Regionalteil NRW, Ausgabe 5/2015 - Architektenkammer Nordrhein

DABregional 5 · 15
2. Mai 2015, 47. Jahrgang
Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen | Körperschaft des öffentlichen Rechts
Editorial
 3 Zuhause auch im ländlichen Raum – von Ernst Uhing
Aktuell
 4 Vorstand: Architekten mischen sich ein!
 5 Berufspolit. Gespräche: Novelle der Bauordnung im Fokus
 6 StadtBauKultur: Urban Redevelopment Beyond Big Plans
Innenarchitektentag in 3D/4D/5D
KUBAaI: Sommerseminar der Stiftung in Bocholt
EXPO Milano 2015: Exkursionen auch im Herbst
7 Förderpreis 2014: Junge Talente mit Perspektive
 8 Konferenz: Die Stadt und ihre Baumeister
Netzwerk: Gemeinsamer Kampf gegen den Schimmel
 9 Kammer vor Ort: Vitale Region mit baulicher Identität
10 UrbanSlam: Architektonische Konzepte anders präsentiert
NRW lebt.-Veranstaltung in Gelsenkirchen: „Grüner leben“
11 Schularchitektur: Exkursion zu vorbildlichen Schulgebäuden
Bauherrenseminare: Wissen, wie es geht ...
12 Stimmungsbarometer: Stabile Schönwetterlage
Veranstaltungen
13 Tag der Architektur: 375 Objekte in NRW zu sehen
Haus der Architekten: Preiswürdige Architektur
Einladung: Sommerfest der AKNW am 25. Juni
Service
14 BKI-Neuerscheinungen: Kostenplaner und Objektdaten
Praxishinweis: Änderungen im Befreiungsrecht
Blickpunkt
16 Förderpreis 2014: Kreative Entwürfe junger Talente
Impressum
Herausgeber
Architektenkammer NRW
Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Dipl.-Ing. Michael Arns
Dipl.-Ing. Klaus Brüggenolte
Dr.-Ing. Christian Schramm
Regionalredaktion NRW:
V. i. S. d. P.: Christof Rose (ros),
Pressesprecher
Zollhof 1, 40221 Düsseldorf
Tel. (0211) 4967-34/35
Internet: www.aknw.de
E-Mail: [email protected]
Politik
18 Aktuelle Meldungen
Berufspraxis
19 Augen auf bei Schreiben von „Gewerberegistrat“
Rechtsproblem: Architekt offline
20 Immissionsschutz bei Feuerungsanlagen
Bauaufsicht NRW: Neue Festlegungen
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Prisma
Retrospektive: Werner Ruhnau (1922 – 2015)
Ausstellungen, Personalien
Auszeichnungen
Auslobungen, Veranstaltungen
Informationen
Akademie
26 Seminare der Akademie der Architektenkammer NRW
Verbände
28 BDA: Dokumentationen erschienen
BDB: Verbändeanhörung im Bauministerium
VAA: Rente? Das geht uns alle an!
29 VFA: Landesdelegiertenversammlung in Langenfeld
ai nw: Bürobesuch bei scape Landschaftsarchitekten
30 BDIA: Ausstellung und Innenarchitektenball
bdla: Wahlen – engagiert, bestätigt und neu gewählt
SRL: Herausforderung Flächensparen
Mitgliedernachrichten
31 Neueintragungen in die Liste der Architekten
Redaktion Versorgungswerk:
Verantwortl.: Dipl.-Kfm. Thomas Löhning
Inselstraße 27, 40479 Düsseldorf
Tel. (0211) 49238-0
Fax (0211) 49238-30
Internet: www.vw-aknrw.de
E-Mail: [email protected]
Verlag, Vertrieb, Anzeigen:
corps. Corporate Publishing Services
GmbH, Kasernenstraße 69,
40213 Düsseldorf, Tel. (0211) 54227-700
Internet: www.corps-verlag.de
Anzeigen: Dagmar Schaafs
E-Mail: [email protected]
Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen
Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
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Editorial | Nordrhein-Westfalen | 3
Zuhause auch im ländlichen Raum
Liebe Kollegin,
lieber Kollege,
396 Kommunen gibt es in Nordrhein-Westfalen, davon sind 271 Städte, darunter 28 Großstädte. Keine
Frage, unser Bundesland ist urban geprägt. Wer in der
Dunkelheit über das Ruhrgebiet fliegt, bekommt einen starken Eindruck davon, was mit „größter Agglomeration in Europa“ gemeint ist: Man blickt auf einen
nahezu durchgehenden Lichterteppich; in der Metropole Ruhr lebt ein Drittel der Bevölkerung Nord­rheinWestfalens auf nur 13 Prozent der Landesfläche.
Und dennoch: Nordrhein-Westfalen hat auch stark
ländlich strukturierte Räume, die wir nicht aus dem
Blick verlieren dürfen. Die Architektenkammer führt
deshalb in diesem Jahr einige „Kammer vor Ort“-Veranstaltungen durch, mit denen wir gezielt in den weniger dicht besiedelten Regionen unseres Landes danach fragen, wie die Entwicklung der Kommunen dort
in den nächsten Jahren verlaufen wird – am Niederrhein, in der Eifel, in Ostwestfalen.
Den Auftakt haben wir am 17. März in Kalkar gemacht. Die Architekten und Stadtplaner, die dort vor
mehr als 120 interessierten Kammermitgliedern und
Bürgern aus der Region vorgetragen haben, konnten
vor allem eines vermitteln: Die Kommunen am Niederrhein liegen nicht am Rande unseres Bundeslandes,
sondern sind Teil einer transnationalen Region, die
vital ist und wächst (vgl. Bericht auf S. 9). Kalkar, Kleve, Emmerich, Goch und viele andere orientieren sich
nach Nimwegen und Arnheim, stehen in einem engen
wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit den
niederländischen Nachbarn.
Ich freue mich auf die kommenden „Kammer vor
Ort“-Abende in Nettersheim und in Rietberg, weil sie
uns helfen werden, den Fokus neu zu justieren. Einerseits darauf, dass bei aller Urbanität unser Land auch
Regionen hat, die ganz andere Bedürfnisse aufweisen, als die großstädtische Wahrnehmung es bisweilen vermuten lässt. Und zum anderen, weil der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen im Lande
uns immer wieder wichtige Impulse für die berufspolitische Arbeit der Architektenkammer gibt.
Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Der Entwurf
des neuen Landesentwicklungsplanes wird von den
Stadtplanern und Architekten am Niederrhein mit großer Sorge gesehen, weil das Ziel einer deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs und das Primat der
Innenentwicklung für kleine Kommunen
auf dem Lande die Ausweisung neuer Baugebiete stark einschränken werden. Ein
Thema, das aus Sicht vieler Großstädte mit
ihren Konversionsflächen und Industrie­
brachen ganz anders erscheint.
Ich halte es deshalb für unsere berufspolitische Arbeit für unerlässlich, dass die
Architektenkammer NRW sich in den vielfältigen Regionen unseres Landes engagiert. Wir tun dies u. a. mit unseren „Bauherrenseminaren“, die wir aktuell wieder
in Kooperation mit örtlichen Sparkassen
regional verteilt durchführen. Wir werden
es auch am „Tag der Architektur 2015“ tun,
wenn 375 neue oder erneuerte Bauwerke
in 163 Städten und Gemeinden unseres
Landes für Besucher geöffnet sein werden.
Wichtig ist auch, dass die AKNW mit engagierten Architektinnen und Architekten,
Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten
und Stadtplanern überall im Lande vertreten ist. Dazu leistet die Kammerstruktur
einen wichtigen Beitrag, denn unsere Vertreterversammlung setzt sich aus 201 Delegierten zusammen, die aus allen Regionen unseres Bundeslandes stammen und
die Sie, die rund 30 000 Mitglieder der
AKNW, alle fünf Jahre neu wählen. In diesem Jahr ist es wieder soweit. Ich möchte
Sie schon heute dazu aufrufen, sich im
Herbst dieses Jahres an den Kammerwahlen
2015 zu beteiligen. Aktiv, indem Sie Ihr
Wahlrecht ausüben; oder auch passiv als
Kandidat eines Verbandes oder einer Liste.
Die Architektinnen und Architekten dieses
Landes müssen sich jedenfalls weiter in die
Entwicklung Nordrhein-Westfalens einmischen – sei es in der Millionenstadt Köln
oder in Dahlem (4172 Einwohner).
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Dipl.-Ing. Ernst Uhing
Präsident der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen
[email protected]
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4 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Architekten mischen sich ein!
AKNW-Vorstand beschließt „Architektentag NRW 2015“ und Veranstaltungen der Fachrichtungen
I
n Zeiten, in denen auf europäischer Ebene erneut über die Idee einer Deregulierung der Freien Berufe in Deutschland
beraten wird, müssen sich die Architekten
und Stadtplaner dieses Landes deutlich
hörbar zu Wort melden!“ Der Präsident der
Architektenkammer, Ernst Uhing, ließ in
der Sitzung des Vorstands am 24. März
keinen Zweifel an der Entschlossenheit der
AKNW, mit großem Engagement für die
Anliegen der Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten und Stadtplaner
dieses Landes zu werben. Auf Beschluss
des Vorstands soll sich daher der diesjährige „Architektentag NRW“ mit der Zukunft
der Freien Berufe befassen.
„Freiheit – Verantwortung – Gemeinwohl“
lautet der Dreiklang, unter dem am 3. September 2015 in Düsseldorf der nächste Architektentag NRW stattfinden wird. Mit
der Veranstaltung wird die Architektenkammer gegenüber der nordrhein-westfälischen Landespolitik noch einmal herausstellen, welch verantwortungsvolle Rolle
die Freien Berufe im Allgemeinen und die
Architektenschaft im Besonderen für unsere Gesellschaft spielen. „Deregulierung
darf nicht mit Entbürokratisierung verwechselt werden. Genau das scheint immer wieder zu passieren“, betonte Ernst
Uhing. Maßnahmen zur Entbürokratisierung seien stets willkommen. Die Regelungen zu Berufszugang und Titelschutz
seien aber nicht verhandelbar. „Unser Rezept für ein Minimum an Bürokratie mit
einem Maximum an Verbraucherschutz ist
die berufsständische Selbstverwaltung“,
unterstrich der Präsident der Architektenkammer. „Die Kammer ist ein Erfolgsmodell und eine hervorragende Alternative
zu staatlicher Regulierung, die allzu oft
dazu neigt, bevormundend und bürokratisch zu sein.“ Dies werde ein wichtiges
Thema des nordrhein-westfälischen Architektentages 2015 sein.
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Fachrichtungstage als Branchentreff
Zu gesellschaftlich hochaktuellen Themen
wollen sich auch die Fachrichtungen in diesem Jahr positionieren. Der Vorstand beschloss die Durchführung eines Landschaftsarchitektentages zum Thema „Klimawandel konkret“ am 15.09.15 auf der Dortmunder Zeche Zollern. Diskutiert werden
die Auswirkungen des Klimawandels auf
das Planen und Bauen in NRW und mögliche Anpassungsstrategien. Dazu gehören
auch die landschaftsverträgliche Implementierung regenerativer Energiequellen,
die Positionierung von Solar- und Windenergieparks sowie der angemessene Umgang mit Extremwetterphänomenen.
Mit den internationalen Flüchtlings- und
Wanderungsbewegungen befassen sich die
Stadtplanerinnen und Stadtplaner in NRW.
Der Vorstand hieß den Entwurf für den
Stadtplanertag gut, der sich am 05.11.15
im Haus der Architekten mit dem Themenfeld „Stadt und Integration: Chancen der
Vielfalt“ befassen will. Lässt sich Integration durch Stadtgestaltung unterstützen?
Wie funktioniert das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen in einem Stadtquartier? Gibt es in Deutschland eine Willkommenskultur? Diese und weitere Fragen
wird der Ausschuss Stadtplanung unter
Vorsitz von Prof. Rolf Westerheide auf dem
Stadtplanertag zur Diskussion stellen.
Wohnraum für Flüchtlinge
Das Thema der Flucht und die Herausforderung einer angemessenen Unterbringung
von Flüchtlingen steht auch im Mittelpunkt
des Landeswettbewerbs 2015, den das Land
NRW erneut in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und
in Zusammenarbeit mit der GAG Köln ausloben will. Auf einem etwa 1,5 Hektar großen Gebiet in Köln-Chorweiler soll am Rande einer bestehenden Bebauung aus den
1970er-Jahren ein Quartier mit 130 Wohneinheiten entwickelt werden. Da die Stadt
Köln mittelfristig mit dem kontinuierlichen
Zuzug von Flüchtlingen rechnet, soll eine
dauerhafte Flüchtlingsunterkunft fester
Planungs- und Umsetzungsbestandteil dieses Projektes sein. „Die angemessene Unterbringung von Flüchtlingen ist eine große
gesellschaftliche Aufgabe“, betonte Kammerpräsident Ernst Uhing. Die Kommunen
vor Ort zeigten sich gegenwärtig oftmals
überfordert. Der Landeswettbewerb 2015
sei deshalb ein wichtiger Beitrag, um am
konkreten Beispiel zu zeigen, wie die Integration von Flüchtlingen in ein bestehendes Quartier gelingen könne.
Neue Ergebnisse des
Stimmungsbarometers der AKNW
Der Vorstand befasste sich in seiner Sitzung am 24. März auch ausführlich mit
den Ergebnissen des neuen „Stimmungsbarometers“ der Architektenkammer NRW.
Die Umfrage unter AKNW-Mitgliedern
durch das Forschungsinstitut Hommerich
ergab u. a., dass für 80 Prozent der Kammermitglieder die HOAI in der Planungspraxis von Relevanz ist. Der Vorstand beschloss, die Ergebnisdetails in den zuständigen Fachausschüssen zu diskuteren.
Einige Kennzahlen finden Sie bereits vorab auf S. 12.
n Christof Rose
45 318 Wohnungen...
...wurden im Jahr 2014 in Nordrhein-Westfalen genehmigt. Das waren knapp 9 Prozent
weniger als im Vorjahr. Die LBS West in Münster rechnet für das laufende Jahr mit rund
46 000 Fertigstellungen beim Wohnungsbau, genauso viel wie 2014. Damit wäre der Aufn ros
wärtstrend, der seit dem Tiefpunkt 2009 (32 000 neue WE) anhielt, gebrochen.
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 5
Foto: Markus Lehrmann
Der Austausch mit Wilhelm Hausmann (l.),
Sprecher der CDU-Fraktion und Vorsitzender
des Arbeitskreises Planen, Bauen und Verkehr,
erfolgte unter Kollegen,
denn Dipl-Ing. Hausmann arbeitet als Architekt in Oberhausen
Foto: Damir Stpic
Mit Oliver Bayer (Foto
rechts) von den Piraten
traf Ernst Uhing im Landtag NRW zusammen
Novelle der Bauordnung im Fokus
AKNW-Präsident Ernst Uhing im Dialog mit den baupolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen
Breiten Raum nahm die bevorstehende Novellierung der Landesbauordnung ein. Ernst Uhing formulierte seine Erwartungen,
nach denen die Novelle dazu genutzt werden solle, die Landesbauordnung zu vereinfachen und missverständliche Regeln abzubauen. Insbesondere die Ausführungen zum barrierefreien
Bauen müssten einer Neuregelung unterzogen werden; darin waren sich beide Gesprächspartner einig.
Die Diskussionsbeiträge der letzten Monate hätten gezeigt,
dass insbesondere die Rollstuhlgerechtheit von Wohnungen in
angemessener Form definiert werden müsse. Ernst Uhing machte
deutlich, dass die diskutierte Ausweitung des Sachverständigenwesens in die Richtung eines Sachverständigen für Barrierefreiheit allenfalls zu mehr Bürokratie und zu Baukostensteigerungen
führen würde. Ein Beitrag zu mehr Barrierefreiheit wäre es nicht.
Darüber hinaus tauschten sich die beiden Architekten über die
Zukunft des energieeffizienten Bauens und Sanierens von Gebäuden aus. Die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV) haArndt Klocke aus Köln wird bau- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW. Das
gab die Fraktion im März bekannt. Klocke
übernimmt die Sprecherfunktion von
Daniela Schneckenburger, die ihr Abgeordnetenmandat niedergelegt hat, um als
be inzwischen zu einem Baustandard geführt, der insbesondere
bei der Sanierung von Altimmobilien ein sinnvolles Kosten-Nutzen-Verhältnis unmöglich mache. Die Dämmung um jeden Preis
sei der falsche Weg, so Wilhelm Hausmann.
Breiten Raum nahm die Diskussion um die Rolle des Landes
Nordrhein-Westfalen als Bauherr ein. Ein Investitionsvolumen
von rund 700 Mio. Euro im Jahr unterstreiche die Verantwortung, die das Land als Bauherr habe. Dabei sei ein abgewogenes
Verhältnis zwischen kostengünstigem Bauen und einem baukulturellen Beitrag zentrale Aufgabenstellung, unterstrich der Präsdient der Architektenkammer.
Auch das Gespräch des AKNW-Präsidenten mit dem baupolitischen Sprecher der Piraten im Landtag, Oliver Bayer, drehte
sich um die genannten Themen. Intensiv wurde bei dem Austausch über die Wohnraumförderung des Landes gesprochen.
Uhing und Bayer waren sich einig, dass der geförderte Wohnungsbau für Nordrhein-Westfalen eine dauerhafte Aufgabe sein müsse, um insbesondere in den Wachstumsregionen des Landes bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen sicherstellen zu können.
Ernst Uhing verdeutlichte zudem die Bedeutung der Freien
Berufe für unsere Gesellschaft und warb für Unterstützung des
Ziels, Elemente der Subsidiarität und der berufsständischen Selbstverwaltung zu stärken.
n Markus Lehrmann/ros
Foto: Bündnis 90/Die Grünen
Z
u einem fast zweistündigen berufspolitischen Gespräch traf
sich der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst
Uhing, mit dem baupolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wilhelm Hausmann. Der Architekt Hausmann aus
Oberhausen ist seit 2012 Mitglied des Landtags und seit Dezember 2014 Sprecher für das Themenfeld Bauen.
Dezernentin für Jugend und Schule in ihre
Heimatstadt Dortmund zu wechseln. Arndt
Klocke war von 2006 bis 2010 Landesvorsitzender der Grünen in NRW und ist bereits
seit einigen Jahren Mitglied im Ausschuss
für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und
n ds/ros
Verkehr.
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6 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Innenarchitektentag in 3D/4D/5D
Urban Redevelopment
Beyond Big Plans
Mit einem eigenen Panel unterstützt StadtBauKultur NRW die internationale Konferenz „Polycentric City Regions in Transformation“ des Fachgebiets Städtebau,
Stadtgestaltung und Bauleitplanung der
TU Dortmund. Das Panel „Urban Redevelopment Beyond Big Plans“ widmet
sich alternativen Strategien im Stadtumbau. Deutsche und internationale Experten diskutieren, wie Stadterneuerung in
Zukunft gelingen kann.
