als PDF - rotschmiede.de | Dr. Otto A. Baumgärtel

Die Nürnberger Rotschmiede
gossen seit der Spätgotik Glutpfan­
nen aus Messing. Sie dienten in
klösterlichen, bürgerlichen und
.adeligen Haushalten zum Wärmen
und Warmhalten von Speisen. Nur
manchmal ist kirchlicher Gebrauch
1
nachzuweisen . Diese Untersu­
chung stellt, abgesehen von einigen
seltenen Modellen, die Formen der
Nürnberger Wärmpfannen vor. Sie
läßt dabei die gotischen Arbeiten
außer Acht. Der geringe Umfang
des verstreuten Materials erlaubt
kaum, neue Erkenntnisse zu ge­
winnen. So kann ich einerseits
einen vor Jahren erschienenen Auf­
satz im Typologischen wenig er­
2
gänzen ; andererseits ist es bei den
frühen Rechauds nicht leicht,
Nürnberger Ware und die vor
allem niederländisch-nordfranzösi­
sche Dinanderie (Messingware)
begründet zu unterscheiden.
OTTO BAUMGÄRTEL
Das , ,messen pfendlein auf
Nürnberger Speisenwärmer aus Messing der Renaissance und des
Gotische Stücke sind auf südnie­
derländischen Tafelgemälden dar­
gestellt3. Um 1500 werden Mes­
sing-Wärmpfannen in Nürnberger
Hauptabsatzgebieten erwähnt: in
Tirol und im Elsaß. Das Inventar
des Patriziers Wolf Imhof nennt
1520 ein „messen pfendlein auf
den Tisch". 1529 werden Wärm­
pfannen im Geschäft des Rot­
schmieds Jörg Amman auf sechs
Gulden geschätzt4 •
Diese Studie erfaßt, trotz der Be­
schränkung auf spätere Arbeiten,
die meisten gegossenen Messing­
rechauds. Ein Aufsatz über ver­
wandte Nürnberger Tischgeräte,
die „Schüsselringe", wird folgen.
Viele Wärmpfannen aus Kupfer
und aus Messingblech entstanden
in Norddeutschland, den Nieder­
landen und Skandinavien; sie
sollen später beschrieben werden.
Glutpfannen wurden schon früh
veröffentlicht, doch ohne Angabe
der Herkunft. Walter Stengel be­
legte als erster den Nürnberger Ur­
sprung einiger Stücke5 . Die schö­
nen Beispiele des Berliner Kunstge­
werbemuseums sind im Katalog als
Schüssel ringe falsch bezeichnet6 .
Die Unsicherheit in der Benen­
2
nung, obwohl längst geklärt , setzt
7
sich in der neuesten Literatur fort .
1743 heißt es in Johann Heinrich
Zedlers Universallexikon: ,,Schüs­
sel ring, Hohlring ... ist ein runder
44
Abb. 1: Georg Flegel, ,,Friihstiicksbild" mit Darstellung einer Nürnberger Wärmpfanne. Monogrammiert und
von Silber, Zinn, Kupfer oder Mes­
sing gedreheter und durchbroche­
ner Krantz, entweder platt, oder
auf drey Knöpffen ruhend, worauf
die Schüsseln gestellt werden, das
Tischtuch rein zu halten".
den Tisch''
Barock
Die Nürnberger Rotschmiede
konnten drei Meisterstücke frei
wählen. Wärmpfannen gehörten
schon im 16. Jahrhundert zu den
geläufigen Arbeiten. Auch die
Listen des 17. und 18. Jahrhunderts
nennen sie, besonders als Meister­
stücke von Leuchtermachern, sel­
tener von Zapfenmachern und For­
mern. Angaben in den Akten bezie­
hen sich auf die Zahl der Orna­
mentbänder; zweimal, dreimal und
viermal durchbrochene Stücke
kommen vor8 . Der Leuchtermacher
Philipp Jakob Fleischmann fertigte
zur Probe noch 1830 eine Wärm­
pfanne.
Die Meisterstücke des
16. Jahrhunderts
Diese Wärmpfannen sind eher
gedacht als Zierstücke denn für täg­
lichen Gebrauch. Sie zeigen reiche
Renaissanceprofile; die Schriftbän­
der sind, ausgehend von Bohrun­
gen, gefeilt oder auf dem Werkblei
mit dem Meißel ausgeschlagen.
Daneben gibt es Friese von Herzen,
Drei- und Vierpässen. Die beiden
Griffe sind in Tierköpfen gelagert;
sie sind häufig aus einander zuge­
kehrten Delphinen mit einer Kugel
oder Frucht im Maul gebildet. Wir
finden das Motiv auch an Bügel­
schrauben und als Abschluß von
Ampeln und Kronleuchtern, wo es
Tradition hat; es ziert den Ver­
schluß eines Gewichtsatzes von Al­
bert Weinmann (1583) 9 .
1637 datiert. öl auf Holz; H.: 25 cm; B.: 34 cm. - Donaueschingen, Fiirstlich Fiirstenbergische Sammlungen.
