auto motor zubehör

Zeitschrift für das Kfz-Gewerbe und den Teilemarkt
68237 | ISSN 0001-1983
OFFIZIELLES ORGAN DES
GESAMTVERBAND
AUTOTEILE-HANDEL E.V.
auto motor zubehör
5
Mai 2015, 103. Jahrgang
Der Traum vom automatisierten Fahren
Profit mit Gebrauchtwagen machen
Noch sind viele Fragen offen
Mit der Gebrauchtwagen-Garantie Kunden binden
der
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KASSEL
EINZIGARTIG:
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Samsta
amz 5-2015
editorial
Wann wird der Fahrer
zum Beifahrer?
Liebe Leserin, lieber Leser,
der zunehmend steigende Elektronikanteil hat das Auto
längst zum Computer auf Rädern mutieren lassen. Inzwischen steuern, regeln und überwachen elektronische Komponenten dort praktisch jeden Bereich. Kaum noch eine
mechanische Funktion kommt ohne Elektronik aus. Heutige und zukünftige Kraftfahrzeuge sind ohne vernetzte
mikroelektronische Steuerungen und mechatronisch integrierte Fahrzeugsysteme nicht mehr darstellbar. Immer
mehr Fahrerassistenzsysteme steigern nicht nur den Komfort der Insassen, sondern tragen vermehrt zur Sicherheit
im Straßenverkehr bei. Bereits heute erfassen viele Mittelund Oberklassefahrzeuge kontinuierlich ihre Umgebung
mit den unterschiedlichsten Sensoren, Radar- und Kamerasystemen. In Kombination mit entsprechend leistungsfähiger Soft- und Hardware werden Fahrzeuge kritische Situationen künftig noch frühzeitiger erkennen, verarbeiten
und darauf reagieren können.
Fast alle Automobilhersteller arbeiten mit Hochdruck
an Technologien für das hochautomatisierte Fahren. Wie
leistungsfähig die Systeme bereits heute sind, demonstrierte man anlässlich der CES in Las Vegas: So fuhr Audi
mit einem A7 autonom 700 Kilometer durch Kalifornien
zur weltweit größten Fachmesse für Unterhaltungselektronik. Mercedes sorgte mit der Studie F 015 für Furore,
und BMW präsentierte unter anderem seine Vision der Gestensteuerung. Last but not least durchquerte vor kurzem
der Zulieferer Delphi die USA mit einem automatisierten
Demo-Fahrzeug, das mit zukunftsweisenden Systemen
zur Kollisionsvermeidung, integrierte Radar- und Kamerasysteme, Auffahrunfallwarner und Spurhalteassistent ausgerüstet war und macht deutlich, was heute schon geht.
Wir haben uns in dieser Ausgabe ausgiebig mit diesem
Thema auseinandergesetzt und zeigen auch, dass neben
der Vernetzung diverser aktiver Sicherheitstechniken bis
zum automatisierten Fahren noch erhebliche rechtliche
und gesellschaftspolitische Hürden zu überwinden sind.
„
Die Vision vom autonomen
Fahren soll in den kommenden
Jahren mehr und mehr Realität
werden.“
Jürgen Rinn (amz-Chefredakteur)
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
3
amz 5-2015
inhaltsverzeichnis
Fotos: KS Tools
Der Spezialist für Spezialwerkzeug
4
Foto: pepsprog/pixelio.de
Foto: Rosarius
Foto: TÜV Süd
KS Tools legt einen neuen Katalog mit 10.000 Spezialwerkzeugen auf und
bietet aus einer Hand Premium-Qualität zum besonderen Preis-/Leistungsverhältnis.
Dichtung
und Wahrheit...
Die reformierte
Hauptuntersuchung
Wenn die
Cyberfalle zuschnappt
...über den Spritverbrauch. Der Fahrzyklus
NEFZ soll von 2017 an in der Europäischen
Union und zahlreichen anderen Staaten durch
den neuen Fahrzyklus WLTP abgelöst werden.
Wichtigste Änderung ist die Fahrzeugeinteilung. Die Ergebnisse fallen jedoch ganz
unterschiedlich aus. (Seite 16)
Die Hauptuntersuchung wird den Anforderungen der modernen Autos angepasst. Dazu liefert der HU-Adapter 21 verbesserte Prüfaussagen zu Fahrassistenzsystemen und im Rahmen
der Bremsenprüfung wird der angewandte
Bremsdruck mit der am Rad erreichten Bremskraft in Bezug gesetzt. (Seite 52)
Das Internet steckt voller Chancen, aber jeder
Betrieb kann Opfer von IT-Angriffen werden.
Dabei lassen sich fast alle Gefahren entschärfen, wenn man ein paar einfache Regeln
befolgt. Die Folgen sind nicht selten ein erheblicher Geldschaden und – was noch schwerer
wiegt – unzufriedene Kunden. (Seite 104)
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
technik
szene
trends
elektronik spezial
teilemarkt
Klischee oder Realität?
8
rubriken
82
84
On the road again
10
Mit wachem Auge in die fünfte Dimension
12
Problemloser Umgang
mit Chemie
Kleine Raumwunder
14
Riemeninfos im Smartphone 87
Dichtung und Wahrheit...
16
Sportlich und effizient
18
Automatisiert durch die USA
20
Noch sind viele Fragen offen
22
Gut verlinkt
28
Du bist nicht allein
30
Wie sicher sind Elektro-Fahrzeuge?
34
Sicheres Arbeiten am E-Auto
36
Spannungsfrei
40
Sichere Diagnose bei hoher Spannung
46
48 Volt – Vision oder Wirklichkeit?
48
Die reformierte Hauptuntersuchung
52
Bringt Licht ins Dunkel
56
Kein Blender sein
60
Geht´s noch ohne?
64
Digital und in Echtzeit
70
E-Satz im System anmelden
72
betrieb
management
Volles Haus
zum Saisonauftakt
Profi-Werkzeuge jetzt
als Set im Koffer
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Schaeffler präsentiert neues
Ruville Drehstäbe-Kit
90
Wie ein Filter
Allergikern hilft
91
nachrichten
Offizielles Organ des Gesamtverband Autoteile-Handel E.V.
Editorial
75
Sitzung des AK NKW
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Familienzuwachs
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Manager Fahrzeugteile:
Zweite Runde 2015 erfolgreich
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abgeschlossen
im internet lesen
Werkstatt und Fahrzeughandel: eine gute Verbindung 92
Garantiert auf Nummer sicher
98
Mehr als waschen und putzen
102
Wenn die Cyberfalle zuschnappt
104
Freiräume für das Wesentliche schaffen
106
Editorial: Wann wird der Fahrer zum Beifahrer?
3
Titelanzeige: Der Spezialist für Spezialwerkzeug
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AU Info
amz auch auf
www.amz.de
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KBA-Zahlen
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Profile
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Impressum
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Rückspiegel
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
5
titel
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Der neue Katalog wird im
praktischen Schuber inclusive Handwerkskatalog
geliefert. Fotos: KS Tools
Der Spezialist für Spezialwerkzeug
KS Tools legt einen neuen Katalog mit 10.000 Spezialwerkzeugen auf und
bietet aus einer Hand Premium-Qualität zum besonderen Preis-/Leistungsverhältnis.
W
erkzeugspezialist KS Tools aus Heusenstamm
hat einen völlig neuen Katalog nur für Kfz-Spezialwerkzeuge aufgelegt. Damit unterstreicht
das Unternehmen seine Kompetenz für diese
komplexe Werkzeuggruppe. Im Programm sind
Spezialwerkzeuge für Pkw, SUV, Transporter bis Leicht-Nfz. Das
Kompendium listet auf mehr als 750 Seiten über 10.000 Spezialwerkzeuge. Dabei sind sowohl klassische als auch ganz moderne
Anwendungen aller Art. KS Tools möchte damit seinem Anspruch
gerecht werden, dem Kfz-Profi alle Werkzeuge aus einer Hand liefern zu können. Der Katalog ist seit dem 15. April 2015 erhältlich
und kann von allen KS Tools Handelspartnern direkt angefordert
werden. Den kompletten Katalog zum Anschauen und Herunterladen gibt es unter der Adresse www.kstools.com.
Ein Katalog mit Spezialwerkzeugen...
Der neue Katalog Spezialwerkzeuge ist buchstäblich ein echtes
Schwergewicht. Das Kompendium von über 10.000 Spezialwerkzeugen für Pkw bis zum Leicht-Nfz sucht in der Kfz-Branche seinesgleichen. Der Aufbau des Kataloges ist besonders
nutzerfreundlich gestaltet: 489 Produktgruppen in 26 Kapiteln
führen schnell ans Ziel. Großen Wert hat KS Tools auf die ge-
6
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
naue Zuordnung zu den Anwendungsgebieten sowie besonders exakte technische Beschreibungen gelegt. So kann der
Anwender sicher sein, auch das richtige Spezialwerkzeug für
seine Reparatur zu finden. Besonders leicht geht das mit dem
ausführlichen Stichwortverzeichnis, das eine gute Orientierung
für jede anstehende Reparatur bietet.
...und einer mit Handwerkzeugen
Ergänzend zum Katalog Spezialwerkzeuge steht Werkstatt-Profis
ein überarbeiteter Handwerkzeug-Katalog zur Verfügung. Dort
sind in bewährter Manier die qualitativ hochwertigen Handwerkzeuge von KS Tools auf 650 Seiten ebenso übersichtlich aufgelistet. Anwender finden dort insgesamt 12.000 Artikel: Schlüssel, Schraubendreher, Zangen, Werkstattwagen und Co. – eben
alles, was man im Werkstatt-Alltag benötigt. Ebenso enthalten:
das komplette Druckluftwerkzeug-Programm und vieles mehr
für den täglichen Einsatz. Da frühere Katalogausgaben immer
Hand- und Spezialwerkzeug-Katalog zugleich waren, ist dies für
KS Tools die logische Konsequenz, um seinen Kunden weiterhin
den bequemen Zugriff auf das gesamte Portfolio zu gewähren.
KS Tools liefert beide Kataloge zusammen im handlichen Schuber
aus Karton.
RDKS einfacher machen
Ein aktuelles Beispiel dafür, wie KS Tools die Werkstatt bei ihrer
täglichen Arbeit unterstützt, sind die seit November 2014 in
allen neu zugelassenen Fahrzeugen vorgeschriebenen Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS): Das Unternehmen aus Heusenstamm bietet jetzt insgesamt 35 Service-Kits, die zu praktischen
Sortimenten zusammengestellt sind. Außerdem hat der Werkzeugspezialist noch das passende Zubehör und Spezialwerkzeuge rund um Reifendruck-Kontrollsysteme im Angebot. Damit
sind freie Werkstätten auf die gängigsten RDKS-Sensoren vorbereitet und können in den meisten Fällen sofort und ohne aufwändige Kleinteil-Bestellung den Reifenservice ordentlich erledigen.
„Die Vielzahl unterschiedlicher RDKS-Sensoren lässt einen
schnell den Überblick verlieren“, erklärt Ralf Oehmig, Produktmanager bei KS Tools. „Und gerade beim Reifen-Service
will niemand seinen Kunden lange warten lassen. Deshalb ist
die freie Werkstatt mit unseren Sortimenten für die meisten
RDK-Systeme gut gerüstet.“
Die Kits bestehen im Wesentlichen aus Überwurfmutter,
Ventilkappe, Ventil und Dichtung. Darüber hinaus beinhalten einige Sätze den Ventilkörper oder Farbcoderinge, die auf der Überwurfmutter platziert werden und so die Zuordnung des RDKSbestückten Rades zur richtigen Position am Fahrzeug erleichtern.
Außerdem bietet das breite RDKS-Programm von KS Tools sowohl
Alu-Ventilkörper als auch Snap-In-Ventilkörper für RDK-Systeme.
Die Service-Kits sind sowohl einzeln als auch in zwei großen Sortimentskästen erhältlich. Dabei ist jedes Kit einzeln verpackt, damit
der Mechaniker sofort den Inhalt sehen und mit den bereits vorhandenen Teilen vergleichen kann, ohne die Verpackung zu öffnen.
Die RDKS-Service-Kits von
KS Tools machen der
Werkstatt das Leben einfacher.
Von Profis für Profis
Alle Produkte von KS Tools gibt es nur im Fachhandel, da sie von
Profis für Profis gemacht sind. In Deutschland und Österreich
sind sie bei allen gut sortierten Kfz-Teilehändlern und im Werkzeug-Fachhandel erhältlich. KS Tools bietet Interessierten eine
ganze Reihe von Anwendungsvideos seiner Produkte. Sie finden
Sie unter www.toolchannel.de.
Seit 1992 bietet KS Tools als moderner Werkzeuglieferant aktuelle Problemlösungen und intelligente Werkzeuge für die ständig wachsenden Anforderungen im technisierten Alltag. Qualität, Ergonomie und ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis
der Produkte werden weltweit geschätzt. Jährlich kommen bei KS
Tools etwa 2000 neue Produkte ins Programm. Der Anspruch ist
es, für jedes Problem das passende Werkzeug zu liefern.
Im hessischen Heusenstamm sorgt ein 9000 Quadratmeter
großes Lager für schnelle Warenverfügbarkeit. Über 300 Mitarbeiter arbeiten am Standort des Unternehmens.
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Lösemoment 1300 Newtonmeter
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•optimal für die täglichen
Werkstattanforderungen
Frisch erschienen
KS Tools hat vor wenigen Tagen sein
neues Techniker Journal herausgebracht.
Es richtet sich an Kfz-Reparaturbetriebe
und beinhaltet Spezialwerkzeuge für
Pkw und Transporter, Handwerkzeuge
und Verschleissteile. Auf 32 Seiten sind
504 Artikel gelistet, 113 davon sind
Neuheiten. Eine praktische Zugabe ist
ein Poster im Format A0 mit Ölablassschrauben.
Schnelle Reparaturen ermöglicht der
Kunststoffreparatur-Satz.
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in U-Form 06, U-Form 0,8 und V-Form
0,6 Millimeter
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von Materialrissen, kein Warten auf
Ersatzteile
32 Seiten mit
504 Artikeln:
das neue
Techniker
Journal von
KS Tools.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
7
technik
szene
PS bei Mann und Frau, bei Jung und Alt
aus? Beim Neuwagenportal MeinAuto.
de hat man das untersucht und zeigt in
der Studie signifikante Unterschiede im
Kaufverhalten, wenn es um die Motorleistung geht.
„Männerautos“ haben 29 PS
mehr als „Frauenautos“
Geschlechter-Klischees gibt es gerade beim Thema Auto besonders viele. Magdalena Neuner, die
erfolgreichste Biathletin aller Zeiten, hat erst kürzlich in Ingolstadt ihren neuen Audi A6 Avant
übernommen. Foto: Audi
Klischee oder Realität?
Wer fährt die PS-stärkeren Autos und gibt es Unterschiede bei
der Motorleistung je nach Altersklasse? Das Neuwagenportal
MeinAuto.de zeigt in einer Studie signifikante Unterschiede im
Kaufverhalten von Mann oder Frau, Jung und Alt auf.
U
ntersucht wurden alle im
Zeitraum vom 1. Januar 2014
bis 31. Dezember 2014 über
MeinAuto.de
angefragten
Neuwagenkonfigurationen.
Das Fazit vorab: das ein oder andere Klischee, wenn es um die Motorleistung
geht, hat sich bewahrheitet. Gemäß
dem Motto, je oller, je doller kaufen die
40- bis 49-Jährigen die PS-stärksten Neuwagen. Das zumindest ist die Antwort
auf die Frage, welches Alter fährt die PSstärksten Autos und gibt es Unterschiede
bei der Motorleistung von Neuwagen je
nach Geschlecht?
Beim Auto lieben die Deutschen eine
starke Leistung: Die Anzahl der PS bleibt
trotz Klimadebatten ein schlagendes
Verkaufsargument. Hier haben über das
Internet gekaufte Neuwagen jetzt im
Durchschnitt 134 PS. Aber wie sieht es
eigentlich beim Kaufverhalten in punkto
Zwar ist der Neuwagenkauf längst nicht
mehr nur Männersache, dennoch zeigt
sich in der Auswertung das gängige Klischee, dass Männer PS-stärkere, teurere
Neuwagen fahren als Frauen. Durchschnittlich hat ein online erworbenes
„Männerauto“ rund 148 PS, während
sich Frauen mit 29 PS weniger zufrieden
geben. „Frauen mögen es klein und praktisch, Männer lieben es schnell und protzig. Geschlechter-Klischees gibt es gerade beim Thema Auto besonders viele.
Auswertungen wie diese zeigen aber,
dass manches Vorurteil gar nicht so sehr
an den Haaren herbeigezogen ist“, erklärt Alexander Bugge, Branchenexperte
und Geschäftsführer von MeinAuto.de.
Neuwagen junger Fahrer
haben am wenigsten PS
Der Auswertung zufolge legen 40- bis
49-Jährige den größten Wert auf viele PS
– durchschnittlich 137 PS haben sie unter
der Haube, was wiederum einem Plus von
17 PS gegenüber den Jüngsten, zwischen
18 und 29 Jahren, entspricht. Gerade
Konzepte wie „noch mehr PS, noch mehr
Hochwertigkeit und Perfektion“ sprechen
diese Käufergruppe an, die auch bereit
ist, den entsprechenden finanziellen Aufwand für mehr Power und Luxus zu betreiben, heißt es dort. jr.
www.meinauto.de
Die Million im Visier
Der japanische Automobilhersteller
Toyota stellt seine Fahrzeuge jetzt
auf einen siebenstelligen Kilometerzähler im Tacho um.
Toyota führt den siebenstelligen Kilometerzähler ein. Foto: Toyota
8
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Alle Autos, die seit April bei Toyota vom
Band laufen, können durch die Umstellung vom sechs- auf den siebenstelligen
Kilometerzähler auch Laufleistungen im
Millionen-Bereich anzeigen. Bei Toyota reagiert man nach eigener Aussage
damit auf die wachsende Langlebigkeit
seiner Modelle. Denn Autos werden immer älter, allein in Deutschland beträgt
das Durchschnittsalter nach Angaben
des Kraftfahrt-Bundesamtes inzwischen
fast neun Jahre. So seien die ToyotaModelle dank ihrer Qualität und Robustheit als zuverlässig einzustufen, heißt
es dort und als Folge mit hohen Laufleistungen. Problematisch sei daher der
bislang sechsstellige Tacho, der aus vielen Youngtimern mit einem Schlag dann
Neuwagen mache, zumindest auf der
Anzeigetafel im Tacho. Denn die springt
nach 999.999 Kilometern zurück auf null.
Mit dem siebenstelligen Kilometerzähler
will das Unternehmen der Langlebigkeit
und auch vermehrten Kundenwünschen
Tribut zollen. Künftig zeigt der Tacho von
Neuwagen der Marke bis zu 9.999.999
Kilometer Laufleistung an. Auch gebrauchte Modelle lassen sich laut Toyota
kostenlos mit dem siebenstelligen Kilometerzähler, der wahlweise mit analoger
und digitaler Anzeige erhältlich ist, nachjr.
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szene
„Top Five“
Die fünf meistgelesenen
Artikel auf www.amz.de
Toyota hat die Million auf dem Tacho
Die Million im Visier: Der japanische
Automobilhersteller Toyota stellt
seine Fahrzeuge jetzt auf einen siebenstelligen Kilometerzähler im Tacho
um.
Foto: Toyota
www.amz.de/million
Businessplattform zum Kontakte knüpfen
Mitte April fand im Rahmen der
Nfz-Fachmesse die erste Auto-ProfFachmesse für Pkw-Instandhaltung
und Zubehör im Messezentrum Bad
Foto: Rodenbostel
Salzuflen statt.
On the road
again
Die erfolgreiche Gewinnspiel-Aktion von
WD-40 geht mit „Gewinne den Road Trip
deines Lebens!“ in die zweite Runde.
D
Wer fährt die PS-stärkeren Autos und
gibt es Unterschiede bei der Motorleistung je nach Altersklasse? Eine
Studie von MeinAuto.de zeigt die
Unterschiede auf.
Foto: Audi
as 2014 erstmalig durchgeführte Gewinnspiel
hatte sich nach eigener Aussage zur erfolgreichsten Marketing-Aktion des Unternehmens entwickelt und mehr als 40 Millionen
Werbekontakte in der Zielgruppe erzielt. An
diesen Erfolg will man bei WD-40 in diesem Jahr anknüpfen und dazu erneut eine Traumreise durch die USA verlosen. Die Aktion 2015 ist bereits Anfang März angelaufen
und wird bis Ende September durchgeführt. Der Hauptgewinn des Gewinnspiels ist eine Reise in die USA: ein
Road Trip entlang der Pazifik-Küste. Prominentes Gesicht
der Werbemaßnahme ist auch in diesem Jahr Det Müller,
Werkstattprofi und Experte für Youngtimer sowie Karosserie-Umbauten. Begleitet wird die Aktion mit einem
breiten Kommunikationsmix. Neben klassischer Werbung
in Online- und Printmedien sollen Schwerpunkte in den
so genannten sozialen Medien und bei Verkaufsförderungsaktionen gesetzt werdem.
Das Herzstück der ersten Kampagne, der 77er Camaro, wird auch in diesem Jahr wieder eingesetzt. Der
Kultwagen, den der gelernte Maschinenbauer Müller im
vergangenen Jahr komplett neu aufbereitet hatte, kann
für Wochenendtrips gewonnen werden. Verlost werden
die Kurzreisen auf mehreren Haus- und Endverbrauchermessen am Stand von WD-40. Die Gewinnspielaktion auf
den Messen wird begleitet durch eine Live-Show von Det
Müller, in der er praktische Tipps rund um den Einsatz von
WD-40 gibt.
Abgerundet wird das Maßnahmenpaket durch einen
Wettbewerb für den Handel. Für die kreativste Platzierung auf der Verkaufsfläche gibt es ein Grillfest im Wert
von 1000 Euro zu gewinnen. Neben dem Einsatz der von
WD-40 zur Verfügung gestellten Werbemitteln kommt es
bei dem Wettbewerb darauf an, eigene Ideen möglichst
aufmerksamkeitsstark und kreativ umzusetzen. Dazu gilt
es, ein Foto der Platzierung an [email protected] zu senjr.
den. www.amz.de/ps
https://www.wd40.de/roadtriphandel.
www.amz.de/autoprof
Immer das Tempolimit im Griff
Mit einem Intelligenten Geschwindigkeitsbegrenzer (Intelligent Speed
Limiter) will Ford künftig den Fahrer
bei der Einhaltung von Tempolimits
unterstützen.
Foto: Ford
www.amz.de/speedlimiter
Spannungsfrei schalten
Der Gesetzgeber verlangt von Werkstattmitarbeitern, die an Hybrid- und
Elektrofahrzeugen arbeiten, unterschiedliche Qualifikationsnachweise.
Foto: Rodenbüsch
www.amz.de/spannungsfrei
Wer will mehr PS, Mann oder Frau?
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Die erfolgreiche Gewinnspiel-Aktion „Road Trip“ geht in die zweite
Saison. Foto: WD-40
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Alles für den
Klimaservice
Denso bietet Fachwerkstätten und
Servicebetrieben eine mit
technischen Informationen und
Werbemitteln gefüllte Kühltasche
an. Diese trägt den Slogan „Coole
Sache – Alles für den Klimaservice“.
D
er Denso-Aftermarket will damit gezielt Werkstätten beim Klimaservice
unterstützen. Die Kühltasche enthält
unter anderem ein großformatiges
Werbespannband für den Außenbereich sowie Klimaservice-Aufkleber zur Kennzeichnung der Wartungsintervalle. Die sollen für zusätzliche Aufmerksamkeit beim Autofahrer sorgen und
der Werkstatt helfen, gezielt darauf hinzuweisen
wie notwendig ein regelmäßiger Klimaservice ist.
Mit verschiedenen Praxistipps rund um den
Klimaservice gibt das Unternehmen den Betrieben Technik-Infos zur Wartung und Reparatur von
Klimaanlagen an die Hand. So fasst beispielsweise
ein Praxistipp zum Kompressor-Öl entscheidendes
Knowhow über unterschiedliche Ölviskositäten,
die Gefahren von Universalölen und Additiven
sowie über die korrekte Ölmenge im Klimakreislauf kompakt zusammen. Ebenfalls enthalten ist
ein Poster mit technischen Inhalten, das die unterschiedlichsten Schadensbilder bei Kompressorausfällen aufzeigt und den Werkstätten bei der
Fehlersuche helfen soll.
Werkstätten erhalten die kostenfreie Klimaservice-Tasche seit Ende April über die DensoHandelspartner oder direkt vom ihrem DensoVerkaufsfördererteam vor Ort. Wer mehr wissen
will, schreibt an: [email protected]. jt
Denso unterstützt Servicebetriebe mit Werbemitteln und
Technik-Infos. Foto: Denso
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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technik
szene
Mit wachem Auge
in die fünfte Dimension
Subaru schickt die neue Generation
des erfolgreichen Crossover-Modells
Outback mit Euro-6-Motoren,
überarbeitetem Chassis und
erstmals in Europa mit dem
Fahrer-Assistenzsystem
„Eyesight“ ins Rennen.
Die fünfte Modellgeneration des Crossover-Modells Outback ist in den Grundzügen dem Vorgänger treu geblieben, erhielt aber einige moderne
Designmerkmale. Foto: Subaru
B
oxermotoren, permanenter Allradantrieb Symmetrical AWD
und die stufenlose Automatik
Lineartronic gehören zu den
Markengenen, die einen Subaru ausmachen“, führte Volker Dannath,
Geschäftsführer Subaru Deutschland
GmbH, bei der Vorstellung des neuen
Subaru Outback ins Feld und merkte an:
„Mit der Einführung des Assistenzsystems EyeSight erschließen wir ein weiteres Feld im Bereich der individuellen
Mobilität. Subaru setzt damit erneut auf
eine technische Lösung, die es in dieser
Form bei keiner anderen Marke gibt und
die sich nahtlos in die Markenphilosophie einreiht.“ Wie EyeSight funktioniert,
beschreiben wir in einem gesonderten
Beitrag.
Mittlerweile ist der Outback in der
fünften Generation mit einer neuen Optik, überarbeiteten Motoren und zahl-
reichen neuen Elementen im Innenraum
angekommen. Noch einmal größer ist er
geworden und wuchs in der Länge um
zweieinhalb Zentimeter auf jetzt 4815
Millimeter und in der Breite um zwei
Zentimeter auf jetzt 1840 Millimeter.
Auch beim Laderaumvolumen legte man
von bislang 526 auf 559 Liter noch zu.
Im neuen Outback verrichten zwei
Motorisierungen ihren Dienst: einmal
der 2,5-Liter-DOHC-Benziner und der
Zwei-Liter-DOHC-Turbodiesel. Die neue
Generation des 2,5-Liter-VierzylinderBenzinboxermotors leistet 129 kW/175
PS und verfügt über ein maximales Drehmoment von 235 Newtonmeter (Nm) bei
4000 Umdrehungen. Im Benziner kommt
das bekannte Subaru-Automatikgetriebe
Lineartronic zum Einsatz. Dabei handelt
es sich um ein so genanntes CVT-Getriebe.
Der Zwei-Liter-DOHC-Turbodiesel leistet
110 kW/150 PS und stellt sein maximales
Drehmoment von 350 Nm zwischen 1600
und 2800 Umdrehungen zur Verfügung.
Die High Torque-Lineartronic ist dem 2.0
D vorbehalten. Dieses Getriebe wurde
eigens für Motoren mit hohem Drehmoment gemeinsam mit den Experten des
deutschen Zulieferers Schaeffler/LuK entwickelt. In der High Torque-Version verfügt
die Lineartronic über sieben Schaltstufen,
womit die Kräfte des Boxer-Diesel optimal
übertragen werden können.
Der neueste Outback wird in insgesamt vier Ausstattungsvarianten als
Trend, Active, Comfort und Sport zu Preisen von 34.400 Euro für den 2.0 D Trend
bis zum Spitzenmodell Outback 2.0 D
Sport für 42.900 Euro angeboten. Die
Benzinerversion startet in der Ausstattungsvariante Active bei 35.900 Euro. Allerdings ist das Assistenzsystem EyeSight
aus technischen Gründen den Varianten
jr.
mit Lineartronic vorbehalten.
Das ewige Sorgenkind
Die Fahrzeugbatterie bleibt in der
ADAC-Statistik Pannenursache
Nummer eins.
Die Batterie führt mit 709.939 Fällen die Statistik als Pannenursache Nummer eins an.
Foto: dpp-AutoReporter
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Mehr als 56 Millionen Kilometer hat die
ADAC Straßenwacht im vergangenen
Jahr zurückgelegt, um liegengebliebenen
Club-Mitgliedern und anderen Autofahren nach Fahrzeugpannen zu helfen. Insgesamt leistete der ADAC 3,94 Millionen
Mal Hilfe bei Pannen. Die meisten Pan-
nen (46 Prozent) wurden durch Probleme
verursacht, die mit der Elektrik zusammenhängen. Bei den Einzelursachen war
Sorgenkind Nummer eins die Batterie,
die zu insgesamt 709.939 Hilfeleistungen
führte, gefolgt von Reifen und Rädern
(139.871 Fälle), der Zündanlage (134.083
Fälle) sowie Anlassern (93.887 Fälle). In
85,4 Prozent der Fälle konnten die Autofahrer mit Hilfe der Gelben Engel ihre Reijr.
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Der Wert eines neuen Dacia Dokker
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Euro. Foto: Dacia
Stärken und Schwächen von Minivans unter der Lupe:
Der Dacia Lodgy entpuppt sich als Wertstabilitätsstar.
R
elativ preisgünstig, kompakt in den äußeren Abmessungen und wendig – das sind Kernattribute der Minivanklasse. Im Segment dieser kleinen Raumwunder
findet man Fahrzeuge wie beispielsweise den Ford
B-Max, Opel Meriva und Skoda Roomster – um nur
die Zulassungsstärksten zu nennen. Neuzulassungsstar unter
den kleinen Raumfahrzeugen ist der Rüsselsheimer Meriva mit
rund 15.600 Zulassungen in den ersten elf Monaten 2014. Die
Prognosespezialisten der Bähr & Fess Forecasts GmbH haben
ausgewählte Fahrzeuge dieser Klasse näher ins Visier genommen und dabei entpuppt sich der Dacia Logdy als Wertstabilitätsstar (siehe auch Tabelle). Der prognostizierte Wertverlust in
der Minivanklasse beträgt laut den Experten rund 49 Prozent
in drei Jahren. Der durchschnittliche Neupreis eines Minivans
liegt laut Jato Dynamics derzeit bei rund 23.000 Euro. Das be-
Baureihe
Neuzulassungen
Jan.–Nov. 2014*1
Durchschnittl.
Neupreis in €*1
Minivans
Wertverlust in 3 Jahren*2
in %
in Euro
136.999
23.037
49,0
11.288
Opel Meriva
15.644
21.316
45,5
9.699
Skoda Roomster
11.738
17.326
47,5
8.230
Ford B-Max
11.131
19.821
41,5
8.226
Nissan Note
8.789
17.257
45,5
7.852
Hyundai ix20
8.219
17.546
50,0
8.773
Kia Venga
4.484
19.327
50,0
9.664
Dacia Lodgy
3.439
14.548
40,0
5.819
Toyota Verso S
1.691
17.971
42,0
7.548
Minivans in Deutschland
Quelle: Jato Dynamics*1 (volumengewichtet), Bähr & Fess Forecasts*2
14
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
deutet, dass die Kleinen im Schnitt knapp 11.300 Euro in drei
Jahren an Wert verlieren. In Prozent ausgedrückt setzt sich die
Lodgy-Baureihe mit einem Wertverlust von nur 40 Prozent in
drei Jahren auf den Goldplatz der Wertstabilitäts-Hitliste. Das
ergibt bei einem heutigen Durchschnittspreis von nur circa
14.550 Euro für den Rumänen einen Wertverlust von rund 5800
Euro. Silber und Bronze unter den Dreijährigen beanspruchen
der Ford B-Max und der Toyota Verso S für sich. Der Kölner BMax verliert lediglich 1,5 Prozentpunkte weniger als der Erstplatzierte. Der Japaner verliert nach dem genannten Zeitraum
42 Prozent seines ehemaligen Neupreises. Bedingt durch die
höheren Neupreise liegen die Wertverluste des B-Max und Verso S in Euro bei mehr als 8220 Euro beim Ford und rund 7660
Euro beim Toyota Van.
Opel Meriva und Nissan Note vorne dabei
Dem Zulassungsstar Opel Meriva und dem Nissan Note attestieren die Experten einen Wertverlust von jeweils 45,5 Prozent
in drei Jahren. „Der TÜV-Sieger 2014 Meriva bei den zwei- und
dreijährigen Fahrzeugen ist eines der populärsten Modelle des
mittlerweile ebenfalls wieder populären Herstellers. Die pfiffigen Türen wirken – obwohl diese kein Alleinstellungsmerkmal besitzen – immer noch erfrischend anders und sind dazu
auch noch, zumindest in den meisten Fällen, sehr praktisch.
Ausstattungsmäßig kann der Meriva mit teureren Fahrzeugen
mithalten und letztlich liegt dies auch daran, dass die aktuelle
Generation im Vergleich zum Vorgänger deutlich gewachsen
ist. Die Motorisierungen sind nun auch auf einem Stand, der
Opel nicht mehr deutlich hinter der Konkurrenz aus Wolfsburg
zurückwirft. Ein risikoloser Kauf, der kleine Van aus Hessen.
Die Qualität stimmt und die Wiederverkaufspreise ebenso“,
so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts aus
Völklingen. Dahinter rangiert der Skoda Roomster mit
einem Wertverlust von 47,5 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Neupreis von rund 17.300 Euro verliert der
Roomster-Pilot in drei Jahren rund 8230 Euro. „In jedem
Fall ist es dem Deutsch-Tschechen gelungen, ein betont
zweckgebundenes Fahrzeug so zu gestalten, dass man zumindest diesen Typ direkt erkennt. Im Falle der verschwundenen Vel Satis oder Fiat Multipla mochte diese Aussage
zwar auch stimmen, war aber nicht unbedingt positiv
konnotiert. Beim Roomster ist jedoch die Außenhaut origineller ausgefallen. Das Interieur ist in hohem Maße sachlich und funktionsgerecht, wenn auch etwas trist. Die Verwandlungsfähigkeit des Innenraums ist sehr gut und das
riesige Ladevolumen sucht seinesgleichen. Alles in allem
also ein gelungener kleiner Lastenschlepper, das ideale Familien-Taxi und obendrein noch zu einem günstigen Preis.
Der Wiederverkaufspreis eines Roomster ist attraktiv, denn
solche Fahrzeuge sind beliebt und somit auch gesucht“,
sagt Dieter Fess.
AKTUELL.
PRÄZISE.
PREISWERT.
Mängel, die über dem Durchschnitt liegen
Auch die Minivans sind nicht ohne Mängel. Die Technikpolizei aus Losheim am See hat die Stärken und Schwächen
der kleinen Raumwunder näher ins Visier genommen. Die
Sachverständigen der KÜS nennen ihre Erfahrungen mit
den Volumenmodellen der Minivans. Zu Grunde liegen
hierbei die Hauptuntersuchungen der KÜS aus dem Jahre
2014. Bei den einzelnen Fahrzeugtypen wurden fünf Jahre alte Fahrzeuge erfasst. Diese Auswertung erhebt laut
der KÜS nicht den Anspruch repräsentativ zu sein. Sie ist
auch keine generelle Aussage zur Qualität der jeweiligen
Fahrzeuge. Sie dokumentiert die auffällige Häufigkeit bei
den Modellen nach den Mängelbilanzen der KÜS. Für den
Dacia Lodgy, Ford B-Max, Hyundai ix20, Kia Venga und Toyota Verso S liegen noch keine Ergebnisse der Hauptuntersuchung 2014 vor, da diese Stadtflitzer noch nicht solange
auf dem deutschen Markt sind.
Ute Kernbach
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Nissan Note
+ Lenkung ohne Mängel
+Bremsanlage keine Beanstandungen
–Mängel an Achsen und Dämpfung
–Beleuchtungsmängel
–Abgasanlage wird häufiger bemängelt
Opel Meriva
+Kein Ölverlust
+Korrosion kein Thema
–Mängel an den Dämpfereinheit und Lenkung
–Bremsen mit Verschleiß
–Abgasanlage wird bemängelt
Skoda Roomster
+Keine Korrosion
+Abgasanlage kein Thema
–Mängel an Achsen, Bremsen und Abgasanlage
–Ölverlust
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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Bessere Vergleichbarkeit, mehr Praxisnähe, ein Standard für alle: Das sind die Ziele des Worldwide harmonized Light Vehicle Test Procedures – kurz
WLTP. Foto: TÜV Süd
Dichtung und Wahrheit…
…über den Spritverbrauch. Der Fahrzyklus NEFZ soll von 2017 an in der EU
und zahlreichen anderen Staaten durch den neuen Fahrzyklus WLTP abgelöst werden.
Die Ergebnisse sind jedoch ganz unterschiedlich.
D
ass der im realen Straßenverkehr erzielte Kraftstoffverbrauch den vom Hersteller
angegebenen ECE-Normverbrauch um Längen übertrifft,
ist hinreichend bekannt und wurde häufig moniert. Schuld an der Diskrepanz
sind die praxisfernen Prüfstandsbedingungen des NEFZ (Neuer Europäischer
Fahrzyklus). Er soll von 2017 an in der EU
und zahlreichen anderen Staaten durch
den neuen Fahrzyklus WLTP (Worldwide
harmonized Light Vehicle Test Procedure)
abgelöst werden. Manche Automobilclubs, Branchenverbände und Fachzeitschriften haben diese Änderung voreilig
als wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und Ehrlichkeit gefeiert. Tatsächlich
zeigen erste Vergleichsmessungen der
beiden Normen durch TÜV Süd und TÜV
Hessen, dass solche Pauschalprognosen
wenig taugen.
Wichtigste Änderungen beim WLTP
sind die Fahrzeugeinteilung nach Gewichts- und Leistungsklassen, höhere
dynamische
Testgeschwindigkeiten,
Fahrprofile und individuelle fahrzeugbezogene Schaltpunkte. „Für die Entwicklung der neuen Norm wurde eine Vielzahl echter Fahrdaten verwendet, die im
16
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Alltagsbetrieb auf der Straße anfallen“,
berichtet Pascal Mast, Leiter des AbgasLabornetzwerks beim TÜV Süd. Der dynamische WLTP-Fahrzyklus mit Beschleunigungs- und Bremsvorgängen und bis
zu Tempo 130 Höchstgeschwindigkeit
erstreckt sich über dreißig Minuten. Beim
NEFZ-Fahrzyklus wird kurzzeitig Tempo
120 erreicht, die Prüfdauer beträgt zwanzig Minuten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist beim WLTP mit 47 Stundenkilometern um ein Drittel höher, die auf dem
Prüfstand zurückgelegte Distanz mit 23
statt elf Kilometern mehr als doppelt so
lang.
Einheitlicher Standard für
Emissionen und Verbrauch
Während unseres Besuch im Technologieund Umweltzentrum (TUZ) des TÜV Hessen in Pfungstadt wurde ein MercedesBenz C 180 CGI (1,6 Liter, 115 kW/156 PS)
beiden Testmethoden unterzogen. Dabei
wurde nach der NEFZ-Norm 8,17 Liter Superbenzin pro 100 Kilometer ermittelt,
nach WLTP-Norm nur 7,37 Liter, obwohl
das Fahrprofil deutlich realitätsnäher ist.
Laut Werksangabe beläuft sich der ECENormverbrauch dieses Modells übrigens
auf 5,8 Liter, was einmal mehr die Utopie
solcher Prospektwerte bestätigt.
Im direkten NEFZ-WLTP-Vergleich mit
identischen Fahrzeugen fielen die bisher
ermittelten Testergebnisse recht unterschiedlich aus. So blieben zum Beispiel
bei einem Benziner mit Fünfgang-Schaltgetriebe Verbrauch und KohlendioxidEmissionen bei beiden Verfahren nahezu
gleich, während ein Diesel mit Sechsgang-Automatik im WLTP-Modus einen
guten halben Liter weniger verbrauchte. Bei etlichen Schadstoffen schnitten
die Testkandidaten beim WLTP deutlich
schlechter ab. So waren bei Benzinern
die Stickoxide mehr als doppelt so hoch,
bei Dieselmodellen sogar dreieinhalb
Mal höher. „Generell lassen sich wegen
der relativ kleinen Fallzahlen heute noch
keine belastbaren Aussagen über Mehroder Minderverbrauch im künftigen
WLTP-Zyklus treffen“, sagt Mast. „Allenfalls zeichnet sich eine Tendenz ab, wonach die Testwerte bei leistungsstarken
Kleinwagen mit Turbobenziner höher
ausfallen können als beim NEFZ, niedriger dagegen bei Mittel- und Oberklassemodellen mit großen Dieselmotoren.“
Hans W. Mayer
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trends
Audi ist fest davon überzeugt, dass Plug-in-Hybridautomobile auf mittlere Sicht die beste Lösung für die Elektrifizierung der Mobilität darstellen.
Sportlich und effizient
Neben innovativen Fahrzeugen und alternativen Antrieben ist der Audi A3 Sportback e-tron
ein weiterer Meilenstein für die Elektrifizierung des Antriebsstranges.
Das Plug-in-Hybridmodell legt rein elektrisch bis zu 50 Kilometer zurück.
D
er A3 Sportback e-tron ist ein
weiterer wichtiger Schritt für
Audi in Richtung nachhaltiger individueller Mobilität“,
sagt Wayne Griffiths, Leiter
Vertrieb Deutschland der Audi AG. „Die
durchweg positive Resonanz unserer
Händler auf den A3 Sportback e-tron
zeigt, dass die Kombination aus effizienter Antriebstechnologie und nachhaltigem Energieträger auf dem Markt hervorragend ankommt.“
Drei Aggregate bilden den Antriebsstrang des A3 Sportback e-tron – ein 1.4
TFSI mit 110 Kilowatt (150 PS), ein 75
Kilowatt starker Elektromotor und ein
neu entwickeltes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Systemleistung
soll 150 Kilowatt (204 PS) betragen und
das maximale Systemdrehmoment 350
Newtonmeter. Laut dem Hersteller beschleunigt der Audi A3 Sportback e-tron
in 7,6 Sekunden auf 100 Kilometer pro
Stunde und weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometer pro
Stunde. Im rein elektrischen Betrieb soll
die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo
130 begrenzt sein. Nach der ECE-Norm
für Plug-in-Hybridfahrzeuge beschränkt
sich sein Verbrauch auf 1,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer – das entspricht
einer Kohlendioxid-Emission von 35
Gramm pro Kilometer, berichtet die Audi
AG. Mit rein elektrischem Antrieb soll
der Fünftürer 50 Kilometer zurücklegen,
kombiniert mit dem Hybridmotor mehr
als 900 Kilometer.
Der Antrieb des
Audi A3 Sportback e-tron
Der Start erfolgt fast immer elektrisch,
außer bei großer Kälte, extremer Hitze
oder sehr niedrigem Ladezustand der
Batterie. Mit dem starken Drehmoment
der E-Maschine soll der Audi kraftvoll
beschleunigen. Auch bei konstant 100
Kilometer pro Stunde soll im EV-Modus
für gewöhnlich nur der Elektromotor
laufen, solange die Energie in der Batte-
Weitere Infos
zum Thema auf www.amz.de/e-tron
18
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
rie ausreicht. Erst bei 130 Kilometer pro
Stunde soll der rein elektrische Betrieb
enden. Das Hybridmanagement soll das
Zusammenspiel der Antriebe intelligent
regeln. Es bietet dem Fahrer unterschiedliche Funktionen wie den Boost, bei dem
beide Motoren zusammenarbeiten, und
die Rekuperation, die die kinetische Energie des Automobils in die Batterie zurückspeist. Tritt der Fahrer das Fahrpedal
beim Kickdown voll durch, aktiviert sich
der Hybrid-Modus und der Verbrenner
schaltet sich zu, auch im kalten Zustand,
berichtet der Hersteller.
Deshalb hat der A3 Sportback e-tron
spezielle Schutzmaßnahmen an Bord,
wie zum Beispiel beschichtete Kolbenringe und Lager. Der Fahrer des Audi A3
Sportback e-tron kann jederzeit gezielt
in das Hybridmanagement eingreifen.
Wenn er das sportliche Programm S auswählt, arbeiten beide Motoren schon
früher zusammen. Der Boost setzt frühzeitiger ein und der A3 Sportback e-tron
beschleunigt mit 350 Newtonmeter
Systemdrehmoment. Entlastet er das
Fahrpedal, gewinnt das System im Programm S durch Schubrekuperation Energie zurück, während im Programm D das
Hybridsystem beide Antriebe abschaltet
und so in den Segel-Modus wechselt.
Jetzt nutzt das Fahrzeug die kinetische
Die RDKS-Lösungen
nicht nur für das Lesen, Kopieren und
Programmieren von RDKS-Sensoren.
• Schnelles Auslesen der Sensor-ID
• Anzeige von Sensor-Parametern
• Kopieren von Sensor IDs
• Schreiben von kopierten oder manuell
eingegebenen Sensor-IDs
• Autoscan von Universalsensoren
Mit der Audi e-tron connect services-App für
Smartphones kann der Fahrer viele Funktionen
kontrollieren und steuern.
Fotos: Audi AG
• Optional mit Multimarkendiagnose
• Kabellose Bluetooth® Kommunikation
mit TEXA Diagnosesystemen
Ein 1.4 TFSI, ein Elektromotor und ein neu
entwickeltes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe bilden
den Antriebsstrang des neuen A3 Sportback e-tron.
Energie, um durch Rollen eine maximale
Weite zu erzielen und minimiert dadurch
die Motorschleppverluste.
Die Batterie und die
Ladetechnologie
Die Lithium-Ionen-Batterie speichert 8,8
Kilowattstunden Energie. Je nach Ladezustand soll ihre Spannung zwischen 280
und 390 Volt betragen. Der Ladeanschluss
ist im Singleframe-Grill hinter den vier
Ringen installiert, die sich zur Seite wegklappen lassen. Neben einer Status-LED
befinden sich dort auch zwei Tasten, mit
denen der Fahrer das Laden entweder sofort startet oder über einen Timer für die
nächste Abfahrt. Das Timer-Laden lässt
sich über ein spezielles Menü in der MMI
Navigation plus oder über die neuen Audi
connect e-tron-Dienste programmieren.
An einer Industriesteckdose soll eine Vollladung kaum mehr als zwei Stunden dauern, an einer haushaltsüblichen Steckdose
in Deutschland etwa drei Stunden und 45
Minuten.
Audi connect e-tron-Dienste
Unter dem Label Audi connect stehen
neue Online-Dienste für den A3 Sportback e-tron bereit, mit denen der Fahrer
viele Funktionen kontrollieren und steuern kann. Audi-Experten entwickelten
dafür eine App, die auf modernen iOSund Android-Smartphones läuft. Ergänzend dazu bietet Audi ein Webportal,
in dem sich unter anderem die Registrierung und Freischaltung der Dienste
durchführen lässt (www.a3etron.audi.
com).
Mit den Audi connect e-tron-Diensten kann der Fahrer aus der Ferne den
Status des Autos abfragen, wie zum
Beispiel den Ladezustand der Batterie,
die elektrische Reichweite, verschiedene
Serviceinformationen oder den Standort.
Darüber hinaus kann er die Ladeplanung
fernsteuern. Er hat die Möglichkeit, die
Ladung zu starten und zu stoppen oder
den Timer auf die gewünschte Abfahrtszeit einzustellen. Laut dem Hersteller
kann er damit detailliert festlegen, an
welchen Tagen er zu welcher Uhrzeit mit
voller Batterie losfahren will.
