e Spielkre tiv stadt m U ß- erniniti t l a E Elterninitiative Spielkreis e.V. Konzeption e.V. - Gro is e Spielkre tiv stadt m U ß- erniniti t l a E IMPRESSUM Elterninitiative Spielkreis e.V. Pestalozzistraße 4a 64823 Groß-Umstadt Telefon: 06078/2153 E-Mail: [email protected] Internet: www.spielkreis-umstadt.de Vertretungsberechtigter Vorstand: Adriana Goncalves Anja Weiß-von Kymmel Silke Donges-Storck e.V. - Gro is Hier ist sie nun — UNSERE KONZEPTION Wir haben diese Konzeption entwickelt, weil sie unserer täglichen Arbeit mit Kindern den grundlegenden Rahmen gibt und die Ziele unserer Arbeit für und mit den Kindern und den Eltern transparent darstellt. Das Kinderförderungsgesetz (KiföG) spricht jedem Kind „...von Geburt an die realistische Chance auf eine optimale Förderung seiner individuellen und sozialen Entwicklung“ zu. Ganz besonders bildet hier der nachhaltige Ausbau der Betreuung von Kindern unter drei Jahren das notwendige Fundament. Unsere Einrichtung hat mit der vorliegenden Konzeption dieses Fundament für ein qualitätsorientiertes und bedarfsgerechtes Betreuungsangebot geschaffen. Wir unterstützen die Eltern bei Bildung, Betreuung und Erziehung ihrer Kinder. Gleichzeitig optimieren wir die bestmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Groß-Umstadt. An dieser Stelle danken wir der Stadt Groß-Umstadt und den Förderern aus Wirtschaft und Elternschaft für die Unterstützung unseres Vereins Elterninitiative Spielkreis e.V. Groß-Umstadt, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre. „Denn wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen. So wie Gott sie uns gab, so muss man sie haben und lieben, sie erziehen auf das beste und jeglichen gewähren lassen. Denn der eine hat die, die anderen andere Gaben. Jeder braucht sie und jeder ist doch nur auf eigene Weise gut und glücklich.“ (Johann Wolfgang von Goethe) Für unsere Betriebserlaubnis ist die Konzeption unabdingbar, wenngleich doch nie zu hundert Prozent abgeschlossen. So werden wir unsere Konzeption stets überprüfen und auf neue Anforderungen hin anpassen. Neuen Herausforderungen stellen wir uns gerne und freuen uns, wenn wir sie im Sinne unserer Kinder und Eltern bestmöglichst lösen können. Viel Spaß beim Lesen! Ihr Team und Vorstand des Spielkreises April 2011 INHALTSVERZEICHNIS Über Uns Pädagogische Praxis Verein, Vorstand, Elterninitiative ORGANISATIONSSTRUKTUR 1 Ein guter Start 2 Die Bedeutung von Was zeichnet uns aus? UNSER PROFIL Die Kindergruppen DER SPIELKREIS 3 Bedeutung von RAUM- UND MATERIALGESTALTUNG 4 EINGEWÖHNUNG ALLTAGSSITUATIONEN 13 — 14 15 alltäglich ESSEN UND GENIESSEN 16 alltäglich KÖRPERPFLEGE 17 alltäglich SCHLAFEN UND AUFWACHEN Pädagogik: Wie wir arbeiten. Tagesablauf EIN TAG IM SPIELKREIS Auftrag und Theorie WAS STECKT DAHINTER? 5 Pädagogische Arbeit ERZIEHUNG — BETREUUNG — BILDUNG FESTE UND VERANSTALTUNGEN brauchen kleine Kinder? 8 9 Wichtige pädagogische GRUNDHALTUNGEN UND ZIELE 10 Wann und warum? BEOBACHTUNG UND DOKUMENTATION Entwicklungsbereiche 7 Bedeutung des freien Spiels SPIELEN, SPIELEN, SPIELEN 22 6 Welche ERZIEHERIN 19 — 21 Besonderes: So sehen wir Kinder. UNSER BILD VOM KIND 18 11 Motorische Entwicklung ALLES IN BEWEGUNG 23 Sprachentwicklung SPRACHE — MITEINANDER KOMMUNIZIEREN 24 Soziale Kompetenzen ICH — DU — WIR 25 Selbstwirksamkeit BETEILIGUNG VON KINDERN AN UNSEREM ALLTAG 26 Be-„greifen“ KREATIV SEIN UND EXPERIMENTIEREN 27 Was geschieht um uns herum? ERFAHRUNGEN MIT UMWELT UND NATUR 28 Zusammenarbeit mit den Eltern Ziele und Formen ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN 29 Rechte und Pflichten ELTERN SEIN IM SPIELKREIS — WAS BEDEUTET DAS? 29 Zusammenarbeit im Team Ziele und Formen ZUSAMMENARBEIT IM TEAM 30 Anhang Schutzkonzept gemäß § 8a SGB VIII ZUR WAHRNEHMUNG DES SCHUTZAUFTRAGES BEI KINDESWOHLGEFÄHRDUNG 31 Wie könnte es weitergehen? PERSPEKTIVEN 33 NACHWORT 34 Über Uns Verein, Vorstand, Elterninitiative ORGANISATIONSSTRUKTUR Vereins-Chronik Verein Die „Elterninitiative Spielkreis e.V.“ ist ein seit 1984 beim Amtsgericht Dieburg eingetragener Verein mit Sitz in Groß-Umstadt. Rechtliche Grundlage hierfür ist die Satzung in der Fassung vom 15.11.2010 sowie die Geschäftsordnung. Beides kann jederzeit von den Mitgliedern eingesehen bzw. auf Wunsch ausgehändigt werden. Der Verein besteht derzeit aus durchschnittlich 100 Mitgliedern. Mitglied kann jeder werden, der mit seinem Kind eine MutterKind-Gruppe besucht, der sein Kind für einen Platz in einer der betreuten Gruppen anmelden will oder der den Verein und seine Arbeit unterstützen möchte. Voraussetzung für eine Aufnahme in eine der betreuten Gruppen ist jedoch die Mitgliedschaft im Verein. Die Mitgliedschaft wird immer auf ein Kalenderjahr abgeschlossen und verlängert sich bei Nichtkündigung automatisch um ein weiteres Jahr. Die ursprüngliche (1984) Idee zur Gründung des Spielkreises war es, eine Alternative zum Kindergarten zu finden, und später dann (ab1988) das Fehlen einer Einrichtung zur Betreuung von Kindern unter 3 Jahren. Nachdem sich 1987 die erste Gruppe auflöste, einhergehend mit einem kompletten Wechsel der Vereinsmitglieder, entwickelten sich aus einer Mutter-Kind-Gruppe und der zur Verfügung gestellten eigenen Räumlichkeiten des Stadtjugendrings heraus vier betreute Gruppen für Kinder unter 3 Jahren an je zwei Tagen in der Woche. Um der großen Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren gerecht zu werden, wurden uns von der Stadt Groß-Umstadt im Februar 1992 neue und größere Räume im Obergeschoss der ehemaligen Pestalozzischule zur Verfügung gestellt, die wir auch heute noch nutzen. In diesem Haus sind wir derzeit Nachbarn des KiZ, einer städtischen Tageseinrichtung zur Betreuung von Kindern zwischen 3 und 10 Jahren. Vorstand Der Vorstand wird jährlich, in der Jahreshauptversammlung, aus den Reihen der Mitglieder gewählt. Er setzt sich aus den 3 geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern (gewählt für jeweils zwei Jahre) und weiteren 3 Beisitzern zusammen. Die Aufgaben der Vorstandsmitglieder sind in der Geschäftsordnung festgelegt. 1 Über Uns Was zeichnet uns aus? UNSER PROFIL • • • • Gegenseitige Unterstützung der Eltern Soziale Netzwerke werden geknüpft Freundschaften entstehen Identifikation mit der Einrichtung, dem Verein Vorbereitung auf einen optimalen Start in den Kindergarten „Klein — aber fein!“ Kleine Kinder — kleine Gruppen Emotionale Nähe und individuelle Zuwendung zu den Kindern Wir gehören zum Herzen von Groß-Umstadt! Stadterkundungen mit dem Bollerwagen Freigemeinnütziger Verein ist Träger der Einrichtung, das heißt: „Hierarchiearme“ Struktur, „kurze Dienstwege“, Selbstorganisation, Gestaltungsfreiheit Unsere Stärke: Altersgerechtes Konzept für Kinder unter 3 Jahren Intensiver Kontakt und gute Kooperation zwischen Eltern und Team Vielfältiges, flexibles Angebot: Eltern-Kind-Krabbelgruppen 2+3 Tage betreute Gruppen 5 Tage betreute Gruppe • • Langjährige Erfahrung mit Kindern unter 3 Jahren • • • Motiviertes, engagiertes Team guter Personalschlüssel • • Möglichkeit der Mitgestaltung für Eltern Mithilfe durch die Eltern im Verein 2 Größe der Einrichtung familiäre Atmosphäre, wenig Anonymität Über Uns Die Kindergruppen DER SPIELKREIS Träger Adresse Elterninitiative Spielkreis e.V. Elterninitiative Spielkreis e.V. Pestalozzistraße 4a 64823 Groß-Umstadt Telefon 06078/2153 Öffnungszeiten Frösche Schnecken Marienkäfer 7:30 - 16:00 Uhr 7:30 - 12:30 Uhr 7:30 - 12:30 Uhr Mo—Fr Mo+Mi+Fr Di+Do E-Mail [email protected] Internetadresse www.spielkreis-umstadt.de Kinder 26 Kinder im Alter von 12 Monaten bis zum Eintritt in den Kindergarten Betreuungsangebot vorrangig für Kinder aus Groß-Umstadt Kosten Frösche monatlich 265,- € zzgl. 55,- € für Frühstück und Mittagessen Schnecken monatlich 118,- € zzgl. 6,- € Frühstücksgeld Marienkäfer monatlich 75,- € zzgl. 4,- € Frühstücksgeld Familienmitgliedschaft jährlich 31,- € Team Zu unserem Team gehören 10 pädagogische Fachkräfte (Erzieherinnen, Sozialpädogogin), studentische Zusatzkraft, Aushilfe, Hausmeister. 