Aufn.: Georg Goerlipp, Donaueschingen
Wärmbecken mit Schrift ent-.
standen bereits vor der Mitte des
16. Jahrhunderts: VERBVM DO­
MINI MANET IN AETERNVM
E(saias) XXXX C(aput) 1546 IAR10
heißt es einmal (Abb. 21). Eine
Wärmepfanne mit den Umschriften
WEN ICH GEDENCK AN STIEL
VND PENCK SO WOLT ICH
GERN SITZEN und MENSCH
DRINCK VND ISS GOT NIT
VERGIS ist über dem Aschenbehäl. ter bezeichnet: HANNSS WOLF
45
Abb. 2 (links): Wärmpfanne (Draufsicht). Meisterstück des Hans Wolf, 1574 (s. Abb. 6). — Abb. 3 (rechts): Silbernes Sargschild des Rotschmieds
und Zapfenmachers Sigmund Bonifatius Lindner mit Wärtnpfanne, zwei Zapfen, Mörser, Schnallen und Ringe?J. Nürnberg, 1656. Kunsthandel.
Aufn.: Bayerisches Natiotjalmuseurn, Marianne Stöckmann.
1574 (Abb. 2, 6). Ein Rotschmied
Hans Wolf wurde in diesem Jahr in
Schriftband^. Eine weitere Wärm
Nürnberg Meister^'. Nur datiert ist
zeichnet'^; auch auf einem Frag
ein Rechaud mit Klappbügeln, die
das Abstellen kleinerer Schüsseln
erlauben (Abb. 7): AVF MENS C H E N - Z V S A G G A R N I T B AV /
pfanne ist als Meisterstück gekenn
ment in Berlin wird darauf ange
spielt: AUF GOTT UND AUF DAS
GEÜCK HOFF ICH ALL AUGENBEICK^
zierung ist an anderem Messing
gerät vereinzelt nachzuweisen: Der
Zapfenmacher Christoph Rudolf
Winterschmid lieferte 1734 als
Meisterstück ,,einen Hanen, den
Würbel mit einer durchgebroche
nen Schrifft".
1 5 / 1 8 / A E E I N AV F G O T H O F
VND VERTHRAV. Der Spruch
macht die Fertigung als Meister
stück wahrscheinlich; in einem
Durchbrochene Schriftbänder
kommen, teils mit ähnlichen For
Einfachere Wärmpfannen
weiteren Fall ist sie sicher (Abb. 8);
mulierungen, an Nürnberger
Schüsselringen vor. Ich nenne das
SO GOT GIBT DAS GELICK SO
Meisterstück des Georg Weinmann
IST DAS MEIN MAISTERSTICK
(1566) und Beispiele in London
lich den Meisterstücken, Eöwen-
ANNO 1593 steht am Schalenrand,
(1595), Stuttgart (1597), Kopen
WAS GOT BESCHERT/DAS IST
hagen, Berlin, Nürnberg und
Augsburg (1629). Die Art der Ver
köpfe mit Ringen oder Dreipaßgrif
fen als Handhaben. Das Epitaph des
VNERWERT auf dem senkrechten
Frühe Beispiele besitzen, ähn
Nikolaus Haubentaler und seiner
Abb. 4 (links): Marke zu Abb. 10. Monogramm aus H HT. Foto nach dem Abschlag auf einem Tischleuchter. München, Privatbesitz. —Abb. 5
(rechts): Marke zu Abb. 11, Rose zwischen L W.
46
Abb. 6: Wärmpfanne. Meisterstück des Nürnberger Rotschmieds
Hans Wolf, datiert 1574. H.: 14 cm; Dm.: 23 cm. — Salzburg,
Museum Carolina Augusteum.
Abb. 7: Wärmpfanne. Nürnberg, Meisterstück (?) von 1580.
H.: 16,5 cm; Dm.: 26,5 cm. — Salzburg, Museum Carolino
Augusteum.
Abb. 8: Wärmpfanne. Nürnberg, Meisterstück von 1593. H.; 16 cm;
Dm.: 25,4cm. Berlin, Kunstgewerbemuseum.
Abb. 9: Wärmpfanne. Nürnberg, 17. Jahrhundert. H.: 10,5 cm;
Dm.:19cm.—Antwerpen, Museum Vleeshuis. Foto: A. C. L.
Abb. 10: Wärmpfanne. Nürnberg, 17. Jahrhundert. Marke (s.
Abb. 4): Monogramm aus H H T. H.: 10,4 cm; Dm.: 20,3 cm. —
Abb. 11: Wärmpfanne. Nürnberg, 2. Hälfte 17. Jahrhundert. Holz
griff fehlt. Auf einem Klappbügel Marke (s. Abb. 5): Rose zwischen
Lübeck, St. Annen-Museum (Foto: Museum für Kunst und Kulturge
LW = Hans Lukas Weinmann, Bereiter, Meister 1652. H.: 10,7 cm;
schichte der Hansestadt Lübeck — Bildarchiv).
Dm.: 15,4 cm. — München, Privatbesitz.
