Themen – Projekte – Veröffentlichungen am Institut Arbeit und Qualifikation +++Aktuelle Pressemeldung+++ Neuer IAQ-Report zum Niedriglohnsektor: Stagnation auf hohem Niveau 2015 08 Die Niedriglohnsektor in Deutschland stagniert seit 2007 weiter auf hohem Niveau: Jeder vierte Beschäftigte arbeitete im Jahr 2013 für weniger als 9,30 Euro pro Stunde – die aktuelle Schwelle, ab der man als Geringverdiener gilt. Unter 8,50 Euro, also dem im Januar 2015 eingeführten Mindestlohn, verdienten 2013 6,3 Millionen oder 18,9 Prozent. Dieser Anteil hat sich – anders als in einigen Studien erwartet – gegenüber dem Vorjahr nicht verringert, weil die Billiglöhne vom allgemeinen Lohnanstieg abgekoppelt blieben. mehr +++ Sozialpolitik-Aktuell +++ Im Informationsportal www.sozialpolitik-aktuell.de finden Sie zahlreiche neu eingestellte Dokumente, Info-Grafiken und Links. Die aktuelle Infografik des Monats befasst sich mit der Entwicklung der Erwerbsminderungsrenten 2000 – 2014: „Wertverlust der Erwerbsminderungsrenten noch immer nicht gestoppt“. Download des Newsletters über www.sozialpolitik-aktuell.de/ newsletter.html Aktuell 2015-08 +++ Neue Veröffentlichungen +++ Bosch, Gerhard / Jaehrling, Karen / Weinkopf, Claudia 2015: O salário mínimo legal na prática na Alemanha : condições para uma implementação bem-sucedida. São Paulo : Friedrich-Ebert-Stiftung Brasil ; Notas 2015,1 Volltext Bosch, Gerhard / Weinkopf, Claudia 2015: Revitalisierung der Tarifpolitik durch den gesetzlichen Mindestlohn? In: Industrielle Beziehungen 22 (3-4), S. 305-324 Seit Januar 2015 gilt in Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 € pro Stunde. Die Mindestlohneinführung ist Teil eines Gesetzes zur Stärkung der Tarifautonomie, das darauf abzielt, die Tarifbindung wieder zu erhöhen und Allgemeinverbindlicherklärungen zu erleichtern. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, ob und inwieweit die in einigen anderen Ländern festgestellten ripple-Effekte – also Verhandlungen über höhere Tariflöhne auf der Plattform des Mindestlohns – auch in Deutschland zu erwarten sind. Auf der Basis der Erfahrungen mit den branchenbezogenen Mindestlöhnen nach dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz und der Übertragung einer Ländertypologie auf unterschiedliche Branchen in Deutschland arbeiten wir systematische Gründe für mögliche Branchenunterschiede heraus und identifizieren Faktoren, die hierfür von Bedeutung sind. Aus unserer Sicht ist noch offen, ob und inwiefern es gelingen wird, die auf der politischen Ebene angestrebte Stärkung des Tarifvertragssystems zu realisieren. Letztlich hängt vieles davon ab, ob die Durchsetzung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland konsequent und ernsthaft betrieben wird. Bosch, Gerhard 2015: The German welfare state: From an inclusive to an exclusive Bismarckian model. In: Vaughan-Whitehead, Daniel (ed.): The European Social Model in Crisis: Is Europe losing its soul? Cheltenham [u.a.]: Elgar, pp. 175-229 Jaehrling, Karen / Finnestrand, Hanne O. / Kirov, Vassil / Torvatn, Hans 2015: The (In)Visible Third Party: De- and Re-regulation of Working Conditions through Public Procurement. In: Holtgrewe, Ursula / Kirov, Vassil / Ramioul, Monique: Hard Work in new jobs. The quality of work and life in European Growth sectors, Palgrave Macmillian, pp. 130-148 Jaehrling, Karen 2015: Öffentliche Auftragsvergabe – eine neue Arena der industriellen Beziehungen? Konzeptionelle Überlegungen und erste empirische Befunde. In: Industrielle Beziehungen 22 (3-4), S. 325-344 Mit dem Bedeutungszuwachs der öffentlichen Auftragsvergabe werden Entscheidungen über Arbeitsbedingungen zunehmend jenseits der eingespielten Formen des Interessenausgleichs getroffen. Welche Verfahren der Entscheidungsfindung sich hier herausbilden und wie dies die etablierten Macht- und