INFO aus dem Weissenhof Ausgabe 01 | 2015 Themen: 9 Aktuelle Projekte: Schwäbisch Hall, Winnenden und Heilbronn 11 Interview mit PD Dr. med. Daniel Schüpbach 18 Medizin + Therapie - Neue Drogen 22 Wir im Klinikum - Das Medizinische Versorgungszentrum Inhaltsverzeichnis Geschäftsleitung Inhaltsverzeichnis 3 Editorial/Informationen der Geschäftsleitung Aktuelles Titelbild: Blick von oben auf das Gelände Klinikum am Weissenhof 4 4 5 6 6 7 8 8 9 10 10 Neues Online-Portal der Zentren für Psychiatrie Psychiatrieverbund stellt sich als Arbeitgeber vor Informationen zum Betrieblichen Vorschlagswesen KaW bietet ausgezeichnete Behandlung bei Depressionen Den Patienten verpflichtet - der Förderverein Euthanasie: Den Opfern ein Gesicht geben Projektwoche „Modellstation“ Betriebliche Kinderbetreuung bald in neuen Räumen Klinikneubau Schwäbisch Hall schreitet in Richtung Inbetriebnahme Tagesklinik KJPP am Standort Winnenden ab Herbst in Betrieb Psychosomatische Station am SLK-Klinikum Heilbronn in Planung Auch in diesem Jahr wollen wir unseren guten Ruf als Veranstalter und Organisator von namhaften Fachtagungen erhalten. Den Anfang macht in diesem Jahr die PIA-Tagung. Sie wird zum großen Teil von Mitarbeitern des Hauses bestritten. Wir dürfen gespannt darauf sein, was Neues und Interessantes geboten wird. Menschen 11 Interview mit PD Dr. Daniel Schüpbach, Personalrat 14 15 IMPRESSUM INFO aus dem Weissenhof – die Hauszeitung des Klinikums am Weissenhof, 45. Jahrgang Chancengleichheit Herausgeber Klinikum am Weissenhof Zentrum für Psychiatrie Weinsberg Geschäftsführer Hermann-J. Fliß 74189 Weinsberg www.klinikum-weissenhof.de Betriebliches Gesundheitsmanagement Redaktion Claudia Kellermann und Simone Radies, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Dieter Karotsch Für den Inhalt der Beiträge sind die jeweils genannten Autoren verantwortlich. Die Redaktion behält sich Kürzungen bzw. inhaltliche Überarbeitungen vor. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir jeweils die geschlechtsneutrale Form „Mitarbeiter“ oder „Patient“. Fotos Dieter Karotsch, Simone Radies, Claudia Kellermann, Kliniken/Fachbereiche, Gestaltung Simone Radies, Claudia Kellermann Herstellung Druckerei Hohmann, Heilbronn Auflage 1000 Exemplare INFO erscheint drei Mal jährlich und kann kostenlos unter [email protected] bestellt werden. 15 16 17 17 INFO Ausgabe 02 | 2015 erscheint im Juli 2015, Redaktionsschluss ist der 15. Juni 2015. INFO Ausgabe 1 | 2015 Familiengerechte Arbeitszeit Aktuelles aus dem BGM Gesundheitstage am 9. und 10. Juni 2015 Weitere Angebote des BGM Medizin + Therapie 18 Neue Drogen, Interview mit Herrn Oberarzt Robert Prager Personalien 20 21 21 Sarah Böttcher, Personalreferentin Irene Anic, die „Neue“ im Seelsorge-Team 40–jähriges Dienstjubiläum von Wolfgang Baumann Wir im Klinikum 22 Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) stellt sich vor Sonstiges 23 Rundgang - Neuigkeiten rund ums Klinikum Termine 24 2 Der Personalrat informiert: Gefährdungsanzeigen Personalversammlung 04.12.2014, „Aussprache“ Aktuelle Termine und Veranstaltungen Sehr verehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Kollegen, Mit 2015 hat ein neues und spannendes Jahr begonnen, das wiederum mit vielen Herausforderungen gespickt sein wird, die uns allen hohen Einsatz abverlangen wird. Auf einige dieser Herausforderungen möchte ich näher eingehen. Als das mit Sicherheit einschneidendste Ereignis im laufenden Jahr, ja als Einschnitt in der Klinikgeschichte überhaupt, kann die Eröffnung der Klinik in Schwäbisch Hall bezeichnet werden. Nachdem in den letzten Jahren zahlreiche Tageskliniken in der Fläche entstanden sind und weiterhin entstehen, tritt das Klinikum 2015 erstmals mit einem externen vollstationären Angebot über seine örtlichen Grenzen hinaus. In Schwäbisch Hall ist ein architektonsich überzeugender und zukunftsweisender Klinikneubau entstanden. Dieses Haus im Sommer 2015 auf einen Schlag von Null auf Hundert zu bringen, verlangt viel organisatorisches Geschick. Für viele Mitarbeiter sind Veränderungen mit der neuen Klinik verbunden. Völlig neu zusammengestellte Teams müssen sich in Schwäbisch Hall finden und organisieren. Ich bin jedoch sicher, dass wir diese Herausforderungen problemlos bewältigen werden. Am 10. Mai erwartet uns der im zweijährigen Turnus stattfindende Tag der offenen Tür. Hier wollen wir uns der Öffentlichkeit stellen und die ganze Breite unseres medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Leistungsangebots präsentieren. Dazu ist viel Engagement, Kreativität und Phantasie der Stationen und Bereiche erforderlich, die sich schon jetzt auf diesen Tag vorbereiten. Der multiprofessionell zusammengesetzten Vorbereitungsgruppe, die seit dem Dezember letzten Jahres monatlich tagt, möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich für ihren Einsatz danken, ein Einsatz, der von allen neben der regulären Alltagsarbeit zusätzlich geleistet wird. Ein weiteres Expertentreffen ist der „Fachtag Demenz“ am 13. Juni. Er bildet nach wie vor ein einzigartiges Experiment, bei dem sich Mitarbeiter des Klinikums, Fachkräfte aus der ambulanten und stationären Pflege und Betreuung, pflegende Angehörige und ausgesuchte Experten zu einem ganztägigen fruchtbaren Meinungs- und Erfahrungsaustausch treffen. Im April feiern wir das hundertjährige Bestehen unserer Klinikkirche, ein architektonisches Kleinod aus der Gründerzeit. Wir werden den Tag mit einem Festgottesdienst und einem Festvortrag würdig begehen und die Kirche vorher optisch ein bisschen „aufpolieren“. Die Arbeit und das Wirken der Seelsorger sind für die Geschäftsleitung unverzichtbarer Bestandteil des Kliniklebens und werden durch uns in jeder Hinsicht unterstützt. Zu weiteren wichtigen Ereignissen im laufenden Jahr zählen wir Veranstaltungen, die dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement zuzurechnen sind. Wir erwarten mit Spannung den Verlauf der Gesundheitstage und hoffen auf eine rege Beteiligung der Mitarbeiterschaft. Diese Tage unterstützen wir als Geschäftsleitung sehr, da uns Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter ein hochrangiges Anliegen sind. Die Drachenbootregatta auf dem Neckar und der Firmenlauf in Heilbronn, beides unter Mitbeteiligung von Mitarbeitern des Klinikums, runden das erste Sporthalbjahr ab. Im neuen Jahr wird es auch personell wichtige Veränderungen geben. Der Generationenwechsel setzt sich fort. Zu Beginn des Jahres hat Herr PD Dr. med. Daniel Schüpbach als Chefarzt die Verantwortung in der Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie West übernommen. Wir wünschen ihm auch von dieser Stelle aus einen guten Kontakt zur Mitarbeiterschaft und ein langjähriges erfolgreiches Wirken zum Wohl und Nutzen unserer Patienten und des Klinikums. Dr. Matthias Michel Ärztlicher Direktor INFO Ausgabe 1| 2015 3 Aktuelles Neues Online-Portal der Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg Die sieben Zentren für Psychiatrie (ZfP) in Baden-Württemberg haben seit langem einen gemeinsamen Internetauftritt. Und diesen haben sie jüngst neu entwickelt. www.psychiatrie-bw.de Sowohl inhaltlich als auch in punkto Design und Funktionalität richtet sich die neue Portal-Website an den heutigen Erwartungen der Nutzer aus. Eine einfache Auffindbarkeit der Informationen und Ansprechpartner, die bequeme Nutzung auch über Smartphones und Tablets sowie schnelle Zugriffsmöglichkeiten für einzelne Zielgruppen, wie etwa Bewerber, standen ganz oben auf der Anforderungsliste. Eine zentrenübergreifende Arbeitsgruppe hat die neue Website mit Unterstützung einer Spezialagentur für Gesundheitskommunikation erstellt. Wichtig war den Initiatoren der neuen Website auch die Darstellung der vielseitigen Karrieremöglichkeiten in den Einrichtungen der ZfP-Gruppe. Ein nach Ort, Berufsbezeichnung und -gruppe filterbares Jobportal gibt interessierten Bewerbern einen umfassenden Überblick über aktuelle Stellen- und Ausbildungsangebote. Psychiatrieverbund stellt sich als Arbeitgeber vor Erstellt wurde der Film von einer zentrenübergreifenden Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Ravensburger Filmproduktionsfirma Frameworks. Wichtig war zum einen, die Vielfalt der unterschiedlichen Standorte darzustellen, und zum anderen soll der Film, Interessierten ein Gefühl dafür geben, wie in den Zentren gearbeitet wird und wofür sie als Arbeitgeber stehen. 4 INFO Ausgabe 1 | 2015 Gründe für eine Nicht-Empfehlung können sein: das Betriebliche Vorschlagswesen wurde 2007 am Klinikum im Rahmen der Verbesserung der Mitarbeiterorientierung eingeführt. Da wir immer wieder z. B. bei internen Audits auf Verbesserungsmöglichkeiten hingewiesen wurden, möchten wir Sie hier nochmals über das Betriebliche Vorschlagswesen informieren. • Klinikum / Personalrat / Verbesserungsvorschläge – Betriebliches Vorschlagswesen. Claudia Kellermann, Öffentlichkeitsarbeit Rund 10.000 Menschen arbeiten in verschiedensten Berufen in den Zentren für Psychiatrie Baden-Württemberg, einem der größten Arbeitgeber im Gesundheitswesen. Ein gemeinsamer Film gibt einen Überblick über die vielfältigen Aufgabenfelder. Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, Vorschläge einreichen kann jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter des Klinikums am Weissenhof. Die entsprechenden Unterlagen finden Sie im Wissman unter Nahezu ein Drittel der Website-Besucher greift bereits heute mit mobilen Endgeräten auf das Online-Angebot zu. Deshalb war es wichtig, die neue Website in Responsive Design zu realisieren, d.h. die Bildschirmansicht passt sich nun automatisch an das eingesetzte Gerät an. Als äußerst praktisches Instrument zum Auffinden der sieben Versorgungsgebiete oder der Standorte der Zentren und ihrer Außenstellen sowie der Fachgebiete und Einrichtungsformen erweist sich eine interaktive Karte. Mit ihrer Hilfe lässt sich beispielsweise schnell beantworten, an welchen Standorten es gerontopsychiatrische Behandlungsangebote gibt, oder aber welche Tageskliniken zum Beispiel das Zentrum für Psychiatrie Weinsberg bereitstellt. Informationen zum Betrieblichen Vorschlagswesen Die Dreharbeiten fanden im September 2014 statt und führten das Filmteam durch das gesamte Bundesland, auch in die Tagesklinik KJPP mit Blick über Ludwigsburg. Statt professionelle Schauspieler zu engagieren, entschied sich die Projektgruppe, Mitarbeitende zu Wort kommen zu lassen. Eine Führungskraft, eine Ärztin, ein Pfleger und ein Auszubildender geben ihre ganz persönliche Sichtweise wieder und fassen in kurzen Statements zusammen, was Arbeiten in den Zentren für Psychiatrie für sie bedeutet. Der Film verzichtet bewusst auf werbliche Ansprache und betont stattdessen emotionale Eindrücke der Mitarbeitenden, mit dieser authentischen Umsetzung soll das Video „Lust auf mehr“ wecken und zu einer Bewerbung animieren. Roland Kuttner, Personaldirektor Der Film ist auf dem Youtube-Kanal der ZfPGruppe zu sehen. Da in den vergangenen Jahren immer wieder ähnliche oder auch dieselben Vorschläge eingereicht wurden, hat der Anerkennungsausschuss beschlossen, die bisher eingereichten Vorschläge in einer Liste im Wissman zu veröffentlichen. Diese Liste ist anonym und enthält die bisher eingereichten Vorschläge sowie einen Hinweis auf Umsetzung. Die Liste wird ab jetzt laufend aktualisiert. Bei Fragen zu bisherigen Vorschlägen oder zum Sachstand Ihres Vorschlags können Sie sich jederzeit an das Betriebliche Vorschlagswesen (Herr Rügner, Frau Weinstock, Herr Dr. Denzinger) wenden. Die Liste finden Sie ebenfalls am oben angegebenen Ort im Wissman. Der Anerkennungsausschuss holt zu jedem Vorschlag teilweise umfangreiche Stellungnahmen der Verantwortlichen ein und bewertet dann auf dieser Basis, ob ein Vorschlag zur Umsetzung empfohlen wird oder nicht. Dadurch kann die Bearbeitungszeit natürlich unter Umständen in die Länge gezogen werden. Wir sind hier bemüht, eine tragfähige Entscheidung finden zu können. Sie erhalten in diesem Fall aber immer einen Zwischenbescheid. • • • eine ablehnende Stellungnahme der Verantwortlichen vorgeschlagene Lösung ist bereits vorhanden. In diesem Fall werden die Verantwortlichen aufgefordert, für mehr Transparenz zu sorgen Vorschlag wurde bereits früher abgelehnt. Dies soll durch die veröffentlichte Liste im Wissman künftig weitgehend verhindert werden es handelt sich nicht um einen Vorschlag im Sinne der DV, sondern z.B. um einen Hinweis auf einen Mangel Jahr Anzahl umgesetzt Wenn ein Vorschlag zur Umsetzung empfohlen und dementsprechend prämiiert wird, so wird die Prämie unabhängig von der tatsächlichen Umsetzung ausgezahlt. Der Stand der Umsetzung der empfohlenen Vorschläge wird regelmäßig in der Operativen Konferenz nachverfolgt. Zum Schluss noch eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Vorschläge: prämiert Anerkennungsprämie Summe * 2007 6 3 4 1 1.440,00 € 2008 5 2 3 1 1.956,00 € 2009 12 7 6 0 1.280,00 € 2010 16 3 3 0 608,00 € 2011 21 7 8 1 2.692,00 € 2012 24 6 6 0 1.072,00 € 2013 25 3 4 1 1.116,00 € 2014 21 4 5 1 2.520,00 € Gesamt 130 35 39 5 12.684,00 € Aus 2014 sind noch 5 Vorschläge in Bearbeitung. * Summe ausgezahlte Beträge Wir hoffen weiterhin auf Ihre Mitarbeit und freuen uns auf Ihre Vorschläge. Klaus Kupfer, Dr. Reinhard Denzinger, Peter Rügner Anerkennungsausschuss Betriebliches Vorschlagswesen INFO Ausgabe 1| 2015 5 Aktuelles Klinikum am Weissenhof bietet ausgezeichnete Behandlung bei Depressionen Die jährlich erscheinende Klinikliste des Magazins Focus belegt es doppelt: Das Klinikum am Weissenhof gehört bundesweit zu den Top-Adressen, wenn es um die Behandlung von Depressionen geht. Die Focus-Redakteure werten jedes Jahr Qualitätsberichte, Hygiene- und Pflegestandards sowie Patientenumfragen aus und schätzen Reputation und medizinische Leistungen der Kliniken ein. In die Bewertung gehen zudem Daten zu Fallzahlen, Behandlungsergebnissen und Komplikationsraten, wissenschaftliche Publikationen sowie ausführliche Interviews mit Ärzten ein. Daraus erstellen sie ein Ranking mit den im jeweiligen Fachbereich besten Krankenhäusern und Fachabteilungen. Mit einem „hohen Standard“ an medizinischem Know-how und in der Pflege sowie hohen Fallzahlen finden Patienten, die an Depression leiden, am Klinikum am Weissenhof eine sehr hohe Fachkompetenz. Neben der spezifischen Liste für Depression des Focus-Magazins ist das Klinikum am Weissenhof auch in der Landesliste platziert: Die auf Baden-Württemberg spezifizierte Rangliste weist das psychiatrische Fachkrankenhaus als eine der fünfzig Top-Kliniken im Bundesland aus. und qualitative medizinische, therapeutische und pflegerische Behandlung, was die Focus-Klinikliste 2014 belegt. Die Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie West wird seit 01.01.2015 von PD Dr. Daniel Schüpbach chefärztlich geleitet; Pflegedienstleiterin ist Angelika Nothelfer. Für die Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie Ost sind Chefärztin Dr. Jutta Kammerer-Ciernioch und Pflegedienstleiter Rüdiger Knorr verantwortlich. Depressionsbehandlung im Klinikum am Weissenhof findet in den Kliniken für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie Ost und West statt. Hier erhalten betroffene Patienten eine kompetente Claudia Kellermann, Presses- und Öffentlichkeitsarbeit Beschaffung der Mittel Der Verein hat verschiedene Einnahmequellen, zum Beispiel: • Mitgliedsbeiträge • Spenden • Second Hand Shop „Stoffwechsel“ • Buchantiquariat • Vorweihnachtlicher Basar • Caféteria am Tag der offenen Tür Einige Aktivitäten und Anschaffungen im Jahr 2014 • Konzerte • Kabarett • Sommerfest • 8 Tourenräder für Gruppenunternehmungen • • • • Gartenschaukel Erdbeer- und Obstaktion Beschaffung von Materialien für Freizeit und Beschäftigung, Tischkicker, Ergometer usw. Geschenk für jeden Patienten an Weihnachten Perspektiven Um seine Aufgaben weiterhin erfüllen zu können, braucht der Verein neue aktive und passive Mitglieder. Anforderungen und Wünsche an den Verein zu richten, ist das Eine, sehr viel Leichtere, dem Verein bei der Beschaffung der Mittel zu helfen, etwa durch Mitarbeit bei den Events, aber auch durch Sachspenden, das Andere, sehr viel Schwerere. Zugang und Ansprechpartner Erste Vorsitzende des Vereins ist Beate Kochenburger, Station 20, erreichbar im Second Hand Shop „Stoffwechsel“ unter Telefon 07134 75-6414. Schriftführerin ist Evelin Jandek, Station 16, Telefon 07134 75-3516. Sie stehen für Auskünfte über den Förderverein gerne zur Verfügung. Dieter Karotsch, Beisitzer im Vorstand Euthanasie: Den Opfern ein Gesicht geben – die Erinnerung wachhalten Den Patienten verpflichtet Der Förderverein will sich den neuen Mitarbeitern kurz vorstellen und den alten noch einmal in Erinnerung rufen. Geschichte des Fördervereins Der Förderverein des Klinikums am Weissenhof e. V. wurde 1971 von Mitarbeitern des damaligen PLK Weinsberg gegründet. Alle Mitglieder – Mitarbeiter des Klinikums und Außenstehende, zurzeit etwa 100 – stellen sich ehrenamtlich und in ihrer persönlichen Freizeit für die Vereinsarbeit zur Verfügung. Die Satzung und deren Auswirkungen Aus der Satzung: „Zweck des Vereins ist die Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege, insbesondere alle Bestrebungen und Maßnahmen, die geeignet sind, das Schicksal der psychisch Kranken, 6 INFO Ausgabe 1 | 2015 vor allem im Klinikum am Weissenhof Weinsberg, zu erleichtern.“ Das heißt konkret: Den Patienten im manchmal grauen Klinikalltag etwas Abwechslung und Bereicherung in der Freizeit bringen sowie Mittel für Anschaffungen, etwa von Freizeit- und Beschäftigungsmaterial, zur Verfügung stellen. Der Verein wird zum Teil selbst tätig, zum Teil erfüllt er Anforderungen durch die Stationen und Bereiche. Mitglieder Mitglied des Vereins kann jede natürliche oder juristische Person werden, die bereit ist, die Ziele des Vereins zu unterstützen. Art und Umfang des Engagements für den Verein bestimmt jedes Mitglied selbst. Außer der Bezahlung des Mitgliedsbeitrages gibt es keine Verpflichtungen. Weitere Mitarbeit ist freiwillig. Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog hat 1996 den 27. Januar, den Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit wurde, zum Nationalen Gedenktag erklärt. Seit 2006 wird mit dem „Internationalen Tag des Gedenkens“ an die Opfer des Holocaust erinnert. anstaltung an diese schrecklichen Geschehnisse, in die es wider Willen auch verstrickt war. “Man soll die alten Geschichten endlich ruhen lassen“, sagen viele. Doch das sind keine Geschichten, sondern deutsche Geschichte, wahrscheinlich der dunkelste Abschnitt. Und wir müssen dazu stehen, den Opfern ein Gesicht zu geben. Um der historischen Wahrheit willen muss gesagt werden: Die Nazis haben die Euthanasie nicht erfunden. Sie zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte. Eine „wissenschaftliche“ Begründung gaben ihr in Deutschland in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts zwei ehrenwerte deutsche Universitätsprofessoren: Binding, Jurist, und Hoche, Psychiater. Sie sprachen von psychisch Kranken als von „Ballastexistenzen“, denen durch den Staat „Daseinsbefreiung“ gewährt werden könne. Diese pervertierte Sprache haben die Nazis übernommen und noch gesteigert. Sie griffen die „Vorarbeit“ begierig auf und konnten sich dabei auf eine latente Stimmung in der Bevölkerung stützen, denn woher sonst hätten die vielen freiwilligen „Helfer“ in den Mordanstalten kommen sollen? Das Klinikum am Weißenhof erinnert jährlich am 27. Januar mit einem Blumengebinde am Gedenkstein und alle vier Jahre mit einer offiziellen Ver- In Grafeneck auf der Schwäbischen Alb, wo 1940/41 fast elftausend psychisch Kranke, unter ihnen auch 908 Opfer aus der damaligen Heil- und Euthanasie heißt eigentlich „schöner Tod“. Doch es war Mord, zum Beispiel an den 70 000 psychisch kranken und behinderten Menschen, die in den Jahren 1940/41 und auch danach der verbrecherischen „Aktion T 4“ der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Pflegeanstalt Weinsberg, ermordet wurden, hat der „Verein Gedenkstätte Grafeneck e. V.