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ISSN 0 178 476507193 F • P.b.b. GZ 06Z036931 M • www.biokreis.de • www.bionachrichten.de
JUNI 2015
Der Kampf um Boden.
Verkauft, verschmutzt, verbaut, verloren.
Pflege für die „Haut der Erde“.
Bodenschutz-Experte Hans Rudolf Herren im Interview.
Ackerhelden: Wenn Verbraucher zu Erzeugern werden.
„Das Gute noch besser machen“
Tierwohl in der Fleischrinderhaltung.
Anzeige
Liebe Leserinnen und Leser,
„Kaufen Sie Land. Es wird keines mehr gemacht.“ Die Worte des amerikanischen
Schriftstellers Mark Twain (1835 bis 1910) über den Wert von Grund und Boden
sind hochaktuell. Der Kampf um Boden ist entbrannt. Landgrabbing global - in
den Ländern des Südens ebenso wie am Rande der niederbayerischen Kleinstadt,
wenn auch auf verschieden offensive Weise. Und doch steht dahinter überall die
gleiche Motivation: Geld. Boden – unsere Ernährungsgrundlage – ist immer mehr
zum Spekulationsobjekt geworden. Umweltschäden, Verwüstung und übermäßige
Versiegelung haben diese Tendenzen weltweit verschärft, hierzulande sind falsch
betriebene Landwirtschaft, das Vordringen der Biogas-Anlagen und der Zugriff
von Investoren mitverantwortlich für die Zuspitzung. Boden: für viele nur eine
Handvoll Dreck. Tatsächlich geht es um ein Thema mit wirtschaftlicher, ökologischer, gesundheitlicher, umweltrelevanter, biologischer, politischer sowie gesellschaftlicher Brisanz, das große Zusammenhänge in sich vereint. So ist etwa Boden
als Eigentum eng verbunden mit dem Berufsstand des Bauern, der auch noch im
21. Jahrhundert als letzter Beruf beinahe nur über Erbe ermöglicht wird (siehe
Interview „Hilfe, ich brauche Land!“ mit Titus Bahner, S. 20/21.). Informieren
Sie sich zum Internationalen Jahr der Böden über eine facettenreiche Materie!
Der Biokreis ist der Verband für Landwirte, Verarbeiter und Verbraucher und hebt
sich mit der Verbraucher-Mitgliedschaft von den übrigen ökologischen Anbauverbänden ab. Auch für sie – denn am Ende ist jeder Landwirt und Verarbeiter auch
Verbraucher – wollen wir die bioNachrichten konzeptionieren und produzieren.
Daher haben wir nach der Einführung eines leserfreundlicheren, zeitgemäßeren
Layouts nun die Inhalte im Heft geringfügig umgestellt. Infos, Titel und Biowelt
stehen kompakt vorne als Themen für alle, dann folgen die Biokreis-Themen mit
der Fachberatung, danach wie gewohnt die Warenbörse.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und schöne Sommertage!
Ihre
-3-
bioNachrichten ––– Inhalt
18
INFO
-4-
bioNachrichten ––– Inhalt
28
26
30
TITEL
DER KAMPF UM BODEN
BIOWELT
BIOKREIS
28
Nachhaltig leben: Ackerhelden
Wenn Verbraucher zu Erzeugern werden.
34
Landwirte fragen, Berater antworten
30
Reise: Indien Wir waren, wo der Pfeffer wächst
Zwei Berliner auf der Suche
nach dem besten Pfeffer der Welt.
36
„Das Gute noch besser machen“
Tierwohl in der Fleischrinderhaltung.
38
Was kostet Bio-Honig in Bayern?
Umfrage unter den Biokreis-Imkern.
40
Aktuelles
44
Verarbeiterporträt:
Die Vision der ewigen Pioniere
Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten
sind Kern eines Netzwerks, das nicht
mehr wachsen soll.
46
Marktplatz
52
Verlosung
53
Personalien
54
Bücher / Vorschau / Impressum
06
Biokreis-Produkte
18
07
Das ist der Biokreis
08
Termine
20 Hilfe, ich brauche Land!
Bodenmarkt-Experte
Dr. Titus Bahner im Interview.
10
Notizen
12
Agrarpolitik
14
Eine Frage der Perspektive
Überzeugender Ökolandbau
sieht von Region zu Region
unterschiedlich aus.
22
Boden-Facts
Pflege für die „Haut der Erde“!
Der Alternative-Nobelpreisträger
Hans Rudolf Herren spricht
über Bodengüte und Nachhaltige
Landwirtschaft.
24
Der Kampf um Boden – regional
25
Der Kampf um Boden – international
26
Der Boden lebt
Der Regenwurm gilt als
Symbol der Bodenfruchtbarkeit.
32
das bioRestaurant:
Speisen, wo die Löwen brüllen
Das Nürnberger Tiergartenrestaurant
„Waldschänke“ ist „öko“ und für alle.
-5-
Bild Erdbohrer:
Paul Schulze, flickr
Bild Regenwurm:
pixelio.de,
M. Großmann
Bild Gemüse:
http://www.ackerhelden.
de/so-funktioniert-das/
Wo bekomme ich
Biokreis-Lebensmittel?
Mit dem Siegel des Biokreis
ausgezeichnete Lebensmittel finden
sich in Naturkost-Fachgeschäften, in
Hofläden, auf Wochenmärkten oder in
den Läden der Bäckereien, Metzgereien,
Käsereien etc. Die Biokreis-Direktvermarkter in der Umgebung findet man
auf www.biokreis.de unter dem
Menüpunkt Verbraucher.
Der Biokreis wurde vor 35 Jahren in Passau
gegründet und ist heute der viertgrößte
ökologische Anbauverband in Deutschland.
Der Verband ist bundesweit aktiv, mit eigenen
Biokreis-Landesverbänden in Bayern, NordrheinWestfalen und Hessen. Die aktuelle Mitgliedschaft des Vereins setzt sich zusammen aus rund
1000 landwirtschaftlichen Betrieben, 125 Lebensmittelverarbeitern sowie 200 Verbrauchern. Der
Biokreis versteht sich als Verband der bäuerlichen Landwirte und handwerklichen
Lebensmittelverarbeiter.
Biokreis-Richtlinien
garantieren mehr als EU-Bio
SANDDORN-MÜSLI
KÜRBIS-KETCHUP
FRISCHKÄSEROLLE
WILDKRÄUTER
BIO-HÄHNCHENSTEAKS
MARINIERT „ITALIA“
Inhaltsstoffe:
Haferflocken, Gerstenflocken, Roggenflocken, 7% getrocknete Aprikosenwürfel,
getrocknete Feigenwürfel, Kamutflocken,
Emmerflocken, Sonnenblumenkerne,
Weizenflocken, Dinkelflocken, Teffflocken,
3% Chiasamen, Mais, 3% getrocknete Gojibeeren, 3% getrocknete, gehackte Mangos,
PurPur-Weizenflocken, 3% gefriergetrocknete Sanddornbeeren, Rohrohrzucker, ungehärtetes Palmfett, Reismehl, Joghurtpulver,
Haferschrot, gepuffter Reis, Reissirup,
Orangenöl, Meersalz
Inhaltsstoffe:
Hokkaido-Kürbispüree (70%), Orangen- und
Limettensaft (aus Konzentrat), Apfelessig,
Agavendicksaft, Rohrohrzucker, Paprikamark,
Weizenstärke (glutenfrei), Verdickungsmittel
Johannisbrotkernmehl, Salz, Curry-Gewürzmischung (enthält Senfmehl), Gewürze
Inhaltsstoffe:
85% Frischkäse (Sahne, Salz, Milchsäurebakterien, mikrobielles Lab), 10% Mascarpone (Sahne, Salz, Milchsäurebakterien),
5% Wildkräutermantel (Bärlauch, Oregano,
Basilikum, Rosmarin, Knoblauch, Thymian,
Ringelblumen, Rosenblüten, Kornblumen),
Maisstärke, Verdickungsmittel: Johannisbrotkernmehl
Inhaltsstoffe:
90% Hähnchenfleisch, Marinade (Sonnenblumenöl, Palmfett, Gewürze, Meersalz,
Rohrohrzucker)
Preis: 7,90 EUR / 575 g
Preis: 3,89 EUR / 450 ml
Preis: 2,29 - 2,49 EUR / 100 g
Preis: 19,90 EUR / 1 kg
www.mymuesli.com
www.georg-thalhammer.de
www.landkaeserei-herzog.de
www.freiland-puten.de
Die Kriterien, die ein Lebensmittel erfüllen
muss, um sich „bio“, „öko“ oder „aus kontrolliert
biologischem Anbau“ nennen zu dürfen, sind in der
EU-Öko-Verordnung festgelegt und werden kontrolliert. Die EU-Verordnung bildet jedoch lediglich einen
Mindeststandard, auf den sich alle Mitgliedsstaaten
einigen konnten. Für eine nachhaltig „ökologische“
Lebensmittelherstellung braucht es nach Auffassung der Ökoverbände wie Biokreis
und seiner Mitglieder einiges mehr.
Wer die Arbeit des Biokreis direkt mitverfolgen und unterstützen möchte, kann für einen
geringen Jahresbeitrag von 45 Euro VerbraucherMitglied werden (einfach eine Mail an info@
biokreis.de schreiben). Alle Mitglieder erhalten
pro Jahr sechs Ausgaben der bioNachrichten,
die neben landwirtschaftlichen Informationen
auch spannende Porträts von Biokreis-Betrieben,
Restaurant-Tipps, Reiseberichte und Themen
rund um Nachhaltiges Leben enthalten.
Leistungen für Mitglieder
Für seine Mitglieder bietet der Verband
ein großes Netzwerk: Biokreis-Landwirte
kooperieren mit Biokreis-Verarbeitern,
Mitgliedsbetriebe erhalten kompetente Beratung, können an Exkursionen und Workshops teilnehmen und werden über die
wichtigen Themen der Branche informiert.
Außerdem leistet der Biokreis Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation von
Gemeinschaftsständen auf den Messen
der Branche und politische
Interessensvertretung.
Bilder: http://ec.europa.eu/
EU-Bio? Verbands-Bio?
Biokreis-Landwirte stellen ihren gesamten
Betrieb auf bio um. Außerdem halten sie
deutlich weniger Tiere pro Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Landwirte müssen
ihren Dünger selbst erwirtschaften. Erdlose
Kulturverfahren (z.B. bei Feldsalat) sind
verboten. In der Lebensmittelverarbeitung
erlauben die Biokreis-Richtlinien deutlich
weniger Zusatzstoffe als die EU-Verordnung.
Die Einhaltung der Verbandsrichtlinien wird
durch unabhängige Kontrollstellen überprüft.
INFO ––– Termine
Termine ––– INFO
Veranstaltungen und Termine
Weitere Informationen bzw. Links zu den Veranstaltungen auf dieser Doppelseite
finden Sie auf www.biokreis.de unter dem Menüpunkt „Termine“
Umstellung auf den ökologischen Landbau in Hessen
Termine anderer Veranstalter
Erfahrungsaustausch mit Praktikern Berichte von Beratern und Marktpartnern
Bio-Offensive 2015
Alle Termine für die Umstellertage – auch zum Weiterempfehlen!
finden Sie auf www.soel.de/service/soel_termine.html
16. Juni 2015, 10.30 -16 Uhr
Ort: Hof „Weiße Hube“, Hohe Straße 72;
64732 Bad König; Hans Trumpfheller
Programm:
10.30 Begrüßung und Vorstellung des Betriebes Hans Trumpfheller
10.45 Ökologischer Landbau – Umstellung – Förderung Aussichten Bernd Müller – Geschäftsführer Biokreis Erzeugerring
Mitte e.V.
11.30 Alternative Grünlandnutzung mit Hühnern
Walter Höhne Geschäftsführer Biohennen AG
12.30 Mittagspause
13.30 Vermarktungsmöglichkeiten im ökologischen Landbau
Gerald Kamphaus - Berater Verarbeitende Betriebe Biokreis e.V.
Biokreis
in Bayern
-8-
Biokreis
in NRW
11. Juni, 19.30 Uhr
Felderbegehung Soja und Senf
Ort: Betrieb Ferdinand Fürmann,
Waldering 3, 84529 Tittmoning
18. Juni, 19.30 Uhr
Felderbegehung mit Besichtigung von Soja, Körnermais,
Dinkel und Weizen
Ort: Betrieb Robert Wimmer, Rieb 3, 93155 Hemau
14.00 Vorstellung Schlachthof Brensbach, Firma Partner Bio
und Kaiser Mühle
11. Juni, 19.30 Uhr
Felderbegehung mit Besichtigung von Kleegras, Triticale,
Hafer-Erbsen-Gemenge; anschließend Besichtigung des
Ziegenstalls und Zusammensitzen im Hofcafé
Ort: Betrieb Günter Deß, Richthof 5, 92342 Freystadt
14./15. Oktober
Biokreis-Verarbeitertag
15.30 bei Kaffee und Kuchen Aussprache/Rückmeldung und
Diskussion
21. November
Biokreis-Imkertag
Keine Teilnahmegebühr, Kostenbeitrag für Verpflegung
13. Juni, ganztägig
Tierschau und Volksfest „Stünzel“ mit Biokreis-Infostand
Ort: Bad Berleburg Stünzel
1. bis 5. Juli
Biokreis-Jahresexkursion ins Allgäu
16. August (voraussichtlich)
Tagesfahrt des Biokreis NRW zu interessanten Mitgliedsbetrieben im Norden von NRW inklusive Besichtigungen und
gemeinsamem Grillbuffet
14.30 Rundfahrt und Ansprache von verschiedenen Grünlandstandorten, Besichtigung der Gelbviehherde und der Thüringischen
Waldziegenherde
Anmeldung: Biokreis Erzeugerring Mitte,
Dorfstraße 34, 35625 Hüttenberg
Telefon: 0851 / 756500; Fax: 0851 / 75650 25;
E-Mail: [email protected]
Fax: 0851 / 75650 25
17. Juni, 16 Uhr
Sojaförderring: Sojafeldtag beim Biokreis-Betrieb Rau
Ort: 86738 Deiningen
18. Juni
Anmeldeschluss für Veranstaltungen bei den
Ökoerlebnistagen Bayern
1. Juli, 19 Uhr
Sojaförderring: Felderrundfahrt bei Biokreis-Betrieb Krauß
Ort: 94140 Ering
10. Juli
Ökolandbau–Feldtag der Bayerischen Landesanstalt
für Landwirtschaft (LfL)
Ort: LfL-Versuchsstation Neuhof in Kaisheim bei Donauwörth.
Anmeldung: www.lfl.bayern.de/iab/landbau/104690/index.php
7. bis 11. September
Seminarwoche über Bienenhaltung nach Öko-Richtlinien
für Landwirte und Imker
Ort: Akademie für Ökolandbau Kringell
Notizen
Zweinutzungshuhn: BÖLW fordert mehr Forschungsmittel für Züchtungsforschung
Minister Christian Schmidt kündigte an, dass ab 2017 keine Küken mehr getötet werden sollen. Schmidt
will, dass ab diesem Zeitpunkt die Bruteier mit männlichen Küken vor dem Schlüpfen aussortiert werden. „Die Ei-Diagnostik ist ein Innovationspfad, den die Geflügelwirtschaft beschreiten muss“, stellt der
Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, fest.
„Neben der Ei-Diagnostik braucht es aber mindestens die Weiterentwicklung einer weiteren Alternative
zum Kükentöten: die Aufzucht der männlichen Tiere für die Fleischerzeugung. Allein auf großtechnische
Verfahren beim Selektieren von Eiern zu setzen, genügt nicht, weil so bäuerliche Strukturen und Züchter
auf der Strecke bleiben. Eine wirtschaftlich tragfähige Mast der Bruderhähne wird im großen Stil allerdings
nur möglich, wenn es entsprechende Rassen gibt. Dazu muss massiv in die Züchtungsforschung investiert
werden.“ bölw
Neue Webseite: Biologisch gärtnern
Biokreis auf Regionalmessen
Erneut hat sich der Biokreis heuer erfolgreich auf der BioWest und erstmals auch auf der BioOst präsentiert. Auf der BioWest waren die Landkäserei Herzog, die Destillerie Farthofer, Freilandputen Fahrenzhausen, Chiemgauer Naturfleisch, die Antersdorfer Mühle und Hörrlein Feinkost vertreten, auf der BioOst
Chiemgauer Naturfleisch, die Landkäserei Herzog und die Destillerie Farthofer. Die Veranstalter zeigten
sich zufrieden mit der Bilanz der beiden Frühjahrs-BioMessen: „Mit 7,5 Prozent mehr Besuchern hat die
BioOst dieses Jahr noch einmal einen Entwicklungsschub gemacht und ist der BioWest, die von Anfang
an mit höheren Aussteller- und Besucherzahlen einstieg, nun hart auf den Fersen. Für die BioWest sind
wir ebenfalls sehr zufrieden“, fasst Veranstalter Wolfram Müller zusammen. Am 20. September findet die
BioSüd in Augsburg statt, den Abschluss des BioMessen-Quartetts bildet die BioNord am 27. September
in Hannover. Biokreis/Harting + Tovar GmbH
-10-
Preis für Öko-Betriebe
Für den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2016 des Bundesministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft (BMLE) können sich Teilnehmer noch bis zum 30. Juni bewerben. Dabei werden neue
überzeugende Produktions-, Verarbeitungs- und Vermarktungskonzepte sowie technologische Entwicklungen ausgezeichnet. Insgesamt werden bis zu drei Sieger gekürt. Das Preisgeld beträgt maximal 7500
Euro je Preisträger. Die unabhängige Jury des Bundeswettbewerbs wird durch das BMLE berufen und
setzt sich zusammen aus Vertretern der ökologischen Landwirtschaft, von Verbraucher- und Umweltverbänden und Vertretern der Wissenschaft. Die Bewerbungsunterlagen können bei der Bundesanstalt für
Landwirtschaft und Ernährung oder unter www.wettbewerb-oekolandbau.de angefordert werden. bmel
Das etwas andere Käseseminar
Das ÖMA-SchulungsWerk war zu Besuch bei den Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler.
