Vorwort des Präsidenten 3 Jahresverlauf 5 Menschen 15 Gremien 19 Lehre 23 Fortbildung 35 Forschung und Vernetzung 45 Personalgewinnung 53 Einsatztraining 57 Hochschulentwicklung 61 Interessenvertretungen 75 Zahlen/Daten/Fakten 87 1 Vorwort Vorwort des Präsidenten Liebe Leserinnen und Leser, seit dem 01. Januar 2014 gibt es sie: die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Sie ist das Ergebnis einer fast zweijährigen Projektarbeit, welche das ehrgeizige Ziel verfolgte, die bislang auf drei Organisationen – Hochschule, Akademie und Bereitschaftspolizei – verteilten Bildungsaufgaben zusammen mit dem Bereich der Personalgewinnung in einem so genannten „Ein-Träger-Modell“ unter dem Dach der Hochschule aufgehen zu lassen. Zu den Herausforderungen, die sich mit diesem radikalen Reformschritt verbinden, habe ich mich in den letzten Jahresberichten bereits ausführlich geäußert. Ein Jahr nach dem Stapellauf der „MS HfPol BW“ liegt nunmehr eine erste Bilanzbetrachtung vor. Und wer hier nach den typischen Symptomen einer Pionierzeit sucht, wird natürlich fündig. Da wären zum Beispiel die beträchtlichen „Unwuchten“ in der Personalausstattung einzelner Organisationsbereiche zwangsläufige Folgen eines Interessenbekundungsverfahrens (IBV), mit dem den hoch priorisierten Mitarbeiterbelangen bei Umsetzung der Strukturreform Rechnung getragen wurde. Oder eine fast hoffnungslos unterbesetzte Personalverwaltung, die sich noch wochenlang ihrer Aktenbestände aus Umzugskartons bedienen musste. Oder ein an der Grenze der Betriebsfähigkeit arbeitendes Haushaltsreferat. Oder ein völlig neu aufgestellter Institutsbereich Cybercrime, der nach dem IBV mit leeren Händen dastand. Oder ein Institutsbereich Personalgewinnung, der seinen Betrieb an einem neuen Standort mit einem komplett neuen Personalkörper aufnehmen musste. Oder zwei nebeneinander her wirkende Personalvertretungen. Oder unerträglich lange Vakanzen im Führungsbereich. Oder, oder, oder… einen nahtlosen Betriebsübergang von der alten in die neue Polizeiwelt und konnte die vorgegebenen Einstellungszahlen souverän generieren. Unsere Hochschule hat reformbedingt innerhalb der Polizeiorganisation des Landes deutlich an Gewicht gewonnen. Und sie hat ihr Gesicht verändert. Davon legt auch der Jahresbericht 2014 Zeugnis ab. Er präsentiert sich in einem völlig neuen redaktionellen Gewand. Um dem mit der Reform intendierten „Ein-Träger-Modell“ zu entsprechen, ist die inhaltliche Struktur des Jahresberichtes nicht mehr wie früher an der organisatorischen Untergliederung der HfPol ausgerichtet, sondern vielmehr an ihren jeweiligen Aufgabenfeldern. Organisationserfolg hat nur begrenzt mit Organigrammen und irgendwelchen Führungsinstrumenten zu tun, so ausgefeilt diese auch erscheinen mögen. Eine Organisation steht und fällt vielmehr mit ihren Menschen. Wir haben daher ganz bewusst die „menschliche Seite“ der HfPol BW in den Vordergrund gerückt. Und die – selbstverständlich nicht ganz unwichtigen – Zahlen, Daten und Fakten in den Anhang verbannt. Durch diese Akzentverschiebung unterscheidet sich dieser Jahresbericht grundlegend von seinen Vorgängern. Obwohl sich die Organisation der HfPol BW um ein Mehrfaches vergrößert hat, ist der Jahresbericht kürzer und prägnanter ausgefallen. Wir hoffen, dass die neue Aufmachung, der neue Stil und die reichliche Bebilderung den Bericht zu dem machen, was er vor allem sein sollte: informativ und lesenswert. Ich danke allen, die uns in dem nicht ganz einfachen Pionierjahr tatkräftig, loyal und verständnisvoll zur Seite gestanden sind. Das gilt für die Akteure im Innenministerium und den Allerdings bescherte uns das erste Jahr auch eine ganze Reihe uns partnerschaftlich verbundenen Präsidien genauso wie für von Erfolgserlebnissen. Der Sonder-Jahrgang „PKA 400“ wurde alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Hochschule. Wir am Standort Freiburg schon nach wenigen Tagen heimisch. haben 2014 unglaublich viel gearbeitet - manche bis zur ErDer Studienbetrieb dort verläuft bis heute weitgehend reischöpfung. Aber es hat sich gelohnt. Dieser Jahresbericht bungslos. Ähnliches gilt für die Auflösung der Polizeischulzeigt: Die „MS HfPol BW“ ist auf gutem Kurs. Wir haben schon standorte in Göppingen und Böblingen. Parallel dazu haben die viel erreicht und dürfen mit Zuversicht den anstehenden HerIAuT-Standorte Lahr und Biberach quasi aus dem Stand herausforderungen entgegenblicken, die sich mit folgenden aus deutliche Kapazitätserweiterungen realisiert. Dem Institut Stichworten verbinden: Einstellungsoffensive, Dienstpostenfür Fortbildung gelang termingerecht die für das Funktionieren bewertung, Musterstellenplan, Lösungen für das Tarifpersonal, der neuen Regionalpräsidien wichtige Qualifizierung des FLZReakkreditierung des Bachelor-Studienganges, bauliche ErPersonals. Das neue Raumkonzept am Standort Villingentüchtigung von Böblingen, Sanierungs- und ErweiterungsmaßSchwenningen wurde im breiten Konsens aller Beteiligten und nahmen in Lahr und Biberach, schulischer Weiterbetrieb von ohne größere Schwierigkeiten umgesetzt. Der neu etablierte Bruchsal, Abwicklung von Freiburg und Wertheim, Etablierung Präsidialstab entwickelte sich, obwohl personell notleidend, einer neuen Fortbildungsstrategie, etc. etc.. schnell zu einer zuverlässigen und leistungsfähigen Organisationseinheit. Der IB Personalgewinnung schaffte praktisch Es bleibt also spannend! 3 Jahresverlauf Jahresverlauf April 03. Januar Mai 10. 05. Konstituierende Sitzung des Übergangspersonalrats Studium generale „Polizisten im Visier: Gewalt gegen 09. 27. DKMS-Typisierungsaktion „Gemeinsam gegen Blutkrebs" Festakt zur Vereidigung beim Institutsbereich Ausbildung Lahr Polizeibeamte aus Tätersicht“ in Villingen-Schwenningen 22. Verkehrspädagogisches Theaterstück „Das kleine Zebra“ – Aktion GIB ACHT IM VERKEHR der HfPolBW 16. Blutspendenaktion in Biberach 12. Studium generale „Medienarbeit als tägliche Heraus- Studium generale „Formen des Erinnerns an den Un- forderung – Öffentlichkeitsarbeit in „heiklen“ Situa- rechtsstaat des 3. Reiches in Villingen-Schwenningen“ tionen“ 12.-13. HfPolBW beim Deutschen Präventionstag in Karlsruhe Februar 20. Ministerpräsident Winfried Kretschmann ernennt 12.-16. MEPA-Seminar „International organisierte Rauschgiftkriminalität“ in Wertheim 15. Rektor und Professor Alexander Pick zum Präsidenten der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg 27. kraft - weibliche Führungskräfte in der Polizei BW“ 15. Verabschiedung von drei Abschlussklassen in BiberBegrüßung von sieben Ausbildungsklassen in Biberach und Lahr Forum „111 Jahre Männer und Frauen in der Polizei Herausforderungen der heutigen Zeit und Erwartun- ach, drei Abschlussklassen in Lahr 28. Seminar „Von der Polizeiassistentin zur Führungs- gen der Generationen“ ab 15. Ausstellung „Von der Polizeiassistentin zur Führungskraft – eine Ausstellung über die Geschichte der Feminisierung der Polizei“ 16. März 03. HfPolBW auf der Messe „JOBS FOR FUTURE“ 05. Begrüßung des 36. Studienjahrgangs am Campus 18.-29. Praxishospitation eines studierenden Polizisten der französischen Partnerhochschule Ecole Nationale Freiburg 10.-21. Internationales MEPA-Sprachseminar 17.-21. Studienfahrt des 9. Masterstudiengangs nach Strasbourg 20.-21. Seminar „Gelebtes KFS – eine Standortbestimmung in Baden-Württemberg“ 20.-22. Besuch einer IPA-Delegation aus Frankreich und Supérieure de Police (E.N.S.P.) 20. 20. 27./28. Verabschiedung von zwei PKA-Klassen in Biberach und Lahr Messe-Süd-Personal in Stuttgart, Vortrag zum Wissens- und Erfahrungstransfer, PD Claus Ernst 27.-28. Angehörige des Deutsch-Französischen Sprachzentrums waren zu Gast beim Grenzwachtkorps des Kantons Vaud/Valais/CH Festakt anlässlich der Verabschiedung des 33. Studienjahrgangs am Campus VS Thementag im Masterstudiengang „Drogen im Straßenverkehr“ Italien - drittes internationales Hallenfußballturnier 27. Festakt zur Vereidigung beim Institutsbereich Ausbildung Biberach 28.- Erstmalige Durchführung des Assessment-Centers 04.06. für die Zulassung zur Ausbildung zum höheren Polizeivollzugsdienst in Böblingen 5 Jahresverlauf Juni 03. September SWR-Fernsehen dreht beim Institut für Ausbildung 01. 30. Blutspendenaktion für Studierende am Campus VS Regierungsrätin Angela Mellwig ist die neue Leiterin des Referats Personal, Recht und Datenschutz und Training in Biberach 01. Das Referat Technik/Service der Verwaltung wird organisatorisch in den Präsidialstab/Sachbereich Technik verlagert Juli 01. 01. Begrüßung von vier PKA-Klassen in Biberach und drei PKA-Klassen in Lahr 01. sal, Biberach und Lahr 04. Thementag im Masterstudiengang „Senioren im Straßenverkehr“ 03. 08. 16. Studium generale „Henriette Arendt. Polizeiassisten- Besuch von MdL Claus Schmiedel in VillingenSchwenningen 08.-12. Fortbildungsreihe der Mitglieder der Verkehrsschau- ehemaligen Männerberuf bis heute“ 15. Fotoshooting für die neue Nachwuchsbroschüre in Göppingen Studium generale „Die Angst ist dein größter Feind – Polizistinnen erzählen von den ersten Erlebnissen im Begrüßung von neun Ausbildungsklassen in Bruch- und Unfallkommissionen in Baden-Württemberg ab 15. Wanderausstellung „Ordnung und Vernichtung – Die tin in Stuttgart – eine Frau im Konflikt zwischen Amt Polizei im NS-Staat“ macht Station beim Institutsbe- und Mission“ reich Ausbildung in Lahr Informationsveranstaltung für Volontäre des 16.-17. Expertentreffen der Verhandlungsgruppen des Bun- Schwarzwälder-Boten 17. Sport-und Gesundheitstag in Biberach 22. Professor Friedrich Vögt wird die Funktion des Prorektors übertragen des und der Länder am Campus VS 16.-19. 23. Internationales Kriminaltechnikseminar in Villingen-Schwenningen 17. Vortrag „Nicht durch formale Schranken gehemmt. – Die deutsche Polizei im Nationalsozialismus“ beim August 02. Institutsbereich Ausbildung in Lahr 17. teiligung der Hochschule für Polizei Baden-Württem- 22.-24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Krimi- berg anlässlich des 70. Jahrestages der Ermordung nalistik e.V. in Villingen-Schwenningen von fast 3.000 Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau 23. 11.-15. Deutsch-französischer Jugendaustausch in Biberach 25. 27./28./29. Verabschiedung von sieben Abschlussklassen in Die letzten Ausbildungsklassen verlassen die ehe- tutsbereich Ausbildung in Lahr 50 Jahren im öffentlichen Dienst in den Ruhestand verabschiedet 6 tuelle Entwicklungen im Einsatzbereich mit Schwerpunkt Veranstaltungen/Versammlungen“ Helmut Fichter, Verwaltungsdirektor der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, wird nach mehr als Vortrag „Die Karlsruher Polizei zur Zeit der Machter- 25.-26. Fortbildungsveranstaltung für Führungskräfte „Ak- malige Polizeischulen in Böblingen und Göppingen 30. 34. Sitzung des Kuratoriums in Villingen-Schwenningen greifung durch die Nationalsozialisten“ beim Insti- Biberach, Bruchsal und Lahr 30. Norbert Zeidler, Oberbürgermeister der Stadt Biberach, begrüßt die neu eingestellten PKA-Klassen Gedenkveranstaltung im Innenministerium mit Be- 26. SWR-Fernsehen dreht beim Institutsbereich Ausbildung in Lahr Jahresverlauf Oktober 01.-10. Praxishospitation eines Polizisten der Polizei des Kantons Basel-Land/CH 01. Blutspendenaktion in Villingen-Schwenningen 17. Studium generale „Konfliktmanagement in der polizeilichen Praxis – Erfahrungen und Reflexion“ 17.-19. Konferenz der Fachbereichsleiter/-innen Polizei der Feier 50-jähriges Jubiläum des Standortes Lahr – Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Länder (FBK) 17.-21. Praxishospitation von studierenden Polizisten der Überreichung der 7. Neuauflage des Kommentars zum „Polizeigesetz für Baden Württemberg“ durch 15. bildung Lahr Feier der ersten Azubis in Lahr (50-jähriges Einstellungs-Jubiläum) 14. Festakt zur Vereidigung beim Institutsbereich Aus- 17. Begrüßung des 37. Studienjahrgangs & des 10. Masterstudiengangs am Campus Villingen-Schwenningen 06. 14. französischen Partnerhochschule E.N.S.P. 18. Innenminister Reinhold Gall ernennt Ltd. PD Jürgen die Autoren Hirschle zum Vizepräsidenten der Hochschule für Vortrag „Der Lahrer Synagogenprozess und die Be- Polizei Baden-Württemberg teiligung der Lahrer Polizei“ beim Institutsbereich 19. Studieninformationstag am Campus VS Ausbildung in Lahr 19. Studium generale „Das Kommando Spezialkräfte der 15. Letzte Führung im Kriminalmuseum in Freiburg ab 20. Wanderausstellung „Ordnung und Vernichtung – Die 24. Bundeswehr (KSK)“ Blutspendenaktion in Biberach Polizei im NS-Staat“ macht Station beim Institut für 25. Polizeilandesmeisterschaft im Handball der Männer in Villingen-Schwenningen Ausbildung und Training in Biberach 21. Vortrag „Die Polizei im NS-Staat und ihre Beteiligung an den NS-Euthanasieverbrechen – Grafeneck 1940“ Dezember beim Institut für Ausbildung und Training in Biberach 23. Studium generale „IPA International Police Associati- 01. on – in Freundschaft grenzenlos“ 27. Studium generale "System zur Auswahl und Qualifi- Studium generale „Baden-Württemberg in Brüssel – und die Polizei?“ 02.-04. Gemeinsame Projekttage der Studiengemeinschaften zierung von Führungskräften der Polizei Bremen" der Ratsanwärter aus den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg November 08. 03.-15. Praxishospitation eines Polizisten der Polizei des 09. Kantons Basel-Land/CH 05. 07. 11. im braunen Sumpf der Neonaziszene“ 11. Festakt zur Vereidigung beim Institutsbereich Aus- 12. Mitgliederversammlung Förderverein HfPol e.V. Public history: Universität Heidelberg zu Gast in Villingen-Schwenningen 12 Hochschuldidaktischer Workshop der Studienkommission: „Vorbereitung und Durchführung guter Der Senat bestätigt die Bestellung von Oberregierungsrat Thomas Gegg zum Verwaltungsdirektor Studium generale „Unter Staatsfeinden - mein Leben bildung Biberach 10. Studium generale „RCMP – Royal Canadian Mounted Police – eine langbewährte Freundschaft“ Auftaktsitzung der Projektgruppe „Neuausrichtung der Fortbildung in der Polizei Baden-Württemberg“ 15. Studium generale „Missbrauch verhindern: Eine poli- Lehrveranstaltungen – Planung und Stolpersteine“ zeiliche Kampagne zur Prävention sexualisierter Ge- Studium generale „Wenn alle den Verbrecher jagen, walt gegen Kinder“ wer bleibt dann eigentlich beim Opfer?“ 7 Eine kleine Rückschau in Bildern 10. Januar Konstituierende Sitzung des Übergangspersonalrats der HfPolBW 27. Januar Studium generale: „Formen des Erinnerns an den Unrechtsstaat des 3. Reiches in Villingen-Schwenningen“ 10. - 21. März Internationales MEPA Sprachseminar: hier zu Besuch im Uhrenindustriemuseum in Villingen-Schwenningen 8 Eine kleine Rückschau 27. März Festakt anlässlich der Verabschiedung des 33. Studienjahrgangs am Campus VS 15. Mai Forum „111 Jahre Männer und Frauen in der Polizei - Herausforderungen der heutigen Zeit und Erwartungen der Generationen“ 3. Juni Das Morgenmagazin in Biberach zum Thema: „Gewalt gegen Polizeibeamte“ 9 Eine kleine Rückschau 26. Juni Fußball-WM in Brasilien Public Viewing in der Sporthalle in VS Deutschland – USA 1:0 4. September Fotoshooting für die neue Nachwuchswerbebroschüre in Göppingen 17. September Norbert Zeidler, Oberbürgermeister der Stadt Biberach, begrüßt die neu eingestellten PKA-Klassen 10 Eine kleine Rückschau 23. September 34. Sitzung des Kuratoriums am Campus VS 26. September SWR in Lahr zum Thema „Ordnung und Vernichtung – Die Polizei im NS-Staat" 1. Oktober Innenminister Reinhold Gall begrüßt die neuen Studierenden des 37. Studienjahrgangs und des 10. Masterstudiengangs 11 Eine kleine Rückschau 6. Oktober Feier 50-jähriges Jubiläum des Standortes Lahr – Feier der ersten Azubis in Lahr (50-jähriges Einstellungs-Jubiläum) 7. November 112 Polizeikommissaranwärterinnen / Polizeikommissaranwärter und 137 Polizeimeisteranwärterinnen / Polizeimeisteranwärter haben bei der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg - Institut für Ausbildung und Training – in Biberach ihren Diensteid abgelegt 17. - 21. November Praxishospitation E.N.S.P. am Campus VS 12 Eine kleine Rückschau 19. November Studieninformationstag in der Sporthalle, erstmals mit Probevorlesungen, die großen Anklang fanden 25. November Hochschule für Polizei Baden-Württemberg holt den Titel in heimischer Halle in Villingen-Schwenningen 27. November Abschlussklasse des Lycée Charles de Gaulle aus Pulversheim (Elsass) besucht Lahr 13 Menschen Menschen Polizeistudent Markus Hartmann spendet erfolgreich Knochenmark Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft leisten“, betonen die beiden Studiengruppensprecher Jennifer Lautensack und Pierre Lorandt. In der "Feldner Mühle" in VS-Villingen werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit jeglicher Art von Behinderung, an 16 Wochenenden im Jahr und in den Schulferienzeiten betreut. In der übrigen Zeit wird das Haus an Schulen Bereits im Jahr 2008 ließ sich der 25-jährige Student über das oder Gruppen mit behinderten Menschen vermietet, die dort Internet typisieren und kam bereits schon einmal als Spender Landschulheimaufenthalte oder Urlaub machen und auf die in Frage. Nun war es so weit gewesen. Im August 2013 hatte behindertengerechte Einrichtung angewiesen sind. Ein tägli- er eine periphere Stammzellen- ches Angebot besteht in der Reittherapie für Groß und Klein, entnahme in Köln, so konnte er mit oder ohne Handicap. einem anderen Menschen neue Hoffnung schenken. Die Dankes- Die Kindertagesstätte "Campus Minimus" in Schwenningen urkunde der DKMS für seinen au- wurde im Mai 2010 auf dem Gelände der Hochschule für Poli- ßergewöhnlichen Einsatz über- zei in Betrieb genommen. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt, reichte ihm der Präsident der das in Kooperation der Hochschule Furtwangen, der Dualen Hochschule für Polizei Baden- Hochschule Villingen-Schwenningen, der Hochschule für Poli- Württemberg, Prof. Alexander zei BW und der Stadt Villingen-Schwenningen finanziert wird. Pick, im Rahmen einer Stammzel- Sie ist bundesweit die erste und einzige Kita an einer polizei- lenspenderaktion an der Hoch- lichen Bildungseinrichtung. Es werden dort Kinder im Alter schule im Januar 2014, bei der von wenigen Monaten bis zum Schuleintritt in der Zeit von sich zahlreiche Studierende neu 7 Uhr bis 17 Uhr betreut. Die Stadt Villingen-Schwenningen registrieren ließen. hat für die Kita ein besonderes Konzept im Bereich Bewegung/Motorik/Sport entwickelt, ergänzt durch natur- und waldorfpädagogische Elemente. Polizeistudenten spenden 3.600 Euro für Behinderten-Therapiezentrum und Kindertagesstätte Der 9. Masterstudiengang der Hochschule für Polizei BadenWürttemberg am Campus Villingen-Schwenningen spendete am 11. Februar 2014 insgesamt 3.600 Euro an das Behinderten-Therapiezentrum "Feldner Mühle" und die Kindertagesstätte "Campus Minimus". Das Geld wurde auf einer von den Masterstudenten veranstalteten Benefizfeier der Hochschule für Polizei BW eingenommen. „Es war uns wichtig, dass das Geld diejenigen erreicht, die sich für soziale Belange engagieren und einen 15 Menschen Polizeischülerinnen und Polizeischüler aus Lahr Kriminalmuseum auf dem Campus Freiburg spendeten 1.500 Euro an die wohltätige endgültig geschlossen Organisation „Mano a Mano Bolivia“. Das Kriminalmuseum auf dem Campus FR ist nach seiner letzBei der Organisation handelt es sich um eine Hilfsorganisati- ten Führung am 15.10.2014 endgültig geschlossen worden. on, deren Führung ihren Sitz in Deutschland hat. Mit den Nach Umbau, Erweiterung und Neueröffnung im Jahr 1993 im Spenden wird in Waycha/Bolivien ein Arztzentrum erbaut. Verwaltungsgebäude der damaligen Landes-Polizeischule Ziel ist es, in Lahr mit weiteren Spenden die Erhaltung des wurden 1.456 Führungen mit insgesamt 28.314 nationalen Arztzentrums zu gewährleisten und die Infrastruktur in der und internationalen Besuchern durchgeführt. betroffenen Region zu verbessern. Dabei hat der seinerzeitige Polizeifachlehrer KHK Günther Boetsch, auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand im November 1998, einen erheblichen Teil der Führungen durchgeführt. http://everyonecanmakeachange.wordpress.com/ Anlässlich seines letzten Auftritts, bei dem alle Teilnehmenden viel Spaß hatten, wurde unser „Kult-Museumsführer“ mit einem kleinen Geschenk verabschiedet. Das Kriminalmuseum wird im Vorgriff auf die Abwicklung des polizeilichen Bildungsstandortes Freiburg bereits jetzt zum Institut für Fortbildung nach Böblingen verlegt. 