Die DEFA Retrospektive

Kino Casablanca | Friedenstraße 12/13 | 12489 Berlin | 030 / 67 75 75 2 | www.casablanca-berlin.de | www. facebook.com/casablancaberlin
Sehr verehrte Kinogäste,
liebe Freunde und Freundinnen des Kinos Casablanca,
2016 jährt sich die Uraufführung des ersten deutschen
Alle Filme laufen jeweils montags ab 20.30 Uhr so-
Nachkriegsfilms zum 70. Mal. Aus diesem besonde-
wie am darauffolgenden Sonntag als Matinée. Das
ren Anlass widmet sich das Kino Casablanca in den
komplette Programm mit Informationen zu allen 21
kommenden Monaten der erfolgreichen und mitunter
Filmen und den genauen Spielzeiten finden Sie auf den
turbulenten Geschichte des volkseigenen Filmunter-
folgenden Seiten. Mittlerweile im Verleih der Deut-
nehmens der DDR – der DEFA. Die Auswahl der
schen Kinemathek beheimatet, können viele dieser
Filme reicht dabei von den Anfängen nach Kriegs-
zeitlosen Meisterwerke erstmals in digital restaurierter
ende („Die Mörder sind unter uns“, 1946) bis hin zu
Bild- und Tonqualität dem heutigen Kinopublikum,
den letzten Tagen der DDR („Coming Out“, 1989).
also Ihnen, präsentiert werden. Freuen Sie sich auf
Neben bekannten und zu recht beliebten Filmen wie
und tauchen Sie ein in 44 Jahre große (ost-)deutsche
„Karbid und Sauerampfer“ (1963), „Heißer Sommer“
Kinogeschichte! Los geht’s am 13. Juli, wir freuen uns
(1968), „Die Legende von Paul und Paula“ (1973) oder
auf Ihren Besuch.
„Solo Sunny“ (1980) stehen auch eine Reihe von Filmen
In diesem Sinne: Lasst die (Licht-)Spiele beginnen!
ein Wiedersehen mit den Filmstars Ihrer Jugend
auf dem Programm, die seinerzeit nur kurz im Kino
zu sehen waren („Spur der Steine“, 1966) oder aus
Mit cineastischen Grüßen
politischen Gründen gar gänzlich verboten wurden
(„Das Kaninchen bin ich“, 1965; „Jahrgang 45“, 1966;
„Die Taube auf dem Dach“, 1973) und erst nach dem
Mauerfall uraufgeführt werden konnten.
Ihr Team vom Kino Casablanca
Die Mörder
sind unter uns
Mo., 13.07., 20:30 Uhr | So., 19.07., 12:15 Uhr
1946
Regie: Wolfgang Staudte
Darsteller: Hildegard Knef, Ernst Wilhelm Borchert, Erna Sellmer,
Arno Paulsen
Filmlänge: 87 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 15.10.1946
Mit neuem Lebenswillen kehrt Susanne Wallner 1945 aus dem Konzentrationslager in
die Ruinen Berlins zurück. Ihre Wohnung teilt sie mit Dr. Mertens, einem Kriegsrückkehrer, der seine furchtbaren Erinnerungen in Alkohol ertränkt. Das Zusammenleben
ist erst schwierig, doch es entwickelt sich eine zarte Liebe, die Dr. Mertens im letzten
Moment davon abhält, Selbstjustiz gegenüber einem Kriegsverbrecher zu üben, der
jetzt satt und zufrieden den neuen Geschäftserfolg lebt.
Der erste deutsche Nachkriegsfilm mit einer brillanten
Hildegard Knef in ihrer ersten Hauptrolle – ein Welterfolg.
Die Dreharbeiten begannen im März 1946 (zwei Monate
vor Gründung der DEFA) und fanden u. a. in den
Jofa-Ateliers in Berlin-Johannisthal statt.
Der Welterfolg nach dem gleichnamigen Buch von Hein-
Der beispielhafte Aufstieg eines Menschen, der nach oben katz-
rich Mann wurde zum Klassiker der Darstellung von
buckelt und nach unten tritt. Diederich Heßling, der Sohn eines
Untertanenmentalität. In der Bundesrepublik wurde der
Papierfabrikanten, lernt schon früh die Bedeutung der Macht
Film erst sechs Jahre später aufgeführt, nachdem sich Wolf-
kennen und dient ihr freudig als Denunziant. Als verweichlich-
gang Staudte zu einer Kürzung bereit erklärt hatte.
tes Muttersöhnchen beherrscht ihn die Angst. Die Lehrer wie
sein Vater sind gestaltgewordene Autorität, der er sich willfährig
beugt. So formt sich sein Charakter, den letzten Schliff erhält
er bei der Studentenverbindung Neu-Teutonia.
Auf den Kneipen- und Schlägerabenden der Korpsstudenten
entfaltet sich sein Chauvinismus, die Verherrlichung des Kaisers, die ihm als Diener höchstes Begehren ist. Nach dem Tod
seines Vaters schwingt er sich zum familiären Despoten und
Alleinherrscher in der ererbten Fabrik auf. Einen Prozess wegen
angeblich strafbarer politischer Äußerung nutzt er zu einer
belastenden Aussage, um einen Konkurrenten auszuschalten.
Vollends auf der Höhe seiner Erfolge fühlt er sich, als er die
Der
Untertan
reiche Guste Daimchen ehelicht.
