Kulturnewsletter Mai 2015 Liebe Kolleginnen und Kollegen der gibb Liebe Kulturinteressierte Wie bringt man Lernende zum Lesen von Belletristik? Das Projekt „Berufsschule besucht Bibliothek“ ist löblich in dieser Hinsicht. Es soll die Hemmschwelle vor dem Eintritt in Mediatheken mindern und zur Lektüre eines Buches anregen. Für den kleinen Leseappetit im ABU bieten sich Kurzgeschichten oder kurze Novellen an. Jetzt betritt Guy de Maupassant die Bühne. Der Franzose blickt virtuos in die kriegszerrüttete Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts. Veraltet für den heutigen Unterricht? Keineswegs. In den Novellen entblösst de Maupassant Verlogenheit, Dünkel, Liebe, Überschwang, Hass und Trauer - allesamt Varianten des menschlichen Zusammenseins, in die sich Paare, Unbekannte, Freunde, Familien damals wie heute im Spannungsfeld von gelebtem Egoismus und gewünschtem Altruismus verstricken. Ein paar Vorschläge für Themen im ABU: „Eine Million“ eignet sich für das ABU-Thema Wohnen und Zusammenleben, „Das Halsband“ für Markt und Konsum oder für Geld und Kauf, „Zwei Freunde“ - ein Plädoyer gegen den Krieg i.A. - ist eine optimale Kurzgeschichte für Kunst und Kultur. Alle diese Texte sind in den beiden Büchern „Novellen Band I“ und „Novellen Band II“ (siehe unten „Klassiker“) erhältlich. Einige französische Bücher von Maupassant gibt es in der gibb Mediathek (Zentrale Campus 2. Obergeschoss unter der Signatur GIBB MAUP); die erwähnten deutschen Ausgaben werden angeschafft. Der Wiederentdeckung von Guy de Maupassant steht nichts im Wege. Dem Lesen mit Lernenden auch nicht - „Berufsschule besucht Bibliothek“ und den Mediatheken der gibb sei Dank. Wenn der Newsletter seinen kleinen Teil dafür tun kann, ist es gut. Der nächste Kulturnewsletter erscheint im 2. Quartal des Schuljahres 2015/16. Erlebnis- und erkenntnisreiche Kulturzeit wünscht Bernhard Roten, Redaktor Kulturnewsletter Die Veranstaltungsliste Theater Konzert Theater Bern Ort Termine, Bemerkungen und Hyperlinks Die Vermittlungsangebote der Theater- und Musikpädagogik („Junges Konzert Theater Bern“) finden sich hier. Für die viele Aufführungen (normalerweise die Aufführung nach der Premiere) habe ich eine Freikarte (gratis) zum Vergeben. Interessenten melden sich bei mir [email protected] Das Haupthaus wird bis August 2014 renoviert. Schauspiel Yellow Line Vidmar 2 «Yellow Line» ist eine temporeiche, böse Bunny Vidmar 2 Cyrano de Bergerac Vidmar 1 Schlachthaus Theater Bern La Cappella, Bern Komödie über Freiheitssuche, Bedürfnisgemeinschaften und das Glück der Selbsteinsperrung, in der die Grenzen zwischen Pauschalurlaub, Massenzuwanderung und Massentierhaltung verschwimmen.“ bis 3. März 2015; Link „Wie in einem Brennglas zeigt Katies Erzählung, wie ein Konflikt zwischen Jugendlichen verschiedener Rassen und Schichten entsteht und eskaliert. Eine coming-of-age-Geschichte über die Suche nach dem Platz im Leben.“ bis auf weiteres; mobile Vorstellung; Link „Als ernsthafteres Vorbild der heutigen romantischen Komödien stellt Rostands Klassiker klug wie charmant die Frage danach, wie altruistisch wahre Liebe sein kann und sollte, was äusserer Schein mit inneren Werten zu tun hat und ob im Krieg und in der Liebe wirklich alles erlaubt ist.“ bis 23. Juni 2015; Link Schulvorstellungen für die Oberstufe, Berufsschule und Sek II werden nicht von Kanton oder Stadt mitfinanziert. Im Schlachthaus profitieren Schulklassen von einem Schülerrabatt, die Billette kosten Fr. 15.