Ging es der Stadterneuerung in den
vergangenen Jahrzehnten vor allem um
die Transformation großer baulicher Anlagen und Flächen, die durch den industriellen Strukturwandel ihre Nutzung verloren haben, wird der Stadtumbau in Zukunft andere Aufgaben bewältigen
müssen – zum Beispiel den Umbau von
Büroimmobilien, Logistikzentren und anderer Strukturen, die der Dienstleistungssektor zurücklassen wird.
Konferenz: 11.-13.06.2015, Essen, Zeche Zollverein. Weitere Information unter www.stadtbaukultur.nrw.de/projekte.
Nordpark Pulheim zum
Kennenlernen
Das Projekt gehört zu den vier Preisträgern, die der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten NRW im vergangenen Jahr
mit dem „nrw.landschaftsarchitekturpreis.nrw“ ausgezeichnet hat. Auf einem
geführten Spaziergang am 6. Mai um
15.00 Uhr geht es durch den Nordpark
mit Möglichkeit zur gemeinsamen Besichtigung der Ausstellung zum Preisverfahren. Treffpunkt: Parkplatz am Schürgespfad in Pulheim.
n kk
Weitere Info unter www.mai.nrw.de.
DABregional 05·15
In „3D/4D/5D“ findet in diesem Jahr der „AKNW­Innenarchi­
tektentag“ statt. Am 6. Mai wird sich die Fachtagung während
der „interzum – Fachmesse für Werkstoffe und Zulieferteile der
Möbelproduktion und für den Innenausbau“ in Köln mit der Frage beschäftigen, durch welche Faktoren der Raum und seine Erlebbarkeit definiert werden.
Zu den Referentinnen und Referenten gehören u. a. Prof. Dr.
Uwe Ilg (Universität Tübingen), Thomas Kusitzky von der Auditory Architecture Reseach Unit (Universität der Künste Berlin)
und die RaumZeitPiraten aus Düsseldorf. Der kollegiale Austausch wird den Innenarchitektentag der AKNW auch in diesem
Jahr wieder zu einem der wichtigsten Treffpunkte für Innenarchitekten machen. Fachführungen rund das Programm ab. n ros
„Innenarchitektentag“: 06.05.15, 11.00 Uhr, interzum, Köln.
Auf nach Bocholt: Sommerseminar zum „KUBAaI“
Absolventinnen und Absolventen der Architekturfakultäten in NRW sind wieder eingeladen, am „Sommerseminar“ der Stiftung Deutscher Architekten teilzunehmen. Unter
dem Kürzel „KUBAaI“ will die Stadt Bocholt ein „Kulturquartier Bocholter Aa und Industriestraße“ entwickeln. Aufgabe der Seminarteilnehmer wird es sein, ein städtebauliches Konzept für diesen dicht bebauten Bereich der traditionsreichen Bocholter Textil-Industrie zu entwickeln. Eine ebenso komplexe wie spannende Aufgabe für drei intensive Workshoptage. Die Stiftung führt das Seminar in Zusammenarbeit mit der Stadt
Bocholt und der „Regionale 2016“ vom 19. bis 21. Juni 2015 vor Ort durch.
n ros
Weitere Information zum Sommerseminar 2015 und zur Anmeldung finden Sie unter
www.stiftung-deutscher-architekten.de / Tel: (0211) 49 67 42.
Neu: Exkursionen auch im Herbst
Am 1. Mai öffnet in Mailand die Expo Milano 2015 ihre Pforten. Bis
zum 31. Oktober werden die Länderpavillons und Themenpräsentationen
unter der Leitfrage „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ Besucher aus der ganzen Welt anlocken – darunter viele Architekturfreunde und
Fachleute der Branche. Die Akademie der Architektenkammer NRW hat mit
der Agentur Poppe-Reisen ein Fachexkursionsprogramm für Architektinnen
und Architekten entwickelt, um das 1,1 km2 große Messegelände aus Expertensicht zu erschließen. Die Reiseangebote gibt es jetzt auch für die zweite
Jahreshälfte. Sie sind wahlweise mit eigener Anreise buchbar und umfassen
drei Hotelübernachtungen, einen architektonischen Rundgang durch die
Innenstadt Mailands, ein gemeinsames Abendessen sowie den Eintritt zur
Expo mit Begleitung durch einen Fach-Reiseleiter.
n gro/ros
Termine im Herbst 2015: 13. – 16. September 2015 (Hotel Radisson Blu);
27. – 30. September 2015 (Hotel Best Western Galles); 18. – 21. Oktober
2015 (Hotel Best Western Galles). Das detaillierte Programm finden Sie im
Internet-Angebot unter www.akademie-aknw.de.
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 7
Foto: Christof Rose
Gewinner des Förderpreises 2014 (v. l.): Barbara Beering (Anerkennung), Helen Shuyang Chen (Anerkennung), Jewgenij Senin (Förderpreis), Zarui Martirosyan (Förderpreis) und Eva Hagen (Förderpreis)
Die Ausstellung „Förderpreis 2014“ mit den Arbeiten
der Preisträger und weiterer Nominierter ist vom
27.04. bis zum 28.05.15 im Haus der Architekten in
Düsseldorf zu sehen
Junge Talente mit Perspektive
Die Stiftung Deutscher Architekten verlieh ihren „Förderpreis 2014“ im Malkasten Düsseldorf
A
lle zwei Jahre haben angehende Architektinnen und Architekten die
Chance, ihre Begabung und erlernte
Kompetenzen vor einer kritischen Jury unter Beweis zu stellen. – Am 16. April war
es wieder so weit: Die Stiftung Deutscher
Architekten verlieh ihren „Förderpreis 2014“.
Ausgezeichnet wurden drei NachwuchsArchitektinnen und -Architekten; zwei weitere erhielten Anerkennungen. „Gewinner
sind aber Sie alle, die Sie sich um den Förderpreis beworben haben, denn Ihre Hochschullehrer haben Sie als talentierte und
leistungsstarke Kandidaten vorgeschlagen“,
betonte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer und Vorsitzender der Stiftung Deutscher Architekten.
Seit 1986 engagiert sich die Stiftung Deutscher Architekten, eine Gründung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen,
für die Förderung des Berufsnachwuchses.
In diesem Jahr wurde der Förderpreis zum
15. Mal vergeben. „Eine ganze Generation
von jungen Architekten haben wir nun
schon ausgezeichnet“, erklärte Kammerpräsident Ernst Uhing. Und der Grund, warum die Stiftung den Förderpreis auslobt,
sei immer noch so aktuell wie 1986, so
Uhing weiter. „Wir brauchen begabte und
engagierte junge Menschen, die gut ausgebildet werden. Diese wollen wir auf
ihrem Weg in den Beruf unterstützen.“
Zum „Förderpreis 2014“ waren 28 Teilnehmer von ihren Hochschullehrern vorgeschlagen worden. Keine leichte Aufgabe
für die Jury, die sich unter dem Vorsitz von
Prof. Wolfgang Döring (Düsseldorf) im Januar dieses Jahres intensiv mit den Arbeiten befasst hatte. Gilt es doch beim Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten,
nicht eine herausragende Arbeit zu würdigen, sondern das besondere Talent des Bewerbers. „Wir haben viele herausragende,
mutige und inspirierende Arbeiten gesehen“, berichtete Prof. Döring. Er rief allerdings die Hochschulen auch dazu auf, den
Studierenden „in Zukunft mehr Improvisation, Neugierde, Abstand von überkommenen Typologien, ja durchaus mehr Risikofreude, Entdeckungslust und Beweglichkeit“ zu ermöglichen.
Die Jury vergab drei gleichrangige Förderpreise, die mit je 4000 Euro dotiert sind,
an Eva Hagen (Bergische Universität Wuppertal) für die Arbeit „Krematorium mit
Trauerhalle Westfriedhof in Köln“, an Zarui Martirosyan (PBSA Düsseldorf) für ih-
ren Entwurf „Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani“ und an Jewgenij
Senin (PBSA Düsseldorf) für „Sportpark in
Düsseldorf Flingern-Nord“. Die Jury sprach
darüber hinaus zwei Anerkennungen aus,
die jeweils mit 2000 Euro dotiert sind. Diese gingen an Barbara Beering (msa Münster) für „Contemplatio – Ein Ort für Mönche
auf Zeit“ und an Helen Shuyang Chen
` fangelsi á Íslan(RWTH Aachen) für „Nytt
di – Entwurf eines Gefängnisses in Island“.
„Ich bin sehr glücklich und stolz, diesen
renommierten Preis erhalten zu haben“,
erklärte Jewgenij Senin im Gespräch mit
der Moderatorin Beate Kowollik. Die Auszeichnung sei eine Ermutigung, in schwierigen Zeiten durchzuhalten.
Das war auch der zentrale Ratschlag
von Roland Bondzio aus Münster. Als er
vor rund 15 Jahren in die Selbstständigkeit startete, musste das junge Büro eine
lange Durststrecke überwinden. Ein Wettbewerbsgewinn brachte den Durchbruch
für das heutige Büro behet bondzio lin.
„Sie haben eine gute Ausbildung, Sie haben Talent, Sie haben das Feuer“, ermutigte Architekt Bondzio seine jungen Kolleginnen und Kollegen.
n Christof Rose
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8 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Die Stadt und ihre Baumeister
Foto: Christof Rose
„Manchmal habe ich beim Spazierengehen durch unsere Städte
den Eindruck, dass sich der Baumeister fortbegeben hat und seine Lehrlinge nun reichlich ratlos zurückbleiben.“ Der Schauspieler und Autor Hanns Zischler führte am 26. März ebenso anschaulich wie sprachgewaltig in das Thema der 6. Konferenz zur Schönheit der Städte ein. Christoph Mäckler und Wolfgang Sonne
hatten mit ihrem Institut für Stadtbaukunst an der TU Dortmund
erneut eine große Zahl renommierter Vertreter der Lehre und der
Planerszene in die Rheinterrasse nach Düsseldorf eingeladen.
Dieses Mal ging es um „Die Stadtmacher und ihre Ausbildung“.
Die Bundesarchitektenkammer war Partner dieser Fachtagung,
die Architektenkammer NRW engagierte sich als Förderer.
AKNW-Vorstandsmitglied Prof. Rolf Westerheide (2. v. l.) und Vizepräsident
Michael Arns (3. v. l.) vertraten die Architektenkammer NRW auf der Konferenz,
hier mit Prof. Christoph Mäckler (l.), BAK-Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann, Rainer Nagel (Stiftung Baukultur, 2. v. r.) und Prof. Dr. Wolfgang Sonne (r.)
Hintergrund der Tagung war die Kontroverse innerhalb der Stadtplanerschaft um den richtigen Weg der Ausbildung. Führt das interdisziplinäre Arbeiten zu einer Zerfaserung? Wird das prozessuale Arbeiten zu sehr betont, mangelt es im Gegenzug an Basiswissen? Den Professoren Mäckler und Sonne schien es so. Sie
stellten in einer gewohnt pointierten und provokativen Bildershow städtebauliche Verfehlungen dar, die sie auf mangelndes
städtebauliches Detailwissen der verantwortlichen Fachleute zurückführten.
Die Diskussionsbeiträge aus der Fachwelt waren heterogen.
Während beispielsweise die Bremer Senatsbaudirektorin Iris
­Reuther für eine lernende, nachdenkliche und den Menschen in
den Mittelpunkt stellende Stadtplanung warb, setzte der Dortmunder Architekt Prof. Eckhard Gerber auf das Talent des Nachwuchses. Der Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur, Rainer
Nagel, warb für eine intensive Mischung von Lehre und Erfahrung als Studienkonzept. Er bedauerte, dass Architekten und
Stadtplaner in der Projektentwicklung („Phase 0“) und der Weiterentwicklung des Bestandes („Phase 10“) zu wenig vertreten
seien.
Für die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Barbara
Ettinger-Brinckmann, ist ein stärkeres öffentliches Einmischen
des Berufsstandes ein notwendiger Schritt – zum Beispiel in politischen Gremien und medialen Diskussionen. „Wir müssen Verantwortung für die Stadt übernehmen – wer denn sonst?“, fragte
die BAK-Präsidentin und appellierte an die Kollegenschaft, den
fachlichen Disput innerhalb des Berufsstandes zu belassen und
nach außen geschlossen aufzutreten. „Nur dann entwickeln wir
noch eine größere politische Durchschlagskraft!“ n Christof Rose
Gemeinsamer Kampf gegen den Schimmel
Das Landesnetzwerk Schimmelberatung
NRW hat sich am 24. Februar beim 5. Deutschen Forum Innenraumhygiene in Gelsenkirchen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Fachübergreifend beschäftigt sich der Zusammenschluss lokaler Schimmelnetzwerke
der NRW-Ministerien für Umwelt und Bauen, der Energieagentur NRW und weiterer
Partner der Berufs- und Fachverbände mit
Problemen der Schimmelbildung in Gebäuden. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist ebenfalls Mitglied des
Netzwerks, dessen Koordination bei der
Verbraucherzentrale NRW liegt.
„Schimmel in Wohnräumen betrifft viele
Menschen und ist ein Problem mit vielen
Facetten“, sagte Rita Maria Jünnemann,
Architektin und Energiereferentin bei der
Verbraucherzentrale NRW. Bis zu 41 Prozent der Deutschen haben laut Umfragen
DABregional 05·15
Erfahrungen mit Schimmel in den eigenen
vier Wänden machen müssen. Gerade bei
Mietwohnungen sei oft unklar, wodurch
der Schaden entstanden sei und wer für
die Beseitigung sorgen müsse. „Für jede
Frage gibt es Spezialisten – von Medizinern
und Mykologen über Baubiologen, Bausachverständige und Juristen bis zu verschiedenen Handwerkern“, sagte Architektin Jünnemann. Ziel des Netzwerks ist es,
die unterschiedlichen Akteure mit ihren
Spezialkenntnissen zusammenzuführen,
um im nächsten Schritt einen zentral erreichbaren Telefon- und E-Mail-Service für
Ratsuchende zu schaffen.
Bislang bündelt das 2012 von der Verbraucherzentrale NRW ins Leben gerufene
Netzwerk unter www.schimmelnetz-nrw.de
Informationen zur Vorbeugung, Beurteilung und Sanierung von Schimmelpilzschä-
den. Darüber hinaus diskutieren
die Mitglieder
Positionen etwa
zu bautechnischen Vorschriften oder zu
Qualifikationsanforderungen für Schimmelsanierer. „Schimmel muss immer vor
Ort und möglichst sofort bekämpft werden“, betonte Rita Maria Jünnemann. „Die
Kenntnis der lokalen Angebote und Strukturen ist deshalb das A und O.“ Um Ratsuchende in NRW flächendeckend unterstützen zu können, seien weitere lokale
Netzwerke und Partner, zum Beispiel auch
aus den Reihen der Kommunen, willkommen.
n pm/ros
Info unter www.schimmelnetz-nrw.de.
Fotos: Gottfried Evers
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 9
„Kammer vor Ort“ mit großer Resonanz in Kalkar: Rund 120 Mitglieder und Gäste
aus der Region folgten der Einladung der AKNW in das Historische Rathaus, um
die Vorträge und Impulse zum Thema „Regional Planen und Bauen“ zu hören
Beiträge kamen von (v. r.) Hermann Hengstermann, Ernst Uhing, Frank Sundermann, Margret Voßeler (MdL mit Wahlkreis Kleve), Helmut Riesenbeck, Gerhard
Fonck und Moderator Matthias Grass (Rheinische Post)
Vitale Region mit baulicher Identität
„Kammer vor Ort“ diskutierte in Kalkar die Landesentwicklung am Niederrhein
E
ine Kulturlandschaft wird nicht allein durch das Gebaute
charakterisiert, sondern auch durch das Strukturbildende.“
Dr. Klaus-Dieter Kleefeld vom Landschaftsverband Rheinland fasste das Zusammenspiel von Landschaftsraum und Bebauung, von Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Architektur
analytisch zusammen. Rund 120 interessierte Architekten und
Bürger folgten dem Vortrag, den Dr. Kleefeld im Rahmen der
„Kammer vor Ort“-Veranstaltung der AKNW am 17. März in Kalkar
hielt. Die Architektenkammer hatte Mitglieder vom Niederrhein
und Interessierte eingeladen, über die aktuellen Entwicklungslinien der Region aus Sicht der Architekten und Stadtplaner zu
diskutieren. Eine Einladung, die auf fruchtbaren Boden traf.
Bei aller Internationalität weisen die unterschiedlichen Regionen
in Nordrhein-Westfalen doch spezifische Merkmale auf, welche
die Kulturlandschaft prägen. Kammerpräsident Ernst Uhing griff
in seiner Einführung einige typisch niederrheinische Elemente
wie das Klinkerhaus auf und wies darauf hin, dass Bautraditionen
wichtig seien, um einer Region ein Gesicht und ihren Bewohnern
Identität zu geben.
Die Stadt Kalkar pflegt diese bauliche Eigenständigkeit sehr
bewusst. „Wir haben ein ausgeprägtes historisches Bewusstsein“,
unterstrich Bürgermeister Gerhard Fonck. Wie Stadtoberbaurat
Frank Sundermann erläuterte, gilt in Kalkar bereits seit 1977 für
den gesamten Stadtkern eine Gestaltungssatzung, welche Details
wie Dachneigungen und Materialwahl vorgibt. Zudem sorgt seit
vielen Jahren ein Gestaltungsbeirat dafür, dass die bauliche Entwicklung der Kommune vorsichtig erfolgt. Helmut O. H. Hardt
vom Büro StadtUmBau Kevelaer stellte die Entwicklungsmög-
lichkeiten vor, welche der Kreis Kleve aktuell verfolgt. „Das starke
Wachstum der vergangenen Jahrzehnte ist vorbei“, bilanzierte
der Stadtplaner. Der Niederrhein orientiere sich immer stärker
auf den Ballungsraum Arnheim/Nimwegen hin. „Das sind wichtige wirtschaftliche und kulturelle Bezugspunkte, die in den Planwerken allerdings nicht berücksichtigt werden.“ Nach seiner Prognose bleibt der Niederrhein eine „sehr lebendige Region und
ein stabiler Raum“. Allerdings müssten kleine Orte durch den demografischen Wandel eine erhebliche Schrumpfung verkraften.
