Tierarzt klagt Kirche - hhm

24 | STEIERMARK
KLEINE ZEITUNG
FREITAG, 10. APRIL 2015
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KLEINE ZEITUNG
FREITAG, 10. APRIL 2015
Tierarzt klagt Kirche: „Friedhof gehört mir“
Kurioser Rechtsstreit
im Bezirk Murau:
Familie Gölly klagt
Anspruch auf einen
Friedhofsanteil von der
Kirche ein. Wenn sie
recht bekommt, will sie
den Grund der Kirche
zurückschenken.
JOSEF FRÖHLICH
ankt Veit in der Gegend– dieser Name ist kein Zufall. In
diesem Ortsteil von Mühlen
im Bezirk Murau sagen sich
Fuchs und Hase Gute Nacht.
Doch ein kurioser Streit trübt die
Idylle. Es geht um einen Friedhof,
Grundstücke, Nachbarschaftsstreitereien. Der Tierarzt Christian Gölly und seine Frau Sylvia be-
S
haupten, Eigentümer von rund
300 Quadratmeter Friedhofsfläche samt 25 Gräbern und einem
Teil der Sakristei zu sein.
Familie Gölly hat im Jahr 1997
ein Grundstück gekauft, das an
die Friedhofsmauer grenzt. Bei
Neuvermessungen habe sich herausgestellt, dass auch ein Teil
des Friedhofes ihr gehöre, so die
Göllys. Deren Anwalt Erich Moser aus Murau meint: „Rechtlicher Anknüpfungspunkt ist ein
Vermessungsergebnis aus dem
Jahr 2005, das von allen Beteiligten mit Unterschrift anerkannt
wurde.“ Die Kirche hat einen anderen Rechtsstandpunkt und
lässt den Anspruch nicht gelten.
Jetzt klagt Familie Gölly die
Kirche, um ihren Anspruch auf
den Friedhofsgrund durchzusetzen. Christian Gölly: „So weit ist
es nur gekommen, weil mir die
Kirche anderweitig nicht entgegenkommt.“ Ihm sei der Kauf ei-
Anwalt Erich Moser vertritt
Kläger im kuriosen Streit KK
nes Kirchengrundstückes verweigert worden. Und er habe auf
Eigenkosten eine unterirdische
Stromleitung über Kirchengrund
legen wollen, auch das habe er
nicht dürfen.
Christian Gölly ist zuversichtlich, dass ihm das Gericht den
Friedhofsanteil zuspricht. Auch
wenn er ihn nicht für sich in Anspruch nehmen will: „Im Gegenteil, ich schenke es der Kirche,
wenn ich ihr im Gegenzug das
von mir gewünschte Grundstück
abkaufen darf.“ Er zahle den vollen Preis und wolle nicht den
Wert des Friedhofes gegenrechnen: „Ich verkaufe keine Toten.“
Was die Lage verschärft: Gölly
ist mit einem Nachbarn zerstritten, der wiederum Pächter des
von ihm begehrten Kirchengrundstücks ist. Er vermutet, der
Nachbar mache bei der Kirche
gegen ihn Stimmung.
Bei der Diözese setzt man auf
Abwarten: „Unserer Meinung
nach gehört Herrn Gölly der
Friedhofsanteil nicht, folgedessen kann er das nicht mit anderen
Grundstücken, die wir gar nicht
verkaufen wollen, in Zusammenhang bringen“, meint Bernhard
Teuffenbach, Leiter der Liegenschaftsverwaltung. Der Fall ist
gerichtsanhängig. Vergleichsgespräche laufen, sind sie erfolglos,
muss ein Urteil entscheiden.
Belästigung in Karlau:
Psychologe verurteilt
Geldstrafe für Ex-Gefängnispsychologen
wegen sexueller Belästigung von Kolleginnen.
GRAZ. Weil er von zwei ehemaligen Kolleginnen beschuldigt
wurde, sie sexuell belästigt zu
haben, ist gestern am Bezirksgericht Graz-West ein ehemaliger
Gefängnispsychologe der Justizanstalt Karlau verurteilt worden. Der Angeklagte soll zwei
Kolleginnen mehrmals unsittlich berührt und verbal belästigt
haben, hieß es im Vorfeld seitens der Staatsanwaltschaft
Graz. Nun fasste er eine Geldstrafe von 1.800 Euro aus.
Der Richter begründete den
Schuldspruch mit den glaubwürdigen Aussagen der Opfer.
Die leugnende Verantwortung
des Psychologen sollen nur
Schutzbehauptungen gewesen
sein. Der Prozess hatte komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden, da
die Anklage wegen sexueller
Belästigung auch den höchstpersönlichen Lebensraum der
Opfer beinhaltete.
Bisher rechtfertigte sich der
Angeklagte dahin gehend, dass
die Frauen freiwillig mit ihm geschmust hätten. Die eine soll
vom Beschuldigten im Sommer
2013 belästigt worden sein, die
andere Anfang 2013 sowie im
September und Oktober. Das
Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Verurteilte hat angekündigt, in Berufung zu gehen.
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Christian Gölly
vor der Kirche in
St. Veit in der Gegend:
Er stellt den Anspruch
auf einen Teil des
hinter der Mauer
liegenden Friedhofs
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heft
Zweieinhalb-Tonnen-Walze gestohlen
Und: In Bruck entwendeter Lkw tauchte in Ungarn auf.
VOGAU, BRUCK. Wieder ein kurios
anmutender Diebstahl von Baugerät: In Vogau stahlen unbekannte Täter eine zweieinhalb
Tonnen schwere Asphaltwalze,
die ein slowenischer Bauunternehmer in einer unversperrten
Lagerhalle abgestellt hatte. Der
Diebstahl passierte zwischen 25.
März und 8. April, wurde aber
erst jetzt bemerkt. Der Schaden
beträgt rund 5000 Euro.
Jener 250.000 Euro teure Lkw,
der kürzlich am Gelände einer
Brucker Baufirma entwendet
worden war – wir berichteten –,
konnte nun 250 Kilometer weit
entfernt entdeckt werden: Er
wurde auf einem Parkplatz im
ungarischen Györ sichergestellt.
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