte lebenswerter und wie sieht die Arbeitswelt von Übermorgen aus? Kreative haben hierzu heute schon Lösungen parat. Eine stärkere Vernetzung von Kreativen als Gestalter und Mehrwertstifter für andere Branchen ist deshalb ein Aspekt, den wir bei der Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums gemeinsam mit den Akteuren der kreativen Branchen be- Das „Zentrum HOLZ“ in Olsberg Langjährige Fachberater des „Informationsdienst Holz“ stehen für eine qualifizierte technische Beratung zur Verfügung. Sie geben Auskünfte zum fachgerechten Einsatz des Rohstoffes Holz bei Neuplanungen und Bestandsumbauten, die vom materialgerechten Entwerfen und Konstruieren über die bauphysikalischen Eigenschaften des Werkstoffs bis zum Erhalt von Bauwerken aus Holz reichen. Die Fachberatung erfolgt produkt- und firmenneutral und ist für den Interessenten kostenlos. n ehn Weitere Info unter www.id-holz-nrw.de. DABregional 05·15 26 | Nordrhein-Westfalen | Akademie Ausgewählte Seminare im Juni 2015 Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de Datum Veranstaltung Referent/in V-Nr. Ort Preis 02.06.2015 Vermeidung von Bauschäden bei der Gestaltung von Pflasterflächen und Natursteinbelägen Dipl.-Ing. E. Lanicca, ö.b.u.v. SV für Natursteinbeläge 15001148 Düsseldorf 110,- 02.06.2015 VOB – Aktuelle Entwicklung und Rechtsprechung M. Dewald, Rechtsanwalt M. Graf, Rechtsanwalt 15001149 Hamm 120,- 03.06.2015 Abstandflächen und Abstandflächennachweis Ministerialrat J. Rübel, MBWSV NRW Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht 15001150 Düsseldorf 120,- 08.06.2015 Immobilien-Projektentwicklung – Vertiefung Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. K. Schmidt, Stadtplaner und ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 15001152 Düsseldorf 100,- 09.06.2015 Einführung in die Immobilienbewertung Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 15001153 Oberhausen 110,- 09.06.2015 Innendämmung – Bemessung, Materialien, Ausführung Dipl.-Ing. (FH) J. Gänßmantel, ö.b.u.v. SV für mineralische Werkstoffe des Bauwesens 15001154 Düsseldorf 120,- 10.06.2015 HOAI aktuell – Honorarmanagement und sichere Vertragsgestaltung D. Dahmen, Rechtsanwalt Dipl.-Ing. A. T. C. Krüger, Innenarchitekt und ö.b.u.v. SV für Honorare und Architektenleistungen 15001155 Dortmund 120,- 10.06.2015 SV-Fortbildung: Wärmebrücken im Passivhaus Herausforderung für Planung und Ausführung Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt 15001156 Düsseldorf 160,- 11.06.2015 Fachbauleitung Veranstaltungsreihe Brandschutz Dipl.-Ing. T. Kempen, staatlich anerkannter SV für die Prüfung des Brandschutzes 15001157 Düsseldorf 160,- 11.06.2015 12.06.2015 25.06.2015 26.06.2015 20.08.2015 21.08.2015 04.09.2015 Die Wertermittlung von Grundstücken Praxis und Vertiefung (7-tägig) Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung; Prof. J. Ulrich, Vors. Richter am Landgericht a. D.; Dipl.-Ing. A. Jardin, Architekt; Dipl.Geol. A. Nolte, ö.b.u.v. SV für Altlasten; Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. K. Schmidt, Stadtplaner und ö.b.u.v. SV für Wertermittlung; D. Kronenbitter, Rechtsanwalt; Dipl.-Ing., Dipl.Wirtsch.-Ing. N. Sturm; Dipl.-Ing. H. Teutenberg 15001158 Düsseldorf 1350,- 12.06.2015 EXPO-Architektur Entwurfskonzepte und -strategien Dr.-Ing. T. Schriefers, Architekt 15001159 Düsseldorf 100,- 15.06.2015 Grobdiagnose im Bestand Dr.-Ing. K. Friedrichs, Architekt Dipl.