- pro Schüler. Link TAP Bern; Härdöpfler „Beim Härdöpfeler wird Humor zur treibenden Kraft zwischen den Spielern und zum verbindenden Element mit dem Publikum, denn Leichtigkeit im Spiel ermöglicht auch immer wieder eine andere Sicht der Dinge. Was bleibt ist das, was Theater letztlich ausmacht: die Einmaligkeit des Abends.“ abwechselnd auf der Bühne: Kathrin Fischer, Roland Peter, Manuel Rytz, Markus Schrag und Carlo Segginger; am 20. Mai und am 24. Juni 2015; Link Historisches Museum, Bern „Die Ausstellung präsentiert auf rund 580 m² in Form eines Zeitstrahls Berns Weg in die Moderne. Eine Retrospektive auf das letzte Jahrhundert macht die jüngere Vergangenheit von Stadt und Kanton lebendig. In sechs Räumen stehen die Jahre 1900 bis 2001 im Fokus.“ (Dauerausstellung); Link Das Museum bietet neu einen Newsletter Museen Bern und das 20. Jahrhundert Bildung & Vermittlung an. (hier) Planggenstock-Kristalle Naturhistorisches Museum Die Riesenkristalle haben auch für den letzten Pflock eine wundersame Ausstrahlung. „Hier liegen fast zwei Tonnen Bergkristall von seltener Schönheit. Raffiniert beleuchtet, scheinen die glasklaren Mineralien von innen zu strahlen.“ (Dauerausstellung) Link 1515 Marignano Landesmuseum, Zürich „Hier Trommelwirbel und Harsthorntröten, da das Donnern französischer Geschütze: 500 Jahre nach der «Schlacht der Giganten» zeigt die Ausstellung «1515 Marignano» Ursachen und Folgen der Kriege um Mailand. Eine vielfältige Objektwelt setzt die Eidgenossenschaft als Militärmacht und Söldnerreservoir in Szene..“ bis 28. Juni 2015; Link Oh Yeah! Popmusik in der Schweiz Museum für Kommunikation, Bern „Eine Reise durch das Abenteuer Schweizer Popmusik von den 1950ern bis heute. Heute Lebensgefühl und Lifestyle für viele, in der Mitte der 1950er-Jahre eine Sensation: Popmusik begleitet uns seit über einem halben Jahrhundert. Elvis Presley singt 1954 „That’s Allright Mama“ und zündet damit den Funken zur Poprevolution. Bald erreichen die ersten Wellen dieses musikalischen Erdbebens auch die Schweiz. Noch sind echte Rocker rar oder werden als „Halbstarke“ bezeichnet. Doch das wird sich in den 1960er-Jahren schnell ändern.“ bis 19.Juli 2015; Link alle Angaben zu den Angeboten für die Sekundarstufe 2 auf einer Übersicht: Link Museum für Kommunikation, Bern Museumspädagogik Kunstmuseum, Bern Das Kunstmuseum unterstützt Lehrpersonen bei Besuchen: „Wir haben Vorschläge für alle Stufen, sind jedeoch gerne bereit, auf Ihre Wünsche einzugehen. Meistens wird die Kunstbetrachtung durch eigenes Gestalten vertieft und erweitert“; Link Stein aus Licht. Kristallvision in der Kunst Kunstmuseum, Bern „Die Romantik entdeckte in Felsen oder Eismassen das kristalline Ordnungsprinzip einer neuen Ästhetik: neben das lieblich Schöne trat das majestätisch Erhabene der Bergwelt. In der Moderne finden Künstler neue Interpretationen für den Kristall. Für Joseph Beuys gilt er etwa als Kältepol analytischen Denkens, der durch soziales Handeln erwärmt werden muss. Durch Wasser erweckt der Kristallbrunnen Meret Oppenheims starre Formen zum Leben.“ bis 6. September. 2015; Link Paul Gauguin Fondation Beyeler, Riehen/Basel „Mit Paul Gauguin (1848 – 1903) präsentiert die Fondation Beyeler einen der berühmtesten und faszinierendsten Künstler überhaupt. Rund fünfzig Meisterwerke Gauguins aus internationalen Privatsammlungen und renommierten Museen lassen die Ausstellung zu einem der grossen europäischen Kulturhöhepunkte des Jahres 2015 werden. Gauguins zukunftsweisende Bilder wurden zu Ikonen der modernen Kunst und zählen zu den bedeutendsten Kulturschätzen der Welt.