“ ein würdiges Mahnmal geschaffen und unterhält dort ein Informations- und Forschungszentrum. Dieses dunkelste Kapitel deutscher Geschichte darf nicht vergessen werden. Eine offene Wunde wird es immer bleiben. Dieter Karotsch, INFO-Redaktion INFO Ausgabe 1| 2015 7 Aktuelles Projekte Unsere Projektwoche „Modellstation“ Wir, der LG 12 der Gesundheits-und Krankenpflegeschule, hatten im Februar für eine Woche die Chance, unsere bisher erlernten theoretischen Kenntnisse auf den Stationen G6 und P20 unter Beweis zu stellen. Zwar hatten wir im Laufe der Ausbildung schon reichlich Praxiseinsätze, jedoch unterschied sich die Projektwoche in vielen Punkten maßgeblich von diesen. Endlich hatten wir die Möglichkeit, unsere Handlungsfähigkeit im Beruf der Krankenpflege zu überprüfen, zu erweitern und zu festigen, indem wir nicht wie üblich die Rolle des Auszubildenden übernahmen, sondern eigenverantwortlich die Stationen G6 und P20 leiteten. Das examinierte Personal war natürlich immer anwesend, hielt sich hierbei jedoch lediglich im Hintergrund auf und stand uns jederzeit bei Fragen und Unklarheiten mit Rat und Tat zur Seite. Im Vorfeld musste natürlich vieles organisiert werden: Es wurden Stationsleitungen und deren Klinikneubau Schwäbisch Hall schreitet in Richtung Inbetriebnahme Aufgaben, welche wir so im Vorfeld nicht kannten. Außerdem konnten wir zuvor gesteckte Ziele, wie z. B. die fachlichen Kompetenzen steigern, Teamgeist beweisen und gegenseitiges Vertrauen stärken, mit vereinten Kräften erreichen. Im Anschluss an die Modellwoche haben wir das Projekt gemeinsam im Festsaal vor großem Publikum vorgestellt. Hierbei wurde die Woche seitens uns Auszubildenden, der Stationsleitungen, der Praxisanleiter und der Lehrer reflektiert. Beendet wurde die Präsentation mit einem musikalischen Stück, dem Lied „Auf uns“ von Andreas Bourani, welches von uns passend zur Modellwoche umgedichtet wurde. Stellvertreter benannt, Dienstpläne gestaltet, Infoflyer für die Patienten erstellt, Präsentationen über die uns zu erwartenden Krankheitsbilder gehalten und einiges mehr. Und dann war es endlich soweit, die Woche begann! Im Laufe der Woche haben wir- da sind wir uns alle einignoch viel dazu gelernt. Wir hatten Einblicke in alltägliche administrative Unser Dank geht an alle Beteiligten, die uns dieses Projekt ermöglicht haben. In besonderem Maße an unsere Schulleiterin Elke Bannert und unsere Kursleitung Gertrud Schreiter, die Stationsleitungen der involvierten Stationen Angelika Lux, Lisa Schilling, Gerhard Huck und Monika Fischer-Mohr, sowie an die gesamte Geschäfts-und Pflegedienstleitung. Eines der größten Bauprojekte des Klinikums am Weissenhof in den letzten Jahren nimmt Schritt für Schritt weiter Gestalt an: Der Klinikneubau, der den Namen Zentrum für Psychische Gesundheit Schwäbisch Hall tragen wird, wird bis Juni 2015 fertiggestellt sein. Viele sind auf das neue Gebäude bereits gespannt. Wie wird es aussehen, wenn die Baustelle keine mehr ist? Wie werden die Abläufe sein? Wie wird der neue Standort an das Zentrum in Weinsberg angebunden sein? Wie wird das neue Angebot im Raum Schwäbisch Hall aufgenommen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigen sich derzeit die Verantwortlichen. Bevor der Klinikbetrieb im Juli 2015 an den Start geht und die betreffenden Tageskliniken und Bereiche in den Neubau ziehen können sowie die Station ihre Arbeit aufnimmt, gibt es also noch jede Menge zu tun: Die Klinikleitungen erarbeiten Konzepte, die Abteilung Bau und Technik und die Projektsteuerung koordinieren den Bauablauf, die Wirtschaftsabteilung ist für die Möblierung zuständig, zahlreiche Verträge und Regelungen sind zu erstellen, ein optisches Erscheinungsbild für Flyer, Internetseite und Briefbögen wird entwickelt, die Einweihungsveranstaltung, Pressegespräche und Führungen werden geplant, Personalentscheidungen werden getroffen und letztendlich müssen die Umzugskartons gepackt werden - und zusätzlich zu alldem geht der reguläre Klinikbetrieb in den bereits vor Ortvorhandenen Einheiten und in Weinsberg weiter. Die Einweihung des Zentrums für Psychische Gesundheit Schwäbisch Hall ist für Donnerstag, 25.06.2015 geplant. Dann wird der Klinikneubau mit geladenen Gästen unter Anwesenheit von Frau Ministerialdirigentin Dr. Monika Vierheilig feierlich eingeweiht. Vor Inbetriebnahme des Klinikneubaus in Schwäbisch Hall möchten wir der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit geben, das Zentrum für Psychische Gesundheit Schwäbisch Hall zu besichtigen. In geführten Rundgängen bieten wir am Freitag, 19.06.2015 um 14:00 und 17:00 Uhr die Möglichkeit, Einblicke in das neue Gebäude zu bekommen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, das neue Gebäude kennenzulernen. Dies wird voraussichtlich am Tag der offiziellen Einweihungsfeier sein. Nähere Informationen erhalten Sie noch per Rundmail und über das Intranet. Die weiteren Schritte in Richtung Fertigstellung des Neubaus können Sie zudem nach wie vor über die Webcam auf www.klinikum-weissenhof.de/sha verfolgen. Claudia Kellermann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sarah Beckmann und Nadine Rangnau Betriebliche Kinderbetreuung bald in neuen Räumen Derzeit werden am Klinikum am Weissenhof die ehemaligen Räumlichkeiten der Schreinerei und Raumausstattung zu einem wahren Paradies für Kinder umgebaut: Die Kita „Villa Zauberbaum“ wird hier ab April 2015 einziehen und ihre Arbeit in den neuen, großzügigen und lichtdurchfluteten Räumen aufnehmen. Dann können 44 Kinder im Alter ab 6 Wochen bis zum Schuleintritt von 6:00 bis 18:00 Uhr von einem Team mit 10 Erzieherinnen und Erziehern betreut werden. In die neuen Räume werden dann zwei Gruppen für Kinder unter 3 Jahren sowie eine Ü3-Gruppe des Naturkindergartens einziehen. 8 INFO Ausgabe 1 | 2015 „Wir freuen uns schon jetzt auf den Einzug in die neuen Räume“, erklärt Lea Bavastro-Joy, Leiterin der „Villa Zauberbaum“. „Die Handwerker liegen gut in ihrem Zeitplan, so dass wir sicher sind, dass alles termingerecht zum Einzugstermin fertig sein wird.“ Die Kinderbetreuung ist in erster Linie für Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konzipiert, bei freien Plätzen nimmt die „Villa Zauberbaum“ aber auch gerne Kinder aus umliegenden Gemeinden auf. Die Öffentlichkeit und interessierte Eltern können die neuen Räume der betrieblichen Kinderbetreuung des Klini- kums am Weissenhof gerne am Tag der offenen Tür besichtigen. Für geladene Gäste wie z. B. Kooperationspartner wird es im Juli eine offizielle Einweihungsfeier geben. Blick auf die Klinik im Bau Das Klinikum am Weissenhof kommt mit dem Angebot einer betrieblichen Kinderbetreuung seinem gesellschaftspolitischen Auftrag nach, seinen Beschäftigten ein individuelles Berufsund Familienleben zu ermöglichen. Für das Klinikum ist das Angebot vor allem bei der Gewinnung von Fachkräften von großer Bedeutung. Lea Bavastro-Joy, LeiterinBetriebliche Kinderbetreuung INFO Ausgabe 1| 2015 9 Projekte Menschen Tagesklinik KJPP am Standort Winnenden ab Herbst in Betrieb Im Rems-Murr-Kreis gibt es bisher keine voll- oder teilstationäre kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung. Seit über 20 Jahren wird die stationäre Versorgung jeweils hälftig durch das Klinikum am Weissenhof und das Olgahospital in Stuttgart geleistet. Seit einem Jahr gibt es auch keinen niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater mehr im Rems-Murr-Kreis. Das Klinikum am Weissenhof wird im Herbst 2015 in Winnenden eine neue Tagesklinik eröffnen. Dafür werden sanierte Räumlichkeiten im Klinikum Schloss Winnenden bezogen, Betreiber wird die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums am Weissenhof sein. Mit der Tagesklinik wird auch eine kinder- und jugendpsychiatrische Institutsambulanz in Betrieb gehen. Das neue Angebot aus Tagesklinik und PIA KJPP wird einen bedeutenden Beitrag leisten, die eklatante Versorgungslücke im Rems-Murr-Kreis zu schließen. So müssen psychisch kranke Kinder und Jugendliche nicht mehr weite Fahrtwege auf sich nehmen und können heimat- und somit lebensnah behandelt werden. Die Tagesklinik wird mit 10 Behandlungsplätzen geplant, unterteilt in zwei Behandlungsgruppen. Die Gruppe der 3- bis 12-jährigen Kinder und die Gruppe der 13- bis 17-jährigen Jugendlichen umfasst jeweils 5 Plätze. Die Tagesklinik wird werktags an fünf Tagen pro Woche von 7:00 bis 17:00 Uhr betrieben. Samstags, sonn- und feiertags sind die Kinder und Jugendlichen zu Hause. Im Notfall können sich die Patienten der Tagesklinik außerhalb der Öffnungszeiten im Klinikum am Weissenhof in Weinsberg vorstellen und werden dort vom ärztlichen Bereitschaftsdienst psychiatrisch versorgt. Das multiprofessionelle Behandlungsteam wird sich aus Ärzten/innen, Psychologen/innen, Psychotherapeuten/innen, Gesundheits- und (Kinder)krankenpfleger/innen, Erzieher/innen, Bewegungstherapeuten/innen, Sozialpädagogen/ innen und Kliniksekretären/innen zusammensetzen. Die Mitarbeiter der Tagesklinik unterstehen der dualen Leitung der Kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik des Klinikums am Weissenhof. In der Tagesklinik wird ein multimodales Therapieangebot vorgehalten, welches nach individuellem Bedarf eingesetzt wird. Dies umfasst an psychotherapeutischen Verfahren Verhaltenstherapie, systemische Familientherapie, Spieltherapie und tiefenpsychologische Psychotherapie. Es finden sowohl Einzel- und Gruppentherapie als auch beratende Familiengespräche bzw. Familientherapie statt. Einmal pro Woche, und wenn erforderlich häufiger, wird jeder Patient der Tagesklinik fachärztlich visitiert. Weiterhin werden übende Verfahren (z. B. Entspannungstraining) angewandt. Fachtherapeutisch wird Bewegungstherapie angeboten. Die Schule für Kranke wird in Kooperation mit der Klinikschule der Pädiatrischen Klinik des Rems-Murr-Klinikums aufgebaut werden. Die Räume der Schule für Kranke befinden sich in demselben Gebäudebereich wie die Tagesklinik. Jedes Kind wird in der Schule für Kranke seinem Klassen- und Leistungsniveau entsprechend entweder im Einzel- oder im Kleingruppenunterricht gefördert. Die Inbetriebnahme der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik und Institutsambulanz im Rems-Murr-Kreis vervollständigt die regionale Versorgungsplanung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum am Weissenhof. So wird die stationäre Versorgung am Zentrum in Weinsberg mit 36 Betten durch niederschwellige erreichbare tagesklinische und ambulante Angebote in Heilbronn (14 Plätze), Ludwigsburg (15 Plätze), Schwäbisch Hall (14 Plätze) und nun abschließend auch in Winnenden (10 Plätze) ergänzt. Dr. Marianne Klein, Chefärztin Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Psychosomatische Station am SLK-Klinikum Heilbronn in Planung Ein weiterer Standort für das Klinikum am Weissenhof wird in Heilbronn geschaffen: Dort wird eine neue Station der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Kooperation mit den SLK-Kliniken Heilbronn GmbH in Betrieb genommen. Diese wird ab Mitte 2016 die Station PSM 24 am Standort Weinsberg um weitere 24 Planbetten ergänzen. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wird in ein Stockwerk des neu errichteten Klinikkomplexes der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH als Mieter einziehen. Auch für dieses Projekt sind die Planungen bereits in Gange. In einer multiprofessionelle Projektgruppe werden regelmäßig Themen zu Bau und Technik, Logistik, Verträgen etc. besprochen. Dr. Thomas Müller-Tasch, Peter Stumpf Duale Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 10 INFO Ausgabe 1 | 2015 Interview mit PD Dr. Daniel Schüpbach, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie West Beim Besuch der Baustelle in Heilbronn: (v.l.n.r) Andreas Breitmayer, Dr. Thomas Müller-Tasch, Klaus Kupfer, Peter Stumpf, Yvonne Reusch, Susanne Mohr, Hans Morgenroth und Thomas Brodhag Die Redaktion der Hauszeitschrift INFO führt mit allen neuen Chefärzten ein Interview, um sie der Mitarbeiterschaft über den eigenen Wirkungsbereich hinaus bekannt zu machen. Herr PD Dr. Schüpbach war gerne bereit, einige Fragen der Redaktion zu beantworten. Wenn Sie unsere Gegend hier betrachten, vermissen Sie dann nicht ein bisschen die Schweizer Seen und Berge, die uns immer wieder zum Urlauben einladen? Zu einem geringen Maß – die Landschaft um Weinsberg mit ihren malerischen Rebbergen ist eine Wohltat, ebenso die herrliche Parkanlage des ZfP Weissenhof. Baden-Württemberg weist viele Landschaften auf, welche zur Erholung einladen, es gibt auch mehrere UNESCOWelterbestätten. Mit anderen Worten: es lohnt sich hier zu leben und zu arbeiten. Die Berge, Täler und Seen in der Schweiz sind gewiss immer wieder eine Reise wert. In den letzten Jahren sind Ärzte und Pflegekräfte auch aus dem Klinikum Richtung Schweiz abgewandert. Lösen Sie jetzt eine Gegenbewegung aus? Nach meiner Wahrnehmung hat Deutschland in den letzten Jahren die Anstellungsbedingungen für diverse Berufsgruppen verbessert. Diese Anstrengungen sollten aus verschiedenen Gründen fortgesetzt werden. Die „Auswanderer“ begründen ihren Entschluss mit den besseren Arbeitsbedingungen, die sie in der Schweiz erwarteten. Was reizt medizinisches Personal am Schweizer Gesundheitswesen? Was ist außer dem höheren Einkommen besser in der Schweiz als bei uns? Die Gründe, warum Menschen in ein anderes Land ziehen und dort arbeiten, haben mit vielen unterschiedlichen Faktoren zu tun. Ob Geld eine zentrale Rolle zukommt, vermag ich nicht zu beurteilen. Es gilt aber u. a. den absoluten Wert eines Entgelts der Kaufkraft einer Währung gegenüberzustellen. Zum Beispiel zeigt der sog. „Big Mac Index“, dass ein Big Mac in Deutschland fast 80 % günstiger ist als in der Schweiz (Januar 2015, de.statista.com). Deutschland hat ähnlich wie die Schweiz einen hohen Standard in der medizinischen Versorgung, allerdings weisen die psychiatrischen Universitätskliniken in der Schweiz einen Vollversorgungsauftrag auf, was meines Wissens in Deutschland nicht immer der Fall ist. Sie haben Ihren Dienst vor einigen Wochen angetreten. Wie sind Sie hier aufgenommen worden? Wie haben Sie sich in den ersten Tagen gefühlt? Im ZfP Weinsberg wurde ich allseits freundlich und zuvorkommend begrüßt, innerhalb der ersten Tage war eine ausgeprägte Identifikation vieler Mitarbeitender mit der Klinik deutlich wahrzunehmen. Die Patientin und der Patient stehen im Mittelpunkt des Arbeitens, und mit Professionalität und viel Menschlichkeit werden sie hier behandelt. Eine Prise Humor gehört auch zu den Ingredienzen des Erfolgs. Das teilweise winterliche Wetter stellt manchmal eine Herausforderung dar. Wodurch sind Sie auf das Klinikum am Weissenhof aufmerksam geworden? Durch die Ausschreibung der Stelle eines Chefarztes wurde ich auf das ZfP Weinsberg aufmerksam. Waren Sie früher schon einmal beruflich in Deutschland tätig? Bis zum jetzigen Zeitpunkt war ich noch nie in Deutschland tätig. Als Arzt stehen Ihnen heute sehr viele berufliche Einsatzmöglichkeiten offen. Was gab schließlich den Ausschlag, sich für das Klinikum am Weissenhof zu entscheiden? Ausschlaggebend waren die Weiterentwicklung meiner fachlichen Kenntnisse in einem sehr gut organisierten Klinikum wie dem ZfP Weinsberg, die Gestaltungsmöglichkeiten und die Vielfältigkeit der Arbeit. Zudem war mir das Klinikum vom ersten Moment her sehr sympathisch. INFO Ausgabe 1| 2015 11 Stand schon früh in Ihrem Leben fest, dass Sie sich der Medizin zuwenden? Und was hat Sie schließlich bewogen, sich der Psychiatrie zu verschreiben? Kurz vor der Hochschulreife ist mein Entschluss gereift, Humanmedizin zu studieren. Psychiatrie bot von der klinischen Tätigkeit, der Forschung und Lehre die für mich geeignetste Zusammensetzung. Wo haben Sie studiert? An der Universität Bern. Über was für ein Thema haben Sie promoviert? Ein Thema aus der Neurologie: Rucksacklähmungen bei Schweizer Wehrmännern. Hat die Schweiz auch Ärztemangel? Wie in Deutschland herrscht in der Schweiz ein Mangel an Assistierenden. Was würden Sie gerne dem deutschen Gesundheitsminister einmal sagen? Es ist lohnenswert, sich für Patientinnen und Patienten in der Psychiatrie einzusetzen, ihnen Ressourcen zur Verfügung zu stellen; stationäre, tagesstationäre und ambulante Angebote. Dazu Förderung von Weiterentwicklungen in der klinischen Grundversorgung, psychiatrischer Forschung und Lehre. Trotz jahrzehntelanger Öffentlichkeitsarbeit ist es zumindest in Deutschland immer noch nicht gelungen, die Bevölkerung voll davon zu überzeugen, dass ein psychiatrisches Krankenhaus ein Krankenhaus ist wie jedes andere, dass eine psychiatrische Krankheit eine Krankheit ist wie jede andere. Ist es in der Schweiz anders? Auf Grund meiner Kenntnisse sehe ich zwischen den beiden Ländern in dieser Frage leider keine Unterschiede. Die Stigmatisierung von psychisch Kranken sollte immer wieder thematisiert und mit Forschung begleitet werden. 12 INFO Ausgabe 1 | 2015 Haben Sie eine Vision, wie ein psychiatrisches Krankenhaus einmal aussehen soll? Das ZfP Weinsberg hat meiner Meinung nach bereits sehr viele Eigenschaften eines zukünftigen Krankenhauses. Zuvorderst ist, sich fachlich und menschlich einzusetzen, um unsere anvertrauten Patientinnen und Patienten; den Einsatz, die Erfahrung und das Wissen der Angestellten wertzuschätzen und zu fördern, ihnen Perspektiven zu eröffnen, in schwierigen wie in guten Zeiten als Team zusammenzustehen. So gelingt es auch, sich auf veränderte gesellschaftliche, ökonomische und politische Herausforderungen einzustellen und die richtigen Schlüsse für ein modernes psychiatrisches Krankenhaus zu ziehen. Es geht also um eine Grundhaltung. Ein geeigneter Mix der Therapieangebote, die auch sichtbar sind, eine Tendenz zu offenen Stationen, schlanke und effiziente Prozesse, das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal sind wünschenswert. Erwarten Sie in nächster Zeit überraschende Fortschritte in der Behandlung psychiatrischer Krankheiten, und wenn ja, welche? Niemand kann mit Sicherheit in die Zukunft sehen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Entdeckung des Antipsychotikums Chlorpromazin oder auch von Lithium teilweise recht abenteuerlich verlief, zum Beispiel mit Selbstversuchen. Ich glaube, niemand käme heute auf eine solche Idee. Ich vermute, dass die allgemein zunehmende Ökonomisierung und Kommerzialisierung für Durchbrüche des obigen Kalibers hinderlich sind. Auf der anderen Seite beschäftigen sich eine Vielzahl von Forschungsgruppen weltweit, Ursachen, Diagnostik und Therapieverfahren zu psychiatrischen Themen zu ergründen. Diese Arbeit halte ich für sehr wichtig. Aber machen wir uns nichts vor – wichtige Player in der Pharmaindustrie ha- ben sich eben erst von der Entwicklung von Psychopharmaka zurückgezogen, wohl eine kurzfristige Strategie. ansätze, welche sich in anderen Krankenhäusern bewährt haben, sollten in den Prozess einbezogen werden. Gerne spiele ich mit meiner Partnerin Kniffel, gehe spazieren oder besuche kulturelle Veranstaltungen. Das Klinikum repräsentiert sich durch ein unnachahmliches architektonisches Ambiente, das noch sehr stark auf die Gründerzeit zurückgeht. Aber andererseits: Speziell die alten Gebäude können trotz ständiger baulicher Anpassung die Erwartungen und Ansprüche der Patienten nach Komfort nicht mehr ganz erfüllen. Welche Bedeutung haben Ihrer Meinung nach Architektur und Ausstattung der Stationen auf einen positiven Behandlungsverlauf? Das ZfP Weinsberg ist ein Schmuckstück, was die Baulichkeiten und die Parkanlage betrifft. Bauliche Veränderungen, Modernisierungen der technischen Einrichtungen, z. B. Sanitäranlagen spielen eine