4 7
Sargschild des Zapfenmachers Sig
mund Bonifatius Lindner, 1656
(Abb. 3), und das Geschworenen
wappen des Leuchtermachers
Georg Bischof, 1684 (Abb. 12)".
Durch die Fundorte sind Wärm
becken aus dem 1628 im Hafen von
Stockholm gesunkenen schwedi
schen Flaggschiff Wasa (ungemarkt) und aus der 1658 unterge
gangenen Morgenstiernen fest da
tiert. In Rosenborg ist ein Rechaud
mit gravierter Inschrift von 1636
erhalten; eine Marke am Fuß zeigt
die Schere zwischen den Initialen S
S, die sich vielleicht auf Stephan
Schirmer beziehen (Meister
1593)^°.
Viele Wärmpfannen sind unsigniert. Manche Merkzeichen (oben
am Rand oder außen an der Basis)
finden wir aber mehrfach. Stücke
in Lübeck (Abb. 10) und London
(VAM) sind mit einem Mono
gramm H H T bezeichnet. Stengels
Zuweisung an Hans Christoph
Haubentaler (Meister 1667) ist
ebenso unsicher wie jene Lockners
an zwei Hans Haubentaler, die
1571 und 1589 ihr Meisterrecht er
warben. Tisch- und Altarleuchter
mit derselben Marke entstanden
eher im zweiten Drittel des 17.
Jahrhunderts^'. Der Stern zwi
schen L L (an Rechauds in London,
Victoria & Albert Museum, und
Abb. 12: Geschworenenwappen des Rotschmieds und Leuchtermachers Georg Bischof mit
Wärmpfanne, Tischleuchter, Mörser, Kanonenrohr und Glocke. Nürnberg, 1684. — Stadt
archiv Nürnberg, Handwerksarchive, Rotschmiede Nr. 1.
München, Privatbesitz) kommt auf
Geräten vor, deren Formen und
Ornamente um 1680 üblich sind;
danach ist Lockners Datierung
,,um 1600" falsch^^. Wärmpfan
nen mit zwei Griffen sind noch auf
Ehefrau Anna (gegossen vor 1607)
zeigt ein solches Stück'^. Eckige,
zierung. Eine mehrfach veröffent
lichte Wärmpfanne'^ zeigt Blatt
herz- und trapezförmige Bügel, vor
und um 1600, sind von goti
schen Wärmpfannen übernom
ranken; diese sind allerdings an
Ampeln, Rauchfässern und Tisch
leuchtern geläufiger (um 1650).
men^''. Die Regel sind aber an
Am Aschenbehälter lesen wir den
Balusterspindeln befestigte Ringe
Namen
der
Besitzerin
den . Geschworenenwappen des
Matthias Hollederer 1775, des
Georg Vogelgesang 1788 und des
Johann Ernst Dietz 1805 darge
stellt^®. Diese Form war jedoch da
mals kaum mehr üblich.
ANNA
mit Knäufen, mit einfachen Del
Geringe Varianten der Form
MARIA BRINSTERIN. Sie wurde
weisen nicht auf unterschiedliche
phin- oder Blattmotiven (Abb. 1,
1612 in Nürnberg geboren und
Herkunft. Stücke des Meisters
9, 10). Die Verwandtschaft zu Bü
starb unverheiratet 1673'^
Haubentaler mit gerader Wan
dung (Abb. 10) und Beispiele
mit kräftiger Ausziehung (Abb. 9)
wie die Wärmpfanne der Anna
geln anderer Nürnberger Geräte ist
unverkennbar'®. Neben den vor
Nürnberger Wärmpfannen sind
herrschenden Lochfriesen kommen
auf einem Stilleben des Willem
drei- und vierpaßförmige Aus
Claesz Heda (1621), auf zwei Ar
beiten Willem Buytewechs (um
1620 und 1620/22) und auf Georg
Flegels Frühstücksbild (1637) dar
schnitte vor, und zwar sowohl an
frühen Stücken mit Löwenköpfen
als auch an Beispielen aus dem 17.
Jahrhundert (Abb. 9). Nur gele
gentlich finden wir reichere Ver
4 8
gestellt (Abb. 1)'®. Weiteren zeit
lichen Anhalt geben das silberne
Maria Prinsterin und das Stück in
Rosenborg sind für Nürnberg be
legt. Die dünn abgedrehten Becken
zeigen die Kunstfertigkeit der Rot
schmieddrechsler, die die rauhen
Güsse bearbeiteten. Diese Technik
Abb. 13: Gottfried von Wedig (1583—1641), ,,Frühstücksbild" mit Darstellung einer Nürnberger Wärmpfanne. Ol auf Kupfer; H.: 52 cm;
B.: 74 cm. — Früher Düsseldorf, Kunstmuseum.
ist SO ausgeprägt nur in Nürnberg
Bayerisches Nationalmuseum,
auf die die Asche fiel. Beide Bilder
nachzuweisen. Die vielen in Däne
Met. 831).
belegen die Lieferung der Nürn
berger Waren in den rheinisch
mark und Schweden erhaltenen
Stücke sind, wie jene in den Nie
derlanden^^, aus Nürnberg bezo
gen. Ich finde keinen Hinweis auf
die Herstellung in Skandinavien,
die Lewis erwog. Auch der von ihm
angeführte Schüsselring des Ko
penhagener Zeugmeisters Hans
Kost, den das Nationalmuseum mit
einer Glutpfanne erwarb, besitzt
Nürnberger Merkmale^^.
