ca 20,2 MB pdf - der Gemeinde Kartitsch

An einen Haushalt
Amtliche Mitteilung
Gemeindezeitung
Zugestellt durch Post.at
Kartitsch
Osttirol
66. Ausgabe
Februar 2015
Kartitsch
Hollbruck
Der zum WorldLoppet zählende Dolomitenlauf machte
auch heuer wieder
Station in Kartitsch.
Mit viel Arbeit brachten zahlreiche Helfer
die Loipe soweit in
St. Oswald
Die Bilder zeigen einige fleißige Helfer beim Dolomi-
Ordnung, dass die
Sportler über den Kartitscher Sattel und zurück nach Obertilliach
laufen konnten.
Kirche St. Leonhard
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 2
Inhalt
Buchvorstellung
Hilda Außerlechner
Impressum
Vorwort Bürgermeister
Aus der Ratsstube
Bergrettung
Feuerwehr
Ärzte ohne Grenzen
Adventbasar
James Bond 007
Gedenkjahr 2015
Wetterdaten
Pfarrjugend Kartitsch
Kirchenchor
Hirtenleben
Leserbrief
Familienverband
Forsttagssatzung
Information SLH
Kundmachung
Lebenshilfe
Praxis Physiotherapie
Sportunion
Dolomitenlauf
Wir gratulieren
Marktplatz
Seniorenbund
1. Weltkrieg
Historisches
Einladung
Zimmergewehrschießen
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Redaktionsschluss für die
nächste Ausgabe ist am
15. April 2015
Wir danken allen, die mit ihren
Beiträgen mitgeholfen haben,
diese Zeitung zu gestalten.
Hilda Außerlechner stellt ihr neues Buch
„Auf dem Weg zur Weihnacht― vor
Unsere Heimatdichterin, Frau
Hilda Außerlechner, präsentierte am Sonntag, 16. November
2014 ihr neues und bereits achtes Buch „Auf dem Weg zur
Weihnacht― im voll besetzen
Gemeindesaal von Kartitsch.
Das Werk enthält tiefsinnige
Gedichte und Geschichten von
Herbst, Winter, Advent und
Weihnachten.
Herzlichen Dank
Zurückschauend auf die schöne, feierliche Stunde - nochmals herzlichen Dank – ein inniges „Vergelt’s-Gott― – der
Gemeinde Kartitsch mit Bürgermeister Josef Außerlechner
und Gemeindeamtsleiter Anton
Goller, sowie den Gemeindebediensteten.
Großen Dank und viel Lob den
Frauen mit Ortsbäuerin Brigitte
Außerlechner, den Festrednern,
sowie dem Moderator. Ebenso
bedanke ich mich bei unserer
Saitenmusik und bei meinen
Enkelkindern für die schöne
musikalische Gestaltung.
Hilda Außerlechner
Die Buchautorin Hilda Außerlechner
Impressum:
Eigentümer und Herausgeber:
Gemeinde Kartitsch,
9941 Kartitsch 80, Bez. Lienz/Tirol,
Tel. 04848-5248
e-mail: [email protected]
Für den Inhalt verantwortlich:
Kofler Gottfried, 9941 Kartitsch 198a
Redaktionsteam: GV Kofler Gottfried,
GR Bodner Josef, FV Kofler Anton,
Weber Michael, Mag. Lusser Peter,
Strasser Josef, Klammer Josef, Rinner
Werner.
Layout und Druck:
Gemeinde Kartitsch.
Die Gemeindezeitung erscheint 1/4jährlich (Februar, Mai, August und November)
Auflage: 280 Stück (im Gemeindegebiet
von Kartitsch)
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Schulgebäudes über die Jahre
2013 bis 2015 erstreckt, müssen
wir mit Investitionen in diesem
Jahr etwas leiser treten.
Liebe Kartitscherinnen und
Kartitscher!
Nachdem im Herbst 2014 die
Bauarbeiten der Generalsanierung
der Volksschule und des Kindergartens abgeschlossen werden
konnte, liegt nun auch die Endabrechnung vor. Den Finanzrahmen
gab die Kostenschätzung des Architekten DI Grissmann mit netto
1,304 Mio € vor. Nach der Ausschreibung und Anbotslegung für
die einzelnen Gewerke erschien
die ermittelte Vorgabe als sehr
realistisch. Obwohl noch einige
unvorhersehbare Arbeiten dazugekommen und kleinere Überraschungen aufgetreten sind, konnte
letztendlich die Kostenschätzung
um 85.000 € unterschritten werden. Diese Leistung, die ein großes Lob verdient, konnte durch
die gute Zusammenarbeit aller an
der Planung und Umsetzung Beteiligten, vor allem aber durch die
hervorragende Arbeit unseres Planers und Baukoordinators, Architekt Egon Griessmann, erreicht
werden. Im Frühjahr wird der
Vorplatz der Volksschule noch
begrünt und mit einigen Spielgeräten bestückt, dann ist das Werk
vollendet. Nachdem sich der Finanzierungsplan des Umbaues
und der Generalsanierung des
Rechtzeitig zum Gedenkjahr
2015 wird die Renovierung des
Kriegerdenkmales bei der Pfarrkirche erfolgen. Bei der Finanzierung leisten dazu die Abteilung Kultur des Landes Tirol,
das Bundesdenkmalamt und das
Schwarze Kreuz einen Beitrag.
Schon seit längerer Zeit geben
die Wege im Friedhof St. Leonhard Anlass für Kritik. Diese
werden heuer saniert und neu
angelegt. Auch die Friedhofsmauer bedarf einiger Reparaturen. Ebenso ist die Abdeckung
der Friedhofsmauer in St. Oswald desolat. Hier erfolgt eine
Neueindeckung mit Lärchenbrettern.
Auf der Zufahrt zur Sport– und
Freizeitanlage ab Hotel Waldruhe wird die provisorische Straßenbeleuchtung durch zeitgemäße Lampen ersetzt. Der Spielplatz in der Anlage wird durch
einige Geräte ergänzt bzw. erweitert und soll so unseren Kindern und Familien noch mehr
Freude bereiten.
Im Frühjahr 2015 wird es gelingen, die gesamte Straßenbeleuchtung der Gemeinde auf
energiesparende Leuchtmittel
umzustellen. Damit wird bis zu
40% der bisher erforderlichen
Energie eingespart.
Im heurigen Gedenkjahr (100
Jahre Erster Weltkrieg) wird,
wie im Innenteil der Gemeindezeitung zu lesen ist, in Kartitsch
einiges los sein. Mit zahlreichen
Veranstaltungen wird unsere
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Gemeinde im Fokus unserer Gäste, der Öffentlichkeit, und der
Medien stehen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und
wir werden uns von der besten
Seite zeigen. Ich bitte die Bevölkerung, besonders auch die Vereine, die Wirtschaft, Landwirtschaft, Privatzimmervermieter,
und alle Institutionen usw., tatkräftig mitzuhelfen, um dieses
Gedenkjahr etwas Besonderes
werden zu lassen.
Großes Lob und viel Anerkennung erhalten wir immer wieder
für unsere Gemeindezeitung und
für die Homepage der Gemeinde.
Ich darf dieses Lob an das Redaktionsteam und an alle, die
Beiträge für die Zeitung verfassen sowie für das „WERDEN―
der Gemeindezeitung zuständig
sind, weitergeben. Auch für die
Gestaltung und Aktualität unserer Homepage darf ich einmal
öffentlich Vergelt‘s Gott sagen.
Wenn sich so viele engagierte,
fleißige Menschen finden, ist
eine Gemeinde lebendig und darf
mit Zuversicht in die Zukunft
blicken.
Allen, die diese Ausgabe nun in
Händen halten oder sie auf unserer Homepage lesen, wünsche ich
viel Freude und interessante Informationen aus unserer Gemeinde. Ich darf auch einladen, Berichte, Fotos und Beiträge an die
Redaktion zu senden, sie sind
durchaus erwünscht und herzlich
willkommen.
Ich wünsche Euch eine besinnliche Fastenzeit und ein frohes Osterfest
Euer Josef Außerlechner,
Bürgermeister
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Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Au s d e r R a t s s t u b e
Gemeinderatssitzung
vom 18. November 2014
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Festlegung der
Schneeräumung im Winter
2014/2015
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt folgende
Schneeräum- und Streuregelung:
Die Schneeräumung und der
Streudienst werden im Winter
2014/2015 wie folgt durchgeführt:
Reihenfolge der Räumung:
Landesstraße, Gemeindestraßen,
öffentliche Interessentenstraßen,
Parkplatz Neuwirt, beantragte
Räumung von Privatwegen, Plätzen, Rodelbahnen und Eislaufplatz. Der Tarif für private
Schneeräumungsaufträge beträgt
incl. 20 % MWST € 60,00/h. Die
Mindestverrechnungszeit pro
Einsatz beträgt jeweils 10 Minuten. Für die Räumung des Parkplatzes „Neuwirt― werden 50%
der anfallenden Kosten dem Eigentümer vorgeschrieben.
Der Winterdienst auf der
Hollbrucker Landesstraße wird
auch in diesem Winter im Sinne
der getroffenen Vereinbarung mit
dem Baubezirksamt durchgeführt.
Abstimmung: 9/0/0 (1 GR war
bei dieser Sitzung abwesend)
nes:
a) Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt, die
Änderung des Flächenwidmungsplanes im Bereich der Gp.
551/2 und Gp. 543 KG Kartitsch
von derzeit „Freiland― gem. § 41
TROG 2011 i n künft i g
„Sonderfläche für Widmungen
mit Teilfestlegungen SV-1―
gem. § 51 TROG 2011:
„Sonderfläche Silo und landwirtschaftliches Gerätelager SLG-4―
gem. § 47 TROG 2011 für die
oberirdischen Geschoße und
„Sonderfläche Solar- und Photovoltaikanlage – S-14― gem. §
43.1 TROG 2011 für die Dachfläche bzw. von „Sonderfläche
für Widmungen mit Teilfestlegungen SV-1― gem. § 51 TROG
2011: „Sonderfläche Silo und
landwirtschaftliches Gerätelager
SLG-4― gem. § 47 TROG 2011
für die oberirdischen Geschoße
und „Sonderfläche Solar- und
Photovoltaikanlage – S-14―
gem. § 43.1 TROG 2011 für die
Dachfläche in „Freiland― gem. §
41 TROG 2011 entsprechend
dem Planentwurf und der Stellungnahme des örtlichen Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter
gemäß § 66 durch 4 Wochen
hindurch während der Amtsstunden im Gemeindeamt Kartitsch
zur Einsichtnahme aufzulegen.
Abstimmung: 10/0/0
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Antrag Außerlechner Andreas – Änderung des
Flächenwidmungsplanes auf der
neuzubildenden Gp. 551/3, KG
Kartitsch
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt auf Antrag
des Bürgermeisters folgende Änderung des Flächenwidmungspla-
b)
Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt, Änderung des Flächenwidmungsplanes im Bereich der Gp. 551/2
und Gp. 543 KG Kartitsch von
derzeit „Freiland― gem. § 41
TROG 2011 i n künft i g
„Sonderfläche für Widmungen
mit Teilfestlegungen SV-1―
gem. § 51 TROG 2011:
Beschlüsse
„Sonderfläche Silo und landwirtschaftliches Gerätelager SLG-4―
gem. § 47 TROG 2011 für die
oberirdischen Geschoße und
„Sonderfläche Solar- und Photovoltaikanlage – S-14― gem. § 43.1
TROG 2011 für die Dachfläche
bzw. von „Sonderfläche für Widmungen mit Teilfestlegungen SV1― gem. § 51 TROG 2011:
„Sonderfläche Silo und landwirtschaftliches Gerätelager SLG-4―
gem. § 47 TROG 2011 für die
oberirdischen Geschoße und
„Sonderfläche Solar- und Photovoltaikanlage – S-14― gem. § 43.1
TROG 2011 für die Dachfläche in
„Freiland― gem. § 41 TROG 2011
entsprechend dem Planentwurf und
der Stellungnahme des örtlichen
Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter.
Dieser Beschluss wird jedoch nur
rechtswirksam, wenn innerhalb der
Auflagefrist sowie einer Woche
danach keine Stellungnahmen eingelangt sind.
Abstimmung: 10/0/0
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Antrag Reider Leonhard
– Änderung des Flächenwidmungsplanes auf der neuzubildenden Gp.
96, KG Kartitsch
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt auf Antrag des
Bürgermeisters folgende Änderung
des Flächenwidmungsplanes:
a)
Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt, Änderung des Flächenwidmungsplanes
einer Teilfläche im Bereich der Gp.
1283 KG Kartitsch von derzeit
„Freiland― gem. § 41 TROG 2011
in künftig „Sonderfläche Hofstelle― gem. § 44 TROG 2011 entsprechend dem Planentwurf und der
Stellungnahme des örtlichen
Raumplaners Dr. Thomas Krane-
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 5
Au s d e r R a t s s t u b e
bitter gemäß § 66 durch 4 Wochen hindurch während der
Amtsstunden im Gemeindeamt
Kartitsch zur Einsichtnahme aufzulegen.
Abstimmung: 10/0/0
b)
Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt, Änderung des Flächenwidmungsplanes einer Teilfläche im Bereich
der Gp. 1283 KG Kartitsch von
derzeit „Freiland― gem. § 41
TROG 2011 in künftig
„Sonderfläche Hofstelle― gem. §
44 TROG 2011 entsprechend
dem Planentwurf und der Stellungnahme des örtlichen Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter.
Dieser Beschluss wird jedoch nur
rechtswirksam, wenn innerhalb
der Auflagefrist sowie einer Woche danach keine Stellungnahmen eingelangt sind.
Abstimmung: 10/0/0
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Antrag Schneider Siegfried – Aufhebung bzw.
Änderung des Bebauungsplanes
im Bereich der Gp. 2127, KG
Kartitsch
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt, den am
18.08.2005 erlassenen und vom
Amt der Tiroler Landesregierung
am 24.06.2006 zur Kenntnis genommenen allgemeinen und ergänzenden Bebauungsplan für
die Grundstücke .110, .111,
685/1, 685/2, 686 und 2127, alle
KG Kartitsch aufzuheben.
Abstimmung: 10/0/0
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Antrag OeAV
Sek. Austria – Änderung des Flächenwidmungsplanes auf der
neuzubildenden Gp. 1963/2, KG
Kartitsch
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt auf Antrag
des Bürgermeisters folgende
Änderung des Flächenwidmungsplanes:
a)
Änderung des Flächenwidmungsplanes im Bereich der
Gp. 1863/1 KG Kartitsch von
derzeit „Freiland― gem. § 41
TROG 2011 in künftig
„Sonderfläche Schutzhütte mit
Nebenanlagen (ShNa)― gem. §
43.1 TROG 2011, sowie im Bereich der Gp. 1863/2 von derzeit
„Sonderfläche Schutzhütte mit
Nebenanlagen (ShNa)― gem. §
43.1 TROG 2011 in „Freiland―
gem. § 41 TROG 2011 entsprechend dem Planentwurf und der
Stellungnahme des örtlichen
Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter gemäß § 66 durch 4
Wochen hindurch während der
Amtsstunden im Gemeindeamt
Kartitsch zur Einsichtnahme
aufzulegen.
Abstimmung: 8/1/1
b)
Änderung des Flächenwidmungsplanes im Bereich der
Gp. 1863/1 KG Kartitsch von
derzeit „Freiland― gem. § 41
TROG 2011 in künftig
„Sonderfläche Schutzhütte mit
Nebenanlagen (ShNa)― gem. §
43.1 TROG 2011, sowie im Bereich der Gp. 1863/2 von derzeit
„Sonderfläche Schutzhütte mit
Nebenanlagen (ShNa)― gem. §
43.1 TROG 2011 in „Freiland―
gem. § 41 TROG 2011 entsprechend dem Planentwurf und der
Stellungnahme des örtlichen
Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter.
Dieser Beschluss wird jedoch
nur rechtswirksam, wenn inner-
halb der Auflagefrist sowie einer
Woche danach keine Stellungnahmen eingelangt sind.