wichtige Rolle. Langfristig geht es darum, durch sorgfältiges Abwägen und Planen, durch geschickte Kooperationen und Einbezug der wichtigsten Player die Angebote des ZfP Weinsberg auszubauen. Was lesen Sie gerade, fachlich und zur Entspannung? Für den Beruf diverse Unterlagen des ZfP Weinsberg, z. B. KTQ oder auch Neben diesen technischen Faktoren spielen die fachlichen und menschlichen Fähigkeiten aller Berufsgruppen eine mindestens ebenso entscheidende Rolle. Übrigens bezieht sich Ausstattung nicht nur auf den neuesten Stand, sondern kann sich auch auf die Farbgestaltung, akustische Elemente etc. beziehen, welche nach heutigen Erkenntnissen eine beruhigende und stabilisierende Wirkung entfalten können; und dies mit relativ wenig Mitteln. Vielleicht ist die Frage etwas früh gestellt... Erste spontane Eindrücke sind oft auch bleibend. Jetzt die Frage: Sehen Sie in unserem Klinikum ganz spontan kurzfristiges oder langfristiges Verbesserungs- und Optimierungspotenzial? Das Klinikum ist für die vielfältigen Aufgaben gut gerüstet. Trotzdem sehe ich kurzfristig Optimierungspotenzial beim Management der zugewiesen Patientinnen und Patienten. Eine Vereinheitlichung, Verschlankung und Optimierung der Prozesse, die Rückbesinnung auf die Kernaufgaben dort und das Berücksichtigen der knappen Ressourcen haben noch nicht ausreichend stattgefunden. Lösungs- Wie beurteilen Sie die Parkanlagen des Klinikums, besonders auch im Blick auf ihre Wirkung für die Patienten? Mit Worten ist die Anmut der Parkanlage nur unzureichend zu charakterisieren – sie ist ideal für unsere Patientinnen und Patienten. Bitte vollenden Sie den folgenden Satz: Ich habe mich in den ersten Wochen meiner Tätigkeit im Klinikum so richtig gefreut über… ...die vielen freundlichen Menschen und den herzlichen Empfang Und ich habe mich in den ersten Wochen geärgert über… ...das manchmal launische Wetter Die Leser der INFO würden natürlich gerne auch ein paar persönliche Dinge über Sie erfahren. Würden Sie dazu auch einige Fragen beantworten? Ja Wo sind Sie geboren und aufgewachsen? Geboren wurde ich in der Stadt Bern, wuchs dort auch auf. Können Sie kurz Ihren schulischen und beruflichen Werdegang schildern? Alle Schulen besuchte ich in der Stadt Bern, d. h. die Primar-Sekundarschule, das Gymnasium und das Studium. Wo wohnen Sie? Haben Sie Ihr endgültiges Domizil schon bezogen? Ich wohne zusammen mit meiner Partnerin in Magstadt, nahe bei Stuttgart. Was machen Sie, wenn Sie sich einmal gerade nicht mit Medizin befas-sen? Welche Lieblingsbeschäftigungen haben Sie? Hintergrundinfo Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie West Die Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie West des Klinikums am Weissenhof bietet stationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungsangebote an den Standorten Weinsberg und Heilbronn. Sie versorgt Patienten zwischen 18 und 65 Jahren. Die Klinik versorgt den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Patienten von außerhalb des Einzugsgebiets und Patienten ohne festen Wohnsitz werden ebenfalls vom Sektor West versorgt. Für die unterschiedlichen Behandlungsanforderungen stehen spezialisierte Versorgungsformen bereit: • • • elektronische Handbücher, die ROTE LISTE, wissenschaftliche Artikel. Zur Entspannung meist ein Krimi, auf Englisch oder Deutsch. Gegenwärtig ein Buch über den Commissario Montalbano in Sizilien. Wo machen die Schweizer Urlaub? Schönere Ziele als im eigenen Land finden sie wahrscheinlich nirgends auf der Welt. Nach meinen Informationen wie in Deutschland zuerst im eigenen Land, dann v. a. in Frankreich, Italien, Spanien. Deutschland ist als Reiseland in der Schweiz ziemlich beliebt, u. a. die Städte haben viele reizvolle Angebote. Was können Sie gut leiden, im Dienst und privat? Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit, über sich selbst lachen können. Was können Sie überhaupt nicht leiden, im Dienst und privat? Ungeduld, mangelnder Einsatz. Möchten Sie der Mitarbeiterschaft des Klinikums und speziell Ihrer Klinik noch etwas mitteilen, was in diesem Gespräch noch nicht vorkam und was für Sie wichtig ist? Vor allem freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten. Vielen Dank für dieses offene und ehrliche Gespräch! Die Fragen stellte Dieter Karotsch, INFO-Redaktion intensivpsychiatr isch und offen geführte Stationen mit vollstationären Behandlungsplätzen in Weinsberg mit den Stationen P3, P9, P16, P18 und P28 eine Tagesklinik in Heilbronn (Station P 60) Psychiatrische Institutsambulanzen und Sprechstunden in Weinsberg und Heilbronn INFO Ausgabe 1| 2015 13 Personalrat Der Personalrat informiert: Gefährdungsanzeigen Personalversammlung 04.12.2014, Tagesordnungspunkt „Aussprache“ Liebe Kollegin, lieber Kollege, Unter diesem Tagesordnungspunkt haben Kollegen die Arbeitsbedingungen auf den Stationen, besonders auf den geschlossenen Akutstationen, eindrücklich geschildert. In diesem Bereich waren alle Berufsgruppen im letzten Quartal des Jahres 2014 deutlich mit Arbeitsverdichtung belastet. aufgrund von sich ständig verändernden Arbeitsbedingungen findet zunehmend Arbeitsverdichtung statt. In Gesprächen mit dem Arbeitgeber haben wir vom Personalrat uns für ein gemeinsames Formular zur Gefährdungsanzeige geeinigt. Deshalb sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit und zum Schutz der Betreuten diese Gefährdungsmeldung nutzen. Warum eine Gefährdung melden? Damit erfüllen Sie auch Ihre vertraglichen Pflichten gegenüber dem Arbeitgeber, Gefährdungen und mögliche Qualitätsmängel zu melden! Wann besteht eine Gefährdung? Gefährdung besteht bereits, wenn nach Ihrer Einschätzung eine Schädigung in Bezug auf Personen, Qualität, Renommee Dinge eintreten könnten, die sach- und fachgerechte Arbeitsleistung nicht mehr zu erbringen ist oder Ihnen die entstehende Arbeitssituation unverantwortlich erscheint. Dabei sollten Sie jede Gefährdung ohne schuldhaftes Verzögern melden, denn die Arbeitgeberseite hat die Pflicht, Gefahren abzuwenden und Ihnen mitzuteilen, wie die Arbeit zu priorisieren ist. Außerdem bedeutet dies den Ausschluss von Haftungsansprüchen gegen Sie. Was bewirkt die Gefährdungsmeldung? Auf akute Missstände aufmerksam machen, z. B.: • Arbeitsverdichtung und unzureichende Arbeitsbedingungen • Fehlendes oder unzureichend qualifiziertes Personal • Mangelhafte Räumlichkeiten und Ausstattung • Fehlerhafte bzw. ungenügende Arbeitsmittel • Qualitätseinbußen und mögliche Imageschäden Jetzt geht`s los! So können Sie die Gefährdung melden: Unter Wissman DokuManager Schlagwort Gefährdungsanzeige das Formular zur Gefährdungsanzeige aufrufen 1. Ausfüllen Die Situation konkret benennen. Sie können die Gefährdungsmeldung allein oder im Team ausfüllen. 2. Absenden Die Gefährdungsanzeige ist in Schriftform auf dem Dienstwege zu erstatten, also an die direkten Vorgesetzten (Duale Leitungen der einzelnen Fachbereiche) sowie der Personalvertretung und Personalabteilung der Institution und in jedem Fall eine Kopie für Sie selbst behalten. 3. Durchatmen Durch das Absenden der Gefährdungsmeldung kommen Sie Ihrer Pflicht zur Mitwirkung nach. Sie sind nicht mehr persönlich haftbar für Mängel, die aus der angezeigten Gefährdung entstehen. INFO Ausgabe 1 | 2015 Lilian Kilian, Personalratsvorsitzende Mittlerweile haben interne wie externe Stellenausschreibungen stattgefunden, und die Situation hat sich etwas entspannt. Chancengleichheit Familiengerechte Arbeitszeit Rechtliche Grundlagen BGB § 611 Vertragstypische Pflichten beim Dienstvertrag (1) Durch den Dienstvertrag wird derjenige, welcher Dienste zusagt, zur Leistung der versprochenen Dienste, der andere Teil zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet. (Anmerkung: Dies gilt analog zum Arbeitsvertrag) BGV A1, § 16 (1) Die Versicherten haben dem Unternehmer oder dem zuständigen Vorgesetzten jede von ihnen festgestellte unmittelbare erhebliche Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit sowie jeden an den Schutzvorrichtungen und Schutzsystemen festgestellten Defekt unverzüglich zu melden. Unbeschadet dieser Pflicht sollen die Versicherten von ihnen festgestellte Gefahren für Sicherheit und Gesundheit und Mängel an den Schutzvorrichtungen und Schutzsystemen auch der Fachkraft für Arbeitssicherheit, dem Betriebsarzt oder dem Sicherheitsbeauftragten mitteilen. BGB § 612 a Maßregelungsverbot Der Arbeitgeber darf einen Arbeitnehmer bei einer Vereinbarung oder einer Maßnahme nicht benachteiligen, weil der Arbeitnehmer in zulässiger Weise seine Rechte ausübt. Peter Rügner, Stv. Personalratsvorsitzender Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Folgenden möchte ich Sie über einige Regelungen aus dem Chancengleichheitsgesetz informieren, das im Öffentlichen Dienst des Landes BadenWürttemberg und somit auch im Klinikum am Weissenhof gilt. Die gesetzlichen Regelungen zur familiengerechten Arbeitszeit betreffen Beschäftigte mit Kind/Kindern und Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen. Der Arbeitgeber kann Beschäftigten 14 Zur Urlaubsplanung bzw. -gewährung gab es ebenfalls Beiträge; hier verhandelt der Personalrat mit der Personalabteilung bezüglich einer verbindlichen Regelung zur Urlaubsplanung. mit Familienpflichten, also einzelnen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen, eine familiengerechte Gestaltung der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit einräumen, wenn dies nachweislich zur Betreuung von mindestens einem Kind unter 18 Jahren oder einer nach ärztlichem Zeugnis pflegebedürftigen angehörigen Person erforderlich ist und dienstliche Belange nicht entgegenstehen. Dabei geht es nicht um Teilzeitar- beit, sondern z. B. darum, zu welchen Zeiten und/oder an welchen Tagen Sie arbeiten. Notwendig ist für das Einräumen einer familiengerechten Arbeitszeit zunächst einmal, dass Sie als einzelne Beschäftigte oder einzelner Beschäftigter einen Antrag an den Arbeitgeber (Personalabteilung) stellen. Dieser Antrag darf nur bei entgegenstehenden dienstlichen Belangen abgelehnt werden. Diese Belange bzw. Gründe müssen durch Sie, die Beschäftigten, überprüfbar sein. Deshalb muss der Arbeitgeber, sofern er Ihren Antrag überhaupt ablehnen wollte, eine solche Ablehnung Ihres Antrags schriftlich begründen. Außerdem muss der Arbeitgeber, wenn er die Absicht hat, einen Antrag auf familiengerechte Arbeitszeit abzulehnen, egal ob es um den Antrag einer weiblichen oder eines männlichen Beschäftigten geht, die Beauftragte für Chancengleichheit beteiligen. Bei Fragen zu diesem Thema können Sie sich jederzeit zur Beratung an mich wenden. Ihre Anne Hehl Beauftragte für Chancengleichheit INFO Ausgabe 1| 2015 15 Betriebliches Gesundheitsmanagement Aktuelles aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM): Mit dem Fahrrad zur Arbeit Teilnahmebedingungen Die einzige Bedingung: Sie fahren an mindestens 28 Tagen mit dem Fahrrad zur Arbeit. Auch Fahrer von E-Bikes dürfen sich selbstverständlich bei der Aktion beteiligen. Teilnehmen können alle Mitarbeiter des Klinikums am Weissenhof. t Mi eit r Arb u z rad ah r F m de 30 Minuten Fahrradfahren am Tag senkt das Krankheitsrisiko. Frische Luft und Bewegung tut dem Körper gut und macht den Kopf frei. Starten Sie Ihr persönliches Fitnessprogramm und radeln Sie den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad. Wie können Sie teilnehmen? Die Aktion läuft ab April 2015 bis einschließlich 31. Oktober 2015. Sie können die Fahrten individuell planen und in diesem Zeitraum jederzeit einsteigen. Sie fahren mit dem Rad zur Arbeit- auch Teilstücke, kombiniert mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zählen! Wie registrieren Sie sich? Fordern Sie eine Liste bei Marcel Reinhardt (Innerbetriebliche Fortbildung) per Mail oder telefonisch an, in der Sie dann Ihre gefahrenen km und die Anzahl der Tage, an denen Sie mit dem Rad gefahren sind, eintragen. Geben Sie diese Liste entweder monatlich oder am Ende der Aktion wieder an Herrn Reinhardt zurück. Konkrete Details zur Abwicklung erfahren Sie dann bei der Registrierung. Termin vormerken: Gesundheitstage am 9. und 10. Juni 2015 Die Koordinierungsgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) hat sich wie jedes Jahr ein abwechslungsreiches und attraktives Programm für Sie einfallen lassen. Dabei sind beliebte Kurse wie z. B. Nordic Walking, SlackLine, Feldenkrais, Handmassage, Ohr-Akupunktur, Tennis und vieles mehr! Die BGM Gruppe möchte Ihnen gerne Impulse geben, wie Sie sich sowohl in Ihrer Freizeit als auch hier im Klinikum gesund und wohl fühlen können. Vielleicht wollten Sie schon immer mal mit Nordic Walken anfangen, hatten bisher aber keine rechte Motivation? Oder Sie interessieren sich fürs Klettern und wussten nicht, wie man das am besten anfängt? Bei den Gesundheitstagen haben Sie nun die Gelegenheit, verschiedene Sportarten und Freizeitaktivitäten kennenzulernen... Aber auch neue Kurse bieten wir Ihnen an wie beispielsweise Bodycoach oder Magnetfeldtherapie, so dass wir einen bunten Mix an Bewegung, Entspannung und Ernährung haben. Im Festsaal wird es weitere interessante Programmpunkte geben - Details finden sie alle im Programmheft zu den Gesundheitstagen, welches wir im April herausgeben und im Haus verteilen werden. Wichtige Hinweise zur Anmeldung: • Für die Teilnahme an den beiden Gesundheitstagen verfügen Sie über ein Stundenkontingent von bis zu 8 Stunden. Haben Sie noch Fragen oder möchten Sie weitere Details wissen? Gerne können Sie sich an Marcel Reinhardt (Durchwahl -6013) oder Simone Radies (Durchwahl -6151) wenden. • Diese Stunden können Sie an beiden Gesundheitstagen einsetzen und werden Ihnen als Arbeitszeit verrechnet. Werden Sie aktiv- und integrieren Sie gesunde Bewegung in Ihren Alltag! Wir freuen uns über Ihre Teilnahme! • Eine weitere Anwesenheit an den Gesundheitstagen findet grundsätzlich in Ihrer Freizeit statt. • Eine gesonderte Absprache mit Ihrem Vorgesetzten ist jederzeit möglich. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, deshalb ist eine Anmeldung notwendig. Eigene Fahrräder dürfen gerne 16 INFO Ausgabe 1 | 2015 Anmeldung bei Marcel Reinhardt E-Mail: [email protected] oder Tel.: -6013 Wir haben den Fokus dabei auf Angebote gelegt, die Ihrer Gesunderhaltung dienen – als Ausgleich zu dem oft anspruchsvollen beruflichen Alltag. Neu dieses Jahr: erweitertes Angebot für Familienangehörige Jeder Teilnehmer erhält ein Funktions T-Shirt. Am Ende der Aktion werden darüber hinaus unter allen Teilnehmern attraktive Preise ausgelost: 100 €, 50 € oder 25 € Gutscheine von der Adventure Company Heilbronn oder Rolands Zweiradladen. mitgebracht werden. Termin: 24. April 2015 Uhrzeit: 9:30 bis ca. 11:30 Uhr Ort: Service und Instandhaltung (SID) Ernähren Was sind die Gesundheitstage? Simone Radies, Marcel Reinhardt Betriebliches Gesundheitsmanagement Pünktlich zum Start in die neue Fahrrad-Saison und zu unserer Aktion „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ bieten wir für alle Mitarbeiter (also auch für die, die nicht an der Aktion teilnehmen) einen Fahrrad Erste Hilfe Kurs an. Was kann ich selber tun, um mein Fahrrad straßen- und/oder geländesicher zu machen? Was kann ich selber an Wartungsarbeiten durchführen und vieles mehr! Entspannen Herzliche Einladung! Es winken attraktive Preise Kurs fe il H e t s r -E d a r r h a F Bewegen Eigentlich sind die Kurse nur für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedacht - gerne erweitern wir unser Angebot nun für Familienangehörige! Natürlich berücksichtigen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums bei der Reservierung vorrangig, aber sollten bei einem Kurs noch Plätze frei sein - dann können Sie gerne Ihre Angehörigen mitbringen. Details hierzu erfahren Sie bei Marcel Reinhardt. In den vergangenen Jahren haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten. Wir hoffen, dass wir auch dieses Mal Ihren Geschmack getroffen haben, und freuen uns schon auf Ihre Teilnahme! Ihr Team des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Weitere Angebote des BGM Neben der Organisation der Gesundheitstage unterstützt Sie das BGM in vielen weiteren Bereichen. Einige Kurse bieten wir sogar ganzjährig bzw. in einer kompletten Kursreihe im Rahmen der Innerbetrieblichen Fortbildung an. Dabei setzen wir auf „Bewegen und Entspannen“ haben aber auch einen neuen Schwerpunkt mit dem Oberbegriff Work-LifeBalance. Hier ein Auszug aus dem vielfältigen Kursangebot: • • • • Wirbelsäulengymnastik Fit in den Sommer Blitzentspannung am Arbeitsplatz Baumschneidelehrgang • • • • • Toprope – Einstieg ins Klettern an der künstlichen Kletterwand Gartenpflege Wissenswertes über Bienen und Honig Umgang mit schwierigen Kindern Resilienz aufbauen, durch Freude an der Arbeit Termine und eine Beschreibung zu diesen Angeboten finden Sie im aktuellen IBF Heft (Innerbetriebliches Fortbildungsprogramm), welches Sie bei Marcel Reinhardt anfordern können Marcel Reinhardt, IBF INFO Ausgabe 1| 2015 17 Medizin + Therapie den Anbietern eine geringfügig veränderte Substanz auf den Markt gebracht, welche dann wiederum nicht unter das BtmG fällt. So sind in den Jahren 2011 bis 2013 ca. 250 „neue Drogen“ im europäischen Raum aufgefallen. Der Umstand, dass diese Substanzen vermeintlich legal sind, macht diese so attraktiv für (auch jugendliche) Konsumenten. Da man mit diesen Substanzen noch keine Langzeiterfahrungen hat, sind die mittel- und langfristigen Effekte des Konsums zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Einige Konsumenten in Europa sind sogar akut nach Substanzkonsum verstorben. Neue Drogen, Interview mit Herrn Oberarzt Robert Prager Seit wann arbeiten Sie auf der Niederschwelligen Drogenentzugsstation? Ich arbeite nun seit Herbst 2008 dauerhaft auf der Drogenentzugsstation. Bereits zuvor war ich eine kurze Zeit von September 2006 bis März 2007 als Assistenzarzt auf der niederschwelligen Drogenentzugsstation eingesetzt. Seit 2011 bin ich als Facharzt auf der Station tätig, und seit Sommer 2014 zuständiger Oberarzt der Station. Was bedeutet eigentlich „niederschwellig“? „Niederschwellig“ heisst zunächst einmal, dass jeder Patient, der eine Behandlung wünscht, kurzfristig und insbesondere ohne Vorbedingungen – wie z. B. den Nachweis eines Therapieplatzes - aufgenommen wird. Bis in die späten 90-er Jahre hinein galt ein eher „hochschwelliger“ Ansatz; die Patienten wurden zum Drogenentzug erst aufgenommen, nachdem diese ihre Behandlungsmotivation bereits nachgewiesen hatten und bereits einen Therapieplatz für eine anschließende stationäre Entwöhnungstherapie über eine Suchtberatungsstelle beantragt und vom Kostenträger bewilligt bekommen hatten. Inzwischen werden also Patienten ohne Vorbedingungen zur Entgiftung aufgenommen. Das absolute Abstinenzgebot ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten als einziges Behandlungsziel gefallen, jegliche Form der Behandlung ist – nach Rücksprache zwischen Patient und Behandler – denkbar (Beginn einer Substitution, Dosisreduktion, Teilentgiftung von Beikonsum, vorübergehender „drug holiday“ oder eben doch die vollständige Entgiftung). Oberste Maxime ist hierbei das sogenannte Konzept der „harm reduction“, wobei die Patienten zunächst überhaupt an eine medizinische Versorgung angebunden werden sollen, eine psychoedukative Aufklärung über Gefahren und 18 INFO Ausgabe 1 | 2015 Folgeerkrankungen stattfinden soll („safer use“) und körperliche und psychische Folgeerkrankungen behandelt werden sollen. Motivation ist nicht mehr die Grundvoraussetzung, sondern ein wesentlicher Teil der Arbeit auf einer niederschwelligen Drogenentzugsstation ist Motivationsaufbau. Betroffene sollen über die Möglichkeiten des Hilfesystems informiert, und nach Möglichkeit auch an das Hilfesystem (Drogenberatungsstellen, Selbsthilfegruppen, Therapieeinrichtungen) angebunden werden. Hat sich im Hinblick auf den