Bei der Wärmpfanne der Abbil
dung 16 bilden stilisierte Delphine
die Füße; die Stützen zeigen
anthropomorphe Köpfe. Auch hier
ist ein Holzgriff vorhanden. Eine
Wärmpfanne in Lüttich^^ ist auf
einem Klappbügel mit Schlüssel
und Pfeil gemarkt. Wohl einem
Mitglied der Rotschmiedfamilie
Weinmann gehörte die Traube zwi
schen H W^®, die an einem Rechaud
in Salzburg und Tischleuchtern in
London und Brüssel erscheint
Wärmpfannen mit
Klappbügeln
niederländischen Raum^"*.
Verwandte Rechauds (Abb. 11)
besitzen einen runden Sockel mit
Aschenbehälter. Gemarkte Stücke
stammen aus den Werkstätten des
Leuchtermachers Stefan Forster,
Meister 1637™, und des Bereiters
(Polierers) Hans Lukas Weinmann,
Meister 1652. Weinmanns Witwe
führte den Betrieb noch 1689.
Die tiefe Schale der Wärmpfanne
in Abbildung 15 steht in einem ge
schweiften Gestell; die Klappbügel
zeigen Voluten. Die ähnliche Form
ein gedrechselter Holzgriff an einer
(Carolino Augusteum; Victoria &
Albert Museum; Musees Royaux
d'Art et d'Histoire; um 1630/50?).
Darstellungen auf Gemälden si
chern die Datierung; ein Gottfried
von Wedig (1583—1641) zuge
schriebenes Frühstücksbild (Abb.
13) und ein Stilleben (1665) des
Joris van Son^'. Dort ist unterhalb
Eisenhalterung angebracht. Es gibt
des Gefäßes eine zwischen die
1680)^^, Johann Windhesel (Mei
Stützen geklemmte Platte sichtbar.
ster 1704) und Johann Jakob
Drei Stützen mit Raubvogelköp
fen und bärtigen Fratzen tragen das
Gefäß (Abb. 14). Die Füße, Vogel
klauen mit Kugeln, kommen auch
an Schüsselringen vor^^. Seitlich ist
einfachere Varianten (München,
norddeutscher und niederländi
scher Rechauds^^ stützt, bei allen
Unterschieden, die Datierung um
oder nach 1700. Mehrfach kommt
ein Blattrankenfries vor (Abb. 15;
Kunstmuseum Düsseldorf Inv. Nr.
2926). Hans Georg Beck (nach
4 9
Abb. 14: Wärmpfanne. Nürnberg, 1. Hälfte 17. Jahrhundert. Holzgriff fehlt. H.: 11,4 cm. Dm.: 17,2 cm. — Brüssel, Musees Royaux
Abb. 15: Wärmpfanne. Nürnberg, 1. Hälfte 18. Jahrhundert.
H.: 10cm: Dm.: 17cm. — München, Bayerisches Nationalmuseum.
d'Art et d'Histoire.
Abb. 16: Wärmpfanne. Nürnberg, Mitte 17. Jahrhundert. H.: 13,3 cm; Dm.: 17,5 cm; B.: mit Holzgriff 36,5 cm. — München, Privatbesitz.
Abb. 17: Wärmpfanne. Nürnberg, um 1700 (?). Marke (unten rechts): Buchstaben Hl. H.: 12,2 cm; Dm.: 22,8 cm; B.: mit Holzgriff 37,6 cm. —
München, Privatbesitz.
5 0
Schmidt (Meister 1716, tätig noch
1749; Abb. 19) verwendeten ähn
l i c h e M u s t e r. D i e S t e r n r o s e t t e n
(ähnlich Abb. 17) einer Wärmpfan
ne der Sammlung Kuppelmayer^^
sind ein in Nürnberg sonst geläufi
ges, an Rechauds eher seltenes Or
n a m e n t .
Augsburg). Stengel erwähnt noch
ein Rechaud mit der Engelskopf
marke und dem Stempel wohl des
Leuchtermachers Johann Georg
VON AACH (nach 1763/64, gest.
1805); sein Vorgänger Christoph
Wilhelm von Ach schlug die
Initialen CWVA neben den Engels-
kopf^^
Einfache Wärmpfannen
mit Holzgriff
Wärmpfannen mit Holzgriff
(Abb. 17 und 18) ersetzen das Mo
dell mit zwei Messinggriffen (Abb.
1,3, 9,10,12). Die gebohrten Ver
zierungen sind oft sparsam; kleine,
flache Stücke sind häufig nicht
durchbrochen. Die Marke Hl eines
schönen Beispiels läßt sich nicht
auflösen (Abb. 17). Viele bezeich
nete Rechauds belegen aber die Fer
tigung vom Ende des 17. bis in den
Anfang des 19. Jahrhunderts^^. Das
Geschworenenwappen des Georg
Vogelgesang zeigt 1788 unver
kennbar die Form^^; Wärmpfannen
wurden noch 1814 in zehn gängi
gen Größen hergestellt. Es gibt eine
seltene Variante mit Deckel (Abb.