1951
Regie: Wolfgang Staudte
Darsteller:
Werner Peters, Paul Esser, Friedel Nowack, Blandine Ebinger
Filmlänge: 107 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 31.08.1951
Mo., 20.07., 20:30 Uhr | So., 26.07., 12:00 Uhr
Berlin –
Ecke Schönhauser …
Mo., 27.07., 20:30 Uhr | So., 02.08., 12:15 Uhr
1957
Regie: Gerhard Klein
Darsteller: Ekkehard Schall, Ilse Pagé,
Helga Göring, Maximilian Larsen
Filmlänge: 82 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 30.08.1957
Schon während der Produktion war
Berlin, Prenzlauer Berg.
der dritte gemeinsame Berlin-Film
Unter dem U-Bahnbogen an der Ecke
von Gerhard Klein und Wolfgang
Schönhauser Allee trifft sich täglich das
Kohlhaase in ständiger Gefahr, verbo-
junge Deutschland. Die Erwachsenen
ten zu werden und erlebte erst nach
stören sich an der Gruppe Jugendli-
Intervention des FDJ-Zentralrates
cher, den Halbstarken, ohne zu fragen,
mit dreimonatiger Verspätung seine
warum sie auf der Straße ihre Freiheit
Premiere im Berliner Babylon-Kino.
suchen.
Innerhalb von nur zwölf Wochen
Da ist „Kohle“, dessen Stiefvater ver-
sahen ihn 1,5 Millionen Besucher,
sucht, ihm mit Schlägen Anstand bei-
heute zählt „Berlin – Ecke Schön-
zubringen. Angela macht stundenwei-
hauser …“ zu den 100 wichtigsten
se Platz für den Liebhaber der Mutter,
deutschen Filmen aller Zeiten.
einer Kriegswitwe, die die Einsamkeit
nicht mehr aushält.
Dieter liebt Angela und ist ein anständiger Kerl, der sich aber von niemandem etwas sagen lässt und deshalb überall aneckt. Einzig und allein
Karl-Heinz, ein Junge aus behütetem
Elternhaus, ist auf die schiefe Bahn
geraten. Am Bahnhof Zoo versucht er
das schnelle Geld zu machen.
Als er seine Freunde Dieter und „Kohle“ mit in die Sache hineinzieht, müssen die beiden vor der Polizei in den
Westsektor der Stadt fliehen ...
1962
Das Konzentrationslager Buchenwald
Der erste deutsche Spielfilm über
kurz vor der Befreiung: Der polnische
Leben und Sterben im Konzentrations-
Häftling Jankowski rettet ein kleines
lager basiert auf dem gleichnamigen,
dreijähriges Kind, versteckt in einem
1958 veröffentlichten Roman von
Koffer. Ein Kind in der Welt des To-
Bruno Apitz, der selbst acht Jahre
des bedeutet Hoffnung und Gefahr
in Buchenwald inhaftiert war.
zugleich.
Bei der – literarisch freien – Dar-
Als die Mithäftlinge und Mitglieder
stellung des im Roman beschrie-
der geheimen Widerstandsgruppe den
benen Jungen orientierte sich Apitz
Jungen entdecken, stehen sie vor einer
an der wahren Geschichte des mit
schweren Entscheidung, doch letztlich
drei Jahren nach Buchenwald
siegt die Menschlichkeit.
gebrachten Stefan Jerzy Zweig.
Nackt unter
Wölfen
Mo., 03.08., 20:30 Uhr | So., 09.08., 11:30 Uhr
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Erwin Geschonneck, Armin Mueller-Stahl,
Fred Delmare, Krzysztyn Wójcik, Herbert Köfer, Leonid Swetlow
Filmlänge: 124 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 10.04.1963
Dresden im Sommer 1945. Der Arbeitsplatz ist dahin - weggebombt. Das ist wahrlich keine schöne Rückkehr für Karl
„Kalle“ Blücher. Doch seine Kollegen haben schon einen Plan,
um Karbid zum Schweißen für den Wiederaufbau ihrer Zigarettenfabrik zu organisieren. Mit nichts anderem als dem Zahlungsmittel Zigaretten ausgestattet macht sich Kalle zu Fuß auf
nach Wittenberge. Wirklich abenteuerlich wird es für ihn, als er
mit sieben Fässern Karbid seinen Rückweg per Anhalter antritt.
Ein Fass nach dem anderen wird ihm als Wegzoll abverlangt.
Bis er Dresden erreicht, muss er sich der geschäftstüchtigen
russischen und amerikanischen Offiziere erwehren, den Fängen
einer mannstollen Kriegswitwe entfliehen und einen Schiffbruch erleiden. Nur eine Reisebekanntschaft will ihm partout
nicht mehr aus dem Kopf gehen: Die reizende Karla.
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Erwin Geschonneck, Marita Böhme, Manja Behrens, Hans-Dieter Schlegel,
Fred Delmare, Leonid Swetlow, Kurt Rackelmann
Filmlänge: 77 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 27.12.1963
Mo., 10.08., 20:30 Uhr | So., 16.08., 12:15 Uhr
Brillante Filmkomödie mit erfrischend frechen politischen
Untertönen über die Alltagsschwierigkeiten der Nachkriegszeit.
Karbid und
Sauerampfer
Die Film basiert auf wahren Ereignissen: Während der echte
1963
„Karbid-Kalle“ alle Fässer heil nach Dresden brachte,
gelang Erwin Geschonneck in seiner Paraderolle der verdiente
Durchbruch zum großen DEFA-Star und Charakterkomiker.