Interessenstrukturen in den industriellen Beziehungen veraendert, ist Kernfrage des Beitrags. Er zielt zudem darauf, Einflussfaktoren, Gegenstände, Akteure und Mechanismen der Entscheidungsfindung im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe in systematisierender Weise zu beschreiben und auf diese Weise zu einem besseren Verständnis der Konturen dieser emergenten Arena der industriellen Beziehungen beizutragen. Die Auswertung erster empirischer Studien zu Deutschland, Dänemark und Grossbritannien ergibt, dass die gezielte Nutzung der Auftragsvergabe als Instrument der Arbeitsmarktregulierung 2 Aktuell 2015-08 länderübergreifend auf große Hürden stösst, und die traditionell stärker ausgeprägten Mitbestimmungsrechte von Arbeitnehmern in Deutschland und vor allem Dänemark in dieser emergenten Arena der industriellen Beziehungen bislang nur bedingt zum Tragen kommen. Kalina, Thorsten / Weinkopf, Claudia 2015: Niedriglohnbeschäftigung 2013: Stagnation auf hohem Niveau. Internet-Dokument. Duisburg: Inst. Arbeit und Qualifikation. IAQ-Report, 2015-03 Volltext Knuth, Matthias 2015: Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik für Ältere. In: Igl, Gerhard / Welti, Felix / Eßer, Michael (Hrsg.): Alter und Beschäftigung: Arbeitssituationen, Lebensentwürfe und soziale Sicherung der über 50-Jährigen. Sozialrecht und Sozialpolitik in Europa ; 30. Münster [u.a.]: LIT Verl., S. 45-55 Lehndorff, Steffen 2015: Arbeitszeitgestaltung zwischen selbst- und fremdbestimmter Flexibilität – ein Dilemma? In: Wetzel, Detlef (Hrsg.): Beteiligen und Mitbestimmen. Für eine lebendige Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft. Hamburg: VSA Verl., S. 67-69 Weitere Informationen Lehndorff, Steffen 2015: Institutional Anchors for Job Quality – The Case of Industrial Relations. In: Holtgrewe, Ursula / Kirov, Vassil / Ramioul, Monique: Hard Work in new jobs. The quality of work and life in European Growth sectors, Palgrave Macmillian, pp. 101-113 Lillie, Nathan / Wagner, Ines 2015: Subcontracting, insecurity and posted workers: evidence from construction, meat processing and shipbuilding. In: Drahokoupil, Jan (ed.): The outsourcing challenge: organizing workers across fragmented production networks. Brussels: European Trade Union Institue, pp. 157-177 Volltext Sardadvar, Karin / Kümmerling, Angelika / Peycheva, Darina 2015: Gender-Typing of Low-Wage Work: a comparative analysis of commercial cleaning in Austria, domiciliary elderly care in Germany and the waste sector in Bulgaria. In: Holtgrewe, Ursula / Kirov, Vassil / Ramioul, Monique: Hard Work in new jobs. The quality of work and life in European Growth sectors, Palgrave Macmillian, pp. 208-230. Schmitz, Jutta 2015: Lust oder Frust? – Erwerbstätigkeit im Rentenalter im Kontext aktueller Deutungen. In: Bürger im Staat 2/3 2015, S. 111-120. Volltext Wagner, Ines 2015: Arbeitnehmerentsendung in der EU: Folgen für Arbeitsmarktintegration und soziale Sicherung. In: WSI-Mitteilungen 68 (3), S. 338-344 Von einer Entsendung wird gesprochen, wenn ein Arbeitnehmer in einem EU-Mitgliedstaat angestellt ist, der Arbeitgeber jedoch entscheidet, ihn vorübergehend in einem anderen Mitgliedstaat arbeiten zu lassen. Die Entsenderichtlinie soll diese Art von transnationaler Arbeit regulieren. Fragen, wie sich die Lebenswelten, die Arbeitsbedingungen und die sozialen Räume von entsandten Arbeitnehmern gestalten, waren bisher ein wenig beachtetes Untersuchungsfeld. Welche Konsequenzen für Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen und soziale Sicherung hat grenzüberschreitende Entsendung in der Entsendepraxis in dem Einsatzland Deutschland? Die in diesem Beitrag vorgestellte Studie untersucht, wie sich die transnationale 3 Aktuell 2015-08 Regulierung auf die Entsendepraxis auswirkt. Im Fokus der Analyse steht die Problematik, dass