SCHWERPUNKTE IN DER OBERSTUFE (Stand: Schulj. 2012/13) Schwerpunkte der pädagogischen und fachlichen Betreuung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Allgemeine Ziele und Methoden der Oberstufenarbeit Fachliche Schwerpunkte am F.-J.-M.-Gymnasium Integration von Seiteneinsteigern Außerunterrichtliche Schwerpunkte Das Orientierungsseminar in der Einführungsphase Die Facharbeit in der Qualifikationsphase 1 Vorbereitung auf das Berufsleben 1. Allgemeine Ziele und Methoden der Oberstufenarbeit Das Ziel unserer Arbeit in der gymnasialen Oberstufe ist es, die Schülerinnen und Schüler • inhaltlich und methodisch auf die Anforderungen der Abiturprüfung sowie des anschließenden Studiums bzw. der Berufsausbildung vorzubereiten und • sie in dem Bestreben nach Selbstständigkeit, Leistungsbereitschaft und der Wahrnehmung sozialer Verantwortung zu unterstützen. Mit den folgenden Mitteln versuchen wir diese Ziele zu erreichen: • Alle Schülerinnen und Schüler werden während ihrer Schullaufbahn durch zwei Beratungs- sowie durch alle Fachlehrer/innen individuell betreut. 1 • Zu Beginn der Einführungsphase führen wir an der Philipps-Universität Marburg ein mehrtägiges Orientierungsseminar durch, auf dem die Schüler/innen auf die besonderen Anforderungen der gymnasialen Oberstufe eingestimmt werden sollen, dessen • Ziel es aber auch ist, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ein positives Lernklima und Gemeinschaftsgefühl aufzubauen. • In der Qualifikationsphase 1 werden alle Schüler/innen in einem Workshop auf die Anforderungen der im 2. Halbjahr zu schreibenden Facharbeit vorbereitet. • Fächerspezifische Studientage vertiefen Inhalte und Fragestellungen einzelner Fächer in Zusammenarbeit mit außerschulischen Bildungseinrichtungen. • Der Vorbereitung auf das Berufsleben dienen ein zweiwöchiges Betriebspraktikum in der Einführungsphase sowie mehrere schulinterne und außerschulische Beratungsveranstaltungen. • Zu Beginn der Qualifikationsphase 2 wird in den Leistungskursen eine einwöchige Studienfahrt durchgeführt mit dem Ziel, die unterrichtliche und pädagogische Arbeit in auswärtigen Zielorten mit bestimmten kulturellen und wissenschaftlichen Schwerpunkten zu vertiefen. • Ein wichtiger Punkt unserer schulischen Arbeit ist es, Schüler/innen auf die Teilnahme an außerschulischen Wettbewerben vorzubereiten. • Eine Theater-AG, das Schulorchester, der Bläserkreis und der Schulchor bieten vielfältige Möglichkeiten künstlerische und musische Begabungen zu entwickeln und in der Schulöffentlichkeit darzubieten. • In der Redaktion der Schülerzeitung „strebergarten“ können Schüler/innen ihre journalistischen Talente erproben. 2. Fachliche Schwerpunkte am F.-J.-M.-Gymnasium Grundsätzlich werden alle Fächer der gymnasialen Oberstufe am F.-J.-M.-Gymnasium engagiert und gleichwertig unterrichtet, alle Fächer haben die Möglichkeit durch besondere Unterrichtsvorhaben, Projekte, Studientage usw. das Bild des F.-J.-M. als einer Schule, an der das Wissen unserer Zeit auf einem gymnasialen Niveau vermittelt wird, zu prägen. 