Regie: Konrad Wolf
Darsteller: Renate Blume, Eberhard Esche, Hans Hardt-Hardtloff,
Hilmar Thate, Hans-Joachim Hanisch, Petra Kelling
Filmlänge: 110 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 03.09.1964
In ihrem Filmdebüt stellt Renate Blume überzeugend
Mo., 17.08., 20:30 Uhr | So., 23.08., 12:00 Uhr
die Ambivalenz von Kraft und Verletzlichkeit dar. Die
gelungene Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von
Christa Wolf über die Problematik des geteilten Deutschlands wurde nach der Premiere aus unterschiedlichen
„Gründen“ mehrfach verboten und wurde 1995 unter die
100 wichtigsten deutschen Filme aller Zeiten gewählt.
1964
Der geteilte
Himmel
Das junge Mädchen Rita Seidel und der zehn Jahre ältere Manfred Herrfurth sind ein ungleiches Paar, aber ihre Liebe scheint
gegen äußere Widrigkeiten Bestand zu haben. Manfred, ein
Zweifler und Spötter, der seine Träume schon begraben hat,
erhofft sich durch seine jüngere Freundin neue Lebensfreude.
Doch als ein von ihm entwickeltes, erfolgreich erprobtes Färbeverfahren ohne Begründung abgelehnt wird, verfällt er wieder
in den alten Zynismus und sieht keinen anderen Ausweg als
die Flucht nach Westberlin. Rita folgt ihrem Geliebten, doch
als sie Manfred im Westen begegnet, wird ihr klar, dass sie sich
das letzte Mal sehen.
Regie: Joachim Kunert
Darsteller: Klaus-Peter Thiele, Manfred Karge, Arno Wyzniewski,
Angelica Domröse, Wolfgang Langhoff, Maria Alexander
Filmlänge: 164 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 04.02.1965
1964
Die Abenteuer
des Werner Holt
Mitten im Krieg versucht ein junger Mann, Werner Holt, seinen Weg zu finden und
zu lernen, zwischen “richtig“ und “falsch“ zu unterscheiden sowie Moral und Werte zu
erkennen, nach denen er künftig leben kann. Spät erst und nach einigen Blutopfern
wird ihm klar, dass viele seiner Freunde – und streckenweise auch er selbst – von den
nationalsozialistischen Kriegstreibern für ihre Zwecke missbraucht wurden. Mit der
Lebenserfahrung und Weisheit seines Vaters, Professor Holt, vermag Werner noch
nichts anzufangen, er muss selbst herausfinden, wer Freund und wer Feind ist. Als
Gilbert Wolzow, sein Kinderfreund seit der Schulzeit, einen flüchtenden 16-jährigen
erschießt, sagt sich Werner Holt auch von ihm los. In den letzten Kriegstagen ergreift
die SS Wolzow und will ihn henken, und noch einmal kehrt Werner Holt um und
rettet seinen früheren Freund. Mit der schweren Last der eigenen Vergangenheit ist
Werner nun frei und reif genug, seine Zukunft zu suchen.
20 Jahre nach Kriegsende, inmitten des Kalten Krieges, feierte die Verfilmung
des Bestsellers von Dieter Noll seine Premiere im Berliner Kino Kosmos und
startete ein halbes Jahr später auch in den Kinos der Bundesrepublik.
„Die Abenteuer des Werner Holt“ ist dabei einer der wenigen DDR-Filme, die sowohl
im Osten als auch im Westen ein gleichermaßen großer Publikumserfolg waren.
Mo., 24.08., 20:30 Uhr | So., 30.08., 12:30 Uhr
Mit 19 Jahren hat Maria Morzeck
Grundlage für den das Rechtswesen
schon ihre Träume verloren. Ihr Bru-
seiner Zeit kritisch betrachtenden
der Dieter ist unter Ausschluss der
Film war der gleichnamige, verbo-
Öffentlichkeit wegen „staatsgefähr-
tene Roman von Manfred Bieler.
dender Hetze“ zu drei Jahren Gefäng-
Die Kinoversion ereilte das gleiche
nis verurteilt worden.
Schicksal wie das Buch, trotzdem
Statt eines Slawistikstudiums ist für
wurde der Film ins Ausland verkauft.
das junge Mädchen nun das Kellnern
Im eigenen Land war die Premiere erst
angesagt. Da begegnet ihr die erste
ein Vierteljahrhundert später möglich.
große Liebe, Paul Deister, der Richter
„Das Kaninchen bin ich“ wurde 1995
ihres Bruders.
anlässlich des 100. Geburtstags des
Trotz anfänglicher Bedenken, entschei-
Kinos zu einem der 100 wichtigsten
det sich Maria für die Beziehung mit
deutschen Filme aller Zeiten gewählt.
dem älteren und verheirateten Mann.
Letztlich kann ihre Liebe wegen Pauls
Karrieresucht und Doppelleben nicht
bestehen.
Als Marias Bruder Dieter nach seiner
Haftentlassung von der verhängnisvollen Affäre erfährt, straft er Maria mit
Schlägen. Doch sie findet schließlich
die Kraft, sich gegen äußere Zwänge
zu wehren und setzt ihren Weg allein
fort – ohne Dieter und Paul. Für sie
gibt es jetzt nur noch das eine Ziel, für
ihren Studienplatz zu kämpfen.