18).
Wärmpfannen mit
durchbrochenem Deckel
Die Meisterstücklisten nennen
Ein Beispiel in französischem
Privatbesitz^, mit einer Platte ähn
lich jener von Johann Jakob
Schmidt (Abb. 19), besitzt an Tier
köpfen befestigte, bewegliche Grif
fe. Das Motiv hat sich also lange be
hauptet. An späten Stücken kom
men einfache Deckel mit geometri
schen Mustern vor (Stadtmuseum
München, um 1780/1800). Re
chauds aus Messingblech mit eiser
nen Böden entstanden im 18. Jahr
hundert; sie ahmen in Form und
Dekor die Nürnberger Rotschmie
dearbeiten nach.
ANMERKUNGEN
^ E. Ungerer, Elsässische Altertümer in
Burg und Haus, in Kloster und Kirche,
Straßburg 1911, I, 285 (eine ,,glutpfann" in der Kirche zu Obersteigen
1512). — J. M. Trechsel, Verneuertes
Gedächtnis Des Nürnbergischen Johannis-Kirch-Hofs, Frankfurt und Leipzig
1736, 789 (in der Sakristei der Johanniskirche).
^ J. M. Lewis, Some Types of Metal Chaf
ing-Dish, in: The Antiquaries Journal
um 1780 Stahlpfannen mit durch
53, 59-70 (1973), beschreibt vier frühe
brochenem DeckeP^. Sie werden
Typen; daneben sieben Beispiele ähnlich
Abb. 9,10 (in London [2], Lübeck, Stock
holm, Kopenhagen [2], Antwerpen) mit
einem Datierungsvorschlag in das erste
1814 neben ,,Terpentinpfannen"
geführt. Eine ,,grosse runde mit
zierlich von Engels-Köpffgen for-
mirten zweyen Handhaben und mit
einem Deckel von durchbrochener
Arbeit aus Meßing, nett ausge
arbeitete Glut-Pfanne, etliche
Pfund schwer"^ befand sich 1736 in
der Nürnberger Johanniskirche.
Beispiele mit Regence-Ornament
sind aus Johann Windhesels Werk
statt erhalten (Abb. 20, 22); er
l i e f e r t e a u c h Ti s c h - u n d A l t a r
leuchter, Wandarme, Ampeln,
Rauchfässer und Weihkessel. Das
Becken steht auf drei Klauenfüßen
oder einem Sockel, der an die Basis
der Glockenleuchter erinnert^^.
Eine Wärmpfanne mit Blattwerk ist
Berlin 1968, Nr. 20, 21.
^ H. P. Lockner, Die Merkzeichen der
Nürnberger Rotschmiede, München
1981, 19 und 289 (,,Schüsselring mit
Beinen [event. Rechaud]").
® Durchbrochene Wärmpfannen lieferten
1676 Georg Leybold (Leuchtermacher),
1682 Paulus Geiter (Leuchtermacher),
1772 Johann Leonhard Pabst (Leuchter
macher), 1773 Johann Wilhelm Wolff
(Leuchtermacher), 1790 Johann Erhard
Nüßler (Former); eine zweimal durch
brochene 1701 Johann Georg Romsteck
(Leuchtermacher); dreimal durchbro
chene 1695 Ruprecht Fleischmann
(Leuchtermacher), 1696 Hans Georg Ni
colaus (Nicklas; Leuchtermacher), 1731
Ruprecht Fleischmann (Leuchterma
cher) ; viermal durchbrochene 1689 Georg
Stieber (Leuchtermacher) und 1690 Ri
chard (?) oder Reinhard Standhartinger
(Zapfenmacher). Wärmpfannen ohne
Angaben kommen zwischen 1665 und
1830 oft vor.
^ K. Beding, Zwei Hauptwerke des Nürn
berger Gewichtemachers Albrecht Wein
mann, in: Mitt. aus den sächs. Kunst
sammlungen 1915, 44—52.
A. Benard (Hrsg.), Exposition de l'Art
Ancien au pays de Liege, Lüttich 1905,
Nr. 4560. — Tentoonstelling Köper en
B r o n s , D e u r n e 1 9 5 7 , N r. 4 3 4 . — D e r
Vers (Esaias 40, 8) kommt z. B. auf
Nürnberger Schüsselringen vor.
" Lockner a. a. O., Nr. 289 mit der unrich
tigen Jahreszahl 1573: Lockners Liste
folgt einer leider fehlerhaften Ab
schrift des 18. Jahrhunderts.
Weinmüller, München, Auktion XXXVI
(April 1950), Nr. 375: „Kohlenbecken
mit doppeltem Boden. Der Rand aus aus
geschnittenen Buchstaben. 2 Masken
griffe mit Fischringen. Meisterstück.
Deutsch, um 1600. — H. 12, Dm. 26 cm.
