gen eines Normals für ein Rußaerosol hinsichtlich

Formelverzeichnis
Optimierung eines Messaufbaus für die Anforderungen eines Normals für ein Rußaerosol hinsichtlich
Trübungskoeffizienten und Massendichte im oberen
Konzentrationsbereich
Fakultät Versorgungstechnik
der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
eingereichte Abschlussarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades
Master of Engineering (M. Eng.)
von B. Eng. Katharina Olzem
geboren am 28.11.1987 in Braunschweig
i
Eigenständigkeitserklärung
Ich erkläre hiermit, die vorliegende Abschlussarbeit selbständig und ohne die Hilfe Dritter
angefertigt zu haben. Ich habe keine anderen als die im Literaturverzeichnis aufgeführten
Quellen benutzt und sämtliche Textstellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten
oder unveröffentlichten Schriften entnommen wurden sowie alle Angaben, die auf mündlichen Auskünften beruhen, kenntlich gemacht. Zudem sind alle von anderen Personen zur
Verfügung gestellten Materialien oder erbrachte Dienstleistungen als solche gekennzeichnet.
Braunschweig, 26.01.2015
Danksagung
Die Erstellung dieser Masterarbeit wäre ohne die Unterstützung und die Ratschläge vieler
Menschen nicht möglich gewesen.
Ein großer Dank geht an meine betreuende Professorin und Erstprüferin Frau Prof. Dr.
Genning, die es mir durch ihren Rat und die Vermittlung zu der Arbeitsgruppe 3.23 „Aerosole
und Partikelmesstechnik“ der PTB überhaupt ermöglicht hat, eine Abschlussarbeit in diesem
interessanten Themenbereich zu verfassen. Zudem möchte ich mich bei ihr für die Mühe und
den Aufwand, den ihr die Betreuung der Arbeit bereitet hat, bedanken.
Sehr danken möchte ich auch Herrn Prof. Dr. Ebert für die freundliche Aufnahme in seine
Arbeitsgruppe, die fachlichen Ratschläge, und die Übernahme der Position des Zweitprüfers
dieser Arbeit.
Einen besonderen Dank möchte ich meinem Betreuer aus der Arbeitsgruppe 3.23 der PTB,
Dr. Andreas Nowak, zukommen lassen. Durch seine konstruktiven Anmerkungen hat er es
mir ermöglicht, ein hohes Maß an Erfahrung und Kenntnissen auf dem Fachgebiet der Partikel- und Aerosolmesstechnik zu erlangen. Mit viel Geduld ist er auf meine Fragen
eingegangen und hat mir stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Außerdem möchte ich den Mitarbeitern der Arbeitsgruppe 3.23 für ihre Hilfe danken.
Margit Hildebrandt und Arne Kuntze danke ich dafür, dass sie mir jederzeit bei allen technischen Fragestellungen behilflich waren. Anna-Lena Towara danke ich für die organisatorische Unterstützung. Des Weiteren möchte ich mich bei Johannes Rosahl, Martin Vogtmann
und Ljudmila Völkel für die technische Unterstützung bedanken.
Ein herzliches Dankeschön geht schließlich an meine Familie, meinen Lebensgefährten sowie Cora Lee, Carlo und Julia für die stetige Motivation, die mentale Unterstützung und die
lieben Worte. Ich hoffe, ich kann mich bald revanchieren. Danke für alles!
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................iii
Tabellenverzeichnis ............................................................................................................ v
Formelverzeichnis ...............................................................................................................vi
Abkürzungen ......................................................................................................................vii
Symbolverzeichnis ............................................................................................................viii
1.
Einleitung ...................................................................................................................... 1
2.
Grundlagen ................................................................................................................... 3
2.1
Historie zu Opazität und Rußmasse ........................................................................ 3
2.2
Gesetzlicher Hintergrund ......................................................................................... 4
2.2.1
3.
Gesetzgebung in Europa und Deutschland ...................................................... 4
2.3
Particle Measurement Programme (PMP) ............................................................... 6
2.4
Qualitätsmanagement ............................................................................................. 7
2.5
Allgemeine Grundlagen zu Rußaerosolen ..............................................................10
2.5.1
Definition von Rußaerosolen und Entstehungsmöglichkeiten ..........................10
2.5.2
Entstehung von Rußaerosolen im Labor .........................................................13
2.5.3
Charakterisierungsmöglichkeiten von motorischen Rußaerosolen...................15
2.5.4
Abscheidemechanismen von Aerosolpartikeln ................................................21
Material und Methoden ...............................................................................................25
3.1
Messaufbau............................................................................................................25
3.2
Optimierung des Setups .........................................................................................28
3.2.1
Austausch des Abscheidezyklons vor der Rotationsverdünnungseinheit .........28
3.2.2
Einbau der Heizstrecke und Kalibrierung des Rotationsverdünners für die
Untersuchungen am Minimalpunkt ................................................................................30
3.2.3
4.
Einbau eines Abscheidezyklons vor der Gravimetrieeinheit.............................33
Ergebnisse und Diskussion........................................................................................34
4.1
Variation des Volumenstroms und der Beladungszeit zur Optimierung der
Gravimetrieeinheit mit anschließendem Vergleich zweier ausgewählter Betriebsweisen ..34
4.2
Überprüfung der ermittelten Gravimetrieeinstellungen über den gesamten
Messbereich durch statistische Analysen..........................................................................40
4.3
Überprüfung der Einstellung des Minimalpunktes ...................................................43
4.4
Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems ...................................................47
i
Inhaltsverzeichnis
4.4.1
Verfassung der Arbeitsanweisung unter Einbeziehung der ISO 15900
„Determination of particle size distribution — Differential electrical mobility analysis for
aerosol particles“ ...........................................................................................................47
4.4.2
Bewertung der Gravimetrieeinheit und des Opazimeters anhand eines
Unsicherheitsbudgets ....................................................................................................48
5.
Zusammenfassung und Ausblick...............................................................................53
6.
Literaturverzeichnis ....................................................................................................55
A.
Anhang .........................................................................................................................60
A.1 Arbeitsanweisung zur Bedienung des Messaufbaus ...................................................60
A.2 Berichte über die Ermittlung der erweiterten Messunsicherheiten der
Rußmassenkonzentrationen nach GUM für sechs ausgewählte Messpunkte ...................65
A.3 Kalibrierschein der Neutralgraufilter............................................................................89
ii
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Trübungskoeffizienten (k-Wert) und
Rußmassenkonzentration auf Grundlage der Arbeiten von Dodd und Holubecki [17], [14] .... 4
Abbildung 2: Entwicklung der Abgasgrenzwerte von EURO 1 bis EURO 6 in Relation zur
EURO 1 Norm [19] ................................................................................................................ 5
Abbildung 3: Rußpartikelbildung nach Bockhorn [32] ...........................................................11
Abbildung 4: Charakteristische Partikelanzahlkonzentrationen des Abgases eines
Dieselmotors nach Kittelson [7] ............................................................................................12
Abbildung 5: Funktionsschema der Rußaerosolsynthese mittels Diffusionsflamme [34] .......13
Abbildung 6: Funktionsprinzip des Funkenrußgenerators von PALAS [35] ...........................14
Abbildung 7: Prinzip der Transmissionsmessung [39]...........................................................16
Abbildung 8: Prinzip der Streulichtmessung [40]...................................................................17
Abbildung 9: Funktionsprinzip der photoakustischen Partikelmassenerfassung [41].............17
Abbildung 10: Schematischer Aufbau des Faraday Cup Aerosol Elektrometer Modell 3068
von TSI [46] ..........................................................................................................................18
Abbildung 11: Funktionsweise des CPC 3772 von TSI [47] ..................................................19
Abbildung 12: Funktionsprinzip des DMA zur Selektion verschiedener Partikelmobilitäten [50]
.............................................................................................................................................21
Abbildung 13: Darstellung der verschiedenen Möglichkeiten der Partikelabscheidung [51] ..21
Abbildung 14: Allgemeiner Aufbau und Darstellung der Funktionsweise eines
Abscheidezyklons [52] ..........................................................................................................22
Abbildung 15: Vergleich Opazimeter/Streulicht schematischer Aufbau [10] ..........................25
Abbildung 16: Darstellung der abgeschiedenen Durchmesser in Abhängigkeit zum jeweiligen
Volumenfluss für sphärische Partikel und Rußpartikel [57] ...................................................29
Abbildung 17: Durchlasseffizienzkurve des Abscheidezyklons vor dem Rotationsverdünner
für einen Durchflussvolumenstrom von 2.5 l/min [57]............................................................29
Abbildung 18: Ergebnis der Herstellerkalibrierung der ersten Verdünnungsstufe mit NaClPartikeln [58] ........................................................................................................................30
Abbildung 19: Ergebnis der Herstellerkalibrierung der zweiten Verdünnungsstufe mit CASTPartikeln für den beheizten (rot) und nicht beheizten (blau) Betrieb [59] ...............................31
Abbildung 20: Ergebnis der Vermessung der NaCl-Partikel mit einem mittleren
Mobilitätsdurchmesser von 91 nm ........................................................................................32
Abbildung 21: Kalibrierkurve der Rotationsverdünnungseinheit mit CAST-Rußaerosol
(mittlerer Mobilitätsdurchmesser 85nm) ................................................................................32
Abbildung 22: Rußmassenkonzentration aufgetragen über die Beladungszeit für die
Volumenströme von 5-10 l/min mit dazugehöriger Standardabweichung ..............................35
Abbildung 23: Rußmassenkonzentrationen aufgetragen über die jeweiligen
Filterbelegungszeiten für den Betriebspunkt mit k = 1.5 m-1 für V = 8l /min ...........................37
Abbildung 24: Gravimetrisch ermittelte Rußmassenkonzentration aufgetragen über die
Trübungskoeffizientenwerte k für die Messungen bei einem Volumenstrom von 10 l/min .....38
Abbildung 25: Gravimetrisch ermittelte Rußmassenkonzentration aufgetragen über dem
Trübungskoeffizienten für einen Volumenstrom von 8 l/min ..................................................38
Abbildung 26: Konfidenzintervall erstellt auf Basis der Messwerte aus dem Jahr 2012 ........41
Abbildung 27: Konfidenzintervall auf Basis der Messwerte aus 2014 ...................................42
Abbildung 28: PAGVs zu den jeweiligen Stickstoffvariationen ..............................................44
Abbildung 29: Normierte Darstellung der PAGVs zu Abbildung 28 .......................................44
iii
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 30: PAGVs beider Einstellungen im direkten Vergleich ........................................46
Abbildung 31: Darstellung der ermittelten Messunsicherheiten für die
Rußmassenkonzentration und die Trübungskoeffizienten der sechs ausgewählten
Messpunkte ..........................................................................................................................52
iv
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Darstellung der theoretischen Zyklonabscheidegrößen in Relation zum
Volumenstrom [57] ...............................................................................................................28
Tabelle 2: Durchlasseffizienzen des Gravimetrie-Zyklons in Bezug auf die jeweiligen
Partikeldurchmesser für sphärische Partikel und Rußpartikel für einen
Durchflussvolumenstrom von 10 l/min [60] ...........................................................................33
Tabelle 3: Durchgeführte Kombinationsmöglichkeiten von Volumenstrom und
Filterbeladungszeitraum für die gravimetrische Messeinrichtung ..........................................35
Tabelle 4: Eingestellte Volumenströme der Gravimetrie und die dazu ermittelten
Standardabweichungen der Rußmassenkonzentration.........................................................36
Tabelle 5: Ermittelte Werte für den mittleren Mobilitätsdurchmesser der PAGVs sowie der
Flächeninhalt der PAGVs zu den jeweiligen Betriebseinstellungen.......................................45
Tabelle 6: Gegenüberstellung der Messwerte beider Konfigurationen ..................................46
Tabelle 7: Darstellung aller Parameter des mathematischen Modells zur Beschreibung der
gravimetrischen Rußmassenkonzentration ...........................................................................49
Tabelle 8: Ergebnis der Berechnung der erweiterten Messunsicherheit nach GUM für
ausgewählte Messpunkte aus 2014......................................................................................49
Tabelle 9: Ergebnis für die berechneten Unsicherheiten der Trübungskoeffizienten für sechs
ausgewählte Punkte .............................................................................................................51
v
Formelverzeichnis
Formelverzeichnis
Formel 1: Formel zur Ermittlung der Standardunsicherheit für Eingangsgrößen vom Typ A
[26] ........................................................................................................................................ 8
Formel 2: Ausdruck zur Bestimmung der kombinierten Messunsicherheit [26] ...................... 9
Formel 3: Vereinfachung der Formel 2 bei ausschließlichem Auftreten der Eingangsgrößen
als Produkte oder Quotienten in der Messgleichung [26] ....................................................... 9
Formel 4: Ausdruck für die erweiterte Messunsicherheit U [26] ............................................. 9
Formel 5: Stöchiometrische Formel der vollständigen Verbrennung [31] ..............................10
Formel 6: Gleichung auf Grundlage des Lambert-Beer‘ sches Gesetz zur Ermittlung des
Trübungskoeffizienten [38] ...................................................................................................16
Formel 7: Formel für die elektrische Mobilität [49] ................................................................20
Formel 8: Formel zur Berechnung der Zentrifugalkraft in einem Zyklonabscheider [52] ........23
Formel 9: Formel für das Stoke`sche Gesetz in Bezug auf die Partikelbewegung in einem
Medium [53] .........................................................................................................................23
Formel 10: Stoke`sches Gesetz unter Berücksichtigung des Korrekturfaktors für nichtsphärische Partikel [53] ........................................................................................................23
Formel 11: Ausdruck des dynamischen Formfaktors über den Mobilitätsdurchmesser für
sphärische Partikel und den äquivalenten Durchmesser für nicht-sphärische Partikel [53] ...24
Formel 12: Formel zur Bestimmung der Rußmassenkonzentration [61] ...............................34
Formel 13: Formel zur Bestimmung der Standardabweichung [62].......................................40
Formel 14: Formel für die Berechnung des Konfidenzintervalls [62] .....................................40
Formel 15: Formel zur Anwendung des Konfidenzintervalls [62] ..........................................40
Formel 16: Formel zur Beschreibung des mathematischen Modells für die gravimetrische
Messeinrichtung mit Berücksichtigung der Eigenschaften der Waage ..................................48
Formel 17: Gleichung zur Ermittlung der Rußmasse aus der Filtergewichtsdifferenz im
beladenen und unbeladenen Zustand ..................................................................................48
Formel 18: Gleichung zur Bestimmung des Volumenstromes unter Berücksichtigung der
MFC-Eigenschaften ..............................................................................................................48
Formel 19: Gleichung zur Ermittlung der Beladungszeit unter Berücksichtigung der
Zeitmessereigenschaften .....................................................................................................48
Formel 20: Zusammensetzung der Gesamtmessunsicherheit aus den einzelnen
Messunsicherheiten der Kalibriermessung, der Kalibrierfilter und des Korrekturfaktors [63] .50
Formel 21: Formel zur Bestimmung der Messunsicherheit aus dem Kalibrierschein [64] ......50
Formel 22: Gleichung zur Umrechnung des Transimissionsgrades in den
Trübungskoeffizienten [38] ...................................................................................................50
Formel 23: Bestimmungsgleichung für die Unsicherheit aus der Vermessung der
Filterscheiben (Kalibriermessung) [63] .................................................................................51
Formel 24: Bestimmungsgleichung für die Messunsicherheit der gemessenen k-Werte [63] 51
vi
Abkürzungen
Abkürzungen
CAST
Combustion Aerosol Standard
CPC
Condensation Particle Counter
CVS
Constant Volume Sampling
DMA
Differential Mobility Analyzer
DUT
Device Under Test
EC
Elementarer Kohlenstoff
EECPC
Engine Exhaust CPC
EMRP
European Metrology Research Programme
ET
Evaporation Tube (Evaporationsröhre)
FCAE
Faraday Cup Aerosol Electrometer
GRPE
Working Party on Pollution and Energy
GUM
Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement
ILCE
Inter-Laboratory Correlation Exercises
MFC
Mass Flow Controller (Massenflussregler)
MIRA
Motor Industry Research Association
MSS
Micro Soot Sensor
OBD
On Board Diagnosesystem
OC
Organischer Kohlenstoff
PAGV
Partikelanzahlgrößenverteilung
PAK
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
PASS
Photoakustischer Rußsensor
PM
Particulate Matter (Partikelmassenkonzentration)
PMP
Particle Measurement Programme
PTFE
Polymer aus Tetrafluorethylen
RVD
Rotationsverdünner
SMPS
Scanning Mobility Particle Sizer
TC
Total Carbon/Gesamt-Kohlenstoff
UNECE
United Nations Economic Commission for Europe
VPR
Volatile Particle Remover
vii
Symbolverzeichnis
Symbolverzeichnis
Symbol
Beschreibung
A
Fläche
az
Zentrifugalkraft
C
Konfidenzintervall
Cc
Cunningham- (Korrektur-) Faktor
c
Konzentration
ci
Empfindlichkeitskoeffizient
D50
Cutoff/Cutpoint: Maß für die Effizienz eines
Abscheidezyklons
dp
Partikeldurchmesser
dev
Äquivalenter Volumendurchmesser
E
Elektrische Feldstärke/Intensität
e
Elementarladung
F
Kraft
k
Trübungskoeffizient bzw. Erweiterungsfaktor
L
Länge
m
Masse
N
Trübung
n
Anzahl
p
Vertrauensgrad
pA
Piko Ampere
Q
Volumenstrom in der Messunsicherheitsbetrachtung
R2
Bestimmtheitsmaß
r
Radius
s
(empirische) Standardabweichung
t
Zeit
tn-2;1-α/2
Quantil der t-Verteilung
U
erweiterte Messunsicherheit
u
Standardunsicherheit
uc
kombinierte Standardunsicherheit
V
Volumenstrom
VTE
Partikelgeschwindigkeit im elektrischen Feld
v
Partikelgeschwindigkeit
arithmetischer Mittelwert
viii
Symbolverzeichnis
Z
elektrische Mobilität
α
Sicherheitswert
χ
dynamischer Korrekturfaktor
∆Cal
Messabweichung aus der Kalibrierung
∆Res
technische Auflösung
η
dynamische Viskosität
λ
Wellenlänge
π
Kreiszahl
ϱ
Dichte
τ
spektraler Transmissionsgrad
ix
1. Einleitung
1. Einleitung
Die Entwicklungszahlen des Verkehrsaufkommens in Deutschland, die vom Statistischen
Bundesamt im Jahr 2013 vorgelegt wurden, zeigen eine klare Tendenz. Die zurückgelegten
Entfernungen im Bereich des Personen- und Güterverkehrs sind gestiegen. Begünstigende
Faktoren für diese Entwicklung stellen die Zunahme der Mobilität im Freizeitbereich sowie
die Wirtschaftsglobalisierung dar. Im Jahr 2012 waren die Zahlen der neuzugelassenen Benzin- und Dieselfahrzeuge fast identisch und machten mit 50.2 % bzw. 48.2 % trotz der
verfügbaren alternativen Antriebstechnologien wie Erdgas, Hybrid oder Elektro den
überwiegenden Anteil aus [1]. Diese Entwicklung belegt die hohe Bedeutung, die benzinund dieselangetriebene Fahrzeuge auch zukünftig in Deutschland haben werden. In diesem
Zusammenhang spielen die daraus resultierenden Emissionen eine wichtige Rolle. Ihre Auswirkungen auf den Menschen und seine Umgebung stehen seit Mitte der 1960er Jahre im
Fokus der Wissenschaft. Damals brachte der US-Bundesstaat Kalifornien als erster Staat
das Interesse an der Einführung gesetzlicher Grenzwerte für Automobilemissionen hervor,
da sich aufgrund der geografischen Lage über einigen Großstädten wie bspw. Los Angeles
durch die Abgase Smogwolken ausbildeten, die vom Wind nicht weggetragen werden
konnten. Neben Sichtbehinderungen führten diese auch zur Gesundheitsbeeinträchtigung
der Bevölkerung [2], [3], [4].