Das Kaninchen
bin ich
Mo., 31.08., 20:30 Uhr | So., 06.09., 11:45 Uhr
Regie: Kurt Maetzig
Darsteller: Angelika Waller, Ilse Voigt,
Alfred Müller, Wolfgang Winkler
Filmlänge: 113 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 08.03.1990
1965
1966
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Manfred Krug, Krystyna Stypukowska, Eberhard Esche,
Johannes Wieke, Hans-Peter Minetti, Ingeborg Schumacher
Filmlänge: 134 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 15.06.1966
Auf der Großbaustelle Schkona arbeitet der Zimmermann und
Brigadeleiter Hannes Balla. Er und seine Leute halten nicht viel
von den bürokratischen Regeln der Planwirtschaft, zählen aber
trotzdem zu den produktivsten Arbeitsbrigaden auf dem Bau.
Balla sieht seine Unangreifbarkeit und seinen Ruf gefährdet,
als der neue Parteisekretär Werner Horrath auf der Baustelle
Spur der
Steine
erscheint. Die beiden Männer verbindet bald eine Mischung
aus gegenseitigem Respekt, aber auch eine gewisse Rivalität
um die Liebe der Ingenieurin Kati Klee. Während Balla ein
bisschen die Draufgängermaske lüftet und etwas von seinem
wahren Wesen preisgibt, kann sich Horrath nicht zwischen
der jungen Technologin und seiner in Rostock lebenden Fa-
„Spur der Steine“ basiert auf dem
gleichnamigen Roman von Erik
Neutsch. Nach der Uraufführung im
Rahmen der 8. Arbeiterfestspiele der
DDR in Potsdam lief der Film noch
milie entscheiden. Er verstrickt sich in Lügen, macht sich aber
selbst vor, das zum Nutzen des Werkes zu tun. Doch die Lüge
fordert ihren Tribut. Die enge Beziehung der drei Menschen,
eine Beziehung, die zunächst auch wirklich dem Werk zugute
kam, wird zerstört.
einige Tage in wenigen Kinos, bevor
er wegen „antisozialistischer Tendenzen“ verboten wurde und erst im
Oktober 1989 wieder gezeigt werden
durfte. Die unverhohlene Kritik an
bürokratischer Schlamperei, an der
Unfähigkeit von Karrieristen und der
Aufruf zu wirklicher Offenheit verleiht
diesem Film eine zeitlose Frische.
Mo., 07.09., 20:30 Uhr | So., 13.09., 11:30 Uhr
Al ist 23 Jahre jung und seit zwei Jahren mit Li verheiratet. Gemeinsam wohnen sie
in einer Einzimmer-Altbauwohnung im Berliner Prenzlauer Berg. Aber Al möchte
das Gewohnte durchbrechen, auch wenn er noch nicht weiß, wohin er eigentlich will.
So reicht er die Scheidung ein, obwohl er Li liebt. Weder seinem guten Nachbarn
und Freund, dem 70jährigen Mogul, noch seinem Opa und seiner Mutter kann Al
sich erklären. Seiner Familie wirft der junge Mann zudem vor, dass sie von ihren
Kriegserlebnissen und der Vergangenheit nicht loskomme. Zunächst zieht Al in eine
Kellerwohnung, dem Treffpunkt seiner alten Motorradkumpels. Da er Urlaub hat, lässt
Al sich durch die Stadt treiben, trifft Freunde und flirtet mit Mädchen. Aber das was
er sucht, das Andere, das eigentliche Leben, kann er nicht finden. Trotzdem kommt es
zu einer Wiederannäherung von Al und Li …
Jürgen Böttcher gelang es in seinem
Jahrgang 45
1966
Spielfilm perfekt, das jugendliche Lebensgefühl einer Generation auszudrücken, die selbst den Zweiten Weltkrieg
nicht mehr erlebt hat. Gedreht wurde
u. a. im Prenzlauer Berg und in Mitte
Regie: Jürgen Böttcher
Darsteller: Monika Hildebrand, Rolf Römer, Paul Eichbaum,
Ruth Kommerell, Richard Rückheim
Filmlänge: 97 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 11.10.1990
am Gendarmenmarkt. Bereits in der
Rohfassung wurde „Jahrgang 45“ wegen aussichtsloser Freigabe zurückgezogen und das Filmmaterial eingelagert.
Nach der Fertigstellung 1990 erlebte
der Film schließlich im Berliner Baby-
Mo., 14.09., 20:30 Uhr | So., 20.09., 12:00 Uhr
lon Kino seine Kino-Erstaufführung.
Als Kind mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten in die
Sowjetunion geflohen, kehrt Gregor Hecker im April 1945
als Leutnant der Roten Armee nach Deutschland zurück. Ein
Soldat unter vielen und doch ist er nicht wie die anderen. Er
ist Sieger, der auch zu den Verlierern gehört und nun versucht,
die Deutschen zu verstehen, denen er begegnet.
Ein Kunstwerk, eigenwillig, streng, voller Geschichten von den
letzten Tagen des Krieges. Der Film verarbeitet die persönlichen
Erlebnisse des Regisseurs Konrad Wolf und seines Freundes
Wladimir Gall in fiktiver Form.