Abstimmung: 8/1/1
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Geschäftsordnung für die Gemeindeeinsatzleitung in Katastrophenfällen.
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt eine Geschäftsordnung für die Gemeindeeinsatzleitung in Katastrophenfällen.
Abstimmung: 10/0/0
Die Geschäftsordnung liegt im
Gemeindeamt zur Einsicht auf.
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Bestellung eines
Substanzverwalters für die Gemeindegutsagrargemeinschaft
Hollbruck
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt, gemäß §
36b, Abs. 1, Tiroler Flurverfassungsgesetz 1996 Herrn Bürgermeister Josef Außerlechner zum
Substanzverwalter, Herrn Bürgermeisterstellvertreter Leonhard
Draschl und Frau GRätin Joas
Maria zu Stellvertretern sowie
Herrn GR Rinner Hannes zum
Rechnungsprüfer zu bestellen.
Abstimmung: 10/0/0
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Überziehungsrahmen für die Gemeinde Kartitsch bei der RAIBA Sillian
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt, bei der RAIBA Sillian für die Gemeinde
Kartitsch einen Überziehungsrahmen in Höhe von 140.000 € einzurichten.
Abstimmung: 9/0/1
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Gemeindezeitung Kartitsch
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Festsetzung der Steuern, Gebühren und Abgaben für das
Jahr 2015
Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt folgende Gemeindeabgaben mit Wirksamkeit 01.01.2015:
Gemeindeabgaben
Benützungsgebühr
Zählergebühr
2,10 €/m³
7,—€/3m³ Zähler
14,— €/20m³ Zähler
Müllgebühren Grundgebühr
weitere Gebühr/l
0,113 €/Liter
14-tägig 0,054 €
4-wöchig 0,063 €
Nachkauf Müllsack
(Steuern, Gebühren Abgaben und Beiträge)
Wirksamkeit ab 01.01.2015
lt. Gemeinderatsbeschluss vom 18. 11 2014
Grundsteuer A
Grundsteuer B
500 v. H. d. Messbetrages
500 v. H. d. Messbetrages
Kommunalsteuer
3%
Vergnügungssteuer lt. § 1 Abs. 3, ausgenommen §
1 Abs. 5, 6 u. 10 Steuersatz n. § 8 Abs. 1—6 v. H.
Pauschalsätze nach § 13 bis 19 lt. Vergnügungssteuergesetz
Steuersätze nach § 1 Abs. 3 z. B. 10%
Hundesteuer
44.- € f. 1. Hund,
73,- € f. jeden weiteren Hund/Jahr
Erschließungsbeiträge 5 % des Erschließungskostenfaktors (74,85 €)
Ausgleichsabgabe wird erhoben
Wasser Anschlussgebühr
Benützungsgebühr
0,84 €/Gfl.
0,60 €
Friedhofsgebühren f. 20 Jahre
Kartitsch
Einzelgräber
€ 150,—
Einzelgr. Tiefleg.
€ 250,—
Familiengräber
€ 500,—
Kindergräber
€ 150,—
Urnennische
€ 250,—
St. Oswald
€ 150,—
€ 300,—
€ 150,—
Verlängerung um 20 Jahre:
Einzelgräber
€ 120,—
€ 120,—
Einzelgr. Tiefleg.
€ 200,—
Familiengräber
€ 400,—
€250,—
Kindergräber
€ 120,—
€120,—
Urnennische
€ 200,—
Leichenhallenbenützung
€ 70,—
Zuschlag Winter
€ 30,—
Zuschlag Tieflegung
€ 30,—
Beerdigungsgebühr
€ 250,—
Kanal Anschlussgebühr
€ 16,23 /m²
2.116,39 € Mindestgebühr
Februar 2015
2,75 €/40 l
3,75 €/70 l
Bioabfallkübel
3,08 €/10 l
Bioabfallsack 10 Liter 0,91 €/10 l
Bioabfallsack 40 Liter 3,07 €
Gebühren sind jeweils inkl. 10% MwSt.
Beiträge nach § 12 Tiroler Waldordnung
50 % Aufwand Wirtschaftswald
15 % Aufw. Wirtschaftswald m. Schutzf.
Kindergartengebühr 80,- € f. 3-jährige
40,- € f. das 2. Kind
Lesegebühr
Kinder
Erwachsene
Spieleverleih
0,15 €/Monat
0,30 €/Monat
0,40 €/Monat
Abstimmung: 11/0/0
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Bewerbung um die Benennung „Familienfreundliche Gemeinde“
Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt,
sich
für
das
Zertifikat
„Familienfreundliche Gemeinde― zu bewerben.
Abstimmung: 10/0/0
Anträge, Anfragen und Allfälliges
GR Bodner Josef möchte Erfreuliches berichten.
Der Grünlandtag von 2009 hat gutes Echo erbracht.
Die Organisatoren (LFZ Gumpenstein, Stmk.) sind
heute noch von der Veranstaltung angetan. Im Jahr
2016 ist die Chance gegeben, den Grünlandtag wieder nach Kartitsch zu bekommen. 2010 hat sich
Kartitsch wieder beworben. Wenn der Wunsch gegeben ist, müsse man noch einmal nachstoßen. Der
Bürgermeister soll ein Schreiben senden und darin
kundtun, dass die Bewerbung 2010 aufrecht sei. Der
Bürgermeister erklärt, dass er dieses Schreiben verfassen werde.
GR Bodner Heinz fragt, ob man den Weg zu ihm
Februar 2015
und Kofler Maria bzw. Geiler
Anton in nächster Zeit sanieren
werde.
Der Bürgermeister erklärt, er habe mit Kofler Maria gesprochen.
Sie hat gemeint, wenn die Gemeinde den Weg saniere, werde
sie sich anschließen. Wann die
Arbeiten am Weg vollzogen werden, könne er heute noch nicht
sagen.
GRätin Joas Maria fragt, in welche Zuständigkeit die Brücke bei
Bachler zu den Mühlen falle. Der
Bürgermeister erklärt, dass die
Gemeinde nicht zuständig sei.
Seines Wissens sei auch die Agrargemeinschaft nicht zuständig.
Er nehme an, dass sie im Zuge
der Loipenführung errichtet worden sei. Er könne ihr nicht sagen,
in welche Zuständigkeit sie falle.
GRätin Joas Maria fragt weiter,
wer für den Kriegerfriedhof zuständig sei. Die vom letzten Winter beschädigten Grabkreuze seien immer noch verbogen. Der
Bürgermeister erklärt, dass diese
seiner Auskunft nach repariert
werden. Das Schwarze Kreuz
unterhält den Friedhof und hat
Kenntnis vom Schaden.
Gemeindezeitung Kartitsch
Gemeindevorstandssitzung
vom 15. Dezember 2014
Vorberatung Haushaltsvoranschlag der Gemeinde Kartitsch
für das Jahr 2015
Der Gemeindevorstand beschließt, dem Gemeinderat den
Haushaltsvoranschlag 2015 der
Gemeinde Kartitsch in der vorliegenden Fassung zur Beschlussfassung zu empfehlen.
Abstimmung: 4/0/0
Vorberatung Haushaltsvoranschlag der Gemeinde Kartitsch
Immobilien KG für das Jahr
2015
Der Gemeindevorstand beschließt, dem Gemeinderat den
Haushaltsvoranschlag 2015 für
die Gemeinde Kartitsch Immobilien KG in der vorliegenden Fassung zur Beschlussfassung zu
empfehlen.
Abstimmung: 4/0/0
Der Mittelfristplan wird wie
folgt erarbeitet: siehe unten
Gemeinderatssitzung
vom 18. Dezember 2014
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Antrag Schraffl
Michael – Erlassung eines Bebauungsplanes auf der Gp. 45/4,
KG Kartitsch
Mittelfristplan:
Jahr Vorhaben
2016 Außerlercher Weg
2016 Kanal Äußerst
Kostenschätzung
250.000,-50.000,--
2017
2017
2017
Außerlercher Weg
Kanal Äußerst
Gemeindeschneeräumfahrzeug
50.000,-100.000,-150.000,--
2018
2018
Gemeindestraße Hinteregg
Dorfplatz und Heizung/Umbau
Gemeindesaal
250.000,-200.000,--
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Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch erlässt auf Antrag des
Bürgermeisters folgenden Bebauungsplan:
a) Neuerlassung eines Bebauungsplanes im Bereich der Gp.
44, 45/1, 45/4 und 2108 KG Kartitsch entsprechend dem Planentwurf und der Stellungnahme des
örtlichen Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter gemäß § 66
durch 4 Wochen hindurch während der Amtsstunden im Gemeindeamt Kartitsch zur Einsichtnahme aufzulegen.
Abstimmung: 10/0/0 (1 GR kam
erst später zur Gemeinderatssitzung)
b) Neuerlassung eines Bebauungsplanes im Bereich der Gp.
44, 45/1, 45/4 und 2108 KG Kartitsch entsprechend dem Planentwurf und der Stellungnahme des
örtlichen Raumplaners Dr. Thomas Kranebitter.
Dieser Beschluss wird jedoch nur
rechtswirksam, wenn innerhalb
der Auflagefrist sowie einer Woche danach keine Stellungnahmen
eingelangt sind.
Abstimmung: 10/0/0
Beratung und Beschlussfassung –
Haushaltsvoranschlag 2015 Gemeinde Kartitsch Immobilien KG
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch stimmt dem vorliegenden Haushaltsvoranschlag der
Gemeinde Kartitsch Immobilien
KG für das Haushaltsjahr 2015
zu.
Im ordentlichen Haushalt sind
Einnahmen von
€ 23.700,00
und Ausgaben von
€ 23.700,00
veranschlagt.
Abstimmung: 7/0/4
Beratung und Beschlussfassung –
Haushaltsvoranschlag 2015 Ge-
Seite 8
Gemeindezeitung Kartitsch
meinde Kartitsch
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt, den vorliegenden Haushaltsplan der Gemeinde Kartitsch für das Haushaltsjahr 2015.
Im ordentlichen Haushalt sind
Einnahmen von
€ 1.669.900,00
und Ausgaben von
€ 1.669.900,00
veranschlagt.
Ein außerordentlicher Haushalt
ist für das Jahr 2015 nicht vorgesehen.
Der Mittelfristplan für die Jahre
2016 bis 2018 wird in der vorliegenden Form genehmigt.
Der erstellte Dienstpostenplan
wird genehmigt.
Bei einem Unterschied gegenüber
veranschlagter und vorgeschriebener Beträge in Höhe von €
7.000,00 ist dies für die Genehmigung der Jahresrechnung zu
erläutern.
Abstimmung: 8/1/2
15,00 €
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Förderung
Zuchttierhaltung und Alpförderung
a) Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt, an
die Tierhalter der Gemeinde
Kartitsch für das Jahr 2014 einen Alpkostenzuschuss in folgender Höhe zu gewähren:
€ 7,50 pro gealptes Rind oder
Pferd bzw. € 11,00 für Pferd
mit Fohlen; € 1,50 pro gealptes
Mutterschaf.
Dieser Zuschuss gebührt auch
für die im Schöntal gealpten
Rinder bzw. im Erschbaumerund Schöntal und Stucken
gealpten Mutterschafe. Die Berechnung bzw. Auszahlung erfolgt nach den schriftlichen Angaben der Alpobmänner (ev.
auch nur Teilbeträge für nicht
durchgehende Alpung) mit der
Förderung für die Rinderbesamung 2014. Bei den Schafen gilt
als Nachweis die Durchschrift
des Alpprämienantrages. Dies
gilt auch für die von Kartitscher
Bauern auswärts gealpten Rindern und Mutterschafen. In diesem Falle ist ein Nachweis in
Form eines Zahlnachweises vorzulegen. Die Nachweise sind bis
15.2.2015 bei der Gemeinde
vorzulegen. Die Auszahlung
erfolgt im März 2015.
Abstimmung: 10/0/1
15,00 €
15,00 €
30,00 €
45,00 €
15,00 €
b) Der Gemeinderat der Gemeinde Kartitsch beschließt für
die nachgewiesenen Rinderbesamungen des Jahres 2014 (auch
Nachbesamungen) einen Kos-
Beratung und allfällige Beschlussfassung – Förderung für
die Ermäßigung der Liftkarten
für Kinder
Der Gemeinderat der Gemeinde
Kartitsch beschließt, folgende
Förderungen für den Erwerb von
Saisonkarten bei der Kartitscher
Lift GmbH zu gewähren:
Ab dem Jahrgang 1996 für in
Kartitsch mit Hauptwohnsitz gemeldete Kinder und Jugendliche
sowie Ehepaare und Familien:
Förderung Gemeinde
Je Kind Jg. 96 bis 2014
Familien:
1 Ehepaar
1 Ehepaar mit 1 Kind
1 Ehepaar mit 2 Kind
1 Ehepaar mit 3 Kind
1 Elternteil und 1 Kind
Die Auszahlung erfolgt nach
Vorlage der nachvollziehbare
namentlichen Aufzeichnungen
der Kartitscher Lift GmbH im
Winter 2014/2015.
Abstimmung: 11/0/0
Februar 2015
tenzuschuss in folgender Höhe zu
leisten:
Bei Samenkosten bis € 8,00 =
Gemeindebeitrag:
€ 7,00
Bei Samenkosten von € 8,01 bis
€ 13,00 = Gemeindebeitrag:
€ 11,00
Bei Samenkosten über € 13,00 =
Gemeindebeitrag
€ 15,00
Deckkostenzuschuss für Pferde:
€ 29,00
Die Nachweise sind bis 15. 02.
2015 bei der Gemeinde vorzulegen. Die Auszahlung erfolgt im
März 2015.
Abstimmung: 6/5/0
Information des Bürgermeisters an den Gemeinderat:
12.12.2014
Der vom Gemeinderat beschlossene Girorahmen bei der RAIBA
Sillian wurde eingerichtet.
Die Gemeinde Kartitsch erhielt
dabei jene Konditionen, welche
die RAIBA auch anderen Gemeinden gewährt hat.
Die Gemeindeeinsatzleitung und
Lawinenkommission haben in
einer Sitzung die Geschäftsordnung besprochen und sich entsprechend organisiert. In die Gemeindeeinsatzleitung und Lawinenkommission wurden gemäß
Tiroler Katastrophengesetz folgende Personen per Bescheid
bzw. von Amts wegen bestellt:
Gemeindeeinsatzleitung:
Draschl Leonhard Bürgermeisterstellvertr.
04848 5239 /0650 6183184
Reider Georg GWA Waldaufseher
04848 5229 /0664 73689017
0664 6366392
FF Rinner Hannes Kommando
04848 20048/ 04842 6644-21
0664 2323782
Kofler Anton FVW
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
04848 5248 04848 5445 0660 2357881
Ing. Lusser Andreas FF und BR
04848 5436 /0664 1212401
Draschl Leonhard BBA 0664 4503379
Lawinenkommission:
Draschl Leonhard Bürgermeisterstellvertr.
04848 5239 /0650 6183184
Reider Georg GWA Waldaufseher
0660 3199766 /0664 73689017 /0664 6366392
Ing. Lusser Andreas BR und FF
04848 5436 /0664 1212401
Draschl Leonhard HNr. 49 BBA 0664 4503379
Die Freizeitanlage MZA wird in diesem Winter
wieder, in bewährter Weise, von Weber Michael
und Annemarie betreut. Wir sind dankbar, dass
sie die Betreuung wieder übernommen haben.
Der Bürgermeister und der Bürgermeisterstellvertreter sind nach Oberösterreich gefahren, um
bei der Verleihung des goldenen Ehrenzeichens
der Republik Österreich an Pater Missionär Wiedemayr Leonhard teilzunehmen.
Zum Thema James Bond und den Gerüchten,
dass in Kartitsch gedreht werden soll, darf ich
vorerst mitteilen, dass Kartitsch im Gespräch
und für einige Szenen als Drehort in Frage
kommt. Details werden erst die Gespräche mit
den Grundeigentümern und den Filmleuten
erbringen.