das Beschäftigungsverhältnis von entsandten Beschäftigten in zwei Staaten verankert ist. Weinkopf, Claudia 2015: Erweiterung der Mitbestimmung bei Fremdfirmenpersonaleinsatz: Herausforderungen durch Leiharbeit und Werkverträge. In: Wetzel, Detlef (Hrsg.): Beteiligen und Mitbestimmen. Für eine lebendige Demokratie in Wirtschaft und Gesellschaft. Hamburg: VSA Verl., S. 19-22 Weitere Informationen +++ Weitere interessante Forschungsthemen, Ergebnisse und Hintergrundinformationen finden sich unter http://www.iaq.uni-due.de/publikation/neuerscheinung.php Sie stehen zum Teil als kostenloser Download zur Verfügung. +++ Vorträge +++ Dr. Tabea Bromberg, Christine Slomka: Changing Patterns of Interests and Interest Representation of White-Collar Employees in German Industry? Work2015 - New Meanings of Work / Turku Centre for Labour Studies. Turku, Finnland, 20.08.2015 Weitere Informationen Jutta Schmitz: Fachkräfteanalyse NRW: Aktuelle Lage und zukünftige Herausforderungen. Fachkräftesicherung NiederRhein - Bilanz und mögliche Perspektiven / Regionalagentur NiederRhein. Eurotec Technologiezentrum Moers , 09.09.2015 Prof. Dr. Gerhard Bosch: The bumpy road to a Minimum Wage in Germany. The Changing World of Work: Implications for Labour and Employment Relations and Social Protection. 17th ILERA World Congress, 7 -11 September 2015 / International Labour and Employment Relations Association (ILERA). Cape Town, South Africa, 10.09.2015. Weitere Informationen Dr. Claudia Weinkopf: Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns - eine Zwischenbilanz. Kommt der Mindestlohn überall an? / DGB-Bundesvorstand. Berlin, RAMADA Hotel, 15.09.2015. Weitere Informationen Jutta Schmitz: Erwerbstätigkeit im Rentenalter. Statistisches Berichtswesen und Statistiken der GRV 2015 / Deutsche Rentenversicherung Bund. Erkner, 15.09.2015 Jutta Schmitz: Erwerbstätigkeit im Rentenalter - sozialpolitische Probleme und Implikationen. Arbeit jenseits der Rentengrenze - Zwischen „Entpflichtung“ und „Unruhestand“ / Herbsttagung der Sektion Alter(n) und Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Bremen, 19.09.2015 Weitere Informationen Jutta Schmitz: Vom Ruhe- zum Unruhestand? Erwerbstätigkeit im Rentenalter in Deutschland. Wissenschaftliches Seminar Fachabteilung 3/ BAuA / Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Berlin, 24.09.2015 Dr. Claudia Weinkopf: Variety of industrial relations and collective bargaining in German low-wage industries. Social Production of Job (In)security in the Post-Indus- 4 Aktuell 2015-08 trial Society / Centre Interdisciplinaire de Recherche Travail, Etat et Société (CIRTES) and Université catholique de Louvain (UCL). Belgique, Louvain-La-Neuve, 25.09.2015 Weitere Informationen +++ Medienlinks +++ 24.07.2015 Das Ende des Achtstundentags Zeit Online 14.07.2015 Das Potenzial der Älteren: Wie lange können, müssen, wollen wir arbeiten? Deutschlandradio 07.07.2015 Nach dem Abitur wartet nur die Orientierungslosigkeit welt.de 05.07.2015 Prüfung des Lebens Welt am Sonntag IAQ-Aktuell 2015-08 Redaktionsschluss: 03.08.2015 Institut Arbeit und Qualifikation Fakultät für Gesellschaftswissenschaften Universität Duisburg-Essen 47048 Duisburg IAQ-Aktuell, der elektronische Newsletter des Instituts Arbeit und Qualifikation, erscheint monatlich und steht auch im Internet als pdf-Datei zur Verfügung. Der kostenfreie Info-Service informiert über aktuelle Aktivitäten des Instituts. IAQ im Internet http://www.iaq.uni-due.de IAQ-Aktuell unter http://www.iaq.uni-due.de/aktuell/iaq-aktuell.pdf Bestellungen/Abbestellungen: http://www.iaq.uni-due.de/aktuell/newsletter.php Redaktion Claudia Braczko Institut Arbeit und Qualifikation http://www.iaq.uni-due.de Mobil 0170-8761608 E-mail: [email protected] [email protected] 5
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