Wie diese frühen Studien bereits aufzeigten, hat Ruß nicht nur Einfluss auf unsere
Atmosphäre, sondern seine Partikel haben auch signifikante Auswirkungen auf die
Gesunheit. Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Lungenkrebs sind in diesem
Kontext zu nennen, weswegen ein dringlicher Handlungsbedarf zur Reduktion der Emission
besteht [5]. Eine Quelle ist der bereits erwähnte Kraftfahrzeugbereich, in dem Dieselmotoren
sowohl bei Leichtkraftfahrzeugen als auch bei Schwer- bzw. Nutzkraftfahrzeugen eingesetzt
werden [6], [7]. Die Motorenmodelle der neueren Generation, die mit Dieselpartikelfiltern,
elektronischen
Einspritzsystemen,
Pumpe-Düse-Konzepten
oder
Common-RailTechnologien ausgestattet sind, emittieren im Vergleich zu älteren Modellen wesentlich
geringere Konzentrationen, jedoch sind die Partikel gleichzeitig feiner und damit kleiner [8].
Sie sind mit der transmissionsbasierten Messtechnik zur Erfassung der Opazität (Trübung)
als vorgeschriebene Messgröße in Deutschland nicht vollständig erfassbar. Eine Möglichkeit
zur Behebung dieser Problematik stellen sensitivere Methoden dar, die beispielsweise auf
Streulichtmessungen basieren. Ihre Empfindlichkeit ist im Vergleich zu den Trübungsmessmethoden bis zu 100-mal höher [9]. Dieser Zustand führte dazu, dass zwischen der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und dem Bundesverband der Hersteller und
Importeure von Automobil-Service-Ausrüstung (ASA-Verband) ein Kooperationsprojekt von
2010 bis 2013 durchgeführt wurde, welches die Korrelation zwischen der Abgastrübung
(Opazität) und der Partikelmassenkonzentration beinhaltete und dessen Ziel es war, einen
Bezug zwischen beiden Messverfahren herzustellen. Für das Erreichen des Projektzieles
war es zudem notwendig, die Partikelmassenkonzentration in den gesetzlich vorgeschriebenen Trübungskoeffizienten bzw. Trübungswert umzurechnen (EO 18.09) [10],
[11].
Das Ziel dieser Masterarbeit ist es, den bestehenden Messaufbau des vorangegangen
Kooperationsprojektes zu optimieren und dessen Übernahme in das gesetzliche Messwesen
vorzubereiten. Gerade die Untersuchung der Betriebspunkte für die Generierung von
Rußpartikeln im oberen Konzentrationsbereich (größer 150 mg/m³) zeigten, dass die
Schwankungsbreite für die lineare Korrelation zwischen Rußmassenkonzentration und
Trübungskoeffizienten in diesem Bereich noch genauer und reproduzierbarer bestimmt
1
1. Einleitung
werden sollte. Aus diesem Grund wurde der Messaufbau mit Komponenten erweitert, die in
der Empfehlung des Particle-Measurement-Programme (PMP) der UN festgesetzt sind und
die im Rahmen der Masterarbeit charakterisiert wurden [12]. Die Erweiterungen umfassen
den Einbau eines Abscheidezyklons vor der gravimetrischen Messeinrichtung sowie eine
Optimierung des Volumenstromes und der Beladungszeit. Außerdem wurde die Stabilität des
Rußgenerators am Minimalpunkt (bei Partikeln kleiner 70 nm) näher untersucht. Hierfür
wurde der Abscheidezyklon vor der Rotationsverdünnungseinheit ausgewechselt sowie eine
Erweiterung dieser um eine beheizte Evaporationsröhre vorgenommen, um volatile
organische Komponenten auszutragen. Insgesamt wurden über 300 Messungen
durchgeführt, anhand derer im Vergleich zu den bereits bestehenden Daten vor den
Umbaumaßnahmen die Optimierungen am veränderten Messaufbau überprüft wurden.
Eine weitere Aufgabe, die für die Übernahme in das gesetzliche Messwesen unverzichtbar
ist und ebenfalls in dieser Masterarbeit bearbeitet wurde, war die Implementierung eines
Qualitätsmanagementsystems. Hierfür wurde eine Messunsicherheitsbetrachtung für die
gravimetrische Messeinheit und das Opazimeter nach den Richtlinien des Guide to the
Expression of Uncertainty in Measurement (GUM) durchgeführt und eine Arbeitsanweisung
für die Bedienung des Messaufbaus verfasst [13]. Durch die Realisierung der vorgestellten
Aufgaben wird es ermöglicht, neue Messverfahren im Messbereich von 10.75 mg/m³
(k = 0.004 m-1) bis 311.77 mg/m³ (k = 2.97 m-1) bei mittleren Partikelmobilitätsdurchmessern
von 18 nm bis 197 nm einzusetzen.
2
2. Grundlagen
2. Grundlagen
In diesem Kapitel wird der zum Verständnis der Ergebnisse notwendige theoretische
Hintergrund vermittelt. Inhaltlich werden die ersten Forschungsaktivitäten zur Ermittlung der
Abhängigkeit zwischen Trübung und Rußmassenkonzentration vorgestellt sowie der in
Deutschland und Europa geltende rechtliche Rahmen beschrieben. Des Weiteren werden
Grundlagen zur Entstehung von Ruß in der Atmosphäre, Möglichkeiten der Rußaerosolsynthese im labortechnischen Maßstab und Methoden zur Rußaerosolcharakterisierung
aufgezeigt. Eine weitere Thematik befasst sich mit Abscheidungsmechanismen von Partikeln.
2.1 Historie zu Opazität und Rußmasse
Für die Erforschung und Etablierung neuer streulichtbasierter Messverfahren zur Erfassung
der Partikelmassenkonzentration in Bezug zur transmissionsbasierten Messung stellt der
Zusammenhang zwischen Opazität und Rußmassenkonzentration eine unverzichtbare
Grundlage dar. Die Erkenntnis, dass diese beiden Messgrößen zueinander in Korrelation
stehen, ist nunmehr 50 Jahre alt. 1965 führten Dodd und Holubecki verschiedene
Messungen mit Smokemetern an Dieselabgasen verschiedener Motoren durch mit der Absicht, zum einen die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der bestehenden Messtechnik zu
erhöhen und um zum anderen eine Korrelation zwischen den beiden zur damaligen Zeit
meistgenutzten Smokemetern wie dem Dunedin- und dem Hartridge B.P Smokemeter
herzustellen. Ihre Ergebnisse wurden im Forschungsbericht 1965/10 der industriellen
Forschungsgesellschaft für Motoren in England (Motor Industry Research Association,
MIRA) veröffentlicht [14]. Mithilfe eines Smokemeter wird die auf einem Filter durch das
Abgas hervorgerufene Schwärzung erfasst und das Ergebnis als Schwärzungszahl
ausgegeben [15]. Um beide Smokemeter der unterschiedlichen Hersteller vergleichen zu
können, war es nötig, eine absolute Referenzgröße festzulegen, auf die sich die gemessenen Schwärzungszahlen beziehen lassen können. Hierfür wählten Dodd und
Holubecki die im Abgasvolumen enthaltene Rußmassenkonzentration. So konnten die
Smokemeter jeweils einzeln gravimetrisch kalibriert und im Anschluss eine Korrelation beider
Geräte hergestellt werden. Durch die weitere Kalibrierung der Smokemeter mit
Kalibrierfilterscheiben mit festgelegter Schwärzung bzw. Trübung konnten die
Wissenschaftler dann den Zusammenhang zwischen Trübung und Schwärzungszahl
herstellen, wodurch die Messgrößen Trübung und Rußmassenkonzentration direkt in
Relation gesetzt werden konnten. Ein anderer Vorteil der Referenzgröße
Rußmassenkonzentration ist, dass sie auf die SI-Größe Kilogramm rückgeführt werden kann.
Ihre Ermittlung erfolgte mit kalibrierten bzw. geeichten Waagen, sodass diese Größe durch
eine ununterbrochene Kette von Vergleichen auf den Messstandard des Ur-Kilogramms
rückführbar ist [16]. Die Arbeiten von Dodd und Holubecki ergaben letztendlich eine lineare
Korrelation
zwischen
Trübungskoeffizienten
und
Rußmassenkonzentration
wie
untenstehende Abbildung 1 zeigt [14].
3
Rußmassenkonzentration [mg/m3]
2. Grundlagen
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
0.00
y = 162.51x
R² = 0.9994
1.00
2.00
3.00
4.00
5.00
6.00
k-Wert [1/m]
Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Trübungskoeffizienten (k-Wert) und Rußmassenkonzentration auf Grundlage der
Arbeiten von Dodd und Holubecki [17], [14]
2.2 Gesetzlicher Hintergrund
2.2.1 Gesetzgebung in Europa und Deutschland
In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Emissionsgrenzwerte für den Kraftfahrzeugbereich in Deutschland aufgezeigt, um die hohe Relevanz der Reduktion, die sich aufgrund
des Einflusspotentials auf Gesundheit und Umwelt ergibt, darzulegen [3], [4]. In diesem
Zusammenhang gibt dieses Kapitel außerdem einen Überblick über die in Deutschland und
Europa geltenden Anforderungen an die Messgeräte zur Ermittlung des Partikelmassenausstoßes.
Seitdem die europäische Richtlinie 91/441/EWG, die auch unter dem Namen EURO 1
bekannt ist, im Jahr 1992 eingeführt wurde, konnte mit der Einführung der darauffolgenden
Normen eine stetige Verringerung der Emissionsgrenzwerte in mg/km bis zur EURO 6 Norm,
die ab September 2014 bzw. September 2015 in Kraft tritt, beobachtet werden [18].
Als Parameter für die Grenzwerte wird hierbei der Partikelmassenausstoß in mg/km herangezogen. War der Grenzwert bei Dieselfahrzeugen in der EURO 1 Norm noch mit
180 mg/km vorgeschrieben, nahm er über die EURO 2, EURO 3 und EURO 4 Normen mit
den jeweiligen Massewerten von 100, 50 und 25 mg/km auf 4,5 mg/km in der derzeit geltenden EURO 5/6 Norm ab (s. Abbildung 2). In Bezug auf den Grenzwert der EURO 1 Norm
entsprechen die Grenzwerte der folgenden EURO 2, 3 und EURO 4 Normen prozentualen
Anteilen von 55.56 %, 27.78 % und 13.89 %. Der Grenzwert der EURO 5/6 Norm beträgt mit
einem Anteil von 2.5 % am EURO 1-Grenzwert nur noch etwas mehr als ein Fünftel als der
Grenzwert der vorherigen EURO 4 Norm.
4
2. Grundlagen
Abbildung 2: Entwicklung der Abgasgrenzwerte von EURO 1 bis EURO 6 in Relation zur EURO 1 Norm [19]
Durch die zwischenzeitliche Erkenntnis, dass nicht nur die Partikelmassenkonzentration,
sondern gerade die Partikelanzahlkonzentration aufgrund der geringen Größe der
Rußpartikel erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Gesundheit des Menschen
hat, wurde mit der Euro 5/6 Norm auch erstmalig ein Grenzwert für die Partikelanzahl pro
gefahrenen Kilometer mit 6∙1011 Partikeln für Diesel-Kraftfahrzeuge vorgeschrieben. Parallel
dazu ist für Benzin-Kraftfahrzeuge in der EURO 5b Norm weiterhin nur die Partikelmasse
von 4,5 mg/km festgelegt. Das Inkrafttreten des Grenzwertes für die Partikelanzahlkonzentration von 6∙1011 Partikel/km gilt für diese Fahrzeugklasse erst ab der kommenden
EURO 6 Norm, die ab dem 1.9.2014 für neue Fahrzeugtypen und ab dem 1.9.2015 für alle
Fahrzeuge in Kraft tritt [18].
Ein weiterer Aspekt ist, dass neben den Grenzwerten, die für die Messung während der
freien Beschleunigung gültig sind, auch Grenzwerte für andere Phasen des
Betriebsverhaltens der Kraftfahrzeuge bei der Emissionsmessung mit einbezogen werden
müssen. Beispielsweise müssen ab Geltendmachung der EURO 3 Norm auch die
Emissionen beim Startvorgang sowie bei niedrigen Umgebungstemperaturen (-7°C) berücksichtigt werden. Ein anderes Beispiel stellt die EURO 4 Norm dar. Hier werden On Board
Diagnosesysteme (OBD) in den Fahrzeugen vorgeschrieben, die während des Betriebes im
Fahrzeug
vor
potentiellen
Grenzwertüberschreitungen
durch
defekte
Schadstoffminderungssysteme warnen sollen [2], [18].
In Deutschland ist die festgeschriebene Messgröße zur Ermittlung des Partikelmassenausstoßes nach wie vor die Trübung, welche durch die Opazität ausgedrückt wird [18]. Die
Zulassung der Messgeräte zur innerstaatlichen Eichung ist von der PhysikalischTechnischen Bundesanstalt (PTB) als übergeordnete Kalibrier- und Eicheinrichtung in
Deutschland in der Anforderung 18.9 festgelegt. Dieses Dokument, das nach den
anerkannten Regeln der Technik erstellt wurde, enthält alle Anforderungen an
5
2. Grundlagen
Abgasmessgeräte für Kompressionszündungsmotoren. Diese Anforderungen sind für alle
Messgeräte verbindlich, die zur Bestimmung der Schwächung von transmittiertem Licht
durch den im Abgas von Kraftfahrzeugen dispergierten Ruß dienen. Die Zulassung des
Messgerätes zur Eichung wird von der PTB erteilt, wenn die Bauart der Abgasmessgeräte
den vorgegebenen Anforderungen entspricht oder wenn bei Abweichungen in der Bauart
eines Abgasmessgerätes die gleiche Messunsicherheit auf andere Weise gegeben ist [11].
Vergleichend zu den in Deutschland geltenden Vorschriften sind für Opazimeter in Europa
erweiterte Anforderungen verfügbar. Sie basieren auf den Richtlinien 71/306 EEC und der
ISO 11614. Zusätzlich zu den technischen und metrologischen Anforderungen sind in den
europäischen Anforderungen auch Störungen, die beispielsweise die elektromagnetische
Kompatibilität oder mechanische Stöße betreffen genauso wie Softwareanforderungen
berücksichtigt. Die technisch basierten Anforderungen beziehen sich auf Anpassungsmöglichkeiten und Kontrollmechanismen, Prozessregelungen, Darstellung, Schutzfunktionen
sowie Softwareaustausch der Messgeräte. Zusätzlich sind auch Anforderungen an die
Kennzeichnung und die Betriebsanweisung sowie an Abnahmetests für die Geräte in den
europäischen Anforderungen für Opazimeter definiert [20].
2.3 Particle Measurement Programme (PMP)
Das Forschungsprogramm „Particle Measurement Programme“ wurde von der seit 2001
bestehenden Arbeitsgruppe „Transport Division“ der United Nations Economic Commission
for Europe (UNECE) entwickelt mit der Zielsetzung die Partikelmesstechnik für Fahrzeugabgase von Leicht- und Schwerkraftfahrzeugen im Hinblick auf die Einhaltung der geltenden
Europäischen Abgasnormen speziell für Euro 5/6 zur Partikelzählung weiter zu entwickeln.
Damit soll eine neue Messmethode zur Partikelzählung europaweit harmonisiert werden. Die
Arbeitsgruppe „Transport Division“ entstammt der Working Party on Pollution and Energy
(GRPE), die in der Hauptabteilung „Transport“ der UNECE eingegliedert ist. Aus diesem
Grund ist die Arbeitsgruppe auch unter der Bezeichnung GRPE-PMP vorzufinden. Die Teilnehmer des PMP`s sind die Regierungen von Deutschland, Frankreich, den Niederlande,
Schweden, Großbritannien, der Schweiz, Japan sowie Südkorea. Bis auf die Vereinigten
Staaten von Amerika sind alle Nationen mit ausgeprägter Kraftfahrzeugindustrie im PMP
involviert [21].
Im Kraftfahrzeugbereich erfolgte die Weiterentwicklung der Partikelmesstechnik bereits in
drei Schritten, die in erster Linie die Quantifizierung von Feinstaubemissionen betreffen [12].
Der erste Schritt bestand aus der Erprobung von unterschiedlichen Methoden zur
Bestimmung der Partikelmassenkonzentration, -anzahlkonzentration, der Partikeloberflächenbeschaffenheit und der chemischen Eigenschaften von Kraftfahrzeugemissionen.
Nach Abschluss der Erprobungsarbeiten wurden anschließend zwei Methoden zur
Quantifizierung bestimmt, zu denen u.a. ein gravimetrisches Verfahren (Filterbelegungsmethode) für die Ermittlung der Partikelmassenkonzentration zählt. In weiteren
umfangreichen Experimenten, die auch unter der Bezeichnung „Inter-Laboratory Correlation
Exercises“ (abgekürzt ILCE) bekannt sind, wurden diese Methoden in allen teilnehmenden
Laboren weiter untersucht. Schließlich setzte die Arbeitsgruppe aus ihren Aktivitäten
folgende Empfehlungen für die Messung der Partikelanzahlkonzentration fest:
6
2. Grundlagen
-
Für die Probenkonditionierung sollte eine zweistufige Verdünnung mit integriertem
VPR (Volatile Particle Remover) eingesetzt werden.
Die Temperatur im VPR sollte zwischen 300°C und 400°C eingestellt werden.
Die zweite Verdünnungsstufe sollte auf Verdünnungsfaktoren zwischen 10 und 30
einstellbar sein.
Für die Ermittlung der Partikelmassenkonzentration wurden unter anderem die nachfolgenden Empfehlungen getroffen:
-
Verwendung einer Abscheidekomponente (Impaktor oder Zyklon) vor der
Filterhalterung
Aufzeichnung der Temperatur- und relativen Feuchtigkeitswerte im Raum während
der Filterwägung
Das minimale Filtergewicht sollte nicht kleiner als 20 µg sein
Im Rahmen dieser Arbeit wurden diese Empfehlungen für die Erfassung der Partikelanzahlund der Partikelmassenkonzentration am Messaufbau umgesetzt. Daneben wurden während
des PMP noch weitere zahlreiche Empfehlungen für die Bestimmung von Partikelanzahl- und
-massenkonzentration getroffen, die jedoch für diese Arbeit nicht relevant sind und nicht
erwähnt werden [12].
2.4
Qualitätsmanagement
Eine Aufgabe dieser Arbeit ist die Eingliederung von Komponenten des
Qualitätsmanagements in den Messaufbau in Form eines Unsicherheitsbudgets und einer
Arbeitsanweisung. Aus diesem Grund soll im Folgenden zuerst ein Überblick über das
Qualitätsmanagement an der PTB sowie über wichtige Definitionen in Bezug auf die
Erstellung eines Unsicherheitsbudgets nach GUM gegeben werden.
Als nationales Metrologieinstitut verfügt die PTB über eine klar gegliederte
Qualitätsmanagementstruktur. Das Zentrale Qualitätsmanagement befindet sich hierbei in
unmittelbarer Reihenfolge nach dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten. Ihm sind die
insgesamt 12 (Fach-) Abteilungen der PTB mit ihren jeweiligen Qualitätsmanagementverantwortlichen angegliedert. Für jede dieser Abteilungen existieren Arbeitsanweisungen,
die nach den Vorschriften der DIN EN ISO/IEC 17 025:2005-08 „Allgemeine Anforderungen
an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien, dem ISO Guide 34:2000 „General
requirements for the competence of reference material producers“ und auf der Grundlage der
Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (Safeguarding Good Scientific
Practice) erstellt wurden [22], [23], [24].
Für die Arbeitsgruppe 3.23 „Aerosole und Partikelmesstechnik“ der Fachabteilung 3.2
„Gasanalytik und Zustandsverhalten“ soll nach den genannten Vorschriften eine Arbeitsanweisung für die Bedienung des Messaufbaus und die Durchführung von Messungen
erstellt werden. Zudem soll die Erstellung eines Unsicherheitsbudgets zur Schätzung der
Messunsicherheit (DIN EN ISO/IEC 17 025:2005-08) für die gravimetrische Messeinrichtung
und das Opazimeter verfasst werden [25].