16 Menschen Soziales Engagement der Hochschule für Polizei Erlös von 750 Euro geht an „Kinder in Not“ in für den Freiburger Essenstreff e.V. Biberach Im Rahmen der Weihnachtsaktion „Süße Weihnachtsgrüße für In der Zeit vom 09. bis 18. Dezember 2014 führte die Klasse den guten Zweck“ spendeten die Studierenden der Hochschule 13H3 mit ihrer Klassenlehrerin PHK´in Stefanie Sauter vom für Polizei des Campus FR dem Freiburger Essenstreff e.V. 850 €. Institutsbereich Ausbildung Biberach eine Spendenaktion durch, deren Erlös der Stiftung “Kinder in Not“ zukam. Innerhalb der Hochschule konnten sich Studierende, Dozen- Die Klasse und die Klassenlehrerin entwickelten die Idee und tenschaft und Verwaltung gegenseitig Weihnachtskarten mit bauten den Kontakt zur Stiftung auf. einem kleinen Schokoladenweihnachtsmann schicken. Der Der Erlös von 750 € wurde am 05. Februar 2015 an den Re- Gewinn kam der Freiburger Armenverköstigung im Dreikö- gionalleiter der Caritas-Region Biberach, Peter Grundler, nigshaus zugute. Dort erhalten Obdachlose und Sozialbedürf- übergeben. tige kostenlos Suppe und Brot sowie kostengünstig ein war- (Das Sammelergebnis belief sich zunächst ca. 630 Euro, wur- mes Mittagsmenü. Zudem werden in den kalten Wintermona- de aber durch Spenden der Gewerkschaften DPolG und GdP ten Schlafsäcke und Isomatten für Obdachlose in Not bereit- auf 750 Euro erhöht.) gestellt. Diese Stiftungsinitiative hilft individuell und unbürokratisch in Der Leitsatz „Komm herein - hier bin ich Mensch, hier darf ich Notlagen von Kindern in der Region Biberach und unterstützt sein“ wird beim Essenstreff großgeschrieben. Die Menschen auch deren Familien in schwierigen Lebenssituationen. Ihre werden von den freiwilligen Helfern mit einem offenen Ohr für Zielrichtung weist viele fachliche Berührungspunkte mit den ihre Sorgen und Anliegen erwartet. Sie werden bedient und Aufgaben der Polizei und folglich direkt mit den Ausbildungs- dürfen sich hier als Gast fühlen. inhalten auf. So hilft „Kinder in Not“ insbesondere Den Studenten war es wichtig, Menschen im polizeilichen • Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind Umfeld zu helfen und diesen gerade in der Weihnachtszeit • Kindern von suchtkranken Eltern etwas Gutes zu tun. • Kindern von psychisch kranken Eltern • der Suizidprävention für Jugendliche • und der Sprachförderung von Kindern von Asylbewerbern 17 Gremien Gremien Mitglieder des Kuratoriums der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Behörde, Institution Mitglied im Kuratorium jeweiliger Stellvertreter Vertreter des Innenministeriums als Vorsitzender Landespolizeipräsident Gerhard Klotter Leitender Ministerialrat Dietrich Moser von Filseck und Leitender Ministerialrat Dietrich Moser von Filseck Polizeioberrat Markus Schweikert zwei weitere Vertreter des Innenministeriums * Inspekteur der Polizei Detlef Werner Leitender Kriminaldirektor Martin Schatz Vertreter des Wissenschaftsministeriums Ministerialrat Dr. Hans Reiter Regierungsdirektor Frederic Gellert Präsident, Prorektor und Vizepräsident der Präsident Prof. Alexander Pick Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Prorektor Prof. Friedrich Vögt Vizepräsident Jürgen Hirschle Vertreter der Stadt Villingen-Schwenningen Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon Erster Bürgermeister Rolf Fußhoeller Vertreter der regionalen Polizeipräsidien ** Polizeipräsident Bernhard Rotzinger Leitender Kriminaldirektor Alfred Oschwald Polizeipräsident Hartmut Grasmück Leitender Polizeidirektor Richard Diesch Vertreter des Polizeipräsidiums Einsatz ** Polizeipräsident Thomas Mürder Polizeivizepräsident Burkhard Metzger Vertreter des Präsidiums Technik, Logistik, Präsident Udo Vogel Leitender Kriminaldirektor Wolfgang Herzog Vertreter des Landeskriminalamts ** Präsident Dieter Schneider Vizepräsident Klaus Ziwey Vertreter des Landesamts für Verfassungsschutz * Präsidentin Beate Bube Abteilungsdirektor Frank Dittrich Gewerkschaft der Polizei, Polizeihauptkommissar Rüdiger Seidenspinner Polizeikommissar Hans-Jürgen Kirstein Leitender Polizeidirektor Joachim Lautensack Erster Polizeihauptkommissar Ralf Kusterer Erster Kriminalhauptkommissar Manfred Klumpp Erster Kriminalhauptkommissar Klaus-Dieter Service der Polizei ** Landesbezirk Baden-Württemberg * Deutsche Polizeigewerkschaft, Landesverband Baden-Württemberg * Bund Deutscher Kriminalbeamter, Landesverband Baden-Württemberg * * Sczepanek Für die Amtszeit bis 16.05.2017, längstens jedoch für die Dauer ihres Hauptamtes, durch das Innenministerium berufen ** Für das Jahr 2014 19 Gremien Mitglieder des Senats der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Mitglieder kraft Amtes Mitglieder durch Wahl (Dozenten) Präsident: Prof. Alexander Pick Prorektor: Prof. Friedrich Vögt Verwaltungsdirektor: ORR Thomas Gegg Dekane I - IV: PD Walter Steiner/Fakultät I Fakultät I: POR Daniel Ruß Fakultät II: Prof. Werner Walser/Fakultät IV KOR Egon Wachter, KOR Willi Larl Fakultät III: Prof'in Dr. Ursula-Isabel von der Grün, LL.M. Prof. Dr. Kai Müller KD Bernhard Glaser/Fakultät II Prof. Dr. Christoph Trurnit/Fakultät III KD’in Andrea Merkle, Fakultät IV: Prof’in Dr. Waltraud Müller-Franke Prof. Dr. Knut Latscha Mitglieder durch Wahl (Studenten) Ehrensenatoren 34. Jahrgang: Martell Günther Ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen Maria Prantl Dr. Gerhard Gebauer Michael Haug Staatssekretär a. D. Robert Ruder 35. Jahrgang: Anja Brauch 36. Jahrgang: Immanuel Baron Freytag-Loringhoven Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel Markus Wunsch 37. Jahrgang: 10. Masterstudiengang: Florian Körner Vorstandsvorsitzender a.D. der SparkasseVillingen-Schwenningen Alexandra Vischer Klaus Haubner Ute Schlopp Stephanie Clauß 20 Gremien 21 Lehre Lehre Lehre Bachelor of Arts (B.A.) – Polizeivollzugsdienst/Police Service 2014: Rückblick und Ausblick Altersdurchschnitt. Als Berufsanfänger haben diese Anwärterinnen und Anwärter bis zum Studienbeginn zwar eine neunmonatige Vorausbildung und ein sechsmonatiges Praxissemester/Grundpraktikum absolviert, aber im Gegensatz zu den gemischten Studiengruppen in Villingen-Schwenningen Im Bereich der Lehre an der Hochschule für Polizei Baden- ist in den Freiburger Studiengruppen deutlich weniger poli- Württemberg ergab sich im Jahr 2014 die besondere Her- zeiliche Praxiserfahrung vorhanden. ausforderung, den Bachelorstudiengang Polizeivollzugsdienst/Police Science zeitversetzt an zwei Standorten durch- Um die gleichbleibende Qualität der Lehre an beiden Stand- zuführen. Der 36. Studienjahrgang (PKA 400), der zum orten zu gewährleisten und insbesondere die jungen Studie- 1. März 2014 sein Studium auf dem Campus der ehemaligen renden des PKA 400-Jahrgangs angemessen auf die vielfälti- Akademie der Polizei in Freiburg aufgenommen hat, besteht gen Anforderungen des Polizeiberufs vorzubereiten, war es fast ausschließlich aus Polizeikommissaranwärterinnen und für die Stammdozentenschaft der Hochschule notwendig, –anwärtern und ist der Jahrgang mit dem bisher niedrigsten sich auf die Standorte Villingen-Schwenningen und Freiburg 23 Lehre zu verteilen sowie die zahlenmäßig nicht durch reguläre ten Laufbahn ausgerichtet. Das Curriculum trägt strukturell Hochschullehrende zu bewältigenden Lehrveranstaltungen und inhaltlich dem Umstand Rechnung, dass in dem Stu- auf dem Campus Freiburg durch zusätzliche Lehrbeauftragte diengang sowohl Aufstiegsbeamte als auch Polizeikom- abzudecken – ein immenser logistischer, personeller und di- missaranwärter (Direkteinsteiger mit Hochschulzugangsbe- daktischer Aufwand. rechtigung) studieren. Auch in der „Neuen Welt“ der Hochschule für Polizei Baden- Der Studiengang „Bachelor of Arts – Polizeivollzugsdienst/ Württemberg bleibt der Bachelorstudiengang weiterhin das Police Service“ vermittelt durch praxisbezogene Lehre unter Herzstück der akademischen Lehre, das durch ein engma- Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Me- schiges Qualitätsmanagement kontinuierlich weiterentwickelt thoden die soziale Kompetenz sowie die berufspraktischen und verbessert wird. Die Weichen für tiefgreifende curricula- Fähigkeiten und Kenntnisse, die zur Erfüllung der Aufgaben re Veränderungen sind - mit Blick auf das anstehende Reak- im gehobenen Polizeivollzugsdienst erforderlich sind. Das kreditierungsverfahren 2015 – bereits gestellt. Durch die Studium dient insbesondere der Persönlichkeitsbildung und Einrichtung einer Bildungskommission, der eine Brücken- bereitet auf die besondere Verantwortung in einem freiheitli- funktion hinsichtlich der inhaltlichen Abstimmung zwischen chen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat vor. dem akademischen Bereich der Hochschule und den Instituten zukommen soll, wird in Zukunft eine noch weitreichen- Weiterhin vermittelt es die Befähigung, sich neuen Entwick- dere Verzahnung der Inhalte des Bachelorstudiengangs mit lungen und Aufgaben anzupassen und konstruktiv bei der der polizeilichen Praxis ermöglicht. Aufgabenerfüllung und Weiterentwicklung des Polizeivollzugsdienstes mitzuwirken (§ 2 Abs. 1 APrOPol gD). Eine be- Nicht zuletzt zeichnen sich bereits jetzt durch die in naher sondere Sensibilisierung der Absolventinnen und Absolventen Zukunft massiv erhöhten Zulassungszahlen vielfältige Her- erfolgt auch hinsichtlich der Problematiken gesellschaftlicher ausforderungen für den akademischen Lehrbetrieb an der Entwicklungen, wie beispielsweise dem Wertewandel, der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg ab. demografischen Entwicklung, der Globalisierung oder der Migration, die sich in allen Aufgabenfelder der Polizei nieder- Überblick: die Lehre im Bachelorjahrgang schlagen und eine Anpassung der Aufgaben und neue Schwerpunktsetzungen notwendig machen können. Auch in der neuen Landschaft der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg nimmt der Bachelorstudiengang die Der Studiengang ist nach § 16 Abs. 1 APrOPol gD in die vier Schlüsselposition bei der akademischen Ausbildung des ge- inhaltlich und chronologisch miteinander verzahnten Studi- hobenen Polizeivollzugsdienstes ein. Folgende Ausführungen enabschnitte „Grundpraktikum“ (6 Monate), „Fachtheoreti- geben – in aller Kürze – einen Überblick über den akademi- sches Grundstudium“ (12 Monate), „Hauptpraktikum“ (6 Mo- schen Teil des Bachelorstudiengangs auf dem Campus der nate) und „Fachtheoretisches Hauptstudium“ (12 Monate) Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen. gegliedert. Charakter und Struktur des Studienganges Der Studiengang „Bachelor of Arts – Polizeivollzugsdienst/ Police Service“ der Hochschule für Baden-Württemberg ist generalistisch angelegt und an der so genannten dreigeteil- 24 Lehre Für den akademischen Lehrbetrieb im Grund- und Hauptstudium sind die vier Fakultäten der Hochschule verantwortlich: FAKULTÄT I FAKULTÄT II FAKULTÄT III FAKULTÄT IV Einsatz- und Füh- Kriminalwissenschaften Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften Fachgruppen: Fachgruppen: Fachgruppen: Fachgruppen: Einsatzwissenschaften Kriminaltaktik Staats- und Verfassungsrecht Psychologie Einsatztraining / Sport Kriminaltechnik Straf-, -verfahrens- und Owi- Politikwissenschaft / Politische Recht Bildung Polizei- und Verwaltungsrecht Informatik / BWL Öffentliches Dienstrecht Berufsethik rungswissenschaften Führungswissenschaften Kriminologie / Soziologie Verkehrswissenschaften Sprachen Modularisierung des Bachelorstudiengangs Pflichtmodule und das Begleitfach Einsatztraining/Sport. In diesen ersten beiden Theoriesemestern wird den Studieren- Entsprechend der Modulorientierung des Bachelorstudien- den systematisch und gezielt Grundlagen- und Methoden- gangs sind Module thematisch und zeitlich abgerundete, in wissen vermittelt, um sie zu einer lebenslangen selbststän- sich abgeschlossene und mit ECTS-Leistungspunkten verse- digen Erweiterung ihrer Kompetenzen in den einzelnen hene abprüfbare Lerneinheiten. Im Regelfall sind die Studie- berufsfeldbezogenen wissenschaftlichen Disziplinen zu befä- renden zur Teilnahme an diesen Lerneinheiten verpflichtet higen. Es geht – neben der Vermittlung einer soliden polizei- (Pflichtmodule). fachlichen Wissensbasis zur Bewältigung polizeilicher Alltagssituationen - um die Heranbildung eines Daneben bietet die Hochschule im Fachtheoretischen Haupt- Instrumentariums, eines „intellektuellen Werkzeugkoffers“, studium Module an, von denen die Studierenden entspre- zur kontinuierlichen Kompetenzerweiterung. Zur Vorberei- chend ihrer Interessen jeweils ein Angebot ihrer Wahl wahr- tung auf die Leistungen zur Bachelor-Arbeit werden die Stu- nehmen können (Wahlmodule). Module können untergliedert dierenden im Laufe des Grundstudiums auch in die Methodik werden, wenn dies aus didaktischen oder administrativen des wissenschaftlichen Arbeitens eingeführt. Gründen sinnvoll erscheint (§ 17 Abs. 1 APrOPol gD). Module sind also Themenkomplexe, unter deren „Dach“ die Modul 1: Polizei in Staat und Gesellschaft vier Fakultäten der Hochschule interdisziplinär zusammenar- (Aufgabenbereich der Fakultäten 3 und 4) beiten; die Module bilden das inhaltliche Gerüst, in dem die akademische Lehre in Grund- und Hauptstudium stattfindet. • Politikwissenschaftliche Grundlagen (Fachgruppe Politikwissenschaft, Fakultät 4) Grundstudium Das Grundstudium gliedert sich in submodular struckturierte • Dienstverhältnis, Rechte und Pflichte des Beamten (Fachgruppe Öffentliches Dienstrecht, Fakultät 3) 25 Lehre • • Staats- und verfassungsrechtliche Grundlagen poli- • Informationstechnische und betriebswirtschaftliche zeilichen Handelns (Fachgruppe Staats- und Verfas- Grundlagen polizeilichen Handelns (Fachgruppe In- sungsrecht, Fakultät 3) formatik/BWL, Fakultät 4) Polizeiliche Berufsethik (Fachgruppe Berufsethik, Fakultät 4) Begleitfach: Einsatztraining/Sport Teil 1 (Aufgabenbereich der Fachgruppe Einsatztraining/Sport, Fakultät 1) Modul 2: Grundlagen polizeilicher Strafverfolgungstätigkeit (Aufgabenbereich der Fakultäten 1, 2 und 3) Hauptstudium • Grundlagen und Methoden des materiellen und for- Das Hauptstudium gestaltet sich als weitgehend interdiszipli- mellen Strafrechts (Fachgruppe Straf-, -verfahrens- när angelegter Studienabschnitt mit einer Themenvermitt- und Owi-Recht, Fakultät 3) lung unter dem Dach von typischen Szenarien des polizeili- Kriminaltaktische und kriminaltechnische Grundla- chen Alltags. So werden die aus dem Hauptpraktikum gen und Methoden (Fachgruppen Kriminaltaktik und kommenden Studierenden mit realitätsnahen komplexen Kriminaltechnik, Fakultät 2) Problemlagen konfrontiert, für die sie – unter Einbeziehung Ursachen, Erscheinungsformen und kriminologische ihrer frisch gewonnenen praktischen Erfahrungen und des Erfassung abweichenden Verhaltens (Fachgruppe weiteren theoretischen Wissensangebotes – möglichst ganz- Kriminologie/Soziologie, Fakultät 2) heitlich ausgelegte Lösungsansätze entwickeln sollen. • • Modul 3: Grundlagen des polizeilichen Einsatzes zur Gefah- Zum Ausbau ihrer bereits vorhandenen fremdsprachlichen renabwehr und Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit Kenntnisse und ihrer interkulturellen Kompetenzen belegen (Aufgabenbereich der Fakultäten 1 und 3) die Studierenden im Hauptstudium zudem entweder das Begleitfach „Polizeiliches Fachenglisch“ oder „Polizeiliches • • • Grundlagen und Methoden der Einsatzwissenschaft Fachfranzösisch“. Des Weiteren bietet die Hochschule im (Fachgruppe Einsatzwissenschaften, Fakultät 1) Hauptstudium die Möglichkeit eines nach Interessensschwer- Grundlagen und Methoden des Polizeirechts/Verwal- punkten belegbaren Wahlmoduls an. Auch der zweite Teil der tungsrechts (Fachgruppe Polizei- und Verwaltungsr- Anfertigung der Bachelorarbeit und deren mündliche Vertei- echt, Fakultät 3) digungen finden im Hauptstudium statt. Grundlagen und Methoden der Verkehrswissenschaft (Fachgruppe Verkehrswissenschaften, Fakultät 1) Modul 5: Polizeiliche Kriminalitätsbekämpfung auf ausgewählten Deliktsfeldern Modul 4: Grundlagen polizeilicher Kommunikation, Führung (Aufgabenbereich der Fakultäten 2 und 3) und Zusammenarbeit (Aufgabenbereich der Fakultäten 1 und 4) • Straf- und eingriffsrechtliche, kriminalistische und kriminologische Dimensionen (Fachgruppe Straf-, • • 26 Psychologische Grundlagen polizeilichen Handelns -verfahrens- und Owi-Recht und Fachgruppe Staats- (Fachgruppe Psychologie, Fakultät 4) und Verfassungsrecht, Fakultät 3; Fachgruppen Kri- Grundlagen polizeilicher Führung und Zusammenar- minaltaktik, Kriminaltechnik und Kriminologie/Sozio- beit (Fachgruppe Führungswissenschaften, Fakultät 1) logie, Fakultät 2) Lehre Modul 6: Polizeilicher Einsatz im Alltag und ausgewählten Modul 8: Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus / Einsatzlagen / Polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit Polizeiarbeit im internationalen Kontext (Aufgabenbereich der Fakultäten 1, 3 und 4) (Aufgabenbereich der Fakultäten 2, 3 und 4) • • Einsatz- und verkehrswissenschaftliche, psychologische und eingriffsrechtliche Dimensionen (Fachgrup- Politische, europarechtliche und kriminalistische Dimensionen (Fachgruppe Politikwissenschaft/Politi- pen Einsatzwissenschaften und Verkehrswissen sche Bildung, Fakultät 4; Fachgruppe Staats- und schaften, Fakultät 1; Fachgruppe Psychologie, Fa- Verfassungsrecht, Fakultät 3; Fachgruppe Kriminal kultät 4; Fachgruppe Staats- und Verfassungsrecht, taktik, Fakultät 2) Fakultät 3) Begleitfach: Polizeiliches Fachenglisch/-französisch Modul 7: Selbstmanagement / Verhalten in Extremsituatio- (Aufgabenbereich der Fachgruppe Sprachen, Fakultät 4) nen und Teamarbeit in Polizeiorganisationen (Aufgabenbereich der Fakultäten 1, 3 und 4) • Vermittlung praxisrelevanten Vokabulars, polizeilicher Landeskunde und grundlegender alltäglicher • Dienstrechtliche, psychologische und führungswis- Grammatikstrukturen zur kompetenten Bewältigung senschaftliche Dimensionen (Fachgruppe Öffentli- polizeilicher Situationen in der Fremdsprache. ches Dienstrecht, Fakultät 3; Fachgruppe Psychologie, Fakultät 4; Fachgruppe Führungswissenschaf- Begleitfach: Einsatztraining/Sport Teil 2 ten, Fakultät 1) (Aufgabenbereich der Fachgruppe Einsatztraining/Sport, Fakultät 1) 27 Lehre Masterstudiengang Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement (Public Administration – Police Management) 2014 Nachfolgend ein knapper Überblick über die Lehrverantwortlichen und die Inhalte der Module 1 - 9 des ersten Studienjahres, das die Masterstudierenden an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg verbringen: Im Jahr 2014 studierten der 9. sowie der aktuelle 10. Mas- Modul 1: Forschungsmethoden der Polizeiwissenschaft – Polizei terjahrgang auf dem Campus der Hochschule für Polizei Ba- in der Gesellschaft (Prof. Dr. Hermanutz, Fachgruppe Psycho- den-Württemberg in Villingen-Schwenningen. Der Masterstu- logie, Fakultät 4) diengang Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement qualifiziert für polizeiliche Führungspositionen im höheren Dienst Modul 2: Besondere Aspekte des Verfassungs- und Eingriffs- und findet seit 2007 zentral an der Deutschen Hochschule der rechts einschließlich europarechtlicher Einflüsse sowie Recht- Polizei in Münster-Hiltrup statt, wo die Ratsanwärter und methodik (Prof. Dr. Kastner, Fachgruppe Staats- und Verfas- Ratsanwärterinnen aller deutschen Bundesländer und des sungsrecht/Öffentliches Dienstrecht, Fakultät 3) Bundes im gemeinsamen Verbund ihr Studium absolvieren. Nach erfolgreichem Umlauf in der polizeilichen Praxis sowie Modul 3: Grundlagen des Einsatzmanagements (Kriminaldirekto- bestandener Eignungsprüfung beginnen die Masterstudieren- rin Andrea Merkle, Fachgruppe Einsatzwissenschaften, Fakultät 1) den ihr erstes Studienjahr an den polizeilichen Hochschuleinrichtungen ihrer jeweiligen Bundesländer und des Bundes. Modul 4: Führung von Mitarbeitern/Recht des öffentlichen Studienleiter des Masterstudiengangs für Baden-Württemberg Dienstes (Prof. Eckstein, Fachgruppe Staats- und Verfassungs- ist der Präsident der Hochschule für Polizei Baden-Württem- recht/Öffentliches Dienstrecht, Fakultät 3) berg, Prof. Alexander Pick, die curriculare Modulgestaltung erfolgt durch die vier Fakultäten der Hochschule. Modul 5: Gestaltung von Organisationen (Prof. Dr. Dohm, Die Module sind in hohem Maß interdisziplinär und projekt- Fachgruppe Betriebswirtschaftslehre, Fakultät 4) orientiert ausgerichtet. Seitens der Modulverantwortlichen werden eine Vielzahl institutions- und länderübergreifender Modul 6: Kriminalwissenschaften (Prof. Dr. Maschke, Fach- Veranstaltungen, Hospitationen und Thementage für die gruppe Kriminologie/Soziologie, Fakultät 2) Ratsanwärter/innen angeboten; so seien beispielhaft für das Jahr 2014 die Hospitation des 10. Masterjahrgangs beim Modul 7: Führungsaufgabe Verkehrssicherheitsarbeit I (Polizei- Führungs- u. Einsatzstab des PP Aalen in Waiblingen, das von direktor Laub, Fachgruppe Verkehrswissenschaften, Fakultät 1) den Fakultäten 1 und 4 für den 10. Masterjahrgang organisierte Seminar „Teamentwicklung“, der einwöchige Aufenthalt Modul 8: Polizeiliche Informationsgewinnung (Prof. Dr. Trurnit, des 9. Masterjahrgangs bei französischen Partnereinrichtun- Fachgruppe Polizeirecht/Verwaltungsrecht, Fakultät 3) gen der HfPolBW (Gendarmerie Nationale/Police Nationale), die Projekttage mit Ratsanwärtern und Ratsanwärterinnen Modul 9: Bewältigung komplexer Großlagen I (Polizeioberrat aus Bayern für beide Masterjahrgänge sowie die Thementage Renz, Fachgruppe Einsatzwissenschaften, Fakultät 1) „Drogen im Straßenverkehr“ und „Senioren im Straßenverkehr“ für den 9. Masterjahrgang genannt. 28 Lehre Ausbildung beim Institut für Ausbildung und Training Polizeireform und Entflechtungsprozess schiedensten Bereichen der Polizei als Fachlehrer/innen bei der Hochschule für Polizei, Institut für Ausbildung und Training (IAuT) übernommen werden. Weitere Übernahmen folgten sukzessive im Rahmen der Trennung von Einsatz und Ausbildung an den ehemaligen Standorten der Bereitschafts- Mit Umsetzung der Polizeireform konzentrierten sich die Aus- polizei. bildung zum mittleren Polizeivollzugsdienst und die Vorausbildung zum gehobenen Dienst im Institut für Ausbildung und Bereits ab Ende Februar wechselten die ersten Fachlehrer der Training an den Standorten Biberach, Lahr und in Bruchsal. Standorte Göppingen, Böblingen und Bruchsal zu ihren „neu- Darüber hinaus waren die Standorte Göppingen und Böblin- en“ Institutsbereichen Ausbildung (IBA). gen bis Ende August mit bis zu sieben Klassen in den Schulbetrieb eingebunden. Dafür galt es das notwendige Lehrper- Mit der Beendigung des Schulbetriebs in Göppingen und Böb- sonal zu gewinnen. lingen erfolgte zusätzlich die Umsetzung von 6 Schulklassen nach Biberach und von 2 Schulklassen nach Lahr. So konnten mit dem Start in die neue Organisation zum 1. Januar mehrere Kolleginnen und Kollegen aus den ver- Neueinstellungen Im Jahr 2014 wurden landesweit 681 junge Nachwuchskräfte eingestellt, für den mittleren Polizeivollzugsdienst jeweils Anfang Marz und September und für die Vorausbildung zum gehobenen Dienst Anfang Juli. Die Einstellungen verteilten sich folgendermaßen auf die Standorte: Standort Frühjahr 2014 Sommer 2014 Herbst 2014 Biberach 3 Klassen 4 Klassen 5 Klassen Lahr 4 Klassen 3 Klassen 4 Klassen Bruchsal 1 Klasse Ausbildungsabschluss Hochphase Ihre Ausbildung mittlerer Dienst konnten im Frühjahr 2014 Mit der sogenannten "Hochphase" der Ausbildung stieß man landesweit 331 Beamte/-innen und im Herbst 280 Beam- an den Standorten in Biberach und Lahr in neue Dimensionen te/innen abschließen. Den Abschluss nicht geschafft haben im vor. Von September bis November waren beim IBA Biberach Frühjahr fünf und im Herbst vier Auszubildende. 