Diplom-Käsesommelière Heike Fahsold von den Ökologischen Molkereien Allgäu vermittelte mit großem
Engagement und Einfühlungsvermögen die Grundlagen der Käseherstellung und das Schneiden und
fachgerechte Verpacken der verschiedenen Käsesorten an die Mitarbeiter der Weckelweiler Werkstätten.
Die Aufgabe der Sozialtherapeutischen Gemeinschaften ist es, für und gemeinsam mit Menschen mit
besonderem Unterstützungsbedarf Lebens-, Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies
geschieht unter anderem in den handwerklich orientierten Werkstätten und einer bio-dynamisch ausgerichteten Landwirtschaft. Zum Abschluss der Schulung gab es für jeden Teilnehmer ein Zertifikat, welches
den erfolgreichen Abschluss des Kompaktseminars „Grundlagen Käse“ der Ökologischen Molkereien
Allgäu als Fachkraft an der Käsetheke bescheinigte.
ÖMA
Anfang März 2015 startete unter biologischgaertnern.de ein neues Informationsangebot. Der Schwerpunkt
liegt dabei auf den Themen Düngung und Pflanzenpflege. Hobbygärtnerinnen und -gärtner können sich
mittels einer Suchfunktion über Produkte informieren, die für das biologische Gärtnern geeignet sind.
Hierzu gehören Bodenverbesserer, Düngemittel, Kultursubstrate, Pflanzenschutzmittel und Pflanzenstärkungsmittel. FiBL
Feierliche Meisterbriefübergabe
19 Absolventen aus Bayern und anderen Bundesländern haben an der „Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökologischer Landbau“ in Landshut-Schönbrunn ihre Meisterbriefe und
Urkunden zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für ökologischen Landbau“ erhalten. Martina Hammerl
vom niederbayerischen Bezirkstag, Hans Meier, Vorsitzender der Fachgruppe ökologischer Landbau des
bayerischen Bauernverbandes, sowie Harald Ulmer, Geschäftsführer der Landesvereinigung für ökologischen Landbau in Bayern, gratulierten und sprachen Grußworte aus. Die Festrede hielt Wolfgang
Schleicher, Repräsentant des Bayerischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in
Brüssel. Für das kommende Wintersemester 2015/16 bietet die Fachschule für ökologischen Landbau in
Landshut/Schönbrunn noch einige Plätze an.
Bild:
Die drei besten Absolventen (von links) Sebastian Porzelt, Hannah Spätgens und Andreas Häußler sowie Schulleiter Johann Schneck,
Bezirksrätin Martina Hammerl und Franz Aunkofer, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses.
INFO ––– Agrarpolitik
Die Kuh muss vom Eis
Wie in Brüssel an einem neuen Öko-Recht gearbeitet wird.
Von Peter Röhrig und Joyce Moewius
-12-
Seit über einem Jahr wird in Brüssel um ein neues Bio-Recht
gerungen. Die Entschlüsse der nächsten Wochen entscheiden darüber, ob Bio mit absurden Regeln zurückgedrängt
wird oder tatsächlich einen besseren Rechtsrahmen erhält,
der mehr Öko-Landbau und Bio-Lebensmittel ermöglicht.
Im März 2014 legte die EU-Kommission ihren Vorschlag
für ein neues Bio-Recht vor. Sie gab vor, damit für mehr und
besseres Bio sorgen zu wollen. Was allerdings im Kleingedruckten stand, entsetzte die Bio-Bewegung in ganz Europa.
EU-Parlament und die EU-Mitgliedstaaten haben die Kritik
aufgegriffen und erarbeiten derzeit umfangreiche Änderungen zum Kommissionsvorschlag. Ob es gelingt, zu einem
wirklich besseren Bio-Recht zu kommen, ist offen.
Vorschlag der EU-Kommission: Ziele verfehlt
Dass das Bio-Kontrollsystem und die Regelungen zu BioImporten überarbeitet werden sollten, war Ausgangspunkt
der von der EU-Kommission angeschobenen Revision des
Bio-Rechts. Diese Ziele wurden einhellig begrüßt. Was auf
Kritik stieß, war der Ansatz, mit der die Kommission Bio
verändern will: Statt die Regeln an den entscheidenden
Punkten zu verbessern, wurde eine Totalrevision des ÖkoRechts vorgelegt, die an den Grundfesten von Bio rüttelt.
Würde er umgesetzt, würde Bio nicht wachsen, sondern
durch unsinnige und praxisferne Auflagen zurück in die
Nische gedrängt.
Beispielhaft dafür steht der hanebüchene Vorschlag, spezifische Schwellenwerte für das Vorhandensein von im BioLandbau nicht zugelassenen Stoffen einzuführen. Damit
würden Bio-Bauern plötzlich ohne eigenes Verschulden
haftbar gemacht für die Pestizidanwendungen ihrer konventionellen Nachbarn – denn bereits geringe Spuren könnten
dazu führen, dass der Bio-Status aberkannt würde. Ergo:
Bio-Qualität würde nicht mehr am Einhalten von Regelungen zum Produktionsprozess auf dem Acker, im Stall oder
in der Verarbeitung festgemacht, sondern stärker an Labor-
werten. Ein gefährlicher Paradigmenwechsel, durch den auf
allen Ebenen der Bio-Produktion mit erheblichen Analysekosten gerechnet werden müsste. Eine Folgenabschätzung
für die Einführung von Bio-Grenzwerten ergab, dass allein
der erhöhte Probenaufwand für PflanzenschutzmittelRückstände im Ackerbau die Bio-Landwirte etwa 10 Prozent ihres Gewinnes kosten könnte. Gleichzeitig würde mit
dieser Regel das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt:
Die Praktiker, die keine Pestizide einsetzen, sollen die Kosten
tragen, damit sie beweisen können, dass ihre Produkte nicht
verunreinigt wurden.
Weiteres No-Go: Die Importregeln sollten so gestaltet
werden, dass es beispielsweise zahlreichen Ländern Afrikas
nicht mehr möglich gewesen wäre, Bio-Ware nach Europa
zu exportieren. Sie sollen künftig das EU-Öko-Recht ohne
Abweichungen anwenden – das ist unmöglich, da etwa der
Kaffee- oder Bananenanbau angepasste Bio-Regeln erfordert.
Darüber hinaus alarmierten sowohl viele weitere praxisferne
Ideen als auch die mangelnde handwerkliche Qualität des
Kommissionsvorschlages nicht nur die Bio-Branche, sondern
auch Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung, die sich
einhellig gegen die Kommissionsvorschläge wenden.
Gut ist, dass der Vorschlag der Kommission in Brüssel vom
Agrarrat der EU-Mitgliedsstaaten und dem EU-Parlament
kritisch bearbeitet wird. Und so arbeitet das EU-Parlament
mit Hochdruck an seiner Position. Ende Mai wurde der
erste Entwurf im zuständigen Agrarausschuss vorgestellt und
erntete Anerkennung von BÖLW und IFOAM-EU-Gruppe. Der verantwortliche Parlamentsberichterstatter Martin
Häusling hat in seinem Gegenvorschlag entscheidende Defizite getilgt. Unter anderen sieht er in seinem Bericht keine
speziellen Bio-Grenzwerte für Pestizidverunreinigungen vor.
An vielen Stellen, wie etwa beim Thema Öko-Kontrolle,
sollen die bewährten Regelungen der bestehenden Verordnung bestehen bleiben und darüber hinaus entscheidend
verbessert werden – etwa, indem Informationsfristen straf-
fer gefasst werden. Das Parlament wird nun weiter an dem
Häusling-Bericht arbeiten und voraussichtlich im Juli darüber ein erstes Mal abstimmen.
Der Agrarrat der EU-Mitgliedsstaaten, der parallel zum Parlament begonnen hat, an einer eigenen Position zu arbeiten,
ist in zentralen Punkten uneins. Besonders strittig bleibt
dabei der entscheidende Punkt: Bio-Grenzwerte ja oder
nein. Auch die Frage, ob Bio-Betriebe jährlich kontrolliert
werden sollen, ist strittig. Bundesagrarminister Schmidt hat
sich im Mai im Rat gegen die Grenzwerte eingesetzt, aber
die Messen sind damit noch nicht gelesen. Die Mai-Sitzung
des Rates scheiterte, weil sich die Mitgliedsstaaten nicht auf
eine gemeinsame Position einigen konnten. Im Juni tagt der
Rat ein weiteres Mal. Bis dahin wollen die Agrarminister
eine gemeinsame Position ausverhandelt haben. Trotzdem:
So oder so bleibt die Position des Rats ungenügend, da sie
zwar etliche Schwächen des Kommissionentwurfs tilgen
wird, aber das neue Recht keine Impulse für die wichtige
Weiterentwicklung des Bio-Rechts setzen wird.
Scheitern als Chance
Was Parlament und Rat bisher vorgelegt haben, entblößt die
Schwächen des Kommissionsvorschlages überdeutlich. Mit
Blick auf die Gegenvorschläge aus Rat und Parlament ist
allerdings zweifelhaft, ob die Papiere die notwendige Qualität erreicht haben, welche für ein Bio-Recht notwendig ist,
das nicht nur besser als der unsinnige Kommissionsentwurf,
sondern ein echter Fortschritt gegenüber der bestehenden
Verordnung wäre. Weder Praktikern noch Verbrauchern
nutzt ein Gesetzeswerk, welches eine Verschlechterung des
Status quo bewirkt und darüber hinaus eine lange Phase
der Rechtsunsicherheit aufgrund neuer Auslegungsschwierigkeiten bedeutet.
Es muss klar sein, dass das Gesetzgebungsverfahren abgebrochen werden muss, wenn unsinnige Regelungen dabei
herauskommen. Wenn bis Mitte Juni keine Einigung in
Agrarrat und EU-Parlament absehbar sein sollte, hat die
Kommission angekündigt, ihren Entwurf zurückzuziehen.
Fakt ist: Würde die Verordnung nach jetzigem Verhandlungsstand in Kraft treten, stünde sie nicht nur den kommissionseigenen Zielen entgegen, sondern einer Ökologisierung der Landwirtschaft und Ernährung diametral entgegen.
Statt einer gesetzlichen Grundlage, die mehr Bio auf Europas
Äcker bringt, sähen sich die Praktiker mit einer Öko-Verhinderungsverordnung konfrontiert. Der politisch gewünschte
Wandel zu einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen
Land- und Lebensmittelproduktion würde dieses Regelwerk
nicht unterstützen. Und das darf nicht passieren. Die Kuh
muss vom Eis.
Peter Röhrig ist Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Joyce Moewius ist verantwortlich für
die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Verpackungsmaterial, Verkaufshilfen
und Werbemittel für Biokreismitglieder
Art. Nr. BK 126: Biokreis-Cap,
16,80 € / netto zzgl. Mwst.
Biokreis e.V.
Stelzlhof 1, 94034 Passau · Tel.: 0851 / 75 65 0-0
Fax: 0851 / 75 65 0-25 · Email: [email protected]
INFO ––– Agrarpolitik
Eine Frage der Perspektive
Überzeugender Ökolandbau sieht von Region zu Region unterschiedlich aus.
Kommentar von Jörn Bender
-14-
Landwirtschaft und landwirtschaftliche Beratung finden in
der Region statt. Und so verwundert es nicht, dass auch das
eigene Bild von dem, was gemeinhin als „normal“ bezeichnet
wird, meist von eben jenem regionalen Standpunkt stark
geprägt ist. Am deutlichsten fällt dies auf, wenn tatsächlich unterschiedliche Kulturen zusammentreffen. So sind
Ökolandbau oder konventioneller Anbau in Westeuropa ein
bedeutsames Agrarthema, in vielen anderen Ländern geht
es für die Bevölkerung schlicht um die Frage „essen oder
hungern“.
Doch auch in benachbarten Bundesländern können die regionalen Gegebenheiten sehr unterschiedlich sein. 15 000
Bio-Legehennen und 150 Mastbullen auf 60 ha, das ist für
überzeugte Ökobauern aus dem Sauerland oder Allgäu ein
beinahe industrieller Tierhaltungsbetrieb. Kaum 200 km
Luftlinie vom Sauerland entfernt in Weser-Ems, Niedersachsens und Europas „Veredlungsregion“ Nummer eins,
ist derselbe Betrieb aus Sicht der dortigen Nachbarn mit
150 000 konventionellen Masthähnchen und gewerblicher Tierhaltung salopp ausgedrückt jedoch ein extensiver
„Ökospinner“. Andersherum erscheint ein Mutterkuhbetrieb
mit 30 Kühen auf 50 ha reinem Grünland aus niedersächsischer Perspektive als wahrhaft idealistischer Ökobetrieb
jenseits jeglicher Ökonomie. Im Sauerland ist dieser Betrieb
aber schlicht Normalität – im Extremfall vielleicht sogar
mit weniger ernst gemeinten Ökoambitionen als beim niedersächsischen Kollegen mit den 15 000 Bio-Legehennen.
Ohne Frage – unbenommen regionaler Unterschiede besitzt
die EG-Ökoverordnung an jedem Standort in der Europäischen Union gleichermaßen Gültigkeit als Grundlage der
Erzeugung von Bioprodukten. Geht es aber um die konkrete
Fest- und Auslegung der weit ambitionierteren Richtlinien
der Ökologischen Anbauverbände, mag es durchaus hilfreich
sein, im Vorfeld den ein oder anderen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Wichtig scheint jenseits des Niveaus der
EG-Ökoverordnung nicht nur die Festlegung eines starren
Zahlenwerkes, sondern vor allem die Würdigung des persönlichen Engagements der Menschen auf den Höfen und
des mutigen Beschreitens anderer Wege der Bewirtschaftung,
als eben derjenigen, die in der jeweiligen Region üblich und
ausgetreten sind.
Bild: pixelio.de, Uwe Schlick
DER
KAMPF
UM BODEN
TITEL ––– Boden-Facts
Boden-Facts ––– TITEL
Boden-Facts
Land-Fußabdruck =
die Fläche, die zur Produktion
jedes Guts erforderlich ist, das wir brauchen.
Jeder EU-Bürger verbraucht im Jahr durchschnittlich 1,3 Hektar Land, sechsmal so viel wie ein
Einwohner von Bangladesch.
Zum internationalen Jahr des Bodens wurden Berichte und
Studien zu diesem brisanten Thema publiziert. Ein paar
Basics aus dem „Bodenatlas 2015. Daten und Fakten über
Acker, Land und Erde“, herausgegeben von der HeinrichBöll-Stiftung in Zusammenarbeit mit BUND, IASS und Le
Monde diplomatique, und dem „Situationsbericht Boden.
Moderne Landwirtschaft – Gesunde Böden“:
Zusammengestellt von Ronja Zöls
Trockengebiete bedecken etwa 41 Prozent der
Erde und beherbergen ein Drittel
der Weltbevölkerung. Sie umfassen Ökosysteme
wie Savannenwälder, Steppen,
Wüsten und Hochgebirge.
35 Prozent der
landwirtschaftlichen Böden in
der EU weisen Verdichtungserscheinungen auf. 17 Prozent sind degradiert, also in ihrer Qualität deutlich
verschlechtert bis zerstört.
Circa 90 Prozent des zukünftig notwendigen Produktionszuwachses muss über
Produktivitätssteigerungen geschehen,
nur circa 10 Prozent kann über eine Ausdehnung der Fläche realisiert werden.
Damit zehn Zentimeter
Boden entstehen,
braucht es 2000 Jahre.
Rund 1,5 Milliarden Hektar der Erdoberfläche sind
Ackerland. Rund 3,5 Milliarden Hektar weltweit
sind Weideland. Wälder bedecken rund 4 Milliarden
Hektar Fläche auf der Erde.
Die landwirtschaftliche
Produktion hat sich in
den vergangenen 50
Jahren weltweit fast
verdreifacht. In der gleichen Zeit ist die landwirtschaftlich genutzte
Fläche nur um 12 Prozent
gewachsen.
Bild: pixelio.de, S. Hofschlaeger
In Europa sammelt
sich der Kohlenstoff
mehr in den Böden
als in den Pflanzen
– in Afrika ist es
umgekehrt.
Im Durchschnitt
bewirtschaftet
ein deutscher
Betrieb 56 Hektar (2010) landwirtschaftliche
Nutzflächen.
In Deutschland setzen
Landwirte 267 Millionen
Tonnen organische Düngemittel ein und verbessern so
die Erträge und die Bodenqualität.
Rund 33 Prozent
der weltweiten Anbauflächen werden für die
Produktion von Viehfutter verwendet. In der
Europäischen Union liegt diese Zahl noch höher:
Hier landen 60 Prozent des angebauten
Getreides in den Trögen.
In Europa unterscheidet man
10 000 verschiedene Bodentypen,
die in mehr als 320 Bodenarten kategorisiert sind.
Böden sind
nach den
Ozeanen die
wichtigsten
Kohlenstoffspeicher.
Wenn der Boden falsch und zu intensiv
genutzt wird, verliert er seine Funktionsfähigkeit und
degradiert. Schätzungsweise 20 bis 25 Prozent aller Böden
weltweit sind bereits davon betroffen.
-19-
Es gibt Böden, etwa im Auenbereich von
Euphrat und Tigris oder im Hochland von
Neuguinea, die seit 7000 Jahren unter ganz
unterschiedlichen Bedingungen genutzt werden
– und nach wie vor fruchtbar sind.
