Protokoll über die 2. FliB-Mitgliederversammlung am 5. Mai 2015 Ort: „Hallerhof“, Buckenhof Zeit: 19.35 bis 20.45 Uhr Anwesend: 31 Mitglieder, 5 Gäste (vgl. Anwesenheitsliste) 1. 2. 3. 4. 5. 6. Tagesordnung: Begrüßung Bericht des Vorstandes über die bisherigen Tätigkeiten und Kassenbericht Entlastung des Vorstands Ausblick Strukturierung von FliB Verschiedenes Zu 1: Begrüßung Die 1. Vorsitzende, Katja Roßmeißl, begrüßt die Erschienenen und dankt für ihr Kommen. Den Dank richtet sie zudem an die 2. Vorsitzende, Christine Altmann, für deren Hilfe bei der Vorbereitung der Mitgliederversammlung – vor allem für die optischen Präsentationen. Bei der folgenden Übersicht über die Tagesordnung wird aus den Reihen der Versammelten zusätzlich der Punkt „Entlastung des Vorstands“ gewünscht und – wenn auch unter TOP 2 bereits vorgesehen – nun ausdrücklich aufgenommen. Herr Dieter Frank ist bereit, den entsprechenden Antrag zu stellen. Hingewiesen wird auf das ausliegende FliB-Gründungsprotokoll 2014, auf die umlaufende Anwesenheitsliste und auf den bereit gehaltenen „Ehrenkodex“. Zu 2.: Bericht des Vorstandes über die bisherigen Tätigkeiten und Kassenbericht K. Roßmeißl berichtet: Nach der FliB-Gründung am 29.6.14 waren zahlreiche Arbeiten zur Anerkennung und Organisation des Vereins zu erledigen. Im August 2014 wurde in einer Wohnung des Buckenhofer Rathauses eine serbische Roma-Familie mit 4 Kindern aufgenommen; die Ansätze zum Sprachunterricht und zur Einschulung wurden jedoch jäh unterbrochen, da die Asylsuchenden die Bundesrepublik wieder verlassen mussten. Eine zweite Roma-Familie hatte in Buckenhof nur kurzen Aufenthalt, da sie mit weiteren zunächst im Lager Zirndorf verbliebenen Angehörigen insgesamt 11 Personen zählte und die verfügbare Wohnung zu klein war. Diese Familie fand in Eckental Unterkunft. Da die Buckenhofer Wohnung bestimmungsgemäß einer Familie oder einem kleinen Familien-verband zugedacht war, blieb sie angesichts der aus Syrien eingetroffenen Einzelflüchtlinge zeitweise unbelegt. Ihre Verwendung ist zudem auf Asylsuchende, nicht auf anerkannte Asylanten festgeschrieben. Nach einigem behördlichen Hin und Her erfolgte ab 18.12.14 dann doch die Aufnahme von 6 syrischen Männern, die hohe Bereitschaft zeigen, hierzulande Fuß zu fassen. Vier von ihnen haben ihre inzwischen erworbenen beachtlichen Deutsch-Kenntnisse beim Informationsabend am 21.4.15 präsentieren können. - 2 Männer brauchen wegen komplizierter rechtlicher Sachlage (z.B. Ankunft in einem anderen EU-Land) anwaltliche Hilfe, um vorerst hier bleiben zu können, ehe überhaupt das Anerkennungsverfahren einsetzt. Ch. Altmann ergänzt: Eine Dame aus der Mitgliedschaft war in der Lage, den arbeitswilligen jungen Syrern kleine Aufträge bei der Franconian International School gegen Entgelt zu verschaffen. - Sportliche Betätigung (Training, Vorbereitung auf ein Match) hat ein boxbegeisterter Syrer gefunden. - Jeden Dienstag wird um 17.00 Uhr ein Waldlauf angeboten (Treffpunkt: Parkplatz zum Tennenloher Forst). Wirksame Hilfe bei Behördengängen und im Deutschunterricht leisteten v.a. Nevenka Tanner und Sabiha Leineweber bzw. Ute Szepaniak und Rosemarie Menkel. Das Landratsamt zeigt sich bei der Ausstattung mit Gegenständen für das Kochen und Waschen sehr restriktiv (Schöpflöffel? Wäscheständer?). Hier muss aus anderen Beständen ausgeholfen werden, was aber laut K. Roßmeißl möglich ist. Die 1. Vorsitzende fügt noch hinzu: Von FliB bestehen Kontakte zu anderen aufnehmenden Gemeinden, wie Eckental, Spardorf, Bubenreuth, Hemhofen; wichtige