7
2. Grundlagen
Die Erstellung des Unsicherheitsbudgets für die Gravimetrie erfolgt nach dem ISO-BPMLeitfaden „Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement „ (GUM). Mithilfe eines
Unsicherheitsbudgets können Intervalle um ein Messergebnis angeben werden, innerhalb
dessen der tatsächliche bzw. richtige Wert mit einer definierten Angabe für den Vertrauensbereich bzw. einer bestimmten Wahrscheinlichkeit anzutreffen ist. Der GUM-Leitfaden wurde
verfasst, um eine international einheitliche Vorgehensweise bei der Ermittlung und der
Angabe von Messunsicherheiten zu erreichen, so dass Messergebnisse weltweit vergleichbar sind. Das Messergebnis und die dazugehörige Messunsicherheit werden bei der
Unsicherheitsbetrachtung nach GUM zusammen ermittelt, um die Messung anhand beider
Komponenten beurteilen zu können. Der Zweck hinter dieser Vorgehensweise ist die
Gewährleistung einer annähernd realistischen und nachvollziehbaren Messunsicherheit.
Neben der Beschreibung der Messung, die das Messprinzip, alle relevanten Größen sowie
die angewendete Messmethode beinhaltet, wird auch ein mathematisches Modell der
Messung aufgebaut. Im Anschluss muss jede einzelne Größe, die Einfluss auf die Messung
hat, ermittelt und zudem die Methode angegeben werden, mit der diese Größe bewertet
wird. Außerdem muss abgeschätzt werden wie groß der Einfluss dieser Größe auf die
gesamte Messunsicherheit ist [13].
Nach GUM besteht die Messunsicherheit eines Verfahrens oder einer Methode aus den
Standardunsicherheiten aller Eingangsgrößen x1, x2, ..., xn. Sie werden in der kombinierten
Standardunsicherheit uc (y) einer Messgröße in Abhängigkeit von den Eingangsgrößen
y(x1, x2, ..., xn) ermittelt. Die Ausgabe dieses Wertes erfolgt als erweiterte Messunsicherheit U
mit Angabe des Vertrauensgrades p und des Erweiterungsfaktors k. Je nachdem, wie die
Werte für die Standardunsicherheiten der Eingangsgrößen ermittelt werden, erfolgt eine
Unterscheidung in Typ A und Typ B. Werte des Typs A werden statistisch ermittelt, d.h. sie
werden aus empirischen Beobachtungen gewonnen. Werte des Typs B haben dagegen
keinen statistischen Ursprung. Wird die Standardunsicherheit für Werte des Typs A bestimmt, wird angenommen, dass sie gleich der Standardabweichung
ist und dem aus n
unabhängigen Werten gebildeten arithmetischen Mittelwert
entspricht. Die Standardabweichung eines Schätzwertes steht dabei kennzeichnend für die Streuung der
beobachteten Werte um den Schätzwert (Formel 1) [13], [26], [27].
Formel 1: Formel zur Ermittlung der Standardunsicherheit für Eingangsgrößen vom Typ A [26]
Dagegen kann die Standardunsicherheit für Werte des Typs B z.B. aus den Angaben der
Hersteller, Daten von Zertifikaten oder auch aus Kalibrierscheinen entnommen werden [26].
Nach der Ermittlung der Standardunsicherheiten wird anschließend die kombinierte
Standardunsicherheit uc(y) einer Messgröße y(x1, x2, ..., xn) in Abhängigkeit von den
ermittelten Eingangsgrößen xi gebildet. Stehen die Eingangsgrößen in keiner Korrelation
zueinander, wird die kombinierte Standardunsicherheit als positive Quadratwurzel aus der
Quadratsumme aller Unsicherheitsbeiträge u(y, xi) = ci … u(xi) der n Eingangsgrößen
errechnet wie Formel 2 zeigt.
8
2. Grundlagen
Formel 2: Ausdruck zur Bestimmung der kombinierten Messunsicherheit [26]
Der Empfindlichkeitskoeffizient ci beschreibt hierbei die Variation des Ausgangsgrößenwertes y bei Veränderung der Eingangsgrößen x1, x2, ..., xn. Er wird durch die partiellen
Ableitungen ∂ 1, x2, ..., xn / ∂ i ausgedrückt.
Wenn die Eingangsgrößen x1, x2, ..., xn nur als Produkte oder Quotienten in der Messgleichung auftreten (z.B. y = x1 2 … n), kann Formel 2 nach GUM vereinfacht werden
(Formel 3) [13], [26].
Formel 3: Vereinfachung der Formel 2 bei ausschließlichem Auftreten der Eingangsgrößen als Produkte oder Quotienten
in der Messgleichung [26]
Der Ausdruck u(xi)/xi steht dabei für die relativen Unsicherheiten der Eingangsgrößen
x1, x2, ..., xn. Die Messunsicherheit wird auf Empfehlung des GUM mit einem Grad des
Vertrauens p angegeben. Er spiegelt den Bereich um das Messergebnis wider, der einen pentsprechenden Anteil der Verteilung der Werte umfasst, die der gemessenen Größe
sinnvollerweise zugeordnet werden können. Dieses zusätzliche Maß der Unsicherheit führt
zur erweiterten Unsicherheit U. Sie wird durch Multiplikation der kombinierten Standardunsicherheit mit einem Erweiterungsfaktor k erhalten (Formel 4).
Formel 4: Ausdruck für die erweiterte Messunsicherheit U [26]
Für k werden üblicherweise Werte von k = 2 oder k = 3 verwendet. Sie geben als Schätzwert
ein Konfidenzniveau von p = 95% bzw. p = 99% wider [26].
9
2. Grundlagen
2.5 Allgemeine Grundlagen zu Rußaerosolen
Mit dem verwendeten Messaufbau werden Rußaerosole neben ihrer Charakterisierung auch
erzeugt. In diesem Abschnitt der Arbeit werden die Grundlagen zu Rußaerosolen vermittelt.
Es wird beschrieben, worüber sich Rußaerosole definieren und wie ihre Synthese im Labor
erfolgen
kann.
Weitere
Themenschwerpunkte
sind
zudem
verschiedene
Charakterisierungsmöglichkeiten von Rußaerosolen sowie die Möglichkeiten der
Abscheidung von Partikeln.
2.5.1 Definition von Rußaerosolen und Entstehungsmöglichkeiten
Allgemein sind Aerosole Dispersionen von festen oder flüssigen Partikeln in Luft. Ein
Rußaerosol besteht daher aus Rußpartikeln, die dispergiert im Gasgemisch Luft vorliegen
[28].
Der Hauptbestandteil von Ruß ist elementarer Kohlenstoff mit einem Anteil zwischen 80 und
99,5 %. Der Rest besteht aus öligen Verbrennungsresten. Ruß wird anhand seiner Partikelgröße, die durchschnittlich im Größenbereich zwischen 0.1 und 0.8 µm liegt, in die Gruppe
des Feinstaubs eingeordnet. Unter Feinstaub fallen alle luftgetragenen Partikel, die eine
Größe von bis zu 1 µm aufweisen [29], [30]. Gebildet wird Ruß bei unvollständigen
Verbrennungs- oder Pyrolyseprozessen während der thermischen Umsetzung von
Brennstoffen wie Benzin, Diesel oder Holz. Bei einer vollständigen Verbrennung (Formel 5),
entstehen aus der Reaktion des Kohlenwasserstoffes aus dem Brennstoff mit Sauerstoff
Kohlendioxid und Wasser. Bei einer unvollständigen Verbrennung ist nicht genügend
Sauerstoff vorhanden, sodass neben Kohlendioxid und Wasser ebenso Kohlenmonoxid und
andere stabile Produkte wie Acetylen entstehen. Zudem werden reaktive Zwischenprodukte
gebildet, die mit dem Brennstoff reagieren können, sodass größere Molekülcluster entstehen. Diese polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs), zu denen auch das
hochgiftige Benzpyren zählt, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Im weiteren Verlauf
der Rußpartikelbildung können sich durch die Reaktion dieser polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe untereinander und durch die Anlagerung kleinerer Moleküle aus ebenen
Molekülen räumliche Strukturen ausbilden, aus denen wiederum kleine Partikel hervorgehen.
Das Aneinanderlagern von kleinen Partikeln und das Ausbilden von größeren Partikeln sowie
weitere Wachstumsprozesse sind dafür verantwortlich, dass für das menschliche Auge
erkennbare Rußpartikel entstehen (Abbildung 3) [31].
Formel 5: Stöchiometrische Formel der vollständigen Verbrennung [31]
10
2. Grundlagen
Abbildung 3: Rußpartikelbildung nach Bockhorn [32]
Da sich diese Arbeit mit Rußaerosolen motorischen Ursprungs beschäftigt, soll im Folgenden
auf die Zusammensetzung von Kraftfahrzeugabgasen eingegangen werden. Als Beispiel
hierfür wurde das Abgas von Dieselmotoren ausgewählt. In Abbildung 4 sind die Partikelanzahlgrößen- und -massenverteilungen für die im Dieselabgas typischerweise enthaltenen
Partikel dargestellt.
11
2. Grundlagen
Abbildung 4: Charakteristische Partikelanzahlkonzentrationen des Abgases eines Dieselmotors nach Kittelson [7]
Insgesamt sind speziell im Dieselabgas drei unterschiedliche Partikelgrößenklassen
enthalten. Den größten Anteil der Partikelmassenkonzentration (dargestellt durch die
gestrichelte rote Linie) bilden Partikel, die aus kohlenstoffhaltigen Agglomeraten und
adsorbierten Bestandteilen bestehen. Diese weisen einen mittleren Durchmesser von ca.
200 nm auf (Accumulation mode/Akkumulationsmode). Des Weiteren gehören noch größere
Partikel dazu, welche aus dem Motorgehäuse sowie aus anderen akkumulierten Partikeln
bestehen (coarse mode/Grobstaubmode). Beide Partikelanzahlgrößenklassen werden durch
Filtration jedoch vollständig entfernt, sodass das Abgas nur noch Partikel des
Nukleationsmodes (dargestellt durch die durchgezogene schwarze Linie) enthält. Die Partikel
dieses Modes besitzen die größte Anzahlkonzentration, jedoch machen sie aufgrund ihrer
Größe nur einen geringen Anteil an der Gesamtmasse aus. Diese Nanopartikel im
Größenbereich von 10 nm entstehen aus volatilen Vorstufen im Abgas oder aus der
Veraschung von Schmiermittel im Motor. Sie gelangen aufgrund ihrer geringen Größe nach
der Aufnahme durch die Lunge direkt über die Alveolen in die Blutbahn und können dort
weiter im Herz-Kreislauf-System verteilt werden, weswegen diese Partikelgrößenklasse
einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat [7], [31]. Mit der Kenntnis
dieses Gesundheitsrisikos wird der notwendige Handlungsbedarf zur Reduktion der
Emission dieser Partikelgrößenklasse im Zusammenhang mit Dieselabgasen deutlich.
12
2. Grundlagen
2.5.2 Entstehung von Rußaerosolen im Labor
Eine grundlegende Anforderung an Kalibrierlaboratorien für Messgeräte von motorischem
Abgas ist die Erzeugung und Bereitstellung eines Prüfaerosols, das dem realen Abgas
gerade in seiner physikalischen Zusammensetzung (Größe, Anzahl, Masse) möglichst nahe
kommt. In diesem Kapitel werden daher zwei Methoden der Rußaerosolerzeugung
vorgestellt.
Eine mögliche Methode, welche auch in dieser Arbeit zur Anwendung kommt ist die
Erzeugung über einen Brenner mit Diffusionsflamme. Die Rußaerosolsynthese erfolgt am
Messaufbau mittels HiMass CAST-Generator (s. Kapitel 3.1). Die Rußteilchen entstehen
direkt in der Diffusionsflamme, da die Reaktion zwischen Brenngas und dem Sauerstoff aus
der Luft nur in der Grenzzone, der Flammenfront, stattfindet. Damit eine nachträgliche
Oxidation vermieden wird und um die Rußteilchen außerhalb der Flamme zu erhalten, wird
ab einer bestimmten Flammenhöhe die Sauerstoffzufuhr unterbunden [33]. Zur
Verdeutlichung ist in der nachfolgenden Abbildung 5 das Funktionsprinzip eines
Diffusionsflammenbrenners abgebildet.
Abbildung 5: Funktionsschema der Rußaerosolsynthese mittels Diffusionsflamme [34]
Das Brenngas ist bei seinem Eintritt in die Brennkammer von (synthetischer) Luft umgeben.
In der Diffusionsflamme findet die Verbrennungsreaktion statt, bei der die Entstehung der
Rußpartikel erfolgt. Nach Ablauf der Verbrennungsreaktion verlassen die Verbrennungsprodukte die Brennkammer durch die obere Öffnung, wobei dem Rauchgas ein Löschgas
zugeführt wird, das aus einem inerten Gas wie z. B. Stickstoff besteht. Dieser Vorgang dient
dazu, weitere Brennprozesse zu unterbinden und die entstandenen Rußpartikel zu
stabilisieren. Das aus Löschgas und Rauchgas entstandene Gemisch wird anschließend
durch die Zufuhr von Luft (Verdünnungsgas) weiter verdünnt [33].
Je nachdem, wie die Diffusionsflamme gestaltet ist, hat das Einfluss auf die Eigenschaften
der erzeugten Rußpartikel. So kann eine Veränderung der Diffusionsflamme über die
Variation der Flussrate des Brenngases, des Löschgases und der Zuluft für die Flamme,
deren Zusammensetzung sowie der Position der Löschstelle der Diffusionsflamme herbeigeführt werden [34]. Am propanbetriebenen Diffusionsflammenbrenner des Messaufbaus,
dem HiMass CAST, erfolgt die Einflussnahme auf die Rußaerosolzusammensetzung durch
die Variation der Gasvolumenströme von Propan (Brenngas), Sauerstoff und Stickstoff
(Löschgas). Zwar unterscheiden sich die erzeugten Partikel in ihrer Morphologie von realen
13
2. Grundlagen
Dieselpartikeln, jedoch ähnelt das erzeugte Rußaerosol hinsichtlich der enthaltenen
Partikelanzahl und der Partikelgröße dem Dieselabgas [34].
Eine Alternative zum Diffusionsflammenbrenner stellt der Funkenrußgenerator dar. Hierbei
wird zwischen zwei Graphitelektroden in einem Argonstrom eine Hochspannung erzeugt, die
zur Ausbildung von Überschlagfunken führt. Die Funken enthalten das Graphit aus den
Elektroden. Während der Funkenbildung verdampft es und kondensiert anschließend wieder,
sodass sich kleine Partikel bilden. Im weiteren Reaktionsverlauf koagulieren die erzeugten
Partikel zu größeren Agglomeraten. Eine Verdünnung des entstandenen Aerosols und eine
Kontrolle der Agglomeratbildung erfolgt anschließend über die Zumischung von
Verdünnungsluft. Die mechanische Funktionsweise eines Funkenrußgenerators der Firma
PALAS ist in Abbildung 6 dargestellt [35].
Abbildung 6: Funktionsprinzip des Funkenrußgenerators von PALAS [35]
Anders als bei der Verwendung des Diffusionsflammenbrenners werden die Rußpartikel
nicht über einen Verbrennungsprozess hergestellt. Während beim Diffusionsflammenbrenner
die Langzeitstabilität relativ gut durch die konstante Bereitstellung der Gasflüsse
gewährleistet werden kann, wird diese beim Funkenrußgenerator durch den Abstand der
Graphitelektroden beeinflusst. Um eine gute Langzeitstabilität zur erzielen, wird eine
technisch anspruchsvolle Abstandsregelung der Graphitelektroden während des Abbrandes
notwendig, die in ihrer Realisierung einen hohen Aufwand erfordert. Ebenso wie die Partikel
aus dem Diffusionsflammenbrenner sind die chemische Zusammensetzung und die
Morphologie der erzeugten Partikel des Funkenrußgenerators nicht vergleichbar mit realem
Dieselruß [36].
14
2. Grundlagen
2.5.3 Charakterisierungsmöglichkeiten von motorischen Rußaerosolen
In Anlehnung an die Erfüllung der gesetzlichen Forderungen werden Rußaerosole nach
verschiedenen Eigenschaften und Methoden charakterisiert. Einige Methoden, die zum Teil
im Rahmen dieser Masterarbeit verwendet werden, werden in den folgenden Unterkapiteln
vorgestellt.
2.5.3.1 Partikelmassenkonzentration (Particulate Matter, PM)
Die Partikelmassenkonzentration ist ein Maß für die Masse der Partikel in einem definierten
Aerosolvolumen und kann über direkte und indirekte Methoden ermittelt werden. Direkte
Messmethoden basieren auf der unmittelbaren Erfassung der Partikelmasse. Beispiele
hierfür sind die gravimetrische Analyse oder die thermische Analyse. Im Gegensatz dazu
nehmen indirekte Messmethoden Bezug auf andere Eigenschaften der Partikel wie z.B. die
Beeinflussung der Lichtstreuung im Aerosol, das dann in Bezug zur Masse gesetzt werden
kann. Des Weiteren kann allgemein bei den Methoden zur Erfassung der
Partikelmassenkonzentration zwischen on-line und off-line-Verfahren unterschieden werden,
bei denen das Ergebnis entweder direkt während der Messung ermittelt und ausgegeben
oder im Nachhinein bestimmt wird.
Die erste vorgestellte direkte gravimetrische off-line Messmethode ist die Belegung von
Filtern. Dabei wird ein bekanntes Aerosolvolumen durch einen Filter geleitet und die
Veränderung der Filtermassen vor und nach der Belegung durch Wägung ermittelt. Die
Differenz beider Wägewerte ergibt die Partikelmasse. Der Bezug zum gemittelten
Aerosolvolumenstrom und der Belegungszeit liefert dann die Partikelmassenkonzentration.
Der klare Vorteil der gravimetrischen Analyse zu anderen Verfahren ist die Rückführbarkeit
der Ergebnisse auf die SI-Einheiten Kilogramm und Sekunde durch die Verwendung
kalibrierter Geräte (Waagen, Massenflussregler) [37].
Eine Alternative zur gravimetrischen Analyse ist die thermische Massenanalyse. Bei diesem
Verfahren findet eine Trennung der partikulären Bestandteile des Rußaerosols in
elementaren (EC) und organischen Kohlenstoff (OC) mit anschließender Ermittlung der
Massenanteile statt. Filter, die mit dem Aerosol beprobt wurden, werden bei dieser Methode
in einem Rußanalysator mit festgelegtem Temperaturprogramm in einem Heliumstrom auf
650°C erhitzt und pyrolisiert. Der organische Kohlenstoff verflüchtigt sich und kann nach
seinem Austrag durch das Helium nach einer katalytisch begleiteten Reaktion in einer sauerstoffreichen Atmosphäre als CO2 optisch nachgewiesen werden. Dieser Kohlenstoff wird als
organischer Kohlenstoff zusammengefasst. In einem weiteren Programmschritt wird nach
Abkühlung und Umstellung des Gasstromes von Helium auf Sauerstoff der Filter erneut auf
650°C erhitzt. Als Folge dessen reagiert der noch enthaltene elementare Kohlenstoff
ebenfalls katalytisch begleitet zu CO2, das im Anschluss als organischer Kohlenstoff optisch
detektiert wird [36]. Die Summe des organischen und elementaren Kohlenstoffes wird zum
Gesamtkohlenstoff (TC) zusammengefasst.
Im Gegensatz zu direkten Messverfahren basieren indirekte Verfahren zur Ermittlung der
Partikelmassenkonzentration beispielsweise auf der Erfassung der optischen Eigenschaften
des Rußaerosols. Im Hinblick auf das vorangegangene Forschungsprojekt zwischen der PTB
und dem ASA-Verband werden in diesem Zusammenhang Durchlicht- (Transmission) und
Streulichtmessverfahren beschrieben [38].
15
2. Grundlagen
Ein Beispiel für ein Gerät auf Basis der Transmissionsmessung ist das Opazimeter. Durch
dieses Gerät wird die Trübung ermittelt und in Form der Trübungszahl bzw. des Trübungskoeffizienten angegeben. Licht des sichtbaren Bereiches breitet sich in einem Medium,
welches in diesem Fall das Abgas darstellt, aus und wird längs seines Ausbreitungsweges
durch die enthaltenen Abgaspartikel in seiner Intensität abgeschwächt (Abbildung 7) [38].
Abbildung 7: Prinzip der Transmissionsmessung [39]
Die verbleibende Intensität des abgeschwächten Lichtstrahls wird detektiert und mit der
Intensität des Lichtstrahls ohne Vorhandensein des absorbierenden Mediums (Abgas)
verglichen. Mit Hilfe des Lambert-Beer‘ schen Gesetzes kann dann aus der gemessenen
Abschwächung der Lichtstrahlung bzw. Trübung der Trübungskoeffizient ermittelt werden
(Formel 6).