Wie man sich erfolgreich auf eine alternde Bevölkerung einstellen kann, zeigten Beispiele aus der Region. So hat der Architekt Helmut Riesenbeck aus Warendorf mit der Caritas-Gesellschaft den „Klostergarten Kevelaer“ realisiert. In den ehemaligen
Klosterbau, der energetisch ungünstig war, wurden Wohnungen
für verschiedene Altersgruppen eingebaut; sieben neue Wohngebäude auf dem Gelände bilden nun ein Ensemble, das baulich
harmonisch erscheint und von hoher Funktionalität ist: bedarfsorientiert, barrierefrei, ökologisch. 162 Menschen aller Altersgruppen leben hier in unterschiedlichen Wohnformen, mehr als
die Hälfte der Wohneinheiten entstanden mithilfe öffentlicher
Förderung. „Ein Quartier mit hoher Lebensqualität, auf das wir
als Bauherr sehr stolz sind“, resümierte der ehemalige Geschäftsführer der Caritas, Hermann Hengstermann.
n Christof Rose
Die nächste „Kammer vor Ort“-Veranstaltung findet – zum gleichen Thema – am 28. Mai 2015 in Nettersheim in der Eifel statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Weitere Infos dazu
finden Sie unter www.aknw.de.
DABregional 05·15
10 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Architektonische Konzepte
mal ganz anders präsentiert
Das Präsentieren von Planungskonzepten
ist für Architekten und Stadtplaner fester
Bestandteil der Berufsausübung und gehört entsprechend auch zur Ausbildung
des Berufsnachwuchses. Aber vor 200 fachlich Interessierten auf die Bühne zu steigen und in maximal zehn Minuten sein
Projekt so zu präsentieren, dass alle gebannt zuhören und der Saal tobt?
Wenn Sie sich dieser Herausforderung stellen möchten oder im Publikum über Sinn
und Qualität der vorgestellten Konzepte,
Visionen und Ideen abstimmen wollen, ist
der UrbanSlam die richtige Veranstaltung
für Sie! Die Architektenkammer NordrheinWestfalen erprobt am 12. Mai im Ludwig
Forum Aachen zum ersten Mal ein neues
Format, mit dem angehende Architekten
oder Berufsanfänger frische Ideen zur „Zukunft der Stadt“ mit Verve öffentlich präsentieren.
Das neue Format lehnt sich an die bekannte Poetry Slam-Bewegung an, in der
sich junge Texter und Dichter spielerisch
auf der Bühne messen. Mit großem Erfolg
laufen seit einigen Jahren auch „Science
Slam“-Veranstaltungen in ganz Deutschland. Auch bei diesem Format geht es darum, dass Texter und Dichter, Wissenschaftler und Forscher im Rahmen eines engen
Zeitfensters ihre Gedanken, Ideen oder
Forschungsthemen auf der Bühne einem
interessierten Publikum vorstellen – und
dieses per Applausintensität die Siegerin
bzw. den Sieger kürt.
Mit ihrem neuen „UrbanSlam" will die
Architektenkammer NRW den Dialog über
Architektur und Städtebau verstärkt an ein
jüngeres, architekturaffines Publikum vermitteln. Das Vorhaben ist von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW als Projekt
des Themenfeldes „StadtGespräche“ anerkannt worden.
Im Ludwig Forum Aachen werden am
12. Mai fünf Slammer auf die Bühne treten, um ihre Ideen und Vortragskünste miteinander messen; als Preis winkt eine
„Survival“-Tasche, mit der es sich als angehender Architekt bzw. Nachwuchs-Architektin besser durch die Phase des Studiums
bzw. der Weiterbildung und Praxiszeit schlagen lässt (Inhalt u. a.: ein Jahresabo für
das Deutsche Architektenblatt).
Im Vordergrund steht beim „UrbanSlam“
der Spaß, die Freude am Austausch mit Architekten und architekturaffinen Kulturmenschen sowie das lebendige Veranstaltungsformat. Mutige vor! n Christof Rose
12.05.15, Ludwig Forum Aachen, 19.00
Uhr. Weitere Infos und Anmeldemöglichkeit auf www.urbanslam.de; hier erfährt
man auch, wie die Bewerbung als Slammer für den nächsten „UrbanSlam“ abläuft.
Rendering: Stadt Gelsenkirchen
„Grüner leben!“ – gute
Beispiele aus dem Ruhrgebiet
Vision vom urbanen Leben am Wasser mit Grün in Gelsenkirchen
DABregional 05·15
Noch ist das Bild links ein Rendering und der Rhein-Herne-Kanal in Gelsenkirchen ein künstlicher Wasserlauf – aber an seiner urbanen Erweckung wird
gearbeitet. Das neue Stadtquartier „Graf Bismarck“ ist nur ein Beispiel für
viele im Ruhrgebiet, das zeigt, wie die bewusste Einbeziehung von Landschaft in das Wohnen und Arbeiten zu einem spürbaren Zugewinn an Wohnund Aufenthaltsqualität führt.
Nordrhein-Westfalen weist gerade in seinen hoch verdichteten innerstädtischen Strukturen vielfach einen erheblichen Nachholbedarf beim urbanen
Grün auf. Dabei besteht gegenwärtig an zahlreichen Orten die Möglichkeit,
mehr Grün in die Städte zu bringen, weil gewerbliche, industrielle oder militärische Flächen ihre frühere Nutzung verloren haben. Hier gilt es, ökologischen Zielen gegenüber ökonomischen Vorgaben einen höheren Stellenwert einzuräumen – um so neue Werte zu schaffen.
„Grüner leben!“ heißt die Devise der nächsten „NRW lebt.“-Veranstaltung,
zu der die Architektenkammer NRW am 17. Juni ins Hans-Sachs-Haus
Gelsenkirchen einlädt. Weitere Infos unter www.nrw-lebt.de.
n ros
Aktuell | Nordrhein-Westfalen | 11
Foto: Stadt Moers
Unter dem Motto „Mitfahren und von guter Praxis lernen“ führten
die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW am 12. März
eine weitere Fachexkursion zu drei Schulen durch, die mit dem
gemeinsam ausgelobten „Schulbaupreis 2013“ ausgezeichnet
worden waren.
Eine Gruppe von 50 Pädagoginnen und Pädagogen, Architektinnen und Architekten sowie Vertretern von Kommunen besichtigte die Erich-Kästner-Gesamtschule (rheinpark_r Architekten,
Bochum) und das Neue Gymnasium in Bochum (Hascher Jehle
Architekten, Berlin) sowie die Justus-von-Liebig-Hauptschule in
Moers (plus+ Bauplanung, Neckartenzlingen). Die Teilnehmer
zeigten sich beeindruckt von Qualität und Vielfalt der Architekturen, die bei den Projekten in Bochum als Ergebnisse von Wettbewerben und in Moers in einem intensiven Austausch zwischen
Architekten, Schülern und Pädagogen entstanden waren. „Gute
Architektur bietet Schülerinnen und Schülern angenehme Lern-
Das Interesse an den ausgezeichneten Schul-Architekturen in NRW hält an. Auch
die dritte gemeinsame Bereisung von AKNW und Schulministerium traf bei Architekten, Pädagogen und Schulverantwortlichen auf große Resonanz
orte und unterstützt die verantwortungsvolle Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern “, hob der Vizepräsident der Architektenkammer NRW, Klaus Brüggenolte, hervor, der die Exkursion begleitete.
Es handelte sich bereits um die dritte Fachexkursion, zu der
die Architektenkammer NRW und das Schulministerium gemeinsam einluden. Aufgrund des großen Interesses wird im September 2015 eine weitere Exkursion angeboten, dann zu Schulen in
Köln, Olpe und Wipperfürth. Genaue Angaben folgen.
n sü
Die Dokumentation zum „Schulbaupreis 2013“ finden Sie als
Broschüre zum Download oder Bestellen auf www.aknw.de,
Rubrik „Baukultur in NRW / Auszeichnungsverfahren“.
Foto: Christof Rose
Exkursion zu vorbildlichen
Schulgebäuden
Auf rege Beteiligung interessierter Bauherren und -frauen freuten sich am 20.
März in einem gemeinsamen Pressegespräch (v. r.) Ernst Uhing (Präsident AKNW), Silke Kramer (Sparkasse Herdecke), Mirco Wenzel (LBS Dortmund & Herdecke) und Frank Mohrherr (Vorstand Sparkasse Herdecke)
Wissen, wie es geht...
Private Bauherren sind für die Architekturbüros in NordrheinWestfalen eine schwierige Klientel. Einerseits wird beklagt, dass
ein Großteil dieses Geschäftsfeldes an Bauträger und Generalunternehmer verloren gegangen ist. Anderseits treffen Architekten,
die Einfamilienhäuser bauen, oftmals auf völlig uninformierte
Auftraggeber. „Viele Menschen befassen sich intensiver mit dem
Kauf eines Autos als mit dem Bau eines Hauses“, spitzte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing,
diese Ausgangslage in einem Pressegespräch bei der Sparkasse
Herdecke zu. Zur Ankündigung der neuen Seminarreihe stellten
der Kammerpräsident und Vertreter der örtlichen Sparkasse in
Herdecke das Konzept und die fünf Themenfelder der Bauherrenseminare vor.
„Wir wünschen uns einen informierten Bauherren, der mit seinem Architekten oder seiner Architektin auf Augenhöhe das gemeinsame Projekt besprechen kann“, erläuterte AKNW-Präsident
Ernst Uhing den Hintergrund der Bauherrenseminare. Seit acht
Jahren läuft das Programm jedes Frühjahr und im Herbst, mehr
als 9000 private Bauinteressenten hat die Architektenkammer
NRW mit ihren erfahrenen Dozenten – allesamt AKNW-Mitglieder, die ein Büro betreiben – bisher über den Ablauf eines Plaungsund Bauprozesses aufklären können. Die Durchführung der
Seminare übernimmt die Akademie der Architektenkammer NRW.
Auch die Sparkassen seien daran interessiert, Kunden mit vagen Bauprojekten zur Umsetzung des Vorhabens zu motivieren.
„Das gilt im Neubaubereich genauso wie für Eigentümer, die sanieren möchten oder die ein Bestandsgebäude erwerben“, betonte Frank Mohrherr, Vorstand der Sparkasse Herdecke. Im Frühjahr 2015 laufen Bauherrenseminare außerdem in Lünen, Minden-Lübbecke, Krefeld, Geldern und Erwitte-Anröchte. n C. Rose
Aktuelle Termine unter www.aknw.de, Rubrik „Bauherren“.
DABregional 05·15
12 | Nordrhein-Westfalen | Aktuell
Stabile Schönwetterlage
Stimmungsbarometer der AKNW deutet auf eine Überwindung der Krise hin
Z
um inzwischen 26. Mal wurde im
November 2014 das „Stimmungsbarometer“ der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen erhoben.
Insgesamt 1273 Personen beteiligten sich an der Befragung.
Erstmals wurden neben den freischaffend tätigen Kammermitgliedern auch angestellte und
beamtete Mitglieder der AKNW
zu der Befragung eingeladen.
Positive Entwicklung der Umsätze
In 42 % der Büros sind die Umsätze zwischen November 2013 und November 2014
Dieser Bericht fasst die Ergebnisse aus den Fragen zur wirtschaftlichen Situation nordrhein-westfälischer Architekturund Planungsbüros zusammen.
Die Analyse basiert auf den Angaben von rund 650 freischaffend tätigen Kammermitgliedern.
Entspannte wirtschaftliche Situation
in der Mehrzahl der Büros
56 % der Befragten beschreiben die wirtschaftliche Situation des eigenen Büros im
November 2014 als sehr gut oder gut. Erstmals seit Aufnahme dieser Frage in den
Fragenkatalog im Mai 2013 liegt dieser Anteil bei allen Fachrichtungen über 50 Prozent. In einer schwierigen wirtschaftlichen
Lage befanden sich im November des vergangenen Jahres 13 % der Büros.
Differenziert nach Bürogröße zeigt sich,
dass große Büros wirtschaftlich besser dastehen als mittelgroße und kleine Büros.
76 % der Inhaber von Büros mit mehr als
10 Beschäftigten bezeichnen die wirtschaftliche Lage ihres Büros als sehr gut oder
gut. Die Vergleichsanteile für mittelgroße
(6 bis 10 Beschäftigte) und kleine Büros
(2 bis 5 Beschäftigte) liegen bei 55 % bzw.
59 %.
Am geringsten fällt der Anteil wirtschaftlich gut aufgestellter Büros unter den EinPersonen-Büros mit 47 % aus.
DABregional 05·15
gestiegen. Dieser Anteil liegt 14 Prozentpunkte über dem Vergleichsanteil des Vorjahres und so hoch wie noch nie seit Beginn des Stimmungsbarometers im November 2001.
Vor allem in Büros mit mehr als 10 Beschäftigten hat sich der Umsatz im letzten
Jahr positiv entwickelt. 60 % der Inhaber
großer Büros melden einen Umsatzanstieg
seit November 2013. In den übrigen Bürogrößenklassen fallen die Vergleichsanteile
mit Werten zwischen 36 % und 44 % deutlich niedriger aus.
Verschlechtert haben sich die Umsätze
in knapp einem Fünftel der Büros. Dieser
Anteil ist seit November 2010 nahezu unverändert.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Für das laufende Jahr rechnet rund ein
Viertel der freiberuflich tätigen Kammermitglieder mit einer (weiteren) Verbesserung der Auftragssituation. 18 % befürchten einen Rückgang des Auftragsvolumens.
Etwas mehr als jeder zweite Inhaber
(56 %) geht von einer stabilen Auftragslage aus. Inhaber großer Büros (mehr als 10
Mitarbeiter) blicken überdurchschnittlich häufig optimistisch
in die Zukunft. 37 % dieser Befragten erwarten im nächsten
Jahr ein höheres Auftragsvolumen als bislang. In den übrigen
Bürogrößenklassen steigt der
Anteil der „Optimisten“ mit abnehmender Bürogröße von
18 % in Büros mit 6 bis 10 Beschäftigten über 24 % in Büros
mit 2 bis 5 Beschäftigten auf
28 % in Ein-Personen-Büros.
Der Blick in die Zukunft fällt
etwas positiver aus als noch ein
Jahr zuvor. Bei der Befragung
im November 2013 rechneten
24 % der Inhaber mit einer Verbesserung der Auftragslage
(2014: 26 %). 23 % erwarteten eine rückläufige Auftragsentwicklung, und 53 %
gingen davon aus, dass sich die Auftragslage nicht verändern würde.
Fazit: Krise überwunden
Die Krisenjahre scheinen überwunden. Die
bereits positive Einschätzung der Situation im November 2013 fällt ein Jahr später
noch einmal besser aus. Der Blick auf das
laufende Jahr bereitet nur einem vergleichsweise geringen Teil der Büroinhaber in
NRW Sorgen. So darf es weitergehen!
n Nicole Reiß, Hommerich Forschung
Das „Stimmungsbarometer“ wird vom Institut „Hommerich Forschung“ in BergischGladbach im Auftrag der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erhoben. In der
jüngsten Erhebung wurden auch Fragen
zu berufspraktischen Themen wie HOAI
und zur Arbeit der Architektenkammer
gestellt. Diese werden in einer gesonderten Veröffentlichung dargestellt.
Foto: Frank Vinken
Foto: Clemens Reißner; (m.) Hellvoigt
Veranstaltungen | Nordrhein-Westfalen | 13
Zu besichtigen am Tag der Architektur: (v. l.) DreiEins - Büro- und Geschäftshaus in Düsseldorf (Dr. Reiner Götzen Creatives Planen, Ratingen), „Bürgerpark“ westlicher Grünzug Steinhagen (Objekt & Landschaft, Rietberg),
Haus M. in Rheda-Wiedenbrück (Architekten Spiekermann, Beelen)
NRW: 375 Objekte am „Tag der Architektur“
„Architektur hat Bestand!“ Mit dieser selbstbewussten Botschaft treten die Architekten
und Stadtplaner in Deutschland in diesem
Jahr am 27. und 28. Juni bundesweit zum
„Tag der Architektur“ an. Genau 375 Hochbauten und Objekte der Innenarchitektur,
der Landschaftsarchitektur und der Stadtplanung werden in NRW
zu sehen sein und dazu
beitragen, den TdA auch
in diesem Jahr wieder zu
einem großen Architekturfest mit einer enormen Reichweite machen.
Der „Tag der Architektur“ jährt sich zum
20. Mal und verspricht auch zu seinem Jubiläum wieder ein unmittelbares Architekturerlebnis zu werden. „Wir wünschen uns
vor allem viele Gespräche mit Architekturfans und Bauinteressierten vor Ort“, erläutert Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW, das Ziel des Tags der
Architektur. „Wer sich für Architektur begeistert oder auch ein eigenes Bauvorhaben plant, soll hier vielfältige Anregungen
erhalten.“
Das Motto „Architektur hat Bestand!“
soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die
Wertigkeit guter Architektur richten und
die Notwendigkeit unterstreichen, den Gebäudebestand angemessen zu pflegen und
weiter zu entwickeln. Beispiele finden sich
zuhauf unter den 375 Bauten, die in NRW
zu besichtigen sind – von der historischen
Wasserburg Benkhausen (bei Espelkamp)
zu einem Weiterbildungszentrum (Theißen-Architekten) über den Umbau einer denkmalgeschützten Kirche in Düsseldorf zu einer
Kindertagesstätte (Pink Architektur) bis
hin einem ehemaligen Postgebäude aus
den 1920er-Jahren in Bielefeld, in das nun
Studenten eingezogen sind (Petersen +
Hutchinson Architekten). „Diese Beispiele
belegen, dass Architektur über Jahrhunderte ihren Wert behalten und eine besondere Wertschätzung erfahren kann, wenn
sie genutzt und gepflegt wird“, unterstreicht AKNW-Präsident Ernst Uhing in
einem Statement gegenüber der Presse.
Der beliebte Print-Katalog zum „Tag der
Architektur 2015“ erscheint in Kürze; die
Internet-Datenbank ist bereits jetzt online
unter www.aknw.de abrufbar.
n ros
Zum Start in die Ferien: Sommerfest der AKNW
Bitte vormerken: In diesem Jahr findet das beliebte Sommerfest der Architektenkammer NRW am 25. Juni statt, wie immer in der Rheinterrasse Düsseldorf. Alle Mitglieder der AKNW sind herzlich eingeladen, mit einer Begleitung an der Party- und Netzwerkveranstaltung teilzunehmen.
Das Sommerfest bietet nicht nur eine schöne Gelegenheit, Freunde, Weggefährten und Kollegen wieder zu sehen, sondern auch Gespräche mit Repräsentanten aus Politik und Verwaltung, aus Wirtschaft und Kultur und natürlich aus der Bau- und Immobilienbranche zu führen. Rund 2000 Mitglieder und Gäste werden auch in diesem Jahr wieder erwartet.
n ros
Preiswürdige Arbeiten
in zwei Ausstellungen
Große Beachtung in der nordrhein-westfälischen Architektenbranche findet alle
zwei Jahre der „Förderpreis der Stiftung
Deutscher Architekten“. Nachdem die
diesjährigen Förderpreise am 16. April in
Düsseldorf verliehen wurden, zeigt die Architektenkammer NRW nun bis zum 28.
