Jahresbericht 2014 TRÄGERVEREIN FREIES KINDERHAUS Plochinger Str. 14 72622 Nürtingen ww w.tvfk.de Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Trägerverein Freies Kinderhaus e.V. Der Trägerverein Freies Kinderhaus hat die Förderung von Bildung und Erziehung zum Ziel. Insbesondere will er Kunst und Kultur mit der Jugendarbeit verbinden. Er orientiert sich dabei an einem ganzheitlichen und humanistischen Weltbild. Der Verein will in allen Einrichtungen und Projekten selbstsbestimmtes und sozialverantwortliches Handeln von Kindern und Jugendlichen ermöglichen sowie die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihrer Kreativität fördern. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen. Der Verein ist dezentral und basisdemokratisch organisiert. In Arbeitsgruppen zu Finanzen, Personal, Gebäudemanagement und Umwelt, Qualitätssicherung und Öffentlichkeitsarbeit werden Prozessabläufe besprochen und abgestimmt. Monatliche Vorstandssitzungen und Arealsitzungen (Mieter und 2 ÚKOLOGISCHESSOZIALESUNDKULTURELLES:ENTRUM Inhalt Mit der Elterninitiative „Freies Kinderhaus“ begann im Januar 1985 die Arbeit des Vereins, der inzwischen in Kinderbetreuung, Kulturpädagogik, Kinderpolitik, Jugendberufshilfe, Kultur, Ökologie, Gemeinwesenarbeit tätig ist. Der Verein ist Gründungsmitglied und Vorstand der LAG Kinderinteressen Baden-Württemberg und des Stadtjugendrings Netzwerk e.V.. Über verschiedene Arbeitskreise ist der Trägerverein vernetzt mit Initiativen und Einrichtungen in Nürtingen. Als Vertreter des PARITÄTISCHEN (DPWV) ist der Trägerverein ordentliches stimmberechtigtes Mitglied im Jugendhilfeausschuss des Kreistages Esslingen und vertritt den PARITÄTISCHEN in der Liga der freien Wohlfahrtspflege. !LTE3EEGRASSPINNEREI TRÄGERVEREIN FREIES KINDERHAUS +INDER+ULTUR7ERKSTATT • Jahresrückblick des Vorstands 3 • Jahresthema 4 • Zum Jahr der Kinderrechte 5 • Sandflöhe - Krabbelgruppe 6 • wi-wa-wuschels - Kleinkindgruppe 7 • Waldkindergarten mit integrativem Ansatz 8 • Freies Kinderhaus - Kindergartengruppe mit Elternmitarbeit 11 • Schülerhort 14 Kalender 16 • Kinder-Kultur-Werkstatt 18 • Flüchtlingsarbeit und Karibuni 20 • Jugendwerkstatt mit Medienwerkstatt und Lehmbauwerksatt 22 • ARTerminal No. Two 24 • KulturKantine 25 • Seegrasspinnerei Instandhaltung 27 • Finanzieller Überblick 28 • Forum zukunftsfähiges Nürtingen 31 • Tag der offenen Türen 31 + 5 ,4 5 2 + ! . 4 ) . % Nutzer der Häuser Plochinger Straße 14 - 14/8) werden ergänzt durch die Arbeitskreise, an denen Delegierte der acht Abteilungen teilnehmen. Verantwortung für das Wohlergehen und den Erfolg des Vereins und des Areals Seegrasspinnerei obliegen damit allen Beteiligten. Nürtingen sĞƌĞŝŶƐƐƚƌƵŬƚƵƌ Bürger Bürger 1.Vorstand 2.Vorstand Finanzvorstand PersonalReferentIn Leitung Vertretung Nutzer / potentielle :ĞŶĂĐŚdŚĞŵĂǁĞƌĚĞŶWƌŽnjĞƐƐĂďůćƵĨĞŵŝƚƚĞůƐ ďĞƐĐŚƌŝĨƚĞƚĞƌWĨĞŝůĞĚĂƌŐĞƐƚĞůůƚ Koordinator Leitung pot.Mitglieder Mitglieder Buchhaltung Verwaltung Mitglieder Mitglieder FinanzReferentIn ZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶͬsĞƌĨĂŚƌĞŶƐĂŶǁĞŝƐƵŶŐĞŶ Haus, Hof, Umwelt und Sicherheit Qualität (Elternabend/ Team) Projekte/ Ehrenamtslisten Spender Spender dŚĞŵĂ Öffentlichkeit Akquise/ Anmeldung Kooperation Spendenkonto: 48 2 381 64 be i de r KS K Esslingen, BLZ 6 1 1 5 0 0 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Jahresrückblick des Vorstands Sehr geehrte Leser und Leserinnen, Betriebsausflug des Trägervereins Freies Kinderhaus Denke ich zurück an das Jahr 2014, kommen mir derart viele und vielschichte Gedanken, dass ich gar nicht so recht weiß, wo anfangen. Also am besten der Reihe nach. damals beim Ausflug!“ … Jede Menge schöne Erinnerungen und „Mensch, ist das lange her“ – waren keine seltenen Kommentare. Zu Anfang des Jahres gleich ein trauriges Ereignis: Die große Kastanie im Eingangsbereich des Seegras-Areals musste weichen. Die Standsicherheit des Baums war nicht mehr gewährleistet. Der Ersatz – wieder eine Kastanie – muss wohl noch eine paar Jahre wachsen. Aber dennoch ist der Platz rund um die neue Kastanie immer noch ein einladender Ort und die neue Bühne wurde im Jahr 2014 gleich gut angenommen. Das ganze erste Halbjahr wurde noch überschattet von viel Krankenstand. Speziell im Kinderhaus hatte ich den Eindruck, da kommt gar keine Ruhe mehr rein. Die Konsequenz: viele Austritte. Erst gegen Ende des Jahres zeichnete sich wieder ein schwaches Licht am Ende des Tunnels ab. Krankenstand zwang uns auch in der Buchhaltung zum Handeln. Deshalb zog sich der Jahresabschluss 2013 bis ins Jahr 2015. Das ganze Jahr 2014 geisterten nebulöse Zahlen von Verlusten durch die Verwaltung. Erst im November waren wir sicher genug mit den vorläufigen Zahlen alle Mitglieder und auch die Mieter des Areals in den Ernst der Lage einzuweihen. Die Konsequenz: jeder Euro musste nochmal umgedreht werden, um die Löcher wenigstens noch einigermaßen zu stopfen. Die Folge: böse Überraschungen bei den Nebenkosten auf dem Areal, die bei weitem nicht jeder so einfach aus dem Ärmel schüttelt. Keine schönen Bedingungen für das Jubiläumsjahr 2015 (vor 30 Jahren wurde der Trägerverein Freies Kinderhaus gegründet). Aber nochmal zurück ins Jahr 2014. Da gab es auch ein Jubiläum: 20 Jahre Hort. In der KulturKantine hingen zu diesem denkwürdigen Tag Bilder aus 20 Jahren. „Kennst du den noch?“ „ Das bin nicht ich!“ „ Doch, das war 2014 wird noch aus einem anderen Grund im Gedächtnis bleiben. Das Fabrikationsgebäude musste auf der Westseite abgestützt und saniert werden. Wieder so eine Unwägbarkeit. Kein schöner Anblick und immer noch nicht fertig. Nur eins steht fest: die Post als Verpächter gegenüber dem Trägerverein sieht alleine den Verein als Verantwortlichen für alle Sanierungen bis zum Ende aller Pachtverträge im Jahr 2026. Sieht fast so aus, als wäre 2014 eine einzige Katastrophe gewesen. Ein bisschen war es auch so. Und aus Sicht des Vorstandes oft verbunden mit noch mehr Sitzungen. Aber das Schöne daran waren oft die Ideen und das Engagement der MitarbeiterInnen, der Mitglieder, und nicht zu vergessen, der MieterInnen auf dem Areal sowie der vielen, vielen Gäste bei den zahlreichen Veranstaltungen. Nürtingen ohne den Trägerverein Freies Kinderhaus ist eine seltsame Vorstellung. Das hat uns bei allen Sorgen dazu bewogen, im Dezember auch auf den Gemeinderat zuzugehen. Betriebskosten, Kostenbeteiligung, Kostenanpassung, Übergangspauschalen - all dies sollte gleich in 2015 unser Thema gegenüber der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat sein. Und nicht zu vergessen: Pit und Julia, unsere Geschäftsführenden, sitzen ja seit Sommer 2014 mittendrin im Gemeinderat. Auch so ein Ereignis: Kommunalwahl 14. Mal sehen, ob der direkte Kontakt Früchte trägt. 2014 war ein turbulentes Jahr. Vielen Dank an euch alle für die Unterstützung und die Hilfe. Für das kommende Jahr bringt Geduld, Neugierde, Lebenslust und viele gute Erfahrungen mit und im Trägerverein Freies Kinderhaus. Mit herzlichen Grüßen, Klaus Nägele, 1. Vorsitzende IBAN: DE 74 6115 0020 004 8 2 3 8 1 6 4 b ei der KSK Esslingen, BIC ESSL D E6 6 XXX 3 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Zirkus Bambini im Juli Jahresthema „Achtsamkeit und Balance“ Anerkennungskultur im Reich der Giraffen „Wer A sagt, muss auch B sagen“ – dachten wir uns wohl im Februar 2014 bei der alljährlichen Vereinsklausur in Bichishausen. Nachdem im Jahr zuvor „Spiritualität“ als allererstes Jahresthema ausgelobt wurde, lag es nahe, dieses nun zu vertiefen und das allgegenwärtige Zauberwort „Achtsamkeit“ drängte sich geradezu auf. Mit dem Letter B folgte nun sogleich ein Begriff, der derzeit auch in allen Lifestyle-Magazinen hoch im Kurs steht: „Balance“! Begriffe sind das eine, was man daraus macht etwas anderes. So eröffnete sich im Laufe des Jahres ein weites Spektrum: Unter dem Stichwort „Balance“ widmeten wir uns zunächst unserem konkreten Arbeitsalltag: Wie können wir engagiert und effizient arbeiten und dabei unsere Freude bewahren, zumindest ohne dabei auszubrennen? 4 Keine einfache Frage, denn auch der Verein ist – selbst in seinen pädagogischen Abteilungen – vermehrt wirtschaftlichem Druck ausgesetzt. Wie kann er da seinen Werten treu bleiben? Ist es sinnvoll, dass unsere PädagogInnen nach Maßstäben gemessen werden, die in der leistungsorientierten Wirtschaft gelten? Tut ihnen das gut? Tut das den Kindern gut? Sollte man nicht beherzt einen anderen Weg einschlagen? Berührt wurde auch immer ein neuralgischer Punkt: Wenn wir uns im Verein so sehr „aufreißen“, was bekommen wir dafür? Da es mehr Geld nicht sein kann und im Grunde auch nicht sein soll, bleibt vor allem die Anerkennung – doch: Wer soll diese zollen, wenn alle gleichermaßen am Seil ziehen? Es gibt keinen Kapitalisten, der den Mehrwert unserer Arbeit einsteckt und der uns dafür großmütig loben könnte. Gegenseitige Anerkennung wäre also angesagt, doch diese fließt im Verein oft nur spärlich. Eine neue Anerkennungskultur tut also not – die möchte aber allererst entwickelt werden. Um die Balance von Innen und Außen ging es bei der Frage, inwieweit sich der Verein weiterhin so vielfältig in das Leben der Stadt einmischen soll: Wörth-Areal, Flüchtlingsarbeit, Kulturzentrum… Bleiben da die Kernaufgaben des Vereins nicht auf der Strecke, die da sind: Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen? Zwei Formeln wurden ausgegeben: Erstens, wir können nur weiter nach außen ausstrahlen, wenn wir zugleich – wie ein Baum – unsere eigenen Wurzeln vertiefen. Und zweitens sollten wir nur mit den Themen in die Stadt hineinwirken, für die wir intern zuvor praktikable Modelle entwickelt haben. Dies waren in etwa die Themen der offenen Abendgruppe, die einmal im Monat zusammenkam. Darüber hinaus gab es weitere offene Angebote: Kristina Koss und Jörg Wolfer lehrten uns Achtsamkeit in der Natur. Um Stressabbau durch Achtsamkeit ging es an einem Abend mit Lucia Dümel; mit derselben Zielsetzung unterrichtete Caya Ersfeld an sechs Terminen die Technik des Autogenen Trainings – mit neun Teilnehmenden. Große Resonanz fand schließlich auch der ehemalige Wald-Papa Andreas Beier: In Vortrag und Workshop brachte er uns Regeln für eine „gelingende Kommunikation“ nahe – als Wölfe schlichen wir an einem Samstagmorgen in die Kantine, als Giraffen, die das Geschehen überblicken, stolzierten wir am frühen