Fuß bestoßen."
weis auf die von Stengel und Pechstein
beschriebenen Nürnberger Arbeiten und
einer Lokalisierung nach Skandinavien;
ferner Rechauds in Lüttich (ähnlich Abb.
16 und 11) als süddeutsch, 1575/1650.
Marken sind nicht angegeben bzw. nicht
aufgelöst.
Johannis-Friedhof, Grab 1016. — Stengel
^ Ich verweise besonders auf die Tafel des
1580/1600) vor kurzem im Münchner
Kunsthandel; eine weitere im Nordiska
museet, Stockholm.
Meisters der Augustinuslegende in
Dublin (M. J. Friedländer, Early Nether
landish painting VI, 2, tJ. 241, Nr. 244)
mit einer Wärmpfanne mit Zinnenkranz
(ähnlich Lewisa. a. O., Nr. Al). — R. A.
Peltzer, Die Darstellung von Dinanderies
auf niederländischen Bildern, in: Mo
natshefte für Kunstwissenschaft 4, 409—
413 (1911), Abb. 4 (Verkündigung,
Madrid).
^ Ungerer a. a. O. (zahlreiche Stücke). —
W. Stengel, Nürnberger Messinggerät,
senwärmer mit Ranken und Blu
in: Kunst und Kunsthandwerk 21, 213—
men trägt die Marke des Wolf
Hieronymus Beck (nach 1715;
witwe Katharina Amman von 1529, in:
52
^ K. Pechstein, Bronzen und Plaketten,
Viertel des 17. Jahrhunderts, dem Hin
in Nürnberg erhalten^®; ein Spei
früher Sammlung Riedinger,
5 Stengel a. a. O., 241-242, Abb. 51, 53.
265 (1918); 242, Fußnote. — O. Baumgärtel. Das Inventar der Rotschmieds
MVGN 1982 (in Vorbereitung).
a. a. O., Abb. 52. — Unter dem Wärm
becken ein Tischleuchter und zwei
Spritzen (Lewis a. a. O. irrtümlich:
,,a pair of crossed cannon"). — Eine
Wärmpfanne mit Löwenköpfen und
durchbrochenen Vierpaßrosetten (um
Antiek 8, 592 (1973): Anzeige mit Ab
bildung (Nürnberg, um 1600). — Ver
gleiche die Griffe der frühen Wärmpfan
nen bei Lewis a. a. O. und bei A. J. G.
Verster, Bronze, Hannover 1966, Tf. 73.
O. Baumgärtel, Weih Wasserkessel aus
Nürnberg, Kunst & Antiquitäten 1980,
I V, 7 3 - 7 6 .
Nürnberg, Germanisches Nationalmu
seum. — Kunst- und Alterthumssamm
lungen des germanischen Nationalmu
seums zu Nürnberg. Abteilung für allge
meine Lebenszustände. Kirchen und
Staatswesen. Nürnberg 1856, 34. — A.
Essenwein, Kunst- und kulturgeschicht-
Abb. 19 (links): Platte einer Wärmpfanne. Nürnberg, nach 1716. Marke: Türkenkopf und US (zwei Stempel) = Johann Schmidt, Leuchter
macher, Meister 1716, führt die Marke noch 1749. Dm.: 22,3 cm. München Privatbesitz. — Abb. 20: Platte der Wärmpfanne von Abb. 22. Die
Marke dreimal, der Namensstempel einmal eingeschlagen.
Abb. 21 (links): Wärmpfanne. Nürnberg, Meisterstück)?) von 1546. H.: 11,8 cm; Dm.: 26 cm. Gent, St.-Jakobskirche (Foto: A. C. L. Brüssel). —
Abb. 22: Wärmpfanne. Nürnberg, nach 1714. Marke: Kapuziner und Namensstempel I. WINDHESEL = Johann Windhesel, Meister 1704, führt
das Zeichen seit 1714. H.: 9,3 cm; Dm.: 24,5 cm; B.: mit Griffen 32,3 cm. — München, Privatbesitz.
53
liehe Denkmale des Germanischen Na
Rotschm ieden noc h ei n Leuc hter m ac her
tional-Museums, Leipzig 1877, Tf.
LXXXXIII, 1. — H. Bergner, Handbuch
der Bürgerlichen Kunstaltertümer in
Deutschland, Leipzig 1906, IL Abb. 483.
— Stengel a. a. O., Abb. 53.
Heinrich Haubentaler, Meister 1633, für
die Marke in Betracht.
es: ,,[Freitag] den 15. Augusti: Die erbar
und ehr- u. tugendsame Jungfrau Anna
An einer verzierten Ampel in Privatbe
sitz (Reallexikon zur deutschen Kunst
geschichte, ,,Ewiges Licht", Sp. 601,
Abb. 1); an einer nicht durchbrochenen
Ampel (ebenda); an mehreren Glocken
leuchtern mit den ausgeprägt vielgliedrigen Schäften der Zeit 1660—1780; an
Tischleuchtern mit viereckiger Platte und
Kugelfüßen (ähnliche Stücke kenne ich
Anna Maria, Tochter des Johannes
Prinsterer und dessen Ehefrau Elena,
wird am 12. April 1612 getauft (Tauf
buch St. Lorenz, fol. 394''). 1673 heißt
Kunst und Kunstgewerbe der Sammlung
Kuppelmayer, München 1896, Nr. 441,
Tf. IX: mit Spiritusbehälter; aus Nürn
berg erworben.
