Auf alten Kriegspfaden in den Sextener Dolomiten eine Wanderung der Grünen Bildungswerkstatt Tirol durch Geschichte und Landschaft vom 31. Juli bis 2. August 2015 Die Sextener Dolomiten, als Teilabschnitt der Südwestfront, waren während des Ersten Weltkrieges Schauplatz heftiger militärischer Auseinandersetzungen. In Höhen von über 2900 Meter versuchten Österreicher wie Italiener unter widrigsten Bedingungen ihre Stellungen zu verteidigen, auszubauen und neuen Raum zu erkämpfen. Dieser Krieg hinterließ seine Spuren nicht nur in felsigen Höhen. Er zog die Zivilbevölkerung in den Tälern in ebenso große Mitleidenschaft. Programm Freitag, 31. Juli 13:30 Uhr: Wanderung zum Werk Mitterberg Wir wandern vom Hauptplatz in Sexten über den Heimatsteig zum Werk Mitterberg. Der Ausblick von der Festung über das Tal, das Dorf Moos und die Rotwand ist herrlich. Die faszinierende Geschichte, die imposante Architektur und die breiten Räume bieten viele Möglichkeiten zur geschichtlichen und kulturellen Nutzung, zur Erzählung der Geschichte des Werks aber auch der Geschichte Sextens und des Hochpustertales. Ein Bau solcher Größe und von solch historischem, architektonischem und kulturellem Wert ist eine wichtige Bereicherung für die Geschichte des 1. Weltkrieges. Zurück geht es über die Helmhanghütte und Bad Moos bis zu unserem Ausgangspunkt in Sexten. Gehzeit 2:30 Stunden Höhenunterschied: 350 m 17:00 bis 18:00 Uhr: Besuch der Ausstellung „Unvergessen. Der Erste Weltkrieg in den Sextener Dolomiten 1915-1918“ In der Ausstellung erhalten wir einen Einblick in den soldatischen Alltag an der Gebirgsfront und erfahren von den Kämpfen, die sich um den Sentinellapaß, die Rotwand oder den Elfer zugetragen haben. Aber nicht nur von den Soldaten ist die Rede. Die Zivilbevölkerung des Hochpustertales litt ebenso sehr unter den Auswirkungen des Krieges. Auch ihre Geschichte wird erzählt. Die Kriegsgefangenen der Donaumonarchie im Ersten Weltkrieg werden erstmals näher beleuchtet. Ihr Weg lässt sich von der Dolomitenfront zurück in das Hinterland der Monarchie, in die großen Kriegsgefangenenlager in den Kronländern Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich verfolgen und erzählt von ihren Bedingungen an der Front und den Lebensumständen in den Barackenstädten. Samstag, 1. August 9:30 Uhr: Wanderung zum Freilichtmuseum 1. Weltkrieg Im 1. Weltkrieg verlief die Kriegsfront direkt durch die Sextner Berge. Noch heute können an vielen Stellen Relikte aus dieser, für Bevölkerung und Truppen grausamen Zeit, besichtigt werden. Im Freilichtmuseum an der Rotwand wird die Vergangenheit wieder lebendig. Die Geschichte des 1. Weltkrieges auf der Rotwand ist die Geschichte von erstaunlichen Bauten und Ereignissen. Die Soldaten beider Seiten trotzten der Höhenlage, der Kälte, den Lawinen, den Versorgungsschwierigkeiten und der Einsamkeit. Es wurden Straßen, Seilbahnen, Lager, Stellungen, Schützengräben und Galerien auf bisher unberührten Gipfeln gebaut. Der Krieg wurde schnell zu einem Krieg der Adler, ein ständiger Kampf gegen Berg und Gegner. Wegbeschreibung: Von der Bergstation der Rotwandbahn wandern wir an der Rudihütte vorbei auf die gegenüberliegende Seite der Wiesen. Auf mittelbreitem Wanderweg quert man