-Ing. P. Winkel, Architekt 15001162 Düsseldorf 120,- 16.06.2015 Förderung von Wohnformen für ältere Menschen in NRW – Pflegeheime modernisieren Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin; R. Tölle, Referatsleiterin Bestandsförderung, MBWSV NRW; D. Suchanek, Ref. Landesrecht Pflege, Wohnund Teilhabegesetz, MGEPA NRW; S. Klein, Landschaftsverband Rheinland 15001163 Düsseldorf 120,- 16.06.2015 SV-Fortbildung: EnEV 2014 Dichtheits- und Lüftungskonzept Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt Dipl.-Ing. O. Solcher 15001164 Dortmund 175,- 18.06.2015 Windenergie und Naturschutz Dr. E.-F. Kiel, MKLNUV NRW Dr. rer. nat. M. Kaiser, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 15001166 Düsseldorf 120,- 18.06.2015 SV-Fortbildung: Energetische Bewertung von Gebäuden – Grundlagen zur DIN V 18599 Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz 15001167 Münster 150,- 20.06.2015 Energieeffizienz und Immobilienbewertung Die Wertermittlung von Grundstücken Dr.-Ing. M. Töllner, Architekt und Stadtplaner, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung 15001169 Düsseldorf 160,- 22.06.2015 KfW-Förderprogramme zur Energieeinsparung Energieeffizient Bauen und Sanieren Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und BafaBerater; Dipl.-Volkswirt E. von Schwerin, KfW Bankengruppe 15001172 Düsseldorf 100,- DABregional 05·15 Akademie | Nordrhein-Westfalen | 27 09.06.2015: Einführung in die Immobilienbewertung Die Bewertung von Immobilien kann für einen Architekten ein zweites Standbein und ein selbstständiges Berufsfeld darstellen, für dessen Ausübung er durch seine Ausbildung bereits prädestiniert ist, die jedoch zur sachgerechten Anwendung einer weiteren Zusatzqualifikation bedarf. Das Einführungsseminar stellt das Berufsfeld des Sachverständigen, die Ausbildung und die Ausübungsmöglichkeiten der Sachverständigentätigkeit dar. Hierzu wird zunächst die Einordnung der Sachverständigen vom „freien Sachverständigen“ über den „zertifizierten Sachverständigen“ bis zum „öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für die Bewertung von unbebauten und bebauten Grundstücken“ gegeben, und der Ausbildungsweg bis zur Kammerprüfung wird eingehend erläutert. Des Weiteren wird auf die Sachverständigenhaftung bei der Bearbeitung von Gutachten im privaten und gerichtlichen Auftrag verwiesen. Referent: Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung Oberhausen, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW 16.06.2015: Förderung von Wohnformen für ältere Menschen in NRW – Pflegeheime modernisieren Eine erhebliche Anzahl an Pflegeheimen in Nordrhein-Westfalen entstand unter früheren Rahmenbedingungen der Altenhilfe und entspricht baulich und konzeptionell nicht mehr den heutigen Anforderungen der Bewohner und der Pflegenden. Als Alternative zum Neubau weiterer stationärer Pflegeheime setzt das Land NRW auf die Integration kleinteiliger, an häuslicher Normalität orientierter und ambulant betreuter Wohnformen in altersgemischten Wohnquartieren. Ab Mitte 2018 gelten verbindliche Qualitätsstandards, deren Umsetzung durch eine Verbesserung der Refinanzierungsbedingungen mit Fördermitteln von Bund und Land im Rahmen des Pflegeversicherungsgesetzes, der sozialen Wohnraumförderung und des neuen GEPA–Alten- und Pflegegesetzes unterstützt wird. Im Seminar werden die verschiedenen Wohnformen für ältere Menschen beleuchtet und die Förderung durch die Ministerien für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr sowie Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW unter Mitwirkung des Landschaftsverbandes