Mai im Haus der Architekten die Arbeiten
der Preisträger sowie die Anerkennungen
und weitere Einreichungen.
Mit dem Förderpreis soll der Berufsnachwuchs ermutigt und auf dem Weg in
die Branche gefördert werden. Das Auszeichnungsverfahren bietet zugleich einen
interessanten Eindruck von der Leistungsfähigkeit und den Themensetzungen des
Nachwuchses – und stellt oftmals angehende Architektinnen und Architekten vor,
von denen später noch zu hören ist.
Am 2. Juni folgt dann die Vernissage
zur Ausstellung „Gestaltungspreis 2014
der Wüstenrot Stiftung“. Mit dem Thema
„Baukultur in Deutschland – Von der Architekturqualität im Alltag zu den Ikonen
der Baukunst“ möchte die Wüstenrot Stiftung nach eigenen Worten „einen aktuellen Überblick schaffen, Anregungen geben und Beispiele für eine weitere Erörterung des Verständnisses und der Bedeutung
von Baukultur zeigen“. Unter 615 Einsendungen, die aus ganz Deutschland eingingen, wählte eine unabhängige Jury insgesamt 14 Projekte für die Prämierung
aus. Preisverleihung war am 23.02.15 in
Stuttgart. Die Ausstellung im Haus der Architekten zeigt die ausgezeichneten Projekte zusammen mit weiteren zehn Einsendungen der engeren Wahl. Zur Vernissage am 02.06.15 sind alle Interessierten
n ros
herzlich eingeladen!
Öffnungszeiten des Haus der Architekten:
Mo. – Do. 8.00 – 17.00 Uhr, Fr. – 19.00 Uhr
DABregional 05·15
14 | Nordrhein-Westfalen | Service
Handbücher des BKI I
BKI Kostenplaner 17
Das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) hat kürzlich
den neuen Kostenplaner herausgegeben. Kernstück des Programms ist die aktualisierte BKI Baukostendatenbank 2014/2015 mit über 2500 abgerechneten Vergleichsobjekten. Das dargestellte Objekt-Spektrum umfasst Neu- und Altbauten sowie Freianlagen. Alle Objekte werden einer Gebäudeart zugeordnet; jede einzelne Gebäudeart enthält wiederum statistische Kostenkennwerte nach unterschiedlichem Detaillierungsgrad
entsprechend der Kostengliederung nach DIN 276.
Insgesamt sind Kostenkennwerte für 120 verschiedene Gebäudearten verfügbar, wodurch für alle relevanten Wohn- und Nichtwohnbau-Projekte aus der Baukosten-Praxis
realistische Werte vorliegen. Zudem bietet auch diese Version des Kostenplaners integrierte Regionalfaktoren, anhand derer die Berechnungen an die regionalen Gegebenheiten angepasst und somit noch genauer durchgeführt werden können.
n mel/pm
Der „BKI Kostenplaner 17“ kann ab sofort beim BKI 4 Wochen kostenlos zur Ansicht
mit Rückgabegarantie angefordert werden, Tel: 0711/95 48 54 0, E-Mail:
[email protected].
Handbücher des BKI II
BKI-Neuerscheinungen: Objektdaten Altbau und
Nutzungskosten
Das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) hat zudem zwei neue Fachpublikationen herausgegeben.
Das Handbuch „Objektdaten Altbau – Baukosten im
Bild für das Bauen im Bestand“ umfasst 77 aktuelle Baukosten-Dokumentationen von abgerechneten Altbau-Projekten, die begleitende CD-ROM enthält zusätzlich detallierte Ausführungsbeschreibungen und Baukosten auf
1600 Seiten. Die Bandbreite der Gebäudearten reicht von
Büro- und Industriegebäuden über Schulen, Kindergärten und Sportbauten bis hin zu Kirchen. Einen Schwerpunkt bilden Wohn- und Gemeinschaftsbauten. Im neuen BKI-Fachbuch finden Anwender aktuelle Objektbeispiele zu Erweiterungen, Umbauten, Modernisierungen und Instandsetzungen.
Das Thema Lebenszykluskosten von Gebäuden gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Für die einfache Prognose von Betriebs- und Instandsetzungskosten hat der BKI nun
die „Objektdaten Nutzungskosten – Kosten von Bestandsimmobilien und statistische
Kostenkennwerte“ veröffentlicht. Das Fachbuch listet kompakt und übersichtlich über
10 000 Kostenkennwerte für Betrieb und Instandsetzung von Immobilien auf. Fotos und
Abbildungen, z. B. zu den unterschiedlichen Nutzungsarten innerhalb eines Gebäudes,
sorgen für zusätzliche Transparenz. Zu den ausgewerteten Gebäudearten zählen Verwaltungsgebäude, Gebäude für Gesundheit, Lehre, Forschung, Bildung und Kultur,
Wohnen, Beherbergen, Betreuen und Verpflegen.
Besonders aussagekräftig sind auch die Kostenangaben für die unterschiedlichen Erhebungsjahre. Dadurch wird insbesondere die Kostenentwicklung, z. B. für Reinigung
und Pflege, Bedienung, Inspektion und Wartung sichtbar. Alle Kostenkennwerte wurden unter anderem auch in Bezug zu Bruttorauminhalt, Bruttogrundfläche und Nutz-
DABregional 05·15
Praxishinweis des Monats
Änderungen im
Befreiungsrecht
Im Februar 2014 wurden alle Mitglieder
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen durch ein Schreiben des Versorgungswerks über Änderungen im Befreiungsrecht der Deutschen Rentenversicherung (DRV) informiert.
Dieses Schreiben des Versorgungswerks hat – verständlicherweise – zu
zahlreichen weiteren Fragen geführt. Der
soeben aktualisierte Praxishinweis „Änderungen im Befreiungsrecht der Deutschen Rentenversicherung“ beantwortet
die häufigsten Fragen, die der Rechtsberatung der Architektenkammer NRW
gestellt werden, kurz und prägnant. Hierbei geht es u. a. um die Problematik, welche Änderungen konkret durchgeführt
werden und welche Konsequenzen dies
für den Einzelnen nach sich zieht, abhängig beispielsweise von Dauer oder genauer Art der persönlichen Beschäftigung.
n mel/PH
Den aktualisierten Praxishinweis „Änderungen im Befreiungsrecht der Deutschen Rentenversicherung“ (PH36)
sowie alle weiteren bisher erschienenen Praxishinweise der Architektenkammer NRW finden Sie kostenlos
auf unseren Internetseiten unter: www.
aknw.de, Rubrik „Mitglieder / Veröffentlichungen / Praxishinweise“.
fläche und jährlichem Kostenbezug gesetzt.
Dies sorgt für gute Vergleichsmöglichkeiten.
n mel/pm
„Objektdaten Altbau“: 690 Seiten und umfangreiche CD-ROM; „Objektdaten Nutzungskosten“ 390 Seiten; je 99 € zzgl. Versandkosten.
Die Neuerscheinungen können beim BKI
vier Wochen zur Ansicht mit Rückgabegarantie angefordert werden, Tel: 0711 /
95 48 540, E-Mail: [email protected].
Bekanntmachung | Nordrhein-Westfalen | 15
Bekanntmachung
Wahl zur XI. Vertreterversammlung 2015: Wahlvorstand der AKNW
Der Wahlvorstand der Architektenkammer
Nordrhein-Westfalen bereitet derzeit die
Wahl zur XI. Vertreterversammlung vor, die
im Dezember 2015 stattfindet. Nach § 2
Abs. 4 der Wahlordnung der AKNW sind
Namen und Anschriften der Mitglieder des
Wahlvorstandes zu veröffentlichen.
Muffeter Weg 29
52074 Aachen
Vorsitzender:
Wirtz, Bernd
Rechtsanwalt
Rheinallee 106
40545 Düsseldorf
Rahmel, Clemens
Architekt, VAA
Eichendorffstr. 17
50823 Köln
Stellvertretender Vorsitzender:
Denkler, Dietmar
Rechtsanwalt
Cecilienallee 59
40474 Düsseldorf
Mitglieder:
Baldus, Martin, Dipl.-Ing.
Architekt, BDA
Uppenkampstiege 20
48147 Münster
Bleikamp, Volker, Dipl.-Ing.
Stadtplaner, SRL/IfR/BDA
Uhlandstr. 54
44791 Bochum
Büscher, Dirk, Dipl.-Ing. (FH)
Architekt, VFA
Rüsbergstr. 52
58456 Witten
Geppert, Kerstin, Dipl.-Ing.
Innenarchitektin, BDIA
Azorenstr. 21
33729 Bielefeld
Lill, Matthias, Dipl.-Ing.
Landschaftsarchitekt, BDLA
Trollblumenweg 2
50765 Köln
Krapp, Stefan, Bauass. Dipl.-Ing.
Stadtplaner, SRL/IfR/BDA
Lorbach, Martina, Dipl.-Ing. (FH)
Innenarchitektin, BDIA
Schwerinstr. 5
50733 Köln
Rose-Herzmann, Helga, Dipl.-Ing.
Landschaftsarchitektin, BDLA
Daimlerstr. 7
45133 Essen
Schlimgen, Hans-Jürgen, Dipl.-Ing.
Architekt, BDB
Lievergesberg 1 A
50769 Köln
Schreiber, Günther
Architekt, IAA
Zehntweg 8
52078 Aachen
Vielhaber, Hildegard, Dipl.-Ing. (FH)
Architektin, ai nw
Gartenstr. 35
41460 Neuss
Stellvertreter:
Krösche, Gerhard, Dipl.-Ing.
Architekt, Initiative 60plus
Lüneburger Str. 11
32756 Detmold
Kanngießer, Kerstin, Dipl.-Ing.
Architektin, IAA
Rigaweg 2a
48159 Münster
Heise, Wilfried, Dipl.-Ing.
Architekt, VAA
Bergheimer Weg 13
33100 Paderborn
Ortjohann, Gabriele, Dipl.-Ing.
Architektin, DGB
An der Beeke 147
48163 Münster
Kölsch, Alexander, Dipl.-Ing. (FH)
Architekt, VjA
Dillenburger Str. 52
57074 Siegen
Witting-Nagel, Elke, Dipl.-Ing.
Innenarchitektin, ai nw
An den Kämpen 2
40489 Düsseldorf
Stadtmüller-Splieth, Astrid, Dipl.-Ing.
Architektin, BDB
Hainbuchenweg 15
59425 Unna
Wirtz, Siegfried
Architekt, Netzwerk Architektur
Konradshöhe 28
42289 Wuppertal
Reusteck, Johannes, Dipl.-Ing.
Architekt, DBB
Weißenburgstr. 51
50670 Köln
Dreckhoff, Heinz-Werner, Dipl.-Ing.
Architekt, BDA
Hansaallee 42
40547 Düsseldorf
Schnitker, Kai, Dipl.-Ing. (FH)
Architekt, BDB
Meisterweg 1
32427 Minden
Luig, Wolfgang, Dipl.-Ing.
Architekt, BDB
Westpreußenstr. 20
58708 Menden
DABregional 05·15
16 | Nordrhein-Westfalen | Blickpunkt
Kreative Entwürfe junger Talente
Die Stiftung Deutscher Architekten verlieh am 16. April drei Förderpreise und zwei Anerkennungen
STIFTUNG
DEUTSCHER
ARCHITEKTEN
B
esondere Talente motivieren, inspirieren und ihre Leistungen öffentlich präsentieren – das sind die Ziele des Förderpreises
der Stiftung Deutscher Architekten, der am 16. April 2015 im Düsseldorfer Malkasten zum 15. Mal an angehende Architektinnen und Architekten verliehen wurde. „Wir brauchen begabte junge Menschen, die unsere gebaute Umwelt von morgen
engagiert gestalten und planen“, erklärte Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der
Stiftung Deutscher Architekten, anlässlich der Preisverleihung. Der Förderpreis sei eine „Motivation und Ermutigung“ für die Preisträger auf dem Weg in den Beruf. „Zugleich dokumentiert das Verfahren das hohe Niveau der Architektenausbildung in unserem
Bundesland.“ – Die drei Preise und zwei Anerkennung gingen an Absolventinnen und Absolventen der Bergischen Universität Wuppertal, der Peter Behrens School of Architecture(PBSA) in Düsseldorf, der münster school of architecture (msa) und der RheinischWestfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen.
Eva Hagen (Bergische Universität Wuppertal)
„Krematorium mit Trauerhalle Westfriedhof in Köln“
„Zarui Martirosyan begibt sich mit ihrer selbstgewählten Arbeit
auf einen persönlichen Weg in ihre Heimat Armenien und dabei
gleichzeitig auf einen Weg zurück in eine Zeit, in der die Stadt Ani
eine politische, kulturelle und wirtschaftliche Hoch-Zeit hatte.
Die Arbeit, die geographisch-regionale, kulturhistorische und
heutige Wege und Landmarken ausstellungstechnisch beleuchtet und zwei Gebäudeteile hinzufügt (Besucherzentrum horizontal, Aussichtsturm vertikal), nimmt für sich in Anspruch, nur unterstützend die menschlichen Pfade in der historischen Stadt Ani
in Erinnerung zu rufen. Die Etappen „Gründung, Blütezeit,
Verwüstung, Vergessenheit, Wiederentdeckung und Moderne“
werden dem Besucher ohne künstliche Dramatik nähergebracht, die Landschaft und die historischen Zeugnisse sprechen
für sich.
Die Verfasserin hat mit der Ausarbeitung eines zurückhaltenden, aber funktional und gestalterisch überzeugenden Architektur- und Ausstellungskonzeptes eine Sprache gefunden, die
wechselvolle Geschichte des Ortes angemessen zu dokumentieren und zu erläutern. Hier sind die übersichtlichen Plandarstellungen und die das Wesentliche erfassenden Arbeitsmodelle zu
nennen, insbesondere aber auch das schlichte und zum Nachdenken anregende Skizzenheft zur Arbeit.
Von einer teilweise bedrückenden Aktualität sind die Bearbeitung und Umsetzung durch die Verfasserin vor dem aktuellen
„Krematorium mit Trauerhalle Westfriedhof in Köln“ von Eva Hagen
„Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen Pfade in der historischen
Stadt Ani“ von Zarui Martirosyan
„Der Westfriedhof in Köln-Vogelsang ist Begräbnisstätte für Angehörige vieler Religionen. Der Entwurf von Krematorium und
Trauerhalle bietet Raum für die verschiedenen Formen des Abschiednehmens. Die Kuppel ist ein Bild für Transzendenz in vielen Religionen. Hier ist ihre Ornamentik aus zentralen Symbolen
der Weltreligionen entwickelt.
Dieser Entwurf ist ein innovativer Beitrag zur Auseinandersetzung mit einem der wichtigen und aktuellen Themen des Zusammenlebens in einer von vielen Kulturen und Lebensformen geprägten Gesellschaft“, urteilte die Jury.
Zarui Martirosyan (PBSA Düsseldorf)
„Besucherzentrum und Gestaltung der menschlichen
Pfade in der historischen Stadt Ani“
DABregional 05·15
Blickpunkt | Nordrhein-Westfalen | 17
Anerkennung: Helen Shuyang Chen ( RWTH Aachen)
„Nýtt fangelsi á Íslandi – Entwurf eines Gefängnisses
in Island“
„Sportpark in Düsseldorf Flingern-Nord“ von Jewgenij Senin
Hintergrund, dass leider auch heute wieder wichtigen Zeugnissen der Menschheitsgeschichte im Nahen und Mittleren Osten
erneut Verwüstung droht. Diesen kulturbarbarischen Ereignissen
stellt sich die Verfasserin mit einer leisen, aber klaren und kraftvollen Sprache entgegen. Eine nach Jurymeinung insgesamt überzeugende Arbeit.“
Jewgenij Senin (PBSA Düsseldorf)
„Sportpark in Düsseldorf Flingern-Nord“
„Die Arbeit greift ein ungewöhnliches Thema an einem unwirtlichen Ort – der schwarzen baumlosen Landschaft in Island – auf.
Aufbauend auf einer umfassenden Analyse und auf Interviews
vor Ort entwickelt die Verfasserin ein Raumprogram, umgesetzt
in einen eigenständigen Ort. Dieser wirkt wie ein dörfliches Ensemble mit kleinen Baukörpern und vermittelt geschickt kleine
Wohngemeinschaften zwischen Privatheit, Halböffentlichkeit und
Öffentlichkeit (Zentrale Einrichtungen).
Auch die Landschaft, so unwirtlich sie sich darstellt, ist innerhalb der Gefängnisanlage spür- und wahrnehmbar. Ziel ist es, mit
diesem Ansatz die Resozialisierung und Wiedereingliederung zu
erleichtern, was durchaus nachvollziehbar erscheint. (Nur die
Gefängnismauer stört die Ein- und Aussicht, aber sie gehört leider zu einem Gefängnis.) Die Arbeit zeichnet sich durch große
Sensibilität für eine schwierige Aufgabe an einem ungewöhnlichen Ort aus.“
Die ausführliche Dokumentation zum Förderpreis 2014 kann
unter www.aknw.de bestellt bzw. heruntergeladen werden.
Anerkennungen für „Contemplatio - Ein Ort für Mönche auf Zeit“ von Barbara
Beering (oben) und „Nýtt fangelsi á Íslandi – Entwurf eines Gefängnisses in Island“
von Helen Shuyang Chen
„Die Arbeit von Jewgenij Senin zum neuen Sportpark in Düsseldorf-Flingern greift konsequent das Instrument der Aggregation
auf. Auf einem heute eher abschreckend wirkenden Areal in von
Industrie geprägter Lage versteht der Verfasser es sehr gut, durch
Neuordnung der vorhandenen Sportanlagen und sinnvolle bauliche Ergänzungen die bislang kleinteilige Segmentierung aufzuheben. Die Besonderheit des Planungskonzeptes liegt in der intelligenten Verlinkung von Sporthallen und Bäderbereichen zu
einem übereinander angeordneten, sportlich multifunktionsfähig nutzbaren Angebot. Durch Funktionsverdichtung wird mehr
Freiraum auf dem vorhandenen Gelände geschaffen. Als besonders innovativ ist die Stapelung der Funktionsbereiche als Gegenpol zur bestehenden Dominanz der in der Nachbarschaft befindlichen Stadtwerkegebäude zu verstehen.