3 Über Uns Bedeutung von RAUM- UND MATERIALGESTALTUNG für die Jüngsten Räume müssen zugleich Freiheit zur Bewegung, aber auch Schutz und Geborgenheit bieten. Im Spielkreis haben Kinder die Möglichkeit dazu und bekommen Anregungen, sich mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen. Deswegen werden Räume von den Erzieherinnen eingerichtet und Spielmaterial wohl dosiert ausgesucht. Im Gruppenraum müssen daher verschiedene Tätigkeiten möglich sein. Räume sollen Kindern Körpererfahrungen ermöglichen (wie z.B. robben, krabbeln, laufen, hüpfen, klettern...), um sich mit ihrem Körper ausprobieren zu können. Die Kinder wollen Gegenstände fortbewegen und durch die Gegend tragen (z.B. Fahrzeuge schieben…). Sie wollen sich aber auch zurückziehen können, ausruhen oder ungestört, alleine oder mit anderen spielen. Räume müssen daher Rückzugsmöglichkeiten bieten und entsprechend den Bedürfnissen der Kinder gestaltet werden. Dafür muss der Gruppenraum multifunktional sein. Das heißt, er muss viel freien Platz für Bewegung lassen und flexibel in den verschiedenen Bereichen umgestaltet werden können. Der Raum muss Kindern die Möglichkeit bieten, sich zu verkleiden, zu bauen, zu experimentieren und alleine oder mit anderen Spielpartnern zu spielen. Unsere Aufgabe als Erzieherin ist, eine sichere Umgebung für die Kinder zu gestalten und ihnen Materialien bereitzustellen, damit sie Sinneserfahrungen (Tasten, Gleichgewicht, Bewegung, Geruch, Geschmack, Sehen und Hören) sammeln können. Neben den klassischen Spielmaterialien sind Natur- und Alltagsmaterialien wichtig, weil deren Funktionen nicht festgelegt sind und diese ganz besonders die Sinne anregen (Sand, Wasser, Erde, Holz, Schaum, Kartons, Kastanien…). Besonders wichtig ist es uns, dass die Kinder ihre Umwelt wahrnehmen können. Bedeutsam in diesem Zusammenhang sind Fenster, um z.B. Mama und Papa zum Abschied zu winken, um Hühner, Vögel, Eichhörnchen und um das Geschehen bei der Feuerwehr zu beobachten. „Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.“ (Maria Montessori) 4 Pädagogik: Wie wir arbeiten. Auftrag und Theorie WAS STECKT DAHINTER? Die vorrangige Rechtsgrundlage für die Belange von Kindertagesbetreuung bildet auf Bundesebene seit 1991 das Sozialgesetzbuch SGB VIII. Das SGB VIII stellt die Erziehungsverantwortung, die Interessen und Rechte von Eltern deutlich in den Mittelpunkt (§ 1 Abs. 2 SGB VIII), unterstützt werden sie durch die öffentlichen Jugendhilfeträger (§ 25 SGB VIII). Der zentrale Auftrag der Kindertageseinrichtungen ist nach dem SGB VIII die Bildung, die Erziehung und die Betreuung der Kinder. Wir als gemeinnütziger freier Träger folgen diesem Auftrag. Die Grundsätze der Förderung sind (§ 22 SGB VIII,2) (1) die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern (2) die Erziehung und Bildung in der Familie zu unterstützen und zu ergänzen (3) den Eltern dabei zu helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können Dem Gesetz entsprechend orientiert sich unser Angebot „pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien...“ (§ 22a Abs. 3) Abs. 4: „Kinder mit und ohne Behinderung sollen, sofern der Hilfebedarf dies zulässt, in Gruppen gemeinsam gefördert werden.“ 5 Pädagogik: Wie wir arbeiten. Pädagogische Arbeit ERZIEHUNG — BETREUUNG — BILDUNG Ein Baustein der pädagogischen Arbeit ist die Erziehung. Darunter verstehen wir die äußeren Impulse, die auf das Kind einwirken und zum Sammeln eigener Erfahrungen anregen. Die Basis dafür ist eine positive Beziehung zwischen Kindern und Erzieherinnen. Die Kinder brauchen Bindungspersonen, die ihnen Sicherheit und einen liebevollen, respektvollen und wertschätzenden Umgang bieten. Durch spielerisches Lernen „begreift“ das Kind sich selbst, seine Mitmenschen und sein Umfeld. Neben der Erziehung bietet eine gute Betreuung die Grundlage und den Rahmen für die Bildung. Dabei ist die Bildung weit mehr als pure Wissensvermittlung. Für die Krippe bedeutet Bildung in erster Linie Selbstbildung durch das Miterleben und Verstehen des Alltags. Betreuung Erziehung • • • • • • • • • • Werte, Normen und Traditionen vermitteln Grenzen setzen Struktur und Orientierung durch Tagesablauf geben Sprachanregungen geben Räume, Material, Projekte zur Verfügung stellen Ermutigen — Bestätigen Mit Herausforderungen konfrontieren • Als Bindungsperson zur Verfügung stehen Aufsichtspflicht — Kinderschutz Grundbedürfnisse erfüllen, z.B. Trösten, Aufmerksamkeit geben, zum Mitspielen anregen Schutzräume gewähren Bildung Forschen Eigene Themen finden Experimentieren Nachahmen Emotionen verarbeiten Sinnes- u. Materialerfahrungen machen Ausprobieren Erkunden Wiederholen 6 Beobachten Grenzen austesten Selbstvertrauen entwickeln Selbstständig werden Selbstbestimmt handeln Sich selbst entdecken Beziehungen eingehen Freunde finden Kontakte knüpfen bzw. aufnehmen Fragen stellen Pädagogik: Wie wir arbeiten. So sehen wir Kinder. UNSER BILD VOM KIND Kinder sind sehr individuell. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitrhythmus – sein eigenes Entwicklungstempo. Für die individuelle Entwicklung brauchen Kinder Freiräume. Kinder wollen von sich aus lernen, über ihr Lernen mitbestimmen, sich aktiv beteiligen, selbst wirksam sein, selbst lernen durch Versuch und Irrtum. Kinder brauchen verlässliche Beziehungen, damit Bindungsqualität entstehen kann, Kontinuität und Strukturen im Alltag – dazu gehören Wiederholungen und Rituale. Kinder sind fast immer in Bewegung. Kinder sind „eine runde Sache“. Kinder wollen die eigenen Grenzen erfahren – sich austesten. Kinder haben ein Recht auf authentisches Verhalten der Erwachsenen. Kinder kommunizieren von Anfang an, sie drücken sich in vielen Sprachen aus. Erwachsene müssen versuchen, sie zu verstehen. Kinder machen alle Erfahrungen unmittelbar mit ihrem Körper und mit allen Sinnen. Kinder brauchen und geben Wärme – sie haben soziale Kompetenzen. Kinder brauchen Kinder. Kinder drücken ihre Emotionen aus, wir Erwachsene lassen das zu und nehmen dies ernst. Kinder sind unvoreingenommen. Sie wollen sich beteiligen, ahmen andere Kinder nach, wollen ausprobieren. „Nie wieder lernen Menschen so intensiv wie in den ersten Jahren – und das, ohne dass es ihnen jemand beibringen muss. Entscheidend sind eigenes Tun und Vorbilder.“ Kinder sind neugierig – sie experimentieren gerne. Kinder brauchen Freiraum zum Spielen. Kinder brauchen Bücher. (Kornelia Schneider, Berlin 2008) Kinder sind grazil — und dennoch stabil. Sie brauchen Schutz und Zuwendung. Kinder entwickeln sich, bilden sich eigenständig. Sie sind die Akteure ihrer eigenen Entwicklung. Wir geben ihnen Entwicklungsanreize — „Nahrung“. Kinder brauchen Erfahrungen und Eindrücke. 7 Pädagogik: Wie wir arbeiten. Welche ERZIEHERIN brauchen kleine Kinder? Die Erzieherin gibt soviel Freiraum wie möglich, setzt so viele klare Grenzen, Regeln und Konsequenzen wie nötig. Dabei sendet sie Ich-Botschaften. Alle Kinder brauchen eine Erzieherin mit einem positiven Menschenbild. Die Erzieherin ist vertrauensvoll und verlässlich, nur dann stimmt die Beziehungsqualität. Die Erzieherin schafft Freiräume und gibt Impulse, die die Kinder aufgreifen können. Die Erzieherin respektiert und wertschätzt den eigenen Willen und die Persönlichkeit des Kindes. Die offene Haltung zeigt sich darin, dass die Kinder so angenommen werden, wie sie sind. Die Erzieherin hat Vertrauen und Zutrauen in die Fähigkeiten der Kinder, sie greift nicht vorschnell ein und sie kann gelassen bleiben. Die Erzieherin ist eine aufmerksame Beobachterin – die Erzieherin als zugewandte, wahrnehmende, freundliche und unaufdringliche Beobachterin. Die Erzieherin sagt dem Kind, was sie mit ihm tut. Sie begleitet die Tätigkeiten sprachlich. Die Erzieherin zeigt und lebt ihre eigene Persönlichkeit, ihre Gefühle. Sie ist echt und authentisch. Dabei ist sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Die Erzieherin besitzt Empathievermögen und kann auch nonverbale Kommunikation aufgreifen. Die Erzieherin schenkt dem Kind ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Die positive Beziehungsebene ist eine Bildungsquelle für die Kinder. Bei all dem sind wir uns im Klaren darüber, dass es die perfekte Erzieherin nicht gibt – „...und das ist auch gut so“! 