Mecklenburg-Vorpommern Immer aktuell: www.asb-mv.de Arbeiter-Samariter-Bund Mecklenburg-Vorpommern e.V. Schleswiger Straße 6 18109 Rostock Telefon: (0381) 6 70 71-1 Fax: (0381) 6 70 71-22 V.i.S.d.P.: Thomas Starigk Redaktion: Marina Stark Hilfe zur Selbsthilfe in Wismar setzen, das die Jugendlichen einbezieht und vernetzt. Eine sinnvolle Unterstützung bei Problemen Gudrun Wolter vom ASB Wismar/ Nordwestmecklenburg zieht eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: Die Kontakt- und Informationsstelle Dorit Porath (li.) informiert sich bei Gudrun Wolter über Selbsthilfeangebote in der Region Wismar/NWM. Foto: Alexander Gries (KISS) des ASB begleitet inzwischen 87 Selbsthilfegruppen. Hier werden Angebote zur Selbsthilfe kommuniziert, es wird Unterstützung bei der Suche nach Gleichgesinnten oder bei der Neugründung von Gruppen angeboten. „Wir versuchen, eine Atmosphäre zu schaffen, die es interessierten Menschen erleichtert, sich in Selbsthilfegruppen zusammenzufinden, Probleme gemeinsam zu bewältigen und Erfahrungen auszutauschen“, erklärt Gudrun Wolter. „So wollen wir Selbsthilfepotenziale aktivieren und die Isolation vieler Menschen aufbrechen.“ Die Themenvielfalt ist dabei groß: Krankheit, Behinderung, Einsamkeit, Alter, Sucht, Trennung und viele belastende Lebenssituationen, aber auch rechtliche Fragen sind ein Thema. Seit Jahren schon steigt die Nachfrage nach Gruppen, in denen psychische Probleme oder Erkran- kungen behandelt werden. Dazu gehören Depressionen und Ängste, das sogenannte Burnout oder Mobbingerfahrungen. Betroffene brauchen neben Ermutigungen oft auch intensive Beratung und Begleitung. Um eine breite Öffentlichkeit für das Thema Selbsthilfe zu interessieren, wurde einiges getan: Im Rahmen der Selbsthilfe- und Gesundheitstage auf dem Wismarer Marktplatz fand z. B. der „Markt der Möglichkeiten“ als Mitmachangebot große Resonanz. Auf amüsante Weise wurde im „Alltagslernprogramm für jedermann“ gezeigt, wie man mit der Unterstützung Gleichgesinnter Probleme erfolgreich lösen kann. Weitere Informationen: ASB Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen Wismar/NWM, Dorfstraße 10, 23968 Gägelow, Telefon (03841) 22 26 16. . Text: Gudrun Wolter Das Projekt besteht bereits seit drei Jahren. Die Idee, die Dorfjugend mobiler zu machen, kommt bei den Jugendlichen sehr gut an. Damit wurde die Lebenssituation im ländlichen Raum für die jungen Menschen attraktiver und abwechslungsreicher. So sollen sie bewegt werden, in ihrer heimatlichen Umgebung zu bleiben und so eine Überalterung der Region zu verhindern. Kontakt: ASB OVP, Samariterstr. 7, 17389 Anklam, Telefon (03971) 24 21-11. . Text: Susanne Sternberg Schnelle Hilfe durch Kinderschutz-Hotline und -Notdienst Das Telefon klingelt spät am Abend. Der Anrufer berichtet aufgeregt: „In der Nachbarwohnung weint schon seit Stunden ein Kind!“ Mit solchen oder ähnlichen Situationen werden die Mitarbeiter der Kinderschutz- Jugend auf dem Land braucht Angebote 16 ASB MAGAZIN 4/11 meinsam mit den Jugendlichen abwechslungsreiche Freizeitangebote. Wir helfen bei der Persönlichkeitsfindung, Kompetenzentwicklung und Lebensplanung.“ Zum Angebot gehören Workshops zu Themen wie Zivilcourage, aber auch Sportangebote, Theaterbesuche und Tanzworkshops, Freizeitfahrten, Landstreicher-Partys sowie gemeinsames Vorbereiten und Erle- ben sportlicher Höhepunkte gehören dazu. Neue soziale Kontakte und dorfübergreifende Freundschaften sind entstanden, Verabredungen und gemeinsame Unternehmungen auch außerhalb der Projektangebote finden ebenso statt. So wird versucht, den Nachteilen der ländlichen Region mit nur vereinzelten Freizeitmöglichkeiten, weiten Wegen und wirtschaftlichen Zwängen ein Modellprojekt entgegenzu- » Foto: Susanne Sternberg Aktiv für Kinder und Jugendliche Das Projekt „Landstreicher“ „Landstreicher“ ist ein Modellprojekt für Jugendliche im Bereich Anklam-Land, das vom ASB Ostvorpommern getragen wird. Sozialarbeiterin Susanne Sternberg erklärt: „Mit ‚Landstreicher’ erreichen wir mehr als 1.000 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren in 28 Gemeinden. Gemeinsam mit den Jugendlichen ‚bestreichen’ wir das Land, organisieren in der offenen, mobilen Jugendsozialarbeit ge- Die „Landstreicher“ sind mit ihrem Minibus mobil. Anke Baumann hilft bereits seit neun Jahren jungen Müttern in Notlagen. Foto: ASB/W.Krüper hotline Mecklenburg-Vorpommerns oft konfrontiert. Dann sind bei den Fachkräften des ASB Kinder- und Jugendnotdienstes Rostock und des Landesjugendamtes Einfühlungsvermögen und Kompetenz gefragt. In akuten Fällen wird das zuständige Jugendamt der jeweiligen Region informiert, sodass sich ein Mitarbeiter sofort selbst ein Bild von der Situation machen und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten kann. Der Kinder- und Jugendnotdienst des ASB ist eine von drei Schutzstellen des Landes. Die Experten des ASB sind 365 Tage im Jahr im Einsatz. Hier werden die Anrufe entgegengenommen; vernachlässigte und misshandelte Kinder und Jugendliche finden hier außerdem vorübergehend ein Obdach sowie Zuwendung und Geborgenheit. Sozialpädagogen suchen gemeinsam mit den in Not geratenen Kindern und Jugend- lichen nach Lösungen und Perspektiven. Die Einrichtung gehört zu der 1994 gegründeten Gemeinnützigen Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe des ASB. Diese betreut Familien mit Erziehungsschwierigkeiten und gravierenden Alltagssorgen und -problemen, darunter viele junge Mütter, Großfamilien und Alleinerziehende. Für Kinder, die aufgrund der familiären Situation nicht mehr bei den eigenen Eltern leben können, bietet der ASB die Betreuung in kleinen Wohngruppen in Rostock, Bad Doberan und Kröpelin an. Eine Besonderheit in der Arbeit des ASB ist die Einbeziehung von Tieren des ASB-Kinderbauernhofs im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen. . Weitere Informationen unter: www.asb-kjh.de Text: Katrin Böhm ASB MAGAZIN 4/11 17
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