Formel 6: Gleichung auf Grundlage des Lambert-Beer‘ sches Gesetz zur Ermittlung des Trübungskoeffizienten [38]
k
N
L
=
=
=
Trübungskoeffizient [m-1]
Trübung [%]
Wegstrecke (entspricht der Messkammerlänge) [m]
Als weiteres Messverfahren, das auf der Erfassung der optischen Eigenschaften beruht, ist
die Streulichtmessung zu nennen. Im Gegensatz zur Transmissionsmessung ist diese um
den Faktor 100 sensitiver, was einen wesentlichen Vorteil darstellt [40]. Wird eine Aerosolprobe mit Licht bestrahlt, wird ein Teil des einfallenden Lichtes von den im Aerosol
vorhandenen Partikeln in verschiedene Richtungen zurückgestrahlt. Dieser Effekt ist als
Lichtstreuung bekannt. Je nach Art der Partikel und der Wellenlänge des einfallenden
Lichtes entsteht eine charakteristische Lichtquelle mit eigener Winkelverteilung der
Lichtintensität. Mit Hilfe eines optischen Detektors wird die Intensität des Streulichtes erfasst
(Abbildung 8). Durch die Kenntnis von Korrelationen und die Anwendung von empirischen
Formeln kann das Streulichtsignal anschließend in bekannte Größen wie Opazität oder
Massenkonzentrationen umgerechnet werden [9], [28], [38].
16
2. Grundlagen
Abbildung 8: Prinzip der Streulichtmessung [40]
Neben diesen beiden indirekten on-line Messverfahren beruhend auf der Transmissionsbzw. Streulichtmessung soll in diesem Kapitel noch die photoakustische Spektroskopie
genannt werden. Hierbei werden die im Aerosol vorhandenen Partikel mit moduliertem Licht
bestrahlt. Als Folge dessen entsteht eine periodische Druckänderung der Umgebungsluft, die
in Form einer Schallwelle auftritt. Die Erfassung der entstandenen Schallwelle erfolgt
anschließend durch ein Mikrofon (Abbildung 9). Durch seine hohe Sensitivität und durch
das Fehlen von Querempfindlichkeiten eignet sich dieses Messprinzip auch für die Detektion
von sehr geringen Partikelmassenkonzentrationen [41], [42].
Abbildung 9: Funktionsprinzip der photoakustischen Partikelmassenerfassung [41]
17
2. Grundlagen
2.5.3.2 Partikelanzahlkonzentration
Neben der Partikelmassenkonzentration stellt die Partikelanzahlkonzentration eine weitere
charakteristische Messgröße für Rußaerosole dar. Es werden in diesem Kapitel mit dem
Faraday Cup Aerosol Elektrometer und dem Kondensationspartikelzähler zwei verschiedene
physikalische Messprinzipien, die auf elektrischen und optischen Eigenschaften der
Aerosolpartikel beruhen, vorgestellt.
Bei der Verwendung des Faraday Cup Aerosol Elektrometer (FCAE) wird die Anzahlkonzentration von geladenen Partikeln durch die Messung der elektrischen Stromstärke
ermittelt. Ein Vorteil dieser Methodik ist die Rückführbarkeit auf die SI-Größe der
Stromstärke (Ampere). Ein solches Messgerät besteht aus einem Filter, der sich innerhalb
eines Faradayschen Käfig mit konstantem Potential befindet und einem angeschlossenen
Elektrometer (Abbildung 10). Nachdem die Partikel des Aerosols aufgeladen wurden,
werden sie über den Filter gesammelt und beeinflussen das Potential des Faradayschen
Käfig. Da dieser jedoch auf einem konstanten Potentiallevel gehalten wird, was durch den
Anschluss eines hochohmigen Widerstandes realisiert wird, werden die aufgefangenen
Elektronen neutralisiert. Der am Elektrometer detektierte Spannungsabfall des Widerstandes
ist ein Maß für den Elektronenstrom. Das FCAE eignet sich anders als der nachfolgend
beschriebene
Kondensationspartikelzähler
für
die
Erfassung
von
hohen
Anzahlkonzentrationen. Ein Nachteil bei der Verwendung des FCAE ist das Auftreten eines
elektrischen Rauschens unterhalb einer Partikelanzahlkonzentration von 1000 Partikel/cm³
(bei 0.1 pA beträgt die Unsicherheit 5.92 %) [43], [44], [45].
Abbildung 10: Schematischer Aufbau des Faraday Cup Aerosol Elektrometer Modell 3068 von TSI [46]
18
2. Grundlagen
Bei der Verwendung eines Kondensationspartikelzählers (CPC) wird anders als beim FCAE,
welches die elektrische Stromstärke als Messgröße für die Partikelanzahlkonzentration nutzt,
ein optisches Signal gemessen. Während der Anwendung eines CPCs wird die Gegebenheit
genutzt, dass Partikel in einer übersättigten Atmosphäre zu mikrometergroßen Tröpfchen
anwachsen. Das Aerosol wird mit dem Arbeitsmittel, welches üblicherweise Wasser oder
Alkohol wie Butanol darstellt, gesättigt und im Anschluss durch adiabate Expansion oder
eine abrupte Temperaturerniedrigung abgekühlt, um den Zustand der Übersättigung zu
erreichen. Im CPC werden diese Bedingungen durch einen wärmeren Befeuchterbereich und
einen in seiner Temperatur niedriger liegenden Kondensationsbereich realisiert. Alle im
Aerosol vorhandenen Partikel sind dem gleichen Übersättigungsgrad für dieselbe Zeit
ausgesetzt und können somit eine Durchmesserzunahme von bis zu 10 µm erreichen.
Dadurch, dass jedes Partikel einen Kondensationskeim darstellt und in seinem Durchmesser
vergrößert wird, bleibt die gesamte Partikelanzahl im Aerosol gleich. Die anschließende
Erfassung der Partikelanzahl erfolgt über einen optischen Sensor. Hierfür werden die Partikel
über eine Fokussierdüse vereinzelt und durch die Laserdiode und den Fotodetektor in der
Optikeinheit des CPCs detektiert (Abbildung 11) [45], [43]. Als Beispiel ist die
Funktionsweise des am Messaufbau verwendeten CPCs 3772 von TSI abgebildet.
Abbildung 11: Funktionsweise des CPC 3772 von TSI [47]
19
2. Grundlagen
Als Nachteile bei der Verwendung eines CPCs können Koagulationseffekte und
Diffusionsverluste genannt werden. Diese können jedoch durch eine kurze Verweildauer der
Probe, eine angemessene Verdünnung sowie die Entfernung von volatilen Bestandteilen im
Aerosol minimiert werden [48].
2.5.3.3 Partikelanzahlgrößenverteilung (PAGV)
Die PAGV ist eine charakteristische Aerosolmessgröße auf Grundlage der elektrischen
Mobilität. Als Messgerät für diese Größe wird unter anderem ein Scanning Mobility Particle
Sizer (SMPS) verwendet, welcher auch in dieser Masterarbeit am Messaufbau zur
Anwendung kommt. In einem SMPS ist ein Differential Mobility Analyzer (DMA) mit einem
nachgeschalteten CPC kombiniert. Die Partikel des Aerosolstroms werden zuerst aufgeladen, bevor sie im DMA nach ihrer Partikelmobilitätsgrößenklasse innerhalb eines
elektrischen Feldes selektiert werden. Die Voraussetzung für die Erfassung der PAGV ist
eine definierte Ladungsverteilung im Aerosol, um Partikel nach ihrer elektrischen Mobilität
selektieren zu können. Für die Aufladung wird der Partikelstrom daher an einer schwach
radioaktiven Quelle vorbeigeleitet [44]. Durch die elektrische Mobilität (Formel 7) werden die
Kräfte beschrieben, die auf ein geladenes Partikel innerhalb eines elektrischen Feldes wirken. Bei bekanntem Ladungszustand des Aerosols kann durch den Bezug zur selbigen eine
genaue Aussage über die enthaltene Partikelgröße und -anzahl getroffen werden [49], [43].
Formel 7: Formel für die elektrische Mobilität [49]
π η
Z
VTE
n
e
E
Cc
π
η
d
=
=
=
=
=
=
=
=
=
elektrische Mobilität
Partikelgeschwindigkeit im elektrischen Feld
Anzahl
Elementarladung (1.6∙10-19C)
Elektrische Feldstärke oder Intensität
Cunningham (Korrektur-) Faktor
Kreiszahl
dynamische Viskosität
Partikeldurchmesser
Der Aufbau des DMAs umfasst einen zylindersymmetrischen Kondensator, durch den
partikelfreie Schleierluft geleitet wird. Sie dient als Partikelträgerstrom und ist von ihrem
Volumenverhältnis wesentlich größer als der Aerosolstrom. Die angelegte, senkrecht zur
Partikelbewegungsrichtung stehende Spannung bewirkt eine Ablenkung der geladenen
Partikel in Richtung eines Entnahmeschlitzes (Abbildung 12). Die Partikel mit der
entsprechenden elektrischen Mobilität werden im Anschluss mit dem CPC erfasst und ihre
Anzahlkonzentration ermittelt. Je nach Höhe der anliegenden Spannung werden
unterschiedliche Partikelmobilitätsgrößen aus dem Aerosol selektiert. Erfolgt eine
schrittweise Veränderung der Spannung des Klassifizierers in Form einer Spannungsrampe
(up and down scanning), kann eine vollständige elektrische Beweglichkeitsverteilung des
Aerosols bestimmt werden, aus der unter Verwendung des Äquivalenzdurchmessers der
elektrischen Mobilität die PAGV erstellt werden kann [49], [45], [44].
20
2. Grundlagen
Abbildung 12: Funktionsprinzip des DMA zur Selektion verschiedener Partikelmobilitäten [50]
2.5.4 Abscheidemechanismen von Aerosolpartikeln
Um die Funktionsweise der verwendeten Abscheidezyklone in dieser Arbeit zu erklären,
werden an dieser Stelle allgemeine Mechanismen der Partikelabscheidung vorgestellt, die im
weiteren Verlauf in Hinblick auf Rußpartikel modifiziert werden.
Allgemein kann die Abscheidung von Partikeln auf drei Arten erfolgen. Abhängig von der
Partikelgröße kann ein Partikel durch Diffusion, Trägheit oder den Sperreffekt aus dem
Aerosolstrom abgeschieden werden (Abbildung 13)
Abbildung 13: Darstellung der verschiedenen Möglichkeiten der Partikelabscheidung [51]
21
2. Grundlagen
Kleinere Partikel wie Partikel 1 werden in ihrem Bewegungsverhalten durch die Brown`sche
Molekularbewegung bestimmt. Der Kontakt mit dem Zylinder bzw. das Abscheiden erfolgt
nicht durch das Einhalten einer geradlinigen Bewegungsbahn, sondern vielmehr führt das
Partikel unregelmäßige Bewegungen aus, die im Endeffekt zum Kontakt mit dem Zylinder
führen und die Abscheidung über Diffusion erfolgt. Bei der Abscheidung über den Sperreffekt
(Partikel 3) folgen die Partikel zwar den Stromlinien, jedoch kommen sie mit der Wandung
des Zylinders aufgrund des zu geringen Abstandes in Kontakt und werden auf diese Weise
abgeschieden. Der Trägheitseffekt zur Abscheidung tritt bei Partikeln auf, die auf Grund ihrer
Größe und damit verbundenen Masse den Stromlinien um den Zylinder nicht mehr folgen
können und als Folge mit der Wandung des Zylinders in Kontakt kommen
(Trägheitsabscheidung) [45]. Diese Art der Abscheidung wird auch bei den in dieser
Masterarbeit verwendeten aerodynamischen Partikelabscheidezyklonen genutzt. Der
mechanische Aufbau sowie die Funktionsweise zur Partikelabscheidung in Zyklonen sind in
Abbildung 14 dargestellt und werden im Folgenden erläutert.
Abbildung 14: Allgemeiner Aufbau und Darstellung der Funktionsweise eines Abscheidezyklons [52]
Durch die vorhandene Strömungsgeschwindigkeit wird das tangential eintretende Aerosol
(linke Seite der Abbildung 14) im Zyklon in eine Drehbewegung versetzt und dadurch auf
eine kreisförmige Bahn gelenkt. Unter dem überlagerten Einfluss von Zentrifugal- und
Schwerkraft bewegt sich der Aerosolstrom im Zyklon nach unten. Die Zentrifugalkräfte
beschleunigen die Partikel radial nach außen in Richtung der Zyklonwände. Die
Zentrifugalkräfte az sind von der Eintragsgeschwindigkeit v0 und vom Radius r des Einlasses
abhängig (Formel 8). Partikel, die eine bestimmte Grenzgröße überschritten haben, sind
nicht mehr in der Lage den Stromlinien zu folgen. Sie treffen mit der Zyklonwand zusammen,
22
2. Grundlagen
werden verlangsamt, abgeschieden und durch die Unterlaufdüse ausgetragen. Partikel
geringerer Größe, die den kreislinienförmigen Stromlinien folgen und nicht mit der Zyklonwand in Kontakt kommen, passieren den Zyklon ohne abgeschieden zu werden [45]. Bei den
in dieser Arbeit verwendeten Zyklonen werden die Partikel nicht ausgetragen, sondern
verbleiben auf einer Auffangplatte [52] .
Formel 8: Formel zur Berechnung der Zentrifugalkraft in einem Zyklonabscheider [52]
Was bei der Abscheidung von Partikeln neben dem Radius und der Einlassgeschwindigkeit
am Zyklon ebenfalls beachtet werden muss, ist die Partikelmorphologie. Die Annahmen für
die Auslegung von Abscheidezyklonen beruhen in den meisten Fällen auf einer sphärischen
Partikelform, die nicht ohne weiteres mit der Form von Rußpartikeln verglichen werden kann.
Durch die Verwendung eines dynamischen Formfaktors als Korrektur-Faktor wird die
unterschiedliche Form der Rußpartikel berücksichtigt. Für die Herleitung des dynamischen
Formfaktors wird das Stoke`sche Gesetz zur Beschreibung der Partikelbewegung in einem
Medium (Luft) herangezogen (Formel 9). Durch diese Gesetzmäßigkeit wird ausgesagt,
dass auf jedes Partikel in diesem Medium eine Widerstandskraft wirkt. Die relative
Geschwindigkeit des Mediums an der Oberfläche der Partikel ist hierbei Null und es ist in
dieser Form nur für sphärische Partikel gültig. Die Widerstandskraft, die vom Medium (Luft)
auf das Partikel ausgeübt wird, ist abhängig von der dynamischen Viskosität des Mediums η
der Partikelgeschwindigkeit v und dem Mobilitätsdurchmesser dp [53].
Formel 9: Formel für das Stoke`sche Gesetz in Bezug auf die Partikelbewegung in einem Medium [53]
πη
Fdrag
π
η
v
dp
=
=
=
=
=
Widerstandskraft
Kreiszahl
dynamische Viskosität des Mediums
Geschwindigkeit des Partikels
Mobilitätsdurchmesser
Um die Form nicht-sphärischer Partikel zu berücksichtigen, wird der obigen Gleichung ein
dynamischer Formfaktor χ als Korrekturfaktor eingefügt (Formel 10). Mit der Durchführung
dieser Änderung wird außerdem der Mobilitätsdurchmesser dp durch den Ausdruck für den
äquivalenten Volumendurchmesser dev ersetzt. Der äquivalente Volumendurchmesser
bezeichnet den Durchmesser eines sphärischen Partikels, das ein äquivalentes Volumen im
Vergleich zum nicht-sphärischen Partikel aufweist [53].
Formel 10: Stoke`sches Gesetz unter Berücksichtigung des Korrekturfaktors für nicht-sphärische Partikel [53]
πηχ
Werden nun beide Ausdrücke der Formel 9 und Formel 10 gleichgesetzt, wird der
Zusammenhang zwischen dem Mobilitätsdurchmesser dp und dem äquivalenten
Volumendurchmesser dev zum dynamischen Formfaktor deutlich (Formel 11).
23
2. Grundlagen
Formel 11: Ausdruck des dynamischen Formfaktors über den Mobilitätsdurchmesser für sphärische Partikel und den
äquivalenten Durchmesser für nicht-sphärische Partikel [53]
χ
χ
dp
dev
=
=
=
dynamischer Formfaktor
Mobilitätsdurchmesser
äquivalenter Volumendurchmesser
In der Literatur werden für unterschiedliche Partikelformen wie Würfel, Zylinder, Ketten,
Cluster oder auch Materialien wie Sand oder Bitumen-Kohle unterschiedliche Werte für den
dynamischen Formfaktor zwischen 1.08 und 1.88 angegeben [53]. In Bezug auf die Form
von Rußpartikeln wie des hier vorgestellten Abscheidezyklons wird für agglomerierte Partikel
(compact cluster, four spheres) ein dynamischer Formfaktor χ von 1.17 angeben. Mit diesem
Wert sind auch die Abscheidecharakteristiken der Partikelzyklone in Kapitel 3.2.1 und 3.2.3
korrigiert.
24
3. Material und Methoden
3. Material und Methoden
Im Zuge dieser Arbeit wurden einige Veränderungen am Messaufbau vorgenommen. Sie
werden neben dem allgemeinen Aufbau in diesem Kapitel vorgestellt.
3.1 Messaufbau
Als erstes wird der verwendete Messaufbau beschrieben. Sein schematischer Aufbau ist in
Abbildung 15 dargestellt.
Abbildung 15: Vergleich Opazimeter/Streulicht schematischer Aufbau [10]
Der mit Propangas betriebene Rußgenerator HiMass CAST 7200 von Jing Aerosol stellt den
präparativen Teil des Aufbaus zur Erzeugung des Rußaerosols dar. In der Abbildung 15 ist
er im linken unteren Bildrand zu sehen. Mit Hilfe von variablen Volumenströmen der drei
Gaskomponenten Propan, Luft und Stickstoff ist es möglich, unterschiedliche Betriebspunkte
einzustellen, aus denen hinsichtlich der Partikelgröße und -anzahlkonzentration
verschiedenartige Rußpartikel hervorgehen.
Eine Verdünnung der Rußpartikel erfolgt anschließend über die Beimengung von
partikelfreier, auf 140 °C vorgeheizter und getrockneter Luft (Dilution System). Anhand von
Simulationsrechnungen (PTB interne Kooperation mit dem Fachbereich 8.4) wurde eine
Rohrgeometrie mit integrierter Mischkugel, mit der eine gleichmäßige Durchmischung von
Rußaerosol und Verdünnungsluft gewährleistet wird, entwickelt und eingebaut. Insgesamt
wird ein konditionierter Gesamtvolumenstrom von 900 l/min, in dem das Verhältnis
Aerosol/Verdünnungsluft 1:1 beträgt, eingestellt. Dieser gelangt in den Constant Volume
Sampling (CVS)-Tunnel, an dem drei Temperaturmessfühler sowie ein Differenzdruckmesser
vorhanden sind, mit denen die Betriebsbedingungen des Aufbaus überprüft werden können.
Für den Anschluss von Messgeräten sind an dem CVS-Tunnel insgesamt acht
Anschlussstellen (in der rechten Bildhälfte der Abbildung 15) mit jeweils einem Zwei-WegeVentil vorgesehen. Die fünf Anschlüsse mit der Bezeichnung DUT (Device Under Test) sind
nicht belegt. An sie können Geräte für andere Vergleichsmessungen angeschlossen werden.
25
3. Material und Methoden
Die übrigen drei Anschlüsse sind durch die analytischen Geräte belegt, welche im
Wesentlichen zu den Messergebnissen der Masterarbeit beitrugen. Am Ende des CVSTunnels wurde das Opazimeter durch eine zusätzliche Verbindung angeschlossen. Dies
wurde notwendig, weil es einen hohen Aerosolvolumenstrom zur Vermessung benötigt und
somit ein Einfluss auf andere vorgeschaltete Messgeräte ausgeschlossen werden kann.