16. 01. 2015
Agrargemeinschaft Hollbruck
Bei einer Zusammenkunft mit LAbg. Hermann
Kuenz waren der Bürgermeister, der Vizebürgermeister und die Mitglieder der Agrargemeinschaft Hollbruck anwesend.
Der Bürgermeister hat den historischen Werdegang der AGM Hollbruck von 1863 bis heute
erklärt.
Hermann Kuenz hat das neue Agrargesetz erklärt und die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit vorgestellt.
Es wurde so verblieben, dass die Gemeinde eine
Bewirtschaftungsvereinbarung ausarbeitet. Diese soll den Hollbruckern möglichst viel Eigenständigkeit ermöglichen und längerfristig abgeschlossen werden.
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Bond Film
Ein Teil der Szenen werden auch in Kartitsch
(Ortsteil Winkl) gedreht.
Die Verträge sind unterschrieben. Die Filmgesellschaft hat um die notwendigen
Genehmigungen bei der BH Lienz angesucht.
Der Bürgermeister dankt allen 4 Winkler Bauern,
dass sie dieses Projekt, welches sicher einzigartig ist,
ermöglicht haben.
Wichtiger Hinweis
der Bergrettung
Immer wieder passiert es, dass Personen, die vom
Rettungshubschrauber oder von der Bergrettung aus
Bergnot geborgen werden, ohne Bergeversicherung
dastehen. Das kann teuer werden. Wir appellieren daher an alle, die in den Bergen unterwegs sind, eine
Unfallversicherung abzuschließen.
Die Bergrettung Tirol bietet eine günstige Versicherung für die Bergung aus Berg- und Wassernot an.
Um lediglich € 24.- pro Kalenderjahr ist die ganze
Familie (Kinder bis zum 18. Lebensjahr) versichert.
Zusätzlich zur Bergeversicherung gibt es – nach Förderbeitrag gestaffelt – verschiedene Förderpakete,
wie z.B. den Bergrettungskalender, den AirbagRucksack, den Multifunktionshelm von Salewa und
v i e l e s
m e h r .
Nähere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.bergrettung-tirol.com
Zahlscheine sind auch bei den Bergrettungsmitgliedern erhältlich.
Seite 10
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Jahreshauptversammlung 2015
Am Freitag, den 23. Jänner 2015 führte die Freiwillige Feuerwehr Kartitsch ihre 116. Jahreshauptversammlung durch. Neben zahlreichen Mitgliedern der Ortswehr konnte Kdt. Rinner Hannes
folgende Ehrengäste begrüßen: Bgm Außerlechner Josef, BFKstv Golmayer Heinz, ABS KDT
Walder Franz, die KDT der Nachbarwehren, Alt.
KDT Sint Johann, Polizei Inspektionskdt. Ebner
Jakob, die Vertretung der Bergrettung DI Sint Hubert sowie alle Obmänner der örtlichen Vereine.
In einer Gedenkminute wurde der verstorbenen
Kameraden gedacht. Der Bericht des Kommandanten war sehr umfangreich. Die 96 aktiven Mitglieder hatten im vergangenen Jahr 19 Einsätze
zu bewältigen: 3 Brandmeldealarme, ein Verkehrsunfall in der „Monegge―, 1 Brandeinsätze
sowie 14 technische Einsätze wie Notstromversorgung, Ölspuren binden, Wasserschaden beheben, Dachlastentfernungen durch den starken
Schneefall sowie die Bewältigung eines kleinen
Murenabganges. Neben einer Wärmebildkamera
konnten weiteres eine Schmutzwasserpumpe, ein
Ölbindegerät sowie Bergepuppen für den Atemschutzeinsatz angeschaffen werden. Die Kosten
belaufen sich dafür auf über 11.000,-- welche auf
Gemeinde, Kameradschaftskasse, Förderungen
und private Spender aufgeteilt wurde.
12 Mitglieder besuchten Lehrgänge im Bezirk und
an der LFS in Telfs.
Eine Vielzahl von Übungen wurden im Frühjahr
und Herbst abgehalten. Neben dem Aufbau von
Löschleitungen wurden besonders technische
Übungen mit Hebekissen, Wärmebildkamera,
Greifzug und Pumpen abgehalten. Zweimal wurde
mit der FF Obertilliach geprobt. Kassier Bodner
Andreas berichtete über die Finanzen und Kassaprüfer Außerlechner Stefan konnte die Entlastung des Ausschusses beantragen.
Ein Höhepunkt war wieder die Ehrung verdienter
Kameraden.
Für 25 Jahre erhielten Herrnegger Johann, Außerlechner Stefan und Tratter Franz eine Auszeichnung, für 40 Jahre Bodner Josef (Unterwieser),
V. l . ZugsKDT Ebner Josef, KDT Rinner Hannes, KDT Stv. Herrnegger Hans, Außerlechner Stefan, BFK Stv. Golmayer Heinz, BGM Außerlechner Josef, AFK Walder Franz.
V. l. KDT Rinner Hannes, BGM Außerlechner Josef, KDT Stv.
Herrnegger Hans, Tschurtschenthaler Ludwig, BFK Stv. Golmayer Heinz, Schett Sepp, Bodner Josef, Kofler Johann, AFK
Walder Franz.
V. l . KDT Rinner Hannes, Strasser Jakob, BGM Außerlechner
Josef, Sint Johann, BFK Stv. Golmayer Heinz KDT Stv. Herrnegger Hans, AFK Walder Franz
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 11
Egger Andrä, Kofler Johann (Unterkanter), Schett
Sepp jun., Tschurtschenthaler Ludwig.
50 Jahre bei der Wehr sind: Sint Johann (Lehrer),
Strasser Jakob (Brugger).
Das Feuerwehr Ehrenzeichen für 60 Jährige Tätigkeit auf dem Gebiet des Feuerlöschwesens erhielten: Herrnegger Klaus sen., Außerlechner Peter,
Außerlechner Andrä, Inderster Adolf, Strasser
Kaspar, Schett Josef sen., Niedertscheider Johann,
Klammer Josef sen. (Bleier), Herrnegger Johann.
Die Ehrengäste gratulierten den Geehrten und
brachten ihre Glückwünsche und Grußworte vor.
KDT Rinner Hannes dankte zum Schluss allen
Kameraden und speziell dem Ausschuss sowie der
Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister für die
unkomplizierte Hilfe im ganzen Jahr.
Mit einem gemütlichen Essen fand die Versammlung ihren Ausklang.
FF Kartitsch Kdt. Rinner Hannes
V. l. KDT Rinner Hannes, Strasser Kaspar, Niedertscheider Johann, Schett Josef sen., Inderster Adolf, BFK Stv. Golmayer
Heinz, Außerlechner Peter sen., KDT Stv. Herrnegger Hans,
BGM Außerlechner Josef, AFK Walder Franz.
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Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Februar 2015
007
James Bond im Auftrag ihrer Majestät
Drehort Kartitsch
Quelle: wikimedia-gemeinfrei
Auf der Durchfahrt nach Obertilliach haben die
Filmemacher Kartitsch als Drehort für einige Szenen entdeckt. Der Ortsteil Winkl, wer kennt nicht
unsere „Raut― , wurde besichtigt und für einige
Szenen im neuen James Bond Film ausgesucht.
Schon vor Weihnachten fanden erste Gespräche
statt. Mit den Grundeigentümern konnte Einigung
erzielt werden und so stand den Aufnahmen in
Kartitsch nichts mehr im Weg.
Tagelang hat die Feuerwehr mitgearbeitet, damit
die entsprechenden Schneeverhältnisse geschaffen werden konnten. Kunstschnee wurde aufgetragen, die Fahrtstrecke vereist und für die Dreh-
gen und Stuntman bzw. Stuntgirls im Stillen ein
paar Szenen drehen war nicht wenig überrascht,
als sich eine ganze Fahrzeugflotte in Wink eingefunden hat.
Von Flugzeugen und Flugzeugteilen, Versorgungswägen, Aggregaten, Spezialkamerafahrzeug,
Traktor, Rettungshubschrauber, Rettungswagen
bis zu Pistengeräten und Motorschlitten wurde alles aufgeboten.
arbeiten vorbereitet.
Am 31. Jänner war es dann soweit. Die ersten
Fahrzeuge rasten in der Raut hinunter. Ein ungewohntes Schauspiel. Mittlerweile hat auch die
Presse Wind bekommen und Kartitsch in die James Bond Berichterstattung aufgenommen. Die
Proben waren erfolgreich und der Filmtross setzte
sich nach Kartitsch in Bewegung. Wer geglaubt
hat, dass einige Filmleute mit Kameras, Fahrzeu-
Dann kamen der 4. und 5. Februar, die Drehtage in
Kartitsch. Live, fast aus dem Wohnzimmer, konnte die Bevölkerung an den Dreharbeiten teilnehmen. Ein Ereignis, das sich so schnell nicht wiederholen wird.
Gemeindezeitung Kartitsch
Schon um 6 Uhr früh gibt es am Drehort Bewegung. Flugzeuge werden gezogen und in Stellunggebracht. Intensive Vorbereitungen bis die erste
Szene aufnahmebereit ist.
Die Kameraleute haben nur wenige Sekunden um
die rasende Verfolgungsjagd aufzunehmen, auch
ein Hubschrauber mit Kamera wird eingesetzt.
Seite 13
Ein weiterer Drehtag in Kartitsch wurde am 12.
Februar angesetzt um alle Szenen wunschgemäß
aufnehmen zu können.
Die Auswahl von Obertilliach und Kartitsch als
Drehorte für den neuen James Bond Film werden
als eine besondere Geschichte in unsere Chronik
einfließen.
Möglich wurde dieses Spektakel nur durch die
Bereitschaft der Grundbesitzer ihre Felder zur
Verfügung zu stellen. Dafür darf ihnen offen ein
großes Dankeschön zum Ausdruck gebracht werden. Dank auch der Feuerwehr und vielen stillen
Helfern, die ihren Beitrag geleistet haben.
Gemeinsam ist vieles möglich, allein vermag
selbst der Tüchtigste nichts.
Seite 14
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Gedenkjahr 2015
Vom Kriegsschauplatz zum modernen Bergsteigerdorf
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Der Krieg am Berg
Dorfgeschehen
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Menschenschicksale
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Leid und Tod
Das Jahr 2015 steht ganz im Zeichen des Gedenkens an den
Kriegsausbruch vor 100 Jahren.
Die Vorbereitungen laufen auf
Hochtouren und eine Reihe von
Gedenkfeiern und Veranstaltungen werden dieses Jahr prägen.
Kleinprojekte Programm Interreg IV A Dolomiti LIVE
Die Denkmäler des 1. Weltkrieges auf dem Dreiländereck
Südtirol-Osttirol-Belluno
Ein Projekt konnte schon im Dezember 2014 im Kultursaal vorgestellt werden.
Das ARC Team unter Mag. Rupert Gietl aus Sexten hat versucht, das Geschehen der Jahre
1915-1917 anhand der vorhandenen Unterlagen aus den Kriegsarchiven Wien, Rovereto und Rom
geschichtlich darzustellen. Über
1600 Seiten Plan– und Dokumentationsunterlagen konnten dabei
ausgehoben werden. In wochenlanger Arbeit wurden die Stellungen am Karnischen Kamm vermessen, digital aufbereitet und in
Karten dargestellt. Die Historiker,
Archäologen und Fachleute sind
sich einig, dass die noch zahlreích
vorhandenen Stellungs– und
Baureste aus dieser Zeit nicht zur
Gänze erhalten werden können.
Das Interreg Projekt Kriegsdenkmäler am Karnischen Kamm hat
sich daher zur Aufgabe gemacht,
wie man diese Kriegsdenkmäler
in den Karnischen Alpen geschichtlich dokumentieren und
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 15
für die Nachwelt erhalten kann.
Ebenso ist es Aufgabe und Ziel,
diese einmalige Thematik auch
touristisch zu nutzen und für die
Region diese Einzigartigkeit
und Besonderheit zu nutzen.
Unsere Region hat aber darüber
hinaus noch sehr viele Raritäten, die bisher eher Einheimischen und speziell interessierten
Gruppen vorbehalten waren.
Mag. Rupert Gietl hat mit seiner
Arbeit eine wertvolle Bestandsaufnahme und Dokumentation erstellt.
Weiters muss und soll es Aufgabe sein, neben diesen geschichtlichen Themen Schritt für
Schritt die Besonderheiten unserer Region aufzubereiten und
Gedenkjahr 2015
Februar 2015
Foto: Wiedemayr Ludwig
für den Gast interessant und verlockend darzustellen.
Eine spannende Herausforderung wird die Aufgabe, für den
Gast ein attraktives Produkt zusammenzustellen, das Berg und
Tal, Geschichte, Kultur, Erholung, Natur, Sport, Action, Lebensweise usw. als ein rundes,
verlockendes Programm kombiniert.
Ziel wird es sein, für den Gast,
den Bergwanderer und Bergsteiger, eine zeitgemäße Informationsplattform zu schaffen, in der
er über die neuen Medien, alles
über unsere Region, unser Dorf
schnell in Erfahrung bringen
kann. Dafür braucht es die ent-
sprechende Aufbereitung
und
den Zugang zu ganz neuen aktuellen Medien.
Eine spezielle Möglichkeit ist
dabei die dreidimensionale Dar-
Foto: Mag. Rupert Gietl
stellung der erhobenen Stellungen, die so nicht nur angesehen
werden können, sondern in denen
Seite 16
Gemeindezeitung Kartitsch
BEWAHREN
man sich auch virtuell bewegen
kann.
Diese Technik ist sogar in der
Lage, ganze Abläufe aus der damaligen Zeit dreidimensional
mitzuerleben. Eine zentrale Veranstaltung für 2015 wird die Ausstellung im Gemeindesaal. Von
Mai bis Oktober wird man den
Saal nicht wiedererkennen.
Ausstellung
„pro patria“
In monatelanger Arbeit haben
Februar 2015
Ein weiteres Projekt heißt
„Begehen-Begreifen-Bewahren―
Postkarte von Außerlechner Josef, vlg.
Trojer
schiedenen Schaustücke werden für diese Ausstellung von
den Eigentümern kostenfrei zur
Verfügung gestellt.
Dafür allen ein herzliches Vergelt‘s Gott!
Foto von der Fam. Herrnegger, vlg.
Ebene, zur Verfügung gestellt
Gegenstand und Foto von Moser Georg,
vlg. Mattler
Gemeinde, hier vor allem der
Ausschuss für das Gedenkjahr,
die Kuratorin Dr. Isabelle Bran-
Gedenkjahr 2015
und wird von der Archäologin
und Historikerin Dr. Julia Walleczek-Fritz ausgeführt. Der Karnische Kamm von Sexten bis
Kötschach/Plöckenpass, der im
Unsere Geschichte um den 1.
Weltkrieg hat die Entwicklung
der Gemeinde maßgeblich beeinflusst.
dauer, die Architektin DI Barbara
Lans und Ludwig Wiedemayr
Ausstellungsstücke und Fotos
ausgewählt. Der Großteil der ver-
Der 1. Weltkrieg an der Südwestfront
B E GE HE N -BE GREIFE N -
Gegenstand von Hofer Josef, vlg. Klieber
Fokus dieses Projektvorhabens
steht, wurde auf beiden Seiten
der heutigen Staatsgrenze massiv
vom Kriegsgeschehen geprägt.
Obwohl der Kamm als
„Friedensweg― viel begangen
wird, ist im allgemeinen Bewusstsein kaum verankert, welche Funktion dieser Abschnitt im
Ersten Weltkrieg erfüllte, welche
Kriegshandlungen dort stattfanden oder welche Auswirkungen
die Kriegsereignisse ab 1915 auf
die angrenzenden Täler und Ge-
meinden auf italienischer Seite
(Sexten, Comelico Superiore) und
österreichischer Seite (Sillian,
Kartitsch, Ober- und Untertilliach
und das Lesachtal bis Kötschach-
Foto: Wiedemayr Ludwig
Mauthen etc.) hatten.