Insgesamt besticht die Arbeit von Jewgenij Senin durch ihren
innovativen Planungsansatz im Sportstättenbereich mit der damit verbundenen Planungstiefe in der Synthese von Neubau und
Bestand.“
Anerkennung: Barbara Beering (msa Münster)
„Contemplatio – Ein Ort für Mönche auf Zeit“
„Die Verfasserin entwirft ein neues Bauwerk als Additiv zu der
vorhandenen Bebauung des Franziskaner-Klosters in Borken. In
seiner Struktur übernimmt es die Proportion des Bestandes. In
Funktion und Material spiegelt es die Kargheit klösterlichen Lebens wieder und zeugt von einem sensiblen Umgang mit Ort und
Thema.“
DABregional 05·15
18 | Nordrhein-Westfalen | Politik
BLB NRW
Richtfest für Bochumer
Justizzentrum
Für das neue Justizzentrum Bochum wurde am 23. März das Richtfest gefeiert. Ende 2016 soll das Gebäude nach rund vier
Jahren Bauzeit fertiggestellt werden. Dann
werden 750 Mitarbeiter und rund 330 Referendare von Arbeitsgericht, Amtsgericht,
Landgericht, Staatsanwaltschaft und Soziale Dienste unter einem Dach zusammenziehen.
Rund 30 Gerichtssäle sind ringförmig
um ein vierstöckiges glasüberdachtes Atrium angeordnet. Der größte davon wird
mit rund 200 Quadratmetern und etwa
150 Plätzen der Schwurgerichtssaal sein.
Ein Saalmanagement soll für die optimale
Auslastung der Verhandlungsräume sorgen, die von allen drei Gerichten gemeinsam genutzt werden. Die Planer des BLB
NRW konnten die Fassade des alten Gymnasiums am Ostring erhalten.
Nach Angaben des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW Dortmund werden
die im Jahr 2010 prognostizierten Kosten
von bis zu 140 Millionen Euro voraussichtlich etwas höher ausfallen. BLB NRW-Geschäftsführer Dr. Martin Chaumet betonte,
der BLB NRW habe frühzeitig eine prognostizierte Bausumme von 107,4 Millionen Euro plus einer verbleibenden Unsicherheit von bis zu 30 Prozent dieser Summe zur Genehmigung vorgelegt. „Die
Verzögerungen, die durch Insolvenzen,
Umplanungen und inzwischen abgewiesene Vergabebeschwerden von Baufirmen
entstanden sind, führen zu gestiegenen
Bauzeitzinsen sowie einer Erweiterung des
Risikovorsorgebudgets (auf ca. 11 Mio. €),
sodass derzeit insgesamt eine etwas höhere Summe zur Diskussion steht.“ n idr
Infrastruktur
RRX schließt Vertrag mit
Siemens
Die am neuen Schienenverkehrskonzept
Rhein-Ruhr-Express (RRX) beteiligten
DABregional 05·15
Zweckverbände haben Siemens mit der
Lieferung von 82 Elektrobetriebzügen vom
Typ „Desiro HC“ und mit der Wartung über
einen Zeitraum von 32 Jahren beauftragt.
Bei einem Gesamtvolumen von mehr als
1,7 Milliarden Euro ist das für Siemens laut
Unternehmensangaben der bisher größte
Auftrag aus dem Bereich des regionalen
Schienenverkehrs in Deutschland.
Ab Ende 2018 sollen die ersten Züge mit
Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160
Kilometern pro Stunde im Großraum RheinRuhr unterwegs sein. Im Berufsverkehr soll
nach und nach der Viertelstundentakt erreicht werden. Siemens plant die Errichtung eines hochmodernen Instandhaltungswerkes in Dortmund-Eving, für das rund
100 neue Arbeitsplätze für Fachkräfte im
Mehrschichtbetrieb vorgesehen sind. Mittelpunkt des Instandhaltungswerks wird
eine große Fahrzeughalle, wo jeweils vier
vierteilige Züge gleichzeitig gewartet werden können.
n idr/ros
Wohnungsmarkt
VdW sieht rückläufige
Entwicklung
Einen nur schwachen Anstieg der Baugenehmigungen hat das Statistische Bundesamt (Destatis) am 17. März vermeldet: Im
Jahr 2014 wurde in Deutschland der Bau
von 284 900 Wohnungen genehmigt. Das
waren 5,4 Prozent oder 14 500 Wohnungen
mehr als im Vorjahr. Nicht nur die Wohnungswirtschaft im Bund betrachtet diese
sich abkühlende Dynamik kritisch; auch
der VdW Rheinland Westfalen sieht diese
wieder rückläufige Entwicklung mit zunehmender Sorge. Im Jahr 2014 wurden
in Nordrhein-Westfalen sogar nur noch
45 318 Wohnungen zum Bau freigegeben
– und damit um 8,6 Prozent weniger als
im Vorjahr. Alexander Rychter, Verbandsdirektor der Wohnungswirtschaft im Wes­
ten, hält den Markt für überreguliert: „Das
entmutigt potenzielle Bauherren. So haben wir in 2014 die Einführung der Kappungsgrenzenverordnung erlebt, die auch
flächendeckend in Kommunen eingesetzt
wird, wo es nicht nötig gewesen wäre und
wo gar keine angespannten Wohnungsmärkte existieren – etwa in Rheine, Wesel
oder Bottrop.“ Dazu sei ab dem 1. Januar
2015 mit inzwischen 6,5 Prozent ein bundesweit neuer Spitzensteuersatz bei der
Grunderwerbsteuer gekommen sowie ab
dem 1. Januar 2016 eine neue Stufe der
Energieeinsparverordnung mit nochmals
25 Prozent verschärften Anforderungen zu
erwarten. „All das zwingt die Baukosten
weiter in die Höhe, macht das Bauen und
damit auch am Ende Mieten immer teurer“,
so der Direktor des VdW RW.
n idr/ros
Stadtplanung
„Neue Zeche Westerholt“
kommt voran
„Labor des Wandels“ ist das Leitthema für
ein Entwicklungskonzept, welches das
Schweizer Planungsteam Bob Gysin + Partner BGP, zu dem auch die wbp Landschaftsarchitekten Bochum gehören, für das Gelände der ehemaligen Zeche Westerholt
entwickelt haben. Das Konzept sieht einen
Nutzungsmix aus Wohnen, Gewerbe, Forschung, Technologie, Bildung, Kultur, Gastronomie und Freizeit vor. Die Jury des
Wettbewerbs überzeugte die Beachtung
der Themen Kreislaufwirtschaft und Zwischennutzung. Positiv bewertet wurden
auch der Umgang mit den Bestandsgebäuden und der Vorschlag, eigenständige Quartiere auf Westerholt zu entwickeln.
Bis Ende Juni sollen die Pläne weiter
ausgearbeitet werden, parallel dazu werden Gutachten zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit untersuchen. Die Übersetzung
dieses Konzepts in einen beschlussfähigen
Masterplan ist Gegenstand des letzten Schrittes im Rahmen der Machbarkeitsstudie,
die vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium mit EU-Mitteln gefördert wird. Mit dem Ergebnis wird dann die
Werbung um Fördermittel beginnen, um
das Konzept zu realisieren.
Die Entwicklung des ehemaligen Bergwerks, das 2009 geschlossen wurde, ist eine große städtebauliche Aufgabe für Gelsenkirchen und Herten gemeinsam mit der
RAG Montan Immobilien GmbH. n pm
Berufspraxis | Nordrhein-Westfalen | 19
Augen auf bei Schreiben von „Gewerberegistrat“ oder „Freiberufregistrat“!
Architekten und andere Freiberufler erhalten gegenwärtig vermehrt Post, bei der es sich der Sache nach einmal mehr um ein
Vertragsangebot für einen kostenpflichtigen Branchenbucheintrag handelt. Auf den ersten Blicken wirken die Formschreiben,
die von der in Berlin ansässigen Fa. GES Registrat GmbH versandt werden, jedoch wie ein Schreiben der jeweiligen Kommune und können den Eindruck erwecken, als ginge es nur um die
Korrektur von Adressdaten in einem amtlichen Verzeichnis.
Das dem nicht so ist, erschließt sich erst beim Blick ins Kleingedruckte. Dort verbirgt sich der Hinweis, dass es sich in Wahrheit um ein privates Dienstleistungsangebot handelt, durch dessen Inanspruchnahme Kosten in Höhe von 588 Euro jährlich entstehen. Die Architektenkammer weist ausdrücklich darauf hin,
dass die Formularschreiben von keiner amtlichen Stelle stammen
und keinerlei Verpflichtung besteht, derartige Formulare auszufüllen und zu unterschreiben.
Mitglieder, die entsprechende Schreiben (u. U. auch mehrfach) erhalten, sind deshalb gut beraten, sich zu überlegen, ob
sie den Online-Branchenbucheintrag wirklich beauftragen wollen. Ist dies nicht der Fall, sollte das Schreiben schlichtweg vernichtet werden. Wer ein entsprechendes Formular bereits ausgefüllt und unterzeichnet hat, kann sich von dem auf diese Weise
zustande gekommenen Vertrag oftmals durch eine unverzüglich
zu erklärende Anfechtung lösen. Die telefonische Rechtsberatung
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen steht Ihnen hierbei
gerne zur Seite.
n Dr. Sven Kerkhoff
Rechtsproblem des Monats
Architekt offline
Architekt A wendet sich mit folgender Frage an die Architektenkammer NRW:
„Unser Büro ist mit der Vollarchitektur
eines Gebäudes beauftragt worden. Aktuell befassen wir uns mit der Entwurfsplanung. Der Bauherr verfolgt die Planungsfortschritte nicht nur sehr aufmerksam,
sondern hat zuletzt täglich mehrmals angerufen und uns mit Mails überschüttet, in
denen er u. a. um persönliche Gespräche
bat. Für diese gab es aber keinen objektiv
erkennbaren Anlass oder Bedarf. Wir haben daher nicht mehr auf jede Mail geantwortet und nicht allen Gesprächswünschen
entsprochen, weil wir sonst mit der Arbeit
nicht mehr vorangekommen wären. Nun
hat uns der Bauherr gekündigt. Er meint,
wir hätten das Vertrauensverhältnis zerstört und er müsse davon ausgehen, dass
wir seine Wünsche nur unzureichend berücksichtigen.
Wir sind über die Kündigung an sich
ganz froh und hatten eine solche schon
selbst erwogen, möchten aber wissen, ob
wir das Honorar für die noch ausstehenden Leistungsphasen verlangen können.“
Das Resthonorar abzüglich ersparter Aufwendungen kann nur verlangt werden,
wenn es sich um eine sogenannte freie
Kündigung handelt, die der Bauherr jederzeit aussprechen kann. Von dieser zu unterscheiden ist die Kündigung aus wichtigem
Grund. Ein solcher Grund kann u. a. gegeben
sein, wenn der Architekt durch ein vertragswidriges Verhalten das notwendige Vertrauensverhältnis zerstört oder nachhaltig schwer
beeinträchtigt hat. Dabei ist auch eine Vielzahl weniger gravierender Vertragspflichtverletzungen ausreichend, wenn sie in der
Gesamtschau dazu führen, dass es dem Auftraggeber nicht zugemutet werden kann, am
Vertrag festzuhalten (vgl. OLG Düsseldorf,
Urteil vom 26.03.2013 – 23 U 102/12).
Im Allgemeinen darf eine solche Kündigung aber nicht ohne Vorwarnung ausgesprochen werden. Vielmehr muss der Auftraggeber mittels Abmahnung zunächst darauf hinweisen, dass bei Fortsetzung des
gerügten Verhaltens die Kündigung droht
(vgl. OLG Oldenburg, Urteil vom 06.09.2012
– 8 U 96/12).
Im geschilderten Fall fehlt es nicht nur an
dieser Abmahnung, sondern auch an einem
triftigen Kündigungsgrund, so dass die Architekten das Honorar für die an sich noch
zu erbringenden Leistungsphasen werden
verlangen können. Das OLG Celle gesteht
dem Architekten in einer aktuellen Entscheidung nämlich in erfreulicher Deutlichkeit zu,
„nicht zielführende, zeitraubende und ineffektive Gespräche zu vermeiden und Absprachen in strukturierter Form zu erreichen. Bloße Kommunikationsprobleme begründen daher keinen wichtigen Grund zur
Kündigung; ein Architekt ist nicht verpflichtet, sich für den Bauherrn ständig persönlich ‚erreichbar‘ zu halten“ (OLG Celle, Urteil vom 24.09.2014 – 14 U 169/13).
Praxistipp
Im Gegensatz zu Bauherren existiert für
Architekten kein freies Kündigungsrecht.
Auch bei „anstrengenden“ Auftraggebern
gibt es daher für sie kaum eine Möglichkeit, sich vom Vertrag zu lösen, denn Meinungsverschiedenheiten müssen nach der
Rechtsprechung in weitem Umfang ausgehalten werden. Hier hilft allenfalls eine
einvernehmliche Vertragsaufhebung weiter. Anders kann es aussehen, wenn der
Bauherr fällige Abschlagsrechnungen nicht
begleicht, den Architekten beleidigt oder
den Planungsablauf durch fortlaufende unberechtigte Eingriffe unzumutbar behindert. Angesichts des Risikos von Schadensersatzforderungen sollte aber in solchen
Fällen eine Kündigung durch den Architekten allenfalls nach rechtlicher Beratung
erwogen werden.
n Dr. Sven Kerkhoff
DABregional 05·15
20 | Nordrhein-Westfalen | Berufspraxis
Ableitbedingungen für Abgase
Immissionsschutz bei
Feuerungsanlagen
Der Ausschuss „Anlagenbezogener Immissionsschutz – Störfallvorsorge“ der BundLänder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz (LAI) hat aus gegebenem Anlass die
Frage diskutiert, ob die Ableithöhe für Feuerungsanlagen nach §19 Abs.1 Nr. 2 der
BImSchV sich nur auf Öffnungen von Räumen bezieht, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.
Die 1. BImSchV enthält für die Ableitung
von Abgasen in § 19 Abs. 1 die Anforderung, dass die Austrittsöffnung von Schornsteinen bei Feuerungsanlagen für feste
Brennstoffe mit einer Gesamtwärmeleistung bis zu 50 KW, die ab dem 22. März
2010 errichtet oder wesentlich geändert
werden, in einem Umkreis von 15 Metern
die Oberkanten von Lüftungsöffnungen,
Fenstern oder Türen um mindestens einen
Meter überragen müssen; der Umkreis erweitert sich um zwei Meter je weitere angefangenen 50 Kilowatt bis auf höchstens
40 Meter.
Die Anfrage zu Interpretation des 1.
BImSchV wurde an das nordrhein-westfälische Umweltministerium gestellt. Da die
Beantwortung der Frage richtungsweisenden Charakter hat, wurde sie der LA
Immissionsschutz zur Diskussion übermittelt. In einer Sondersitzung am 22./23.
Oktober 2014 wurde die Auslegung des §
19 Abs. 1 Nr.2 erörtert. Es wurden jedoch
keine Empfehlung und kein Beschluss verabschiedet, der die Regelung des 1. BImSchV weiter konkretisiert.
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW vertritt daher
nachfolgende Auslegung:
Die 1. BImSchV enthält keinen Bezug
zu Aufenthaltsräumen. Ziel der Ableitbedingungen ist es, die Rauchgase so abzuleiten, dass damit keine schädlichen Umwelteinwirkungen für die Allgemeinheit
und Nachbarschaft verbunden sind. Somit
ist sicherzustellen, dass für Anlagen, die
DABregional 05·15
ab dem 22. März 2010 errichtet oder wesentlich geändert werden, unabhängig vom
Verhalten der Betroffenen die Austrittsöffnung von Schornsteinen im Umkreis von
15 Metern immer die Oberkanten von Lüftungsöffnungen (Freie Lüftung oder Zwangslüftung) um mindestens einen Meter
überragen. Dies gilt auch für Fenster und
Türen von Aufenthaltsräumen, die zum
nicht nur vorübergehenden Aufenthalt
von Menschen bestimmt oder geeignet
sind.
Sofern keine eindeutige Sachlage gegeben ist, sollte die Ableithöhe im Benehmen
mit den zuständigen Vollzugsbehörden für
den Einzelfall geprüft und entschieden werden. Abweichungen sind nur im Rahmen
einer Ausnahmegenehmigung nach § 22
der 1. BImSchV möglich, die der Anlagenbetreiber zu beantragen hat.
n La
Bauaufsicht NRW
Neue Festlegungen aus
den Dienstbesprechungen
In regelmäßigen Abständen führt das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Dienstbesprechungen mit
den Bauaufsichtsbehörden durch. Aus der
nun vorliegenden Niederschrift über die
Besprechungen im Oktober und November
2014 stellen wir verschiedene relevante
Themen auszugsweise dar.
Barrierefreiheit
Nach § 55 BauO NRW müssen bauliche Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, in
den dem allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teilen von Menschen mit Behinderungen, alten Menschen und Personen
mit Kleinkindern barrierefrei erreicht und
ohne fremde Hilfe zweckentsprechend genutzt werden können. Diese Forderung bezieht sich auf alle in Betracht kommenden
Behinderungen und ist nicht nur auf in der
Mobilität eingeschränkte Personen begrenzt.
§ 49 Absatz 2 BauO NRW sieht bislang
nicht vor, dass Wohnungen insgesamt barrierefrei sein müssen, sondern fordert die
barrierefreie Erreichbarkeit der Wohnung
und der Wohn-Schlafräume, der Toilette,
von Bad und Küche. Diese Forderung bezieht sich sowohl auf Gehbehinderungen
als auch auf andere Arten von Einschränkungen wie Hör- und Sehbehinderungen.
Bezüglich der erforderlichen Maßnahmen
sind die anerkannten Regeln der Technik
anzuwenden, zum Beispiel die DIN 18040
Teil 2 R.
Privilegierung von Grenzgaragen
Überschreiten Grenzgaragen das in § 6 Absatz 11 Satz 5 BauO NRW genannte Maß
der privilegierten Gesamtlänge, ist nach
der Rechtsprechung des OVG NRW die Eintragung einer Abstandflächenbaulast nicht
für die Gesamtlänge sondern für das darüber hinausgehende Maß ausreichend.
Car-Sharing-Parkplätze
Bei der Genehmigung von Bauvorhaben
kann Car-Sharing-Parkplätzen zugestimmt
werden, wenn in diesen Fällen die Eintragung einer Baulast erfolgt, nach der sich
der Bauherr verpflichtet, bei Scheitern des
Car-Sharing-Modells die erforderliche Anzahl von Stellplätzen herzustellen oder eine entsprechende Ablösesumme zu zahlen. Hierzu ist ein entsprechender öffentlicher Vertrag zu schließen und durch eine
Bankbürgschaft abzusichern.
