Labeling oder ganzheitliches Denken? Hilfsmittel auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft Illustration: Nicolas Bischofi Referat Stefan Cadosch, Architekt und Präsident SIA 19. März 2015 Nachhaltigkeit ist mehr 4 Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Soziologie, Ästhetik Werkerweiterung der Fensterfabrik Baumgartne, SIA-Umsicht-Auszeichnung 2007 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 2 Gesamtenergiebetrachtung fehlt Effizienzsteigerungspotential grosser Betriebsbereiche nicht ausgeschöpft Gesamtenergiebedarf Betrieb und Grafik:Claudio Amstein + Walthert AG Cité du Lignon,Untersuchung Genf – Photo: Merlini SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 3 Nachhaltigkeit ist immer eine Momentaufnahme Sie ist im Sinne eines laufenden Prozesses stets aufs neue zu optimieren Glatttalbahn, SIA-Umsicht-Auszeichnung 2011 SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 4 Die aktuelle Herausforderung Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung • Bevölkerungswachstum 2013: 100’000 Einwohner (+1.3%) • Bevölkerungsprognose 2035: 10 Mio. Einwohner • Wachstum Anzahl Haushalte 2007-2014: + 50’000/Jahr • Wohnflächenwachstum 1980-2014: 34 auf 45 m2/Person (+32%) • Siedlungsflächenwachstum 1985-2009: 58’000 ha (+ 23%) • Wohnarealwachstum 1985-2009: + 44% • Preise Mietwohnungen 1996-2013: + 30% • Preise Eigentumswohnungen 2000-2014: + 66% SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 5 Die aktuelle Herausforderung Verkehrsentwicklung • Personenverkehr Schiene 1960-2008: 8 auf 18Mrd. Pkm (+226%) • Schienennetzwachstum 1960-2012: 5’100 auf 5’100 km (+0%) • Siedlungsflächenanteil Schiene 2014: 2% • Personenverkehr Strasse 1960-2008: 19 auf 90Mrd. Pkm (+483%) • Strassennetzwachstum 1960-2012: 56’000 auf 72’000 km (+28%) • Nationalstrassennetzwachstum 1960-2012: 112 auf 1’800 km (+1600%) • Strassenarealwachstum 1985-2009: + 17.2% • Siedlungsflächenanteil Strasse 2014: 29% • Personen-Wegstreckenwachstum 1994-2013: 31 auf 37Km/Kopf+Tag (+20%) SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 6 Die aktuelle Herausforderung Die Ziele der Energiestrategie 2050 • Reduktion Stromverbrauch: 60 auf 53 TWh/a (-12%) • Reduktion restlicher Energieverbrauch: 193 auf 72 TWh/a (-63%) • Reduktion Gesamtenergieverbrauch: 253 auf 125 TWh/a (-50%) • Reduktion CO2-Emissionen bis 2035: 5.1 auf 2.5 TCO2/P+a (- 50%) • Abschaltung drei AKW’s bis 2031: - 14% Stromproduktion (Mühleberg sowie Beznau I + II) • Heizöl- und Benzinverbrauch bis 2050: SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein - 80% 24.03.2015 7 Relevanz des Gebäudeparks Setzt man dort nicht den Hebel an kommt man auf keinen grünen Zweig • Anzahl Gebäude Schweiz: 2.5 Mio. • Anzahl geheizte Gebäude Schweiz: 1.6 Mio. (64%) • Anzahl Wohnbauten: 1.33 Mio. (53%) • Anteil am Verbrauch fossile Energie: 49% • Anteil am Verbrauch Strom: 37% • Anteil am Gesamtenergieverbrauch der Schweiz: 46% SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 8 Was bedeutet ganzheitliches Planen und Bauen? Beispiele SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 9 Die neue Grüne Werkstatt Werkerweiterung der Fensterfabrik G. Baumgartner in Hagendorn Auftraggeber G. Baumgartner AG Hagendorn Team Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten, Luzern Stephan Koepfli, Landschaftsarchitekt Luzern Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 10 Die neue Grüne Werkstatt Werkerweiterung der Fensterfabrik G. Baumgartner in Hagendorn Bild: Google Earth SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 11 Die neue Grüne Werkstatt Werkerweiterung der Fensterfabrik G. Baumgartner in Hagendorn Bild: Google Earth SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 12 Die neue Grüne Werkstatt Werkerweiterung der Fensterfabrik G. Baumgartner in Hagendorn Bild: Google Earth SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 13 Die neue Grüne Werkstatt Werkerweiterung der Fensterfabrik G. Baumgartner in Hagendorn Bild: Google Earth SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 14 Aus der Not wird eine Tugend Landschaftsprojekt Reussdelta – Seeschüttung Urnersee Auftraggeber Justizdirektion / Amt für Umweltschutz Uri Team Justizdirektion Uri, ILU, Fries Rutz Wanner AG, Uster Cornelius Koot, Bauingenieur Projekta AG, Altdorf Hans Paul Gemperli, Bauingenieur, Ernst Basler + Partner AG, Zürich Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 15 Aus der Not wird eine Tugend Landschaftsprojekt Reussdelta – Seeschüttung Urnersee Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 16 Aus der Not wird eine Tugend Landschaftsprojekt Reussdelta – Seeschüttung Urnersee Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 17 Gebaute gesellschaftliche Relevanz Ersatzneubau der Wohnsiedlung Werdwies Auftraggeber Stadt Zürich, Amt für Hochbauten, Team Architektur: Adrian Streich Architekten Zürich Bauleitung: Bosshard Partner Baurealisation, Zürich Landschaftsarch: André Schmid, Zürich Bauingenieure: APT Ingenieure, Zürich Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 18 Gebaute gesellschaftliche Relevanz Ersatzneubau der Wohnsiedlung Werdwies Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 19 Gebaute gesellschaftliche Relevanz Ersatzneubau der Wohnsiedlung Werdwies Foto: Laurence Bonvin SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 20 Naturlandschaft inszeniert Trutg dil Flem Auftraggeber Gemeinde Flims Team Conzett Bronzini Gartmann AG, Chur Baugeologie, Chur HMQ AG, Flims Franziska Knüsel, Muldain Brodt AG, Maladers Andrea Pitsch AG, Thusis J. Erni AG, Flims Lennaria Camathias SA, Laax Paul Tobler AG, Haldenstein Foto: Tom Haller SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 21 Naturlandschaft inszeniert Trutg dil Flem Foto: Tom Haller SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 22 Naturlandschaft inszeniert Trutg dil Flem Foto: Tom Haller SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 23 Der SIA setzt auf die Fachkraft … Und geht dabei bewusst den interdisziplinären Weg Architecte Geotechnikerin Ingénieur Forestier Geomatikingenieur Maschineningenieur Chemiker Ingénieur Civil Ökonomin Architekt SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein Umweltnaturwissenschafter Politologe Landschaftsarchitektin 24.03.2015 24 … und seine Normen Nicht im Sinne von Rezepten, sondern als Richtwerte für die Fachkräfte SIA Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein 24.03.2015 25 Besten Dank! Quelle Pfuschi-Cartoons
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