Jeden Tag wird in Deutschland die Fläche für mehr als 1600 Einfamilienhaus-Grundstücke (bei 450 Quadratmeter je Grundstück) neu als
Siedlungs- und Verkehrsfläche in Anspruch genommen.
Unter einem Hektar Fläche leben 15 Tonnen Bodenlebewesen. Das
entspricht dem Gewicht von 20 Kühen oder 1,5 Kilogramm pro
Quadratmeter.
In einer Hand voll Boden leben mehr Mikroorganismen (etwa Bakterien, Pilze oder Amöben)
als Menschen auf der Erde.
TITEL ––– Interview
Interview ––– TITEL
Hilfe, ich brauche Land!
Dr. Titus Bahner, Vorstand der Kulturland-Genossenschaft, spricht im Interview über „Landgrabbing“
in Deutschland, die angespannte Situation auf dem Bodenmarkt und alternative Eigentumsformen.
Von Ronja Zöls
Herr Dr. Bahner, Boden ist knapp in Deutschland. Seit wann ist das
so und womit hängt diese Entwicklung zusammen?
Die Bodenpreise steigen seit 2007 sehr stark. Während der Finanzkrise haben viele
außerlandwirtschaftliche Investoren ihr Geld aus den Aktien herausgenommen
und in Boden angelegt. In Westdeutschland ist seither der Bodenpreis um über
50 Prozent gestiegen, in Ostdeutschland um 150 Prozent! Aber auch Landwirte
selber kaufen Boden zur betrieblichen Vermögenssicherung.
Wo liegen die „Krisengebiete“ beim deutschen Landgrabbing?
Primär natürlich in Ostdeutschland, aber zum Beispiel auch in Schleswig Holstein
und Niedersachsen. Dort haben sich die Preise verdoppelt. Da hier großräumigere
Strukturen und Flächen vorhanden sind, besteht viel Nachfrage von Seiten der
Investoren. In Bayern waren die Preise immer auf einem hohen Niveau, aber seit
der Finanzkrise sind sie auch hier um 70 Prozent gestiegen. In Mittelgebirgsregionen dagegen gibt es keine starken Veränderungen.
Landwirte, die Lebensmittel erzeugen, konkurrieren mit Biogas-Anlagenbetreibern um Fläche und verlieren in diesem Zweikampf. Geht es
den Biogaslern so gut, dass ihnen der Preis egal ist?
Bild: Privat
Das kann man so sagen. Biogas-Anlagenbetreiber können so gut wie jeden Preis
bezahlen, das geht bis zu 1500 Euro Pacht pro Hektar. Etwa drei bis fünf Kilometer um eine Biogas-Anlage herum sind Auswirkungen auf die Pacht- und
Kaufpreise festzustellen.
In diesem Zusammenhang spielt ja auch der sogenannte
Grenzhektar eine Rolle…
Wenn Nachbarn um ein Stück Land konkurrieren, das strategisch wichtig für den
Betrieb ist, wird für diesen Hektar oftmals bezahlt, was möglich ist. Das treibt
Kauf- und Pachtpreise zusätzlich in die Höhe.
Lohnt es sich für einen landwirtschaftlichen Betrieb
überhaupt noch, Land zu kaufen?
Nein. Nehmen wir ein fiktives Beispiel: Wenn ein Hektar Land für 30 000 Euro
gekauft wird und dieser Hektar in einer Generation – also etwa über 30 Jahre abbezahlt werden soll, fallen bei 3 Prozent Zinsen etwa 1500 Euro jährlich an,
das entspricht 1500 Euro Pacht pro Hektar, ist also überhaupt nicht rentabel und
aus Erträgen nicht zu finanzieren. Betriebswirtschaftlich macht Bodenkauf für
einen Landwirt nur unter dem Aspekt der Geldanlage aus Gewinnen oder aus
Baulandverkauf Sinn – oder wenn es um eine strategisch wichtige Fläche geht.
Die muss dann aber aus den Erträgen anderer Flächen quersubventioniert werden.
60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist Pachtland.
Welchen Status haben Öko-Betriebe auf diesem Markt?
Es wird immer wieder behauptet, dass Öko-Betriebe hier nicht mithalten können.
Das stimmt aber nicht. Natürlich stechen Biogas-Anlagenbetreiber alle aus, und
auch Betriebe mit Massentierhaltung von Puten, Hühnern oder Schweinen sind
zahlungsfähiger. Aber mit einem vielseitig aufgestellten konventionellen Betrieb
können gut geführte Öko-Betriebe auf jeden Fall konkurrieren.
Ist die Bodenknappheit ein deutsches Problem oder kämpfen
auch unsere Nachbarn damit?
Den Einfluss der Finanzkrise merken fast alle. Die Ausnahme stellt Frankreich
dar, weil die Franzosen ein sehr restriktives Bodenrechtssystem haben. Die Preise
werden am Ertrag festgemacht.
Was wäre für einen wachstumswilligen Betrieb die Lösung,
wenn Bodenkauf und -pacht zu teuer sind?
Die von mir mitgegründete Kulturland e.G. bietet hier Alternativen. Die Genossenschaft sucht Unterstützer im sozialen Umfeld des Betriebs und kauft Land für
den Hof, das dem Landwirt zu einem angemessenen Preis langfristig verpachtet
wird.
Wie genau funktioniert dieses System?
Die Unterstützer beteiligen sich finanziell an einem Hof, den sie fördern wollen.
Sie zeichnen Genossenschaftsanteile à 500 Euro, die sie nach fünf Jahren wieder
kündigen können, oder geben zinslose Darlehen. Wird Geld ausbezahlt, wird
wieder neues Geld organisiert; es läuft also als revolvierender Fond.
Das heißt, ein Landwirt kann zu Ihnen kommen und sagen:
„Ich brauche Land. Helft mir bitte!“?
Genau. Doch es gibt auch ein paar Bedingungen für den Landwirt. Zum einen
muss er ökologisch arbeiten, zum anderen sollte er regional eingebunden sein.
Das heißt, dass er irgendeine gemeinnützige Leistung erbringt, wie Naturschutz,
Direktvermarktung, soziale Landwirtschaft, Arbeit mit Schulklassen, Führungen
über den Hof – etwas Besonderes, das ihn wertvoll macht für die Region.
Sind solche alternativen Eigentumsformen die Zukunft?
Ich würde es mir wünschen. Kein anderer Beruf ist heute noch so an die Vererbung gebunden wie die Landwirtschaft. Das entspricht nicht unserer modernen
Gesellschaft. Jungen Leuten, die Landwirtschaft machen wollen und nicht vom
Hof kommen, ist der Einstieg verwehrt, weil sie keinen Zugang zu Grund und
Boden haben. Andererseits werden zukunfsfähige Höfe aufgegeben, weil die eigenen Kinder sie nicht bewirtschaften wollen. Einstieg und Ausstieg aus der Landwirtschaft sollten möglich sein, ohne dabei die Existenz des Hofes zu gefährden.
Dafür sind neue Eigentumsformen eine wichtige Voraussetzung.
Denken Sie, dass für den Bodenmarkt ein
politisches Regulierungsinstrument nötig wäre?
Mit dem Grundstücksverkehrsgesetz existiert ein solches bereits, aber es müsste
weiterentwickelt werden. Da laufen intensive Gespräche, aber wenn man diese
verfolgt, wird klar, dass der Zusammenhang mit der außerfamiliären Hofnachfolge
noch gar nicht bedacht wird. Die Ausbildungszahlen bei den Landwirten liegen
weit unterhalb des Bedarfs. Aber keiner wird den Beruf erlernen, wenn er nicht
weiß, wie er an Land kommt.
-21-
TITEL ––– Interview
Interview ––– TITEL
Pflege für die „Haut der Erde“!
Der Schweizer Insektenforscher, Landwirtschafts- und Entwicklungsexperte und
Co-Präsident des Weltlandwirtschaftsrates Hans Rudolf Herren wurde 1995 mit
dem Welternährungspreis und 2013 zusammen mit seiner Stiftung für
ökologische Entwicklung „Biovision“ mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Im Interview spricht der Experte für Nachhaltige Landwirtschaft über
die Güte unsere Böden, die Chancen des Ökolandbaus und den Preis, den wir
für schlechte Böden zahlen.
Von Ronja Zöls
tragen, was sich wiederum negativ auf
die Bodenqualität auswirkt. Einen sehr
großen Einfluss hat zudem die Art,
wie der Boden vor der Saat bearbeitet
wurde. Je intensiver die Bodenbearbeitung, desto mehr Schäden werden
angerichtet. Außerdem kommt es immer darauf an, welche Kulturen gesät
werden. Fruchtfolgen müssen eingehalten werden, damit der Boden gesund
und fruchtbar bleibt und vor Erosion
geschützt ist. Stichwörter sind hier zudem Untersaat, Winterbegrünung und
Zwischensaat. Ein langes Offenliegen
des Bodens muss vermieden werden,
um der Erosion entgegenzuwirken.
Was konkret können Landwirte
tun, um gute Böden zu erhalten?
-22-
Herr Herren, was ist ein
gesunder Boden?
Warum sind fruchtbare, gesunde
Böden wichtig?
Ein Boden ist gesund, wenn er über ein
aktives Bodenleben, genügend Humus,
eine hohe Boden-Biodiversität, einen
ausgeglichenen Nährstoffhaushalt, wenig Belastung durch Schadstoffe und
eine gute Bodenstruktur verfügt.
Der Boden ist unsere Lebensgrundlage und erfüllt wichtige Funktionen
für Mensch und Umwelt. Er spielt eine
tragende Rolle für die Regelung von
Kreisläufen in Bezug auf Luft, Wasser
und organisches Material. Als nicht erneuerbare Ressource verdienen Böden
einen besonderen Schutz. Wir stehen
auch vor dem Problem, dass wir für
immer mehr Menschen, also bald neun
Milliarden, Nahrung produzieren müssen. Das können wir nur mit fruchtbaren und gesunden Böden schaffen.
Ein gesunder Boden fungiert zudem
als Kohlenstoffspeicher, wobei gewaltige Mengen an CO2 im Humus fixiert
werden. Dies wirkt dem stetig steigenden CO2-Gehalt in der Luft und somit
auch dem Klimawandel entgegen.
Wie steht es um die
Qualität unserer Böden?
Die Qualität nimmt immer mehr ab.
Jedes Jahr gehen 24 Milliarden Tonnen
Boden durch Erosion und Degradation
verloren. 24 Prozent ehemals produktiver Landflächen sind bereits nicht
mehr nutzbar, eine Milliarde Menschen leiden darunter. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird
zu viel fruchtbare Ackerfläche verbaut
und noch zu viel mit dem Pflug gearbeitet, der die Bodenstruktur und das
Bodenleben zerstört. Konservierende
Methoden wie etwa die Direktsaat sind
zwar im Kommen, werden aber noch
zu wenig angewendet und leider oft
in Kombination mit Herbiziden - mit
den bekannten unerwünschten Effekten auf Natur und Umwelt.
Kann man jeden schlechten Boden
retten oder gibt es Böden, die man
für immer aufgeben muss?
Es kommt darauf an, was die Störung
im Boden hervorgerufen hat. Eine defekte Bodenstruktur lässt sich durch
eine Umnutzung des Boden oder eine
Brache teilweise innerhalb einiger Jah-
re wiederherstellen. Viele Schadstoffe
und Schwermetalle lassen sich jedoch
nicht mehr aus dem Boden extrahieren. Es dauert Jahrhunderte, ja Jahrtausende, bis sich ein kontaminierter
Boden wieder regeneriert. Deshalb ist
es so wichtig, sorgsam mit dem Boden
umzugehen und auch seine Böden zu
kennen, bevor man sie bearbeitet.
Kann die ökologische Landwirtschaft die Böden retten?
Ja. Schonende beziehungsweise konservierende Bodenbearbeitung wie sie
bei der ökologischen Landwirtschaft,
etwa durch Direktsaat oder Mulchsaat,
zum Einsatz kommt, hält den Boden
langfristig fruchtbar und produktiv.
Auch der Einsatz von Mist, Kompost
und Gülle anstelle von synthetischen
Düngern trägt zu einem gesunden
Bodenleben und einer intakten Bodenstruktur bei.
Welche Bedeutung hat das Saatgut
für den Bodenschutz?
Problematisch ist mit Insektiziden gebeiztes Saatgut. Bei Abdrift können je
nach Wirkstoff des Beizmittels nützliche Bodenorganismen Schaden davon-
Erstrebenwert ist ein möglichst schonender, nachhaltiger Umgang mit den
Böden. Der Einsatz von organischen
Düngern und die Bildung von Humus
erhalten Struktur, Nährstoffe und Leben des Bodens. Die Nutzung muss
den Bodeneigenschaften angepasst
werden, denn nicht jeder Boden ist für
jede Kultur oder Nutzungsform gleich
gut geeignet. Es ist wichtig, die Bewirtschaftung an den Boden anzupassen,
Fruchtfolgen zu beachten, regelmäßig
Bodenparameter wie pH-Wert, Stickstoffgehalt und organische Substanz
zu messen und Maßnahmen auf die
Ergebnisse abzustimmen.
Warum wissen Verbraucher so wenig über den Zustand der Böden?
Der Boden ist meist mit Pflanzen bedeckt und oft nicht sichtbar. Es zählt
für den Verbraucher eigentlich nur,
was der Boden hervorbringt, also Kultur- oder auch Zierpflanzen. Dass für
gesunde Pflanzen ein einwandfreier
Zustand des Bodens mit geringer Belastung an Schadstoffen und einer guten Bodenstruktur Voraussetzung ist,
ist einfach vielen Menschen nicht bewusst. Es fehlt an Aufklärung. Für viele
ist Boden immer noch etwas Schmutziges. Dieses Jahr ist ja das internationale Jahr des Bodens. Vielleicht wird
die eine oder andere Kampagne helfen,
den Menschen die Augen dafür zu öffnen, wie wichtig ein guter Zustand der
Böden für uns und insbesondere für
die Ernährungssicherheit ist.
Hängen billiges Essen und schlechte Böden zusammen?
Das ist eine sehr komplexe und auch
widersprüchliche Angelegenheit – aber
im Prinzip ja. Heute ist es einfacher
und billiger, bei Problemen im Pflanzenschutz oder der Pflanzenernährung
ein chemisches Mittel oder den Pflug
einzusetzen. Auf kurze Sicht wirkt das
gut, die Ernte ist gerettet und kann in
großen Mengen verkauft werden. Die
Preise für Lebensmittel bleiben so gering. Im ökologischen Landbau wird
etwa konservierende Bodenbearbeitung betrieben. Hierfür sind verschiedene und spezielle Geräte notwendig
und man muss damit rechnen, dass
das eine oder andere Beikraut nicht
beseitigt wird. Die Ernte ist nicht immer so hoch wie im konventionellen
Landbau, man muss mit Verlusten
rechnen. Biolandwirtschaft ist insgesamt aufwändiger, die Verarbeitung
der Produkte anspruchsvoller und die
zusätzlichen Kontrollen kostspieliger.
Das macht Biolebensmittel eben etwas
teurer, und das obwohl weniger Inputs
im System verwendet werden. Konventionell erzeugte Produkte sind für den
Verbraucher zwar günstiger, verursachen jedoch hohe externe Umweltkosten, die letztlich von der Gesellschaft
getragen werden müssen.
Wen muss man für schlechte Böden zur Verantwortung ziehen?
Die Politik und die Regierungen
mit ihren Gesetzgebungen, die etwa
Biotreibstoffe und somit Monokulturen fördern. Verbraucher, die möglichst
wenig für ihre Lebensmittel ausgeben
möchten und einfach nicht mehr für
Bio bezahlen wollen. Und die skrupellose Industrie, die nur auf Profit aus ist
und denen die Umwelt offenbar egal
ist.
Was kann jeder Einzelne für den
Schutz des Bodens tun?
Fangen Sie in Ihrem eigenen Garten an
und seien Sie ein gutes Vorbild. Verwenden Sie ausschließlich natürliche
Dünger und unschädliche Pflanzenschutzmittel auf biologischer Basis!
Kaufen Sie Produkte aus integriertem,
oder noch besser ökologischem Landbau! Trennen Sie Bioabfall, damit dieser zurück in den Nährstoffkreislauf
gelangen kann. Insgesamt muss bei
den unterschiedlichsten Akteuren ein
Bewusstsein dafür geschaffen werden,
dass ein gesunder Boden die Voraussetzung für gesunde Nahrung und so
auch gesunde Menschen ist.
Kann ich auch als Laie einen guten Boden erkennen?
Geruch, Struktur, Konsistenz oder
Bewuchs zeigen an, ob ein Boden
gut ist. Einen Acker, dessen Oberfläche verkrustet und verschlämmt oder
verunkrautet ist, können auch Laien
als schlechten Boden erkennen. Man
kann sich den Boden vereinfacht als
Haut der Erde vorstellen. Durch eine
gleichmäßige Oberfläche und eine gute
Krümelstruktur, die durch viel Pflege
erreicht wird, finden Bodenlebewesen
beste Lebensbedingungen vor und
tragen so zu einer natürlichen Bodenfruchtbarkeit bei.
-23-
Bild:
Hans Rudolf Herren
berät kenianische
Gemüsebauern zu
biologischer Schädlingsbekämpfung im
Federkohl.
Bild: Peter Lüthi,
Biovision
TITEL ––– Der Kampf um Boden - regional
Der Kampf um Boden - international ––– TITEL
Der Kampf um Boden -
Der Kampf um Boden -
In Bayern ist landwirtschaftliche Fläche besonders schwer und teuer zu bekommen.
Von Ronja Zöls
Vor allem in Afrika und Südostasien werden Menschen massenhaft von ihrem Land vertrieben.