Behandlung unvollständiger
Bauanträge
Die Bauaufsichtsbehörde hat innerhalb einer Woche nach Eingang des Bauantrags
eine Vorprüfung durchzuführen und soll
den Bauantrag zurückweisen, wenn die
Bauvorlagen unvollständig sind oder erhebliche Mängel aufweisen. Das Nachreichen einzelner Bauvorlagen gemäß § 69
Abs. 1 Satz 3 BauO NRW soll nur ausnahmsweise gestattet werden. Das Zurückweisen
ist auch nach Ablauf der Wochenfrist nicht
ausgeschlossen, wenn sich erst im Laufe
der weiteren Prüfung herausstellt, dass die
Bauvorlagen unvollständig sind oder erhebliche Mängel aufweisen.
n La
Die vollständige Niederschrift zu den dargestellten und weiteren Themen finden
Sie unter www.aknw.de in „Mitglieder /
Recht u. Gesetze / Landesbauordnung“.
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 21
Homo ludens
Foto: Rainer Worm
Serie „Retrospektive: Architekten in NRW“: Werner Ruhnau (11. April 1922 – 6. März 2015)
D
as Werk von Werner Ruhnau auf die bekannten und oft
publizierten, fertiggestellten Bauwerke zu begrenzen, hieße den Rahmen viel zu eng zu fassen. Ihre Bedeutung erhalten die architektonischen Entwürfe für Theater, Wohn- und
Arbeitsstätten, für öffentliche Räume und Schulhöfe erst als Teil
eines lebenslangen Bemühens darum, Kontexte zwischen Mensch
und Raum, Organismus und Klima, Architektur und Kunst zu ermöglichen. In stets offenen Prozessen, auf Fortgang und Ausdehnung ausgerichtet.
Dieser Tage startet am Bauhaus in Dessau im Hinblick auf das
Jubiläumsjahr 2019 das Langzeitprojekt „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?“ Ruhnau, der sich intensiv mit Gedanken
des Bauhauses, insbesondere mit Oskar Schlemmer und der Bauhausbühne auseinandersetzte, würde die Menschen nicht als Objekt, sondern als Subjekt begreifen und wohl anders fragen: Wie
kann spielend gewonnene, sinnliche Erfahrung die Lebenswelt
lebensfördernd beeinflussen?
Der niederländische Historiker Joan Huizinga mit seinem
Hauptwerk „Homo ludens“ und der aus Essen stammende Tischlermeister, Künstler und Pädagoge Hugo Kückelhaus waren wichtige Bezugsgrößen im Denken und Wirken von Werner Ruhnau.
Ruhnau traf Kückelhaus drei Jahre nach der „Spielstraße“ zur
Olympiade 1972 – hier begegneten sich kongeniale Geister. Zehn
Jahre lang, von 1979 bis 1988, hatte Ruhnau dann den Vorsitz
im Verein „Organismus und Technik. Gesellschaft zur Förderung
der Gestaltung der Lebenspraxis im Sinne humanbiologischer
Forschungsergebnisse e.V.“ inne, der sich die Fortführung der
Kückelhaus’schen Ideen zur Aufgabe gemacht hatte. Ohne den
Verein als Unterstützer hätte das 1975 von Hugo Kückelhaus erstmals konzipierte „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ keine so weite Verbreitung gefunden. Die dauerhafte Etablierung
gelang in Wiesbaden und nicht (wie erst geplant) in Essen-Kettwig, im Haus und Garten Ruhnau, der als „KunstOrt“ für kooperative Arbeit, für den Austausch von Ideen und das festliche Spiel
gedacht war.
Andere Anstöße versandeten wie das seit 2004 in einer offenen Arbeitsgruppe mit dem BDA Ruhrgebiet und dem Deutschen
Werkbund NW entwickelte Aktionsprogramm „BauKunst und
Spiele“, „um verborgene und vergessene Qualitäten der Beziehungen zwischen Architektur und öffentlichem Raum, zwischen
Geschichte und Gegenwart und den Menschen, die sich dort bewegen, zu diskutieren und in gemeinsamen Aktionen zu gestalten“, so 2005 formuliert in einem Thesenpapier von Werner Ruhnau und Elisabeth Stelkens. An der Unterstützung durch die Thea­
ter­macher hätte es nicht gefehlt. Michael Schulz, Intendant des
Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen, wo Ruhnau noch bis
zuletzt Hausführungen leitete, spricht in einem Nachruf der WAZ
von einem riesigen Verlust: „Wir hatten bei der Nachricht das Gefühl, ein Teil des Hauses verblasst. Ruhnau war ein großer Visionär und Ideenstifter. Seine Arbeit hat auf die Bühne ausgestrahlt.
Das habe ich noch an keinem anderen Haus so erlebt.“
Rückschläge waren kein Anlass für Ruhnau, seine Grundhaltung und Ziele aufzugeben. Konsequent bis zuletzt hatte er sich
schon 1994 dem Projekt einer „Künstlernekropole“ im Habichtswald bei Kassel angeschlossen und dort seine eigene Ruhestätte
errichtet, ein in die Wiese eingesenktes Stufengeviert, auf das
durch vier Tore Wege zuführen. Jetzt wurde er dort, wo er seit
Jahren seinen Geburtstag am 11. April festlich beging, nach der
vorgesehenen „Spielanleitung“ beigesetzt. Auch sein schriftliches
Vermächtnis liegt druckfertig vor, ein 80-seitiges Kompendium
letzter Hand unter dem Titel „Werner Ruhnau. Spiel und Spielräume“, zusammengetragen von Dorothee Lehmann-Kopp. Geplant als Begleitbuch zu einer Ausstellung im ZKM in Karlsruhe,
ist nun allerdings die Zukunft offen, bis Erbschafts- und Rechtefragen geklärt sind. Das gezeigte Portrait gelang dem Essener Fotografen Reiner Worm während eines Gesprächs mit Ruhnau. So
wird er im Gedächtnis bleiben: kritisch, ironisch und mit innerlichem, heiterem Ernst auf die Welt schauend. n Dr. Gudrun Escher
DABregional 05·15
22 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Bielefeld
Künstler als Auftraggeber zeitgenössischer Architektur
Kunstverein, Welle 61
(bis 12. Juli 2015)
Düsseldorf
Broken Spaces
KAI10/Arthena Foundation, Kaistr. 10
(bis 18. Juli 2015)
Herford
(un)möglich! Künstler als Architekten
Marta, Goebenstraße 2–10
(bis 31. Mai 2015)
Neuss
Olafur Eliasson – Werke aus der
Sammlung Boros
Langen Foundation, Raketenstation
Hombroich 1
(bis 18. Oktober 2015)
Oberhausen
GREEN CITY – Geformte Landschaft –
Vernetzte Natur
Ludwig Galerie Schloss Oberhausen,
Konrad-Adenauer-Allee 46
(10. Mai bis 13. September 2015)
Sakrale Bauten
Im Maxhaus in Düsseldorf ist momentan
die Ausstellung „Sakrale Bauten“ des
Neusser Fotografen Michael Bode-Wohlfahrtstätter zu sehen. Im Mittelpunkt stehen Fotografien sakraler Bauwerke, ergänzt
um Bilder profaner Bauten und dem Leben
der Bewohner der syrischen Stadt Aleppo,
wo sich Bode-Wohlfahrtstätter in den Jahren 2007 und 2008 aufhielt.
Der Fotograf nahm sich für alle Aufnahmen viel Zeit und Geduld, bis er den richtigen Moment für ein Motiv erwischte: „Die
Fotografien sind ein Glücksfall für den Betrachter. Sie sind weder digital nachbearbeitet, noch bedarf es eines aufwendigen
Equipments – nicht einmal eines Statives.
So gelingen angenehm unaufgeregte Bilder“, so Kurator Christian Deckert. Einige
der fotografierten Bauwerke sind durch die
politischen Umwälzungen im Land bzw.
den damit verbundenen Bürgerkrieg der
letzten Jahre zerstört – somit sind die Foto­
grafien von Bode-Wohlfahrtstätter bereits
zu wichtigen zeitgeschichtlichen Dokumenten geworden. n pm/mel
Bis zum 20. Juni 2015 im Maxhaus, Schulstraße 11, Düsseldorf. Öffnungszeiten:
Di – Fr 11 – 20 Uhr, Sa 11 – 18 Uhr. Eintritt
frei. Weitere Info: www.maxhaus.de.
Personalien
Runder Geburtstag
Foto: © Hendrick Lietmann
Norbert Hellmann wird 60
Das Rohrgebiet, 2009
Weil am Rhein
Architektur der Unabhängigkeit
Vitra Design Museum,
Charles-Eames-Straße 2
(bis 31. Mai 2015)
Ausstellungen mit Architekturbezug in Auswahl
DABregional 05·15
Norbert Hellmann, Landschaftsarchitekt
aus Reichshof, feiert am 6. Mai seinen 60.
Geburtstag. Der in Osterholz in Niedersachsen geborene Norbert Hellmann studierte
Landespflege an der Universität Hannover. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als angestellter Architekt, später in
der Position eines Abteilungsleiters, bevor
er sich 1994 mit seinem eigenen Landschaftsarchitekturbüro in Reichshof selbstständig machte. Das Leistungsspektrum
seines Büros umfasst die Bereiche Eingriffsregelung, Windenergieplanung und
Foto: privat
Ausstellungen
-gutachten, Bauleitplanung und Umweltprüfung sowie
Moderation von Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Daneben ist Hellmann als Seminarleiter für die Akademie der Architekten-
Fotografie-Ausstellung
kammer NRW tätig.
Norbert Hellmann ist seit 1996 Mitglied
der Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW. Seither engagiert er sich
im Kammerausschuss Landschaftsarchitekten. Von 2001 bis 2006 war er außerdem im Ausschuss „Haushalt, Finanzen
und Beitragswesen“ aktiv. Des Weiteren
ist er Mitglied im Fachgremium zur Vereidigung von Sachverständigen für die Bereiche UVP, LBP sowie Sportplatz- und
Landschaftsbau.
Berufspolitisch engagiert sich Nobert
Hellmann auch in seinem Verband, dem
bdla, dem er seit 1987 angehört. Im Bundesverband des bdla war er zeitweise Vorsitzender des Arbeitskreises Landschaftsplanung. Seit 2006 ist er außerdem Mitglied des FLL. Von 2011 bis 2014 gehörte
der Landschaftsarchitekt dem Gestaltungsbeirat der Stadt Siegen an.
Neben seinen berufspolitischen Ämtern
ist Norbert Hellmann auch im Sportverein
und als Mitglied des Heimatvereins Nümbrecht ehrenamtlich aktiv.
n ehn
Gratulation
75. Geburtstag:
Gerhard Krösche
Architekt Gerhard Krösche aus Detmold
gehört seit 1988 der Vertreterversammlung
der Architektenkammer NRW an und ist
seither ununterbrochen Mitglied des höchsten Kammergremiums. Zunächst übernahm
der Architekt das Amt eines Kassenprüfers.
Seit 1992 engagiert sich Krösche im Verwaltungsausschuss des Versorgungswerks
der AKNW. Außerdem ist er seit 2012 Mitglied des Wahlvorstands der AKNW.
Gerhard Krösche war von 1965 bis zu
seinem Ruhestand als angestellter Architekt
in Detmold tätig. Zu
seinen Aufgabengebieten gehörten die
Planung, Ausschreibung und Bauleitung von Schulen,
Turnhallen, Großhotels, Hallen und
gewerblichen Gebäuden sowie Büround Wohngebäuden. Daneben war der Architekt als Sachverständiger für Wert- und
Schadenschätzungen von Gebäuden tätig.
Krösche ist Mitglied im Verband der Bausachverständigen Deutschlands e. V. und engagierte sich bis 2010 als ehrenamtlicher
Gutachter im Gutachterausschuss für den
Kreis Lippe und die Stadt Detmold.
In seinem Verband, dem BDB, ist Gerhard
Krösche bereits seit über 50 Jahren berufspolitisch aktiv. Von 1987 bis 2012 war er
Vorsitzender der BDB-Bezirksgruppe Lippe. Dem erweiterten Landesvorstand des
BDB gehörte er von 2001 bis 2013 an. Für
sein ehrenamtliches Engagement wurde
Gerhard Krösche mit der Silbernen und
Goldenen Bundesnadel seines Verbandes
ausgezeichnet.
Gerhard Krösche feiert am 9. Mai seinen 75. Geburtstag.
n ehn
Glückwunsch
Jürgen Meinhard feiert
75. Geburtstag
Der Mettmanner Architekt Jürgen Meinhard feiert am 18. Mai seinen 75. Geburtstag. Jürgen Meinhard ist seit nunmehr 35
Jahren ununterbrochen Mitglied der Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Seitdem er 1980
erstmals in das „Architektenparlament“ gewählt wurde, engagiert sich Meinhard im
Kammerausschuss „Planen und Bauen“.
Der 1940 in Wuppertal geborene Jürgen
Meinhard studierte Architektur an der Fachhochschule Wuppertal. Nach dem Abschluss
im Jahr 1966 war er zunächst als angestellter Architekt in verschiedenen Architekturbüros in Wuppertal und Düsseldorf tätig, bevor er 1976 in den öffentlichen Dienst wechselte. Bei der Stadt Mettmann war Jürgen
Foto: privat
Foto: privat
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 23
Meinhard in der Unteren Bauaufsichts- und
Unteren Denkmalbehörde beschäftigt, ab
1988 leitete er diese beiden Behörden. Zu
den beruflichen Schwerpunktgebieten des
Architekten zählten das Bauplanungs- und
Bauordnungsrecht sowie der Denkmalschutz
und das Denkmalrecht. Hierbei galt sein besonderes Interesse dem Spannungsfeld zwischen Architekten und Denkmalbehörden.
Seit vielen Jahren engagiert sich
Jürgen Meinhard
auch in der Verbandsarbeit. 1985
gehörte er zu den
Gründungsmitgliedern der Vereinigung Angestellter
Architekten (VAA).
1997 wurde Meinhard erstmals in den Vorstand der VAA gewählt, seit 2010 ist er wieder Vorstandsmitglied der VAA.
Neben diesen Aufgaben gilt sein besonderes Engagement dem Niederbergischen
Museum in Wülfrath. Dort ist er Vorsitzender des Trägervereins.
n ehn
Auszeichnungen
Landschaftsarchitektur-Preis 2015
Ausgezeichnete
Landschaftsarchitektur
Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) hat zum 12. Mal den Deutschen
Landschaftsarchitektur-Preis vergeben. Aus
127 zum Wettbewerb zugelassenen Arbeiten wählte die Jury zwei Projekte aus, die
mit dem ersten Preis ausgezeichnet werden: das „Weltkulturerbe Kloster Lorsch“
(TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin) und den „Park am Gleisdreieck“ in Berlin (Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin). Außerdem vergab das Preisgericht, das unter dem Vorsitz
von Prof. Ulrike Beuter von der Planungsgruppe Oberhausen im März in Berlin getagt hatte, fünf Würdigungen und vier Sonderpreise. Unter den Würdigungen sind
drei Projekte aus Nordrhein-Westfalen bzw.
von NRW-Landschaftsarchitekten: das
„:metabolon Entsorgungszentrum Leppe“
in Engelskirchen von FSWLA Landschaftsarchitektur aus Düsseldorf, die „Neugestaltung des Marktplatz Rheydt“ in Mönchengladbach-Rheydt von Planorama Landschaftsarchitektur aus Berlin und der
„Bitscher Platz Lebach“ von club L94 Landschaftsarchitekten aus Köln.
Mit dem Landschaftsarchitektur-Preis
würdigt der bdla im Turnus von zwei Jahren beispielhafte Projekte in der sozial und
ökologisch orientierten Siedlungs- und
Landschaftsentwicklung sowie eine zeitgemäße Freiraumplanung. Die Ehrung der
Preisträger erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 18. September 2015 in
Berlin.
n ehn
Weitere Information unter www.deutscherlandschaftsarchitektur-preis.de.
RIBA International Fellowship
Bolles + Wilson
ausgezeichnet
Die Münsteraner Architekten Julia BollesWilson und Peter Wilson (Bolles+Wilson)
sind in den Kreis der „RIBA International
Fellows“ aufgenommen worden. Mit der
vom Royal Institute of British Architects
(RIBA) vergebenen Auszeichnung werden
Architektinnen und Architekten geehrt, „die
einen besonderen Beitrag zur Weltarchitektur geleistet haben: Menschen, deren
Werk nicht nur den Geist ihres jeweiligen
Landes repräsentiert, sondern über ihn
hinausgeht und so wahrhaft international
wird in seinen Bezügen und seinen Einflüssen“, heißt es in der Pressemitteilung.
In diesem Jahr wurden mit dem „RIBA
International Fellows“ elf nicht in Großbritannien arbeitetende Architektinnen und
Architekten ausgezeichnet. Die Auszeichnung geht 2015 an Architekten aus Argentinien, Spanien, Portugal, Deutschland,
Australien, Südafrika, USA und China –
darunter so prominente Namen wie Emilio Ambasz, Tom Mayne und Wang Shu
(Pritzker Preisträger 2012) mit Lu Wenyu.
Die Träger dieser Auszeichnung dürfen das
Kürzel „Int FRIBA“ als Namenszusatz verwenden.
n ehn/pm
DABregional 05·15
24 | Nordrhein-Westfalen | Prisma
Auslobungen
Veranstaltungen
Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Cityleaks Urban Art Führungen
Staatspreis für
Denkmalpflege ausgelobt
Kölns kreative Ecken
Selbst im eigenen Veedel kann sich ein
Spaziergang zu den Schauplätzen der Street
Art als wahres Aha-Erlebnis erweisen. Anlässlich des Cityleaks Urban Art Festival,
das 2015 bereits in die dritte Runde geht,
bieten die Veranstalter des Festivals gemeinsam mit Expedition Colonia von April
bis August wieder neue Stadtteilführungen
quer durch Köln an.
Da sind die großflächigen Malereien auf
Häuserwänden, die man jeden Tag auf
dem Weg zur Arbeit sieht. Und manchmal
auch kleine Motive, an denen der Blick
hängenbleibt. Viele davon bleiben ohne
ein geschultes Auge im Verborgenen. Die
Stadt ist voll von Kunstwerken, die es zu
entdecken gilt. Die neuen Führungen bieten die Gelegenheit, sich auf die stummen
Begleiter des Alltags einzulassen und deren Geschichte zu erfahren.
Nach dem großen Erfolg der Führungen
in den vergangenen Jahren stehen auch
2015 unterschiedliche Touren durch Kölns
angesagteste Quartiere auf dem Programm:
n 9. Mai: Ehrenfeld / Belgisches Viertel
n23. Mai: Kölner Innenstadt
n 6. Juni: Kwartier Latäng
n 20. Juni: Belgisches Viertel
n 4. Juli: Ehrenfeld
n 18. Juli: Nippes
n 1. August: Neuehrenfeld.
Foto: LWL/Dülberg
Zahlreiche historische Bauwerke in Westfalen verdanken ihr Überleben dem Einsatz
privater Denkmalfreunde. Um dieses bürgerschaftliche Engagement zu fördern und
öffentlich zu würdigen, stiftet das Land NRW
den Rheinisch-Westfälischen Staatspreis
für Denkmalpflege. Er wird in Westfalen alle zwei Jahre verliehen und ist mit 7000
Euro dotiert. Denkmaleigentümer können
sich bis zum 29. Mai beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bewerben.
