MOZ Uckermark Anzeiger Freitag, 15. Mai 2015 11 Frage des Tages Guten Morgen! Was tun bei Einladungen zur Kaffeefahrt? Damit Menschen unbeschadet durch ihren Alltag kommen, gibt es klare Regeln – zum Beispiel, wer wem freie Bahn lässt. Oder wer den Vorrang auf dem Weg hat. Im Straßenverkehr gilt – zumindest hierzulande – rechts vor links. Auf der Rolltreppe wird die linke Spur für Eilige freigehalten. Höfliche Männer geben Frauen am Eingang den Vortritt, jüngere Menschen den älteren. Nachholbedarf gibt es allerdings bei Begegnungen von Spaziergängern und Läufern. Zuweilen nähern sie sich einander fast wie Duellanten und lauern, wer denn nun wem Platz macht. Eine Erfahrung: Wandergruppen reizen gern ihre Dominanz aus und genießen den Triumph, wenn der einsame Jogger ausschert, sich seinen Weg durch Matsch, Rasen und über Astwerk bahnt. Das soll zumindest die Gelenke stabilisieren. Raban KeRscheK DenkAnstoß Die Welt schuldet uns nichts – sie war vor uns da. (Mark Twain, amerikan. Schriftsteller, 1835–1910) Tour de MOZ www.tourdemoz.de unterstützt von Die Tour de MOZ führt am Sonnabend zu einem großen Teil auf dem märkischen Holzweg entlang. Start und Ziel ist das Stic-Gelände an der Garzauer Chaussee in Strausberg. Um 9 Uhr wird dort zu einer 45 Kilometer langen Fahrt gestartet, die dieses Mal nicht für Kinder geeignet ist und vor allem über Wald- und Radwege führt. Es geht unter anderem nach Hasenholz, Buckow, Drei Eichen und Garzau-Garzin. Uckermark Anzeiger Abo-Service: 0335 66599557 Anzeigen: 0335 66599556 Telefon der Lokalredaktion Angermünde: 03331 20000 Fax: 03331 260226 E-Mail: [email protected] Expertin Recht Verbraucherzentrale Sabine FiScher-Volk In jüngster Zeit sind wieder vermehrt Einladungen zu Kaffeefahrten verschickt worden. Uwe Spranger wollte von Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg wissen, ob es seriöse Anbieter gibt und wie man sich verhält. Wachsendes Unternehmen mit regionalen Produkten: Hemme-Milch in Schmargendorf will einen Hofladen und Empfangsräume für die Kunden bauen. Doch der Naturschutz und die Biosphäre sind gegen ein solches Projekt im Außenbereich. Jetzt hagelt es Kritik von der Angermünder SPD. Foto: Wilfried Bergholz Aufruhr um Hemme-Milch Negativstellungnahme des Nabu auf Erweiterungspläne / Firmenchef ist sauer / Kritik innerhalb des Verbands Von Oliver SchwerS Schmargendorf. Erweitern will sich die Firma Hemme-Milch in Schmargendorf. Der Betrieb benötigt einen Schaupavillon. Doch das passt dem Naturschutzbund überhaupt nicht. Jetzt entbrennt ein Streit um die Baugenehmigung im Außenbereich. Im Nabu herrscht darüber Uneinigkeit. Gunnar Hemme ist platt. Als er einst nach Angermünde kam, um seine ungewöhnliche Molkerei mit den Milchmädchen, die bis an die Wohnungstür kommen, in Schmargendorf aufzubauen, da waren alle begeistert. Das Unternehmen wächst und gehört zu den Aushängeschildern der Region. Heute muss er sich anhören, dass die Entscheidung für den Bau im Außenbereich der Ortschaft ein Fehler gewesen sein soll. So zumindest formuliert es eine Stellungnahme der Naturschutzverbände als Antwort auf seine Bauvoranfrage beim Landkreis. „Das ärgert mich“, so Gunnar Hemme. „Was hier zum Teil öffentlich gemacht wird, ist rufund wirtschaftsschädigend für die Firma.“ Federführend ist der Naturschutzbund (Nabu) Angermünde. Dem gehört Gunnar Hemme sogar seit zehn Jahren persönlich an. „Kein Mitglied wusste von einer solchen Ablehnung“, ärgert sich der Unternehmer. Der Nabu will den auf rund 1000 Quadratmeter geplanten Erweiterungsbau verhindern. Stattdessen soll Hemme lieber auf dem Gewerbegebiet bauen. Das will der Firmenchef aber nicht. Hofladen, Empfangsräume, Lager und Kühlung müssten unmittelbar neben der Molkerei stehen. Jetzt bekommt die Milch Unterstützung von der SPD. Der Angermünder Ortsverein ist empört. „Lokale Produkte vor Ort, Wertschöpfung in der Region unter ökologischen Gesichtspunkten – was will man denn noch mehr?“, fragt Olaf Theiß von der SPD-Fraktion. Als einen Betrieb, der sich sehen lassen kann, bezeichnet SPD-Mitglied Wolfgang Breßler die Molkerei. Man müsse unbedingt mit dem Nabu und der Biosphäre einen Konsens erreichen. Breßler ist selbst Mitglied im Naturschutzbund. „Ich bin aber kein orthodoxer Naturschützer.