Von Marita Wiggerthale
international
regional
16 Hektar Land gehören zum Biokreis-Milchviehbetrieb
von Rainer Schmid aus Neureichenau (Landkreis FreyungGrafenau, Niederbayern). Acht Hektar hat der Junglandwirt
(29), der seinen Betrieb im Nebenerwerb bewirtschaftet,
hinzugepachtet. Nur zwei bis drei Hektar würden ihm für
den Vollerwerb fehlen – und das ist der Traum von Rainer
Schmid und seiner Frau Julia. Aber ein Traum wird es wohl
bleiben. Seit mehreren Jahren ist Fläche in der Umgebung
rar. Aktives Herumfragen, Kontaktaufnahme mit Banken,
Aushänge – das alles ist erfolglos geblieben. „Man kann nicht
einmal sagen, dass der Boden zu teuer wäre – nein, es gibt
schlichtweg keinen“, erklärt er. Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb in der Gegend aufhöre, „haben sofort die Biogasler ihre Hand auf dem Grund“. Und einem Verpächter
sei es lieber, eine Fläche von zehn bis 20 Hektar an einen
Pächter zu vergeben als auf mehrere aufzuteilen. Riesige
Grundstücke seien in der Gegend im Besitz der BiogasAnlagenbetreiber. Für seinen Betrieb sieht Rainer Schmid
-24-
keine andere Möglichkeit zu wachsen als die Flächenvergrößerung. Futter zukaufen komme aufgrund der ökologischen
Unsinnigkeit nicht in Frage. Alles hänge am Boden. Und der
wird wohl immer knapper.
Im Nachbar-Landkreis Passau etwa, dem drittgrößten der
71 Landkreise Bayerns mit 1530,28 Quadratkilometern, ist
die landwirtschaftliche Fläche seit 1980 von 94 983 ha auf
87 717 ha (2012) gesunken, also von 62,1 Prozent auf 57,3
Prozent der gesamten Gebietsfläche.
Je weniger Boden für die Landwirtschaft verfügbar ist,
desto teurer wird er. Für einen Hektar Ackerland wurden
im vergangenen Jahr in Bayern durchschnittlich 338 Euro
Pacht gezahlt, für einen Hektar Dauergrünland 191 Euro.
Neupachtungen fielen allerdings mit 466 Euro je Hektar
Ackerland und 276 Euro je Hektar Dauergrünland deutlich
höher aus.
2013 gab es
in Bayern 2330 Biogasanlagen
im Landkreis Passau 55
Diagramm:
Flächenverteilung
am Beispiel
Landkreis Passau
*
Deutschlandweit gab es 2014
7960 Anlagen
*
2006 gab es 3500
*
1992 gab es 139
Quellen:
Statistik kommunal 2013 (2014 lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor),
www.landkreis-passau.de, Bayerisches Landesamt für Statistik, de.statista.com
-25-
Landauf, landab sind Investoren rund um den Globus auf
Einkaufstour, um sich wichtige Land- und Wasserrechte zu
sichern. Sie kommen hauptsächlich aus Europa und aus
Asien. Zu den Hauptursprungsländern der Investoren gehören Großbritannien, Malaysia, USA, China, Vietnam,
Indien und Frankreich. Aktuell sind Landgeschäfte in Höhe
von 37,84 Millionen Hektar öffentlich bekannt, darunter
20,5 Millionen Hektar in Afrika. Die Dunkelziffer dürfte aber wesentlich höher liegen. Oxfams Untersuchungen
haben ergeben, dass Investoren gezielt Land in Staaten mit
schlechter Regierungsführung kaufen oder pachten, weil
dort niedrige rechtsstaatliche Standards bestehen und besonders hohe Gewinne winken. Im Visier sind vor allem
Länder in Afrika und Südost-Asien, darunter Indonesien,
Kambodscha, Mozambik, Äthiopien und Laos. Mehr als
Vierfünftel der Landgeschäfte haben mit der Landwirtschaft
zu tun. Angebaut werden vor allem Palmöl, Mais, Zucker,
Sojabohnen und Weizen.
Der großflächige Erwerb von Land bleibt nicht ohne Folgen.
Immer mehr Menschen werden von ihrem Land vertrieben
(„Landgrabbing“). Bulldozer zerstören ihre Pflanzungen,
manchmal auch ihre Häuser. Von einem auf den anderen
Tag stehen sie vor dem Nichts. Allzu häufig erhalten sie
nicht einmal eine Entschädigung, mit der sie sich woanders
ein Stückchen Land kaufen könnten. Dies trifft laut Informationen der Menschenrechtsorganisation FIAN auch für
die rund 4000 Menschen in Uganda zu, die vor vierzehn
Jahren für eine Kaffeeplantage der Hamburger Kaffeegruppe
Neumann von ihrem Land vertrieben wurden. Unbeschreiblich sind die Not, der Hunger und das Elend.
Im April dieses Jahres wurde bekannt, dass auch die Weltbank für die massenhafte Vertreibung von Menschen verantwortlich ist. Dabei soll sie eigentlich Armut bekämpfen.
Allein im letzten Jahrzehnt haben etwa 3,4 Millionen Menschen durch Weltbankprojekte ihr Land oder einen Teil ihrer Lebensgrundlage verloren. Untersuchungen von Oxfam
bestätigen solche Fälle auch für die Weltbanktochter IFC,
die mittlerweile 62 Prozent ihres Investitionsportfolios über
Partner wie Banken und Private Equity Fonds abwickelt. Angesichts dieser Dimension muss Deutschland als viertgrößter
Geldgeber der Weltbank dafür sorgen, dass die Missstände
und strukturellen Probleme beseitigt werden.
Als Reaktion auf das Landgrabbing hat der UN-Welternährungsausschuss am 11. Mai 2012 „Leitlinien für die
verantwortungsvolle Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten, Fischgründen und Wäldern im Kontext
nationaler Ernährungssicherheit“ verabschiedet. Nun gilt es
sicherzustellen, dass Regierungen die Leitlinien als Orientierung für ihre Landpolitik und private Investoren – wie die
Neumann-Gruppe - sie als Mindeststandard nutzen, um ihrer menschenrechtlichen Verantwortung gerecht zu werden.
Die Autorin
Marita Wiggerthale
ist Referentin für
Welternährung und
globale Agrarfragen bei
Oxfam Deutschland e.V.
in Berlin.
Bilder:
Oxfam
TITEL ––– Regenwürmer im Boden
Regenwürmer im Boden ––– TITEL
Der Boden lebt
Der Regenwurm gilt als Symbol der Bodenfruchtbarkeit.
Von Johannes Burmeister und Roswitha Walter
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum internationalen Jahr des Bodens ausgerufen. Die für die Nahrungsversorgung so wichtige Bodenfruchtbarkeit ist auch
ein Zusammenspiel zwischen belebter und unbelebter
Materie. Versteckt im Boden leben unzählige Organismen,
von Bakterien, Pilzen, Regenwürmern, Insekten bis zu den
Wirbeltieren, die dieses Ökosystem mitformen. Neben den
Tieren, die ihr ganzes Leben im Boden verbringen, gibt es
auch viele Arten, die nur als Eier, Larven oder Puppen im
Boden zu finden sind, hier ihre Nester anlegen oder in der
Erde überwintern. Viele Tiere erfüllen wichtige Ökosystemfunktionen und fördern die Bodenfruchtbarkeit. Einige stehen zwar den Zielen der landwirtschaftlichen Produktion
als Schädlinge entgegen, doch die Berücksichtigung der
natürlichen Regulationsmechanismen und der spezifischen
Nützlinge ist ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen
Landnutzungsstrategie.
Regenwürmer: Ökosystemingenieure
Die Regenwürmer sind wohl die bekanntesten und bedeutendsten Nützlinge im Boden. Sie gelten auch als sogenannte
Ökosystemingenieure, da sie ihren Lebensraum maßgeblich
entwickeln und verändern. Schon Aristoteles und Darwin
mahnten ihre wichtige Funktion für den Boden an. Durch
ihre Gänge lockern sie das Erdreich und schaffen auch Lebensraum für Tiere ohne ausgeprägtes Grabevermögen.
Sie sind am Abbau des organischen Materials beteiligt und
vermischen Mineralboden mit Humus, was auch für den
Aufbau von stabilen Ton-Humus-Komplexen wichtig ist.
Weiterhin verbessern sie die Wasseraufnahmefähigkeit der
Böden und können die Infiltration beschleunigen. Dies
führt zu einem verzögerten Oberflächenabfluss und gerin-
gerer Bodenerosion. Insgesamt helfen sie also dabei, die
Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten.
Vielfalt der Regenwürmer und ihre Lebensweise
Die Evolution brachte eine Vielzahl von Regenwurmarten
mit unterschiedlichen Anpassungsstrategien hervor. Weltweit gibt es mehr als 3000 Arten, in Europa leben rund
400 und in Deutschland 46. Auf einem bayerischen Acker
kommen im Durchschnitt 4 bis 5 und im Grünland etwa 6
bis 7 verschiedene Regenwurmarten gleichzeitig vor. Man
teilt die Regenwürmer in drei ökologische Lebensformen
ein, die jeweils unterschiedliche Funktionen übernehmen.
Die Streubewohner sind in der allerobersten Bodenschicht
zu finden und kommen besonders in Wiesen und Wäldern
vor. Die Mineralbodenarten fressen sich eher kreuz und
quer durch den Boden und sind für die Feindurchmischung
wichtig. Hingegen legen die Tiefgräber stabile, senkrechte Wohnröhren bis tief in den Unterboden an und ziehen
hier Stroh und Streu von der Bodenoberfläche ein. Sie sind
somit von besonderer Bedeutung für die Einarbeitung des
organischen Materials in den Boden und die Verbesserung
der Wasserversickerung. Alle Teile der Zersetzerfauna greifen ineinander und katalysieren durch die Zerkleinerung,
die Anregung des mikrobiellen Wachstums und die vielen
Kaskaden, die das organische Material bei seinem Abbau
durchläuft, den Nährstoffkreislauf.
Anzahl der Regenwürmer im Acker und Grünland
Für die zu erfüllenden Funktionen ist neben einer gesunden
Vielfalt an Bodenorganismen als Stabilitätsgarant auch ihre
Anzahl und Masse bedeutsam. In den Böden von Äckern
in Bayern leben im Mittel zwischen 100 und 150 Regen-
würmer pro Quadratmeter. Im Grünland ist die Siedlungsdichte durchschnittlich doppelt so hoch und ihre Biomasse
etwa dreimal höher als im Acker. Dies ergaben Erhebungen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft von
124 Acker- und 31 Grünlandflächen (davon jeweils etwa
15 Prozent ökologisch bewirtschaftet), die in Bayern von
2010 bis 2014 untersucht wurden (überwiegend BodenDauerbeobachtungsflächen). Unter den Bodentieren stellen
Regenwürmer den höchsten Anteil der Biomasse. So erreichen sie auf einem Hektar im Grünland ein beachtliches
Gesamtgewicht von rund 1,5 Tonnen. Die Siedlungsdichte
der Regenwürmer wird besonders von der Bodenart und den
Standortsbedingungen bestimmt. So findet man in stark sandigen Böden und sehr flachgründigen, steinigen Standorten
nur wenige Exemplare. Das Klima und der Wasserhaushalt
sind ebenfalls von Bedeutung für die lokale Ausprägung der
Bodentierwelt. Besonders im Ackerbau beeinflusst aber auch
die Art und Weise der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung
die Siedlungsdichte der Regenwürmer stark.
Wie kann der Regenwurmbestand gefördert werden?
Um die Regenwürmer in landwirtschaftlich genutzten Flächen zu fördern, brauchen sie ausreichend Nahrung. Organische Düngung wie Gründüngung, Mist oder Gülle sind
Futter für die Bodentiere und regen die biologische Aktivität im Boden an. Auch ober- und unterirdische Erntereste, abgestorbene Blätter und Wurzeln liefern Nahrung für
die Bodentiere. Wer auf eine positive Humusbilanz achtet,
sorgt entsprechend auch für eine gute Nahrungsversorgung
der Regenwürmer. Eine sehr effektive Möglichkeit, den Bestand an Regenwürmern zu erhöhen, ist die Reduktion der
Bodenbearbeitungsintensität. Dabei muss nicht ganz auf
den Pflug verzichtet werden. Bereits eine Verringerung der
voll wendenden Bodenbearbeitung im Abstand von zwei bis
vier Jahren fördert vor allem den tiefgrabenden Tauwurm
Lumbricus terrestris, wie Untersuchungen der Bayerischen
Landesanstalt für Landwirtschaft zeigen. Auch eine geringere Tiefe der Bodenbearbeitung oder eine durchgehende
Bodenbedeckung, zum Beispiel durch eine Mulchauflage
und Zwischenfrüchte sowie durch Fruchtfolgen, die längere
Ruhephasen, beispielsweise mit Kleegrasgemenge, beinhalten, wirken sich positiv aus. Im ökologischen Landbau kann
durch den Anbau von Kleegras in Untersaat frühzeitiger als
bei einer Blanksaat die Reproduktion der Regenwürmer und
damit ihre Aktivität gefördert werden. Dass der Verzicht auf
Pflanzenschutzmittel zu einer größeren biologischen Vielfalt auf dem Acker führt, ist einleuchtend. Die Biodiversität
profitiert auch von der Fülle an Kulturen, Nutzungsformen,
Strukturelementen und der Berücksichtigung der regionalen
Besonderheiten der Agrarlandschaft. Dies gilt auch für die
Tierwelt im Boden. Beispielsweise wiesen mit blütenreichem
Saatgut eingesäte Ackerflächen, die als eine agrarökologische
Maßnahme des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes
gefördert wurden, bereits nach zwei Jahren eine deutlich
höhere Siedlungsdichte und Biomasse der Regenwürmer auf.
Der Regenwurm ist inzwischen beinahe zu einem Symbol
für die Bodenfruchtbarkeit und das Miteinander von Landwirtschaft und Nützling geworden. Das Bemühen der Landwirte, Lebensmittel zu produzieren und gleichzeitig einer
Vielzahl von Tieren Lebensraum zu geben, ist angesichts der
Zwänge und der Ressourcenkonkurrenz eine anspruchsvolle,
aber auch verdienstvolle Aufgabe. Gut zu wissen, dass viele
tierische Helfer zur Seite stehen.
Johannes Burmeister
und
Roswitha Walter
forschen an der LfL,
Bayerische
Landesanstalt
für
Landwirtschaft.
Bilder: LfL
BIOWELT ––– Nachhaltig leben
Ackerhelden -
Wenn Verbraucher zu Erzeugern werden
Seit zwei Jahren vermieten Tobias Paulert und Birger Brock deutschlandweit Parzellen zur Selbstversorgung.
Von Ronja Zöls
-28Christiane Wiebking lebt in einer Wohnung in der Innenstadt von Braunschweig. Einen Garten hat sie nicht – doch
lange schon den Wunsch, mehr draußen zu sein, mit den
Händen zu arbeiten und selbst für sich etwas zu ernten. Ein
Schrebergarten? Zu aufwändig. Eine Parzelle im Grünen?
Ja, genau das war für Christiane Wiebking das richtige.
Im vergangenen Jahr hat sie deshalb ein 40 Quadratmeter großes Stück Land, zehn Minuten Autofahrt von ihrer
Wohnung entfernt, gemietet, verbringt dort während der
Saison wöchentlich zwei bis drei Stunden und erntet bis zu
30 biozertifizierte Gemüsesorten.
Bild links:
Bei den Ackerhelden sind
Beratung, Geräte und
Wasser inklusive.
Bild rechts:
Christiane Wiebking
mit ihrem Sohn Joel und
erntefrischem Gemüse.
Die 48-jährige Mutter eines Sohnes ist eine von deutschlandweit rund 2500 Ackerhelden. In 61 Städten waren sie
2014 auf elf Anlagen aktiv und haben dort unter professioneller Anleitung ein Stück Selbstversorgung betrieben – und
vielleicht auch ein Stück Selbstverwirklichung: „Es macht
mir unheimlich viel Spaß“, sagt Christiane Wiebking, „der
Acker liegt mitten im Grünen, nebenan Hühner und Rinder, ich kann hier vom Alltag Abstand nehmen und was für
mich selbst tun.“ 248 Euro pro Saison zahlt sie für den Spaß
– und für die biologischen Lebensmittel, die sie am Ende
erntet, „ein guter Preis“, wie sie sagt. Schon immer hat sie
auf ökologische Ernährung geachtet, steht damit aber nicht
für alle Ackerhelden.
Absatz im Hofladen gestiegen
„Die Mehrheit unsere Kunden sind keine typischen Biolebensmittel-Käufer“, sagt Tobias Paulert (39), der die
Ackerhelden zusammen mit seinem Freund Birger Brock
(39) 2013 gegründet hat. Manche seien dabei, um den Kin-
dern zu zeigen, wo das Essen herkommt, für andere sei es
erst mal eine Lifestyle-Geschichte. „Unser Anspruch ist es,
die Menschen wieder näher an das heranzuführen, was sie
täglich essen.“ Dass das nur Bio sein kann, war für die zwei
immer klar, „schließlich sind Ackerhelden mit den eigenen
Händen im Boden aktiv. Es wäre völlig absurd, hier Pflanzenschutz- und Düngemittel zu akzeptieren.“ Daher arbeiten
die beiden nur mit Landwirten zusammen, die Mitglied bei
Biokreis, Bioland, Naturland oder Demeter sind. So wie mit
Klaus Bird aus Kamp-Lintfort im Ruhrgebiet:
„Ich kannte bereits einen anderen Betrieb, auf dem die
Ackerhelden aktiv waren“, erzählt Klaus Bird, „und da wir
eine sehr fleischlastige Landwirtschaft betreiben, passte das
Gemüse als Ergänzung ganz gut.“ Während der Bepflanzung
im April habe er natürlich viel Arbeit, denn die Parzellen –
60 Stück stellt er in der heurigen Saison bereit – werden vom
Landwirt vorbepflanzt. Ab 15. Mai, dem Tag der Übergabe,
sei er aus der Arbeit raus. Als positiv empfindet er, dass sich
die Mitglieder mit dem Zusammenhang von Landwirtschaft
und Lebensmitteln auseinandersetzen. Für ihn selbst lohne
sich der Aufwand auf jeden Fall auch finanziell, allein schon
weil sich der Absatz in seinem Hofladen sehr erhöht habe.