8 Pädagogik: Wie wir arbeiten. Bedeutung des freien Spiels SPIELEN, SPIELEN, SPIELEN Freies Spiel ist ganzheitliche Förderung der kindlichen Entwicklung und aktiviert alle Sinne, Körper, Geist und Seele. Kinder erwerben dabei Fähigkeiten und Fertigkeiten für den Lebensalltag. Für uns ist das Spielen die Arbeit der Kinder. Sie erarbeiten ihr Bild von sich und ihrer Umwelt und wirken verändernd auf sie ein, indem sie ihre Phantasie mit den Bedingungen der Wirklichkeit verbinden. Das Spiel ist nicht nur „Spielerei“, sondern bietet dem Kind vielfältige Möglichkeiten, seine Persönlichkeit zu entfalten. Deshalb nimmt das Freispiel bei uns einen breiten Raum im Tagesablauf ein. In dieser Zeit bestimmen die Kinder ihre Spielpartner, das Material, den Ort und den Verlauf des Spiels selbst. Das Spiel ist eine ernstzunehmende Tätigkeit der Kinder, die von uns durch intensive Beobachtung begleitet wird. Diese Beobachtungen dienen uns als Grundlage, um die Umgebung den aktuellen Interessen der Kinder entsprechend vorzubereiten. Im Spiel handeln die Kinder aktiv und sind dabei improvisierend, experimentierend und kreativ. Sie verarbeiten ihre Eindrücke, Alltagserfahrungen und Gefühle. Außerdem ahmen sie sich gegenseitig und uns Erwachsene nach. Sie wiederholen Situationen und Verhaltensweisen, die sie beobachtet oder erlebt haben. Ihr Spiel ergibt somit immer einen Sinn. „Es gibt nichts Wunderbareres und Unbegreiflicheres und nichts, was uns fremder wird und gründlicher verloren geht als die Seele des spielenden Kindes.“ (Hermann Hesse, Eine Stunde Hinter Mitternacht, Gesammelte Werke Bd.1) Pädagogik: Wie wir arbeiten. Wichtige pädagogische GRUNDHALTUNGEN UND ZIELE Die Entwicklung kleiner Kinder in den ersten Lebensjahren vollzieht sich so schnell wie in ihrem gesamten Leben nicht mehr. Maßgebliche Bereiche dabei sind: • Wahrnehmung • Motorik und Selbstkontrolle • Kognition und Sprache • Aufbau sicherer Bindungen, soziale Kontakte knüpfen • Persönlichkeitsentwicklung Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Kinder in diesen Bereichen zu begleiten und zu unterstützen. Wichtig sind uns dabei Wertschätzung, Akzeptanz und Respekt vor dem einzelnen Kind. Dies bedeutet, dass wir Kinder so annehmen, wie sie sind, mit all ihren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Besonderheiten. Sie sollen die Gewissheit haben, dass sie keine Erwartungen erfüllen müssen, um angenommen zu werden. Das Kind in seiner Einzigartigkeit ist die Basis unseres pädagogischen Handelns. Die Entwicklung verläuft bei jedem Kind unterschiedlich. Wir legen Wert darauf, dass jedes Kind seinem individuellen Entwicklungstempo und seinen -aufgaben folgen kann und wir es liebevoll und achtsam dabei begleiten. Es soll seinen Weg gehen, etwas verändern, experimentieren, etwas bewegen und auch mal gegen den Strom schwimmen. Wir möchten, dass die Kinder gerne in den Spielkreis kommen, denn Kinder entfalten sich am besten in einer Umgebung, in der sie sich wohlfühlen. Sie brauchen dafür unter anderem Echtheit und Präsenz bei Erwachsenen, Vorbilder, klare Regeln und Strukturen. 10 Ziele unserer Arbeit • Basiskompetenzen stärken, um auf spätere Anforderungen im Kindergarten, in Schule, Beruf, Familie und Gesellschaft vorzubereiten z.B. Lernen, sich an Regeln zu halten; „Nein“ zu sagen; Wünsche und Gefühle zu äußern • Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit fördern und stärken z.B. Geschirr wegräumen; selbst eine Beschäftigung zu finden; Zeit und Raum geben, Bedürfnisse auszuleben, sich an- und ausziehen • Eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern z.B. sich gegenseitig Rückmeldung geben; Gespräche über den Entwicklungsstand der Kinder führen; Eltern in Erziehungsfragen unterstützen • Selbstwertgefühl, Identität und Persönlichkeitsentwicklung fördern und stärken z.B. Kinder ermutigen, sich auszuprobieren; eigene Grenzen austesten; eigene Lösungswege der Kinder zulassen • Den Kindern Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit geben z.B. klare Regeln und eine feste Struktur geben; Kinder ernst nehmen und ihnen interessiert zuhören; Verlässlichkeit in unseren Aussagen und unserem Handeln • Kinder bei Konflikten unterstützen und sie in ihrer Widerstandsfähigkeit stärken z.B. wir greifen ein, wenn Hilfe benötigt wird; lernen, mit anderen zu teilen; Rücksicht zu nehmen, sich zu behaupten • Soziales Lernen und Gemeinschaftsgefühl entwickeln z.B. Kontaktaufnahme zu anderen Kindern ermöglichen und unterstützen; sich als Teil einer Gruppe wahrnehmen; Rituale und Ausflüge als positive Gemeinschaftserlebnisse Pädagogik: Wie wir arbeiten. Wann und warum? BEOBACHTUNG UND DOKUMENTATION Einen Teil unserer pädagogischen Arbeit ist das Beobachten und Dokumentieren vom Alltag der Kinder und ihrer individuellen Entwicklung. Durch gezieltes Beobachten gewinnen wir Einsichten, die es uns ermöglichen, die Kinder in ihren Lernprozessen zu begleiten, d.h. unsere tägliche Arbeit auf das einzelne Kind bzw. die jeweilige Kindergruppe einzustellen. Es unterstützt uns in der Reflexion unserer pädagogischen Angebote. In Elterngesprächen werden die Dokumentationen unterstützend herangezogen. Alle schriftlichen Anfertigungen werden vertraulich behandelt und nur intern im Haus verwandt. Der Zugang zu den Dokumentationen bleibt ausschließlich den Erzieherinnen der Einrichtung vorbehalten. Nachdem das Kind die Einrichtung verlassen hat, verbleiben die Unterlagen noch eine gewisse Zeit in der Einrichtung. Projekte und Angebote können dadurch möglichst nah am Kind geplant werden. Wir greifen Situationen auf, um dann gezielt Impulse zu setzen. Ein Beispiel: Die Kinder kochen gerade gerne. Deshalb geben die Erzieherinnen den Kindern Wollfäden als Spaghetti zum Spielen. 11 Pädagogik: Wie wir arbeiten. 12 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? Ein guter Start EINGEWÖHNUNG Kinderkrippen haben sehr individuelle Formen der Eingewöhnung entwickelt, da der Übergang in eine regelmäßige Tagesbetreuung sowohl für die Kinder als auch für die Eltern eine große Aufgabe darstellt. Sie sind in der Regel das erste Mal für längere Zeit voneinander getrennt und müssen sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden und Vertrauen zu den Erzieherinnen aufbauen. Dieses Vertrauen entsteht durch einen feinfühligen und freundlichen Kontakt, durch zugewandte Ansprache, durch Pflege und Betreuung. Fühlt das Kind sich sicher und getragen in seiner Umgebung, kann es Neues entdecken und somit seinen Radius erweitern. Räume werden erkundet, Kontakte zu Erzieherinnen und Kindern gefunden, gefestigt und bestätigt. Jedes Kind und jede Familie ist einzigartig, deshalb verläuft die Eingewöhnung für jedes Kind individuell und unterschiedlich. Daher kann die Dauer der Eingewöhnung vorab nicht auf den Tag genau festgelegt werden, erfahrungsgemäß sollte man mit etwa 2 bis 3 Wochen rechnen. Da wir die Eltern als Experten ihres Kindes ansehen, ist ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Eltern und Erzieherinnen wichtig. Die Eingewöhnungszeit ist eine besonders wertvolle und prägende Phase und dient dazu, sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern Sicherheit und Vertrauen zu gewinnen. Die Grundlage hierfür ist ein wertschätzender, offener und ehrlicher Umgang. Jedes Kind durchläuft die folgenden Phasen in der Eingewöhnung. 