Gerade hier ließe sich aufgrund
der noch vorhandenen Strukturen
(z.B. Lauf- und Schützengräben,
Mauerreste, Kriegerfriedhöfe)
eine Spurensuche zum Ersten
Weltkrieg für Einheimische und
Gäste sehr gut nachvollziehen. Es
gibt bereits historische Forschungen zu diesem Frontabschnitt auf
österreichischer und italienischer
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 17
Seite, jedoch eine kulturtouristische Nutzung dieses historischen Potentials, basierend auf
entsprechend aufbereitetem Informationsmaterial steht bisher
noch aus. Das Projekt ist dreiteilig aufgebaut und setzt sich
aus 1) Recherchetätigkeit, 2)
der Erstellung von Informationsmaterial und 3) der Außenkommunikation und gemeinsamen Vermittlung der Inhalte
zusammen. Am Ende des Projektes werden Wanderkarten
und ein historischer Wanderführer in drei Sprachen zur Verfügung stehen und in der Region
verteilt werden.
Gedenkjahr 2015
Februar 2015
Mit dem Projekt sollen folgende
Ziele erreicht werden:
Vermittlung der Geschichte des
Ersten Weltkrieges im Gebiet
des Karnischen Kamms durch
Informationsmaterial in den
Ortschaften, auf den Hütten,
durch Tourismusvereine, im
Internet, sowie Nutzung von
bestehenden Vermittlungsinitiativen (z.B. Museen, Ausstellungen) regionaler und überregionaler Informationsaustausch
und Vernetzung. Ziel ist auch
eine starke Vernetzung des
(ehemaligen Front-)Raumes,
der durch eine gemeinsame Geschichte geprägt ist. Einen historisch bedeutsamen Raum
nachhaltig kulturtouristisch aufbereiten und das Gebiet des
Karnischen Kamms mit seiner
Kriegsgeschichte als besonderen Kulturraum etablieren.
Dieses Projekt ist als ein erstes
Modul zu verstehen, das durch
Folgeprojekte erweitert und
ausgebaut werden soll (z.B. Erstellung einer App), bis das gesamte Gebiet der ehemaligen
Südwestfront zu einem Kultur-
Foto:Leonhard Draschl
raum zusammenwächst. Insbesondere sollen auch die Ergebnisse bereits laufender oder abgeschlossener Projekte einbezogen
werden.
Dieses Projekt soll auch den Wert
eines europäischen Friedenspro-
Seite 18
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
amt gekommen ist.
Foto von Wiedemayr Ludwiig
jektes und grenzüberschreitender
Kooperation vor Augen führen.
BUNDESDENKMALAMT
Auch das Denkmalamt Innsbruck
hat die Kriegsdenkmäler entdeckt
und möchte in einem einmaligen
Projekt prüfen, punktuell einige
Stellungen zu restaurieren, und
der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. Dafür wurde wie schon
berichtet, im August 2014 eine
Exkursion mit den wichtigsten
Fachleuten organisiert und durchgeführt. Am 24. März (Einladung
folgt rechtzeitig) möchte das Bundesdenkmalamt in Kartitsch seine
Vorstellungen und Möglichkeiten
präsentieren. Wir warten schon
mit Spannung, zu welchen konkreten Ergebnissen das Denkmal-
Natürlich werden in diesem Jahr
auch verschiedene Veranstaltungen und Vorträge angeboten
und Gedenkfeiern abgehalten.
Als erstes Highlight wird in
Kartitsch am 23. Mai 2015 der
Film „Tränen der Sextner Dolomiten― von Hubert Schönegger
gezeigt. Diese Veranstaltung ist
als Freilichtevent vorgesehen,
bei Schlechtwetter wird sie in
einen Saal verlegt. Einladungen
und Details folgen rechtzeitig.
Diese Veranstaltung wird vom
Tourismusverband Osttirol finanziert und von der Heimatbühne und der Schützenkompanie Kartitsch betreut.
ERÖFFNUNG
Am 29. Mai 2015 wird die Ausstellung „pro patria― im Gemeindesaal eröffnet.
Am 06. Juni 2015 wird ein neues Projekt „Begehen-BegreifenBewahren― präsentiert und der
Öffentlichkeit vorgestellt.
Mit großer Freude dürfen wir
heute schon ankündigen, dass
im Rahmen des „Tiroler Tageszeitung Wandercups― am 07.
Juni 2015 in Kartitsch eine solche Veranstaltung mit rund 800
Besuchern durchgeführt wird.
Weiters werden am 09. Juni und
02. Juli Vorträge in Kartitsch
abgehalten.
Eine interessante Tagung wird
Anfang Juli in Kartitsch stattfinden. Die Naturschutzreferenten
der Alpenvereinssektionen aus
ganz Europa werden 5 Tage in
Kartitsch zu Gast sein. Sie sind
wertvolle Multiplikatoren und
verfügen über Werbemittel und
Gedenkjahr 2015
VERANSTALTUNGEN
Werbewege die sich uns sonst
nicht anbieten würden.
Als
Bergsteigerdorf haben wir uns
für diese Veranstaltung beworben und freuen uns, dass wir sie
Gemeindezeitung Kartitsch
zugesprochen erhielten.
Sie
passt auch sehr gut in unser Gedenkjahr und wir dürfen uns entsprechend präsentieren.
Original Tiroler Kaiserjäger
Ein besonderer Tag im Gedenkjahr wird der 14. August. Die
Original Kaiserjäger kommen
nach Kartitsch. Die Musikkapelle
Kartitsch wird dieses Fest gestalten. Der Obmann der Musikkapelle Kartitsch hat dieses Konzert durch Sponsoren möglich
gemacht, dafür ein großes Vergelt‘s Gott.
Gedenkfeier Große Kinigat
Wie jedes Jahr wird auf der Großen Kinigat, gemeinsam mit unseren Freunden aus Comelico,
die Gedenkmesse organisiert.
Anlässlich des Gedenkjahres
darf diese Gedenkfeier am 30.
August wohl als Höhepunkt gesehen werden. Diözesanbischof
Dr. Manfred Scheuer wird den
Gedenkgottesdienst halten und
das, von der Schützenkompanie
neu errichtete Gedenkmarterle,
einweihen.
In diesem Gedenkjahr wird die
Gemeinde Kartitsch auch die
Jungbürgerfeier für die Jahrgänge 1991 bis 1997 ausrichten.
In Zusammenarbeit mit Jugendvertretern wird diese Feier vorbereitet. Als Termin ist der 28.
März vorgesehen.
Die Gemeinde, im Zusammenwirken mit vielen Institutionen,
Organisationen beidseits der
Grenze und die Vereine in Kartitsch, haben sich viel vorge-
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Gedenkjahr 2015
Februar 2015
nommen und mit außergewöhnlichem Aufwand gemeinsam dieses
Gedenkjahr vorbereitet.
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Gemeindezeitung Kartitsch
Die Denkmäler des 1. Weltkrieges auf dem Dreiländereck
Südtirol-Osttirol-Belluno
Februar 2015
Februar 2015
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Gemeindezeitung Kartitsch
WETTERDATEN Wetterstation Kartitsch Zollhäuser (von Maria Klammer zur Verfügung gestellt)
ROHWETTERDATEN DER WETTERSTATION ZOLLHÄUSER - NIEDERSCHLAG flüssig gemessen
Monat
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Monat
Jänner
85,5
3,7
25,5
16,8
10,2
17,2
63,2
61,0
76,6
32,4
9,1
35,9
62,3
179,1 Jänner
Feber
82,1
42,3
4,8
64,6
14,4
46,2
28,7
18,8
44,3
50,2
15,3
26,4
50,6
164,4 Feber
März
81,6
38,1
0,5
49,7
16,5
43,8
101,0
75,5
85,3
52,5
36,5
20,2
94,4
65,9 März
April
122,6
124,9
41,6
56,9
66,8
112,7
8,2
76,1
76,5
35,1
31,5
111,2
81,0
36,8 April
Mai
32,0
140,2
91,4
119,5
94,4
87,1
100,2
75,1
25,9
113,4
69,4
69,9
177,4
72,6 Mai
Juni
121,7
154,3
62,3
104,2
51,2
105,6
123,8
133,7
81,2
86,6
219,1
103,1
80,3
92,3 Juni
Halbjahr
525,5
503,5
226,1
411,7
253,5
412,6
425,1
440,2
389,8
370,2
380,9
366,7
546,0
Juli
153,1
79,5
157,3
145,0
174,3
96,4
174,5
216,3
140,1
56,5
109,1
233,8
82,6
August
135,2
152,3
151,1
106,9
119,8
96,3
174,2
115,4
88,0
171,8
87,5
132,0
130,1
September
117,1
95,9
25,3
64,5
102,5
81,3
111,9
44,0
124,7
116,9
173,7
184,5
72,0
Oktober
25,7
59,4
140,4
159,2
196,9
35,9
40,4
171,6
40,8
143,0
114,8
146,2
104,3
75,1 Oktober
November
32,0
353,8
173,6
46,6
41,2
8,4
64,9
157,5
122,3
123,3
21,2
261,5
163,8
295,9 November
Dezember
3,0
55,8
39,7
46,2
48,5
47,4
9,9
96,0
125,7
103,1
38,1
25,3
84,6
Dezember
991,6
1.300,2
913,5
980,1
936,7
778,3
1.000,9
1.241,0
1.031,4
1.084,8
925,3
1.350,0
1.183,4
GESAMT
Jahr
611,1 Halbjahr
126,9 Juli
163,6 August
45,5 September
GESAMT
1.318,1 Jahr
ROHWETTERDATEN DER WETTERSTATION ZOLLHÄUSER - NEUSCHNEE-Mengen in cm 24 Stunden Messung - täglich um 07 Uhr früh
Monat
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Monat
Jänner
35,0
8,0
40,0
28,0
10,0
37,0
72,0
72,0
106,0
51,0
16,0
54,0
82,0
194,0 Jänner
Feber
9,0
52,0
14,0
92,0
22,0
77,0
40,0
34,0
58,0
69,0
21,0
25,0
86,0
179,0 Feber
März
53,0
16,0
2,0
92,0
8,0
61,0
87,0
104,0
68,0
20,7
14,0
12,0
117,0
80,0 März
April
98,0
62,0
34,0
44,0
31,0
68,0
17,0
32,0
1,0
21,0
0,0
37,0
5,0
8,0 April
2,0
7,0
10,0
2,0
5,0
21,0
1,0 Mai
2,0
Juni
Mai
Juni
Halbjahr
195,0
138,0
92,0
263,0
81,0
243,0
216,0
242,0
233,0
161,7
53,0
133,0
313,0
462,0 Halbjahr
Juli
0,0
Juli
August
0,0
August
0,0
September
September
13,0
Oktober
12,0
29,0
8,0
18,0
4,0
57,0
15,0
74,0
7,0
17,0 Oktober
November
21,0
16,0
82,0
57,0
42,0
6,0
30,0
67,0
48,0
63,0
0,0
16,0
116,0
18,0 November
Dezember
7,0
57,0
57,0
58,0
74,0
21,0
17,0
144,0
84,0
59,0
43,0
29,0
62,0
Dezember
223,0
224,0
260,0
386,0
197,0
270,0
279,0
453,0
365,0
340,7
129,0
252,0
498,0
GESAMT
Jahr
GESAMT
497,0 Jahr
Schneemengen in cm im jeweiligen Winterhalbjahr täglich um 07 Uhr gemessen ohne Berücksichtigung Verdunstung und Setzung
Jahr
2001/2002 2002/2003 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 2013/2014 2014/2015 Jahr
Mengen cm
166,0
178,0
431,0
204,0
359,0
243,0
444,0
293,7
230,0
209,0
430,0
647,0
35,0 cm
Schneemengen in cm im jeweiligen Winterhalbjahr täglich um 07 Uhr gemessen mit Berücksichtigung Verdunstung und Setzung
Mengen cm ~
215,8
231,4
560,3
265,2
466,7
315,9
577,2
381,8
299,0
271,7
271,7
841,1
45,5 cm ~
Seite
22
Gemeindezeitung Kartitsch
Feber 2014
Februar
2015
Festgottesdienst zum Diözesanjubiläum
mit Ministrantinnen aus Kartitsch
Tina Pramstaller und Lisa Sint aus Kartitsch vertraten das Dekanat Sillian
Am 8. Dezember ging das Jubiläumsjahr „50 Jahre Diözese Innsbruck― mit einem Festgottesdienst
zu Ende. Elf Bischöfe, Priester,
Diakone, Ehrengäste aus dem Inund Ausland, Politiker und viele
Gläubige feierten gemeinsam mit
Bischof Manfred im Innsbrucker
Dom. Die Messe wurde live im
ORF 2 und im Radio übertragen.
Tina und Lisa kurz vor dem Einzug
Bischof Manfred Scheurer
Aus jedem Dekanat wurden
zwei Ministranten eingeladen,
um beim Festgottesdienst zu
ministrieren. Die Vertreterinnen
aus dem Dekanat Sillian waren
Tina Pramstaller und Lisa Sint
aus Kartitsch.
Gemeinsam mit der Dekanatsjugendleiterin Theresa ging es mit
dem Bus in der Früh nach Innsbruck. Um 9 Uhr war die Einkleidung und eine Probe und
kurz nach 10 Uhr zogen die beiden Mädchen nach dem Kreuzträger und den MinistrantenVerantwortlichen der Diözese
als erste ein. Des Öfteren waren
die beiden im Fernsehen zu sehen. Anschließend an die Messe
gab es noch ein kurzes Treffen
mit Wolfgang Meixner, Jungschar- und Jugendseelsorger der
Diözese Innsbruck, den die beiden schon von der Rockmesse
Einzug der Bischöfe
Lisa und Tina nach der Einkleidung
kannten. Nach dem landesüblichen Empfang verbrachten die
Ministrantinnen noch einen lustigen Tag in Innsbruck, ehe am
Abend die Heimreise angetreten
wurde.
Theresa Bergmann
Feber
2014
Februar
2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 23
Kirchenchor Kartitsch:
Doppeltes Jubiläum
neben allen Chormitgliedern auch Pfr. Cons. Anton Kofler und Bgm. und
Pfarrgemeinderatsobmann
Josef Außerlechner.
Nach dem Festessen hielt
Chorleiter Lusser Ernst die
Laudatio.
Er erzählte manche Begebenheiten aus dem Chorleben in fünf Jahrzehnten,
Chorleiter Ernst Lusser hielt in bewährter Maum uns anderen SängerInnier die Laudatio für die beiden Jubilare
nen die Dimension einer
derart langen Zugehörigkeit zum
Die Pfarre und der Kirchenchor Chor, mit wechselnden MitsänKartitsch haben am Freitag, dem gern und einer sich ändernden
12. Dezember 2014 anlässlich musikalischen Liturgie zu verander Cäciliafeier Herrn Sepp Wal- schaulichen. Man bedenke, dass
der und Frau Anni Strasser für die Jubilare bis zu sechs Jahre
ihre 50jährige Mitgliedschaft ihres Lebens für Proben und Aufbeim Kirchenchor gedankt.
führungen für den Verein bzw.
Um 19 Uhr hieß die Sängerge- die Kirche zur Verfügung gestellt
meinschaft den Jubilar und die haben.
Jubilarin mit ihren Gatten im Pfr. Anton Kofler brachte den
Gasthof Waldruhe willkommen.
Dank von Pfarre und DiözesanbiEtliche Lieder stimmten in die schof, Bgm. Josef Außerlechner
Feierstunde ein.
zollte Anerkennung für den unerObmann Kofler Klaus begrüßte messlich großartigen Einsatz der
Anni Strasser und Sepp Walder mit
ihren Urkunden
Jubilare für den Verein.
Heimatdichterin Hilda Außerlechner fasste den Dank in passende Verse, die sie selber vortrug.
Obmann Klaus Kofler überbrachte ihnen schließlich Geschenke
und überreichte Blumensträuße.
Die Geehrten werden dem Chor
weiterhin mit ihrer Tenor- bzw.
Sopran-Stimme zur Seite stehen. Sepp Walder wird uns zusätzlich als Dirigent zur Verfügung stehen.
Mögen den beiden weiterhin viele gesunde Jahre in festlicher Kirchenmusik gegönnt sein. Ihr Einsatz für den Chor gilt als beispielgebend für uns alle.