Audi ist fest davon überzeugt, dass
Plug-in-Hybridautomobile auf mittlere
Sicht die beste Lösung für die Elektrifizierung der Mobilität darstellen. Weitere
Modelle in den Mittel- und OberklasseBaureihen sollen rasch folgen, erklärt das
fr
Unternehmen.
Axone S TPS
TPS
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
19
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elektronik spezial
Der Automobilzulieferer Delphi hat erfolgreich die längste automatisierte Fahrt in Nordamerika abgeschlossen.
Automatisiert durch die USA
Die erste transkontinentale automatisierte Fernfahrt mit rund 5400 Kilometern:
Delphi hat die Fahrt von Küste zu Küste in den USA ohne Fahrereingriffe mit einem
automatisierten Fahrzeug erfolgreich abgeschlossen.
D
ie Vernetzung und aktive Sicherheitstechniken gewinnen immer mehr Bedeutung
in Automobilen. Dies erfordert auf Seiten der Automobilhersteller und Zulieferer immer mehr
Knowhow zum Steuern der wachsenden
Systemkomplexität und ihrer Integration
ins Automobil. Der Automobilzulieferer
Delphi kann im Prinzip alle für das automatisierte Fahren essenziell wichtigen
Techniken anbieten. Zudem betont man
dort, gleichzeitig über das erforderliche
Knowhow zur Verarbeitung und Integration der enormen Datenmengen
zu verfügen. Bereits auf der Consumer
Electronics Show 2015 in Las Vegas präsentierte man dort in einem Demonstrationsfahrzeug auf Basis eines Audi SQ 5
das Technikportfolio zum automatisierten Fahren. Dabei dient das Fahrzeug
als Entwicklungsplattform und ist mit
modernster Sensorik, Aktuatorik und
Software ausgerüstet, um die verschiedenen Stufen des automatisierten Fahrens darzustellen. Jetzt galt es nur noch,
dies auch in der Praxis umzusetzen und
transparent zu machen.
Erste transkontinentale
automatisierte Fernfahrt
Bei Delphi hat man jetzt Daten und Informationen gesammelt, um die Entwicklung von
Technologien für die Fahrsicherheit voran zu
bringen.
20
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Mit Start am 22. März dieses Jahres
konnte die längste automatisierte Fahrt
in Nordamerika erfolgreich abgeschlossen werden. Sie führte von San Francisco
nach New York und war die erste Fahrt
von Küste zu Küste, die je von einem
automatisch fahrenden Fahrzeug unternommen wurde. Die Strecke von knapp
3400 Meilen (rund 5400 Kilometer) fuhr
das Fahrzeug zu 99 Prozent im vollständig automatischen Modus. Die Ingenieure haben die Fahrt genutzt, um Daten
und Informationen zu sammeln und
auszuwerten und so die Entwicklung von
Technologien für die aktive Fahrsicherheit voran zu bringen, den am stärksten
wachsenden Bereich in der Automobilindustrie. Das Expertenteam sammelte
knapp drei Terabyte Daten, was ungefähr
einem Drittel der Datenmenge der in der
Kongressbibliothek in Washington gespeicherten Bände entspricht.
„Unser Fahrzeug hat sich auf dieser
Fahrt sehr gut geschlagen, sogar besser,
als wir erwartet hatten“, erklärte Jeff
Owens, Chief Technology Officer bei Delphi. „Das Wissen, das wir auf dieser Fahrt
erworben haben, wird uns helfen, unsere
bestehenden Produkte im Bereich aktive
Sicherheitstechnologien zu optimieren
und unsere weitere Produktentwicklung
voranzutreiben, um erstklassige Automobiltechnologien an unsere Kunden zu
liefern.“ Der neuntägige Trip führte durch
neun US-Bundesstaaten und Washington D.C.. Unterwegs musste das Fahrzeug komplexe Verkehrssituationen wie
Kreisverkehre, Baustellen, Brücken, Tunnel, aggressive Verkehrsteilnehmer und
unterschiedliche
Wetterbedingungen
meistern. Dazu war das automatische
Demo-Fahrzeug mit einer vollständigen
Palette von zukunftsweisenden Technologien und Features ausgerüstet, von
denen einige bereits auf dem Markt verfügbar sind. Dazu zählen beispielswei-
www.ecu.de
Das Demonstrationsfahrzeug
fährt ohne Fahrereingriffe von
San Francisco
nach New York.
Fotos: Delphi
Das DemoFahrzeug ist
mit Systemen
zur Kollisionsvermeidung,
Radar- und
Kamerasysteme,
Auffahrunfallwarner und
Spurhalteassistent ausgerüstet.
se Systeme zur Kollisionsvermeidung,
integrierte Radar- und Kamerasysteme,
Auffahrunfallwarner und Spurhalteassistent.
Prozesskette des
automatisierten Fahrens im Blick
Nicht umsonst weist man bei Delphi,
dem Mutterkonzern der Delphi Deutschland GmbH, ein umfassendes Portfolio
an Radar-, Kamera- und Lidarsensorik als
Schlüsselkompetenzen aus, die permanent das nähere und weitere Fahrzeugumfeld sowie den Fahrzeug-Innenraum
erfassen. Das Demonstrationsfahrzeug für
automatisiertes Fahren erweist sich somit
als ein wichtiger Schritt hin zum automatisierten Fahren, bietet es doch mit seinen
Radar-, Kamera- und Lidarsensoren quasi
einen Rundum-Schutzschild. Ein weiteres,
von Delphi genanntes Produkthighlight,
ist RACam, ein kombinierter Radar-/Kamerasensor in einem sehr kompakten
Gehäuse, eingebaut an der Innenseite der
Frontscheibe im Bereich des Rückspiegels.
Zudem dienen vielseitige und leistungsfähige Assistenzfunktionen für automatisiertes Fahren sowie Multi-DomainProzessoren mit höchster Rechenleistung
für die Integration der automatisierten
Fahrfunktionen und Subsysteme in einem
Controller. Dies stellt ein präzises Manage-
ment der enormen Datenmengen für das
automatisierte Fahren sicher.
Die drahtlose Kommunikation des
Fahrzeugs mit Infrastruktureinrichtungen und anderen Fahrzeugen optimiert die Wirksamkeit der automatisierten Fahrfunktionen und stellt den
Fahrern wertvolle Zusatzinformationen
bereit. Intelligente Softwarealgorithmen
ermöglichen außerdem komplexe Entscheidungsprozesse für situationsangepasstes automatisiertes Fahren. Derzeit
entwickelt Delphi einen völlig neuen
Multi-Domain-Controller, damit Fahrzeugsysteme die enormen Datenmengen verarbeiten können, die beim automatisierten Fahren benötigt werden,
eine grundlegende Neuerung, die das automatisierte Fahren beschleunigen wird.
„Mit diesem umfassenden Produktportfolio und Wissen zur Fahrzeugintegration ist Delphi eines von nur wenigen
Zuliefererunternehmen, die ein Komplettsystem zum automatisierten Fahren
anbieten können“, betont Vijayvargiya,
Präsident der Delphi Sparte Delphi Electronics & Safety vor der Presse in der
Wuppertaler Delphi Deutschland Zentrale und merkte dazu an: „Unser Fokus liegt
dabei auf skalierbaren, flexiblen und kostenoptimierten Produktlösungen.“
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Viele Autofahrer lassen sich von Assistenzsystemen im Fahrzeug gerne unterstützen, stehen dem autonomen Fahren aber noch skeptisch gegenüber.
Foto: Rinspeed
Noch sind viele Fragen offen
Die Vision vom autonomen Fahren soll in den kommenden Jahren mehr und mehr
Realität werden. Wenn demnach der Fahrer zum passiven Mifahrer wird, wer haftet dann,
wenn es beim Robotfahren einmal knallt?
L
Autonomes Fahren: In den 50-Jahren des vergangenen Jahrhunderts
ein Traum. 22
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Foto: Wikipedia
ängst sind automatische Steuerungssysteme in der Luft und auf
dem Wasser alte Hüte. Kaum ein
Pilot mag auf die Assistenz eines
künstlichen Kollegen verzichten.
Schätzungen zufolge werden heute
mehr als 95 Prozent aller Flüge von Autopiloten absolviert. Auch auf festem
Boden ist die Automatik im Kommen.
Auch die technologische Revolution autonom fahrender Autos kommt, aber
in evolutionären Schritten. So halten
immer bessere Fahrerassistenzsysteme
wie Abstands- und Spurhalteassistenten Einzug ins Auto. Seit Jahren arbeitet die Automobilindustrie weltweit
daran, dass auch ihre Produkte nicht nur
den Weg allein finden, sondern ihn auch
weit sicherer bewältigen können als das
der Mensch schafft. Bereits vor einiger
Zeit hatte Mercedes-Benz bewiesen,
dass autonomes Fahren schon heute
technisch auch im komplexen Stadtund Überlandverkehr möglich ist: Im
August 2013 hatte der Mercedes-Benz
S500 Intelligent Drive mit seriennaher
Technologie die rund 100 Kilometer lange historische Bertha-Benz-Route von
Mannheim nach Pforzheim komplett
autonom bewältigt.
Darüber hinaus wird die Geschwindigkeitsbeschränkung für autonomes
Fahren kontinuierlich nach oben geschraubt. So wird der neue Audi A8 bereits im kommenden Jahr mit bis zu
Tempo 60 autonom fahren können. Tesla
will bereits bis Mitte des Jahres weitere
Funktionen des automatisierten Fahrens
auf sein Model S aufspielen. Dazu gehört
das autonome Fahren auf Highways sowie die Steuerung von Autos in und aus
Parkplätzen via Smartphone zu den Passagieren.
Automatisiertes Fahren wird
Schritt für Schritt erfolgen
Die Einführung des automatisierten
Fahrens wird Schritt für Schritt erfolgen, vom assistierten Fahren über teilund hochautomatisiertes Fahren bis
zum vollautomatisierten Fahren. Die
technische Entwicklung gehe hier mit
großen Schritten voran, führten anlässlich des 17. Technischen Kongresses
des VDA unisono Matthias Wissmann,
Präsident des VDA, und Dr. Volkmar
Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, an. Doch
auch die rechtlichen Vorgaben müssten
stimmen, weshalb hier die Politik gefordert sei, um parallel zum technischen
Fortschritt den rechtlichen Rahmen
auszubauen. Unsicherheiten bei der
haftungsrechtlichen Bewertung von automatisierten Fahrzeugen stellen neben
den Herausforderungen im Bereich des
Verhaltens- und Zulassungsrechts weitere Hürden auf dem Weg zur Einführung dieser Fahrzeuge dar. Insbesondere die Fragen, wer in welchen Fällen und
in welchem Umfang haftet, hemmen
Einführung und Verbreitung automatisierter Fahrzeuge. „Wir brauchen Vorgaben für die digitale Infrastruktur sowie
für die Nutzung und den Austausch von
Daten“, erklärt Wissmann in diesem
Zusammenhang. Bevor die Serienentwicklung hoch- und vollautomatischer
Fahrfunktionen gestartet werden kann,
muss es Rechtssicherheit geben, dass
diese Systeme auch zulassungsfähig
sind und im Einklang mit geltendem
Verhaltensrecht stehen.
Bei der Wiesbadener Beratungsgesellschaft Invensity befürwortet man
daher den Einsatz von Verkehrsminister
Dobrindt, rechtliche Regeln für den Einsatz von autonomen Fahrzeugen einzuführen. „Dieser Schritt ist dringend
nötig: In der Entwicklung sind wir längst
bereit: In zehn bis fünfzehn Jahren wird
autonomes Fahren am Markt selbstverständlich sein. Die wirklichen Probleme
liegen in fehlenden Gesetzen: Bei einem
Unfall ist heute zum Beispiel klar, dass die
Schuld beim Fahrer liegt. Fährt das Auto
aber selbst, müssen sich Hersteller und
Entwickler erst geeinigt haben, wer im
Schadensfall die Schuld auf sich nimmt.
Bisher ist das nicht der Fall. So lange solche Hausaufgaben nicht gemacht sind,
wird autonomes Fahren in Deutschland
keinen Erfolg haben und andere Länder
werden in der Entwicklung an uns vorbeiziehen“, prophezeit Paul Arndt, Leiter
des Kompetenzzentrums Software Engineering bei Invensity.
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aufgrund internationalen Rechts unzulässig und dürften in Deutschland nicht
einmal im Wege einer Gesetzesänderung
erlaubt werden.“ Seinen Ausführungen
zu Folge schöpfen die heute verfügbaren
Assistenzsysteme die Möglichkeiten des
bestehenden Rechtsrahmens weitestgehend aus.
Wenn die Frage der Haftung
in den Vordergrund rückt
Sven Hötitzsch von der Forschungsstelle
Robotrecht in Würzburg. Seiner Meinung
nach wird die Frage nach dem Verschulden im Rahmen der Produzentenhaftung
nicht einfach zu beantworten oder zu beweisen sein.
Was aber passiert, wenn der Wagen
durch eine vom Hersteller entwickelte
autonome Steuerung unterwegs ist
und einen Unfall verursacht? Zwar wäre
wahrscheinlich, dass der Unfall auf einen
Fehler der autonomen Steuerung zurückzuführen ist. Solange Mensch und Assistenzsystem sich die Fahraufgabe jedoch
teilen, wie es zurzeit noch üblich ist, ist
es im Einzelfall unmöglich nachzuvollziehen, ob Mensch oder Maschine den
Schaden verursacht haben. Schließlich
kann ein Assistenzsystem auch nur in
einer ganz bestimmten Situation so fehlerhaft funktionieren, dass es im Nachhinein nicht mehr zu reproduzieren ist.
Lutz sieht das so: „Abhilfe könnte hier
der Unfalldatenspeicher schaffen, eine
Black-Box fürs Auto, die bei einem Unfall
relevante Daten aufzeichnet und diesen
so rekonstruierbar macht.“ Doch das
würde, ebenso wie die Kommunikation
von Fahrzeugen untereinander, den Datenschutz tangieren.
Fahrer muss immer volle
Kontrolle über den Wagen haben
Noch einige Entwicklungs­
hürden sind zu nehmen
Zurzeit dürfen Fahrzeuge in Deutschland
völlig autonom in der Öffentlichkeit nur
höchstens zehn Stundenkilometer fahren. Verantwortlich dafür ist das 1968
von den Vereinten Nationen beschlossene sogenannte Wiener Abkommen,
das festlegt, wer ein Auto lenken darf:
„Jeder Führer muss dauernd sein Fahrzeug beherrschen […].“ An einen wie
auch immer gearteten Computer hinter
dem Lenkrad dachte vor 45 Jahren noch
niemand. Und so sind Fragen der Zulassung und Versicherung ebenso wie der
Haftung bei Unfällen noch eine Grauzone. Autonome Fahrzeuge befinden sich
mit dieser Vorschrift auf Kollisionskurs.
Zwar wurde mittlerweile der 8. Artikel
der Wiener Konvention dahingehend
erweitert, dass automatisierende Systeme zulässig sind, aber nur, wenn sie
vom Menschen jederzeit abgeschaltet
werden können. Auf einem DVR-Workshop Ende vergangenen Jahres erklärte
Lennart S. Lutz, Doktorand an der Forschungsstelle Robotrecht der Universität
Würzburg: „Autonome Fahrzeuge sind
Bis das Ziel des hoch- oder sogar voll autonomen Fahrens erreicht ist, müssen
noch einige Entwicklungshürden genommen werden, um Hard- und Software
schneller, intelligenter und preiswerter
zu machen. An diesem Ziel arbeiten Automobilhersteller sowie viele Entwickler
in Elektronikfirmen, bei Automobilzulieferern und in Hochschulen. Gleichzeitig müssen sich Infrastruktur und Gesetzgebung auf dieses neue Autofahren
vorbereiten. „Autonomes Fahren wird
stufenweise Realität werden“, erklärt
Ralf Guido Herrtwich, Leiter Fahrassistenz- und Fahrwerksysteme in Konzernforschung und Vorentwicklung bei Daimler. „Zunächst wird man auf bestimmten
Straßenklassen autonom fahren, angefangen mit der Autobahn, und vielleicht
nur in bestimmten Witterungs- und Beleuchtungssituationen. Am Anfang wird
man das System überwachen müssen,
anstatt zu einem Buch oder einer Zeitung
zu greifen und komplett abzuschalten.“
Der Mercedes-Benz
Future Truck 2025
rollte schon autonom
auf der Autobahn.
Wolfgang Bernhard, Chef der Lkw-Sparte von
Mercedes-Benz, am Steuer des Future Truck 2025.
Fotos: Daimler
>
Ist beim Crash der Fahrer oder
das Fahrzeug verantwortlich?
Wen trifft die Schuld, wenn es knallt? Bei
hochautomatisierten Fahrzeugen stellt
sich zunächst die Frage, wann dem Fahrer
noch ein Verschulden anzulasten ist. Je
mehr Fahrsituationen das System eigenständig bewältigt, umso weniger ist der
Fahrer am Fahrgeschehen beteiligt. Das
wäre der Fall, wenn der Fahrer zukünftig
keiner Monitoring-Pflicht mehr nachkommen muss. Also könnte dem Fahrer kaum noch ein Verschulden zur Last
gelegt werden, und der Halter müsste
haften. Im Anschluss daran könnte dieser, beziehungsweise sein Haftpflichtversicherer versuchen, den Hersteller
in Regress zu nehmen. „Die Hersteller
werden sich durch die Einführung automatisierter Systeme in Zukunft mehr
Haftpflichtprozessen ausgesetzt sehen,
da das Fahrzeug im Straßenverkehr eigenständiger reagiert und hierbei mehr
technische Fehlfunktionen auftreten
können. Haftungsrechtlich treten jedoch
ähnliche Probleme wie im Haftungszusammenspiel zwischen Halter und Fahrer auf. So ist es insbesondere problematisch, dass sich noch nicht absehen lässt,
welche technischen Fahrfehler zu einer
Haftung führen. Diese Problematik wird
noch dadurch verschärft, dass zuweilen
die Feststellung unmöglich sein wird, ob
Fahrer, Halter oder das System für einen
Schaden verantwortlich sind“, erklärt
24
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Jürgen Rinn
m
od
er 50 000 k
Eins + Eins = Drei
TRW Bremsscheiben und Beläge
Während des Einbettvorgangs müssen sich die Oberflächen von neuen Bremsbelägen und Bremsscheiben einander
angleichen. Mit Standardbelägen und Scheiben steht daher erst nach einigen Bremsungen die optimale Bremsleistung
zur Verfügung. Im Gegensatz dazu garantieren perfekt aufeinander abgestimmte TRW Bremsbeläge und Scheiben
eine kompromisslos gute Leistung ab dem ersten Stopp und während des gesamten Einbettvorgangs.
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elektronik spezial
Die Stereokamera erfasst Umgebungsdaten.
Foto: Subaru
Eyesight, das Fahrerassistenzsystem von Allradspezialist Subaru, ist nun auch in Deutschland mit
der Markteinführung des neuen Subaru Outback Lineartronic verfügbar. Foto: Rinn
Holzauge sei wachsam
In der fünften Generation des Outback setzt Subaru erstmals in Europa das
Fahrerassistenzsystem Eyesight ein, das rein optisch funktioniert und mit der
Identifikationsfähigkeit von Objekten dem menschlichen Auge ähnelt.
E
ines ist klar, immer mehr Menschen verbringen immer mehr
Zeit im Auto. Dabei nimmt auch
die Verkehrsdichte zu, also auch
die Gefahr von Unfällen. Bei
Bosch schätzt man, dass etwa 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, weil etwa
Gefahren nicht erkannt oder Situationen falsch eingeschätzt werden, der
Zum Funktionsumfang von Eyesight gehören ein
vorausschauender Notbremsassistent (Pre-Collision Braking Control), eine adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung (Adaptive Cruise
Control), ein Spurleitassistent (Lane Departure
Warning), ein Spurhalteassistent (Lane Sway
Warning) sowie ein so genannter „Lead Vehicle
Foto: Subaru
Start Alert“.
26
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Fahrer zu langsam oder falsch reagiert.
Zur Steigerung der Verkehrssicherheit
würde hier die Entlastung und bedarfsgerechte Unterstützung des Fahrers sicher beitragen. Hier spricht alles für den
Einsatz von Fahrerassistenzsystemen,
die den Fahrer frühzeitig informieren
und bei akuten Gefahrensituationen
warnen, bei Bedarf eingreifen sollen.
Mittlerweile sind Fahrerassistenzsysteme auch im Massenmarkt angekommen. Die meisten Fahrzeughersteller
bieten ausgewählte Funktionen je nach
Modell optional oder sogar serienmäßig auch in kleineren Klassen an. Was
jedoch Fahrerassistenzsysteme angeht,
musste der japanische Automobilbauer
Subaru bislang bei diesem Wunsch weitgehend passen. Das gehört jetzt mit der
Einführung des neuen Modells Outback
Lineartronic, einer Kombination von
Boxer-Dieselmotor mit dem stufenlosen
Automatikgetriebe und dem in diesem
Modell verfügbaren Assistenzpaket
Eyesight der Vergangenheit an. Anders
als bei anderen Systemen, die für die
Erfassung der Umgebungsdaten auf die
Kombination mehrerer Instrumente zurückgreifen, also auf optische Elemente,
auf Radar- oder Mikrowellen oder in einigen neuen Systemen auf Laser, funktioniert Eyesight rein optisch. Der Allradspezialist nutzt hier eine Stereokamera
zur Erfassung von Umgebungsdaten.
Rechts und links vom Rückspiegel befinden sich zwei Kameralinsen, die zusammen ein stereoskopisches Bild erzeugen,
das dann ausgewertet wird. Insgesamt
bündelt das Eyesight sechs verschiedene Fahrerassistenz-Elemente. Dabei
handelt es sich um einen Notbremsassistenten, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, einen Spurleit- beziehungsweise Spurhalteassistenten sowie
einen Anfahrtsassistenten.
Kern von Eyesight ist der
vorausschauende Bremsassistent
Die für das System eingesetzte Stereokamera befindet sich im Wageninneren
und ist als integrierte Einheit rechts und
links vom Rückspiegel angebracht. Kern
von Eyesight ist der vorausschauende
Bremsassistent. Das System ist so ausgelegt, dass dem Fahrer beim Bremsen immer noch eine wichtige Rolle zukommt.
Im ersten Schritt, also wenn sich eine
kritische Situation schon andeutet, aber
noch nicht an der Grenze der Vermeidbarkeit ist, erfolgen zunächst eine akustische und eine optische Warnung ohne
Bremseingriff. Bei einer kürzeren Distanz
zum Vordermann wird außerdem ein
moderater Bremseingriff vorgenommen.
Erst wenn eine kritische Distanz mit ho-
her Kollisionswahrscheinlichkeit erfasst
wird, erfolgt eine automatische Notfallbremsung. Im Zusammenwirken von Eyesight mit der dynamischen Stabilitätskontrolle VDC wird die Charakteristik des
VDC so verändert, dass eine Ausweichbewegung zur Seite durch einen gezielten
Bremseingriff an den Rädern unterstützt
wird, wie es auch im Normalbetrieb bei
Kurvenfahrten der Fall ist. Damit werden
schnelle Ausweichbewegungen ermöglicht, ohne dass VDC den Fahrer daran hindert. Reagiert dieser nicht auf die erste
Warnstufe, leitet Eyesight einen dreifach
abgestuften automatischen Bremsvorgang ein. Das System arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von Tempo 200. Als
weitere Sicherheitsfunktion trägt die
adaptive Geschwindigkeitsregelung als
komfortabler Ausbau des sogenannten
Tempomats bei.
festlegen, was bei Geschwindigkeiten
zwischen 30 und 180 Stundenkilometern
funktioniert. Kommt der Vordermann
zum Stillstand, stoppt auch das EyesightAuto. Die Kamera registriert aber auch,
wenn der Vordermann wieder anfährt.
Hat sich das vorausfahrende Fahrzeug
nach einem Stillstand um mehr als drei
Meter vorwärtsbewegt, weist der Assistent den Fahrer durch eine Anzeige und
ein akustisches Signal darauf hin. Last
but not least erkennt es der Spurleitassistent, wenn der Fahrer Begrenzungslinien nach rechts oder links überfährt und
gibt dann ein optisches und akustisches
Warnsignal aus. Die Warnung erfolgt
durch eine Anzeige im direkten Blickfeld
des Fahrers zwischen Tachometer und
Drehzahlmesser, gleichzeitig ertönt ein
lautes Piepen.
Eyesight erkennt Auffahren auf
ein langsameres Fahrzeug
Um Kollisionen mit vorausstehenden
Fahrzeugen zu verhindern, ist im Programm auch eine automatische Leistungsdrosselung (Pre-Collision Throttle
Management) integriert. Das System
checkt, ob der Fahrer das Gaspedal zu
weit durchgedrückt hat, um angemessen
zu reagieren. Sollte dies der Fall sein, wird
die Leistung des Autos automatisch zurückgenommen, um die Reaktionszeit zu
erhöhen. So erkennt Eyesight beispielsweise, wenn man auf ein langsameres
Fahrzeug auffährt oder ein anderes Auto
auf die eigene Spur wechselt und passt
die Geschwindigkeit automatisch an
vorausfahrende Verkehrsteilnehmer an.
Dabei kann der Fahrer des Eyesight-Fahrzeugs einen Wunschabstand zum Vordermann mit zwei Knöpfen am Lenkrad
FÜR RÜSSELSHEIM
UND WELTWEIT
Ein weiterer wichtiger Bestandteil von
Eyesight ist die automatische
Abstandsregelung. Foto: Subaru
BLITZERFOLGE
Kern des Fahrerassistenzsystems
ist die vorausschauende Bremssteuerung
(Pre-Collision Braking Control). Foto: Rinn
Mit Eyesight kommt der Outback
in der fünften Generation
„Mit der Einführung des Assistenzsystems Eyesight erschließen wir ein weiteres Feld im Bereich der individuellen
Mobilität. Subaru setzt damit erneut auf
eine technische Lösung, die es in dieser
Form bei keiner anderen Marke gibt und
die sich nahtlos in die Markenphilosophie einreiht. Denn Assistenzsysteme
sind ganz entscheidend für die Fahrzeugentwicklung in der nächsten Dekade,
welche im Augenblick rasant auf das autonome Auto hinausläuft. Und zu guter
Letzt werden sie auch durch die Unterstützung vorausschauenden Fahrens und
ähnlicher Faktoren zu weiteren Einsparungen bei den Kohlendioxid-Emissionen
beitragen“, meint Volker Dannath, Geschäftsführer Subaru Deutschland.
Jürgen Rinn
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
27
magnetimarelli.de
TOP-TIMING:
MIT PASSGENAUEN ORIGINALERSATZTEILEN VON EINEM
DER WELTWEIT FÜHRENDEN
ERSTAUSRÜSTER.
technik
elektronik spezial
Gut verlinkt
Apple und Google machen sich nicht nur
mit Smartphones Konkurrenz –
jetzt erreicht das Duell das Auto-Cockpit.
Das Vordringen des Smartphones ins Auto
macht große Fortschritte.
Foto: Volkswagen
A
uch Autofahrer zieht es auf
die Datenautobahn. Denn die
vielen Annehmlichkeiten, die
sich mit einem Smartphone
im Berufsalltag eingeschlichen haben, wollen die meisten Fahrzeuglenker während der Fahrt nicht missen.
Doch das ist nicht ganz risikolos. Denn
Apps verführen mit ihren vielen interessanten Funktionen immer wieder zum
Blick aufs Handydisplay und erfordern so
– oft im falschen Augenblick – die Aufmerksamkeit des Fahrers, was nicht immer ohne Folgen bleibt. Appelle an die
Vernunft oder Verbote mit Strafandrohungen bringen da wenig. Weit besser
sind technische Helfer, die den Fahrer entlasten und Gefahren vermeiden helfen.
Mirrorlink
Autohersteller und Zulieferer reagieren
mit recht unterschiedlichen Lösungen.
Die bekannteste heißt Mirrorlink. Das
Android-basierte Mirrorlink ist ein von
einem Konsortium aus Auto und IT-Firmen entwickelter Standard, der auf eine
genormte Schnittstelle zur Übertragung
von Displayinhalten und Steuerbefehlen
setzt. Mit diesem Standard lassen sich
Android-Smartphones komfortabel im
Auto nutzen. Dazu wird das Handy via
Mini-USB-Stecker am Infotainmentsystem des Fahrzeugs angedockt. Auf dem
Bildschirm in der Mittelkonsole „spiegelt“ sich dann die Benutzeroberfläche
des Telefons. Geräte und Apps müssen je-
Foto: Volkswagen
ANDROID IM AUTO
28
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
doch zuerst vom Konsortium zertifiziert
werden, was aufwendig und teuer ist.
Deshalb sind nicht alle Android-Smartphones automatisch mit Mirrorlink kompatibel. Damit wollen die Hersteller die
Kontrolle über die Optik auf den Monitoren im Fahrzeug behalten und welche
App tatsächlich genutzt werden darf.
Die vom Smartphone bekannten
Apps werden wesentlich größer auf dem
Fahrzeug-Monitor dargestellt und lassen
sich wie gewohnt per Finger-Tipp aktivieren. Um die Ablenkungsgefahr zu verringern, werden bei laufendem Motor nur
fahrunterstützende Funktionen freigegeben. Mirrorlink nutzt die Speicher- und
Prozessortechnik des Smartphones. Die
zusätzliche Elektronik im Cockpit verbessert lediglich das Telefonieren per Mikrofon und Lautsprecher, die Bedienung und
die Anzeige.
Mirrorlink
Apple Carplay
Mirrorlink heißt die Technik, die Android schon
jetzt ins Auto holt. Der Standard ermöglicht es,
Funktionen und Oberfläche des per USB-Kabel
angeschlossenen und zertifizierten AndroidSmartphones auf das Display des Autoradios zu
spiegeln. Die Technik inklusive SIM-Karte für den
Zugriff auf das Internet steckt also im vorhandenen Handy, das Radio im Auto fungiert als bequeme Bedieneinheit mit großem Touch-Display.
Auch Apple möchte die Nutzung seiner
iOS-Geräte im Fahrzeug vereinfachen,
aber auch kontrollieren und tritt damit
direkt gegen Google an. Und schon wird
aus einer vordergründigen Integration
von Smartphones und Apps im Auto ein
offener Konkurrenzkampf um die Vormachtstellung in Fahrzeugen. Denn auch
hier geht es um Nutzerdaten, mit denen
Geld verdient werden kann.
Mit Carplay hat Apple ein stimmiges
Pendant für die iPhone-Welt geschaffen.
Doch der Ansatz von Carplay unterscheidet sich grundlegend von der MirrorlinkLösung.
Die Funktion Carplay ist im Grunde
eine iOS-Oberfläche für das Cockpit, einheitlich gestaltet und streng überwacht
von Apple. Apples iOS-Fahrzeugintegration sieht auf jedem Infotainment-Display
gleich aus und hat stets dieselben Funktionen und Apps, in welchem Auto es
auch immer läuft.
Wer Carplay integriert, muss zwar
alles so nehmen, wie Apple es vorsieht,
doch dafür ist die Kompatibilität garantiert. Mirrorlink kämpft dagegen schon
jetzt gegen ein Sammelsurium aus Softwareversionen, inkompatiblen Smartphones und erlaubten oder gesperrten
Apps. Google hat dieses Problem erkannt
und stellte Mitte 2014 „Android Auto“
vor, das sich Apples Carplay-Konzept sehr
stark annähert.
Zudem hat Google sich mit fast allen
Autoherstellern in der „Open Automotive Alliance“ zusammengeschlossen. Teile
der Software für das Auto sollen gemeinsam und somit billiger produziert werden. Damit drängt Google auch in den
Fahrzeug-Infotainmentbereich, um dort
Standard zu werden.
Auch für Besitzer älterer Fahrzeuge,
die nicht über eine derartige Technologie
verfügen, gibt es Lösungen. Parrot hat
auf der CES mit dem RNB 6 beispielsweise eine Infotainment-Lösung zum Nachrüsten vorgestellt, die ebenfalls Android
Auto und zu gleich auch Apple Carplay
unterstützt.
Blick in die Zukunft
Fest eingebaute Navisysteme und eine individuelle Infotainment-Integration dürfen weiterhin den Oberklassefahrzeugen
vorbehalten sein. In der Kompaktklasse
hingegen könnten Smartphone-Apps die
Navigations- und Unterhaltungsfunktion übernehmen. Einige Hersteller, wie
Opel im Adam, zeigen hier, wo die Reise
hingeht.
Doch ist das nur ein Blick in die Glaskugel. Stand der Dinge ist, dass Mirrorlink bereits ab Werk von Volkswagen angeboten wird, Googles Android-Auto sich
noch im Entwicklungsstadium befindet
und Apples Carplay noch nicht offiziell
verfügbar ist.
Clemens Velten
Für die Autohersteller bedeutet das, dass
es bis auf weiteres Insellösungen geben
wird, um ihren Kunden eine geeignete
Smartphone-Integration anbieten zu
können. Denn niemand möchte potenzielle Kunden verprellen.
Nach der Konzerntochter Audi hat nun
auch Volkswagen auf der diesjährigen
Consumer Electronics Show (CES) im Januar in Las Vegas verkündet, dass die VWFahrzeuge künftig Unterstützung von Android Auto, Mirrorlink und Apple Carplay
bieten werden. Im Laufe des Jahres will
Volkwagen die zweite Generation seines
„Modularen
Infotainment-Baukasten“
MIB II in Europa und den USA herausbringen. Dieser erlaubt dann nicht nur
die Nutzung von Android-Auto und Apple
Carplay, sondern auch die Verwendung
von Mirrorlink, über das sich auch Anwendungen anderer Smartphone-Hersteller
wie Samsung, HTC, LG oder Sony auf das
Infotainmentsystem anzeigen lassen.
VW nennt seine Kombination aus
Mirrorlink, Android Auto und Apple Carplay „App Connect“. Einer Pressemitteilung zufolge sei VW mit seiner Technik
einer der ersten Automobilhersteller,
der die große Mehrzahl der mobilen Betriebssysteme in seine Fahrzeuge wie
den Golf integriert.
Foto: Daimler
Konsequenz für die Autobauer
APPLE IM AUTO
Apple Carplay
Wie Mirrorlink landet auch hier die bekannte
Bedienoberfläche samt Apps auf dem Fahrzeugdisplay. Alle Funktionen lassen sich ähnlich wie
auf dem mobilen Gerät bedienen. Allerdings wird
das iPhone tiefer in das Infotainment-System und
die Autoelektronik integriert. Die Eingabe fast
aller Befehle ist auch mit der extra überarbeiteten
Sprachsteuerung Siri möglich, was weniger vom
Verkehrsgeschehen ablenken soll. Die Auswahl
an geeigneten Apps lässt derzeit aber noch zu
wünschen übrig.
Neben der üblichen Fahrerunterstützung mit Navigation, Staumeldungen in Echtzeit, Nachrichten
und Freisprechfunktion liest Carplay auch SMS
vor und ermöglicht die Nutzung von WebradioSendern oder Musik-Streamingdiensten wie Spotify. Hinzu kommt, dass Apple zum Projektstart
nur mit wenigen Partnern wie Mercedes, Hyundai,
Volvo und Ferrari zusammenarbeitet, weitere
sollen folgen. Pioneer hat ein Carplay-Radio zum
Nachrüsten angekündigt.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
29
technik
elektronik spezial
Du bist
nicht
allein
Wie wir uns fortbewegen,
interessiert sowohl den
Staat als auch Autohersteller
und IT-Konzerne.
Die Vernetzung von Fahrzeugen
ist dazu der Schlüssel.
Dass Autos ständig Daten produzieren, macht man sich selten bewusst. Aber: wem gehören sie eigentlich? E
inst sang Roy Black allwissend
von der Liebe und den Sehnsüchten, die alle junge Menschen
haben, in dem Lied „Du bist
nicht allein“. In der Coverversion von 2015 singen nun Autohersteller,
Werkstätten, Versicherungskonzerne, ITUnternehmen und der Staat gemeinsam
das Lied vom gläsernen Autofahrer und
erzählen die Geschichte jedes einzelnen
Fahrzeuglenkers detailliert und personalisiert.
Woher sie das Wissen haben? Unter
anderem liefert das Fahrzeug schon heute genug Informationen für ein ganzes
Album, mit dem sich gut Geld verdienen
lässt. Also kein One-Hit-Wonder.
Lange war das Auto nur eine isolierte Blechbüchse mit beschränkten
Kontaktmöglichkeiten zur Umwelt. Das
ändert sich gerade. Das Auto wird zum
voll vernetzten Schwarmwesen, zum
Teil des Internets der Dinge. So warnt
künftig ein vorausfahrendes Auto die
Wer den Notruf auslöst, landet nicht in der Notrufzentrale. Sondern in einem kommerziellen
Callcenter.
Foto: Peugeot
30
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Foto: Bärbel Taubitz / pixelio.de
nachfolgenden, dass hinter der nächsten
Kurve Glatteis droht. Der Bordcomputer
bremst dann vollautomatisch ab, damit
der Wagen nicht ins Schleudern gerät.
Das passiert schneller und präziser als
es jeder Mensch könnte. Die vernetzten
Fahrzeuge (Connected Cars) kommunizieren pausenlos miteinander, tauschen
sich mit Rechenzentren aus, greifen auf
aktuelle Verkehrsinfos zu und senden
Fehlermeldungen an Werkstätten und
Hersteller.
Moderne Autos wie der ElektroSportwagen Tesla und selbst ein VW Golf
sind wie rollende Rechenzentren. Bis zu
80 Kleincomputer sind darin verbaut. Allein im Golf liegen 1500 Meter Kabel, um
alle elektrischen Bauteile miteinander zu
verknüpfen.
Sensoren und Rechner registrieren
praktisch alles, was im Auto vor sich geht.
Ob Lenkradstellung, Ort, Außentemperatur, Geschwindigkeit, Sitzbelegung, die
Aufmerksamkeit des Fahrers oder technische Störungen. Alles wird im Fahrzeug
gespeichert – entweder nur vorübergehend oder, je nach Wichtigkeit und im
Falle einer Fehlfunktion, auch dauerhaft.
Bislang lesen diese Daten hauptsächlich
Werkstätten und Hersteller aus, wenn
das Auto zur Reparatur oder Inspektion
auf die Hebebühne kommt. Die Vernetzung soll für mehr Sicherheit sorgen und
für mehr Komfort bis hin zum automatischen Fahren, das ist zumindest die verlockende Werbebotschaft.
Doch in Zeiten zunehmender Vernetzung von Dingen wachsen auch die
Begehrlichkeiten: Zu verlockend ist für
Autohersteller, Zulieferer, aber auch
für die Riesen der Informationstechnik,
wie Apple, Microsoft Google, für Autobanken, Leasingunternehmen, Versicherer und Automobilclubs das Geschäft mit
den automobilen Rechenzentren: Dem
Beratungsunternehmen Booz Company
zufolge werden sich die Umsätze rund
um das vernetzte Auto weltweit von 31
Milliarden Euro im Jahr 2015 auf mehr
als 113 Milliarden Euro bis 2020 fast vervierfachen.
Zugleich aber ist die Freude am
Fah­ren in Gefahr. Denn die Technik ermöglicht auch eine bisher ungekannte
Gängelung und Bevormundung des Autofahrers. Erste Beispiele zeigen, wohin
die Reise geht: Der Autohersteller Re­
nault kann schon heute zum Beispiel seine Elektrofahrzeuge aus der Ferne stilllegen, wenn der Nutzer die monatliche
Leasing­rate nicht bezahlt.
In Versuchen wurde in den Niederlanden eine automatische, von außen
auf das Fahrzeug eingreifende Tempobegrenzung in Wohngebieten erprobt. Der
Fahrer kann dann so viel Gas geben, wie
er will, er kann nur die vorgegebene Geschwindigkeit fahren. Hersteller können
bei Reparaturen während der Garantie
die Datenspeicher des Fahrzeugs auslesen und die Kostenübernahme ablehnen,
weil der Besitzer das Auto nicht sachgemäß bewegt hat.
Viele Navigationssysteme speichern
Ort, Tempo und Zeit, auch wenn der Fahrer sie ausgeschaltet hat. Und das bis zu
3000 Kilometer. De facto wird das Navi
so zum lange geforderten, aber umstrittenen Unfalldatenschreiber. In den USA
nutzt die Polizei immer wieder diese Daten, um etwa das Alibi von Verdächtigen
zu prüfen. Von der Freiheit der Straße
bleibt nicht viel.
Viel steht auf dem Spiel
Ob aber die Autofahrer mitspielen und
ihre Daten preisgeben, ist mehr als
fraglich. Denn für sie steht viel auf dem
Spiel: die Faszination des Autofahrens,
der Mythos der Freiheit, das sich Wohlfühlen im Wohnzimmer auf vier Rädern.
All dem droht aus drei verschiedenen
Richtungen Gefahr: durch Behörden,
Autohersteller und IT-Konzerne. Das
Auto wird von den meisten Fahrern
nicht als fahrender Datenspeicher betrachtet. Dabei ist es genau dies schon
seit einiger Zeit.
Dabei liefert ausgerechnet eine potenziell lebensrettende Technik die Infrastruktur für die Datensauger: das
automatische
Notrufsystem
e-Call
(emergency call), das die EU eigentlich
ab Oktober 2015 in Neuwagen vorschreibt. Bisher nämlich haben Autofahrer schlechte Karten, wenn sie abseits
befahrener Routen verunglücken.
Heimlich, still und leise haben EUParlament, EU-Kommission und Ministerrat die Frage geklärt, wer die Daten
aus den vernetzten Autos erhalten wird.
Versicherungen, Autohersteller und
auch Automobilclubs erheben Anspruch
darauf. Die Autofahrer wurden nicht
gefragt. Denn es geht um viel Geld: Offensichtlich wollte sich niemand wegen >
Der meistert sogar
mein schweres E-Bike.
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Bei der Car-to-X-Kommunikation erhalten die Fahrer Informationen über drohende Gefahren. Ist es Gängelung, wenn dann das Auto von selbst
abbremst?
Foto: Daimler
> Datenschutzdiskussionen das Milliardengeschäft verderben lassen.
Insider vermuten, dass Industrie- und
Lobbyverbände die Diskussion rund um
e-Call absichtlich flach hielten. Denn diese Akteure möchten schon in wenigen
Jahren sämtliche Daten der Autos und
ihrer Fahrer über die mobilen Netzwerke
in Rechenzentren übertragen, dort speichern, analysieren und nutzen. Nahezu
unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden am 4. Dezember 2014 im Rahmen
der e-Call-Gesetzgebung die rechtlichen
Grundlagen dafür gelegt. In Betrieb gehen soll das e-Call-System nun spätestens am 31. März 2018.
Eine gigantische IT-Infrastruktur
steckt hinter diesem europaweiten Notrufsystem, das von 28 Ländern betrieben wird. Hunderte Millionen Autofahrer mit etwa 230 Millionen Pkw sollen
nach einem Unfall innerhalb von Millisekunden auf diese Infrastruktur zugreifen können: Die e-Call-Box im Fahrzeug schickt eine SMS-Nachricht über
die europaweit einheitliche 112-Notrufnummer an die nächste Rettungsleitstelle. Von dort ruft ein Mitarbeiter
im Auto an, verifiziert die Meldung und
schickt Hilfe.
Doch es ist völlig klar, es gibt keine
Lebensrettung, ohne ein tragfähiges Geschäftsmodell. Und das heißt bei e-Call
„Zusatzdienste“. Der ertragreichste Zusatzdienst ist der „Werkstattruf“. Bleibt
ein Fahrzeug mit einem Schaden liegen,
klicken die Fahrer auf diese WerkstattrufApp, die sich meist hinter einem speziellen
Werkstatt-Knopf im Fahrzeug verbirgt.
Die App schickt dann über einen zweiten
Kanal der e-Call-Box eine Nachricht in das
Call-Center des Autoherstellers. Die CallCenter-Mitarbeiter nehmen den Schaden
auf und schicken einen Werkstattwagen.
Die folgende Rechnung ist einfach: Das
Unternehmen, das als erstes bei einem
liegengebliebenen Fahrzeug ankommt,
hält alle weiteren Prozesse in der Hand.
Kein Wunder, dass in Brüssel keiner
die Absicht hat, die Diskussion transparent zu führen. Denn es geht um große
Summen: Laut Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) hat der Markt
in Deutschland allein für den Service der
Kfz-Betriebe, dazu zählen Lohn, Teile und
Zubehör, einen Wert von 32 Milliarden
Euro. Nach Angaben von Cecra (Conseil
Européen du Commerce et de la Réparation Automobiles) setzen die Unternehmen in Europa mit Kunden- und Teile-
Mehr Informationen über den aktuellen Stand
beim e-Call gibt es auf amz.de
dienst innerhalb eines Jahres sogar 170
Milliarden Euro um.
Neue Allianzen
Es entstehen auch ganz neue Allianzen:
Auf dem Genfer Auto-Salon 2014 zeigten
Daimler und Ferrari voller Stolz neue Modelle mit Software von Apple. So läuft
jetzt in der neuen Mercedes C-Klasse
über das Navigationsgerät auch die Carplay-Software des IT-Riesen samt ausgewählter Apps und der Spracherkennung
Siri. BMW, Ford, General Motors, Hyundai
und Toyota wollen nachziehen, auch das
von Google angebotene Konkurrenzsystem Android zieht ins Fahrzeug ein.
Haben es die IT-Konzerne erst mal
ins Auto geschafft, lernen sie den Fahrer
immer besser kennen und können ihm so
gezielt Werbebotschaften senden. Kommen Apple und Google irgendwann auch
an Daten zu Fahrverhalten und Gemütsverfassung des Fahrers heran, etwa weil
der Autohersteller sie verkauft, wird das
Profil allumfassend.
„Die Vernetzung des Autos öffnet das
Tor zu einer neuen riesigen Goldgrube für
Anbieter aller möglichen Geschäftsmodelle. Der Autohersteller hat davon meist
nichts“, warnt Burkhard Göschel in der
„Wirtschaftswoche“, einst Entwicklungschef bei BMW und später beim Autozulieferer Magna. Es profitieren vor allem
Apple und Co.
Clemens Velten
32
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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*LIQUI MOLY wurde zum fünften Mal von den Lesern der Auto Zeitung (Ausgabe 06/2015) und auto motor und sport (07/2015)
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Kategorie Schmierstoffe und Motorenöle gewählt.
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Mitsubishi i-MiEV beim seitlichen Pfahlanprall
mit 90 Grad und Tempo 30. Fotos: BASt
Der BMW i3 zeigt nach einer Front- und
Heckkollision ein hohes Schutzniveau sowohl
für Insassen wie für den unbeschädigten BatteFoto: Rosarius
rieraumbereich. Front- und Heckkollision eines BMW i3: Der
Lkw steht und die Crashbarriere fährt mit
Tempo 80 auf.
Wie sicher sind
Elektro-Fahrzeuge?
Immer mehr Autos mit Elektroantrieb werden von den Herstellern auf dem Markt angeboten.
Aber wie sieht es aus mit der Akzeptanz und Bekanntheit beim Verbraucher und wie sicher sind
Elektrofahrzeuge in der Handhabung sowie bei einem Unfall.
I
m Rahmen des EU-Forschungsprogramms ERA-NET Plus Förderinitiative
Electromobility+ hat sich die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) neben weiteren Partnern aus Deutschland, Finnland und Polen in verschiedenen
Forschungsprojekten mit diesen Themen
zur Elektromobilität beschäftigt.