in mäßiger Steigung bei schöner Sicht auf die umliegenden Berge die Westhänge der Rotwandköpfe und der Anderter Alpe und gelangt an ihrem Ende an den Rand des Elferkars. Dort wurden in den letzten Jahren Unterstände, Stellungen und Kavernen aus dem 1. Weltkrieg in vieler Kleinarbeit wieder hergerichtet und der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Leichte bis mittelschwere Wanderung mit Führung. Höhenunterschied: ca. 300 Meter Dauer: 4 Stunden Gehzeit: 2 Stunden 14:00 Uhr: Auf den Pfaden des 1. Weltkriegs Eine leichte und landschaftlich besonders reizvolle Tour mit wenig Höhenunterschied zwischen der Waldgrenze und den Felsen mit vielen Resten des 1. Weltkrieges. Wegeschreibung: Der Steig durchquert zunächst die flache Rodung der Rotwandwiesen, dann kurz lichten Wald und anschließend zieht er unter den bizarr geformten Felsgestalten der Sextner Rotwand, des Neuners und des Arzalpenkopfs teils über weite Schuttkare, teils durch schönen Bergwald bis zu dem vom Arzalpenkopf zum Kreuzbergpass hinabziehenden Rücken. Die ganze Strecke hindurch kann man Reste aus dem Ersten Weltkrieg sehen, vor allem am Arzalpenkopf, der der ganze von Kavernen und Gängen durchlöchert ist. Abstieg zum Kreuzbergpass (1636 m), wo es eine schöne Einkehrmöglichkeit gibt. Von dort führt uns der Abstieg (sofern wir nicht den Linienbus benützen) durch lichten Wald leicht fallend bis in die "Sign-Aue" und schließlich über den Sextner Rundweg direkt zurück zum Ausgangspunkt. Leichte bis mittelschwere Wanderung mit Führung. Höchster Punkt: 2.233 m Gehzeit: ca. 4:00 Stunden Sonntag 2. August 9:00 Uhr: Wanderung Duchs Fischleintal zur Talschlusshütte am Eingang des berühmten Naturparks Drei Zinnen mitten im UNESCO Weltnaturerbe. Wegbeschreibung: Vom Parkplatz in Bad Moos (1353 m) ausgehend queren wir den Fischleinbach und folgen einem Weg, der durch einzigartige, von Menschenhand geschaffene Lärchenwiesen führt, welche intensiv landwirtschaftlich genutzt werden. Nach ca. einer Dreiviertelstunde erreichen wir über den gemütlich ansteigenden Weg die Fischleinbodenhütte. Von nun an bewegen wir uns inmitten der Sextner Dolomiten, deren Gipfel sich majestätisch vor uns erheben: Sextner Rotwand (2965 m), Elfer (3092 m), Zwölfer (3094 m), Einser (2689 m), usw. Unser Weg führt durch kleinwüchsige Latschenwälder und Weiden mit lauschigen Plätzen zum Sitzen und Rasten. Nach einer gemütlichen halben Stunde erreichen wir die Talschlusshütte (1548 m). Hier laden uns ein wohl einzigartiger Rundblick zum Verweilen ein. Der Rückweg erfolgt auf demselben Weg. Alle Wanderungen sind mit leicht bis mittelschwer gekennzeichnet und wir werden von erfahrenen WanderführerInnen begleitet. Achtung: Eine entsprechende Kondition und Bergausrüstung ist unbedingt erforderlich. TeilnehmerInnenbeitrag 215,00 für Mitglieder der GBW Tirol 185,00 Im Preis inbegriffen sind Übernachtung mit Frühstück im Doppelzimmer, Liftkarten, Eintritt und Führung durch das Freilichtmuseum. Die Anreise ist individuell zu gestalten. Die MitarbeiterInnen der Grünen Bildungswerkstatt unterstützen die TeinehmerInnen gerne bei der Organisation von Fahrgemeinschaften. maximale Anzahl der TeilnehmerInnen: 18
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