Die wunderbare Krippe, die von Oswald Strasser gebaut wurde,
schmückt schon seit ein paar Jahren zur Weihnachtszeit das Heim der
Familie Ortner, Nr. 91
Seite 24
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Auf Kartitscher Almen 2009-2014
Mehrere Jahre verbrachten mein
Mann Sepp Sint und ich als Hirten in den Karnischen Alpen.
Heuer wird es eine „Almpause―
geben. Es ist Zeit, über diese
sechs Almsommer nachzudenken
und darüber zu berichten. Ich beschränke mich in diesem Artikel
auf einige wenige Szenen, um
einen kurzen, subjektiven Einblick von den Tagen auf den Almen
zu
vermitteln.
Das ,Nomadenleben` dauerte jeweils drei Monate. Wie allgemein
in Kartitsch bekannt ist, wechselten wir im Laufe eines Bergsommers mehrmals die Weidegebiete.
Unsere ,Routen` führten vom Talboden bis zum Kamm und wieder
hinunter, in den ersten drei Jahren
mussten die Tiere sogar ins Nebental wandern und dort wieder
auf - und absteigen. Wir erlebten
Ungewöhnliches, Abenteuerliches, Schönes und Berührendes.
Die Tage auf den Almen waren
aber auch hart - von Romantik
keine Spur. Wir unterhalten uns
jetzt im nach hinein über die Wochen mit den Tieren am Berg und
es hört sich, am winterlichen
Ofen sitzend, ungefähr so an:
„Weißt du noch, damals als ....―.
Jede Stunde steht Sepp auf, öffnet die Tür, leuchtet mit der Taschenlampe in den tanzenden
Schneeflockenreigen. Er kontrolliert die Situation. Am nächsten Morgen erwarten uns
Schustertal Obstans
Wintereinbruch im Sommer
Es ist Juli 2011: Obmann Sepp
Bodner macht uns
telefonisch auf einen bevorstehenden
Wettersturz aufmerksam. Ich kann
mir diesen Wetterumschwung nicht
vorstellen: Kein
Lüftchen regt sich,
die Sonne strahlt
den ganzen Tag
vom blauen Himmel. Bevor es dunkel wird, helfe ich
Sepp die Tiere in Auf Kontrollgang in der Morgenstunde
den „Garten―, das
ist eine aus Steinen gebildete Schneetreiben und Windböen.
Einfriedung oberhalb der Hütte, Wir können kaum etwas erkenzu treiben. Vollständig gelingt nen. Bleierne Stille liegt über
es nicht, einige ´Viecher` blei- dem nebelverhangenen Land.
ben außerhalb der Einfriedung. Eine Rindergruppe taucht scheIch liege im Bett und lausche. menhaft auf. Tiere irren auf eiRegen trommelt auf das Hütten- nem kleinen Plateau weiter undach. Dann hört der Regen auf ten herum. Im Garten oberhalb
und es wird still. Nichts ist zu unserer kleinen Unterkunft sind
hören. Schneefall hat eingesetzt. mehr als sechzig Tiere einge-
Ein gemütlicher Nachmittag bei Sepp auf der Almhütte
sperrt. Die Tiere in der Einfriedung werden hungrig, immer
wieder tönt ihr Gebrüll durch
den Nebel. Obmann Sepp Bodner kommt vom Tal herauf, stellt
sich stundenlang auf eine steile
Böschung, mitten in den kalten
Wind. Er versucht telefonisch
einen Hubschrauber aufzutreiben, der Heu zu uns herauf
transportiert. Vergeblich! Auch
Hubschrauber können nicht immer starten! Die ersten Bauern
kommen durch den Schnee herauf gestapft. Eine größere Schar
Bauern langt später bei der Hüt-
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 25
che Gestalt
te ein. Jetzt
au f get a uc ht
wird
das
und hinter ihr
Schneefluchtein Tierkopf
recht in Annach dem anspruch
gederen. Ich hab
nommen. Mit
geglaubt, das
lauten Komist
unmögmandos werlich,
denn
den die Rindort
unten
der auf den
war nur steiBoden, einige
les,
Fels
hundert Hödurchsetztes
henmeter tieGelände―.
fer, von den
Weite AlmBauern und
böden
mit
Sepp getriesaftigen
Gräben. Eine gesern warten
fährliche und
auf der andeanstrengende
ren Seite des Grates auf
Eine Aufnahme oberhalb des Kriegerfriedhofs in Obstans
Arbeit auf rutschigen,
die Tiere. Wir müssen
schneebedeckten,
steilen Gebirgsflanken! Die Tiere Amalia weicht ihm nie von der aufpassen, dass sie nicht zu
sind hungrig und nervös, immer Seite. Sepp lockt die Rinder. schnell zu den Almböden hinunwieder versucht eines auszubre- „Geh lei her― ertönt sein melo- ter stürmen. Wie ein blauer Diachen! Doch der Abtrieb gelingt. disches Auf und Ab. Auch mant funkelt der Obstansersee
Die Bauern leisten Großartiges.
spricht er leise und freundlich und aus dem Kamin der Obstanauf sie ein. Alte, ´ehrwürdige` sersee -Hütte dringt Rauch.
Schustertal - Obstans
Kühe schreiten im Gänsemarsch
Umtreiben Vorderalbl langsam hinauf, setzen vorsich- Hollbrucker Alm
Hinteralbl
tig und fest Schritt vor Schritt. Geräusche in der Nacht
Heute wird die Herde nach Kalbinnen und Kälber stürmen Sepp und ich nächtigen knapp
Obstans ins Hinteralbl getrieben, übermütig nach oben, Körper unterhalb des Karnischen Kamdenn das Futter im Vorderalbl dicht gedrängt an Körper, eine mes auf dem Albl. Ein Bett, ein
wird knapp. Nebel umspielen die wogende Masse, die wir bändi- Tisch und ein kleiner Herd finBergflanken und hell leuchten die gen und beruhigen. Ich gehe den in der kleinen Unterkunft
steilen Zacken der Lienzer Dolo- hinter der Herde, versuche die Platz. Die Rinder grasen im Ummiten aus der Ferne zu uns her. Tiere am richtigen Weg zu hal- kreis der Hütte. In der Nähe geht
Ein Teil der Herde weidet hoch ten und bringe einzelne Ausrei- ein Gewitter nieder. Der kleine
oben auf ebenen Wiesen, die zwi- ßer zur Herde zurück - ein Raum wird von Blitzen erhellt,
schen steilen Schrofen eingebettet Schritt, danach der nächste Donnergrollen folgt kurz darauf.
sind. Ein seit Jahrhunderten be- Schritt. Ich streichle warme Doch bald beruhigt sich die Nanützter Hirtensteig führt von die- Flanken, freundliche Kälber tur. Wir wissen, dass die Tiere
sen Wiesen durch ein Steinlaby- schnauben und drängen sich eng bei Wetterstürzen und Gewitter
rinth bis auf den Kamm, der auf an mich, feuchte Mäuler schup- die Hüttennähe suchen und
der anderen Seite zu einem groß- sen an Hosen und Jackenärmel. schlafen ein. Plötzlich schrecke
flächigen Almboden hinunter lei- Die Schrofen rücken zusammen, ich auf: Ich höre Schnaufen,
tet. Diesen Teil der Herde versu- der Hohlweg wird immer schweres Atmen. Das Gebälk
chen wir über den Steig hinauf schmäler, jetzt marschieren alle zittert. Lautes Glockengebimmel
und auf der anderen Seite hinun- vorsichtig im Gänsemarsch bis ertönt knapp neben meinem Ohr.
ter zu führen. Sepp geht voraus, zum Grat. Dort steht ein Wande- Was ist das? Wo sind wir? Wiehinter ihm springen unsere drei rer. Später erzählt er: „Ich bin der lautes Schnaufen ! RhythmiGeißen flink bergan. Saanenziege am Kammrand gestanden. Plötz- sche Geräusche! Hellwach bin
lich ist unter mir eine menschli- ich auf einmal und begreife: Ein
Seite 26
Gemeindezeitung Kartitsch
Tier verursacht den Lärm! Ein
Rind, das genüsslich sein Haupt
an einem Pfosten reibt, nur einige
Zentimeter von meinem Kopf entfernt, auf der anderen Seite
der dünnen Holzwand. Leise
stehe ich auf, schalte die Taschenlampe ein. Ich suche
einen Weg zur Toilette, öffne
die Tür. Tiefschwarze Nacht
umfängt mich. Was sind denn
das für riesige, dunkle Haufen, die mir den Pfad versperren? Rund um die Hütte
schmiegt sich Körper an Körper. Kühe, Kälber und Kalbinnen haben einen engen
Kreis um unsere Unterkunft
gebildet. Langsam balanciere
ich über die Tierkörper, versuche
niemanden zu erschrecken.
Manchmal hebt ein Vieh seinen
Kopf. Vom Schein der Taschenlampe erleuchtet, blicken mich
glühende Augen, helle Punkte aus
dem Dunkeln heraus an. Vorsichtig steige ich weiter.
Hollbrucker Alm
Neues Leben
Knapp vor dem Almabtrieb 2014
im Hollbruckertal bemerkt Sepp
eines Morgens, dass eine Kuh gekälbert hat. Das Kalb ist zu früh
geboren worden! Die Kuh scheint
sich nicht um ihr Junges zu kümmern. Schnell verständigt er Obmann Breide und beide machen
sich auf die Suche. Wo könnte
das Kalb sein? Lebt es? Wird es
überleben? Sepp erzählt:
„Zuerst haben wir auf den Weiden gesucht. Nichts! Vorsichtig
gehe ich auf die Bäume zu.―
Sepp mit seiner geliebten Ziege
Plötzlich sieht Sepp das neue
Leben! Ein braunes Kälbchen
liegt zwischen grünem Moos am
Boden, hebt den Kopf, bewegt
die Ohren und schaut dem Hirten entgegen. Es ist gesund. Und
wir kommen mit einem zusätzlichen Rind im Herbst ins Dorf
zurück.
Dank
Es gäbe noch viel zu erzählen:
Unter anderem von der überwältigenden Blumenpracht, der
grandiosen Aussicht auf die steilen Dolomitenzacken, von rot
glühenden Sonnenuntergängen
und langen, zermürbenden Regentagen! Aber auch von extrem
steilen Weiden, störrischen Kälbern und zahlreichen schwarzen
und bunt gemusterten Kreuzottern. Ich werde nie Sepp `s ununterbrochene Achtsamkeit vergessen. Ich denke auch oft an
die wunderbaren Tiere, die
immer zutraulicher wurden.
Im Herbst bildete ich mir
noch nach mehreren Tagen
im Dorf ein, ihr Glockengeläute zu hören und ich vermisste den Klang.
Unserer besonderer Dank gehört den beiden Obmännern
Sepp Bodner, Wieser und
Sepp Moser, Breide. Ich danke auch jenen Besuchern, die
Sepp und mich mit selbstgebackenen Kuchen, Speck, Eiern
und anderen ´guten Sachen` überraschten. Auch unsere Kinder,
Schwiegerkinder und Enkel haben diese Almen begeistert aufgesucht. Sie schleppten Lebensmittel und halfen beim Treiben
eifrig mit. Wenn wir etwas benötigten, war immer jemand zur
Stelle. Ich vergesse auch nicht
die zuvorkommenden Bewirtschafter der Obstansersee - Hütte.
Die netten Töchter von Patricia
und Heinz Bodner bewegten sich
sicher inmitten der Rinderherde
und haben mit ihrem Mut unseren Respekt errungen. Veronika
Sint - Menzel
Nachtrag: Teile des Berichtes
erschienen in der Zeitschrift
„Österreichische Alpenzeitung“.
Leserbrief Leserbrief Leserbrief
„Es gibt leider einige wenige
Mitmenschen in unserer Gemeinde, die ihren Müll und die Essensreste in fremden Wäldern
entsorgen.―
Georg Ebner jun. Wiese 33.
Februar 2015
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Zweigstelle Kartitsch
Über das
Urvertrauen zum
selbstbewussten
Menschen
Zusammenfassung des Vortrages
von Mag. Silvia RudischPrögler, Evolutionspädagogin,
am 13.1.2015 im Kultursaal Kartitsch.
Die Referentin stellte zu Beginn des Vortrags die Grundzüge der Evolutionspädagogik®
vor, die sich auf die Erkenntnisse der Evolutionstheorie
nach Darwin und der modernen
Gehirnforschung stützt.
Die kindliche Entwicklung folgt
sieben naturgegebenen Evolutionsstufen. Dürfen Kinder diesen
Entwicklungsweg ungestört
durchlaufen, entfalten sie wie
von selbst sieben Grundsicher-
Spielenachmittag des
Katholischen
Familienverbandes
Alle, die ihre Spielfreude ausleben oder neu entdecken wollten,
kamen am Nachmittag des 7.
Dezembers auf ihre Rechnung.
Erwachsene und Kinder waren
mit Begeisterung und Phantasie
dabei. Das Team des Familienverbandes verwöhnte mit Köstlichkeiten und Getränken.
heiten, wie z. B. Urvertrauen, Körpersicherheit oder
Gruppensicherheit.
Ist dies auf Grund von
Stressfaktoren nicht möglich, zeigen sich Auffälligkeiten wie mangelndes
Selbstvertrauen, Schüchternheit, Hyperaktivität, verzögerte Sprachentwicklung,
Lernschwierigkeiten u. a. m.
Frau Rudisch–Prögler erläuterte an Hand der sieben Sicherheiten, wie Stress in verschiedenen Lebens- und
Lernsituationen blockierend
und hemmend wirken kann,
sodass es der/dem Betroffenen in der konkreten Situation nicht mehr möglich ist,
ein angemessenes Verhalten
abzurufen. Hier gilt es, dieses Verhalten wie z. b. Unaufmerksamkeit, Brett vor
dem Kopf, mangelnde Motivation, Unruhe, Unsicher-
Seite 27
heiten, Lernschwierigkeiten im
Allgemeinen u. v. m. nicht nur
als Trotz und Verweigerung
anzusehen, sondern als Hinweis, dass das Kind hier Unterstützung benötigt.
Frau Rudisch-Prögler zeigte
auch Übungen vor, die helfen
können, Stressblockaden zu
reduzieren und dadurch z. B.
die Konzentration oder das
Selbstbewusstsein zu stärken.
Nach dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans
immer noch!― ist die Evolutionspädagogik nicht nur für
Schulkinder, sondern für Menschen jeden Alters hilfreich.
Viele dieser Übungen sind
auch in der Broschüre
„Entspannter lernen― des Katholischen Familienverbandes
Tirol enthalten. Diese Broschüre gibt Anregungen für den
Lernalltag in Familien und
kann direkt im Büro des Verbandes (Tel. 0512/2230-4383
vormittags) oder über die
Zweigstelle bestellt werden.
Die Broschüre ist für Mitglieder des Familienverbandes
kostenlos.
Kofler Hans
Seite 28
Gemeindezeitung Kartitsch
insgesamt 210.000 efm im Jahr
2014 im Bezirk wurde bei dem
durchschnittlichen Verkaufserlös
von 84 € je fm im vergangenen
Jahr der eindrucksvolle Betrag
von 18 Millionen Euro als volksAm 29.1.2015 wurde im Gasthof wirtschaftliche Kenngröße geDolomitenhof die heurige Forst- nannt.
tagsatzung abgehalten. In dieser
öffentlichen Sitzung wurden sei- Große Schadmengen durch
tens der Bezirksforstinspektion Schneebrüche
Informationen zum Forstwirt- Das Jahr 2014 war forstlich geschaftsjahr 2014 gegeben. Auch
Neuerungen und Entwicklungen,
welche Auswirkungen auf die
künftige forstliche Arbeit haben
werden, wurden erläutert:
Forsttagsatzung der Gemeinde Kartitsch - Informationsveranstaltung
Waldzuwachs wird genutzt –
große volkswirtschaftliche Bedeutung
DI Horst Mitterberger von der Bezirksforstinspektion Osttirol stellte
fest, dass auch im vergangenen
Jahr die zum Ziel gesetzte Holzmenge von 200.000 efm aus den
Wäldern Osttirols entnommen
werden konnte. Diese Holzmenge
stellt die Abschöpfung des Zuwachses dar, unterstellt man bei
den vorhandenen 40.000 ha Ertragswald einen durchschnittlichen
jährlichen Zuwachs von 5 efm pro
Jahr und Hektar. Durch die regelmäßige Entnahme dieser Holzmenge, wie sie im Bezirk bereits
seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten erfolgt, wird die kontinuierliche Waldverjüngung bei optimaler
Wertschöpfung möglich. Allerdings sind die rasche Wiederbewaldung mit geeigneten Baumarten bei nachfolgender Bestandespflege die Voraussetzungen dafür.
