Call for Papers – „Das umkämpfte Internet“

Call for Papers – „Das umkämpfte Internet“
Das 8. Magdeburger Theorieforum (3. und 4. Juli 2015) widmet sich in diesem Jahr dem Verhältnis
von „Internet, Bildung und Gesellschaft“ unter der Perspektive von Herrschafts- und
Kontrollstrukturen. Unsere Gesellschaft ist heute mehr denn je durch hochdynamische Prozesse des
medialen und technologischen Wandels charakterisiert, der alle Lebensbereiche in vielfältiger Weise
durchdringt und unumkehrbar transformiert. Das Internet hat daran einen entscheidenden Anteil,
indem es für soziale und gesellschaftliche Prozesse unentbehrlich geworden ist. Entscheidungs- und
Handlungsprozesse im Alltag werden direkt und indirekt hiervon berührt. In naher Zukunft werden
auch die Dinge unseres Alltags miteinander kommunizieren und somit die Koordinaten des Denkens
und jene der Handlungsautonomie des Subjekts erneut verändern. In der Konsequenz bedeutet dies,
dass gesellschaftliche Veränderungen nicht mehr ohne digitale Infrastrukturen zu denken sind. Lernund Bildungsprozesse sind von diesen tiefgreifenden Veränderungen nicht ausgenommen, sondern
im Kern betroffen.
Im aufgespannten Netz der Begrifflichkeiten Internet, Bildung und Gesellschaft lassen sich
verschiedene Bewegungen und Gegenströmungen ausmachen, die sich entlang unterschiedlicher
Kommerzialisierungstendenzen abzeichnen. So konkurrieren zurzeit verschiedene Akteure darum,
ihre Vorstellungen des Netzes durchzusetzen oder Einfluss auf den Entwicklungsprozess zu nehmen.
Dabei steht die Idee von Offenheit und Dezentralität dem Wunsch von Kontrolle und Regulierung
gegenüber. Doch ist der Traum einer humanistischen Bildung im Netz bereits ausgeträumt oder
stehen wir angesichts der aktuellen Entwicklungen gerade erst vor einem neuen Zeitalter?
Willkommen sind Beiträge, die sich im Kontext der begrifflichen Schwerpunkte interdisziplinär den
folgenden Themenfeldern zuwenden und diese auch zu verknüpfen versuchen:
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Aktuelle Entwicklungen des Internet (z.B. Internet der Dinge)
Digitale Gesellschaft (z.B. Politik, Wirtschaft & Kultur)
Bildungstheoretische Überlegungen (z.B. Bedeutungswandel und Aktualisierungsnotwendigkeit)
Veränderung von Rahmenbedingungen (z.B. Bildungsgewinner und -verlierer im Netz)
Machttheoretische Perspektiven auf das Internet
Theoretische Betrachtungen zu sozialen Praktiken im Netz (z.B. Social Sharing, Maker- und OpenBewegungen)
InteressentInnen sind herzlich eingeladen bis zum 30. April 2015 einen kurzen Abstract im Umfang
von maximal 500 Wörtern an [email protected] zu schicken.
Die Mitteilung über die Annahme der Vorschläge erfolgt bis zum 15. Mai 2015.
Einreichungen von interdisziplinär ausgerichteten Beiträgen sind ausdrücklich erwünscht. Das
Theorieforum soll Raum zum intensiven und auch fachübergreifenden Austausch bieten, daher sind
die Slots für die Vorträge auf 90min (45min Vortrag + 45min Diskussion) angelegt. Aktuelle
Informationen sind auch auf der Tagungsseite unter ovgu.de/iniew/forschung/theorieforum/2015 zu
finden.
Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik
Lehrstuhl für Medien- und Erwachsenenbildung