Abend wieder heraus. Nachtrag: Christof Schnitzler wird am 19. März 2015 bei seinem Vortrag eine Handpuppe vergnüglich über Burn-out sprechen lassen. Er ist inzwischen nicht nur Schwerbehindertenbeauftragter für den Trägerverein, sondern steht allen Angestellten für die betriebliche Sozialberatung zur Verfügung - im Ehrenamt. IBAN: DE74 6115 0020 0048 2381 64 bei der KSK Esslingen, BIC ESSLDE6 6 X X X Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Kinderrechte-Dioramas Umfrage - in Kooperation mit dem Jugendrat Kistenklettern (JaB) Jedes Kind hat Rechte Weltkindertage 2014 Weltkindertage 2014 Umfrage-Ergebnisse 4 Tage, 15 – 18 Uhr, große Tafeln mit Fragen, die per Fingerabdruck beantwortet wurden. Kennst du die Kinderrechte? Ja: 72 Nein: 61 gesamt: 133 Wo Kannst Du mitbestimmen? (Mehrfachnennung) In der Schule: 61 in der Familie: 80 im Freundeskreis: 92 gar nirgends: 6 Kennst du den Jugendrat? Ja: 43 Nein: 87 gesamt: 130 Willst Du einen Kinderrat? Ja: 112 Nein: 20 gesamt: 132 Gibt es in Nürtingen genügend Platz zum Spielen, bzw. kannst du dich wo treffen ohne weggescheucht zu werden? Ja: 89 Nein: 52 gesamt: 141 Wo fehlt‘s: Neckarhausen, Wolfschlugen, Braike, K3N (Schaukel!!!) Hockey in the box - bei „Familie spielt“ Kinderwahl bei „Familie spielt“ anlässlich der Kommunalwahlen am 25.5.2014. Gemeinderatsergebnisse Kinderwahl 18.5.2014 Partei abgegebene Stimmen gültig Liste Stimmen 50 44 % Sitze 5 „in echt“ 88% 100 CDU 233 35% 11 7 200 NL/G 115 17% 6 5 300 Freie Wähler 83 12% 4 4 400 SPD 105 16% 5 4 500 FDP 19 3% 1 3 600 FWV 10 1% 0 2 700 Aktive Bürger 42 6% 2 2 800 NT14 60 9% 3 4 _________________________________________ Stimmen verteilt 667 IBAN: DE 63 6129 0120 0517 0 5 7 0 0 0 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Sandflöhe Hallo, wir sind eine Kleinkindergruppe für Kinder ab eins und bis zu drei Jahren. Unser Jahr startet im Spiegelsaal in der Kinder-Kultur-Werkstatt. Wir haben jeden Tag das gleiche Programm, sodass unsere Kleinen ganz genau wissen was nacheinander kommt: Begrüßungslied, zusammen singen und vespern, gemeinsames Spielen, Aufräumlied. Danach schnell in die Matschklamotten und ab nach draußen in die große Pfütze und den Sandkasten im Innenhof, zum Bobbycar- und PuppenwagenbuggyWettrennen. Im Frühsommer und Sommer verbringen wir die meisten Tage auf dem Rieth-Spielplatz oder in der Kalkoferstraße. Die Kinder lieben es, im Grünen zu spielen, zu toben und zu picknicken. Wir erleben immer wieder, dass unsere Mädels und Jungs im Freien ausgeglichener sind und weniger Konflikte entstehen. Ende der Sommerferien machen wir Sandflöhe eine Waldwoche. Wir treffen uns auf dem Parkplatz im Roßdorf, laufen eine kleine Runde im Wald und zwischendurch werden kleine Pausen gemacht, um Eicheln, kleine Stöcke und Steine zu sammeln, die wir dann in das kleine Bächlein schmeißen. Zum Vespern setzen wir uns nicht wie sonst auf die dicke bequeme Matte sondern auf eine Decke auf dem Wanderweg. Ausklingen lassen wir es auf dem Waldspielplatz, wo die Kids dann wieder abgeholt werden. Die Tage genießen wir sehr und selbst die ganz Kleinen laufen tapfer hintendrein. 6 In einer Elterninitiative ist es wichtig, dass die „Chemie“ stimmt und eine Probewoche wurde eingeführt, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen. Es muss eine Basis wechselseitigen Vertrauens entstehen können; dazu gehört auch, dass „neue“ Eltern das Konzept mittragen, das den Kindern Freiraum bietet, sich frei zu entfalten. Mit dem Entschluss, sich dem Trägerverein Freies Kinderhaus anzuschließen, wurden nicht nur versicherungstech$# nische Fragen beantwortet, sondern auch das Recht auf Raum und Unterstützung durch den Verein war damit geregelt. Die Sandflöhe sind attraktiv für Eltern, die mehr als einmal die Woche eine Krabbelgruppe wünschen, die für ihr Kind ein Aufwachsen mit anderen Kinder wollen, die ihre Kinder auch anderen Betreuungspersonen anvertrauen wollen, jedoch aus zeitlichen oder finanziellen Gründen das Angebot einer professionellen Einrichtung nicht annehmen. Wir blicken auf ein schönes Sandflohjahr zurück und freuen uns auf das kommende Jahr und unsere neuen Sandflöhe. Sandflöhe Elterninitiative seit 2001 für Kinder von 1-3 Jahren Betreuungszeiten: Mo - Do 9.00 – 12.30 Uhr Alte Seegrasspinnerei, Spiegelsaal (Kinder-Kultur-Werkstatt) www.tvfk.de/sandfloh IBAN: DE93 6129 0120 0517 0570 42 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENODES1 N U E Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. wi-wa-wuschels Vor circa 10 Jahren wurde die Elterninitiative „wi-wa-wuschels“ gegründet und seitdem hat sich vieles verändert. So auch im Jahr 2014. Einige Kinder mussten uns verlassen, ihre Plätze wurden jedoch von neuen Kindern (und genauso engagierten Eltern) belegt. Neu dazugekommen sind auch zwei Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan bzw. Pakistan, die ihre Kinder in unsere Gemeinschaft einbringen. Ein Höhepunkt der letztjährigen Saison war zweifelsohne der pädagogische Tag an einem Samstag im November. Das Hauptthema war, wie man die Dienstpläne der Eltern innerhalb der Elterninitiative flexibler gestalten kann, damit neue Eltern nicht abgeschreckt werden. Wir haben uns ein Konzept erarbeitet,womit die Kinder, Eltern und unsere Erzieherinnen höchst zufrieden sind. Die Eltern können sich jetzt mehr mit den Kindern beschäftigen und eigene Projekte mit machen. So haben die Kinder die Möglichkeit, in der Gruppe mit einem Elternteil einen oder mehrere Kuchen zu backen, Schwimmen zu gehen oder etwas zu basteln, … . Kinder lieben Bücher, problematisch wird es jedoch wenn sie diese nicht selber aussuchen können. Darum wurde dieses Jahr die Leseecke erneuert, damit unsere Kinder sich nach Belieben ein Buch schnappen können und gemütlich auf einer unserer Matratzen schmökern können. wi-wa-wuschels Kleinkindgruppe seit 2005 für Kinder von 0 - 3 Jahren Öffnungszeiten: Mo - Fr 7.30 - 16 Uhr Neckarstraße 14/1 72622 Nürtingen 07022 2096-138 www.tvfk.de/wuschels Bei den Wuschels gab es wie jedes Jahr viel zu feiern. Fasching, Ostern, Muttertag, Laternenfest und die abschließende Weihnachtsfeier. Zu den Feierlichkeiten wurde immer etwas Passendes gebastelt. Beim Zirkus Bambini haben die Kinder und die Erwachsenen das Lied der „Raupe Nimmersatt“ vorgetragen und ein kleines Theaterstück aufgeführt. Der Besuch im Tiergarten Nymphaea hat allen gefallen und wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch. Im Garten hat sich auch einiges getan: Die Rutsche wurde komplett erneuert und mit einem Podest versehen. Dies sorgt einerseits für mehr Spaß und andererseits für mehr Sicherheit für unsere kleinen Wuschels. Ein neues Sonnensegel schützt die Kinder im Sommer vor der Sonne und spendet auch den Erwachsenen Schatten. Neben den ganzen Veränderungen ist jedoch auch einiges beim Alten geblieben. Frei nach dem Motto: „Never touch a running system“. Unser liebevolles und gut eingespieltes Pädadogenteam („Mutter“ Brigitte, „die immer fröhliche“ Jasmin und die „unkomplizierte“ Peggy) kümmert sich weiterhin sehr gut um unsere Schützlinge. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für eure qualifizierte Arbeit von allen wi-wa-wuschel-Eltern. Neben dem pädagogischen Fachpersonal wurden einige sehr tolle Praktikanten und Praktikantinnen bei uns aufgenommen, welche sich gut in das Team eingebracht haben. Im Rückblick kann man sagen, dass das Jahr 2014, wie auch die Jahre zuvor, ein großer Erfolg war und wir freuen uns auf ein neues spannendes Jahr! IBAN: D E 71 6129 0120 0517 0 5 7 0 5 0 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E 7 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Waldkindergarten Für unsere Kinder ist der Wald wie ein natürlicher Schatz, der im Jahresverlauf eine große Vielfalt bietet. Ganz ruhig und konzentriert stehen im Januar Kinder am Bauwagen und fangen das Schmelzwasser mit der Schüssel auf. Es hört sich schön an: tropf, tropf. Immer wieder neue Töne. Manchmal kullert ein kalter Tropfen auf die Stirn und Nase der Kinder. Sie lachen vergnügt. Fasching steht vor der Tür und die Kinder haben sich das „Puppentheater Räuber Hotzenplotz“ gewünscht. Damit das Theaterstück authentisch ist, wird mit Säge, Hammer und Nägel eine Puppenbühne gebastelt. Sie entdecken Fußspuren. Ist es ein Reh, ein Hase oder ein Wildschwein? Sie kommen an einem umgestürzten Baumstamm vorbei. Manche Kinder klettern hinauf, andere finden im Erdreich einen Regenwurm. 8 Der Frühling scheint nicht mehr weit zu sein. Die Sonne strahlt und auf der Wiese gibt es viel zu entdecken. Rico, der Praktikant, stellt mit den Kindern Wachsmuster her. Dabei tropft das Wachs in eine wassergefüllte Schale und die Kinder lassen sich überraschen, was dabei geschieht. Die Rückseite sieht sehr interessant aus, voll mit kleinen Tröpfchen, die durch die Abkühlung entstanden sind. Die „Abenteuergruppe“ sichtet beim Spaziergang ein Reh und Kaulquappen in einer Pfütze. Am nächsten Tag gab es Nachtfrost. Die Kinder sind ganz aufgeregt, was wohl mit dem Froschlaich passiert ist. Er ist gefroren! Eine Eisschicht bedeckt die Pfütze und klebt von oben an dem Laich. „Können wir helfen?“ fragt eines der Kinder. „Hilft es, wenn wir Gras und Matsch zum Wärmen in die Pfütze werfen? Hoffentlich schafft es ein Teil der Kaulquappen, ein Frosch zu werden.