13 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? cherheit, lernt ohne Ängste die Einrichtung kennen und ist offen für neue Bindungen. Schnuppertag und Kennenlern-Nachmittag Am Schnuppertag nehmen die Kinder mit ihren Eltern am Tagesablauf teil. Sie haben hier die Möglichkeit, die Erzieherinnen, Räumlichkeiten, Tagesrituale, wie z.B. gemeinsames Frühstück, Freispiel bzw. gezielte Spielangebote, Abschlusskreis usw., kennenzulernen. Eltern können Fragen stellen, um Unsicherheiten zu klären, und die Erzieherin hat die Möglichkeit, Informationen über das Kind zu erhalten, wie z.B. Infos über Allergien, Einschlafrituale, Trennungsverhalten, Essgewohnheiten, Spielgewohnheiten usw. Hier ist auch der Raum, über die Möglichkeiten einer individuellen Eingewöhnung zu sprechen. Zum Kennenlern-Nachmittag werden die im Spielkreis verbleibenden Kinder und die neuen Kinder mit ihren Eltern schriftlich eingeladen. An diesem Nachmittag treffen sich die zukünftigen Spielkreiskinder und ihre Eltern, um sich näher kennenzulernen. Hier ist der Erfahrungsaustausch zwischen erfahrenen und neuen Spielkreiseltern sehr informativ. Ein wichtiger Punkt ist hier auch die Organisation der Eingewöhnungsphase. Um eine individuelle Eingewöhnung für jedes einzelne Kind zu ermöglichen, ist es hilfreich, die Gruppe der neuen Kinder in den ersten Tagen zu teilen und die Zeiten zu reduzieren. Um die Trennung von den Eltern zu üben, sind die Trennungsphasen am Anfang sehr kurz, d.h. der erste Schritt ist die räumliche Trennung, z.B. während des Frühstücks wird die Tür geschlossen. Je nach Reaktion des Kindes wäre der nächste Schritt, dass die Bezugsperson die Einrichtung für kurze Zeit verlässt. Diese Trennungsphasen werden allmählich gesteigert. Wenn sich das Kind von den Erzieherinnen trösten, wickeln und schlafen legen lässt, ist die Eingewöhnung abgeschlossen. Trotz individueller Eingewöhnung kommt es immer wieder vor, dass Kinder sich nicht ohne Tränen von den Eltern lösen können. Damit sich das Kind auf die Situation der Trennung einstellen kann, ist es wichtig, sich von seinem Kind zu verabschieden. Ein Abschiedsritual, wie bei uns die „Winketreppe“, erleichtert die Trennung. Um die Trennung leichter zu gestalten, ist es für das Kind oft hilfreich, das eigene Schmusetuch, Kuscheltier, Schnuller usw. von zu Hause mitzubringen. Für eine gelungene Eingewöhnung spricht, dass das Kind immer wieder gerne und mit Freude in den Spielkreis gehen möchte. „Die Qualität der Beziehung ist wichtig für die Qualität der Bildung.“ Die ersten Tage im Spielkreis Quelle: unbekannt Die Eingewöhnung der Kinder im Spielkreis erfolgt immer in Begleitung einer vertrauten Bezugsperson. Damit die Erzieherin Kontakt zum Kind aufbauen kann, ist es nötig, dass sich die Eltern im Hintergrund halten. Allein durch ihre Anwesenheit gewinnt das Kind die nötige Si- 14 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? Die Bedeutung von ALLTAGSSITUATIONEN Für Krippenkinder ist es wichtig, dass sie sich in ihren alltäglichen Tätigkeiten und Erlebnissen in ihrer Umgebung zurechtfinden, um sich selbst und ihr Leben zu begreifen. Deshalb nimmt der Alltag eine sehr große Bedeutung im Tagesablauf ein. Durch die alltäglichen und immer wiederkehrenden Handlungen finden die Kinder ihre Lerngelegenheiten. Dabei sind Wiederholungen eine wichtige Grundlage, damit die Kinder ihre Kompetenzen üben können, sich mit den Materialien und der Umgebung vertraut zu machen. Die Kinder beobachten ihr Umfeld, sie ahmen nach, probieren sich aus, haben dabei Erfolg und Misserfolg. Auch das ist Alltag. „Piep, piep, Mäuschen, bleib in deinem Häuschen! Wir essen unsren Teller leer, bleibt für dich kein Krümel mehr! Piep, piep, piep, guten Appetit!“ Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? alltäglich: ESSEN UND GENIESSEN Die Mahlzeiten sind sehr zentrale und bedeutsame Bestandteile im Gruppenablauf und nehmen viel Zeit in Anspruch. Sie sind Gemeinschaftserlebnisse, das heißt, die gesamte Gruppe — Kinder und Erwachsene — kommt zu einem festen Zeitpunkt zusammen, um gemeinsam zu essen. Essen achten wir auf eine gemütliche und positive Atmosphäre, in der die Kinder zur Ruhe kommen. Diese Situation regt auch zum Erzählen und Pläne schmieden für den weiteren Tag an. Auf gesundheitliche und religiöse „Wünsche“ nehmen wir Rücksicht. Dabei ist das Essen und Trinken eingebettet in eine Reihe von Handlungen, Gewohnheiten, Regeln und Ritualen. Sie geben der Mahlzeit einen Rahmen und den Kindern Sicherheit. In unserer Einrichtung legen wir Wert auf gesunde Ernährung und achten auf ein abwechslungsreiches und vollwertiges Angebot. Wenn es die Situation zulässt, begleiten die Kinder den Einkauf der Erzieherinnen: zum Bäcker, Metzger und in den Supermarkt. Die Kinder können eigenständig auswählen und lernen somit verschiedene Lebensmittel kennen. Dadurch entwickeln sie den eigenen Geschmackssinn. Sie entscheiden selbst über Menge und Vorlieben. Fähigkeiten, die zur Selbstständigkeit führen, entwickeln sich (Kinder helfen bei den Vorbereitungen, helfen, die eingekauften Lebensmittel einzuräumen, Frühstückswagen in die Gruppen fahren, Tisch decken und abräumen, Lätzchen verteilen, mit Besteck essen, sich selber nehmen, Getränke eingießen und trinken, Umgang mit Porzellangeschirr). • • • • • Motorik (Auge-Hand-Koordination) Rücksichtnahme Sich in einer Gruppe zurechtfinden Soziales Miteinander Höflicher Umgangston werden bei den gemeinsamen Mahlzeiten gefördert. Das gemeinsame Essen beginnen wir mit einem Tischspruch, das gibt dem Kind Sicherheit und fördert die Sprache. Beim 16 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? alltäglich: KÖRPERPFLEGE Das tägliche Windelwechseln, das An- und Ausziehen vor und nach dem Schlafen, die so genannten Pflegesituationen, beinhalten weitaus mehr Bildungsmöglichkeiten als angenommen. Beim „Sauber-werden“ überlassen wir es dem Kind, den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen. Eine enge Absprache zwischen Eltern und Erzieherinnen ist uns wichtig. Da ist zum einen die Beziehung zum Kind, das Vertrauen, das während dem Wickeln aufgebaut, gefestigt und intensiviert werden kann und muss. Denn nur wenn es auf die stabile und vertrauensvolle Beziehung zu seiner Bezugsperson bauen kann, wird das Kind sich sicher und entdeckungsfreudig in den Räumen bewegen. „Wann sollte ein Kind laufen und sprechen? Dann, wenn es läuft und spricht. Wann sollten die Zähnchen durchbrechen? Eben dann, wenn sie sich zeigen. Auch die Fontanelle sollte dann zuwachsen, wenn sie sich eben von selbst schließt. Und das Kind sollte so lange schlafen, bis es ausgeschlafen ist.“ Dies setzt voraus, dass wir uns Zeit für das Kind und die Pflegesituation nehmen und die Pflege nicht als routinemäßige Handlung abtun. Zum anderen ist da die Sprache, die Kommunikation mit dem Kind; die Möglichkeit, es am Wickelvorgang zu beteiligen, ihm diesen Vorgang verständlich zu machen und damit seine Körperwahrnehmung, Sprachentwicklung und Begriffsbildung zu fördern. Pflege bedeutet für uns: • vor den Mahlzeiten Hände waschen • nach den Mahlzeiten Hände und Gesicht waschen • selbstständig Zähne putzen • Nase putzen • wickeln • den Toilettengang begleiten Pflege ist individuelle Zuwendung. Dabei erfahren die Kinder einen fürsorglichen, respekt- und liebevollen Umgang. Wir beziehen die Kinder bei der Pflege mit ein, das bedeutet: Die Kinder • holen ihre Wickelgegenstände aus der Schublade • ziehen sich eigenständig aus • nehmen sich selbstständig die Seife • trocknen sich die Hände ab 17 (Janusz Korczak) Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? alltäglich: SCHLAFEN UND AUFWACHEN Schlafen Schlafen und Ruhen sind Grundbedürfnisse. Im Schlaf werden Erfahrungen verarbeitet und vertieft. Das Bedürfnis nach Aktivität und Ruhe ist sehr verschieden und von der Tagesform der Kinder abhängig. Um individuell auf die Kinder eingehen zu können, ist ein persönliches Gespräch zwischen den Eltern und Erzieherinnen über die Schlafgewohnheiten der Kinder dringend notwendig. In der Froschgruppe ist Schlafen bzw. Ruhen ein fester Bestandteil des Tagesablaufes. Die Kinder bringen von zu Hause mit, was sie zum Schlafen benötigen (z.B. Kuscheltier, Schnuller, Schnuffeltuch...) Der Gruppenraum wird zum Schlafraum umfunktioniert. Jedes Kind bekommt seine eigene Matratze und Zudecke, die je nach Bedarf, jedoch einmal wöchentlich gewechselt wird. Ein täglich wiederkehrendes Ritual leitet die Schlaf-/Ruhezeit