Rheinland vorgestellt. Referenten: Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin; R. Tölle, MBWSV NRW; D. Suchanek, MGEPA NRW; S. Klein, LVR Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW Foto: Thilo Saltmann 16.06.2015: SV-Fortbildung: EnEV 2014 – Dichtheits- und Lüftungskonzept 09.06.2015: Innendämmung – Bemessung, Materialien, Ausführung Der Einbau von Innendämmungen wird zur Verbesserung des Wärmeschutzes oft bei Gebäuden angewendet, die keine bauliche Veränderung der Fassadenansicht erlauben wie Sichtfachwerk, Sichtmauerwerk, Stuckfassaden usw. Diese Maßnahme wird jedoch vielfach auch mit Bauschäden in Verbindung gebracht. Auf Grund der bekannten feuchtetechnischen Risiken ist eine besonders sorgfältige Planung und gewissenhafte Ausführung erforderlich. Nach vorliegenden Regelwerken u. a. der WTA sind die Planung und Bemessung von Innendämmungen, die durch das Gebäude bedingten Instandsetzungsgrenzen, die Materialauswahl und die Ausführung, die baubegleitende Qualitätskontrolle, die Behandlung von Bauteilanschlüssen u.v.m. wesentliche Einflussfaktoren auf die Gesamtqualität einer Innendämmmaßnahme. Wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung von Innendämmsystemaufbauten, damit diese Form der energetischen Ertüchtigung nicht zu einer dauerhaften Schädigung führt. Referent: Dipl.-Ing. (FH) J. Gänßmantel, ö.b.u.v. SV für mineralische Werkstoffe des Bauwesens Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW Die DIN 4108-7 und die DIN 1946-6 werden indirekt bedeutsam über die EnEV 2014 § 6 Dichtheit, Mindestluftwechsel. Aus beiden Normen kommen auf Planende und Ausführende Forderungen zu: das Aufstellen von planerischen Luftdichtheits- und Lüftungskonzepten. Beide Regelwerke haben aber auch über die EnEV hinaus Bedeutung für die Gewährleistung der Gebrauchstauglichkeit. Die DIN 4108-7 verdeutlicht inhaltlich an mehreren Stellen die negativen Folgen eingebauter Baufeuchte bzw. konvektiven Feuchtetransports. Die DIN 1946-6 beschreibt ein Verfahren, mit dem die Notwendigkeit einer lüftungstechnischen Maßnahme festgestellt werden kann. Das Seminar stellt Beispiele für das Aufstellen und Realisieren von Dichtheitsund Lüftungskonzepten vor. Referenten: Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt; Dipl.-Ing. O. Solcher Dortmund, 10.00-17.15 Uhr, 175 € für Mitglieder der AKNW Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen. Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax: (0211) 49 67 93. DABregional 05·15 28 | Nordrhein-Westfalen | Verbände Dokumentationen erschienen 16 x ausgezeichnete Architektur in NRW Zu den 16 Verfahren „Auszeichnung guter Bauten“, die von den BDA-Gruppen 2014/15 durchgeführt wurden, gibt es nun Broschüren in einheitlichem Layout, gesammelt in einem Schuber. Die bunte Heftsammlung bietet einen hervorragenden Überblick über das Bauschaffen in NRW seit 2010. Die 48 vergebenen Auszeichnungen und 55 Anerkennungen werden ausführlich dargestellt, die weiteren Arbeiten in Kurzform. BWB 2015 Verbändeanhörung im Bauministerium Foto: BDA NRW Der BDB.NRW war Mitte März als Experte zur Verbändeanhörung des NRW-Bauministeriums zu den Bestimmungen zur Förderung von Wohnraum für Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen mit umfassendem Leistungsangebot (BWB 2015) geladen. Er wurde in der Anhörung durch die stellvertretende Landesvorsitzende und AKNW-Vorstandsmitglied Gabriele Richter und den Landesgeschäftsführer Reiner Stracke vertreten. Insgesamt wurden zu den Verfahren 