Das erste Messgerät (in der Abbildung an der zweiten Anschlussstelle oberhalb des CVSTunnels) ist das SMPS zur Aufnahme der PAGV des Aerosols. Da die ursprüngliche
Partikelkonzentration des Aerosolstroms noch zu hoch für das SMPS ist, wird es vor dessen
Eintrag über die vom PMP empfohlene zweistufige Rotationsverdünnungseinheit verdünnt,
um Kontaminationen des SMPS mit Ruß zu vermeiden und um das Koinzidenz-Level des
CPCs nicht zu erreichen. Koinzidenz (Mehrfachzählung) tritt ab einer bestimmten Höhe der
Partikelanzahl im Aerosolstrom in der Detektoreinheit des CPCs auf. Aufgrund der zu hohen
Partikelanzahl passieren dann mehrere Partikel gleichzeitig die optische Einheit des
Detektors und beeinträchtigen die Messgenauigkeit. Durch eine ausreichende Verdünnung
des Aerosolprobenstromes wird dieser Effekt jedoch verhindert [45].
Als erste Verdünnungseinheit wird der Scheibenrotationsverdünner (Rotating Disc
Thermodiluter) MD-19-3E eingesetzt. Die zweite Verdünnungseinheit stellt der Thermodiluter
ASET 15-1 mit eingebauter Evaporationsröhre (als VPR) dar. Beide Einheiten basieren in
ihrem Aufbau auf den PMP-Empfehlungen (s. Kapitel 2.3). Sie sind miteinander kombiniert
und werden über eine Steuerungseinheit vom Computer aus bedient. Mit diesem System ist
es möglich, bei der Aerosolverdünnung Verdünnungsfaktoren im Bereich zwischen 15 und
3000 zu erzielen sowie flüchtige Bestandteile durch die integrierte Beheizung zu eliminieren.
Die Heizung des Scheibenrotationsverdünners kann auf Temperaturen von 80°C, 120°C
oder 150 °C eingestellt werden, die Thermodilutereinheit kann stufenlos bis 300 °C beheizt
werden. Eine Komponente, die durch die Selektion größerer Partikel (d>10 m) eine zu
schnelle Verschmutzung des Rotationsverdünners vermeiden soll, ist ein Abscheidezyklon
zwischen CVS-Tunnel und Rotationsverdünner.
Das am Setup eingesetzte SMPS ist ein Gerät, welches vom Leibniz-Institut für
Troposphärenforschung in Leipzig konstruiert wurde. Mit ihm kann ein Partikelgrößenbereich
von 8-800 nm aufgeteilt auf 136 Größenklassen, die aus den eingestellten Spannungswerten
resultieren, erfasst werden. Die Konzentrationsgenauigkeit beträgt hierbei ±5 % und die
Partikeldurchmessergenauigkeit ±3 %. Der Aerosolvolumenstrom ist mit 1 l/min und der
Schleierluftstrom mit 5 l/min festgelegt. Als Neutralisator wird eine Kr85-Quelle eingesetzt. Als
CPC im SMPS wird der CPC 3772 der Firma TSI eingesetzt. Dieser CPC eignet sich für
Partikelgrößen zwischen 10 nm und 3 µm und für Partikelanzahlkonzentrationen von bis zu
104 Partikeln/cm³. Die Messgenauigkeit des Gerätes ist mit ±10 % beziffert. Zwischen dem
Befeuchterbereich und dem Kondensationsbereich besteht eine Temperaturdifferenz von
17°C, aus der eine 50%ige Partikelzähleffizienz (D50) bei einem Partikeldurchmesser von
10 nm hervorgeht [47].
Ein weiteres Messgerät, das neben dem SMPS ebenfalls mit verdünntem Aerosol aus der
Rotationsverdünnungseinheit versorgt wird, ist der Engine Exhaust Condensation Particle
Counter (EECPC 3790 von TSI). Es handelt sich hierbei um einen PMP konformem CPC,
der zum Aufzeichnen der Gesamtpartikelanzahl eingesetzt wird. Dieses Gerät wurde so
konstruiert, dass es die geringeren empfohlenen PMP-Grenzen zur Partikelerkennung bei
den festgesetzten Zählungseffizienzwerten D10, D25, D50 und D90 einhält. Es kann einen
Größenbereich von 1 bis 10 000 Partikel/cm³ bei einer Zählgenauigkeit von ±10 % erfassen
26
3. Material und Methoden
und lässt sich nach PMP-Vorgaben kalibrieren [54]. Die Messung der Partikelanzahlkonzentration im CVS während des Betriebes des Messaufbaus dient dazu, Aussagen über
die Stabilität des Setups machen zu können. Schwankungen der Partikelanzahlkonzentrationen können durch Instabilitäten in den Gasvolumenströmen des Rußgenerators
oder durch Verschmutzungseffekte im Rotationsverdünner verursacht werden.
An der vierten Anschlussstelle oberhalb des CVS-Tunnels ist die gravimetrische Messeinheit
zur Ermittlung der Rußmassenkonzentration des Aerosols angebracht. Mit Hilfe eines
regelbaren Magnetventils und eines Massendurchflussreglers (MFC), dessen Genauigkeit
± 0.5 % des Messwertes beträgt, wird ein festgelegter Aerosol-Volumenstrom über einen mit
einem Polymer aus Tetrafluorethylen (PTFE) beschichteten Quarz-Mikrofaser-Filter geleitet,
der über eine definierte Zeitspanne mit der Partikelmasse beladen wird. Die Rußmasse wird
anschließend durch Wägung der beladenen Filter und Ermittlung der Gewichtsdifferenz vor
und nach dem Beladungsvorgang festgestellt.
Das eingesetzte Magnetventil ist von der Firma Bürkert. Der MFC ist ein Gerät der Firma
mks. Für die Beladung werden auf Grundlage der Empfehlungen des PMP Filter aus dem
oben genannten Material mit einem Durchmesser von 47 mm von Pallflex benutzt [55]. Die
Rußmassenbestimmung erfolgt unter Verwendung der Mettler Toledo AT 261 DeltaRangeWaage, die sowohl über einen Feinwägebereich (0-62 g; mit 0.01 mg Ablesbarkeit) als auch
über einen Grobwägebereich (0-205 g, mit 0.1 mg Ablesbarkeit) verfügt. Die Genauigkeit ist
im Gerätedatenblatt mit ± 0.08 mg angegeben [56].
Die Zufuhr des Aerosol-Volumenstroms zum Filter wird zeitgenau über das Öffnen bzw.
Schließen des Magnetventils gestartet und beendet. Neben der Temperaturerfassung wird
über eine Bypass-Leitung mit Hilfe eines Drucksensors der Differenzdruck vor dem Filter
bestimmt. Anhand des Differenzdruckes kann die Filterbeladungszeit bewertet werden.
Steigt der Differenzdruck während der Filterbelegung stetig an, kann noch von einer
kontinuierlichen Beladung ausgegangen werden. Ist ein Plateau erreicht, in dem der
Differenzdruck stagniert, ist der Filter vollständig beladen, sodass eine weitere Beladung
nicht mehr möglich ist bzw. die Poren des Filters zugesetzt sind.
Für die Bestimmung des Trübungskoeffizienten des erzeugten Rußaerosols ist ein
Opazimeter an die Messstrecke angeschlossen (in der Abbildung 15 rechts neben der
gravimetrischen Komponente oberhalb des CVS-Tunnels). Es misst die durch die im Aerosol
vorhandenen Rußpartikel beeinflusste Transmission. Am Setup wird das Opazimeter 439 der
Firma AVL verwendet. Mit ihm kann sowohl die Trübung N in Prozent (%) als auch der
Trübungskoeffizient k in der Einheit m-1 ermittelt werden.
Ein weiteres Messgerät für die Ermittlung der Rußmasse speziell im kleinen Messbereich ist
der Photoakustische Ruß Sensor (PASS). Mit ihm ist es möglich, geringe Rußkonzentration
im Aerosol direkt während der Messung zu ermitteln und auszugeben. Der im Messaufbau
eingesetzte Micro Soot Sensor (MSS 483) der Firma AVL ist für einen Messbereich von
0.005-50 mg/m³ ausgelegt [41]. Mit einer zusätzlichen Konditioniereinheit ist der
Messbereich erweiterbar bis 200 mg/m3.
27
3. Material und Methoden
3.2 Optimierung des Setups
In Kapitel 3.1 wurde der Aufbau des Setups bereits beschrieben. Auf die wesentlichen drei
Optimierungsschritte, die im Rahmen dieser Arbeit an ihm vorgenommen wurden, soll in
diesem Kapitel näher eingegangen werden. Durch die Optimierungsmaßnahmen sollen unter
anderem eine Verbesserung der Stabilität im oberen Konzentrationsbereich ab
Rußmassenbeladungen von 150 mg/m³ erreicht sowie eine genauere Untersuchung der
Stabilität des Rußgenerators am Minimalpunkt ermöglicht werden.
3.2.1 Austausch des Abscheidezyklons vor der Rotationsverdünnungseinheit
Der zweistufige Rotationsverdünner wurde bisher zwar auch mit vorgelagerten
Abscheidezyklon betrieben, jedoch wurde dieser gegen das Modell 1030536 von TSI ausgetauscht, da der bisher verwendete Zyklon beschädigt war. In der nachfolgenden Tabelle 1
sind für den neu eingesetzten Zyklon 1030536 die jeweiligen theoretischen CutoffDurchmesserwerte
(D50
Cutpoint)
in
Bezug
zu
unterschiedlichen
Zyklondurchflussvolumenströmen aufgeführt. Die Werte wurden von TSI zur Verfügung
gestellt. Der Cutoff-Wert, bei dem 50 % der Partikel einer bestimmten Größenklasse
abgeschieden werden, stellt ein charakteristisches Merkmal zur Beschreibung von
Abscheidezyklonen dar. Diese Werte sind jedoch nur für sphärische Partikel gültig. Für die
Korrektur im Hinblick auf die betrachteten Rußpartikel wurde aus der Literatur ein
dynamischer Formfaktor von 1.17 angenommen (s. Kaptel 2.5.4) [53].
Tabelle 1: Darstellung der theoretischen Zyklonabscheidegrößen in Relation zum Volumenstrom [57]
Volumenstrom
[l/min]
0.3
0.6
1.0
1.5
2.0
2.5
5
D50 Cutpoint
[µm]
5.9
3.3
2.15
1.53
1.21
1.0
0.45
D50 Cutpoint korrigiert [µm]
(χ = dp/dev); χ = 1.17
5.04
2.82
1.84
1.31
1.03
0.85
0.38
Es ist zu erkennen, dass der D50 Cutpoint bei steigendem Durchflussvolumenstrom abnimmt.
Bei einem Volumenstrom von 0.3 l/min, der in den Zyklon eintritt, beträgt der mittlere
Durchmesser der abgeschiedenen Partikel 5.9 µm bzw. 5.04 µm, während sich dieser bei
einem Volumenstrom von 5 l/min auf einen Wert von 0.45 µm bzw. 0.38 µm verringert. In
Abbildung 16 ist dieser Zusammenhang grafisch abgebildet. Der blaue Verlauf für dp ist
kennzeichnend für die sphärischen Partikel, während der rote Verlauf den Abscheidevorgang
für die Rußpartikel (dp korrigiert) darstellt.
28
3. Material und Methoden
7
Volumenstrom [l/min]
6
5
4
dp
3
dp korrigiert
2
1
0
0.1
1
10
Partikeldurchmesser [µm]
Abbildung 16: Darstellung der abgeschiedenen Durchmesser in Abhängigkeit zum jeweiligen Volumenfluss für sphärische
Partikel und Rußpartikel [57]
Die Durchlasseffizienzkurve des Zyklons für NaCl-Partikel bei einem Volumenstrom von
2.5 l/min (Abbildung 17) wurde ebenfalls freundlicherweise von TSI bereitgestellt. Aus dem
Verlauf dieser Kurve wird der Wert des D50 Cutpoint bei der gewählten Volumenstromeinstellung von 2.5 l/min bei Partikeln mit einem mittleren Durchmesser von 0.85 µm noch
einmal verdeutlicht. Partikel mit einem mittleren Durchmesser unterhalb von etwa 0.55 µm
werden nicht abgeschieden (100 % Durchlasseffizienz) und verlassen den Zyklon mit dem
Aerosolstrom.
Abbildung 17: Durchlasseffizienzkurve des Abscheidezyklons vor dem Rotationsverdünner für einen Durchflussvolumenstrom von 2.5 l/min [57]
29
3. Material und Methoden
3.2.2
Einbau der Heizstrecke und Kalibrierung des Rotationsverdünners für die Untersuchungen am Minimalpunkt
Um die Empfehlungen des PMP zu erfüllen, wurde der Rotationsverdünner mit einer zweiten
Verdünnungsstufe mit integriertem beheiztem Evaporationsrohr zur Entfernung von volatilen
Komponenten (VPR) ausgestattet. Ein vorbereitender Schritt für den Einsatz der
Verdünnungseinheit war das Nachvollziehen der herstellerspezifischen Kalibrierung. Der
Hersteller hat für jede der beiden Verdünnungseinheiten einzeln eine Kalibrierung vorgenommen (Abbildung 18 und Abbildung 19). Die Kalibrierung der ersten
Verdünnungsstufe (MD-19-3E, Modell 379020) erfolgte mit NaCl-Partikeln mit einem
mittleren Mobilitätsdurchmesser von 91 nm bei einer voreingestellten Temperatur von 80°C.
Die Kalibrierung durch den Hersteller wurde ohne die Verwendung der Software durch das
manuelle Einstellen der Verdünnung am Potentiometerrad vollzogen, weswegen in
Abbildung 18 die Verdünnungsfaktoren über der Potentiometereinstellung aufgetragen sind.
Für die Kalibrierung der zweiten Verdünnungsstufe (ASET 15-1) wurden CAST-Partikel mit
einem mittleren Mobilitätsdurchmesser von 85 nm verwendet und der gemessene
Verdünnungsfaktor über dem eingestellten Wert aufgetragen. Zur Bestimmung der
thermophoretischen Verluste wurde die Kalibrierung jeweils mit unbeheizter Evaporationsröhre durchgeführt und bei einer Temperatureinstellung von 300°C.
2000
0.007
1932.9
0.0062
1800
0.00564
R² = 0.9993
0.006
0.005
0.00473
1400
1200
0.004
1000
0.0031
0.003
800
679.8
600
0.002
0.00147
Verdünnungsfaktor
322.8
400
200
Verdünnungsrate [-]
Verdünnungsfaktor [-]
1600
211.4 177.4
0.00022
0.00052
161.3
0
00
10
20
0.001
30
40
50
60
70
80
90
0
Verdünnungsrate
R² = 0.9993
100
Potentiometereinstellung
[%]
Abbildung 18: Ergebnis der Herstellerkalibrierung der ersten Verdünnungsstufe mit NaCl-Partikeln [58]
30
3. Material und Methoden
Gemessener Verdünnungsfaktor [-]
14
12
10
Kalibrierung ASET 15-1, zweite
Verdünnung
8
6
4
Kalibrierung ASET 15-1, zweite
Verdünnung mit beheizter ET
2
0
0
2
4
6
8
10
Eingestellter Verdünnungsfaktor [-]
Abbildung 19: Ergebnis der Herstellerkalibrierung der zweiten Verdünnungsstufe mit CAST-Partikeln für den beheizten
(rot) und nicht beheizten (blau) Betrieb [59]
Am Messaufbau hingegen wird der Rotationsverdünner seit seiner Erweiterung mit der
Steuerungssoftware von matter bedient. Anders als bei der herstellerspezifischen
Kalibrierung und der vorherigen Verwendung kann die Verdünnung nicht mehr manuell über
die Potentiometerwerte eingestellt werden, sondern nur noch über die direkte Wahl der Verdünnungsfaktoren der jeweiligen Verdünnungsstufe im Softwarebedienungsfenster. Die
Angabe der korrekten Verdünnung ist vor allem für die spätere Auswertung der SMPS-Daten
wichtig, da die PAGV auf die reale Konzentration aus dem CAST bezogen wird. Für die
Funktionsüberprüfung wurde der Rotationsverdünner wie auch bei der Herstellerkalibrierung
sowohl mit NaCl-Aerosol, deren Partikel einen mittleren Mobilitätsdurchmesser von 91 nm
besitzen, als auch mit CAST-Aerosol, das Partikel mit einem mittleren Mobilitätsdurchmesser
von 85 nm, beinhaltet, beschickt und unterschiedliche Verdünnungsstufen eingestellt
(Abbildung 20 und Abbildung 21). Das NaCl-Aerosol wurde durch die Vernebelung von
NaCl-Lösung unter Verwendung eines Atomizers erzeugt. Das CAST-Aerosol wurde durch
den Betrieb des HiMass CASTS bereitgestellt. Die Einstellung der geforderten Partikelgrößenklasse von 91 nm bzw. 85 nm erfolgte über ein DMA, bei dem die Größenklasse
durch das Festsetzen der jeweiligen Spannung selektiert wurde. Für die Ermittlung der Konzentration des unverdünnten Aerosols wurde im Anschluss wurde dann die
Partikelanzahlkonzentration mit einem CPC ermittelt. Abbildung 20 zeigt die gute
Korrelation zwischen eingestelltem und ermitteltem Verdünnungsfaktor aus der Vermessung
des Rotationsverdünners mit NaCl-Aerosol.
31
3. Material und Methoden
1200
1084.756415
1000
Tatsächlich ermittelter
Verdünnungsfaktor
R² = 0.9999
800
600
523.1701074
NaCl 91 nm
400
249.0255853
200
123.0359629
0
0
200
400
600
800
1000
Eingestellte Verdünnung am RVD
Abbildung 20: Ergebnis der Vermessung der NaCl-Partikel mit einem mittleren Mobilitätsdurchmesser von 91 nm
Partikelanzahlkonzentration [#/cm³]
600
500
400
300
CAST - Ruß 85 nm
200
100
0
0
500
1000
1500
2000
2500
Eingestellter Verdünnungsfaktor
Abbildung 21: Kalibrierkurve der Rotationsverdünnungseinheit mit CAST-Rußaerosol (mittlerer Mobilitätsdurchmesser
85nm)
32
3. Material und Methoden
3.2.3 Einbau eines Abscheidezyklons vor der Gravimetrieeinheit
Die dritte Modifikation, die im Zuge dieser Arbeit am Messaufbau vorgenommen wurde, war
der Einbau eines weiteren Abscheidezyklons vor der Gravimetrieeinheit. Sie ist als wichtigste
Modifikation anzusehen, da im vorherigen Messaufbau an dieser Komponente die größten
Probleme zu beobachten waren. Als Zyklon wurde das Modell 3090 von TSI ausgewählt,
welches für Volumenströme zwischen 5-10 l/min ausgelegt ist. Koagulationseffekte zwischen
den Rußpartikeln im CVS-Tunnel führen zu einer Überschätzung der Rußmassenkonzentration. Die durch die Koagulation neu entstandenen Rußpartikel sollen daher durch
den Einsatz des Zyklons vor der Gravimetrieeinheit selektiert werden. Da die
Abscheidecharakteristik des Zyklons für hohe Volumenströme bis 10 l/min bisher unbestimmt
bzw. nicht validiert ist, liegt der Fokus bei der Verwendung des Zyklons auf der Vermeidung
einer Überladung. Tabelle 2 gibt die vom Hersteller TSI freundlicherweise zur Verfügung
gestellten Werte der ermittelten Durchlasseffizienz für einen Betriebsvolumenstrom von
10 l/min bezogen auf den mittleren Partikeldurchmesser wieder. Anders als bei dem
verwendeten Zyklon vor dem Rotationsverdünner, bei dem der D50 Cutpointoint für unterschiedliche Volumenströme ermittelt wurde, liegen zu diesem Zyklonmodell lediglich
verschiedene Durchlasseffizienzwerte für unterschiedliche Partikelgrößen bei einem
Volumenstrom von 10 l/min vor. Der Partikeldurchmesser wurde wie bei den Kennwerten des
Abscheidezyklons vor der Rotationsverdünnungseinheit (s. Kapitel 3.2.1) für die
Rußpartikelmorphologie korrigiert.