“ Es ist bald Ostern. Die ersten Ostereier sind gefärbt und die Nester sind auch schon fast fertig gewebt. Das wird ein Fest! Bei uns in der Nähe gibt es den Sprachheilkindergarten: wie wäre es mit einem Besuch? Vier Kinder haben sich gemeldet und sie bekommen eine Vorstellung, wie es ist, gehörlos zu sein. Wir haben ein Kind im Wald, das gehhörlose Eltern hat. Im Morgenkreis und bei anderen Gelegenheiten nehmen die Kinder wissbegierig die Gebärdensprache auf. Wie sieht der Himmel in Gebärdensprache aus, wie der Regenbogen? Wie heißen die Wochentage und wie wird gezählt? Im Wald wächst frischer Bärlauch. Die Kinder sind nicht mehr zu halten, als es darum geht Bärlauch für die Suppe zu suchen. Tessa, eines unserer „Waldkinder“ lädt ein, ihre Hasen zu besuchen. Nach einem langen Marsch vom Tiefenbachtal nach Reudern sind die Kinder angekommen und wollen die Hasen gleich streicheln. Vor lauter Freude haben sie fast ihr Mittagessen vergessen. Im Frühsommer beginnt das Kunstprojekt. Eine Studentin für Kunsttherapie setzt das Thema „Lehm- und Tonbilder auf einem Baumstamm aufbringen“ um. Die Kinder rühren Lehm an, um daraus das Gesicht ihres Lieblingstieres zu formen. Matteo gestaltet ein Pferd, Mia ein Einhorn, Fabian einen Schmetterling. Erik formt ein Katzengesicht und Friederike zusammen mit Tessa ein Gemeinschafstier. Es ist spannend zu sehen, welche ausdrucksstarken Tiergesichter unsere kleinen Künstler unter Begleitung der Kunststudentin kreieren. Im Mai ist Backofentag. In Linsenhofen besuchen die Kinder eine 82-jähige Frau, die mit ihnen Brot backt. Schon die Fahrt mit der Tälesbahn nach Linsenhofen ist Spendenkonto: 51 7 057 026 be i de r Vo Ba N ü r tingen, BLZ 6 1 2 9 0 1 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. für die Kinder ein Erlebnis. Im Backhaus angekommen, dürfen sie unter fachkundiger Begleitung aus Mehl, Hefe und Wasser einen Teig anrühren. Wie viel Salz muss noch in den Teig? Wer hilft mit, den Ofen anzuheizen? Die Kinder sind voll dabei und bekommen als Mittagessen einen leckeren Flammkuchen und Brot frisch aus dem Backofen. Der Waldkindergarten hatte dieses Jahr Besuch: Eine chinesische Studentin war als Praktikantin mehrere Wochen im Wald, um sich zu informieren und mitzuarbeiten. Denn einen solchen Kindergarten gibt es selbst im großen Reich der Mitte nicht. Für die Kinder war es eine interessante Erfahrung. „Warum sehen die Augen so anders aus? Warum spricht sie kein Deutsch?“ Im „Steinzeitprojekt“ wird mit den Kindern eine Holzhütte gebaut. Wie eine Familie in der Steinzeit lebt, ist neben der Herstellung von Steinwerkzeugen eines der Themen, das unsere Kinder interessiert. Waldpapa Martin begleitet das „Steinzeitprojekt“ für einen Tag. Dafür bringt er Feuersteine mit und zeigt, wie die Menschen in der Steinzeit Feuer gemacht haben. Waldkindergarten seit 2001 für Kinder von 3-6 Jahren Öffnungszeiten: Mo - Do 8.30 14.00 Uhr; Fr 8.30 bis 12.30 Uhr Johannes-Vatter-Straße, Nürtingen 07022 2096-100 [email protected] www.tvfk.de/wald Es ist Zirkuszeit. Die Kinder bereiten sich auf den jährlichen Auftritt beim Zirkus Bambini vor. Voller Freude sind sie dabei und üben mit ihren Erzieher/innen die Rollen der Akrobaten, Einhörner und Feen ein. Der Zirkus ist wieder einmal ein voller Erfolg! IBAN: DE 40 6129 0120 0517 0 5 7 0 2 6 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E 9 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Es wird Herbst. „Waldpapa“ Markus bringt mit seiner Tochter und „Assistentin“ Hanna Tierschädel in den Wald. Erst gibt es Zahnkunde und dann wird das Zähneputzen eingeübt: „Immer von rot nach weiß“. Die Elchkuh verliert einen Zahn, das macht aber nichts. Konzentriert wird weitergeputzt. Am Ende bekommt jedes Kind eine neue Zahnbürste und viel Motivation zur Zahnpflege mit nach Hause. Im November steht ein weiteres Ereignis an. Der Waldkindergarten bekommt ein neues Tipizelt. Die „Waldeltern“ stellen an einem Samstag das Zelt gemeinsam auf. Viele Kinder sind mit dabei, es ist ein richtiges Fest. „Echt cool, wie bei den richtigen Indianern“ sagt ein Kind, das gespannt die Aktion mit verfolgt hat. Es wird ein schöner Herbst mit viel Sonnenschein. Trotzdem freuen sich die Kinder, als endlich wieder der erste Regen kommt. Sie kochen jede Menge „Matschsuppe“ und lauschen den „Schokopudding-Geschichten“. Am Ende des Jahres gibt es das Feuerfest. Die Kinder schmücken den Festplatz festlich mit Farben auch an den Bäumen. Sie führen ihr tägliches Adventsritual den Eltern vor. Unser Erzieher Sanjay kocht Suppe für uns. Es ist immer wieder aufs Neue schön, die gute Gemeinschaft im Waldkindergarten zu erleben. Es ist immer wieder begeisternd zu sehen, mit welcher Freude die Kinder den Wald erleben und wie engagiert die Erzieher/innen unsere Kinder bei den vielen Aktivitäten mit klaren Regeln begleiten. Das Engagement unserer Erzieher/innen Kirsti, Kristina und Sanjay mit den Praktikantinnen ist außergewöhnlich. Sie sind ganz nahe am Erleben und Verhalten unserer Kinder dran. Sie gestalten Themen und Aktivitäten auch nach den Bedürfnissen unserer Kinder. Ein herzliches Dankeschön für diesen nicht alltäglichen Einsatz! 10 IBAN: DE40 6129 0120 0517 0570 26 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENODES1 N U E Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Freies Kinderhaus Ein aufwühlendes Jahr war 2014 für das freie Kinderhaus. Die krankheitsbedingten Ausfälle von zwei Erzieherinnen zogen sich noch bis in den Sommer hinein. Zum Glück fanden wir eine Springerin, Christa, die dauerhaft einsprang und mit Petra bis August die Stellung hielt. Dadurch kam etwas Ruhe in den Kinderhausalltag, der in den ersten Monaten des Jahres sehr aufregend war: permanente Wechsel der Betreuungspersonen, fast doppelt so viele Elterndienste und die Ungewissheit, wer die Kinder am nächsten Morgen wohl erwarten wird. Trotzdem haben wir es geschafft, die Betreuung immer zu gewährleisten, und wenn ein Nachmittagsdienst doch mal ausfiel, konnten wir Eltern uns untereinander aushelfen. Die Kinder hatten mit all dem zum Glück nur peripher zu tun. Der Höhepunkt für sie im Januar und Februar war nach vielen verregneten Vorlesestunden mit Entspannungsgeschichten und gezielten Bewegungsspielen das Tierprojekt, bei dem sich die Kinder als Tiere verkleiden durften, sich schminken lassen oder sich selbst schminken konnten. Sodann veranstalteten sie ein lustiges Fest. Im März und April vertieften die Kinder und die Erzieherinnen dieses Thema: sie gingen in eine Zoohandlung und die Vorschulkinder durften sich am Fotografieren von Tieren versuchen. Dazu gab es einen Kinovormittag im Café Provisorium mit Popcorn und allem, was dazu gehört. Von Christa kam der Impuls, die Brettspiele und Puzzles aufzuwerten, einige Neue anzuschaffen, und ein schönes Regal – für die Kinder gut erreichbar – herzurichten. Dies hatte eine Zeit zur Folge, in der die Kinder eigentlich ständig am Tisch anzutreffen waren, vertieft in verschiedenste Spiele. Die Eltern unterdessen waren auch nicht untätig. Schluss mit Selbstmitleid und Überlastung: Ab nach Bichishausen zu einem Wochenende im März moderiert von Andreas Beier. Die Kinder waren dabei, betreut von Elternteilen. Auch Vertreter des Vereins waren dabei. So konnte einiges besprochen und angesprochen, einige Konfliktpunkte gelöst sowie Mut und Kraft geschöpft werden. Trotzdem überrollte das Kinderhaus sowohl vor diesem Wochenende als auch danach eine regelrechte Kündigungswelle. Bis August verließen sechs Familien aus unterschiedlichsten Gründen das Kinderhaus. Diese andauernden Abschiede machten den übrig bleibenden Kindern, Erziehrinnen und Eltern ordentlich zu schaffen und das Verdauen dieser Ereignisse dauert sicher auch noch an. Damit auch dies möglichst wenig zu Lasten der Kinder ging, gab es von Frühling bis Sommer ein großes Projekt: Malen. Dies wurde so von Eltern und Erzieherinnen besprochen, da dies einen großen Spielraum für alle erwachsenen IBAN: DE 18 6129 0120 0517 0 5 7 0 3 4 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E 11 Jahresbericht 2014 12 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Beteiligten auftat: Auch wenn nicht eine gerade Linie durch den Betreungspersonenwechsel gezogen werden konnte, dennoch für die Kinder ein Thema als Dach vorhanden war. Es wurde mit unterschiedlichsten Materialien gemalt, auf verschiedenen Untergründen Techniken ausprobiert und es entstanden hinreißende Kunstwerke. Fachkraft ab September. An vielen Nachmittagen und frühen Abenden trafen sich einige Eltern und Vertreter des Vereins, um eine gute Entscheidung zu treffen. Dies ist gelungen: seit September ist Sandra mit im Boot, sie wurde von den Kindern sofort ins Herz geschlossen und ist schnell eine wichtige Partnerin in der Erziehung geworden. Während der Waldwochen im Mai ging es außerdem um Steine. Sie wurden gesammelt, begutachtet und dies wurde mit einem Ausflug zum Steine-Klopfen nach Holzmaden gekrönt. Ein pädagogischer Elternabend fand direkt im Wald statt, die Eltern durften die Räume im Wald mit allen Sinnen erfahren und ein Piratenschiff bauen. Zu Schuljahresbeginn traf sich nun eine deutlich reduzierte Kinder- und Elternschar, dafür wieder mit drei hauptamtlichen Erzieherinnen. Eigentlich war der Plan, ab September vier zu haben, doch leider hatte unsere langjährige Pädagogin Friederike im Sommer gekündigt – sie wollte sich beruflich umorientieren. Wir wünschen ihr hier noch einmal alles Gute dafür! Im Juni und Juli standen alle Zeichen auf Einschulung und Zirkus. Die Vorschulkinder machten ihre Wunschausflüge und bastelten eifrig ihre Schultüten – für die sie vorher mit einer Erzieherin ganz allein einkaufen durften. Dazu fand das jährliche Übernachten in der Johann-Sonn-Hütte statt, dieses Jahr mit den Vierjährigen, da die Großen sonst zu allein gewesen wären, dafür gab es nur eine Übernachtung. Auch der Zirkus wurde eifrig vorbereitet. Dieses Mal sollte er ohne die Hilfe und das Engagement der Erzieherinnen stattfinden. Die Eltern probten mit den Kindern eine Feuerwehrnummer, eine Balanciernummer und einen Blumentanz der Jüngsten. Dies klappte auch ganz hervorragend. Es kamen auch einige neue Kinder hinzu, und so musste sich diese neu zusammen gewürfelte Gruppe finden. Kein leichter Prozess, da viele der älteren Kinder im Laufe des Jahres gegangen waren und die Spielpartner neu gefunden werden mussten. Kurz vor Weihnachten war die Gruppe dann aber endlich sehr harmonisch, die Streitigkeiten untereinander beigelegt und pünktlich zum Weihnachtsfest: Friede, Freude,… Beim Rausschmeißfest war wieder Abschied angesagt. Aber es ist doch jedes Jahr aufs Neue rührend, wenn die plötzlich so großen Kinder feierlich ihre dick gefüllten Portfolios und ihre berstenden Bildermappen mit allen ihren Werken in die Arme gelegt bekommen! Währenddessen liefen im Juni und Juli eifrige Vorbereitungen für die Einstellung einer weiteren Ebenfalls im September trafen sich Erzieherinnen und Eltern zu einem samstäglichen moderierten Gespräch, in dem wir alle uns im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal ausgeheult haben. Vor lauter Durchhalten-Wollen haben wir beim ganzen Kündigen von lieb gewonnenen Kindern und deren Eltern ganz vergessen, darüber zu trauern, dass sie nun nicht mehr dabei sind. Danach hatten wir Kraft den restlichen Tag mit konstruktiven Gesprächen über die Kinderhaus-Zukunft zu verbringen. Um die reduzierte Elternschaft zu entlasten wurde bis auf weiteres (natürlich mit Ausnahmen) der Elterndienst am Vormittag abgeschafft. Er findet derzeit nur noch am Nachmittag statt und der Kochdienst im Dreiwochentakt. Spendenkonto: 51 7 057 034 be i de r Vo Ba N ü r tingen, BLZ 6 1 2 9 0 1 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Tag der offenen Tür 22. März 2015 | 14 - 17 Uhr Kaffee + Kuchen + Waffeln + Eis + Erfrischungsgetränke + + Mal- & Bastelaktionen + Kinderflohmarkt + Schatzsuche + Baum-Kletteraktion + Seifenblasen + Feuer + Stockbrot Damit uns über die Weihnachtsferien nicht die Schaukel abfault, haben wir diese noch schnell im November und Dezember ersetzt, und auch das kleine Spielhäuschen, voll Charme, aber wackelig und windschief hat nun einen Nachfolger bekommen. Und ganz wichtig: mit unserem neuen Herd kochen wir nun noch profimäßiger auf dem tollen neuen Gasherd in unsrer „WKD“-Küche! Das waren Entwicklungen, die uns optimistisch ins neue Jahr sehen ließen. Gestärkt werden wir unsere Aquise neu angehen, andere Themen, die wir derzeit nicht schaffen, an den Verein abtreten, um so das Konzept des Kinderhauses modern und weitsichtig auch in Zukunft leben zu dürfen. ORT: NECKARSTR. 