ein. Dadurch geben die Kinder ihrer Müdigkeit leichter nach, wehren sich nicht gegen den Schlaf. Beim Einschlafen sind die Kinder nicht allein, andere Kinder, die schlafen, animieren auch zum Schlafen. Musik und gedämpftes Licht sorgen für eine wohlige Atmosphäre. Die Kinder werden nicht zum Schlafen gezwungen, sie schlafen bzw. ruhen freiwillig und umso lieber, je mehr auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Die Erzieherin ist im Schlafraum anwesend, während die Kinder einschlafen. Danach ist sie für die Kinder jederzeit erreichbar. Entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder vermitteln die Erzieher individuelle Zuwendung und Geborgenheit, damit die Kinder in einer angenehmen Umgebung zur Ruhe bzw. zum Schlaf finden. Aufwachen Einige Kinder stehen alleine auf. Andere müssen geweckt werden. Es gibt Kinder, die nach dem Aufstehen auf den Arm genommen werden möchten, um noch ein wenig zu kuscheln. Andere möchten ihren Schnuller bzw. ihr Kuscheltier/Schnuffeltuch haben. Dieses wird ihnen natürlich auch ermöglicht. Sie werden noch einmal gewickelt und angezogen. Ist das Kind in seiner Entwicklung schon so weit, dass es sich selbst anziehen kann, wird die Erzieherin es darin bestärken. Beim Wickeln spricht die Erzieherin ruhig mit dem Kind und fragt z.B., ob es gut geschlafen hat. Abschließend gibt es noch einen kleinen Snack und etwas zu trinken. 18 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? Tagesablauf EIN TAG IM SPIELKREIS Der Tagesablauf im Spielkreis ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Ereignisse, Handlungen und Rituale. Der Rhythmus des Tages mit seinen Gewohnheiten und Abläufen bildet die Grundstruktur und gibt den Kindern Sicherheit. Rituale schaffen Übergänge und eine regelmäßige Tagesstruktur ordnet die Zeit im Spielkreis und macht Ereignisse für die Kinder vorhersehbar und berechenbar. Wenn Kinder Bekanntes wiedererkennen, ist dies eine Bestätigung für sie selbst. 7:30 Bringzeit Beim Bringen der Kinder geht es darum, den Übergang von zu Hause in das Gruppengeschehen zu gestalten. Dazu gehören die Begrüßung jedes Kindes und seiner Eltern, ein kurzer Austausch über wichtige Ereignisse und die Befindlichkeit des Kindes und ein Abschiedsritual. Bei uns ist das meist die „Winketreppe“, von der aus die Kinder ihre Eltern verabschieden. Bis 8:30 Uhr werden dann alle Kinder gemeinsam in einer Gruppe betreut. anschauen erfreut sich großer Beliebtheit bei den Kindern und stärkt den Gruppenzusammenhalt. Hier findet sich auch die Zeit, den weiteren Tagesablauf zu planen. Wünsche und Anregungen der Kinder und Erzieherinnen werden besprochen. Zwischen 9:00 und 10:00 Uhr findet in jeder Gruppe ein gemeinsames Frühstück statt. Dies verstärkt das Gruppengefühl, ermöglicht einen sicheren Rahmen zur Kontaktaufnahme und bietet vielfältige Lernsituationen. Zunächst gehen alle im Bad gemeinsam ihre Hände waschen. Dabei lernen auch schon die Kleinsten diesen umfassenden Handlungsablauf von Wasserhahn aufdrehen über Seifenspender nutzen bis hin zu Seife in den Händen verreiben, mit Wasser abspülen, den Wasserhahn wieder zudrehen und die Hände abtrocknen. Zurück im Gruppenraum, haben die Kinder meist ihre „Stammplätze“ am Tisch und wissen genau, wer vielleicht heute fehlt. Nach dem Ankommen haben die Kinder die Möglichkeit, frei zu spielen. Viele Kinder suchen erst mal Körperkontakt und Geborgenheit bei ihrer Erzieherin. Andere suchen schon die verschiedenen Spielecken auf, schauen Bücher an oder kneten mit selbsthergestellter Knete. 8:30 Spätestens jetzt öffnet die zweite Gruppe. Die Kinder werden von ihren Erzieherinnen begrüßt und ordnen sich ihrer eigentlichen Gruppe zu. Bis 9:00 Uhr etwa bleibt Zeit, dass die Kinder sich spielend auf den Tag einstimmen und weitere ankommende Kinder begrüßen können. 9:00 Morgenkreis In der Froschgruppe findet ein Morgenkreis statt. In gemütlicher Runde begrüßen sich alle mit einem Lied. Finger- und Bewegungsspiele machen, Lieder singen oder Bilderbücher 19 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? Tischgespräche bereichern unsere Frühstücksrunde und unterstützen nebenbei die Sprachentwicklung. Nach einer Obst- und Rohkostrunde dürfen die Kinder ihren Brotbelag selbst auswählen. Die Kinder erlernen während dem Frühstück viele alltagspraktische Fertigkeiten und werden immer selbstständiger. 10:00 Körperpflege... Der weitere Tagesablauf ist sehr variabel und orientiert sich weitgehend an den Bedürfnissen der Kinder. Zwischen 10:00 und 11:00 Uhr (und bei Bedarf natürlich auch zu allen anderen Zeiten) ist Zeit für die Körperhygiene, d.h. wir wickeln die Kinder, putzen ihnen die Nase, waschen ihnen das Gesicht oder begleiten sie auf die Toilette. ...oder Projekte und Angebote Natürlich bieten wir Projekte und Angebote der Jahreszeit entsprechend für die Kinder an (z.B. Laternenbasteln, Fasching, Ostern...). Unsere beiden Bollerwagen ermöglichen uns gruppenübergreifende Ausflüge in Groß-Umstadt, die alle sehr genießen. Jeden Dienstag und Freitag findet nach dem Frühstück ein gruppenübergreifendes Projekt, das sich „Lesemäuse“ nennt, statt. Die Lesemäuse befassen sich intensiv mit Bilderbüchern und bieten viele Sprechanlässe und Möglichkeiten, sich mit bestimmten Themen intensiv auseinanderzusetzen. Jedes Kind hat ein eigenes Fach, in dem Windeln, Feuchttücher und ein Handtuch für den Intimbereich aufbewahrt werden. Pflegen ist persönliche Zuwendung. Jedes Kind bekommt die ungeteilte Aufmerksamkeit und die individuelle Betreuung der Erzieherin. Sie erklärt dem Kind, was sie tut, und spricht mit ihm. Pflegen ist Teil der Beziehungsbildung und schafft Vertrauen. . . . und Freispiel In dieser Zeit nutzen die Kinder gerne das vielfältige Angebot an Spielmaterial. Sie experimentieren mit unterschiedlichen Materialien, probieren ihre Ideen aus und lernen voneinander. Spielen und Lernen lassen sich dabei nicht voneinander trennen, sondern Spielen ist Lernen! Da für Kinder in diesem Alter vor allem das Selber-Tun und die Erfahrung mit ihrem eigenen Körper steht, brauchen sie Möglichkeiten, sich zu bewegen. Daher ist es uns wichtig, dass der Turnraum frei zugänglich ist und die Kinder im Außengelände an der frischen Luft spielen können. 11:30 Singen In der Froschgruppe findet ein Morgenkreis statt. In gemütlicher Runde begrüßen sich alle mit einem Lied. Finger- und Bewegungsspiele machen, Lieder singen oder Bilderbücher anschauen erfreut sich großer Beliebtheit bei den Kindern und stärkt den Gruppenzusammenhalt. Hier findet sich auch Zeit, 20 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? den weiteren Tagesablauf zu planen. Wünsche und Anregungen der Kinder und Erzieherinnen werden besprochen. 12:30 Schlafen Kurz vor 12:00 Uhr gibt es Mittagessen für die Kinder der Froschgruppe, das in der angrenzenden Kindertagesstätte zubereitet wird. Danach werden gemeinsam Zähne geputzt. Die Kinder in der Froschgruppe machen einen gemeinsamen Mittagsschlaf bzw. ruhen sich aus. Hierfür wird ein Gruppenraum abgedunkelt und hergerichtet. Jedes Kind hat eine eigene Matratze und Zudecke. Auf diesem persönlichen Schlafplatz warten schon die persönlichen Gegenstände wie Kuscheltier, Schnuller oder Schmusekissen. Abschlusskreis 13:30 Der Abschlusskreis rundet in der Schnecken- bzw. Marienkäfergruppe den Vormittag ab. Zeit zum „Alle Schnecken bzw. Käfer gehn nach Haus“ zu singen. Ganz individuell unterschiedlich wachen die Kinder auf und spielen nach dem Wickeln und Anziehen in der angrenzenden Gruppe. 12:15 — 12:30 14:30 12:00 Mittagessen Ein kleiner Nachmittagsimbiss weckt neue Ideen zum Spielen. Abholzeit für die Schneckengruppe bzw. Marienkäfergruppe. 15:30 Abholzeit Die Kinder der Froschgruppe können abgeholt werden. Ebenso wie beim Bringen berichten die Erzieherinnen den abholenden Eltern kurz von dem Tag und besonderen Vorkommnissen. Beim Gehen wird jedes Kind persönlich verabschiedet. 16:00 Ein ereignisreicher Tag im Spielkreis ist zu Ende. Wir freuen uns schon auf morgen! „Sage es mir, und ich vergesse es; zeige es mir, und ich erinnere mich; lass es mich tun, und ich behalte es.