Fahrzeugsicherheit
Im europäischen Forschungsprojekt EVERSAFE (Everyday Safety for Electric Vehicles)
erarbeitete das deutsch-schwedische Konsortium Empfehlungen für Sicherheitsanforderungen an elektrisch betriebene Fahrzeuge. Abgearbeitet wurde das Projekt in
vier verschiedenen Arbeitspaketen (Work
Packages – WP). Mit der Organisation des
Projektes, der strategischen Planung sowie
der Wertung und Zusammenfassung der Ergebnisse beschäftigten sich WP 1 sowie WP
4. Die elektrotechnischen Fragestellungen
wurden im WP 2 und WP 3 untersucht.
Zum einen wurde im Bereich der aktiven
Sicherheit die Fahrdynamik und Reaktion des Fahrers im Falle eines Defekts des
elektrischen Antriebs- oder Bremssystems
untersucht. Zum anderen hat man im Bereich der passiven Sicherheit den Umgang
mit Elektrofahrzeugen nach einem Crash
im Hinblick auf die elektrische, thermische
und chemische Sicherheit betrachtet.
34
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Aktive Fahrzeugsicherheit
Im Rahmen des WP 2 untersuchten die
Projektmitglieder die Reaktion der Fahrer
auf verschiedene für Elektrofahrzeuge
spezifische Fehler und der damit einhergehenden Veränderung der Fahrdynamik,
denn bei einem elektrischen Fahrzeugantrieb können im Vergleich zum konventionellen Antrieb völlig andere Arten
von Fehlern und Defekten auftreten. Bei
Vorabanalysen kristallisierten sich zwei
relevante Untersuchungsszenarien heraus. Die Störung des Antriebsmotors
(Radnabenmotor) an einem Rad und der
Ausfall der regenerativen Bremse (Rekuperationsbremse, die beim Bremsen die
Bewegungsenergie als elektrische Energie zurückgewinnt).
Das erste Szenario bezog sich auf
elektrisch dezentral angetriebene Fahrzeuge, bei denen zwei, beziehungsweise
alle vier Räder separat angetrieben werden, beispielsweise durch einen Radnaben-Motor. Untersuchungsgegenstand
war der Defekt eines radindividuellen
Motors, der durch ein auf dem Defekt
beruhenden Bremsmoment die Kursstabilität des Fahrzeugs beeinflusst. Bei drei
Fahrmanövern wurde im Versuch jeweils
ein Hinterrad gezielt verzögert: Bei der
Geradeausfahrt sowie jeweils in einer
Kurve wurden einmal das kurveninnere
und einmal das kurvenäußere Rad gebremst.
Das zweite Szenario thematisierte
den Ausfall der Rekuperation, also den
Ausfall des Abbremsens des Fahrzeugs
durch den elektrischen Antrieb beim
Gaswegnehmen. Der Einfluss einer plötzlich fehlenden Verzögerung wurde dabei
ausschließlich im Rahmen von Fahrversuchen analysiert. Dazu wurde ein ovaler
Rundkurs so energieeffizient wie möglich durchfahren und zur Verzögerung
nach Möglichkeit nur die Rekuperationsbremse verwendet. Für die Fahrversuche
hat die BASt einen Mitsubishi i-MiEV mit
Messsystemen zur Erfassung der Fahrdynamik und einer gezielt zu betätigenden
Zusatzbremsanlage ausgerüstet. Damit
wurde die Verzögerung eines einzelnen
Rades ermöglicht sowie der Ausfall der
Rekuperationsbremse simuliert.
Szenario „Störung
Radnabenmotor“
Beim Szenario „Störung Radnabenmotor“ lieferten die Versuche im Simulator
und die Versuche auf dem Testgelände
ähnliche Ergebnisse. Für die Versuche
im Simulator zeigte die Auswertung der
subjektiven Eindrücke, dass die Fehler
als störend, aber nicht gefährlich wahrgenommen wurden. Der Fehler am kur-
Passive Fahrzeugsicherheit
Das WP 3 verfolgte das Ziel, Vorschläge
für Verbesserungen der UN/ECE-Vorschriften zum Crash zu erarbeiten. Dabei wurde der Fokus auf Struktur- und
Systemverhalten von Elektrofahrzeugen
und somit indirekt auch auf die Insassensicherheit gelegt. Desweiteren sollten
Hinweise zum Umgang für den sicheren
Umgang mit Elektrofahrzeugen nach
schweren Verkehrsunfällen gegeben werden. Gerade bei Elektrofahrzeugen gehen neuartige potenzielle Gefährdungen
primär von der Hochvoltbatterie aus, die
bei schweren Verkehrsunfällen großen
mechanischen Belastungen ausgesetzt
werden können. Unter Umständen führt
dies zu elektrischen Gefährdungen, che-
Der BMW i3 mit
der Anordnung
der Hochvoltbatterien unter den
Sitzen. Foto: BMW
mischen Reaktionen, thermischen Ereignissen, Austritt giftiger Batteriesubstanzen, Feuer und Explosion.
Im Rahmen der Untersuchungen
wurden drei wesentliche Ziele verfolgt.
Zum einen wurde das Verhalten der
Hochvoltsysteme während und nach
dem Versuch in nicht standardisierten
Testkonfigurationen erforscht. Dabei
wurden Temperatur- und Spannungsveränderungen überwacht, um die Reaktion
des fahrzeugeigenen Sicherheitssystems
zur Abschaltung der Hochvoltspannung
zu untersuchen. Zum anderen wurden
diverse Gasmessungen vorgenommen,
um eventuell austretende giftige oder
brennbare Gase aus der Hochvoltbatterie frühzeitig aufzuspüren und daraus
mögliche Indikatoren zur Detektion gefährlicher Stoffe praxisnah abzuleiten.
Ein weiteres Ziel war die Bewertung von
existierenden und überarbeiteten Verfahren zum Umgang mit E-Fahrzeugen
nach einem Unfall.
Die getesteten Zellen aus dem Fahrzeugbereich zeigten ein sehr gutes Sicherheitsverhalten, einhergehend mit
einer hohen Robustheit. Standardisierte
elektro-chemische
Missbrauch-Tests,
wie Nagel- und Schneidversuche sowie
elektrischer Kurzschluss führten zu keinem negativen Ergebnis. Lediglich der
Überlade-Versuch einer Zelle (kleiner
fünf Volt) führte zu einem thermischen
Durchgehen der Zelle mit Freisetzung
giftiger Substanzen. Mit einem üblichen
Batteriemanagementsystem, also einer
elektronischen Schaltung, die zur Überwachung und Regelung einer nachladbaren Batterie- beziehungsweise eines
Akkumulatorsystems dient, wäre dies
jedoch vermieden worden.
Wie bereits bei den von Euro NCAP
durchgeführten Crash-Versuchen, traten sowohl beim Mitsubishi i-MiEV wie
auch beim BMW i3 keine Anhaltspunkte
für neuartige Risiken durch elektrische
Gefährdungen, chemische Reaktionen,
thermische Ereignisse und den Austritt
giftiger Batteriesubstanzen, Feuer und
Explosion. So wechselte das Hochvoltsystem automatisch binnen einer Sekunde
von etwa 360 Volt in den sicheren Zustand von unter 60 Volt und schaltete
deutlich schneller ab als gesetzlich gefordert (kleiner 60 Sekunden). Gleichzeitig
traten keine Vorfälle auf durch unzulässige Temperaturerhöhung, den Austritt
von giftigen, entflammbaren Gasen oder
Flüssigkeiten. Zudem blieb die Fahrgastzelle intakt. Allerdings waren nur wenige gequetschte Hochvolt-Leitungen zu
verzeichnen, die keine negativen Folgen
hervorriefen.
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veninneren Rad wurde als stressiger und
am ehesten bemerkbar eingestuft. Auch
die Fehlerbewertungen im Rahmen der
Fahrversuche lieferten als Ergebnis Aussagen der Versuchspersonen, die als wenig störend und kaum beanspruchend
zusammenzufassen sind. Dabei wurde
kein Fahrmanöver als besonders kritisch
bewertet.
Die Untersuchungsergebnisse zum
Ausfall der Rekuperationsbremse im
Fahrversuch zeigen, dass nur die Hälfte
der Versuchspersonen den Fehler überhaupt bemerkt haben. Im Unterschied
zur Vergleichsmessung ohne Ausfall der
Rekuperation wurde der Fehler von den
Versuchsfahrern, die ihn erkannten, mit
einem höheren Risiko in Verbindung gebracht, der jedoch nicht als stressig oder
zu beanspruchend eingestuft wurde.
Zusammenfassend stellen die Experten fest, dass trotz Störung durch die
beiden simulierten Fehlerarten die Fahrzeuge weiterhin vom Fahrer kontrollierbar waren und dies auch den Fahrereinschätzungen entsprach. Somit können
aus den gewonnenen Erkenntnissen zu
den beiden Störungen keine besonderen Handlungsempfehlungen für Sicherheitsanforderungen an Elektrofahrzeuge
im Bereich der Fahrdynamik abgeleitet
werden.
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Hans Rosarius
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
35
FUTURE SOLUTIONS FOR TODAY
technik
elektronik spezial
Beispiele für die Kennzeichnung von HVGrafiken: DGUV
Komponenten. Damit Mitarbeiter in Kfz-Werkstätten auch Wartungsarbeiten an Fahrzeugen mit Hochvolt-Systemen durchführen dürfen, benötigen sie die Zusatzqualifikation zum Fachkundigen für Arbeiten
an HV-Fahrzeugen. Foto: AVL
Sicheres Arbeiten am E-Auto
Fahrzeuge mit Elektromotor bringen für die Kfz-Betriebe Veränderungen mit sich,
wenn sie gewartet und repariert werden. Die Mitarbeiter müssen mit hohen Spannungen
umgehen können. Deshalb kommt hier der Mitarbeitersicherheit eine große Bedeutung zu.
I
m vergangenen Jahr wurden 8522
Elektro-Pkw neu zugelassen, das sind
zum Vorjahr 41 Prozent mehr. Aber
auch bei den Hybrid-Wagen sind vermehrte Zulassungen zu verzeichnen.
Waren es 2013 noch 26.348, so lag deren
Zahl 2014 bei 27.435 Autos. Damit erfolgt langsam aber stetig der Einzug der
Elektromobilität in die Kfz-Werkstätten.
Verbunden damit steigen die Anforderungen an die Mitarbeiter bei Reparatur
und Wartung sowie an den Betrieb. Der
zunehmende Einsatz von Spannungen
oberhalb von 30 Volt Wechselspannung
(AC) und 60 Volt Gleichspannung (DC)
durch Brennstoffzelle, Hybridtechnik,
Elektrofahrzeuge in der Fahrzeugtechnik führt zu einer elektrischen Gefährdung durch Körperdurchströmung und
Lichtbogen bei Arbeiten an den Autos.
Weitergehende Information:
DGUV-Information 200-005
(vorher BGI/GUV-I 8686) „Qualifizierung für
Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen“
(http://www.arbeitssicherheit.de/media/pdfs/
ccc_2004.pdf)
36
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Die Komponenten in diesen Fahrzeugen
benötigen zum Teil große elektrische
Leistungen und arbeiten mit Gleichspannungen von bis zu 600 Volt.
Kennzeichnungspflicht
Für den Betrieb ergibt sich dadurch die
Verantwortung, die Mitarbeiter so weiterzubilden, dass sie in der Lage sind,
anfallende elektrotechnische Arbeiten
zu beurteilen, mögliche Gefährdungen
zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. Zudem sind bei der
Annahme Fahrzeuge mit Hochvolt (HV)System mit einem roten Schild „Achtung
Hochvolt-Spannungen eingeschaltet“ zu
kennzeichnen, bevor sie in die Werkstatt
beziehungsweise den DirektannahmeBereich gefahren werden. Die Kennzeichnung sollte gut sichtbar am Fahrzeug
angebracht werden, damit für jeden Mitarbeiter des Betriebs erkennbar ist, dass
das HV-System nicht abgeschaltet ist. Die
zentrale Rolle bei den Gefährdungen geht
vom Energiespeicher aus. Daher dürfen
verunfallte Fahrzeuge mit Elektromotor
nicht in der Werkstatt abgestellt werden.
Fälle aus der Praxis haben gezeigt, dass
durch einen Zusammenstoß geschädigte
Autos auch noch 14 Tage nach einem
Aufprall in Brand geraten können. Ursache für den Brand sind nach Auffassung
der Experten im Batterieinneren weiterlaufende chemische Prozesse, die sich
verselbstständigen können, schreibt Dr.
Heinz Schmid von der DGUV in der Fachzeitschrift Sicherheitsingenieur.
Elektrotechnischer Laie
Leider kommt es immer noch vor, dass
Kfz-Mechatroniker Reparaturen und den
Service, wie Karosseriearbeiten, Arbeiten an der Abgasanlage, Ölwechsel, Reifenwechsel, an einem Auto mit einem
Elektromotor durchführen sollen. Dazu
ist er nicht befugt. Nach den Vorschriften
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gilt er als elektrotechnischer Laie, obwohl der Umgang mit
elektrischem Strom für Kfz-Mechatroniker, aber auch für Kfz-Mechaniker und
Kfz-Elektriker, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker beziehungsweise Mechaniker für Karosserieinstandhaltung
kein neues Thema ist, denn während der
Ausbildung wurden elektrotechnische
Grundkenntnisse vermittelt.
Elektrotechnischer Laie ist eine Person, der weder Fachkundiger noch eine
elektrotechnisch unterwiesene Person
ist. Dem elektronischen Laien sind elektrotechnische Arbeiten untersagt. Obwohl Kfz-Mechaniker, Kfz-Elektriker und
Kfz-Mechatroniker sowie Karosserie- und
Fahrzeugbaumechaniker
beziehungsweise Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik Fachkräfte für Arbeiten
unterhalb des HV-Bereichs sind, gelten
sie im HV-Bereich zunächst als elektrotechnische Laien.
Bevor Mitarbeiter eines Kfz-Betriebs
an Autos mit E-Motor Reparatur und
Servicearbeiten durchführen, müssen sie
unterwiesen werden, was zu dokumentieren ist. Voraussetzung ist, dass keine
Beschädigungen an den HV-Komponenten vorliegen. Durch diese Unterweisung
sollen die Mitarbeiter im Umgang mit
den HV-Systemen sensibilisiert werden,
damit sie sicher am Fahrzeug arbeiten
können. Es soll erreicht werden, dass die
Mitarbeiter die HV-Komponenten sicher
bedienen können, den Aufbau und die
Wirkungsweise verstehen und mit den
Kennzeichnungen der Komponenten
vertraut sind und den HV-Kabelstrang
an der orangenen Einfärbung erkennen.
Inhalt der Unterweisung muss auch sein,
dass elektrotechnische Arbeiten an den
HV-Komponenten unzulässig sind. Ein
nicht beachten dieser Vorgaben kann zu
lebensgefährlichen Verletzungen oder
sogar zum Tod führen. Die Inhalte der
zwei bis vier Unterrichtseinheiten umfassenden Unterweisung müssen unter
anderem beinhalten:
• Bedienen von Fahrzeugen und der zugehörigen Einrichtungen, zum Beispiel
Prüfstände.
• Durchführung allgemeiner Tätigkeiten,
die keine Spannungsfreischaltung des
HV-Systems erfordern.
• Durchführung aller mechanischen
Tätigkeiten am Fahrzeug, wobei die
Devise lautet „Hände weg von orangefarbenen Kabelsträngen, Abdeckungen
und Steckern!“
• Freischalten des HV-Systems, ServiceDisconnect/Wartungsstecker „ziehen
und stecken“ als zusätzliche Sicherungsmaßnahme.
• Festlegen der anzusprechenden Person
bei Unklarheiten.
• Unzulässige Arbeiten am Fahrzeug.
• Organisationsablauf bei elektrotechnischen Arbeiten, die unter Leitung und
Aufsicht eines Fachkundigen für Hochvoltsysteme durchgeführt werden.
Wer ist Fachkundiger?
Damit Mitarbeiter in Kfz-Werkstätten
auch Wartungsarbeiten an Fahrzeugen
mit HV-Systemen durchführen dürfen,
benötigen sie die Zusatzqualifikation
zum Fachkundigen für Arbeiten an HVFahrzeugen. Die Ausbildung gliedert sich
dabei in drei Stufen:
• In einem zweitägigen Grundlagenseminar erwirbt der Mitarbeiter die Qualifizierung als „Fachkundiger für HV-eigensichere Fahrzeuge“. Das sind Fahrzeuge,
die durch technische Maßnahmen
für den Mitarbeiter ein vollständiger
Berührungs- und Lichtbogenschutz
gegenüber dem HV-System gewährleisten.
• Bei der zweiten Stufe handelt es sich
um ein zweitägiges Aufbauseminar
zum Fachkundigen für HV-Systeme und
qualifiziert den Mitarbeiter für Arbeiten
an Serienfahrzeugen, mit dem Schwerpunkt Arbeiten an nicht HV-eigensicheren Fahrzeugen sowie Arbeiten >
technik
elektronik spezial
und wie die Gefahren beseitigt werden
können sowie, falls dies nicht möglich ist,
welche Präventions- oder Schutzmaßnahmen zur Begrenzung der verbleibenden
Gefährdungen, beispielsweise beim Umgang mit HV-Fahrzeugen, umgesetzt werden müssen.
Fazit: Kommt es zu einem
Arbeitsunfall, wird ermittelt
Hier lautet die Devise für elektrotechnische Laien:
„Hände weg von orangefarbenen Kabelsträngen, Abdeckungen und Steckern!“
>
38
unter Spannung und in HV-Energiespeichern. Dabei handelt es sich um Vorserienfahrzeuge oder umgerüstete Autos.
• Die dritte Stufe der Qualifizierung kombiniert in einem eintägigen Seminar die
Grund- und Aufbauschulung mit dem
Schwerpunkt Nutzfahrzeuge. Da Nutzfahrzeuge und insbesondere Busse,
überwiegend nicht HV-eigensicher sind
und darüber hinaus bei diesen Fahrzeugen die Wahrscheinlichkeit größer
als bei Personenkraftwagen ist, dass an
unter Spannung stehenden Bauteilen
gearbeitet werden muss, sollten gerade
Mitarbeiter in Nutzfahrzeugbetrieben
für alle drei Bereiche (HV-eigensicher,
nicht HV-eigensicher und Arbeiten
unter Spannung/in Energiespeichern)
qualifiziert werden.
Die Teilnehmer der TAK-Schulung sind
nach erfolgreicher Abschlussprüfung berechtigt, sowohl an HV-eigensicheren als
auch an nicht HV-eigensicheren Fahrzeugen (Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge) zu arbeiten. Darüber hinaus sind
sie berechtigt, Arbeiten unter Spannung
an HV-Energiespeichern (Hochvoltbatterie/Supercab) durchzuführen.
Das Konzept für die Qualifizierungsmaßnahmen wurde zwischen dem VDA
(Verband der Automobilindustrie), VDIK
(Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller), ZDK (Zentralverband
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) und
DGUV abgestimmt. Seit 2009 werden
von der TAK (Akademie Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe), einer Tochter des
ZDK, sowie einigen Herstellern und
Importeuren von HV-Fahrzeugen
oder HV-Systemen die Schulungen durchgeführt. Waren es
2009 noch 100 Werkstattmitarbeiter, die sich für Arbeiten
im Bereich von HV-Systemen qualifizieren ließen,
verzeichnete die TAK im
vergangenen Jahr eine
Teilnehmerzahl von 2500.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Foto: Rinn
Unternehmerverantwortung
Die erste und oberste Pflicht zur Unfallverhütung im Betrieb liegt immer beim Unternehmer. Er hat in erster Linie dafür zu
sorgen, dass seine Beschäftigten vor Schäden an Leib und Leben bewahrt werden.
Er hat aber auch das Recht, die Verantwortung für den Arbeitsschutz im Betrieb auf
die von ihm beauftragten Führungskräfte
zu übertragen. Jedem Kfz-Betrieb, der Hybrid-, Elektro- oder Brennstoffzellen-Fahrzeuge wartet oder repariert, sollte darauf
achten, dass die Mitarbeiter über die
entsprechende Qualifikation „Fachkundiger für Arbeiten an HV-eigensicheren
Fahrzeugen“ verfügen und dass die vorgeschriebenen Arbeitsschutzvorschriften
beachtet werden, damit Arbeitsunfälle
vermieden werden. Der Unternehmer ist
umfassend verantwortlich, alle erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes
zu treffen. Hierbei hat er die erforderlichen Maßnahmen den einschlägigen
staatlichen Arbeitsschutzvorschriften und
den Unfallverhütungsvorschriften zu entnehmen. Demzufolge ist es unabkömmlich, eine Gefährdungsbeurteilung nach
dem Arbeitsschutzgesetz für das Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen nach Unternehmerverantwortung durchzuführen.
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung
wird systematisch untersucht, wodurch
Verletzungen oder Schäden verursacht
Achtung beim
Arbeiten unter
Hochspannung.
Kennzeichnung von
HV-Fahrzeugen in der
Werkstatt
Grafik: DGUV
Der Kfz-Betrieb sollte darauf achten, dass
es am vorgeschriebenen Arbeitsschutz
nichts zu bemängeln gibt. Kommt es zu
einem Arbeitsunfall, ermittelt die Polizei,
die Arbeitsschutzbehörde und die Staatsanwaltschaft. Bei einer nachgewiesenen
Verfehlung kann dies zu einem Bußgeld,
einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe führen. Dazu können noch Schadensersatzund Regressansprüche kommen. Zudem
ändern sich die Mitgliedsbeiträge bei der
zuständigen Berufsgenossenschaft, die
nach dem Solidarprinzip ihre Ausgaben
auf die Mitgliedsbeiträge umlegt. Mit der
für diesen Tätigkeitsbereich vorliegenden
DGUV-Information 200-005 (vorher BGI/
GUV-I 8686) „Qualifizierung für Arbeiten
an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen“
vom April 2012, haben die Fachbereiche
„Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse“ und „Holz und Metall“ der DGUV
unter Einbeziehung der deutschen Automobilhersteller und des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
sowie der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE ein Vorschriftenwerk
geschaffen, mit dem HV-Fahrzeuge im
Kfz-Betrieb sicher gehandhabt werden
können. Diese Qualifizierung als Fachkraft für HV-eigensichere Fahrzeuge gilt
uneingeschränkt. Hier ist zu bedenken,
dass die Technik immer weiter fortschreitet, so dass zu überlegen ist, ob die Weiterentwicklung der Technik nicht in regelmäßig stattfindenden Aufbaukursen
vermittelt werden sollte.
Hans Rosarius
technik
elektronik spezial
Spannungsfrei
Sobald das Fahrzeug in die Werkstatt kommt,
muss es als Hochvoltfahrzeug gekennzeichnet
werden.
Fotos: Rodenbüsch
Hybrid-und E-Fahrzeuge stehen unter Hochspannung. Daher sind der Service oder eine
Reparatur an diesen Automobilen nicht unproblematisch. Dies hat auch der Gesetzgeber
erkannt und verlangt von Werkstattmitarbeitern, die an solchen Automobilen arbeiten,
unterschiedliche Qualifikationsnachweise.
S
olche Nachweise vergibt zum
Beispiel die renommierte Fahrzeug-Akademie
Schweinfurt
nach einem erfolgreich abgeschlossenen Lehrgang. Adrian
Grimm, seit 16 Jahren in der Kfz-Akademie und dort zuständig für die Lehrbereiche Elektrik/Elektronik und für den
technischen Fachbereich Kfz-Technik der
Meisterschule verantwortlich, führt diese Seminare durch.
amz sprach mit dem Ausbilder über
das Thema E-Fahrzeuge und deren Hochvoltsysteme und wollte wissen, welche
Maßnahmen im Reparaturfall oder bei
der Wartung an Hybrid- und Elektro-Automobilen durchzuführen sind. Das Gespräch führte Peter Rodenbüsch.
amz: Herr Grimm, seit wann unterrichten Sie das Thema Hochvoltanlagen?
Grimm: Seit fünf Jahren unterrichten wir
unsere Meisterschüler und auch externe
Techniker, die über das Internet und den
guten Ruf unserer Akademie auf uns aufmerksam werden. Wir führen diese Kurse
grundsätzlich in jedem Meisterkurs durch.
Das sind übers Jahr gesehen vier Kfz- und
zwei Karosserie-Meisterkurse. Nach dem
40
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
erfolgreichen Abschluss erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat, das ihn berechtigt,
an Hochvoltanlagen zu arbeiten.
amz: Nach welchen Kriterien werden die
Kurse durchgeführt, gibt es da Abstufungen?
Grimm: Dazu muss man sich die Arbeitsschutzbestimmungen genauer anschauen. Hier wird die gesamte Qualifizierung
in Teilbereiche unterschieden. Die BGI
8686 (Anm. d. Red. Hierbei handelt es sich
um die von der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung (DGUV) herausgegebene Richtlinie „Qualifizierung für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen“), Kapitel 5, beschreibt den Umgang
mit E-Fahrzeugen im Service- oder Reparaturfall und legt exakt fest, wer was an
diesen Fahrzeugen arbeiten darf.
amz: Können Sie das bitte näher erläutern?
Grimm: In besagtem Kapitel 5 gibt es unterschiedliche Stufen. Zum Beispiel die Richtlinie für den Monteur, der am Fahrzeug arbeitet, aber keine Arbeiten an der Elektrik
durchführen darf. In der nächsten Stufe wird
beschrieben, wer mit welcher Qualifikation,
das Fahrzeug spannungsfrei schalten und
elektrotechnische Arbeiten ausführen darf.
Um es aber nicht noch komplizierter zu
machen, zeige ich ihnen, wie das Fahrzeug
gemäß den Richtlinien spannungsfrei
geschaltet wird, damit der Monteur, der
keinen Berechtigung dazu hat, an dem
Fahrzeug arbeiten kann. Ist dann der Service oder die Reparatur beendet, tritt die
zertifizierte „Fachkraft für Hochvolteigensichere Systeme im Kraftfahrzeug“ wieder
auf den Plan und schaltet das Fahrzeug
auf Spannung.
amz: Gab es denn in diesem Bereich auch
schon Unfälle?
Grimm: Nein, seitens der Hersteller sind
ausreichend Sicherheitsstufen eingebaut.
Daher auch der Fachbegriff „Hochvolteigensichere Systeme“. Das beginnt schon
mit dem Abziehen des Zündschlüssels. Sobald er entfernt wird, öffnen sich Sicherheitsrelais und unterbrechen den Stromkreis.
amz: Wie läuft nun das „Spannungsfrei
Schalten“ in der Praxis ab?
Grimm: Sobald das Fahrzeug in die Werkstatt kommt, muss es als Hochvoltfahr-
Bevor es jetzt an
die Arbeit geht,
müssen Handschuhe, die mit
einer Prüfkennzahl gekennzeichnet sind
und bis zu 1000
Volt schützen,
übergezogen
werden.
SERIENERSATZ?
GANZ KLAR:
BILSTEIN!
Jetzt erst darf
der Wartungsstecker abgenommen werden. Der Stecker
muss ebenfalls
sicher verwahrt
werden.
Nun muss
geprüft werden,
ob das Fahrzeug
auch tatsächlich
spannungsfrei ist. Dies
geschieht mit
einem dafür
zugelassenen
Spannungsprüfer.
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zeug gekennzeichnet werden. Es bekommt
ein „Hütchen“ aufs Dach mit entsprechendem Hinweis. Ein weiterer Hinweis
in Form einer Tafel deutet an, dass das
Fahrzeug noch nicht freigeschaltet ist. Im
nächsten Schritt wird der Zündschlüssel
abgezogen und so aufbewahrt, dass kein
Unbefugter ihn versehentlich wieder ins
Zündschloss steckt. Erst danach wird der
Wartungsstecker gezogen. Allerdings sind
inzwischen nicht mehr alle Fahrzeuge
damit ausgerüstet. Neueste Modelle
werden über die entsprechenden Testgeräte freigeschaltet. Bevor der Wartungs-
stecker entfernt wird, müssen spezielle
Handschuhe, die mit einer Prüfkennzahl
gekennzeichnet sind und bis zu 1000 Volt
schützen, übergezogen werden. Jetzt erst
darf der Wartungsstecker (Anmerkung
der Redaktion: ein Deckel mit zwei Kontaktsteckern) abgenommen werden. In
diesem Fall handelt es sich um einen Renault Fluence. Der Stecker muss ebenfalls
so abgelegt werden, dass niemand ihn
versehentlich wieder aufsteckt. Nun muss
geprüft werden, ob das Fahrzeug auch
tatsächlich spannungsfrei ist. Wir nutzen jetzt dafür einen zugelassenen Span
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
41
bilstein.de
technik
elektronik spezial
Bei der Prüfung am Fahrzeug gibt der Fahrzeughersteller vor, an welchen
Polen zu prüfen ist.
Wichtig: Alle Anschlüsse
müssen geprüft werden.
Es handelt sich hierbei um
eine „Allpolige Messung“.
nungsprüfer, der vor der Prüfung noch
einmal getestet wird. Bei der Prüfung am
Fahrzeug gibt der Fahrzeughersteller vor,
an welchen Polen zu prüfen ist. Wichtig:
Es müssen alle Anschlüsse geprüft werden.
Das heißt, es handelt sich hierbei um eine
„Allpolige Messung“. Nach dem Test muss
die Spannungsfreiheit des Fahrzeugs dokumentiert werden. Außerdem wird nun
die rote Plakette durch eine weiße ersetzt.
Dies bedeutet für das Werkstattpersonal,
dass das Fahrzeug nun spannungsfrei ist.
Und jetzt darf der „einfach“ zertifizierte
Mechaniker mit der eigentlichen Arbeit
am Fahrzeug beginnen.
amz: Wann, beziehungsweise bei welchen Arbeiten muss das Fahrzeug nicht
spannungsfrei geschaltet werden?
Grimm: Beim Reifenwechsel muss es zum
Beispiel nicht spannungsfrei geschaltet
werden. Handelt es sich um Servicearbeiten, bei denen man nicht mit Hochvoltkomponenten in Berührung kommt,
braucht der Mechaniker lediglich die einfache Berechtigung, bei der das Fahrzeug
nicht spannungsfrei geschaltet werden
muss. Werden allerdings elektrotechnische Bau­teile ausgebaut oder wird in
unmittelbarer Nähe der Bauteile gearbeitet, ist eine spannungsfreie Schaltung erforderlich. Man kann sich merken: Wird an
dem Zwölf-Volt-Spannungsnetz des Fahrzeugs gearbeitet, jedes Elektrofahrzeug
hat ein Zwölf-Volt-Spannungsnetz, so ist
keine Spannungsfreiheit der Hochvoltanlage notwendig.
amz: Welche Folgen hat es, wenn es zu
einem Kurzschluss bei nicht freigeschaltetem System kommt?
Grimm: Das kann es zu einer Funkenstrecke mit hohen Temperaturen und als Folge zu starken Verbrennungen bis hin zum
Tode führen.
Im nächsten
Schritt wird die
rote Plakette
durch eine weiße ersetzt. Dies
bedeutet, das
Fahrzeug ist nun
spannungsfrei.
Adrian Grimm
lehrt seit 16
Jahren in der
Fahrzeug-Akademie Schweinfurt und ist für
den technischen
Fachbereich
Kfz-Technik der
Meisterschule
verantwortlich.
42
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
amz: Welche Auswirkungen hat ein Unfall auf die Hochvoltanlage?
Grimm: Hier greift wieder die Eigensicherung. Crashsensoren schalten in diesem
Fall automatisch die Hochvoltanlage ab.
Für gewöhnlich sind es drei Relais: ein
Hauptrelais auf der Minusseite, eines
auf der Plusseite und ein sogenanntes
Vorschalt-oder Prüfrelais. Kommt es zum
Crash, werden die beiden Relais geöffnet
und das Fahrzeug ist spannungsfrei. Dazu
gibt es zusätzlich vom Hersteller sogenannte Rettungskarten für den Fall eines
Crashs, die den jeweiligen Batterietyp und
die entsprechenden Hilfsmaßnahmen beschreiben. Ebenso gibt es Anweisungen,
wie vorzugehen ist, wenn die Lithium-Ionen-Akkus in Brand geraten. Auch hier gilt
der Grundsatz: Notfalls alles mit Wasser
fluten.
E-Mobilität in
der Ausbildung
Für Arbeiten an Hochvoltsystemen bei
Hybridfahrzeugen ist Training unerlässlich.
Dazu stellt AVL DiTest mit dem HV-Demokoffer
ein praktisches Schulungstool zur Verfügung.
V
or Aufnahme der Arbeiten
an Hochvoltanlagen müssen die Mitarbeiter jedoch
eine spezielle Unterweisung
bekommen, um potenzielle
Gefährdungen durch das HV-System
kennenzulernen und dabei mit den
Kennzeichnungen der HV-Komponenten
vertraut gemacht werden. So darf mit
elektrotechnischen Arbeiten erst begonnen werden, wenn Schutzmaßnahmen
gegen elektrischen Schlag, Kurzschlüsse
und Störlichtbögen durchgeführt sind.
Seit August 2013 ist „System- und Hochvolttechnik“ ein neuer Schwerpunkt in
der überbetrieblichen Ausbildung von
Kfz-Mechatronikern. Denn die Auszubildenden müssen für jede Form elektrotechnischer oder nichtelektrotechnischer
Tätigkeiten, bei der die Möglichkeit einer
elektrischen Gefährdung besteht, qualifiziert werden. Dies gilt, weil HochvoltSysteme ein erhöhtes Sicherheitsrisiko
während Wartungs- oder Reparaturarbeiten bergen und die Werkstätten in Zukunft auch für die Zuverlässigkeit sowie
Sicherheit der Hochvolt-Systeme sorgen
müssen.
Der Demo- und Trainingskoffer von AVL
DiTest stellt eine optimale Ergänzung der
Ausbildung dar. Foto: AVL
Für hochspannende
Übungen ausgelegt
Um den Auszubildenden den korrekten
Einsatz der Messtechnik praxisnah demonstrieren zu können, müssen Bildungseinrichtungen über mindestens ein
E- oder Hybridauto verfügen. Damit in KfzBildungseinrichtungen oder betrieblichen
Lehrwerkstätten ohne eigenem HochvoltFahrzeug entsprechende Übungen durchgeführt werden können, hat man bei AVL
DiTest einen Demo- und Trainingskoffer
mit dem Hochvolt-Diagnosemodul HV
Safety 2000 entwickelt. Der Trainingskoffer ist ebenfalls als „all-in-one“-Gerät
ausgelegt, mit dem eine einfache, menügeführte Messung der Spannungsfreiheit
unter strikter Einhaltung aller Sicherheitsanforderungen in der Kfz-Werkstatt demonstriert werden kann. Die Prüfschritte
werden dazu durchgehend protokolliert.
Prüfspannung von
bis zu 1000 Volt
Ein eingebauter Spannungsgenerator
sorgt für die sichere, aktive Messung des
Isolationswiderstandes mit einer Prüfspannung von bis zu 1000 Volt, um beispielsweise zu testen, ob die Isolierung
aller hochspannungsführenden Teile intakt ist. Außerdem kann eine Potenzialausgleichsmessung entsprechend UNECE R100 mit einem Prüfstrom von einem
Ampere durchgeführt werden. Der Koffer
ist eine mobile Einheit, die das Messgerät AVL DiTest HV Safety 2000 sowie einen Hochvolt-Demonstrator beinhaltet,
an dem alle Sicherheitsregeln und praktischen Messungen vor- und ausgeführt
werden können. Die Stromversorgung
funktioniert über eine Standard-USBSchnittstelle. Eine zusätzliche Stromquelle oder Batterie ist nicht notwendig.
Der Demo- und Trainingskoffer ist für alle
Fahrzeugkategorien vom Motorrad über
den Pkw bis zum Nkw einsetzbar und damit sehr vielseitig.
Jürgen Rinn
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
43
technik
elektronik spezial
Serviceleiter Ralf Bohne: Die HV-Komponenten
sind sicherheitshalber deutlich mit der Farbe
Orange gekennzeichnet.
Service an
Hybrid-Fahrzeugen
Jetzt in die Schlüsseltechnologie der automobilen Zukunft
einsteigen: Dazu haben wir uns beim Toyota- und LexusHändler Yvel auf Düsseldorfs Vorzeige-Automeile Höherweg
umgeschaut. Jeder Mitarbeiter in der Werkstatt durchläuft
dort während seiner Qualifikation das komplette dreistufige
Hybrid-Programm, das Toyota anbietet.
L
Hybrid-Diagnosetechniker Vitali Beiz vom Autohaus Yvel liest die Steuerdaten zur Systemdiagnose aus. Fotos: Droste
44
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
ange ging die deutsche Automobilindustrie das Thema Hybridantrieb halbherzig an. Doch
inzwischen haben die Hersteller
Fahrzeuge mit unterschiedlichsten Hybrid-Systemen im Angebot: unter
anderem Micro-, Mild- und VollhybridAntriebe. Die verwirrende Vielfalt an
Kombinationsmöglichkeiten von Verbrennungs- und Elektromotoren sollte
nicht davon ablenken, dass hinter einer
gelungenen Hybrid-Lösung ein wesentlich weitergehendes technologisches
Konzept steckt. Als Vordenker tritt hierbei der japanische Hersteller Toyota auf,
der bereits 1997 mit dem Toyota Prius
den ersten in Großserie produzierten
Hybrid-Pkw auf den Markt brachte. Insgesamt verkauft Toyota in 80 Ländern
weltweit 24 verschiedene Vollhybrid-
Modelle; bis Ende diesen Jahres soll dieses Portfolio durch 15 weitere Modelle
ergänzt werden. Das Unternehmen investiert deshalb so stark in den Hybridantrieb, weil es das Konzept dahinter als
Schlüsseltechnologie und technisches
Baukasten-System bereits für Fahrzeuge
mit reinen Elektro- und mit Brennstoffzellenantrieben ausgebaut hat. So bietet Toyota mit dem Prius Plug-in ein
Hybrid-Fahrzeug, das mittels einer größeren Batterie auf längeren Strecken rein
elektrisch gefahren werden kann. Für
die Zukunft geplant sind Fahrzeuge mit
ausschließlich batterieelektrischen Antrieben. Und in diesem Jahr ist der Toyota
Mirai in Deutschland verfügbar, bei dem
eine Wasserstoff-Brennstoffzelle den in
den Vollhybrid-Fahrzeugen gewohnten
Verbrennungsmotor ersetzt. Als Treibstoff kommt also ausschließlich Wasserstoff zum Einsatz – statt Kohlendioxid
oder NOx emittiert dieses Fahrzeug lediglich Wasser.
Ob Mild- oder Vollhybrid-, Elektrooder Brennstoffzellenwagen – diesen
Fahrzeugen ist gemeinsam, dass Kfz-Betriebe für deren gefahrlose und professionelle Wartung Knowhow benötigen.
Schließlich arbeiten die Komponenten
dieser Fahrzeuge mit großen elektrischen
Spannungen. Doch wer sich heute in die
Besonderheiten von Hybrid-Fahrzeugen
einarbeitet, kann den zukünftigen Automobil-Entwicklungen gelassen entgegenblicken.
Wie funktioniert Service
für Hybrid-Fahrzeuge?
Um diese Frage von Hybrid-Experten der
ersten Stunde beantworten zu lassen,
besuchen wir den Toyota- und LexusHändler Yvel auf Düsseldorfs VorzeigeAutomeile Höherweg. Unser Gesprächspartner ist der Serviceleiter und Prokurist
des Unternehmens. Ralf Bohne (51) trägt
seit 2003 die Gesamt-Verantwortung
für den After-Sales-Bereich des ToyotaAutohauses und war vorher bereits von
1990 an bei einem Ruhrgebiets-weit tätigen Toyota-Händler als Betriebsleiter beschäftigt. Im Rahmen unseres Gesprächs
finden wir uns unversehens bei einer Probefahrt am Steuer eines Lexus-HybridSUVs wieder, während uns Bohne die
Highlights der Hybrid-Technik erläutert.
Auf die Frage nach den Besonderheiten
des Services für Hybrid-Fahrzeuge gibt
er eine unerwartet knappe Antwort: „Die
Hybrid-Komponenten sind weitgehend
wartungsfrei, und der Rest entspricht
dem Service an konventionellen Benzinern. Wie perfekt diese Fahrzeuge funktionieren, ist bei den Leuten draußen oft
noch nicht angekommen.“ Er zählt die
Tatsachen auf: Die Komponenten des
Hybrid-Systems sind durch jahrzehntelange Routine ausgereift und auf die Lebensdauer der Fahrzeuge hin konzipiert.
Das gilt auch für die Hybrid-Batterie, die
weder schwer noch kurzlebig ist, sondern
durch einen intelligenten Lade-/Entladezyklus ein Autoleben lang hält.
Auch wenn die Systeme weitestgehend wartungsfrei sind, legt der Serviceleiter großen Wert darauf, dass seine
Mitarbeiter über umfangreiche HybridKenntnisse verfügen. Jeder der sieben
Techniker in seiner Werkstatt durchläuft
während seiner Qualifikation das komplette dreistufige Hybrid-Programm, das
Toyota anbietet.
Ausbildung in drei Stufen
Die erste Stufe besteht aus einer Einweisung in die Besonderheiten der HybridAggregate. Monteure können an HybridFahrzeugen die üblichen Servicearbeiten
wie Reifenwechsel, Ölwechsel und so
weiter wie gewohnt ausführen. Wichtig
ist, dass sie mit den Kennzeichnungen
der Hochvolt-Komponenten vertraut
sind. Arbeiten an diesen Bauelementen
sind ihnen untersagt und Mitarbeitern
ab der zweiten Qualifizierungsstufe
vorbehalten. Während der Einweisung
wird den Mitarbeitern neben der Vorsicht vor Hochspannung das Konzept des
Vollhybrid-Antriebs vermittelt, dessen
stufenlose Kraftübertragung auf einem
Planetengetriebe basiert. Dieses elektronisch gesteuerte „Zahnrad-Ensemble“
ermöglicht es, einen Benzinmotor mit
zwei Motor-Generatoren drehfest zu
verbinden. Eine Kupplung oder andere
Trenneinrichtung sind nicht erforderlich,
um das Drehmoment der einzelnen Aggregate in jeder Betriebssituation optimal zu nutzen. Besonderheit: Beim Rangieren in der Werkstatt müssen sich die
Monteure daran gewöhnen, dass Fahrzeuge sich in Fahrbereitschaft befinden
können, obwohl der Verbrennungsmotor
ausgeschaltet ist.
In der zweiten Ausbildungsstufe erhalten die Monteure nach einer Schulung
in Hybridtechnologie und der sogenannten „Fachkunde für Arbeiten an HV-eigensicheren Fahrzeugen“ ihren „HybridSchein“: Sie werden dabei umfassend für
die Arbeit an der Hochvoltanlage qualifiziert – sie lernen wie das HV-System
spannungsfrei geschaltet wird, wie bei
einem Unfallschaden HV-Komponenten
ausgewechselt und wieder in Betrieb genommen werden.
In der dritten Ausbildungsstufe und
Qualifizierung zum Diagnosetechniker werden die Werkstattmittarbeiter
ausgebildet, um Diagnosearbeiten an
komplexen und vernetzten Fahrzeugsystemen selbstständig durchzuführen. Im
Mittelpunkt steht dabei unter anderem
die Prüfung und Analyse der Daten der
verschiedenen im Hybrid-Fahrzeug integrierten Steuergeräte.
Heinz W. Droste
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
45
Werkzeug
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steinicke wittlich
Toyota betrachtet den
Hybrid-Antrieb
als Schlüsseltechnologie. Grafik: Toyota
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technik
elektronik spezial
Sichere Diagnose
bei hoher Spannung
Mit dem Einzug der Elektromobilität in die Kfz-Werkstatt
steigen auch die Anforderungen bei Reparatur,
Wartung und Messtechnik. Das AVL DiTest HV Safety
2000 Hochvolt Messmodul wurde für die strikte
Einhaltung aller Sicherheitsanforderungen in der
Kfz-Werkstatt ausgelegt.
Arbeiten im
hochsensiblen
Bereich:
Spannungsfreiheit
feststellen und
dokumentieren.
Elektrotechnische
Arbeiten an
Hochvolt-Systemen
erfordern Knowhow
und entsprechendes
Equipment.
Fotos: AVL
D
ie Elektromobilität in Verbindung von E-Car und Hybridtechnik rückt auch das
Thema elektrische Sicherheit mehr und mehr in den
Vordergrund. Was in der Installationstechnik bereits etabliert ist, wird auch in
Elektrofahrzeugen zunehmend Einzug
halten. Durch die hohen Bordnetzspannungen können berührgefährliche und
tödliche Stromschläge auftreten. Beim
Berühren von unter Spannung stehenden HV-Komponenten kann es in Abhängigkeit von Dauer und Stromhöhe
bis zum Tode führen. Der HV-Strom birgt
Gefahren für den Techniker wie etwa
Muskelkontraktionen, Atemprobleme,
Herzkammerflimmern sowie Herzstillstand. Um Personen zu schützen, die an
diesen Fahrzeugen arbeiten, müssen bei
allen Wartungs- und Reparaturarbeiten
unbedingt die Sicherheitsregeln eingehalten werden. Das bedeutet einmal,
dass für die Kfz-Werkstätten die Fehlersuche aufwändiger und auch der sichere
Umgang mit hohen elektrischen Spannungen von bis zu 800 Volt spezielle
Kenntnisse erfordert. Auf der anderen
Seite sind auch spezielles Arbeits- und
Testequipment in der Werkstatt erforderlich. Die Überprüfung der Isolationsfestigkeit von HV Systemen sowie die
Überprüfung des on-board Isolationswächters sind Grundprüfungen für jede
Wartung und Reparatur von HV Fahrzeugen. Auch für Prüforganisationen gewinnen diese Messungen immer mehr an
Bedeutung, da die Isolationsfestigkeit
einer gewissen Alterung unterliegt.
Arbeiten im
hochsensiblen Bereich
„Spätestens wenn ein Hybridfahrzeug in
die Werkstatt kommt, muss sich der Anwender an die Spielregeln halten“, erklärt
Michael Helmert, Sales Manager bei AVL
DiTest. Im Zuge der Messmethoden und
Auswertungen an Hochvolt-Systemen
weist er auf das Zusammenspiel von
HV Sicherheitsmessung, Informationssystem, Diagnose (OBD)
sowie Messtechnik, also Freischalten und Potentialausgleich hin. Dabei verweist er
Speziell für den automotiven
Bereich entwickelt, soll das AVL
DiTest HV Safety 2000 Hochvolt
Messmodul die strikte Einhaltung
aller Sicherheitsanforderungen in
der Werkstatt sicherstellen.
46
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
auf das Hochvolt-Messmodul AVL DiTest
HV Safety 2000, das speziell für den automotiven Hochvolt-Bereich zur strikten
Einhaltung aller Sicherheitsanforderungen in den Werkstätten entwickelt
wurde und seinen Worten zu Folge als
erstes „all in one“-Gerät die Messung
entsprechend UNECE R100 ermöglicht.
Es unterstützt die Anforderung der Messung mit einem Ampere ausschließlich
über den Standard-USB-Anschluss, also
ohne zusätzliche Stromversorgung. Das
Gerät wird in der Werkstatt benutzt,
um eine sichere Messung an HV Systemen von Elektro- und Hybridfahrzeugen
durchführen zu können, wie Spannungsfreiheit, Isolationswiderstand, Potenzialausgleich und alle Messungen eines
digitalen Multimeters. Und das alles in
einer sicheren Arbeitsumgebung für alle
Anwender. Zur Überprüfung der Sicherheit des HV Fahrzeuges ist in der Norm
UNECE R100 die Überprüfung des Potenzialausgleichswiderstandes definiert.
Zudem wird diese Messung mit dem vorgeschriebenen Strom von einem Ampere
unterstützt. Dabei bietet Safety 2000 alle
Funktionen eines digitalen Voltmeters
wie Diode, Widerstand, Kapazität und
Spannungsmessung. Die Messwerte sind
gut am Bildschirm des PC ablesbar, was
der Werkstatt die Anschaffung unterschiedlicher Messgeräte erspart.