“ bis 28. Juni 2015; Link Kunsthaus Zürich “Die japanische Kunst ist für die Entwicklung der europäischen Moderne von grundlegender Bedeutung. Nahezu alle grossen Künstler haben sich von japanischen Bildmotiven und Stilmitteln inspirieren lassen. Die Ausstellung zeigt über 300 hochkarätige Exponate.” bis 25. Mai 2015; Link iTunes Der israelische Bassist kombiniert zahlreiche Stile in seinem orientalisch geprägten Jazz-Album. Die Bläser, die Perkussion, das Ensemble glänzen durch Musikfreude und Vielfalt. Link Sofatutor http://www.sofatutor.ch/ Eine riesige Sammlung an Lernvideos und Übungen in allen möglichen Bereichen für Lehrpersonen und Lernende. Mit einer Bestätigung der Schule als pdf (erhältlich im Sekretariat) bekommt man umgehend einen Gratis-Account für Lehrer. Philharmonia Orchestra (London UK) Youtube Link Videos über die Instrumente Auf der Youtube-Site des Orchesters stellen Esa-Pekka Salonen und die Musiker der verschiedenen Register ihre Arbeit und Instrumente vor. Man lernt hier blitzartig unglaublich viel über klassische Musik und Monet, Gauguin, van Gogh…Inspiration Japan Musik Omer Avital: New Song Internet die Instrumentierung. Auf Englisch mit UT, aber gut verständlich und anschaulich erkärt. Cities: Skylines Steam Vergessen Sie Sim City; der neue GenreFavorit ist Cities: Skylines. Jede Lehrperson sollte im Studium und überhaupt gamen: ein idealer Lernort, um die eigene und fremde Lernkurven zu beobachten. Mit Skylines gelingt uns dies gewaltfrei und äusserst unterhaltsam, Demiurgen, die wir alle sind; Rezension im GameStar Literatur Schweiz http://www.literaturschweiz.ch/de Umfangreiche Sammlung zu Neuigkeiten und Fakten in Sachen CH-Literatur. Isaak Babel: Mein Taubenschlag. Sämtliche Erzählungen. Hanser 2014 Alle nüchternen Schriftsteller der heutigen Tage von Stamm bis Suter mit ihren Protokollsätzen können sich bei Babel ein Vorbild nehmen, was Sprache leisten kann. Er schafft mit Hilfsverben, der Wiederholung von Nomen und Adjektiv, einem Komparativ und einem Vergleich ein deutliches und wahres Bild: „Froim ist von Beruf Fuhrmann, und er hat schwarze Pferde, aber Froims Seele ist schwärzer als das Schwarz seiner Pferde.“ (S. 121) Wer im ersten Abschnitt solche Sätze schreibt, hat das Publikum auf seiner Seite und es versinkt ergeben ins kommende Dunkel der Figuren. James Lee Burke, div. Romane; Tipp: Regengötter Heyne 2014 Krimi, Western, Naturschauspiele, Romane ins Herz der amerikanischen Finsternis: das alles umfassen die spannenden Bücher von 2 James Lee Burke. Oxymoron gefällig - hart an der Grenze: „Seine Augen waren rund, und die geweiteten Pupillen glänzten wie Tropfen scharzer Tinte in der Dunkelheit.“ ebd. 329; Link Julian Barnes: Lebenstufen Kiepenheuer & Witsch 2015 Der Booker-Prize-Gewinner (mit „Vom Ende einer Geschichte“, 2011) bringt drei - auf den ersten Blick - unverbundene Geschichten über Ballonfahren, Sarah Bernhardt und den Tod seiner Frau. Passt das alles zusammen? Entscheiden Sie selbst. - Rezension in der Zeit Teju Cole: Jeder Tag gehört dem Dieb Hanser 2007/2014 Der Stern der amerikanischen Literatur (siehe auch „Open City“ 2011) zerpflückt in seinem Erstling die kulturelle Identität seiner Literatur Heimat Nigeria: „Jeder hier ist käuflich, die allgemeine Resignation und Hilflosigkeit ist überall spürbar und bricht mir das Herz.