“ (Konfuzius) 21 Pädagogische Praxis: Was passiert im Alltag? Besonderes: FESTE UND VERANSTALTUNGEN Geburtstage Jedes Kind darf bei uns seinen Geburtstag feiern. Es soll ein ganz besonderer Tag für das Kind sein: • Das Kind wünscht sich besonderes Frühstück, was von zu Hause mitgebracht wird, z.B. selbstgebackenen Kuchen. Meist sind die Kinder sehr stolz auf das Mitgebrachte. • Das Kind bekommt eine Krone, welche es selbst gestalten kann, alleine oder mit anderen Kindern zusammen. • Im Abschlusskreis in großer Runde mit allen Kindern wird ein Geburtstagslied gesungen, Geburtstagskerzen werden angezündet, das Kind darf den Abschlusskreis gestalten mit Lieblingsliedern oder Fingerspielen… • Das Geburtstagskind bekommt ein kleines Geschenk vom Spielkreis. Faschingsparty Diese Veranstaltung ist öffentlich, d.h. alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Faschingsparty findet immer am Rosenmontag zwischen 15 und 17 Uhr im Gemeindehaus der ev. Kirchengemeinde in der Pfälzer Gasse 14 statt. Laternenfest Unsere Laternen werden im Spielkreis gebastelt. Die Besonderheit dabei ist, dass es kleine Laternen sind, die von den Kindern selbst getragen werden können. Das Laternenfest findet immer am Wochenende (an einem Samstag) statt, damit die komplette Familie mitfeiern kann. Treffpunkt ist in der Stadtmitte auf dem Groß-Umstädter Marktplatz. Dann laufen wir eine kleine, mit Laternenliedern begleitete Runde zum Spielkreisgelände. Dort erwartet uns ein kleines Lagerfeuer und es werden Martinsgänse und heiße Getränke für Groß und Klein angeboten. Am Lagerfeuer werden Laternenlieder gesungen und in gemütlicher Runde lasssen wir das Laternenfest ausklingen. Die Feier ist speziell für Kinder unter drei Jahren mit ihren Familien bestimmt. Hier wird nicht geknallt, sondern getanzt, gesungen und gelacht. Die aktiven Spielkreiseltern sorgen für das leibliche Wohl und bieten Getränke, Waffeln, Brezeln etc. zu kleinen Preisen an. Das Spielkreisteam hat mit den Spielkreiskindern einige Zeit zuvor Faschingshits eingeübt und diese werden an diesem Nachmittag mit allen Gästen getanzt und gesungen. Elternhilfe ist an diesem Nachmittag gefragt, denn dieses Fest muss vorbereitet werden. Die Eltern sind für den Verkauf von Essen und Getränken zuständig sowie für den Auf- und Abbau. 22 Entwicklungsbereiche Motorische Entwicklung ALLES IN BEWEGUNG Bewegung ist für Kinder ein Grundbedürfnis und absolut wichtig für die kindliche Entwicklung. In und durch Bewegung setzen sie sich mit ihrer Umwelt auseinander und erleben sich als selbstwirksam. Wir unterstützen die natürliche Freude der Kinder an Bewegung und stellen ihnen dafür ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung. Kinder sind fast immer in Bewegung: Sie entdecken, hüpfen, rennen, krabbeln, balancieren, klettern, tanzen, fahren Rädchen, laufen Treppen, testen Geschwindigkeiten aus, erkunden verschiedene Untergründe wie z.B. Weichboden, Sand, Steine. • • • • • Wir gestehen Kindern ihren jeweils eigenen Rhythmus und ihre eigene Geschwindigkeit beim Erproben und Erlernen von Bewegungsabläufen zu. Die Räume, ihre Ausstattung und die altersgemäße Gestaltung des Außengeländes unterstützen die Kinder bei vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten und bieten ihnen die verschiedensten Körpererfahrungen. Hinzu kommen: • Ausflüge mit dem Bollerwagen • Spaziergänge • Tanzspiele, Bewegungsspiele, Bewegungsbaustelle im Turnraum • Mitbenutzung des Bällchenbads im Kindergarten • Projekttage in der Turnhalle Das ist uns wichtig! Unsere Ziele: • • • Kinder lernen den eigenen Körper kennen und entwickeln ihr Körpergefühl. Kinder bekommen Zutrauen, Mut und Zuversicht, Bewegungen auszuprobieren. Kinder haben die Freiräume, durch Bewegung Gefühle auszudrücken. Sie lernen, Bewegungen zu koordinieren. Sie können Gefahren besser einschätzen und erfahren eigene Grenzen. Sie lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Sie trainieren ihren Gleichgewichtssinn. Sie lernen, ihre Kräfte einzuschätzen und zu dosieren. 23 „Bewegung ist eine elementare Art des Denkens.“ (Gerd E. Schäfer) Entwicklungsbereiche Sprachentwicklung SPRACHE — MITEINANDER KOMMUNIZIEREN Kinder kommunizieren mit ihrer Umwelt von Geburt an, d.h. die Sprache entwickelt sich noch vor dem Sprechen. Am Anfang steht die nonverbale Kommunikation (Körpersprache, Blickkontakt, Befindlichkeitsäußerungen durch verschiedene Laute…). Im Kontakt mit seinen Bezugspersonen erschließt sich das Kind die Welt und entwickelt in seinem eigenen Tempo die verbale Sprache. Uns ist dabei wichtig, dass die Kinder Spaß und Freude an ihrer Sprache und am Sprechen haben. Voraussetzungen dafür sind vor allem vertrauensvolle Bezugspersonen sowie eine stabile und konstante Gruppe von gleichaltrigen Kindern. Die Kinder sollen bei uns erleben, dass sie durch sprachliche Äußerungen etwas bewirken können (sich mitteilen, miteinander in Kontakt kommen, Emotionen ausdrücken, Konflikte lösen…). So unterstützen wir die Kinder in ihrer Sprachentwicklung: • • • • • • • • • • • • Aktives und aufmerksames Zuhören Sich dafür interessieren und sich Zeit nehmen, was das Kind sagen möchte Kindliche Ausdrücke nicht korrigieren, sondern korrekt wiederholen In einfacher, klarer, deutlicher Sprache sprechen Abwarten, bis die Kinder sich selbst ausdrücken, und nichts vorwegnehmen Alltägliche Handlungen sprachlich begleiten Sprachanlässe schaffen Gespräche beim Essen Rituale (Tischsprüche, Abschiedslieder…) Bilderbücher anschauen und vorlesen Reime, Fingerspiele, Bewegungsspiele Lieder und Musik machen, Singen Entwicklungsbereiche Soziale Kompetenzen ICH — DU — WIR • Gruppenleben — auch mit dem Aspekt Konfliktbewältigung • Jeder Mensch möchte soziale Beziehungen eingehen. Schon kleine Kinder fühlen sich zu anderen Kindern hingezogen, beobachten sich und haben Spaß zusammen. In jeder Gruppe mit gleichaltrigen Kindern haben Kinder die Möglichkeit, sich frei zu entfalten und sich spielerisch auszuprobieren. Das Kind entdeckt und entwickelt dabei seine eigene Persönlichkeit. Durch den Kontakt mit unterschiedlichen Kindern lernt das Kind seine Welt zu begreifen, sie sich anzueignen und sich ein eigenes Bild von ihr zu machen. Es bleibt dabei nicht aus, dass es auch einmal zu Konflikten kommt und verschiedene Interessen aufeinander stoßen. Konflikte gehören zum Alltag dazu und sind wichtig, um Kräfte zu messen, Rechte auszuhandeln, Kontakte aufzunehmen oder eine Situation zu verändern. die Kinder können sich Spielpartner aussuchen und können sich auf eine Ebene begeben und Erfahrungen sammeln Kinder sind Teil einer Gruppe, sie orientieren sich aneinander, imitieren sich gegenseitig, motivieren einander mitzumachen und haben Vorbilder Uns ist es wichtig, die Kinder in ihren sozialen Beziehungen zu unterstützen und zu ermutigen. Wir versuchen zu erkennen, woran die Kinder gerade „arbeiten“, und bieten ihnen Hilfe und Lösungsmöglichkeiten an, wenn sie nicht mehr weiterkommen. „Das vornehmlichste Erziehungsziel ist, Menschen zu schaffen, die fähig sind, neue Dinge zu tun, nicht einfach das zu wiederholen, was andere Generationen taten — Menschen, die schöpferisch, erfinderisch, die Entdecker sind. Das zweitwichtigste Erziehungsziel ist, Geister heranzubilden, die kritisch sind, verifizieren können und nicht alles hinnehmen, was man ihnen anbietet.