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und Dokumentation
Bei einfachen Tests, Servicearbeiten oder
Reparaturen muss die Spannungsfreiheit
hergestellt, überprüft und dokumentiert
werden und das während der gesamten Zeit der Arbeiten. Das Messgerät HV
Safety 2000 wartet hier mit einer einfach geführten Messtechnik auf, damit
der Anwender sicher die Spannungsfreiheit prüfen kann. Dabei zeichnet die
Software jeden einzelnen Test inklusive
Einstellungen, Prüfmitteltest und Testergebnisse auf, damit am Ende der Messung ein detaillierter Testbericht erstellt
werden kann, den man gedruckt oder
gespeichert archivieren kann. Um die
Isolationsfestigkeit eines Fahrzeuges zu
testen, muss eine Prüfspannung von außen angelegt werden. Diese Spannung
muss im Bereich der Batteriespannung
des E-Fahrzeuges liegen. Das Messgerät
generiert automatisch hier die notwendige Spannung ohne Gefährdung des Anwenders. Die gesamte Prüfung wird auch
im Prüfbericht zur Verfügung gestellt.
Nach Abschluss der Arbeiten, wie etwa
Teiletausch, muss die Hochspannung
wieder fehlerfrei hergestellt werden.
Wenn Abgase, Schadstoffe und Allergene in den Innenraum
eindringen, wird die Autofahrt schnell zur Qual. Wenn
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wie Staub, Pollen, Dieselruß oder auch unangenehme Gerüche
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Jürgen Rinn
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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Maßgeschneidert für unterschiedliche Fahrzeugkonzepte und -klassen hat Schaeffler den 48-Volt-Hybridantrieb in drei Varianten entwickelt: einen
Achsantrieb, einen in das Getriebe integrierten Elektromotor sowie einen aufgerüsteten Starter-Generator. Grafik: Schaeffler
48 Volt – Vision oder Wirklichkeit?
Niedervolt-Hybridsysteme gelten als kostengünstiger Einstieg in Hybridfahrzeuge,
wenn die elektrischen Antriebe mit einer Spannung von nur 48 Volt arbeiten.
Hier sind die Kfz-Zulieferer mittlerweile entwicklungstechnisch auf einem guten Weg.
B
isherige Hybridantriebe arbeiten mit Hochspannung, das
heißt auf einem Spannungsniveau von 300 bis 400 Volt.
Diese sind physikalisch erforderlich, um hohe Antriebsleistungen
zu ermöglichen. Allerdings sind diese
Hochspannungskomponenten nicht nur
relativ teuer, sondern bedingen auch aufwändige Sicherheitsmaßnahmen, erklärt
man beim Automobilzulieferer Schaeffler. Eine Verringerung der Spannung auf
48 Volt verlangt diese HochspannungsSicherheitsvorkehrungen dagegen nicht,
wie etwa beim Arbeiten unter Hochspannung. Mit einer 48-Volt-Mildhybridisierung lassen sich jedoch durch Rekuperation, also Energierückgewinnung
beim Verzögern, rund fünfzehn Prozent
Kraftstoff einsparen. Somit verschaffen
Niedervolt-Hybridsysteme den kostengünstigen Einstieg in die effiziente Welt
48
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
der Hybridfahrzeuge, heißt es dort. Bei
Schaeffler hat man dafür elektrische
Antriebe entwickelt, die mit einer Spannung von nur 48 Volt arbeiten. Sie beweisen die Praxistauglichkeit der 48-VoltMildhybridisierung unter anderem auch
mit einem Demonstrations-Fahrzeug.
Bei Bosch sieht man ebenfalls die Meriten des 48 Volt-Bordnetzes. Beim Stuttgarter Unternehmen wird ebenfalls auf
die Rückgewinnung von Bremsenergie
und Drehmomentunterstützung gesetzt,
weshalb man dort mit dem Boost-Recuperation-System den Hybrid erschwinglich machen will. Diese Antriebskomponente vereint vier Funktionen in einem
einzigen System: Rekuperation, Drehmomentunterstützung sowie komfortablen
Start/Stopp- und Segelbetrieb. Basis für
die neue Hybridisierung ist ein hocheffizienter Generator, der mit Hilfe einer
neuen Leistungselektronik von zwölf Volt
auf 48 Volt aufgerüstet wird. Die elektrische Maschine bekommt so eine bis
zu vier Mal höhere Leistung. Aber auch
die Autofahrer profitieren den Worten
der Stuttgarter Techniker zufolge gleich
mehrfach von dem 48-Volt-Bordnetz,
weil die höhere Spannung den Einsatz
neuer Komfort- und Sicherheitssysteme
im Fahrzeug ermöglicht.
Auch bei Delphi hat man sich für die
Zukunft im Bereich 48-Volt-Bordnetz aufgestellt. Mit strukturellen Anpassungen
wolle man sich stärker auf den Kunden
ausrichten und habe deutliche Weichen
gestellt, um vorhandenes Knowhow im
Bereich Elektrifizierung weiter auszubauen und zukünftige Themen verstärkt anzugehen. Wesentlicher Punkt sei
aktuell die Industrialisierung und hier
verstärkt das Thema um von einer Manufaktur für Hochvolt-Kabelsätze zu einer Serienproduktion zu gelangen. Den
Ausführungen der Wuppertaler Ingenieure zu Folge, zeichnet sich im Bereich
Hochvolt-Elektrifizierung aktuell ein
Trend in Richtung Spannungen oberhalb
450 Volt ab. Der Zulieferer Delphi ist nach
eigenen Angaben mit seinem Portfolio
bestens gerüstet und bietet Lösungen im
Bereich Kabelsatz, Verbindungssysteme
und Verteilboxen an. Bisher zeigten die
maßgeschneiderten Lösungen im Bereich Elektrifizierung zwischen einfachen
Zwölf-Volt-Stopp-Start-Systemen
und
Hochvolt-Hybridisierungen eine Lücke;
diese wird mit der 48-Volt-Lösung geschlossen, was man dort als sinnvolle
Ergänzung hinsichtlich Aufwand und
Kosten zu den existierenden Systemen
sieht.
Noch sind einige Heraus­
forderungen zu bewältigen
In der E/E-Architektur mit 48 Volt spricht
man im Wuppertaler TechnologieZentrum vom Spagat zwischen dem
gesetzten Ziel „System bestehend aus
Regal-Komponenten“ und den Sicherheitsanforderungen. Als Beispiel wird
hier das „Hot Unplugging“ genannt, das
heißt, das Ziehen eines 48-Volt-Steckers
unter Maximallast. Der hohe Strom bewirkt einen stehenden Lichtbogen, der
erst erlischt, wenn genügend Abstand
zwischen den Kontaktteilen erreicht ist.
Der Spagat ist hier die Maßnahme zur
Absicherung. Das heißt, muss diese so
ausgeführt werden wie bei HochvoltSteckern mit einer Interlock-Schleife und
Elektronik, wird das teuer und aufwändig. Oder reicht hier die einfache Kennzeichnung und Blockade des Steckers,
dass nur Fachpersonal den Stecker ziehen
kann; diese Lösung ist einfach und kostengünstig zu realisieren. Die einzelnen
Herausforderungen sind stark abhängig
von den Anforderungen der einzelnen
Automobilhersteller, denn hinsichtlich
48-Volt-Bordnetz gibt es noch keinen
einheitlichen Standard, auf den sich die
Hersteller bisher einigen konnten. In der
Diskussion sind die unterschiedlichen
Bordnetz-Fehlermodi,
Lichtbogen-Effekte bei „Hot Unplugging“, mögliche
Korrosion und nicht zu vergessen die
Kommunikation (zum Beispiel Massebehandlung CAN-Bus).
Wird 48-Volt Trend
im Bereich Bordnetz?
Bezüglich E/E-Architektur mit 48 Volt
könne man für alle Herausforderungen
im Systemverbund von zwölf und 48
Volt Lösungen bei Delphi vorhalten. Verschiedene Delphi-Divisionen arbeiten
gemeinsam an der Herausforderung.
Dort verweist man darauf, alles aus
einer Hand von der Entwicklung bis zu
einbaufertigen Komponenten und Systemen, etwa Batteriepacks samt Management, Leitungssätze, ganze Kabelsätze und Steckverbinder anbieten zu
können. Dazu geselle sich noch breites
Fachwissen und spezielles ApplikationsKnowhow. Im Bereich Electronic & Safety wurde ein DC/DC-Wandler entwickelt, der die Verbindung zwischen dem
Zwölf-Volt-Bordnetz und einem 48-VoltTeilnetz sicherstellen soll. Besonders
platzsparend und intelligent sei hierbei
die weitergedachte Lösung, bei der die
48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie mit dem
DC/DC-Wandler kombiniert wird. Generell sind 48-Volt-Lösungen mit LithiumIonen-Batterien und Supercaps möglich,
so das Fazit der Wuppertaler.
Auch im Bereich Electric/Electronic
Architecture beschäftigt man sich ausgiebig mit dem Thema 48-Volt-Bordnetz.
Dort sind Experten aus den Bereichen
Verkabelung, Stecksysteme und Verteilboxen in engem Kontakt mit verschie-
Das Boost-Recuperation-System (BRS) lädt
beim Bremsen und liefert mehr Drehmoment.
Grafik: Bosch
denen Autoherstellern und Gremien zur
Systemauslegung/-ausführung, Sicherheit und Normung. Außerdem bietet
man dort ein umfassendes Angebot an
Verbindungstechnik und geeigneten
Kabeln für 48-Volt-Bordnetze an. Auf
die Frage hin, wann eine zusätzliche
48-Volt-Spannungsebene in Serienfahrzeugen verfügbar sei, teilt man dort mit,
dass die Weichen gestellt seien und mit
Hochdruck daran für eine frühe Einführung gearbeitet werde. Dies könnte bereits in der Fahrzeuggeneration 2016/17
der Fall sein. Für die Einführung sollen
sich verschiedene Ausprägungen herauskristallisiert haben. Die deutschen
Automobilhersteller streben eher in die
Richtung, mit 48-Volt-Systemen weitere
Komfort- und Sicherheitsfunktionen in
den Fahrzeugen zu realisieren. Die restlichen Automobilhersteller sehen in 48
Volt dagegen eine Schlüsseltechnologie,
um ein im Vergleich zu Hochvolt-Hybridantrieben kostengünstiges Mild-HybridSystem zu realisieren.
Jürgen Rinn
„Weil ich eine Software brauche,
die aus Sicht der Werkstatt und nicht
irgendwelcher Konzerne denkt.“
Sadik Altintas – Gärtringen – seit 1992 WERBAS-Anwender
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Seit 30 Jahren für Werkstätten aktiv
technik
elektronik spezial
„Anders als
früher haben
wir heute
Möglichkeiten,
die es uns
erlauben,
nicht alles
radikal umstellen
zu müssen.“
Christian Schäfer
Christian Schäfer (links), Advanced Engineering Manager in der Delphi Bordnetze-Sparte für Europa,
im Gespräch mit amz-Chefredakteur Jürgen Rinn. Foto: Horch
48-Volt-Technologie bietet
mehr und bessere Möglichkeiten
Wir sprachen mit Christian Schäfer, Advanced Engineering Manager in der Delphi
Bordnetze-Sparte für Europa, über Möglichkeiten und Perspektiven des 48-Volt-Bordnetzes,
Stand der Technik, Herausforderungen und mögliche Umsetzung in die Serienproduktion.
Das Gespräch führte Jürgen Rinn.
amz: Herr Schäfer, immer mehr und anspruchsvollere, also
leistungsorientiertere Verbraucher im Auto, Einbezug der Hybridtechnik etc. – ab wann stößt hier das konventionelle ZwölfVolt-Bordnetz an seine Grenzen?
Schäfer: Das Zwölf-Volt-Bordnetz stößt spätestens dann an seine
Grenzen, wenn es zur Übertragung von elektrischer Energie für
den Antrieb eingesetzt werden müsste. Mit der 48-Volt-Technologie ergeben sich effizientere Möglichkeiten zur Übertragung
höherer Lasten und ist deshalb für Hybridautos so interessant.
amz: Vor zehn Jahren sollte das 42-Volt-Bordnetz das bestehende Zwölf-Volt-Bordnetz bereits ergänzen, geworden ist daraus
allerdings nichts, warum?
Schäfer: Anders als früher haben wir heute Möglichkeiten, die
es uns erlauben, nicht alles radikal umstellen zu müssen. Also für
bestimmte Leitungsverbindungen zur Übertragung von hohen
Lasten kann man auf 48 Volt gehen, für andere bleibt man bei
zwölf Volt. Die entsprechende Elektronik, Software und elektrischen Lösungen haben wir heute, um in einem Fahrzeug eine
Bordnetz-Architektur für verschiedene Volt-Level zu realisieren.
amz: Worin sehen Sie die wesentlichen Vorteile der 48-VoltAlternative im Bereich Bordnetz?
Schäfer: Erhöht man die Voltzahl, kann man die Querschnitte verkleinern, oder zur Übertragung von höheren Lasten sind kleinere Querschnitte möglich, als wenn man dies bei zwölf Volt machen würde.
amz: Welche Herausforderungen sind noch zu bewältigen, damit sich das 48-Volt-Bordnetz in der Serie durchsetzen kann?
Schäfer: Prinzipiell stehen die erforderlichen Komponenten und
technischen Lösungen auch bezüglich der E/E-Architektur heute
zur Verfügung. Delphi hat hier die Hausaufgaben gemacht. Uns
war es wichtig, automobilgerechte Lösungen zu finden, die effizient, sicher und robust funktionieren und zugleich bezüglich
Gewicht und Bauraum optimiert sind.
amz: Wie engagiert sich Delphi im Bereich 48-Volt-Bordnetz?
Schäfer: Nun, neben den technischen Entwicklungsanstrengungen, die wir seit Beginn der 48-Volt-Diskussion leisten, sind
wir in entsprechenden Gremien des VDA und ZVEI aktiv. Unseren
Servicebereich, der die Werkstätten betreut, halten wir ebenfalls
über die neue Technik auf dem Laufenden, so dass wir nicht nur
als Entwicklungspartner für die Autohersteller fungieren, sondern unsere Rolle auch gegenüber den Werkstätten wahrnehmen.
amz: Ab wann schätzen Sie werden erste Serienfahrzeuge mit
einem 48-Volt-Bordnetz an den Start gehen?
Schäfer: Ich kann Ihnen als Vertreter eines Zulieferers keine genauen Angaben zu der Zusammenarbeit mit den Autoherstellern, unseren Kunden, machen, aber alle arbeiten sehr engagiert
und mit hoher Taktzahl an dem Thema.
amz: Herr Schäfer, vielen Dank für das Gespräch.
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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Das mobile Prüf-Tablet ist per Bluetooth mit dem an der OBD-Schnittstelle angeschlossenen HU-Adapter verbunden. Bei der HU ist es damit
einfacher, die Ausstattung des Fahrzeuges und elektronische Funktionen
der Sicherheits-, Licht- und Bremstechnik zu überprüfen.
Das mobile Tablet stellt nicht nur alle wichtigen Fahrzeug-Informationen bereit, sondern der Sachverständige kann direkt am Fahrzeug
beispielsweise Mängel, Termine, Messergebnisse und Kilometerstand
erfassen. Fotos: Rosarius
Die reformierte
Hauptuntersuchung
Die HU wird den Anforderungen der modernen Autos angepasst. Dazu liefert der HU-Adapter
21 verbesserte Prüfaussagen zu Fahrassistenzsystemen und im Rahmen der Bremsenprüfung
wird der angewandte Bremsdruck mit der am Rad erreichten Bremskraft in Bezug gesetzt.
D
ie Verkehrssicherheit und das Umweltverhalten
von Fahrzeugen werden durch den zunehmenden
Einbau elektronisch gesteuerter Fahrzeugsysteme
stetig verbessert. Doch auch diese Systeme altern
nicht nur, sondern verschleißen auch. Aufgrund von
Defekten kann dies zu Ausfällen führen. Aber auch unsachgemäße Wartungen oder Manipulationen beeinträchtigen diese
Systeme. Bei der periodischen Hauptuntersuchung bedürfen
daher diese Systeme auch einer Zustands-, Funktions- und Wirkungsprüfung. Damit kann die bisher ausschließlich visuell und
manuell durchgeführte Untersuchung von elektronischen Fahrzeugsystemen zukünftig effizient ergänzt werden. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die große Vielzahl fahrdynamischer
sowie aktiver und passiver Assistenzsysteme notwendig.
Ab Juli 2015 setzen die Überwachungsorganisationen die
von der FSD (Fahrzeugsystemdaten GmbH) entwickelte handliche Schnittstelle zur Kommunikation mit den im Fahrzeug
verbauten Steuergeräten, den HU-Adapter 21, ein. Der Adapter
ist geeignet für Kraftfahrzeuge aller Art, Hersteller und Typen.
52
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Angeschlossen wird der Adapter über die On-Board-Diagnose2-Buchse. Die Ansteuerung erfolgt über USB, Bluetooth oder
WLAN. „Der HU-Adapter wird die Prüfung von elektronischen
Fahrzeugsystemen im Rahmen der Hauptuntersuchung in Zukunft effizient ergänzen“, so Dr. Gerd Neumann, Mitglied der
Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH und zuständig
für das Prüfwesen.
Ist der Adapter an der Fahrzeugschnittstelle angeschlossen,
erfolgt die Fahrzeugidentifikation über die Fahrzeug-Identifizierungsnummer. Sichergestellt wird dies durch die FSD, die die
fahrzeugspezifischen Daten vom Fahrzeughersteller oder Importeur erhält und diese auf dem Adapter allen Überwachungsorganisationen in Deutschland gleichermaßen bereitstellt sowie regelmäßig aktualisiert. Daneben liegen alle Prüfroutinen
verschlüsselt auf dem Gerät und sind gegen Manipulationen
sowie unbefugten Zugriff geschützt. Die Fahrzeugsystemdaten sind erforderlich, da ohne Informationen zum individuellen
Fahrzeug eine effiziente und umfassende Prüfung der Fahrzeuge nicht mehr möglich wäre.
Abgleich per Adapter
Ist das Fahrzeug identifiziert, gleicht der Adapter ab, ob die ab
Werk eingebauten sicherheitsrelevanten Systeme und Funktionen noch unverändert vorhanden sind. Dazu kommuniziert
der Adapter mit den relevanten Steuergeräten im Fahrzeug.
Der Funktionsumfang des Adapters ist dabei genau auf den
Prüfauftrag der Fahrzeugüberwacher ausgelegt. Anders als bei
der Werkstatt-Diagnose geht es hier nicht darum, die Ursachen
für einen Fehler zu finden, sondern ausschließlich darum, Mängel festzustellen oder auszuschließen.
Zur Reparatur und Wartung eines Fahrzeuges ist der Adapter hingegen nicht geeignet, da sich der Funktionsumfang der
Bedienanwendung strikt an den Anforderungen der Fahrzeugprüfung orientiert. Typische Werkstatttätigkeiten, wie das Auslesen und Löschen von Fehlerspeichern oder Parametrierung
und Anlernen von Steuergeräten, sind mit dem Adapter daher
ebenso wenig möglich wie der Zugriff auf Reparaturinformationen, wie Stromlaufpläne, Ersatzteilkataloge und technische
Daten. Trotzdem kann die Kfz-Werkstatt mit ihren Werkstattdiagnosegeräten zur HU-Vorbereitung oder Reparatur alle Prüfungen des Adapters nachvollziehen, da die für die Hauptuntersuchung verwendeten Prüfsequenzen grundsätzlich auf den
gleichen Diagnoseroutinen des Fahrzeug- oder Systemherstellers basieren wie die Routinen der Werkstattgeräte. Werkstattdiagnosegeräte unterscheiden sich daher lediglich in der Form
der Implementierung der Daten vom Adapter, aber nicht im Ergebnis. „Insgesamt ist damit einerseits die Kompatibilität zwi-
schen Prüfung und Reparatur, aber andererseits auch die für die
Verkehrssicherheit wichtige organisatorische und personelle
Trennung der beiden Bereiche auch in Zukunft gewährleistet“,
erklärt Neumann.
Den HU-Adapter 21 setzt die Dekra bereits seit geraumer
Zeit im Testbetrieb an verschiedenen Niederlassungen ein. Er
wird von den Sachverständigen als ein effizientes Gerät zur
Durchführung der Hauptuntersuchung bezeichnet. Ab Juli
2015 wird der Adapter dann bundesweit zunächst bei der HU
an Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen eingesetzt.
Später dann auch auf schwere Lastkraftwagen und Busse ausgeweitet werden.
Geänderte Bremsenprüfung
Grundlegend ändert sich ab Juli 2015 die Bremswirkungsprüfung für neuere Fahrzeuge. Bisher wird bei diesen Fahrzeugen
die maximal zu erreichende Bremskraft auf einem Bremsprüfstand gemessen und die Abbremsung durch Division der
Summe der gemessenen Bremskräfte durch die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs berechnet. Da die Bremsanlagen an
Fahrzeugen immer besser und die Aufgaben im Zusammenspiel
mit Fahrassistenzsystem, wie ESP, immer anspruchsvoller wurden, hat die EU die Mindestabbremsungswerte für Autos mit einer Erstzulassung ab 28. Juli 2010 von 50 auf 58 Prozent gesteigert. Vor allem auf Rollenbremsprüfständen war es bei vielen
Wagen aber schon schwierig, 50 Prozent Abbremsung zu erreichen, da oftmals die Blockiergrenze bereits vorher erreicht wur- >
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Von Mitte 2015 an werden die Überwachungsorganisationen in Deutschland bei der Hauptuntersuchung den elektronischen HU-Adapter einsetzen. Foto: Dekra
> de. Die geforderten 58 Prozent würden nur noch sehr wenige
Autos erreichen, was kein Problem der Fahrzeuge ist, denn die
heutigen Bremssysteme sind zu viel höheren Abbremsungen
fähig. Das Problem liegt vielmehr in der inzwischen veralteten
Bewertungsmethode, bei der stets der Sachverstand des Prüfers
gefragt war, um das Messergebnis richtig einzuordnen.
Auch bei der grundlegend veränderten Bremsenprüfung
für neuere Pkw wird der Adapter ab Juli 2015 eingesetzt. „Die
bisherige Methode, die Bremswirkung aus der gemessenen
maximalen Bremskraft und der zulässigen Gesamtmasse des
Fahrzeugs zu berechnen, wird für moderne Fahrzeuge den Anforderungen der Fahrzeugtechnik nicht mehr gerecht“, sagt
Neumann. „Künftig wird die Bremsenprüfung objektiver, indem der angewandte Bremsdruck mit der am Rad erreichten
Bremskraft in Bezug gesetzt wird.“
ESP wird über OBD ausgelesen
Da heute fast alle Autos mit einem ESP-System ausgestattet
sind, das über einen Bremsdrucksensor im Hydraulikaggregat
verfügt, kann dieser über die elektronische Fahrzeugschnittstelle (OBD) ausgelesen werden. Mit dem Adapter besteht die
Möglichkeit zum Auslesen des Bremsdrucks, womit eine objektive Beurteilung der Bremswirkung gegeben ist. Zusätzlich
kann die Bremskraftverteilung auf die Achsen geprüft werden,
da die Bremsen an der Hinterachse nur einer geringen Beanspruchung unterliegen. Das kann zu einem „Einschlafen“ der
Infos in Kürze:
Mit dem Inkrafttreten der 47. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften zum 1. Juli 2012 hat der Gesetzgeber den
Prüfumfang und die Prüfmethoden bei der periodisch technischen Überwachung der Kraftfahrzeuge an den aktuellen Stand der Automobiltechnik angepasst. Bereits zum damaligen Zeitpunkt wurde die Nutzung der
elektronischen Fahrzeugschnittstelle für die Hauptuntersuchung (HU) und
Sicherheitsprüfung (SP) eingeführt. Unerlässlich ist dafür ein Prüfgerät,
der HU-Adapter, der den Sachverständigen bei der Hauptuntersuchung
unterstützt und die Aussagekraft der Prüfergebnisse steigert. Zum Teil neu
geregelt werden auch die Bremsenprüfung und die Abgasuntersuchung.
Mit der Richtlinie für die Durchführung der Untersuchung der Abgase an
Kraftfahrzeugen (AU-Richtlinie) hat der Gesetzgeber die EU-Richtlinie
(2014/45/EU) über die regelmäßige technische Überwachung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhägern in nationales Recht umgesetzt, die
auch Änderungen bei der Abgasuntersuchung mit sich bringt. Die neue
AU-Richtlinie wird am 1. Juni 2015 in Kraft treten und gleichzeitig wird
die bisherige AU-Richtlinie vom 7. Mai 2012 aufgehoben.
Bremsbeläge führen. Der Reibwert zwischen Belag und Scheibe nimmt dadurch stark ab und die Bremse verliert an Leistungsfähigkeit. Bis zu einem gewissen Grad kann das durch
das Bremssystem über die elektronische Bremsdruckverteilung
ausgeglichen werden. Ab einem bestimmten Punkt ist die Beeinträchtigung der Bremswirkung aber zu stark, wie bei Eingriffen des ESP-Systems.
Wie bisher wird die Prüfung auf einem Bremsenprüfstand
durchgeführt und Bremskraft sowie Bremsdruck werden über
den Adapter aufgenommen. Entspricht der Prüfstand bereits
der seit Oktober 2011 gültigen Bremsenprüfstand-Richtlinie
und verfügt über eine ASA-Livestream-Schnittstelle, sollen die
Bremskräfte dabei direkt an den Adapter gesendet und automatisch zusammen mit dem Bremsdruck erfasst werden können. Bei älteren Prüfständen müssen die Bremskräfte manuell
vom Prüfer erfasst werden. Der Adapter vergleicht die ermittelten Messwerte dann mit den vom Fahrzeughersteller für das
jeweilige Fahrzeugmodell vorgegebenen Sollwerten, den sogenannten Bezugswerten, und zeigt an, ob das Auto die Vorgaben
erfüllt und damit die Prüfung bestanden hat.
Kfz-Werkstätten, die Fahrzeuge für die HU vorbereiten, können zur Messung des Bremsdrucks völlig problemlos die Herstellerdiagnosegeräte verwenden. Außerdem bieten auch fast alle
herstellerunabhängigen Diagnosegeräte die Möglichkeit, sogenannte Istwerte auszulesen. Damit steht einer verlässlichen HUVorbereitung nichts im Wege, macht man bei der Dekra deutlich.
AU mit aktualisiertem Geräteleitfaden
Die Veränderungen bei der Abgasuntersuchung betreffen in
erster Linie das Thema OBD. Die weltweit standardisierte Kommunikationsschnittstelle (WWH-OBD – World Wide Harmonized On-Board-Diagnostic) wird an den neuen Euro-VI-Nutzfahrzeugen bereits eingesetzt und erfordert deshalb bei der
AU ebenfalls diese Technik. Der so genannte Geräteleitfaden,
der vorgibt, wie der kontrollierte Prüfablauf aussieht, wird mit
der neuen AU-Richtlinie aktualisiert. „Das hat unmittelbar zunächst nur Konsequenzen für die Abgasuntersuchung bei Pkw
und Nutzfahrzeugen der neuesten Abgasstufe Euro 6“, so Neumann. „Sie muss zwingend nach dem Geräteleitfaden 5 abgenommen werden.“ Für Fahrzeuge bis einschließlich Abgasstufe
Euro 5 kann der alte Geräteleitfaden 4 weiter verwendet werden, für Fahrzeuge mit Erstzulassung vor 2006 auch noch der
Geräteleitfaden 3 – dies allerdings nur noch bis Ende 2017. „Um
nach den jeweils neueren Geräteleitfäden zu prüfen, reicht für
gewöhnlich ein Software-Update durch den Hersteller des Prüfgerätes aus“, sagt Neumann.
Hans Rosarius
54
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Revolution in der Fahrzeugelektronik?
Siemens und StreetScooter wollen das Wirrwarr aus Steuergeräten, Kommunikations-Systemen
und Software mit der neuartigen Elektronik- und Softwarearchitektur RACE revolutionieren.
D
ie Komplexität der in unseren
Autos über die Jahre hinweg
kontinuierlich gewachsenen
Elektronik-Architektur
aus
Steuergeräten, Kommunikationssystemen und Software wird selbst
für Fachleute zunehmend unüberschaubar. Abhilfe könnte möglicherweise eine
neuartige Elektronik- und Softwarearchitektur namens RACE bringen, die Siemens
gemeinsam mit dem Elektroautohersteller StreetScooter Ende vergangenen Jahres vorgestellt hat. Die 2010 gegründete
StreetScooter GmbH in Aachen, ein ehemaliges Start-up-Unternehmen aus dem
Umfeld der RWTH Aachen, hat seit 2013
im früheren Talbot-/Bombardier-Werk
bisher rund 200 Elektrofahrzeuge für
den Kurzstreckeneinsatz in urbanen Regionen gebaut. Die Modellpalette reicht
vom E-Bike über Kleinwagen bis zu kompakten Transportern. Eine Vorserie von
zwanzig solcher E-Transporter erprobt
die Deutsche Post bereits seit 2013 an ihrem Konzernsitz Bonn. Inzwischen besorgen fünfzig weitere Exemplare die Briefund Paketzustellung in verschiedenen
deutschen Städten, bei der pro Tag und
Fahrzeug bis zu 200 Stopp- und Anfahrvorgänge anfallen.
Im Dezember vergangenen Jahres
übernahm die Post den Aachener Elek-
trofahrzeughersteller. Im selben Monat
ging ein StreetScooter-Transporter als
weltweit erstes Serien-Elektroauto mit
der neuen RACE-Technologie an den
Start. Die Abkürzung steht frei übersetzt
für „Robuste und zuverlässige Rechnerumgebung für zukünftige Elektroautos“.
RACE soll die immer kompliziertere Fahrzeugelektronik in Autos erheblich vereinfachen. In Mittelklasseautos sind schon
heute siebzig und mehr unterschiedliche, miteinander vernetzte Steuergeräte verbaut, in Premiummodellen klettert ihre Zahl auf über hundert. Hinzu
kommen etliche tausend Teilfunktionen,
die von diesen Steuergeräten ausgeführt
werden und untereinander Daten austauschen. RACE verteilt diese vielfältigen
Funktionen auf einige wenige zentrale
Rechner, wobei die Funktionen mehrfach
redundant ausgelegt sind. Sensoren und
Aktoren im Fahrzeug werden über ein
Bussystem an die datenverarbeitenden
Systeme angeschlossen. Dadurch lassen
sich bereits eingeführte und künftige
Fahrerassistenz- und Sicherheitsfunktionen ebenso wie Motor- und Energiemanagement-Funktionen einfacher und
kostengünstiger realisieren. Außerdem
können, ähnlich wie bei Smartphones,
Software-Funktionen auf das Fahrzeug
aufgespielt werden. Auch autonomes
RACE soll für das Auto eine Art
„Betriebssystem“ sein.
Foto: Siemens
Fahren soll auf diese Weise erheblich vereinfacht werden.
Bei StreetScooter hofft man mit Hilfe
von RACE neue Funktionen in seinen Autos schnell, flexibel und mit geringeren
Kosten selbst entwickeln und anpassen
zu können. Dazu erklärt StreetScooterGeschäftsführer Prof. Achim Kampker:
„StreetScooter setzt auf modularen mechanischen Fahrzeugaufbau, um sich
rasch auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse einstellen zu können, was eine
ideale Plattform für die RACE-Technologie mit ihrer vergleichbaren Flexibilität
im Elektronikbereich darstellt.“
Hans W. Mayer
DAS INTELLIGENTE WERKSTATTREGALSYSTEM
The different way
technik
elektronik spezial
D
Matrix-LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht. Hella-Projektleiter Martin Wüller
prüft das Ergebnis monatelanger Entwicklungsarbeit. Fotos: Hella
Bringt
Licht ins Dunkel
Seit der offiziellen Einführung des weltweit ersten
elektrisch gesteuerten LED-Scheinwerfers mit einzeln
ansteuerbaren LED-Chips beim Audi A8 im
Februar 2014 ist das Thema Lichttechnik in aller Munde.
56
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
as blendfreie Fernlicht erlaubt dem Fahrer mit permanent
eingeschaltetem
Fernlicht zu fahren, ohne
Gegenverkehr oder vorausfahrende Fahrzeuge zu blenden. Möglich
ist dies durch die Unterteilung des Fernlichtes in fünf Reflektoren mit jeweils
einer Fünf-Chip-LED. Mit dem von Hella
entwickelten System lässt sich jede LED
auf dem Fünfer-Chip einzeln ansteuern,
wodurch insgesamt 25 LEDs je Scheinwerfer nach Bedarf auf- oder abgedimmt
werden können. Damit ist es möglich,
den Lichtkegel über eine große Zahl an
Lichtverteilungen zu steuern.
Über eine Kamera werden vorausfahrende und entgegenkommende Fahrzeuge erkannt und durch das Abschalten oder Abdimmen einzelner LEDs in
Sekundenbruchteilen aus der Fernlichtverteilung ausgespart. Der Einsatz der
Matrix-Technologie ermöglicht es dabei
erstmalig, mehrere Tunnel gleichzeitig
zu öffnen, beispielsweise in dem Fall,
dass mehrere entgegenkommende Fahrzeuge hintereinander fahren. Während
diese „ausgeblendet“ werden, leuchtet
das Fernlicht alle Bereiche zwischen den
Fahrzeugen sowie links und rechts davon
weiterhin voll aus. Befindet sich kein Fahrzeug mehr im Sichtfeld des Fahrers, schaltet das System wieder auf volles Fernlicht
um. Neben dem gezielten Ausblenden anderer Fahrzeuge passt sich der Lichtkegel
des Matrix-Fernlichtes der Fahrsituation
an, beispielsweise bei Kurvenfahrten.
Hierbei wird die Intensität des Lichtkegels
durch unterschiedliche Ansteuerung der
LEDs in der Seite variiert oder auf die Fahrbahnmitte konzentriert. Damit verbessert
sich die Sicht des Fahrers bei Nacht erheblich, gleichzeitig entfällt für den Gegenverkehr das Sicherheitsrisiko Blendung.
Mercedes nennt das System ActiveMultibeam-LED. Der Scheinwerfer kann
das Lichtbild extrem schnell und unauffällig anpassen – und zwar für den linken und rechten Scheinwerfer jeweils
individuell. Steuergeräte berechnen 100
Mal pro Sekunde das ideale Lichtbild. Informationen erhält das System über eine
Kamera.
Vorteile der LED
LED-Fahrlicht ist der Farbe des Tageslichts
am nächsten. Dadurch kommt LED-Licht
den Sehgewohnheiten des Menschen
entgegen. Untersuchungen zeigen, dass
künstliches Licht das Auge umso weniger
anstrengt, je näher seine Farbe am Tageslicht ist. Mit einer Farbtemperatur von
5500 Kelvin (K) liegt LED-Licht deutlich näher am Tageslicht (6500 K) als Xenon-Licht
(4200 K).
Wichtiger Schritt im
Entstehungsprozess eines
Matrix-LED-Scheinwerfers:
der funktionsfähige
Prototyp aus dem 3D-Drucker
(LED-Scheinwerfer Audi A8).
Designstudie einer Heckleuchte mit organischen Leuchtdioden (OLED).
OLEDs können ganze Flächen ohne Hilfsmittel wie Lichtleiter zum Leuchten bringen.
Zudem sind LED energieeffizienter
als herkömmliche Leuchtmittel und verbrauchen je nach Einsatzgebiet rund 75
Prozent weniger Strom. Bei höherer Lichtleistung im Vergleich zu konventionellen
Beleuchtungssystemen benötigt beispielsweise das energiesparende LED-Abblendlicht nur 34 Watt (Halogen 110 bis
120 Watt und Xenonlicht 80 bis 84 Watt).
Außerdem ist die Lebensdauer von
LED erheblich länger als die herkömmlicher Leuchtmittel. Die durchschnittliche Lebensdauer einer LED liegt mit
10.000 Stunden rund fünf Mal höher als
die einer Xenonlampe.
Organische
Leuchtdioden (OLED)
Die Entwicklung moderner, energiesparender Beleuchtungssysteme kommt
erst so richtig in Schwung. So hat Hella
im vergangenen Jahr an einem Prototypen den Einsatz organischer Leuchtdioden (OLED) im Automobil vorgestellt.
Ins­gesamt 28 unterschiedlich geformte
OLED-Module erzeugen dreidimensionale, leuchtende Strukturen.
Organische Leuchtdioden bestehen
aus ultra-dünnen, organischen Halbleiterschichten, die diffuses, homogenes
sowie blendfreies Licht emittieren. Im
Gegensatz zur LED ergeben sich durch
die flache Form der OLED vielfältige, neue
Möglichkeiten. Man kann sich eine OLED
als eine flächige, sehr dünne, leuchtende
Schicht auf einem Trägermaterial vorstellen. Diese Art der Beleuchtung eignet
sich daher für die Heckbeleuchtung als
sehr flache Lichtquelle und bietet völlig
neue Möglichkeiten für das Heckdesign
der Automobile oder für interessante
Fahrzeuginnenraum-Inszenierungen.
Die gebogene Form der organischen
Leuchtdioden wurde durch den Einsatz
eines flexiblen OLED-Substrats erzielt,
das im Gegensatz zu den bisher verwendeten starren Glas-Substraten nahezu
dreidimensionale Formen mit Biegeradien von wenigen Millimetern erlaubt. Hella entwickelt Technologien, die es ermöglichen, aus einer flexiblen organischen
Leuchtdiode ein starres gebogenes OLEDModul zu erzeugen.
Peter Rodenbüsch
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
57
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Steffen Pietzonka,
Leiter Marketing
Lichttechnik bei Hella.
Foto: Hella
„Wir arbeiten derzeit daran,
auch bei kleinen Fahrzeugen adaptive
LED-Scheinwerfer einzusetzen.“
Steffen Pietzonka
Jetzt wird’s richtig hell
Elektrisch gesteuerte LED-Scheinwerfer mit einzeln ansteuerbaren LED-Chips sind der neueste
Stand der Technik und wurden zu Beginn des Modelljahres 2014 beim Audi A8 eingeführt.
amz wollte mehr über die Hintergründe der Matrix-LED-Technik wissen und sprach mit Steffen
Pietzonka, Leiter Marketing Lichttechnik bei Hella. Das Gespräch führte Peter Rodenbüsch.
amz: Herr Pietzonka, welche Auswirkungen hat aus Ihrer Sicht
die neue Lichttechnik für kommende Autogenerationen?
Pietzonka: Bereits mit der Einführung der blendfreien Fernlichtsysteme im Jahre 2010 hat man schon einen entscheidenden
Schritt in Richtung Sicherheit und Komfort getan. Eine Studie der
Technischen Universität Darmstadt, bei der konventionelle Lichtsysteme mit den neuen Systemen verglichen wurden ergab, dass
sich die Sichtweite für den Fahrer durch den Einsatz blendfreier
Fernlichtsysteme um 30 Meter erweitert. Das bedeutet bei einer
Geschwindigkeit von Tempo 80 eine zusätzliche Reaktionszeit
von 1,3 Sekunden, die dem Fahrer zum Beispiel beim Bremsen
oder Ausweichen durch das frühere Erkennen einer Gefahrensituation angeboten wird. Das ist ein enormer Sicherheitsgewinn.
amz: Wann werden Mittel- und Kompaktklasse-Fahrzeuge mit
der neuen Lichttechnik ausgerüstet?
Pietzonka: Wir sehen in der relativ kurzen Zeit seit 2010 schon
jetzt eine Marktdurchdringung bis hinein in den Bereich von
Kompaktfahrzeugen und sogar demnächst in Kleinwagen mit
den neuen Scheinwerfersystemen.
amz: Bedeutet das aber auch, dass in kleinen Fahrzeugen aus
Kostengründen eher eine etwas einfachere Variante des neuen
Scheinwerfersystems zum Einsatz kommt?
Pietzonka: Wir arbeiten derzeit mit den Automobilherstellern an
weiteren Möglichkeiten, auch bei kleinen Fahrzeugen, hier mit
etwas reduziertem Funktionsumfang, adaptive LED-Scheinwerfersysteme verfügbar zu machen. Das heißt, dort kann man je
nach Aufwand und Kosten variieren, ob dann zum Beispiel mehrere Fahrzeuge gleichzeitig ausgeblendet werden können, das ist
die maximale Ausbaustufe, oder nur ein Fahrzeug. Das ist dann
die Frage des konkreten Bedarfs beim entsprechenden Fahrzeugobjekt und kann realisiert werden durch die Möglichkeit der Skalierbarkeit, die uns die LED-Technik bietet.
amz: Vor welche Anforderungen werden aufgrund der MatrixLED-Technik die Werkstätten bei der üblichen Lichtprüfung
oder im Reparaturfall gestellt?
Pietzonka: Es handelt sich bei den neuen adaptiven Scheinwerfern um Gesamtsysteme, bestehend aus Kamera, Software, Steu-
58
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
ergeräten und dem Scheinwerfer selbst. Die Werkstatt kann diese
Systeme mit den entsprechenden Testgeräten überprüfen.
amz: Heißt das, dass das klassische Scheinwerfereinstellgerät
passé ist?
Pietzonka: Nein, die Scheinwerfereinstellgeräte werden ebenfalls
weiterentwickelt, so dass diese in der Lage sind, auch die neuen
Systeme zu überprüfen. Unser Tochterunternehmen Hella Gutmann bietet hierfür bereits Lösungen, um die Einstellung kamerabasiert durchführen zu können.
amz: Lassen sich die adaptiven LED-Scheinwerfer auch nachrüsten?
Pietzonka: Nein, da es sich – wie bereits erwähnt – um ein komplexes Gesamtsystem aus Scheinwerfer und Elektronik handelt.
Neben der im System notwendigen Informationsverarbeitung
einer Vielzahl von Signalen unterschiedlicher Sensoren im Fahrzeugbordnetz werden auch weitere Komponenten, wie unter
anderem eine Kamera mit entsprechender Bildverarbeitung benötigt.
amz: Ein anderes Thema: Inwieweit spielt OLED (Organische
LED) als Lichtquelle in diesem Zusammenhang eine Rolle?
Pietzonka: Adaptive LED-Scheinwerfer sind ein reines Scheinwerfersystem, das aus der Kombination von Kameras, Sensoren,
Aktuatoren und komplexen Rechnerfunktionen den enormen
Fortschritt der Scheinwerfertechnologie ermöglicht. OLED wird
hingegen, zumindest aus heutiger Sicht, nicht als Hauptlichtfunktion im Scheinwerfer zu sehen sein. OLED ist – im Gegensatz
zu LED – keine Punkt-, sondern eine Flächenlichtquelle und damit eher als Design-Technologie für Heckleuchten oder den Fahrzeug-innenraum geeignet. Man kann sich eine OLED hingegen
als eine flächige, sehr dünne, leuchtende Schicht auf einem Trägermaterial vorstellen. Diese Art der Beleuchtung eignet sich daher insbesondere für die Heckbeleuchtung als sehr flache Lichtquelle und bietet völlig neue Möglichkeiten für das Heckdesign
der Automobile oder auch für interessante FahrzeuginnenraumInszenierungen.
amz: Herr Pietzonka, vielen Dank für das Gespräch.
Philips-Lichtstudie macht
Beleuchtungsmängel deutlich
Gefährliche Beleuchtungsmängel bergen ein Sicherheits­risiko,
weil die Lichtleistung einer Autolampe über ihre Lebens­dauer
abnimmt – daher muss sie regelmäßig gecheckt werden.­
P
hilips hat eine repräsentative
Studie (1000 online Befragte
in Deutschland) beim renommierten Meinungsforschungsinstitut IPSOS in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie die
deutschen Autofahrer über das Thema
Autobeleuchtung denken. Ein Drittel
aller Autofahrer fühlt sich im Dunkeln
aufgrund mangelnder Beleuchtung nicht
sicher auf deutschen Straßen – doch das
ist nur eines der Ergebnisse der Studie.
Mehr als 30 Prozent aller Unfälle passieren nachts und das, obwohl bei Nacht
fünfmal weniger Fahrzeuge unterwegs
sind als am Tag. Die Unfallgefahr ist deut-
lich erhöht. Nachtfahrten fordern vom
Fahrer ein Höchstmaß an Konzentration.
Bei Dunkelheit auf deutschen Straßen
unterwegs zu sein, das ist besonders für
Frauen unangenehm, wie die Studie zeigt:
Während sich fast jede zweite Autofahrerin (45 Prozent) nachts unsicher im Straßenverkehr fühlt, ist dies bei den Männern nur rund jeder Sechste (16 Prozent).
Dabei hat die Sehqualität bei Nacht nur
wenig mit dem Geschlecht zu tun, sondern vielmehr mit dem Alter. Denn mit
zunehmendem Alter nimmt das Sichtvermögen stetig ab. Die Pupillen werden
trübe, der Lichtbedarf zum Sehen steigt
ständig, das Gefühl schneller geblendet
Fahrten bei Nacht bedeuten für Autofahrer ein
erhöhtes Sicherheitsrisiko.
Foto: Philips
zu werden, erhöht sich. Dies spiegelt auch
die Studie wider: 37 Prozent der über
50-Jährigen fühlen sich durch mangelnde
Sicht im Dunkeln verunsichert.
Moderne Autolampen können zu
einem deutlichen Gewinn an Sicherheit
und Fahrkomfort beitragen. So erzeugt
die neue X-treme Vision von Philips 130
Prozent mehr Licht als eine Standardlampe. Fahrer können somit bis zu 45
Meter weiter sehen als mit herkömmlichen Halogenlampen. Faktisch bleiben
bei einer Geschwindigkeit von Tempo 80
somit zwei Sekunden mehr Zeit, um Hindernisse zu erkennen und entsprechende
jr.
Maßnahmen einzuleiten.
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technik
elektronik spezial
Bei den Matrix-LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht im Audi A8 stehen für Einstellung der Fernlichtverteilung keine Einstellschrauben mehr
zur Verfügung.
Kein
Blender
sein
Hella Gutmann Solutions weiß,
wie wichtig eine Überprüfung mit
digitalen Geräten für eine korrekte
Funktion des Xenonlichts mit einem
dynamischen Fernlichtassistenten ist.
Bereits eine kleine Abweichung
verschiebt den Lichtkegel und das
Fahrzeug wird zum gefährlichen Blender.
Lichtbasierte Fahrerassistenzsysteme erlauben mit permanent
eingeschaltetem Fernlicht zu fahren, ohne Gegenverkehr oder
vorausfahrende Fahrzeuge zu blenden.
Fotos: Hella
60
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
F
ernlicht bietet grundsätzlich viele Vorteile, denn es verbessert die Sichtverhältnisse für den Fahrer enorm. Allerdings ist es für diesen oft schwer abzuschätzen, ab
wann eine Blendung des Gegenverkehrs oder vorausfahrender Fahrzeuge erfolgt. Meist schaltet der Fahrer
das Fernlicht daher oft vorschnell ab, oder erst gar nicht ein.
Genau deshalb kommen zunehmend innovative, hochmoderne
Assistenzsysteme zum Einsatz. Diese sorgen für ein blendfreies
Fernlicht, das sich automatisch den jeweiligen Verkehrsverhältnissen anpasst. Ferner sollen Assistenzsysteme den Fahrer
deutlich entlasten und die Sicherheit erhöhen, erklärt Hella
Gutmann Solutions.
Fernlichtassistenzsysteme in der Werkstatt
Bezüglich der Wartung von Fernlicht mit eingebauten Assistenzsystemen sehen sich die Werkstätten mit ganz unterschiedlichen Varianten konfrontiert, berichtet das Unternehmen. Je nach Hersteller und Modell erfolgt bei klassischen
Systemen eine Einstellung gemeinsam mit dem Abblendlicht
oder eine separate Einstellung nach Herstellervorgaben. Neue
hochmoderne Scheinwerfer-Systeme justiert der Fachmann
über Diagnosegeräte in Anbindung mit dem jeweiligen Steuergerät.