“ ebd. 75. Link zur Rezension in der Zeit. Film Richard Linklater: Boyhood Der moderne Klassiker Robert Gernhardt: In Zungen reden. Stimmenimitationen von Gott bis Jandl. Klassiker Guy de Maupassant: Novellen i und ii Sachbuch Daniel Kehlmann: Kommt Geister. Frankfurter Vorlesungen DVD, iTunes „Vor 12 Jahren, im Jahr 2002, hatte Regisseur Richard Linklater die Idee, einen Film über die Kindheit zu drehen. Dafür wählte er ein einzigartiges cineastisches Experiment: Von 2002 bis 2013 begleitete er den sechsjährigen Mason bis zum Eintritt ins College.“ Susanne Ostwald in der NZZ, 4.6.2014 meint: „Noch nie zuvor aber entstand ein fiktionaler Film über einen so langen Zeitraum, der sich allein schon durch seine Entstehungsform eine ganz eigene «reale» Wahrheit schafft. … Undenkbar, dass man der Geschichte von Mason nicht mit Haut und Haaren verfällt. Es ist schliesslich auch unsere eigene.“ Fischer 2000 Der Grossmeister der deutschen Lyrik funkelt mit Parodien und sprachlichen Masken. Manesse 2006/07 siehe Einleitung oben. Rowohlt 2015 „Die schwarze Spinne“ von Gotthelf hat Kehlmann infiziert. Wieder kluge Betrachtungen zur Literaturgeschichte. „In ‚Kommt, Geister‘ bietet Daniel Kehlmann faszinierende Einblicke in seine schriftstellerische Werkstatt. Die Werkzeuge, die er in seinen Texten zur Anwendung bringt, verdankt der Bestsellerautor prominenten Vorgängern aus fünf Jahrhunderten, denen er in diesen Poetik-Vorlesungen seine Reverenz erweist.“ so auf srf.ch Die Serviceliste http://www.kulturagenda.be/ Berner Kulturagenda Berner Kulturagenda Web-App Mit der Web-App der Berner Kulturagenda auf dem Smartphone weiss man immer, wo wann was läuft im weiten Berner Kulturleben, http://www.kulturagenda.be/webapp/ Kunstmuseum Bern http://www.kunstmuseumbern.ch/ Konzert Theater Bern http://www.konzerttheaterbern.ch/ Museum für Kommunikation http://www.mfk.ch/ Natur-historisches Museum http://www.nmbe.ch/ Bernisches Historisches Mueseum http://www.bhm.ch/ Zentrum Paul Klee http://www.zpk.org/ Landesmuseum, Zürich http://www.nationalmuseum.ch/d/index.php Programm Bildung und Kultur der ERZ http://www.erz.be.ch/erz/de/index/kultur/bildung_kultur.html Kulturangebot für Schulen (Link zum pdf) Kulturmagazin „ensuite“ Ausgabe Bern http://www.ensuite.ch/ Berner Kulturagenda http://www.kulturagenda.be/ Rechnungsformlar gibb Pdf KIK Rechnungsformlar Die Lexikonliste Perlentaucher Nachschlagewerk für aktuelle Rezensionen: Link Basiswissen Film Grundelemente, Filmanalyse, Filmgeschichte und Filmkritik auf einer Seite: http://www.mediamanual.at/mediamanual/leitfaden/index.php Kunstlexikon Äusserst umfassende Begriffssammlung zur Kunst http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_a_1.html Das Google Art Project zeigt aus dutzenden Museen viele Kunstwerke in höchster Auflösung. Grandios. http://www.googleartproject.com/de/ 100 beste Alben der Rockgeschichte (aus Rolling Stone Magazin) Positionen 100-51: Link Online-Kunstmuseum 100 Rock Classics Positionen 50-1: Link und das Ganze auf Englisch mit den Positionen 500-1: Link allmusic Lernvideos auf youtube Sie suchen eine Albumkritik? Angaben zu Platten? Hier werden Sie fündig. Eine der ausführlichsten Musikseiten: Link Es gibt viele Kanäle auf Youtube, die kurz und bündig Zusammenhänge erläutern und durchaus lehrreich sind; z. B. 100 Sekunden Physik, Geschichte kompakt oder WissensWerte Erklärfilme
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