“ (Jean Piaget) Neben dem Streitenlernen können Kinder noch weitere wichtige Erfahrungen in der Gruppe sammeln: • • • • • • sie lernen voneinander, z.B. verschiedene Verhaltensweisen Freundschaften entstehen sie ahmen sich nach und probieren sich aus: Was machen die anderen? Was kann ich bewirken? Wie reagieren die anderen? Wie fühlt sich das an? sie erleben sich als Teil einer Gruppe, lernen sich kennen, werden vertraut miteinander und fühlen sich zugehörig sie erleben Gefühle bei sich selbst, bei anderen und im Zusammenspiel mit anderen sie lernen sowohl ihre eigenen Grenzen als auch die der anderen Kinder und Erwachsenen kennen 25 Entwicklungsbereiche Selbstwirksamkeit BETEILIGUNG VON KINDERN AN UNSEREM ALLTAG „Selbermachen“ macht Spaß Jedes Kind ist eine Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen und Gefühlen. Es ist ihm wichtig, immer mehr Tätigkeiten seines Lebens unabhängig und selbstständig zu gestalten. In den Alltagssituationen (in unserer Einrichtung) wie Spielen, Singen, Essen, Waschen, Wickeln, Anziehen usw. möchten die Kinder beteiligt werden und entwickeln dabei ihre individuelle Selbstständigkeit. Das heißt, sie machen mit, probieren aus und machen selbst. Unsere Aufgabe ist es, die Mädchen und Jungen auf diesem Weg mit Spiel, Spaß, Raum und Zeit zu unterstützen. Jedoch sind Regeln, Grenzen und Absprachen in bestimmten Situationen oder unter besonderen Umständen erforderlich, denn auch für Kinder ist Handeln ohne Konsequenzen langweilig. 26 Entwicklungsbereiche Be-„greifen“ KREATIV SEIN UND EXPERIMENTIEREN Kinder besitzen eine angeborene Experimentierlust und Gestaltungsfreude. Sie entdecken und entwickeln ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten während ihrer zahlreichen Beschäftigungen mit Material und Werkzeug. Die Kinder im Spielkreis sammeln Erfahrungen mit verschiedenen Materialien, wie zum Beispiel • Fingerfarben • Knete • Kleister • Sand/Erde • Naturmaterialien • Wasser Den ersten Kontakt mit den verschiedenen Materialien darf das Kind zuerst über den eigenen Körper erfahren: Es begreift das Material. Danach erweitert sich das Angebot entsprechend der Entwicklung. Damit Kinder vielfältige Erfahrungen sammeln können, brauchen sie bestimmte Bedingungen: • Anregungen und Ermutigung • verschiedene, anregungsreiche Materialien • Zeit zum Arbeiten und Erleben • keinen Leistungs- oder Erfolgsdruck Bei uns im Spielkreis dürfen die Kinder ihre Experimentierlust ausleben, denn nur wer ohne Einschränkung klecksen und matschen darf, kann Kreativität entwickeln. „Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse“ „Das Erstaunen ist der Beginn der Naturwissenschaft“ (Aristoteles) 27 Entwicklungsbereiche Was geschieht um uns herum? ERFAHRUNGEN MIT UMWELT UND NATUR Kleine Kinder brauchen viele kleine Orte und viele kleine Herausforderungen. Im Außengelände und bei Ausflügen mit dem Bollerwagen sammeln unsere Spielkreiskinder Erfahrungen mit der Umwelt und der Natur. Der Aktionsradius wird erweitert. Bei Bollerwagenausflügen durch die Stadt, den Park, zum Teich, auf den Marktplatz, zum Einkaufen zeigen die Kinder Interesse an allem, was ihnen begegnet. Darüber holen wir die Welt in den Spielkreis. Wir möchten die Kinder dafür sensibilisieren, ihre eigene Umwelt ganz bewusst wahrzunehmen. Alltägliche Begegnungen begeistern die Kinder. Blumen und Blätter faszinieren, Käfer, Schnecken und Würmer rufen weder Scheu noch Ekel hervor. Kleintiere und Pflanzen werden in Größe, Farbe und Form, Bewegungsart und Geräuschen beobachtet und von den Kindern benannt. Dabei sind die Kinder auch immer den vier Elementen auf der Spur. Wasser, Feuer, Erde, Luft faszinieren die meisten Kinder. Die Kinder nehmen die Veränderungen in der Natur wahr (die Blätter fallen...), sie erleben die Jahreszeiten. Durch eigene Erfahrungen in der Natur und in der Umwelt eignen sich die Kinder Wissen an. Die Sinne werden geschärft, sie erleben Abwechslung und das Immunsystem wird gestärkt. Durch regelmäßigen Aufenthalt an der frischen Luft sind die Kinder besser vor Infektionen geschützt. Angemessene Kleidung trägt zum Wohlbefinden bei. Die „Arbeitsbekleidung“ der Kinder darf schmutzig werden. Der Schmutz zeigt, dass die Kinder ihre Umwelt aktiv und intensiv erforscht haben. Laufen ist für Kinder unter drei Jahren eine eigene Aktion, die das Kind ganz fordert. Dabei wird kein Ziel anvisiert, der Weg ist das Ziel. Um ins Außengelände zu kommen, müssen die Kinder zwei Stockwerke überwinden. Dieser Treppengang wird von den Kindern als anstrengend und lustvoll zugleich empfunden. Diese wiederkehrende Übung des Treppensteigens trainiert das Bewegungsgedächtnis, den Gleichgewichtssinn, die Koordination, die Wahrnehmung, Kraft und Geschicklichkeit. 28 „Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will.“ François Rabelais (um 1494 —1553), frz. Dichter Zusammenarbeit mit den Eltern Ziele und Formen Rechte und Pflichten ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN ELTERN SEIN IM SPIELKREIS Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihr Kind im Krippenalter. Daher legen wir Wert auf eine enge Zusammenarbeit. Dies funktioniert nur, wenn sich die Beteiligten aufeinander einlassen, respektvoll und offen miteinander umgehen. Die positive Einstellung der Eltern sowie ihr Vertrauen in die Einrichtung sind wichtige Grundlagen, damit das Kind sich lösen und wohlfühlen kann. Um die Betreuung der Kinder im Spielkreis zu gewährleisten, ist der Verein auf öffentliche Zuschüsse und Elternbeiträge angewiesen, zusätzlich benötigen wir jedoch auch noch die Hilfe der Eltern. In unserem Krippenalltag heißt das, dass die Zusammenarbeit mit den Eltern schon bei der Anmeldung beginnt, täglich gepflegt wird und sich durch Entwicklungsgespräche intensiviert. • • • • • • • • Putzelternabend Um unseren Kindern ein sauberes Umfeld anbieten zu können, übernehmen die Eltern in regelmäßigen Abständen Aufgaben wie beispielsweise die Reinigung von Spielmaterialien, Regalen, Bewegungselementen… Während der Putzelternabende haben die Eltern die Möglichkeit, sich auszutauschen und näher kennenzulernen. Gemeinsame Aufgaben verbinden und schaffen Beziehungen. Vorstellung der Einrichtung in „Aktion“, im gelebten Alltag, z.B. bei Anmeldung Kennenlern-Nachmittag/Schnuppertag Individuelle Eingewöhnung Tür-und-Angel-Gespräche beim Bringen und Abholen Elternabende (Gruppen-/Putz-/Themenelternabend) Entwicklungsgespräche Transparenz unserer Arbeit durch Dokumentationen, Infos und Elternbriefe Mitwirken der Eltern bei Veranstaltungen Kleine Reparaturen Es gibt zwar einen Hausmeister, dennoch freuen wir uns, wenn Eltern uns handwerklich unterstützen. Außengelände Gelegentliches Rasenmähen, Kehren und Aufräumen des Gartenhäuschens gehören zu den Aufgaben, die die Eltern übernehmen können. Der Spielkreis entlastet die Eltern und unterstützt sie bei der Erziehung ihres Kindes. Die Eltern sind genau informiert über den Entwicklungsstand ihres Kindes. Sie haben vielfältige Möglichkeiten, Kontakte zu anderen Eltern zu knüpfen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern gewährleistet, dass das Kind sich im Spielkreis wohlfühlt. Die Eltern sind ganz nah am Geschehen dran und werden, wo immer es möglich ist, mit eingebunden. In den Gruppen werden Ansprechpartner aus den Reihen der Eltern gewählt, die, ähnlich wie ein Elternbeirat, die Arbeit zwischen Erzieherinnen und Eltern unterstützen. Mitwirken bei Veranstaltungen (Faschingsfeier und Laternenumzug etc.) Nur durch die Elterndienste (Auf- und Abbau, Verkauf, Kuchenspenden…) können die verschiedenen Veranstaltungen stattfinden. Organisation von Sommer- bzw. Abschlussfest Die Planung, Organisation und Durchführung des Sommer- und Abschlussfestes liegt in den Händen der Eltern. 