Je nach Hersteller müssen Werkstatt-Profis Fahrzeuge, die
mit einem Fernlichtassistenten ausgerüstet sind, gesondert behandeln. Bei einigen Herstellern stellt der Fachmann das blendfreie Fernlicht zusammen mit dem Abblendlicht ein. Eine Überprüfung des Systems erfolgt nur bei Kundenbeanstandungen.
Bei anderen Herstellern ist die Überprüfung beziehungsweise
Einstellung vorgeschrieben. Laut Hella Gutmann Solutions
sollte der Profi das Fahrzeug vor der Einstellung gemäß den gesetzlichen Vorschriften, wie zum Beispiel den richtigen Reifendruck und die korrekte Beladung, und den Herstellerangaben
vorbereiten. Für die anschließende Einstellung der vertikalen
Hell-Dunkel-Grenze (vHDG) ist es notwendig, die Scheinwerfermodule mit Hilfe eines Diagnosetesters, wie zum Beispiel
dem mega macs, in die Grundeinstellung zu bringen, erläutert
das Unternehmen. Für einige Fernlichtassistenzsysteme ist
auch ein spezieller Prüfschirm in einem analogen Scheinwerfereinstellgerät notwendig. Die SEG IV Serie von Hella-Gutmann-Solutions ist mit einem solchen Prüfschirm ausgestattet.
Hierfür fährt der Fachmann die Scheinwerfermodule in eine be-
Für die Einstellung der vertikalen Hell-Dunkel-Grenze ist es notwendig,
die Scheinwerfermodule mit Hilfe des mega macs in die Grundeinstellung zu bringen.
Fotos: Hella Gutmann Solutions
Im kamerabasierten Scheinwerfereinstellgerät SEG V steckt die vereinte
Erfahrung des Lichtspezialisten Hella und des Daten- und Diagnosespezialisten Hella Gutmann Solutions.
stimmte Position und steuert die vHDG an. Nun stellt er die vertikale Linie der Lichtverteilung genau auf die Zentralmarke beziehungsweise die Nulllinie des Prüfschirms ein. Im Anschluss
speichert er die neue Einstellung als Regellage. Bei der vHDG ist
eine korrekte Einstellung ein unbedingtes Muss, da ansonsten
die Gefahr besteht, die anderen Verkehrsteilnehmer extrem zu
blenden, erklärt Hella Gutmann Solutions. Nun folgt gegebenenfalls die klassische Einstellung des Scheinwerfers mittels
Schraubendreher, bis die Lichtverteilung der Herstellervorgabe
entspricht.
gnosetester eine einzelne LED eingeschaltet, die sogenannte
„Master- LED“. Anhand der Position der Lichtverteilung erfolgt
die Bewertung. Bei Abweichungen von dieser Position muss
der Fachmann den Korrekturwert (Abstand zur Null-Linie) über
einen Diagnosetester an das betreffende Steuergerät übertragen.
Bei der Überprüfung und Einstellung der Lichtverteilungen
an modernen Scheinwerfern sind einige wesentliche Punkte zu
beachten. Nur eine richtige Interpretation der Lichtverteilung
ermöglicht auch eine korrekte Einstellung. Daher ist die notwendige Fachkenntnis in diesem Bereich von immer größerer
Bedeutung. Gerade bei den Fernlichtassistenzsystemen sind
die herstellerspezifischen Vorgaben zu beachten. Auch die Einhaltung der Toleranzen bei der Standfläche vom Fahrzeug und
dem Scheinwerfereinstellgerät ist unerlässlich.
Laut Hella Gutmann Solutions spielt nicht zuletzt auch das
benötigte Equipment eine große Rolle, denn nur mit Hilfe des
Diagnosetesters und einem geeigneten Scheinwerfereinstellgerät lassen sich moderne Lichtsysteme fachgerecht überprüfr
fen und einstellen.
Moderne Fernlichtassistenzsysteme
Es gibt aber auch Scheinwerfer, bei denen für die Einstellung
der Fernlichtverteilung keine Einstellschrauben mehr zur Verfügung stehen. Wie zum Beispiel bei dem neuen Audi A8 mit
Matrix-Beam-Scheinwerfer. Herzstück der Matrix-LED-Scheinwerfer ist das mit einem mechanikfreiem System umgesetzte
blendfreie Fernlicht. Es soll dem Fahrer erlauben, mit permanent eingeschaltetem Fernlicht zu fahren, ohne Gegenverkehr
oder vorausfahrende Fahrzeuge zu blenden. Eine Kamera erkennt vorausfahrende und entgegenkommende Fahrzeuge und
spart sie durch Abschalten oder Abdimmen einzelner LEDs aus
der Fernlichtverteilung aus. Laut Hella Gutmann Solutions ermöglicht der Einsatz der Matrix-Technologie es dabei erstmalig,
mehrere Tunnel gleichzeitig zu öffnen, beispielsweise in dem
Fall, dass mehrere entgegenkommende Fahrzeuge hintereinander fahren. Während das System diese ausblendet, leuchtet das restliche Fernlicht alle Bereiche zwischen den Fahrzeugen sowie links und rechts davon weiterhin voll aus. Befindet
sich kein Fahrzeug mehr im Sichtfeld des Fahrers, schaltet das
System wieder auf volles Fernlicht um. Neben dem gezielten
Ausblenden anderer Fahrzeuge passt sich der Lichtkegel des
Matrix-Fernlichtes der Fahrsituation an, beispielsweise bei
Kurvenfahrten. Damit verbessert sich die Sicht des Fahrers bei
Nacht signifikant, gleichzeitig entfällt für den Gegenverkehr
das Sicherheitsrisiko der Blendung.
Bei diesem Scheinwerfersystem sind 25 Einzel-LEDs für die
Fernlichtverteilung verantwortlich. Jede dieser LEDs kann das
System separat ein- oder ausschalten. Um bei diesem Scheinwerfersystem die Lichtverteilung zu überprüfen beziehungsweise einzustellen ist ebenfalls ein Diagnosetester erforderlich.
Nach den Vorbereitungen des Fahrzeugs wird mit dem Dia
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
61
www.hella-gutmann-solutions.com
technik
elektronik spezial
Eye-Tracking…
…oder wenn der Scheinwerferstrahl durch Fahrerblicke
gelenkt wird. Bei Opel werkelt man bereits mit der so
genannten „Eye-Tracking-Technologie“ an der Zukunft des
situationsgerechten Autolichts.
D
en Scheinwerferstrahl mit
den eigenen Augen lenken?
Was sich im Jahr des Lichts
noch wie Zukunftsmusik
anhört, ist so weit gar nicht
entfernt. Denn die Idee, das Licht durch
die Blickrichtung des Fahrers zu lenken
und zu dosieren, verfolgt man bei Opel
nach eigener Aussage seit rund zwei
Jahren. Im Gegensatz zu HochleistungsEye-Tracking-Systemen mit fünf bis zehn
Kameras kam zu Beginn der Forschung
lediglich eine einfache Webcam zum Ein-
Grelle Blendung: Ohne kameragestütztes
LED-Matrix-Licht wird das entgegen­
kommende Fahrzeug durch das Fernlicht
geblendet.
62
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
satz. Diese nimmt den Kopf des Fahrers
ins Visier. Anhand der Scans markanter
Punkte wie Nase und Augen lässt sich die
Bewegungs- und damit die Blickrichtung
erkennen. Diese Informationen werden
in Datenbefehle für Aktuatoren umgewandelt, um die elektronisch gesteuerten Stellmotoren der Licht-Projektoren
blitzschnell ausrichten zu können. Bei
Dämmerung und Dunkelheit tastet die
reaktionsschnelle Kamera mit InfrarotSensoren an den Rändern und Fotodioden in der Mitte das Auge des Fahrers
mehr als 50 Mal pro Sekunde ab. Dabei
reagieren die Scheinwerferstellmotoren
fast in Echtzeit. Dieser Forschungsansatz
führte die Ingenieure und Wissenschaftler schon ganz nahe an die AugenblickSteuerung von Autoscheinwerfern heran. Allerdings nahm in diesem Stadium
zum einen die Berechnung der Daten
noch zu viel Zeit in Anspruch und zum
anderen war die Aufnahmefrequenz der
Webcam zu niedrig für die Anforderungen im Straßenverkehr. Allerdings blickt
das menschliche Auge ganz natürlich unbewusst von einem Punkt zum nächsten.
Würde das System dies genauso nachvollziehen, wären hektische Lichtkegelsprünge die Folge. Ein Verzögerungsalgorithmus soll für eine fließende Führung
des Lichtkegels sorgen.
Opel-Zukunft des situationsgerechten Lichts: Die
Eye-Tracking-Technologie,
bei der der Fahrende
mittels Blickrichtung den
Scheinwerferstrahl lenkt.
Foto: GM
Matrix-Licht macht
die Nacht zum Tag
Auch wenn die Rüsselsheimer mit EyeTracking an der automobilen Lichttechnik
der Zukunft basteln, hat man dort bereits
heute fortschrittliche Systeme und Technologien für optimale Sicht bei Nacht im
Programm. Als Durchbruch auf diesem Gebiet wird die aktuelle Generation des adaptiven Fahrlichts AFL+ dargestellt. Parallel zur kontinuierlichen Verbesserung von
AFL+ und der Entwicklung der übernächsten Licht-Generation Eye-Tracking bereiten die Ingenieure im internationalen
technischen Entwicklungszentrum in Rüsselsheim gerade die Einführung des sogenannten LED-Matrix-Lichtsystems vor,
das blendfreies Fernlicht zum Standard
macht und sich automatisch jeder Verkehrssituation anpasst. Das LED-MatrixLicht arbeitet dafür im Zusammenspiel
mit der Frontkamera. Erkennt die Kamera
entgegenkommende oder vorausfahrende
Fahrzeuge, werden einzelne LEDs gezielt
deaktiviert, das Umfeld bleibt jedoch hell
erleuchtet. Auf diese Weise macht das
Matrix-Licht für die Insassen des eigenen
Fahrzeugs die Nacht zum Tag, ohne den
Gegenverkehr zu blenden. Opel will das
serienreife System im nächsten Jahr auf
jr.
den Markt bringen.
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Die Zirkondioxid-Lambdasonde ist der am häufigsten verwendete Typ. Das Sondenelement dieser Spannungssprung-Sonde
besteht aus dem Festkörperelektrolyten Zirkondioxid (ZrO2).
Geht’s noch
ohne?
Um die Motoremissionen möglichst gering zu halten, arbeitet
die Lambdasonde mit der Einspritzanlage, dem
Katalysator und dem Motormanagementsystem eng zusammen.
D
amit der Drei-Wege-Katalysator Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide
in Kohlendioxid, Stickstoff
und Wasser umwandeln
kann, muss der Otto-Motor stöchiometrisch betrieben werden: 14,7 Kilo
Luft kommen auf ein Kilo Kraftstoff. Die
Lambdasonde liefert der Motorsteuerung die Informationen, um das Gemisch
möglichst nah an diesem Ideal zu regeln.
Dank des Sondensignals weiß die Motorsteuerung, ob der Motor gerade etwas zu
fett oder etwas zu mager läuft.
(Lambda < 1) wird so lange die Einspritzmenge verkleinert, bis die von der Lambdasonde erzeugte Spannung von 900 mV
auf etwa 200 mV „springt“, danach wird
dann wieder angefettet.
Das Sondensignal einer intakten
Sonde springt daher zwischen diesen
beiden Werten hin und her, wobei der
Spannungssprung bei λ=1 auftritt. Da das
Sondenelement erst ab einer Temperatur
von etwa 350 Grad arbeitet, verfügen die
heutigen Sonden über ein Heizelement,
damit die Arbeitstemperatur schnell erreicht wird
ßen Keramik durch den Aufprall von Kondenswasser-Tropfen gelöst. Durch eine
Beschichtung der keramischen Oberfläche führt ein Kontakt der heißen Oberfläche mit Wassertropfen nicht mehr zu
Spannungsbrüchen. Dieser Sondentyp
erlaubt es daher, diese unmittelbar nach
dem Motorstart zu beheizen und die bisher übliche Latenzzeit (während der das
Kondenswasser verdampft) zu vermeiden. Ein schnelleres Einsetzen des geregelten Betriebes und damit die leichtere
Erfüllung der strengeren Abgaswerte
sind die Vorteile.
Funktionsweise
Gibt es für moderne Motoren
Weiterentwicklungen?
Hat sich die Aufgabe der
Lambdasonde verändert?
Moderne Motoren, die strengere Emissionsvorgaben erfüllen müssen, verlangen eine besonders schnelle Sondenbereitschaft und schnelle Ansprechzeiten.
Dünnwandigere Sonden mit geringerer
thermischer Masse und ein breiteres,
dünnwandigeres Gehäuse mit geringerer
Temperaturleitfähigkeit sorgen hier für
Spitzenwerte.
Aktuelle Sonden verfügen zudem
über eine höhere Vergiftungsresistenz:
Eine von NTK entwickelte Sensorstruktur
mit PTFE-Membran erlaubt der Sonde,
mit der Außenluft „zu atmen“. So wird
der Verunreinigung der Referenzluft mit
Wasser-, Öl- oder Kraftstoffdämpfen
und dem Ausfall vorgebeugt. Zusätzlich
verfügen moderne Zirkondioxid-Sonden
über ein dreilagiges keramisches Dichtsystem, das das Eindringen von Abgas in
das Sondengehäuse verhindert.
Eine weitere verbesserte Eigenschaft
der neuesten NTK-Sonden-Generation
liegt in der Verträglichkeit des Elementes
mit Kondenswasser. Hiermit wird der
Konflikt zwischen schnellem Aufheizen
und der Gefahr der Zerstörung der hei-
Strenge EU-Normen und neue Motorkonzepte erfordern, die Motoren genauer
und je nach Motorkonzept auch außerhalb stöchiometrischer Messpunkte zu
betreiben. Deshalb kommen verstärkt
Breitband-Lambdasonden zum Einsatz.
Sie sind in der Lage, ein dem Restsauerstoff des Abgases proportionales Signal
abzugeben. Dieses Signal steht über ein
breites Messfenster von Lambda 0,7 bis
zu reiner Luft zur Verfügung. Sie kommen in Magermotoren und Dieselmotoren zum Einsatz. Breitband-Sonden
sind auf das jeweilige Steuergerät abgestimmt. Ist die Sonde defekt, muss exakt
dieselbe Sonde vom selben Hersteller
eingebaut werden. Ein direktes Messen
beziehungsweise Bewerten des Sondensignals mit einem Multimeter ist im Gegensatz zu der Sprungsonde nicht möglich. Die Bewertung des Signals nimmt
das Steuergerät vor. Direkt messen lässt
sich nur der Widerstand der Heizung. Bei
Breitband-Sonden von NTK sind dies das
blaue (+) und gelbe (-) Kabel.
Die Zirkondioxid-Lambdasonde ist der
am häufigsten verwendete Typ. Das Sondenelement dieser SpannungssprungSonde besteht aus dem Festkörperelektrolyten Zirkondioxid (ZrO2). Innen ist das
Sondenelement hohl und steht mit der
Außenluft als Referenz in Verbindung, die
Außenseite hat Kontakt mit dem Abgas.
Ab etwa 350 Grad Celsius wird das
keramische Sondenelement durchlässig für Sauerstoff-Ionen. Diese wandern
dann von der sauerstoffreichen Referenzluft Richtung Abgas. Dabei entsteht
ein Elektronenüberschuss auf der Referenzluft-Seite, ein Elektronenmangel auf
der anderen. Eine Spannung entsteht.
Wird der Motor gerade mager betrieben
(viel Restsauerstoff im Abgas, > 1) liegt
eine Spannung von etwa 200 Milli-Volt
(mV) an. Bei einem fetten Gemisch (wenig Restsauerstoff im Abgas, < 1) sind es
etwa 900 mV.
Da bei diesem Sondentyp das Steuergerät nicht den genauen Lambdawert
kennt, sondern nur, ob Lambda größer
oder kleiner als 1 ist, regelt das Motorsteuergerät immer dem Lambdawert
„entgegen“: Liegt ein fettes Gemisch vor
64
Breitband-Lambdasonden
kommen in Magermotoren
und Dieselmotoren zum
Einsatz. Sie messen von
Lambda 0,7 bis zu reiner
Luft. Fotos: NTK
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Peter Rodenbüsch
Lambda gleich 1
Mit der Einführung des Katalysators Ende der 80er-Jahre
hielt auch die Lambdasonde Einzug ins Automobil.
Diese unscheinbare, glühkerzenähnliche Sonde sitzt möglichst
nahe am Motor im Abgasstrom. Ist ein Wechsel erforderlich,
sind unbedingt die Einbauvorgaben zu beachten.
V
on ihrem Einbauort aus
meldet die Lambdasonde
der Motorsteuerung ob das
verbrannte Gemisch zu fett
(wenig Restsauerstoff im
Abgas, < 1), oder zu mager (viel Restsauerstoff im Abgas, > 1) ist. Eine wichtige
Aufgabe, da der Katalysator bei optimaler Mischung von Luft und Kraftstoff
(14,7 Kilo Luft und ein Kilo Kraftstoff =
1) und der daraus resultierenden gün-
stigen Verbrennung, die Restschadstoffe
in Kohlendioxid, Stickstoff und Wasser
umwandeln kann. So gesehen fällt der
Lambdasonde eine bedeutende Rolle zu.
Umso wichtiger ist die Funktionskontrolle in der Werkstatt.
Für Kfz-Meister Dominik Turcic, Chef
der freien Werkstatt „Autobetreuung am
Goldberg“ in Böblingen, ist das kein Problem. „Wir reparieren alle Fahrzeugtypen
und haben daher auch Erfahrungen mit >
Der häufigste Fehler beim Austausch der Sonde, so Kfz-Meister Turcic, sei das schräge
Einschrauben der Lambdasonde.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
65
technik
elektronik spezial
Um ein Festbrennen zu
verhindern, ist das Einfetten des
Gewindes mit dem im Kit
beigefügten Spezialfett wichtig.
Am Toyota Yaris ist der Zugriff
zur Lambdasonde von oben recht
problemlos. Unbedingt einen
Spezialschlüssel verwenden.
Die Anzugsdrehmomente und weitere
Einbauanleitungen
des Herstellers
sind unbedingt zu
beachten.
> unterschiedlichen Herstellern von Lambdasonden aus dem Nachrüstmarkt“, so
Turcic. Für ihn gibt es bei der Wahl der
Nachrüst-Sonden keine Kompromisse.
„Im Falle eines Austauschs greifen wir immer zu den Lambdasonden von Denso“,
so der Jungmeister, der seine Werkstatt
seit Oktober 2009 mit sechs Mitarbeitern
betreibt. Mit ausschlaggebend ist für ihn
der Originalstecker am Sonden-Kabel.
Gerade die Steckverbindungen würden beim Wechsel schadhafter Lambdasonden oft Probleme bereiten. Eine saubere und feste Verbindung sei wichtig,
da gerade wegen schlechter Steckverbindungen oft Reklamationen auftreten
würden. „Man merkt das ja nicht sofort.
Erst nach einer gewissen Fahrzeit löst
sich die Verbindung“, weiß Turcic. Meist
würde dann die Sonde getauscht, obwohl sie fehlerfrei sei.
Auf richtiges Einrasten der
Steckverbindungen achten
Und Turcic zählt weiter auf: „Die häufigsten Probleme beim Ausfall der Lambdasonde sind: Verkabelung, Steckanschlüsse und Lötverbindungen im
inneren der Sonde. Besonders die fehlerhaften Verlötungen sind oft nicht gleich
festzustellen, da die Sonde im kalten
Zustand anders reagiert als unter thermischer Belastung. Daher prüfen wir die
Lambdasonde nur im aufgeheizten Zustand. Wir schauen außerdem, ob es sich
um eine Breitband- oder Sprung-Lambdasonde handelt und prüfen danach die
Ist- und Sollwerte.“ Die Sprung-LambdaSonde erzeugt beim Übergang vom ma-
66
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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ABS-Sensoren
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VerschleißSensoren
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Die anschließende
Prüfung am
Testgerät ergibt
eine positive
Rückmeldung.
Wichtig: Die
Steckverbindung muss
hörbar einrasten.
Plug & Play
Lambdasonden
+1100 Artikel
Viel mehr als nur ein Teil...
„ OE Qualität
Das Kit beinhaltet
neben der Lambdasonde auch das
Spezialfett und die
Einbauanleitung.
Fotos: Rodenbüsch
„ Sehr breite Abdeckung des
europäischen Fahrzeugparks
„ Hohe Lieferfähigkeit
„ Effiziente Logistik
„ Permanente Qualitätskontrolle
AKTUALISIERT
geren zum fetten Bereich ein sprungförmiges Sensorsignal. Dadurch wird der
stöchiometrische Punkt (λ= 1), in dem der
Katalysator am effizientesten arbeitet,
ermittelt. Die Breitbandlambdasonde ist
für Lambdawerte von 0,8 und höher geeignet. Der Aufbau einer solchen Sonde
ist deutlich komplexer.
Sonden richtig
einschrauben
Die häufigsten Fehler, die beim Austausch der Sonde in der Werkstatt vorkommen, so Kfz-Meister Turcic, seien
schräg eingeschraubte Lambdasonden.
Solche Fehler kommen vor, da die Sonden oft an schwer erreichbaren Stellen
verbaut sind. Sitzt durch das schräge
Einschrauben der Messfühler nicht exakt im Abgasstrom, also nicht mittig,
meldet er falsche Messdaten. Allerdings
sind diese Einbaufehler später schnell am
schadhaften Gewinde zu erkennen. Und
noch etwas ist Kfz-Meister Dominik Turcic besonders wichtig. Das Einfetten des
Gewindes mit dem im Kit beigefügten
Spezialfett. „Wird kein Schmiermittel
verwendet, brennt sich das Gewinde der
Sonde im Laufe der Zeit fest. Mit der Folge, dass beim Herauszuschrauben das
Gewinde abreißt und eventuell ein neuer Auspuffkrümmer eingebaut werden
muss.“
Der zweite Fehler kommt seiner Erfahrung nach häufig vor, dass nämlich
das Schmiermittel versehentlich auf dem
Fühler der Sonde landet. Dies habe zur
Folge, dass später die Messergebnisse
falsch seien.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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Peter Rodenbüsch
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Lambdasonde im
­Normalzustand:
Die matte Farbe ist
auf eine saubere
Verbrennung
zurückzuführen.
Das Schutzrohr weist starke Ablagerungen auf. Dies kann zum
Beispiel von einem zu fetten Gemisch, von Verschleiß an Motor
und Ventilen oder Leckagen im Abgassystem herrühren.
Da die Rußablagerungen die Öffnungen im Schutzrohr
verschließen, kann die Sonde nicht mehr richtig arbeiten.
An diesem Sondenfühler
hat sich durch den Einsatz
von bleihaltigen Kraftstoff
Blei abgelagert.
Fotos: Denso
Die starke rote oder
weiße Ablagerung
deutet auf überhöhte
Zusätze im Kraftsoff
hin, die sich als
Dämpfe am Fühler
anlegen.
Ablagerung und Farbe auf dem Sondenfühler weisen darauf hin, dass sich hier
Frostschutzmittel abgelagert hat.
Aus der Praxis für die Praxis
Lambdasonden sind aufgrund ihrer Einbaulage hohen Temperaturen ausgesetzt, ebenso aggressiven Chemikalien. Daher unterliegen sie einem Verschleiß und einer Alterung. Es empfiehlt sich
daher, ihre Funktion alle 30.000 Kilometer und/oder bei jeder Abgasuntersuchung zu prüfen.
Z
ur Beurteilung, ob eine Lambdasonde einwandfrei funktioniert,
sind im Wesentlichen eine umfassende Sichtkontrolle sowie
Leistungsprüfungen erforderlich.
So sollte zunächst geprüft werden, ob
Stecker und Anschlusskabel nicht beschädigt sind. Danach ist das Schutzrohr der
Sonde auf Einbeulung zu prüfen. Denn Beulen können auf Risse im Inneren hindeuten.
68
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Im letzten Schritt der Sichtkontrolle
prüfen, ob der Stecker sauber, unversehrt und wasserdicht ist und keine Fett-,
Schmierstoff- oder Chemikalienrückstände aufweist, die die gegenüber derartigen Verunreinigungen äußerst empfindlichen Ausgangssignale der Sonde
beeinträchtigen können.
Die nachfolgenden Schadensbilder
verdeutlichen, welchen Belastungen die
Lambdasonde in der Praxis ausgesetzt ist
und welche Schäden durch Zusatzstoffe
im Kraftstoff, schadhafte Dichtungen
oder schlechte Kraftstoffverbrennung
entstehen. Eventuelle Störungen machen sich möglicherweise bemerkbar
durch einen unruhigen Motorlauf oder
steigenden Benzinverbrauch.
Peter Rodenbüsch
Zentraler Steuermann
Der nächste Schritt zum pilotierten Fahren bei Audi:
Ein Zentralsteuergerät managt alle Systeme und soll
während der Fahrt permanent dazulernen.
B
ei Audi werkelt man an einem
Herzstück künftiger Systeme
für das pilotierte Fahren. Dieses zentrale Fahrerassistenzsteuergerät, kurz zFAS genannt, nutzt als Mastermind modernste
Hochleistungsprozessoren und wird in
absehbarer Zeit Schritt für Schritt in die
Modellpalette einziehen, heißt es dort.
Die Ingolstädter haben diese elementare
Schaltzentrale zusammen mit international führenden Technologiepartnern
entwickelt. Dazu hat unter der Leitung
von Audi ein Team aus Spezialisten von
TTTech, Mobileye, nVidia und Delphi die
unterschiedlichen Soft- und Hardwarebausteine gemeinsam entwickelt. Audi
hat Delphi als zukünftigen Systemlieferanten für das zFAS‑Elektronikboard
ausgewählt. Im zFAS läuft eine Vielzahl
unterschiedlicher Sensorinformationen
zusammen. Daraus errechnet es blitzschnell ein vollständiges Modell der
Fahrzeugumgebung und stellt diese Informationen allen Assistenzsystemen
zur Verfügung. Damit ist es die zentrale
Schnittstelle für alle Funktionen des pilotierten Fahrens.
Für eine kompakte Bauweise und
gleichzeitig hohe Rechenleistung sind
leistungsfähige
Elektronikbausteine
Grundvoraussetzung. Das zFAS‑Board
nutzt sowohl den Mobilprozessor EyeQ3
von Mobileye als auch den neuen Tegra
K1 von nVidia. Die so erzielte enorme Rechenleistung entspricht der kompletten
Elektronikarchitektur eines gut ausgestatteten Mittelklasseautos. Durch den
hohen Integrationsgrad habe das neue
Board gerade noch die Größe eines Tablet‑PC und durch sein modulares Konzept sei das zFAS flexibel skalierbar und
dadurch in jeder Hinsicht zukunftsfähig,
lässt man bei Audi verlauten. In naher Zukunft sollen im Zusammenspiel mit Audi
Connect die pilotiert fahrenden Autos
von Audi zusätzlich fähig sein, während
der Fahrt permanent zu lernen. Über das
Mobilfunknetz via LTE fließen die Daten,
die das zFAS‑Board errechnet, zu einem
IT‑Backend in der Cloud. Dieses bereitet
sie mit Algorithmen des Machine Learning und der künstlichen Intelligenz auf
und sendet die Daten ins Auto zurück.
Auf diese Weise baue das zFAS‑Board
permanent seine Leistungsfähigkeit aus,
um selbst komplexe Situationen immer
besser zu beherrschen. So sollen die pilotiert fahrenden Autos des Ingolstädter
Herstellers jeden Tag und mit jeder neuen Situation, die sie durchlaufen, dazujr.
lernen. Das Zentralsteuergerät managt alle Systeme für pilotiertes Fahren. Foto: Audi
Aktuelle (links)
und geplante
Leistungsregelungs­
einheit (PCU) in
Toyota-Hybridmodellen.
Foto: Toyota
Hybride noch
effizienter machen
Für seine Hybrid-Modelle hat Toyota
Halbleiter aus Siliziumkarbid entwickelt, die in der Leistungsregelung
des Elektromotors eingesetzt werden, um den Kraftstoffverbrauch um
bis zu zehn Prozent zu reduzieren.
Toyota hat gemeinsam mit Denso Halbleiter aus Siliziumkarbid entwickelt. Eingesetzt in der PCU (Power Control Unit),
der Leistungsregelung von Hybridmodellen, können sie den Kraftstoffverbrauch
weiter reduzieren. Durch die Leistungsregelung PCU, die zum Beispiel den Stromfluss von und zum Elektromotor managt,
fließt der gesamte Fahrstrom. Rund 25
Prozent der elektrischen Energie werden dabei in Wärme umgewandelt, gehen also ungenutzt verloren. Davon sind
etwa 20 Prozent allein auf die Halbleiter
zurückzuführen, durch die der Strom
verschleißfrei und sehr schnell fließen
kann und die bisher aus reinem Silizium
bestanden. Ihre Effizienz wirkt sich somit
direkt auf den Kraftstoffverbrauch aus.
Mit den jetzt gemeinsam entwickelten
Halbleitern aus Siliziumkarbid kann sich
dieser bei Hybridfahrzeugen um bis zu
zehn Prozent gemäß dem japanischen
Testzyklus JC08 reduzieren. Dabei wird
die Leistungsregelung für den Elektromotor künftig um bis zu 80 Prozent kleiner gebaut. Durch die verbesserte Effizienz können Kühler und Kondensator, die
für 40 Prozent der Größe verantwortlich
sind, ebenfalls deutlich verkleinert werden. So wird die Leistungsregelung, die
heute etwa so groß ist wie ein Schuhkarton, um bis zu 80 Prozent kleiner und dajr.
mit auch leichter. amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
69
technik
elektronik spezial
„HTD 815“ von Bosch:
Die Lasertechnologie
unterstützt bei der genauen
Positionierung des Einstellgerätes vor dem Fahrzeug
und zum Leuchtmittel.
Foto: Bosch
Digital und in Echtzeit
Das „SEG-V“Einstellgerät von
Hella Gutmann mit
der CMOS-Kamera.
Foto: Hella Gutmann
Digitale Scheinwerfer-Einstellgeräte mit
CMOS-Kameratechnik ermöglichen, auch die jüngste
Lichttechnik mit LED-Matrix-Scheinwerfern zu prüfen.
D
ie Lichttechnik im Automobil
entwickelt sich rasant weiter
und bringt so mehr Sicherheit für Fahrer und Fußgänger. Neu ist die LED-MatrixTechnik. Mit dem von Hella entwickelten
System lässt sich jede LED auf einem Fünfer-Chip einzeln anzusteuern, wodurch
insgesamt 25 LEDs je Scheinwerfer nach
Bedarf auf- oder abgedimmt werden
können. Damit ist es möglich, den Lichtkegel über eine große Zahl an Lichtverteilungen zu steuern. Allerdings birgt diese
Technik auch neue Herausforderungen
für die Scheinwerfereinstellung. Eine logische Konsequenz sind daher digitale
Prüfgeräte.
Neue Richtlinie
Auch der Gesetzgeber hat auf die technische Entwicklung reagiert und die
Richtlinie zur Überprüfung der Scheinwerfereinstellung bei der Hauptuntersuchung überarbeitet. Darin sind die
Aufstellflächen für die zu prüfenden
Kraftfahrzeuge und für das Einstellgerät
mit sehr geringen Toleranzen definiert.
70
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Zudem muss die Genauigkeit der Systeme künftig alle zwei Jahre geprüft und
protokolliert werden. Betroffen von der
Richtlinie sind alle Werkstätten, in denen
Hauptuntersuchungen
durchgeführt
werden. Die neue Regelung ist seit Januar 2015 in Kraft, mit einer Übergangsfrist
von zwei Jahren für Scheinwerfer-Einstellplätze, die bereits in Betrieb sind.
Mit Lasertechnik
Um die Prüfungen vorzunehmen hat
Bosch das digitale Einstellgerät „HTD
815“ mit CMOS-Kameratechnik entwickelt, das den Blausaum herausfiltert,
um so die Hell-Dunkel-Grenze exakt zu
bestimmen. Die Lasertechnologie unterstützt bei der genauen Positionierung
des Einstellgerätes vor dem Fahrzeug sowie bei der Ausrichtung zum Leuchtmittel, ganz gleich ob Halogen-, Xenon- oder
LED-Projektionseinheit. Durch die schnelle Bildverarbeitung der Kameradaten
werden die Messergebnisse in Echtzeit
auf dem 5,7-Zoll-Touchscreen-Display
angezeigt. Der Techniker erhält präzise
Informationen über horizontale und ver-
tikale Abweichungen, die Lichtintensität,
den Roll- und den Gierwinkel. Einfache
Pfeilanzeigen auf dem Display führen
anschließend durch den Einstellprozess.
Das Gerät bestätigt die exakte Einstellung der Scheinwerfer auf dem Display
und zusätzlich mit einem Tonsignal. Über
einen integrierten Drucker können die
Prüfergebnisse an Ort und Stelle ausgedruckt werden. Über Software-Updates
lässt sich das Bosch HTD 815 problemlos
an neue und zukünftige ScheinwerferSysteme anpassen.
SEG-V von Hella Gutmann
Auch das „SEG-V“-Einstellgerät von Hella
Gutmann Solutions, das im vergangenen
Jahr auf den Markt kam, arbeitet mit
einer CMOS-Kamera, die die Lichtverteilungen des Scheinwerfers aufnimmt und
auf den Geräte-Bildschirm überträgt.
Anhand hinterlegter Algorithmen für
unterschiedliche Scheinwerfer und deren
Lichtverteilungen entstehen so skalierte
Abbildungen. Die Menüführung geschieht über einen 8,4-Zoll-Touchscreen.
Im Hintergrund arbeitet ein schneller
Das MLT 3000 von Maha ist
mit einem elektronischen
Boden-Niveauausgleich
ausgestattet, um so eine
Fehlbeurteilung der
Hell-Dunkel-Grenze zu
verhindern.
Foto: Maha
Prozessor, der auf eine update-fähige Datenbank mit spezifischen Informationen
für die aktuellen intelligenten Scheinwerfersysteme zugreift.
MLT 3000 von Maha
Maha ist für die neue Herausforderung
mit dem 2013 vorgestellten Einstellgerät MLT 3000 gerüstet. Das Gerät
verfügt über einen elektronischen Bo-
den-Niveauausgleich, um so eine Fehlbeurteilung der Hell-Dunkel-Grenze zu
verhindern. Der Ausgleich geschieht über
einen integrierten Lagesensor, der den
Neigungswinkel des Gerätes erfasst und
Abweichungen zur Horizontalen automatisch ausgleicht. Somit kann auf den
Einsatz von Führungsschienen verzichtet
werden. Die Bedienung des MLT 3000
geschieht über selbsterklärende und frei
programmierbare Tasten auf dem Touch-
Display. Zudem kann zwischen „StVZO“
und „OEM“ auswählt werden. Bei letzterem lassen sich die herstellerspezifischen
Lichtfunktionen
sowie
individuelle
Grenzwerte gezielt für die Überprüfung
aufrufen. Die Messwerte können drahtlos per WLAN oder Bluetooth an die
Maha-Prüfsoftware Eurosystem übertragen werden.
Peter Rodenbüsch
technik
elektronik spezial
E-Satz im System anmelden
Während die Montage einer Anhängerkupplung eher einfach vonstatten geht,
beginnt die eigentliche Arbeit beim Einbau des Elektrosatzes.
Denn in einigen Fällen ist eine Einbindung ins Bordnetzsteuergerät notwendig.
D
er Anbau von Anhängerkupplungen ist ein interessantes Zusatzgeschäft für Werkstätten. Für effiziente Abläufe und zufriedene Kunden ist aber eine
gewisse Systematik und Produktkenntnis unabdingbar. Wie unkompliziert der Einbau und die Freischaltung eines Elektrosatzes sein können, zeigt uns die Firma Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH aus Thüringen.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf den Vertrieb von
Anhängerkupplungen, Elektrosätzen für Pkw und Transporter.
Das in Munschwitz beheimatete Unternehmen zählt über 100
Mitarbeiter und bietet neben Anhängerkupplungen und Elektrosätzen auch Dachboxen, Ski- und Fahrradträger, Autoreifen
und viele weitere Artikel und Transportzubehör rund um den
Pkw an. 2015 begeht die bekannte Domain www.kupplung.de,
digitale Heimat des Rameder-Onlineshops, ihr zwanzigjähriges
Jubiläum. Neben dem Online-Shop hat sich Rameder längst
auch als zuverlässiger Partner des Kfz-Handwerks etabliert und
vertreibt seine Produkte auch über Werkstätten und ServiceBetriebe. Über diesen Vertriebsweg verkauft das Unternehmen
mittlerweile mehr als zwei Drittel aller Anhängerkupplungen
mit den passenden Elektrosätzen.
Anhängerkupplung genau auswählen
Vor dem Einbau einer Anhängerkupplung muss der Fachmann
einiges beachten. Nicht jeder Einbau einer Anhängerkupplung
verläuft gleich. Hin und wieder kommt es zu Zusatzarbeiten,
wie das Bearbeiten der Heckschürze oder gegebenenfalls das
Versetzen eines Gastanks. Bei einigen Fahrzeugen sind das
Motorkühlsystem anzupassen oder die Software der Fahrzeugsteuergeräte zu aktualisieren.
Besitzt das Fahrzeug des Kunden zum Beispiel eine Einparkhilfe, kann der Verbau einer starren Anhängerkupplung Probleme
bereiten. Im Anhängerbetrieb ist die Funktion der Einparkhilfe
72
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
zwar abgeschaltet, aber wenn das Fahrzeug nichts zieht, kann
es passieren, dass die Einparkhilfe die Kupplungskugel als Hindernis erkennt. Denn beim Einlegen des Rückwärtsganges erzeugen alle Gegenstände im Erfassungsbereich der Sensoren einen
Signalwarnton. Bei abnehmbaren Anhängerkupplungen nimmt
der Fahrer den Kugelkopf bei Nichtgebrauch ab und erreicht somit eine fehlerfreie Funktion der Einparksensoren.
Bei einer Tieferlegung des Fahrzeugs kann möglicherweise
die Werkstatt keine Anhängerkupplung verbauen, wenn der
Kugelkopf nicht mehr die gesetzlich vorgeschriebene Normhöhe erreicht. In Ausnahmefällen soll es spezielle Anhängerkupplungen für diesen Fall geben.
Hybridfahrzeuge sind bisher von jeglichem Anhängerbetrieb ausgeschlossen. Für einige Fahrzeuge ist jedoch die Nachrüstung von spezifischen Trägersystemen für Fahrradträger
möglich. Hat das Fahrzeug Gasbetrieb, muss der Fachmann die
Vorgaben des Herstellers beachten. Auch hier gibt es in einzelnen Fällen speziell konstruierte Anhängerkupplungen. Verfügt
das Fahrzeug zum Beispiel über eine Niveauregulierung, beeinflusst dies die Auswahl der richtigen Anhängerkupplung. Auch
die Frage nach der Checkkontroll-Funktion ist für die Auswahl
des passenden Elektrosatzes später wichtig.
„Für Fragen rund um das Thema Anhängerkupplung bieten
wir unseren Kunden eine Service-Hotline an. Unsere Techniker
und unser Serviceteam sind von Montag bis Samstag für unsere Kunden da“, erklärt Jens Waldmann, Leiter Marketing bei
Rameder.
Die gebräuchlichsten Elektrosätze
Hierbei gehören derzeit drei verschiedene Elektrosätze zu den
gebräuchlichsten. Der fahrzeugspezifische Relais-Elektrosatz,
der sich gegenüber den Universal-Elektrosätzen durch seine
auf das Fahrzeug zugeschnittenen Steckverbindungen und
REDI To Go
2015 begeht die Domain www.
kupplung.de, digitale Heimat
des Rameder-Onlineshops,
ihr zwanzigjähriges Jubiläum.
www.vdo.de/reifendruck
VDO REDI-Sensor:
der vorprogrammierte
ReifendruckkontrollSensor für Gewinner.
Kabellängen auszeichnet. Dieser Aspekt verringert den Montageaufwand erheblich. Und da wäre noch der Top-Tonic-Elektrosatz, der keinen Ausbau der Kombi-Instrumente sowie Lenkrad
erforderlich macht. Ferner erfolgt die Verkabelung meist ausschließlich im Fahrzeugheck. Auch mit diesem Elektrosatz spart
die Werkstatt Montagezeit ein. Der Datenbus-Elektrosatz ist an
den fahrzeugeigenen Datenbus angebunden. Durch diese Verbindung zeigt der Bordcomputer je nach Fahrzeug Fehler genau
als Textausgabe an. Durch eine Freischaltung können andere
Systeme im Fahrzeug gesonderte Funktionen im Anhängerbetrieb ausführen, wie zum Beispiel Abschaltung der Einparkhilfe
bei Anhängerbetrieb oder eine ESP-Gespannstabilisierung.
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Zuerst klemmt der Werkstatt-Profi den Minuspol von der Batterie ab, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Wenn das Fahrzeug auf
der Hebebühne steht, löst er die Befestigungen des hinteren
Stoßfängers und trennt anschließend die Anschlüsse von der
Heckleuchte. Anschließend demontiert er die Heckleuchten.
Nun kann er den hinteren Stoßfänger abbauen. Dann löst er die
Befestigungsschrauben des Stoßfängergrundträgers, nimmt
diesen ab und montiert den neuen Stoßfängergrundträger
mit der Anhängerkupplung mit einem Drehmomentschlüssel. So vermeidet er einen zu festen oder zu losen Anzug der
Schrauben. Anschließend schließt der Fachmann die Verkabelung am Modul beziehungsweise an der Bordelektrik an. Dafür führt er die Verkabelung durch eine in der Karosserie vorgesehene Bohrung durch. Je nach Fahrzeug muss der Profi bei
einem fahrzeugspezifischen Elektrosatz einfach die Steckdose
mit der Bordelektrik verbinden, eventuell einige Sicherungen
ergänzen oder ein Relais-Elektronikmodul einbauen. Für dieses Elektronikmodul muss der Profi in den meisten Fällen noch
eine Stromversorgung anschließen. Ist für das Fahrzeug ein
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
73
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Rameder demonstriert Einbau und Freischaltung
Ausgezeichn
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2014
VDO REDI-Sensor
technik
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Der Fachmann
schließt die
Verkabelung
am Modul
beziehungsweise
an der Bord­
elektrik an.
Fotos: Rameder
Je nach Fahrzeug muss der
Profi bei einem
fahrzeugspezifischen Elektrosatz einfach die
Steckdose mit
der Bordelektrik
verbinden.
Datenbus-Elektrosatz vorgesehen, muss der Fachmann diesen
ins System einbinden. Eine detaillierte Einbauanleitung und
das Material sind automatisch in der Lieferung einer Anhängerkupplung von Rameder enthalten.
Danach schraubt er die mitgelieferte Steckdose an den
Steckdosenhalter der Anhängerkupplung. Der Werkstatt-Profi
klemmt die Batterie wieder an und bringt auch den Stoßfänger an. In manchen Fällen muss der Fachmann noch einen Ausschnitt in den Stoßfänger sägen. Was jedoch in der RamederEinbauleitung angegeben ist. Damit nach dem Einbau eine
fehlerfreie Funktion der Anhängerdose gewährleistet ist sowie
sämtliche Komfortsysteme wie Gespannstabilisierung oder Einparkhilfe auf Anhängerbetrieb umgestellt sind, ist bei einigen
Fahrzeugen eine „Freischaltung“ beziehungsweise „Codierung“
notwendig. Das bedeutet, dass der Werkstatt-Profi den Einbau
des Elektrosatzes in das Bordnetzsystem einbindet. Das hat den
Vorteil, dass der Elektrosatz einer ständigen Überwachung unterliegt. Ferner lokalisiert der Mechaniker eventuell auftretende
Fehler schnell und einfach. „Bei manchen neueren Fahrzeugmodellen erkennt das Bordnetz sofort die Anhängerkupplung. Hier
ist dann keine Freischaltung notwendig“, erläutert Waldmann.
Freischaltung mittels Rameder Digitest
Für die Codierung schaltet der
Werkstatt-Profi
den Digitest
ein, wählt das
entsprechende
Fahrzeug aus
und startet den
Codiervorgang.
Wenn die
Codierung
abgeschlossen
ist, trennt der
Fachmann den
Digitest vom
Fahrzeug.
Die Freischaltung beziehungsweise Codierung kann zum Beispiel
mittels Rameder Digitest erfolgen. Der Digitest ist ein spezielles
Diagnosegerät, das der Fachmann für verschiedene Funktionen
in Verbindung mit CAN-Bus-Funktionen eines Fahrzeuges einsetzt. Mit dem Digitest kann er neben der Codierung der Anhängerkupplung auch ein Autoscan durchführen, Fehler auslesen
und/oder löschen und eine Servicerückstellung durchführen.
Für die Codierung schaltet der Werkstatt-Profi den Digitest
ein und wählt das entsprechende Fahrzeug aus. Anschließend
sucht er die angezeigte OBD-Steckerposition am Fahrzeug und
verbindet den Digitest mit dem Fahrzeug. Um eventuell vorhandene Fehler zu erkennen, führt er ein Autoscan durch und
teilt diese den Kunden mit. In der Auswahl des Digitest wählt
er nun die Funktion „Anhängerkupplung“ codieren und starten
den Codiervorgang. Wenn die Codierung abgeschlossen ist,
trennt er den Digitest vom Fahrzeug.
Im abschließenden Schritt kann der Fachmann die Funktion
des Elektrosatzes mittels Lichtbalken oder eines anderen Diagnosegerätes testen. Bei einem Top-Tronic-Elektrosatz schließt
er hierfür der Lichtbalken an und betätigt den speziellen Schalter zur Simulation eines Lampenausfalls. Jetzt sollte der Blinker eine erhöhte Frequenz aufweisen. Ist dies der Fall, so ist der
Elektrosatz korrekt angeschlossen.
Laut Rameder ist bei einer Anhängerkupplung mit EC-Abnahme, zu erkennen am E-Prüfzeichen auf dem Typenschild
der Anhängerkupplung, eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere nicht mehr notwendig. Es genügt, wenn der Kunde die
Anbauanleitung stets mit sich führt. Bei Einzelabnahmen oder
länderspezifischen Abnahmen ist jedoch nach dem Verbau eine
Eintragung im Kfz-Schein vorgeschrieben.
Frauke Rodenbostel
Weitere Infos zum Thema
auf www.amz.de/
anhaengerkupplung
74
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
nachrichten
Arbeitsjubiläum
In diesen Tagen begeht der GVA seinen 25. Geburtstag. Ein Grund zum Feiern?
Nun, auf jeden Fall ein Grund zurück zu blicken auf die Gründerzeit des Gesamtverbandes
und die Entwicklung, die er seitdem genommen hat.
A
m 24. April 1990 vereinigten
sich die beiden Vorgängerverbände des GVA, VKG (Verband der KraftfahrzeugteileZweirad-Großhändler
und
e.V.) und IGWV (Interessengemeinschaft
der Werksvertretungen für Kfz-Teile
e.V.), zu einem neuen Gesamtverband.