Drogenkonsum der Patienten in den letzten Jahren etwas verändert – Stichwort „neue Drogen“? In den vergangenen Jahren haben sich zwei verschiedene Trends gezeigt. Erstens finden sich unter unseren Patienten zunehmend mehr „reine“ Cannabis-Konsumenten bzw. Konsumenten von sogenannten „Party-Drogen“ wie Amphetaminen. Eine Untergruppe hiervon konsumiert sogenannte „neue Drogen“ oder „legal highs“, auch „research chemicals“ genannt. Hierbei handelt es sich um eine heterogene Gruppe von Substanzen mit vorwiegend cannabinoid-artigen und amphetamin-artigen, aber auch halluzinogenen oder benzodiazepin-ähnlichen oder opioid-artigen Wirkungen. Allen Substanzen gemeinsam ist, dass diese synthetischen Ursprungs sind, überwiegend über das Internet vertrieben werden, und teils (noch) nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) fallen. Sobald eine Substanz eindeutig identifiziert worden ist und unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt wird, wird von Bei uns in Weinsberg sehen wir unter den Konsumenten „neuer Drogen“ hauptsächlich Konsumenten synthetischer Cannabinoide, insbesondere auch der sogenannte „Killer-“ oder „Knalltabak“ ist verbreitet, wobei verschiedene synthetische Cannabinoide in Aceton gelöst werden, und dann mit Tabak vermischt wird oder die Lösung direkt auf Zigaretten geträufelt wird. Im Vergleich zu natürlich vorkommendem Tetrahydrocannabinol besitzen die meisten synthetischen Cannabinoide eine vielfach höhere Potenz, im Einzelfall ist die Wirksamkeit um das bis zu 800-fache gesteigert. Wir sehen aber auch immer wieder Konsumenten neuartiger Amphetamine, Stichwort Phenylethylamine. Allen genannten Substanzen gemeinsam ist, dass diese ein hohes Abhängigkeitspotenzial besitzen, rasch zu einer massiven Toleranzentwicklung mit erheblicher Dosissteigerung führen und anhaltende Intoxikations- und Entzugserscheinungen hervorrufen. Unter allen „neuen Drogen“, insbesondere aber auch unter dem genannten „Killer-“ oder „Knalltabak“, kann es auch zu einem raschen körperlichen Verfall und zur Entwicklung deutlicher und anhaltender, nur schwer behandelbarer, Drogenpsychosen kommen. Auffallend ist, dass die Konsumenten der „neuen Drogen“ häufig sehr jung, d.h. noch keine 20 Jahre alt oder gerade Anfang 20 sind. Der zweite Trend ist, dass sich unter unserem „klassischen“ Klientel, den Konsumenten „harter Drogen“, und hierbei insbesondere der Opiate (bisher Heroin, Methadon, Buprenorphin), zunehmend mehr hochpotente synthetische Opioide wie Fentanyl und Oxycodon verbreiten, wobei diese z. T. den Patienten unter der Annahme von Schmerzsyndromen direkt verordnet werden, diese Substanzen inzwischen aber auch zu einem beträchtlichen Teil auch „schwarz“ gehandelt werden. In Skandinavien und im Baltikum ist Fentanyl schon seit Jahren das überwiegend missbrauchte Opioid, und in den USA konsumieren die meisten Opiatabhängigen ebenfalls seit Jahren Oxycodon, und der Konsum von Heroin ist nicht so weit verbreitet wie bisher hier bei uns. Dieser Trend scheint nun in zunehmendem Maße auch auf uns „herüberzuschwappen“. Die genannten Substanzen werden als Drogen missbraucht, und entsprechend häufig in hohen Dosen z. T. intravenös konsumiert. So werden die Oxycodon-Tabletten aufgelöst oder die Fentanyl-Pflaster ausgekocht, um eine injizierbare Lösung zu erhalten. Welche Probleme ergeben sich dadurch? Wie bereist erwähnt, sind die mittelfristigen und langfristigen Folgen des Konsums der „neuen Drogen“ noch nicht endgültig abschätzbar. Insbesondere die Konsumenten „neuer Drogen“ sind häufig sehr jung. Neuere Ergebnisse der Hirnforschung besagen jedoch, dass die Hirnentwicklung – entgegen der bisherigen Annahmen – nicht schon mit 18 bis 20 Jahren, sondern eher erst Ende der 20-er Jahre abgeschlossen ist. Wir sehen heute bereits Patienten mit ausgeprägten körperlichen Folgeerscheinungen, aber auch junge Menschen mit deutlichen Persönlichkeits- und Wesensänderungen, einer ausgeprägt verminderten Urteils- und Kritikfähigkeit und schweren psychotischen Symptomen. Auch affektive Symptome, insbesondere schwere depressive Syndrome, sind häufig. Langfristig könnte auch mit ausgeprägten amotivationalen Syndromen und mit dementiellen Syndromen zu rechnen sein. Was verändert sich in der Behandlung? Insbesondere bei den Patienten, die unter einer akuten floriden Drogenpsychose leiden, gestaltet sich die Integration auf der niederschwelligen Drogenentzugsstation und in der therapeutischen Gemeinschaft mit den oftmals älteren Opiatpatienten häufig schwierig. Neben der oft schwerwiegenden psychotischen Symptomatik bestehen oftmals auch ausgeprägte Reifungsdefizite bei den überwiegend jungen Patienten. Diese Patienten brauchen eine engere therapeutische Anbindung, einen noch größeren sozialtherapeutischen und sozialarbeiterischen Behandlungsaufwand als unsere bisherige Klientel. Neben der häufig schwierigen und komplexen medikamentösen antipsychotischen Behandlung bedarf es spezialisierter psychoedukativer und therapeutischer Angebote für dieses Klientel. Noch ist diese Gruppe zahlenmässig eher klein, und die Integration dieser Patienten im bisherigen Setting INFO Ausgabe 1| 2015 19 Medizin + Therapie Personalien Die „Neue“ im Seelsorge-Team der niederschwelligen Drogenentzugsstation ist – wie bereits beschrieben – eher schwierig. Es ist jedoch mit einer Zunahme dieser Patienten zu rechnen. häufig, insbesondere auch bei akuter Intoxikation, massiv angespannt und gereizt mit den entsprechenden Implikationen für Mitpatienten und Personal auf der Station. Seit 1. November bin ich im Klinikum am Weissenhof als Seelsorgerin und übernehme die Nachfolge von Ulrich Unger, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Welche Entwicklung erwarten Sie in den nächsten Jahren? Umgekehrt scheinen gesamtgesellschaftlich die Zahlen der Konsumenten von opiatabhängigen Menschen deutlich rückläufig zu sein. Unter jüngeren Patienten konsumiert nur noch eine Minderheit Opioide. Wie? Eine katholische Pfarrerin? Wie geht das denn? – Das wurde ich in der letzten Zeit oft gefragt. Es ist mit einer weiteren Zunahme der Konsumentenzahlen von den sogenannten „neuen Drogen“ zu rechnen. Auch eine Zunahme der Konsumenten von Methamphetamin („Crystal Meth“), was bisher hauptsächlich in den neuen Bundesländern verbreitet ist, wäre in der Zukunft denkbar. Bisher spielt im Weinsberger Raum der Konsum von Crystal nur eine untergeordnete Rolle, und auffällig ist, dass die meisten Patienten ursprünglich aus den neuen Bundesländern stammen. Auch unter Crystal treten ein schneller und schwerer körperlicher Verfall, schwere und teilweise anhaltende psychotische Symptome, ein rascher Persönlichkeitsverfall und anhaltende affektive Störungen auf. Crystal-Konsumenten sind Durch ein gesteigertes Gesundheits- und Problembewusstsein in der Gesellschaft und bei unseren Patienten, die Bedingungen der ärztlich überwachten Opiatsubstitution und die verbesserten medizinischen Behandlungen (Stichwort neuere Hepatitis-Behandlungsalternativen) werden die aktuell Opiatabhängigen zunehmend älter. Für diese „gerontopsychiatrischen“ Opiatpatienten müssen spezialisierte Therapie- und evtl. auch Wohnangebote entwickelt werden. Es wird in den kommenden Jahren eine Herausforderung sein, sich auf diese Entwicklungen mit neuen Stations- und Behandlungskonzepten einzustellen. Die Fragen stellte Dr. Thomas Heinrich, Chefarzt der Klinik für Suchttherapie Ich komme ursprünglich aus der Nähe von der Insel Usedom. Vor dreieinhalb Jahren bin ich nach Heilbronn gezogen, um mein Duales Studium bei einem großen Lebensmittelhandelsunternehmen im Personalbereich zu beginnen. Während meiner Praxisphasen durchlief ich verschiedene Bereiche (Personalservice, Personalentwicklung, Personalbetreuung). Ich hatte Einblicke in die tägliche Personalarbeit und konnte viele Erfahrungen sammeln. Somit hat sich meine Entscheidung bestätigt, 20 INFO Ausgabe 1 | 2015 Ich freue mich auf viele Begegnungen und gute Gespräche! Herzliche Grüße Irene Anic Nun freue ich mich auf die neue Aufgabe hier im Klinikum. Ein offenes Ohr habe ich übrigens nicht nur für Patientinnen und Patienten, sondern auch für alle, die hier arbeiten. Am 3. Dezember 2014 fand in den Räumen des Ambulanten Psychiatrischen Pflegedienstes Weinsberg im ADZ eine kleine, aber beeindruckende Feier statt. Sarah Böttcher, Personalreferentin ich möchte mich gerne bei Ihnen als neue Mitarbeiterin vorstellen. Seit dem 1. Januar 2015 bin ich als Personalreferentin im Klinikum am Weissenhof beschäftigt und ich bin sehr glücklich über meine Entscheidung. Als Pastoralreferentin habe ich bisher zu 50% in den katholischen Kirchengemeinden Hl. Kreuz und St. Kilian in Heilbronn-Böckingen gearbeitet. Mit den anderen 50% meiner Stelle war ich für die Radioredaktion KiP, Kirche im Privatfunk, tätig. 