23 Klassen und beim IBA Lahr 20 Klassen zu bewältigen. Neben dem hohen Anfall an Unterrichtstunden wurden auch an die Organisation und die Logistik sehr hohe Anforderungen gestellt. Mit viel Engagement und gemeinsamer Kraftanstrengung konnte diese Phase gut bewältigt werden. 29 Lehre Sonderlaufbahn Cyber- und Überarbeitung von Verordnungen, Vorschriften Wirtschaftskriminalisten und Lehrplänen Das Land Baden-Württemberg hat 2014 beim Polizeivollzugs- Gleich beim Start in die neue Organisation galt es, nahezu dienst Beamte für die Sonderlaufbahnen Cyber- und Wirt- alle Vorschriften für den Ausbildungsbetrieb zu überarbeiten. schaftskriminalist eingestellt. Diese Spezialisten werden nach Dabei fiel bereits für die Laufbahnprüfung im Frühjahr 2014 einem modulartig aufgebauten Qualifizierungskonzept auf ih- die Zweitkorrektur weg. re Aufgaben vorbereitet. Das Modul A sieht für beide Bereiche Auch Lehrplaninhalte mussten den aktuellen Entwicklungen eine gemeinsame Einführungsfortbildung beim Institut für angepasst werden. So wurde auf die zunehmende Gewalt Ausbildung und Training vor. gegen Polizeibeamte reagiert, so dass sich dieses Thema nun In diesem insgesamt 80 Fortbildungstage umfassenden Basisseminar werden den angehenden Cyber- und Wirtschaftskriminalisten die theoretischen und praktischen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine vollzugspolizeiliche Grundqualifizierung vermittelt. Die Lehrinhalte der einzelnen Fächer bilden die vollzugspolizeiliche Grundlage für die Arbeit in den jeweiligen speziellen Kriminalitätsbereichen. Beim Institutsbereich Ausbildung Lahr wurde in der Zeit vom 2. April bis zum 31.Juli 2014 eine Einführungsfortbildung für acht Cyberkriminalisten und fünf Wirtschaftskriminalisten durchgeführt. In den weiteren Modulen gehen die beiden Sonderlaufbahnen getrennte Wege. Je nach Spezialgebiet sind die jeweiligen Fortbildungen ausgerichtet. 30 auch in den Lehrplänen wiederfindet. Lehre Ausbildung mittlerer Polizeivollzugsdienst Die Institutsbereiche Ausbildung in Biberach und Lahr sowie der Standort Bruchsal sind zuständig für die Ausbildung des mittleren Polizeivollzugsdienstes (Polizeimeisteranwärter/innen). Diese zweieinhalb Jahre dauernde Ausbildung beginnt jeweils zum 1. März oder 1. September und ist geprägt vom Wechsel zwischen Theorie und Praxis. Abschlusskurs Leitthemenunterricht weitere Fächer, z.B. Abwehr- und Zugriffstraining, Sport (6 Monate) Praktikum 2 bei einem Polizeirevier (6 Monate) Aufbaukurs (6 Monate) Praktikum 1 Weitere Fächer, z.B. Abwehr- und Zugriffstraining, Sport, Leitthemenunterricht öffentliches Dienstrecht bei einem Polizeirevier (3 Monate) Grundkurs Teil II Leitthemenunterricht weitere Fächer (5 Monate) Grundkurs Teil I fächerzentrierter Unterricht (4 Monate) Grundlagenvermittlung (Rechtsfächer), Sport, Zwangsmittel- u. Schießtraining, Deutsch, Englisch oder Französisch, Psychologie… 9 Monate Grundkurs 3 Monate Praktikum 1 In den ersten vier Monaten des Grundkurses findet eine fä- Im Praktikum 1 werden die bis dahin vermittelten Lerninhalte cherzentrierte Unterrichtung statt, in der die Grundlagen und der Ausbildung angewandt und vertieft. Die Beamtinnen und wesentlichen Zusammenhänge für die weitere Ausbildung ge- Beamten werden in der Regel bei dem für ihren Wohnort zu- schaffen werden. ständigen Polizeirevier verwendet. Mit Beginn des fünften Monats des Grundkurses beginnt der Übergang zum fächerübergreifenden und fächerintegrativen Unterricht. Was zuvor in einzelnen Fächern unterrichtet wur- 6 Monate Aufbaukurs de, wird danach innerhalb von Leitthemen in bestimmten Die Leitthemenausbildung vermittelt neue Lerninhalte. Kom- Themenkomplexen, so genannten Modulen und Bausteinen, plexere Aufgabenstellungen aus der Praxis werden erarbeitet. zusammengefasst. Im Rahmen der Selbstlernanteile muss während des Grundkurses die Schreibfertigkeit am PC durch eine Leistungsüberprüfung im Fach Information und Kommunikation nachgewie- In diesem Ausbildungsabschnitt findet auch ein spezielles Fahr- und Sicherheitstraining statt. Die allgemeine Fahrerlaubnis der Klasse B muss bis zum Beginn des Fahr- und Sicherheitstrainings privat erworben werden. sen werden. Außerdem sind die grundsätzlichen Anforderungen an den Ersthelfer im Rahmen einer Erste-Hilfe-Ausbildung nachzuweisen und durch eine anerkannte Rettungsorganisation oder eine andere berechtigte Stelle zu bescheinigen. 31 Lehre 6 Monate Praktikum 2 6 Monate Abschlusskurs mit Laufbahnprüfung Das im Aufbaukurs neu erworbene Wissen wird durch das Im Abschlusskurs wird die Leitthemenunterrichtung fortge- Praktikum verfestigt und weiter ausgebaut. Die Polizeischüle- setzt. Der Kurs endet mit der schriftlichen und der mündli- rinnen und Polizeischüler werden an komplexen und auch chen Laufbahnprüfung. schwierigen Sachverhalten beteiligt. In einem Training für geschlossene Einheiten erfolgt die Vor- Die Anleitung und die Bewertung entsprechen der Verfah- bereitung auf die Verwendung in geschlossenen Einheiten. rensweise im ersten Praktikum. Vorausbildung gehobener Polizeivollzugsdienst Im Rahmen der Ausbildung zum gehobenen Polizeivollzugsdienst sind die beiden Institutsbereiche und der Standort Bruchsal für die 9-monatige Vorausbildung der Polizeianwärter/innen für den gehobenen Polizeivollzugsdienst zuständig. Diese Polizeikommissaranwärter/innen, die am 1. Juli jeden Jahres eingestellt werden, wechseln anschließend an die Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen und beginnen ihr Studium mit dem Grundpraktikum. Aufbaukurs Leitthemenunterricht 6 Monate Weitere Fächer, Projekte in Seminarform, Praxishospitationen bei einem Polizeirevier Grundkurs Grundlagenvermittlung (Rechtsfächer), Sport, Zwangsmittel- u. Schießtraining, Psychologie u.a., einschießlich Fahr- u. 3 Monate Sicherheitstraining 32 Lehre Unterrichtsmethodik und Lehrpersonal Der fächerübergreifende Unterricht stellt das Herzstück der Ausbildung dar. Sie besteht aus der theoretischen Leitthemenunterrichtung und einem sich zeitnah anschließenden Situativen Handlungstraining. Durch das Situative Handlungstraining wird der handlungs- Polizeifachlehrer in regelmäßigen Abständen einen längeren Praxisaufenthalt ableisten, um über die aktuellen Anforderungen im Polizeieinzeldienst informiert zu sein und die Lerninhalte praxisnah umsetzen zu können. Für die Praktika der Polizeibeamten im Polizeieinzeldienst werden erfahrene Beamte als Praxisausbilder fortgebildet, welche die Polizeibeamten betreuen, anleiten und bewerten. orientierte Ansatz mit einer permanenten Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis verwirklicht, in dem die gängigsten Einschreitsituationen der polizeilichen Praxis trainiert werden. Dabei werden sowohl die rechtliche Würdigung, als auch psychologisch und taktisch richtiges Verhalten einschließlich der Sachbearbeitung verlangt. Dies entspricht idealtypisch den praktischen Anforderungen im Streifendienst. Der Anteil der praktischen Übungen innerhalb der Leitthemen liegt zwischen 30 und 40 Prozent des Zeitrahmens. Der Schwerpunkt der Unterrichtung liegt auf der Vermittlung der wichtigsten theoretischen Grundlagen sowie ensprechender Handlungsabläufe in polizeilichen Standardsituationen. Es werden klar definierte Ziele vorgegeben, um eine genaue Planung und Auswertung des Unterrichts zu ermöglichen. Durch das Lehr- und Ausbildungspersonal können in Absprachen untereinander bestimmte Gewichtungen innerhalb der Fächer oder der Leitthemen vorgenommen werden. Die im Lehrplan enthaltenen Lernziele beschreiben den durch den Unterricht zu bewirkenden Erkenntnisgewinn sowie die angestrebte Handlungskompetenz beim Lernenden. An das Lehr- und Ausbildungspersonal werden hohe Anforderungen gestellt. Die anspruchsvollen Ausbildungsinhalte und modernen Ausbildungsmethoden erfordern eine umfassende Qualifizierung und Vorbereitung. Deshalb werden alle Polizeifachlehrer des Instituts für Ausbildung und Training im Rahmen der Pädagogikkonzeption der Hochschule für Polizei fortgebildet. Darüber hinaus sollen alle 33 Fortbildung Fortbildung Institutsbüro mit Zentraler Koordination der Fortbildung (ZKF) Böblingen und das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg, der Schulklassen des Instituts für Ausbildung und Training, dem Institutsbereich Personalgewinnung und der Bundespolizeidirektion Stuttgart? Hier fungieren die Mitarbeiter- Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im neu geschaffenen innen und Mitarbeiter des Institutsbüros als zentrale An- Institutsbüro des Instituts für Fortbildung am Standort Böb- sprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Das Institutsbüro lingen, galt es zum Jahresbeginn gleich zu einem „Langstre- übt neben seiner Kernaufgabe auch noch die Funktion einer ckenlauf“ anzutreten. Ablaufstrukturen des Instituts mit der Nachrichten- und Informationssammelstelle aus und stellt das Außenstelle in Wertheim mussten geschaffen werden. Wie Bindeglied zwischen den unterschiedlichsten Organisations- organisieren wir die Zusammenarbeit mit den anderen einheiten auf dem Areal dar. Dienstbereichen, die auf dem Areal der ehemaligen Wilder- Als Kernaufgabe des Institutsbüros mussten Fortbildungsver- muthkaserne angesiedelt sind, sei es der „Bodenseezug“ des anstaltungen administriert, externe Referenten eingeladen, Polizeipräsidiums Einsatz, vom Präsidium Technik, Logistik, Lehrsäle bereitgestellt, der Verpflegungsablauf organisiert Service der Polizei der polizeiärztliche Dienst für die Region und letztlich auch Unterkunftszimmer zur Verfügung gestellt 35 Fortbildung werden und das quasi alles im sogenannten –learning by ben, Fortbildungsprodukte zur Buchung als Halbjahrespro- doing-Verfahren-. Mit langem Atem wurden neue und unbe- grammangebote eingestellt, Statistiken gefertigt und den Bil- kannte Wege seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. eingeschlagen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZKF stehen den Eine weitere Herausforderung stand mit dem Assessment Dienststellen als kompetente Berater und Unterstützer zur Center 2014 an, galt es doch für eine Woche den Ablauf für Verfügung und sind auch für die Gestaltung und Pflege der das Auswahlverfahren zur Zulassung zum höheren Polizei- Bildungsseite in P-Online verantwortlich. vollzugsdienst zu organisieren und durchzuführen. Wie können wir für den Standort Böblingen einen 24/7 Siche- Institutsbereich Einsatz und Verkehr (IB E/V) rungs- und Pfortendienst gewährleisten? Mit tatkräftiger Un- Im Bereich Einsatz bieten wir Seminare im Einsatzmanage- terstützung der Einsatzkräfte des „Bodenseezuges“ und dem ment, insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einsatz unseres Tarifpersonals, konnte hier ebenfalls eine für Führungs- und Lagezentren, an. Darüber hinaus finden bei beide Seiten gute und praktikable Lösung gefunden werden; uns grundsätzlich alle Seminare statt, die mit dem Thema die aber von begrenzter Dauer sein wird. Spätestens mit dem Verkehr verknüpft sind. Aber auch außerhalb dieser wesentli- Weggang der Einsatzkräfte (Ende 2016), muss eine andere chen Bereiche finden Sie eine Vielzahl interessanter und rele- Lösung gefunden werden, welche umfangreiche Baumaßnah- vanter Fortbildungen aus unterschiedlichen Querschnittsbe- men zur Arealsicherung im Vorfeld erforderlich machen wird. reichen bei uns. Die Einführungsfortbildung Bezirks- und Im August des Jahres haben uns dann die letzten beiden Postendienst fällt ebenso darunter wie das Eingriffs-, Waffen- Schulklassen des Instituts für Ausbildung und Training ver- und Ausländerrecht und Spezialisierungen in der Ersten Hilfe. lassen. Des Weiteren bilden wir, bislang noch in Wertheim, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Qualifizierungslehrganges Gleichzeitig konnten wir für den Verpflegungsbetrieb einen aus. Nach der Schließung Wertheims zieht aber auch diese Bezahl-Kartenautomaten aufstellen, der von den Fortbil- wichtige Ausbildung nach Böblingen um. dungsteilnehmern sehr gut angenommen wird. Der Neuerungen nicht genug, wurde an unserer Dienststelle Die Strukturreform nahm 2014 starken Einfluss auf die Aus- in Böblingen die Arbeitszeiterfassung von ZEUS zur ZZW am wahl der angebotenen Fortbildungen. So prägten im Wesent- 01. November 2014 umgestellt. lichen die Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Führungs-und Lagezentren unsere letztjährige Seminar- Innerhalb des Institutsbüros nimmt die ZKF -Zentrale Koordi- tätigkeit im Bereich Einsatz. nation der Fortbildung- eine weitere und bedeutende, über die Grenzen des Landes Baden-Württemberg reichende Die reformspezifische Fortbildung "Einsatzbewältigung FLZ" Funktion ein. Hier erfolgt die zentrale Steuerung und Koordi- für die dortigen Beschäftigten wurde bereits ab Oktober 2013 nierung der polizeilichen Fortbildung für die gesamten Bil- in der provisorischen Schulungs-/Test- und Ausfallleitstelle dungseinrichtungen des Landes und auch für die länderüber- -STAL (siehe Bild) durchgeführt. Die STAL wird mit 14 Leit- greifenden Fortbildungen/Kooperationen mit Rheinland-Pfalz, stellentischen ausgerüstet, um den Teilnehmern der geplan- Hessen und dem Saarland. ten Folgeseminare eine möglichst praxisnahe Schulungsumgebung zu bieten. Fortbildungsbedarfe werden in Zusammenarbeit mit den Sachbearbeitern für Aus- und Fortbildung landesweit erho- 36 Fortbildung Auch im Verkehrsbereich dominierten die reformbedingte Se- tung, Fahndung, Vernehmung, Kriminaltechnik, Brandsach- minare, hauptsächlich bei der Verkehrsunfallaufnahme, das bearbeitung, Waffenkriminalität, Wirtschaftskriminalität, Ge- Fortbildungsangebot. Die Unfallfotografie ist momentan im werbe und Umwelt, etc. Verkehrsbereich vorherrschendes Thema. Das haben wir aufgegriffen und 20 Schulungskameras beschafft, um auch hier Ein bedeutender thematischer Schwerpunkt 2014 war auch Trainingsmöglichkeiten zu schaffen, die sich in der Praxis wi- die Fortbildung im Bereich des Einsatzes von Sonderkommis- derspiegeln. Nicht zuletzt auch aufgrund der Verkehrsunfall- sionen und hier speziell der „Sonderkommission größeres lage finden unsere Seminare im Bereich Groß-/Schwerlast- Schadensereignis (SGS)“. Sehr kurzfristig musste hier ein verkehr und –kontrolle regen Zulauf. Aufgrund der großen hoher Fortbildungsbedarf abgedeckt werden. Nachfrage lassen wir unsere Seminar „Ladungssicherung“ In enger Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle SGS 2015 neu aufleben. beim Landeskriminalamt BW wurden im Berichtsjahr ca. 420 Darüber hinaus warten 2015 aber auch wieder große Aufga- Personen zielgruppenorientiert fortgebildet. ben auf uns. So wird die Prävention konzeptionell auf neue Füße gestellt und Seminare der Verkehrs- und Kriminalprä- Organisation, Personal und Zielsetzung vention miteinander verbunden. Diese Verknüpfung, die mit Seit Inkrafttreten der neuen Organisationsstruktur ist der IB K der Umsetzung der Strukturreform in den Präsidien schon organisatorisch und personell auf zwei Standorte verteilt: Am stattgefunden hat, soll nun auch in der Fortbildung Nieder- zentralen Sitz des Fortbildungsinstituts in Böblingen und an schlag finden. der Außenstelle in Wertheim. Einige Dozenten des ehemaligen Fachbereichs „Lehre“ der Außenstelle wurden entspre- Institutsbereich Kriminalitätsbekämpfung (IB K) Aufgabenbereich chend der neuen Struktur und ihrer Themenzuständigkeit in den IB K integriert, nahmen aber weiterhin ihre bisherigen Fortbildungsaufgaben am Standort Wertheim wahr. Der Institutsbereich Kriminalitätsbekämpfung (IB K) im Institut für Fortbildung ist faktisch die Nachfolgeorganisation des Der Teil des IB K am Standort Böblingen musste mit der Um- ehemaligen Fachbereiches „Kriminalitätsbekämpfung“ der frü- setzung der Polizeistrukturreform neu organisiert und aufge- heren Akademie der Polizei BW. Ihm sind grundsätzlich die baut werden, was naturgemäß mit teils erheblichen Anlauf- gleichen Aufgaben zugewiesen. schwierigkeiten verbunden war. Aus dem Personalbestand des früheren Fachbereichs der Akademie konnte nur ein Do- Einen wesentlichen Fortbildungsschwerpunkt bildet dabei die zent am neuen Standort Böblingen eingesetzt werden. Der „Einführungsfortbildung Kriminalpolizei (EF-K)“ als Voraus- neue Dozentenkreis in Böblingen formierte sich als Ergebnis setzung für die Übernahme von Beamtinnen und Beamten zur des Interessenbekundungsverfahrens einerseits aus einigen Kriminalpolizei. Grundlage für die EF-K ist ein 2014 modifi- praxiserfahrenen Beamten der Kriminalpolizei und zu einem ziertes Qualifizierungskonzept, mit dem kriminalistisches Ba- größeren Teil aus Lehrern der ehemaligen Polizeischule der siswissen in Theorie und Praxis vermittelt wird. Insgesamt Bereitschaftspolizei. Letztere verfügten zwar über ausge- wurden 2014 rund 230 Teilnehmer in diesem speziellen Be- prägte pädagogische Erfahrungen, mussten sich aber in ver- reich bedarfsorientiert fortgebildet. schiedenen Themenbereichen der Kriminalitätsbekämpfung zunächst zeitaufwendig qualifizieren. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die fachliche Fortbildung Neben der Priorisierung der EF-K und der SGS-Fortbildung durch spezielle Fachseminare zur Kriminalitätsbekämpfung in liegt darin auch ein maßgeblicher Grund für das noch nicht in bestimmten Deliktsfeldern. Beispielhaft wären hier zu nennen erforderlichem Umfang ausgebaute Angebot der kriminalpoli- Todesfallermittlungen, Kapitaldelikte, Jugendsachbearbei- zeilichen Spezialfortbildung. 37 Fortbildung Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gelang es aber der Nichtvollzug-Stellen (NVZ) notwendig – wäre die bereits doch, insbesondere durch das hohe Engagement der Dozen- 2012 von Innenminister Gall geforderte Schwerpunktsetzung tinnen und Dozenten, in der Verantwortung des IB K insge- zur Bekämpfung der Cybercrime gerade auch im Bildungsbe- samt fast 1900 Teilnehmer in bedeutenden Bereichen fortzu- reich wichtiger denn je. bilden. Ausstattung und Logistik Dieses Ergebnis weiter auszubauen sowie das Fortbildungs- Die im Jahr 2014 angebotenen Seminare wurden technisch angebot weiter qualitativ und bedarfsorientiert zu verbessern, bedingt überwiegend in Freiburg durchgeführt. Die Ertüchti- ist das zentrale Ziel des IB K für das Jahr 2015. gung der aus der „Polizeischulwelt“ übernommenen DV-Lehrsäle am Standort in Böblingen blieb zunächst weit hinter dem Institutsbereich Cybercrime (IB CC) Zeitplan zurück. Erst zum Jahresende 2014 zeichnete sich ab, dass künftig drei neu „verkabelte“ und medien- und dv-tech- Personalsituation des IB CC nisch aufgerüstete Lehrsäle im Gebäude 53 zur Verfügung Der neu eingerichtete Institutsbereich Cybercrime ist unter stehen werden. In dieser in einem eigenen Schulungsnetz denkbar schlechten Vorzeichen in die „Neue Welt“ gestartet. betriebenen Umgebung lassen sich – die weitere technische Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahren (IBV) konn- Ausstattung vorausgesetzt – die konzeptionell vorgesehenen ten nur wenige der elf Dozentenstellen besetzt und die freien vielschichtigen Fortbildungsangebote für die unterschiedlichen Stellen zudem längere Zeit nicht einmal ausgeschrieben wer- Zielgruppen im Rahmen der verfügbaren Seminarlogistik in den. Die Entfernung zum neuen Dienstsitz Böblingen hat Böblingen realisieren. Auch bei der persönlichen Ausstattung ebenfalls dazu beigetragen, dass letztlich nur ein erfahrener der Dozenten auf landesweit einheitlich definiertem IT-Be- Dozent der bisherigen Akademie der Polizei BW zu einem weissicherung-Niveau besteht noch Investitions- und Nach- Umzug in den Großraum Stuttgart-Böblingen bereit war. Dass holbedarf. Hier fehlt insbesondere noch das „o.k.