Ich war Neunzehn
1967
„Es ist in erster Linie ein Film über menschliches Verhalten,
Denken in jener Zeit, sehr subtil, genau beobachtet, sich über
viele Details vermittelnd und atmosphärisch dicht sowie
emotional eindringlich – so entsteht ein plastisches
Mosaik jener letzten Kriegstage.“ (RBB)
Mo., 21.09., 20:30 Uhr | So., 27.09., 11:45 Uhr
Regie: Konrad Wolf
Darsteller: Jaecki Schwarz, Wassili Liwanow, Alexej Ejboshenko,
Galina Polskich, Jenny Gröllmann, Rolf Hoppe
Filmlänge: 119 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 01.02.1968
1968
Heißer
Sommer
Regie: Joachim Hasler
Darsteller: Chris Doerk, Frank Schöbel, Regine Albrecht,
Hanns-Michael Schmidt, Bruno Carstens
Filmlänge: 97 min | FSK: ab 6 Jahren
Uraufführung: 21.06.1968
Sommer, Sonne, Tanz und Musik: Zehn unternehmungslusTurbulente Schlagerfreuden, ver-
tige Jungen und elf temperamentvolle Mädchen lernen sich
gnügliche Tanzeinlagen und poppige,
beim Trampen kennen. Alle wollen ihre Ferien an der Ostsee
stilprägende Kostüme. Das erste
verbringen und etwas erleben, was nicht jeden Tag passiert. Da
Musical des Ostens mit dem damaligen
die Mädchen per Anhalter im klaren Vorteil sind und leicht ans
Traumpaar Chris Doerk und Frank
Ziel gelangen, sinnen die verärgerten Jungs auf Rache. Aber
Schöbel verdankt seinen Kultstatus
bald kommen ganz andere Gefühle auf. Schnell finden sich
nicht nur dem 60er Jahre Charme,
verschiedene Pärchen zusammen, nur die blonde Brit verdreht
sondern vor allem der eingängigen
gleich zweien den Kopf. Sie flirtet mit Wolf, dem Casanova,
Musik von Vater und Sohn Gerd und
macht aber auch Kai schöne Augen. Und das, obwohl die wort-
Thomas Natschinski. Ihre Lieder wie
gewaltige Stupsi doch auch eindeutig Gefallen an Kai findet.
„Was erleben“, „Männer, die noch
keine sind“ und „Heißer Sommer“
waren und sind bis heute Hits.
Mo., 28.09., 20:30 Uhr | So., 04.10., 12:00 Uhr
Regie: Roland Oehme
Darsteller: Winfried Glatzeder, Rolf Herricht, Marita Böhme,
Ilse Voigt, Fred Delmare, Herbert Köfer, Agnes Kraus
Filmlänge: 92 min | FSK: ab 6 Jahren
Uraufführung: 10.02.1972
Der Mann, der
nach der Oma kam
1972
Basierend auf der Erzählung „Graffunda räumt auf“ von Renate HollandMoritz avancierte „Der Mann, der
nach der Oma kam“ mit mehr als
3,3 Millionen Besuchern zu einem
der erfolgreichsten DEFA-Lustspiele
überhaupt, das auch heute noch durch
Was tun, wenn die Oma wieder ihr
seinen Esprit und Witz besticht.
eigenes Leben entdeckt und einfach
heiratet? Für das viel beschäftigte
Künstlerehepaar Piesold deutet sich
eine Katastrophe an. Erst allmählich
wird dem Fernsehkomiker und der
Schauspielerin klar, dass sie sich von
nun an selbst um ihre drei Kinder samt
Haushalt kümmern müssen. Chaos
bricht aus. Abhilfe soll ein Inseratgesuch nach der „Perle“ bringen. Doch
die stellt sich ganz ungewöhnlich dar:
Jung, gut aussehend, charmant und –
männlich.
Mo., 05.10., 20:30 Uhr | So., 11.10., 12:00 Uhr
Auf einer Baustelle im Süden der DDR, wo Hunderte von
Wohnungen entstehen, lernt die junge und selbstbewusste
Bauleiterin Linda Hinrichs zwei Männer kennen: Zum einen
den Studenten Daniel, der in seinen Ferien auf dem Bau jobbt
und dessen Zukunftsträumerei und Unangepasstheit ihr gefällt.
Zum anderen trifft sie auf den Baubrigadier Hans Böwe, einen
Zugvogel. Seinem Auftrag als Arbeiter folgend, hat er an vielen
Stellen der DDR neue Häuser gebaut, dabei aber sein eigenes
Zuhause verloren. Linda geht ganz in ihrer Arbeit auf, ihre
Unabhängigkeit ist ihr wichtig, doch droht sie aus Zeitmangel
ihr privates Glück aus den Augen zu verlieren.
Die Taube
auf dem Dach
1973
1973 aufgrund seiner illusionslosen
Beschreibung der Verhältnisse sowie
anklingender Systemkritik in der
Regie: Iris Gusner
Darsteller: Heidemarie Wenzel, Günter Naumann, Andreas Gripp,
Wolfgang Greese, Herbert Köfer
Filmlänge: 82 min | FSK: ohne Altersbeschränkung
Uraufführung: 07.10.1990
DDR verboten und jahrzehntelang
verschollen, lief der Debütfilm von
Iris Gusner überaus erfolgreich im
Classics-Programm der Berlinale
2015 und ist jetzt endlich in einer
rekonstruierten schwarz-weißen
Mo., 12.10., 20:30 Uhr | So., 18.10., 12:15 Uhr
Fassung im Kino zu sehen.