2 Daneben haben sich in den letzten Jahren bestimmte Schwerpunkte herausgebildet, die von den Mitwirkungsgremien der Schule als besonders förderungswürdig anerkannt worden sind. Hierzu gehören: 1. Der naturwissenschaftlich-technische Bereich. Die Fächer Physik und Informatik sind von den beiden Fachkonferenzen inhaltlich und methodisch miteinander verzahnt worden, d.h. verschiedene Unterrichtsinhalte bauen aufeinander auf. Schülern und Schülerinnen, die Physik wählen, wird daher empfohlen, gleichzeitig auch Informatik zu belegen. Die Bildung eines Leistungskurses Physik wird dabei angestrebt. Vergleichbares gilt für die Fächer Biologie und Chemie, wobei hier Biologie die Funktion des Leitfaches übernimmt. 2. Der neusprachliche Bereich Das Fach Spanisch wird ab Klasse 8 im Differenzierungsbereich angeboten. Schülerinnen und Schülern, die von diesem Angebot Gebrauch machen, wird empfohlen das Fach Spanisch in der Oberstufe bis zur Qualifikationsphase 2 fortzuführen. Eine lange Tradition hat der Leistungskurs Französisch. Im Sinne einer Förderung des modernen Fremdsprachenunterrichts ist es erklärtes Ziel der Schule, auch in Zukunft das Fach Französisch als Leistungskurs anzubieten. Inwieweit die angesprochenen Leistungskurse in der jeweiligen Jahrgangsstufe realisiert werden können, hängt natürlich in entscheidendem Maße vom Wahlverhalten der Schüler/innen ab. 3. Integration von Seiteneinsteigern Das Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium hat eine bis in die 1960er Jahre zurückreichende Tradition bei der Integration und Förderung ehemaliger Realschüler. Bis zur Einführung der reformierten Oberstufe war das F.-J.-M. eines der wenigen Gymnasien in Südwestfalen, an denen Realschüler die Allgemeine Hochschulreife erlangen konnten. Diese Erfahrungen werden an unserer Schule gepflegt und ausgebaut. 3 Jeweils im Dezember findet ein Informationsnachmittag für Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 der Haupt- und Realschulen mit deren Eltern statt, auf dem die Schule sich vorstellt. Neben allgemeinen Informationen über die gymnasiale Oberstufe werden in kleineren Gesprächsgruppen auch spezifische Fragen zu den möglichen Abschlüssen, der Fremdsprachenbelegung usw. behandelt. Nach der Anmeldung an der Schule werden diese Informationen auf weiteren Veranstaltungen erweitert und vertieft. In Absprache mit der Schule besteht auch die Möglichkeit, durch Unterrichtsbesuche die Schüler/innen und den Unterricht einer unserer Klassen 9 kennen zu lernen. In den ersten Wochen des neuen Schuljahres finden dann Informationsgespräche zwischen den Lehrern der abgebenden und den Beratungslehrern unserer Schule statt. Dabei ergeben sich für beide Seiten Einsichten in die besonderen Probleme der Vorbereitung auf und der Förderung in der gymnasialen Oberstufe. In den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik werden die Seiteneinsteiger je nach Größe der Gruppe während der Einführungsphase gegebenenfalls mit einigen grundständigen Schülern in einer Lerngruppe zusammengefasst. Dies und ggf. die Einbindung in Vertiefungskurse in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik soll ein gezieltes Eingehen auf Stärken und Schwächen dieser Schülergruppe erleichtern. Der sozialen Integration dient insbesondere das dreitägige Orientierungsseminar, das im ersten Quartal der Einführungsphase in einer auswärtigen Bildungsstätte durchgeführt wird. Zu diesem Orientierungsseminar vgl. auch Punkt 5. Es ist selbstverständlich, dass die Gruppe der Seiteneinsteiger in besonderem Maße von den beiden Beratungslehrern betreut und beraten wird. 4. Außerunterrichtliche Schwerpunkte In Anbindung an den Unterricht werden von verschiedenen Fächern regelmäßig Studientage und Fachexkursionen durchgeführt. Dies gilt z.B. für Physik (Thema: „Physik und Gesellschaft“), Biologie (MPI für Züchtungsforschung in Köln), Erdkunde (Braunkohletagebau), Geschichte (Haus der Geschichte in Bonn) Eine Vielzahl von Wettbewerben im sprachlichen und insbesondere im mathematischnaturwissenschaftlichen Bereich bieten die Möglichkeit eigene Interessenschwerpunkte und im Unterricht erworbene Kenntnisse und Methoden zu vertiefen. 