Vorbereitet wurde dieser Schritt durch
die Präsidien beider Verbände, die einen gemeinsamen Arbeitskreis „Freier
Kfz-Teilemarkt“ gebildet hatten, weil
sie zu der Einsicht gelangt waren, dass
die Interessen des freien Teilehandels
durch zwei parallel agierende Organisationen nicht effektiv genug vertreten
werden konnten. Außerdem begann
sich die Teilehandels-Landschaft zu verändern – die Grenzen zwischen Werksvertretern und Sortimentsgroßhändlern
verschwammen. Man hatte gleiche Probleme – etwa im Wettbewerb mit den
Vertriebssystemen der Automobilhersteller – aber auch gleiche Ideen, wie dem
zunehmenden Druck begegnet werden
könnte. Schon vor der Gründung des GVA
startete der Arbeitskreis Freier Kfz-Teilemarkt das Gemeinschaftsprojekt „Teilemarkt“, welches die Grundlage für die
spätere Branchenlösung TecDoc bildete.
Mit dem mutigen Schritt der Gründung
des „Gesamtverbandes“ wurden Großhändler und Werksvertreter, die zuvor ein
nicht immer inniges Verhältnis gepflegt
hatten, in einer gemeinsamen Interessenvertretung vereint. So hieß es zu Beginn auch eher vereint aber nicht immer
geeint, bis das Zusammenwachsen dann
auch im Innern vollzogen war. Unter
dem GVA-Gründungspräsidenten Edwart
Hengstenberg war viel Aufbauarbeit erforderlich, die von den ehren- und hauptamtlichen Verbandsvertretern wie etwa
dem langjährigen GVA-Geschäftsführer
Hans Jürgen Wahlen erfolgreich begleitet
wurde. Dazu zählte nicht nur die grundlegende Ausrichtung des Verbands auf die
politische Interessenvertretung, sondern
auch die fortgesetzte Integration im Innern: So galt es nicht nur die Mitgliederkreise NKW und PKW zusammenzuführen, sondern auch die Einbeziehung der
Kfz-Teileindustrie für deren Unternehmen sich der GVA bald nach seiner Gründung geöffnet hatte. Manche der damaligen Akteure sind heute noch aktiv, allen
GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster
voran die beiden Präsidenten des GVA:
Edwart Hengstenberg, der Gründungspräsident war und dem GVA zwölf Jahre
vorstand, und Hartmut Röhl, der schon
zur Gründungszeit des GVA in die Präsidiumsarbeit eingebunden war und seinen
Arbeitsschwerpunkt in der Kommunikation mit den europäischen Schwesterverbänden und dem internationalen
Dachverband FIGIEFA setzte. Grundzüge
der damals angelegten Strukturen finden sich noch heute im GVA, wenngleich
diese natürlich den Entwicklungen in der
Branche und den geänderten Anforderungen an die Arbeit politischer Interessenvertretungen angepasst wurden. Unter dem amtierenden GVA-Präsidenten
Hartmut Röhl wurde das Engagement
in Brüssel durch den GVA und unseren
europäischen Dachverband FIGIEFA weiter ausgebaut. Die Fähigkeit, sowohl mit
sich ändernden als auch wachsenden
Anforderungen nicht nur umgehen zu
können, sondern diese auch als Chance
zu nutzen, hat die Arbeit des GVA stets
geprägt. Wenngleich im Laufe der letzten Jahre oder besser Jahrzehnte der legislative Takt im Rahmen der fortschreitenden europäischen Integration immer
stärker von den EU-Institutionen in Brüssel vorgegeben wurde, werden manche tonangebenden Instrumente auf
nationaler Ebene und damit insbesondere auch in der deutschen Hauptstadt
gespielt. Der GVA macht in diesem Jahr
einen großen Schritt und gründet ein
Hauptstadtbüro im Herzen der Berliner
Republik. Damit wird die Schlagkraft des
Verbands vor Ort weiter gestärkt. Unsere
Mitglieder stehen zu ihrem Verband und
versetzen ihn in die Lage, den wachsenden Herausforderungen zu begegnen.
Sie tun das durch teilweise erhebliches
ehrenamtliches Engagement, aber auch
durch ihre Mitgliedsbeiträge. Sie zeigen
es außerdem durch ihre Präsenz bei GVAVeranstaltungen. Um die Eingangsfrage zu beantworten: Das GVA-Präsidium
hat aus gutem Grund entschieden, dass
das fünfundzwanzigste GVA-Jubiläum
kein Grund für eine besondere Feier ist.
Es ist für uns aber dennoch bemerkenswert, weil sich nämlich im GVA viele Persönlichkeiten der Branche für den freien
Teilemarkt engagieren, seit mindestens
25 Jahren! Wir sind davon überzeugt,
dass die Basis für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit des GVA gegeben ist. In diesem Sinne: Auf die nächsten 25 Jahre!
G VA N A C H R I C H T E N 0 5 / 2 0 1 5
Inhaltsverzeichnis
Editorial
75
Sitzung des AK NKW
76
Familienzuwachs
78
Manager Fahrzeugteile:
Zweite Runde 2015
erfolgreich abgeschlossen
80
GVA N AC H R I C H TE N
Impressum
Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen
Postfach 12 56, 40832 Ratingen
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl
Geschäftsführerin: Marita Kloster
Redaktion der GVA-Nachrichten:
Alexander Vorbau (verantwortlich);
Hartmut Röhl; Jürgen Rinn
Schlütersche Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7
30173 Hannover
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
75
nachrichten
Gut besucht: die erste Sitzung des Arbeitskreises im Jahr 2015
Sitzung des AK NKW
Ende März trafen sich Unternehmensvertreter aus NKW-Teilehandel und NKW-Teileindustrie
zur ersten gemeinsamen Arbeitskreissitzung in diesem Jahr.
Gut 75 Teilnehmer waren in das beschauliche Städtchen Königswinter am Rhein gekommen.
D
en Auftakt der Sitzung bildete ein Meinungsaustausch
zur wirtschaftlichen Lage
der Branche. Darin wurde einerseits die unsichere
wirtschaftliche Lage angesichts vieler
Krisenherde in Europa und der Welt betont. Ein erhöhtes Frachtaufkommen um
14 Prozent in Deutschland im vergangenen Jahr hat allenfalls zur Stabilisierung der Umsätze des NKW-Teilehandels
beigetragen, denn gleichzeitig konnten
osteuropäische Transporteure hierzulande weitere Marktanteile gewinnen.
Deren Fahrzeuge werden in der Regel in
Deutschland weder repariert noch gewartet. Andererseits zeigte eine Befragung des GVA unter seinen Mitgliedern,
dass die Grundstimmung im NKW-Teilegeschäft positiv ist. Nach einem durchwachsenen Jahr 2014, in dem ein Drittel
der GVA-Handelsmitglieder und zwei
Drittel der GVA-Industriemitglieder im
NKW-Teilemarkt Zuwächse verzeichnen,
erwarten in diesem Jahr etwa 80 Prozent der Befragten steigende Umsätze
im NKW-Teilesegment. Auch generell
hat sich die Stimmung aufgehellt, wie
GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster
ausführte. Die derzeit positiven Erwar-
76
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
tungen der Branche werden durch den
sich verfestigenden Anstieg des ifo-Geschäftsklima-Index gestützt.
Das erste Referat des Tages kam von
Herrn Stefano Mastrogiovanni von der
SGS-TÜV Saar GmbH. Er beschäftige sich
darin mit dem Thema europäische Typgenehmigung. Zu Beginn seiner Ausführungen gab Herr Mastrogiovanni einen
Überblick der rechtlichen Grundlagen der
Typgenehmigung, die sich seit dem Jahr
2009 für den Bau von Fahrzeugen aus der
EG-Fahrzeuggenehmigungsverordnung
sowie den drei EG-Rahmenrichtlinien
für PKW, Busse, LKW und Anhänger
(2007/46/EG), für Motorräder (2002/24/
EG) und für Land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (2003/37/EG) ergeben. Für den NKW-Teilemarkt ist die
EG-Rahmenrichtlinie 2007/46/EG relevant, die einen Rechtsrahmen für die
Genehmigung von Kraftfahrzeugen und
Kraftfahrzeuganhängern sowie von Systemen, Bauteilen und selbständigen
Einheiten für diese Fahrzeuge schafft.
Genehmigungsobjekte sind zum einen
Bauteile wie Reifen, Schlussleuchten, Sicherheitsgurte oder Scheiben, die unabhängig von einem Fahrzeugtyp geprüft
und genehmigt werden; zum anderen
selbständige technische Einheiten wie
der hintere Unterfahrschutz, Scheinwerferreinigungsanlagen, Seitenschutz oder
Kraftstoffbehälter, die in Bezug auf einen Fahrzeugtyp geprüft und genehmigt
werden sowie Systeme wie das Fahrzeug
hinsichtlich der Lenkanlage oder des Anbaus der Beleuchtungseinrichtungen.
Systeme können nur in ihrer Gesamtheit als Teil eines Fahrzeugs geprüft und
genehmigt werden. Bei den Genehmigungsarten lässt sich nach Typgenehmigung und Einzelgenehmigung differenzieren. Die Typgenehmigung gliedert
sich in die „normale“ Typgenehmigung,
die Mehrstufen-Typgenehmigung, die
EG-Kleinserie sowie die nationale Kleinserie. Während die Einzelgenehmigung
auf den ersten Blick mit weniger Aufwand und weniger Kosten verbunden zu
sein scheint, bietet die Typgenehmigung
vor allem bei höheren Stückzahlen große
Potenziale bei den Aspekten Export, Qualität und Kosten.
Die zweite Referentin des Tages, Frau
Birgit Fehst, Moderatorin, Trainerin und
Rednerin, gab in ihrem Vortrag Tipps und
Ratschläge für eine gute Präsentationstechnik. Als wichtigster Baustein einer
guten Präsentation gilt der Referent
Herr Stefano Mastrogiovanni referiert
Gab Tipps für gelungene Präsentationen:
Moderation und Trainerin Birgit Fehst
Wurde neu in das Sprecherteam gewählt:
Herr Rolf Barstadt
Im Anschluss an die Referate wurde
Herr Hans Strobel (Fa. Winkler) mit viel
Applaus für sein langjähriges Engagement als einer der drei Sprecher des Arbeitskreises gewürdigt. Aus den Reihen
der Teilnehmer wurde Herr Rolf Barstadt
(Fa. Ferdinand Bilstein) einstimmig als
sein Nachfolger gewählt.
Zum Abschluss der Veranstaltung
berichtete GVA-Geschäftsführerin Frau
Marita Kloster aus der Verbandsarbeit.
Unter anderem präsentierte sie den aktuellen Stand bei den Themen Design-
schutz und Telematik. Beim Designschutz
zeigt sich nach der Rücknahme des Richtlinienvorschlags durch die EU-Kommission im vergangenen Jahr weiterhin ein
Flickenteppich in Europa: In einem Teil
der EU-Mitgliedsstaaten ist der Markt
für sichtbare Kfz-Ersatzteile liberalisiert,
in anderen – wie Deutschland – verfügen
die Fahrzeughersteller über ein Monopol.
Die nächste Sitzung des Arbeitskreises „NKW- und Anhängerteile-Handel“ 2015 wird am 24./25. September in
Karlsruhe stattfinden.
Wurde mit viel Applaus für sein Engagement
als Sprecher bedacht: Herr Hans Strobel (re.)
selbst. Von der Körpersprache über die
Stimme bis hin zur Sprechweise haben
viele Referenten noch Verbesserungspotential. Darüber hinaus müssen auch
die Inhalte der Präsentation stimmen. Bereits der Titel sollte das Publikum neugierig machen. Eine spannende Einführung
etwa in Form einer kurzen Geschichte,
die Bezugnahme auf ein aktuelles Ereignis oder eine Frage ans Publikum wecken
die weitere Aufmerksamkeit. Während
des Vortrags sollte darauf geachtet werden, nur kurze und prägnante Infos zu
vermitteln. Die Charts können mit weißen beziehungsweise schwarzen Folien
oder Foliensprüngen den Vortrag auflockern und die Aufmerksamkeit des Publikums hoch halten. Sprechpausen ermöglichen den Zuhörern, die vermittelten
Informationen besser zu verarbeiten.
Frau Fehst zeigte Beispiele für „magische
Momente“ in denen etwas Unerwartetes
oder Ungewöhnliches geschieht und
die den Rezipienten damit langfristig in
Erinnerung bleiben. Große Bedeutung
kommt dem Ende eine Präsentation zu:
ein starker Abschluss kann durch eine
Schlussfolgerung erreicht oder durch
gelungene Abschlussworte gebildet werden.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
77
nachrichten
Familienzuwachs
Am Hauptsitz in Wolfratshausen arbeiten 120
Mitarbeiter. Auch der zentrale Bereich Forschung und Entwicklung ist hier angesiedelt
Seit Anfang 2015 ist die Tunap Deutschland GmbH Mitglied im GVA. Treibende Kraft für den
Beitritt war Susanne Heirich, die seit 2009 die Geschäftsleitung des Unternehmens innehat.
D
as 1972 gegründete Unternehmen Tunap, mit Hauptsitz in Wolfratshausen, startete in den Anfangsjahren
mit Produkten zur Wartung
und Pflege im Kfz-Werkstattbereich.
Inzwischen beschäftigt die Unternehmensgruppe über 800 Mitarbeiter in vier
Werken und ist in 21 Märkten in Europa,
Amerika und Asien mit eigenen Gesellschaften vertreten. Das Portfolio von Tunap umfasst chemische und kosmetische
Produkte für Industrie und Handel, sowie
chemisch-technische Produkte für die
Wartung und Reparatur an Automobilen.
Die stetig wachsende Gruppe erzielte im
Jahr 2014 einen Umsatz von insgesamt
241 Millionen Euro.
Für Susanne Heirich war schon bald
klar, dass ihr Unternehmen als Mitglied
im GVA viele Synergien nutzen kann.
„Mit ein Grund war, dass wir neue Distributionskanäle erschließen wollen. So
zum Beispiel den freien Markt und damit
78
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
die Listung der Marke Tunap im Handel.
Außerdem möchten wir den Bereich Klimahygiene weiter ins Bewusstsein rücken“, sagt Heirich.
Alles aus einer Hand
So hat sich Tunap ein Leitbild gesetzt, wonach Forschung, Entwicklung, Fertigung
und Vertrieb aus einer Hand kommen.
Mit dieser Alleinstellung am Markt präsentiert sich das Unternehmen als Innovations- und Technologieführer. Von der
betriebswirtschaftlichen Beratung über
die technische Produktschulung bis hin
zum Umgang mit Chemie liefert Tunap
ein komplettes Beratungskonzept.
Nachhaltigkeit hat Susanne Heirich
ganz oben auf die Agenda gesetzt. So
wurde das Engagement in Sachen Umweltschutz schon mehrfach ausgezeichnet. „Wir beteiligen uns zum Beispiel am
Projekt ÖKOPROFIT“. Das Ökologische
Projekt für Integrierte Umwelt Technik
(ÖKOPROFIT) ist ein Kooperationsprojekt
zwischen Kommune, Betrieben und der
IHK. Dort werden Unternehmen bei der
Verbesserung des betrieblichen Umweltund Klimaschutzes gefördert. „Hier wurden wir 2013 und 2014 ausgezeichnet.
Das ist uns wichtig, denn immerhin arbeiten wir mit gefährlichen Stoffen und
legen Wert auf nachhaltige Bewirtschaftung“, so Geschäftsführerin Heirich.
Tunap beteiligt sich unter anderem
auch an Future Climate inspired by Think
Blue. „Dort gehören wir zu einer kleinen
Gruppe von Herstellern, die innerhalb
Deutschlands für Volkswagen innovative
und nachhaltige Produkte im Handel vertreiben. Der Think Blue Sicherheitscheck
garantiert höchste Sicherheitsstandards“, sagt Heirich und ist überzeugt,
mit weiteren Ideen, die sie noch im Köcher hat, das Unternehmen Tunap voranzubringen.
Peter Rodenbüsch
Frauenpower
amz: Frau Heirich, warum ist Ihr Unternehmen Tunap dem GVA beigetreten?
Heirich: Mit ein Grund war, dass wir neue Distributionskanäle erschließen wollen. So zum Beispiel den freien Markt und damit die Listung der
Marke Tunap im Handel. Außerdem möchten wir den Bereich Klimahygiene weiter ins Bewusstsein rücken. Daher arbeiten wir auch mit an einer
neuen Hygiene-Richtlinie in der erstmals ein Standard zur Reinigung von
raumlufttechnischen Anlagen im Kfz verbindlich festgelegt wird.
amz: Welchen Nutzen versprechen Sie sich außerdem als Mitglied des GVA?
Heirich: Zu den bereits aufgeführten Punkten wollen wir auch über
den Verband weiter Aufklärung über den Umgang mit chemischen Produkten im Automobil betreiben. Zudem bieten wir dem Handel die komplette Kommunikation und betreiben Endverbraucheraufklärung unter
anderem über Google. Dies betrachten wir als unterstützende Maßnahme für den Handel. Wir sind davon überzeugt, je aufgeklärter ein Kunde
in die Werkstatt kommt, desto eher können solche Themen angesprochen werden und führen letztlich auch zum Arbeitsauftrag. Wir wollen
über die Verbände anspruchsvolle Aufklärung leisten.
Seit Oktober 2009 verstärkt Susanne
Heirich neben Joachim Breitfeld und
Dr. Volker Knöthig die Geschäftsführung der TUNAP Deutschland
GmbH und ist dort Sprecherin der
Geschäftsleitung. Auf ihre Initiative
hin hat sich das Unternehmen für
eine Mitgliedschaft im GVA stark
gemacht und gehört dem Verband
seit 2015 an. amz sprach mit der
Geschäftsführerin, um mehr über
die Hintergründe zu erfahren. Das
Gespräch führte Peter Rodenbüsch.
amz: Sie sind seit 2004 bei Tunap und seit 2009 Geschäftsführerin. Wie
kam es dazu?
Heirich: Die unterschiedlichen Stationen bei Tunap und zuvor in der
Würth Gruppe mit wechselnden Fach- und Führungsaufgaben führten
letztlich dazu, dass ich 2009 in die Geschäftsführung zu zwei weiteren
Kollegen berufen wurde. Seither habe ich dort die Gesamtverantwortung.
amz: Hat sich, seitdem Sie als Frau in dieser Position sind, am Führungsstil des Unternehmens etwas geändert?
Heirich: Was schon für eine weibliche Führungskraft spricht, ist ein gewisser demokratischer Prozess in der Meinungsbildung. Diese Meinungsbildung offen zu führen, um möglichst das beste Ergebnis zu erzielen,
wird schon eher von weiblichen Führungskräften erwartet. Ich lege
großen Wert auf ein funktionierendes und kompetentes Team-Work und
setze gerne auf unkonventionelle Methoden, um neue Ideen zu finden,
die das Unternehmen erfolgreicher machen. Zielerreichung und Erfolg
sind dabei genauso wichtig wie das Wohlbefinden jedes Einzelnen und
der Spaß an der Arbeit gemeinsam im Team.
amz: Tunap wurde ja schon mehrfach ausgezeichnet. Erst 2013 und
2014 wieder.
Heirich: Sie sprechen das Thema ÖKOPROFIT an. Das Ökologische Projekt
für Integrierte Umwelt Technik (ÖKOPROFIT) ist ein Kooperationsprojekt
zwischen Kommunen, Betrieben und der IHK. Dort werden Unternehmen bei der Verbesserung des betrieblichen Umwelt- und Klimaschutzes
gefördert. Hier sind wir aktiv. Immerhin arbeiten wir mit gefährlichen
Stoffen und legen daher Wert auf nachhaltige Bewirtschaftung. Das betrifft nicht nur die Performance sondern auch das Handling.
amz: Wie ist die derzeitige wirtschaftliche Lage von Tunap?
Heirich: Sehr gut. Wir wachsen seit über zehn Jahren, meist zweistellig.
Fast jährlich kommen neue Auslandsgesellschaften dazu, um internationale Synergien zu erschließen und zu nutzen. 2014 erzielten wir in der
Gruppe einen Umsatz von 241 Mio. Euro.
amz: Beabsichtigt Tunap innerhalb Europas weiter zu expandieren?
Heirich: In Europa sind wir gut aufgestellt. Wir expandieren außerhalb
Europas. Vorrangig in China. Danach folgen USA, Süd-Amerika. Indien ist
auch ein sehr interessanter Markt. Allerdings müssen wir dort ein komplett neues Vertriebssystem aufbauen.
amz: Frau Heirich, vielen Dank für das Gespräch.
Susanne Heirich hat noch viele Ideen im Köcher,
um das Unternehmen Tunap voranzubringen
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
79
nachrichten
Die Spannung vor der Bekanntgabe der Ergebnisse ist hoch
GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster bei der
Urkundenvergabe
Manager Fahrzeugteile: Zweite Runde
2015 erfolgreich abgeschlossen
Auch in diesem Jahr erfreut sich der Manager Fahrzeugteile im Rahmen des
GVA-College einer großen Beliebtheit. Ende März wurde der zweite Durchgang 2015
mit den mündlichen Prüfungen abgeschlossen.
D
er freie Kfz-Teilemarkt darf zwanzig neue „Manager Fahrzeugteile“ begrüßen! Diese Mitarbeiter aus
dem freien Kfz-Teilehandel und der Kfz-Teileindustrie absolvierten die mündliche Abschlussprüfung
erfolgreich und dürfen sich ab sofort mit dem in der
Branche begehrten Titel schmücken. Die Absolventen können
das neue Wissen sowie die erlernten Fähigkeiten in den heimischen Betrieben einsetzen. Der „Manager Fahrzeugteile“ hat
sich fast schon zu einer „Pflichtveranstaltung“ für den Fachund Führungskräftenachwuchs der Branche entwickelt.
In den vorangegangen Präsenzwochen wurden die Teilnehmer bereits in schriftlichen Prüfungen in den Fächern „Markt
& Wettbewerb“, „Jura“, „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre“
sowie „Marketing“ auf ihr Wissen getestet. Am abschließenden
Prüfungssamstag mussten sich die Teilnehmer auch mündlich
beweisen. In einem ersten Schritt galt es, eine Prüfungsfrage,
die jedem Teilnehmer individuell zugelost wird, möglichst gut
Nach den erfolgreichen Prüfungen wurde angestoßen
80
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
vor dem Prüfungsausschuss zu lösen. Im Anschluss daran musste der Wissensstand in den weiteren Fachgebieten des „Manager Fahrzeugteile“ nachgewiesen werden. Die Anspannung bei
den Prüflingen war groß, die Erleichterung nach dem Erhalt der
Urkunden und des Abschlusszeugnisses aber umso größer.
Drei Wochen gemeinsamen Lernens in Rösrath und Stuttgart haben die Teilnehmer auch dieser Runde zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen lassen. Die Möglichkeit für ein Wiedersehen gibt es für die Absolventen anlässlich der nächsten
GVA-Jahresmitgliederversammlung mit anschließendem Kongress, die am 20./21. Oktober 2015 in Hannover stattfinden
wird. Traditionell lädt der Verband die neuen Manager Fahrzeugteile des Jahres zu dem Branchenevent ein, zu dem auch
eine gesonderte Ehrung der Jahrgangsbesten stattfindet. Die
dritte Runde des Jahres wird Anfang Juni abgeschlossen – auch
hier werden sich die Teilnehmer den Fragen des Prüfungsausschusses stellen müssen. Wir wünschen viel Erfolg dabei!
Die Absolventen der zweiten Runde 2015 des Manager Fahrzeugteile
§
AU-Info
U NSE R L ESER-SERVIC E
Fachlich einschlägige Auszüge aus dem
Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend
Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich
alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,
Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben
werden.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum
Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.
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teilemarkt
Stahlgruber startete Ende März in München mit der ersten von drei Leistungsschauen ins Frühjahr. Volles Haus
zum Saisonauftakt
Stahlgruber startete am 21. und 22. März mit seiner
Leistungsschau in München in die Saison der Hausmessen und
bot dort einen umfassenden Überblick an aktuellen Produkten
sowie Service- und Dienstleistungen für die Kfz-Branche.
Im neu gestalteten Lackcenter sorgte das vollelektronische Lackmischgerät Daisy Wheel von
Cromax für Erstaunen.
82
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Fotos: Rinn
S
tartete man bei Stahlgruber
früher vom Standort Poing aus
im Frühjahr in die Leistungsschau-Saison, findet die erste
Hausmesse seit einigen Jahren
auf der Münchner Messe statt, was von
den Besuchern gut angenommen wird.
Zudem gaben hier neue Aussteller, dieses Mal waren es 180 an der Zahl, sowie
zusätzliche Themenkreise und das neue
Stahlgruber-Kompetenz-Zentrum neue
Impulse für die Fachbesucher aus den
Kfz-Werkstätten. Insgesamt zählte man
bei Stahlgruber 6989 Besucher an diesem
Wochenende. Das Who is Who der namhaften Teilehersteller stand mit Informationen aus erster Hand zu produktspezifischen Details und Vorgehensweisen für
das Tagesgeschäft zur Verfügung.
Mit zwei Topthemen, dem wachsenden Young- und Oldtimer-Markt und
Ansätzen zum Energiesparen in KfzBetrieben, schuf man für die Besucher
einen echten Mehrwert. Zum hochaktuellen Thema Reifendruckkontrollsysteme
(RDKS) fanden pro Tag an drei Terminen
kostenlose Fachvorträge von Experten
statt.
Zudem konnte man sich zu diesem
Thema an mehreren Ausstellungsständen von den in diesem Segment tätigen
Über Besuchermangel konnte man sich an den Ständen der Anbieter von RDKS-Systemen und -Komponenten nicht beschweren.
Das Thema RDKS zeigte auch hier das große Interesse der Fachbesucher.
Unternehmen wie Alligator, Huf, Schrader und VDO informieren, wovon viele
Fachbesucher regen Gebrauch machten.
Breites Informationsangebot
Im Bereich Werkstattausrüstung wurde
den Fachbesuchern ein neues Programm
an Reifendienst- sowie Diagnosegeräten,
neue Hebetechnik, Fahrassistenzsysteme
und hochwertige Spezialwerkzeuge präsentiert sowie ausführlich vorgeführt und
erläutert. Außerdem konnten sie sich vor
Ort einen Überblick vom Kunden-Informations-System (STAkis), den Werkstatt- und
Fachhandelskonzepten, der Kostenoptimierung bei der Telekommunikation, von
Qualitäts-/Spezialwerkzeugen, hinsichtlich HU/AU, Arbeits- und Gesundheitsschutz, dem Technischen Service-Center
(TSC) sowie zeitgemäßer Werkstattausrüstung verschaffen. Mit anderen Worten,
diese Leistungsschau wie auch die darauf
folgenden in Chemnitz und Frankfurt le-
SEIT MEHR ALS 150 JAHREN
DIE KRAFT, IHR ÖLGESCHÄFT
NACH VORNE ZU BRINGEN.
Mit Top-Produkten, erstklassigem Service und sicheren
Margen bringt MOTUL Ihr Ölgeschäft auf Trab.
Und was können wir für Sie tun?
www.motul.de ę www.facebook.com/motul.de
ben von der Veränderung, was mit neuen
Infos sowie bedarfsgerechten Aktivitäten
und aktuellen Infoveranstaltungen eindrucksvoll erreicht wurde. Auf Nachfrage
teilte der Veranstalter mit, dass man dort
eine hohe Kundenzufriedenheit feststellen konnte und auch seitens der Lieferanten diese Veranstaltung als erfolgreich
eingeschätzt sowie äußerst gelungen eingeschätzt wurde.
Jürgen Rinn
teilemarkt
Problemloser Umgang
mit Chemie
Der Einsatz von chemischen Produkten birgt in der
Kfz-Werkstatt eine Fülle von Gefahren. Dementsprechend
schreibt der Gesetzgeber hier Regeln und Schutzmaßnahmen
vor, bei denen es einiges zu beachten gibt. Deshalb will
man bei Berner die Werkstätten beim gesetzeskonformen
Umgang mit chemischen Produkten unterstützen.
Ein neuer Markenauftritt soll den
Chemiedosen ein neues Gesicht geben
und mit mehrsprachigen MultilabelEtiketten den Anwender unterstützen.
O
b zum Lösen von festgerosteten Schrauben, als
Kriechöle, Motorendichtmasse oder gar zur Fahrzeugaufbereitung – chemische Produkte gehören heutzutage
zum normalen Werkstalltag wie Schraubenschlüssel und Diagnosetester. Allerdings wird vielerorts verkannt, dass
der Einsatz von chemischen Produkten
auch Gefahren birgt. Nicht ohne Grund
schreibt der Gesetzgeber viele Regeln
und Schutzmaßnahmen vor. Um die Gefahren für Mensch und Umwelt beim
Umgang mit chemischen Produkten zu
minimieren, gibt es zahlreiche Vorschriften, wie zum Beispiel die EU-Reach-Verordnung. Diese im Arbeitsalltag alle im
Blick zu haben, ist kaum möglich. Und
weil es dabei viel zu beachten gibt, hat
man sich bei Berner auf die Fahne geschrieben, Werkstätten beim gesetzeskonformen Umgang mit chemischen
Produkten zur Seite zu stehen. Der Betriebs- und Chemie-Check soll in diesem
Rahmen für Reparaturwerkstätten klare
Sicht im Verordnungs-Dschungel schaffen und für Sicherheit und Effizienz im
Betrieb stehen. Deshalb hat man dort
ein Chemie-Servicekonzept entwickelt,
das speziell auf die Anforderungen der
Reparatur-Werkstätten zugeschnitten
ist. Schon seit über einem Jahr bietet
Berner den Betriebs- und Chemie-Check
an, den nach Firmenangaben schon
mehrere Hundert Kfz-Werkstätten bereits in Anspruch genommen haben.
„Das Konzept besteht aus mehreren Stufen und ist in dieser Form einmalig am
Markt. In einem Betriebs- und ChemieCheck führen speziell ausgebildete Servicemitarbeiter in den Werkstätten vor
Ort eine Bestandsanalyse der Bereiche
Abwasser, Lagerung, Gefahrstoffe und
Arbeitssicherheit durch. Das Ergebnis ist
ein ausführliches Analyseprotokoll, das
dem Betrieb einen Überblick über die
Umsetzung gültiger Gesetze verschafft“,
erklärt Michael Wirth, Marktmanager
Division Pkw, beim Gespräch mit der
amz.
Der Einsatz von chemischen Produkten birgt
Gefahren, deshalb unterstützen Servicemitarbeiter von Berner die Werkstatt. Fotos: Rinn
84
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Mehr Sicherheit mit dem
Berner-Chemie-Serviceordner
Seinen Worten zu Folge unterbreiten
die Servicemitarbeiter des Künzelsauer
Unternehmens der Werkstatt Lösungsvorschläge für die Verwaltung von Gefahrstoffdokumenten, die Lagerung von
Gefahrstoffen, die Arbeitssicherheit beim
Umgang mit Gefahrstoffen und die Wartung der Leichtflüssigkeitsabscheider.
Denn in Deutschland ist genau geregelt,
welche Punkte bei der Verwendung chemischer Produkte beachtet werden müssen. Die Bereiche Lagerung, Arbeitssicherheit, Gefahrstoffdokumentenverwaltung
und Abwasser sind direkt betroffen.
Auch wenn es nicht den Kernkompetenzen von Kfz-Betrieben entspricht,
muss das Managen von Gefahrstoffen
gesetzeskonform gelöst werden. Dabei
dürfte es dort fast unmöglich sein, alle
Gesetze sowie Verordnungen im Blick zu
haben und auf ihre jeweilige Situation
zu übertragen und damit verbundene
Risiken werden unterschätzt. In diesem
Zusammenhang wurde ein ChemieServiceordner zur Verwaltung aller im
Betrieb anfallenden Chemie-Themen
entwickelt, mit dem man dort immer alle
nötigen Unterlagen aktuell griffbereit
hat.
Gefahrstoffmanagement
via Smartphone
Desweiteren sollen hochwertige 3D-Piktogramme auf den Berner-Chemiedosen
dem Anwender den Einsatzbereich des
Produktes kennzeichnen. Um Sprachbarrieren zu überwinden, sind die Chemiedosen mit einem Multilabel ausgestattet: das Etikett lässt sich öffnen, die
Produktinformationen sind darin in 23
Sprachen enthalten.
Aber das ist noch nicht alles, beim
Einsatz der Berner-Chemie ist das Abrufen aller relevanten Informationen via
Smartphone möglich. Das gilt für Produktinformationen,
Sicherheitsdatenblätter oder weitere Dokumente. Dazu
wurden die Chemiedosen mit einem
QR-Code ausgestattet, der direkt zu allen
wichtigen Informationen rund um dieses
Produkt verlinkt ist. Das macht auch daher Sinn, weil derzeit 41 Millionen Menschen in Deutschland ein Smartphone
nutzen. Und auch im Werksattalltag ersetzt das Smartphone nicht nur das Telefon, sondern übernimmt damit und mit
dem QR-Code auch Teile des Gefahrstoffmanagements. Neben den Datenblättern
können auch alle weiteren Dokumente
wie Anwendungs- und Verarbeitungsanleitungen immer und überall abgerufen
jr.
werden, heißt es bei Berner. Die LED-Handlampe verfügt über starke Haltemagnete.
Mehr Licht in
dunklen Arbeitsecken
Mit einer neuen, superhellen LED-Handlampe
bringt Hazet Licht ins Dunkel schlecht
einzusehender Bauteile an Maschinen, Autos
oder Nutzfahrzeugen.
D
ie Lampe des Remscheider Herstellers von Qualitätswerkzeugen und Werkstatteinrichtungen mit der Produktnummer 1979-7 soll auch die düsterste Ecke mit
der Kraft ihrer Drei-Watt-LED ausleuchten. Laut dem
Unternehmen liegt die Leuchtdauer der Handlampe mit
den wieder aufladbaren 3,7-Volt-Akku bei 3,5 Stunden. Neben der
starken Hauptleuchte ist die Lampe zusätzlich mit einer Suchleuchte ausgestattet. Hier sorgen Qualitäts-LED mit drei Watt und vorgesetzter Streulinse für eine homogene Helligkeit im Arbeitsbereich.
Ihre Leuchtdauer soll sieben Stunden lang anhalten. Der Lichtstrom
beträgt bei der Hauptleuchte 275 Lumen mit einem Abstrahlwinkel
von 120 Grad und 150 Lumen bei den stirnseitigen LEDs.
Das Lampengehäuse besteht aus hochwertigem ABS-Kunststoff
mit gummierter Oberfläche. Das um 180 Grad drehbare Griffstück
soll flexibel achtstufig arretierbar sein. Ein großer An-/Aus-Schalter
auf der Gehäusevorderseite soll das Bedienen einfach machen. Ferner verfügt die Handlampe über zwei herausklappbare und um 360
Grad drehbare Haken auf der Rückseite sowie zwei starke Haltemagnete, ebenfalls auf der Gehäuserückseite. Ein weiterer, sehr starker
Haltemagnet sitzt an Unterseite des Griffstückes.
Die Leuchte ist mit 312 Gramm recht leicht und mit der Schutzklasse IP 54 auch geprüft spritzwassergeschützt. Sie besitzt zudem
fr
eine Stoßfestigkeit der Klasse IK 07 (nach EN 62262).
www.hazet.de
Die Lampe soll auch
die düsterste Ecke mit
der Kraft ihrer Drei-WattLED ausleuchten.
Fotos: Hazet
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
85
teilemarkt
Große Sortimentserweiterung
KYB erweitert erneut massiv
sein Produktsortiment an
Federn und Stoßdämpfern für
Pkw im Aftermarket.
D
er Pkw-Fahrwerksspezialist
KYB hat sein bereits schon
vorab großes Sortiment erneut zu Beginn in 2015 um
insgesamt 112 neue PkwStoßdämpfer und 140 neue Pkw-Federn
weiter ausgebaut. Zusätzlich wurden
auch 32 neue Referenzen an Federbeinstützlagern und 29 neue Staubschutzkappentypen ins Programm aufgenommen. Mit dieser Sortimentsausweitung
will das Unternehmen auf dem PkwFahrwerksteilesektor nach eigenen Angaben nun auch die Marktführerschaft
durch die höchste Pkw-Abdeckung in
Europa übernehmen. Dies fuße nicht
zuletzt auch darauf, dass die neuen Referenzen für die enorme Zahl von zusätzlichen 22,5 Millionen Pkw in Europa ab
sofort auch zur Verfügung stehen, heißt
es dort. Die wichtigsten neuen Applikationen allein nur bei Stoßdämpfern sind:
BMW 5er Serie, XI Serie / Citroen C3, DS3
/ Dacia Logan, Sandero, Duster / Ford Focus, C-Max, Grand C-Max / KIA Sportage
/ Hyundai ix35 / Opel Astra, Meriva, Zafi-
KYB erweitert sein Produktsortiment an Federn und Stoßdämpfern für Pkw im Aftermarket.
Foto: KYB
ra / Nissan Micra / VW Polo, Caddy, Caddy Max. Bei den Fahrwerksfedern sind
das Audi A I, Q 5 / Citroen C3, C3 Picasso,
C5 / Dacia Logan, Sandero / Hyundai i 10,
i20, i 30, ix 35/ Mazda 3, 6, MX 5 / Renault Kangoo, Megane Grandtour/ Toyota
Avensis, Prius, Rav4 / VW Polo sowie Tiguan.
Das japanische Unternehmen KYB
mit Europazentrale in Krefeld gilt als
einer der größten Pkw-Stoßdämpfer-
hersteller der Welt mit einer Produktion
von rund 55 Millionen Stück und einem
Marktanteil von 25 Prozent im Erstausrüstungsgeschäft sowie von rund 20
Prozent im Ersatzteilgeschäft. Auf fast
20.000 Quadratmetern lagern permanent bis zu 1,2 Millionen Stoßdämpfer,
womit eine tägliche Verfügbarkeit von
mehr als 95 Prozent und eine schnelle
Belieferung der Handelskunden gewährjr.
leistet werden soll. KlimaCheck mit Frische-Luft-Kick
Unter dem Motto „Der-FrischeLuft-Kick für Ihr Auto“ bietet Klima­
spezialist Valeo teilnehmenden
Werkstätten mit dem neuen
KlimaCheck umfassenden Support
und Tools für den Klimaservice.
Der Multispezialist Valeo gehört zu den
weltweit führenden Erstausrüstern bei
thermischen Systemen und bietet für
den gesamten Klima- und Motorkühlungskreislauf ein vollständiges Sortiment auch für den freien Ersatzteilmarkt
an. Mit den vier neuen ClimFill-Geräten
will man Werkstätten die Möglichkeit
Valeo-Experten empfehlen: Wenigstens einmal im Jahr sollte die Fahrzeugklimaanlage gewartet werden. Dazu bieten sie mit dem KlimaCheck umfassende Unterstützung und Tools für die
Service-Werkstätten. Foto: Valeo
86
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
geben, ein Klimaservicegerät ganz nach
eigenem Bedarf und Kundenstamm auszuwählen. Von der Einstiegslösung ClimFill Easy über ClimFill Pro und ClimFill Pro
HFO bis hin zu ClimFill Maxi, speziell für
Lkw und Busse, sollen die neuen Klimaservicegeräte jeden Einsatzbereich abdecken.
Neben dem ausführlichen OnlineSupport über den Valeo TechAssist mit
Selbstdiagnose-Anleitungen, Füllmengen etc. profitieren die teilnehmenden
Werkstätten auch von einer technischen
Hotline, Schulungen, der ausführlichen
technischen Broschüre und Unterstützung bei der Endverbraucheransprache
im Verkaufsraum, heißt es dort. Dazu
können neben Flyern auch ein SpannBanner für den Außen- und Inneneinsatz
oder auch eine aufmerksamkeitsstarke
Säule angefordert werden, die dafür sorgen, dass der Valeo KlimaCheck den Kunjr.
den auffällt. Riemeninfos
im Smartphone
ContiTech hat eine App entwickelt,
die Informationen rund um
Riemen und Riementrieb­
komponenten per Smartphone und
Tablet abrufbar macht.
D
ie App enthält eine Artikelsuche, Neuigkeiten zu den Produkten und auch
3D-Grafiken, Explosionszeichnungen
und Animationen. Informationen zu
den Produkten lassen sich sowohl
über einen QR-Code auf der Verpackung als auch
über die Artikelnummer oder die Fahrzeugdaten
abrufen.
Ein QR-Scanner ist bereits in der App enthalten. So kann der Anwender ganz einfach die App
öffnen, den Code scannen und sofort auf die gewünschten Informationen zugreifen.
Ergänzend bietet die App Augmented-RealityInhalte (AR) wie dreidimensionale Modelle von
Riemenspannern in Explosionsdarstellung oder
die Animationen eines Verbrennungsmotors, anhand derer die Nutzer alles über die Abläufe in
einem Verbrennungsmotor erfahren.
„ContiDrive“ gibt es für die Betriebssysteme
Android und iOS. Die kostenlose Software, die
Abonnenten auch mit Neuigkeiten zu ContiTechProdukten und -Serviceleistungen versorgt, steht
bei Google Play und im App Store zum Download
fw
bereit. D E R A U S TA U S C H - B R E M S S AT T E L V O N F T E
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WERTSCHÖPFUNG
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In einer Welt, in der Rohstoffe immer kostbarer
werden, kann Erneuerung die beste Neuerung sein.
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Bremssättel im Austausch an. Von uns selbst aufbe-
Die neue App von
ContiTech bietet
Informationen
rund um Riemen
und Riemen­
triebkomponenten.
Foto: ContiTech
reitet sind sie so gut wie neu. Das garantieren wir
Ihnen. Als kostengünstige Alternative ermöglichen
sie eine ebenso zeitwertgerechte wie zeitgemäße
Reparatur. Beides ist ein Wettbewerbsvorteil und
alles zusammen, eine nachhaltige Wertschöpfung,
die sich für alle rechnet: für Sie, für Ihre Kunden
und für unsere Umwelt.
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
87
FTE automotive – WELTMARKTFÜHRER FÜR
HYDRAULISCHE KUPPLUNGSBETÄTIGUNGSSYSTEME
teilemarkt
Der Werkzeugkoffer der Firma GKN enthält Spezialwerkzeuge für die Antriebswellenreparatur.
Foto: GKN
Profi-Werkzeuge jetzt als Set im Koffer
GKN Service International hat jetzt für die Reparatur von Antriebswellen
im Fahrzeug Spezialwerkzeug in einem stabilen und übersichtlich sortierten
Werkzeugkoffer im Programm.
S
pezialwerkzeuge sind unentbehrliche Hilfsmittel für eine zeit- und
kostensparende Reparatur, erklärt das Unternehmen. Sie sollen dem Mechaniker helfen, die
Vorgaben der Automobilhersteller einzuhalten und damit die Qualität des Betriebs
als Profi-Fachwerkstatt unter Beweis zu
stellen. Laut GKN empfehlen Lieferanten
von hochwertigen Fahrzeugersatzteilen
für eine sichere und zuverlässige Reparatur die Benutzung von Spezialwerkzeugen. Sie sollen zum Beispiel die Demontage erleichtern oder sicherstellen, dass
beim Verpressen von Schellen das richtige
Drehmoment zur Anwendung kommt.
Der Werkzeugkoffer des Unternehmens GKN enthält Spezialwerkzeuge
für die Antriebswellenreparatur. Dazu
gehören ein Gelenkzieher für die kraftsparende Demontage des Gelenks von der
Welle, zwei Gewindebolzen in verschiedenen Gewindeabmessungen speziell
für Kurzzapfengelenke und zwei Spezialwerkzeuge, eines mit Niederhalter,
zum Verpressen von Edelstahlschellen
an Kunststoff- und Gummiteilen unter
Einhaltung der vorgegebenen Drehmomente.
Ebenfalls im Koffer enthalten ist ein
professioneller Drehmomentschlüssel.
Laut dem Unternehmen hat der Mecha-
niker mit dem Werkzeugkoffer stets das
geeignete Werkzeug für die Gelenkmontage mit einem Griff zur Hand und spart
damit wertvolle Reparaturzeit. So soll es
kein unnötiges Zusammensuchen einzelner Werkzeuge mehr geben, um zum
Beispiel das Gelenk von der Welle abzuziehen oder die Manschette fachgerecht
abzudichten.
Und falls doch mal ein Teil unbeabsichtigt abhandenkommt, besteht für
die Werkstatt die Möglichkeit, die Werkzeuge auch einzeln zu beziehen, versifr
chert der Lieferant. www.gknservice.com
Noch umfassenderes Programm
Als Lieferant für Lenkung und
­Fahrwerk baut ZF Services das
­Lemförder-Produktportfolio mit
über 600 neuen Artikeln aus.
Alle Lemförder-Produkte sind im elektronischen Teilekatalog WebCat auf www.zf.com
zu finden. Neue Pkw- und Nfz-Kataloge
erscheinen im Sommer. Foto: ZF Services
88
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Mit über 13.000 Lenkungs- und Fahrwerkkomponenten für Personenwagen
und Nutzfahrzeuge für den freien Ersatzteilhandel kann ZF Services seine
Kernproduktgruppen mit einer 95-prozentigen Produktabdeckung in Erstausrüsterqualität anbieten. Jetzt sind nochmals 600 Neufestlegungen, darunter
auch solche für Fahrzeuge, die erst seit
kurzem auf dem Markt sind, hinzugekommen, betont man dort. Damit könne man im Bereich Fahrwerk und Lenkung das Aftersales-Geschäftsfeld der ZF
Friedrichshafen AG aktuell mit der Marke
Lemförder deutlich steigern. Querlenker
für die Vorderachse für die 3er bis 6er
BMW, komplette Lenker für die Hinterachse des neuen BMW X4 seien ebenso
verfügbar wie Pendelstützen für den
elektrisch angetriebenen BMW i3. Auch
die vorderen Querlenker des seit 2014
lieferbaren Porsche Panamera sind im
Lemförder-Angebot aufgeführt sowie
im Zuge der Programmerweiterung auch
sämtliche Lenkungs- und Fahrwerkteile
für die Kleinstwagen des VW-Konzerns
(VW Up, Seat Mii, Skoda Citigo).
Die etablierte Produktmarke Lemförder von ZF Services steht dabei nicht
nur für OE-Qualität, sondern bietet über
Service-Angebote wie das hauseigene
Werkstattkonzept [pro]Tech umfangreiches technisches Knowhow, damit
Werkstätten defekte Teile problemlos
identifizieren und reparieren können,
jr.
heißt es dort. Druckluft-Reinigungspistole
reinigt in Rekordzeit
Der Werkzeugspezialist KS Tools bietet jetzt die Hurricane Druckluft-Reinigungspistole an.
Mit der neuen Reinigungspistole gelangt das Reinigungsmittel auch an schwer zugängliche
Stellen für eine schnelle und gründliche Reinigung.
E
ine zeitraubende Fahrzeugpflege
soll ab jetzt der Vergangenheit
angehören. Laut KS Tools ist die
Hurricane Druckluft-Reinigungspistole in der Lage, das sehr fein
zerstäubte Reinigungsmittel überall aufzutragen. Gleichzeitig
soll ein verwirbelter Luftstrom für ein kraftvolles Herauslösen
von Schmutzpartikeln sorgen. So soll die Pistole selbst schwer
zugängliche Stellen am Fahrzeug, wie zum Beispiel Lüftungsschächte, Armaturenbretter oder Schaltschächte reinigen.
Auch der Einsatz auf Polstern, zwischen den Sitzen, am Tankeinfüllstutzen, am Fahrzeughimmel oder auf dem Cabriodach
soll saubere Ergebnisse versprechen.
Da die Hurricane Druckluft-Reinigungspistole die Oberfläche in jedem Fall nur anfeuchtet, soll zum Beispiel das Polster
blitzschnell wieder trocknen sein. So steht das Fahrzeug innerhalb kürzester Zeit wieder tiptop gereinigt zur Verfügung.
Geeignet soll die Hurricane Druckluft-Reinigungspistole
für alle sein, die mit der Aufbereitung von Fahrzeugen zu tun
haben, wie unter anderem spezialisierte Aufbereitungsbetriebe, Gebrauchtwagen-Vermarkter, Taxi- oder BusBetriebe oder Betriebe, die nach einer Reparatur ein hervorragend gereinigtes Fahrzeug zurückgeben möchten. Die
Hurricane Druckluft-Reinigungspistole gibt es bei KS Tools
derzeit zum Angebotspreis von 119 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.