Neben den Marken der Stücke auf Abb.
18 kenne ich mehrfach: Namensstempel
GERST (Leonhard oder Georg Gerstner,
Meister 1682 bzw. 1706; ich finde keinen
Hinweis auf David Gerstner, Meister
1719, den Lockner [Nr. 1204] auch in Be
tracht zieht); Fisch (18. Jahrh.); zwei
gekreuzte Schwerter (18. Jahrh.); En
gelskopf (Varianten; darunter Friedrich
Maria, deß erbarn und fürnehmen Jo
z. B. mit den Marken der Leuchter
hann Prinsterers, seelig, Unterlassene
tochter, in der Judengassen neben dem
Sonnenbad." (Totenbuch St. Sebald,
pag. 269). Für die Angaben danke ich dem
Landeskirchlichen Archiv, Nürnberg.
macher Georg Beck [Säbel zwischen G B,
Willem Claesz Heda: Museum Bredius,
auf einem kleinen Kohlenbecken in
Amsterdam.
(1976).
Von Lockner (Nr. 1402, 1542, 1583)
Rechaud einen ,,Napf mit Stiel"!
nicht erkannt und als ,,Gefäß" bzw.
1774 Johann Georg Siegler, Rollenma
cher; 1774 Georg Paulus Bröbes,
Den Haag (J. Bergström, Dutch Still-life
Painting in the Seventeenth Century,
London 1956, Abb. 140). —Willem Buytewech: Museum Bredius, Den Haag und
Museum der Bildenden Künste, Budapest
(E. Havercamp Begemann, Willem Buytewech, Amsterdam 1959, Nr. VI, Abb.
108 und Nr. VIII, Abb. 117).
" Lockner, a. a. O., Nr. 832, bezeichnet
nach 1688; Lockner Nr. 909 mit falsch er
gänzter Marke) und Leonhard Gerstner
(um 1690-; Lockner Nr. 964). Lockner
nennt (S. 290) den Stern mit L L noch
,,zweihenkeliges Gefäß" beschrieben.
O. Baumgärtel, Neurenbergse koperobjecten in de verzamelingen van het Mu
seum Vleeshuis te Antwerpen, in: Ant
werpen 24,73-83 (1978, II). —Ich kenne
Reschel, nach 1707, und Karl Dürschner,
nach 1805); Buchstabe N in Rollwerk
rahmen (Ende 18. Jahr.); Hirschgeweih
oder gekreuzte Zweige zwischen CS. —
Ein Beispiel: Antiek 11, 78 [Anzeige]
Lockner a. a. O., Nr. 1542, nennt das
Bereiter oder Leuchtermacher; 1776 Jo
hann Ernst Dietz, Leuchtermacher; 1778
Johann Friedrich Schertzer, Leuchter
macher; 1781 Michael Romsteck, Leuch
diese Wärmpfanne als Mörser. Ich be
richtige die Notizen zu Georg Bischof: er
zahlreiche weitere Rechauds dieses Typs,
so in Salzburg, Carolino-Augusteum,
und in Privatbesitz. Mehrere Beispiele
war von 1676 bis 1680 Geschworener;
befanden sich in den letzten Jahren im
sein erstes Wappenschild (1680) zeigt
ringer, Ring- oder Rollenmacher: eine
,,durchgehrochne Stahlpfanne"; 1785
deutschen und niederländischen Kunst
Johann Jakob Pröbes, Bereiter: eine
einen Kronleuchter. 1683 trat er an die
handel (vgl. Antiek 10,119 [Anzeige]).
Stelle des 1680 zum Geschworenen
Frau F. Lindahl, Nationalmuseum Ko
,,Stahlpfanne" ohne nähere Angaben.
Ähnlich Abb. 17: Goethehaus, Frankfurt
(Marke: Säbel zwischen W H [WindHesel], nach 1705). — Mit Sockel:
gewählten, am 7. April 1683 verstorbe
nen Melchior Schuster (Lockner, Nr. 804:
gestorben ,,vor 1692 oder 1692"). Bi
schofs zweites Geschworenenwappen
(1684) stellt Leuchter, Mörser, Wärm
pfanne, Glocke, Kanonenrohr dar (Abb.
12). Die Angaben entstammen dem Hand
register der Rotschmiede, das auch Lock
her benutzt hat. Georg Bischof ist dort
vielfach, zuletzt im März 1702, genannt
(nach Lockner 1690).
Das Rechaud von der Wasa bei Lewis a. a.