“ der zen- der IB Cybercrime am Jahresende dennoch über acht Dozen- tralen Beschaffungsstellen. ten verfügt, ist zu einem großen Teil dem persönlichen Engagement und der Risikobereitschaft der Menschen zu verdan- Die Fortbildung „Cybercrime“ im Jahr 2014 ken, sich initiativ und trotz widriger Umstände zum neuen Zur Abarbeitung umfangreicher reformbedingter Fortbildungs- Institutsbereich zu bewerben. Drei Dozenten absolvieren den bedarfe – Abschluss einer bereits 2013 begonnenen Grund- Masterstudiengang „Digitale Forensik“ an der Hochschule fortbildung für Sachbearbeiter IT-Beweissicherung sowie Qua- Albstadt-Sigmaringen und werden diesen teilweise bereits lifizierung von rund 90 Sachbearbeitern Cybercrime der Ebene 2015 abschließen. Diese sowie bei den weiteren Dozenten 2 - musste auf drei ehemalige Dozenten des Fachbereichs IT- vorhandene umfassende Kompetenzen und Erfahrungen in Fortbildung zurückgegriffen werden. Punktuell konnten damit Fragen der IT-Technologie und -Forensik, aber auch polizeili- auch weitere Fortbildungsbedarfe, u.a. im Rahmen der Einfüh- che „Skills“ in der Ermittlungsführung sind eine vielverspre- rungsfortbildung Kriminalpolizei, der Qualifizierungslehrgänge chende Grundlage für die von den Zielgruppen dringend und der Softwareschulung „X-Ways-Investigator“ bedient wer- nachgefragten Fortbildungsthemen. den. Die Unterstützung durch ehemalige AkadPol-Dozenten ist Der IB Cybercrime hat damit lediglich den „Sollstand“ bei den wegen der fortdauernden Bedarfslage auch 2015 notwendig. Dozenten im Polizeivollzug erreicht – allerdings auch mit ei- Für Sachbearbeiter Datenanalyse wurde ein sog. „Notpro- nem ganzen Jahr Verspätung. Zur Behebung der weiterhin gramm“ durchgeführt. Vorhandene Seminare der Außenstelle bestehenden Personaldefizite – zur Umsetzung der konzep- Wertheim im Bereich Auswertung/Analyse (Anwenderschulun- tionell für erforderlich gehaltenen Fortbildungsumfangs wären gen Analyst’s Notebook, InfoZoom und IMKO) wurden hierfür 17 Dozentenstellen und eine finanziell attraktive Dotierung um neue Angebote „Access“ und „Linux für Datenanalysten“ 38 Fortbildung erweitert. Leider blieb die Bebuchung dieser dringend gefor- forderungen anzupassen. Dazu gehört es auch eine einheitliche derten Angebote hinter den Erwartungen zurück, so dass ein- Vorbereitung des Einsatzpersonals nach international gültigen zelne Termine abgesagt werden mussten. Angesichts der sehr Qualitätsstandards zu garantieren. Das vom IB PA durchge- knappen Ressourcen bedarf es für die Zukunft zur Vermeidung führte zweiwöchige ‚Generic Pre Deployment Training‘ erfüllt von Blindleistung des Bildungsträgers generell der verlässli- diese Anforderungen und wurde sowohl von den Vereinten chen Inanspruchnahme solcher angemeldeten Bedarfe. Nationen als auch von der ‚European New Training Initiative Für Sachbearbeiter IT-Beweissicherung gelang mit einem for Civilian Crises Management‘ anerkannt und zertifiziert. Grundlagenmodul „Mac-Forensics“, bestritten durch Fachexperten des LKA, Abt. 5, der Einstieg in die Spezialisierungs- Ein weiterer Schwerpunkt war die Stärkung des „Comprehen- fortbildung in diesem Bereich. Angebote zum Thema „Windows sive Approach". Es geht dabei um die von Militär, Polizei und Artefakte“ wurden ebenfalls nur verhalten nachgefragt. Zivilen gemeinsame Entwicklung und Durchführung von Seminaren zur Vor- und Nachbereitung auf internationale Frieden- Grundlage des Fortbildungsangebots zum Thema „Cybercrime“ seinsätze. werden künftig die von mehreren Arbeitsgruppen erstellten Fortbildungskonzeptionen für Sachbearbeiter Cybercrime, IT- Von besonderer Bedeutung werden zukünftig Trainings für Beweissicherung und Datenanalyse sein. Diese befinden sich Führungskräfte im Bereich des Mittelmanagements sein, bei im „Zieleinlauf“ des Genehmigungsprozesses, der wegen noch denen die Teilnehmer aus den genannten Bereichen des Mili- ungeklärter Fragen zu den Investitionsbedarfen aber noch tärs, der Zivilen und der Polizei gemeinsam beschult und auf nicht abgeschlossen ist. ihre Einsätze vorbereitet werden sollen. Dem IB PA wurde die Federführung zur Entwicklung eines solchen Seminares über- Institutsbereich Pol. Auslandseinsätze (IB PA) tragen. Als Nachfolgeorganisationseinheit des ehemaligen Fachbe- Leider tragen abscheuliche Taten wie beispielsweise die Ent- reichs polizeiliche Auslandseinsätze an der Akademie der Poli- führung von Frauen und Kindern in Nigeria oder die Situation zei Baden-Württemberg ist der neu gegründete Institutsbe- von Frauen und Kindern im Nordirak dazu bei, dass "Women, reich Polizeiliche Auslandseinsätze nach wie vor für Maß- Peace and Security“ und „Child Protection" im Fokus jeder Ein- nahmen im Zusammenhang mit internationalen Polizeimissio- satzvorbereitung stehen. Mit dem seit zwei Jahren angebote- nen zuständig. Hauptaufgabenfelder sind hierbei das Personal- nem Seminar "Women, Peace and Security" hat der IB PA management für Polizeivollzugsbeamtinnen und –beamte des mittlerweile eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen. Die Landes Baden-Württemberg und die Einsatzvor- und nachbe- nationalen und internationalen Teilnehmer/-innen kommen aus reitungen als Service-Dienstleistung für die bundesweite Ar- den Bereichen Polizei, Bundeswehr, ziviler Aufbau (z. B. beitsgruppe Internationale Polizei Missionen (AG IPM). Staatsanwälte/Richter…) und Entwicklungszusammenarbeit (z. B. Ärzte/Ethnologen…). Das Jahr 2014 war für den IB PA intern durch Personalmaßnahmen und extern durch einen Anstieg internationaler Ko- Im Ausblick auf 2015 stehen schon neue Herausforderungen operationen und Einsätze geprägt; und dies, trotz gleichzeiti- an, so zum Beispiel die Entwicklung in der Ukraine und das Auf- ger Senkung der bundesweiten Kontingentsstärken auf Grund wachsen der dortigen Beobachtermission oder die beiden neuen des Abzuges von Personal aus Afghanistan und dem Kosovo. Polizeimissionen in Mali, Westafrika in denen die Arbeitssprache zum ersten Mal nicht Englisch, sondern Französisch sein wird. Die Vereinten Nationen und die Europäische Union sind dabei, ihre Strategien für Friedensmissionen den sich steigenden An- 39 Fortbildung Ohne merkliche Beeinträchtigung durch die Polizeireform gelang es dem Deutsch-Französischen Sprachzentrum in Lahr und den Kompetenzteams Pädagogik, die Anforderungen an einen modernen Bildungsträger zu erfüllen. Das DeutschFranzösische Sprachzentrum erwies sich auch im Jahr eins nach der Reform als verlässlicher Partner in der länderübergreifenden Sprachfortbildung. Die Durchführung der modular aufgebauten Einführungsfortbildung Pädagogik für Lehrkräfte am Institut für Ausbildung und Training war ein wesentlicher Schwerpunkt der KompeGemeinsame Aktion Polizei/Militär im Kosovo Institut für Ausbildung und Training (IAuT) – Fortbildung Neben der Ausbildung des Polizeinachwuchses galt es für das IAuT gleich zu Jahresbeginn auch in der Fortbildung einige tenzteams Pädagogik in Biberach und Lahr. Darüber hinaus wurde die Unterrichtung im situativen Handlungstraining und der Themenkomplex „Gewalt gegen Polizeibeamte“ in einem neuen Fortbildungsprodukt für Polizeifachlehrer ab- und fortgebildet. Reformbedingt ergab sich im Polizeieinzeldienst ein erhöhter Herausforderungen zu meistern. Veränderte Aufgabenstellun- Bedarf an Praxisausbilderinnen und Praxisausbildern. Dem gen in der Fortbildungsadministration und der Neuaufbau der Bedarf konnte mit zentralen Fortbildungen an den Standorten Sportbildungsstätte am Standort Biberach verlangten von al- Biberach, Lahr und Bruchsal Rechnung getragen werden. Für len Beteiligten ein Höchstmaß an Flexibilität, Verantwortungs- Themenaktualität und eine erhöhte Kundenfreundlichkeit bewusstsein und persönlichem Engagement. sorgt der neu entwickelte dezentrale Workshop für Praxis- Zur Jahresmitte konnte mit der Einführung einer neuen Administrationssoftware die Abwicklung des Fortbildungsangebots an den Standorten Biberach und Lahr wesentlich vereinfacht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seminar- büros entlastet werden. Mittlerweile greifen in der Fortbildungsadministration alle Räder in einander, so dass die Anlaufschwierigkeiten in diesem Bereich ausgeräumt sind. ausbildung. Institut für Management und Personalgewinnung (IMuP) Institutsbereich Management (IB MN) Der Institutsbereich Management ging aus dem ehemaligen Fachbereich Führungstraining der Akademie der Polizei BW Die Verlagerung der Sportbildungsstätte von Göppingen nach hervor. Wir verstehen uns als Dienstleister für das Manage- Biberach stellte einen Neustart in personeller und räumlicher ment der Polizei. Dabei fördern wir Handlungssicherheit, ver- Hinsicht dar. Mit Eigeninitiative und hoher Motivation konnte mitteln Führungs- und Methodenwissen und stellen unsere jedoch ein äußerst erfolgreicher Wissens- und Erfahrungs- Methodenkompetenz zur Verfügung. transfer sichergestellt werden und der Fortbildungsbetrieb startete im 2. Quartal 2014 wie geplant. Der erste Sportübungsleiterlehrgang am neuen Standort ging im Sommer 2014 erfolgreich zu Ende. Mit Blick in die Zukunft wird für 2015 / 2016 noch eine spürbare Verbesserung der Trainingsbedingungen erwartet. 40 Reformbedingt gab es einen großen Bedarf bei der Unterstützung der neuen Dienststellen im Rahmen von dezentralen Workshops zur Erarbeitung von Strategien und einem gemeinsamen Führungsverständnis. Fortbildung Neben den zentralen Seminaren für Führungskräfte am Cam- Der Institutsbereich wird von Dr. Joachim Kepplinger geleitet. pus Freiburg bildete der Einsatz von Dozentinnen und Dozen- Seit 2014 sind zwei Dipl. Psychologinnen dem Institutsbereich ten des Instituts in den Vorlesungen des 36. Studienjahrgan- zugeordnet. ges in den Fächern Führungswissenschaften und Psychologie ein wichtiges Aufgabenfeld. InstitutsbereichPsychosoziales Gesundheitsmanage ment (IB PSGM) Das Bedürfnis nach professioneller Konflikthandhabung und dem Aufbau eines Systems der psychosozialen Beratung und des Krisenmanagements, führte 1997 zur Einrichtung der Koordinierungsstelle für Konflikthandhabung und Krisenmanagement (KOSt-KHH). Im Rahmen der Polizeireform ist die KOSt-KHH seit 1. Januar 2014 als Institutsbereich Psychosoziales Gesundheitsmanagement (IB PSGM), dem Institut für Management und Personalgewinnung der Hochschule für Polizei-BW zugeordnet. 2014 war geprägt von der Neuausrichtung der psychosozialen Unterstützung und der Anpassung der bestehenden Konzepte und Vorschriften an die neue Polizeistruktur. Die Reform schuf mit Einführung von mindestens einem hauptamtlichen Konfliktberater bis spätestens 31. Dezember 2014 bei den Polizeipräsidien die Voraussetzung für eine Qualitätsverbesserung in der psychosozialen Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen in der Polizei BW. Die strategische Ausrichtung des IB PSGM hatte 2014 folgende Schwerpunkte: 1. Verbesserung der Psychosozialen Unterstützung von Polizeibeamten nach belastenden Einsätzen 2. Optimierung des Konfliktmanagementsystems - niederschwellige Angebote zur Konfliktklärung und eine möglichst frühzeitige Konfliktbearbeitung sollen hierbei helfen, das Eskalationsniveau eines Konflik tes und alle Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten 3. Verbesserungen in der traumatherapeutischen Versorgung. 41 Fortbildung Fakultäten Im Berichtsjahr 2014 wurden durch Lehrende der Fakultäten nachfolgende Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt: Veranstaltung Fakultät, Dozent Datum Änderungen und Neuerungen im Landespersonalvertre- III Prof. Christoph Eckstein 10.03.14 II KD Jochen Schröder 11.03.14 tungsgesetz Fortbildung für Praxisbegleiter/-innen im gehobenen Dienst 12.03.14 Gelebtes KFS – eine Standortbestimmung in BadenWürttemberg I POR Oliver Schönstedt 20.-21.03.14 Polizeibeamte/-innen als Zeugen/-innen vor Gericht aus der III Prof. Dr. Kai Müller 24.07.14 I POR Klaus Zecher 22.-23.09.14 KOR Willi Larl 16.-19.09.14 Perspektive eines Strafverteidigers Aufnahme von Verkehrsunfällen/Mobilität und Eignung bei Senioren 23. Internationales Kriminaltechnikseminar II PR Heiko Baumgärtner KHK Manfred Wernert Aktuelle Entwicklungen im Einsatzbereich mit Schwerpunkt I Veranstaltungen/Versammlungen Landespersonalvertretungsrecht für Führungskräfte – KDin Andrea Merkle 25.-26.09.14 POR Jürgen Renz III Prof. Christoph Eckstein 29.09.14 I PD Ludwig Laub 12.–16.10.14 Aktuelle Fragen und Probleme Fortbildungsveranstaltungen in Abu Dhabi für die Abu Dhabi Police „Strategische Verkehrssicherheitsarbeit“ Fortbildungsveranstaltungen in Abu Dhabi für die Abu Dhabi POR Jürgen Renz I Police „Bekämpfung von Lkw-Unfällen / Lkw-Kontrolle“ POR Hartmut Blaich 02.–06.11.14 POR Daniel Russ Darüber hinaus waren im Berichtsjahr 2014 Lehrende der Fakultäten bei nachfolgend aufgeführten Fortbildungsveranstaltungen im Bereich der Polizei als Referenten tätig: Veranstaltung Fakultät, Dozent Datum Unterrichtung der Verkehrsschau- und Unfallkommissionen I 17.-19.02.14 u. 19.-21.02.14 PD Ludwig Laub [MVI / HfPol] sowie 08.-10.09.14 u. 10.-12.09.14 Zentrales Behördenseminar I „Möglichkeiten und Grenzen I PD Ludwig Laub 07.04.14 KOR Willi Larl 21.07.14; 10.10.14 der pol. Verkehrssicherheitsarbeit“ [IVU] Reformspezifische Fortbildung für Beschäftigte der Verkehrs- II unfallaufnahmegruppen – Maßnahme C – GrundqualifiSeminar Vernehmungslehre, KA2001000-22 [IF] 05.12.14; 12.12.14 IV / II Prof. Dr. Max Hermanutz KD Jochen Schröder 42 16.12.14 Fortbildung Fortbildung Abu Dhabi Police Ein Beitrag der Fakultät I Aufgrund einer Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen den Innenministerien BadenWürttemberg und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterstützt die Hochschule für Polizei vorwiegend durch VorOrtLehrgänge die Abu Dhabi Police im Bereich der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Unsere Ausund Fortbildungshilfe soll insbesondere dazu bei tragen, die Zahl der schweren Verkehrsunfälle in Abu Dhabi zu reduzieren. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sterben dort ca. 6mal so viele Personen bei Verkehrsunfällen wie in Deutschland. Den konkreten Schulungsmaßnahmen waren zunächst eine Evaluierungsreise einer deutschen Polizei Delegation unter Lehrgangsbeginn ist immer sonntags dem Beginn der ara bischen Arbeitswoche. Grundsätzlich fliegen in wechselnder Besetzung zwei Kollegen aus der Fachgruppe freitags mit Ethiad Airways von Frankfurt nach Abu Dhabi (ca. 6.000 km – knapp 7 Stunden Flugzeit). Der Samstag ist zum Akklimati sieren (2 Stunden Zeitverschiebung) und für Vorbereitungen für den am Folgetag um 8.30 Uhr beginnenden Lehrgang vorgesehen. Die Lehrgänge enden donnerstags. Den Rückflug absolvieren wir regelmäßig am selben Abend als Nachtflug mit Ankunftszeit am Freitagmorgen, gegen 07 Uhr, in Frank furt. Die Fortbildungsveranstaltungen fanden bisher immer in Hotels statt, in denen die Abu Dhabi Police entsprechende Meeting Rooms anmietet. Sämtliche Kosten trägt die Abu Dhabi Police. Es ist vorgesehen, dass an den künftigen ver kehrspolizeilichen Fortbildungsveranstaltungen auch Offiziere der anderen Emiratspolizeien teilnehmen und weitere Lehr gänge auch an der Polizeischule in der Oasenstadt Al Ain. Leitung des Ltd. PD aD Holger Trunk (2010) und ein Be suchsaufenthalt arabischer Polizeioffiziere an der Hochschule in Villingen Schwenningen (2011) vorausgegangen. Auf diese Weise konnte die deutsche Delegation die wesentlichen Lage daten vor Ort erheben und die arabische Seite konnte sich bei uns einen eigenen Eindruck von den deutschen Konzepten bilden, die wir zur Lösung der Verkehrssicherheitsprobleme in Abu Dhabi anbieten können. Seit 2012 führt die Fachgruppe Verkehrswissenschaften re Lehrgangsgruppe in einem Meeting Room des Hilton Abu Dhabi gelmäßig Fortbildungslehrgänge in Abu Dhabi durch, die ganz konkret auf die dortigen Problembereiche und unterschiedli chen Zielgruppen zugeschnitten sind (Führungsebene, opera tiver Bereich und Multiplikatoren). Unser Programm umfasst die drei Lehrgänge: Strategische Verkehrssicherheitsarbeit LkwKontrolle / Bekämpfung schwerer LkwUnfälle Bekämpfung der Hauptunfall bzw. Haupttodesursa chen im Straßenverkehr. Üblicherweise führen wir die einwöchigen Schulungen zwei mal pro Jahr durch, wobei wir die Sommermonate mit Tem peraturen von teilweise über 50° C und extrem hoher Luft feuchtigkeit meiden. Die SchaichZayid Moschee ist die drittgrößte Moschee der Welt 43 Forschung und Vernetzung Forschung und Vernetzung Gemeinschaftsprojekt Polizeigeschichte der Fakultäten I und IV onskreis „Mahnwache Stolpersteine Villingen-Schwenningen“ über „Formen des Erinnerns an den Unrechtsstaat des 3. Reiches in Villingen-Schwenningen“. Noch immer ist die Verlegung von Stolpersteinen als eine mögliche Erinnerungsform in 2014 war für die beiden Verantwortlichen der Polizeige- Villingen-Schwenningen politisch umstritten. schichte, Caroline Wedler-Krebs (Fakultät I) und Andreas Beier (Fakultät IV), mit außerordentlich viel Arbeit verbun- Die zweite Ausstellungsstation war am 12. Februar 2014 im den, denn bereits Ende 2013 hatten beide mit Unterstützung Polizeihistorischen Verein in Stuttgart, im Sommer/Herbst von Wolfgang Mallach (Präsidialstab) die Herstellung von ging es zum Institutsbereich Ausbildung nach Lahr. „Jeder- hochschuleigenen Roll-Up für die Wanderausstellung „Ord- man ist auch für seinen Gehorsam selbst verantwortlich“. Mit nung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat“ veranlasst. diesen Worten schloss Prof. Dr. Wolfram Wette aus Freiburg Das Datenmaterial dazu stammte aus einem Projekt der seinen Vortrag mit dem Titel „Nicht durch formale Schranken Deutschen Hochschule für Polizei in Kooperation mit dem gehemmt - Die deutsche Polizei im Nationalsozialismus“. Deutschen Historischen Museum in Berlin ( www.dhm.de/ar- Wette hatte die Veranstaltungsreihe in Lahr am 15. Septem- chiv/ausstellungen/ordnung-und-vernichtung/ausstel- ber vor gespannt lauschender Zuhörerschaft eröffnet. lung.html ). Es folgten zwei weitere Abendveranstaltungen über „Die Die durch den Leitenden Oberstaatsanwalt und Leiter der Karlsruher Polizei zur Zeit der Machtergreifung durch die Na- „Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklä- tionalsozialisten“ durch POK Marcus Pawlowski vom Polizei- rung nationalsozialistischer Verbrechen“, Kurt Schrimm, und präsidium Karlsruhe am 25. September und über „den Lahrer dem Präsidenten der HfPolBW, Prof. Alexander Pick, am 16. Synagogenprozess und die Beteiligung der Lahrer Polizei“ Dezember 2013, im Rahmen eines Studium Generale gemein- durch EPHK Norbert Klein vom Institutsbereich Ausbildung Lahr am 15. Oktober. Neben den lokalen Zeitungen wurde auch der SWR auf die Ausstellung aufmerksam und drehte einen Beitrag für die Landesschau, der am 26. September gesendet wurde. Eröffnung der Ausstellung an der HfPolBW in VS durch Prof. Pick und Kurt Schrimm, Leiter „Zentrale Stelle Ludwigsburg“ mit den Projekt verantwortlichen Andreas Beier, Caroline WedlerKrebs, Wolfgang Mallach sam eröffnete Ausstellung war dann bis Anfang Februar in villingen-Schwenningen zu besichtigen. Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Prof. Dr. Wolfram Wette (Mitte) nach seinem Vortrag in Lahr am 15. September. Links: Leiter des Standorts Lahr, Thomas von Ey, Fach lehrer Studienrat Udo Krischke, Rechts: Koordinator der Vortragsreihe, Norbert Klein, Caroline WedlerKrebs Nationalsozialismus, referierte Dr. Heinz Lörcher vom Akti- 45 Forschung und Vernetzung Auch Schulklassen aus Lahr nutzen das Angebot, die Ausstellung zu besichtigen und dabei auch Einblicke in eine „Polizeischule“ zu bekommen. Die Polizeiklassen wurden durch die Ausstellung und auch im Unterricht aktiv informiert - mit den Roll-Up wurde gearbeitet! Mit einem gleichgelagerten Konzept ging die Ausstellung unmittelbar danach an den Ausbildungsstandort Biberach. Thomas Stöckle, der Leiter der Gedenkstätte Grafeneck, eröffnete den Ausstellungszeitraum am 21. Oktober mit seinem Vortrag „Die Polizei im NS-Staat und ihre Beteiligung an den NS-Euthanasieverbrechen - Grafeneck 1940“. Der Andrang war so groß, dass neben Andreas Beier auch Studienrat Michael Leidenheimer vom Institutsbereich Biberach an diesem Eröffnungsabend eine Führung durch die Ausstellung anbot. Rund 200 Besucher bei der Auftaktveranstaltung im Innenministerium am 10. November Mit dem Jahrestag der Reichspogromnacht wurde die Ausstellungspräsentation im Foyer des Innenministeriums durch Innenminister Reinhold Gall eröffnet. Im bis auf den letzten Platz besetzten Konferenzsaal betonte Herr Gall die besondere Verantwortung, sich der bitteren Wahrheiten der Geschichte zu erinnern. Zwei Studierende der HfPolBW, Campus Freiburg, die auch ihre Bachelorarbeit zur Polizei in der NS-Zeit schreiben, trugen eindrucksvoll Zeitzeugenberichte vor. Zuvor hatte Dr. Wolfgang Schulte, der Leiter des NS-Projektes und Dozent der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster, mit wissenschaftlicher Sachlichkeit das vernichtende Wirken der Polizei in der NS-Diktatur dargestellt und mit zahlreich exis- Polizeischülerinnen und schüler und Gäste aus Biberach beim Vortrag tierenden und die Verantwortung der Polizei schmälernden von Thomas Stöckle, Leiter der Gedenkstätte Grafeneck, am 21. Oktober Mythen aufgeräumt. Über 200 Interessierten, darunter sehr viele Polizeischülerinnen und Polizeischüler, aber auch Gäste aus Biberach und Umgebung, wurden auf eindrückliche aber auch behutsame Art und Weise durch Thomas Stöckle die Massenmorde in Über die Ausstellungspräsentation hinaus knüpften Frau Wedler-Krebs und Herr Beier zahlreiche Kontakte, die für eine Verstetigung von Polizeigeschichte förderlich sind. Denn ge- Grafeneck erläutert. mäß der Neuen Verfassung für die Hochschulen des Landes Die Roll-Up nahmen auch in Biberach in den Unterrichten „fakultätsübergreifend Zentren für Forschung und Lehre ein- einen breiten Raum ein. Innenminister Reinhold Gall sprach im Rahmen der Vereidigung der Polizeischülerinnen und Polizeischüler in Biberach am 7. November über die Verantwortung der Polizei in der NS-Zeit und die Angehörigen hatten im Rahmen Festaktes die Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen. Baden-Württemberg1 soll zukünftig die Möglichkeit bestehen, zurichten“, was die „Zusammenarbeit“ stärkt2. So galt es 2014 insgesamt 35 Termine (Besprechungen, Einladungen, Vorbereitungen, Veranstaltungen, Festakte, usw.) von Frau Wedler-Krebs und Herrn Beier zu bewältigen, wobei sich zahlreiche Kontakte ergaben: Mit der Kuratorin des Gedenkortes „Hotel Silber“ in Stuttgart, Sarah Stewart, und weiteren Verantwortlichen; mit dem bundesweit aktiven Verein Staatsministerium BW - Pressestelle der Landesregierung (Hrsg.) Nr. 014/2014, vom 4.2.2014, „Verantwortung und Vertrauen. Das Neue Landeshochschulgesetz für Baden-Württemberg“. Ebd., S. 3 46 Forschung und Vernetzung „Gegen Vergessen. Für Demokratie“, Birgit Kipfer; mit der Landeszentrale für politische Bildung, Thomas Schinkel, und nicht zuletzt zu den Wissenschaftler/innen des dreijährigen Forschungsprojektes zur Aufarbeitung der Verantwortung der Ministerien Baden und Württembergs in der NS-Zeit. Eine Projektmitarbeiterin, Frau Miriam Koch, war daher auch am 11. Dezember in Villingen-Schwenningen zu Gast und kam mit Studierenden ins Gespräch, die Interesse an einer Bachelorarbeit im Themenfeld „Polizei in der NS-Zeit“ haben. Gespräch mit Sarah Stewart, M. A., (Kuratorin Hotel Silber) und Museumspädagogin Caroline Sproll, M. A., (beide Haus der Geschichte BW) am 2. Juni Vertreterinnen und Vertreter von „Gegen Vergessen Für Demokratie Erstes Rollup der Wanderausstellung e.V.