Alle Produkte von KS Tools gibt es nur im Fachhandel, da
sie von Profis für Profis gemacht sind. In Deutschland und Österreich sind sie bei allen gut sortierten Kfz-Teilehändlern und
FinanzierungPlus
Die Reinigungspistole zerstäubt das
Reinigungsmittel so
fein, dass es selbst
in Lüftungsschächte
gelangt.Foto: KS Tools
im Werkzeug-Fachhandel erhältlich. KS Tools bietet eine ganze
Reihe von Anwendungsvideos seiner Produkte. Sie finden Sie
fr
unter www.toolchannel.de.
www.kstools.com
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Dank einer
Zink­lamellen­
beschichtung halten
die Drehstäbe der neuen
Reparaturlösung selbst extremen
Belastungen stand.
Fotos: Schaeffler
Das Spezialwerkzeug besteht unter
anderem aus einem Schlaggewicht,
einer Führungsstange sowie Druckstiften. Zudem finden sich darin alle
benötigten Werkzeuge zur Einstellung der Achsvorspannung.
Schaeffler
präsentiert neues
Ruville Drehstäbe-Kit
Schaeffler Automotive Aftermarket erweitert sein Sortiment an
Fahrwerksfedern und bietet ab April ein neues Ruville Drehstäbe-Kit für die Hinterachse des
Pkw-Modells Renault Kangoo an.
D
ie neue Lösung besteht aus
vier Drehstäben, die auch einzeln erhältlich sind. Sämtliche
Drehstäbe verfügen über eine
hochwertige Beschichtung, die
vor Korrosion schützen und somit für eine
lange Lebensdauer sorgen soll. Darüber hinaus haben die Aftermarket-Spezialisten
parallel ein maßgeschneidertes Spezialwerkzeug entwickelt, das Werkstätten eine
effiziente Reparatur an allen Renault- und
PSA-Fahrzeugen mit Drehstabkonstruktion ermöglicht, erklärt das Unternehmen.
Durch die Zinklamellenbeschichtung
sollen die Drehstäbe der neuen RuvilleReparaturlösung selbst extremen Belastungen standhalten. In Kombination mit
dem zugehörigen Ruville-Spezialwerkzeug sollen freie Werkstätten erstmals in
der Lage sein, gebrochene Stäbe durch
langlebige, in OE-Qualität gefertigte
Drehstäbe schnell und effizient zu ersetzen.
„Wegen der hohen Kosten haben
sich bis dato viele Autofahrer im Fall einer Reparatur eher für ein Neufahrzeug
entschieden. Mit dem Ruville-Drehstäbe-Kit inklusive zugehörigem Spezialwerkzeug geben wir freien Werkstätten
jetzt ein Komplettpaket an die Hand, um
die Instandsetzung an der Hinterachse
des Renault Kangoo kostengünstig und
schnell zu bewerkstelligen. Eben eine
Reparatur, die sich rechnet“, sagtt Maik
Evers, Leiter Programm Management Ruville bei Schaeffler Automotive Aftermarfr
ket.
www.ruville.de
Bilstein B14 für viele Allradler
von BMW neu erhältlich
Seit Januar 2015 bietet Bilstein das
Gewindefahrwerk Bilstein B14 für
viele Allradler von BMW auf dem
freien Teilemarkt an.
Laut dem Unternehmen dürfen sich Besitzer der xDrive-Variante des BMW 1ers,
des allradgetriebenen BMW 2er Coupe,
BMW 3er, 3er Gran Turismo, 3er Touring
sowie BMW 4er Cabriolet, 4er Coupe und
4er Gran Coupe auf die Tieferlegungsfahrwerke aus Ennepetal freuen. Mit
dem Bilstein B14 sollen die Fahrzeuge
dank optimierter Bodenhaftung noch
sicherer in der Kurve liegen. Der EinrohrGasdruck-Stoßdämpfer soll für erhöhte
Spur- und Bremsstabilität sorgen und
verspricht damit noch mehr Agilität und
Fahrspaß, erklärt der Hersteller. Typisch
für das Bilstein B14 sollen die hohen Lei-
90
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
stungsreserven sein. Darüber hinaus soll
die Tieferlegungsspanne von 30 bis zu
50 Millimetern an Vorder- und Hinterachse den Fahrern der kompakten BMWModelle die optimale Abstimmung ihres
Fahrzeugs ermöglichen. Selbst nach
erfolgtem Einbau ist eine zusätzliche
Anpassung des Höhenstands von bis zu
20 Millimetern an beiden Achsen ohne
erneute TÜV-Abnahme problemlos möglich, berichtet das Unternehmen.
Neben dem Bilstein B14 und der elektronischen Variante B16 ridecontrol bietet Bilstein für die genannten BMW mit
xDrive-Allrad-System vom Serienersatzdämpfer Bilstein B4 bis zum Bilstein B16
mit zehnstufiger Dämpfkraftverstellung
fr
weitere Umrüstalternativen an. www.bilstein.de
Die Einrohr-Gasdruck-Technologie
des Gewindefahrwerks Bilstein B14
sorgt für erhöhte
Spur- und Bremsstabilität.
Foto: Bilstein
Die neuen Frecious-Plus-Filter von Mann+Hummel helfen vor allem Allergikern. Foto: Mann+Hummel
Wie ein Filter Allergikern hilft
M
www.frecious-plus.com
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
91
Filterspezialist Mann+Hummel hat einen neuen
Innenraumfilter auf den Markt gebracht. Er soll
Allergene besonders gut binden und gleichzeitig
Bakterien und Schimmelpilze verhindern.
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Q
ehr und mehr Menschen sind von Allergien betroffen. Dem trägt Mann+Hummel
mit seinem neuen Filter Frecious-Plus
Rechnung. Dort hat man eine neue Filterlage mit biofunktionaler Beschichtung
entwickelt, die nicht nur Allergene binden soll.
Sie soll auch das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen um mehr als 98 Prozent reduzieren und gleichzeitig verhindern, dass diese durch die Lüftung in das Innere des Fahrzeugs gelangen. Auch das Eindringen von
Feinstaub soll sie durch ihr Hochleistungs-Filtermedium zu
fast 100 Prozent stoppen. Ebenso sollen Gerüche verhindert werden.
Schließlich zählen Allergien zu den vierthäufigsten
chronischen Erkrankungen weltweit, allein in Deutschland
sind laut Mann+Hummel etwa 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Diese werden auch aufgrund von
Belastungen durch verschiedene Feinstaubpartikel begünstigt, die besonders Bewohner größerer Städte und Industriestandorte gefährden.
Egal ob zu Hause, draußen oder im Auto: Pollen, Bakterien und kleine Partikel erzeugen allergische Reaktionen.
Gerade beim Autofahren ist das nicht nur lästig. Ein herzhafter Nieser während der Fahrt kann so manchen Schlenker verursachen.
Der neue Filter Frecious-Plus wirkt antiallergisch, weil
er mit Polyphenol beschichtet ist. Das wirkt laut Hersteller
wie ein Käfig für die Allergene. Sie werden darin gebunden und damit für die Fahrzeuginsassen unwirksam. Polyphenole kommen in der Natur in verschiedenen Pflanzen
wie zum Beispiel grünem Tee, Granatapfel oder Zitrusfrüchten vor und haben die Fähigkeit, Allergene zu binden
und somit unschädlich zu machen.
Mann+Hummel führt die neuen Filter ab sofort in
Deutschland ein. Frecious-Plus ist seit dem Frühjahr 2015
in Deutschland erhältlich. Er ist bereits zur Markteinführung für zahlreiche Fahrzeugmodelle und Marken verfügbar. Seit Februar 2015 haben Werkstätten die Möglichkeit,
kostenlose Service-Pakete zu bestellen, die neben Flyern,
Postern und Broschüren weitere kostenfreie Werbemittel
enthalten. Es gibt darüber hinaus bei Werksbesuchen ein
fw
spezifisches Frecious-Plus-Training.
ARA
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SI
betrieb
management
Werkstatt und Fahrzeughandel:
eine gute Verbindung
Viele Werkstattprofis lassen die Hände vom Fahrzeughandel. Ganz nach dem Motto
„Schuster, bleib bei deinen Leisten“ konzentrieren sie sich auf ihr Kerngeschäft. Aber: das muss
nicht immer richtig sein. Wir haben bei den Anbietern von Werkstattkonzepten nachgefragt.
Fahrzeughandel
Unsere Fragen an die Konzeptanbieter
1. W
ie unterstützen Sie Ihre Partner beim Thema Fahrzeughandel?
2. Bieten Sie spezielle Unterstützung für den Handel
mit Neufahrzeugen?
3. Bieten Sie spezielle Unterstützung für den Handel
mit gebrauchten Fahrzeugen?
4. Gibt es Kooperationen/Partnerschaften mit Fahrzeugbörsen wie mobile.de oder autoscout24.de
oder anderen Börsen? Was konkret beinhalten diese
Kooperationen?
5. Empfehlen Sie Ihren Partnern den Einsatz von Gebrauchtwagenbörsen? Warum/Warum nicht?
6. Meinen Sie, dass der Verkauf von neuen und/oder
gebrauchten Fahrzeugen für ihre Partner lohnend
ist? Warum/Warum nicht?
92
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
E
ins muss man gleich vorausschicken: keiner der Konzeptanbieter ist grundsätzlich gegen eine Kombination
aus Werkstatt und Fahrzeughandel. Im Grunde unterstützen sie alle ihre Partner auch beim Geschäft mit
Neu- und Gebrauchtwagen. Die Akzente aber sind unterschiedlich. Die einen beraten eher, die anderen bieten handfeste Unterstützung im täglichen Leben.
Und: so richtig die Finger davon will eigentlich keiner lassen. Derzeit arbeiten sogar zwei Konzeptanbieter an neuen
Services rund um den Fahrzeughandel. Das ist auch der Grund,
warum die Anbieter ATR und Coparts in unserer Umfrage nicht
erwähnt sind. Sie arbeiten derzeit daran, ihre Unterstützung in
Sachen Fahrzeughandel auf neue Füße zu stellen.
Man kann also davon ausgehen, dass auch dort gesehen
wird, dass es für Werkstätten einträglich sein kann, professionellen Fahrzeughandel zu betreiben.
Die Einschätzungen der Experten ähneln sich. So fasst zum
Beispiel Jörg Dölicke von Automeister zusammen: „Gerade
beim Neukauf eines neuen oder gebrauchten Kraftfahrzeuges
besteht immer die Gefahr des Kundenverlustes an einen anderen Anbieter. Daher ist es wichtig, alle Möglichkeiten zu nutzen,
den Kunden im Haus entsprechend bedienen zu können. Ob es
sich dabei um einen Verkauf, oder die Vermittlung eines Fahrzeuges handelt, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist die Abwicklung über die eigene Firma.“
Es geht also nicht um das große Geschäft aus dem Verkauf
der Fahrzeuge. Oft genug ist der Verkauf ein Instrument, Kundschaft in die eigene Werkstatt zu bringen. Auch Thomas Endres
von Auto-Einmal-Eins sieht das so: „Dies ist nicht nur ein lohnendes Geschäft neben dem Werkstattbetrieb, sondern extrem
wichtig für freie Betriebe, um die Abwanderung der Kunden
zum Vertragshandel nach dem Fahrzeugkauf zu vermeiden. Jeder Kunde, der im freien Betrieb nicht mit Neu-/Gebrauchtwagen versorgt wird, wird anderweitig seine Ersatzbeschaffung
durchführen und aufgrund der sehr guten Kundenbindung bei
den meisten Vertragshändlern für den Werkstattbetrieb für die
nächsten Jahre verloren sein! Selbst wenn ein werkstattlastiger
Betrieb nur nebenbei die Fahrzeuge vermittelt und hierfür verhältnismäßig kleine Renditen einfährt, so erhält er sich auch
für die Zukunft einen guten Werkstatt-Kunden.“
Schließlich ist die Konkurrenz der Werkstätten groß genug.
Wer gegen die Marken-Autohäuser anstinken will, tut gut daran, ihr Geschäftsmodell in ähnlicher Form umzusetzen. Vorteil
eines freien Betriebes ist dabei, dass man hier sehr gut selbst
entscheiden kann, welche Fahrzeuge man verkaufen möchte.
Schließlich entfällt der Druck des Fahrzeugherstellers, der so
manchem Fabrikatshändler teure Standuhren beschert.
Es lohnt sich also auch, als freier Betrieb in den Fahrzeughandel einzusteigen. Unterstützung aus den Systemzentralen
gibt es genug.
Jörg Dölicke,
Automeister
Der Handel mit Neu- und
Gebrauchtwagen hat einen
festen Platz bei den Konzeptanbietern. Foto: ProMotor
1.Der Baustein Fahrzeughandel ist seit mehr als zehn Jahren
ein wesentlicher Bestandteil des Automeister-Systems. Das
ist auch notwendig, weil über 90 Prozent der AutomeisterPartner aktiv mit Fahrzeugen handeln. Den Partnern werden sämtliche Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung
gestellt, die benötigt werden, um den Handel professionell
betreiben zu können. Zu den Leistungen gehört unter anderem eine eigene Fahrzeughandelsplattform, in der das Fahrzeugangebot aller Partner, sowie von Kooperationspartnern
gebündelt wird. Dieses Angebot kann mit individuell gestalteten Preisaufschlägen auch auf der eigenen Homepage
integriert werden. Auch Preisangebote, verbindliche Bestellungen und Kaufverträge können über diese Plattform einfach erstellt werden.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist auch eine individuelle Gebrauchtwagen- und Neuwagenanschlussgarantie,
sowie Kooperationsangebote für Finanzierung und Leasing,
sowie Speditionsleistungen. Auch in der für jeden Partner
vorhandenen Homepage wird das Thema Fahrzeughandel
ausführlich vorgestellt. Selbstverständlich gehören auch
>
Schulungsangebote mit zu den angebotenen Leistungen.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
93
betrieb
management
> 2. Im Rahmen einer Kooperation mit Pro-Neuwagen bietet Automeister auch Unterstützung bei der Vermittlung von Neufahrzeugen. Grundsätzlich können alle Automeister-Partner
dadurch Neuwagen fast aller Marken vermitteln.
Selbstverständlich gibt es zu diesem Punkt auch eine umfangreiche werbliche Unterstützung.
3. Für den Handel mit gebrauchten Fahrzeugen steht als
Schwerpunkt die Fahrzeughandelsplattform zur Verfügung.
Die Preisgestaltung liegt komplett in der Verantwortung des
Partners und kann individuell angepasst werden.
Mit dieser Plattform können dem Kunden verschiedene Alternativen zu dem vor Ort vorrätigen Angebot gezeigt werden. In der Plattform sind alle notwendigen Formulare und
Dokumente hinterlegt.
4. Es gibt ein Rahmenabkommen mit autoscout24. Inhalt des
Kooperationsvertrages ist unter anderem die Preisgestaltung.
5. Selbstverständlich ist der Einsatz von Gebrauchtwagenbörsen ab einem bestimmten Umsatzvolumen grundsätzlich
empfehlenswert. Es schafft zusätzliche Absatzkanäle und
reduziert damit die Standtage. Daher werden sie von der
Systemzentrale grundsätzlich empfohlen.
6. Grundsätzlich ist der Fahrzeughandel ein wesentliches Geschäftsfeld im Kfz-Bereich. Einem Kunden muss heute das
gesamte Spektrum an Leistungen zur Verfügung gestellt
werden, das es rund um das Thema Auto gibt.
Gerade der Fahrzeughandel bietet viele Möglichkeiten zur
Neukundengewinnung, aber vor allem zur Stammkundenbindung. Durch entsprechende Garantieprogramme und
Servicepakete lassen sich Kunden leichter an den Betrieb
binden.
Gerade beim Neukauf eines neuen oder gebrauchten Kraftfahrzeuges besteht immer die Gefahr des Kundenverlustes
an einen anderen Anbieter. Daher ist es wichtig, alle Möglichkeiten zu nutzen, den Kunden im Haus entsprechend be-
Fahrzeughandel
Unsere Fragen an die Konzeptanbieter
1. W
ie unterstützen Sie Ihre Partner beim Thema Fahrzeughandel?
2. Bieten Sie spezielle Unterstützung für den Handel
mit Neufahrzeugen?
3. Bieten Sie spezielle Unterstützung für den Handel
mit gebrauchten Fahrzeugen?
4. Gibt es Kooperationen/Partnerschaften mit Fahrzeugbörsen wie mobile.de oder autoscout24.de
oder anderen Börsen? Was konkret beinhalten diese
Kooperationen?
5. Empfehlen Sie Ihren Partnern den Einsatz von Gebrauchtwagenbörsen? Warum/Warum nicht?
6. Meinen Sie, dass der Verkauf von neuen und/oder
gebrauchten Fahrzeugen für ihre Partner lohnend
ist? Warum/Warum nicht?
94
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
dienen zu können. Ob es sich dabei um einen Verkauf, oder
die Vermittlung eines Fahrzeuges handelt, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist die Abwicklung über die eigene Firma.
Thomas Endres,
Auto-Einmal-Eins
1. Auto-Einmal-Eins war vor über 15 Jahren eines, wenn nicht
sogar das erste Werkstattkonzept, welches den Fahrzeughandel neben den Dienstleistungen für die Werkstatt auf
gleiche Ebene gestellt hat und die Bedeutung für freie Betriebe hervorgehoben hat.
A-E-E hat eine eigene Fahrzeugbörse (www.auto-einmaleins.eu) – vorrangig mit EU-Neuwagen, aber auch Jahreswagen, Dienstwagen und Gebrauchtwagen.
A-E-E hat darüber hinaus alle für den Fahrzeugverkauf wichtigen Bausteine: Einkaufsfinanzierung, Absatzfinanzierung,
Leasing, Fahrzeug-Versicherung, Fahrzeug-Garantie (hier
sogar ein absolutes Alleinstellungsmerkmal: Unsere Partner
haben die Möglichkeit, über unsere Drei-Jahres-NeuwagenGarantie, auch während der Herstellergarantie, an den verkauften Fahrzeugen selbst Garantiearbeiten durchzuführen,
ohne die Fahrzeuge zum Vertragshändler zu verbringen),
Werbe-Unterstützung, Schulungen zum Thema: Verkaufsgespräche – Leasing/Finanzierung – Verkauf.
A-E-E bietet seinen Partnern die Möglichkeit, die A-E-E-Fahrzeugdatenbank komplett auf deren Homepage zu übernehmen. Darüber hinaus können die Partner auch eine komplett
eigene Homepage mit den Fahrzeugen von A-E-E und ihren
eigenen Fahrzeugen erstellen.
Betriebe, welche teilweise nicht das Kapital für Neuwagenverkäufe zur Verfügung haben unterstützen wir dahingehend, dass diese die Fahrzeuge auf Anfrage erst nach
Zahlungseingang ihrer Kunden bei sich an unsere Zentrale
begleichen müssen. Zum Teil übernimmt die A-E-E-Zentrale
auch die Gewährleistung beim Verkauf, indem wir die Fahrzeuge an den Kunden des Partners verkaufen und dieser
dann eine Provision erhält.
2. Ja. A-E-E importiert selbst für seine Partner EU-Neufahrzeuge vieler gängiger Hersteller aus ganz Europa. Zudem
vermitteln wir ebenfalls deutsche Neuwagen.
Die Konditionen für Garantien sind speziell auch auf Neuwagen ausgelegt. Mit der Drei-Jahres-Garantie kann auch der
freie Händler die Garantiearbeiten innerhalb der normalen
Herstellergarantie in seiner Werkstatt abwickeln. Hierdurch
wird das Verbringen und Abwandern der Kunden zum Vertragshändler bei Garantiearbeiten vermieden.
3. A-E-E-Garantiekonzept für Gebrauchtwagen. Die Partner
können, sofern Sie die A-E-E Fahrzeugdatenbank/Homepage
(s.o.) übernommen haben, auch ihre Fahrzeuge direkt allen
Kunden/Partnern online anbieten.
4. Nein.
5. Ja. Die bekannten Fahrzeugbörsen werden immer bedeutender beim Verkauf von Gebrauchtwagen. Der regionale
Markt ist meist zu „klein“, um vernünftige Renditen beim Gebrauchtwagenverkauf zu erhalten. Die Absatzmöglichkeiten
sind um ein Vielfaches besser.
6. Ja. Seit vielen Jahren schulen wir unsere Partner im Fahrzeugverkauf und im Aftersales-Marketing. Dies ist nicht nur
ein lohnendes Geschäft neben dem Werkstattbetrieb, sondern extrem wichtig für freie Betriebe, um die Abwanderung der Kunden zum Vertragshandel nach dem Fahrzeugkauf zu vermeiden. Jeder Kunde, der im freien Betrieb nicht
mit Neu-/Gebrauchtwagen versorgt wird, wird anderweitig
seine Ersatzbeschaffung durchführen und aufgrund der
sehr guten Kundenbindung bei den meisten Vertragshändlern für den Werkstattbetrieb für die nächsten Jahre verloren sein! Selbst wenn ein „werkstattlastiger“ Betrieb nur
„nebenbei“ die Fahrzeuge vermittelt und hierfür verhältnismäßig kleine Renditen einfährt, so erhält er sich auch für
die Zukunft einen guten Werkstatt-Kunden. Zudem besteht
gerade durch den Verkauf von günstigen EU-Neuwagen
eine gute Chance für die Betriebe, auch Neukunden zu gewinnen.
Darüber hinaus zeigt jede Werkstatt, die das Gesamtprogramm eines Autohauses anbietet (Werkstatt, Service und
Verkauf) ihren Kunden, dass sie in der Lage ist, sich vollumfänglich um dessen Fahrzeug zu kümmern. Service-Qualität
und Kompetenz.
Sandra Wiedemann,
Carat
1. Wir kooperieren beim Thema Fahrzeughandel mit einem
externen Dienstleister, der eine Plattform für EU-Lagerwagen und Neufahrzeuge anbietet. Hierüber können die angeschlossenen Systempartner für ihre Kunden aus einem
Pool von Bestandsfahrzeugen wählen oder Neuwagen aller
Marken individuell nach den Kundenwünschen konfigurieren.
2. Ja, wie bereits erwähnt, bietet unser Partner auch die Möglichkeit des Handels mit Neufahrzeugen. Hier unterstützen
wir mit Signalisationselementen sowie Werbemittel zur Ansprache der Kunden in der Region.
3. Aktuell bieten wir keine Systemlösungen für den Handel mit
gebrauchten Fahrzeugen an. Erfolgsfaktor vieler Systempartner, die sich mit dem Handel mit gebrauchten Fahrzeugen
beschäftigen, ist ein gutes Netzwerk vor Ort.
4. Aktuell gibt es keine Kooperationen mit den genannten oder
anderen Börsen.
5. Wir sprechen hierzu keine konkreten Empfehlungen aus,
beraten jedoch gerne bei Fragen rund um dieses Thema.
Nicht alle unserer Systempartner beschäftigen sich mit
dem Fahrzeughandel. Gerade jene mit angeschlossenem
Autohaus beziehungsweise ehemalige Markenbetriebe in
Handel und Service kennen sich im Fahrzeughandel sehr
gut aus und haben für gewöhnlich die für ihren Betrieb
passende Lösung beziehungsweise Dienstleister bereits gefunden.
6. Sollte der Fahrzeughandel in die Struktur des Betriebes
passen, kann dies durchaus ein lohnendes Geschäft für die
Werkstatt sein. Durch den Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen entstehen neue Kundenkontakte und anfallende
Wartungs- und Reparaturarbeiten für die vor Ort gekauften
Fahrzeuge werden für gewöhnlich in den Jahren nach dem
Kauf vorrangig auch in diesem Betrieb durchgeführt. Somit
lässt sich neben dem reinen Handelsgeschäft auch Kundenfrequenz für den Servicebetrieb generieren.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
95
Constantin-Sorin
Anghelina, Trost
1. Die Trost SE bietet ihren Werkstattpartnern eine Reihe von
Dienstleistungsmodulen sowohl für die Neufahrzeugvermittlung als auch für den Gebrauchtwagenverkauf. Unsere Unterstützung reicht von Modulen im Trost-Warenwirtschaftssystem repdoc über Business-Schulungen und
Rechtsberatung bis hin zu Versicherungs- und Finanzierungsdienstleistungen, die den Werkstätten attraktive und
wettbewerbsfähige Angebote im Fahrzeughandel ermöglichen.
2. Die oben beschriebenen Angebote der Trost SE stehen unseren Werkstattpartnern selbstverständlich auch für den
Handel mit Nutzfahrzeugen zur Verfügung.
3. Neben den entsprechenden Modulen im Trost-Warenwirtschaftssystem repdoc stellt die Trost SE ihren Partnerwerkstätten mit Versicherungsdienstleistungen wie einer Neuwagen-, Gebrauchtwagen- und Mobilitätsgarantie und
Finanzierungsmodulen zur Einkaufs- und Absatzfinanzierung effiziente Prozesse zur Verfügung, um im Fahrzeughandel wirtschaftlich und kundenorientiert aktiv zu sein.
4.Seitens der Trost SE bestehen keine direkten Kooperationen
oder Partnerschaften mit Fahrzeugbörsen. Unsere Systeme
verfügen jedoch über Schnittstellen, die es erlauben, Daten
einfach und unkompliziert dort abzubilden. So können unsere Partner das Potential der Fahrzeugbörsen für ihren Fahrzeughandel effektiv nutzen.
5. Wir empfehlen unseren Werkstattpartnern die Nutzung und
den aktiven Einsatz von Gebrauchtwagenbörsen, um der zunehmenden Bedeutung der Online-Fahrzeugsuche für die
Kunden Rechnung zu tragen. Die Gebrauchtwagenbörsen
bieten unseren Partnerwerkstätten die Möglichkeit, neue,
größere Kundengruppen mit gezielten Angeboten anzusprechen und dadurch ihre Absatzchancen zu erhöhen.
6. Wir empfehlen unseren Partnern den Verkauf von neuen
und gebrauchten Fahrzeugen, weil wir ihn – professionell
und kundenorientiert betrieben – für einen lohnenden Geschäftszweig zur langfristigen Kundenbindung halten. Da- >
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betrieb
>
management
her stellen wir unseren Partnern die notwendigen Mittel,
Module und Dienstleistungen zur Verfügung, um einfach
und mit überschaubarem Aufwand diesen Erwerbszweig
professionell zu erschließen und erfolgreich zu nutzen.
Marcus Verbeeten,
Motoo
1. Die Unterstützung für unsere Werkstatt-Partner im Fahrzeughandel umfasst verschiedene Bereiche. Neben der Anbindung an Portale für den Neuwagenhandel sowie für den
Verkauf von Gebrauchtwagen, werden auch unterschiedliche Schulungen und Seminare zu diesem Thema angeboten.
2. Ja. Es besteht eine Kooperation der Motoo-Zentrale mit der
Fahrzeugshandelsplattform Pro Neuwagen (www.pro-neuwagen.de). Diese Plattform steht ausschließlich Händlern
zur Verfügung.
Die Motoo-Partner können über diese Plattform auf ein umfassendes Angebot an Neuwagen aller gängigen Marken als
Bestellfahrzeuge zugreifen. Motoo-Werkstattpartner können diese Technologie kostenlos nutzen, im eigenen Design
gestalten und in Teilen sogar in ihren eigenen Webauftritt
integrieren.
Zudem wird ein Seminar zur Gewährleistung im Fahrzeughandel geboten, das sich auch mit dem Neuwagenhandel
beschäftigt.
3. Ja. In Zusammenarbeit mit der Dekra Automobil GmbH
hat die Motoo-Zentrale das Schulungskonzept FahrzeugVerkaufsberater Plus entwickelt. Das Konzept umfasst fünf
ganztägige Module, die den Teilnehmern einen umfassenden Einblick in alle Bereiche bietet, die für einen erfolgreichen Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen wichtig sind.
Zu den Themenfeldern gehören nicht nur die Basisgrundlagen über den Gebrauchtwagenmarkt, sondern auch Fragen
der Betriebswirtschaft im Fahrzeughandel. Hinzu kommen
die Themen Garantie und Sachmängelhaftung, Aspekte des
Verkaufsprozesses sowie der Effizienz des Fahrzeugeinkaufs.
Ein weiteres Seminar befasst sich mit dem Thema der Gewährleistung im Fahrzeughandel.
4. Es besteht eine Kooperation mit autoscout24.de. Hier haben
unsere Partner die Möglichkeit, Fahrzeuge zu vergünstigten
Konditionen einzustellen.
Darüber hinaus werden alle in autoscout24.de eingestellten
Fahrzeuge unserer Partner als Gruppe erfasst und auf der
Endkundenoberfläche von Motoo.de zusätzlich über einen
Konfigurator angeboten.
5. Entscheidet sich ein Motoo-Partner dafür, sich im Bereich
des Gebrauchtwagenhandels zu engagieren, ist es natürlich
sinnvoll, Fahrzeugbörsen zu nutzen. Der Interessentenkreis
wird dadurch erheblich vergrößert und die Chance Standzeiten zu verkürzen erhöht.
6. Grundsätzlich liegt die Entscheidung, sich im Bereich des
Fahrzeughandels zu engagieren, zunächst bei den einzelnen Motoo-Partnern. Um ihnen eine gute Entscheidungsgrundlage zu bieten, erfolgt nicht nur die Unterstützung
im Rahmen unserer betriebswirtschaftlichen Beratungen,
sondern auch im Zuge der oben beschriebenen Schulungen.
96
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Eine Entscheidung für oder gegen ein Engagement im Fahrzeughandel hängt für gewöhnlich von verschiedenen Parametern ab, die individuell zu betrachten sind. So gilt es,
die Situation vor Ort zu betrachten und auf der Grundlage
der Wettbewerbssituation, der räumlichen und personellen
Möglichkeiten sowie der generellen Ausrichtung des Betriebs eine individuell passende Entscheidung zu treffen.
Grundsätzlich kann aber sicherlich festgehalten werden,
dass es sich aus unserer Sicht lohnt, sich mit der Frage des
Fahrzeugshandels zumindest auseinanderzusetzen, um beispielsweise zusätzliche Anknüpfungspunkte im Bereich der
Kundenbindung zu schaffen. Genau deshalb haben wir auch
die oben erwähnten Schulungsmaßnahmen geschaffen.
Eine allgemeine Empfehlung macht aus unserer Sicht jedoch
keinen Sinn, da es sich immer um eine Einzelfallbetrachtung
handelt.
Klaus Zick,
1a autoservice
1. Hervorzuheben sind zum Beispiel die zentral verfügbaren
Garantiepakete, auf die unsere Partner bei Neuwagenanschluss- und Gebrauchtwagengarantien zurückgreifen. Wir
geben den 1a-autoservice-Partnern außerdem ein umfassendes und stets aktuelles Instrumentarium an MarketingWerkzeugen an die Hand. So bieten wir beispielsweise über
den 1a-Werbegenerator (Web-to-Print System) die Möglichkeit, in wenigen Schritten individuelle Handzettel, Anzeigen
und Flyer zu erstellen, um Fahrzeugangebote zu bewerben.
2. Ja, unsere 1a-autoservice-Partner profitieren von speziellen, wettbewerbsfähigen Einkaufskonditionen und einem
maßgeschneiderten Marketingkonzept. Wer im Neuwagengeschäft aktiv sein möchte, kann dreimal pro Jahr DIN-A0Plakate einsetzen, um mit speziellen Aktionen zu werben. In
den „1a Tipps“, einer mehrmals im Jahr verteilten Kundenzeitung, werden diese Fahrzeugangebote bundesweit ins
„Rampenlicht“ und auch online gestellt.
3. Speziell für diesen Bereich kann eine Einbindung der Fahrzeugbörsen auf der Homepage des 1a-autoservice-Partners
erfolgen. Wir haben zudem eine spezielle 1a-Fahrzeugbörse
auf der Startseite unseres Portals (www.go1a.de) eingerichtet, mit der 1a-autoservice-Partner die Reichweite ihrer Fahrzeugangebote deutlich erhöhen können.
4. Nein, zentrale Abschlüsse bestehen noch nicht. Wir beobachten aber den Markt sehr genau und werden auf die Anforderungen unserer Partner dort reagieren, wo es sinnvoll ist.
5. Ja, der Einsatz von Fahrzeugbörsen wird zur Unterstützung
des Abverkaufs empfohlen. Die Empfehlung erfolgt sehr
differenziert – immer abhängig von der Intensität des Fahrzeughandels beim Partner.
6. Ja, wenn Kompetenz und Kapazität für An- und Verkaufsaktivitäten vorhanden sind. Wer sich auf diesem Weg Stammkunden für das Werkstattgeschäft sichert, ist seinem Wettbewerb voraus. Die Kundenbindung wird erhöht. Und je
nach Kundenwunsch werden Fahrzeuge mit Zubehör ausgestattet (zusätzliche Werkstattauslastung). Auch gewinnt die
Werkstatt über den Fahrzeugverkauf neue Kunden.
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betrieb
management
Eine Gebrauchtwagen-Garantie erleichtert die Vermarktung von Gebrauchtfahrzeugen an den Privatkunden und wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Foto: dpp Autoreporter.net
Garantiert auf Nummer sicher
Eine Garantie wertet als Zusatzleistung sowohl das Neu- wie auch Gebrauchtwagengeschäft
auf und kann zudem als Kundenbindungsinstrument eingesetzt werden.
H
eutzutage kauft ein Kunde nicht nur ein Fahrzeug,
sondern vor allem Mobilität. Dabei denkt er in Fixbeträgen und möchte wissen, was ihn diese Mobilität im Monat kostet. Da neben den Neuwagen
inzwischen auch ein Großteil der hochwertigen
Gebrauchtwagen finanziert wird, ist es für den Käufer zudem
wichtig, dass mittel- und langfristig keine zusätzlichen Kosten
für sein Fahrzeug anfallen. Je nach dem Grad des Sicherheitsbedürfnisses kann eine Gebrauchtwagengarantie über zwölf
oder 24 Monate als Baugruppengarantie oder als Komplettschutz abgeschlossen werden. Vielfach kann der Kunde sie
nach Wunsch auch über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder verlängern. Hierbei fungiert die Garantie als zentrales Marketinginstrument, das den Fachhandel klar vom Privatverkauf abhebt.
Die Vermarktung von Gebrauchtfahrzeugen mit Garantie
an den Privatkunden wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Beim Handel und den Werkstätten hat man erkannt, dass
die Garantie die einfachste und effektivste Variante der dauerhaften Kundenbindung ist. Zudem ist sie ein wichtiges Diffe-
98
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
renzierungsmerkmal gegenüber dem Privatmarkt sowie eine
optimale Absicherung vor Gewährleistungsansprüchen. Auch
das hohe Anspruchsdenken der Käufer heutzutage darf man
dabei nicht außer Acht lassen, die eine Garantie quasi als Standard des Fachhandels ansehen. Denn gerade in Zeiten knapper
Haushaltsbudgets wird die Garantie nach wie vor in erster Linie
als Sicherheit vor unerwarteten Reparaturkosten gesehen. Zudem erwartet der Kunde eine europaweite Gültigkeit und optimalen Service im Garantiefall. Die Gebrauchtwagengarantie
gilt aber auch als effizientes Kundenbindungsinstrument für
das Service- und Aftersales-Geschäft.
Garantie als Qualitätsmerkmal
Als wichtiger Sicherheitsfaktor werden auch im diesjährigen
DAT-Report Garantie- und Versicherungsleistungen beim Autokauf aufgeführt. Trotz allem waren bundesweit im vergangenen Jahr nur 44 Prozent aller verkauften Gebrauchten mit
einer Garantie ausgestattet, wobei die Anteile in den Teilmärkten stark variieren, heißt es dort. So waren 80 Prozent der Ge-
Käufergruppen im Überblick.
Wie der Kaufpreis aufgebracht wird. Quelle: DAT
brauchten bei den Markenhändlern mit einer entsprechenden
Garantie versehen, beim freien Handel 55 Prozent. Auf den
Privatmarkt entfielen gerade mal fünf Prozent. Dass die Bedeutung der Garantie weiter zunehmen wird, macht auch die
in diesem Report gestellt Frage deutlich: „Wären Sie bereit,
für einen mit einer Garantie ausgestatteten Gebrauchtwagen
mehr zu bezahlen? Wenn ja, wieviel?“ Darauf antworteten 30
Prozent der Befragten mit „ja“, und sie wären im Durchschnitt
bereit, 274 Euro mehr dafür zu bezahlen. Aufgeteilt nach dem
Kaufort würde sich mit 29 Prozent knapp ein Drittel der Käufer
auf dem Privatmarkt für eine Garantie entscheiden und dafür 267 Euro zusätzlich drauflegen. Beim freien Händler sähe
man eine Garantie in Höhe von 280 als akzeptabel an, die 31
Prozent der Käufer in Betracht ziehen würden. Sogar 293 Euro
mehr hätten die Käufer dafür beim Markenhändler ausgelegt,
so das Fazit. Last but not least würden 27 Prozent der Zusatzkäufer 330 Euro investieren, gefolgt von 31 Prozent Vorbesitzkäufer mit der Bereitschaft, 280 Euro hinzulegen sowie 26 Prozent Erstkäufer, denen die Garantie noch 240 Euro zusätzlich
wert wäre.
Im Zuge dieser Betrachtung liegt laut DAT noch großes Potential beim Handel brach. Dort macht man als Handlungsfehler mangelnden Aufklärungsbedarf bei den Garantieleistungen
und den Unterschieden zwischen einem Garantieversprechen
und einer gesetzlich geregelten Gewährleistung dafür verantwortlich.
Jürgen Rinn
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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betrieb
management
„Die Garantie ist
für die
Kundenbindung
wichtig“
Wir sprachen mit Axel Berger, dem
Vorstands­vorsitzenden der CG CarGarantie
­Versicherungs-AG, über den Stellenwert
von Gebrauchtwagen-Garantien im Zuge der
­Kundenbindung, dem Trend zu längeren
Garantiezeiten sowie der Unterstützung
des Kfz-Fachhandels mit Serviceleistungen.
Das Gespräch führte Jürgen Rinn.
Ass. jur. Axel Berger, der bereits seit 1999 dem
Vorstand der CG CarGarantie Versicherungs-AG
angehört, wurde im Jahre 2007 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Foto: CarGarantie
amz: Herr Berger, viele Kunden sehen heutzutage eine Gebrauchtwagen-Garantie als selbstverständlich an. Laut DAT-Report 2015 werden rund 80 Prozent der Gebrauchten beim Markenhandel mit Garantie verkauft, beim freien Handel nur etwas
über die Hälfte. Worum nur so wenige beim freien Handel?
Berger: Der freie Handel teilt sich bei dieser Frage etwas. Da gibt
es Händler, insbesondere, wenn diese eine Werkstatt haben, für
die die Kundenbindung ein ganz wichtiges Thema ist. Hier spielt
die Garantie eine ähnliche Rolle wie im Fachhandel. Bei anderen
geht es eher um den schnellen Abverkauf der Fahrzeuge. Da leidet häufig der Qualitätsgedanke und auch die Garantie ist dann
kein Thema.
amz: Wie kann mit der Gebrauchtwagen-Garantie Kundenbindung erreicht werden?
Berger: Nach wie vor ist die Garantie das einfachste, aber dennoch effektivste Kundenbindungs-Instrument. Gerade in einem
immer härter werdenden Wettbewerb wirkt man mit einer Garantie der Abwanderung des Kunden effektiv entgegen. Zudem
sucht der Kunde bei stetig steigenden Lebenshaltungskosten
nach einem langfristigen Schutz vor Reparaturkosten.
amz: In welcher Größenordnung lagen die Reparaturkosten für
Gebrauchtwagen im vergangenen Jahr und werden sie weiter
steigen?
Berger: Die Reparaturkosten für Gebrauchtwagen lagen im
Durchschnitt bei 498 Euro. Generell lässt sich feststellen, dass die
Schäden an elektronischen Bauteilen rückläufig sind. Allerdings
muss man bemerken, dass die Komplexität der Fahrzeuge permanent zunimmt. Wo mehr drin ist, kann auch mehr kaputt gehen.
100
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Somit ist trotz der Qualitätsverbesserungen der Durchschnittsschaden weiter moderat gestiegen und wird aller Voraussicht
nach auch weiter ansteigen, was in erster Linie auf die erhöhten
Lohn- und Materialkosten zurückzuführen ist.
amz: Der Trend geht eindeutig zu längeren Garantiezeiten. Wie
hat man sich bei CarGarantie darauf eingestellt?
Berger: Diesen Trend haben wir bereits vor Jahren erkannt und
entsprechende Produkte entwickelt. Unser Langzeitgarantiekonzept, die „Zehn-Jahres-Garantie“, setzt genau hier an und
vermittelt ein optimales Sicherheitsgefühl: Sicherheit vor Reparaturkosten bis zu zehn Jahre für den Endverbraucher – optimale
Kundenbindung für den Handel bis zum nächsten Fahrzeugverkauf. Dies zeigt, dass die Bedeutung der Kundenbindung in allen Autohausbereichen inzwischen eine zentrale Rolle spielt, um
langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein.
amz: Im Zuge der Finanzierung inklusive Garantie kann bei CarGarantie als Option die Garantie in viele Finanzierungsprodukte
eingebaut werden. Wie wird dieses Angebot angenommen?
Berger: Der Trend geht dahin, dass der Endverbraucher heutzutage seine Mobilität im Gesamtpaket einkaufen möchte.
Aus diesem Grund bieten wir integrierte Pakete mit Garantie, Servicevertrag und Finanzierung an, um dem Handel die
Möglichkeit zu geben, optimale Rund-um-Möbilitätskonzepte
einzusetzen. Im Weiteren werden wir verstärkt auch Produkte
mit ratierlichen Zahlungen anbieten, die ebenfalls dazu dienen,
eine einfache und schnelle und vor allem marktkonforme Kundenbindung zu erzeugen. Diese Pakete werden derzeit verstärkt
nachgefragt.
AUF EINEN BLICK:
Vorteile von CarGarantie
Für den Käufer:
•Mehr Sicherheit vor teuren Reparaturkosten
•Erhaltung der Liquidität im Schadenfall
•Keine Neuverschuldung bei finanzierten oder geleasten Fahrzeugen
•Die Garantie ist fahrzeuggebunden und bei einem Besitzerwechsel übertragbar
•Qualitätsaspekt: Steigerung des Fahrzeugwerts bei Weiterverkauf
•Der Garantiepass verbrieft den Garantieanspruch
Für den Verkäufer:
•Reduzierung des Kulanzrisikos
•Mehr Kundenzufriedenheit
•Bessere Kundenbindung
•Möglichkeit neuer Folgegeschäfte
•Bessere Verkaufsargumente
•Aufwertung der Fahrzeugqualität
•Höhere Werkstattauslastung
Mit 2,1 Millionen Garantieverträgen im Bestand und über
23.000 Vertragspartnern gilt CarGarantie als einer der führenden Garantieanbieter in Europa. Als international aufgestellter
Garantie-Spezialversicherer und Kooperationspartner von über
30 Hersteller- und Importeursorganisationen verfügt das Unternehmen über länderübergreifende Programme, die das internationale Engagement seiner Vertragspartner vereinfachen sollen.
amz: Eine Garantie ist nur so gut ist wie die Leistung, die dahintersteht. Was macht das Leistungsversprechen Ihres Hauses
aus und wovon kann das Autohaus hier profitieren?
Berger: Wir sehen uns generell als Dienstleister der Branche, der
mit seinem Service nah am Handel beziehungsweise vor Ort im
Autohaus seine Partner unterstützt. Dabei ist es uns wichtig,
stets die vorhandenen Produkte weiterzuentwickeln und ganzheitliche Konzepte – eben nicht nur die Garantie – anzubieten,
sondern komplette Marketinglösungen, die bei der Vermarktung
der Programme helfen und letzlich den Kunden immer wieder ins
Autohaus zurückführen.
Individualisierung
bis ins Unendliche
Porsche präsentiert seinen neuen Car-Configurator, der auf dem
Weg zum Traumauto mehr als eine
Trilliarde Fahrzeugdarstellungen
bereithält.
Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche hat seinen Car-Configurator optimiert. Die Online-Kaufhilfe ist ab sofort
für den Zugriff mit Tablets, Smartphones
und Desktops im sogenannten „Responsive Design“ perfektioniert. Der Konfigurator hält für alle Modelle, wie beispielsweise für die Sportwagen-Ikone
Porsche 911 Carrera, laut eigenen Angaben mehr als eine Trilliarde Darstellungsmöglichkeiten bereit. 360-GradBilder und Animationen erwecken den
Porsche dann auf dem Display zu erstem
Leben. Im Porsche-Zentrum ruft der Verkäufer die online erstellte Konfiguration
auf und verbindet die 3D-Fahrzeugvisualisierung mit echten Materialmustern:
Der Wunsch-Porsche wird dann in der
Fitting-Lounge Realität, heißt es dort.
Die durchschnittliche Car-Konfigurationszeit beträgt 16 Minuten. Mit rund
540 Millionen Klicks konfigurieren 15
Millionen Porsche-Fans pro Jahr ihren
Traumsportwagen online. Durch den CarConfigurator will man bei Porsche nach
eigenen Worten mit der technischen
und räumlichen Flexibilität der Kunden
jr.
Schritt halten. Individuelles Traumauto?
Der Car-Configurator hält mehr
als eine Trilliarde Fahrzeug­darstellungen
bereit. Fotos: Porsche
amz: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung über die klassischen Garantieversicherungen hinaus in Bezug auf Verkaufsförderungsaktivitäten in Richtung des Zukunftsthemas Mobilitätsverkauf?
Berger: Der Kunde heutzutage wünscht sich eine langfristige
Mobilität, die finanziell gut kalkulierbar ist. Dabei möchte er
so wenig Risiko wie möglich eingehen. Aus diesem Grund sind
die Händler gut beraten, den Kunden möglichst konsequent
und professionell mit Kundenbindungsprodukten zu umgarnen. Das beginnt bei der Finanzierung und der Haftpflichtversicherung und endet bei dem systematischen Einsatz der
Garantieprodukte. Unsere Studie zu diesem Thema, welche
wir mit Prof. Dr. Reindl erstellt haben, bietet hier kompetente
Anhaltspunkte. CarGarantie kann hier sehr hilfreich sein, diese sinnvollen Ergänzungen, die der Kunde an sich will, gezielt
einzusetzen.
amz: Herr Berger, vielen Dank für das Gespräch.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
101
betrieb
management
Eine Gebrauchtwagen-Aufbereitung, wie bei arwe in München, zahlt sich beim Verkauf aus und findet immer mehr Anklang.
Mehr als waschen und putzen
Die Nachfrage nach professioneller Fahrzeugaufbereitung wächst. Denn wer Gebrauchtwagen weiterverkauft, weiß, dass ungepflegte Fahrzeuge nur schwer oder mit wenig Gewinn verkauft werden
können. Wenn der Verkaufswert gesteigert werden soll, ist professionelles Aufbereiten angesagt.
D
ie professionelle Pflege von Fahrzeugen durch qualifiziertes Personal stellt einen elementaren Bestandteil in der Automobilbranche dar, was für den
Handel ebenso wie für das Großkunden-, Flottenund Vermietgeschäft gilt – lautet es im diesjährigen
DAT-Report. Dort beschäftigt man sich intensiv das erste Mal
sehr ausgiebig damit. Denn regelmäßige Wartung und Pflege
erhöhen den Wiederverkaufswert eines Automobils erheblich.
Dabei weist man dort darauf hin, dass immerhin 87 Prozent
Im DAT-Report 2015 wurde gefragt: „Nutzen Sie in regelmäßigen Abständen eine
professionelle Fahrzeugaufbereitung zur Pflege Ihres Fahrzeugs?“ ...