Vom Verbot bedroht, sicherte erst
Alles oder nichts. Paula ist rigoros, was ihre Gefühle betrifft.
die Genehmigung Erich Honeckers
Zwei Männer hat sie schon zum Teufel gejagt. Nun lebt sie
höchstpersönlich die Premiere und
mit ihren beiden Kindern allein. Bevor sie sich jedoch in eine
den Kinostart. Innerhalb kürzester
„Sicherheitsehe“ flüchtet, will sie „die Glocken noch einmal
Zeit entwickelte sich der Film zum
so richtig läuten lassen.“ In der Bar begegnet sie Paul. Beide
Kassenschlager. Mit der richtigen
trifft die Liebe wie eine Himmelsmacht. Aber Paul will seine
Mischung von Tragikomik, Über-
Karriere nicht durch eine Scheidung gefährden. Erst als sich
höhung und Sinnlichkeit ist dem
Paula rigoros von ihm trennt, kämpft er um sie und gewinnt
Regisseur Heiner Carow ein atmosphä-
ihre Liebe zurück, die stärker ist als der Tod. Doch Paula will
risch dichtes Berlin-Bild gelungen.
unbedingt ein Kind von Paul, obwohl sie dadurch ihr Leben
Dieser legendäre Liebesfilm aus den
aufs Spiel setzt.
1970er Jahren wurde vom Verbund
deutscher Kinematheken unter die
100 wichtigsten deutschen Filme aller
Regie: Heiner Carow
Darsteller: Angelica Domröse, Winfried Glatzeder, Heidemarie
Wenzel, Fred Delmare
Filmlänge: 105 min | FSK: ab 6 Jahren
Uraufführung: 29.03.1973
Zeiten gewählt. Er hat nicht nur die
Herzen von Millionen Zuschauern bewegt, sondern auch seine Spuren in der
Berliner Stadtlandschaft hinterlassen:
Seit 1998 heißt ein Filmschauplatz
an der Spree Paul-und-Paula-Ufer.
Zudem verhalf „Die Legende von
Paul und Paula“ auch den Puhdys
zum endgültigen Durchbruch. Deren
Hits „Geh zu ihr“ und „Wenn ein
Mensch lebt“ sind bis heute untrennbar mit dem Film verbunden.
1973
Die Legende von
Paul und Paula
Mo., 19.10., 20:30 Uhr | So., 25.10., 12:00 Uhr
Ein komisch-tragischer Film über das
Eine kinematografische Kostbarkeit
jüdische Ghettoleben 1944: Jakob
nach dem gleichnamigen Bestseller von
Heym hat Glück. Trotz angeblicher
Jurek Becker, der selbst Ghetto und KZ
Überschreitung der Ausgangssperre,
überlebt hatte. Ursprünglich war der
kommt er auf dem Gestapo-Revier mit
westdeutsche Heinz Rühmann für die
dem Leben davon. Zufällig schnappt
Rolle des Jakob vorgesehen, diese Be-
er dort auch eine Radiomeldung über
setzungsentscheidung scheiterte jedoch
den Vormarsch der Roten Armee auf.
am Einspruch der DDR-Staatsführung.
Um diese hoffnungsvolle Nachricht
Mit „Jakob der Lügner“ brach 1975
seinen Leidensgefährten mitteilen zu
eine neue Festivalpolitik der Berli-
können, muss er allerdings eine List
nale an: Zum 25-jährigen Jubiläum
anwenden. Anderenfalls würde er
konnte dem Publikum erstmals ein
von ihnen für einen Gestapospitzel
DEFA-Film gezeigt werden. Haupt-
gehalten.
darsteller Vlastimil Brodský wurde
So gibt er vor, ein Radio bei sich ver-
zudem mit dem Silbernen Bären
steckt zu haben. Doch die Menschen
ausgezeichnet. Im folgenden Jahr
im Ghetto, die dadurch endlich wie-
wurde mit „Jakob der Lügner“ zum
der Lebensmut schöpfen, sehnen sich
ersten und einzigen Mal ein DEFA-
ständig nach weiteren Nachrichten. So
Film für den Oscar in der Kategorie
erfindet Jakob immer neue Lügen ...
bester fremdsprachiger Film nominiert.
Jakob der Lügner
1974
Mo., 26.10., 20:30 Uhr | So., 01.11., 12:00 Uhr
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Vlastimil Brodsky, Erwin Geschonneck,
Henry Hübchen, Blanche Kommerell, Armin Mueller-Stahl
Filmlänge: 101 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 22.12.1974
Atmosphärischer und sensibler, in den Hauptrollen mit
Laiendarstellern (!) besetzter, Jugendfilm über eine ewig junge
Geschichte, die erste Liebe. Als inspirierende Stoffvorlage gilt der
1975 erschienene und mit einem Silbernen Bären ausgezeichnete sowjetische Jugendfilm „Hundert Tage nach der Kindheit“. „Sieben Sommersprossen“ war eine der erfolgreichsten
Produktionen der DEFA und zählte allein 1978 nach seinem
Mo., 02.11., 20:30 Uhr | So., 08.11., 12:15 Uhr
Start im Oktober mehr als 1,2 Millionen Besucher. „Man muß
weder unbedingt jung sein noch Sommersprossen haben, um
den Film zu mögen, der lebenswichtige Probleme Jugendlicher
Eine zeitgemäße Variante von Shakespeares „Romeo und Julia“.
Karoline und Robert kennen und lieben sich von Kindesbeinen
so ehrlich, mutig und ohne falsche Scham und mit ansteckendem Spaß behandelt.“ (Filmkritik im Eulenspiegel, 42/1978)
an. Doch müssen sie sich trennen, weil Roberts Eltern umziehen.