Deshalb wurden für die heurigen
fachlichen Themenschwerpunkte
einerseits das neue Aufnahmeverfahren Verjüngungsdynamik und
andererseits die Waldpflege gewählt.
Als wirtschaftliche Auswirkung
der entnommenen Holzmenge von
kennzeichnet durch die enormen
Schneemengen im vergangenen
Winter. Vor allem der Schneefall
am Stefanstag 2013 sorgte insbesondere in den südlichen Bezirksteilen zu enormen Schäden
im Wald. Um der drohenden Gefahr durch Borkenkäfer entgegenzutreten, wurde das Sonderförderprojekt „Aufarbeiten von Einzelschäden― entwickelt. Dazu gebührt
dem Chef der forstlichen Förderabteilung in Innsbruck DI Markus
Wallner besonderer Dank. Diesen
beiden ist auch die zweimalige
Aufstockung der forstlichen Fördermittel von je 300.000 Euro zu
verdanken, sodass statt der ur-
Februar 2015
sprünglich zugeteilten 1,5 Mio
Euro letztlich 2,1 Mio Euro abgerechnet werden konnten. So war
es möglich, alle notwendigen Arbeiten im Wald des Bezirkes fördertechnisch zu honorieren.
Die Waldbesitzer machten sich
sofort nach dem Ausapern an die
schwierigen Aufräumarbeiten. Es
zeigte sich, dass in den Gemeinden des südlichen Bezirkes – Sillian bis Anras und Tiroler Gailtal –
fast der gesamte Einschlag als
Schneedruckschäden erreicht wurde. Der bewundernwerte Einsatz
der Waldbesitzer in Verbindung
mit der kühlen und feuchten Witterung im Sommer 2014 konnte
die drohende Massenvermehrung
der Borkenkäfer verhindern. Für
eine Entwarnung ist es jedoch zu
früh. Nach wie vor stehen im
Wald zahlreiche „abgewipfelte―
Bäume, die in Verbindung mit
neuen Bestandesrändern bei geeigneten Witterungsbedingungen sehr
wohl noch in den nächsten Jahren
Massenvermehrungen des Borkenkäfers begünstigen können. Die
Waldbesitzer sind auch in Zukunft
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
aufgerufen, wachsam die Entste- als Abgeltung für die gesellschafthung von Käfernestern zu beo- lichen Interessen – insbesondere
bachten.
die Erhöhung der Schutzfunktion
des Waldes – zu rechnen sein. AlNeue gesetzliche Bestimmungen lerdings kann man aufgrund des
Vorgaben v.a. der EU führen Wechsels der EU-Förderperiode
künftig zu erhöhtem Kontrollauf- derzeit noch keine definitiven Zuwand. So soll das nunmehr in sagen geben. Fest steht allerdings,
Kraft stehende Holzhandelsüber- dass für die Sparten Seilbringung /
wachungsgesetz illegale Schläge- Verjüngungseinleitung und forstlirungen von Holz verhindern. In cher Wegebau vor Juni 2015 keine
Tirol wird dies über die bereits Fördermittel zur Verfügung stebestehenden Einträge in der Wald- hen. Der Waldpflegeverein Lienz
datenbank abgewickelt. Die dies- wird auch künftig als Sammelbezügliche Kontrolle der vom Mi- Antragsteller zur Verfügung stenisterium genannten Betriebe wird hen. Da neue Projekte entstehen
von der Bezirkshauptmannschaft werden, wird eine neue Beitrittservollzogen. Schwerpunkt der Kon- klärung bei der Abwicklung erfortrollen ist der Vergleich der ge- derlich sein.
nehmigten zu den durchgeführten
Nutzungen.
Verjüngungsdynamik
Der Bezug des Pflanzenschutzmit- Ing. Thomas Gradnig stellte das
tels FASTAC, welches bei der n e u e A u f n a h m e v e r f a h r e n
Rüsselkäferbekämpfung Anwen- „Verjüngungsdynamik― vor. Der
dung findet, ist gemäß des neuen entscheidende Unterschied zu alTiroler Pflanzenschutzmittelge- len bisher verwendeten Aufnahs e t z
m i t
e i n e r meverfahren besteht darin, dass
„Ausbildungsbescheinigung― des eine flächige Ansprache der VerGemeindewaldaufsehers möglich. jüngungsentwicklung des Waldes
Die Weitergabe an die Waldbesit- durchgeführt wird. Während biszer ist noch nicht vollständig ge- her stets punktuell über Stichproklärt, wird aber jedenfalls zumin- ben der Zustand des Jungwuchses
dest an eine Unterweisung gebun- eruiert wurde, wird nun flächig auf
den sein. Die Verwendung dieses festgelegten Einheitsflächen die
Pflanzenschutzmittels sollte in der Entwicklung des Jungwuchses beNähe von Quellfassungen vermie- gutachtet. Mittels einheitlichen
den werden um zusätzliche Was- Formularen wird die dynamische
seruntersuchungen und damit un- Entwicklung der einzelnen Baumnötige Kosten zu vermeiden.
arten zueinander festgehalten und
Unklarheit besteht unter den etwaige Hemmfaktoren definiert.
Waldbesitzern oftmals bezüglich Als Ergebnis werden zwei Karten
der PEFC - Teilnahmeerklärung erzeugt. Zum einen wird die Entbei Holzverkäufen. Diese wird wicklung der einzelnen Baumarten
von den Sägewerken verlangt, um und damit die Waldentwicklung
das Gütesiegel PEFC als Nach- dargestellt. Die Beeinflussung
weis der Herkunft aus nachhaltiger durch Wild wird mittels eines
Holzproduktion verwenden zu „Verbissindex― für die einzelnen
können.
Baumarten abgebildet. In weiterer
Folge wird der Handlungsbedarf
abgeleitet. Dieser wird bei WildNeue Förderperiode
Auch in Zukunft wird mit Förder- einfluss bei wildlenkenden Maßmitteln für notwendige Waldarbeit nahmen wie der Abschussvergabe
Seite 29
Verwendung finden.
Waldpflege
Dieser Themenkreis wurde ebenfalls von Förster Gradnig vorgestellt. Durch die Waldnutzung entstehen kontinuierlich Verjüngungsflächen. Nur durch die laufende Pflege dieser entstehenden
Flächen können Pflegerückstände,
die kaum mehr aufgeholt werden
können, vermieden werden. Jungwuchspflege, Dickungspflege und
Erstdurchforstung verursachen
Kosten. Erträge sind in der Regel
erst bei weiteren Eingriffen zu erwarten. Es werden daher diese
Pflegeeingriffe
oft
„hinausgeschoben―. Jedoch sind
gerade diese frühen Eingriffe für
die Baumartenzusammensetzung,
für die Stabilität des Folgebestandes und generell für die künftige
Waldentwicklung entscheidend.
Entscheidend für den Waldbesitzer ist jedoch der Umstand, dass
durch diese frühen Pflegeingriffe
der Zeitpunkt des Erreichens des
Ertrages effektiv verfrüht werden
kann.
Die Jungwuchspflege legt den
Grundstein der Baumartenzusammensetzung und ermöglicht das
rasche Entwachsen aus den Verjüngungshemmnissen. Nutzungsblockierungen durch angrenzende
ungesicherte Jungwüchse können
verkürzt werden.
Bei der Dickungspflege in der
weiteren Bestandesentwicklung
soll die verfrühte Astreinigung
vermieden werden. Die Baumkrone soll erhalten bleiben und damit
soll die Stabilität des Bestandes
erhöht bleiben. Der Eingriff sollte
früh, also bereits bei einer Bestandeshöhe von 3 bis 4 m erfolgen.
Der Baumabstand sollte nach dem
Eingriff mindestens 2 bis 3 m
betragen. Durch diese Pflege wird
die weitere Bestandesentwicklung
entscheidend beschleunigt.
Seite 30
Bei der nachfolgenden Erstdurchforstung (Eingriffe bei Bestandeshöhe ca. 15m) sind die vorher durchgeführten Pflegemaßnahmen entscheidend. Nur wenn vorher die Jungwuchs- und Dickungspflege gemacht wurden,
sind bei der Erstdurchforstung Erträge möglich! Dabei ist das erwirtschaftbare Einkommen durchaus lukrativ und kann bis zu 6.000
Euro pro ha betragen. Als Weiser
dient der so genannte H/D Wert.
Es ist dies das Verhältnis von Höhe [m] zu Durchmesser in Brusthöhe [cm]. Bei einem H/D Wert
von 75 sind bereits 1 bis 2 verwertbare Bloche zu erzielen. Bei
einem H/D Wert von 100 keinesfalls, die Krone ist kürzer, die Stabilität deutlich geringer. Die Anfälligkeit gegenüber Schneedruck
ist weit höher.
Gemeindezeitung Kartitsch
aufseher Georg Reider die forstlichen Tätigkeiten in der Gemeinde
Kartitsch im letzten Jahr. Insgesamt wurden 11.200 efm eingeschlagen. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung gegenüber den
letzten Jahren (2009 bis 2013 waren es im Schnitt 4500 efm).
Es ist dies eindeutig auf das
Schneedruckereignis zurückzuführen. So waren davon über 70 % als
Schadholz zu verzeichnen. Nahezu
4000 efm wurden über das Förderprojekt „Aufarbeitung von Einzelschäden― abgewickelt. Die Schäden haben deutliche Spuren im
Wald hinterlassen. Auch wenn
sehr intensiv und fleissig aufgearbeitet wurde, so stehen doch allerorts abgewipfelte Stämme, Bestandesränder sind neu, sodass mögliche Brutstätten für den Borkenkäfer bei geeigneter Witterung beste-
Mai 2014
seitigung der benachbarten Brutbäume notwendig sein wird um
die drohende Massenvermehrung
von Borkenkäfern auch künftig
verhindern zu können. Dabei können Käferfallen der Kontrolle,
Giftnetze der Verringerung der
Käferpopulation dienen.
Entsprechend den notwendigen
Vorgaben bezüglich Pflege wurden fast 2.000 efm in der Vornutzung, also 18 % des Einschlages
getätigt. Folglich können lediglich
10 % des Einschlages als planmäßige Endnutzung eingestuft werden. Das Forstwirtschaftsjahr in
Kartitsch war also eindrucksvoll
von den Schadereignissen geprägt.
Zwei Forstweg - Projekte konnten
im vorigen Jahr realisiert werden.
Es sind dies die Forstwege Muselahnerweg und der Muselwald Zubringer. Außerdem wurden
15.000 Pflanzen gesetzt, wobei
traditionell besonderer Wert auf
den genügenden Anteil
(mindestens 30%) an Mischbaumarten gelegt wird.
Zahlen Gemeinde Kartitsch:
Waldfläche: 2700 ha, davon:
Wirtschaftswald: 700 ha
Schutzwald im Ertrag: 950 ha
Schutzwald außer Ertrag: 1050 ha
Holzeinschlag 2014: 11.200 efm, davon
Schadholz: 8.100 efm
Vornutzung: 2.000 efm
Planmäßige Endnutzung: 1.100 efm
Aufforstung 2014: 15.000 Pflanzen
(Verstreichen: 30.000 Stk, Rüsselkäferbekämpfung: 22.000 Stk)
Jungwuchspflege 2014: 7,7 ha
Dickungspflege 2014: 0,6 ha
Durchforstung 2014: 5,6 ha
Forstwirtschaftsjahr 2014 in der
Gemeinde Kartitsch
Anhand von eindrucksvollen Fotos erläuterte der Gemeindewald-
hen. GWA Reider teilt die Meinung von Mitterberger, dass die
genaue Beobachtung der Entwicklung von Käfernestern und die Be-
Förderung 2014: 60.400 Euro (17% Aufforstung, 69% Schadholz, 14% Sonstiges)
Bezirksforstinspektion Osttirol –
DI Horst Mitterberger
November 2014
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 31
Seite 32
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Lebenshilfe
Sportwoche in
Kartitsch
Schon traditionell ist
die Lebenshilfe im
Jänner zu Gast in
Kartitsch. Sport und
Gemeinschaft stehen
im Mittelpunkt. Bei
den abschließenden
Schi– und Langlaufrennen
herrscht
durc haus
W et t kampfstimmung.
Auch hier liegen
Sieg und Niederlage
eng beisammen und
sorgen für Jubel aber
auch für Enttäuschung.
Schranzhofer Florian
und Fam. Ebner Dolomitenhof sind die
Träger dieser Sportwoche und ausgezeichnete Gastgeber.
Natürlich dürfen gesellschaftliche Ereignisse wie Fackelwanderung und Eisschießen nicht fehlen.
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 33
Praxis für Physiotherapie
Bernhard Walder
Mein Therapieangebot umfasst sowohl osteopathische als auch
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Praxis für Physiotherapie
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Praxisadresse: Kartitsch 177
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Seite 34
Gemeindezeitung Kartitsch
Vereinsmeisterschaften im
Zielschießen und Dorfturnier
Februar 2015
„ABK―.
Am Ende konnte „HKK― das
Finalspiel souverän für sich entscheiden, das kleine Finale entschied das Team „ABK― für
sich.
Am Vortag wurden die Vereinsmeisterschaften im Lattl- bzw.
Stockschießen ausgetragen. Unter den 35 Teilnehmern kürten
sich Wurzer Astrid und Leiter
Thomas zu den Vereinsmeistern
2015.
Ergebnisse der Turniere:
Sieger des Dorfturniers: V. l.: Sektionsleiter Tassenbacher Andreas, Herrneg-
Erfreulichen Zulauf hatten die
beiden Veranstaltungen der
Sektion Stocksport. Sowohl bei
den Vereinsmeisterschaften im
Zielschießen als auch beim
Dorfturnier gab es Rekordteilnehmerzahlen.
Am 31.01.2015 fand das alljährliche Dorfturnier im Sportzentrum
Kartitsch statt. Insgesamt kämpften 18 Mannschaften in zwei
Gruppen bei wunderbaren Eisverhältnissen um den Gruppensieg
und um den 2. Gruppenrang, um
dann am Ende das Finale bzw.
das kleine Finale für sich zu entscheiden.
Reine Herren- sowie Damenmannschaften sowie einige Mixed-Mannschaften waren gemeldet.
Den Gruppensieg in Gruppe A
konnte sich die Feuerwehr vor
den Schützen sichern, Gruppe B
dominierte das Team „HKK―
und den zweiten Platz belegte
Toblach
2. Platz
Dolomitentrophäe
6. Platz
Welsberg
2. Platz
Sillian
5. Platz
Pichl-Gsies
4. Platz
Kartitsch
1. Platz
U23-Landesm. Breitenwang
2. Platz
U23-Österr. Meistersch.
7. Platz
Raika-Duo-Cup 5 Runden 2.+5. Platz
Landesm. Zielbewerb
2.+9. Platz
Österr. Meistersch. Ziuelbew. 10. Platz
Vereinsmeister im Zielschießen:v.l.: Sektionsleiter-Stv. Tassenbacher Roman,
Wurzer Astrid, Leiter Thomas, Sektionsleiter Tassenbacher Andreas
Februar 2015
Gemeindezeitung Kartitsch
Die Teilnehmerinnen des Damenbewerbes . . .
Seite 35
. . . und der Junioren
Sportunion Raika Kartitsch, Obm. Kofler Hans
Die Damen des Kartitscher
Frauenchors „Harmonie“ trafen sich zu einem gemütlichen
Lattschießen im Sportzentrum. Bis zum Schluss wurde
hart um den Sieg gekämpft.