O., Tf. Xlllb. — E. Nyborg, Om Ribe
domkirkes store ildpande, in: Hikuin 7,
185-204 (1981), nennt (194) die beiden
anderen Stücke. Für Fotografien und
Auskünfte danke ich dem Statens
Sjöhistoriska Museum, Stockholm und
De Danske Kongers Kronologiske Säm
ling, Rosenborg, Herrn H. Soop und
Herrn M. Bencard. — Die Schere zwi
s c h e n S S a u c h a n m e h r e r e n Ti s c h
leuchtern (Privatbesitz und Brüssel,
MRAH). — Lockner (Nr. 405) zeichnete
die Marke nach dem Abschlag auf dem
penhagen, der ich für Auskünfte und eine
Fotografie herzlich danke, schreibt mir:
"It is a question whether the two pieces
originally were belonging together or
not". Die Wärmpfanne (Inv. 20500)
gleicht der auf unserer Abb. 10.
Pechstein a. a. O., Nr. 22, um 1616.
Lewis a. a. O., Tf. Xllld. — Ein beschä
digtes Stück in Basel, Pharmaziehisto
risches Museum, Inv. M 334: Die Samm
lung, Basel 1974, III, 25.
Der von mir in ,,Antwerpen"^'^ vertrete
nen Meinung hat Lockner (S. 293) sich
offenbar angeschlossen.
" Gottfried von Wedig: früher Kunstmu
seum Düsseldorf (Katalog 1948, Abb. 26;
Lempertz Auktion 429 [1950], Nr. 36,
Tf. 27; Lempertz Auktion 479 [1964],
Nr. 250, Tf. 39). —Joris van Son: Kunst
handel (W. Bernt, Die niederländischen
Maler des 17. Jahrhunderts. München
1969/70, Abb. 1091).
^ Lewisa. a. O., fig. 1 (F2; Lübeck). — Die
museum Inv. R. 3661): es handelt sich
Marke ist 1667 belegt. — Ähnlich: O.
Lauffer, Herd und Herdgeräte in den
nürnbergischen Küchen der Vorzeit II,
keinesfalls um eine ,,Ampel", wie Lock
ner angibt. Meiner früher veröffentlich
seum 1900, 165, Abb. 11 (Albrecht-Dü
durchbrochenen Unterteil eines Glocken
leuchters in München (Bayer. National
ten Vermutung^'', die Marke sei jene
Stephan Schirmers, hat Lockner sich
angeschlossen.
Stengela. a. O., 234. — Locknera. a. O.,
Nr. 267, 380, 870. — Ich verweise auf
in: Mitt. aus dem Germ. Nationalmu
rer-Haus, Nürnberg). Eine Wärmpfanne
dort ist ungemarkt (frdl. Mitt. Frau Inge
Hebecker, Nürnberg). —Ähnlich Abb. 11
oder Abb. 16: F. A. C. Prestel, Frankfurt,
Verz. 76, Nr. 5 (1919).
den von Stengel erwähnten Tischleuchter
Lewisa.a. 0.,Tf. XVa.
in Berlin und auf zwei Altarleuchter in
O. Baumgärtel, Enkele in Neurenberg
gemaakte geelkoperen voorwerpen met
ongebruikelijke versieringen, in:
München, Bayerisches Nationalmu
seum (Inv. 15/149). So kommt neben
den von Stengel und Lockner genannten
54
Antiek 15, 373-382 (1981).
termacher; 1783 Andreas Philipp Dusel,
L e u c h t e r m a c h e r. — 1 7 8 0 N i k o l a u s B e -
Kunstmuseum Düsseldorf, Inv. 13157;
Germ. National museum, Nürnberg
(Stengel a. a. O., Abb. 51). — Eine
Wärmpfanne mit Regence-Ornament;
Katalog der historischen Ausstellung,
Nürnberg 1906, Nr. 1222.
Landesgewerbeanstalt, ME 7279. —
Weitere Stücke: Katalog Nürnberg 1906,
Nr. 1220, 1221 (= Nachlaß Wallraff,
Nürnberg, Auktionshaus Helbing, Mün
chen 1932, Nr. 114); Stadtmuseum
München (Fragment).
Stengel a. a. O., 242. — Die Zuord
nung erfolgt anhand zahlreicher so ge
markter Stücke. — Lockners Annahme
(S. 266), ,,ein früherer Meister aus der
Familie von Ach" habe den Engelskopf
mit VON AACH geschlagen, ist unrich
tig: Modelle lassen sich gerade in dieser
Werkstatt über Generationen verfolgen,
und eine Datierung ,,vermutlich vor
1700" nach der Form eines Gegenstands
ist gewagt.
^ H. R. d'Allemagne, Les accessoires du
costume et du mobilier, New York 1970
(Reprint), II. Tf. CCLXX, 11.
Ich danke herzlich all jenen, die durch Aus
künfte und Aufnahmen zu dieser Arbeit
beitrugen, besonders dem Kunstgewerbe
museum Berlin; dem Institut Royal du
Patrimoine Artistique und Herrn Dr. Muller,
Brüssel; dem Fürstlich Fürstenbergischen
Archiv, Donaueschingen; Herrn Dr. Ricke,
Düsseldorf; Herrn Prof. Blatner und Herrn
Dr. Maurice, München; Herrn Dr. Hirsch
mann, Nürnberg; Frau Dr. Prodinger, Salz
burg.