Informationsquelle war dabei die FliB-Satzung. Da Spardorf und Eckental in Buckenhof um Überlassung gespendeter Erwachsenen-Fahrräder gebeten hatten, ist bei der baldigen Ankunft von Flüchtlingen in Buckenhof ein weiterer Spendenaufruf nötig. Die Kassenwartin, Kathrin Schlick, bittet den 2. Kassenprüfer, Dr. Carsten Probol, sogleich nähere Ausführungen zur finanziellen Situation zu machen: Das bei der Sparkasse eingerichtete Konto, auf das im bisherigen Zeitraum Spenden eingegangen und von dem die Ausgaben für Bücher und weiteres Material abgebucht worden sind, weist einen Bestand von ca. 4.000 € auf. Einnahmen und Ausgaben (470.- €) konnten lückenlos nachgeprüft werden; sie waren satzungsgemäß und sind einwandfrei belegt. Die Buchführung ist tadellos. Zu 3.: Entlastung des Vorstands Herr Dieter Frank befragt die versammelten Mitglieder, ob der Vorstand und davon gesondert die Kassenwartin entlastet werden kann; dies geschieht per Handzeichen im ersten Fall einstimmig, im zweiten Fall mit Mehrheit bei einer Enthaltung. Zu 4.: Ausblick Die beiden Vorsitzenden führen nun arbeitsteilig durch die demnächst anstehenden Aufgaben und Vorhaben, unterstützt durch übersichtlich gegliederte Beamer-Projektionen: Die Container kommen! - Mit dem unmittelbar bevorstehenden Zuzug von Flüchtlingen tritt die Arbeit von FliB in eine neue, detaillierte und aufwendige Phase. Buckenhofer Bürgerfest 27./28.6.15. - Die jungen syrischen Männer wollen (nur am Samstag) Speisen kochen und diese anbieten. Helfer/innen möchten sich gegen Ende der Versammlung bei der 1. Vorsitzenden melden. Gruppenbildung für strukturierte Hilfe. - Einzelheiten werden im folgenden Tagesordnungspunkt vorgestellt und erläutert. Zu 5.: Strukturierung von FliB Wiederum über Beamer-Projektionen werden die zur Betreuung der Flüchtlinge als notwendig erachteten Arbeitsgruppen vorgestellt, verbunden mit der Bitte an die Versammelten, sich entsprechend den persönlichen Fähigkeiten und Neigungen in die ausgelegten Listen einzutragen und möglichst auch Gruppenverantwortliche zu benennen. Diese sollen Kontakt zum Vorstand halten. Behördengänge. - Hierfür sollte Zeit am Vormittag eingeplant werden, ebenso ein großes zeitliches Polster, das die Hürden bei der sprachlichen Verständigung und der sachgerechten Erklärung berücksichtigt. Unverzichtbar ist eine Zusammenstellung von systemischen und erfahrungsbezogenen Leitfragen. (Für diese Liste am Abend zuständig: Sabiha Leineweber, Nevenka Tanner). Deutsch-Unterricht. - Bisher waren in diesem Bereich 5 Personen tätig. Die Zahl der Unterrichten-den wird aber stark ansteigen. Grundsätzlich ist bei der Organisation des Unterrichts die Trennung der Geschlechter zu beachten. Eine klar geregelte zeitliche Planung ist vorzusehen, um den Flüchtlingen eine Tagesstruktur zu bieten, die zugleich einen Wechsel vom Wohnraum zum Unterrichtszimmer (Nebenraum des Rathauses) bringt. (Für diese Liste am Abend zuständig: Rosemarie Menkel, Ute Szepaniak). Patenschaften. - Vorgesehen ist eine fest etablierte personelle Zuständigkeit für Einzelpersonen oder zusammengehörende Kleingruppen. Als zeitlicher Mindestaufwand ist zusammenhängend eine Stunde Betreuung pro Woche anzusetzen. Zu veranschlagen ist zudem ein plötzliches Ende der Begegnungsmöglichkeit, sobald über Verbleib oder Abschiebung behördlich entschieden wurde. (Für diese Liste am Abend zuständig: Christine Altmann, Katja Roßmeißl). Mobilität. - Zu allererst gilt es Kenntnisse im Reparieren von Fahrrädern zu vermitteln, um