21st Austria - Wie die Wiener Börse um Investoren wirbt

http://wirtschaftsblatt.at/home/boerse/wien/4724767/21st-Austria-Wie-die-Wiener-Borse-um-Investoren-wirbt
08:25 von APA
21st Austria Wie die Wiener Börse um Investoren wirbt
Börse-Vorstand Michael Buhl / Bild: PEROUTKA Guenther / WB
Die Wiener Börse war auf Road Show in New York. Mit dabei: die Wirtschaftskammer.
Schliesslich solle ein Bild vom modernen Österreich gezeichnet werden.
New York/Wien. Die neueste "21st Austria"-Veranstaltung vor US-Investoren ist aus Sicht
von Michael Buhl, Vorstandsmitglied bei der Wiener Börse, ein Erfolg gewesen. Die Wiener
Börse ist wie die WKO maßgeblich an der Initiative beteiligt. "Firmen könnten mit den
heimischen Anlegern alleine nicht genug Kapital auftreiben, daher sind solche Initiativen sehr
sinnvoll", so Buhl nach Veranstaltungsende zur APA.
Auch die heimischen institutionellen Anleger würden nicht ausreichen. Diese würden "noch
nicht das wirkliche Potenzial widerspiegeln, außerdem leben wir in globalisierten Märkten.
Dementsprechend ist es wichtig, hinaus zu gehen", so Buhl.
Seite 1 von 2
19 Prozent der investierten Gelder in Österreich seien von heimischen Institutionellen
Investoren, 81 Prozent von ausländischen. "Zudem sind die Privatanleger sehr risikoavers, nur
4 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind überhaupt Aktienbesitzer." Es gehe also
darum, dass internationale Investoren Eindrücke gewinnen und hernach in österreichische
Aktien investieren. Der Eindruck nach der aktuellen Veranstaltung in New York ist "sehr
gut", so Buhl.
Die beste Werbung seien prinzipiell die heimischen Unternehmen selbst. Diese seien zwar im
internationalen Vergleich größtenteils klein, seien aber oft Weltmarktführer in ihrem Bereich
"oder in Südost- und Osteuropa hocherfolgreich unterwegs", sagte Buhl, ganz nach jener
Fasson, wie die Lage den US-Investoren von den meisten "Speakern" vor den US-Finanzern
dargestellt worden war.
Die Reihe "21st Austria" unterscheidet sich Buhl zu Folge von üblichen Roadshows, die die
Wiener Börse ebenfalls mit heimischen Unternehmen durchführt. Während bei Roadshows
"beinhart die Firmenperformance" Thema sei, gehe es bei "21st Austria" stark auch darum,
das Bild Österreichs über jenes einer Kultur- und Naturnation hinaus zu zeichnen. "Man
präsentiert sich als internationaler Platz für Geschäfte, der hochindustrialisiert ist und bei
neuen Entwicklungen ganz vorne dabei ist." Es gehe auch um nicht-börsenotierte Firmen, es
gehe um ein modernes Bild Österreichs, das den Investoren bleiben solle.
"Das ist eine gute Frage, das wüsste ich auch gerne", sagte Buhl auf die Frage, wann denn in
Österreich wieder ein Börsengang (IPO) anstehe. Es gebe potenzielle, von sich selbst aus
interessierte Firmen, so der Börsen-Vorstand. Für diese gebe es auch einige Male im Jahr
Workshops zum Thema. "Tatsache ist auf der anderen Seite, dass es sehr, sehr mühsam ist,
Firmen dann tatsächlich davon zu überzeugen, sich listen zu lassen."
Jedenfalls habe die Wiener Börse keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Börsen wie
Frankfurt, betonte Buhl. Alle seien schließlich am gleichen Euro-Markt tätig. Entscheidend
sei, dass eine Aktie liquide sei, dann werde sie gehandelt. Außerdem, bewarb Buhl sein
Unternehmen, würde sich die Wiener Börse intensiver um die dort gelisteten Unternehmen
kümmern, als die große Frankfurter Börse. Denn in Wien seien rund 120 Firmen gelistet, in
Frankfurt aber ein paar Tausend, so Buhl.
Initiative "21st Austria" macht heuer im Herbst auch noch in London und Hongkong Station.
Seite 2 von 2