“ auf Einladung von Prof. ClausPeter Grotz (Fak. IV), erster von rechts, zu Gast an der HfPolBW am 29. Juli Birgit Kipfer, dritte von rechts 47 Forschung und Vernetzung Veröffentlichungen der Mitglieder der Hochschule 2014 [Stephan, Ulrich 2014] Stephan, Ulrich; Deger, Johannes: Polizeigesetz für Baden-Württemberg: Kommentar [Deger, Johannes 2014] 7. vollst. überarb. Aufl.; Stuttgart: Boorberg, 2014 Deger, Johannes: Grundrechte. 4. Aufl.; [Trurnit, Christoph 2014] Altenberge: Niederle Media 2014 Trurnit, Christoph; König, Josef: Stephan, Ulrich; Deger, Johannes: Eingriffsrecht: Maßnahmen der Polizei nach der Polizeigesetz für Baden-Württemberg: Kommentar Strafprozessordnung und dem Polizeigesetz Baden- 7. vollst. überarb. Aufl.; Württemberg. Stuttgart: Boorberg, 2014 3. Aufl.; Stuttgart: Kohlhammer, 2014 Trurnit, Christoph; Zeitler, Stefan: [Eckstein, Christoph 2014] Polizeirecht für Baden-Württemberg, 3. Aufl.; Stuttgart: Kohlhammer, 2014 Eckstein, Christoph: „Änderungen und Neuregelungen beim Trurnit, Christoph: Landespersonalvertretungsgesetz in Baden-Württemberg“ Grundfälle zum Versammlungsrecht. In: Zeitschrift für Beamtenrecht (ZBR) 62 (2014), H. 11, S. In: Juristische Ausbildung (JURA) 36 (2014) H. 5, S. 486 - 365 - 370 496 [Müller, Kai 2014] [Zeitler, Stefan 2014] Müller, Kai: Trurnit, Christoph; Zeitler, Stefan: Die Stärkung der Beschuldigtenrechte im Strafverfahren: Polizeirecht für Baden-Württemberg, effektiv und praktikabel 3. Aufl.; Stuttgart: Kohlhammer, 2014 In: Die Polizei 105 (2014) H. 11, S. 322 - 327 [Mundinger, Klaus 2014] Mundinger, Klaus: Eingriffsrecht Baden-Württemberg: eine Lern- und Hinweis: Entscheidungshilfe für den polizeilichen Alltag in Ausbildung Die gesammelte Aufstellung der Veröffentlichungen finden Sie und Praxis. auf: 1. Aufl.; Malterdingen: Eigendruck, 2014 www.hfpolbw.de/studium/literatur/veroeffentlichungenvon (Polizeiwissen auf einen Blick) mitgliedernderhochschule 48 Forschung und Vernetzung Auslandshospitationen : Durch die neugeknüpften Kontakte konnte das Hospitationsangebot für die folgenden Jahrgänge sehr ausgeweitet werden. Im Laufe des Jahres bereitete Prof.‘in Dr. Susanne Im Hinblick auf die zunehmende grenzüberschreitende Poli- Scheller – in Kooperation mit Akad. Rätin Ingrid Losert M.A., zeizusammenarbeit gewinnen internationale Kooperationen in Englandbeauftragte der Hochschule – die Praktikumsaufent- der Aus- und Fortbildung mehr und mehr an Bedeutung. Die halte für neun Studierende des 35. Jg., für ca. 20 Studieren- Studienreform hat dieser Entwicklung Rechnung getragen, de des 36. Jg. und für voraussichtlich 15 Studierende des 37. indem sie die Intensivierung der Auslandskontakte durch eine Jg. vor. Auslandshospitation im europäischen Ausland im Rahmen des Hauptpraktikums ermöglicht und die Verbesserung der Auch bei Bachelorarbeiten mit Bezug zu Großbritannien gibt Fremdsprachenkenntnisse im Studium an der Hochschule für es ein interessante Entwicklung: Im Sommer 2014 haben Polizei Baden-Württemberg zur Pflicht macht. zwei Studierende des 35. Jg. für ihre Bachelorarbeiten (Police Hooligan Spotters; 360° Feedback for Leading Officers) um- 2014 erfolgten nachfolgende Auslandshospitationen: fangreiche Recherchen in London, Liverpool und am Bramshill 1 Student: Bulgarien Police College durchgeführt. 4 Studenten: Frankreich Im 36. Jg. haben sich viele Studierende für Themen mit 9 Studenten: Großbritannien Großbritannien-Bezug gemeldet, so dass sich eine kleine For- 1 Student: Italien schungsgruppe bestehend aus zehn Studierenden, gebildet 4 Studenten: Niederlande hat. 2 Studenten: Österreich 15 Studenten: Schweiz Die Themen, die im Laufe des Jahres 2014 vor Ort recher- 1 Student: Spanien chiert werden sind: The English Jury System (Der englische Geschworenenpro- Forschungs und Praxiskontakte Großbritannien zess mit aktuellen Beispielen); Tottenham Riots; Marc Dug- Akad. Rätin M. A. Ingrid Losert / Prof’in Dr. Susanne Scheller gan Inquest (Verfahren zur Untersuchung des polizeilichen Schusswaffengebrauchs in Tottenham 2011); Evidence Based Im Jahre 2014 wurden die Kontakte zur britischen Polizei auf Policing; Family Liaison Officers (Kriminalbeamte im Umfeld eine neue Grundlage gestellt. Im WS 2013/14 nutzte Prof’in von Täter- und Opferfamilien bei schweren Gewaltverbre- Susanne Scheller ihr Praxissemester (Aug. 2013 – Jan. 2014) chen); Diversity in Covert Policing (Vielfalt bei der Auswahl zum Aufbau vielfältiger Kontakte zu britischen Polizeibehörden verdeckter Ermittler); Software zur Auswertung von massen- auf unterschiedlichsten Ebenen (siehe den ausführlichen Bei- verfahren bei Betrug und Cybercrime; Die unbewaffnete bri- trag im Jahresbericht 2013 u. a. zur National Crime Agency, tische Polizei; - The British Association for Women in Policing der Metropolitan Police einschl. des Gravesend Training Cen- – BAWP; The International Association for Women in Policing tres, der City of London Police und des College of Policing). - IAWP Im März 2014 waren zwei Studierende des 34. Jg. im Prakti- Studienfahrten im Inland: kum und informierten sich u.a. über Neighbourhood Policing Die Studienfahrt im Grundstudium erfolgt innerhalb der Bun- in dem hochsensiblen Stadtbezirk Tottenham in Nord- London desrepublik Deutschland, wobei die Organisation den Studie- (Riots 1986, 2011). renden in Absprache mit dem Prüfungsamt/Bildungsbetrieb obliegt. 49 Forschung und Vernetzung 2014 erfolgten in der Woche vom 10.-16. März Studienfahr- Die Hospitationen und Studienfahrten werden von beiden ten nach Berlin, Bremerhaven, Hamburg und Köln. Seiten mit großem Engagement und herzlicher Gastfreund schaft durchgeführt. Es ist begrüßenswert, dass es durch die Studienfahrten ins Ausland: langjährige Tradition der gegenseitigen Besuche eine gute Die Auslandsbeauftragten der Hochschule bieten Studieren- Basis für die weitere Kooperation gibt, die vor dem Hinter den im Hauptstudium Studienfahrten zu den ausländischen grund der Attentate in Paris nötiger denn je erscheint.“ Partnereinrichtungen und Dienststellen an. Im Jahr 2014 erfolgte eine Studienfahrt ins Ausland nach Cannes-Ecluse März 2014 Studienfahrt nach CannesEcluse mit Ab (Frankreich). solventInnen des 33. Jg Besichtigung verschiedener Organisationseinheiten der Pré- Ein Auszug aus dem Bericht der Auslandsbeauftragten fecture de Paris. für Frankreich Highlight: Besuch der Préfecture mit ihren verschiedenen Prof ín Dr. Stefanie Tränkle: OE’s (u.a. FLZ für den Großraum Paris; Wasserschutzpolizei mit Streifenfahrt auf der Seine in Paris-Zentrum). „Im Jahr 2014 wurde die lange Tradition der gegenseitigen Hospitationen und Studienfahrten mit der französischen Gen März 2014 – RatsanwärterInnen zur Studienfahrt in darmerie Nationale und Police Nationale fortgesetzt. Strasbourg Die Arbeitsbesuche, ob im Rahmen des Studienaufenthalts 2 Tage zu Gast bei der Gendarmerie Nationale der Ratsanwärter und Ratsanwärterinnen in Strasbourg oder 2 Tage zu Gast bei der Police im Rahmen des Austauschs mit der Partnerhochschule ENSP Besichtigung des Europaparlaments und Fachdiskussion zur in Lyon bzw. CannesÉcluse dienen dem Verständnis der je Inneren Sicherheit im Büro eines Europaabgeordneten weils anderen Organisation und Grundkonzeption, wie Polizei auf der jeweils anderen Seite des Rheins „gedacht“ wird – Kontakte mit der Schweizer Polizei und wie sich dies auf strategische Entscheidungen, Einsatz PK ín Elke Buchholz und der Auslandsbeauftragte Prof. Hans taktiken und auf das Verhältnis zur Bürgerschaft, letztlich auf Ebel nahmen zusammen mit 10 Studierenden am Besuchstag den Erfolg des polizeilichen Schutz und Strafverfolgungsauf der Interkantonalen Polizeischule in Hitzkirch im Mai teil. trages auswirkt. Determinanten für Entscheidungsprozesse Im Herbst wurden erstmals drei Hospitanten von der Polizei können durch die konkreten Besuche und Fachgespräche vor Kanton Basel-Landschaft bei der Hochschule, wie auch bei Ort besser nachvollzogen werden. Lohnenswert sind Fachge baden-württembergischen Polizeidienststellen begrüßt. spräche mit den französischen Kollegen in jeder Hinsicht, beispielsweise zu Bewältigungsstrategien von Einsatzlagen Auslandsaufenthalt von PKA‘in Judith Weiss und PKA zum Thema Wohnungseinbruchsdiebstahl: Da im grenznahen Fabian Schlott in Canada im September 2014 Bereich die TäterGruppen dieselben sind, profitieren beide Two police cadets in training from Germany paid a visit for a Seiten vom fachlichen Austausch. day to the Weyburn Police Service, as part of their twoweek So trägt die Hochschule für Polizei BadenWürttemberg einen visit to Canada to have a look at policing techniques in Canada. wertvollen Teil dazu bei, um auf operativer Ebene die grenz Fabian Schlott and Judith Weiss were hosted by Const. Darcy überschreitende Zusammenarbeit auch auf operativer Ebene Cleasby as they toured the Weyburn police station, taking in zu erleichtern. Auf Ebene der langjährigen Kooperation mit some of the facilities and equipment, particularly in areas der Partnerhochschule ENSP entstehen wertvolle Einblicke in that pertain to their area of interest. Each cadet is doing a die jeweiligen Aus und Fortbildungsstrategien. thesis or research paper as a part of their training, which in cludes a comparison of policing in Canada with Germany. 50 Forschung und Vernetzung They are both part of the Polizei for the province of Baden Asked if policing is very different in Canada from Germany, Württemberg. Judith is doing a paper on physical education, Fabian from what he’s seen, the main difference is in the way and as part of that, had a look at the gym located in the ba police forces are organized; where Weyburn has a city police sement of the police station, while Fabian is doing a paper on force, in Germany there is a police force for the province, drug enforcement, and had a look at related facilities of the which includes the rural areas, towns and cities in it. Weyburn police. In addition, both were hosted in Regina at “I hope I can work in a drug enforcement unit in Germany,” the RCMP Depot training academy for two weeks. said Fabian. Judith said she would like to first get experience in police “We do nine months basic education, and after that we have to work generally before deciding how or whether to specialize study for three years for our bachelor’s degree,” said Fabian. as a police officer. “The first six months are in the field, then we have one year of studies, then another six months in the field, and so on,” added Judith. Quelle: http://m.weyburnreview.com/article/20140910/WEYBURN0101/140919994/1/weyburn/noheading&template=JQMArticle 09.10.2014 51 Personalgewinnung Personalgewinnung Institutsbereich Personalgewinnung (Standort Böblingen) wendige Informations- und Präsentationsmaterial wird durch den Sachbereich Nachwuchswerbung in Zusammenarbeit mit Werbeagenturen, Fotografen und Druckereien konzipiert, realisiert und den an der Nachwuchswerbung beteiligten Der Institutsbereich Personalgewinnung (IB PG) wurde im Stellen im Land zur Verfügung gestellt. Die Basis bilden dabei Rahmen der Polizeireform zum 01.Januar 2014 neu geschaf- die Einstellungsberaterinnen und Einstellungsberater (EB) bei fen und ist dem Institut für Management und Personalgewin- den regionalen Polizeipräsidien. Sie sprechen bei Informati- nung zugeordnet. ons- bzw. Werbeveranstaltungen Berufsinteressenten an und Der Institutsbereich gliedert sich in die drei Sachbereiche Bewerber. sind im Anschluss erste Anlaufstelle für Bewerberinnen und Nachwuchswerbung, Einstellungsverfahren und Einstellungsberatung/Auswahltest. Der IB PG hat die Aufgabe, den Nach- Die eintägigen Auswahltests finden in Böblingen und derzeit wuchs für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst noch an den Standorten Biberach und Lahr statt. Künftig sol- zu werben, auszuwählen und einzustellen. Das hierfür not- len diese zentral in Böblingen durchgeführt werden. 53 Personalgewinnung Die Einstellungsberater des IB PG sind neben der Durchführung der Auswahltests auch für die Beratung von Interessenten aus anderen Bundesländern verantwortlich. Die Zuständigkeit für das formelle Verfahren – vom Bewerbungseingang bis zur Einstellung- obliegt den Mitarbeiterinnen des Sachbereichs Einstellungsverfahren. In diesem Sachbereich werden die von den Einstellungsberatern der regionalen Polizeipräsidien, bzw. aus dem Sachbereich Einstellungsberatung/Auswahltest übersandten Bewerbungen erfasst und laufend auf Vollständigkeit, sowie Erfüllung der Einstellungsvoraussetzungen überprüft. Zusätzlich wird eine „Hotline“ für Bewerberinnen und Bewerber betrieben, um für Fragen rund um das aktuelle Bewerbungsverfahren zur Verfügung zu stehen. Der Start in die „Neue Welt“ Zum 01.Januar 2014 übernahm die Leiterin des IBPG, Polizeioberrätin Silke Kübler, mit Ihrem Team die Amtsgeschäfte vom ehemaligen Referat Nachwuchswerbung/Öffentlichkeitsarbeit des Bereitschaftspolizeipräsidiums. Zunächst galt es zahlreiche logistische und administrative Herausforderungen zu meistern. Die künftigen Diensträume mussten zum Teil „entrümpelt“ und während des laufenden Dienstbetriebes renoviert und bezogen werden. Eine weitere Herausforderung stellte bereits im Vorfeld der Umzug des Archivs der Bewerberakten von Göppingen nach Böblingen dar. 25 laufende Meter Akten mussten kategorisiert, verladen und nach Böblingen transportiert werden. Dort stand schließlich die Re-Archivierung an. Bereits während der 54 Personalgewinnung Umzugsmaßnahmen im Dezember 2013 mussten die, für die örtliche Zuständigkeit der Einstellungsberatung von bisher meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IB PG völlig einem Landkreis auf teilweise bis zu fünf Landkreise zur Folge neuen Aufgaben der Personalgewinnung übernommen wer- hat. den, da das laufende Bewerbungs- und Einstellungsverfahren keinen Zeitverzug aufgrund der Umzugs- und Einarbeitungs- Der demografische Wandel, der allgemeine Fachkräftemangel phasen zuließ. und damit einhergehend die starke Konkurrenz von Wirtschaft, Hochschulen, Handwerks- und Ausbildungsbetrieben, Im Rahmen des Wissens- und Erfahrungstransfers war ein machen auch vor der Polizei des Landes Baden-Württemberg Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IB PG von ihren nicht halt. Vorgängern auf die künftigen Aufgaben vorbereitet worden, so dass mit tatkräftiger Zusammenarbeit aller Sachbereiche Dennoch konnten 2014 alle vorgesehenen Ausbildungsplätze diese ersten Hürden gemeistert werden konnten. für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst im Bereits am 4. Februar 2014 konnte der erste Auswahltest am Rahmen der Bestenauslese besetzt werden. Standort Böblingen unter Federführung des Sachbereichs Einstellungsberatung/Auswahltest durchgeführt werden. Am 12. Februar 2014 fand die erste Tagung für die Einstellungsberaterinnen und Einstellungsberater der regionalen Polizeipräsidien in Böblingen statt. Im Laufe der Veranstaltung wurde deutlich, dass die reformbedingten Veränderungen auch Auswirkungen auf die Tätigkeit der Einstellungsberaterinnen und Einstellungsberater mit sich gebracht haben. Thematisiert wurden unter anderem die organisatorische Verlagerung der Einstellungsberatung vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit zur Verwaltung (Personal), sowie die neuen regionalen Zuschnitte der Polizeipräsidien, die eine 55 Einsatztraining Einsatztraining Institutsbereich Einsatztraining berach geschaffen. Zentral und einheitlich für die Polizei BW entstehen hier, in Abstimmung mit dem Innenministerium und den Dienststellen im Land, komplette Einsatzkonzeptionen, Ein eigener Institutsberreich Wie kann ich Streitsituationen schlichten? Was mache ich, wenn ich angegriffen werde? Wie setze ich den Schlagstock, das Pfefferspray oder gar die Schusswaffe ein? Wie verhalte ich mich bei einem Banküberfall? Wie verhalte ich mich bei Verfolgungsfahrten? Wie arbeite ich mit dem Polizeihelikopter zusammen? Wie schreite ich in AMOK-Lagen ein? Das Spek- werden Verhaltensweisen und Handlungsabläufe optimiert sowie neue Einsatzmittel getestet und mitentwickelt. Darüber hinaus werden Trainingskonzeptionen erstellt, Trainingsmethoden entwickelt und verbessert sowie alle Einsatztrainer der Polizei des Landes Baden-Württemberg aus- und weitergebildet. trum der Themen ist hierbei so breit wie die Anforderungen Schwerpunktthema Gewalt gegen Polizeibeamte des Polizeiberufs. Ganzjährig liefen beispielsweise Schulungen, um der zuneh- Für das Einsatztraining wurde mit der Polizeireform eigens eine Organisationseinheit am neuen Standort der Hochschule in Bi- menden Respektlosigkeit, Aggression, Provokation und der Gewalt entgegenzutreten, die nicht nur der Polizei, sondern 57 Einsatztraining auch anderen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz oder Arbeitsteilig und in enger Abstimmung führte parallel zu die- der Feuerwehr in Einsätzen immer häufiger entgegenschlägt. sem Seminar das Institut für Fortbildung die erforderlichen Se- Wie kann ich die Lage entspannen, aber auch, wie kann ich minare für den Theorieteil (Modul A) in bewährter Weise in durch konsequentes Einschreiten die zukünftige Entwicklung Freiburg durch. beeinflussen? Allein im Jahr 2014 wurden rund 120 Einsatztrainer von Lehrtrainern des IB ET in dreitägigen Seminaren in rechtlichen, taktischen und psychologischen Gesichtspunkten geschult und dürfen somit die Thematik auf ihren Dienststellen an die Kollegen weiter multiplizieren. Seminare in den Bereichen Seminartage Teilnehmer Abwehr- und Zugriffstraining 47 108 Zwangsmittel- und 33 62 54 83 60 136 Schießtraining Fahr- und Sicherheitstraining Waffenschutz „Schießerei im Zug nach Kempten“, so titelten mehrere Zei- Einführungsfortbildung Einsatztrainer in einem Regionalzug bei Kempten im Allgäu entriss einer der + Sonderlehrgänge Interaktive Trainings- zu Kontrollierenden einem Polizeibeamten die Dienstwaffe und 6 23 systeme Gesamt tungen Ende März 2014. Im Rahmen einer Personenkontrolle setzte sie mit schwerwiegenden Folgen gegen die Kollegen ein. Einen vergleichbaren Vorfall gab es in Kassel. Auch hier wurde 200 412 einem Polizeibeamten die Dienstwaffe entrissen und gegen diesen eingesetzt. Dass das Thema Fremdzugriff auf Dienst- Auf dem Hockenheimring Auch Trainings für die Fahrer von Videofahrzeugen sind Teil des Aufgabenspektrums des IB ET. Diese erfolgen im Rahmen des Fahr- und Sicherheitstrainings, das als eines der Elemente des Einsatztrainings auch in Biberach beim Institutsbereich angesiedelt ist. Neben dem Fahrtrainingsgelände im nahen Baltringen wird von den Biberacher Trainern auch die Rennstrecke am Hockenheimring genutzt, um die Fahrer im sogenannten Hochgeschwindigkeitstraining auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Die Verbesserung der persönlichen fahrerischen Kompetenz war für 42 erfolgreiche Absolventen ebenso auf der Agenda wie verkehrspsychologische Aspekte im Rahmen von Verfolgungsfahrten und das Thema Fahrphysik im Grenzbereich. 58 waffen durch diese Umstände ungewollt an Aktualität gewinnt, ist erschreckend. Es zeigt allerdings auch die Notwendigkeit Einsatztraining zur Sensibilisierung. Bereits Anfang 2014 wurde mit der Erstellung einer Fortbildungskonzeption zum Waffenschutz (Schusswaffen, EKA, RSG) beim IB ET begonnen. In der zweiten Jahreshälfte folgten dann die Fortbildungsmaßnahmen selbst. Diese werden von Lehrtrainern des IB ET auf den Dienststellen dezentral vermittelt. Über die Fortbildung der Einsatztrainer und deren Weitervermittlung wird relativ zeitnah eine Sensibilisierung vieler Kolleginnen und Kollegen im operativen Dienst erreicht. Aufgrund der überaus positiven Resonanz mussten auf vielen Dienststellen anstatt der ursprünglich geplanten einen Veranstaltung letztlich zwei Veranstaltungen angeboten werden. Selbstbehauptung und Selbstverteidigung im Innenmi nisterium Dass der Institutsbereich Einsatztraining eine hohe Fachkompetenz in seinen Mitarbeitern hat, zeigte auch die Anfrage des Innenministeriums Baden-Württemberg nach einem Selbstbehauptungskurs für Mitarbeiterinnen der Behörde. Bei zwei Veranstaltungen durch Trainer des IB ET in der Willy-Brandt-Straße konnte den Damen (alle Nichtvollzug) allerhand Nützliches für die täglichen Anforderungen mitgegeben werden. Der Wunsch nach weiteren Kursen im Kalenderjahr 2015 bestätigte den Erfolg der Veranstaltungen. 