Die Ackerhelden nehmen nicht nur Gemüse, sondern auch
sein Fleisch mit nach Hause. Er bebaut nun sogar selbst
eine eigene Parzelle, um mehr mit den Leuten in Kontakt
zu kommen. „Das Ganze ist eine superinteressante Sache“,
sagt Klaus Bird.
„Rundum-sorglos-Paket“
Auch die Gründer Tobias Paulert und Birger Brock haben
selbst Erfahrung mit dem Gärtnern. Bereits im Schulgar-
ten ackerten die ehemaligen Schulfreunde aus Essen, legten einen Teich an, pflanzten einen Obsthain und ernteten
Gemüse. Nach dem Abitur fehlte den beiden allerdings der
Mut, beruflich zu gärtnern, und sie studierten zusammen
Sport und gingen erst einmal andere Wege. Auf Balkons,
Dachterrassen und schließlich auf einer angemieteten Parzelle betrieben sie jedoch immer noch Selbstversorgung. Aus
ihrer Erfahrung heraus können sie daher heute ihre Kunden
beraten. Zum Start wird gezeigt, wie das Gärtnern funktioniert, danach steht das Team per Hotline oder E-Mail
für Fragen zur Verfügung, schickt Tipps und Rezepte per
Newsletter und Kundenmagazin. Ein „Rundum-sorglosPaket“ erhalten die Ackerhelden für ihre Mitgliedschaft,
denn auch die Gerätschaften und das Wasser vor Ort sind
bereits im Preis inbegriffen. Gemüse für drei Erwachsene
kann von einer Parzelle geerntet werden. Rechnet man es
um, entstehen keine 50 Cent an Kosten pro Person und
Tag. Und wer beim Gärtnern auch noch Kontakte knüpfen
will, verabredet sich mit den Nachbarn, gründet Whatsappoder Facebook-Gruppen. „Wir fördern Kontakte, erzwingen
sie aber nicht“, erklärt Tobias Paulert, „sonst sind wir sehr
schnell beim Kleingartenverein.“ Ballungszeiträume gebe es
auf dem Acker kaum, weil für gewöhnlich nie mehr als zwei
bis drei Kunden gleichzeitig arbeiten.
Der Schulgarten auf dem Acker
Den Ort, an dem alles angefangen hat, wollen die beiden
Essener leben lassen: Mit dem Projekt „Ackerhelden machen
Schule“ bringen sie den Schulgarten zurück und schenken
interessierten Schulen eine Parzelle, auf der Sachkunde- oder
Biologieunterricht sowie Umwelt- und Naturschutz aktiv
erlebt werden können. Auch Kitas können am Projekt teilnehmen. „Gerade den Kindern möchten wir zeigen, dass das
Gemüse nicht im Supermarkt wächst“, erklärt Tobias Paulert. Dass das Ackern nur auf Ökofläche Sinn macht, macht
es den Ackerhelden schwer zu wachsen, denn Ökofläche ist
rar im urbanen Raum. Deshalb werden immer Landwirte gesucht, die Fläche für Parzellen zur Verfügung stellen. „Auch
Milchbauern kommen zum Beispiel in Frage, die einen Viertel Hektar übrig haben.“ Neben der Vergütung profitieren
sie auch, wenn sie einen Hofladen oder ein Hofcafé besitzen.
In Bremerhafen verkaufe etwa ein Landwirt seit dem Einzug
der Ackerhelden doppelt so viel Brot wie zuvor.
Bild oben:
Die Ackerhelden
Birger Brock (links)
und
Tobias Paulert.
2015 wird es landesweit an 18 Ackerhelden-Standorten
möglich sein, ökologisch zu ackern: Berlin, Braunschweig,
Bremerhaven, Düsseldorf, Dorsten, Freiburg (zwei Mal),
Fulda, Mönchengladbach, München, zwei Mal am Niederrhein (Kamp-Lintfort und Goch), Nürnberg, in der Ohligser
Heide (Solingen), Recklinghausen, im Rosenheimer Land,
Stuttgart und Wolfsburg.
Bild unten:
„Echte Helden
ackern selbst!“
Mehr Infos unter:
www.ackerhelden.de
Bilder: Ackerhelden
BIOWELT ––– Reise
Wir waren,
wo der Pfeffer wächst
Zwei Berliner auf der Suche nach dem besten Pfeffer der Welt.
Von Helen Münnich
Der beste Pfeffer kommt aus Indien
-30-
Ein sanfter Wind weht uns ins Gesicht, der Himmel ist blau
mit ein paar Schleierwolken, so dass die Sonne leicht unsere
Haut wärmen kann. Wir ziehen unsere Schuhe aus, um den
Sand unter unseren Füßen zu spüren. Nach ein paar Schritten setzen wir uns in das seichte Wasser und beobachten
ein paar Männer vor uns, die versuchen, mit ihren Netzen
Fische zu fangen. Wir hören das Meer rauschen, und ab
und zu wird das Rauschen der Wellen stärker, weil größere
Schiffe den Hafen erreichen.
Es ist Anfang Februar, mein Freund Kai und ich sind in
Cochin, einer Hafenstadt im südlichen Bundesstaat Kerala
in Indien. Wir lassen uns vom Tag treiben, ohne irgendetwas
anzuschauen oder zu unternehmen. Wir kommen an.
Nach einigen Tagen Akklimatisierung begeben wir uns zu
einem unserer Reiseziele im Süden Indiens. Es ist der Periyar-Nationalpark, in dem der ursprünglichste Pfeffer der
Welt mehr oder weniger wild wächst. Hier wurde vor etwa
dreizehn Jahren eine Kooperative zwischen 70 Familien der
Adivasi, die in diesem Park leben, und der Nationalparkverwaltung gegründet. Die Adivasi, die indigenen Ureinwohner Indiens, leben noch sehr traditionell und sprechen
ihre eigene Sprache (also weder Hindi noch Malayam noch
Englisch). Die Kooperative sammelt jährlich etwa 30 Tonnen Biopfeffer, also erntet jede Familie etwa 400 Kilo Pfeffer.
Grundsicherung für die Adivasi
Produktfoto:
www.bundladen.de
Diese Kooperation geht auf den Agraringenieur Rudolf Bühler zurück. Er gründete die Vertriebsfirma „Ecoland Herbs &
Spices GmbH“. Das Unternehmen nimmt der Kooperative
die komplette Ernte zu einem fairen Preis ab und garantiert
in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung für
die Einhaltung des ökologischen Anbaus. Vor der Kooperation waren die Erzeuger gezwungen, ihre kleinen Ernten
gegen schlechte Bezahlung an Großhändler zu verkaufen.
So lag die Bezahlung damals unter 25, jetzt hingegen bis
zu 50 Prozent über dem Weltmarktpreis für Pfeffer. Zehn
Cent pro Kilogramm Pfeffer gehen an einen Sozialfonds
der Naturparkverwaltung, womit die Ausstattung für Schulen, Kindergärten und Krankenstationen im Gebiet bezahlt
werden kann. Dieser Zuschlag ermöglicht den Adivasi eine
Grundsicherung ihres Einkommens unabhängig vom Weltmarkt, so dass sie nicht gezwungen sind, ihr traditionelles
Leben aufzugeben und in der Stadt nach Arbeit zu suchen.
Kai gründete vor fünf Jahren das Label schwarzerpfeffer, und
wir wollen erfahren, wie Pfeffer geerntet wird. Im Februar
ist Erntezeit. Wir erleben mit, wie die grünen, unreifen Pfefferbeeren von unten und teilweise auf Holzleitern von den
Adivasi geerntet und anschließend mehrere Tage auf Matten
aus Palmenblättern in der Sonne getrocknet werden. Dort
verfärben sie sich dunkelbraun bis schwarz und es bildet sich
die typische runzlige Oberfläche. Sobald der Pfeffer getrocknet ist, wird er in 25-Kilo-Säcke verpackt und anschließend
mit einem Jeep zum Eingang des Nationalparks gebracht,
wo er auf dem „Organic Pepper Drying Yard“ gelagert wird.
Dort wird er abgeholt und nach Kottayam an der Küste zur
finalen Abfüllung gebracht, bevor er nach Hamburg eingeschifft wird. In Deutschland findet man den Pfeffer dann
bisher in ausgewählten Bioläden oder über den Onlineversand (www.schwarzerpfeffer.de).
Pfeffer wird in verschiedenen Regionen der Welt angebaut,
etwa in Indien, Südostasien und Brasilien. Dass gewöhnlicher Pfeffer meist aus Vietnam kommt und dort unter
Einsatz von Pestiziden und Dünger aus schnellwachsenden
Hybridsorten erzeugt und anschließend für die Haltbarmachung radioaktiv bestrahlt wird, war mir lange Zeit nicht
bewusst. Der beste Pfeffer soll aus Indien stammen, da sich
durch die besonderen klimatischen und geologischen Gegebenheiten am meisten ätherisches Öl (über fünf Prozent,
doppelt so viel wie konventioneller Pfeffer) bildet, das den
Geschmack und die Qualität des Pfeffers ausmacht. Die
aromatischen Pfeffersorten sind besonders widerstandsfähig
gegen Schädlinge, wodurch sie sich insbesondere für den
Ökolandbau eignen. Und das schmeckt man. Neben der
Schärfe zeichnet sich der Pfeffer durch seinen aromatischen
fruchtigen Geschmack aus.
Ich bin sehr dankbar, einen Einblick in einen Teil der Wertschöpfungskette für ein Gewürz bekommen zu haben, das
so alltäglich ist. Nun ist mir auch bewusst, was für ein Unterschied es zwischen diesem und konventionellem Pfeffer
gibt. Mit jedem Kauf einer Packung Pfeffer aus dem PeryarNationalpark entscheidet man sich also bewusst für die direkte Unterstützung einer traditionellen Gemeinschaft sowie
den ökologischen Anbau.
Nach dieser Reise kann ich eine Verbindung herstellen zwischen dem Ursprung des Pfeffers, den Bauern und dem fertigen Produkt. In diesem Sinne wünsche ich jedem Leser ein
„schärferes“ Bewusstsein in jeder Hinsicht und eine damit
verbundene hohe Lebensqualität.
Bild oben:
Die Pfefferbeeren werden
mehrere Tage auf Matten
aus Palmenblättern in
der Sonne getrocknet.
Helen (rechts außen)
studiert Nachhaltiges
Tourismusmanagement
an der HNE Eberswalde
und machte sich mit
ihrem Freund
Kai Gildhorn
(Bildmitte hinten)
auf die Suche nach dem
indischen Pfeffer.
Die Adivasi ernten den
Pfeffer auf Holzleitern.
Bilder: Helen Münnich
BIOWELT ––– Das bioRestaurant
Speisen, wo die Löwen brüllen
Noventa GmbH
Am Tiergarten 8
90480 Nürnberg
Tel.: 0911 / 543 01 20
Öffnungszeiten:
Das Nürnberger Tiergartenrestaurant „Waldschänke“ ist „öko“ und für alle.
Helga und Peter Noventa schaffen hier 365 Tage im Jahr einen schwierigen Spagat.
Von Ronja Zöls
Januar - Februar
Montag - Sonntag
10:00 - 17:00 Uhr
März
Montag - Sonntag
10:00 - 18:00 Uhr
April - September
Montag - Sonntag
9:00 - 19:00 Uhr
-32-
In der Vergangenheit war Nürnberg evangelische Reichsstadt. Heute ist St. Lorenz in Nürnberg offizielle Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Und
im Haus der evangelisch-lutherischen Kirche am Fuße der
Kaiserburg veranstalteten Peter (66) und Helga (64) Noventa einst ihr legendäres Culinartheater, das bis heute wöchentlich stattfindet. Ein bisschen außerhalb der Stadt, fern der
Kirchen und Glockentürme, dort wo die Löwen brüllen und
die Affen kreischen, fällt auch heute noch jeden Samstag unter der Intendanz von Peter Noventa der Vorhang. Gekocht
wird hier auch an jedem anderem Tag des Jahres – seit 2011
biozertifizert. Ein Glaubensbekenntnis will Peter Noventa
zu Bio allerdings nicht ablegen: „Denn wenn ich Sinn für
gutes Essen habe, bin ich automatisch bei Bio“, erklärt das
Gastro-Urgestein.
Viele Jahre haben die Noventas Gastronomie in der Nürnberger Innenstadt betrieben – was die beiden ehemaligen
Kunstpädagogik-Studenten eigentlich erst einmal nicht
vorhatten. Doch als Helgas Mutter starb und ein großes
Kaffeehaus mit Konditorei und 35 Mitarbeitern in bester
Lage hinterließ, entschlossen sich die beiden, es weiter zu
führen. An verschiedenen Standorten haben sich die Noventas kulinarisch ausgetobt, betrieben unter anderem auf
Messen themenbezogene Restaurants. Bereits 1987 zogen sie
in der Ausstellung „Natur und Gesundheit“ ein Vollwertrestaurant auf und erfuhren damals, „dass es in Deutschland
auch guten Käse gibt“. Das war der Ausgangspunkt für die
Bio-Affinität des Paares, die sie fortan Baustein für Baustein
umsetzten.
Bio für jeden Geldbeutel
Das Tiergartenrestaurant „Waldschänke“ führen Helga und
Peter Noventa seit 1997. Seit drei Jahren bekommen sie
Unterstützung von ihrer Nichte Aurelia Noventa. Sie wird
die Waldschänke einmal übernehmen. Die Speisen bestehen
zu 75 Prozent aus Bio. Die Speisekarte markiert alle ökologischen Angebote in Grün, den Rest in Schwarz und macht
das Angebot für den bewussten Esser sehr übersichtlich.
Die Karte hält sehr spezielle Gerichte wie die gluten- und
lactosefreie Gemüseplatte, aber auch Klassiker wie das Wiener Schnitzel bereit – allerdings gibt es letzteres nicht nur
mit Pommes frites, sondern wahlweise auch mit KartoffelWirsing-Püree. Salate, Suppen, Pasta, Vegetarisches, Veganes, Fisch, Fleisch, Burger, Würste, Eis und Desserts: Als
Ausflugslokal bietet die Waldschänke Essen für jedermann.
Der Anspruch der Betreiber: Bio für jeden Geldbeutel zu
ermöglichen. Und das schaffen sie ganz gut.
Wir entscheiden uns für die vegane Spinatsuppe mit Kokosmilch (5,60 Euro) und das ebenfalls vegane Linsencurry mit
Brötchen (5,90 Euro) als Vorspeise. Anschließend wählen
wir die „Krautwickele“ vom Bio-Schwein auf seiner Sauce
und Kartoffel-Lauch-Püree (9,20 Euro) und lassen uns vom
Chef zwei Fleischküchle vom Bio-Rind mit Kartoffel-LauchPüree, Peperonata und Rosenkohl mit Kürbiskernen (9,20
Euro), dazu einen Nürnberger Brezenknödelsalat mit gebratenen Pilzen, Feldsalat und Kirschtomaten (11,70 Euro)
empfehlen.
Die Spinatsuppe schmeckt kräftig grün, sehr würzig und
sehr dezent nach Kokosmilch. Frische Gemüseraspel in der
Mitte sorgen für einen kleinen Biss. Das Linsencurry ist
eine Mischung aus Hausmannskost und Exotik. Die Schärfe
macht die weiche eintopfartige Speise feurig. Die Säure wird
durch das außen kross gebackene und innen weiche, äußerst
geschmackvolle Brötchen aufgefangen, das man allein schon
wegen der Schärfe nicht im Brotkorb liegen lässt.
„Venezianisch-nürnbergische“ Küche
Nach der Suppenküche wird der Nürnberger Brezenknödelsalat aufgetragen. Und dieser ist durch und durch köstlich.
Aus harten Brezen und Semmeln werden die Knödel stan-
Oktober
Montag - Sonntag
10:00 - 18:00 Uhr
November - Dezember
Montag - Sonntag
10:00 - 17:00 Uhr
Sonderöffnungszeiten
an Feiertagen,
Informationen unter:
www.tiergartenrestaurant-nuernberg-waldschaenke.de
genförmig hergestellt, in Scheiben geschnitten und angebraten. Leicht gebräunt liegen sie auf einer Vinaigrette, die sie
leicht aufsaugen, zwischen Tomaten und Pilzen, zugedeckt
von knackigem Rucolasalat. Geschmacklich ergänzen sich
diese Zutaten perfekt. Der Salat macht den Knödel saftig,
die nussige Nuance des Rucola harmoniert toll mit Breze
und Pilzen. Alles in allem ist der Brezenknödelsalat eine
vollwertige Mahlzeit und ein super Sommeressen, das nicht
zu schwer ist, aber trotzdem satt macht.
Sehr gut schmeckt auch das Krautwickele. Der leicht angebräunte weiche Spitzkohl säumt das kräftig schmeckende
Fleisch, das Ganze wird von einer Gemüsesauce mit Speck,
in der sich das Konzept Fleisch und Kraut wiederholt, getragen. Das Püree kommt ungewöhnlich daher. Es ist vegan,
das heißt ohne Milch, grün und locker, mit Olivenöl angerührt, nicht in der cremigen Art, in der man normalerweise
Kartoffelpüree kennt - für Veganer eine elegante Alternative.