533 Bauwerke und Bauensembles eingereicht. Vom „normalen“ Einfamilienhaus bis zum international beachteten Museumsneubau sind fast alle Arten von Bauten und Typologien vertreten. Der Schuber ist zum Preis von 24 Euro plus 7 Euro Porto/Verpackung beim BDA NRW erhältlich. Bestellungen bitte an [email protected]. In der zweiten Jahreshälfte findet, als zweite Stufe aufbauend auf den „Auszeichnungen guter Bauten“, der „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2015“ des BDA Landesverbandes statt. Hierzu sind ausschließlich die 48 Auszeichnungen der ersten Stufe zugelassen. Ein freier Zugang zum Verfahren ist nicht möglich. Minister Groschek hat, dem Beispiel seiner Vorgänger folgend, die Schirmherrschaft übernommen. Die Jurysitzung findet im August, die Preisverleihung am 3. November 2015 statt. n joe DABregional 05·15 Foto: privat Architekturpreis NRW Der BDB.NRW begrüßte ausdrücklich die Auflage eines erweiterten Förderprogramms zur Erstellung von Wohnraum für Menschen mit Behinderungen als Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe und Inklusion. Die inhaltliche Anlehnung an die Wohnraumförderungsbestimmungen (WFB 2015) und das Augenmaß bei der Formulierung der Qualitätsanforderungen stellte er dabei besonders heraus. In der Anhörung regte der BDB ferner an, dass bei Maßnahmen im Bestand, bei denen die Vorgaben der DIN 18040-2 nicht umfassend zu erfüllen oder mit baulichen Dipl.-Ing. Gabriele Richter, Mehrkosten verbunstellvertretende Landesden sind, entweder vorsitzende BDB.NRW eine Möglichkeit der Abweichung von der DIN 18040-2 in Richtung Barrierearmut geschaffen wird, oder dass ein Zusatzdarlehen für bauliche Restriktionen vorzusehen sei. Der BDB.NRW setze sich ferner dafür ein, dass die Wohnschlafräume und Wohngruppenräume in Bezug auf die förderfä- hige Quadratmeter-Zahl großzügiger (nicht nur 14 qm) förderbar im Sinne der neuen BWB werden. Zu weiteren Einzelaspekten der neuen Richtlinien wurde intensiv unter den anwesenden Verbänden mit den Ministeriumsvertretern diskutiert. Allgemein betonte das Ministerium, dass die vorgesehenen Regelungen so offen wie möglich angelegt seien und dass bislang in der Praxis nicht zu „eng“ an den Vorgaben orientiert im Sinne der Menschen mit Behinderungen entschieden worden sei – insofern würden die Richtlinien auch nicht alle Eventualitäten abbilden. Die Richtlinien sollen noch im Frühjahr 2015 in Kraft treten. n rs Rentenversicherung Rente? Das geht uns alle an! In Deutschland gibt es eine Vielzahl berufständischer Versorgungswerke, so auch das der Architektenkammer NRW. Einer der besonderen Vorteile für uns Angestellte gegenüber der Deutschen Rentenversicherung DRV ist, dass bei gleicher Abgabe von Beitragszahlungen der Ruhestandsbetrag wesentlich höher ausfallen wird. Dies ist u. a. damit zu begründen, dass es hier keinen Generationenvertrag gibt, sondern jede Einzahlung ausschließlich für das jeweilige Mitglied gewinnbringend angelegt wird. Dieses ist dem zuständigen Ministerium offensichtlich ein Dorn im Auge. So ist in der Überlegung, Angestellten, die nicht eindeutig in den Arbeitsfeldern eines Architekten oder Architektin tätig sind, diesen Status streitig zu machen. Es hat sich bereits gezeigt, dass bei Betriebs prüfungen gelegentlich festgestellt wurde, dass die Arbeitsplatzbeschreibung von angestellten Kolleginnen und Kollegen nicht erkennen lässt, dass die entsprechende Qualifikation erforderlich ist, um den von der jeweiligen Person besetzten Arbeits- platz angemessen ausfüllen zu können. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass der Einstieg in das Versorgungswerk verhindert wird oder dass bisherige Besitzstandsansprüche in Frage gestellt werden. Um hier Klarheit zu schaffen, hat die Kollegengruppe der VAA in der letzten Vertreterversammlung folgenden Antrag gestellt: Die Vertreterversammlung beauftragt die AKNW, eine an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gerichtete Informationskampagne zu entwickeln mit dem Ziel, Arbeitsplatzinhalte und Stellenausschreibungen an den Berufsaufgaben der Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner auszurichten, wie sie im Baukammerngesetz niedergelegt und in den Leistungsbildern der HOAI beschrieben sind. Mit folgender Begründung: Die VAA sieht mit großer Sorge, dass die öffentliche Hand und private Planungsbüros bzw. -gesellschaften vor dem Hintergrund des allgemeinen Sparzwanges sowie der Tarifverträge weder ihre Ausschreibungen der Stellen noch die Stellenbeschreibungen an den Berufsaufgaben des Baukammerngesetzes bzw. den Leistungsbildern der HOAI ausrichten. Unter dem Label „Technische Angestellte“ werden vielfach Kolleginnen und Kollegen beschäftigt, für die unter den heutigen Bedingungen nicht die Möglichkeit besteht, dem Versorgungswerk beizutreten oder deren Verbleib in dieser wichtigen berufsständischen Einrichtung gefährdet n J.M. / VAA ist. Weitere Info unter www.vaa-nrw.de. Fotos: Martin Schmüdderich Verbände | Nordrhein-Westfalen | 29 (l.): Dr. Christian Schramm, Landesvorsitzender der VFA; (r.) Dirk Büscher, Landesgeschäftsführer der VFA genfeld ausgerichtet. Südöstlich der Landeshauptstadt trafen sich die Kolleginnen und Kollegen, um die aktuellen berufspolitischen Themen zu diskutieren. Bereits am Vorabend kamen die Delegierten im Romantikhotel Gravenberg zu Vorgesprächen zusammen. Kontakt und Informationen unter www.vfa-nrw.de. Vor der eigentlichen Sitzung erfolgte ein Vortrag zum Thema „Innovation“ am Beispiel von Fertigbädern. Referent war Frank Nolte, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG, der den Einbau anhand eines Praxisbeispiels bei einem zweigeschossigen Neubau mit sechs rollstuhlgerechten Wohnungen in Witten demonstrierte. In der LDV wurde dann neben den Regularien und satzungsgemäßen Themen wie Haushalt und Jahresabschlussbericht die Kammerwahl vorbereitet. Weiterer Schwerpunkt war die Bundesdelegiertenversammlung, die in diesem Jahr vom 5. bis zum 7. November in Gelsenkirchen stattfindet. Die nächste Landesdelegiertenversammlung erfolgt am 24. Oktober 2015 in Düsseldorf im Vorfeld der Kollegengruppensitzung und der Vertreterversammlung der AKNW. ai regional – Bürobesuch Bei scape Landschaftsarchitekten Düsseldorf Am 27. Mai lädt die Regionalgruppe Düsseldorf der ai nw interessierte Planerinnen und Landschaftsarchitektinnen zu einem Bürobesuch bei scape Landschaftsarchitekten in Düsseldorf ein. Inhaberin Hiltrud Lintel wird durch das Büro führen und in einem Werkvortrag Arbeitsweise und aktuelle Projekte des Büros vorstellen. Das Büro scape beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Gestaltung öffentlicher Freiräume und konnte in den letzten Jahren namhafte nationale und internationale städtebaulich-freiraumplanerische WettSpeicherstadt Münster, scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf Die erste Landesdelegiertenversammlung des Jahres fand am 6. März statt. Die Tagung wurde bei der Firma Geberit in Lan- Foto: G. Holtschneider Landesdelegiertenversammlung in Langenfeld Am 25. März kamen die Landes- und Bezirksgruppenvorsitzenden der VFA in Fulda zu einer Konferenz zusammen. Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen war unter der Führung des Landesvorsitzenden Dr. Christian Schramm mit dem zweiten Vorsitzenden Martin Friedrich und dem Landesgeschäftsführer Dirk Büscher nahezu Exkursion Antwerpen Am 22. Mai 2015 unternimmt die Bezirksgruppe Niederrhein eine Exkursion nach Antwerpen. Nach individueller Anreise werden in der Führung zahlreiche architektonische Ziele besichtigt (u. a. Palace of Justice, Park Spoor Noord, Museum aan de Stroom, uvm.). n Dirk Büscher Landesgruppenvorsitzendenkonferenz in Fulda Berufspolitik mit allen Bezirksgruppenvorsitzenden in der hessischen Stadt angetreten, um die Weichen für die verbandsstrukturelle und berufspolitische Zukunft zu stellen. Den Einstieg in die Diskussionsrunde bildete ein Vortrag von Prof. Dr. Christoph Hommerich zur Zukunft der Verbandsarbeit. DABregional 05·15 30 | Nordrhein-Westfalen | Verbände Info: www.architektinnen-initiative.de. bau – Friedhelm Terfrüchte und Gartendenkmalpflege – Ehm Eike Ehrig. Einen ganz besonderen Dank richtete Lill an Christhard Ehrig. Sein Einsatz als Fachsprecher Gartendenkmalpflege in den zurückliegenden Jahren sei nicht hoch genug einzuschätzen, so der Vorsitzende. Foto: Design Post bewerbe für sich entscheiden. Es zeichnet u. a. verantwortlich für die Projekte Freianlagen Speicherstadt Münster, UN Campus Bonn, den Landschaftspark Stadtquartier Ehemalige Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn und den im vergangenen Jahr fertiggestellten Lippepark in Hamm. Für die Neugestaltung des L.-Fritz-GruberPlatzes am Museum Kolumba in Köln konnte das Büro im September 2014 den Kölner Architekturpreis entgegennehmen. Weitere Informationen und Projektdokumentationen finden Sie unter www.scapenet.de. Treffpunkt: 27.05.2015 um 18.00 Uhr, scape Landschaftsarchitekten, Friedrichstraße 115 a, 40217 Düsseldorf. Anmeldung erforderlich unter duesseldorf@ ainw.de. n ai nw Design Post in Köln-Deutz Im Anschluss an die Eröffnung der Handbuch-Ausstellung lädt der BDIA NRW alle Kolleginnen und Kollegen herzlich zum Innenarchitektenball ein, der in diesem Jahr erstmalig als Variante des BDIA-Sommerfestes stattfinden und ebenso in der Design Post gefeiert wird. Die Einladungen zum Innenarchitektenball werden im Mai per Post an alle Innenarchitektinnen und -architekten in NRW versendet. n AS Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auf der Internetseite www. bdia-nrw.de. 20. Juni 2015 in Köln BDIA-Ausstellung und Innenarchitektenball Wahlen Die Ausstellung zum nrw-landschaftsarchitektur.preis wird seit Mitte April in Pulheim gezeigt. Prämiertes Projekt ist der Nordpark Pulheim. Am 6. Mai 2015 findet um 15.00 Uhr ein geführter Spaziergang durch den Nordpark statt, anschließend besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Besichtigung der Ausstellung. Treffpunkt für die Führung ist der Parkplatz am Schürgespfad. Ausstellungsdauer: Noch bis zum 8. Mai 2015. Rathaus, Alte Kölner Straße 26, 50259 Pulheim (Anfahrt: www.pulheim.de). Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.30 bis 12.00 Uhr, Mo-Mi 14 Uhr bis 16 Uhr, Do 14 bis 18 Uhr. n is/bdla nw Aktuelle Infos und Details zu den Veranstaltungen immer unter www.bdlanw. bdla.de. Engagiert, bestätigt und neu gewählt In diesem Jahr erscheint mit der 30. Ausgabe eine Jubiläumsausgabe des beliebten BDIA-Handbuchs Innenarchitektur, das jährlich herausragende Projekte innenräumlicher und nutzungsorientierter Lösungen präsentiert. Die Eröffnung der Handbuch-Ausstellung findet am 20. Juni 2015 inmitten der großzügigen Industriearchitektur der Design Post in Köln-Deutz statt. „Verbandsarbeit braucht Menschen, Kolleginnen und Kollegen, die sich engagieren. Ich bin dankbar, dass sich immer wieder kompetente und einsatzfreudige Kolleginnen und Kollegen finden, die die notwendige Arbeit tun!“ Das sagte Matthias Lill, der Vorsitzende der Landesgruppe des bdla nw, Mitte März nach der Wahl einer seiner beiden Vertreter (für den Bereich Ostwestfalen) und neuer Fachsprecher. Neben der Handbuch-Ausstellung, die von interessanten Vorträgen renommierter Redner flankiert wird, kann man sich hier auf rund 3000 qm von hochkarätigen Rauminszenierungen sowie einem immer aktuellen Querschnitt der Kollektionen von über 30 Premiumherstellern aus dem Bereich Interior Design inspirieren lassen. Ina Bimberg aus Iserlohn wurde einstimmig als zweite Vorsitzende bestätigt, neuer Fachsprecher für Vertrags- und Honorarwesen ist Rainer Steinmeier. Auch ein neuer Hospitantensprecher wurde gewählt, sein Name ist Marcel Wiegard. Weitere Fachsprecherämter übernahmen: Freizeit und Tourismus – Ralf Maier; Städte- DABregional 05·15 Bitte vormerken: nrwlandschaftsarchitektur.preis Welche Rolle kommt der AKNW zu? Herausforderung Flächensparen Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung – so formuliert sie in einem der Ziele der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 – den Flächenverbrauch auf maximal 30 Hektar pro Tag verringern. Übertragen auf Nordrhein-Westfalen bedeutet dies die Halbierung der täglichen Flächeninanspruchnahme von gut 10 ha auf 5 ha. Das Flächensparziel ist auf Bundes- und Landesebene in zahlreichen Gesetzen verankert. Auch der Entwurf zum Landesentwicklungsplan LEP NRW formuliert die auf Verbände / Mitgliedernachrichten | Nordrhein-Westfalen | 31 5 ha reduzierte Flächeninanspruchnahme als zentrale Leitvorstellung. Vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher demografischer Entwicklungen im Land kommen große Herausforderungen auf die Planerinnen und Planer auf allen Ebenen räumlicher Planung zu: Während in einigen Regionen noch ein stärkerer Bevölkerungszuwachs zu erwarten ist, wird es in vielen ländlichen Regionen darum gehen, die Siedlungsentwicklung so zu steuern, dass ein Mindestmaß an Infrastruktureinrichtungen erhalten bleibt. Hier werden zunehmend kreative, Gemeinde- grenzen überschreitende Konzepte erforderlich sein. Die Einführung von Steuerungsinstrumenten, wie das Siedlungsflächenmonitoring oder die einheitliche Bedarfsberechnung, wird von zahlreichen Städten und Gemeinden als weitere Einschränkung der kommunalen Planungshoheit kritisch gesehen wird. Auch im Ausschuss Stadtplanung der Architektenkammer NRW wurden diese Vorgaben der Landesplanung im Zusammenhang mit den Stellungnahmen zum Entwurf des Landesentwicklungsplans im Jahr 2014 kontrovers diskutiert. Die AKNW unterstützt aber grundsätzlich alle Bemühungen, den Flächenverbrauch weiter einzuschränken und die Innenentwicklung zu stärken. Die Kollegengruppe WIR Stadtplaner in NRW setzt sich für die Umsetzung des Flächensparziels auf allen Ebenen räumlicher Planung in Nordrhein-Westfalen ein. Dabei müssen den Kommunen jedoch ausreichende planerische Spielräume im Rahmen ihrer kommunalen Planungshoheit bleiben. n Sabine Feldmann www.wir-stadtplaner.de DABregional 05·15
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