102
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
sämtlicher für den DAT-Report befragten Endverbraucher diese
Aussage bejahen. Aufgeschlüsselt nach Alter ist die Generation
50 plus und die Gruppe von 30 bis 49 Jahren bei den Neuwagenkäufern etwa gleich stark an Aufbereitungsdienstleistungen interessiert: Jeweils zu 17 Prozent steht bei diesen Personen einmal pro Jahr eine Aufbereitung auf der Agenda, so der Report.
Dabei sind die Vielfahrer mit einer Jahresfahrleistung von über
30.000 Kilometern deutlich stärker an einer professionellen
Fahrzeugaufbereitung interessiert als die Wenigfahrer. Unter-
... und es wurde nach dem Ort gefragt, wo die Dienstleistung (Fahrzeugaufbereitung) in Anspruch genommen wurde. Quelle: DAT
sucht man in diesem Aspekt die Unterschiede von Männern
und Frauen, so ist die Inanspruchnahme von professioneller
Fahrzeugaufbereitung eher bei Männern angesiedelt, hat man
bei der DAT festgestellt. Einmal pro Jahr geben sechs Prozent
der männlichen Gebrauchtwagenkäufer und Werkstattkunden
ihr Fahrzeug in die Aufbereitung, Frauen dagegen nur zu fünf
Prozent. Was die durchschnittlichen Ausgaben für die gelegentliche Aufbereitung bei Gebrauchtwagenkäufern betrifft, so
lagen diese bei 118,50 Euro. Aufgeschlüsselt nach Geschlecht
gaben Männer 124 Euro und Frauen 108 Euro aus.
Gebrauchtwagen-Aufbereitung zahlt sich aus
Nur durch die Waschstraße fahren reicht nicht, wenn die Gebrauchsspuren mehr als nur Staubpartikel auf dem Lack sind.
So genügt es in den meisten Fällen heute nicht mehr, einen Gebrauchten nur einfach so zu reinigen. Außerdem können durch
die professionelle Aufbereitung von Gebrauchtwagen und Kundenfahrzeugen Marktpotentiale sowie Erträge ausgebaut werden. Speziell im Automobilhandel unterstützen Aufbereiter an
vielen Punkten die Abläufe der Händler, das betrifft beispielsweise die Auslieferung von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen an
Kunden, aber auch die Bereitstellung der Fahrzeuge für die Aufnahme der Online-Fotos sowie bei der exakten Kalkulation von
Inzahlungnahmen, denn dort können die Fachleute die Aufwände für die Beseitigung von Gebrauchsspuren ermitteln. Abschließend sorgen sie nach dem Ankauf oder der Inzahlungnahme von
Fahrzeugen für eine beschleunigte Standzeit, die laut DAT-Report maximal fünf Tage betragen sollte, in denen das Fahrzeug in
die Werkstatt einzusteuern und anschließend aufzubereiten ist.
Aber nicht nur im professionellen Geschäft zwischen
Händler und Aufbereiter, sondern auch mit dem Fokus auf
den Endverbraucher hat sich das Aufbereitungsgeschäft als
interessante Zusatzdienstleistung etabliert. In mindestens
drei Phasen des automobilen Lebens spielen externe oder an
ein Autohaus angeschlossene Aufbereiter für den Endverbraucher eine wichtige Rolle. Erstens: Bevor das eigene Fahrzeug
verkauft wird, geben viele Privatpersonen ihr Fahrzeug einem
Aufbereiter, um beim Verkauf einen höheren Preis zu erzielen.
Zweitens: Um das Fahrzeug in einem optisch guten Zustand zu
halten, lassen Endverbraucher regelmäßig eine professionelle
Fahrzeugpflege durchführen. Drittens: Um bei der Rückgabe
eines Leasingfahrzeugs keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, ist auch in dieser Situation ein Aufbereiter eine
wichtige Anlaufstelle. Dort können mit modernen Methoden
(wie Smart- oder Spot-Repair) Dellen, Kratzer, Steinschläge,
aber auch Gebrauchsspuren im Innenraum beseitigt werden.
Sauberkeit als Dienstleistung für mehr Profit
Damit der Beruf des Fahrzeugpflegers beziehungsweise Fahrzeugaufbereiters nach einheitlichen Standards erlernt und
durchgeführt werden kann, hat sich im Jahr 1997 der Bundesverband der Fahrzeugaufbereiter (wvvw.bfa-net.de) etabliert.
Diese zum Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes gehörende Interessenvertretung verfügt mittlerweile
bundesweit über zahlreiche Partnerbetriebe. Und dass mit der
Aufbereitung nicht nur das Fahrzeug von innen und außen, sondern auch die Werkstattauslastung auf Vordermann gebracht
werden kann, macht BFA-Präsident Markus Herrmann deutlich
und sagt dazu: „Bereits bei der Fahrzeugannahme könnten
mit einem professionellen Blick auf Karosserie und das Innere
vorhandene Sachmängel am Fahrzeug, beispielsweise durch
Rost, früh erkannt und später beseitigt werden.“ Die Werkstatt
könnte somit durch das zusätzliche Betätigungsfeld der Fahrzeugaufbereitung weitere Kunden gewinnen. Zudem könne
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
103
Professionelle Fahrzeugaufbereitung kann für Werkstätten einen echten
Mehrwert bieten. Fotos: Rinn
sie sich laut Herrmann als Full-Service-Dienstleister etablieren
und vom Wettbewerb abheben. Für Werkstätten und Autohäuser bietet sich die Möglichkeit, mit einem professionellen
Dienstleister vom Bundesverband Fahrzeugaufbereitung zusammenzuarbeiten oder aber bei dem vom Verband angebotenen Weiterbildungsprogrammen einen eigenen Mitarbeiter
für die Themen zu qualifizieren. Das Feld der Fahrzeugaufbereitung ist breit gefächert. Nicht nur der Karosserie verhelfen
Fahrzeugaufbereiter zu mehr Glanz, auch Gerüche im Fahrzeuginnenraum sowie kleine Schäden an Polstern oder auch Lederaufarbeitung gehören dazu. So sollen Werkstätten vom Einsatz
des professionellen Aufbereitungs-Knowhows profitieren und
im Rahmen einer Reparatur oder einer Inspektion an Kundenfahrzeugen gezielt Aufbereitungen anbieten können, um sich
gegenüber Konkurrenzbetrieben wirkungsvoll profilieren zu
können. Die Werkstätten erhalten so die Möglichkeit, sich als
Full-Service-Dienstleister zu etablieren und damit neue Aufträge und Kunden zu gewinnen.
Jürgen Rinn
betrieb
management
Das Internet steckt voller Chancen. Aber leider gibt es auch Risiken.
Wenn die Cyberfalle
zuschnappt
Jeder Betrieb kann Opfer von IT-Angriffen werden.
Dabei lassen sich fast alle Gefahren entschärfen,
wenn man ein paar einfache Regeln befolgt.
104
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Foto: pepsprog/pixelio.de
D
ieser Anruf ließ Unheil ahnen. „Wann kann ich denn
endlich die Probefahrt mit
dem Auto machen?“, fragte
ein ungeduldiger Kunde den
Autohaus-Mitarbeiter. Schließlich hatte
er die Anzahlung schon geleistet.
Es musste alles ganz schnell gehen,
der Wagen aus der Internet-Annonce war
begehrt und der Preis unschlagbar. Dann
die Ernüchterung: „So ein Fahrzeug führen wir nicht“, musste der Mitarbeiter
verwirrt erwidern.
Die Cyberfalle eines Hackers war zugeschnappt. Die Folge: ein unzufriedener
Kunde und ein paar tausend Euro Schaden. Das Autohaus musste zahlen. Was
war dem Autohaus passiert? Viele Autohäuser bieten ihre Karossen zusätzlich
über Online-Marktplätze wie beispielsweise auto.de, gebrauchtwagen.de oder
autoscout24.de an. So auch das geprellte
Autohaus, berichtet Udo Kaethner, Datenschutzexperte der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.
Handelsplattform gehackt
Eines Tages erhielt der Betrieb, der anonym bleiben möchte, eine E-Mail. Ihr Inhalt: Die Server des Online-Marktplatzes
sind abgestürzt, deswegen soll der Autohausbesitzer noch einmal sein Passwort
bestätigen. Der Klick auf den Link führte
zum entsprechenden Internetauftritt der
Handelsplattform – scheinbar.
Tatsächlich waren E-Mail und Internetseite gefälscht. So konnten Hacker die
Online-Zugangsdaten des Autohauses für
den echten Marktplatz abgreifen. „Mit
den erbeuteten Login-Daten haben die
Täter im Namen des Autohauses weitere
Fahrzeuge auf dem Marktplatz angeboten“, berichtet Kaethner. So haben sie für
ein Fahrzeug, das es gar nicht gab, ein paar
tausend Euro Anzahlung ergattert. Erst als
sich der Kunde für die Probefahrt beim Autohaus meldete, flog der Schwindel auf.
Die Attacke ist bekannt als Phishing –
Kurzform für Password Fishing – und zielt
auf das Abfischen von Zugangsdaten ab.
Zähneknirschend musste das Autohaus
dem Kunden die Anzahlung erstatten.
„Das Hauptproblem ist das fehlende
Gefahrenbewusstsein“, sagt Datenschutzexperte Kaethner. Das zeigt auch
der Fall des Autohauses, bei dem ein Blick
auf die Web-Adresse im Browser genügt
hätte, um die Fälschung zu enttarnen.
Beim Original steht da etwas wie https://accounts.autoscout24.de oder https://anbieter.gebrauchtwagen.de. Eine
Original-Website erkennt man daran,
dass die Adresse des Anbieters immer vor
dem ersten Auftreten des Länderkürzels
wie .de, .com oder .org steht. Bei gefälschten URLs ist das nicht der Fall. Sie sehen
beispielsweise so aus http://101dmainst.
com/autoscout.de. Deutlich zu erkennen: Der Name des gesuchten OnlineMarktplatzes beginnt hier erst nach dem
Länderkürzel, in diesem Fall nach „com“.
Gegen das mangelnde Gefahrenbewusstsein haben einige Handwerkskammern nun in Kooperation mit dem
Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI) und weiteren Partnern eine
Sondereinheit für die digitale Sicherheit
im Handwerk gebildet: 20 IT-Sicherheitsbotschafter wurden ausgebildet, die seit
November den Handwerksbetrieben zur
Verfügung stehen.
IT-Sicherheit ist wichtig
Elena Naujoks von der Handwerkskammer Hannover gehört zu diesen Botschaftern. „Viele kleine und mittlere
Unternehmen schreiben dem Thema
IT-Sicherheit keine angemessene Bedeutung zu, weil sie nicht wissen, welche Folgen das nach sich ziehen kann“, sagt sie.
Dabei kann ein Virus am Computer
im Büro gut und gerne die eine oder andere Maschine lahmlegen, wenn alle Geräte über ein Netzwerk miteinander verbunden sind. Oder es greift jemand die
Lieferanten- oder Kundendaten ab. „Das
bringt den Betrieb auch datenschutzrechtlich schnell in Schwierigkeiten“,
warnt Naujoks.
Mit Checklisten, Einzelberatung und
Info-Veranstaltungen wollen die Berater den Unternehmen helfen, ihren Basisschutz aufzubauen. „Wir müssen die
Handwerker wachrütteln“, sagt Naujoks.
Voraussichtlich ab Jahresende 2015 sind
die 20 Sicherheitsbotschafter auf der
Homepage der Initiative unter www.itsicherheit-handwerk.de zu finden.
Der einfache Basisschutz ist sogar
relativ schnell und einfach aufgebaut,
wenn man ein paar Dinge beachtet. „Im
Prinzip sind Kleinunternehmer den gleichen Gefahren ausgesetzt wie Privatanwender“, sagt Marc Fliehe, Referent für
IT-Sicherheit beim IT-Verband Bitkom.
„Aber die Auswirkungen von Angriffen
sind gravierender.“ Was, wenn die Daten
nicht nur mitgelesen, sondern manipuliert, gelöscht oder gar zur Erpressung
genutzt werden? Der Schaden für den
Betrieb ist kaum abzusehen.
Der Angreifer ist ein Automat
In den meisten Fällen gehen Unternehmen Angriffen ins Netz, die auf die breite
Masse schlecht gesicherter Systeme abzielen. Man wird vom Hacker nicht gezielt
ausgewählt, sondern Opfer automatisierter Attacken. Die gute Nachricht: Dagegen
kann man sich relativ einfach schützen.
Was jeder braucht: „Einen Virenscanner und eine Firewall“, sagt Fliehe. „Und
zwar dringend auch auf dem Handy,
wenn man damit im Firmennetzwerk
unterwegs ist.“ Es muss lückenlos darauf
geachtet werden, dass jedes System, das
Zugang zum Firmennetzwerk hat, über
so einen Schutz verfügt.
Nur wer dafür sorgt, dass seine Daten nicht
ausspioniert werden, kann sich auf Dauer
sicher fühlen. Foto: flown/pixelio.de
schließen die Software-Anbieter Sicherheitslücken, die sie mit der Zeit in ihren
Programmen entdecken.
Wer sich dennoch nicht dazu durchringen kann, wenige Minuten pro Woche
in die eigene Sicherheit zu investieren,
dem hilft es vielleicht, einmal Bilanz zu
ziehen: Wie viel Zeit spare ich mit dem
Internet eigentlich? Allein der Aufwandsunterschied, am Tag fünf E-Mails oder
fünf Briefe zu schreiben, ist doch enorm.
Selbst wenn gerade Briefmarken und
Umschläge vorhanden sind, kosten allein Eintüten, Adress-Suche, Briefmarken
und der Weg zum Briefkasten wohl mehr
Zeit, als ein kurzer Check, ob die Software
noch gegen Angriffe gewappnet ist.
Denny Gille
Rostsanierer und
Grundierer in Einem!
Software aktuell halten
Diesen überschaubaren Aufwand sollte
man nicht scheuen: „Am wichtigsten ist
es vor allem, die Software aktuell zu halten“, sagt Fliehe. Nicht nur das Betriebssystem muss immer auf dem neuesten
Stand sein. Auch müssen der InternetBrowser sowie die im Browser installierten Plug-ins wie zum Beispiel Java
oder Flash ständig aktuell gehalten werden. Denn mit diesen Aktualisierungen
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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2-mal auftragen
kein Abwaschen
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erhältlich bei: Carlofon GmbH, CARPROFI GmbH,
Stahlgruber GmbH, Wessels & Müller AG
betrieb
management
Mit Stressabbau und mehr Gelassenheit berufliche Ziele erreichen.
Foto: Motoo
Freiräume
für das
Wesentliche
schaffen
Mit gezieltem Zeitmanagement, Stressabbau und mehr Gelassenheit berufliche Ziele erreichen:
Das creative-team-Seminar „Mit Leichtigkeit mehr leisten“ gibt konkrete Tools an die Hand,
wie man mit Stress-Situationen professionell umgehen kann. Dabei gilt es,
bewährte Entspannungstechniken und erprobte Aktivierungsmethoden richtig einzusetzen.
I
n unserer Hochleistungsgesellschaft fühlen sich Menschen oft gestresst, überfordert, erschöpft oder auch ausgebrannt. Menschen, die unter Stressbelastungen leiden,
merken aber oft die ersten Anzeichen nicht rechtzeitig. Und
plötzlich ist der Druck so groß, dass der Überblick verloren
zu gehen scheint. Ein erster Schritt zur besseren Bewältigung
ist das Erkennen von Stresssymptomen und ein rechtszeitiges
Innehalten. Dies dient gleichzeitig als Vorbeugung für eine bessere Lebensqualität. Denn glaubt man den Umfragen, fühlen
sich die meisten Menschen durch tatsächlichen oder empfundenen Zeitdruck gestresst. Wer kennt sie nicht, die Aussage „ich
habe keine Zeit“? Wir müssen oder wollen einfach zu viel in der
uns zur Verfügung stehenden Zeit erledigen. Dieses Gefühl des
ständigen Zeitdrucks kann ein ständiger Begleiter werden und
uns dauerhaft belasten.
Ein erster Schritt zur Abhilfe ist, wenn Sie erkennen, dass die
Ursachen für Ihren Zeitdruck nicht immer und ausschließlich in
den äußeren Umständen liegen und sowohl Ihre persönlichen
Einstellungen und Verhaltensweisen als auch eine ungünstige
Zeitplanung dazu beitragen können, dass Sie nie über genügend Zeit verfügen.
Mehr Zeit für das nehmen,
was wirklich wichtig ist
Wenn Sie für sich erkannt haben, wo die Prioritäten in Ihrem
Leben liegen – ob beruflich oder privat – hilft Ihnen eine überlegte Zeitplanung, Ihre Ziele effizient umzusetzen. Das heißt,
die Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind, tun Sie mit einem
möglichst optimalen Einsatz von Zeit und Energie.
Die Vorteile einer guten Zeitplanung liegen auf der Hand:
• Planen erlaubt Ihnen, bei der Sache zu sein und entlastet Ihr
Gehirn
• Planen erlaubt Abschalten nach getaner Arbeit und verhilft Ihnen zu Gelassenheit
106
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
• Planen erlaubt Erfolgskontrolle
• Planen ermöglicht Freiheit und ist die Voraussetzung für Flexibilität statt Chaos
• Planen bringt mehr Zeit und erspart Aufwand
Versuchen Sie doch einmal, die folgenden Tipps umzusetzen,
und freuen Sie sich über zusätzliche gewonnene Freiräume:
1. Zeitbedarf realistisch einschätzen
Planen Sie ausreichend Zeit für die einzelnen Tätigkeiten, indem Sie sich an Ihren Erfahrungswerten oder vergleichbaren
Aufgaben orientieren. Definieren Sie zusätzlichen den maximalen Zeitaufwand, den Sie für die geplante Tätigkeit investieren
wollen oder können.
2. Pufferzeiten einplanen
Irgendetwas kommt immer dazwischen. Also planen Sie am
besten 30 bis 40 Prozent für spontane oder unerwartete Aktivitäten beziehungsweise Störungen. Ansonsten ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie Ihren Zeitplan nicht einhalten können und
in Zeitnot geraten.
3. Schriftlich und mit System planen
Je nachdem, wie komplex Ihre Tage oder auch Ihre persönlichen
Vorlieben sind, können Sie für die schriftliche Planung alles von
der einfachen To-Do-Liste bis hin zu einem umfangreichen Zeitmanagementtool verwenden.
4. Das Wichtigste zuerst
Beginnen Sie bei Ihrer Tages- oder Wochenplanung mit den
Aufgaben höchster Priorität.
Seminar als Antistressempfehlung
„Mit Leichtigkeit mehr leisten“ oder Stressabbau:
Mehr Gelassenheit, um berufliche Ziele zu erreichen.
Themen aus dem Seminar:
•Was sind „Stressoren“, wie teilen sie sich mit?
•Positive und negative „Stressoren“
•Frühwarnsignale zur Stress-Prävention erkennen
•dreiminütige Körper-Fitness für die Mittagspause
•Anti-Ärger-Formel
•blitzschnelle Entspannung auf Knopfdruck
•Prioritäten setzen
•Gefühle und Gedanken besser steuern
•Gewonnen wird im Kopf, verloren aber auch
Referentin ist Chantal Fleurant
vom creative team.
Mehr Informationen bei creative team GmbH,
Training Beratung Coaching, Vennhauser Allee 265,
D-40627 Düsseldorf, Tel. +49-(0)211-1 59 86 64,
Fax +49-(0)211-1 69 37 43, Mobil +49-(0)172-3 67 98 68.
5. Persönliche Leistungskurve beachten
Zu welcher Tageszeit haben Sie die meiste Energie und die besten Ideen? Beobachten Sie Ihren persönlichen Tagesrhythmus
und nutzen Sie Ihr Wissen, um je nach Energielevel entsprechende Aufgabentypen zu verteilen. Zu den Zeiten, wenn Sie
am leistungsfähigsten sind (Primetime), planen Sie A- und BAufgaben (Wichtige und dringliche Aufgaben). Mit Routinetätigkeiten oder Aufgaben geringerer Priorität beschäftigen Sie
sich vor einem Hoch (Up-Phasen). Und die Zeiten nach einem
Hoch (Down-Phasen) nutzen Sie für Erholung und Entspannung. Wenn Sie Ihren Biorhythmus noch nicht so gut kennen,
empfiehlt es sich, sich selbst einmal ein paar Tage zu beobachten und die persönliche Leistungskurve aufzuzeichnen.
Mit frischen Ideen
in die Zukunkft
Markenkern und Leitideen der
Wirtschaftsvereinigung InnovationPoint wurden in einer Arbeitsgruppe
im Rahmen des Frühjahrsmeetings
auf den Prüfstand gestellt und von
Profis profiliert.
Die in Köln beheimatete Wirtschaftsvereinigung mit 30 Mitgliedsunternehmen versteht sich als Kompetenznetzwerk und zentraler Akteur der
Automobilwirtschaft. Deshalb sei man
dort fokussiert auf die Belange des Automobilhandels und Automobilservices
sowie das automobile Umfeld. Ziel der
vom Kasseler Berater Bernd Behrens
und dem Koblenzer Marketing-Experten Dieter Eberle geführten Arbeitsgruppe sei es, das Expertennetzwerk zu
profilieren und im Markt der automobilen Dienstleister erfolgreich zu positionieren. Dabei werden Behrens und
Eberle aus dem Markenkern mit dem
Schwerpunkt Innovation ein Leitbild
entwickeln und den Mitgliedern in Kürze vorstellen.
Mit dem geschärften Profil soll InnovationPoint das führende Beraternetzwerk der Automobilbranche Deutschlands werden. Beim Frühjahrsmeeting im
Münsterland beschloß die Wirtschaftsvereinigung auch, ihre Messepräsenz
auf der IAA im September in Frankfurt
mit den Geschäftsbereichen Gebrauchtwagen und Service zu gestalten. Dabei
wolle man im Lebenszyklus eines Automodells am Beispiel von Golf I bis Golf
VII die unternehmerischen Chancen für
Automobilhandel und -service deutlich
jr.
herausarbeiten. 6. Regelmäßige Pausen einplanen
Für eine sinnvolle und effektive Zeitgestaltung sind regelmäßige Ruhephasen unverzichtbar. Gerade wenn Sie unter hohem
Druck stehen, brauchen Sie Pausen, um leistungsfähig zu bleiben und effizient arbeiten zu können. Für eine regenerative
Pause eignet sich frische Luft, Bewegung, ein leichtes Essen
oder auch eine Entspannungsübung. Packen Sie sich Ihre Pause
nicht voll mit Erledigungen, denn das bringt Ihrer Entspannung
gar nichts. Tun Sie sich etwas Gutes.
7. Nachkontrolle
Haken Sie am Ende des Tages ab, was Sie alles geschafft haben
und freuen Sie sich über die erledigten Dinge. Dies ist gleichzeitig nochmals eine gute Gelegenheit, Ihre Zeitplanung auf
Machbarkeit zu überprüfen und eventuell für die Zukunft anzupassen. Unerledigte Aufgaben übertragen Sie auf den nächsten
Tag. Aber bitte mit einem Schmunzeln und ohne sich darüber
zu ärgern, sollten Sie stattdessen an all das denken, was Sie
jr.
heute schon durchstreichen konnten. Bernd Behrens (links) und Dieter Eberle
wollen das Expertennetzwerk InnovationPoint
profilieren. Foto: Blümer
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
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motoreninstandsetzer in ihrer nähe
PLZ 1
UMAP-Team Drong & Drong GbR
Eichborndamm 107-109
13403 Berlin
Tel.: 030 49998484
Fax: 030 49998486
Internet: www.umap-team.de
e-mail: [email protected]
Motoren Henze GmbH
Friedländer Weg 3
30495 Hannover
Tel.: 0511/410298-0
Fax: 0511/410298-98
Internet: www.motorenhenze.de
e-Mail: [email protected]
Motoreninstandsetzung –
Zylinderschleiferei Hans Kühnapfel
Inh. Monika Huhn-Kühnapfel
Potsdamer Allee 11
14532 Stahnsdorf
Tel.: 03329/62034
Fax: 03329/612350
Internet: www.kuehnapfel-motoren.de
e-Mail: 
[email protected]
MHI Motoren- Handel und
Instandsetzungs GmbH
Bahnweg 2
30880 Laatzen
Tel.: 0511/821072
Fax: 0511/821073
Internet: www.mhigmbh.de
e-mail: [email protected]
Jüterboger Motoren GmbH
Kreisbahnplatz 1
14913 Jüterbog
Tel.: 03372/42230
Fax: 03372/401866
Internet: www.jueterboger-motoren.de
e-Mail: [email protected]
Motorenzentrum Wilhelm Schmidt GmbH
Otto-Porath-Platz 2-3
15831 Groß-Kienitz/Berlin
Tel.: 033708/541-0
Fax:033708/54199
Internet: www.w-schmidt.de
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
PLZ 2
Motoren Hildebrandt GmbH
Güntherstraße 30-32
22087 Hamburg
Tel.: 040/227428-0
Fax:040/227428-10
Internet: www.motoren-hh.de
e-Mail: [email protected]
von Twistern GmbH
Carsten-Börger-Str. 3
27572 Bremerhaven
Tel.: 0471/483990
Fax:0471/4839920
Internet: www.vontwistern.de
e-Mail: [email protected]
108
PLZ 3
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BSK GmbH & Co. KG
Motoreninstandsetzung und Dieseltechnik
Karl-Schurz-Straße 36a
33100 Paderborn
Tel.: 05251/540 18-0
Fax:05251/540 18-18
Internet: www.motor-experten.de
e-Mail: [email protected]
Motoren Eckernkamp GmbH
Westring 7-9
33818 Leopoldshöhe
Tel.: 05202/98336
Fax: 05202/983377
Internet: www.motoren-eckernkamp.de
e-Mail: [email protected]
Gerhard Wienstroth GmbH & Co. KG
Martin-Luther-Straße 15
37081 Göttingen-Grone
Tel.: 0551/693110
Fax:0551/632623
Internet: www.wienstroth.de
e-Mail: [email protected]
Motoren Toese GmbH
Im Sülzeteiche 20
38820 Halberstadt
Tel.: 03941/68870
Fax:03941/688788
Internet: www.bs-motorentoese.de
e-Mail: [email protected]
Campro-Technologie GmbH
Seilfahrt 109
44809 Bochum
Tel.: 0234/5249969
Fax:0234/5249995
Internet: www.campro-technologie.de
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
Micke GmbH
Seilfahrt 109
44809 Bochum
Tel.: 0234/512291
Fax:0234/583549
Internet: www.micke-technologie.de
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
Bist Motoren
Gewerbepark Wasserwerk 1
47929 Grefrath
Tel.: 02158/911555
Fax: 02158/911556
Internet: www.bist-motoren.de
e-mail: [email protected]
Wessel & Gährken AG
Zylinderkopf-Instandsetzung
Hansestr. 71
48165 Münster
Tel.: 02501/9282-0
Fax:02501/9282-44
Internet: www.wessel-gaehrken-ag.de
e-Mail: [email protected]
MIO Motoreninstandsetzungs GmbH
Am Feuerwehrhaus 6
49163 Bohmte
Tel.: 05471/953880
Fax: 05471/9538820
Internet: www.mio-motorenservice.de
e-Mail: [email protected]
Bücker & Essing GmbH
Friedrich-Ebert-Straße 125
49811 Lingen (Ems)
Tel.: 0591/7105-0
Fax:0591/7105222
Internet: www. buecker-gruppe.de
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
RAL-GZ 797
PLZ 4
PLZ 5
Peter Windeln Motorenbau GmbH & Co. KG
Lehmkuhlenweg 17
41065 Mönchengladbach
Tel.: 02161/9686-0
Fax: 02161/9686-10
Internet: www.mdt-windeln.de
e-Mail: [email protected]
ISO 9002
Motoren AG Feuer
Am Weidenbach
51491 Overath
Tel.: 02206/95860
Fax: 02206/911575
Internet: www.motorenag.de/overath
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
Georg Riemschoß GmbH Motorencenter
Löhestraße 8a
53773 Hennef
Tel.: 02242/9010970
Fax: 02242/9010979
Internet: www.riemschoss.de
e-Mail: [email protected]
Motoreninstandsetzung Streit
GmbH & Co. KG
Oedingermühle 7
57368 Lennestadt
Tel.: 02725/247
Fax: 02725/7481
Internet: www.streit-motoren.de
e-Mail: [email protected]
Friedel Dicke GmbH
Gewerbepark 38
59069 Hamm
Tel.: 02385/708060
Fax: 02385/7080620
Internet: www.motoren-dicke.de
e-Mail: [email protected]
PLZ 6
Motoren-Sauer GmbH
Industriestraße 4
63768 Hosbach
Tel.: 06021/5896-0
Fax:06021/5406-17
Peter Sauer & Sohn KG Motorentechnik
Groß-Zimmerner Straße 51
64807 Dieburg
Tel.: 06071/206-0
Fax: 06071/206219
Internet: www.sauerundsohn.de
e-Mail: [email protected]
PLZ 7
Graf Motoren- und
Motorenteile GmbH
Tel.: 07631/14543
Fax: 07631/14513
Internet: www.graf-motoren.de
e-mail: [email protected]
Eberhard Hoeckle GmbH
Karl-Jaggy-Straße 44
72116 Mössingen
Tel.: 07473/373138
Fax:07473/25509
Internet: www.hoeckle.com
e-Mail: [email protected]
DIN ISO 9001
Autohaus Etter Fachbetrieb für
Motoreninstandsetzung
Nordstetten 5
78052 Villingen
Tel.: 07721/62599
Fax: 07721/74272
Internet: www.vmi-ev.de
e-Mail: [email protected]
PLZ 8
Motoren Bauer GmbH & Co. KG
Paradeisstraße 56
82362 Weilheim
Tel.: 0881/627110
Fax: 0881/627253
Internet: www-motoren-bauer.de
e-Mail:[email protected]
Altmann Zylinderschleiferei GmbH
Dieselstraße 3
85276 Pfaffenhofen
Tel.: 08441/9734
Fax: 08441/76834
e-Mail: [email protected]
Internet: www.altmann-gmbh.net
ISO 9001:2008
Motoren Center Lutz
Klammspitzstraße 6
86971 Peiting
Tel.: 08861/2564-44
Fax:08861/2564-64
Internet: www.lutz-fahrzeug-service.de
e-Mail: [email protected]
PLZ 9
Viertel Motoren GmbH
Sigmundstraße 154
90341 Nürnberg
Tel.: 0911/326430
Fax: 0911/3264399
Internet: www.viertel-motoren.de
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
Motoren-Instandsetzung-Service
A. Michaelis GmbH & Co. KG
Zwickauer Straße 7
94315 Straubing
Tel.: 09421/92790
Fax:09421/927915
Internet: www.motoren-michaelis.de
e-Mail: [email protected]
Leupold Fahrzeuge & Motoren
Selber Straße 6
95199 Thierstein
Tel.: 09235/280
Fax:09235/6340
Internet: www.autoservice-leupold.de
e-Mail: [email protected]
MotorenCenter Heyd GmbH
Kirschäckerstr. 18
96052 Bamberg
Tel.: 0951/30299-71
Fax: 0951/30299-72
e-mail: [email protected]
Wild-Motoren GmbH & Co. KG
An der Spielleite 21
97294 Unterpleichfeld
Tel.: 09367/2479
Fax: 09367/7273
Internet: www.wild-motoren.de
e-Mail: [email protected]
Motorencenter Feuer Erfurt GmbH
Mittelhäuser Straße 76-77
99089 Erfurt
Tel.: 0361/74090-0
Fax: 0361/7409018
Internet: www.motorenag.de/erfurt
e-Mail: [email protected]
DIN EN ISO 9001:2008
Adressen
Verband der Motoren­ instandsetzungsbetriebe e.V.
Christinenstraße 3
40880 Ratingen
Tel.:02102/447222
Fax:02102/447225
e-Mail: [email protected]
Internet: www.vmi-ev.de
Gütegemeinschaft der
Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V.
Bahnhofstr. 3
39319 Jerichow
Tel.: 039343/348891
Fax: 039343/348892
e-Mail: [email protected]
Internet: www.gmi-ev.de
Der direkte Draht zum Kunden
Die Kfz-Motoreninstandsetzer in Ihrer
Nähe. Auch 2015 können Sie wieder
4 x jährlich dabei sein. Mit Ihrem
Eintrag sind Sie als kompetenter Partner
der Kfz-Betriebe schnell zu finden.
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berät Sie gern.
Gitta Lemke
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
109
profile
Sogefi startet große Filterpromotion:
Mini Cooper als Hauptgewinn
Vom 15. März bis 15. Juni 2015 gibt es bei Sogefis Vertriebspartnern Stahlgruber und Trost bei
jedem Kauf eines Filters der Marken Fram, CoopersFiaam und Sogefi Pro ein Rubbellos,
welches den Weg zu 470 Sofortgewinnen und zu einem flotten Mini Cooper freimachen könnte.
D
er Gesamtwert dieser Aktion
beträgt 31.360 Euro, erklärt
das Unternehmen. Profitieren
sollen die Mechaniker in jenen
Werkstätten, für die Sogefis
Filtersysteme erste Wahl sind. Palle Willumsen, bei Sogefi verantwortlich für den
Ersatzteilvertrieb in der D/A/CH-Region
und Zentral-Europa, verspricht sich von
dieser Aktion einen zusätzlichen Motivationsschub: „Die überragende Qualität
unserer Produkte kann nur dann zum
Tragen kommen, wenn sie von gleichwertiger Servicequalität flankiert wird. Diese
Promotion ist also auch ein Dankeschön
an die Mechaniker, die Filter von Fram, CoopersFiaam und Sogefi Pro perfekt mon-
Palle Willumsen verspricht
sich von dieser Aktion einen
zusätzlichen Motivationsschub.
Foto: Sogefi
tieren.“ Um an der Verlosung teilzunehmen, müssen die Werkstätten bei einem
der beiden Vertriebspartner Stahlgruber
oder Trost einen beliebigen Filter der Sogefi-Marken ordern oder direkt abholen.
Anschließend den silbernen Streifen auf
dem Los freirubbeln und den Gewinncode
zusammen mit der Werkstattanschrift
in das entsprechende Feld der Website
www.filtersuper.com übertragen. Teilnehmer erfahren auf der Seite, welchen Wert
ihr Los hat. Gutscheine von Amazon und
Aral im Wert von 15, 25 und 50 Euro kann
der Gewinner sofort einlösen. Zusätzlich
soll jeder Teilnehmer an der Verlosung des
Mini Cooper teilnehmen.
fr
www.sogefigroup.com
www.purflux.com
www.coopersfiaam.com
www.fram-europe.com
www.filtri-tecnocar.com
www.sogefipro.com
Zukunftsweisende Entscheidung
Zum 1. April 2015 wird die Van
Wezel GmbH in Kamen den Aftermarket Bereich von der Hubert
Schlieckmann GmbH aus Marienfeld
integrieren und gleichzeitig das
Qualitätslabel Masterpart durch
Equipart ersetzen.
Die beiden Experten für Karosserieteile
Van Wezel Autoparts (VWA) und HS Autoersatzteile Vertriebs GmbH (HS) gingen
schon 2006 eine enge Kooperation ein, die
sich sowohl im Vertrieb wie auch in der
Umsetzung diverser Qualitätsstandards
als erfolgreich erwies. In dem im Zentrallager von VWA angesiedelten Technical
Center wurden und werden Karosserieteile geprüft und nach Sicherstellung der
erforderlichen Qualität mit dem Label
Equipart (VWA) und Masterpart (HS) ausgezeichnet. Ebenfalls werden zusätzlich
auch andere Produkte wie Beleuchtung,
Fensterheber, Ölwannen usw. in dieser
Abteilung qualitativen Tests unterzogen.
Zum 1. April 2015 wird die Van Wezel
GmbH in Kamen den Aftermarket Bereich
110
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
von der Hubert Schlieckmann GmbH,
Marienfeld integrieren. Somit wird zum
gleichen Datum das Qualitätslabel Masterpart durch Equipart ersetzt. Durch
diese Maßnahme soll europaweit ein
einheitlicher Auftritt der qualitätsgeprüften Karosserieteile gewährleistet
werden, heißt es dort. Die verantwortlichen Vertriebsmitarbeiter von HS wollen den Weg in die Zukunft gemeinsam
mit VWA gehen, was die Fortführung der
langjährigen persönlichen Betreuung der
Kunden durch die bekannten Ansprechpartner gewährleisten soll.
„Mit einem starken Team und der im
Freien Markt bisher einzigartigen detaillierten Qualitätsprüfungen bei Karosserieteilen ist VWA für die Zukunft bestens
aufgestellt. Hiervon wird auch der Aftermarket in Deutschland profitieren“, erklärte Geschäftsführer Jürgen Rabsilber
auf der Stahlgruber Leistungsschau am
vergangegen Wochenende in München
jr.
beim Gespräch mit der amz.
Jürgen
Rabsilber (links),
Geschäftsführer
bei Van Wezel
Autoparts und
Key Account
Manager Johann
Carstensen
blicken
optimistisch in
die Zukunft.
Foto: Rinn
Wieder ein neues Mitglied bei ATEV
Der Autoteile-Einkaufsgemeinschaft
ATEV mit Sitz im schwäbischen Ludwigsburg gehört seit Anfang März
auch Autoteile Wiesböck an.
Das Familienunternehmen Autoteile
Wiesböck mit 23 Mitarbeitern hat seinen Sitz in Heufeld und Wasserburg bei
Rosenheim. Dreimal täglich werden Kunden in mehreren Landkreisen Bayerns
mit den sechs firmeneigenen Fahrzeugen
beliefert. Für die ATEV ist Autoteile Wiesböck ein klarer Zugewinn, meint Werner
Fischer, geschäftsführender Vorstand
des genossenschaftlichen Einkaufsverbandes. Als Familienunternehmen, das in
zweiter Generation von Thomas Sarnow
und seiner Frau Sonja geführt wird, füge
sich der Autoteile-Händler nahtlos in die
mittelständisch geprägte ATEV ein. Auch
die Warengruppen, die Autoteile-Wiesböck vertreibt, passen laut Fischer hervorragend zum ATEV-Sortiment. Nachdem ATEV im Jahr 2014 insgesamt fünf
neue Mitglieder gewonnen hat, ist Autoteile Wiesböck 2015 bereits das zweite
Neu-Mitglied. Seit Januar 2015 gehört
das Autoteile-Center Gehlsen aus Syke
bei Bremen zur Autoteile-Kooperation.
Deshalb zeigt sich Werner Fischer zuversichtlich, den Wachstumskurs der ATEV
2015 fortsetzen zu können: „Wir werden in diesem Jahr noch den einen oder
anderen Autoteile-Händler gewinnen
können.“ Anfragen liegen seinen Worten
zufolge sowohl aus Deutschland als auch
jr.
aus Österreich vor. www.autoteile-wiesboeck.de
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Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“
Franzensbad-Wien, 103. Jahrgang 2015
Offizielles Organ des Gesamtverband
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Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte
aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel
sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen
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Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift: 30130 Hannover
Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2600
Verlagsleitung: Klaus Krause
KFZ- und Mobilitätsmedien:
Leitung: Eckhard Schulte
Telefon 0511 8550-2610, [email protected]
Redaktion:
Jürgen Rinn (Chefredakteur)
Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt
Telefon 09369 982171, Telefax 09369 982172
[email protected]
Dr. Frauke Weber (Redaktion)
Telefon 06432 988613, Telefax 06432 988614
[email protected]
Peter Rodenbüsch (Redaktion)
Telefon 09371 9185500, Telefax 09371 9185480
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profile
Ingo Linka seit Januar
Bosal-Geschäftsführer
Ingo Linka ist Geschäftsführer der Bosal Deutschland.
Sein Vorgänger Frank Stümpel hat das Unternehmen verlassen.
L
inka hat zusätzlich zur Geschäftsführung
auch die Position des European Regional
Aftermarket Sales Director. „Ich freue mich
auf meine spannenden und vielseitigen
neuen Aufgaben. Gemeinsam mit dem
hervorragend aufgestellten Management-Team
werde ich mich darauf konzentrieren, die Marktposition von Bosal weiter auszubauen“, erklärte
Linka.
Linka verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Automotive Aftermarket. Er erwarb sie
unter anderem bei der Rütgers Automotive AG,
wo er bereits unterschiedliche Führungspositionen innehatte. Im Anschluss war der 54-Jährige
ab 1997 bei der TMD Friction Services GmbH tätig, wo er vor seinem Wechsel zu Bosal zuletzt als
fw
Sales Director EMEA agierte.
Car-O-Liner setzt Key Account Manager ein
Seit März 2015 arbeitet Stephan Paschke (32)
in der neu geschaffenen Position als Key Account
Manager bei Car-O-Liner Deutschland, wo er direkt
an Geschäftsführer Björn Claussen berichtet.
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Derzeit gültige Preisliste: Nr. 53 vom 1.1.2015
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Bezugspreise: Jahresabonnement e 62,– jährl. Inland,
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Für ordentliche GVA-Mitglieder ist der Bezug der amz
im Mitgliedsbeitrag enthalten.
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Kündigungsfrist von acht Wochen zum Halbjahresende.
Stephan Paschke ist neuer
Key Account Manager bei
Car-O-Liner Deutschland.
Foto: Albert
Wechsel in der Führungsetage des Automobil­
zulieferers Hengst: Oliver Nabrotzky
tritt die Nachfolge von Rolf Sudmann an.
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung
der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter
ausführ­licher Quellenangabe gestattet. Gezeichnete Artikel
decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.
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Gerichtsstand und Erfüllungsort: Hannover
Diese Ausgabe enthält eine Beilage der Robert Bosch GmbH
Automotive Aftermarket.
Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.
Druck: Printmedienpartner GmbH
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112
amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Der gebürtige Frankfurter soll als zentrale Schnittstelle
zwischen der deutschen Dependance des Weltmarktführers für Unfall-Reparatursysteme und der Automobilindustrie sowie aller namhafter Versicherungskonzerne fungieren und für diese Aufgabe verantwortlich zeichnen. Sein
Aufgabengebiet umfasst zudem die Erschließung neuer
Geschäftsfelder, die Entwicklung neuer Produkte und
Dienstleistungen sowie die Prozessoptimierung zwischen
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den Kunden und Car-O-Liner Deutschland. Wechsel bei Hengst Automotive
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Die Titel der KFZ- und Mobilitätsmedien im Überblick:
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Ingo Linka ist jetzt Geschäftsführer
bei Bosal Deutschland. Foto: Bosal
Oliver Nabrotzky ist neuer
„Group Vice President
Aftermarket Sales“ der
Hengst-Gruppe.
Foto: Hengst Automotive
Oliver Nabrotzky hat als „Group Vice President Aftermarket Sales“ die Nachfolge von Rolf Sudmann angetreten.
Der 42-Jährige ist damit für das weltweite AftermarketGeschäft der Hengst-Gruppe zuständig. Der Diplom-Ingenieur Nabrotzky verfügt über rund 20 Jahre Erfahrung in
der Automobilbranche, die er sowohl im In- als auch im
Ausland sammelte, davon allein 18 Jahre im Bereich Original Equipment (OE).
In seiner neuen Aufgabe im Aftermarket will er an die
erfolgreiche Arbeit von Rolf Sudmann anknüpfen und das
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weltweite Aftermarket-Geschäft weiter ausbauen. Siekönnendaslesen!*
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rückspiegel
Zeitzeuge mit
auflackiertem Stern
Mercedes-Benz Classic
hat in zweieinhalb­
jähriger Feinarbeit
ein Unikat von 1938
­rekonstruiert:
Der 540 K Stromlinien­
wagen hatte ­einen
­sensationellen
­Luftwiderstand und
galt als Vorreiter
­aerodynamisch
geformter Automobile.
Im Windkanal: Der 540 K Stromlinienwagen von 1938. S
cheunenfunde mit automobilen Schätzchen längst
vergangener Zeiten sind selten geworden. Das wissen
auch die Fachleute von Mercedes-Benz Classic. Umso
erstaunlicher war eine Entdeckung in den eigenen
Reihen, die allerdings einen Riesenaufwand samt akribischer Spurensuche nach sich zog. Bei einer Lager-Inventur in
den von Eingeweihten genannten Heiligen Hallen des Classic
Centers stieß man vor ein paar Jahren auf Originalrahmen, Hinterachse und verschiedene Einzelteile eines in Vergessenheit
geratenen Unikats – des 540 K Stromlinienwagens.
Seine Geschichte beginnt 1937, als das Interesse an aerodynamischen Fahrzeugen erste zögerliche Züge annahm. In der
Sindelfinger Mercedes-Abteilung Sonderwagen wurde genau
solch ein Automobil gebaut, um es 1938 bei dem Langstreckenrennen Berlin-Rom auf die Reise zu schicken. Abgeleitet vom 540
K Coupé sollte der Stromlinienwagen atemberaubende Daten
aufweisen: Dauergeschwindigkeiten von Tempo 170 und mit
Kompressorunterstützung eine Höchstgeschwindigkeit von 185
Stundenkilometern. Dies war natürlich nur mit einer Vielzahl aerodynamischer Maßnahmen möglich, wie sie der heutige Stromlinienwagen-Projektleiter Ralph Hettig beschreibt: „Neben der
Karosserie, die so modelliert wurde, dass die Luft perfekt strömt,
sind auch die Windschutzscheiben seitlich gebogen. Der Unterboden ist vollständig abgedeckt, verdeckte Türgriffe, fehlende
Stoßfänger oder geringe Spaltmaße gehören ebenfalls dazu.“ Wie
kompromisslos die damaligen Gestalter arbeiteten, zeigt zudem
die Entscheidung, den Mercedes-Stern lediglich aufzulackieren.
Foto: Jacobi
schwindigkeiten erproben konnten. Der Zweieinhalb-TonnenMercedes kam ihnen gerade recht. Tatsächlich landete das
Stromlinien-Gefährt in Hanau, wo es laut Fahrzeugbrief 1947
stillgelegt wird. Danach verlieren sich die Spuren. Auf jeden Fall
gelangen nur die eingangs erwähnten Bauteile in den 50er-Jahren ins Mercedes-Museum.
Zweieinhalb Jahre lang rekonstruierten die Experten das
einst „als Auto der Zukunft konzipierte Fahrzeug“, wie Hettig
erzählt. Er steht neben dem 540 K Stromlinienwagen im Windkanal und verkündet den soeben gemessenen, für damalige Verhältnisse sensationellen Luftwiderstandsbeiwert von 0,36 – üblich waren vor dem Zweiten Weltkrieg cw-Werte von 0,6.
Das Automobil sei fahrbereit, meint er, rückt aber den
Schlüssel genau so wenig heraus wie Angaben über die Kosten des leidenschaftlichen Projekts. Mitte August wird der
5,4-Liter-Achtzylinder-Motor mit 180 PS/132 kW im sonnigen
Pebble Beach in Kalifornien gestartet. Dort ist er bei einem
der bekanntesten Oldtimer-Schönheitswettbewerben unter
seinesgleichen, wird aber als Rekonstruktion mit nur wenigen
Originalteilen nicht in der ersten Reihe der Preisträger stehen.
Gundel Jacobi
Aber es nützte alles nichts
Die Fernfahrt wurde erst auf 1939 verschoben, dann fiel der
öffentliche Auftritt des Wunderwerks dem Krieg zum Opfer.
Parallel zur Fertigung des Stromlinien-Einzelstücks flatterte in
Sindelfingen eine Bestellung der Dunlop-Reifenwerke aus Hanau auf den Tisch: Sie orderten ein Hochleistungs-Fahrzeug,
mit dessen Hilfe sie ihre Pneu-Konstruktionen für schnelle Ge-
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 5-2015
Der 540 K Stromlinienwagen als Original.
Foto: Daimler
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