SOLLEN KÜNSTLER NETTE MENSCHEN SEIN –

SOLLEN KÜNSTLER
NETTE MENSCHEN SEIN –
Unternehmer, Kuratoren sowie Sammler/Mäzene Altruisten?
MITTWOCH, 06.05.2015 UM 19.30 UHR IM ROTONDA BUSINESS
CLUB
Podiumsdiskussion mit
Dr. Emmanuel Mir, Kunstwissenschaftler, Autor des Buches „Kunst
Unternehmen Kunst“, 2014
Dr. Rupert Pfab, Kunsthistoriker und Galerist
Dr. H.-D. Reckhaus, Unternehmer, Reckhaus GmbH & Co. KG
Jun.-Prof. Dr. Ulli Seegers, Kunsthistorikerin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Moderation: Dr. Roland Schappert, Künstler und Autor
Eine Veranstaltungsreihe von Cologne Business School und Rotonda Business Club
Weitere Informationen unter: www.sometimesitsapipe.de
Sind Künstler heutzutage zu Ideenmanagern mutiert, gestalten sie
etwas Exemplarisches, etwas, was Strukturen aufzeigt? Die meisten Künstler wollen frei sein, sich nicht vereinnahmen lassen. Muss
Kunst frei und unverwertbar sein, um innerhalb der Gesellschaft
eine spezifische Wirkung zu erlangen? Ein Widerspruch? Was wollen Vertreter der Wirtschaft und Künstler voneinander?
Weitergehend wurde diskutiert: Wer sind die Künstler, welche
Bilder und Erwartungen haben wir von ihnen? Welche Rolle übernehmen die Kulturvermittler, Galeristen und Sammler sowie die
Unternehmer, die in irgendeiner Weise mit Kunst zu tun haben,
künstlerische Prozesse nutzen wollen, diese umsetzen für eigene
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Innovationsprozesse im Unternehmen oder schlicht ihr Außenbild
aufpolieren wollen?
Rupert Pfab formulierte folgende Ausgangsthese: „Das Dasein des
Künstlers ist die radikalste Form des Unternehmers. In keinem anderen Beruf läßt sich die Persönlichkeit so wenig vom Tun trennen
wie beim Künstler. Er bringt in extremer Weise seine Person, sein
Denken, sein handwerkliches Können und sein Wissen in seine
Kunst ein.“
Emmanuel Mir stellte die gesellschaftliche Funktion des Künstlers
in den Mittelpunkt der Debatte: „Die sozialste Rolle eines Künstlers
ist die des Nestbeschmutzers. (...) Welche systemexterne Instanz
kann die Legitimität der sozialen Ordnung glaubwürdig kritisieren?
Nicht der nette Künstler - weil er bereits einverleibt auftritt und
seine Kritik aus dem Inneren des sozialen Systems formuliert.“
Ulli Seegers betonte die Wichtigkeit, nicht nur verschiedene Funktionsweisen des Künstlerberufes historisch und systematisch
innerhalb der Gesellschaft zu unterscheiden, sondern vor allem
immer wieder die Frage zu stellen, was die zeitgenössische Kunst
und deren Einsatz in Gesellschaft und Unternehmen denn überhaupt leisten könne und solle.
H.-D. Reckhaus, der auch ganz praktisch von dem Einsatz künstlerischer Prinzipien und investigativer Eingriffe in seinem Unternehmen erzählte, wendete sich ebenfalls gegen alle vereinnahmenden
Künstlerklischees. Er sprach auch davon, dass er selbst als Unternehmer von seinen Geschäftskunden nicht ernst genommen werde, wenn er auf einen sein Unternehmen beratenden Einfluss von
Künstlern hinweisen würde.
Der Dialog zwischen Kunst und Wirtschaft ist heutzutage einerseits
selbstverständlich. Trotzdem bleiben auf der anderen Seite zahlreiche Widersprüche und Missverständnisse zwischen den Kooperationspartnern aus dem kulturellen Umfeld und der Wirtschaft
bis heute bestehen. Uns geht es um ein besseres Verständnis der
jeweils anderen Seite. Welche Rolle spielen dabei die Künstler in
unserer gegenwärtigen westlichen Gesellschaft und darf man bei
der Frage nach der Funktion von Kunst überhaupt von Rollenverhalten sprechen? Die mögliche Relevanz von Kunst innerhalb der
Gesellschaft und Unternehmen wurde anschließend auch mit dem
Publikum lebhaft diskutiert.
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