Endlich begegnen sie sich in einem Ferienlager wieder. Mit
14 Jahren ist es jedoch schwierig, sich die Gefühle gegenseitig
einzugestehen. Viele Hindernisse wie Karolines kleine Schwester,
die störende Klette oder eine mit allen Wassern gewaschene
Rivalin müssen überwunden werden. Zum Happy End stehen
Robbi und Karoline als Romeo und Julia auf der Bühne und
geben überzeugend das romantische Liebespaar.
Sieben
Sommersprossen
1978
Regie: Herrmann Zschoche
Darsteller: Kareen Schröter, Harald Rathmann, Christa Löser,
Jan Bereska, Janine Beilfuß
Filmlänge: 79 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 05.10.1978
Solo Sunny ist der letzte Spielfilm des wohl bedeutendsten
Regisseurs der DDR, Konrad Wolf. Unterstützt wurde er
vom Drehbuchautor und Co-Regisseur Wolfgang Kohlhaase. Reale Grundlage des Films ist die Lebensgeschichte
der Sängerin und Künstlerin Sanije Torka. Renate Krößner erhielt für ihre Rolle 1980 einen Silbernen Bären der
Berlinale. Die Sunny war nicht nur für eine Generation
von Frauen stilprägend. Mit toller Musik und prägnanten Dialogen ist sie bis heute im Kino erfolgreich.
Sunny lebt solo, aber keineswegs einsam. Als Schlagersängerin vom Berliner Prenzlauer
Solo Sunny
1980
Berg will sie Erfolg. Sie ist es gewöhnt, selbstständig und frei über ihr Leben zu entscheiden. Sunny sucht nach Glück, Anerkennung und menschlicher Bindung. Doch
Harry, der Taxiunternehmer, der sie verehrt, der „seine Mark“ macht und ihr materielle
Sicherheit bieten könnte, ist nicht der Partner, den sie sucht. Ralph, der Philosoph, den
sie zufällig kennen lernt, erwidert ihre tiefe Zuneigung nur halbherzig. In der Band,
Regie: Konrad Wolf
Darsteller: Renate Krößner, Dieter Montag, Alexander Lang,
Klaus Brasch, Heide Kipp
Filmlänge: 104 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 17.01.1980
mit der sie tourt und von der sie finanziell abhängig ist, macht sie sich unbeliebt, als
sie Norberts Zudringlichkeiten abweist. So muss sie schon bald einer jungen Sängerin
weichen. Den Nackenschlägen und der Verzweiflung zum Trotz nimmt sie einen erneuten
Anlauf und bewirbt sich bei einer jungen Band. Dabei bleibt sie ihrem Lebensanspruch
treu: „Ich würde es gern machen. Ich schlafe mit jemandem, wenn es mir Spaß macht.
Ich nenne einen Eckenpinkler einen Eckenpinkler. Ich bin die, die bei den Tornados
Mo., 09.11., 20:30 Uhr | So., 15.11., 12:00 Uhr
rausgeflogen ist. Ich heiße Sunny.“
In einem privaten Lungensanatorium müssen sich der junge
Mehr als 15 Jahre dauerte das Ringen um diesen von Wolf-
Volkspolizeikommissar Josef Heiliger und der evangelische
gang Held geschriebenen Film, der schon 1973, damals
Vikar Hubertus Koschenz, die beide an Tuberkulose erkrankt
unter Regie von Iris Gusner, gedreht werden sollte. Aber erst
sind, ein Zimmer teilen. Der eine befestigt über seinem Bett ein
Ende der 1980er Jahre durfte sich die DEFA dieses Themas
Bild von Stalin und bittet zur Parteiversammlung, der andere
annehmen, begünstigt durch die „friedliche Koexistenz“, die
eines von Jesus Christus und ruft zum Gebet. Es kommt zu
Erich Honecker mit der „Kirche im Sozialismus“ anstrebte.
den unvermeidlichen Streitigkeiten, doch schließlich führt das
In dem Film begegnen sich ein Kommunist und ein Christ
unfreiwillige Zusammensein dazu, dass der Marxist dem Chris-
auf Augenhöhe – ein Novum in der DDR-Filmgeschichte.
ten hilft, eine Neujahrspredigt zu entwerfen und der Christ
Während der Internationalen Filmfestspiele Berlin wurde
dem Marxisten mit einer aus dem Westen besorgten Medizin
der Film 1988 mit dem Silbernen Bären und dem Pu-
das Leben rettet ...
blikumspreis der Berliner Morgenpost ausgezeichnet.
Mo., 16.11., 20:30 Uhr | So., 22.11., 11:45 Uhr
Regie: Lothar Warneke
Darsteller: Jörg Pose, Manfred Möck, Karin Gregorek,
Heinz-Dieter Knaup, Susanne Lüning
Filmlänge: 113 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 28.01.1988
1988
Einer trage
des Anderen Last
Mo., 23.11., 20:30 Uhr | So., 29.11., 12:00 Uhr
Der Film entstand 1988/89 als
offizieller Beitrag der DEFA zum 200.
Jahrestag der Französischen Revolution und war das Regiedebüt des
Im Herbst 1793 reist der Dichter und
Naturforscher Georg Forster, ein überzeugter Anhänger der Französischen
1989
Schauspielers Michael Gwisdek. Der
Film wurde 1989 in Cannes gezeigt.