überflüssige Ausgaben für Bus-Tickets zu vermeiden. Hilfestellung ist anfangs bei Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu leisten. (Tickets mit dem Lager Zirndorf als Ziel werden erstattet.) (Für diese Liste am Abend zuständig: Bärbl Meier). Dolmetscher. - Es sind vorerst ausreichend Personen vorhanden. Die Vermittlung geschieht über den Vorstand. Eine Liste liegt daher nicht aus. Freizeitaktivitäten. - Hier geht es um Zugang zu Sportvereinen oder -gruppen, etwa auch zur vielsprachigen Sportgruppe der Erlanger Volkshochschule. - Denkbar sind auch: Voraussetzungen zum Musizieren schaffen, das Organisieren von Freizeit-Veranstaltungen, das Begleiten von Ausflügen. (Für diese Liste am Abend zuständig: Christine Altmann). Kinderbetreuung. - Vordringlich sind Hausaufgabenbetreuung und Kooperation mit den Schulen. (Für diese Liste am Abend zuständig: Kathrin Schlick). Auf diese Ausführungen folgt um 20.15 Uhr die Einladung an die Anwesenden, sich bei den einzelnen Listen weiter zu informieren und namentlich einzutragen. Dieser Vorschlag findet reges Interesse. Schließlich sind alle Arbeitsgruppen besetzt, die Gruppenverantwortlichen sind benannt; die Listen werden beim Vorstand verwahrt. Die 1. Vorsitzende bittet die Gruppenvertreter, mit dem Vorstand alle 4 Wochen Kontakt zu halten. Eine erste koordinierende Besprechung soll zur Zeit der Sprechstunde im Rathaus am kommenden Donnerstag, 7.5.15, von 17 bis 18 Uhr stattfinden. Sobald die Flüchtlinge in die Container eingezogen sind, werden die Arbeitsgruppen „vor Ort“ mit den räumlichen Verhältnissen vertraut und mit den Bewohnern bekannt gemacht. Zur Vervollständigung der nunmehr eingerichteten Arbeitsgruppen wird K. Roßmeißl sich per Mail an alle schon 2014 bei der ersten Informationsveranstaltung erfassten Buckenhofer Bürger wenden, die ihre Bereitschaft zur Mithilfe signalisiert haben. Zur Überlegung von Herrn Frank, ob die Kommunikation mit Flüchtlingen auch an den Ehemännern vorbei gelingen wird, bietet K. Roßmeißl die Vermittlung durch die beiden Vorsitzenden an; ihrer Erfahrung nach sind vertrauliche, erfolgreiche Gespräche bei einfühlsamem Vorgehen mög-ich. - Aus der Runde der Mitglieder kommt dazu der Vorschlag, als Ehepaar betreuend aufzutreten. Zu 6.: Verschiedenes K. Roßmeißl berichtet, dass ein Bestand von Haushaltsgeräten zur Weitergabe an Flüchtlinge vorhanden ist; im Bedarfsfall wird zu Spenden aufgerufen. Wie Ch. Altmann ausführt, sind in den Containern bestimmungsgemäß weder Fernseher noch Internet vorgesehen – ein Zustand, der im zweiten Fall die Verbindung zur Heimat erschwert. Die 2. Vorsitzende appelliert an die Versammelten, mit nach einer akzeptablen Lösung zu suchen. Eine Kleidersammlung wird bei FliB nicht angelegt; eine geeignete Anlaufstelle ist unter Berücksichtigung individueller Wünsche das Kleidermagazin der „Caritas“ in der Erlanger Mozartstraße. K. Roßmeißl bittet die Helfer/innen beim Bürgerfest nunmehr nach vorne; sie macht noch auf die ausliegende Broschüre von Hanne Shah „Flüchtlingskinder und jugendliche Flüchtlinge“ aufmerksam. Zum Schluss bedankt sie sich bei den Erschienenen für den erfolgreichen Verlauf der Mitgliederversammlung und erteilt Herrn Dr. Friedmann für ein wichtiges Anliegen kurz das Wort (Erdbebenkatastrophe in Nepal – Wohltätigkeitskonzert für Soforthilfe am Mittwoch, 13.5.15, um 19.00 Uhr in der Neustädter Kirche Erlangen). Buckenhof, den 6. Mai 2015 Katja Roßmeißl 1. Vorsitzende Siegfried Ziegler Schriftführer
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