Für vorbildliche Sanierung 2013 ausgezeichnet:
Wohnspeicherhaus „Berenbom“
Einsendeschluss ist der 29. Mai. Info:
www.mbwsv.nrw.de/stadtentwicklung.
DABregional 05·15
n ehn/pm
Info unter www.cityleaks-festival.de.
Street Art als Aha-Erlebnis: Wandmalerei in der
Triererstraße in Köln
Wer baut die Stadt?
Die Frage, warum unsere Städte so aussehen, wie sie aussehen, wird aus wechselnden Anlässen immer wieder in der Öffentlichkeit diskutiert. In jüngster Zeit beklagen die Fachwelt und auch öffentliche
Medien in Erklärungen, Stellungnahmen
und Polemiken den Zustand unserer Städte. Die einen vermissen die „Schönheit des
Stadtraums“ und eine zeitgemäße „Stadtbaukunst“, andere kritisieren veraltete Rollenbilder und verweisen auf die Komplexität der Aufgaben und Prozesse. Vor allem
vermissen einige Planungs- und Baudezernenten den auch in Fragen der Stadtgestaltung gut ausgebildeten Nachwuchs.
In ihrer Reihe „Berufsfelder“ greift die
Architekturfakultät der RWTH Aachen am
5. Mai in einer Gesprächsveranstaltung die
Debatte auf. Dabei will sie den Fokus auf
die Rolle der „Profis“ im Prozess lenken.
Wie kann die (interdisziplinäre) Gestaltung des Stadtraums und der Lebensräume – jenseits allseits bekannter Floskeln,
wie „die Architektur vom Stadtraum her
denken“ oder „jeder Stadtplaner braucht
Architekturwissen“ – gelingen? Wie verbindet man gestalterische Ideen und gute
Qualität mit gesellschaftlichen und poli­
tischen Realitäten? Wer übernimmt die
fachliche Verantwortung für die Sicherung
der gestalterischen Qualität in Planungsund Bauprozessen? – Diese Fragen werden
nach zwei einleitenden Keynotes von Prof.
Oliver Hall (ASTOC Architects and Planners, Köln) und Tim Rieniets (StadtBauKultur NRW) Studierende und Lehrende
mit Architekten und Planern aus der Praxis diskutieren.
n ehn/pm
Info unter www.pt.rwth-aachen.de.
Informationen
Kompetenzzentrum
Foto: Silviu Guiman
Die Auslobung richtet sich an Privatleute,
die mit Hilfe der Denkmalexperten des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
(LWL) ein gefährdetes Denkmal vorbildlich instand gesetzt haben. Diese Maßnahmen sollten weitgehend vollendet oder in
den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen worden sein. Eine Jury aus namhaften
Fachwissenschaftlern und Praktikern der
Denkmalpflege wählt den Preisträger bzw.
die Preisträgerin aus.
Für ihr vorbildliches Engagement für
den Erhalt und die Nutzung des Fachwerkhauses „Berenbom“ ging der Preis im Jahr
2013 an Dr. Regina Machhaus aus Steinfurt. Engagierte Denkmaleigentümer und
Initiativen in Minden, Gronau (Kreis Borken), Ennigerloh und Beelen (beide Kreis
Warendorf) erhielten darüber hinaus undotierte Anerkennungen.
n ehn/pm
Podiumsgespräch an der RWTH
Frischer Wind durch neue
Gesichter
Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes verstärkt sich
Prisma | Nordrhein-Westfalen | 25
Neue Projektleiter des Kompetenzzentrum Kultur- und
Kreativwirtschaft: Sylvia Hustedt und Christoph Backes
fördern wollen“, sagt Sylvia Hustedt, die
die Projektleitung des Kompetenzzentrums
zusammen mit Christoph Backes im
u-institut übernommen hat.
Das Kompetenzzentrum wurde 2009
von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ins Leben gerufen. Als Partner für die Kultur- und Kreativwirtschaft bietet es kostenfreie Beratungen für Kreativunternehmer an, gestaltet Veranstaltungen und Workshops und
will so den Erfahrungsaustausch und den
Kompetenztransfer befördern. n mel/pm
Wohnungsmarktprofile der NRW.BANK
Wohnungsmarktprofile für
NRW-Kommunen
Wie viele Mietwohnungen gibt es insgesamt in einer Stadt und wie hoch ist die
Quelle: NRW.Bank: Wohnungsmarktprofil Köln 2014
I.D. Holz in Olsberg
Informationen rund ums
Thema Holz als Baustoff
Technische Fachberatung rund um den
Baustoff Holz bietet das Informations- und
Demonstrationszentrum Holz e.V. (I.D.
Holz), das im „Zentrum HOLZ“ in Olsberg
seinen Standort hat. Der Service richtet
sich an alle, die sich für den Einsatz von
Holz im Bauwesen interessieren und Informationen hinsichtlich der Statik, des konstruktiven Holzschutzes, zu Aspekten der
Bauphysik, des Schallschutzes, des Brandschutzes oder zum Einsatz von Holz als
Dämmstoff benötigen.
Ziel des I.D. Holz ist es, das Material
Holz als wettbewerbsfähigen, innovativen
und nachhaltigen Bau- und Werkstoff zu
positionieren. Denn „Vorurteile und fehlende Kenntnisse über die vielfältigen Möglichkeiten beim Einsatz von Holz als Baustoff führen dazu, dass Planer und Bauherren das Potential von Holz nicht
erkennen und es als Werkstoff im Bauwesen nicht nutzen“, so der Clustermanager
des I.D. HOLZ, Christoph Haaben.
Darstellung der Baulandpreise in Köln und Umgebung
Miete im Vergleich zu umliegenden Städten und Gemeinden? Wie entwickelt sich
der preisgebundene Wohnungsbestand?
Wie viele Senioren leben heute und zukünftig in der Stadt? Antworten auf diese Fragen gibt es in den kürzlich neuaufgelegten
Wohnungsmarktprofilen der NRW.BANK.
Bereits seit 2009 veröffentlicht die NRW.
BANK Wohnungsmarktprofile für Nordrhein-Westfalen. Sie sind für alle 396 kreisfreien und kreisangehörigen Kommunen
des Landes verfügbar. Jedes Profil enthält
grafisch aufbereitete wohnungsmarktrelevante Indikatoren, die einen ersten Überblick über die Wohnungsmarktsituation
einer Gemeinde ermöglichen. Inhaltlich
und gestalterisch überarbeitet, gibt es die
Profile seit März mit dem aktuellsten erhältlichen Datenstand von 2013.
Die Profile enthalten Indikatoren aus
den Themenfeldern Wohnungsbestand,
Bautätigkeit, Bevölkerung, Arbeitsmarkt
und Soziales sowie Preise. Kurze Texte erläutern die Abbildungen und helfen bei
der Interpretation. Vergleiche zwischen
Kommunen sind möglich, da ausschließlich Daten aus der amtlichen Statistik verwendet werden, die flächendeckend verfügbar sind. Die Datenbasis wurde an die
Ergebnisse des Zensus 2011, der Gebäudeund Wohnungszählung bzw. deren Fortschreibungen angepasst, sodass nun u. a.
neue Zahlen zum Wohnungsbestand und
dessen Baualter, zur Bevölkerungsentwicklung und zur Haushaltsgrößenstruktur zur
Verfügung stehen.
n ehn/pm
Die Wohnungsmarktprofile sind als PDFDateien zum kostenfreien Download auf
der Website der NRW.BANK verfügbar
unter www.nrwbank.de/wmp.
Foto: I.D. Holz NRW
Foto: Andreas Kermann
inhaltlich und personell; neuer Projektträger des Zentrums ist das Bremer u-institut.
Künftig soll der Fokus stärker auf Entwicklungen und Themen aus der Kultur- und
Kreativwirtschaft liegen und die Interaktion mit anderen Branchen verstärkt werden.
„Industrie 4.0, Smart Cities oder die kreative Energiewende – all diese Themen
können vom Innovationspotenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft profitieren. Wie
wollen wir morgen leben? Wie gestalten
wir unsere Städte lebenswerter und wie
sieht die Arbeitswelt von Übermorgen aus?
Kreative haben hierzu heute schon Lösungen parat. Eine stärkere Vernetzung
von Kreativen als Gestalter und Mehrwertstifter für andere Branchen ist deshalb ein
Aspekt, den wir bei der Weiterentwicklung
des Kompetenzzentrums gemeinsam mit
den Akteuren der kreativen Branchen be-
Das „Zentrum HOLZ“ in Olsberg
Langjährige Fachberater des „Informationsdienst Holz“ stehen für eine qualifizierte technische Beratung zur Verfügung.
Sie geben Auskünfte zum fachgerechten
Einsatz des Rohstoffes Holz bei Neuplanungen und Bestandsumbauten, die vom
materialgerechten Entwerfen und Konstruieren über die bauphysikalischen Eigenschaften des Werkstoffs bis zum Erhalt von
Bauwerken aus Holz reichen.
Die Fachberatung erfolgt produkt- und
firmenneutral und ist für den Interessenten kostenlos.
n ehn
Weitere Info unter www.id-holz-nrw.de.
DABregional 05·15
26 | Nordrhein-Westfalen | Akademie
Ausgewählte Seminare im Juni 2015
Vollständige Übersicht des Seminarangebots unter www.akademie-aknw.de
Datum
Veranstaltung
Referent/in
V-Nr.
Ort
Preis
02.06.2015
Vermeidung von Bauschäden bei der Gestaltung
von Pflasterflächen und Natursteinbelägen
Dipl.-Ing. E. Lanicca, ö.b.u.v. SV für Natursteinbeläge
15001148
Düsseldorf
110,-
02.06.2015
VOB – Aktuelle Entwicklung und Rechtsprechung
M. Dewald, Rechtsanwalt
M. Graf, Rechtsanwalt
15001149
Hamm
120,-
03.06.2015
Abstandflächen und Abstandflächennachweis
Ministerialrat J. Rübel, MBWSV NRW
Dr. G.-U. Kapteina, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht
15001150
Düsseldorf
120,-
08.06.2015
Immobilien-Projektentwicklung – Vertiefung
Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. K. Schmidt, Stadtplaner und ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
15001152
Düsseldorf
100,-
09.06.2015
Einführung in die Immobilienbewertung
Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
15001153
Oberhausen
110,-
09.06.2015
Innendämmung – Bemessung, Materialien,
Ausführung
Dipl.-Ing. (FH) J. Gänßmantel, ö.b.u.v. SV für mineralische Werkstoffe des Bauwesens
15001154
Düsseldorf
120,-
10.06.2015
HOAI aktuell – Honorarmanagement und sichere
Vertragsgestaltung
D. Dahmen, Rechtsanwalt
Dipl.-Ing. A. T. C. Krüger, Innenarchitekt und
ö.b.u.v. SV für Honorare und Architektenleistungen
15001155
Dortmund
120,-
10.06.2015
SV-Fortbildung: Wärmebrücken im Passivhaus
Herausforderung für Planung und Ausführung
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt
15001156
Düsseldorf
160,-
11.06.2015
Fachbauleitung
Veranstaltungsreihe Brandschutz
Dipl.-Ing. T. Kempen, staatlich anerkannter SV
für die Prüfung des Brandschutzes
15001157
Düsseldorf
160,-
11.06.2015
12.06.2015
25.06.2015
26.06.2015
20.08.2015
21.08.2015
04.09.2015
Die Wertermittlung von Grundstücken
Praxis und Vertiefung (7-tägig)
Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung; Prof. J. Ulrich, Vors. Richter am Landgericht a. D.; Dipl.-Ing. A. Jardin, Architekt; Dipl.Geol. A. Nolte, ö.b.u.v. SV für Altlasten;
Dipl.-Ing., Dipl.-Wirt.-Ing. K. Schmidt, Stadtplaner und ö.b.u.v. SV für Wertermittlung; D. Kronenbitter, Rechtsanwalt; Dipl.-Ing., Dipl.Wirtsch.-Ing. N. Sturm; Dipl.-Ing. H. Teutenberg
15001158
Düsseldorf
1350,-
12.06.2015
EXPO-Architektur
Entwurfskonzepte und -strategien
Dr.-Ing. T. Schriefers, Architekt
15001159
Düsseldorf
100,-
15.06.2015
Grobdiagnose im Bestand
Dr.-Ing. K. Friedrichs, Architekt
Dipl.-Ing. P. Winkel, Architekt
15001162
Düsseldorf
120,-
16.06.2015
Förderung von Wohnformen für ältere Menschen in NRW – Pflegeheime modernisieren
Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin; R. Tölle, Referatsleiterin Bestandsförderung, MBWSV NRW;
D. Suchanek, Ref. Landesrecht Pflege, Wohnund Teilhabegesetz, MGEPA NRW;
S. Klein, Landschaftsverband Rheinland
15001163
Düsseldorf
120,-
16.06.2015
SV-Fortbildung: EnEV 2014 Dichtheits- und
Lüftungskonzept
Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt
Dipl.-Ing. O. Solcher
15001164
Dortmund
175,-
18.06.2015
Windenergie und Naturschutz
Dr. E.-F. Kiel, MKLNUV NRW
Dr. rer. nat. M. Kaiser, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW
15001166
Düsseldorf
120,-
18.06.2015
SV-Fortbildung: Energetische Bewertung von
Gebäuden – Grundlagen zur DIN V 18599
Prof. Dr.-Ing. M. Homann, Architekt und staatlich
anerkannter SV für Schall- und Wärmeschutz
15001167
Münster
150,-
20.06.2015
Energieeffizienz und Immobilienbewertung
Die Wertermittlung von Grundstücken
Dr.-Ing. M. Töllner, Architekt und Stadtplaner,
ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
15001169
Düsseldorf
160,-
22.06.2015
KfW-Förderprogramme zur Energieeinsparung
Energieeffizient Bauen und Sanieren
Ing. (grad.) E. Merkschien, Stadtplaner und BafaBerater; Dipl.-Volkswirt E. von Schwerin, KfW
Bankengruppe
15001172
Düsseldorf
100,-
DABregional 05·15
Akademie | Nordrhein-Westfalen | 27
09.06.2015: Einführung in die Immobilienbewertung
Die Bewertung von Immobilien kann für einen Architekten ein zweites
Standbein und ein selbstständiges Berufsfeld darstellen, für dessen
Ausübung er durch seine Ausbildung bereits prädestiniert ist, die jedoch zur sachgerechten Anwendung einer weiteren Zusatzqualifikation bedarf. Das Einführungsseminar stellt das Berufsfeld des Sachverständigen, die Ausbildung und die Ausübungsmöglichkeiten der
Sachverständigentätigkeit dar. Hierzu wird zunächst die Einordnung
der Sachverständigen vom „freien Sachverständigen“ über den „zertifizierten Sachverständigen“ bis zum „öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für die Bewertung von unbebauten und
bebauten Grundstücken“ gegeben, und der Ausbildungsweg bis zur
Kammerprüfung wird eingehend erläutert. Des Weiteren wird auf die
Sachverständigenhaftung bei der Bearbeitung von Gutachten im privaten und gerichtlichen Auftrag verwiesen.
Referent: Dr.-Ing. H.-G. Tillmann, ö.b.u.v. SV für Wertermittlung
Oberhausen, 10.00-17.15 Uhr, 110 € für Mitglieder der AKNW
16.06.2015: Förderung von Wohnformen für ältere
Menschen in NRW – Pflegeheime modernisieren
Eine erhebliche Anzahl an Pflegeheimen in Nordrhein-Westfalen entstand unter früheren Rahmenbedingungen der Altenhilfe und entspricht baulich und konzeptionell nicht mehr den heutigen Anforderungen der Bewohner und der Pflegenden. Als Alternative zum Neubau weiterer stationärer Pflegeheime setzt das Land NRW auf die
Integration kleinteiliger, an häuslicher Normalität orientierter und
ambulant betreuter Wohnformen in altersgemischten Wohnquartieren. Ab Mitte 2018 gelten verbindliche Qualitätsstandards, deren
Umsetzung durch eine Verbesserung der Refinanzierungsbedingungen mit Fördermitteln von Bund und Land im Rahmen des Pflegeversicherungsgesetzes, der sozialen Wohnraumförderung und des
neuen GEPA–Alten- und Pflegegesetzes unterstützt wird. Im Seminar werden die verschiedenen Wohnformen für ältere Menschen beleuchtet und die Förderung durch die Ministerien für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr sowie Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW unter Mitwirkung des
Landschaftsverbandes Rheinland vorgestellt.
Referenten: Dipl.-Ing. G. Kaiser, Architektin; R. Tölle, MBWSV NRW;
D. Suchanek, MGEPA NRW; S. Klein, LVR
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW
Foto: Thilo Saltmann
16.06.2015: SV-Fortbildung: EnEV 2014 – Dichtheits- und
Lüftungskonzept
09.06.2015: Innendämmung – Bemessung, Materialien,
Ausführung
Der Einbau von Innendämmungen wird zur Verbesserung des Wärmeschutzes oft bei Gebäuden angewendet, die keine bauliche Veränderung der Fassadenansicht erlauben wie Sichtfachwerk, Sichtmauerwerk, Stuckfassaden usw. Diese Maßnahme wird jedoch vielfach auch mit Bauschäden in Verbindung gebracht. Auf Grund der
bekannten feuchtetechnischen Risiken ist eine besonders sorgfältige
Planung und gewissenhafte Ausführung erforderlich. Nach vorliegenden Regelwerken u. a. der WTA sind die Planung und Bemessung von Innendämmungen, die durch das Gebäude bedingten Instandsetzungsgrenzen, die Materialauswahl und die Ausführung, die
baubegleitende Qualitätskontrolle, die Behandlung von Bauteilanschlüssen u.v.m. wesentliche Einflussfaktoren auf die Gesamtqualität
einer Innendämmmaßnahme. Wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung von Innendämmsystemaufbauten, damit diese Form der energetischen Ertüchtigung nicht zu einer dauerhaften Schädigung führt.
Referent: Dipl.-Ing. (FH) J. Gänßmantel, ö.b.u.v. SV für mineralische
Werkstoffe des Bauwesens
Düsseldorf, 10.00-17.15 Uhr, 120 € für Mitglieder der AKNW
Die DIN 4108-7 und die DIN 1946-6 werden indirekt bedeutsam über
die EnEV 2014 § 6 Dichtheit, Mindestluftwechsel. Aus beiden Normen kommen auf Planende und Ausführende Forderungen zu: das
Aufstellen von planerischen Luftdichtheits- und Lüftungskonzepten.