14 NÜRTINGEN (KUCKUCKSEIGELÄNDE) Die beiden Elterninitiativen „Freies Kinderhaus“ und „wi-wa-wuschels“ öffnen ihre Räumlichkeiten und den großen Garten mit Spielplatz für Interessierte! www.tvfk.de/kinderbetreuung 13 Freies Kinderhaus Kindergruppe seit 1985 für Kinder von 1,5 - 6 Jahren Öffnungszeiten Mo - Fr 7.30 - 16.30 Uhr Neckarstraße 14, 72622 Nürtingen Telefon: 07022 2096-131 www.tvfk.de/kinderhaus IBAN: DE 18 6129 0120 0517 0 5 7 0 3 4 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Schülerhort Die erste Jahreshälfte 2014 verlief im Schülerhort in der KiKuWe relativ ruhig. Beim Planen des Kinderzirkus Bambini zeigte sich, dass die Jüngeren sich sehr schwer taten mit regelmäßigem Proben, die Großen hatten wenig Zeit - Schule und viele andere Dinge gingen vor. Allerdings gab es am Ende doch ein richtig tolles Ansager-Team aus dem Hort, welches kurzfristig einsprang, und eine Scooter-Vorstellung von zwei großen Hortkindern - sozusagen als Zugabe zum Zirkusprogramm. Vor den Sommerferien war dann bei einigen Hortkindern wieder Seifenkisten bauen angesagt, im Hinblick auf die Kistenabfahrt bei „Mobil ohne Auto“ im Tiefenbachtal. Aus Witterungsgründen musste dieses Event jedoch abgesagt werden. Die Kisten wurden also eingelagert und haben ihren großen Tag voraussichtlich am 1. Mai 2015 in der Nürtinger Innenstadt. Am letzten Tag vor den Sommerferien gab es im Hort ein großes Abschiedsfest mit selbst gefertigter Piñata, Cocktails und lustigen Spielen. Denn auch in diesem Jahr verließen uns einige Kinder, die viele Jahre im Hort „zuhause“ waren. Im Herbst gingen dann nochmal 2 große Kinder. Einige neue kamen nach, jedoch nicht so viele wie in den Vorjahren. Der Trend, dass weniger Kinder eintreten als ausscheiden, wurde 2014 einmal mehr zum Anlass genommen, Erklärungen zu finden und Strategien für die Zukunft anzudenken. Das klare Ziel, die Einrichtung mit ihren besonderen Qualitäten für die Nürtinger Schulkinder zu erhalten, bleibt jedoch erst einmal bestehen: altersgemischt, schulartübergreifend, Verbindung zur KiKuWe, Verlässlichkeit und Geborgenheit durch familienähnliche Struktur, Raum und Möglichkeiten für selbstbestimmte Freizeitgestaltung und individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Eine Verbesserung der Anmeldezahlen soll zum einen durch eine noch intensivere Werbung im 2. Schulhalbjahr (Kindergärten, Schulen und Betriebe) erreicht werden und zum anderen durch die Erschließung einer neuen Zielgruppe, bei der ein wachsender Bedarf zu erwarten ist: die Flüchtlingskinder. 14 Spendenkonto: 51 7 057 069 be i de r Vo Ba N ü r tingen, BLZ 6 1 2 9 0 1 2 0 Jahresbericht 2014 Darüber hinaus denken Hort und Kinder-Kultur-Werkstatt allerdings auch heute schon über eine verstärkte Kooperation mit Grundschulen nach, um den Nürtinger Kindern den Zugang zu den Qualitäten und Prinzipien unserer Arbeit auch in Zukunft und in Zeiten von Ganztagsschule zu erhalten. Doch noch einmal zurück zum Jahresverlauf des Schülerhortes: zwei spannende Dinge gibt es vom 2. Halbjahr 2014 noch zu berichten. Zum einen starteten die großen Hortkinder nach den Sommerferien das Projekt „Bauwagen für die Großen“. Dieser Bauwagen soll den großen Kindern aus Hort und KiKuWe als Rückzugsraum zur Verfügung stehen, den sie - soweit es geht - selbst gestalten und verwalten dürfen. Vor allem die großen Hortjungs machten sich also im Spätsommer mit Unterstützung ihres Erziehers mit Feuereifer ans Werk: überlegten, diskutierten und setzten das Ganze dann mit mit viel handwerklichem Geschick und fachmännischen Planungen in die Tat um. Von manch anfänglichem Fehler ließen sie sich nicht abschrecken und so steht ihnen inzwischen ein Raum zur Verfügung mit Sofa, Regal, Ofen und Tafelwand. Noch einiges weitere ist geplant: Gestaltung/ Verschönerung, Lampe, Terrasse u.ä.. Doch inzwischen hat der Wintereinbruch und einige Regeln, die noch auszudiskutieren sind, die Euphorie etwas gedämpft. Wir rechnen jedoch fest damit, dass der Bauwagen spätestens im Frühling wieder zum Leben erwacht. T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Im November 2014 gab es dann noch ein feierliches Ereignis: Das 20-jährige Bestehen des Schülerhortes in der KiKuWe wurde gemeinsam mit vielen ehemaligen Eltern und Kindern vom Hort mit einem „Sonntags-Brunch“ gefeiert. Aber auch Srtefan Felder-von Hahn, der Kinderund Jugendreferent der Stadt Nürtingen - stellvertretend für alle, die in der Verwaltung den Weg unseres Schülerhortes aktiv begleitet hatten - war mit von der Partie. Da der Schwerpunkt der Feier auf einem ungezwungen Wiedersehen lag, wurde auf einen offiziellen Teil und damit auch auf die Einladung politischer Vertreter verzichtet, die uns dies hoffentlich verzeihen mögen. Es war ein schönes Fest mit unzähligen Bildern, unterhaltsamen Erinnerungen aus vergangenen Jahren, mit Lob und Anerkennung für die Arbeit und vielen guten Wünschen für die Zukunft, die uns Zuversicht geben, dass der Hort in der Kinder-Kultur-Werkstatt noch ein paar Jahre weiter besteht. 15 Schülerhort seit 1994 für Schulkinder bis 14 Jahre Öffnungszeiten: Mo - Fr 12 - 17.30 Uhr Plochinger Straße 14/5 72622 Nürtingen 07022 2096-140 www.tvfk.de/schuelerhort [email protected] IBAN: DE43 6129 0120 0517 057 0 6 9 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENOD ES1 NU E Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. 16 Spendenkonto: 48 2 381 64 be i de r KS K Esslingen, BLZ 6 1 1 5 0 0 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. 17 IBAN: DE 74 6115 0020 004 8 2 3 8 1 6 4 b ei der KSK Esslingen, BIC ESSL D E6 6 XXX Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Kinder-Kultur-Werkstatt +INDER+ULTUR7ERKSTATT Schulkooperation in und mit der Kinder-Kultur-Werkstatt Statt einer Aufzählung der verschiedenen Projekte und Aktionen, die im Laufe des vergangenen Jahres bei uns stattgefunden haben, ist dieser Jahresbericht dem Thema Schulkooperation gewidmet. Paragraph 1 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, der die Grundlage unserer Arbeit ist, spricht von der Erziehung und Entwicklung der Kinder. Sie sollen eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeiten werden. Eine moderne Interpretation der Begriffe Erziehung und Entwicklung umfasst dabei die Bildungsaufgabe. Das Gesetz macht dieses auch im Einzelnen deutlich, denn es spricht von der außerschulischen Jugendbildung(§ 11). Dies wird in der KIKUWE neben dem offenen Bereich, der an drei Nachmittagen geöffnet hat, den diversen Stadtteilprojekten wie der Seifenkistenabfahrt und ganz explizit in der Zusammenarbeit mit Schulen oder einzelnen Schulklassen umgesetzt. Wir gehen dabei davon aus, dass sich Menschen durch die tätige Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und deren Aneignung entwickeln. Für uns heißt „Aneignung“ dabei: • eigentätige Auseinandersetzung mit der Umwelt • kreative Gestaltung von Räumen und deren Bedeutung • Erweiterung der Handlungsräume • Veränderung vorgegebener Situationen und Arrangements • Erweiterung motorischer, gegenständlicher, kreativer und medialer Kompetenz • Erprobung neuer Fähigkeiten in neuen Situationen • Entwicklung situationsübergreifender Kompetenzen, z.B. Fähigkeit mit ungewohnten Situationen umzugehen 18 Durch die räumliche Situation von über 200 qm Kreativräumen mit unterschiedlicher Ausstattung, die personelle Ausstattung von mindestens 2 künstlerischen und pädagogischen Fachkräften und dem offenen und durchlässigen Konzept der KIKUWE können Schulklassen diese Aneignungsprozesse, die natürlich auch an der Schule geschehen, in besonderer Weise erfahren. Momentan kooperiert die KIKUWE dabei mit der Braikeschule, der Friedrich-Glück Schule aus Oberensingen, der Grundschule in Reudern und der Johannes-Wagner-Schule. Insgesamt besuchten an 22 Kooperationstage ca. 450 Schüler und Schülerinnen die KIKUWE. Die Bandbreite der bearbeiteten Themen erstreckte sich vom Klassiker „Schwimmen und Sinken“ mit Bootebau und dem Ausprobieren am Saubach über „physikalische Phänomene“ bis hin zu „Bewegungsobjekten“. Spendenkonto: 51 7 057 000 be i de r VoBa N ü r tingen, BLZ 6 1 2 9 0 1 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Hallo Nachbar Seit in direkter Nachbarschaft der Alten Seegrasspinnerei ein Containerdorf mit 120 Flüchtlingen untergebracht wurden, haben sich Ehrenamtliche wie auch hauptamtliche MitarbeiterInnen des Trägervereins Freies Kinderhaus dafür eingesetzt, dass die Kinder und Jugendliche sich in Nürtingen eingebunden fühlen. Das Projekt “Hallo Nachbar” wurde von der Bundesvereinigung soziokultureller Zentren in der Maßnahme “Jugend ins Zentrum (JiZ)” gefördert. Verschiedene Kunst-Workshops und Aktionen wurden initiiert, in denen Kinder, die schon lange hier wohnen und Kinder, die aus anderen Kulturkreisen stammen, sich begegnen, zusammen spielen und kreativ tätig sein konnten. Die Maßnahme “JiZ” ist Teil des Förderprogramms “Kultur macht stark” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ergänzt wurde das Projekt mit einer Förderung der IntegrationsOffensive des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren des Landes Baden-Württemberg. Mit dieser Hilfe wie auch der Förderung durch den Kulturfonds der Stadt Nürtingen konnten flankierende Maßnahmen wie die Aktionen zum Weltkindertag und das internationale Workcamp zu den Kinderrechten durchgeführt werden. Kooperationspartner im Projekt “Hallo Nachbar” waren neben dem Netzwerk für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit (nfant) der Stadtjugendring und das Janusz-Korczak-Institut. Kinder-Kultur-Werkstatt seit 1991 offene Einrichtung für Schulkinder Mi, Do, Fr 14 - 18 Uhr Schulklassen, Kindergarten und Einrichtungen nach Vereinbarung Plochinger Str. 14/5 72622 Nürtingen 07022 2096-140 www.tvfk.de/kikuwe [email protected] IBAN: DE 63 6129 0120 0517 0 5 7 0 0 0 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E 19 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Fotorechte Kunsttherapie: Nina Raber-Urgessa Flüchtlingsarbeit K4 Ressourcenorientierte Kunsttherapie für Flüchtlingskinder In Kooperation mit der Mörikeschule konnte nach langer Planung und etlichen Behördengängen zum neuen Schuljahr 2014/15 das außerschulische Bildungsprojekt „Mehrblick“ für Flüchtlingskinder umgestetzt werden. Es finden wöchentlich zwei Gruppen mit ingesamt bis zu 18 Kindern statt. Primär zielt das Projekt darauf ab, die traumatischen Erfahrungen von Krieg und Flucht im Erleben der Kinder in den Hintergrund treten zu lassen, sodass sie die psychosozialen Voraussetzungen zur Lernfähigkeit wiedererlangen. In einem geschützten Rahmen soll den Kindern und Jugendlichen ein Raum eröffnet werden, in dem sie nicht alleine mit untolerierbaren “inneren Bildern” und Gefühlen stehen, sondern sich mit ihren Gefühlen und Erinnerungen beschäftigen und künstlerisch auseinander setzen können. Die Gewalt bekommt eine Gestalt und wird dadurch begreifbar. Die Auseinandersetzung mit Farben, Formen und Symbolen fördert außerdem den Spracherwerb der Kinder. Damit haben die Flüchtlingskinder auch eine Chance sich in Schule, Beruf und Gesellschaft zu integrieren. Erfreulicherweise wird das Projekt von Kindern, Eltern, kooperierenden Lehrern und Sozialarbeitern sehr gut angenommen. 20 Die heilsamen Wirkungen dieser Arbeit in einem sicheren Rahmen zeigen sich im Alltagsleben der Flüchtlingskinder sehr deutlich. Sie können ihre eigenen Ressourcen neu entdecken und erleben sich nicht mehr nur als “Opfer”, sondern als “Gestalter”. Zudem bietet ihnen die Kunsttherapie die Möglichkeit zu lernen, sich innerhalb eines sozialen Kontextes zu behaupten. Dadurch nimmt ihr Selbstwertgefühl wieder zu, sie können wieder Freude erleben und lachen, zeigen sich offener für soziale Kontakte und knüpfen innerhalb der Gruppe Freundschaften. Die Konzentrations- und Lernfähigkeit in der Schule nimmt zu. Die meisten der Kinder haben auch wieder große Pläne für die Zukunft. Zum Abschluss des Jahres stellten die Kinder stolz von ihnen selbst ausgewählte Arbeiten in der KulturKantine aus. Die kunsttherapeutische Arbeit ist Teil des Projekts „Hallo Nachbar“ der Kinder-Kultur-Werkstatt. Die weitere Finanzierung ist jedoch nicht abgesichert. Daher sucht der Trägerverein Freies Kinderhaus Kooperationspartner, die diese wichtige Arbeit zur Traumabewältigung unterstützen. Arbeit mit Flüchtlingsfamilien Ehernamtsarbeit Karibuni: einmal im Monat im Schülerhort. Barbara Dürr und Renate Winter-Hoss; [email protected] Kunsttherapie: Nina Raber-Urgessa, psd@fluechtlingshilfe-K4 Café international: dienstags, 15.30 - 17.30 Uhr in der KulturKantine. kontakt@fluechtlingshilfe-K4.de Spendenkonto: 51 7 057 000 be i de r Vo Ba N ü r tingen, BLZ 6 1 2 9 0 1 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Afrikanisch Tanzen und Trommeln Seit November findet einmal wöchentlich eine afrikanischer Tanzkurs für Flüchtlinge aber auch Afrikainteressierte aus Nürtingen und Umgebung im Spiegelsaal statt. Die Gruppe ist eine Initiative des Vereins Namél. Das Projekt bekam kurzzeitig eine Starthilfe zur Finanzierung des super tollen Tanzlehrers aus Senegal. Momentan hoffen wir auf eine weitere Projektförderung um spätestens zum Afrikafestival 2015 auch der Öffentlickeit eine kleine Kostprobe zu präsentieren. Ebenfalls neu gegründet und vom Verein Namél und vom Trägerverein gefördert ist die Trommelgruppe ”Tromedar”. Sie besteht aus Flüchtlingen aus Kamerun, Gambia und Togo, sowie einem professionellen Trommler aus Kamerun und einem in Sierra Leone geborenen Nürtinger. Diese Mischung macht die Gruppe so besonders und ihre Rhythmen so vielseitig. Beide Initiativen sollen die zum teils schwer traumatisierten Flüchtlinge auf nonverbalem Weg die Möglichkeit bieten, Raum für den Ausdruck ihrer Gefühle und ihrer Kultur zu bekommen. Da Flüchtlinge oft handlungsunfähig sind und tatenlos darauf warten, wie andere über ihr Schicksal entscheiden, bieten ihnen die Projekte die Möglichkeit, aus der Opferrolle heraus zu treten und wieder das Gefühl von Handlungsfähigkeit zu bekommen. Dadurch soll ihr Selbstwertgefühl aber auch ihre kulturelle Identität gestärkt werden. Die regelmäßige Teilnahme am Projekt bietet zudem ein wenig Struktur in dem zum Teil noch völlig unstrukturierten Leben der Flüchtlinge. Zuverlässiges gemeinsames Arbeiten und Kontinuität fördert das Gefühl von Sicherheit. Durch das gemeinsame Tanzen soll das Gruppen- und Zugehörigkeitsgefühl gestärkt werden. Bei Konflikten, welche im Containerdorf mitunter leicht eskalieren, können hier in einem „sicheren“ Rahmen gemeinsam Lösungswege erarbeitet werden. Die Gruppe soll auch offen für interessierte Menschen außerhalb des Containerdorfs sein. Dies soll zum einen der Integration der Flüchtlinge dienen und zum anderen soll es der Nürtinger Bevölkerung sowohl die Möglichkeit bieten, in Kontakt mit den Flüchtlingen zu kommen als auch einen Einblick in deren Kultur zu bekommen. 21 Die Flüchtlingsinitiative K4 Die Flüchlingshilfe K4 ist eine Gruppe Ehrenamtlicher, die Flüchtlinge im Containerdorf Kanalstraße unterstützt. Erster Sprachunterricht, Beschäftigung, Begegnung (z.B. Nachbarschaftsfest Sunday Vibes) und Feste, Hausaufgabenhilfe und -betreuung, Fahrradwerkstatt, Begleitung und Orientierungshilfe beim Arzt, beim Einkauf, bei Behörden, Beratung und Unterstützung in Asylfragen. K4 trifft sich jeden letzten Montag im Monat um 19 Uhr in der KulturKantine. Karibuni ist eine Gruppe von ehrenamtlich tätigen Männern und Frauen, die Flüchtlingen Begleitung auf den Wegen durch den schwierigen Alltag anbietet. Die Hilfe richtet sich in besonderem Maße an Menschen mit traumatischen Erfahrungen in Krisensituationen während und nach ihren Aufnahmeverfahren. Die sich regelmäßig treffende Gruppe dient der Supervision der vielfältigen Begleitungen. Karibuni trifft sich einmal im Monat im Schülerhort. Das Café international findet seit November Dienstag nachmittags in der KulturKantine statt. Bei Kaffee, Apfelsaft, Gebäck, Musik kann man unverbindlich Kontakte knüpfen, miteinander ins Gespräch kommen. kontakt@fluechtlingshilfe-K4.de IBAN: DE 63 6129 0120 0517 0 5 7 0 0 0 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Jugendwerkstatt Der prominenteste Jugendwerkstatt-Besucher: Winfried Kretschmann lernt schweißen. Der Anfang des Jahres war geprägt durch umfangreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten im Metallbereich der Jugendwerkstatt. Dies war erforderlich, um den neuen Anforderungen, die durch das Projekt „Kunst schafft Bildung“ entstanden sind, gerecht zu werden. Das Projekt ist gefördert von der Aktion Mensch und beinhaltet u.a die Erweiterung der Jugendwerkstatt zu einem offenen Bereich, in dem die Werkstatt allen Jugendlichen zugänglich gemacht wird. Hierfür wurde die Zimmerdecke des Raumes erneuert und für ausreichende Beleuchtung gesorgt. Die Wände wurden neu verputzt und gestrichen. Es wurden weitere Steckdosen und eine Wandflächenheizung installiert. Das alte WC wurde abgerissen und an neuer Stelle wieder errichtet. Desweiteren wurde ein weiteres Fenster und ein Ausgang, welcher über eine Treppe zum neu errichteten Außenbereich am Bach führt, realisiert. Diese Arbeiten wurden überwiegend mit Jugendlichen durchgeführt, die über das Jobcenter, im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten (AGH) oder über das ESF-geförderte Projekt „JAA Modul 4“ die Jugendwerkstatt besuchen. Weitere tatkräftige Unterstützung erhielten wir von Bewohnern des Flüchtlingsdorfs in der Kanalstraße. 22 Parallel zu den Umbauarbeiten wurde ein Programmheft gestaltet, welches die offene Werkstatt und das vielfältige Workshop-Angebot beschreibt. Dies wurde wie auch die Umbauarbeiten pünktlich zum Tag der offenen Türen fertiggestellt. Es wurde ein Projekt entwickelt, in dem Schüler und Schülerinnen ihre Vorstellungen, wie ein Pausenhof gestaltet werden könnte, einbrachten. Dieses Projekt heißt „Unser Platz“ und richtet sich an die Schüler der 9. und 10. Klassen. In Absprache mit der Schulleitung wurde ein Platz gefunden, der Raum für die Wünsche und Vorstellungen der Schüler bot. Eine Gruppe von zehn Schülern bildete sich, mit denen vor Ort der Platz besichtigt wurde und erste Ideen gesammelt wurden. Es wurde Maß genommen, um ein maßstabsgetreues Modell in der Jugendwerkstatt zu bauen. An einem Termin mit der Schulleitung, der Hausmeisterei und der Stadtverwaltung stellten die Schüler ihr Modell vor. Die Vorstellungen der Schüler, wurden durchweg sehr positiv aufgenommen und der Startschuss für konkretere Planungen war frei gegeben. Einige Wochen später kam jedoch die Ernüchterung: einige Maßnahmen wurden von der Stadt für zu attraktiv gehalten und deshalb die Gefahr drohe, dass es außerhalb der Schulzeit unliebsame Gäste anziehe. Nichtsdestotrotz wurden einige Vorschläge genehmigt, so dass die Planungen weitergeführt werden konnten. Aufgrund der städtischen Argumentation bezüglich der Attraktivität eines Schulhofes werden weitere Verhandlungen angestrebt. Als erster konkreter Schritt wurde ein Basketballkorb montiert. Anschließend wurde das Projekt einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Hierfür wurden alle Schulsozialarbeiter aus Nürtingen und Umgebung in die Jugendwerkstatt eingeladen. Ebenso kamen mehrere Klassen des Schulwerk Mitte in die Werkstatt, um den Lehrern und Schülern die Möglichkeiten vor Ort aufzuzeigen und zu erläutern. Durch diesen Termin kam eine Kooperation mit der Schulsozialarbeit des