Auch zu den Fleischküchle wird diese etwas andere Art des
Pürees gereicht. Hier lässt es sich gut mit der zigeunerartigen
Peperonata, einem italienischen Schmorgericht aus Tomaten, Paprika und Zwiebeln, kombinieren. Der Rosenkohl
ist schmackhaft und knackig und die Küchle selbst bilden
in ihrer soliden Bodenständigkeit einen setzenden Kontrast
zu den Beilagen. Als „venezianisch-nürnbergisch“ bezeichnet
Noventa, dessen Name aus dem Veneto stammt, seine Küche, und die bringt wahrhaft Überraschendes hervor.
Das Menü lässt sich umso lieber in dem schönen Ambiente
auf der Terrasse am Schmausenbuck, Nürnbergs Hausberg,
inmitten eines alten Eichenwaldes genießen. Natürlich, mit
der Lage im Nürnberger Tiergarten ist die Waldschänke ein
Ausflugslokal und die Einkehr mit dem Besuch des Zoos
verbunden, aber auch die Einheimischen nutzen das Restaurant gerne und begehen hier im Sommer Hochzeiten und
im Winter Weihnachtsfeiern. 340 Gäste finden im Inneren
Platz, bis zu 650 Außenplätze kommen hinzu. Und jeden
Samstag Abend bringt ein Shuttle-Bus die Gäste vom Eingang des Tiergartens zur Waldschänke und die Waldschänke
wird zum „feinen Restaurant“, wie Peter Noventa sagt. Mit
einem festen Ensemble inszeniert der Chef wöchentlich
seine Show aus der eigenen Feder, durchsetzt von einem exquisiten Vier-Gänge-Menü. Und wenn der Wind gut steht,
kann man hier oben auch des Nachts auf dem Heimweg
noch die Löwen brüllen hören.
Bilder oben:
Helga und Peter
Noventa mit ihrer
Nichte Aurelia.
Speisen von links
nach rechts:
Fleischküchle vom
Bio-Rind mit KartoffelLauch-Püree, Peperonata
und Rosenkohl mit
Kürbiskernen.
Nürnberger Brezenknödelsalat mit gebratenen
Pilzen, Feldsalat und
Kirschtomaten.
„Krautwickele“ vom
Bio-Schwein auf seiner
Sauce und KartoffelLauch-Püree.
Bilder:
Ronja Zöls
Landwirte fragen – Berater antworten
Umstellung auf Mutterkuhhaltung
Nachhaltige Parasitenbehandlung
Ich möchte meinen Milchviehbetrieb auf Mutterkuhhaltung umstellen und überlege gerade, welche Produktionsrichtung ich wählen soll. Was sind genau die Unterschiede in der Fleischqualität zwischen Bullen,
Ochsen und Färsen?
In welcher Weise sollte ich meine Rinderherde gegen innere Parasiten behandeln?
Bernd Müller:
Durch die frühzeitigere und stärkere Fetteinlagerung von Färsen und Ochsen kann im Gegensatz zum
Bullen auch unter extensiven Fütterungsbedingungen leichter eine sehr gute Fleischqualität erzeugt
werden. Von den Tierkategorien Bulle, Ochse, Färse hat der Bulle den höchsten Proteingehalt, aber
die geringste intramuskuläre Fetteinlagerung und somit ist der intramuskuläre Fettgehalt (IMF) verglichen zum Ochsen oder der Färse deutlich niedriger. Der Gehalt an IMF hat großen Einfluss auf den
Genusswert des Endprodukts, was durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten bestätigt wurde.
Der anatomische Unterschied bei der Fetteinlagerung führt dazu, dass Ochsen und Färsen gegenüber
Bullen eine schlechtere Futterverwertung und ein reduziertes Wachstumsvermögen besitzen. Was bei
einer vergleichbaren Nährstoffzufuhr etwa 20 Prozent geringere Tageszunahmen bei einem bis zu 15
Prozent höheren Futterverbrauch je Kilo Zuwachs bedeuten kann. Bedingt dadurch erreichen Ochsen
und Färsen eine Schlachtleistung mit einer oftmals höheren Fettklassenbewertung und eine geringere
Schlachtausbeute.
Jörn Bender:
Wichtigster Grundsatz einer nachhaltigen Parasitenbehandlung sollte eine zielgerichtete Maßnahme
mit optimalem Behandlungszeitpunkt, -mittel und nachvollziehbarer Auswahl der Tiergruppe sein.
Im Regelfall ist eine Behandlung zum Weideabtrieb sinnvoller als eine Maßnahme im Frühjahr, da
der Befallsdruck sich oft im Laufe der Weideperiode erst aufbaut. Ideal, aber nicht immer einfach
umzusetzen, wäre eine Behandlung der Jungtiere etwa zur Mitte der Weideperiode, sodass zunächst
ein Immunkontakt mit dem Parasit stattfinden kann, der Befallsdruck dann aber unterbrochen wird.
Alttiere ohne Auffälligkeiten müssen oftmals überhaupt nicht behandelt werden. Dasselbe kann für
Jungtiere gelten, wenn der Betrieb in den Vorjahren auch ohne Behandlung keinerlei Probleme in der
Entwicklung der Tiere feststellen konnte. Um zielgerichtet behandeln zu können, sollten Kotproben
entnommen oder auf verlässliche Erfahrungswerte der örtlichen Veterinäre zurückgegriffen werden.
Unbedingt sind auch die Behandlungseinschränkungen gemäß Anhang IX der Biokreisrichtlinie zu
beachten.
Konventionelle Fläche im Ökobetrieb
Wie sind die Bedingungen für die Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft?
Überraschenderweise bekommen wir dieses Jahr noch ein paar Hektar Fläche von unserem konventionellen
Nachbar dazu. Worauf ist bei der Umstellung dieser Flächen zu achten und wie können wir den Ertrag
am besten verwerten?
Hubert Dietrich:
Monika Huber:
Die meisten Imker haben keine Berufsunfallversicherung. Gewerbsmäßige Imkereibetriebe müssen
aber bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Mitglied sein. Als gewerbsmäßig wird eine
Imkerei angesehen, wenn die durchschnittliche Anzahl der regelmäßig gehaltenen Bienenvölker 25
übersteigt. Falls für die Bewirtschaftung einer landwirtschaftlichen Fläche schon eine Mitgliedschaft
vorliegt, besteht die Beitragspflicht bereits ab dem ersten Bienenvolk. Seit 2011 kann ein Imker auch
mit weniger als 25 Bienenvölkern auf Antrag Mitglied in der Berufsgenossenschaft werden.
Die jährlichen Kosten bestehen aus einem Grundbeitrag und aus einem Beitrag je Bienenvolk. Der
Grundbeitrag beginnt bei 60 Euro und die Kosten für ein Bienenvolk lagen für das Jahr 2013 bei
6,05 Euro. Der Beitrag für die Bienenvölker wird jeweils nach einem Versicherungsjahr anhand der
Schadensfälle neu berechnet. Für weitere Auskünfte zu Leistungen, beitragsfreie Mitversicherung von
Angehörigen und Zuschüssen aus Bundesmitteln stehen die regionalen Büros der Berufsgenossenschaft
zur Verfügung.
Werden in bestehenden Ökobetrieben neue, bisher konventionell bewirtschaftete Flächen aufgenommen, ist es wichtig, die Richtlinien zu kennen. Denn nur so ist es möglich, den Ertrag auch schon im
ersten Umstellungsjahr problemfrei im eigenen Betrieb einzusetzen.
Futter aus dem ersten Umstellungsjahr von betriebseigenen Flächen des Dauergrünlands, mehrjähriger Futterkulturen (zum Beispiel Kleegras) oder Eiweißpflanzen dürfen bis zu 20 Prozent in der
Ration enthalten sein (Nulljahresfutter = nicht ökologischer Status). Wichtig ist also, im ersten Jahr
kein Getreide, Mais oder ähnliches anzusäen, Ertrag dieser Kulturen müsste konventionell verkauft
werden. Umstellungsfutter (Flächen, die seit mindestens zwölf Monaten vor der Ernte richtliniengemäß bewirtschaftet wurden) von betriebseigenen Flächen kann zu 100 Prozent eingesetzt werden.
Die Flächen müssen ab dem ersten Tag der Umstellung richtlinienkonform bewirtschaftet werden.
Berufgenossenschaft für Imker
Kampf dem Klettenlabkraut
Einsatz von Schwefel
Ich will Schwefel düngen, wie muss ich vorgehen und was muss ich dabei beachten?
David Hierenbach:
Schwefel gilt als mineralischer Dünger und darf nur als Ergänzung im Nährstoffkreislauf eingesetzt
werden. Für den Einsatz von Schwefel ist der Bedarf durch Pflanzenanalysen oder Futtermittelanalysen nachzuweisen. Nachgewiesen werden kann ein Bedarf auch, wenn die Region durch das Landwirtschaftsamt als Schwefelmangelgebiet eingestuft wird. Eine weitere Möglichkeit ist eine SminBodenuntersuchung (ähnlich der Nmin Untersuchung), wobei sich dadurch keine genaue Aussage
zur Düngung machen lässt. Liegt ein solcher Nachweis vor, können nach Genehmigung durch den
Biokreis verschiedene Ergänzungsdünger ausgebracht werden. In Frage kommt elementarer Schwefel
(langsam pflanzenverfügbar) sowie Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat (alle schnell pflanzenverfügbar), dabei handelt es sich um Mehrnährstoffdünger (für alle Komponenten muss ein Bedarf
bestehen). Bei Fragen steht Ihnen die Biokreis-Beratung gerne zur Verfügung.
Wie kann ich in meinem Weizenbestand Klettenlabkraut bekämpfen?
Toni Reisinger:
Das Klettenlabkraut ist ein zweikeimblättriges Samenunkraut. Es kommt in fast allen Kulturen vor,
vermehrt jedoch in Wintergetreide. Die Klette ist eine Zeigerpflanze für eine gute Nährstoffversorgung.
Die Keimung erfolgt von Herbst bis Frühjahr aus einer Tiefe von ein bis zehn Zentimeter ab einer
Bodentemperatur von einem Grad Celsius. Eine Pflanze produziert circa 500 Samen, die im Boden
bis zu neun Jahre keimfähig sind. Bei vermehrtem Auftreten kann die Pflanze ein Problem darstellen,
da sie an der Kulturpflanze hochwächst und schlimmstenfalls zu Lagerschäden führt.
Das Klettenlabkraut kann jedoch mechanisch als auch fruchtfolgetechnisch gut bekämpft werden.
Durch sehr frühes Striegeln bis zum zweiten Blattstadium kann es noch gut reguliert werden. Durch
späteres Striegeln verhakt sich die Pflanze an den Striegelzinken und wird ausgerissen oder geknickt.
Um die Samen im Boden zu reduzieren, wird durch eine flache Stoppelbearbeitung die Keimung
angeregt. Durch eine Erhöhung der Sommerungen oder Senkung des Getreideanteils kann das Klettenlabkraut ebenfalls reduziert werden.
-35-
BIOKREIS ––– Fachberatung
„Das Gute noch besser machen“
Seminarteilnehmer:
Motivierte Seminarteilnehmer auf dem Hof von
Dietmar Winter (mit
Kind auf dem Arm).
Seminar beschäftigt sich mit Tierwohl in der Fleischrinderhaltung.
Von Eva Lisges
Das Wohl unserer Nutztiere wird in Gesellschaft und Medien intensiv diskutiert. Die Bio-Branche stellt sich dieser
Diskussion und führt dazu ambitionierte Projekte durch,
um „das Gute noch besser zu machen“, wie Jörn Bender,
Geschäftsführer des Biokreis NRW, kürzlich formulierte. Die
LVÖ, Landesvereinigung Ökologischer Landbau in NRW,
lud zu einem Seminar nach Bad Berleburg ein, das sich in
Theorie, Praxis und Diskussion mit dem Tierwohl in der
Fleischinderhaltung beschäftigte.
-36-
Im Zeitraum von Januar bis August 2014 führte die LVÖ
NRW ein durch das MKULNV NRW (Landwirtschaftsministerium) finanziertes Beratungsprojekt zum Tierwohl
durch, dessen Ergebnisse aus dem Bereich Mutterkühe/
Mastrinder Jörn Bender vorstellte. Durch Berater der verschiedenen Öko-Verbände wurden insgesamt 102 Bio-Betriebe der genannten Produktionsrichtungen besucht und
das Tierwohl auf dem Betrieb anhand einer dreistufigen Skala bewertet: gut (optimal) – mittel (akzeptabel) – schlecht
(inakzeptabel). Bewertet wurden insbesondere der Eindruck
der Tiere (Körperkondition, Sauberkeit, Technopathien,
Wunden, Klauen/Lahmheiten, Verluste) und das Haltungsumfeld (Stallung, Fütterung, Hygiene, Tränken). Die Ergebnisse sind überwiegend positiv: Über 2/3 der Betriebe,
in vielen Merkmalen auch über 80 Prozent, sind als optimal
einzustufen; insgesamt wurden weniger als ein Prozent der
zu prüfenden Parameter mit „inakzeptabel“ bewertet.
Größtes Problem: Sauberkeit
Es gibt aber auch Verbesserungsbedarf: Die größte Auffälligkeit betraf die Sauberkeit der Tiere, als Hauptursache
nannte Jörn Bender mangelnde Einstreu. Um den Faktor 5
schwankt die Menge des eingesetzten Strohs pro Tier, wobei diese natürlich auch vom Stallsystem abhängig ist. Die
Menge der Einstreu wirkt sich auch auf den Liegekomfort
der Tiere aus, der bei 27 Prozent der Betriebe zumindest
nicht im optimalen Bereich lag. Leichte Lahmheiten bei wiederum einzelnen Tieren traten bei 15 Prozent der Betriebe
auf, durchweg waren die Klauen aber gut gepflegt, oft mit
professioneller Unterstützung. Positiv fiel die Kälberaufzucht
auf, der Gesundheitsstatus der Kälber war bei 99 Prozent
optimal, oft stand ein sauberer Kälberschlupf zur Verfügung.
Die sensorische Futterqualität für alle Tiere war durchweg
gut, bei 8 Prozent der Betriebe bestand Verbesserungsbedarf
bei der Sauberkeit der Tränken.
Der Anspruch an das Tierwohl sei bei Öko-Betrieben hoch,
betonte Jörn Bender. Ziel sei es daher, das Tierwohl auf den
diesbezüglich schlechteren Betrieben durch gezielte Beratung
zu verbessern. Ein zweistufiges Bewertungssystem zum Tierwohl wurde zwischenzeitlich in die Bio-Regelkontrolle der
Verbandsbetriebe integriert. Das beschriebene Tierwohlprojekt der LVÖ bildete zur Erarbeitung der Checklisten eine
wichtige Grundlage.
Ziel: Indikatorenkatalog
Aus wissenschaftlicher Sicht betrachte Dr. Jan Brinkmann
vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau das Thema
Tierwohl. Für die Bewertung des Tierwohls herangezogen
werden derzeit nur handlungsorientierte Indikatoren: Ein
größeres Platzangebot im Stall, Stroheinstreu oder Weidegang sind Beispiele für Kriterien, über die besonders tiergerechte Haltungsverfahren im Ökologischen Landbau oder
anderen Förderprogrammen honoriert werden. Die Ergebnisse, also die tatsächlichen Wirkungen dieser Faktoren auf
das Tier im Hinblick auf Gesundheit, Tierverhalten und
Wohlbefinden werden in die Betrachtung nicht einbezogen.
Aber welche Indikatoren, die am Tier messbar sind, wären
für eine solche Betrachtung geeignet?
Dieser Frage gehen Jan Brinkmann und weitere Mitarbeiter
in ihrem Forschungsprojekt „Indikatoren zur Beurteilung
von Tierwohl in der Milchviehhaltung“ nach, das durch das
Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖLN) gefördert
wird. Wenngleich im Projekt das Augenmerk auf den Milchkühen liegt, sind der grundsätzliche Ansatz und ein großer
Teil der Ergebnisse auch auf Mutterkühe und Mastrinder
übertragbar. Zur Erstellung einer Indikatorenliste wurden
zum einen Wissenschaftler um ihre Einschätzung gebeten,
zum anderen wurden in einem Workshop mit Landwirten,
Verbandsvertretern und Mitarbeitern von Kontrollstellen die
Relevanz und Eignung verschiedener Indikatoren diskutiert.
Als geeignete Indikatoren wurden von beiden Gruppen
unter anderem der Anteil von Kühen mit Milchzellgehalt
> 400.000/ml, von verschmutzten Kühen, von Kühen mit
Fett-Eiweiß-Quotient > 1,5, von unterkonditionierten Kühen, von lahmen Kühen, von Kühen mit Gelenkveränderungen und von Kühen mit Integumentschäden genannt.
Die ermittelten Indikatoren wurden auf 115 Milchviehbetrieben in der Praxis erprobt. Ziel des Projektes ist es, nach
der Analyse der Ergebnisse einen endgültigen Indikatorenkatalog zu erstellen und Empfehlungen für die Umsetzung
ergebnisorientierter Ansätze im ökologischen Landbau und
in der ELER-Förderung zu formulieren. Sehr wichtig bei
der Umsetzung sind gut geschulte Kontrolleure, die die
notwendigen Kenntnisse zur Bewertung der tierbezogenen
Indikatoren haben.
Referent
Dr. Jan Brinkmann
vom Thünen Institut
Trenthorst ist Experte
in Sachen Tierwohlindikatoren.