Hinten im Bild rechts der eigens aus Bayern verpflichtete
Trainer Rudi.
1. Kinderrennen
gesponsert von Bodner Heinz, Restaurant
Dorfberg
Seite 36
Gemeindezeitung Kartitsch
November 2014
Dolomitenlauf 2015
Wer hätte gedacht, dass der Dolomitenlauf im Jänner mit diesem
Schneemangel möglich wird?
Mit vereinten Kräften konnten
ausgezeichnete Loipenverhältnisse geschaffen werden. So konnte
der Dolomitenlauf auch heuer
wieder bis Rauchenbach geführt
werden. Die Sportunion Kartitsch
hat gleich zwei Labestationen
übernommen und mit Fleiß und
professioneller Arbeit die Teilnehmer versorgt. Auch die Freiwillige Feuerwehr Kartitsch war
im Einsatz und hat die Ordnerdienste mitgetragen. Am 17. und
18. Jänner haben die Teilnehmer
traumhafte Bedingungen vorgefunden.
Die Tage vor dem Rennwochenende waren für das Organisationskomitee unter Obm. Franz Theurl
und alle Helferinnen und Helfer,
eine Herausforderung. Am Ende
aber gab es genug Schnee und die
dass sie voll Glaube, Hoffnung
und Liebe sind.
Den Läufern wünsche ich einen
guten, unfallfreien Lauf.
Arbeit wurde mit tollen Leistungen der Sportler belohnt. Insgesamt kamen rund 1.500 Langläuferinnen und Langläufer aus
29 Nationen zu uns, um die verschiedenen Bewerbe zu bestreiten. Rund 80 Prozent aller Starter kommen aus dem Ausland
und bleiben oft einige Tage in
Osttirol.
Der evangelische Pfarrer, Mag.
Hans Hecht aus Lienz, hat in
seinem Segenswort den Sportlern folgendes mitgegeben:
In vielen Kirchen wird heute
erzählt, wie Jesus einmal bei
einer Hochzeit, bei der der Wein
ausging, Krüge mit Wasser in
Wein verwandelte.
Ich danke Gott, dass er immer
wieder Wunder wirkt:
Dass er Wasser in Schnee verwandelt, dass er Essen in Muskelkraft verwandelt, dass er
auch Menschen verwandelt, so
Dann eine perfekte Kulisse, bei
der Siegerehrung tanzen einige
Schneeflocken um Sportler, Ehrengäste und Zuseher und schaffen ein winterliches Flair, ermöglichen traumhafte Bilder, die mit
Hilfe der Medien, unsere Region
weit über unsere Grenzen hinaus
präsentiert haben.
Allen, die mitgearbeitet und ihre
Freizeit in den Dienst
dieser Veranstaltung gestellt haben, sei dafür ein herzliches Vergelt‘s Gott gesagt. Mit den vielen
Helfern und engagierten Funktionären haben wir uns nachhaltig
und sehr gut präsentiert. Dank
auch allen Grundeigentümern,
die es ermöglicht haben, den Dolomitenlauf wieder bis nach Rauchenbach/Kartitsch auszutragen.
November 2014
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 37
Wir gratulieren:
Herrn Missionär Leonhard Wiedemayr zur Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich.
Missionär Mag. Leonhard Wiedemayr, MHM wurde vom Bundespräsidenten
das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen. Die Übergabe erfolgte durch den oberösterreichischen Landeshauptmann am 4. Dezember
2014 im Chorherrenstift St. Florian. Mit dieser Auszeichnung wurde das vielfältige und langjährige Wirken von Missionär Leonhard Wiedemayr in Afrika (Uganda) gewürdigt.
Wir gratulieren zum runden Geburtstag:
Frau Mathilde Moser, vlg. Mattler, Nr. 167, zum 80. im Februar 2015
Herrn Josef Klammer, vlg. Bleier, Hollbruck Nr. 20, zum 80. im Februar 2015
Frau Maria Kofler, vlg. Innerdraschl, Nr. 207, zum 80. im Februar 2015
Herrn Leonhard Draschl, vlg. Kleinmillner, Nr. 49, zum 80. im März 2015
Herrn Missionär DDDr. Leonhard Kofler zum 80. im April 2015
Herrn Nikolaus Außerlechner, Nr. 103 zum 80. im April 2015
Herrn Roman Tassenbacher zum Vizemeister bei der Landesmeisterschaft im Zielbewerb auf Eis.
Geboren wurde:
Maria Pia Schraffl, St. Oswald Nr. 16
Seraphina Claudia Außerlechner, vlg. Greter, St. Oswald 1
Matteo Alois Schneider, vlg. Außerlerch Nr. 125
Paul Klammer, vlg. Innerwalch. Nr. 199
Tobias Wieser, vlg. Lechner, Nr. 143
Wir gedenken unseren Verstorbenen:
Herrn Ingenuin Inderster, vlg. Stuner, Nr. 206
Frau Elisabeth Bodner, vlg. Hanser, Nr. 141
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Seite 38
Aus dem Vereinsgeschehen.
Gemäß dem Motto, wer rastet,
der rostet, sind die Kartitscher
Senioren seit Erscheinen der
letzten Gemeindezeitung im November 2014 nicht untätig
geblieben.
So traf man sich Anfang Dezember zu einem gut besuchten Adventnachmittag. Mit Musik,
besinnlichen Gedanken, Texten,
Erzählungen und adventlichen
Liedern wollten wir durch die
stillste Zeit begleiten und auf
Weihnachten vorbereiten. Dabei
wurde auch ein nettes und symbolhaftes Weihnachtsgeschenk
verteilt.
Zunehmendes Alter ist vielfach
mit Minderung unseres Hörvermögens verbunden. Unter dem
Motto „Besser Hören – besser
leben!― wurden wir an einem
Seniorennachmittag über diese
Problematik informiert und wurden Möglichkeiten aufgezeigt,
wie wir unser Hören und Wahr-
Gemeindezeitung Kartitsch
nehmen verbessern können – ein
spannender und interessanter
Informationstag.
Bei angenehmem Winterwetter
trafen sich unsere Seniorinnen
und Senioren in der letzten Faschingswoche zu einem lustigen Nachmittag im Sportzentrum.
Wärmende Sonnenstrahlen begleiteten
das Ziel- und Kräftemessen beim Lattlschießen auf dem bestens präparierten Eislaufplatz. Anschließend wurden im Sportbüfett die Sieger geehrt und bei
Faschingslaune und LiveMusik von Florian bis zur Dämmerung gefeiert, kulinarisch von
Michl und Annemarie Weber
mit Maria betreut. Allen ein
herzliches Danke, besonders einmal mehr der Gemeindeführung
mit Bürgermeister Josef Außerlechner und Vize-Bürgerm. Leonhard Draschl für ihre Anwesenheit und wiederholte Unterstützung.
Februar 2015
„Den Tagen mehr Leben geben!― Unter diesem Titel laden
wir passend zur Fastenzeit zum
nächsten Seniorennachmittag am
27. März 2015 ein. Frau Tabernig - Osttirol-Beauftragte der Tiroler Hospitzgemeinschaft wird
über Organisation, Aufgaben und
Ziele dieser wertvollen Einrichtung zur Begleitung kranker
Menschen und ihrer Angehörigen erzählen.
Ludwig Wiedemayr
Februar 2015
Seite 39
Gemeindezeitung Kartitsch
Folge 5
Die
Kriegswinter von 1914 bis
1918 waren alle streng mit wiederholt großen Schneefällen,
1914/15 war zudem die Witterung sehr ungünstig, den ganzen
Winter über waren kaum brauchbare Voraussetzungen zum Bergheuziehen. Als man sich Anfang
März trotzdem an´s Obstanser
Heuziehen wagte, riss am Morgen des 5. März im „Obstanser
Knottn― eine Lawine den Innerwieser-Bauer Leonhard Bodner in
die Tiefe. Zurück blieb die junge
Bäuerin, die in wenigen Monaten
ihr drittes Kind erwartete.
Ein Marterl am Obstanser Weg erinnert an das Lawinenunglück vor 100
Jahren
Verteidigungslinie Hollbruck St. Oswald - - Die Angst ging
um!
Bereits ab Jahresbeginn 1915
wurden, vom Militärkommando
angeordnet, ältere Männer aber
auch Buben und Mädchen an den
eingeschneiten Frontbefestigungsbauten in Hollbruck und St.
Oswald zum Schneeschaufeln
eingestellt und dafür auch bezahlt. Sonnseitig wurde dafür
auch eine vier Meter breite
Schneise gegraben. Als Anfang
März der Boden auftaute, wurde
an den Frontbefestigungen weitergearbeitet sowie Schießscharten und Laufgräben errichtet. Wie schon im Herbst, waren
viele Fremdarbeiter bei Bauern
in St. Oswald und Hollbruck einquartiert. Beinahe allabendlich
traf man sich in der Greter Stube
mit Zuhörern vom Dorf zu Musik, Gesang und Unterhaltung.
Neben russischen Kriegsgefangenen kamen Anfang Mai 1915
die ersten fremden Truppen ins
Dorf, eine tschechische Arbeitstruppe, die in den Bauernhöfen von St. Oswald einquartiert und beim Ausbau der Befesti gungsli nie Hol lbruck St.Oswald eingesetzt wurde.
Zu „Kassern―, den Feldern oberhalb von St. Oswald wurde ein
großer überdachter ArtillerieStützpunkt mit Mannschaftsräumen errichtet und Anfang
Mai dort ein Geschütz, Kaliber
7cm stationiert, wobei eine Reihe russischer Kriegsgefangener
das schwere Gerät über den
„Horan―, einen steilen Karrenweg nach St. Oswald und weiter
zum Stützpunkt oberhalb dem
Dorf hinaufziehen musste. Ein
ähnlicher Stützpunkt wurde auch
oberhalb der Schneider Felder
am Eingang ins Hollbrucker Tal
errichtet.
Zu „Kassern“ mussten die Kriegsgefangenen ein Gebirgsgeschütz M8, 7
cm in Stellung bringen
Der Kriegseintritt Italiens schien
ab Februar/März 1915 immer
wahrscheinlicher. Zusätzlich
zum Leid der Bevölkerung über
das Schicksal Ihrer Angehörigen
an der Front war in diesen Wochen die Sorge um das ungewisse Schicksal der Heimatortschaften ungeheuer groß.
Seitens der Heeresleitung bestand in der Tat die Absicht, im
Ernstfall die Orte des KartitschTilliachertales zu evakuieren
und die Verteidigungslinie über
Sexten-Hornischeck-HollbruckSt. Oswald-Dorfberg zu beziehen. Dies hätte die Zwangsräumung von Kartitsch, St. Oswald
und Hollbruck erfordert. Zudem
wurden weitere Vorkehrungen
getroffen, falls diese Frontlinie
nicht zu halten sei.
Die Absichten der Militärs konnten im Dorf nicht geheim bleiben, zumal die BefestigungsBaulichkeiten ja für alle ersichtlich waren. Die Angst unter der
Bevölkerung war furchtbar
groß. Alle waren ratlos, einige
wollten abwandern, andere
kurzfristig wegziehen, bis der
Krieg vorbei sei. Bei manchen
Seite 40
auswärtigen Verwandten wurde
wegen einem Notquartier nachgefragt.
Der Untergasser-Bauer Johann
Außerlechner kaufte sich in Mieming in Nordtirol einen Bauernhof, um für seine Familie und
Verwandte einen Platz zu haben,
und zog dorthin. (Heute vulgo
„Pusterer― in Weidach/Mieming,
Nr. 58).
Die Untergasser-Familie, die 1915
nach Mieming siedelte.
Auch Hausrat, Geschirr und wertvoll scheinende Gegenstände
versuchte man in Sicherheit zu
bringen. Einiges wurde mit Wagen und Ochsengespann zu Bekannten nach Villgraten geliefert,
einiges ins Iseltal. Einige Findige
vergruben Wertvolles im Garten
oder räumten es in eine Truhe
und versteckten es in einer Heuschupfe, wie Oswald Sint berichtet.
Das letzte Aufgebot - Die
Standschützen
Angesichts der militärischen Notlage verfügte im Jänner 1915 das
Tiroler Landesverteidigungskommando für ganz Tirol einschließlich Welschtirol (Trentino) und
Vorarlberg die Aufstellung von
Standschützenbataillonen.
Da die besten Truppenverbände
Tirols an der Front im Osten gebunden waren, standen hiefür nur
mehr bisher Untaugliche, junge
Burschen bis 17 Jahren und ältere Männer ab 45 Jahren zur Verfügung, auch ausgeschiedene,
nicht mehr frontdienstfähige ehe-
Gemeindezeitung Kartitsch
malige Kaiserjäger oder Landesschützen. Für die verantwortlichen Militärs bedeutete dies eine ungeheure Herausforderung. Ohne jede Erfahrung und
kaum unterstützt von Wien sollte innerhalb weniger Monate ein
Heer von rund 40.000 Mann,
überwiegend Jungen, Alten und
Untauglichen aufgestellt, ausgerüstet und allenfalls an eine völlig unvorbereitete Gebirgsfront
transportiert werden. Trotzdem
nicht alles funktionierte, gelang
dabei vieles staunenswert gut.
Gesetzliche Regelungen waren
zu beachten, etwa Freiwilligkeit,
Verteidigung nur der Landesgrenzen und ähnliches, weiters
waren Schießstandrechte, etwa
Wahl der eigenen Offiziere einzuhalten. Bezüglich Adjustierung waren noch Ende März
1915 vom Armee-Kommando in
Wien („für einen unklaren
Zweck―) weder Uniformen noch
Gewehre bewilligt, erst im April
wurden 16.000 ältere MauserGewehre mit Munition freigegeben. Die zusätzlich erforderliche
Gebirgsausrüstung war
grossteil noch bei der Mobilmachung nicht zur Verfügung. Zudem wurde in den Spätwintermonaten 1915 in Tirol befürchtet, die neu aufgestellten Standschützenformationen könnten
landesfremd an der gefährdeten
Karpatenfront eingesetzt werden, weswegen der organisatorische Stand an das ArmeeKommando in Wien nur lückenhaft weitergegeben wurde.
Während man sich in Kartitsch
ähnlich wie an anderen Schießständen während der Wintermonate 1914/15 im Schießen und
einfachen Umgang mit Waffen
übte, wurden nun landesweit die
Standschützen in Bataillone,
Februar 2015
Angehende Standschützen
den Umgang mit der Waffe
lernen
Kompanien und Züge organisiert
und galt es, die gesamte Logistik
eines Einsatzes zur Landesverteidigung aufzubauen.
Im April 1915 erfolgten Inspizierungen mit weitherzigen Musterungen und Trennung in frontverwendungsfähige und mindertaugliche Standschützen und
Mitte Mai 1915 standen in ganz
Tirol und Vorarlberg als „letztes
Aufgebot― rund 40.000 Standschützen in 51 Bataillonen sowie
zusätzlich einigen selbständigen
Kompanien für den Abmarsch an
die Gebirgsfront bereit. Die Ältesten waren nahezu 80 Jahre, die
jüngsten zwischen etwa 14. Natürlich waren viele von ihnen für
lange, feldmäßige Einsätze an
der Front nicht geeignet und die
Einheiten altersbedingt starkem
Verschleiß unterzogen. Wohl
deshalb differieren auch die angegebenen Zahlen stark.
Im Pustertal wurden die drei
Standschützenbataillone Welsberg, Lienz und Sillian errichtet.
Das Standschützenbataillon Sillian bestand im Mai 1915 aus
Mobilmachung der Standschützen,
hier in Windisch-Matrei
Februar 2015
vier Kompanien, 17 Offizieren
und 539 Schützen, insgesamt 556
Mann. Letztere Zahl muss jedoch
angezweifelt werden, laut Tiroler
Landesausstellung 1965 sind 800
Mann genannt, Oberleutnant Josef Lugger nennt in seinen tagebuchähnlichen Aufzeichnungen
rund 1.200 Mann und eine Auflistung im Staatsarchiv vom 26.