Tabelle 2: Durchlasseffizienzen des Gravimetrie-Zyklons in Bezug auf die jeweiligen Partikeldurchmesser für sphärische
Partikel und Rußpartikel für einen Durchflussvolumenstrom von 10 l/min [60]
Partikeldurchmesser
[µm]
Partikeldurchmesser
[µm] korrigiert
Durchlasseffizienz
[%]
0.835
0.898
0.965
1.037
1.114
1.197
1.286
1.382
1.486
1.596
0.714
0.768
0.825
0.886
0.952
1.023
1.099
1.181
1.27
1.364
87.18
74.31
60.13
43.10
26.58
13.73
5.65
2.07
0.69
0.14
1.715
1.843
1.466
1.575
0.026
0.029
Bei einem Volumenstrom von 10 l/min werden den Herstellerangaben zufolge Partikel mit
einem mittleren Durchmesser von 0.835/0.714 µm zu fast 90 % durchgelassen, während die
Durchlasseffizienz für Partikel mit einem größeren Durchmesser von bis zu 1.843/1.575 µm
stetig auf 0.029 % sinkt. Die Werte passen damit sehr gut in den Messbereich des SMPSSystems, was im vorherigen Messaufbau nicht der Fall war. Der D50-Cutpoint für diese
Einstellung ist bei einer Partikelgrößenklasse mit einem mittleren Durchmesser von 1.0 µm
erreicht. Die Korrektur in Bezug auf die Morphologie für Rußpartikel wie in Kapitel 2.5.4
zeigt, dass die gleiche Durchlasseffizienz im Vergleich zu den sphärischen Partikeln bei
Rußpartikeln für einen Volumenstrom von 10 l/min im geringeren Größenbereich erfolgt.
33
4. Ergebnisse und Diskussion
4. Ergebnisse und Diskussion
Zur Überprüfung der durchgeführten Modifikationen am Messaufbau wurden einige
Messungen und vergleichende Maßnahmen durchgeführt. Sie werden samt ihrer Ergebnisse
in diesem Kapitel beschrieben und diskutiert.
4.1 Variation des Volumenstroms und der Beladungszeit zur Optimierung
der Gravimetrieeinheit mit anschließendem Vergleich zweier ausgewählter Betriebsweisen
Durch den Einbau des Abscheidezyklons vor der Gravimetrieeinheit wurde bereits eine erste
Maßnahme am Messaufbau umgesetzt, durch die ein verbessertes Beladungsverhalten der
Filter durch die Vorabscheidung von koagulierten Rußpartikeln aus dem CVS-Tunnel erreicht
werden soll wie bereits die Berechnung zur Abscheideeffizienz in Kapitel 3.2.3 zeigte. Ein
weiterer Schritt zur Erhöhung der Genauigkeit stellt die Optimierung des Volumenflusses und
der Filterbeladungszeit dar, da dadurch eine höhere Reproduzierbarkeit bei der Ermittlung
der Schwankungsbreite der linearen Korrelation zwischen der Massenkonzentration und dem
Trübungskoeffizienten
erzielt
werden
kann.
Die
gravimetrisch
ermittelte
Rußmassenkonzentration wird aus der Rußmasse und dem Gesamtvolumen gebildet, das
durch eine festgelegte Zeit mit einem festgelegten Volumenstrom durch den Filter geleitet
wird (Formel 12).
Formel 12: Formel zur Bestimmung der Rußmassenkonzentration [61]
Die Rußmasse wird aus der Differenz der Filtergewichte im beladenen und leeren Zustand
ermittelt und durch das Produkt von Volumenstrom und Beladungszeit, dem Gesamtvolumen, dividiert. Bei einem gleichbleibend durchlässigen, nicht überbeladenen Filter wie es
für den gesamten Betrieb der gravimetrischen Messeinrichtung vorgesehen ist, bleibt der
Volumenstrom über den gesamten Beladungszeitraum konstant. Die Rußmasse verhält sich
proportional zum Gesamtvolumen. Bei steigender Beladungszeit und/oder steigendem
Volumenstrom erhöht sich auch die Rußmasse auf dem Filter. Tritt aufgrund eines zu hohen
Volumenstromes, einer zu langen Beladungszeit oder einer zu großen Partikelkonzentration
eine Überladung des Filters auf, ändert sich der Volumenstrom aufgrund zunehmender
Druckdifferenz über dem Filter bei gleichzeitiger Verstopfung der Filterporen. Dadurch liegt
die Rußmassenkonzentration wesentlich höher als der tatsächliche Wert, da bei gleichbleibender Rußmasse im Kanal eine Verringerung des Gesamtvolumens auf dem Filter auftritt
[61].
Zur Validierung der Optimierung des Volumenstroms und der Filterbeladungszeit sind aus
diesem Grund zwei Messreihen bei verschiedenen Betriebspunkten aufgenommen worden.
Während der ersten Messreihe, die bei einem Betriebspunkt mit relativ geringem Trübungskoeffizienten (k = 0.5 m-1) durchgeführt wurde, wurden nacheinander verschiedene
Kombinationen des Volumenflusses und der Filterbeladungszeit (Tabelle 3) eingestellt. Nach
der Auswertung der Messergebnisse und Festlegung eines Volumenstromes wurden die
Variationen der Beladungszeit im Zuge der zweiten Messreihe bei einem Betriebspunkt mit
höherem Trübungskoeffizienten (k = 1.5 m-1) wiederholt und die Ergebnisse ausgewertet.
Während der Messungen wurde auf konstante Bedingungen am Messaufbau geachtet. Dazu
34
4. Ergebnisse und Diskussion
zählte, dass vor Beginn der Filterbelegung konstante Temperaturen und ein konstanter
Aerosolvolumenfluss im CVS-Tunnel vorlagen. Für die Filterwägung vor und nach der
Beladung wurde die Waage mit einer Einhausung aus Plexiglas ausgestattet, die
Schwankungen des Filtergewichtes durch äußere Einflüsse wie bspw. der Luftzirkulation im
Raum durch die Klimaanlage minimiert.
Tabelle 3: Durchgeführte Kombinationsmöglichkeiten von Volumenstrom und Filterbeladungszeitraum für die gravimetrische Messeinrichtung
Volumenstrom
[l/min]
Beladungsdauer
[min]
25, 20, 15, 12, 8
25, 20, 15, 12, 8
25, 20, 15, 12, 8
25, 20, 15, 12, 8
25, 20, 15, 12, 8
25, 20, 12, 8, 5
5
6
7
8
9
10
Das Ergebnis der ersten Messreihe am Betriebspunkt mit dem Trübungskoeffizienten von
k = 0.5 m-1 ist in Form eines Streudiagramms dargestellt (Abbildung 22). Zusätzlich wurden
für die Messergebnisse der jeweiligen Volumenströme die empirisch ermittelten Standardabweichungen ermittelt (Tabelle 4) und eingetragen.
Rußmassenkonzentration gravimetrisch [mg/m³]
75
70
65
60
V= 5l/min
55
V= 6l/min
50
V= 7l/min
45
V= 8l/min
40
35
V= 9l/min
30
V= 10l/min
25
0
5
10
15
20
25
30
Beladungszeit [min]
Abbildung 22: Rußmassenkonzentration aufgetragen über die Beladungszeit für die Volumenströme von 5-10 l/min mit
dazugehöriger Standardabweichung
35
4. Ergebnisse und Diskussion
Tabelle 4: Eingestellte Volumenströme der Gravimetrie und die dazu ermittelten Standardabweichungen der Rußmassenkonzentration
Volumenstrom
[l/min]
5
Standardabweichung der
Rußmassenkonzentration
[mg/m³]
1.99
6
2.76
7
2.58
8
2.36
9
1.71
10
3.00
Die ermittelten Rußmassenkonzentrationen der Volumenströme von 6, 7, 8 und 9 l/min
liegen dicht beieinander und bilden Cluster aus, sodass für diese Einstellungen auf ein
ähnliches Verhalten in der Gravimetrieeinheit geschlossen werden kann. Die Rußmassenkonzentrationen dieser Volumenstromeinstellungen weisen für die verschiedenen
Beladungszeiten einen konstanten Verlauf der Werte auf, aus der die Bestätigung der
Annahme angenommen werden kann, dass keine Überbeladung des Filters auftritt und somit
die Rußmassenkonzentration in diesem Bereich unabhängig von der Beladungszeit ist.
Anders als die Rußmassenkonzentrationen der Volumenströme von 6 bis 9 l/min deutet der
Verlauf der Rußmassenkonzentrationen der Volumenströme von 5 und 10 l/min auf eine
Überbeladung des Filters hin. Für den Volumenstrom von 10 l/min ist zwischen den
Beladungszeiten von 5 und 15 Minuten ein deutlicher Anstieg zu erkennen. Auch bei den
Rußmassenkonzentrationen, die bei einem Volumenstrom von 5 l/min bei 20 und 25 min
ermittelt wurden, kann diese Entwicklung beobachtet werden, wobei hier eine Überladung
des Filters durch zu große Partikel (Verschiebung der Cutoff-Points, s. Kapitel 2.5.4 und
3.2.3) nicht auszuschließen ist. Die jeweiligen Standardabweichungen der Rußmassenkonzentrationen mit ihren nah beieinander liegenden Werten von 2.76, 2.58 und 2.36 mg/m³
bekräftigen zudem die Annahme für ein ähnliches Verhalten der Rußmassenkonzentrationen
bei den Volumenströmen zwischen 6 und 8 l/min. Die Rußmassenkonzentration für den
Volumenstrom von 10 l/min weist mit einer Standardabweichung von 3.00 mg/m³ die höchste
Streuung der Werte um den Mittelwert auf. Die niedrigste Standardabweichung mit
1.71 mg/m³ konnte bei der Volumenstromeinstellung von 9 l/min ermittelt werden.
Im Hinblick auf die Betriebseinstellung der Gravimetrie haben sich damit Volumenstromeinstellungen zwischen 6 und 9 l/min als geeignet erwiesen, bei denen keine Überbeladung
des Filters hervorgerufen wird. Um die Unabhängigkeit zwischen Rußmasse und Beladungszeit auch im höheren Konzentrationsbereich zu überprüfen, wurde der Volumenstrom für die
zweite Messreihe auf 8 l/min festgelegt.
Für die zweite Messreihe wurde ein Betriebspunkt mit einem Trübungskoeffizienten von
k = 1.5 gewählt, der repräsentativ für den höheren Konzentrationsbereich ist. Wie bereits in
der ersten Messreihe wurden Filter mit unterschiedlichen Beladungszeiten (10, 8, 7, 6, 5 und
3 Minuten) bei dem festgelegten Volumenstrom beladen. Die Ergebnisse dieser Messreihe
sind ebenfalls mit der zugehörigen Standardabweichung (13.62 mg/m³) abgebildet
(Abbildung 23).
36
4. Ergebnisse und Diskussion
Rußmassenkonzentration gravimetrisch
[mg/m3]
200
180
160
140
k=1.5
120
100
80
60
40
20
0
0
2
4
6
8
10
12
Beladungszeit [min]
Abbildung 23: Rußmassenkonzentrationen aufgetragen über die jeweiligen Filterbelegungszeiten für den Betriebspunkt
-1
mit k = 1.5 m für V = 8l /min
Der Verlauf der Rußmassenkonzentration dieser Messreihe belegt, dass bei einem
Volumenstrom von 8 l/min im höheren Konzentrationsbereich diese Größe genauso
unabhängig von der Beladungszeit ist wie die Rußmassenkonzentrationen im geringeren
Konzentrationsbereich, da hier mit steigender Beladungszeit keine tendenzielle Erhöhung
der Rußmassenkonzentration auftritt. Somit kann die gewählte Volumenstromeinstellung von
8 l/min ebenso für Betriebspunkte im höheren Konzentrationsbereich zur gravimetrischen
Bestimmung der Rußmassenkonzentration angewendet werden. Dieses Ergebnis ist eine
wesentliche Erkenntnis der Masterarbeit und ermöglichte somit die Optimierung für
Messungen im höheren Konzentrationsbereich.
Zusätzlich wurden zur Validierung der Abscheidecharakteristik des Zyklons
Vergleichsmessungen zwischen den Betriebsweisen der Gravimetrie bei 10 l/min und 8 l/min
über einen weiten Konzentrationsbereich durchgeführt, um einerseits die Messungen aus
2014 zu validieren und andererseits die Abscheidecharakteristik des Zyklons gerade für
Rußpartikel noch besser aufzuzeigen (s. Kapitel 4.2). Die Ergebnisse sind in Abbildung 24
und Abbildung 25 gegenübergestellt.
37
4. Ergebnisse und Diskussion
350
Rußmassenkonzentration [mg/m³]
300
V = 10l/min
250
Linear (V = 10l/min)
200
y = 86.562x
R² = 0.9101
150
100
50
0
0
0.5
1
1.5
2
k
2.5
3
3.5
[m-1]
Abbildung 24: Gravimetrisch ermittelte Rußmassenkonzentration aufgetragen über die Trübungskoeffizientenwerte k für
die Messungen bei einem Volumenstrom von 10 l/min
350
Rußmassenkonzentration [mg/m³]
300
250
200
V = 8 l/min
150
Linear (V = 8 l/min)
y = 103.5x
R² = 0.9756
100
50
0
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
k [m-1]
Abbildung 25: Gravimetrisch ermittelte Rußmassenkonzentration aufgetragen über dem Trübungskoeffizienten für einen
Volumenstrom von 8 l/min
38
4. Ergebnisse und Diskussion
Der Vergleich der Ergebnisse beider Einstellungen zeigt, dass die Messwerte für die
Einstellung von 10 l/min insgesamt stärker streuen als die Messwerte der Einstellung des
Volumenstroms von 8 l/min. Das Bestimmtheitsmaß R2 der Werte der höheren Volumenstromeinstellung liegt mit einem Wert von 0.9101 im Gegensatz zum Bestimmtheitsmaß bei
8 l/min mit 0.9756 um etwa 7 % niedriger. Auch der Vergleich der Steigungen beider
Regressionsgeraden zeigt Unterschiede. Bei den Messwerten für die Volumenstromeinstellung von 8 l/min ist sie mit einem Wert von 103.5 höher als für die Messwerte der
Einstellung von 10 l/min mit 86.562. Im Vergleich zur Geraden (s. Abbildung 1), die
basierend auf den Arbeiten von Dodd und Holubecki im MIRA-Report [14] mit einem
Steigungswert von 162.51 erstellt wurde, weist die Steigung der Regressionsgeraden für die
Volumenstromeinstellung mit 8 l/min geringere Abweichungen (36.31 %) zu ihr auf als die
Steigung der Regressionsgeraden für die Volumenstromeinstellung von 10 l/min (46.73 %).
Zwar wird die Rußmassenkonzentration bei der Einstellung von 8 l/min auch weiterhin zum
MIRA-Report unterschätzt, jedoch erfolgt dies nicht in dem Maße wie bei der Einstellung von
10 l/min.
Somit kann durch diesen zusätzlichen Vergleich wiederholt belegt werden, dass die
Volumenstromeinstellung von 8 l/min im Gegensatz zu 10 l/min die bessere Wahl für den
Gravimetriebetrieb darstellt, wobei allerdings weiterhin noch Optimierungspotential
hinsichtlich der Partikelabscheidung im oberen Konzentrationsbereich (ab k = 2.0 m-1)
besteht. Um Einflüsse durch Anwenderfehler möglichst gering zu halten, wurde bei der
Durchführung der Messungen darauf geachtet, dass sie unter konstanten
Umgebungsbedingungen erfolgten. Dazu gehörte die regelmäßige Reinigung des
Messaufbaus (Opazimeter, Gravimetrie, HiMass CAST, MSS, RVD) vor der Durchführung
der Messungen über den gesamten Konzentrationsbereich, da gerade bei Messungen im
hohen Konzentrationsbereich eine Zunahme der Verschmutzung des Messaufbaus mit der
Zeit beobachtet werden konnte. Diese Verschmutzungserscheinungen rufen unerwünschte
Beeinträchtigungen der Messgerätefunktionen bzw. der Messergebnisse hervor, sodass
diese möglichst gering gehalten werden sollten. Außerdem wurde, wie auch schon bei den
Durchführungen der Messungen in Kapitel 4.1 vor jeder Filterbeladung auf konstante
Betriebsbedingungen wie ein ausreichend großer Zeitraum zur Stabilisierung der
Temperaturen und Volumenflüsse im CVS-Kanal geachtet.
39
4. Ergebnisse und Diskussion
4.2 Überprüfung der ermittelten Gravimetrieeinstellungen über den gesamten Messbereich durch statistische Analysen
Durch die im vorangegangenen Kapitel 4.1 beschriebenen und durchgeführten Messungen
konnte gezeigt werden, dass für die gravimetrische Messeinrichtung nach Einbau des
aerodynamischen Partikelvorabscheiders ein Volumenstrom von 8 l/min über den gesamten
Konzentrationsbereich als passende Betriebseinstellung verwendet werden kann. Um eine
vergleichende Bewertungsgrundlage für die modifizierte Gravimetriekomponente im
Vergleich zu ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten, wurden für beide Konfigurationen
(2012: Betriebsvolumenstrom 10 l/min ohne Zyklon und 2014: Betriebsvolumenstrom 8 l/min
mit Zyklon) unter der Verwendung von Formel 13, Formel 14 und Formel 15 Konfidenzintervalle mit einem Vertrauensbereich von 95 % um die Regressionsgerade erstellt
(Abbildung 26 und Abbildung 27) [62].
Formel 13: Formel zur Bestimmung der Standardabweichung [62]
Formel 14: Formel für die Berechnung des Konfidenzintervalls [62]
/
Formel 15: Formel zur Anwendung des Konfidenzintervalls [62]
C
s
tn-2,1-α/
=
=
=
n
=
=
=
mx + b
Zu berechnendes Konfidenzintervall
Standardabweichung
Quantil aus der t-Verteilung für n-2 und der halben jeweiligen
Konfidenzzahl/Vertrauenszahl α (für 95 % Sicherheit gilt ein Wert für α
von 0.05)
Anzahl der Messwerte
Mittelwert von x
Geradengleichung der Regressionsgeraden
40
4. Ergebnisse und Diskussion
350
Rußmasse gravimetrisch [mg/m3]
300
250
200
Messwerte 2012
150
Linear (Messwerte 2012)
y = 109.85x
R² = 0.9749
100
50
0
0
0.5
1
1.5
k
2
2.5
3
3.5
[m-1]
Abbildung 26: Konfidenzintervall erstellt auf Basis der Messwerte aus dem Jahr 2012
Insgesamt standen aus dem Jahr 2012 für die Erstellung der Regressionsgeraden und des
Konfidenzintervalls 79 Wertepaare zur Verfügung. Was als Erstes auffällt, ist die
ungleichmäßige Gewichtung der Messwerte. Es wurden im geringen Konzentrationsbereich
(bis k = 1 m-1) wesentlich mehr Messungen durchgeführt als im höheren Konzentrationsbereich, sodass eine überwiegende Anzahl der Messdaten in diesem Konzentrationsbereich
liegt. Diese Gewichtung hat Einfluss auf den Verlauf des Konfidenzintervalls. Seine
schmalste Stelle besitzt es bei x = , die in diesem Falle im geringen Konzentrationsbereich
bei x = 0.75 m-1 vorliegt [62]. Die Regressionsgerade besitzt eine Steigung von 109.85. Der
Wert für R2 beträgt 0.9749. Innerhalb des Konfidenzintervalls sind mit 38 Messwerten nur 48
% aller Messwerte anzutreffen. Die übrigen 41 Messwerte liegen außerhalb des Konfidenzintervalls. Der Großteil mit 34 der 38 Werte verteilt sich oberhalb des Konfidenzintervalls,
woraus eine Überschätzung der Rußmassenkonzentration abgeleitet werden kann.
Die Verteilung der Messwerte im niedrigen Konzentrationsbereich bis k = 1.4 m-1
unterscheidet sich von der Verteilung im höheren Konzentrationsbereich. Im niedrigen
Konzentrationsbereich liegen alle Messwerte über der Regressionsgeraden. 30 der
insgesamt 41 Messwerte, die sich außerhalb des Konfidenzintervalls befinden, sind in
diesem Konzentrationsbereich anzutreffen. Insgesamt wird die Rußmassenkonzentration im
Konzentrationsbereich von k = 0 bis k = 1.4 m-1 permanent überschätzt. Im höheren
Konzentrationsbereich ab einem k-Wert von 1.4 m-1 ist dagegen keine eindeutige
Entwicklung der Messwerte zu erkennen. Die Messwerte sind sowohl über als auch unter der
Regressionsgeraden verteilt. 6 Messwerte liegen oberhalb der Regressionsgeraden, von
denen sich mit 5 Werten 83 % außerhalb des Konfidenzintervalls befinden. Unterhalb der
Regressionsgeraden sind insgesamt 11 Werte anzutreffen, von denen 6 Werte
(entsprechend 55 %) außerhalb des Konfidenzintervalls liegen. Diese Beobachtung zeigt,
dass die Korrelation im oberen Konzentrationsbereich geringer ist als im niedrigen
41
4. Ergebnisse und Diskussion
Konzentrationsbereich, was jedoch auch durch die wenigen Messwerte in diesem Bereich
begründet werden kann.