Revolution, von Paris ins schweizeri-
„Natürlich merkten einige, dass die
sche Travers, um sich dort mit seiner
Seiten der Revolution, die ich in dem
Ehefrau Therese zu treffen. Forster
Film behandele, Assoziationen zur
möchte sie und seine beiden Töchter
Gegenwart haben ‒ aber der Film
zu sich holen. Therese aber will die
war gut und interessant. Und alle
Scheidung, um ihre Beziehung zu
warteten: Feuern ‒ oder ist es eine
dem Schriftsteller Ferdinand Huber
Sensation. Es war nicht Feuern, es war
legalisieren zu können. Ihr Liebhaber
eine Sensation.“ (Michael Gwisdek)
und die beiden Kinder begleiten sie.
Doch als die Ehegatten sich noch
einmal auf neutralem Boden treffen,
wird spürbar, wie stark ihre Bindung
aneinander noch ist. Forster versucht,
Therese zu überreden, ihm nach Paris
zu folgen und ist bereit, den Liebhaber
Regie: Michael Gwisdek
Darsteller: Hermann Beyer, Corinna Harfouch, Uwe Kockisch,
Susanne Bormann, Lucie Gebhardt
Filmlänge: 101 min | FSK: ab 16 Jahren
Uraufführung: 27.04.1989
als Dritten im Bunde zu akzeptieren.
Es beginnen drei Tage und Nächte
voller Leidenschaft, psychischer Höhen und Tiefen und hoffnungsvoller
Momente.
Treffen in Travers
Trotz Widerständen in der DEFA gelang Heiner Carow
nach jahrelangem Einsatz für die Durchsetzung des Projektes mit „Coming Out“ eine sensible Liebesgeschichte
als Plädoyer für die Toleranz. Der einzige DDR-Film mit
zentral schwuler Thematik wurde auf der Berlinale 1990
mit dem „Silbernen Bären“ und dem „Teddy Award“ ausgezeichnet. Die Uraufführung fand am 9. November 1989
im Ostberliner Kino International statt – wegen des großen
Besucheransturms in einer Doppelvorstellung. Unmittelbar
nach den beiden Vorführungen um 19:30 Uhr und 22:00
Uhr wurde das Premierenpublikum Zeuge des Mauerfalls.
Wie ein Schlag trifft es Philipp, als er
Matthias begegnet. Jetzt weiß er, worauf er sein Leben lang gewartet hat.
Aber da ist die schwangere Tanja, die
Regie: Heiner Carow
Darsteller:
Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Dirk Kummer, Michael Gwisdek
Filmlänge: 113 min | FSK: ab 12 Jahren
Uraufführung: 09.11.1989
ihn liebt und da sind die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber homosexueller Partnerschaft. Keinem der beiden
traut er sich die Wahrheit zu sagen und
gerät in eine tiefe Krise. Aber mit der
Einsamkeit und Verzweiflung wächst
eine neue Klarheit und Philipp begreift,
Coming
Out
1989
sich selbst und sein leidenschaftliches
Empfinden anzunehmen.
Mo., 30.11., 20:30 Uhr | So., 06.12., 11:45 Uhr
Impressum
Anfahrt
Herausgeber:
S-Bahn:
Kino Casablanca
S 45, S 46, S 8, S 85, S 9 |
Filmtexte/Fotos:
S-Bhf Adlershof
DEFA | Deutsche Kinemathek
Tram:
Layout/Satz:
60, 61 | Marktplatz Adlershof
Ingo Bressel, Anja Braunsdorf
Redaktion:
Uwe Apel
Kontakt
Bus:
162 | S-Bhf Adlershof
163 | S-Bhf Adlershof
Erscheinungsjahr:
164 | Radickestr./Nipkowstr.
2015
260 | S-Bhf Adlershof
Kino Casablanca
Friedenstraße 12/13
12489 Berlin - Adlershof
Telefon: 030 / 67 75 75 2
Telefax: 030 / 32 53 35 20
Web: www.casablanca-berlin.de
E-Mail: [email protected]
www.facebook.com/casablancaberlin
Die Filme in der Übersicht
Montag
Filmtitel
Sonntag
13.07., 20:30
Die Mörder sind unter uns
19.07., 12:15
20.07., 20:30
Der Untertan
26.07., 12:00
27.07., 20:30
Berlin – Ecke Schönhauser …
02.08., 12:15
03.08., 20:30
Nackt unter Wölfen
09.08., 11:30
10.08., 20:30
Karbid und Sauerampfer
16.08., 12:15
17.08., 20:30
Der geteilte Himmel
23.08., 12:00
24.08., 20:30
Die Abenteuer des Werner Holt
30.08., 12:30
31.08., 20:30
Das Kaninchen bin ich
06.09., 11:45
07.09., 20:30
Spur der Steine
13.09., 11:30
14.09., 20:30
Jahrgang 45
20.09., 12:00
21.09., 20:30
Ich war Neunzehn
27.09., 11:45
28.09., 20:30
Heißer Sommer
04.10., 12:00
05.10., 20:30
Der Mann, der nach der Oma kam
11.10., 12:00
12.10., 20:30
Die Taube auf dem Dach
18.10., 12:15
19.10., 20:30
Die Legende von Paul und Paula
25.10., 12:00
26.10., 20:30
Jakob der Lügner
01.11., 12:00
02.11., 20:30
Sieben Sommersprossen
08.11., 12:15
09.11., 20:30
Solo Sunny
15.11., 12:00
16.11., 20:30
Einer trage des Anderen Last
22.11., 11:45
23.11., 20:30
Treffen in Travers
29.11., 12:00
30.11., 20:30
Coming Out
06.12., 12:00