29 Zusammenarbeit im Team Ziele und Formen ZUSAMMENARBEIT IM TEAM • Warum arbeite ich im Spielkreis Groß-Umstadt? • Die Qualität der Arbeit in einer Einrichtung ist (neben anderen Einflussfaktoren) stark von der Zusammenarbeit innerhalb des Teams abhängig. Aus ganz unterschiedlichen Beweggründen heraus arbeiten die einzelnen Erzieherinnen im Spielkreis. Eins verbindet sie dabei aber alle: Die große Leidenschaft, mit Herz und Verstand die Kinder zu begleiten und zu unterstützen, derweil sie in unsere Welt hineinwachsen. Die unterschiedlichen Fähig- und Fertigkeiten der Mitarbeiterinnen und die Individualität eines jeden bereichern dabei die Vielfältigkeit des Teams. Die stetige Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und Entwicklungen der Kinder, mit den Eltern und den Kolleginnen verlangt eine funktionierende Zusammenarbeit im Team. Diese gelingende Zusammenarbeit ist ausschlaggebend für die Atmosphäre in der gesamten Einrichtung. Daher ist es uns wichtig, diese Zusammenarbeit zu pflegen und ernst zu nehmen. Bedeutsame Ziele sind hierbei für uns: • • • • • eine offene, ehrliche und wertschätzende Kommunikation und Atmosphäre die Freude an der Arbeit teilen; sich wohlfühlen sich gegenseitig vertrauen und aufeinander verlassen können ein regelmäßiger Austausch (Fachliches, Ideen, Erfahrungen, pädagogische Sichtweisen, Aktuelles) gemeinsam an einem Ziel arbeiten und die Arbeit im Spielkreis auch nach außen gemeinsam vertreten eigene Meinung äußern können und die der anderen respektieren Rückmeldung über die eigene Arbeit bekommen und geben Um diese Ziele zu verwirklichen, haben wir die folgenden Formen entwickelt. Kleine Teamsitzung einzelne Teams, 1x wöchentlich für 1,5 Stunden Hier ist Raum und Zeit für: • Organisation und Planung unserer pädagogischen Arbeit • Aufteilung der anfallenden Aufgaben und Arbeiten • Austausch über Gruppensituation, Alltag, einzelne Kinder • Vorbereitung der Elterngespräche • Auswertungen von Beobachtungen Große Teamsitzung alle Mitarbeiterinnen, 1x wöchentlich, 1,5 Stunden Hier ist Raum und Zeit für: • Arbeit an der Konzeption und Homepage • Verteilen von Aufgaben für Veranstaltungen, Feste und Anlässe für das gesamte Haus • Verfahrensabläufe abzustimmen und abzusprechen, z.B. Vorgehen bei einem Unfall • Spontaner Austausch/Kommunikation während der Arbeit • Planung von gemeinsamen Aktionen, Ausflügen, Essen gehen • Pädagogische Tage, Konzeptionsarbeit, Themenarbeit und Fortbildungen 30 Anhang Schutzkonzept gemäß § 8a SGB VIII ZUR WAHRNEHMUNG DES SCHUTZAUFTRAGES BEI KINDESWOHLGEFÄHRDUNG Präambel Jedes Kind hat gemäß der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf: • Eine gewaltfreie Erziehung • Die Entfaltung seiner Persönlichkeit • Staatliche Unterstützung bei Erziehungsproblemen • Beteiligung bei Entscheidungen, die es betrifft • Fürsorge • Ernährung • Partizipation • Meinungsäußerung • Schutz vor körperlicher, seelischer oder sexueller Gewalt Der Schutz dieser Rechte und des Wohls der Kinder ist Bestandteil des gesetzlichen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrages der Kindertageseinrichtung (§ 22 Abs. 3 SGB VIII). Die nachfolgenden Verfahrensweisen stellen sicher, dass der gesetzliche Auftrag zum Schutz des Kindeswohls von allen MitarbeiterInnen der Kindertageseinrichtung Elterninitiative Spielkreis e.V. Groß-Umstadt umgesetzt wird. Der Träger, vertreten durch den Vorstand gemäß § 26 Abs. 2 BGB, ist verantwortlich für die Umsetzung dieses Schutzkonzeptes und regelt die internen Zuständig- und Verantwortlichkeiten. Er sorgt dafür, dass alle Beschäftigten der Kindertageseinrichtung mit dem Schutzkonzept vertraut gemacht und im Umgang mit Fragen zum Kinderschutz kontinuierlich fortgebildet werden. Die Handhabung des Schutzkonzeptes und die Fallbearbeitung erfordern in jedem Fall eine schriftliche Dokumentation der vorgegebenen Verfahrensabläufe. Die Überprüfung der persönlichen Eignung gemäß § 72a SGB VIII betrifft alle MitarbeiterInnen der Elterninitiative Spielkreis e.V., die direkt mit Kindern arbeiten bzw. mit diesen in Kontakt kommen. Das Schutzkonzept gilt ab 01.01.2011. Es wird spätestens alle 2 Jahre bis zum 31.01.2013 von Vorstand und EinrichtungsmitarbeiterInnen überprüft. Der Gesetzeswortlaut § 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (1) Werden dem Jugendamt gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen bekannt, so hat es das Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte abzuschätzen. Dabei sind die Personensorgeberechtigten sowie das Kind oder der Jugendliche einzubeziehen, soweit hierdurch der wirksame Schutz des Kindes oder des Jugendlichen nicht in Frage gestellt wird. Hält das Jugendamt zur Abwendung der Gefährdung die Gewährung von Hilfen für geeignet und notwendig, so hat es diese den Personensorgeberechtigten oder den Erziehungsberechtigten anzubieten. (2) In Vereinbarungen mit den Trägern von Einrichtungen, die Leistungen nach diesem Buch erbringen, ist sicherzustellen, dass deren Fachkräfte den Schutzauftrag nach Absatz 1 in entsprechender Weise wahrnehmen und bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos eine insoweit erfahrene Fachkraft hinzuziehen. Insbesondere ist die Verpflichtung aufzunehmen, dass die 31 Anhang Fachkräfte bei den Personensorgeberechtigten oder den Erziehungsberechtigten auf die Inanspruchnahme von Hilfen hinwirken, wenn sie diese für erforderlich halten, und das Jugendamt informieren, falls die angenommenen Hilfen nicht ausreichend erscheinen, um die Gefährdung abzuwenden. § 72a Persönliche Eignung Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe dürfen für die Wahrnehmung der Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe keine Person beschäftigen oder vermitteln, die rechtskräftig wegen einer Straftat nach den §§ 171, 174 bis 174c, 176 bis 180a, 181a, 182 bis 184f, 225, 232 bis 233a, 234, 235 oder 236 des Strafgesetzbuchs verurteilt worden ist. Zu diesem Zweck sollen sie sich bei der Einstellung oder Vermittlung und in regelmäßigen Abständen von den betroffenen Personen ein Führungszeugnis nach § 30 Abs. 5 des Bundeszentralregistergesetzes vorlegen lassen. Durch Vereinbarungen mit den Trägern von Einrichtungen und Diensten sollen die Träger der öffentlichen Jugendhilfe auch sicherstellen, dass diese keine Personen nach Satz 1 beschäftigen. 32 Anhang Wie könnte es weitergehen? PERSPEKTIVEN Für unsere Zukunft haben wir Pläne und Ideen entwickelt, um dem wachsenden Bedarf nach professioneller Betreuung, Erziehung und Bildung im U3-Bereich gerecht zu werden. Unsere Warteliste zeigt, dass noch mehr Betreuungsplätze gesucht werden. Gerne würden wir Kinder auch schon ab 2 Monaten aufnehmen, doch leider fehlen uns dazu die räumlichen Kapazitäten. Gemeinsam mit der Stadt Groß-Umstadt sind wir auf der Suche nach größeren, ebenerdigen Räumlichkeiten mit kleinkindgerechtem Außengelände. Groß-Umstadt braucht eine moderne kindgerechte Krippe, die es ermöglicht, dass Familien und Alleinerziehende ihre Lebenspläne verwirklichen können und Groß-Umstadt als attraktiven Wohn- und Lebensort wahrnehmen. In neuen Räumlichkeiten könnten wir unsere Betreuungszeiten bedarfsgerecht erweitern und weitere Gruppen in unser bestehendes Konzept integrieren. Auch unsere Mutter-Kind-Krabbelgruppen könnten unseren Alltag bereichern und müssten nicht erst nach 16 Uhr stattfinden. Perspektivisch streben wir Kooperationen mit Tagesmüttern, Vereinen und weiteren Institutionen an, damit ein soziales Netzwerk entstehen kann (z.B. musikalische Früherziehung...). Auch ein Babysitterservice wäre denkbar... Es gibt noch viele Ideen. Wir freuen uns auf unsere zukünftigen Aufgaben! Unser aktuell vorliegendes Konzept ist der Grundstein dafür. Eltern wünschen sich für ihre Kinder kleine, altershomogene Gruppen mit einem guten Betreuungsschlüssel. Der Spielkreis bietet eine verlässliche Kinderbetreuung ohne längere Schließzeiten und hat sich zum Ort der Begegnung mit zentraler Beratungsmöglichkeit entwickelt. Unser besonderer Dank geht an Anita Bastian-Störk von der LAG Frankfurt (Landesarbeitsgemeinschaft Freie Kinderarbeit Hessen e.V.), die uns maßgeblich und sehr einfühlsam bei unserer Konzeptionsgebung unterstützt hat. So macht Konzeptionsarbeit richtig Spaß! 33 Anhang NACHWORT Ein Kind braucht seine Ruhe, die Kleidung und die Schuhe, die Mahlzeit und den Raum, Wiese, Luft und Baum. Ein Kind braucht gute Schulen und auch mal Schlamm zum Suhlen. Und oft ein gutes Wort und Freunde hier und dort. Ein Kind braucht sehr viel Freude und gute Nachbarsleute, Lust auf den nächsten Tag und jemand, der es mag. (Irmela Brender, 1973) e Spielkre tiv stadt m U ß- erniniti t l a E Elterninitiative Spielkreis e.V. e.V. - Gro is Auf Wiedersehen im Spielkreis! Elterninitiative Spielkreis e.V. Pestalozzistraße 4a 64823 Groß-Umstadt Telefon: 06078/2153 E-Mail: [email protected] Internet: www.spielkreis-umstadt.de
© Copyright 2025 ExpyDoc