59 Hochschulentwicklung Hochschulentwicklung Qualitätsmanagement Qualität der Lehre, Fortbildung und Aufgabenwahrnehmung, Zielvereinbarungen und Akkreditierung sind Themen, die derzeit intensiv diskutiert werden. Der Präsidialstab der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg setzt in diesem Kontext auf durchgehende Transparenz und hat damit begonnen, ein umfassendes und ganzheitliches Qualitätsmanagementsystem (QMS) zur Qualitätssicherung für alle Bereiche zu entwickeln und zu installieren. In einem ersten Schritt werden die Prozesse aufgenommen und analysiert. Moderne Qualitätsmanagementansätze beruhen auf der Philosophie des Total Quality Management (TQM), der gleichzeitigen Betrachtung von Menschen, Prozessen und Ergebnissen. beiterinnen und Mitarbeitern Handlungssicherheit für die tägliche Arbeit bieten sowie den kontinuierlichen Wissens- und Erfahrungstransfer gewährleisten. Nach der völligen Neustrukturierung des Bildungsträgers ist die HfPolBW gefordert, sukzessive die Kernprozesse zu identifizieren und im Konsens aller Beteiligten zu beschreiben. Zuletzt standen u.a. folgende Prozesse im Fokus: • dienst • ESV - Einstellungsverfahren in den Polizeidienst • iBMS - Bildungsmanagement der Polizei BW Controlling Der Qualitätsbegriff nach der TQM-Philosophie umfasst gleichermaßen alle planenden, durchführenden und überwachenden Prozesse der Leistungserstellung sowie die Rahmenbedingungen. Prozessanalyse Die Analyse von Prozessen ist ein wichtiger Bestandteil der Organisationsentwicklung und des Qualitätsmanagements. Erst nachdem Klarheit über den Ablauf eines Prozesses und eventuelle Einbettungen in andere Prozesse besteht, können Verbesserungspotentiale im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses systematisch untersucht und behoben werden. Auswahlverfahren für den gehobenen Polizeivollzugs- Bildungscontrolling Neben einem ganzheitlich angelegten Evaluationskonzept ist die Entwicklung eines praktikablen, auf die neue Bildungslandschaft maßgeschneiderten Fortbildungsmanagement, die zweite zentrale Säule des Bildungscontrollings. Hierbei geht es zunächst um die Identifizierung und Operationalisierung steuerungsrelevanter Parameter der Fortbildung. Die Kernfrage in diesem Zusammenhang lautet: "Was ist für uns Qualität? Wann leisten wir gute Arbeit?" Sowohl die Ist-Prozessaufnahme, als auch im nächsten Schritt die Analyse und Optimierung der Prozesse sind immer In einem ersten Schritt wurden im Rahmen eines Workshops in Bezug auf ihren Beitrag zur Qualitätssicherung zu sehen. erste Vorschläge für Qualitäts- und Leistungsmerkmale ent- Besondere Beachtung finden dabei die speziellen dezentralen wickelt. Auf dieser Basis wird derzeit der Entwurf für eine Gegebenheiten. spezifische Bildungs- Balanced- Scorecard (Bildungs BSC) erarbeitet. Ziel eines prozessorientierten Ansatzes ist es, die Qualität der Prozesse durch klar definierte Abläufe und Verantwortlichkeiten sowie durch eine selbstkritische und kontinuierliche Hinterfragung und Optimierung sicherzustellen. Ferner soll die Prozessorientierung den betreffenden Mitar- 61 Hochschulentwicklung Studienkommission Im Januar 2008 hatte nach §26 LHG und §10 der Errichtungsverordnung die erste Studienkommission als eine fächer- bzw. fakultätsübergreifende Kommission ihre Arbeit aufgenommen – diese noch „junge“ Kommission ist wesentliches Organ zur Qualitätssicherung an unserer Hochschule und verantwortlich für die systematische Begleitung des Studiengangs zu seiner stetigen Optimierung und Weiterentwicklung mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen bzw. Methoden. Sie setzt sich aus vier Hochschullehrern/innen unserer vier Fakultäten und je einem/er AStA-Vertreter/in der Studienjahrgänge zusammen. In Anlehnung an die Legislaturperiode des Senates der Hochschule erfolgte die förmliche Konstituierung im Oktober 2009 und seitdem jeweils für die nächsten zwei Jahre: die Studienkommission wählte die bisherige Studiendekanin, die Sozialwissenschaftlerin Professorin Dr. Waltraud Müller-Franke, im Jahr 2013 zum dritten Mal wieder. Den seit 2009 akkreditierten Studiengang „Polizeivollzugsdienst/ Police Service" hat die Studienkommission systematisch begleitet und mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen analysiert. Insbesondere mit den 2013 erstmals durchgeführten Befragungen in der Praxis von Absolventinnen und Absol- die Bezüge im Hause sowohl zu den Entscheidungsträgern Senat, Fakultäten, Verwaltung, Präsidialstab und AStA als auch zu den Impulsgebern wie z.B. der Modulkoordinatorin und Modulkoordinatoren, dem Koordinator für das Praktikum, den Dekanen oder auch den einzelnen Studiengruppen. Exemplarisch kann hier angeführt werden, dass die Studiendekanin regelmäßig in die Besprechungen etwa der Dekane oder die sog. Organisationsbesprechungen, an denen neben den Dekanen auch die Vertreter und Vertreterinnen der verschiedenen Sachgebiete der Verwaltung und des Präsidialstabs teilnehmen, eingebunden ist. Ganz wichtiges Bindeglied zu den Studierenden als Bedarfsträgern sind neben den Evaluationen zum Lehrbetrieb auch das Beratungsangebot der Lehrenden in der Studienkommission – und hier insbesondere die Ansprechbarkeit der Studiendekanin zum Studienbetrieb – und die bisher sehr bewährte Mitarbeit der Studierenden in der Studienkommission selbst: Hier besteht und wird auch durch die AStA-Vertretung genutzt die kontinuierliche Einbringung von Belangen aus der Studentenschaft. Ebenso ist die Studienkommission für die polizeiliche Praxis, die Verwaltung oder auch die Kollegenschaft der Dreh- und Angelpunkt zu Fragen und Anliegen. venten1 und deren Vorgesetzten2 – dieser Zeitpunkt war insofern sinnvoll als die ersten Absolventinnen und Absolventen 2012 ihr Studium beendet und damit nun ein Jahr Praxisbewährung hatten – ergänzt durch Befragungen verschiedener Akteure an der Hochschule wurden die Grundlagen für ein Konzept zum Qualitätsmanagement des Studiengangs gelegt, welches sich dann im Zwischenbericht der Studienkommission zur Reakkreditierung des Studiengangs, den die Studiendekanin im Sommersemester 2014 im Senat vorgestellt hat und der wesentliche Diskussionsgrundlage in den Fakultäten, der Studentenschaft und dem Senat hinsichtlich von Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Studienganges war. Wesentlich für die Arbeit der Studienkommission resp. der Studiendekanin ist ihr hoher Vernetzungsgrad: dies betrifft 1 Hier ist auf eine sehr gute Einschätzung des Studiums an der Hochschule zu verweisen: auf einer fünf-gliedrigen Antwortskala waren die Absolventinnen und Absolventen (mit trifft voll zu/ trifft eher zu) hinsichtlich der Gesamtqualifikation durch das Studiums zu 75,5% , der Theorie zu 78,4% und der Praxisphasen zu 84,4% zufrieden. 2 Auch die Vorgesetzten stellten dem Studium an der Hochschule mit einer Zustimmung zur Zufriedenheit hier zu 78,4% (trifft voll/ eher zu) eine Gesamtbeurteilung Fachwissen (85,1%) und der praxisgerechte Einsatz von Kenntnissen (83,6%). 62 insgesamt sehr gute aus. Besonders hoch eingeschätzt werden bei den Absolventinnen und Absolventen hinsichtlich ihrer Kompetenzen die Arbeitstechniken (94,6%), das Hochschulentwicklung Wesentliche Aufgaben der Studienkommission bzw. der Studi- o die Zusammenfassung bzw. Aufbereitung endekanin im Rahmen der Qualitätssicherung sind bzw. waren der dozentenunabhängigen Evaluationsdaten im Berichtszeitraum 2014: des Zweijahreszeitfensters 2011 und 2012 aus den turnusmäßigen Evaluationen durch die Studiendekanin3 Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Gegenstän den und Formen des Studiums: o • die Zusammenführung der Informations- Curriculum sammlung und qualitativen Befragungen Die Studienkommission ist die Kernanlaufstelle für die stetige durch die Studiendekanin zu verschiedenen Überprüfung und Weiterentwicklung bzw. Aktualisierung curri- Themenbereichen (mit jeweils tiefer diffe- cularer Inhalte. renzierenden Unterpunkten) wie: Hier wirkt die Studiendekanin nach ihrer Anfrage zu weiterent- wickelnden Vorschlägen bezüglich der curricularen Inhalte bei Verankerung des Studiengangs in der (zu künftigen) Hochschule für Polizei Baden den Modulbeauftragten aufgrund der Rückmeldungen bzw. der Württemberg/Polizeireform als Querschnitts Anregungen aus den Fachgruppen auf die Einleitung entspre- aspekt chender Änderungen hin – hinzu kommt aber auch die Bearbei- tung von Anfragen/ Vorschlägen aus der polizeilichen Praxis zu Beschreibung des Studiengangs (mit erfolg ten Veränderungen in Rechtsgrundlagen/ den Studieninhalten. Auf der Basis der entsprechenden Rück- Erfahrungen) meldungen der Modulkoordinatorin/ Modulkoordinatoren hier Qualitätssicherung Lehrende bereitet sie die jährliche Änderungen des Curriculums zur Ab- Forschung/ Forschungsaktivitäten stimmung im Senat vor – so auch im Sommersemester 2014. Weiterentwicklung des Studiengangs Prüfungswesen Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen Kooperationen Studienkommission bzw. der Studiendekanin stellte die Vorbe- Statistische Daten reitung der zum 1. Februar 2015 einzureichenden Selbstdoku- Besonderheiten • Reakkreditierung Einen besonderen Schwerpunkt im Hinblick auf die Arbeit der mentation zur Reakkreditierung des Bachelor-Studienganges dar. Im Zwischenbericht selbst hat dann die Studienkommission aufgrund der Analyse und Auswertung der o.g. Daten die Hierzu hatte die Studienkommission zum 15. Februar 2014 einen Zwischenbericht zu erstellen. Im Mittelpunkt standen hier: Zielerreichungsgrade im Bereich der Inhalte und Struktur des Studiengangs, des Prüfungswesens und dem Bereich der Lehre beschrieben und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Studienganges in den entsprechenden Feldern vorge- o die Auswertung von verschiedenen quantitativen Befragungen (Absolventenbefragung schlagen. Diese Vorschläge wurden zu Beginn des Sommersemesters 31. Jg., Vorgesetztenbefragung, Lehrenden- 2014 im Senat vorgestellt – anschließend erfolgte die Diskus- befragung, Studierendenbefragung) mit der sion hierzu in den Fakultäten und der Studentenschaft. Die Zusammenstellung wesentlicher Informatio- hierzu eingegangenen Rückmeldungen wiederum wurden nen und Dokumentation der Instrumente/ durch die Studienkommission zur Beschlussreife für die No- der Ergebnisse hier durch die Studienkom- vembersitzung im Senat zusammengeführt und verabschiedet. mission und die Studiendekanin Damit konnten sie in den Bericht der Studienkommission, den Aufgrund unserer Satzung zur Evaluation finden regelmäßig Befragungen zur Lehre statt: und zwar in zwei Zeitfenstern innerhalb eines Jahres, von denen sich die Dozentinnen und Dozenten je nach ihrer individuellen Vorlesungssituation im Sommer- oder im Wintersemester eines auswählen können – grundsätzlich mindestens einmal innerhalb von zwei Jahren. Der Fragebogen hier umfasst zum einen dozentenunabhängigen Teil, wie z.B. Fragen nach dem Interesse am jeweiligen Teilmodul oder dessen Praxisrelevanz, zum anderen einen Teil, der sich auf das Lehrveranstaltungsfeedback für die einzelnen Lehrenden bezieht – somit werden innerhalb von zwei Jahren alle Teilmodule bzw. Fachgruppen erfasst. Darüber hinaus soll bei der Organisation im jeweiligen Semester auch gewährleistet bleiben, dass die Befragungen jeweils in einem Zeitraum stattfinden, der es den Dozentinnen und den Dozenten ermöglicht, mit den Studierenden die Ergebnisse noch rechtzeitig vor den Prüfungsphasen zu besprechen. Die Studierenden können sowohl an den PCs in den Rechnerräumen der Hochschule als auch im Rahmen von WLAN über einen eingerichteten Link die entsprechenden Fragebögen „abholen“, ausfüllen und anonymisiert an das Sachgebiet DV zurücksenden. 3 63 Hochschulentwicklung diese im Hinblick auf die Selbstdokumentation zur Reakkre- Organisation bzw. Durchführung des jährlichen hoch ditierung im Januar 2015 vorlegen sollte, eingehen. schuldidaktischen Workshops innerhalb unserer Ver anstaltungsreihe „Fit für hochschuldidaktische Kern Organisation der Evaluation der Lehrveranstaltungen fragen“ an der Hochschule für Polizei: durch die Studiendekanin Im Jahr 2014 fand hier eine Tagesveranstaltung zum Thema (jeweils im Sommer- und Wintersemester) – wesentliche „Vorbereitung und Durchführung guter Lehrveranstaltungen – Aufgabenfelder sind bzw. waren hier: Planung und Stolpersteine“ mit wesentlichen Grundlagen der Didaktik auseinander. Kernfragen des Workshops waren • • • • • jeweils die Information der hauptamtlich Lehrenden zur bevorstehenden Evaluationsmöglichkeit • Lernpsychologische Grundlagen jeweils die individuelle Information der Lehrbeauf- • Lernziele und Lehren tragten zur bevorstehenden Evaluationsmöglichkeit • Stoffreduktion jeweils die Information der Studierenden zur bevo- • „Taktung“ von Lehreinheiten nach dem Sandwich-Prinzip stehenden Evaluationsphase • Planungsschemata jeweils die Information der teilnehmenden haupt- • Methoden amtlich Lehrenden zum Auftakt der Evaluation • Transfer in die eigene Lehre jeweils die individuelle Information der teilnehmen- • Spannungsverhältnis von Kontakt- und Selbststudium den Lehrbeauftragten zum Auftakt der Evaluation • • die Durchführung eines Erinnerungsverfahrens nach Pflege des Ordners „Studienkommission“ im Laufwerk „G“ Meldeschluss an die Lehrenden, die sich nicht tur- durch die Studiendekanin: nusgemäß zur Teilnahme angemeldet haben Um für alle Dozentinnen und Dozenten immer aktuelle Infor- Verteilung der Durchschnittswerte an die Lehrenden mationen zur Verfügung zu stellen, hat die Studiendekanin im Laufwerk G einen Ordner „Studienkommission“ eingerichtet – Studiendekanin als Ansprechpartnerin im Rahmen des hier findet u.a. man neben der 2010 überarbeiteten Satzung kollegialen Coachings: zur Evaluation auch den aktuellen Fragebogen zur Lehrver- Im Rahmen des 2008 gestarteten Projektes „Kollegiales anstaltungsevaluation, die Namen der jeweiligen Mitglieder Feedback in der Lehre“ bilden Kolleginnen und Kollegen der Kommission, sonstige Materialien wie z.B. auch aktuelle Teams, die sich in ihren Veranstaltungen besuchen und diese Unterlagen zur Hochschuldidaktik – hier findet sich auch ein gemeinsam reflektieren – diese Idee hat sich inzwischen eta- Bogen zur kollegialen Betrachtung einer Lehrveranstaltung. bliert und wird von verschiedenen Teams sowohl fachgruppenintern als auch fächer- und/oder fakultätsübergreifend im Orientierungstest: www.wasstudiereich.de Hause praktiziert. Insbesondere zur Hilfestellung für neu an Seit Mai 2012 ist unsere Hochschule in der Datenbank zur der Hochschule startende Kolleginnen und Kollegen konnte Studienorientierung und Studienbewerbung der Hochschulen hier die Studiendekanin auch 2014 wieder bei der Bildung von des Landes Baden-Württemberg vertreten. Der Orientie- Teams unterstützen. rungstest (OT) umfasst die Studienangebote der Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) sowie der Dualen Hochschule in Baden-Württemberg. Der Test selbst ist kostenlos und alle Testteilnehmer/innen bekommen direkt im Anschluss an die an ihren Kompetenzen orientierten Test- 64 Hochschulentwicklung durchführung eine ausführliche Auswertung: eine Analyse der Anfragen zu Studieninhalten oder zur Arbeit der Stu berufsbezogenen Interessen, der Stärken u.a. im kognitiven dienkommission zu Qualitätssicherung, z.B.: Bereich und – ganz wichtig – eine Liste mit Berufs- und Studienfach-Empfehlungen und im Hinblick auf unsere Hoch- • von Qualitätsbeauftragten anderer Hochschulen schule eine Verlinkung zu ihr als Einstellungsbehörde. Zu- • im Rahmen von Bachelor- oder Masterarbeiten (interne und externe Anfragen) ständig für die Einstellung hier war die Studiendekanin – darüber hinaus ist bzw. war sie im Berichtszeitraum An- • zu Forschungsaktivitäten an der Hochschule für Polizei sprechpartnerin für die Pflege der Datenbank. • aus der polizeilichen Praxis Anlaufstelle für Studierende: Auch im Berichtszeitraum 2014 fiel die Bearbeitung zahlreicher Insbesondere die Studiendekanin hat nach §26 Abs. 5 LHG Anfragen in das Aufgabenfeld der Studiendekanin, die hier mit einen „Kummerkastenauftrag“: Studierende können Be- entsprechenden Informationen oder Hinweisen zu einer Ver- schwerden über Mängel bei der Durchführung des Lehrbe- netzung innerhalb der Hochschule bzw. der Hochschulland- triebs oder die Nichteinhaltung von Vorschriften der Studien- schaft und auch zur polizeilichen Praxis beitragen konnte. und Prüfungsordnung anbringen und deren Erörterung in der Studienkommission beantragen. Auch im Berichtszeitraum Die Studienkommission wird – perspektivisch betrachtet – konnten Fragen und Wünsche der Studierenden hier in Ge- weiter Impulse geben, um die wesentlichen und sowohl be- sprächen mit der Studiendekanin geklärt werden. Insbeson- währten als auch erstmalig im Hinblick auf die Reakkreditie- dere aber auch durch die enge Zusammenarbeit mit den stu- rung angewendeten „Eckpfeiler“ zur Qualitätssicherung aus- dentischen Vertreterinnen und Vertretern innerhalb der differenzieren: Studienkommission hat sich hier eine sehr gute Kommunikation – nicht zuletzt im Sinne eines „Frühwarnsystems“ – mit Die bisher regelmäßig stattfindenden Evaluationen, die an die den Studierenden herauskristallisiert. Studierenden gerichtet sind, müssen durch in regelmäßigen Abständen stattfindende Evaluationen mit den Zielgruppen Anlaufstelle für Kollegen und Kolleginnen: „Lehrende“ bzw. “Absolventinnen/ Absolventen“/ „Vorge- Besonders für neue Kolleginnen und Kollegen im Hause ist die setzte“ ergänzt werden. Studiendekanin für Fragen, Wünsche oder Anregungen zuständig: insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung, den Ablauf Während bei den letztgenannten Zielgruppen sich insbeson- oder die Inhalte der Evaluationen, auf Fragen zur Hochschuldi- dere neben Fragen nach den Inhalten des Studienangebots daktik oder zum Prüfungswesen konnte die Studiendekanin die Evaluation der Theorie-Praxis-Integration als wesentlicher auch hier wieder eine Reihe von Aspekten im Dialog klären. Bereich herausgestellt hat, müssen im Focus eines ständigen und den Studiengang entwickelnden Qualitätsmanagements Kontinuierliche Abstimmungsprozesse mit dem Prü insbesondere die regelmäßigen Befragungen der Studieren- fungsamt/Bildungsbetrieb: den über die Lehrveranstaltungskritik hinaus grundsätzlich Hier geht bzw. ging es im Wesentlichen um bestimmte Anfra- insbesondere um Erhebungen zu den angebotenen Modulen gen von Studierenden an die Studiendekanin insbesondere selbst und den Verknüpfungen hier erweitert werden, darüber zum Prüfungswesen oder Anliegen des Prüfungsamts/Bil- hinaus auch auf den von ihnen eingeschätzten Kompetenzer- dungsbetriebs an die Studienkommission bzw. die Studiende- werb ausgerichtet sein und das Selbststudium einbeziehen – kanin, die zu koordinieren waren. die hier vergleichbaren Aspekte gilt es ebenso regelmäßig aus der Sicht der Lehrenden abzufragen und zu reflektieren. 65 Hochschulentwicklung Im Bereich der Lehre lassen sich inhaltlich als wesentliche die Dozentinnen und Dozenten, sondern auch zu Teams, die auf Qualität sichernde bzw. entwickelnde Effekte die systemati- Erfolge in einer modularisierten Lehre verweisen können. Ge- sche Einbindung von Forschung und Praxisbezügen der Do- rade auch im Hinblick auf die Zielsetzung der stärkeren Ver- zierenden in die Lehre nennen. Auf der Ebene der Didaktik netzung der Fächer in den Modulen des Studiengangs, der haben sich als Maßnahmen das Angebot der Hochschuldidak- Stärkung und Ausdifferenzierung des Selbststudiums aber tischen Workshops, die ganz eng an die Bedürfnisse der Leh- auch auf Impulse und Reflexionen zu grundsätzlichen didak- renden im Hause ausgerichtet sind, und das Kollegiale Coa- tischen Fragen sollte die Implementierung des auch vom Se- ching bewährt. nat unterstützen „Jahrestages der Lehre“ sein, der hier mit Ein weiterer Anreiz hier könnte die Ausschreibung eines jähr- Impulsen, Diskussionsforen und Workshops unterschiedliche lichen Lehrpreises sein – ggf. nicht nur ausgerichtet an Rück- Bedürfnisse aufgreifen und mögliches Entwicklungspotenzial meldungen zur Qualität von Lehrveranstaltungen einzelner freisetzen könnte: 66 Hochschulentwicklung Auswahlverfahren gehobener Polizeivollzugsdienst Wiedereinstellungsverfahren der Polizeikommissaranwärterinnen und –anwärter (PKA) Die Verantwortung für die Planung, Organisation und Durchführung des schriftlichen Auswahlverfahrens für die Laufbahn Das Wiedereinstellungsverfahren PKA 2014 (33. Studienjahr- des gehobenen Polizeivollzugsdienstes war nach der Polizei- gang) lief nach erfolgter Polizeireform erstmalig unter der strukturreform im Jahr 2014 durch das Innenministerium Ba- Leitung der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Ne- den-Württemberg (IM BW) von der ehemaligen Bereitschafts- ben der sehr engen Zeitschiene ergaben sich im Laufe des polizei auf die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Verfahrens einige organisatorische und ablaufbezogene Her- (HfPolBW) übertragen worden. ausforderungen. Aus Sicht der Hochschule gibt es die Mög- Die Vorauswahl zur Zulassung zum Auswahlverfahren erfolgte nenministerium hat daraufhin entschieden, das Wiederein- direkt in den einzelnen Zulassungsbehörden. Zulassungsbehör- stellungsverfahren für PKA im Rahmen der Überarbeitung des den sind das IM BW für die Beamtinnen und Beamten im Lan- landeseinheitlichen Versetzungsverfahrens zu aktualisieren. despolizeipräsidium sowie die dem IM BW unmittelbar nachge- In diesem Zusammenhang wird unter Federführung einer Ar- ordneten 16 Polizeidienststellen und Einrichtungen und das beitsgruppe von Referat 33 geprüft, ob und unter welchen Landesamt für Verfassungsschutz für deren Beamtinnen und Voraussetzungen das für das Interessenbekundungsverfahren Beamten. (IBV) entwickelte EDV-Verfahren künftig u.a. auch zur Ab- lichkeit, die Verfahrensabläufe weiter zu optimieren. Das In- wicklung des Wiedereinstellungsverfahrens PKA mit der VielDas schriftliche Auswahlverfahren fand am 02. April 2014 an zahl von Beteiligten genutzt werden kann. den ehemaligen Standorten der Bereitschaftspolizei in Biberach, Böblingen, Bruchsal, Göppingen und Lahr mit insgesamt 582 Trotz der oben genannten Herausforderungen konnten die Polizeibeamtinnen und –beamten des mittleren Polizeivollzugs- PKA/-innen unter Berücksichtigung ihrer im Bewerbungsbo- dienstes statt. Die Prüfungen erfolgten in den Fächern Rechts- gen genannten Wunschdienststellen (Erstwunsch, Zweit- lehre, Polizeifachliche Fragen, Allgemeinbildung und Gesell- wunsch und Drittwunsch) zum 01. April 2014 bei ihren neuen schaftslehre. Dienststellen wiedereingestellt werden. Grundlage hierfür waren die durch das Innenministerium Baden-Württemberg Dank der wertvollen Unterstützung des Landesamts für Besol- festgelegten Quoten für die Übernahme des 33. Studienjahr- dung und Versorgung (LBV) konnte die automatisierte Auswer- gangs. tung der Prüfungsfragen des Auswahlverfahrens korrekt und zügig erfolgen. Nach Überprüfung des Ergebnisses durch die Der Festakt zur Verabschiedung des 33. Studienjahrgangs HfPolBW gab das IM BW die Resultate den einzelnen Zulas- fand am 27. März 2014 an der Hochschule für Polizei Baden- sungsbehörden zur Veröffentlichung im Juni 2014 bekannt. Württemberg in Villingen-Schwenningen statt. Die Zulassungsbehörden veranlassten im Anschluss die Zulassung von insgesamt 201 Polizeibeamtinnen und –beamten des mittleren Polizeivollzugsdienstes zum Studium an die HfPolBW ab 01. Oktober 2014 (37. Studienjahrgang). 