Max-Plank-Gymnasiums zustande. Spendenkonto: 51 7 057 077 be i de r Vo Ba N ü r tingen, BLZ 6 1 2 9 0 1 2 0 Jahresbericht 2014 Durch eine weitere Schulkooperation kamen wie auch schon letztes Jahr Schüler der Rohräckerschule im Rahmen einer Seifenkisten AG einmal in der Woche in die Jugendwerkstatt. Hier wurden wieder mit ausgedienten Schrottteilen Seifenkisten gebaut. Insgesamt wurden mit vier verschiedenen Gruppen jeweils eine Seifenkiste gebaut. Auch die Waldorfschule kam mit einer Klasse zum Apfelsaftpressen zu Besuch und produzierte hier ihren Jahresbedarf an Apfelsaft. Die angebotenen Workshops der Jugendwerkstatt konnten leider nicht alle stattfinden, da es für einige Angebote zu wenige Anmeldungen gab. Voll belegt hingegen waren der Lehmofen-Workshop und der MetallbildhauerWorkshop. Desweiteren wurde der Recycling-Kunst-Kurs mit Kindern des Flüchtlingsdorfs durchgeführt. Einige Flüchtlinge unterstützten uns auch bei einer Aktion an der Freien Kunsthochschule Nürtingen. Für die Paradise Lounge, die über die Sommermonate auf dem Gelände der FKN errichtet wurde, baute die Jugendwerkstatt eine Vielzahl an Palettensofas, um den Besuchern ein gemütliches Verweilen zu ermöglichen. Auch auf dem Areal der Alten Seegrasspinnerei wurde ein attraktiver Platz geschaffen, der zum Verweilen einlädt. Die alte Kastanie im Eingangsbereich musste aus statischen Gründen leider gefällt werden. Es wurde ein neuer Baum gepflanzt und große Kalksteine wurden als Umrandung gesetzt. Die Aufgabe der Jugendwerkstatt Jugendwerkstatt seit 2005 für Jugendliche und junge Erwachsene Offene Werkstatt: mo - do 16 - 19 Uhr Plochinger Straße 14/4 72622 Nürtingen 07022 2096-150 www.tvfk.de/juwe [email protected] T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. war hierbei, eine feste Bühne zu bauen, die sowohl für Auftritte, als auch für eine Erweiterung der Gartenwirtschaft des Abessina genutzt werden kann. Aus dem Holz der alten Kastanie, insbesondere aus Teilen der Rinde wurden eine Vielzahl an dekorativen Gegenständen produziert, die dann am alljährlichen Herbstmarkt der Alten Seegrasspinnerei verkauft wurden. Auch am Nürtinger Weihnachtsmarkt hatte die Jugendwerkstatt zum ersten Mal einen Stand und verkaufte sehr erfolgreich ihre selbst gemachten kunsthandwerklichen Produkte. Mit Teilnehmern des Internationalen Workcamp, welches in Kooperation mit dem Verein Internationale Begegnungen in Gemeinschaftsdienste e.V. durchgeführt wurde, stellte die Jugendwerkstatt Lehmziegel her. Diese werden dann an einem Backhäuschen, das auf dem Areal geplant ist, ihre Verwendung finden. An dem Workcamp nahmen ca. 20 Jugendliche aus verschiedenen europäischen Ländern teil. Das Camp stand unter dem Motto „Kinderrechte“. Hierfür wurden einrichtungsübergreifend verschiedene Angebote initiiert. Außer den Lehmziegeln wurden u.a Sitzwürfel aus Beton gegossen, Masken gefertigt und Theaterstücke erarbeitet. Irmi Sellhorst hat im September eine neue Arbeitsstelle bei der Caritas angetreten und ist aus der Jugendwerkstatt ausgeschieden. Unsere neue Mitarbeiterin in der Jugendwerkstatt ist Anneli Bialek, die wir über das Internationale Workcamp kennengelernt haben. Dort war sie als Teamerin tätig. Im November hat sie ein zweimonatiges Praktikum in der Jugendwerkstatt angetreten und ist seit Januar 2015 beim Trägerverein angestellt. IBAN: DE 21 6129 0120 0517 0 5 7 0 7 7 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENO D ES1 NU E 23 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. ARTerminal no.two Siebdruck- und Medienwerkstatt Sage und schreibe 300 T-Shirts sind 2014 über den Tisch der Siebdruckwerkstatt gegangen. Namhafte Größen und Sternchen haben bei uns eingekauft wie Prince Valium, Rasga Rasga, The Triumphators, Lucky 13 und viele andere. Das „Franz K.“ in Reutlingen lässt sich von uns einkleiden und das Seifenkistenrennen wäre ärmer ohne unsere vielfältigen T-Shirts. Dass die T-Shirts Bioqualität haben und fair gehandelt sind, versteht sich von selbst. Desweiteren war die Siebdruckwerkstatt beim diesjährigen Workcamp mit dabei und hat mit den Jugendlichen Kinderrechte visualisiert. Und last but not least hat die Siebdruckwerkstatt zusammen mit unserer neuen Mitarbeiterin Anneli einen Jahresplaner 2015 entwickelt, der unter anderem die Mitte unseres Jahresberichts ziert. Wir dürfen gespannt sein was dieses Jahr alles passiert. Inspirierende Workshops und mitreißende Konzerte Da zu bleiben und doch zugleich in Fernen zu schweifen – dies war das Motto der Kunsttage ARTerminal, die zum Ausklang der Sommerferien zum zweiten Mal in der Alten Seegrasspinnerei über die Bühne gingen. An vier Tagen konnten künstlerisch Interessierte tagsüber in Workshops kreativ sein. Abends klangen die Tage bei leider frischen Temperaturen mit den „Nightflights“ aus: Von fetzigem Jugendrock über orientalischen Tanz bis zu zarten Folkpop-Songs reichte das Programm. Wer am ARTerminal vorbeischaute, dem bot sich ein buntes Treiben dar: Aus dem Spiegelsaal der Kinder-Kultur-Werkstatt drangen Trommelrhythmen, nebenan in der Jugendwerkstatt entstanden aus Hühnerdraht, Rupfen und Gips Kleinplastiken. Im Tagungsraum verwandelten sich Leinwände in faszinierende Bildwelten. Der Workshop-Reigen startete mit einem Recycle-KunstKurs, in dem Abfälle zu Kunstwerken wurden. 24 Die Abende waren dann die Zeit der entspannten Unterhaltung. Wie schon beim ARTerminal no. one im vergangenen Jahr waren die Nightflights am Donnerstag Jugendbands aus der Region vorbehalten: Alternative-Rock brachte QED zu Gehör: mal eine kuschlige Ballade, mal ein rockiger Partysong. Der Auftritt der Rumpfbesetzung von „lift up“ lässt sich treffend als gelungene Musik-Comedy bezeichnen. Die Musiker von „Helena Calls Back“ heizten schließlich mit ihrer energischen Mischung aus Classic Rock, Hard Rock und Metal kräftig im Innenhof der Seegrasspinnerei ein. Fotorechte ARTerminal: Susanne Leibinger IBAN: DE62 6129 0120 0517 0570 18 b ei der Vo Ba N ü r tingen, BIC: GENODES1 N U E Jahresbericht 2014 AlteSeegrasspinnerei ökologisches, soziales und kulturelles Zentrum Am Freitagabend war das Wetter dann so schlecht, dass die Veranstalter den zweiten Nightflight in die Kulturkantine verlegten. Zunächst griff das „Gaans Anders Trio“ unter dem Motto „Gute Musik muss nicht laut sein“ das Geplätscher des Dauerregens musikalisch auf und legte darüber in verjazzter und verdrehter Manier Hits der Popgeschichte. Bei dem Akustik-Projekt „Miss Sofie & The Blond Tones“ glaubte man dann die Stimme von Amy Winehouse zu hören – allerdings in einer weichen Ausführung. Zwischen den beiden Bands verwandelte Svenja Habiba und ihre orientalische Tanzgruppe Luleja die Kulturkantine in einen ägyptischen Basar. Die Samstag-Nightflights startete Alexandra Ott mit einem offenen Drum-Circle. Danach spielten die vier jungen Musiker von „Shut up and play“ neben eigenen Songs auch solche von Nickelback und Simple Plan: fein arrangiert und gekonnt umgesetzt. Den Abschluss machten die fünf fundamentalen Freunde von „Kick The Mould“: Mit mitreißendem Rock traten sie gegen den „Einheitsguss“ der Alltagsmusik an und begeisterten so das zahlreiche Publikum. Mit seiner zweiten Auflage ist das ARTerminal wohl endgültig in Nürtingen angekommen: Im kommenden Jahr wird es wieder seine Pforten für die Urlaubsheimkehrer öffnen. Dann wird es nur einen Workshop geben – von fünf Künstlern gemeinschaftlich angeleitet. Auch Flüchtlinge werden stärker miteingebunden. Termin: 11. bis 13. September! www.arterminal.de T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. KulturKantine Achtsamer Aufstieg? + 5 ,4 5 2 + ! . 4 ) . % „Grün, blau, weiß – oder doch lieber Cola?“ Diese Frage stellt sich sommers oft für unsere Gäste – zumindest für unsere kleineren. Diese steigen erwartungsfroh auf unsere „stairway to icecream“, beobachten uns dann aufmerksam, wie wir in die Eistruhe greifen, ein längliches, farbiges Ding hervorholen und ein Ende des Plastiks zielsicher abschneiden. „30 Cent“, sagen wir dann, „wenn du das Plastik zurückbringst, bekommst 10 Cent retour.“ Mit leuchtenden Augen nimmt das Kind das Ding entgegen, bezahlt und steigt – schon schlotzend – wieder hinab. Solch eine ergreifende Szene spielte sich 2014 in der Kulturkantine sage und schreibe rund 600 Mal ab, denn genauso viel Wassereis haben wir in diesem Jahr verkauft! Und weil wir gerade bei Zahlen sind: 6570 Tagesessen, 2037 Wochengerichte, 1757 Suppen, 40 Vermietungen, 15 Konzerte, 7x unser Nachbarschaftsfest Sunday Vibes, 4x Brunch, bei all dem gingen rund 5000 Biere, Cola, Apfelschorle und ähnliches über den Tresen. Nicht mit gerechnet sind dabei: die Essen für die Kleinkindgruppe wi-wa-wuschels, den Schülerhort, die Kinder im Kinderhaus, einige Mitarbeiter der Jugendwerkstatt und die Kollegen auf dem Areal. Zudem: Bei sämtlichen Events auf dem Areal sorgten wir – wieder einmal – dafür, dass sich niemand wie ohne Wasserflasche in der Wüste fühlen musste: Zirkus Bambini, Tag der offenen Türen, internationales Fest, Afrika-Tage, Open-Air Kino, ARTerminal… Wir klopfen uns also selbstzufrieden auf die Schultern: 2014 war ein gutes – wie jedes vorangegangene war es sogar unser schönstes – und das, obwohl unser geschätzter Koch, Ronny Richter, gekündigt hat: Er wurde von den Bayern unter den Nürtingern Gaststätten abgeworben, da konnten wir, dem SC Freiburg vergleichbar, nicht mithalten: Wir mussten ihn ziehen lassen, nicht ohne ihn zuvor mit einer Abschiedsparty gewürdigt zu haben, und verpflichteten sogleich unseren Neuen: Siggi Bloch, die neue Nummer eins in der Küche der Kulturkantine! Seit Oktober lässt er nun den Ball bzw. die Schöpfkelle von einem zu anderen laufen, hat tolle „Spielideen“ (z. B. geniales Veganes), die unsere Gäste sehr goutieren. Leider währt sein Gastspiel nur bis März 2015. IBAN: DE 44 6115 0020 001 0 2 1 3 5 4 0 b ei der KSK Esslingen, BIC: GENO D ES1 NU E 25 Jahresbericht 2014 Kulturmenue - in Kooperation mit dem Winzer Helmut Dolde T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Sunday Vibes - Nachbarschaftsfest Seegras-Disco-Djs Bei so viel sportlichem Eifer durfte eine Qualität nicht fehlen: die Achtsamkeit – bekanntlich das Jahresthema des Vereins. Und so übten wir beim Team-Tag diese Fähigkeit ein: Achtsamkeit unter uns MitarbeiterInnen, Achtsamkeit im Umgang mit Nahrungsmitteln und – nicht zuletzt – auch mit unseren Gästen. Hat jemand die Verfeinerung unserer Sitten bemerkt? Immer mehr Menschen bemerken auf alle Fälle die Kochkünste unserer ehrenamtlichen Tapasköche. Diese kredenzen nicht nur Freitagabend für Freitagabend zauberhafte kleine Köstlichkeiten, einmal im Jahr gibt es das inzwischen legendäre Tapasköche-Menü: 2014 ging es im September erst auf die Wiese im Tiefenbachtal, denn das Motto lautete „Streuobst“; Helmut Dolde schenkte einen Apfel-Secco aus; Sabine März ließ in einer Probe den globalen Apfel „Pink Lady“ mit einheimischen Sorten vergleichen. Danach in der Kantine folgten die Gänge zwei bis fünf – durchsetzt von Saxofon-Musik, kurzen Geschichten und einem Apfel-Quiz à la „Wer wird Millionär?