4 5. Das Orientierungsseminar in der Einführungsphase Alle Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums fahren zu Beginn des Schuljahres in die Jugendherberge Marburg. Diese dreitägige Veranstaltung bietet den Schülerinnen und Schülern in mehrfacher Hinsicht Orientierung und fördert die soziale Integration aller Schülerinnen und Schüler in die Jahrgangsstufe. Die Schülerinnen und Schüler besuchen in Zusammenarbeit mit der Studienberatung speziell ausgewählte und für unsere Schüler/ innen konzipierte Vorlesungen unterschiedlicher Fachgebiete (z.B. Anglistik, Germanistik, Geschichte, Jura, Wirtschaftswissenschaften, Biologie, Medizin usw.), • trainieren ihre praktischen Fähigkeiten in mikroskopischen Übungen des Fachbereich Zellbiologie und im Chemikum des Fachbereichs Chemie, • bekommen Einblicke in die Realität universitären Lernens durch begleitete Besuche von „normalen“ Vorlesungen, die anschließend aufgearbeitet werden, • nehmen Freizeitangebote wahr, um sich in unterschiedlichen Gruppierungen kennen zu lernen (Sport, Spiele, Besichtigungen ...), • nutzen die Möglichkeit, ihre neuen Beratungslehrer/innen kennen zu lernen. Das Seminar wird seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Zentralen Allgemeinen Studienberatung (ZAS) der Philipps-Universität durchgeführt. 6. Die Facharbeit in der Qualifikationsphase 1 In der Qualifikationsphase 1 müssen alle Schüler/innen der gymnasialen Oberstufe in NordrheinWestfalen eine 8 – 12seitige Facharbeit schreiben. Zur Vorbereitung auf diese Facharbeit wird jeweils Ende Nov./Anf. Dez. ein Workshop durchgeführt, auf dem die Schülerinnen und Schüler mit den Anforderungen an eine Facharbeit und den methodischen Voraussetzungen vertraut gemacht werden. Die Funktion der Facharbeit und damit gleichzeitig auch die Zielsetzung und die Inhalte des Workshops lassen sich wie folgt zusammenfassen: 5 Eine Facharbeit ist eine selbstständig verfasste schriftliche Hausarbeit im Umfang von 8 – 12 Seiten (Details s. unten), die in besonderer Weise nach den Prinzipien wissenschaftspropädeutischen Arbeitens erstellt wird. Wissenschaftspropädeutisches Arbeiten orientiert sich an den Methoden der Wissenschaft, die gekennzeichnet sind durch Systematisierung, Methodenbewusstsein, Problematisierung und Distanz zum Gegenstand (Vgl. Richtlinien für die Sekundarstufe 2; 1.3.1). Wissenschaftliches Arbeiten – das klingt kompliziert, wirkt vielleicht einschüchternd. Man kann es einfacher auch so beschreiben: • Man sammelt Daten oder sichtet Quellen (z.B. über Erinnerungen an historische Ereignisse oder Ergebnisse naturwissenschaftlicher Experimente). • Man sortiert sie und stellt – beim Auswerten – Zusammenhänge fest (z.B. in der Art und Weise wie Großeltern über die Zeit des Nationalsozialismus erzählen). • Man vergleicht die Befunde nun mit dem bisherigen Wissens- und Erkenntnisstand, wie man ihn in der Fachliteratur vorfindet oder es im Unterricht kennen gelernt