67 Hochschulentwicklung Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Haushaltsentwicklung 2014 Die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements Der HfPolBW standen im Jahr 2014 Haushaltsansätze für die (BGM) wurde vom Ministerrat am 12. April 2010 für die ge- „Sächlichen Verwaltungsausgaben“ in Höhe von 6.842.000 € samte Landesverwaltung beschlossen. Ziel des BGM ist die zur Verfügung. Hinzu kamen die im Jahre 2013 zur Übertra- Erhaltung und Förderung der Gesundheit aller Bediensteten. gung angemeldeten Ausgabereste, welche Ende September Seit dem 01. August 2011 ist auch eine Dienstvereinbarung 2014 in Höhe von 448.151 € vollständig zugewiesen wurden. zur Umsetzung des BGM in der Landesverwaltung im Bereich Zusammen mit den deckungsfähigen Personaltiteln (u.a. für der Polizei Baden-Württemberg (DV BGM-Pol) in Kraft. Die Lehraufträge und Trennungsgelder) in Höhe von 2.647.000 € Erstellung einer Dienstvereinbarung zur Umsetzung des BGM wurden aus diesen Beträgen insgesamt die Budgets gebildet an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und dann eigenverantwortlich durch die Institute für Ausbil- ist in Planung. dung und Training, Fortbildung, Management und Personalgewinnung sowie im Hochschulbereich am Campus Freiburg und Der HfPolBW wurden auch im Jahr 2014 für die Finanzierung Villingen-Schwenningen bewirtschaftet. des BGM zweckgebundene Haushaltsmittel bereitgestellt. Den Beschäftigten der Hochschule konnten daraus an den ver- Der Ausgaberest für den Vergaberahmen zur Bezahlung von schiedenen Standorten aus den Finanzmitteln u.a. folgende Leistungsbezügen an Professoren (W-Besoldung) ist in Höhe Maßnahmen angeboten werden: von 407.038 € (bei Titel 422 01) angemeldet worden. Allerdings wurde davon jedoch bisher nur ein Betrag von 200.000 € • Arbeitsplatzbezogene Rückenschulkurse • Workshop zum Thema Rückenleiden • Rückenmassagen • Ergonomieberatung am Bildschirmarbeitsplatz • Vorträge zur Thematik „Psychische Erkrankungen“ Zudem können die Beschäftigten der HfPolBW an den verschiedenen Standorten auch dauerhaft auf unterschiedliche Bereiche des BGM zurückgreifen, z.B. durch die Inanspruchnahme einer Psychologischen Beratungsstelle, Gesundheitsund Präventionssport im Rahmen des betrieblichen Sportangebots und gesunde Ernährungsweise durch die Küchen der Verpflegungsbetriebe der HfPolBW. übertragen. Bei den Investitionsmitteln lagen die Planansätze wieder bei 0 €. Im März 2014 erfolgte die Konkretisierung der Einsparauflagen für den Haushaltsvollzug bei der HfPolBW durch das Innenministerium. Hiernach war zur Erbringung der Globalsteuerungsreserve ein Betrag von 622.500 € (10 % der in § 6 Abs. 3 StHG genannten Ausgabetitel) zunächst gesperrt. Erst mit vollständiger Freigabe dieser Mittel im Juli 2014 war Planungssicherheit im Haushaltsvollzug gewährleistet. Die Sonderregelungen für den Hochschulbereich des Jahres 2014 wurden mit Schreiben vom 23. Oktober 2014– nur für die Zuführungen an Vermögen und Bau zur Durchführung von Baumaßnahmen und die Sachmittelschöpfung – auf die HfPolBW übertragen. Die Hochschule konnte dadurch Sachmittelschöpfung aus freien und besetzbaren Professorenstellen in Höhe von 37.630 € in Anspruch nehmen. 68 Hochschulentwicklung Der hohen Einnahmeverpflichtung von 441.800 Euro standen lediglich Ist-Einnahmen von rd. 292.300 Euro gegenüber. Durch die daraus resultierenden zweckgebundenen Mindereinnahmen wurden die finanziellen Handlungsspielräume auf der korrespondierenden Ausgabenseite um rd. 149.500 Euro wieder vermindert und kamen somit faktisch einer Einsparauflage gleich. Die im Haushaltsjahr 2014 vorhandenen Mittel sind nahezu vollständig verausgabt worden. Es zeichnete sich ab, dass die derzeitige Mittelausstattung bzw. die Budgets für einen laufenden Geschäftsbetrieb ausreichend sind. Dies setzt jedoch immer eine vollständige Freigabe der Einsparauflagen voraus. Die künftigen (auch finanziellen) Herausforderungen liegen v.a. im Hinblick auf die vollständige Ertüchtigung des Instituts für Fortbildung am Standort Böblingen sowie in der Realisierung bisher zurückgestellter Investitionsbedarfe. Campus Villingen-Schwenningen - Umwidmung des Unterkunftsgebäudes E in ein Bürogebäude Am Campus Villingen-Schwenningen (VS) mussten zusätzlich mehr als 60 Büros für Bedienstete - vorwiegend im bisherigen Unterkunftsgebäude E – eingerichtet werden. Um die hierfür notwendigen baulichen und baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, waren in einem ersten Schritt im November 2013 brandschutz- und telefontechnische Maßnahmen zur Ertüchtigung des E-Gebäudes vorgenommen worden. Außerdem wurde ein provisorisches WLAN (DV-Versorgung) eingerichtet und die Arbeitsplätze mit einer Interimsbeleuchtung ausgestattet. Somit konnte die Umwidmung des Unterkunftsgebäudes E in ein Bürogebäude rechtzeitig erfolgen und die reformbedingten Umzüge am Standort VS bis zum Beginn des Jahres 2014 erfolgreich abgewickelt werden. In einem zweiten Schritt wurde Anfang September 2014 mit den bereits geplanten, aber aufgrund fehlender Baumittel im HHJ 2013 nicht durchgeführten, Maßnahmen für die endgültige DV-Verkabelung, die Arbeitsplatzbeleuchtung und den Einbau eines Personenaufzugs - ein Beitrag zur Barrierefreiheit - im E-Gebäude begonnen. Dabei ging dem Baubeginn ein zähes Ringen um die Mittelfreigabe (491.000,-€) durch die Betriebsleitung Vermögen und Bau BW (VBBW) voraus. 69 Hochschulentwicklung Ursprünglich war die Durchführung der Baumaßnahmen in der vorlesungsfreien Zeit im August und September 2014 Baumaßnahmen beim Institut für Fortbildung vorgesehen. Allerdings konnte von diesem Zeitfenster nur der September genutzt werden. Den Aufzugsarbeiten gingen die DV-Verkabelungsmaßnahmen voraus. Vermögen und Bau BW entschloss sich die Verkabelung der einzelnen Büros über die Gebäudefassade zu realisieren. Dabei wurde jedes Büro vom Kellergeschoss bis zur 5. Ebene von außen erschlossen. Die Arbeiten verliefen gut. Ebenso das Anbringen der arbeitsplatzgerechten Deckenbeleuchtung in den Büroräumen. Bis kurz vor Weihnachten 2014 dauerten die Arbeiten an. Der Einbau der Aufzugsschienenkonstruktion und des Aufzugkorbs verursachten nochmals erheblichen Lärm, weil Stahlschienen am Mauerwerk fest verschraubt werden mussten. Diese Arbeiten wurden im laufenden Betrieb durchgeführt und Lehrsäle: waren für die Bediensteten im Gebäude E oft an der Grenze Durch den Wegfall von Lehrsaalkapazitäten für die Schulungs- der Zumutbarkeit. An dieser Stelle sei deshalb allen Mitarbei- Test- und Ausfallleitstelle (STAL) im Gebäude 53, galt es hier- ternInnen für ihre Geduld und ihr Verständnis gedankt. für Ersatz zu schaffen. Zusammen mit dem Amt Ludwigsburg -Vermögen und Bau-, Nach den abschließenden Boden- und Malerarbeiten im Be- wurden neue Lehrsäle im Gebäude 54 konzipiert und verwirk- reich der Aufzugszugänge, der TÜV-Abnahme Ende Januar licht. Hierzu war es erforderlich, fast das komplette Gebäude, 2015 und schließlich der Bauherrenabnahme durch Vermögen das in seiner ursprünglichen Nutzung einmal als Sanitätsstelle Bau BW wurde der Aufzug am 04. Februar 2015 zur Nutzung diente, zu entkernen. Im Mai 2014 konnte erstmals das As- freigegeben. sessment Center (AC) in Böblingen durchgeführt werden. Die Umsetzung der noch offenen Blendschutzmaßnahmen in den Büros und das Anbringen der Aussenverkleidung am Aufzugschacht sind lt. VBBW im Laufe des Jahres 2015 vorgesehen. Lehrsäle Cybercrime: Die anstehende Entkernung des Gebäudes 44 brachte es mit sich, dass die im Gebäude 44a vorhandenen und genutzten Lehrsäle für die Cybercrime-Fortbildung ab 2015 nicht mehr für Fortbildungszwecke -Baustellenlärm- zur Verfügung stehen und rechtzeitig für Ersatz gesorgt werden musste. Dies konnten wir im Gebäude 53 verwirklichen und dort bis Ende 2014 eine DV-Umgebung aufbauen, die eine zeitgerechte Fortbildung von Cyberkriminalisten ermöglicht. Auch diese terminlich sehr eng gefasste Baumaßnahme konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Im Januar 2015 wurde eine komplette Lehrsaalausstattung vom Campus Freiburg nach Böblingen umgelagert. 70 Hochschulentwicklung Barrierefreiheit: Diese Aus- und Umbauphase wird in drei Bauabschnitten er- Auch wurde im Rahmen der Umbaumaßnahmen dafür Sorge folgen. Der Startschuss fällt am 23. März 2015 mit dem Ge- getragen, dass ein barrierefreier Zugang und ein barrierefreies bäude 44, 2016 folgt das Gebäude 43 und dann 2017 der WC verwirklicht wurden. Zieleinlauf mit Gebäude 42. Damit dann im März 2015 tatsächlich mit den Aus- und Umbauarbeiten begonnen werden kann, galt es 2014 hierfür die finanziellen und planerischen Voraussetzungen zu schaffen, was aus Sicht des Instituts auf Grund der sehr guten und zielführenden Zusammenarbeit mit dem Amt Ludwigsburg und dem beteiligten Architekturbüro gelungen ist. Eingangsbereich WildermuthKaserne Ein weiteres großes Bauvorhaben wurde zumindest planerisch angegangen, gilt es doch, den Liegenschaftsbereich des Instituts für Fortbildung bautechnisch so zu ertüchtigen, dass kein 24/7 Pfortendienst mehr erforderlich ist. Die größte Herausforderung dürfte hier die Neugestaltung des Eingangsbereichs Erwachsenengerechte Unterbringung: Eine unabdingbare und sehr dringende Aufgabe galt es anzugehen, müssen doch 240 neue Unterkunftszimmer geschaffen werden, um die Unterbringung am Institut einer erwachsengerechten Fortbildung anzupassen. Hierfür werden die 1993 geschaffenen Unterkunftszimmer in den Gebäuden 42, 43 und 44, damals auf die Bedürfnisse von Beamten in Ausbildung zugeschnitten, aus- oder abgebaut. Die vorgesehenen Hauptgebäude sind vollständig zu entkernen, um dann Einzelzimmer mit integrierter Nasszelle und WC, insgesamt 80 pro Gebäude, zum Areal Wildermuth- Kaserne darstellen. Spülstraße für den Verpflegungsbetrieb: Auch unserem Verpflegungsbetrieb stand im 4. Quartal 2014 eine gewaltige Herausforderung bevor. Die über 30 Jahre alte Spülmaschine konnte durch eine neue und zeitgemäße ersetzt werden, welche auch über ein Geschirrabräumband verfügt und somit zu einer wesentlichen Erleichterung für die Beschäftigten im Verpflegungsbetrieb geführt hat. Der Aus- und Einbau von alt zu neu, fand unter Volllastbetrieb der Küche statt. neu zu bauen. 71 Hochschulentwicklung Geldmittelfluss: Neue Heizungsanlage mit Blockheizkraftwerk und vir Die im Bericht aufgezeigten Baumaßnahmen konnten nur tuellem Stromspeicher durch einen finanziellen Aufwand im hohen sechsstelligen Der Virtuelle Stromspeicher ist ein bundesweit einzigartiges Bereich ermöglicht und verwirklicht werden. Pilotprojekt im Rahmen des Energie- und Klimakonzeptes für Die Aus- und Umbaumaßnahmen der Gebäude 42 – 44 zu er- Landesgebäude, welches durch das Ministerium für Wirtschaft wachsenengerechten Unterbringungsräumen in den Jahren und Finanzen mit 2,3 Mio. Euro finanziert und durch zwei 2015 bis 2017 werden Millionen an Euro bedingen, für erfor- Forschungsprojekte begleitet wird. Die neue Anlage ist eine derliche, notwendige und zukunftsorientierte Aus- und Umbaumaßnahmen, um ein modernes Fortbildungsinstitut in Böblingen zu verwirklichen. Unterbringung und Baumaßnahmen beim Institut für Ausbildung und Training Die Umsetzung der Polizeistruktur machte an den Standorten Biberach und Lahr die Bereitstellung der bis dahin durch die Einsatzabteilungen genutzten Räumlichkeiten für den Ausbildungsbetrieb notwendig. Dies erforderte zahlreiche Umzugsmaßnahmen für Beamte in Ausbildung sowie das Stamm- und Lehrpersonal. Unterbringung Über eine Sonderfinanzierungsmaßnahme für die Ersatzbe- Kombination von Blockheizkraftwerk, elektrischer Wärme- schaffung des Mobiliars aus den 70er Jahren konnten für die pumpe, Elektrokessel, gasbefeuertem Spitzenlastkessel und Beamten in Ausbildung an den Standorten insgesamt 343 einem Warmwasserwärmespeicher. Die Wärme kann mit Zimmer komplett neu ausgestattet werden. Strom oder Gas erzeugt werden, was dazu führt, dass der Stromeinkauf je nach Preis gesteuert werden kann. In Zeiten Im Zuge dieser Neumöblierung wurden in Biberach 144 neue mit teurem Strom wird das BHKW mit Gas betrieben und der Zimmerausstattungen beschafft, alle Zimmer frisch gestri- selbsterzeugte Strom für die Liegenschaft genutzt. chen und mit neuen Vorhängen ausgestattet. Überschüsse können in das öffentliche Stromnetz eingespeist bzw. verkauft werden. In Lahr waren es 199 neue Ausstattungen. Die Gesamtkosten für die Neumöblierung beider Standorte lagen bei knapp 1 Umbau KfzHalle zum SHTTrainingszentrum Million Euro Mitte August begann der Umbau der ehemaligen Halle für Schwerfahrzeuge der Einsatzabteilung zu einem SHT-Tranings- Große Baumaßnahmen zentrum. Da aufgrund der weiterhin hohen Einstellungszahlen Neben den jährlichen Bauunterhaltungsmaßnahmen an bei- mehr Ausbildungs- und Trainingsflächen benötigt werden, ent- den Standorten wurden in Biberach die nachstehenden großen stehen in diesen Räumlichkeiten und dem Heizhaus sechs neue Bauprojekte ausgeführt. Trainingsbereiche. Jeder Bereich verfügt über ein Wohn- und Schlafzimmer, einen Kiosk, eine Gaststätte, ein Büro und einen 72 Hochschulentwicklung Besprechungsraum. Die Inbetriebnahme soll bereits im Sommer 2015 erfolgen. Fertigstellung Lehrsaalgebäude Die Maßnahmen zur energetischen Sanierung und zur Verbesserung des Brandschutzes am Lehrsaalgebäude konnten nach 3 Jahren Bauzeit abgeschlossen und das Gebäude offiziell durch das Vermögens- und Bauamt in Ulm an das Institut für Ausbildung und Training übergeben werden. Zusätzliche EssensausgabeTheke Die Installation einer neuen Theke für die Essenausgabe und die zusätzlich beschafften Kaffeeautomaten haben in Lahr insbesondere beim Frühstück zu einer deutlichen Entzerrung geführt. Fluchttreppen Geb. 4 und 25 Im 3. Quartal konnten an den zwei bislang noch nicht ausgestatteten Unterkunftsgebäuden neue, der Brandschutzkonzeption entsprechende, Fluchttreppen angebracht werden. Einbau neue Lüftungsanlage für die Schießhalle Die Optische Raumschießanlage wurde mit einer neuen Lüftungsanlage und einem Regieraum nach den aktuellen Schießstandrichtlinien ausgestattet. 73 Interessenvertretungen Interessenvertretungen Interessenvertretungen Campus FR, Institut für Management und Personalgewinnung BB), Lahr, Biberach und Böblingen (zuständig für das Institut für Fortbildung BB mit der Außenstelle Wertheim) wurden Örtliche Personalräte gewählt. Personalrat Mit der Polizeireform nahm 2014 der Übergangspersonalrat, bestehend aus den ehemaligen Mitgliedern der Örtlichen Per- Darüber wurde ein Gesamtpersonalrat gewählt, der für die Hochschule (mit Ausnahme des akademischen Bereichs – Professoren/Dozenten) in seiner Gesamtheit zuständig ist. sonalräte und des Bezirkspersonalrats der früheren Bildungsstandorte, seine Arbeit auf. Ralf Kusterer übernahm den Vorsitz des 31 köpfigen Gremiums. Der ÜPR war zuständig für alle Personalratsangelegenheiten des neu entstanden Präsidiums Bildung mit Instituten. In 15 Sitzungen wurden neben vielen anderen Sachverhalten 335 Personalmaßnahmen behandelt. Vorsitzender: Roland Raible Sprecher der Arbeitnehmer: Georg Wacker Stellvertretende Vorsitzende: Jürgen Weber, Berthold Kibler Schwerbehindertenvertretung(en) Die „neuen“ Schwerbehindertenvertretung(en) der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) – von der „Alten in die Neue Welt“. Schon das Gesetz zur Umsetzung der Polizeistrukturreform hatte ab Juli 2013 alle bislang gewählten Vertrauenspersonen auf einen beachtlichen Wechsel ihrer Zuständigkeitsbereiche vorbereitet. Als Ergebnis der monatelang andauernden Planungen der v.l.n.r.: Christoph Binder, Dr. Georg Laub, Berthold Kibler, Manfred Wernert, Roland Raible, Heinz Remke, Ralf Kusterer, Rudolf Fritsch, Georg Wacker, Jens Schiller es fehlt: Jürgen Weber Parallel dazu gab es nach dem Polizeistrukturgesetz auch einen Örtlichen Personalrat an der HfPol für all diejenigen Beschäftigten, die dieser bereits vor dem 31. Dezember 2013 angehörten. Nachdem dieser noch kurz vor der Reform zurückgetreten war, erfolgte eine Neuwahl Ende März 2014. Im November 2014 fanden Neuwahlen statt. An den Standorten Villingen-Schwenningen, (zuständig für Campus VS, Arbeitsgruppe „TP 14 – Bildung“ hat die HfPolBW ca. 3.700 Mitarbeiter, noch dazu landesweit über alles verteilt auf zunächst acht Standorte. Für diese Konstellation wäre zukünftig nur die (eine!) Vertrauensperson am Standort Campus VS zuständig gewesen... Jedoch kam von Seiten des Landespersonalvertretungs-Gesetzes (LPVG-neu) am 5. Juni 2014 eine ganz unerwartete Schützenhilfe! Der Vertrauensperson Schwerbehindertenvertretung (SBV) der HfPolBW wurde die Aufgabenwahrnehmung einer „Übergangschwerbehindertenvertretung“ gesetzlich zugewiesen – 75 Interessenvertretungen „längstens bis zum 30. November 2014“ (Art. 4 Abs. 5 • die Beteiligung der SBV war unterlassen worden: PolRG); dies galt demzufolge für alle Schulstandorte („Alte „Die Durchführung oder Vollziehung einer ohne Beteili- Welt“). gung nach Satz 1 getroffenen Entscheidung ist auszusetzen, die Beteiligung ist innerhalb von sieben Tagen Dieser Termin war ganz bewusst gewählt worden, denn er fiel nachzuholen; sodann ist endgültig zu entscheiden." somit in den regelmäßig vierjährigen Turnus der Wahlen von (§ 95 Abs. 2 S. 2 SGB IX) Schwerbehindertenvertretungen i.S.d. Sozialgesetzbuches IX (§ 97 ff SGB IX). • Eine im Zeitraum Januar – September nicht genau zu definierende Anzahl zu betreuender schwerbehinderter Bis dahin galt es für die Vertrauensperson – wie bislang – die „normalen ehrenamtlichen Aufgaben wahrzunehmen“; mit Mitarbeiter, da sowohl durch Interessenbekundungs- dem entscheidenden Mehrwert, dass sich mit „01. Januar 14, verfahren (IBV), als auch durch ein dysfunktionales Glockenschlag 0:00h“ der örtliche Zuständigkeitsbereich „von DIPSY-System keine Erkenntnisse über Anzahl und der Innengrenze des Campus-Zaunes quasi auf die Dienstort der schwerbehinderten Beschäftigten gene- Innengrenze des Landes BW explosionsartig aufgefächert riert werden konnten. hatte“... Das bedeutete im Einzelnen: • • Gewinnen der Übersicht über Planungen und Verfahren, an denen die G/SBV (noch) zu beteiligen ist / sein wird Es bildeten sich z. T. neue Personalverwaltungen und (§ 95 Abs. 2 SGB IX), z.B. Bauvorhaben im Bereich des –mitarbeiter, die sich ebenso unerwartet mit den Instituts für Fortbildung in Böblingen (neue Unterkünf- MUSS-Pflichten der Mitbeteiligungen der Schwerbehin- te, Konferenzzentrum) oder Vermeiden von baulichen dertenvertretung zum Schutze der schwerbehinderten Fehlplanungen (zB. „barrierefreies WC“ Geb. 40). – oder gleichgestellten – Menschen konfrontiert sahen. • Denn: September beschlossen Hochschulleitung, Verwaltung „Der Arbeitgeber hat die Schwerbehindertenvertretung und SBV, dass durch die Verselbständigung (Präsidial- in allen Angelegenheiten, die einen einzelnen oder die beschluss v. 05.06.2014) der entfernten Dienststel- schwerbehinderten Menschen als Gruppe berühren, lenteile (BB – BC – LR m. Außenstellen) die organisa- unverzüglich und umfassend zu unterrichten und vor torischen Regelungen der beantragenden Personalver- einer Entscheidung anzuhören; er hat ihr die getroffe- tretungen analog auf die zukünftige Struktur der ne Entscheidung unverzüglich mitzuteilen.“ (§ 95 Abs. SBV’en an zu wenden ist . . . 