Zum Vergleich zu den Ergebnissen aus dem Jahr 2012 wurden unter Verwendung der
Messwerte aus der optimierten Konfiguration 2014 das Konfidenzintervall ebenfalls mit
einem Vertrauensbereich von 95 % erstellt (Abbildung 27).
350
Rußmasse gravimetrisch [mg/m3]
300
250
Messwerte
2014
200
150
Linear
(Messwerte
2014)
100
y = 103.5x
R² = 0.9756
50
0
0
0.5
1
1.5
k
2
2.5
3
3.5
[m-1]
Abbildung 27: Konfidenzintervall auf Basis der Messwerte aus 2014
Die Anzahl der Messwerte aus dieser Reihe ist mit 47 geringer als die aus 2012, allerdings
wurden die Messungen gleich gewichtet über den gesamten Konzentrationsbereich
durchgeführt. Diese gleichmäßige Gewichtung kann auch an der Form des Konfidenzintervalls erkannt werden. Anders als bei dem Konfidenzintervall der Werte aus 2012 ist keine Verengung im unteren Konzentrationsbereich zu sehen, da der Mittelwert des k-Wertes
mit 1.109 m-1 höher liegt als der Mittelwert von 0.75 m-1 für die Messreihe aus 2012.
Die Steigung der Regressionsgeraden ist mit einem Wert 103.5 geringer als der
Steigungswert der Regressionsgeraden aus den Werten von 2012 (109.85). Oberhalb der
Regressionsgeraden sind 34 Messwerte anzutreffen, von denen 14 (entsprechend 41.18 %)
außerhalb des Konfidenzintervalls liegen. Unterhalb der Regressionsgeraden liegen 11
Werte, von denen 6 Werte (54.55 %) nicht im Konfidenzintervall anzutreffen sind. Insgesamt
sind 20 der 47 Werte außerhalb des Konfidenzintervalls. Im Vergleich zu 52 % der
Messwerte aus 2012 ist der Anteil dieser Gruppe mit 42.55 % geringer. Anders als bei den
Messwerten aus 2012 liegen bis zu einem k-Wert von 0.5 m-1 sogar alle Messwerte im
Konfidenzintervall, was darauf schließen lässt, dass durch den Abscheidezyklon in diesem
Bereich die Streuung der Messwerte reduziert werden konnte. In dem Konzentrationsbereich
ab k = 0.5 m-1 und k = 1.8 m-1 liegen die Messwerte verteilt über- und unterhalb der
42
4. Ergebnisse und Diskussion
Regressionsgeraden vor, bevor ab einem Konzentrationsbereich von k = 1.8 m-1 auch eine
Unterschätzung der Rußmassenkonzentration auftritt, die sich weiter über den hohen
Konzentrationsbereich bis zu einem k-Wert von 2.9 m-1 erstreckt. Die Streuung der Messwerte ist insgesamt mit einem Bestimmtheitsmaß von 0.9756 über den gesamten
Konzentrationsbereich im Vergleich zu den Werten aus 2012 etwa genauso gut.
Zusammengefasst ergibt die Betrachtung des Konfidenzintervalls der Messwerte aus 2014
ein auf die unterschiedlichen Konzentrationsbereiche bezogen sehr heterogenes Ergebnis.
Im niedrigen Konzentrationsbereich konnte die Streuung der Messwerte minimiert werden,
da alle Messwerte innerhalb der Grenzen des Konfidenzintervalls vorliegen. Im höheren
Konzentrationsbereich kann dagegen eine klare Abweichung der Messwerte vom Konfidenzintervall in beide Richtungen (oberhalb und unterhalb) beobachtet werden, die in Richtung
der Unterschätzung der Rußmassenkonzentration etwas ausgeprägter ist. Eine Erklärung
dafür könnte ein zu großer Abscheideeffekt des Abscheidezyklons auf die Rußpartikel dieser
Betriebspunkte sein. Aus diesem Grund würde sich die Kalibrierung bzw. Charakterisierung
des Abscheidezyklons mit Rußaerosol verschiedener Betriebspunkte empfehlen. Hinzu
kommt auch die unterschiedliche Anzahl der Messungen. Die Auswertung und Erstellung
des Konfidenzintervalls für die Konfiguration aus dem Jahr 2014 basiert auf 47 Messwerten,
die in ihrer Anzahl weniger als zwei Drittel im Vergleich zu der Anzahl der Werte aus dem
Jahr 2012 ausmachen. Von daher ist es zur besseren Vergleichbarkeit notwendig, die
Grundgesamtheit für diese Konfiguration durch weitere Messungen über den gesamten
Konzentrationsbereich zu erhöhen.
4.3 Überprüfung der Einstellung des Minimalpunktes
Mit der Erweiterung des Rotationsverdünnungssystems um die zweite beheizte
Verdünnungsstufe mit VPR bzw. Evaporationsröhre soll es ermöglicht werden, genauere
Untersuchungen der Stabilität des Rußgenerators am Minimalpunkt durchzuführen sowie
eine Minimierung von volatilen Komponenten im Rußaerosol zu erreichen (PMPBedingungen, Kapitel 2.3). Neben der Überprüfung der Funktion der beheizten
Evaporationsröhre wurden neue Betriebspunkte mit kleineren stabilen mittleren
Partikeldurchmessern als bei dem bisherigen bekannten Minimalpunkt von 60 nm bei
k = 0.005 m-1 ermittelt. Die Bestimmung von Betriebspunkten im niedrigen
Konzentrationsbereich erfolgte durch die Variation der Gas-Flüsse am HiMass CAST.
Nachdem ein neuer „Minimalpunkt“ ermittelt wurde, konnte die Funktion der beheizten
Evaporationsröhre anhand von Vergleichsmessungen überprüft werden. Dazu wurden die
PAGVs der Betriebspunkte mit eingeschalteter und ausgeschalteter Evaporationsröhre
aufgenommen und gegenübergestellt.
Für die Ermittlung neuer Betriebspunkte im niedrigen Konzentrationsbereich wurde
ausgehend vom niedrigsten bisher bekannten Betriebspunkt von k = 0.005 m-1 der
Stickstoffvolumenstrom in 0.1 l/min-Schritten schrittweise von 9.0 bis 10.1 l/min erhöht
(Tabelle 5). Der Propan- sowie der Sauerstofffluss wurden dabei konstant gelassen. Die aus
den Einstellungen resultierenden PAGVs wurden mit dem SMPS des Messaufbaus
aufgenommen und sind in Abbildung 28 dargestellt. Für eine bessere Übersichtlichkeit ist
eine Normierung der Ergebnisse durch deren Division mit den jeweiligen Maximalwerten
(Abbildung 29) vorgenommen worden.
43
4. Ergebnisse und Diskussion
Partikelanzahlkonzentration [#/cm³]
4.0E+07
N2 = 9.0 l/min
3.5E+07
N2 = 9.1 l/min
3.0E+07
N2 = 9.2 l/min
N2 = 9.3 l/min
2.5E+07
N2 = 9.4 l/min
2.0E+07
N2 = 9.5 l/min
1.5E+07
N2 = 9.6 l/min
N2 = 9.7 l/min
1.0E+07
N2 = 9.8 l/min
5.0E+06
N2 = 9.9 l/min
N2 = 10.0 l/min
0.0E+00
1
10
100
1000
N2 = 10.1 l/min
Mobilitätsdurchmesser [nm]
Abbildung 28: PAGVs zu den jeweiligen Stickstoffvariationen
1
N2 = 9.0 l/min
0.9
N2 = 9.1 l/min
0.8
N2 = 9.2 l/min
0.7
N2 = 9.3 l/min
0.6
N2 = 9.4 l/min
0.5
0.4
N2 = 9.5 l/min
0.3
N2 = 9.6 l/min
0.2
N2 = 9.7 l/min
0.1
N2 = 9.8 l/min
0
N2 = 9.9 l/min
1
10
100
Mobilitätsdurchmesser [nm]
1000
N2 = 10.0 l/min
N2 = 10.1 l/min
Abbildung 29: Normierte Darstellung der PAGVs zu Abbildung 28
44
4. Ergebnisse und Diskussion
Tabelle 5: Ermittelte Werte für den mittleren Mobilitätsdurchmesser der PAGVs sowie der Flächeninhalt der PAGVs zu
den jeweiligen Betriebseinstellungen
ET Betriebszustand
ein
ein
ein
ein
ein
ein
ein
ein
ein
ein
ein
ein
N2Volumenstrom
[l/min]
9.0
9.1
9.2
9.3
9.4
9.5
9.6
9.7
9.8
9.9
10.0
10.1
dp mean
[nm]
sigma
Peakfläche
-3
[cm ]
Trübungskoeffizient k
-1
[m ]
Standardabweichung
von k
41.16
36.71
32.48
28.97
26.77
24.50
22.70
21.33
20.22
19.24
18.03
17.14
2.084
2.071
2.022
1.948
1.867
1.756
1.678
1.567
1.473
1.416
1.379
1.35
1.44E+08
1.76E+08
2.13E+08
2.29E+08
2.44E+08
2.58E+08
2.59E+08
2.64E+08
2.69E+08
2.64E+08
2.40E+08
2.25E+08
0.006727
0.005484
0.00538
0.005524
0.005896
0.00506
0.004692
0.003852
0.003738
0.003425
0.002919
0.00309
0.001099
0.001137
0.000992
0.001042
0.00121
0.001376
0.001246
0.001228
0.001217
0.001393
0.001247
0.001405
Bei der Betrachtung der PAGVs und ihrer Kennwerte (Tabelle 5) ist zu erkennen, dass eine
Erhöhung des Stickstoffvolumenstromes sowohl Einfluss auf die Größe des mittleren
Mobilitätsdurchmessers (dp mean) als auch auf den Flächeninhalt der PAGV hat. Der mittlere
Mobilitätsdurchmesser verringerte sich von 41 nm auf 17 nm. Parallel dazu konnte eine
Verschmälerung der PAGVs mit gleichzeitiger Erhöhung der Peaklage festgestellt werden.
Die Breite der PAGVs, die durch den Wert sigma beschrieben wird, verringert sich über die
gesamte Breite der Stickstoffvolumeneinstellungen von 9.0 l/min auf 10.1 l/min stetig von
2.084 nm auf 1.35 nm. Die Werte der Flächeninhalte unterhalb der PAGVs zeigen eine
stetige Erhöhung von Beginn (N2 = 9.0 l/min) an bis zu der Einstellung von 9.8 l/min von
1.44E∙108 cm-3 auf 2.69∙108 cm-3. Zwischen den eingestellten Stickstoffvolumenströmen von
9.9 l/min bis 10.1 l/min verringern sich die Flächeninhalte unter den PAGVs von 2.64E∙108
cm-3
auf
2.25E∙108
cm-3.
Gleichzeitig
erfolgte
eine
Erniedrigung
des
-1
-1
Trübungskoeffizientenwertes von 0.00673 m auf 0.003 m .
Im Anschluss an diese Messung wurden im Hinblick auf den mittleren Mobilitätsdurchmesser
die drei niedrigsten Einstellungen mit den Stickstoffvolumenflüssen von 9.9 l/min, 10.0 l/min
und 10.1 l/min für die Funktionsüberprüfung der beheizten Evaporationsröhre genutzt. Dafür
wurden die PAGVs bei eingeschalteter und abgeschalteter Beheizung der Evaporationsröhre
aufgenommen und miteinander verglichen. Die Temperatur der Evaporationsröhre wurde
während der Messung im eingeschalteten Betrieb auf 300°C festgelegt. Die anderen
Einstellungen des Verdünnungssystems sind mit einem Gesamtverdünnungsfaktor von 1000
und einer Betriebstemperatur der ersten Verdünnungseinheit von 80°C für beide Messreihen
gleich geblieben. In der folgenden Abbildung 30 sind die jeweiligen PAGVs mit (gestrichelte
Linien) und ohne Betrieb der beheizten Evaporationsröhre im Vergleich abgebildet. In
Tabelle 6 sind zudem die Werte des mittleren Mobilitätsdurchmessers sowie der Fläche
unterhalb der PAGVs beider Betriebskonfigurationen gegenübergestellt.
45
4. Ergebnisse und Diskussion
5.5E+07
Partikelanzahlkonzentration [#/cm³]
5.0E+07
4.5E+07
4.0E+07
N2= 9.9 l/min; ET außer
Betrieb
3.5E+07
N2= 10.0 l/min; ET außer
Betrieb
3.0E+07
N2= 10.1 l/min; ET außer
Betrieb
2.5E+07
N2= 9.9 l/min; ET in Betrieb
2.0E+07
1.5E+07
N2= 10.0 l/min; ET in Betrieb
1.0E+07
N2= 10.1 l/min; ET in Betrieb
5.0E+06
0.0E+00
1
10
100
1000
Mobilitätsdurchmesser [nm]
Abbildung 30: PAGVs beider Einstellungen im direkten Vergleich
Tabelle 6: Gegenüberstellung der Messwerte beider Konfigurationen
ET Betriebszustand
aus
N2Volumenstrom
[l/min]
dp
mean
[nm]
9.9
10.0
10.1
22.44
21.19
20.64
21.42
Mittelwert
ET Betriebszustand
aus
Mittelwert
N2Volumenstrom
[l/min]
9.9
10.0
10.1
Flächeninhalt
unterhalb
der
PAGV
-3
[cm ]
3.51E+08
3.45E+08
3.41E+08
3.46E+08
ET Betriebszustand
ein
N2Volumenstrom
[l/min]
9.9
10.0
10.1
Mittelwert
Trübungskoeffizient k
-1
[m ]
ET Betriebszustand
0.004665
0.002391
0.001802
0.002953
ein
Mittelwert
N2Volumenstrom
[l/min]
9.9
10.0
10.1
dp
mean
[nm]
19.24
18.03
17.14
18.14
Flächeninhalt
unterhalb
der
PAGV
-3
[cm ]
2.64E+08
2.40E+08
2.25E+08
2.43E+08
Trübungskoeffizient
-1
k [m ]
0.003425
0.002919
0.00309
0.003145
46
4. Ergebnisse und Diskussion
Es wird bei der Betrachtung der PAGVs deutlich, dass sich der Betrieb der
Evaporationsröhre bei 300°C sowohl auf die Größe der gesamten Fläche unterhalb der
PAGVs als auch auf die Lage der mittleren Mobilitätsdurchmesser (Dp mean) auswirkt.
Durchschnittlich konnte durch den Betrieb der beheizten Evaporationsröhre eine mittlere
Flächenreduktion unterhalb der PAGVs (3.46E+08 cm-³ auf 2.43E+08 cm-3) von 29.7 %
erreicht werden, wodurch die Entfernung der im Rußaerosol vorhandenen volatilen
Komponenten belegt wird. Der mittlere Mobilitätsdurchmesser der Verteilungen ist beim
Betrieb der beheizten Evaporationsröhre (18.14 nm) im Gegensatz zum ausgeschalteten
Betrieb (21.24 nm) um 14.6 % ebenfalls kleiner. Der Einfluss auf den Trübungskoeffizienten
kann nicht direkt beurteilt werden, da die gemessenen Werte in der Nähe der
Auflösungsgrenze des Opazimeters von 0.0025 m-1 liegen. Was in diesem Zusammenhang
jedoch noch erfolgen sollte, ist die Überprüfung der Langzeitstabilität der neu ermittelten
Minimalpunkte durch die Realisierung von Messzeiten, die länger als 30 Minuten sind.
Ein Problem, das sich während der Messungen für diesen Aufgabenteil bemerkbar machte,
waren ebenfalls eintretende Verschmutzungen des Messaufbaus. Im Gegensatz zum
Rußaerosol im hohen Konzentrationsbereich sind im Rußaerosol bei geringen
Konzentrationen höhere Anteile an organischen Bestandteilen enthalten, die eine stärkere
Haftung auf einigen Gerätekomponenten hatten und nur mit erhöhtem Aufwand entfernt
werden konnten. Die wesentlichsten Beeinträchtigungen konnten am Opazimeter festgestellt
werden. Die organischen Bestandteile hafteten so stark an den Fensterscheiben des
Detektors und der Lampen, dass der Zeitraum der manuellen Reinigung nach Messungen in
diesem Konzentrationsbereich meist zwei Stunden betrug, ehe das Gerät wieder
einsatzbereit war.
4.4 Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems
Durch die Verfassung der QM-Richtlinien konformen Arbeitsanweisung und der Erstellung
der dazugehörigen Unsicherheitsbudgets für die Gravimetrieeinheit und das Opazimeter soll
das QM-System der PTB für den Messaufbau aufgebaut werden. Die allgemeinen Schritte
zur Erstellung des Unsicherheitsbudgets zur Abschätzung der Messunsicherheit wurden in
Kapitel 2.4 vorgestellt. Wie die Unsicherheitsbudgets speziell für die Gravimetrie und das
Opazimeter erstellt wurden, soll im Folgenden erläutert werden.
4.4.1
Verfassung der Arbeitsanweisung unter Einbeziehung der ISO 15900 „Determination of particle size distribution — Differential electrical mobility analysis for aerosol particles“
Die Arbeitsanweisung wurde nach den internen Qualitätsvorgaben der PTB verfasst und
berücksichtigt die geforderten Anforderungen an das DMA, welche aus der ISO 15900
hervorgehen. Inhaltlich wurden die Abläufe zur Inbetriebnahme des Messaufbaus und zur
Durchführung von Messungen inklusive der Bedienung der erforderlichen Softwareprogramme chronologisch beschrieben und es wurde auf potentielle Fehlerquellen wie
beispielsweise das Einstellen fehlerhafter Druckwerte an den druckluftversorgten Geräten
oder die Beachtung der Aufwärmzeiten hingewiesen. Die vollständige Arbeitsanweisung ist
dem Anhang (Anhang A1) beigefügt.
47
4. Ergebnisse und Diskussion
4.4.2
Bewertung der Gravimetrieeinheit und des Opazimeters anhand eines Unsicherheitsbudgets
Für die Gravimetrieeinheit wurde das Unsicherheitsbudget mit dem Software-Tool GUMWorkbench erstellt. Dieses Tool bietet die Möglichkeit die Erfassung der einzelnen
Einflussgrößen und die Berechnung der Unsicherheiten sowie die Ermittlung der gesamten
Messunsicherheit schrittweise und übersichtlich vorzunehmen. Während der Eingabe des
mathematischen Modells zur Beschreibung der Messung (Formel 16, Formel 17, Formel
18, Formel 19) erfolgte die Festlegung der einzelnen Einflussgrößen, deren
Messunsicherheit berücksichtigt werden muss. Das Ergebnis der Rußmassenkonzentration
wird durch die Eigenschaften der Waage beeinflusst. Der Wert des Volumenstromes wird
durch die Geräteeigenschaften des MFC beeinflusst und auf den Wert der Beladungszeit
nehmen die Eigenschaften des Zeitmessers Einfluss. Insgesamt wurden für die Ermittlung
der Rußmassenkonzentration zehn verschiedene Einflussgrößen bestimmt, die in Tabelle 7
zusammengefasst sind. Je nachdem, wie die Messunsicherheit der Größen bestimmt wird,
wurden sie in Typ A und Typ B unterschieden. Die angezeigten Massewerte der beladenen
und unbeladenen Filter werden seriell eingelesen, sodass ihre Messunsicherheit empirisch
aus eigenen Beobachtungen bestimmt und diese somit dem Typ A zugeordnet werden
können. Ebenfalls vom Typ A sind die Anzeigewerte des MFC, die während den Messungen
aufgezeichnet wurden. Die Werte für die Messabweichung sowie die Auflösung der Waage,
des MFC und der Uhr entsprechen dem Typ B und wurden den Herstellerangaben
entnommen.