hat. • Abschließend fasst man als eigenes Resumee zusammen, inwieweit die eigenen Erkenntnisse bisher Bekanntes bestätigen, ergänzen oder vielleicht auch neue Einsichten eröffnen. Bei der Anfertigung einer Facharbeit sollen Schüler/innen dementsprechend: • Ein Thema suchen, eingrenzen und ordnen. • Ein komplexes Arbeitsvorhaben planen. • Methoden der Informationsbeschaffung kennen lernen und einsetzen. • Informationen und Materialien ziel- und sachgerecht ordnen und auswerten. • Vorurteilsfrei beobachten. • Kausale Zusammenhänge herstellen. • Ergebnisse eigener Recherchen absichern und bewerten. 6 • Arbeitsergebnisse in einer sprachlich und formal angemessenen Form schriftlich präsentieren. • Sich mit wissenschaftlichen Darstellungskonventionen (Zitieren, Gliedern, Literaturangaben usw.) vertraut machen. Es lassen sich zwei Grundtypen von Facharbeiten unterscheiden: 1. Text- (Literatur)arbeiten, die v.a. auf der Bearbeitung und Auswertung von Texten (Bücher, Aufsätze usw.) basieren. 2. Empirische Arbeiten, in denen Versuche bzw. Messungen innerhalb eines Experiments oder aber z.B. Beobachtungen in freier Natur ausgewertet werden. Es ist aber auch möglich, Daten auszuwerten, die durch Befragungen, Recherchen usw. gewonnen wurden. Es ist durchaus möglich ein fächerübergreifendes Thema zu wählen, wobei ein Fach die Rolle des ‚Leitfachs’ haben sollte. Die Anfertigung einer Facharbeit ist in den Lehrplänen der gymnasialen Oberstufe für alle Schüler/innen verbindlich vorgeschrieben, sie ersetzt in einem Klausurfach (LK oder GK) die erste Klausur im 2. Halbjahr der Qualifikationsphase 1. Diese Zielsetzungen der Facharbeit, aber auch ihre Bestandteile, die formalen Anforderungen, der Arbeitsplan, die Beurteilungskriterien sowie das methodische Rüstzeug werden in dem ausführlichen Papier „Hinweise und Tipps für das Schreiben der Facharbeit“ erläutert. Dieses Papier wird allen Schüler/innen auf der Homepage der Schule zur Verfügung gestellt und im Rahmen des Workshops thematisiert. Eine solche Facharbeit zu schreiben bedeutet für jede Schülerin, für jeden Schüler sicher eine besondere Belastung. Sie ermöglicht es aber andererseits, einen vertieften Einblick in ein selbst gewähltes Interessengebiet zu nehmen sowie eigene Fähigkeiten eigenständig zu erproben. 7. Vorbereitung auf das Berufsleben In der Einführungsphase wird ein zweiwöchiges Betriebspraktikum durchgeführt. Alle grundständigen Schülerinnen und Schüler suchen sich in einem Betrieb ihrer Wahl einen Praktikumsplatz und werden während des Praktikums am Ende des 1. Halbjahres von Lehrerinnen und Lehrern des Faches Sozialwissenschaften betreut. Das Praktikum endet mit einer gemeinsamen Auswertung unter 7 Einbeziehung von Experten aus Arbeitswelt, Studien- und Berufsberatung. In einem Bericht fassen die Schülerinnen und Schüler ihre Einsichten und Erfahrungen zusammen. Die Teilnahme an dem Praktikum wird auf dem Abiturzeugnis bescheinigt. Im Verlauf der Qualifikationsphase finden weitere Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt bis hin zu möglichen Einzelberatungen statt, die Hilfestellungen bei der Berufswahl leisten und den Einstieg in das Berufsleben erleichtern sollen. Dabei ist die Schule bestrebt, die Beratungen durch die Einladung von Vertretern bestimmter Berufsgruppen möglichst praxisnah zu gestalten. Okt. 2012 Ml 8
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