April 1915 nennt einen Gewehrstand von 750. Wie bei anderen Bataillonen ist nicht klar,
ob und wie die formierte
„Wach- und Ersatzabteilung― (Mindertaugliche) mitgezählt wurden. Der Train bestand
aus 30 Pferden und 19 Wägen.
Zum Baonskommandanten
wurde Major Hans Aigner,
Gastwirt und Bauer in Abfaltersbach gewählt. Von den vier
Kompanien Sillian, Lesachtal,
Sexten und Toblach wurde letztere Ende Juni 1915 zum Bataillon
Welsberg transferiert.
Die (2.) Kompanie L e s a c h—
t a l wählte Josef Strasser, Kartitsch zu ihrem
Hauptmann
und
formierte
sich aus den
Standschütz en
von:
Zug U n t e r t i
l l i a c h mit
Leutnant Josef
Klammer, Untertilliach
Zug O b e r t i l l i a c h mit
Oberleutnant Josef Lugger, Obertilliach
Zug K a r t i t s c h mit Leutnant
Josef Bodner, Kartitsch/St. Oswald
Zug A u ß e r v i l l g r a t e n
mit Leutnant Josef Wiedemeier,
Außervillgraten
Zug I n n e r v i l l g r a t e n
mit Leutnant Peter Senfter, Innervillgraten.
Alle gewählten Standschützenoffiziere hatten in der k.u.k. Armee
Gemeindezeitung Kartitsch
gedient.
Über die Mobilmachung der
Standschützen im KartitschTilliachertal bestehen verlässliche Aufzeichnungen. Demnach
erfolgte am Nachmittag des 25.
April in Kartitsch eine Inspizierung und „feldmäßige
Übung― mit nochmaliger Musterung und Vereidigung für
alle vier Tal-Gemeinden.
Nachfolgende Aufzeichnungen
des Oswald Sint gelten für die
Tage um den 10. Mai 1915:
„ Nach Kartitsch kam ein General, der den Männern und Burschen bekannt gab, dass jeder,
der sich zu den Standschützen
meldete, nur an der Heimatfront
eingesetzt würde. Ungefähr 35
meldeten sich und fast die glei-
Leutnant Josef Bodner, Kartitsch,
(li.o.), Leutnant Josef Klammer,
Untertilliach,(li.u.) und Oberleutnant Josef Lugger, Obertilliach,(re.)
che Zahl war schon dabei. Zum
Hauptmann dieser Gruppe
wählte man den Kapellmeister
Josef Strasser, der schon im vergangenen Winter jungen Burschen in einem Raum des Schulhauses das Schießen beigebracht hatte.“
Und: „ In die Gemeinde waren
militärische Monturen und Gewehre gekommen. Bei den Gewehren gab es noch den
Typ ,Werndl’, aber auch 88er
Seite 41
und 95er Repetiergewehre.
Zwei Tage später standen die
Standschützen von Kartitsch, St.
Oswald und Hollbruck auf dem
Platz vor dem Schulhaus, vollzählig in des Kaisers Rock zur
Verteidigung gestellt. Ein hoher
Offizier nahm ihnen nach einer
patriotischen Rede den Eid ab.“
Ähnlich formierten sich die
Standschützenzüge in Ober- und
Untertilliach.
Mitte April 1915 kursierte im
Ort erstmals das Gerücht, in Militärkreisen beabsichtige man, die
Frontbefestigung eventuell auf
die Grenzberge am Karnischen
Kamm zu verlegen. Wer, wann
und warum dann tatsächlich darüber befunden hat, ist nicht bekannt, wohl aber, dass erst wenige Tage vor der italienischen
Kriegerklärung entschieden
wurde, die Verteidigungslinie
vorerst auf den Höhen des Karnischen Kamm zu errichten, da
nach der überlieferten Aussage
eines hohen Offiziers „der Feind
oben zu halten“ sei.
An der Frontbefes ti gung
Hollbruck - St. Oswald wurde
trotzdem vermindert weitergearbeitet.
Die in den Wäldern oberhalb dieser Ortschaften angelegten
Schützengräben sind heute teilweise verfallen, über weite Strecken aber noch deutlich erkenn-
Ehemalige Schützengräben in den Wäldern
oberhalb St. Oswald und Hollbruck
Seite 42
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015
Historisches Historisches Historisches
Zeitungsbericht eines Kartitscher Landsturmsoldaten an der russischen Front in Galizien im Tiroler
Volksbote v. 31. März 1915
Ein Landstürmer von Kartitsch
schreibt uns jetzt nach dem Falle
von Przemysl über eine Kommunionfeier in dieser Festung am 18
September 1914, an welcher er
selber teilnahm, Folgendes: Nach
mehreren Schlachten und fortwährendem Freilager kamen wir müde
– und viele krank – am 17. September in der Festung Przemysl
an. Da hieß es einen langen
Heustadel wohnbar machen, denn
er war bis unters Dach mit Garben
und Heu vollgestopft. Wie froh
waren wir, unter Dach zu sein, das
uns vor Regen und Kälte schützte.
Natürlich vergaßen wir auf unseren alten Tirolerbrauch nicht. Es
wurde Rosenkranz gebetet und
kein einziger Mann hatte etwas
dagegen. Hernach kam unser Herr
Feldkaplan und sagte, morgen ist
hl. Messe und wer will, kann früher zur heiligen Beichte kommen.
Nächsten Tag sah man bei Tagesanbruch überall Soldaten herumsuchen, denn die Herren Offiziere
und Kanzleien waren in mehreren
kleinen Häusern untergebracht
und wir wussten nicht, wo unser
Herr Kaplan wohnte. Endlich erfuhren wir es. Im Nu war der
Hausflur voll, denn jeder wollte
sich hineindrängen, ja in kurzer
Zeit war auch vor der Haustüre
weit herum der Raum belagert.
Unser Herr Kaplan war aber kein
Tiroler und wir mussten lange auf
ihn warten. Daß es uns ernst war
und wir uns nicht so leicht abschrecken ließen, kann man daraus
ersehen: Einem wurde im Hausflur unwohl und er musste sich am
Boden niederlassen. Er ging aber
nicht weg, weil er fürchtete, aus
der Reihe zu kommen. Ein anderer
hatte die Ruhr und sollte in der
Früh zum Arzt gehen, von dem er
Medizin erhalten hätte. Er aber
verzichtete auf die ärztliche Hilfe,
um die hl. Kommunion empfangen zu können. Viele sind bald
darauf von feindlichen Geschossen zu Boden gestreckt worden
und es war für sie die letzte hl.
Kommunion. Im Kugelregen und
Kanonendonner ist unser Glaube
wieder lebendig geworden. Wir
wussten die Kraftmittel der Religion besser zu schätzen als in
ruhigen, stillen Tagen. Oft hörte
man, o, wenn ich noch das Glück
habe, nach Hause zu kommen –
ich werde ein ganz anderes Leben führen -- Endlich öffnete
unser Herr Kaplan die Türe. Als
er so viel sah, sagte er, jetzt muß
es militärisch gehen. Für 7 Uhr
war die hl. Messe angesagt, aber
es regnete in Strömen. Was jetzt
anfangen? In der Freie kann niemand sein. Dem Heustadel gegenüber war ein kleines Häuschen. Vorn war eine Stiege mit
einer Plattform. Dieser Platz wurde zurecht gerichtet. Ein Tisch,
ein Kreuz und zwei Kerzen. Leider waren keine Leuchter vorhanden, aber wir stellten zwei Feldflaschen hinauf und steckten die
Kerzen hinein. Bei der Kommunion des Priesters empfingen
auch wir die hl. Kommunion. Der
hochw. Herrn Kaplan ging mit
dem Allerheiligsten in den Hausflur hinein, wo fast der ganze Boden mit militärischen Sachen belegt war. Das war aber ein Drängen und Stoßen. Jeder wollte die
hl. Kommunion empfangen. Unser Herr Kaplan ahnte es bald,
dass er viel zu wenig konsekrierte
Hostien hatte, er brach sie in kleine Teile. Nicht gewaschen, nicht
rasiert, zerrissene, zerschossene
Kleider, voll Letten, Schmutz und
Läuse. Unser Herr Kaplan hielt
hernach eine recht schöne An-
sprache, vielen sah man die Tränen
über den grauen Bart herunter rollen, denn es waren alles Männer
von hoch 30 bis 43 Jahren und 80
Prozent waren verheiratet. Allen
wird dieser Kommuniontag unvergesslich bleiben, die das Glück haben, in ihr teures Heim wieder zurückzukehren. (Verfasser unbekannt)
Zur Verfügung gestellt
von: Ludwig Wiedemayr
Erdbeben – 1924
Am 12. Dezember 1924 um 4.30
Uhr in der Früh wurde in Kartitsch
ein starkes Erdbeben in zwei aufeinanderfolgenden Stößen in der
Richtung von Osten nach Westen
wahrgenommen. Die beiden Erdstöße dauerten ca. eine Minute und
waren so stark, dass die Leute vom
Schlafe geweckt wurden und die
Wände und Fester der Häuser stark
zitterten.
Aus Lienzer Nachrichten vom
18.12.1924 zur Verfügung gestellt
von: Ortschronik Kartitsch, Hilda
Außerlechner
Zur Ausstellung
Oswald Kollreider
(Bericht Osttiroler Bote
vom 28. Jänner 1954)
„Avez-vous bien travallé― „Haben Sie gut gearbeitet?― war
die Frage, mit der Auguste Robin
seine Freunde begrüßte.
Er hat gut gearbeitet, der junge
akademische Maler aus St. Oswald
bei Kartitsch. Das erstaunlich vielseitige und tiefgründige Werk
zweier entscheidender Schaffensjahre, in vornehmer Aufmachung
erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt, spricht ein ehrliches und
starkes „Ja―!
Sein fanatisches Suchen nach dem
wahren Wesenskern der Dinge zog
Februar 2015
ihn hinab in die höllenheißen, lärmdurchtosten Stollen der gigantischen Ruhrzechen, um als einfacher
Kumpel und Grubenschlosser erst,
später als Berwerksmaler den eigenartig harten Typus des Bergmannes von innen her voll erleben
und gestalten zu können. So entstanden um den Kreis großer persönlicher Opfer und härtester Arbeit
jene trefflichen Bildnisse, Figuralkommpositionen, Bewegungsskizzen und Ausdrucksstudien, die in
gleichem Maße Schüler und Erwachsene, Laien und Fachleute zu
fesseln vermochten: die routiniert
gemalte, psychologisch ausgezeichnet erfasste Bildnisstudie eines jungen Bergmannes vor allem oder
Bildnisse anderer Kumpeltypen
verschiedener Altersstufen, die perspektivisch originelle Komposition
„Vor der Seilfahrt―, die den Eindruck der endlosen Reihe der auf
den Förderkorb Wartenden wiedergibt oder die symbolische Gruppe
des Säers und des Bergmannes; besonders interessant das unvollendete Selbstbildnis vor der Zeche Zellern I. Den überraschend reifen
Bildnissen gleichwertig erscheinende in ihrer dumpfen Farbigkeit so
melancholisch wirkenden RuhrLandschaften, von denen die
„Vorfrühlingsstimmung― besonders
hervorgehoben zu werben verdient,
ebenso die das technisch raffinierte
Aquarell „Am Flussufer―. Schade,
dass der größte Teil des BergwerkOeuvres, das sich im Besitz des
Bergbaumuseums und der Direktionen befindet, nicht gezeigt werden
konnte.
Innige Liebe zu Land und Leuten
der Heimat künden die Osttiroler
Gemälde, Studien und Skizzen, die
den frohen, hellen Ausgleich bilden
zu den Bildern aus dem Ruhrgebiet.
Einfache bäuerliche Menschen sind
es, denen der Künstler bluts- und
gefühlsmäßig nahe ist: Voll tiefer
Empfindungen das Bildnis seiner
lieben Mutter am Spinnrad; Mutter
und Schwester in Andacht versun-
Gemeindezeitung Kartitsch
ken, dem Subjekt nach an Wilhelm Leibls „Frauen in der Kirche― erinnernd, farbig und formal
gleich gut komponiert, oder die
ausdrucksstarke Bleistiftstudie
des alten Vaters, nicht zuletzt
aber die Vielzahl der fabelhaft
sicheren, manchmal in ganz wenigen Strichen abstrahierten, bisweilen zu krauser Barockornamentik aufblühenden Figuralskizzen aus dem bäuerlichen Arbeitsalltag. Gerade diese persönlich
geprägte „Handschrift― ist es, die
dem bequemen aber unerläßlichen Betrachter gar nichts, dem
Kenner und empfindsamen aber
alles sagt.
Dieselbe tiefe Einfühlung wie
dem Menschen gegenüber –
Kollreiders Bildnisse haben
„Seele― - bringt der Künstler der
Pflanze entgegen und dies erscheint uns in ihm ein besonders
liebenswerter Zug. Blumenstilleben von bester Modernität –
nicht „modern― im gewollten,
hohl modischen Sinne – strahlen
die fromme, stille Liebe zu diesen geduldigsten Geschöpfen der
Gottesnatur wider. So wird die
gemeine Wolldistel, Löwenzahn
und Rittersporn der edelsten Orchidee ebenbürtig; in diesen genialen Ausschnitten aus der unerschöpflichen Farben- und Formenfülle des Pflanzenreiches
wird uns durch das Werk des
Künstlers der Freudenquell Natur
von neuem aufgeschlossen.
Stilleben wie die „Wolldistel―
und „Hortensien― sind schlechthin vollendet. Vom Mikrokosmos
der Blumen, Blätter und Gräser
schweift der Blick in die Weite
und Größe heimischer Landschaft; hier fällt besonders die
Schneelandschaft St. Oswald im
Winter mit ihren wunderschönen
farbigen Licht- und Schattenpartien auf, ein heimatlich-helles
Gegenstück zu der dumpfen, ästhetisch ungemein reizvollen
Farbharmonie des „Vorfrühlings
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am Weiher― aus dem Ruhrgebiet.
Es ist dieselbe fromme Gläubigkeit,
die Blumen und Madonnen mit der
gleichen Hingabe gestaltet. Gleich
dem Eingange gegenüber zogen
zwei große Kopien nach mittelalterlichen Marienplastiken aus Dortmunder Kirchen den blick des Besuchers auf sich. Mit außerordentlicher Pinselführung das ausdrucksstarke Wesen der gotischen Plastiken wiederzugebende. Seine eigenen zeitnahen Madonnenschöpfungen, die „Weihnachtsmadonna―
und die Studie zur „Madonna in
den Blüten― atmen den reinen Geist
tiefer Religiösität.
Die Ausstellung war in den eleganten Ausstellungsräumen der Handelskammer vorbildlich aufgemacht, die Bilder ausnahmslos mit
erlesenem Geschmack gerahmt und
gehängt; endlich verdient die gute
Idee des städtischen Kulturamtes
rühmlich verzeichnet zu werden,
eine – übrigens bestens gelungene –
allgemeine Führung zu veranstalten.
Wie ihm Berufenere und Verständigere herzliche Worte des Lobes und
der Anerkennung in das Gästebuch
schrieben, so sei Oswald Kollreider
von dieser Seite Dank gesagt für
sein Wagnis, sein bisheriges Werk
in dieser Form der Betrachtung zugänglich zu machen; das Experiment ist geglückt, wie der rege Besuch, das Interesse weiter Kreise
und die zahlreichen Ankäufe beweisen. Besonderer Dank gilt ihm
auch für die liebenswürdige Art,
mit der er sein Publikum, insbesondere auch die Schuljugend, in die
Welt seiner Themen und seines
Schaffens einführte.
So wollen wir unseren heimischen
Maler Oswald Kollreider wünschen, dass er weiterhin die rechten
Pfade, sucht und findet zu seinem
Ziel und rufen ihm nach gutem
Bergmannsbrauch „Glück auf!― zu.
Zur Verfügung gestellt von Ortschronik
Kartitsch, Hilda Außerlechner
Seite 44
Gemeindezeitung Kartitsch
Februar 2015