Formel 16: Formel zur Beschreibung des mathematischen Modells für die gravimetrische Messeinrichtung mit
Berücksichtigung der Eigenschaften der Waage
mit
Formel 17: Gleichung zur Ermittlung der Rußmasse aus der Filtergewichtsdifferenz im beladenen und unbeladenen
Zustand
Formel 18: Gleichung zur Bestimmung des Volumenstromes unter Berücksichtigung der MFC-Eigenschaften
Formel 19: Gleichung zur Ermittlung der Beladungszeit unter Berücksichtigung der Zeitmessereigenschaften
48
4. Ergebnisse und Diskussion
Tabelle 7: Darstellung aller Parameter des mathematischen Modells zur Beschreibung der gravimetrischen Rußmassenkonzentration
Größe
c
∆m
Q
t
∆W Cal
∆W Res
mFR
mF
QAnzeige
∆QCal
∆QRes
tAnzeige
∆tCal
∆tRes
Bezeichnung
Rußmassenkonzentration (Endergebnis)
Rußmasse aus Filterdifferenz (Zwischenergebnis)
Volumenstrom (Zwischenergebnis)
Beladungszeit (Zwischenergebnis)
Messabweichung der Waage
Auflösung der Waage
Masse des mit Ruß belegten Filters
Masse des leeren Filters
Anzeigewert des MFC
Messabweichung des MFC
Auflösung des MFC
Anzeigewert der Uhr
Messabweichung der Uhr
Auflösung der Uhr
Typ
Typ B, Werte aus Herstellerangaben
Typ B, Werte aus Herstellerangaben
Typ A, eigene Werte
Typ A, eigene Werte
Typ A, eigene Werte
Typ B, Werte aus Herstellerangaben
Typ B, Werte aus Herstellerangaben
Konstanter Wert
Typ B, Werte aus Herstellerangaben
Typ B, Werte aus Herstellerangaben
Nachdem alle Werte für die jeweiligen Messpunkte eingegeben und die Korrelationen der
Größen untereinander bestimmt wurden, wurde die erweiterte Messunsicherheit berechnet
und ausgegeben. Der Ergebnisbericht zeigt übersichtlich die einzelnen prozentualen Anteile
der jeweiligen Messunsicherheiten am Gesamtergebnis (s. Anhang A2). Diese Prozedur
wurde für sechs ausgewählte Messpunkte aus den Messungen von 2014 vorgenommen,
wobei Punkt 1 und Punkt 6 mit dem kleinsten bzw. größten Wert die Messbereichsgrenzen
darstellen. In der folgenden Tabelle 8 sind die mit der GUM-Workbench ermittelten
erweiterten Messunsicherheiten für diese Messpunkte dargestellt. Der Vertrauensbereich
wurde mit 95 % (k = 2) gewählt. Bei Betrachtung der Ergebnisse fällt auf, dass sich die
erweiterte Messunsicherheit mit steigender Rußmassenkonzentration erhöht. Beträgt sie bei
der Ermittlung der Rußmassenkonzentration für den geringsten Messpunkt (Punkt 1) noch
± 0.11mg/m³ bzw. 1.037 %, weist sie beim größten Messpunkt (Punkt 6) mit ± 18 mg/m³ und
6.446 % einen wesentlich höheren Wert auf. Der Einfluss der Auflösung und der
Messabweichung der Uhr besitzt in diesem Konzentrationsbereich eine stärkere Gewichtung
aufgrund der wesentlich kürzeren Beladungszeit im Vergleich zu den Messpunkten im
geringen Konzentrationsbereich mit höheren Beladungszeiten.
Tabelle 8: Ergebnis der Berechnung der erweiterten Messunsicherheit nach GUM für ausgewählte Messpunkte aus 2014
Punkt
Rußmassenkonzentration
[mg/m³]
Erweiterte Messunsicherheit
[mg/m³]
1
2
3
4
5
6
10.61
55.03
86.95
160.97
226.53
279.23
± 0.11
± 0.57
± 1.2
± 6.2
± 8.8
± 18
Prozentualer Anteil der erweiterten
Messunsicherheit
am Ergebnis
1.037
1.036
1.38
3.852
3.885
6.446
49
4. Ergebnisse und Diskussion
Die Erstellung des Unsicherheitsbudgets für das Opazimeter wurde vorerst mit dem
Tabellenkalkulationsprogramm Excel vorgenommen. Die Gesamtmessunsicherheit für den
Trübungskoeffizienten
setzt
sich
hierbei
im
Wesentlichen
aus
drei
Messunsicherheitsbeiträgen zusammen. Dieses sind die Messunsicherheit der Kalibrierfilter
selbst, die aus dem Kalibrierschein entnommen wird, die Messunsicherheit aus der eigenen
Kalibriermessung mit den Filterscheiben und die Messunsicherheit, die sich aus der
Ermittlung des Messergebnisses der Rußmessung ergibt (Formel 20, Kapitel 2.4) [63].
Formel 20: Zusammensetzung der Gesamtmessunsicherheit aus den einzelnen Messunsicherheiten der Kalibriermessung,
der Kalibrierfilter und des Korrekturfaktors [63]
UKalibrierschein
=
UKalibriermessung =
URußmessung
=
Höchster Wert für die Messunsicherheit aus dem Kalibrierschein
Höchste Messunsicherheit aus der Vermessung der Filterscheiben
Messunsicherheit berechnet aus dem jeweiligen gemessenen k-Wert
Die Bestimmung der Messunsicherheit für die Filter erfolgte nach Formel 21. Sie ist im
Kalibrierschein zur Bestimmung der relativen Messunsicherheit angegeben (Anhang A3)
[64]. Für jeden verwendeten Kalibrierfilter wurde die Messunsicherheit für den
Trübungskoeffizienten
ermittelt.
Für
die
Formel
zur
Berechnung
der
Gesamtmessunsicherheit wurde der höchste Wert der einzelnen Messunsicherheiten
verwendet, um in erster Näherung eine maximale Abschätzung für den größten Messfehler
zu bekommen.
Formel 21: Formel zur Bestimmung der Messunsicherheit aus dem Kalibrierschein [64]
τ λ
UKalibrierschein
=
τ λ
λ
=
=
relative Messunsicherheit für die ermittelten Werte des spektralen
Transimissionsgrad der Kalibrierfilter
Spektraler Transmissionsgrad des Kalibrierfilters (aus Kalibrierschein)
Wellenlänge, bei der die Transmission der Filter bestimmt wurde
(hier 560 nm)
Um die relative Messunsicherheit auf den Trübungskoeffizientenwert der Kalibrierfilter
anzuwenden, wurde Formel 22 zur Umrechnung verwendet.
Formel 22: Gleichung zur Umrechnung des Transimissionsgrades in den Trübungskoeffizienten [38]
τ λ
kref
τ λ
L
=
=
=
Trübungskoeffizient des Kalibrierfilters [m-1]
Spektraler Transmissionsgrad des Kalibrierfilters (aus Kalibrierschein)
Messkammerlänge des Opazimeters (L = 0.430 m für das verwendete AVL
439)
50
4. Ergebnisse und Diskussion
Die Messunsicherheit aus der Kalibriermessung ergibt sich folglich aus der Multiplikation des
t-Wertes aus der t-Verteilung, der einen Vertrauensbereich von 95 % sowie eine Anzahl der
Freiheitsgrade von n-1 berücksichtigt, mit der Standardabweichung des jeweiligen
Mittelwertes der Kalibriermessung (Formel 23).
Formel 23: Bestimmungsgleichung für die Unsicherheit aus der Vermessung der Filterscheiben (Kalibriermessung) [63]
UKalibriermessung
=
t0.05; n-1
=
s
=
Messunsicherheit aus der Durchführung der Kalibrierung des
Opazimeters unter Verwendung der Filter
Quantilwert aus der t-Verteilung für einen Vertrauensbereich von 95 %
(entspricht k=2) und der Freiheitsgrade n-1
Empirische Standardabweichung der Mittelwerte der jeweiligen Filtervermessung
Zuletzt wurde noch die Messunsicherheit der direkten Messung des Trübungskoeffizienten k
nach Formel 24 bestimmt.
Formel 24: Bestimmungsgleichung für die Messunsicherheit der gemessenen k-Werte [63]
URußmessung
t0.05; n-1
=
=
s
n
=
=
Messunsicherheit aus der Durchführung der Messung von Rußaerosol
Quantilwert aus der t-Verteilung für einen Vertrauensbereich von 95 %
(entspricht k=2) und der Freiheitsgrade n-1
Standardabweichung aus dem Mittelwert der Messwerte
Anzahl der Messwerte
In Tabelle 9 sind die ermittelten Messunsicherheiten für die Trübungskoeffizientenwerte der
sechs ausgewählten Messpunkte, für die auch die erweiterte Messunsicherheit bezogen auf
die Rußmassenkonzentration berechnet wurden, aufgelistet.
Tabelle 9: Ergebnis für die berechneten Unsicherheiten der Trübungskoeffizienten für sechs ausgewählte Punkte
Punkt
Trübungskoeffizient
-1
[m ]
1
2
3
4
5
6
0.066
0.542
0.823
1.660
2.310
2.97
Erweiterte Mess-1
unsicherheit [m ]
± 0.0242
± 0.0251
± 0.0251
± 0.0332
± 0.044
± 0.0478
Prozentualer Anteil der
erweiterten
Messunsicherheit am Ergebnis
36.43
4.62
3.05
2.00
1.91
1.61
Anders als bei den Messunsicherheiten für die Gravimetrie, bei denen die Messunsicherheit
mit steigender Rußmassenkonzentration aufgrund der abnehmenden Filterbeladungszeit und
dem zunehmenden Einfluss der Unsicherheit des Zeitmessers steigt, ist dem Messwert mit
der geringsten Trübung die höchste prozentuale Messunsicherheit mit einem Wert von
36.43 % zuzuordnen. Für höhere Trübungskoeffizienten verringert sich die prozentuale
Messunsicherheit. Beträgt sie bei dem Trübungskoeffizientenwert von 0.542 m-1 4.62 %, sinkt
sie für den Trübungskoeffizientenwert von 2.97 m-1 auf einen prozentualen Anteil von 1.61 %.
51
4. Ergebnisse und Diskussion
Der Grund für diese Entwicklung ist, dass für die Messunsicherheiten aus dem
Kalibrierschein und aus der Kalibriermessung die Maximalwerte ausgewählt wurden, die im
geringeren Konzentrationsbereich eine höhere Gewichtung besitzen als im höheren
Konzentrationsbereich.
Mit Erstellung der Unsicherheitsbudgets für die gravimetrische Messeinheit und das
Opazimeter konnte eine erstmalige Darstellung der Messunsicherheiten für diese
Komponenten in der Masterarbeit erfolgen. Abbildung 31 zeigt zusammenfassend die sechs
Messpunkte inklusive der erweiterten Messunsicherheiten für Opazität und
Rußmassenkonzentration in Form eines Fehlerbalkendiagramms. Zum Zweck der besseren
Übersichtlichkeit wurden alle Punkte in einer Grafik abgebildet, was jedoch den Nachteil hat,
dass aufgrund der großen Skalenweite die Spannbreite der Messunsicherheitswerte nicht
klar zu erkennen ist.
300
Rußmassenkonzentration [mg/m³]
250
200
Punkt 1
Punkt 2
150
Punkt 3
Punkt 4
Punkt 5
100
Punkt 6
50
0
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
Trübungskoeffizient [m-1]
Abbildung 31: Darstellung der ermittelten Messunsicherheiten für die Rußmassenkonzentration und die Trübungskoeffizienten der sechs ausgewählten Messpunkte
52
5. Zusammenfassung und Ausblick
5. Zusammenfassung und Ausblick
Durch die vorgenommenen Umbaumaßnahmen und die durchgeführten Messungen ist es
gelungen, den Messaufbau im Vergleich zu seiner ursprünglichen Konfiguration aus 2012
bezüglich der Schwankungsbreite für die lineare Korrelation der Referenzgrößen Massenkonzentration und Trübungskoeffizient teilweise zu optimieren. Zudem konnte die Stabilität
des Rußgenerators am Minimalpunkt genauer untersucht werden, um weitere
Betriebspunkte im unteren Konzentrationsbereich zu ermitteln.
Es konnte gezeigt werden, dass der Volumenstrom der Gravimetrie zur Filterbelegung nach
dem Einbau des Abscheidezyklons beliebig zwischen 6 und 9 l/min bei Beladungszeiten
zwischen 3 und 25 Minuten gewählt werden kann. Basierend auf dem Vergleich der
Messergebnisse des ursprünglichen Messaufbaus aus 2012 zu der aktuellen Konfiguration
ist ein Volumenstrom von 8 l/min für den Gravimetriebetrieb ermittelt worden. Dadurch
konnte nicht nur die Optimierung des Betriebsverhaltens der Gravimetrie im Hinblick auf die
Streuung der Messwerte, sondern auch im Hinblick auf die Korrelation für den geringen
Konzentrationsbereich bis k = 0.5 m-1 belegt werden. Sehr wahrscheinlich ist ein zu starkes
Abscheideverhalten des Zyklons im höheren Konzentrationsbereich bedingt durch die
Morphologie und die Umrechnung in volumenäquivalenten Durchmesser, welche zu
Ungenauigkeiten der Abschätzung des D50 für Rußpartikel führt. Aus diesem Grunde wären
weitere Messungen zur Charakterisierung des Zyklons zu empfehlen, um das Abscheideverhalten gerade für Rußpartikel besser beschreiben zu können.
Anhand der Konfidenzintervalle, die aus den Messwerten aus 2012 und 2014 erstellt wurden,
konnten die unterschiedliche Anzahl der Messungen sowie die Gewichtung der Messwerte
deutlich gemacht werden. Im Jahr 2012 wurden mit der ursprünglichen Konfiguration die
Messungen überwiegend im geringen Konzentrationsbereich bis k = 1 m-1 vorgenommen,
sodass der Mittelwert kleiner und folglich auch die Entwicklung des Konfidenzintervalls über
den Messbereich anders als bei den Werten in 2014 ausfällt. Seine schmalste Stelle besitzt
es im Gegensatz zum Konfidenzintervall aus 2014 im geringeren Konzentrationsbereich bei
einem Trübungskoeffizientenwert von 0.75 m-1. Die Messergebnisse der aktuellen
Konfiguration liegen gleichverteilt über den gesamten Konzentrationsbereich vor. Zusammen
mit der geringeren Anzahl der Messwerte resultiert daraus mit einem Trübungskoeffizienten
von 1.109 m-1 ein höherer Mittelwert und folglich eine andere Lage der schmalsten Stelle des
Konfidenzintervalls. Auch wenn im Vergleich die Streuung der Messwerte über den
gesamten Konzentrationsbereich für beide Konfigurationen annähernd gleich geblieben ist,
konnte durch den Einsatz des Abscheidezyklons die Streuung der Werte bis zu einem k-Wert
von 0.5 m-1 verbessert werden. Das führte dazu, dass aus der Konfiguration von 2014 mit
42.5 % weniger Messwerte außerhalb des Konfidenzintervalls lagen als in 2012 (52 %). Eine
Steigerung der Anzahl der Messungen zur Erhöhung der Grundgesamtheit der Stabilität des
Aufbaus erscheinen für weitere Untersuchungen sinnvoll.
Die Optimierung des Rotationsverdünners durch die Erweiterung um eine zweite
Verdünnungsstufe mit beheizter Evaporationsröhre zum Zweck einer genaueren
Untersuchung der Stabilität des Rußgenerators am Minimalpunkt konnte ebenfalls belegt
werden. Die Kalibrierung zur Sicherstellung für die Einhaltung der korrekten
Verdünnungsfaktoren wurde in Anlehnung an die Herstellerkalibrierung erfolgreich
durchgeführt. Durch die Erhöhung des Stickstoffvolumenstroms am HiMass CAST bei sonst
unveränderten Einstellungen wurden neue stabile Betriebspunkte im unteren
Konzentrationsbereich gefunden, welche kleinere mittlere Partikelmobilitätsdurchmesser
53
5. Zusammenfassung und Ausblick
aufweisen als der bisherige Minimal-Betriebspunkt. Unter Verwendung der Einstellungen
dieser neu ermittelten Minimalpunkte wurde das „Entfernungspotential“ der beheizten
Evaporationsröhre überprüft und somit der Einsatz für PMP konformes Messen belegt. Die
Fläche unterhalb der PAGVs verringerte sich im Mittel um 29.8 Prozent. Die Größe des
mittleren Mobilitätsdurchmessers der Rußpartikel konnte durch den Einsatz der beheizten
Evaporationsröhre im Durchschnitt von 21.42 nm auf 18.41 nm gesenkt werden. In diesem
Zusammenhang könnten neben der zusätzlichen Erfassung der Rußmassenkonzentrationen
über das MSS ergänzend auch chemische Analysen des Aerosols zur grundsätzlichen
Charakterisierung der Betriebspunkte und zur Bewertung der Wirksamkeit der beheizten
Evaporationsröhre erfolgen. Durch quantitative und qualitative Bestimmungen der volatilen
Aerosolinhalte von Proben, die mit und ohne Betrieb der beheizten Evaporationsröhre
vermessen werden, könnte somit das Entfernungspotential noch besser abgeschätzt werden. Ein anderer zusätzlicher Parameter, der in Bezug auf den Minimalpunkt ebenfalls
untersucht werden sollte, ist die Langzeitstabilität des Rußaerosolgenerators in diesem
Konzentrationsbereich.
Mit der Erstellung der Arbeitsanweisung
wurden die Anforderungen des
Qualitätsmanagement, die die allgemeine Bedienung des Messaufbaus und die Abschätzung
der Messunsicherheit für die Gravimetrie und das Opazimeter durch die Erstellung der
erforderlichen Unsicherheitsbudgets betreffen, erfüllt. Die prozentualen Messunsicherheiten
schwanken für die Rußmassenkonzentration zwischen 1.037 % und 6.446 % sowie für die
Trübungskoeffizienten zwischen Werten von 1.61 % und 36.42 %. Gerade die hohe
prozentuale Abweichung von 36.42 % bezogen auf den Trübungskoeffizienten im geringen
Konzentrationsbereich spricht gegen die Anwendung dieser Messmethode in diesem
Konzentrationsbereich bzw. dafür, dass das Unsicherheitsbudget noch verfeinert werden
sollte. Somit könnten für diesen Messbereich entweder sensitivere Messmethoden
verwendet werden oder eine Detaillierung des Messunsicherheitsbudget für das Opazimeter
erfolgen. Hinsichtlich der Messunsicherheit für die Gravimetrie wurde bisher für einige Einflussgrößen auf Herstellerangaben zurückgegriffen (Typ B). Um die Genauigkeit zu steigern,
würde es sich anbieten beispielsweise eigene PTB-interne Kalibrierungen der Waage oder
des MFC an den jeweiligen Primärnormalen durchzuführen und die daraus resultierende
Messabweichung selbst zu bestimmen (Umwandlung dieser Einflussgrößen von Typ B in
Typ A). Die Ermittlung der Messunsicherheit für das Opazimeter bzw. die
Trübungskoeffizienten wurde bisher nur in vereinfachter Art und Weise in Excel
vorgenommen. Die Überführung des Messprinzipes in die GUM-Workbench sollte als
weiterer Schritt zur Vereinheitlichung der Messunsicherheitsbetrachtung beider
Messaufbaukomponenten erfolgen. Die Unsicherheitsbetrachtung für Gravimetrie und
Opazimeter wurde vorerst für sechs Messwerte vorgenommen, um einen ersten Überblick
der Messunsicherheit über den gesamten Messbereich zu bekommen. Die Ermittlung der
Messunsicherheit für alle übrigen Messpunkte würde die Messunsicherheitsbetrachtung für
den gesamten Messbereich detaillieren und eine bessere Abschätzbarkeit liefern. Ein
Nachteil, der sich auf den Betriebsaufwand und auf die Machbarkeit der Durchführung von
längeren Messungen auswirkte, war die zeitlich zunehmende und teilweise sehr heterogene,
vom Konzentrationsbereich abhängige, Verschmutzung des Aufbaus. Eine Maßnahme zur
Verringerung könnte die Bestimmung der Einflüsse der Verschmutzung auf den Betrieb sein,
aufgrund derer dann eine bessere Durchführung der Messungen entwickelt werden könnte.
54
6. Literaturverzeichnis
6. Literaturverzeichnis
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