Beide Regelwerke haben aber auch über die EnEV hinaus Bedeutung
für die Gewährleistung der Gebrauchstauglichkeit. Die DIN 4108-7
verdeutlicht inhaltlich an mehreren Stellen die negativen Folgen eingebauter Baufeuchte bzw. konvektiven Feuchtetransports. Die DIN
1946-6 beschreibt ein Verfahren, mit dem die Notwendigkeit einer
lüftungstechnischen Maßnahme festgestellt werden kann. Das Seminar stellt Beispiele für das Aufstellen und Realisieren von Dichtheitsund Lüftungskonzepten vor.
Referenten: Dipl.-Ing. S. Horschler, Architekt; Dipl.-Ing. O. Solcher
Dortmund, 10.00-17.15 Uhr, 175 € für Mitglieder der AKNW
Änderungen vorbehalten. Alle Veranstaltungen werden im Sinne der
Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW anerkannt. Eine Tagesveranstaltung umfasst acht, ein Kolloquium vier
Unterrichtsstunden. AKNW-Mitglieder müssen acht Unterrichtsstunden Fortbildung pro Kalenderjahr nachweisen.
Eine vollständige Übersicht des Seminarangebots der Akademie der
Architektenkammer NRW und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie im Internet unter www.akademie-aknw.de. Anmeldung per Fax: (0211) 49 67 93.
DABregional 05·15
28 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
Dokumentationen erschienen
16 x ausgezeichnete
Architektur in NRW
Zu den 16 Verfahren „Auszeichnung guter
Bauten“, die von den BDA-Gruppen 2014/15
durchgeführt wurden, gibt es nun Broschüren in einheitlichem Layout, gesammelt in
einem Schuber. Die bunte Heftsammlung
bietet einen hervorragenden Überblick über
das Bauschaffen in NRW seit 2010. Die 48
vergebenen Auszeichnungen und 55 Anerkennungen werden ausführlich dargestellt, die weiteren Arbeiten in Kurzform.
BWB 2015
Verbändeanhörung im
Bauministerium
Foto: BDA NRW
Der BDB.NRW war Mitte März als Experte
zur Verbändeanhörung des NRW-Bauministeriums zu den Bestimmungen zur Förderung von Wohnraum für Menschen mit
Behinderungen in Einrichtungen mit umfassendem Leistungsangebot (BWB 2015)
geladen. Er wurde in der Anhörung durch
die stellvertretende Landesvorsitzende und
AKNW-Vorstandsmitglied Gabriele Richter
und den Landesgeschäftsführer Reiner
­Stracke vertreten.
Insgesamt wurden zu den Verfahren 533
Bauwerke und Bauensembles eingereicht.
Vom „normalen“ Einfamilienhaus bis zum
international beachteten Museumsneubau
sind fast alle Arten von Bauten und Typologien vertreten. Der Schuber ist zum Preis
von 24 Euro plus 7 Euro Porto/Verpackung
beim BDA NRW erhältlich. Bestellungen
bitte an [email protected].
In der zweiten Jahreshälfte findet, als zweite Stufe aufbauend auf den „Auszeichnungen
guter Bauten“, der „Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2015“ des BDA Landesverbandes statt. Hierzu sind ausschließlich die
48 Auszeichnungen der ersten Stufe zugelassen. Ein freier Zugang zum Verfahren
ist nicht möglich. Minister Groschek hat,
dem Beispiel seiner Vorgänger folgend,
die Schirmherrschaft übernommen.
Die Jurysitzung findet im August, die
Preisverleihung am 3. November 2015
statt.
n joe
DABregional 05·15
Foto: privat
Architekturpreis NRW
Der BDB.NRW begrüßte ausdrücklich die
Auflage eines erweiterten Förderprogramms
zur Erstellung von Wohnraum für Menschen mit Behinderungen als Möglichkeit
der gesellschaftlichen Teilhabe und Inklusion. Die inhaltliche Anlehnung an die
Wohnraumförderungsbestimmungen (WFB
2015) und das Augenmaß bei der Formulierung der Qualitätsanforderungen stellte
er dabei besonders heraus.
In der Anhörung
regte der BDB ferner an, dass bei
Maßnahmen im Bestand, bei denen die
Vorgaben der DIN
18040-2 nicht umfassend zu erfüllen
oder mit baulichen
Dipl.-Ing. Gabriele Richter, Mehrkosten verbunstellvertretende Landesden sind, entweder
vorsitzende BDB.NRW
eine Möglichkeit der
Abweichung von der DIN 18040-2 in Richtung Barrierearmut geschaffen wird, oder
dass ein Zusatzdarlehen für bauliche Restriktionen vorzusehen sei.
Der BDB.NRW setze sich ferner dafür
ein, dass die Wohnschlafräume und Wohngruppenräume in Bezug auf die förderfä-
hige Quadratmeter-Zahl großzügiger (nicht
nur 14 qm) förderbar im Sinne der neuen
BWB werden.
Zu weiteren Einzelaspekten der neuen
Richtlinien wurde intensiv unter den anwesenden Verbänden mit den Ministeriumsvertretern diskutiert.
Allgemein betonte das Ministerium, dass
die vorgesehenen Regelungen so offen wie
möglich angelegt seien und dass bislang
in der Praxis nicht zu „eng“ an den Vorgaben orientiert im Sinne der Menschen mit
Behinderungen entschieden worden sei –
insofern würden die Richtlinien auch nicht
alle Eventualitäten abbilden.
Die Richtlinien sollen noch im Frühjahr
2015 in Kraft treten.
n rs
Rentenversicherung
Rente? Das geht uns
alle an!
In Deutschland gibt es eine Vielzahl berufständischer Versorgungswerke, so auch das
der Architektenkammer NRW. Einer der
besonderen Vorteile für uns Angestellte gegenüber der Deutschen Rentenversicherung DRV ist, dass bei gleicher Abgabe von
Beitragszahlungen der Ruhestandsbetrag
wesentlich höher ausfallen wird. Dies ist
u. a. damit zu begründen, dass es hier keinen Generationenvertrag gibt, sondern jede Einzahlung ausschließlich für das jeweilige Mitglied gewinnbringend angelegt
wird. Dieses ist dem zuständigen Ministerium offensichtlich ein Dorn im Auge. So
ist in der Überlegung, Angestellten, die
nicht eindeutig in den Arbeitsfeldern eines
Architekten oder Architektin tätig sind, diesen Status streitig zu machen.
Es hat sich bereits gezeigt, dass bei Betriebs­
prüfungen gelegentlich festgestellt wurde,
dass die Arbeitsplatzbeschreibung von angestellten Kolleginnen und Kollegen nicht
erkennen lässt, dass die entsprechende
Qualifikation erforderlich ist, um den von
der jeweiligen Person besetzten Arbeits-
platz angemessen ausfüllen zu können.
Dies kann unter Umständen dazu führen,
dass der Einstieg in das Versorgungswerk
verhindert wird oder dass bisherige Besitzstandsansprüche in Frage gestellt werden.
Um hier Klarheit zu schaffen, hat die
Kollegengruppe der VAA in der letzten Vertreterversammlung folgenden Antrag gestellt:
Die Vertreterversammlung beauftragt
die AKNW, eine an alle Arbeitgeberinnen
und Arbeitgeber gerichtete Informationskampagne zu entwickeln mit dem Ziel, Arbeitsplatzinhalte und Stellenausschreibungen an den Berufsaufgaben der Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten,
Landschaftsarchitekten und Stadtplaner
auszurichten, wie sie im Baukammerngesetz niedergelegt und in den Leistungsbildern der HOAI beschrieben sind.
Mit folgender Begründung: Die VAA
sieht mit großer Sorge, dass die öffentliche
Hand und private Planungsbüros bzw. -gesellschaften vor dem Hintergrund des allgemeinen Sparzwanges sowie der Tarifverträge weder ihre Ausschreibungen der Stellen noch die Stellenbeschreibungen an den
Berufsaufgaben des Baukammerngesetzes
bzw. den Leistungsbildern der HOAI ausrichten. Unter dem Label „Technische Angestellte“ werden vielfach Kolleginnen und
Kollegen beschäftigt, für die unter den heutigen Bedingungen nicht die Möglichkeit
besteht, dem Versorgungswerk beizutreten
oder deren Verbleib in dieser wichtigen berufsständischen Einrichtung gefährdet
n J.M. / VAA
ist.
Weitere Info unter www.vaa-nrw.de.
Fotos: Martin Schmüdderich
Verbände | Nordrhein-Westfalen | 29
(l.): Dr. Christian Schramm, Landesvorsitzender der
VFA; (r.) Dirk Büscher, Landesgeschäftsführer der
VFA
genfeld ausgerichtet. Südöstlich der Landeshauptstadt trafen sich die Kolleginnen
und Kollegen, um die aktuellen berufspolitischen Themen zu diskutieren. Bereits
am Vorabend kamen die Delegierten im
Romantikhotel Gravenberg zu Vorgesprächen zusammen.
Kontakt und Informationen unter
www.vfa-nrw.de.
Vor der eigentlichen Sitzung erfolgte ein
Vortrag zum Thema „Innovation“ am Beispiel von Fertigbädern. Referent war Frank
Nolte, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG, der
den Einbau anhand eines Praxisbeispiels
bei einem zweigeschossigen Neubau mit
sechs rollstuhlgerechten Wohnungen in
Witten demonstrierte.
In der LDV wurde dann neben den Regularien und satzungsgemäßen Themen
wie Haushalt und Jahresabschlussbericht
die Kammerwahl vorbereitet. Weiterer
Schwerpunkt war die Bundesdelegiertenversammlung, die in diesem Jahr vom
5. bis zum 7. November in Gelsenkirchen
stattfindet.
Die nächste Landesdelegiertenversammlung erfolgt am 24. Oktober 2015 in Düsseldorf im Vorfeld der Kollegengruppensitzung und der Vertreterversammlung der
AKNW.
ai regional – Bürobesuch
Bei scape Landschaftsarchitekten Düsseldorf
Am 27. Mai lädt die Regionalgruppe Düsseldorf der ai nw interessierte Planerinnen
und Landschaftsarchitektinnen zu einem
Bürobesuch bei scape Landschaftsarchitekten in Düsseldorf ein. Inhaberin Hiltrud
Lintel wird durch das Büro führen und in
einem Werkvortrag Arbeitsweise und aktuelle Projekte des Büros vorstellen. Das
Büro scape beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Gestaltung öffentlicher Freiräume und konnte in den letzten Jahren
namhafte nationale und internationale
städtebaulich-freiraumplanerische WettSpeicherstadt Münster, scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf
Die erste Landesdelegiertenversammlung
des Jahres fand am 6. März statt. Die Tagung wurde bei der Firma Geberit in Lan-
Foto: G. Holtschneider
Landesdelegiertenversammlung in Langenfeld
Am 25. März kamen die Landes- und Bezirksgruppenvorsitzenden der VFA in Fulda zu einer Konferenz zusammen. Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen war unter
der Führung des Landesvorsitzenden Dr.
Christian Schramm mit dem zweiten Vorsitzenden Martin Friedrich und dem Landesgeschäftsführer Dirk Büscher nahezu
Exkursion Antwerpen
Am 22. Mai 2015 unternimmt die Bezirksgruppe Niederrhein eine Exkursion nach
Antwerpen. Nach individueller Anreise
werden in der Führung zahlreiche architektonische Ziele besichtigt (u. a. Palace
of Justice, Park Spoor Noord, Museum aan
de Stroom, uvm.).
n Dirk Büscher
Landesgruppenvorsitzendenkonferenz
in Fulda
Berufspolitik
mit allen Bezirksgruppenvorsitzenden in
der hessischen Stadt angetreten, um die
Weichen für die verbandsstrukturelle und
berufspolitische Zukunft zu stellen. Den
Einstieg in die Diskussionsrunde bildete
ein Vortrag von Prof. Dr. Christoph Hommerich zur Zukunft der Verbandsarbeit.
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30 | Nordrhein-Westfalen | Verbände
Info: www.architektinnen-initiative.de.
bau – Friedhelm Terfrüchte und Gartendenkmalpflege – Ehm Eike Ehrig.
Einen ganz besonderen Dank richtete
Lill an Christhard Ehrig. Sein Einsatz als
Fachsprecher Gartendenkmalpflege in den
zurückliegenden Jahren sei nicht hoch genug einzuschätzen, so der Vorsitzende.
Foto: Design Post
bewerbe für sich entscheiden. Es zeichnet
u. a. verantwortlich für die Projekte Freianlagen Speicherstadt Münster, UN Campus Bonn, den Landschaftspark Stadtquartier Ehemalige Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn und den im vergangenen
Jahr fertiggestellten Lippepark in Hamm.
Für die Neugestaltung des L.-Fritz-GruberPlatzes am Museum Kolumba in Köln konnte das Büro im September 2014 den Kölner
Architekturpreis entgegennehmen. Weitere
Informationen und Projektdokumentationen finden Sie unter www.scapenet.de.
Treffpunkt: 27.05.2015 um 18.00 Uhr,
scape Landschaftsarchitekten, Friedrichstraße 115 a, 40217 Düsseldorf. Anmeldung erforderlich unter duesseldorf@
ainw.de.
n ai nw
Design Post in Köln-Deutz
Im Anschluss an die Eröffnung der Handbuch-Ausstellung lädt der BDIA NRW alle
Kolleginnen und Kollegen herzlich zum Innenarchitektenball ein, der in diesem Jahr
erstmalig als Variante des BDIA-Sommerfestes stattfinden und ebenso in der Design
Post gefeiert wird. Die Einladungen zum
Innenarchitektenball werden im Mai per
Post an alle Innenarchitektinnen und -architekten in NRW versendet.
n AS
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es auf der Internetseite www.
bdia-nrw.de.
20. Juni 2015 in Köln
BDIA-Ausstellung und
Innenarchitektenball
Wahlen
Die Ausstellung zum nrw-landschaftsarchitektur.preis wird seit Mitte April in Pulheim gezeigt. Prämiertes Projekt ist der
Nordpark Pulheim.
Am 6. Mai 2015 findet um 15.00 Uhr
ein geführter Spaziergang durch den Nordpark statt, anschließend besteht die Möglichkeit zur gemeinsamen Besichtigung der
Ausstellung. Treffpunkt für die Führung ist
der Parkplatz am Schürgespfad.
Ausstellungsdauer: Noch bis zum 8. Mai
2015. Rathaus, Alte Kölner Straße 26, 50259
Pulheim (Anfahrt: www.pulheim.de). Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.30 bis 12.00 Uhr,
Mo-Mi 14 Uhr bis 16 Uhr, Do 14 bis 18 Uhr.
n is/bdla nw
Aktuelle Infos und Details zu den Veranstaltungen immer unter www.bdlanw.
bdla.de.
Engagiert, bestätigt und
neu gewählt
In diesem Jahr erscheint mit der 30. Ausgabe eine Jubiläumsausgabe des beliebten
BDIA-Handbuchs Innenarchitektur, das
jährlich herausragende Projekte innenräumlicher und nutzungsorientierter Lösungen präsentiert. Die Eröffnung der Handbuch-Ausstellung findet am 20. Juni 2015
inmitten der großzügigen Industriearchitektur der Design Post in Köln-Deutz statt.
„Verbandsarbeit braucht Menschen, Kolleginnen und Kollegen, die sich engagieren.
Ich bin dankbar, dass sich immer wieder
kompetente und einsatzfreudige Kolleginnen und Kollegen finden, die die notwendige Arbeit tun!“ Das sagte Matthias
Lill, der Vorsitzende der Landesgruppe des
bdla nw, Mitte März nach der Wahl einer
seiner beiden Vertreter (für den Bereich
Ostwestfalen) und neuer Fachsprecher.
Neben der Handbuch-Ausstellung, die von
interessanten Vorträgen renommierter Redner flankiert wird, kann man sich hier auf
rund 3000 qm von hochkarätigen
Rauminszenierungen sowie einem immer
aktuellen Querschnitt der Kollektionen von
über 30 Premiumherstellern aus dem Bereich Interior Design inspirieren lassen.
Ina Bimberg aus Iserlohn wurde einstimmig als zweite Vorsitzende bestätigt,
neuer Fachsprecher für Vertrags- und Honorarwesen ist Rainer Steinmeier. Auch
ein neuer Hospitantensprecher wurde gewählt, sein Name ist Marcel Wiegard. Weitere Fachsprecherämter übernahmen: Freizeit und Tourismus – Ralf Maier; Städte-
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Bitte vormerken: nrwlandschaftsarchitektur.preis
Welche Rolle kommt der AKNW zu?
Herausforderung
Flächensparen
Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung – so formuliert sie in einem der Ziele
der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie
von 2002 – den Flächenverbrauch auf maximal 30 Hektar pro Tag verringern. Übertragen auf Nordrhein-Westfalen bedeutet
dies die Halbierung der täglichen Flächeninanspruchnahme von gut 10 ha auf 5 ha.
Das Flächensparziel ist auf Bundes- und
Landesebene in zahlreichen Gesetzen verankert. Auch der Entwurf zum Landesentwicklungsplan LEP NRW formuliert die auf
Verbände / Mitgliedernachrichten | Nordrhein-Westfalen | 31
5 ha reduzierte Flächeninanspruchnahme
als zentrale Leitvorstellung.
Vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher demografischer Entwicklungen im
Land kommen große Herausforderungen
auf die Planerinnen und Planer auf allen
Ebenen räumlicher Planung zu: Während
in einigen Regionen noch ein stärkerer Bevölkerungszuwachs zu erwarten ist, wird
es in vielen ländlichen Regionen darum
gehen, die Siedlungsentwicklung so zu
steuern, dass ein Mindestmaß an Infrastruktureinrichtungen erhalten bleibt. Hier
werden zunehmend kreative, Gemeinde-
grenzen überschreitende Konzepte erforderlich sein.
Die Einführung von Steuerungsinstrumenten, wie das Siedlungsflächenmonitoring oder die einheitliche Bedarfsberechnung, wird von zahlreichen Städten und
Gemeinden als weitere Einschränkung der
kommunalen Planungshoheit kritisch gesehen wird. Auch im Ausschuss Stadtplanung der Architektenkammer NRW wurden diese Vorgaben der Landesplanung im
Zusammenhang mit den Stellungnahmen
zum Entwurf des Landesentwicklungsplans
im Jahr 2014 kontrovers diskutiert. Die
AKNW unterstützt aber grundsätzlich alle
Bemühungen, den Flächenverbrauch weiter einzuschränken und die Innenentwicklung zu stärken.
Die Kollegengruppe WIR Stadtplaner in
NRW setzt sich für die Umsetzung des Flächensparziels auf allen Ebenen räumlicher
Planung in Nordrhein-Westfalen ein. Dabei müssen den Kommunen jedoch ausreichende planerische Spielräume im Rahmen ihrer kommunalen Planungshoheit
bleiben.
n Sabine Feldmann
www.wir-stadtplaner.de
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