40–jähriges Dienstjubiläum Wolfgang Baumann, Fachkrankenpfleger für Psychiatrie Personalien Liebe Kolleginnen und Kollegen, Pfarrerin bin ich nicht. Mein Beruf nennt sich Pastoralreferentin. Das bedeutet: ich habe wie die katholischen Pfarrer Diplomtheologie studiert, danach kommt für Priester die Weihe, wir Pastoralreferenten werden für unseren Dienst vom Bischof beauftragt. Ich möchte mich gerne persönlich in allen Stationen und Arbeitsbereichen vorstellen, aber bitte geben Sie mir Zeit – bis ich mal überall war, dauert es ein bisschen. dass ich mich im Personalbereich sehe und mir die tägliche Arbeit mit und für das Personal großen Spaß bereitet. Nach meinem Studium, welches ich im Bereich Dienstleistungsmanagement (Vertiefung Personalmanagement und Bildungsmanagement) erfolgreich abgeschlossen habe, wurde ich von meiner dualen Partner-Firma im Bereich Personalservice übernommen. Ich hatte den großen Wunsch, das ganze Spektrum der Personalarbeit kennenzulernen und zu bearbeiten. Das Klinikum am Weissenhof als Arbeitgeber hat mich sofort überzeugt. Meine vielseitige und abwechslungsreiche Aufgabe, die freundliche und kollegiale Art der Mitarbeiter, das Miteinander, die Branche und die Mischung zwischen einem traditionellen und modernen Unternehmen machen Unser Kollege Wolfgang Baumann, stellvertretender Leiter des APP, lud zu Kaffee und Kuchen ein, um im Kollegenkreis sein 40jähriges Dienstjubiläum zu feiern. für mich das Klinikum zu einen attraktiven Arbeitgeber. Derzeit darf ich die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Medizincontrolling, Case-Management, Klinik übergreifende Bereiche (Arbeitstherapie, Bewegungstherapie, Kunstund Musiktherapie), Apotheke und die Mitarbeiter der Küche betreuen. Ich freue mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen. Sarah Böttcher In seiner Laudatio beschrieb Pflegedirektor Peter Stumpf den beruflichen Werdegang des Jubilars. Wolfgang Baumann ist bereits 32 von 40 Dienstjahren im PLK/ZfP/KaW tätig. Er ist ein zuverlässiger und allzeit geschätzter Mitarbeiter, der mit viel Schwung und Engagement auch neue Aufgaben übernimmt bzw. übernommen hat. Sein beruflicher Werdegang führte ihn über das Klinikum Heilbronn und die Klinik Löwenstein nach Weinsberg. Herr Stumpf bedankte sich auch im Namen der Geschäftsleitung bei Herrn Baumann für die langjährige gute Zusammenarbeit und überreichte ihm eine von Ministerpräsident Kretschmann unterzeichnete Dankesurkunde des Landes Baden-Württemberg und ein kleines Präsent des Hauses sowie einen Blumenstrauß. Im Namen des Personalrates gratulierte Herr Rügner, er überreichte Herrn Baumann ein Weingeschenk. Herr Theune, Leiter des Case und Care Management, hat 1998 gemeinsam mit Herrn Baumann den APP aufgebaut. Auch er ließ es sich nicht nehmen, seinem langjährigen Weggefährten zum 40-jährigen Dienstjubiläum zu gratulieren. In geselliger Runde tauschte Herr Baumann Anekdoten und Geschichten mit den anwesenden Kollegen aus; denn zu erzählen hat er einiges aus seiner 40-jährigen Dienstzeit, gewürzt mit dem, ihm eigenen, feinen Humor und geprägt von seinem positivem Menschenbild. Peter Stumpf Pflegedirektor INFO Ausgabe 1| 2015 21 Wir im Klinikum Sonstiges Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) stellt sich vor Im Fachgebiet der Allgemeinmedizin werden Menschen mit allen Krankheitsbildern behandelt. Unsere Allgemeinmedizinerin fungiert als Hausärztin und macht in dringenden Fällen auch Hausbesuche. Das Team des Medizinischen Versorgungszentrums Das Medizinische Versorgungszentrum wurde im April 2008 eröffnet und ist eine Einrichtung zur ambulanten Krankenversorgung, es ist als eine fachgruppenübergreifende Gemeinschaftspraxis zu sehen. Jede Patientin, jeder Patient, kann zu uns in die Sprechstunde kommen (ausgenommen stationäre Patienten). Unser therapeutisches Team besteht aus Fachärztinnen für Psychiatrie, Neurologie, Allgemeinmedizin und einer Psychologischen Psychotherapeutin und wird von engagierten Medizinischen Fachangestellten und Medizinisch Technischen Assistentinnen unterstützt. Im Januar 2013 erfolgte der Bezug der neuen Praxisräume, bestehend aus großem Empfangs- und Wartebereich, 8 Behandlungs- und Untersuchungsräumen, Büros, Labor und Sozialraum. Das MVZ befindet sich im Erdgeschoss des ambulanten Diagnostik- und Therapiezentrum (ADZ) in Nachbarschaft zur Pforte. Im Fachgebiet der Psychiatrie haben wir uns mit dem Schwerpunkt „Gerontopsychiatrie einschließlich Gedächtnissprechstunde“ zum Ziel gesetzt, vor allem älteren Menschen ein Diagnostik- und Therapieangebot zu machen. Die Gedächtnissprechstunde dient der (Früh-)Abklärung von Demenzerkrankungen und der Abgrenzung gegenüber depressiven oder anderen psychiatrischen Erkrankungen. Unsere Gedächtnissprechstunde umfasst die Diagnostik, Information, Beratung und ggf. Therapieeinleitung und Weiterbehandlung. Das Angebot gilt für alle Betroffenen und ist nicht altersgebunden. Im Fachgebiet Neurologie behandeln wir Patienten u. a. mit den Krankheitsbildern Multiple Sklerose, Parkinson, Epilepsie, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Rückenschmerzen, Karpaltunnelsyndrom etc. Je nach Krankheitsbild sind weitere Untersuchungen notwendig. Diese werden dann durch die Diagnostik bzw. durch andere Fachärzte (Überweisung wird durch uns ausgestellt) durchgeführt. 22 INFO Ausgabe 1 | 2015 In der im MVZ integrierten psychotherapeutischen Praxis (Verhaltenstherapie) wird die ambulante Behandlung von Angst- und Anpassungsstörungen, von depressiven und somatoformen Störungen sowie bei psychischen Beeinträchtigungen oder Behinderungen durch schwere körperliche Erkrankungen, traumatische Erlebnisse oder Psychosen angeboten. Unser technisch-medizinisches Leistungsspektrum im gesamten MVZ umfasst EEG, Elektrophysiologie, Lumbalpunktionen, Doppler-Duplexsonographie, umfassende Psychometrie (CERAD, MMST, CDT, Benton etc.), EKG, Sonographie der Bauchorgane und der Schilddrüse, Impfungen, Check up, DMP, Vorsorgeuntersuchungen. Unsere Laboruntersuchungen werden durch das Labor Volkman in Karlsruhe durchgeführt. Die Blut-, Liquor- und Urinproben werden täglich durch einen Fahrdienst des Labor Volkmann bei uns abgeholt. Rundgang - Neuigkeiten rund ums Klinikum Die Feuerwehr erhielt ein neues Einsatzfahrzeug für den jeweils diensthabenden Einsatzleiter. Die Klinikkirche begeht im April 2015 ihr hundertjähriges Bestehen; aus diesem Grund werden im Innenraum Verschönerungsarbeiten durchgeführt. Im April zieht die Betriebliche Kinderbetreuung in die ehemaligen Gebäude der Schreinerei und Raumausstttung ein, die Umbauarbeiten kommen sehr gut voran. In unserer Gärtnerei gibt es frisches Gemüse und Blumen aus eigenem Anbau. Die Bildgebende Diagnostik wird von den umliegenden niedergelassenen Radiologen durchgeführt (z. B. CT-Schädel, Rö-Thorax etc.). MVZ-Team Die Praxis ist geöffnet: Mo+Di: 8:00 - 16:00 Uhr, Mi+Do: 8:00 - 17:00 Uhr, Fr: 8:00 - 12:30 Uhr Um Wartezeiten zu vermeiden, führen wir eine Terminsprechstunde. Termine können vor Ort oder telefonisch vereinbart werden. Notfälle werden selbstverständlich eingeschoben, Wartezeiten sind dann leider oft nicht zu vermeiden. Im Bauernhof gibt es immer wieder Nachwuchs. Diese wunderschöne Glocke aus dem 15. Jahrhundert hat eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich; zuletzt diente sie in der Leichenhalle; nun wird sie aufpoliert und im Haus der Technik aufgestellt. Auch Bäume haben ihr Lebenszeit; jeder Baum, der gefällt werden muss, wird durch einen neuen ersetzt Bei der Jahreshauptübung demonstrierte die Werkfeuerwehr in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Weinsberg ihren hohen Ausbildungsstand. Alle Patienten wurden „gerettet“, der Brand konnte rasch „gelöscht“ werden. Diese wunderschöne Glocke aus dem 15. Jahrhundert hat eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich; zuletzt diente sie in der Leichenhalle; nun wird sie aufpoliert und im Haus der Technik aufgestellt. Telefonische Erreichbarkeit, Tel.: 07134 75-1900 Mo-Fr: 8:00 - 12:30 Uhr, Mo+Di: 14:00 - 16:00 Uhr Mi+Do: 14:00 - 17:00 Uhr Dieter Karotsch, INFO Redaktion E-Mail: [email protected] Der Regionalmarkt Hohenlohe ist das ländliche Marktzentrum in Wolpertshausen, in dem es ein vielfältiges Angebot an regional erzeugten Lebensmitteln zu kaufen gibt, wie z. B.: Fleisch- und Wurstwaren aus regionaler und artgerechter Erzeugung, Bio-Käse, -Obst und -Gemüse, Backwaren und vieles mehr. In der Februar-Ausgabe des „Werbe-Blättles“ war folgendes abgebildet: INFO Ausgabe 1| 2015 23 Termine >> Neuigkeiten und Termine finden Sie auch in unserem Intranet Wissman und auf der Internetseite des Klinikums www.klinikum-weissenhof.de Allgemeine Veranstaltungen 2015 19.04.2015 Kirchenjubiläum 08.05.2015 Mitarbeiterfest 10.05.2015 Tag der offenen Tür 19.05.2015 Einführung neuer Chefarzt PD Dr. med. Daniel Schüpbach 09.06.+ 10.06.2015 Gesundheitstage 13.06.2015 Fachtag Demenz 13.06.2015 Drachenbootcup 25.06.2015 Einweihung Zentrum für Psychische Gesundheit Schwäbisch Hall 14.07.2015 Einweihung Betriebliche Kinderbetreuung in den neuen Räumen 27.07.2015 Offizielle Verabschiedung Betriebsdirektor Klaus Kupfer 31.07.2015 Firmenlauf 28.08.2015 Verabschiedung Betriebsdirektor Klaus Kupfer (für alle Mitarbeiter) Mittwochsvortragsreihe Organisation: Dr. Thomas Heinrich, Telefon 07134 75-1401, Sekretariat: Carmen Beingesser, Telefon -4030 Vorträge jeweils 17:00 Uhr im Paul-Kemmler-Saal 20.05.2015 Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Watzke, Halle „Paranoides Denken - Psychopathologie zwischen Wahn und irrationalen Überzeugungen“ 24.06.2015: Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Biol. Ulrich Frommberger, Offenburg „Diagnostik und Therapie der PTBS - ein Update“ 15.07.2015: Prof. Dr. Michael Günter, Stuttgart „Die Sexualisierung des Lebens in der virtuellen Welt. Erregung, Abwehr der bedrohlichen „sinnlichen Strömung“ und Selbstvergewisserung in fantastischen Welten“ Treffen der Ruheständler jeweils donnerstags um 14:00 Uhr, Weinstube Grimmeisen, Gellmersbach 28.05.2015, 23.07.2015, 30.09.2015 (mittwochs), 26.11.2015 Alle Ruheständler sind willkommen! Kontakt: Doris Reichert, Tel. 07134 4328 Erika Häberlen, Tel. 07134 8815 Konzerte und kulturelle Veranstaltungen 1. April 2015 20:00 Uhr Concertino: Classic Clash - The original Brahms, Skrjabin, Gershwin, Chick Corea - Detlev Bender (Wiesbaden), Klavier Festsaal 26. Mai 2015 20:00 Uhr Concertino: Die andere Moderne Zeitgenössischer Wohlklang ernster Musik und Publikumspreis - Rainer Maria Klaas (Recklinghausen), Klavier Festsaal 23. Juni 2015 20:00 Uhr Concertino: Liederabend Bizet, Skrjabin, Rachmaninow, Strawinsky, Debussy, Münch - Sylvie Nicephor (Paris), Gesang, Vesna Vukotic, Klavier Festsaal Bitte an den Osterhasen Häschen hoppel nicht vorbei, bring auch mir ein Schoko-Ei. Schoko-Eier mag ich sehr, hätte davon gern noch mehr. Legst noch einen Has ins Nest wird´s ein tolles Osterfest. Ein Angorahase aus dem Therapeutischen Bauernhof
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