-37-
Tierwohl muss finanzierbar sein
Auf dem Mutterkuh- und Limousinzuchtbetrieb von Dietmar Winter konnten die Seminarteilnehmer im Anschluss
verschiedene Haltungssysteme miteinander vergleichen, jedes Einzelne mit eigenen Vor- und Nachteilen. Tierkomfort
ist wichtig, muss aber auch finanzierbar sein. Ein Ziel des
Betriebsleiters ist es, eher wenig Stroh einzusetzen, ohne dass
das Tierwohl dadurch negativ beeinflusst wird. Stroh verursacht vor allem in der hiesigen Grünlandregion hohe Kosten, zum anderen sei ungewiss, so Dietmar Winter, welche
Regelungen es möglicherweise in einigen Jahren bezüglich
der Mistlagerung geben wird.
Einen Teil seiner Tiere hält der Biokreis-Betrieb in Boxenlaufställen mit Komfortmatratzen. Diese sollen für den Einsatz im ökologischen Landbau circa 60 mm dick sein. Eine
Einstreu aus saugfähigem Material wie Stroh oder Sägemehl
ist auch hier aus hygienischen Gründen erforderlich, kann
jedoch deutlich geringer ausfallen als ohne Matratze. Pro
Matratze ist mit Kosten von etwa 200 Euro zu rechnen. Im
Fressbereich sind auf dem Betrieb sowohl Stallbereiche mit
planbefestigtem Boden und Schieber als auch Spaltenböden
mit Gummimatten im Einsatz, die aber ebenfalls morgens
und abends gesäubert werden müssen. Die Herde, in der
der Deckbulle mitläuft, hält Dietmar Winter gern in einem
Stallbereich mit einer großen, mit Stroh eingestreuten Fläche. Den Kälbern steht jeweils ein mit Stroh eingestreuter
Kälberschlupf zur Verfügung.
Die Teilnehmer konnten
unter anderem Komfortmatratzen für Rinder in
Augenschein nehmen.
Der Praxisteil bot
Raum für ausgiebige
Diskussionen sowie die
Betrachtung gelebten
Tierwohls.
Bilder:
Jörn Bender
BIOKREIS ––– Fachberatung
Anzeige
Was kostet Bio-Honig in Bayern?
Eine Umfrage unter den Biokreis-Imkern.
Von Hubert Dietrich
-38-
„Schleudern – aber nicht verschleudern!“
so heißt ein altes Imkersprichwort. Wenn
man weiß, dass vor etwa 70 Jahren eine
Breze oder Semmel 5 Pfennige und ein
Pfund Honig fünf Mark gekostet hat, fragt
man sich, warum dieser Preisabstand heute
nicht mehr gilt. Eine Antwort könnte sein:
Die eigene Arbeitszeit kostet nichts. Nicht
einmal den Mindestlohn von 8,50 Euro
pro Stunde würden wir Imker in der Regel
bekommen!
Etwa 80 bayerische Biokreis-Imker haben
wir gebeten, uns ihre Verkaufspreise für
Honig zu nennen. Die Antworten von
über 50 Prozent der befragten Imkereien
sind in der Tabelle zusammengefasst. Die
Zusammenstellung ist nach Landkreisen/
Städten geordnet, etwa in der Reihenfolge
Nord-, Süd- und Ostbayern. Die meisten
Biokreis-Imker kommen aus Oberbayern –
entsprechend häufig sind deshalb auch die
Antworten aus dieser Region. Es können
mehrere Imkereien im Landkreis den gleichen Honigpreis haben. Bei Angaben mit
von-bis-Preisen sind mehrere Imkereien
beteiligt. Unterschiedliche Preise für Honig je nach örtlicher Herkunft sind selten,
wären aber ein gutes Verkaufsargument.
Der Mehraufwand zur Gewinnung von
Melezitose-Honig erhöht den Waldhonigpreis.
Wenn Imker regelmäßig ihren Honig auf
die Honigqualität, das Pollenspektrum
oder auf Rückstände untersuchen lassen,
wissen sie mehr über ihr Produkt und können bei einem Verkaufsgespräch auch fundierter argumentieren. Qualität ist immer
seinen Preis wert!
Bayerische Honigpreise ab Hof im 500g-Glas
Stand 14.4.2015
Landkreis/Stadt
Blütenhonig
Waldhonig
5,50 €
6€
Forchheim
6€
8€
Nürnberg
7€
7€
5,20 €
6,20 €
4,50 € – 4,80 €
5 € – 6,25 €
4,40 €
4,90 €
Erlangen-Höchstadt
Amberg-Sulzbach
Cham
Schwandorf
Dietfurt
5€
5€
4,50 € – 5,50 €
4,80 € – 5,50 €
Landshut
5,95 €
6,80 €
Aichach-Friedberg
6,50 €
7,50 €
Ostallgäu
5,50 €
München
5,50 € – 6,50 €
6,50 €
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4,25 € – 5,90 €
4,75 € – 5,90 €
6€
8€
5,50 €
6,60 €
6 € – 8,50 €
6 € – 10,50 €
Regensburg
Ebersberg
Dachau
Starnberg
Weilheim-Schongau
5,50 € – 7,95 €
5,50 € – 8,95 €
Bad Tölz-Wolfratshausen
5,50 € – 6 €
5,50 € – 6 €
Miesbach
6 € – 6,80 €
6 € – 7,80 €
Rosenheim
5€
5€
Traunstein
4€–8€
4,50 € – 9,50 €
Rottal-Inn
5,50 €
5,50 €
3,60 €
4,60 €
5,50 € – 10 €
6,50 €
Freyung-Grafenau
Passau
Aktuelles: NRW
Aktionstage Ökolandbau
Unter dem Motto „Genießen, feiern, informieren“ sind
wieder alle Bio-Betriebe in NRW aufgerufen, den Verbrauchern mit verschiedensten Aktionen zu zeigen, was es heißt,
ökologisch zu wirtschaften und hochwertige Lebensmittel
für die Menschen in NRW zu produzieren. Am Sonntag,
30. August, wird Minister Remmel auf dem Biokreis- und
Demeterhof Edelkäserei Kalteiche der Familie Kühn in
Wilnsdorf-Wilgersdorf die Öko-Aktionstage offiziell eröffnen. Wir rufen dazu auf, dass sich auch in diesem Jahr weitere Biokreis-Betriebe mit eigenen Veranstaltungen an den
Aktionstagen beteiligen.
In diesem Jahr sollen im Rahmen der Aktionstage die Themen Naturschutz und Imkerei besonders im Vordergrund
stehen. Ziel ist es zu zeigen, dass viele Bio-Betriebe über die
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nachhaltige Produktion von Lebensmitteln hinaus weitere
Maßnahmen ergreifen, um die Natur in ihrem Umfeld zu
schützen und die Biodiversität zu erhalten. Dies können
Maßnahmen wie beispielsweise die Erhaltung oder Anlage von artenreichen Wegrändern, von Hecken oder Streuobstwiesen, die naturnahe Gestaltung der Hofstelle, das
Aufhängen von Nistkästen oder Insektenhotels oder die
naturschutzgerechte Nutzung des Grünlandes sein. Landwirtschaftliche Betriebe und nachahmenswerte Maßnahmen
wollen wir gemeinsam mit dem NABU (Naturschutzbund)
NRW kommunizieren. Bitte melden Sie sich in der Geschäftsstelle NRW, um über Ihre Naturschutzmaßnahmen
zu berichten, sowie für weitere Informationen zur Teilnahme
an den Öko-Aktionstagen. EL/tk-script
-40-
-41-
Bild:
Eva Lisges
Regelungen zu „Selbsternteflächen“
Landwirtschaftliche Nutzflächen, die zur Pflege und Beerntung zum Beispiel an Hobbygärtner abgegeben werden, dürfen in der Regel nicht ins Flächenverzeichnis aufgenommen
werden. Das führt dazu, dass für derartige Flächen weder die
Betriebsprämie noch die MSL-Ökoförderung oder sonstige
flächenbezogene Förderungen gezahlt werden. In diesem
Jahr 2015 kommt hinzu, dass bei der nun anstehenden
Neuzuweisung der Zahlungsansprüche (ZA) solche Flächen
nicht berücksichtigt werden können, denn eine Zuteilung
von ZA auf Flächen, die nicht im Flächenverzeichnis aufgeführt werden (dürfen), ist nicht möglich. Landwirte beziehungsweise Gärtner, die derartige Flächen zur Nutzung
anderen überlassen haben und diese in den nächsten Jahren
wieder in ihre eigenverantwortliche Bewirtschaftung zurücknehmen wollen, müssen gegebenenfalls ZA im freien Handel
erwerben, wenn sie dafür zukünftig etwa eine Betriebsprämie
erhalten wollen. Weitere Infos über den Biokreis oder die
LWK NRW. JB/LWK NRW
Fachbeirat für ökologischen Landbau eingerichtet
Die Landwirtschaftskammer NRW hat Anfang des Jahres 2015 einen Fachbeirat für ökologischen Landbau eingerichtet.
Das unter anderem mit vielen Praktikern besetzte Gremium unterstützt, wie auch die weiteren Fachbeiräte, in beratender
Funktion die Tätigkeiten sowie die Aufstellung und diesbezügliche Ausrichtung der LWK NRW, insbesondere des dort
angesiedelten Ökoteams. Als Mitglied des Biokreis NRW gehört Landwirt Johannes Imöhl diesem ehrenamtlichen Gremium
an. JB
Aktuelles: Mitte
Hessen im Öko-Landbau spitze
In den ersten zehn Wochen des laufenden Jahres sind in
Hessen 120 Betriebe hinzugekommen, die ihre Höfe ökologisch bewirtschaften wollen. Damit liegt Hessen im
deutschen und sogar im europäischen Vergleich auf einer
Spitzenposition. Aktuell sind 1867 Ökolandwirte zu verzeichnen, die in Hessen eine Fläche von über 88 000 Hektar
ökologisch bewirtschaften, das entspricht einer Quote von
fast 12 Prozent landwirtschaftlicher Nutzfläche. Um diesen
Trend weiter fortzuführen, veranstaltet der Biokreis Erzeugerring Mitte zwei Umstellerseminare. Bei diesen Terminen
wird Raum für den Erfahrungsaustausch mit Praktikern des
ökologischen Landbaus gegeben und es werden Berichte von
Beratern und Marktpartnern angeboten. Außerdem werden
allgemeine Fragestellungen rund um die Umstellung, Förderung und Vermarktung im ökologischen Landbau bespro-
chen. Der erste Termin war am Freitag, 5. Juni 2015, auf
dem Betrieb Alex in Radmühl im Vogelsbergkreis. Hier lag
der Schwerpunkt auf dem Ackerbau. Speziell wurde auf die
Fruchtfolgegestaltung im ökologischen Landbau und die
Bewertung von Vorfruchtwirkungen eingegangen. Im Rahmen einer Felderfahrt und einer Ansprache verschiedener
Kulturen wurden die theoretischen Konzepte anschließend
bewertet. Beim zweiten Termin am Dienstag, 16. Juni 2015,
auf dem Betrieb Trumpfheller in Bad König im Odenwald
geht es vertieft um die Grünlandnutzung. An diesem Tag
wird auch Walter Höhne, Geschäftsführer der Biohennen
AG, zum Thema Alternativen in der Grünlandnutzung
durch Hühner referieren. Es sind alle Biokreis-Mitglieder,
interessierte Landwirte und Verbraucher herzlich eingeladen,
kostenfrei teilzunehmen.bm
Neuer Geschäftsführer für Odenwald-Schlachthof in Brensbach
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH) zum Thema „Ökotierhaltung und Vermarktung“ bedankte sich Dr. Michael
Reuter, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bauträgergesellschaft des Odenwald Schlachthofs, für das Engagement der
bisherigen Geschäftsführung und Betriebsleitung. Über
zwei Jahre haben die beiden kommissarisch bestellten Geschäftsführer Jürgen Walther von der Odenwald-RegionalGesellschaft mbH (OREG) und Detlef Kuhn den Odenwald
Schlachthof stetig weiterentwickelt. Dies geschah durch eine
komplette Neustrukturierung und Vermarktungsstrategie,
die insbesondere den geforderten hohen Qualitätsstandards
Rechnung tragen. Die bisherigen Schlachtzahlen konnten
erhöht werden. Erhebliche Investitionen in den Bereichen
Tierschutz, technische Ausstattung, Ablauforganisation,
Qualitätssicherung, Dokumentation und Marketing wur-
-42-
den getätigt und der vorhandene Investitionsstau behoben.
Der Odenwald-Schlachthof ist der einzige biozertifizierte
Schlachthof Hessens. Seit Oktober 2013 führt er das EUBio-Siegel und ist Mitglied im Biokreis.
Als neuer Betriebsleiter und Geschäftsführer der Odenwald
Schlachthof GmbH wurde Ruppert Gessler bestellt. Er
wurde den Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Fachinstitutionen, Verbänden und Firmen der Fleischerinnung vorgestellt. Gessler wird die Geschäftsführung ebenfalls vorerst in
kommissarischer Form übernehmen. Der Metzgermeister
mit langjähriger Berufserfahrung ist kein Unbekannter in
der Fleischbranche. Er war bis vor Kurzem Betriebsleiter im
Schlachthof in Überlingen und besitzt entsprechende Kompetenzen für die Betriebsführung von Fleischerbetrieben.
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BIOKREIS ––– Verarbeiter-Porträt
Die Vision der ewigen Pioniere…
Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten sind Kern eines Netzwerks, das nicht mehr wachsen soll.
Von Ronja Zöls
-44-
Bilder oben:
In den Herrmannsdorfer
Landwerkstätten im
oberbayerischen Glonn
steht handwerkliche
Lebensmittelverarbeitung seit jeher im
Zentrum.
-45„Das ist ja hier wie ein gallisches Dorf“, meinte der Polizist,
der kürzlich wegen eines Falschparkers in die Herrmannsdorfer Landwerkstätten kam, angesichts dieses mit einer
Mauer umschlossenen Mikrokosmos im oberbayerischen
Glonn (Landkreis Ebersberg). Karl Schweisfurth erzählt diese kleine Episode auf die Frage hin, ob dieses kleine System,
in dem er lebt und arbeitet, eine heile Welt darstellt - eine
Miniatur-Welt, in der alles so ist, wie es sein soll? „Hier
wird die Vielfalt erhalten – und das ist gut. Nichtsdestotrotz
sind auch wir in einen Wirtschaftsprozess eingebunden, wir
müssen hart arbeiten, weil das Handwerk bei uns im Mittelpunkt steht. Hier sind viele Hände am Werk und es ist
viel zu tun.“
Karl Schweisfurth, der die Herrmannsdorfer Landwerkstätten 1996 von seinem Vater Karl Ludwig übernommen hat,
sieht es sehr wohl als Privileg, hier wirken zu dürfen, weil
er das hier gerne macht, weil er Gutes macht und weil er
Sinnvolles macht. Dass er diese Vorteile einmal in der Arbeit
für das Werk seines Vaters sehen würde, war lange Jahre
nicht abzusehen. Inzwischen haben viele Menschen von der
Geschichte des größten Wurstfabrikanten Europas gehört, in
dessen Fleischfabriken 300 Schweine pro Stunde geschlachtet wurden, und der sich eines Tages anders besann. Er verkaufte das lukrative Unternehmen Herta und begann 1986
mit dem Aufbau der Herrmannsdorfer Landwerkstätten.
„Dieses Konzept passte zu meinen Vorstellungen“, sagt sein
Sohn Karl Schweisfurth, der zunächst mit einer Ausbildung
zum Landwirt, einem Landwirtschaftsstudium und einem
Auslandsaufenthalt seine eigenen Wege gegangen und die
Übernahme von Herta abgelehnt hatte.
Mittler zwischen Bauern und Verbrauchern
Das Handwerk stand in den Herrmannsdorfer Landwerkstätten immer im Mittelpunkt, die ökologische Landwirtschaft bildet die zweite wichtige Säule. „Wir sehen uns als
Kern eines Netzwerks, als Zentrum eines Systems, als Mittler
zwischen Bauern und Verbrauchern, die sich ja normalerweise heutzutage nicht begegnen“, erklärt Karl Schweisfurth,
„und wir sind auch Mittler von Qualitäten und Preisen.“
Etwa 70 ökologisch wirtschaftende Landwirte und Hersteller
in der Region liefern nach Herrmannsdorf, wo die Pflanzen und Tiere in Metzgerei, Bäckerei, Käserei und Brauerei
verarbeitet und verkauft werden. In der Metzgerei werden
sämtliche Fleischteile verwertet und mehr als 100 verschiedene Wurst- und Schinkensorten verkauft.
Darüber hinaus wird hier auf einem etwa vier Hektar großen
Areal Permakultur betrieben. In einer kleinen Landschaft
werden Schweine, Hühner, Schafe, Gänse und Rinder das
ganze Jahr über gemeinsam an der frischen Luft gehalten.
Darüber hinaus gibt es Projekte wie das Herrmannsdorfer
Landhuhn, ein Zweinutzungshuhn, bei dem Hahn und
Henne genutzt werden und so die Kükentötung vermieden
wird.
Karl Schweisfurth hat bei der Übernahme nicht viel verändert, „das wäre töricht gewesen“. Seine Aufgabe war es
damals, den Betrieb in die Wirtschaftlichkeit zu führen, ihn
professioneller, effizienter und profitabler zu machen. Einen
Arbeitsalltag, wie ihn sein Vater damals als Herta-Inhaber
hatte, von Termin zu Termin hetzen – das wollte er nie. Ist
es bei ihm heute anders? „Natürlich habe ich viele Verpflichtungen, aber ich muss nicht ständig reisen. Abends und oft
auch mittags bin ich bei meiner Familie. Und ich arbeite
auch viel praktisch, zum Beispiel mache ich Wochenenddienste in der Landwirtschaft. Das ist mir sehr wichtig.“
Die Geschichte nicht wiederholen…
Mehr als 200 Mitarbeiter gehören heute zu den Herrmannsdorfer Landwerkstätten. In 13 Filialen in und um München
werden die hier hergestellten Produkte verkauft. Trotzdem
ist man noch weit entfernt von den Dimensionen der Vergangenheit. Etwa 60 Schweine, zwölf Rinder, zehn Kälber
und 25 Schafe werden pro Woche geschlachtet. Die Nachfrage ist groß, man könnte noch mehr produzieren. Aber
die große unternehmerische Frage lautet hier: Wie schaffen
wir es, das Wachstum zu bremsen? „Wir wollen nicht Teil
der Industrie werden und unsere Geschichte wiederholen.