“ 26 Nicht zu vergessen ist auch unser Konzertangebot, das Jahr für Jahr vielfältiger wird: Gitte Müller brachte schwäbische, Revital Herzog jüdische Geschichten und Lieder, Pierrolo welche aus der ganzen Welt, die Rocking Daddies heizten für Amnesty ein, weiterhin: Drinking beer with mum, Joe Fieber, Soul of blues… und natürlich die Musiknacht. Last but not least wurde die Kulturkantine auch zur wichtigsten Wirkstätte der neuen Initiative „zukunftsfähiges NT“ (siehe nächste Seite). Diese veranstaltet bei uns Vorträge, allmonatlich ein philosophisches Café und im gleichen Rhythmus die „zukunftsfähige Suppenküche“, bei der vor der Tapaskneipe die Restsuppe des Tages aufgetischt wird. Immer geht es um Ideen und Projekte, die dem Geiste der Seegrasspinnerei ähnlich sind: Das Repair-Café ist unter anderem daraus hervorgegangen – es wird bei uns, so ist nun zu hoffen, keine LED-Leuchte mehr unruhig flackern. Schwäbischer Liederabend mit Gitte Müller Klänge aus Kuba und Lateinamerika an der Musiknacht KulturKantine öffentliche Gaststätte seit 2001 Öffnungszeiten: Mo - Fr 11-15 Uhr Plochinger Str. 14, Erdgeschoss 72622 Nürtingen, 07022 2096-170 [email protected] www.tvfk.de/kulturkantine www.seegrasspinnerei.de Spendenkonto: 10 2 135 40 be i de r KS K Esslingen, BLZ 6 1 1 5 0 0 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Seegrasspinnerei Es war nicht leicht sich damit abzufinden. Bereits Ende des Jahres wurden Baumkletterer damit beauftragt, die riesige Kastanie im Zugangsbereich des Areals auf eventuelle Fäulnis zu begutachten. Das Ergebnis war niederschmetternd. Es stellte sich heraus, dass der ungefähr 200 Jahre alte Baum, der somit schon lange da war, bevor die Alte Seegrasspinnerei erbaut wurde, stark beschädigt war. Die Fäulnis war so weit fortgeschritten, wodurch der Baum zu einer Bedrohung für die Verkehrssicherheit und auch für Fußgänger geworden ist. Es bestand zwar die Möglichkeit, den Baum soweit zu stutzen, dass die Verkehrssicherheit wieder gewährleistet werden könnte. Nach reiflicher Überlegung und unter Einbeziehung von mehreren Experten wurde beschlossen, den alten Baum zu fällen und ihn durch einen neuen jungen Baum zu ersetzen. Der neue Baum sollte gute Bedingungen erhalten. Er wurde weiter weg von der Straße platziert. Mit großen Kalksteinen wurde eine doppelt so große Einfriedung gebaut und im Sommer mit einer großen wetterfesten Terrasse aus Holz ergänzt. Selbstgebaute Sitzmöbel laden seitdem zum Verweilen ein und die Terrasse hat sich schon für Veranstaltungen bewährt. Während den Arbeiten an der Kastanie wurden dann Risse an der Westfassade des Fabrikationsgebäudes augenscheinlich. Nach vorsichtigem Aufschneiden der betroffenen Stellen wurde schnell klar, dass es sich um Setzungen des Gebäudes handelte. Es stellte sich heraus, dass Feuchtigkeit, die nicht ausreichend nach außen abtransportiert werden konnte, das Fachwerk im Sockelbereich stark beschädigte. Bei Baubeginn wurde schon eine Vorschädigung bemerkt. Diese wurden jedoch unterschätzt. Das Fachwerk musste Stück für Stück ersetzt werden und neu ausgefacht werden. Dazu war es laut Statiker notwendig das Gebäude mit Baumstämmen zur Sicherheit abzustützen. Die Sanierung muss auf eigene Kosten erfolgen und stellt den Verein vor eine große Herausforderung. Auch auf der Südseite werden vermutlich ähnliche starke Beschädigungen sein. Beide Fassaden liegen auf der Wetterseite. Mehrere verschiedene unglückliche Zusammenkünfte von Ursachen hat zu diesem Bauschaden geführt. Weitere Tätigkeiten des Teams um Claus Hoffmann, der treuen Seele der Seegrasspinnerei: Bodenschleifarbeiten im Schülerhort und im Flur des Kontorhaus wurden durchgeführt. Die Tische der Kulturkantine wurden abgeschliffen und geölt. Im sogenannten Postlager wurden Platz und Räume geschaffen und der Vermietung zur Verfügung gestellt. 27 Lehmbauwerkstatt LehmbauWerkstatt seit 2012 Plochinger Str. 14/5 72622 Nürtingen 07022 2096-160 www.lehmbauwerkstatt.de Der Trägerverein ist dankbar für die finanzielle Unterstützung der vielen privaten Spender und Spenderinnen, sowie der Stadt Nürtingen (Kinderbetreuung und Kinder-KulturWerkstatt), dem Jobcenter, Aktion Mensch, Europäischen Sozialfonds „ESF“, Druidenloge (Jugendberufshilfe), Round Table 138, LionsClub, (Kinder-Kultur-Werkstatt) und vielen anderen. IBAN: DE 74 6115 0020 000 8 5 0 6 8 6 7 b ei der KSK Esslingen, BIC ESSL D E6 6 XXX Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Trägerverein Freies Kinderhaus - Finanzen Ausgaben 2013 Einnahmen 2013 Wirtschaftsbetrieb Personal Nebenkosten, Ausstattung, Instandhaltung Miete Sachkosten Ein paar Zahlen: Der Trägerverein Freies Kinderhaus hat 180 Mitglieder und 40 angestellte MitarbeiterInnen, die zusammen 20 Vollzeitstellen füllen. Rund 100 Eltern engagieren sich ehrenamtlich mehrere Stunden in der Woche für ihre Kinderbetreuungseinrichtung. Hinzu kommen unsere Mieter und Förderfreunde, die uns bei Projekten und in der Instandhaltung des Areals Seegrasspinnerei unentgeltlich unterstützen - nochmal ca. 100 Personen. Finanzierungslücke von 70.000 Euro, aufgefangen durch Rücklagen Beiträge Spenden Mieteinnahmen Wirtschaftsbetrieb Sonstiges Zuschüsse, davon 74% kommunale Zuschüsse für Kinderbetreuung (Pflichtaufgaben) Unser Haushalt 2013 hatte einen Umsatz von über einer Million Euro. Wie sich die Einnahmen und Ausgaben anteilig zusammensetzen, sehen Sie hier im Diagramm. In 2013 mussten wir ein Defizit von über 70.000 Euro aus den Rücklagen auffangen. Das Defizit entstand durch tarifbedingte Personalkostenerhöhungen, erhöhte Nebenkosten und stagnierende, bzw. beendete Zuschüsse. In 2014 kommen noch unvorhergesehene Instandhaltungskosten hinzu (siehe Bericht „Seegrasspinnerei“), deren Gesamtkosten mit weiteren 80.000 Euro geschätzt werden. Finanzieller Bedarf Kindertageseinrichtungen Zuschusserhöhung Kinder-Kultur-Werkstatt Zusammen mit den weiteren freien Trägern in Nürtingen, die Kindertageseinrichtungen unterhalten, setzt sich der Trägerverein Freies Kinderhaus für eine Anpassung des Betriebskostenzuschusses ein. Zur Deckung der Betriebskosten erhält die Kinder-KulturWerkstatt einen städtischen Zuschuss. In den letzten 10 Jahren beträgt dieser durchschnittlich 40.000 Euro p.a.. Im Jahr 2013 konnte der Trägerverein damit 38 % der Betriebskosten verlässlich abdecken. Die restlichen 62% müssen frei finanziert werden. Neben den Beiträgen (10%), Projektgeldern (18%), Spenden (10%) ist in 2013 ein Defizit von 23% (26.000 Euro) entstanden, dass durch Rücklagen aufgefangen wurde. Im Laufe der vergangenen 15 Jahre waren wir gezwungen, alle Kostenerhöhungen von im Schnitt 4% pro Jahr durch einen erhöhten Spendenanteil oder durch Personalkostenverzicht und Anpassung der Öffnungszeiten anzupassen. Mittlerweile übersteigt diese Art der Kostenanpassung jedoch unsere Möglichkeiten. Um in Zukunft wieder eine angemessene Personalkostendeckung und eine Planungssicherheit zu erlangen möchten wir die Stadt ersuchen, den jährlichen Zuschuss auf 65.000 Euro zu erhöhen, bzw. den Landkreis um die Anerkennung als jugendhausähnliche Einrichtung mit dem entsprechenden Zuschuss zu bitten. 28 Städtische Kindertageseinrichtungen werden zu rund 90% von der Kommune getragen. Die Eltern zahlen somit etwa 10% ihrer Einrichtung. In freien Kindergärten müssen die Eltern jedoch 37% aufbringen - monetär und mit Ehrenamtsstunden, die bei manchen Eltern inzwischen einem 20% Job ausmachen. Kein Kind in Nürtingen soll benachteiligt werden. Das bedeutet, dass Nürtingen für alle Kindertageseinrichtungen gleiche Elternbeiträge ermöglichen sollte. Die freien Träger (DRK, MAhale gGmbH, Rudolf-Steiner-Schule und Trägerverein Freies Kinderhaus) sind in Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den Gemeinderäten, wie dies in Zukunft bewerkstelligt werden kann. Spendenkonto: 48 2 381 64 be i de r KS K Esslingen, BLZ 6 1 1 5 0 0 2 0 Jahresbericht 2014 Waffen-Projekt im Rahmen der Eine-Welt- und Friedenstage im November: „Wie fühlt es sich an, bedroht zu werden oder zu bedrohen?“ T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Innenhof-Ateliers und Kooperation mit der Johannes -WagnerSchule für hörgeschädigte und sprachbehinderte Kinder im Juni Finanzierung der Jugendwerkstatt Anpassung an die Schullandschaft Die Jugendwerkstatt hat die „Fabrikation“ der Alten Seegrasspinnerei von 2006 bis 2012 energetisch saniert. Dabei wurden rund 40 Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt und für den Arbeitsmarkt qualifiziert. In 2013 ist die Projekt-Finanzierung durch die Agentur für Arbeit ausgesetzt. Heute bietet die Jugendwerkstatt ein Werkstattangebot für Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren an. Dabei wird diese Einrichtung parallel von sieben Jugendlichen in Kooperation mit dem Jobcenter genutzt und am Nachmittag als offene Werkstatt für Jugendliche angeboten. Wir sind fest davon überzeugt, dass ein derartiges Angebot für diese Altersgruppe in Nürtingen einen echten Zugewinn darstellt. Nur aus diesem Grund wurde für die Anlaufphase ein Zuschuss durch Aktion Mensch gewährt. Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es einen Hort in der Kinder-Kultur-Werkstatt. Zurzeit beherbergt dieser Hort an fünf Werktagen 18 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren. Die Kinder kommen aus neun unterschiedlichen Schulen Nürtingens. Der Hort wird durch eine Abmangelfinanzierung der Stadt Nürtingen getragen. Zurzeit ist die Finanzierung zum Teil abgedeckt durch Mittel aus dem europäischen Sozialfonds (26%) und im Nachmittagsbereich bis ins Jahr 2016 durch einen befristeten Zuschuss von „Aktion Mensch“ (43%). Nach Gegenüberstellung der Zuschüsse und der derzeitigen Ausgaben ergibt sich für den Trägerverein ein jährliches Minus von 25.000 Euro, das im Moment nur durch Spenden aufgefangen werden kann. Leider bieten uns Spenden keine Gewähr für eine dauerhafte Planung. So ist es nicht möglich, parallel zur Betreuung der Menschen vor Ort, das Konzept Jugendwerkstatt über die Personalkosten hinaus auch mit den notwendigen Mitteln, zum Beispiel zur Bezahlung der Räumlichkeiten auszustatten. Aus diesem Grund hoffen wir auf die Anerkennung als jugendhausähnliche Einrichtung und auf weitere Zuschüsse. Die Kooperation mit der Kinder-Kultur-Werkstatt und die Kontinuität haben die Arbeit des Hortes im Rahmen der verbindlichen und familienergänzenden Schulkindbetreuung für viele Eltern permanent ausgezeichnet. Im Laufe dieser Jahre ist ein Erfahrungsschatz im Umgang mit Jugendlichen entstanden, der durch eine veränderte Schullandschaft hin in Richtung Ganztagsschulbetrieb verloren zu gehen droht. Gerade die Vielfalt der kreativen Möglichkeiten in den Räumlichkeiten des Trägervereins und die hohe Qualität der Arbeit unserer MitarbeiterInnen vor Ort war bisher Garant für eine stets angenehme Atmosphäre und einen sehr vertrauten Umgang mit den Kindern. Diesen Erfahrungsschatz gilt es, in die sich abzeichnende Veränderung der Schullandschaft einzubringen und die Aspekte der Konzeption von Hort und Kinder-KulturWerkstatt dauerhaft auch in den Ganztagsschulbetrieb zu überführen. Aus diesem Grund sollte die Kommune investieren, um die anstehenden konzeptionellen und integrativen Aufgaben in Nürtingen parallel zum Hortbetrieb proaktiv in Angriff zu nehmen. Die Personalkosten für eine für drei Jahre anzusetzenden Stelle (65%) würden sich auf ca. 25.000 Euro pro Jahr belaufen. Nur so wäre gewährleistet, dass die umfassenden Erfahrungen in der qualitativ hochwertigen und verlässlichen Betreuung von Kindern am Nachmittag nicht verloren gehen. IBAN: DE 74 6115 0020 004 8 2 3 8 1 6 4 b ei der KSK Esslingen, BIC ESSL D E6 6 XXX 29 Jahresbericht 2014 Nafsi Acrobats - im Rahmen der Kinder- und Jugendkulturtage in der Mensa der Berufsschule T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. WM Finale Public Viewing 6. Afrikatage Nürtingen im August Betrieb der „Alten Seegrasspinnerei“ Der Trägerverein als Betreiber des ökologischen, sozialen und kulturellen Zentrums „Alte Seegrasspinnerei“ bedient einen ständig wachsenden Bedarf an Veranstaltungen. Kurse, Workshops, Forumsarbeit, eine Vielzahl und eine Vielfalt von Menschen nutzen die Räumlichkeiten des Areals. Insgesamt bedient die „Alte Seegrasspinnerei“ damit rund 65.000 Besucher pro Jahr. Damit offeriert der Trägerverein ein Angebotsspektrum für ganz Nürtingen, in vielen Details vergleichbar mit einer Volkshochschule, einer öffentlichen Einrichtung oder einer Bildungseinrichtung. 30 Die Bereitstellung und der Erhalt der Räumlichkeiten sowie die Auswahl der Veranstaltungen sind selten kostendeckend umzusetzen. In der Vergangenheit wurden Defizite unter anderem durch Spenden ausgeglichen. Leider ist dieser Umstand weder planbar noch gesamtgesellschaftlich auf Dauer der Bedürfnislage Nürtingens zumutbar. Nach mittlerweile 30 Jahren Trägerverein Freies Kinderhaus und der kontinuierlichen Programmarbeit auf dem Areal der „Alten Seegrasspinnerei“ ist ein Raum entstanden, den jedes Jahr viele Vertreter anderer Gemeinden besuchen und anerkennend auf das Engagement des Trägervereins blicken. Die veränderte Projektlandschaft für soziale Träger in Vereinsstruktur und die Kostenentwicklung der letzten Jahre zwingen uns zu der Darstellung der vorangegangenen Sachverhalte. Der Stellenwert des Trägervereins und die Dimension des Areals „Alte Seegrasspinnerei“ und die Akzeptanz in der Bevölkerung entspricht einer Institution, die heute aus Nürtingen nicht mehr weg zu denken ist. Umso dringlicher sind die Appelle an die Verantwortlichen des Gemeinderates, der Stadtverwaltung und dem Landkreis, den Trägerverein zu unterstützen, damit Nürtingen auch in Zukunft genau diese Art an Vielfalt und Mannigfaltigkeit im kulturellen Leben ermöglicht wird. Nicht angesprochen wurde bislang der Aspekt der dauerhaften Absicherung des Areal „Alte Seegrasspinnerei“. Ende 2026 läuft der derzeitige Pachtvertrag aus. Was dann mit dem vielfältigen Engagement passiert, ist ein Thema, das uns die nächsten Jahre intensiv beschäftigen wird. Die Option, das Gelände und die Häuser zu kaufen und damit der Kinder-und Jugendarbeit weiterhin bereitzustellen, muss mit einem breiten Unterstützerkreis schon jetzt angegangen werden. Nicht zuletzt deshalb hat sich die Kinder- und Jugendstiftung „Alte Seegrasspinnerei“ gegründet. Um eine selbstständige Stiftung zu werden, benötigt sie noch rund 30.000 Euro als Stiftungskapital. Wir wünschen uns von der Öffentlichkeit und der Politik eine konstruktive Zusammenarbeit, um Lösungsansätze für 2026 zu entwickeln. Trägerverein Freies Kinderhaus e.V. Plochiger Straße 14 72622 Nürtingen Tel: 07022 2096-100 Fax: 07022 2096-199 [email protected] www.tvfk.de 1. Vorsitzender: Klaus Nägele Steuernummer: 74091/13585 beim Finanzamt Nürtingen Amtsgericht Nürtingen Nr. VR 587 Spendenkonto: 482 381 64 be i de r KSK Esslingen, BLZ 6 1 1 5 0 0 2 0 Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Zukunftsfähiges NT Im Herbst 2014 ging das Forum „zukunftsfähiges NT“ an den Start Vieles Neue, das in Nürtingen entsteht, geht von der Seegrasspinnerei aus. So war es auch mit dem „Forum zukunftsfähige Stadt - Nürtingen“. Anfang 2014 trat Sven Simon von der BUND-Ortsgruppe an den Trägerverein herantrat, um für ein Nürtinger Nachhaltigkeits-Bündnis zu werben, welches gemeinsam eine Veranstaltungsreihe organisieren und zukunftsfähige Projekte anstoßen sollte. Mit Thomas Oser ergab sich sogleich eine folgenreiche Resonanz: Die beiden brachten fortan ein lockeres Netzwerk auf den Weg, an welchem nun verschiedene Initiativen und auch einzelne Künstler mitspinnen – dabei sind neben dem Trägerverein u.a. der BUND, Amnesty und die Stattzeitung; aus der Initiative hervorgegangen sind bereits eine Gruppe für solidarische Landwirtschaft und ein Repair-Café in der Jugendwerkstatt. Das Verbindende am „zukunftsfähigen NT“ ist die Überzeugung, dass die heute vorherrschende Wirtschaftsund Lebensform auf zu hohem Ressourcenverbrauch basieren und u.a. deshalb nicht tauglich sind, um den Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Artensterben, Hunger, Flüchtlingselend und Finanzkrisen erfolgreich zu begegnen. Um eine erfüllende und erfreuliche Zukunft zu ermöglichen, bedarf es – auch in Nürtingen – Weiterentwicklungen und neuer Konzepte, die nicht nur entworfen, sondern auch ganz konkret praktiziert werden sollten. Feste Formate des „zukunftsfähigen NT“ sind die Vortragsreihe „Forum zukunftsfähige Stadt – Nürtingen“, welche in Kooperation mit der VHS stattfindet; das thematisch teilweise daran anknüpfende philosophische Café und eine „zukunftsfähige Suppenküche“, in der einmal im Monat in der Kulturkantine eine Suppe aufgetischt wird, die am Mittag übrigbleibt, womit eine Verschwendung von Lebensmitteln vermieden wird. Während in der Suppenküche, die für alle Bürgerinnen und Bürger offen ist, konkrete zukunftsfähige Ideen und Projekte für Nürtingen beraten werden, geht es bei den Vorträgen und im philosophischen Café um die größeren Perspektiven, die von Experten vor Ort beleuchtet werden. So behandelten die ersten Vorträge der Reihe Themen wie Postwachstums-Gesellschaft, Kultur und Kunst als gesellschaftsverändernde Werkzeuge und Ökologie. Es folgt bis Sommer noch das Thema „Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus“ und natürlich wird es sich auch um das leidige „Geld“ drehen. Das Forum „zukunftsfähiges NT“ ist darauf angelegt, nach und nach zu wachsen und auf diese Weise mehr und mehr auf die ganze Stadt mit ihrer Umgebung auszustrahlen. Aktive Mitgestaltung ist an jeder Stelle möglich und willkommen! Einen Überblick über die vergangenen und kommenden Veranstaltungen der Initiative findet sich unter www.nuertinger-stattzeitung. de (zukunftsfähiges NT). 31 Impressum Der Jahresbericht 2014 wurde erstellt durch die Beiträge der Abteilungen. Vielen Dank an Vera Siebert, David Teck, Jürgen Durner, Veronika Tschersich, Tamara Rieger, Anneli Bialek, Christine Roos, Thomas Buttler, Monika Hofer, Nina Raber-Urgessa, Ralf Kuder, Nicole Jäckel, Claus Hoffmann, Thomas Oser, Birgit Seefeldt, Klaus Nägele, Pit Lohse, Jürgen Maier. Fotorechte liegen beim Trägerverein, wenn nicht anders vermerkt. Konzept und Layout: Julia Rieger; Auflage: 1000; März 2015 Streuobst-Menagerie am Herbstmarkt IBAN: DE 74 6115 0020 004 8 2 3 8 1 6 4 b ei der KSK Esslingen, BIC ESSL D E6 6 XXX Jahresbericht 2014 T r ä g e r v e r e i n F r e i e s K i n d e r h a u s e . V. Tag der offenen Türen 22. März 2015, 11 - 17 Uhr in der Alten Seegrasspinnerei ein soziales, kulturelles und ökologisches Zentrum in einem denkmalgeschützten Industrieensemble. Die Abteilungen des Trägervereins Freies Kinderhaus und die auf dem Areal Alte Seegrasspinnerei angesiedelten Initiativen und Unternehmen stellen sich vor und haben ein buntes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vorbereitet. Um 16 Uhr wird Clown Klikusch erwartet An Verpflegung für alle Geschmäcker mangelt es nicht: selbstgemachte Maultaschen und Grünkernküchle, Waffeln, Würstchen, Salat, afrikanisches Essen, Stockbrot, Kaffee, Kuchen, erfrischende Getränke. und in der Neckarstraße 14 14-17 Uhr Für klein und groß ist viel geboten! Hier: Bauklötzle bei der Jugendwerkstatt Alte Seegrasspinnerei Die beiden Elterninitiativen „Freies Kinderhaus“ und „wi-wa-wuschels“ öffnen ihre Räumlichkeiten und den großen Garten mit Spielplatz für Interessierte! Plochiger Straße 14 72622 Nürtingen Tel: 07022 2096-100 Fax: 07022 2096-199 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! www.seegrasspinnerei.de !LTE3EEGRASSPINNEREI ÚKOLOGISCHESSOZIALESUNDKULTURELLES:ENTRUM Plochinger Straße 14 Alte Seegra sspinnerei 32 els 4 sch raße 1 wi-wa-wu t r a k c Ne und rhaus Kinde In der Alten Seegrasspinnerei finden Sie: Kinder-Kultur-Werkstatt, Schülerhort, Jugendwerkstatt, Lehmbauwerkstatt, Sandflöhe, KulturKantine und andere Initiativen. Johan n Waldk es-VatterS inder garte traße n
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