“ Das Biosphärenreservat dürfe kein „Versuchsterrarium“ werden, warnt Hans-Ullrich Rei- chel, ebenfalls SPD-Mitglied. Die Reservatsverordnung sei bei solchen Vorhaben zu „rigide“. Auch von der FDP hagelt es Kritik an der Bauablehnung. „Mit einer solchen Stellungnahme ist der erste Schritt für einen Negativbescheid in Gang gesetzt“, sagt Gregor Beyer, früherer Leiter der Blumberger Mühle. Heute koordiniert er die Arbeit von Landnutzerverbänden. „Dabei wollten wir einst solche Firmen wie Hemme in den Biosphärenreservaten haben. Es kann nicht sein, dass wenige Privatpersonen die gesamte Region behindern. Und die Öko-Hardcores verfolgen persönliche Ziele unter Missbrauch rechtlicher Instrumente.“ Beate Blahy, Chefin des Nabu Angermünde, bleibt bei der von ihr verfassten Stellungnahme. „Natürlich ist Hemme ein in- novatives und tüchtiges Unternehmen, befindet sich aber im Außenbereich. Das Ministerium hat damals bei der Genehmigung nicht vorausgesehen, dass ein Betrieb wachsen will. Hemme hat das Prüfzeichen des Biosphärenreservates, also muss er sich auch an die Kriterien halten. Dazu gehört das Bauverbot im Außenbereich.“ Jetzt rumort es unter den Mitgliedern des Nabu. Einige sind mit der Stellungnahme aus dem Vorstand unzufrieden. Gunnar Hemme sei sogar das Wort entzogen worden. „Alle Mitglieder erhalten in Kürze dazu eine Information“, so Beate Blahy. Die Baugenehmigung muss am Ende der Landkreis Uckermark erteilen. Sollte das geschehen, droht Beate Blahy jetzt schon mit einer Klage. Großeltern zu Besuch Evangelischer Kindergarten verabschiedet bald zehn Schulanfänger Angermünde (kun) Einmal im Jahr bekommen die Kinder des Evangelischen Kindergartens in Angermünde Besuch von ihren Großeltern. Dann zeigen sie ihnen, was sie gelernt haben, ihre musischen Talente und ihre Einrichtung. Auch am Dienstag beim Oma-Opa-Tag wurde gemeinsam zum Gitarrenspiel von Kita-Leiterin Astrid Hofmann gesungen und getanzt. Dann überraschten die Mädchen und Jungen ihre Gäste mit kleinen Geschenken, die sie bei einem Besuch in der Jugendtöpferei selbst gemacht hatten. Mit einer gemütlichen Kaffeetafel klang der Nachmittag aus. 33 Kinder besuchen derzeit den Evangelischen Kindergarten in der Richtstraße bei einer Kapazität von 31 Plätzen. Es ist eine kleine, familiäre Einrichtung, in der täglich gesungen und viel Wert auf frische Luft gelegt wird. Hier wird täglich selbst gekocht. Auch die Kinder helfen dabei schon mal mit, indem sie Stullen schmieren oder Salate zubereiten. „Zehn Kinder kommen in diesem Jahr zur Schule. Wir haben schon einige Neuanmeldungen, aber auch noch freie Plätze“, berichtet Astrid Hofmann. Die künftigen Erstklässler werden mit einem festlichen Einschulungsgottesdienst in der Marienkirche im Kreise ihrer Spielgefährten verabschiedet. Die Eltern spielen ein Märchen für die Kinder, an dem sie bereits tüchtig proben. Anschließend verbringen die zehn Mädchen und Jungen noch einmal drei erlebnisreiche Tage auf dem Landgasthof Parstein, wobei sie sich schon besonders auf die dortigen Tiere freuen. Ihre Eltern holen sie von dort ab. Frau Fischer-Volk, gibt es überhaupt seriöse Anbieter und woran erkennt man, was unseriös ist? Das Erste kann man die Verbraucherzentrale schlecht fragen. Zu uns kommen halt nur Betroffene, die mit unseriösen Anbietern zu tun hatten. Spanisch muss einem vorkommen, wenn Firmenadressen nur Postfächer sind und Geschenke versprochen werden und es nichts kosten soll. Das Geld muss ja irgendwo herkommen. Meist werden dann überteuerte Waren verkauft oder Zusatzpakete. Zum Beispiel? Zum Beispiel Schnäppchenreisen für 0 Euro. Da werden dann gern Zuschläge für Zimmer, Verpflegung oder Ausflüge verlangt oder Kautionen. Auch sogenannte Sorglos-Pakete werden dafür gern genutzt. Wird gleich vor Ort kassiert, ist das Geld in der Regel weg. Woher haben die Einlader die Adressen? Teilweise aus Telefonbüchern, doch es gibt auch einen regelrechten Handel mit Adressen. Die Daten sind nicht geschützt. Sind die Offerten strafrechtlich relevant? Strafrechtliche Relevanz ist selten. Eher sind Gewerbeämter zuständig. Oft sind derartige Veranstaltungen nicht angemeldet. Wir haben aber auch schon die Polizei eingeschaltet. Wenn zum Beispiel mit EC-Karte bezahlt und die Geheimnummer ausgespäht wurde, sodass am Ende mehr Geld fehlte. Wie kann man vorbeugen? Sich zum Beispiel im Internet über die Anbieter informieren oder das Gewerbeamt am Veranstaltungsort anrufen. Beim Bezahlen die Pin schützen. Wenn es um Reisen geht, auf den Sicherungsschein bestehen. Ansonsten gilt auch für Verträge bei Kaffeefahrten ein zweiwöchiges Widerrufsrecht. Großeltern zu Gast: Zu Beginn des Oma-Opa-Tages wurde in der Runde gemeinsam gesungen. Foto: MOZ/Kerstin Unger Mehr Informationen im Internet unter www.vzb.de ANZEIGE
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