2 S. 1 SGB IX) Beispiel: Ein schwerbehinderter Mitarbeiter musste wegen einer schon eingeleiteten Abmahnung beraten werden. Hier kam die Schutzwirkung des SGB IX zum Tragen, denn 76 Verselbständigung von Dienststellenteilen: erst Anfang Interessenvertretungen Konzeption, Durchführung und Wahlleitung von vier Wahlen leben müssen – da die Vertrauensperson als beratender An- im „vereinfachten Wahlverfahren“ zu eigenständigen Schwer- sprechpartner „vor Ort“ erreichbar ist. behindertenvertretungen / Vertrauenspersonen fand für die schwerbehinderten Wahlberechtigten an den vier Hochschul- Für das Jahr 2015 werden Ziele wie Integrations-/inklusions- standorten statt: vereinbarungen und Aufbau eines BEM-Teams / -struktur (§ 84 SGB IX) auf der Tagesordnung stehen. Institutsbereich Ausbildung Lahr: 04.11.14 – 03.11.18, VP POK Dirk Bäuerle ([email protected]) Institutsbereich Ausbildung Biberach: 06.11.14 – 05.11.18, VP TB Gabriela Mahler-Meixner ([email protected]) Institut für Fortbildung in Böblingen mit Außenstelle Wertheim: 12.11.14 – 11.11.18, POK’in Cornelia Ernst ([email protected]) Campus VS und Campus FR: 19.11.14 – 18.11.18, VP PHK Wolfgang E. Mallach ([email protected] / [email protected]) Als einzigem Präsidium ergab sich bei der HfPolBW die rechtliche Voraussetzung zum Bilden einer sog. „Gesamtschwerbehindertenvertretung“ (GSBV gem § 97 SGB IX). Das „historische“ Ergebnis der Briefwahl vom 16.01.15 zur 1. GSBV der HfPolBW wird im Jahresbericht 2015 Erwähnung finden. Dasselbe gilt für das Briefwahlergebnis zur Hauptschwerbehindertenvertretung der Landespolizei Baden-Württemberg vom 16.03.15. (Notabene: Die Mitglieder der GSBV waren äußerst zufrieden darüber, solch ein professionelles Team der Personalverwaltung / HfPolBW zum Wahlvorstand gehabt zu haben!). Faktisch haben die schwerbehinderten Mitarbeiter der HfPolBW an jedem Institutsstandort ihre SBV’en behalten und haben auch in der „Neuen Welt“ keine Qualitätseinbußen er- Mitte des Jahres wurde beim Campus VS die Anzahl der „Barrierefrei en Parkplätze“ von zwei auf fünf erhöht, und für schwerbehinderte Mitarbeiter mit einem Grad der Behinderung (GdB 50/ aG< 80) eine praktikable Sonderlösung geschaffen (siehe Bild) 77 Interessenvertretungen Beauftragte für Chancengleichheit der Hochschule für Polizei BW • Mitarbeit im strategischen und konzeptionellen Personalmanagement • Mitwirkung bei allgemeinen personellen sowie sozialen und organisatorischen Maßnahmen der Dienst- POK´in Sarah Ganter, Stellvertreterin: Verwaltungsangestell te Petra Gaul stelle • Initiativen für die Weiterqualifizierung von Frauen • Mitarbeit bei der Verbesserung der Vereinbarkeit von • Aufzeigen und Abbau bestehender Benachteiligungen Im Zuge der Polizeireform 2014 hat sich die Polizeilandschaft in Baden-Württemberg sehr verändert. Dies hat zur Folge, Familie und Beruf dass sich die Beauftragte für Chancengleichheit (BfC) neuen Herausforderungen stellen muss. Zuvor waren an den Standorten Böblingen, Biberach, Bruchsal, Lahr, Göppingen, Freiburg und Wertheim sowie Villingen-Schwenningen je eine ei- Weiter ist die berufliche Förderung von Frauen unter Wahrung gene BfC ansässig. des Vorrangs von Eignung, Befähigung und fachlicher Leis- Nach der Reform wurden für die gesamte Hochschule eine tung zu unterstützen. Beauftragte für Chancengleichheit sowie eine Stellvertreterin bestellt. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der beruflichen und so- Aufgrund der weiten Entfernungen der Standorte gibt es in zialen Bedingungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Böblingen als Ansprechpartnerin Frau KHKin Bettina Schäfer Männer und Frauen in Beruf und Gesellschaft. und in Freiburg Frau Dipl. Psychologin Claudia Pohling. Die Beauftragte für Chancengleichheit an der Hochschule ist zu- Wo wird die Beauftragte für Chancengleichheit beteiligt? ständig für die Belange der Institute einschließlich der Ver- Sie wird bei Stellenausschreibungen, bei Einstellungen, bei waltung und des Präsidialstabes der Hochschule. Beförderungen sowie an Personalauswahlgesprächen beteiligt. Warum gibt es eine Beauftragte für Chancengleichheit? Frauen haben es schwieriger im Beruf als Männer und an der Weitere Aufgaben sind Teilhabe bei Umstrukturierungen und Spitze sind meist nur wenige Frauen. Die Gründe hierfür ist Organisationsveränderungen innerhalb der Dienststelle, Mit- die gesellschaftliche Rolle, die der Frau zugeschrieben wird, wirkung bei der Arbeitszeitregelung, bei Gewährung und Ver- nämlich die Rolle der Mutter, Hausfrau und Zweitverdienerin. längerung von Urlaub aus familiären Gründen sowie Verset- Weiter kommt hinzu, dass in der Erziehungspause auch der zungen und Umsetzungen. Karriereknick kommt. Die Beauftragte für Chancengleichheit hat die Aufgabe, die Dienststelle bei der Umsetzung des Gleichberechtigungsgebotes nach dem Grundgesetz zu unterstützen. Dies bedeutet: • Beratung und Unterstützung von Frauen, und was die Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht, auch von Männern 78 Interessenvertretungen Gleichstellungsbeauftragte kraft. – Eine Ausstellung zur Geschichte der Feminisierung der Polizei.“ Prof ´in Dr. Susanne Scheller, Vertreterinnen: POR´in Caroli ne WedlerKrebs, Akad. Rätin Ingrid Losert M.A., KD´in An drea Merkle Die „Gleichstellungsbeauftragte“ gem. § 4 Landeshochschulgesetz und ihre Vertreterinnen sind für die Verwirklichung von Chancengleichheit von Frauen und Männern bei Studierenden und in der Dozentenschaft zuständig. Einen breiten Raum nimmt die Einzelberatung von Studierenden auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Studium und Familie / familienfreundliche Hochschule ein. Blick in die niedersächsische Ausstellung Neben der Arbeit für Studierende hat die Gleichstellungsbe- Fachtagung zeigt Wege zu mehr Geschlechtergerech auftragte nach dem Landeshochschulgesetz u. a. Aufgaben in tigkeit in der Polizei BW der Personalentwicklung. Sie ist von Amts wegen Mitglied in Es diskutierte ein fachkundiges Podium aus Politik, Innenmi- den Berufung- und Auswahlkommissionen für hauptamtliche nisterium, der Polizei Niedersachsen und Frauen der Polizei Dozenten. Im Jahr 2014 fanden 4 Verfahren statt. Der Anteil Baden-Württemberg über Gleichstellung von Frauen in der weiblicher Dozenten stieg von 16 % im Jahr 2013 weiter an. Polizei, die Akzeptanz von Teilzeitarbeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Frage, ob die Polizei für junge 2014 führte die stellv. Gleichstellungsbeauftragte, Frau Frauen und Männer als Beruf attraktiv ist. Problemfelder POR´in Caroline Wedler-Krebs, zugleich in ihrer Eigenschaft wurden schnell erkannt: als Mitglied der Fachgruppe Führungswissenschaft eine Ver- • anstaltungsreihe zum Thema „111 Jahre Frauen in der badenwürttembergischen Polizei“ durch. Diese fand großen Anklang Frauen sind in Führungsfunktionen (zum Teil deutlich) unterrepräsentiert. • Teilzeitkräfte (und in vielen Besoldungsstufen auch und wurde eingerahmt von einer Ausstellung über die Ge- vollzeitbeschäftigte Frauen) werden schlechter be- schichte der Frauen in der Polizei. wertet. Eine Zusammenfassung: Bundesweit beachtete Ausstellung „Von der Polizeiassistentin zur Führungskraft. – Eine Ausstellung zur Geschichte der Fe minisierung der Polizei.“ macht Station an der Hochschule für • Männer in Teilzeit finden in der Polizei wenig Akzeptanz. • Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (zunehmend auch Pflege) sind noch nicht flächendeckend vorhanden. Dr. Dirk Götting, Kurator der niedersächsischen Ausstellung, Polizei in VillingenSchwenningen. ist überzeugt, dass der Polizeiberuf per se nicht attraktiv ist“. Die erste Polizistin wurde 1903 in Stuttgart in den Staats- Es gelte, ansprechende, konkurrenzfähige Rahmenbedingun- dienst eingestellt. 111 Jahre später wurde am 15. Mai 2014 gen zu schaffen. Petra Häffner, erste polizeipolitische Spre- im Rahmen einer Fachtagung an der Hochschule für Polizei cherin in der Geschichte Baden-Württembergs und Mitglied Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen Bilanz gezo- des Landtages für die Fraktion GRÜNE, unterstrich, dass Poli- gen. Umrahmt wurden diese und weitere themenbezogene zistinnen in allen Belangen ihren männlichen Kollegen gleich- Veranstaltungen von der bundesweit einmaligen niedersäch- gestellt sein sollen. Die Zeit dafür sei reif und sie setze sich sischen Ausstellung „Von der Polizeiassistentin zur Führungs- dafür ein. 79 Interessenvertretungen still im Saal als sie ihren Text „Novembernacht“ vorträgt. Ganz am Anfang ihrer polizeilichen Laufbahn wird ein Kollege „ihrer Schicht“ beim Polizeirevier Lahr bei einer Verkehrskontrolle getötet. Attackiert von einem jungen Mann mit dessen Fahrzeug in dem später Diebesgut aufgefunden wird. Bei der Fachtagung auf dem Podium, von rechts: KR´in Sibylle Vater, Dr. Dirk Götting – Polizei Niedersachsen, MdL Petra Häffner, LPP Ger hard Klotter Gisela Teufel, ehemalige Beamtin der sogenannten Weiblichen Kriminalpolizei in den 1970iger Jahren, machte Geschichte lebendig. Es habe sich in den 45 Dienstjahren, auf die sie zurückblicke, einiges getan. Entscheidende Schritte hin zu einer umfänglichen Gleichstellung, auch hin zur Akzeptanz von Männern in Teilzeit oder Führungsfunktionen in Volker Uhl, Gründer der „PolizeiPoeten“ und Autor, Stephanie von Guaita, PolizeiPoetin der ersten Stunde und Herausgeberin eigener Bücher Teilzeit dürften aber nicht noch einmal 45 Jahre dauern. Kri- Henriette Arendt. Polizeiassistentin in Stuttgart – eine minalrätin Sibylle Vater, Vertreterin der jüngeren Generation Frau im Konflikt zwischen Amt und Mission in der Polizei unterstützte Teufel in dieser Forderung. Sie hat Dr. Götting schloss am 15. Juli 2014 mit seinem Vortrag über in ihrer Masterarbeit „Teilzeit in Führungsfunktionen – Inno- Henriette Arendt die Veranstaltungsreihe zu Frauen und Män- vation oder Illusion“, Rahmenbedingungen der Polizei Baden- nern in der Polizei Baden-Württemberg. Württemberg und Niedersachsen verglichen. Landespolizei- Götting, der über die Anfänge der Polizeiarbeit für Frauen in präsident Gerhard Klotter stellte die Durchführung des Audits Deutschland promoviert hat, ließ Henriette Arendt „lebendig“ Beruf und Familie in Aussicht. werden, die erste Polizeiassistentin, die 1903 in den Polizeidienst in Stuttgart eingestellt wurde. Die Zuhörinnen und Zu- „Die Angst ist dein größter Feind“ hörer erlebten die interessante Persönlichkeit Henriette Stephanie von Guaita, Polizeibeamtin und Polizei-Poetin der Arendt mit ihrem selbstbewussten, teils provokativen Wirken, ersten Stunde sowie Volker Uhl, Gründer des Internetprojek- die aus Sicht der Polizeibehörde zusehends „unangenehm“ tes „Polizei-Poeten“ ( www.polizei-poeten.de ) trugen am wurde und doch reichsweit bekannt war. Bei seinem ab- Donnerstag, 3. Juli 2014 ihre Texte vor. “Die Angst ist dein schließenden Gang durch die Ausstellung erläuterte Dr. Göt- größter Feind“, herausgegeben von Volker Uhl, entstand nach ting, dass der entscheidende Faktor in der Geschichte der dem tragischen Mord an der Polizeibeamtin Michele Kiese- deutschen Polizei die Einstellung von Frauen gewesen war. wetter und es kommen in diesem dritten von mittlerweile vier Götting freute sich, nach dem Vortag über Henriette Arendt Buchprojekten ausschließlich Beamtinnen zu Wort. „Polizis- als Kurator „seine“ bundesweit einmalige Ausstellung wieder tinnen erzählen“ heißt der Untertitel und diese drücken über nach Hause zu holen. Die Zusammenarbeit mit der Hoch- die kurzen Texte ihre Gedanken und Gefühle aus – Ängste, schule für Polizei Baden-Württemberg würdigte die Polizei Sorgen, Wut, Trauer, aber auch erheiternde Erlebnisse wer- Niedersachsen durch einen Beitrag in ihrer polizeiinternen den dargestellt. Stephanie von Guaita ist eine der 17 Auto- Zeitung ProPolizei. rinnen von „Die Angst ist dein größter Feind“ und es ist sehr ( www.polizei-nds.de/aktuelles/presse/propolizei ) 80 Interessenvertretungen Familienfreundliche Hochschule Im Jahr 2014 wurde die Kita von ca. 12 Kinder von Studierenden bzw. Mitarbeitern der Hochschule besucht (pro Studienjahrgang ca. 5). Prof´in Dr. Susanne Scheller Die hohe Identifikation der gesamten Hochschule und insbes. Seit dem 32. Studienjahrgang (2009) ist die Vereinbarkeit der Studentenschaft mit „ihrer Kita“ zeigte sich auch 2014 – von Familie und Studium durch die nachfolgenden Ange- wie schon in den Vorjahren - an mehreren größeren Spenden bote gegeben. Präsident Prof. Alexander Pick formulierte das Der 9. Masterstudienjahrgang spendete eine Garderobe, die Ziel damals folgendermaßen: „Ziel ist es, dass niemand das BBBank spendete einen Kaufladen und Kinderstühle für die Studium wegen seiner Kinder nicht aufnimmt, es abbricht Mensa. Der Förderverein ermöglichte die Spenden jeweils oder ein Studium gar nicht in Erwägung zieht.“ durch eine Doppelung des Betrages. In jedem Bachelor- Jahrgang gibt es eine familienfreundli Die Betreuungsangebote in Herbst und Osterferien so- che Studiengruppe mit ca. 25 Plätzen, Sie hat besonders wie in familiären Notlagen durch die Kita sowie durch spe- günstige, den allgemeinen Kita-Öffnungszeiten angepasste ziell ausgesuchte Tagesmütter wurden von Studierenden gut Vorlesungszeiten für Eltern mit Kindern. 2014 haben im 33., angenommen. 34., 35. und 37. Studienjahrgang jeweils ca. 20 Studierende von dem Angebot Gebrauch gemacht. Im 36. Studienjahrgang („PKA 400“ in Freiburg) waren es – entsprechend des niedrigen Durchschnittsalters - nur wenige Studierende mit Kindern. Die Gruppen wurden durch Losentscheid aufgefüllt. Eltern mit Kindern können auf dem Campus in VillingenSchwenningen in einer Doppeleinheit in der „Familienetage“ wohnen. Diese Möglichkeit haben 2014 ca. 4 -5 Studierende mit Kindern pro Studienjahrgang genutzt. In Freiburg ist der Bedarf nicht aufgetreten. Der „Campus Minimus“, die städtische Kindertagesstät te auf dem Campus der Hochschule erfreut sich sehr großer Beliebtheit bei den studierenden Eltern und ihren Kindern. Die Einrichtung umfasst zwei Gruppen von jeweils 15 Kindern im Alter von wenigen Monaten bis zum Schuleintritt. Sie ist werktags von 07.00 – 17.00 Uhr geöffnet. Die Eltern bezahlen den regulären städtischen Elternbeitrag. Ihr Mittagessen erhalten die Kinder sowie die sieben Erzieherinnen in Voll- bzw. Teilzeit in der Mensa der Hochschule. Der „Campus Minimus“ hat u. a. ein besonderes pädagogisches Profil im Bereich Bewegung, Motorik und Sport. 81 Interessenvertretungen Förderverein Hochschule für Polizei e. V. Nach seiner Satzung hat der Förderverein die Aufgabe, den Bildungsauftrag der Hochschule zu fördern und im Rahmen dessen den Gedanken der Völkerverständigung zu stärken. Der Verein fördert mental und finanziell. Mental dadurch, dass Vorstand und Mitglieder die Arbeit der Hochschule - wo möglich - in der Öffentlichkeit oder doch zumindest im jeweiligen Bekanntenkreis wohlwollend begleiten und bei wichtigen Veranstaltungen der Hochschule Präsenz zeigen. Vorsitzender des Vereins ist Ministerialdirigent a. D. Professor Ulrich Stephan. Der Verein hat derzeit 437 Mitglieder (siehe auch die nachstehende Grafik über die Mitgliederentwicklung). Die finanzielle Förderung lässt sich in einem Jahresbericht naturgemäß konkreter darstellen. Generell gilt, dass der Verein diejenigen Zwecke nicht fördert, die über den Staatshaushaltsplan finanziert werden. Derartige Zwecke zu fördern, ist Aufgabe des Landes Baden-Württemberg. Darüber hinaus freilich nimmt die Hochschule zahlreiche weitere wichtige Aufgaben wahr, für die im Staatshaushaltsplan keine Mittel zur Verfügung gestellt sind. Sie (zumindest teilweise) zu finanzieren, ist Sache des Fördervereins. 2014 war ein „Jahr der Spenden“, denn der Verein wurde in der Tat mit überdurchschnittlich hohen Spenden bedacht, die er wiederum für die oben genannten Zwecke bereitgestellt hat: Einen neuen Kaufladen und 6 Tripp Trapp Stühle gab es für die Kinder des Campus Minimus, der Kita der Polizeihochschule in Schwenningen. Für die Jüngsten auf dem Campus überreichte die damalige BBBank-Filialdirektorin Diana Hug am 27. März 2014 einen Spendenscheck an die Leiterin des Kindergartens, Frau Andrea Dufner sowie an den 1. Vorsitzenden des Fördervereins, Prof. Ulrich Stephan. „Durch die Spende wird es gelingen, die Einrichtung des Kindergartens zu optimieren und die Hochschule selbst noch kindgerechter auszustatten“, freute sich Prof. Stephan. „Wir sehen die Unterstützung und Förderung von Kindern als eine der wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen unserer Gesellschaft. Die BBBank möchte mit ihren Mitteln das Engagement des Fördervereins der Hochschule für Polizei unterstützen und so einen Teil der gesellschaftlichen Verantwortung mittragen“, ergänzte BBBank-Filialdirektorin Diana Hug. Die Spende stammte aus den Mitteln des Gewinnsparvereins Südwest e.V. Die BBBank fördert mit Spenden- und Sponsoringmaßnahmen in Höhe von 2 Millionen Euro jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Soziales, Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport. Neue Sportgeräte für die Studierenden: BBBank spendet 19.800 Euro an den Förderverein Einen Kaufladen für die Kinder der Kindertagesstätte Campus Minimus: BBBank spendet 2.000 Euro an den Förderverein Der Förderverein freute sich über die Spende der BBBank. In den beiden teilweise neu eingerichteten Fitnessräumen kommen die Studierenden jetzt so richtig ins Schwitzen. BBBankRegionalbevollmächtigter Rainer Kuderer überreichte den symbolischen Scheck an den 1. Vorsitzenden Prof. Ulrich Stephan. 82 Interessenvertretungen Die Studierenden sollen sich während ihren Lernpausen und Vertreterin der Dozentenschaft: nach den Vorlesungen in den Abendstunden in zwei teilweise Frau Prof.´in Dr. Waltraud Müller-Franke neu eingerichteten Fitnessräumen an der Hochschule so richtig auspowern können. Prof. Stephan hob in seinen Dankesworten die zunehmende Bedeutung der sportlichen und körperlichen Fitness in der polizeilichen Ausbildung hervor. Es sei heute wichtiger denn je, dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte körperlich in der Lage seien, den enormen Belastungen des Polizeiberufes standhalten zu können. Initiiert wurde die Spende von der hauseigenen Direktbank. Die Gelder stammen Zwei Beisitzer, die nicht der Hochschule für Polizei angehören: Herr Amtsgerichtsdirektor a.D. Bernd Bierer und Herr Rechtsanwalt Kurt Haberer Die übrigen Vorstandsmitglieder, Präsident, Prorektor, Verwaltungsdirektor sowie jeweils ein Vertreter der Studienjahrgänge aus den Mitteln des Gewinnsparvereins Südwest e.V. sind dies satzungsgemäß kraft Amtes und mussten deshalb Mitgliederversammlung mit Wahlen nes Schmid und Herr Jacques Moreau gewählt. nicht gewählt werden. Zu Rechnungsprüfern wurde Herr Johan- Die Mitgliederversammlung am 11. Dezember 2014 in Villingen-Schwenningen war gut besucht, womit sich Als weiterer Tagesordnungspunkt war eine Änderung der Ver- der Vorstand zufrieden zeigte. Nach einem ausführlichen Tä- einssatzung vorgesehen. Im Zuge der Polizeistrukturreform tigkeitsbericht des ersten Vorsitzenden Prof. Stephan sowie ei- wurde die Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen in nem umfangreichen Bericht der Hochschulleitung durch Herrn Hochschule für Polizei Baden-Württemberg umbenannt. Damit Prorektor Prof. Vögt stellte der Schatzmeister, Herr Krayl seine wie gewohnt ausführliche und klar strukturierte Jahresrechnung vor. Er ging dabei auch auf die Mitgliederentwicklung ein, welche im Jahr 2014 leider eine sinkende Tendenz aufwies. Die Rechnungsprüfer bescheinigten Herrn Krayl eine einwandfreie Kassenführung und auf Antrag von Herrn Torsten Köps- zusammenhängend war auch die Namensänderung des Fördervereins in „Verein der Freunde und Förderer der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg“. Allerdings war sich der Vorstand einig, dass die Zuständigkeit des Fördervereins nach der Namensänderung zunächst ausschließlich beim akademischen Bereich der Hochschule (Fakultäten) liegen soll. chall konnte der gesamte Vorstand einstimmig entlastet werden. Anschließend fanden die im zweijährigen Turnus Für eine Ausdehnung der Zuständigkeit auf den Bereich der festgelegten Vorstandswahlen statt. Jeweils einstimmig bei staatlichen Aufgaben Ausbildung, Fortbildung und Personalge- Enthaltung des/der jeweils Betroffenen wurde der Vorstand für winnung (Institute) würden dem Verein trotz soliden Wirtschaf- die Amtszeit 2014 – 2016 wie folgt gewählt: tens und guter Kassenlage die Finanzmittel fehlen. Auch organisatorisch käme der Verein derzeit mit einer Ausdehnung Erster Vorsitzende: Herr Ministerialdirigent a.D. Prof. Ulrich Stephan Zweiter Vorsitzender: Herr Thomas Gässler Schatzmeister: Herr Sebastian Krayl seiner Zuständigkeit auf die Institute derzeit an seine Grenzen. Für das Jahr 2015 steht die Organisation und Durchführung des vierten 24-h-Spendenlaufs um den „Großen Preis des Fördervereins“ an der Hochschule in Villingen-Schwenningen als Herausforderung heran. Diese caritative Sportveranstaltung soll erneut das herausragende Event des Hochschulkalenders werden. Schriftführer: Als Spendenempfänger für die eine Hälfte des „erlaufenen“ Herr Wolfgang Mallach Geldbetrages wurde der „Förderverein für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung - Feldner Mühle e. V.“, in 83 Interessenvertretungen Villingen-Schwenningen festgelegt. Die andere Hälfte kommt dem Spendentopf des Fördervereins HfPol e.V. zugute. Besonders erfreut zeigte sich der Vorstand über den Beschluss, im Jahr 2015 zwei Bachelorarbeiten von Studierenden zum Thema „Google-Glases“ finanziell unterstützen zu können. Durch diesen Antrag ging ein lange gehegter Wunsch des Vorstands nach finanzieller Förderung wissenschaftlichen Arbeitens in Erfüllung. Nach einem äußerst spannenden Ausblick in die Zukunft der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg durch Herrn Prorektor Prof. Vögt ging eine äußerst informative Mitgliederversammlung zu Ende. Das Foto zeigt einen Teil des Vorstands für die Amtszeit 20142016 84 85 Zahlen/Daten/Fakten Zahlen/Daten/Fakten 87 Zahlen/Daten/Fakten 88 Zahlen/Daten/Fakten 89 Zahlen/Daten/Fakten 90 Zahlen/Daten/Fakten 91 Zahlen/Daten/Fakten 92 Zahlen/Daten/Fakten 93 Zahlen/Daten/Fakten 94 Zahlen/Daten/Fakten 95
© Copyright 2024 ExpyDoc