Das haben wir ja bereits hinter uns, dass aus einer kleinen
Metzgerei die größte Fleischfabrik Europas wurde“, sagt Karl
Schweisfurth. Konkret heißt das, dass man die Produktionskapazität nicht ausweitet, keine neuen Geschäfte eröffnet
und nicht mehr Kunden akquiriert. Außerdem wolle man
ehrlich bleiben und keine Produkte zukaufen.
In der Überzeugung von kleinen Strukturen plädiert Karl
Schweisfurth dafür, dass mehr solche Netzwerke entstehen.
Die Finanzierung und der Betrieb seien nicht einfach, aber
die Herrmannsdorfer Landwerkstätten wollen nicht nur Vorbild sein, sondern stehen beratend zur Seite. Viele Menschen
seien bereits hier gewesen, haben sich Anregungen geholt
und Teile davon in ihrem Betrieb umgesetzt.
Anstatt zu wachsen, hat man sich in Glonn das Ziel gesetzt,
sich ständig zu verbessern – und sei es nur in Kleinigkeiten. So wurde etwa in der Metzgerei lange Zeit biologischer
Industriezucker in der Wurst verarbeitet, jetzt nehmen die
Herrmannsdorfer Honig. Nächstes Ziel ist, komplett ohne
industrielle Vorprodukte zu arbeiten. Karl Schweisfurth:
“ …spannend, was man alles besser machen kann! Meine
Vision ist: Wir wollen ewige Pioniere sein!“
Name: Herrmannsdorfer Landwerkstätten
Glonn GmbH & Co. KG
Standort: Herrmannsdorf 7, 85625 Glonn
Unternehmensgründung: 1986
Geschäftsführung: Karl Schweisfurth
Mitarbeiterzahl: ca. 200
Produktionszweig: handgemachte Lebensmittel
in ökologischer Qualität
Bild oben rechts:
Öko-Pionier Karl
Ludwig Schweisfurth
und sein Sohn Karl,
der das Gut seit
1996 führt.
Bilder:
Herrmannsdorfer
Landwerkstätten
BIOKREIS ––– Marktplatz
Marktplatz ––– BIOKREIS
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Hafer ca. 7 to; Michael Har tmann, 94405 Landau a.d. Isar; Tel.
099515669; Biokreis
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099515669; Biokreis
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Feldkirchen - Westerham; Tel. 08093902086; Biokreis
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2 Absetzer; 2 weibliche Absetzer
(Fleischrasse oder Kreuzung) gesucht;
Großmann, 85256 Pasenbach; Tel.
015161354548; Biokreis
Weifle Milchziegen gesucht; Walter Bauer, 91790 Nennslingen; Tel.
091471785; Biokreis
Mutterkuh- Absetzer, männlich
(bevorzugt Fleischrassen), aus Franken u. Thüringen, gesucht Tel. 0160
4401408; Max Wörner, 97461 Hofheim; Tel. 09523501452; Biokreis
Termine
Bund Naturschutz
Samstag, 20. Juni, Beginn: 9 Uhr
Seniorenausflug zum Dreisessel mit
Martin Scherr
Freitag, 24.Juli, Beginn: 20 Uhr
Informationsveranstaltung zusammen
mit den niederbayerischen Kreisgruppen zum Thema: „BUND Naturschutz:
100 Jahre Einsatz für Mensch und
Natur in Bayern“
Sonntag, 02. August, Beginn: 13 Uhr
Mit dem BUND Naturschutz die
Donau erleben auf der MS „Johanna“
Kultur- und Erlebnis-Schifffahrt
auf der Donau. Abfahrt und
Ankunftsort: Deggendorf
Technik/Maschinen, Bayern
Absackanlage für Getreide für Mengen von 5 bis 40 kg gesucht; Tafelmeier, 84405 Dorfen; Tel. 08086215;
Biokreis
Samstag/Sonntag 13. und 14. Juni
Anzeigenschluss für die Warenbörse im
nächsten Heft: 15 Juli 2015
Sommerfest mit Einstandsfeier von
Moritz Fliegerbauer, dem neuen Wirt.
Samstag: Kinderprogramm
mit Kasperltheater und Live Musik
Sonntag: Dämmerschoppen mit der
Sturmberger Feiertags-Musik
und mit Freibier
bioNachrichten
Anzeigen/Heidi Scheitza
Stelzlhof 1, 94034 Passau
Tel.: 0851 / 75 65 0-15
Fax 0851 / 75 65 0 -25
[email protected]
Die nächste Ausgabe der
bioNachrichten
erscheint am
03. August 2015
Anzeigenschluss für die Warenbörse:
15. Juli 2015
Ökologisches Zentrum
Passau-Stelzlhof e.V.
Ökostation des
Bund Naturschutz
für Niederbayern
Stelzlhof 1, 94034 Passau
Telefon: 0851. 9 66 93 66
Stadtbus-Linie 6
Stelzlhof
www.stelzlhof.de
BIOKREIS ––– Marktplatz
Personalien
NRW und Mitte Warenbörse
Angebote
Limousin, Rind mit 5 Monate altem
weibl. Kalb, Kühe mit Kälbern bei
Fuß, Tel.: 05251-38597
Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und
ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643488
Verlosung
Dieses Mal verlosen wir drei Bücher mit dem Titel
„Wir Kinder vom Lande“ aus dem Zeitgut-Verlag:
Ein Bulle als Zugtier beim Pflügen, Eheringe im Klingelbeutel, eine Pfarrersfrau auf der „Schandbank“
in der Dorfkirche, Aufklärung unter der Dorfjugend
1957 und ein Schweinebad – das alles und noch
viele andere kuriose, aber auch ernste Geschichten
sind im neuen Buch versammelt. Damit liegt jetzt ein
weiterer Band mit Dorfgeschichten vor, in dem Menschen aus vielen Gegenden Deutschlands Erlebnisse
aus ihrem Leben erzählen. (Wir Kinder vom Lande.
Unvergessene Dorfgeschichten. Band 6 / 1916-1976.
Zeitzeugen-Erinnerungen, 256 S, mit vielen Abbildungen, Ortsregister. Zeitgut Verlag, Berlin. ISBN: 978-386614-227-5, 11,90 Euro.)
Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schickt eine
E-Mail mit Angabe seiner Adresse an:
[email protected] oder eine Postkarte an:
bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1,
94034 Passau, Viel Glück!
Je ein Überraschungspaket mit Lebensbaum-Bio-Tees
aus der April-Verlosung haben gewonnen:
Hans-Werner Voß, 57489 Drolshagen, Kathrin Schröder, 99085 Erfurt, Moritz Eineder, 84543 Winhöring.
Deckfähige Fleckvieh-Rinder genetisch hornlos, Fleckvieh- und Fleckvieh-Kreuzungen-Mutterkühe mit
Kälbern, bestes Bergwiesenheu RB
1,25m, Futtergetreide und Stroh RB
1,50m aus der neuen Ernte 2015, Rau
Zinkenrotor mit Hubgerüst, Raum
Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113
o. 0170-3102636
Liebe Biokreis-Landwirte,
Gesuche
Der Biokreis NRW sucht für mehrere
Mastbetriebe ständig männliche Absetzer (möglichst keine Einzeltiere) der
gängigen Fleischrassen aus dem Großraum NRW zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733-124455
Wir freuen uns über unsere neue Mitarbeiterin Christina Lirsch, die die Koordination der Beratung in Mutterschaftsvertretung für Julia Hilmer übernommen
hat. Außerdem wird sie im Biokreis Ansprechpartnerin für Gartenbaufragen sein.
Die 30-Jährige stammt aus einem Gemüsebaubetrieb in Pelkering bei Triftern
(Landkreis Rottal-Inn) mit Heidelbeer- und Erdbeerplantage, einem Hofladen
und auch ein paar Schweinen und Kühen. Nach dem Studium der Landwirtschaft
in Weihenstephan hat sie eine Tochter bekommen und im elterlichen Betrieb
mitgearbeitet. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit den Biokreis-Beratern und Landwirten“, sagt Christina Lirsch.
Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen ,Tel.
06455-8950, 0172-8061909
Silo-Rundballen, 1,30m, 2. Schnitt,
günstig abzugeben Tel. 02723-3132
Aubrac deckfähige Bullen (Söhne
von Nabucco) und Färsen, Tel. 015224606625
Silage-RB, ca. 60 Stck.,1.+2. Schnitt,
Tel. 0175-9992014
Eure Birte
Rundraufen für Futter dringend gesucht, Tel. 0152-24606625
Mehrere ruhige, gut bemuskelte, gen.
hornlose (teilw. homozygot) Limousin-Herdbuch-Zuchtbullen zu verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel. 02564-97472 oder
0177-8617410
Deckbulle, Limousin x Fleckvieh, ruhig, Tel. 0151-17703926
seit August 2012 war ich als Biokreis-Beraterin in Niederbayern, Oberbayern und
zum Teil auch in anderen Regionen in Bayern unterwegs. Die Zusammenarbeit
mit euch hat mir viel Freude gemacht. Es hat mich immer wieder beeindruckt,
wie offen, interessiert und engagiert die Biokreis-Bauern sind. Dafür möchte ich
mich herzlich bei euch bedanken.
Nun zieht es mich wieder in meine Heimat nach Norddeutschland. Mir hat es
hier in Bayern sehr gut gefallen, und der Abschied fällt mir nicht leicht. Aber ich
freue mich auch sehr darauf, nun wieder näher bei meiner Familie zu leben und
es nicht mehr so weit bis zum Meer zu haben.
Die Zeit beim Biokreis werde ich in guter Erinnerung behalten. Ich hoffe, wir
sehen uns mal wieder, ob bei der Biofach, Biokreis-Exkursionen oder anderen
Gelegenheiten.
Bezüglich aller o.g. Angebote und zur
Abgabe von Angeboten und Gesuchen
für die nächste Ausgabe können Sie
sich auch unter 02733-124455 an die
Biokreis-Geschäftsstelle wenden!
Wir begrüßen Gerhard Falter, der ab Juni neuer Berater im Biokreis für Niederbayern und die Oberpfalz ist. Der Agraringenieur mit Schwerpunktstudium
Ökologie und Umweltschutz hat bereits während seines Studiums im Jahr 1982
den elterlichen 19-Hektar-Betrieb im Bayerischen Wald auf ökologischen Landbau umgestellt. Seit 1993 bewirtschaftet er den Betrieb viehlos im Nebenerwerb.
Nach einem Volontariat bei der BayWa AG war er wissenschaftlicher Mitarbeiter
beim Bund Naturschutz e.V. in Wiesenfelden. Zusätzlich hat er als Berater sowie
in der Kontrolle beim Biokreis in Passau gearbeitet. Anschließend gründete und
leitete er ein beratendes Ingenieurbüro, mit dem er vorwiegend in der Umsetzung
von Landschaftsplänen sowie in der ländlichen Entwicklungsberatung tätig war.
Mitte der 90er unterstützte er die Vermarktungseinrichtung der Biokreis Bauern
GmbH in der Geschäftsführung. Nach der Zeit als Mitarbeiter in der Externen
Kommunikation eines Finanzdienstleisters war er bis April diesen Jahres bei der
Landberatung Bayern, einer Agrargesellschaft für die Betreuung einzelbetrieblicher
Investitionsförderungsmaßnahmen für Landwirte, tätig. Da ihm die ökologische
Landwirtschaft und ihre bäuerlichen Familien immer schon am Herzen liegen, hat
er sich entschlossen, wieder in die Beratung zurückzugehen. „Beratung bedeutet
für mich vor allem, Vertrauen zu den Landwirten aufzubauen und sinnvolle kurzfristige, aber auch langfristige, nachhaltige Maßnahmen zu entwickeln. Hier werde
ich meine langjährige Erfahrung und mein persönliches Engagement einbringen.“
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BIOKREIS ––– Bücher / Vorschau / Impressum
Anzeigen
Bücher
Es ist genug da. Für alle. – Wenn wir den
Hunger bekämpfen, nicht die Natur.
Typen und Touren
im Bayerischen Wald.
Unser Boden in der Theorie, vor allem aber in
der Praxis steht im Mittelpunkt des Buchs „Den
Boden verstehen“ von Bodenkundler Othmar
Nestroy. Der Fachmann beschreibt Teilbereiche
der Bodenkunde und erklärt für jedermann verständlich, worauf es bei der Bodenpflege und
-nutzung ankommt. So werden die verschiedenen Bodenkreisläufe anschaulich mit zahlreichen
Farbabbildungen vorgestellt, Möglichkeiten der
(einfachen) Bodenanalyse beschrieben sowie Bodentypen, aber auch Gefahren, die dem Boden
drohen, und mögliche Schutzmaßnahmen präsentiert. Für Landwirte sowie für Gartenfreunde
besonders wertvoll sind die vielen Praxistipps des
Buchs. Darin erfährt man, was bei zu saurem
oder verdichtetem Boden zu tun ist, welche
Maßnahmen man generell setzen kann, um den
eigenen Boden zu verbessern und vieles mehr.
Der Autor Othmar Nestroy ist Mitglied der
Bodenkundlichen Gesellschaft, Professor an der
TU Graz und als Vortragender zum Thema in
Österreich und Deutschland unterwegs.
Gut zwei Milliarden Menschen weltweit leiden
an Hunger oder Mangelernährung. Und die
Weltbevölkerung wächst weiter. Die Lösung
dieser Hungerkatastrophe ist eine der zentralen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Doch
der Kampf gegen den Hunger kann nicht gegen die Natur stattfinden, sondern nur mit ihr.
Der Glaube, man könne den Hunger durch
eine Steigerung der Produktivität mithilfe von
immer mehr Chemie und Gentechnik auf den
Äckern bekämpfen, ist ein Irrglaube, argumentiert Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Öko-Bauer,
BÖLW-Vorstandsvorsitzender und NaturlandPräsidiumsmitglied, in seinem neuen Buch.
Löwensteins engagierte Position ist eine klare
Absage an die industrielle, von internationalen
Großkonzernen gesteuerte Landwirtschaft und
ihr unhaltbares Wachstumsversprechen. Nur eine
Nahrungsmittelproduktion auf der Grundlage
des ökologischen Landbaus ist langfristig in der
Lage, den weltweiten Hunger zu beseitigen.
Nicht jeder Autor kann ein Buch schreiben, wie
es der Passauer Journalistin Simone Kuhnt mit
ihrem Reise-Lesebuch „Typen und Touren im
Bayerischen Wald. Für Waidler und Weitgereiste“ gelungen ist. Denn man merkt es ihm an,
dass seine Autorin verwurzelt ist in dieser wilden,
geheimnisvollen und bodenständigen Region,
seit ihrer Kindheit regelmäßig Streifzüge dorthin
unternimmt. Und doch behält sie diesen Blick
von außen, entdeckt neu, fragt nach, ist neugierig und nimmt den Leser auf ihre Recherchen zu
ihren 66 Lieblingsplätzen im Bayerischen Wald
mit. Das Buch ist eine strukturierte Tour zu den
Leuchttürmen der Region, zum Großen Arber,
zum Baumwipfelpfad und zur Westernstadt
Pullman City. Andererseits lässt es viel Raum
für das Dazwischen – für die kleinen unbekannten Wege, einsamen Orte und die Menschen vor
und hinter diesen Kulissen. Simone Kuhnt hat
sich Zeit genommen, sie kennen zu lernen. Und
auch wir wollen mehr erfahren. Wie? Auf in den
Bayerischen Wald!
Ronja Zöls
Othmar Nestroy: Den Boden verstehen.
Aufbau • Typen • Fruchtbarkeit.
Leopold Stocker Verlag 2015. 216 S.,
Preis: 19,90 Euro.
Felix zu Löwenstein: Es ist genug da. Für alle.
– Wenn wir den Hunger bekämpfen, nicht die
Natur. Knaur Taschenbuch Verlag, München
2015, 144 S., Preis: 12,99 Euro.
Simone Kuhnt: Typen und Touren
im Bayerischen Wald. Für Waidler und
Weitgereiste. Gmeiner Verlag 2014, 192 S.,
Preis: 14,99 Euro
Bild:
berggeist007, pixelio.de
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Den Boden verstehen.
Aufbau • Typen • Fruchtbarkeit.
Vorschau bioNachrichten August:
„Vom Acker auf den Teller“: So lautet das Titelthema unserer August-/September-Ausgabe.
Wir schauen uns biologische Wertschöpfungsketten an, setzen uns mit der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln auseinander, wollen mehr über Qualitätssicherung und Kontrollen erfahren sowie über den Unterschied zwischen konventionellen und biologischen
Produkten.
Impressum
Herausgeber:
Biokreis e.V.
Stelzlhof 1
D-94034 Passau
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25
eMail: [email protected]
www.biokreis.de
Auflage:
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Gründer:
Heinz Jacob
Redaktion:
Ronja Zöls
Josef Brunnbauer
Autoren:
Jörn Bender
Johannes Burmeister
Hubert Dietrich
David Hierenbach
Monika Huber
Eva Lisges
Joyce Moewius
Bernd Müller
Helen Münnich
Toni Reisinger
Peter Röhrig
Roswitha Walter
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Erzeugerring e.V. enthalten.