GiBLnews 2015/1 Inhalt - Editorial von Markus Riedweg, Rektor - Berufsmaturität – Was ändert sich? - Zeichner – Silber in Augusta Raurica – Ein Kinderbuch als IDPA - Zusammenarbeit BKU und ABU – Projektwoche FBU im Binntal - Exkursion Autosalon Genf - Von der Gewerblichen Fortbildungsschule zur GiB Liestal - 1875 – 2015 – ein kurzer Rückblick - Osterschiwe 2015: Heidelberg – Speyer – Freiburg im Breisgau - SwissSkills der Landtechnikberufe – GiBL-Lernender ist Schweizer Meister - Grundschule Metall - GiBL-Förderangebote - GiBL-Weiterbildung Seite 1 2 3 4 5 6-7 8 9 10-11 12-13 14 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Liebe Leserin, lieber Leser „Die Lust am Neuen“ – Wer nichts wagt, so der Tenor der populären Psychoratgeberliteratur, sei zu bedauern. Das Leben sei dann so langweilig wie eine seit Wochen geöffnete Flasche Sekt: abgestanden und fad. Andere Fachpersonen behaupten, dass das Bedürfnis nach Unbekanntem zu einem deutlichen Anteil genetisch bedingt ist und weniger eine Entscheidung unseres freien Willens sei. In unserem Unterrichtsalltag stellen wir fest, dass das Verlangen nach Neuem bei unseren Lernenden unterschiedlich ausgeprägt ist. Viele Lernende schätzen es u.a. sehr, wenn unser Berufsschulunterricht sich auf Werte und Normen abstützt, die sich nicht jedem kurzfristigen Trend unterwerfen. Dass sich die Schweizer Berufsfachschulen den neusten Entwicklungen nicht verschliessen, zeigt eine breit angelegte Umfrage zur IT an Berufsfachschulen von Berufsbildung Schweiz BCH. Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass die IT-Errungenschaften der digitalen Welt bereits stark in die Berufsfachschulen Einzug gehalten haben und von vielen Lehrpersonen schon lange nicht mehr nur aus Lust am Neuen genutzt werden. Die Wurzeln der GiB Liestal gehen bis ins Jahr 1875 zurück. Damals gründete der Gewerbeverein Liestal die „Gewerbliche Fortbildungsschule“. Der kurze Rückblick auf die vergangenen 140 Jahre Schulgeschichte (siehe Seiten 6-7) zeigt auf, dass unsere Berufsfachschule sich regelmässig den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen gestellt hat. Dazu gehörte sicherlich auch immer wieder eine grosse Portion Lust am Neuen. Während sich unsere Lernenden nun intensiv auf das Qualifikationsverfahren (LAP) vorbereiten, laufen die Planungen für das kommende Schuljahr 2015/16 auf Hochtouren. Auch wir wagen Neues und planen - in den Bau- und Dienstleistungsberufen das zweijährige Grundbildungsangebot (eidg. Berufsattest EBA) auszubauen - auf Stufe Berufsmaturität den Lernenden aus gewerblichen Berufen die Ausrichtung „Wirtschaft und Dienstleistungen / Typ Dienstleistungen“ (DLBM) zur ermöglichen - in der Grundschule Metall ein neues Angebot für die Berufsorientierung der Schüler/innen der Sekundarstufe I anzubieten und - zu Lehrbeginn eine Projektwoche für die angehenden Fachmänner / Fachfrauen Betriebsunterhalt in einem Berggebiet zu organisieren. In den vorliegenden GiBLnews 15/1 gibt es wiederum viel Neues zu erfahren. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Freundliche Grüsse Markus Riedweg, Rektor Seite 1 GiBLnews Ausgabe 2015/1 Autorin: Lilo Ganzmann Konrektorin Berufsmaturität ___________________________ Berufsmaturität an der GiB Liestal, was ändert sich? Mit dem Inkrafttreten des neuen Berufsmaturitäts-Rahmenlehrplans werden ab Schuljahr 2015/16 an der GiBL neu zwei verschiedene BM-Ausrichtungen angeboten: Wie bisher kann eine technische BM belegt werden. Sie dauert vier Jahre – in der Regel entspricht dies der Dauer der EFZ-Lehre. Die Ausbildung ist additiv, d.h., alle Lernenden einer vierjährigen Lehre besuchen an einem Tag in der Woche den BM- und je nach Beruf an einem weiteren Halb- oder Ganztag den berufskundlichen Unterricht. Die bisherigen Modelle – sei es das integrative für die Konstrukteur/Polymechaniker oder das dreijährige additive für alle anderen Lernenden – werden durch das neue vierjährige Modell ersetzt. Eine technische BM mit den Schwerpunkten Mathematik, Physik und Chemie ist die richtige Ausrichtung für Lernende, die sich im Bereich Technik, Architektur oder Life Sciences weiterbilden möchten. Insbesondere für gewerbliche Berufe interessant sein dürfte das neue dreijährige Modell einer Dienstleistungs-BM: die Lernenden beschäftigen sich hier mit dem Schwerpunkt Finanz- und Rechnungswesen sowie mit Wirtschaft und Recht und legen dadurch eine solide Basis vielleicht für die Leitung eines Betriebs oder die Übernahme eines eigenen Geschäfts. Wie bisher werden die Lernenden an zwei Tagen unterrichtet: 1 ½ Tage sind dem BM- ½ Tag dem BKUnterricht vorbehalten. Sollte sich ein Lernender einer vierjährigen Lehre für die DL-BM interessieren, so wird sich dafür ebenso eine Lösung finden wie für einen Lernenden aus einer dreijährigen Lehre, der die TBM besuchen möchte. Auch wer sich einen Einstieg in die BM gleich welcher Richtung im zweiten Lehrjahr überlegt, melde sich doch bei mir für ein Gespräch. TBM – 4 Jahre DLBM – 3 Jahre Berufslehre plus Berufsmaturität Zwei Abschlüsse – alle Möglichkeiten Lilo Ganzmann, Mühlemattstrasse 34, 4410 Liestal, [email protected], 061 552 10 83 Seite 2 GiBLnews Ausgabe 2015/1 Autorinnen: Julia Jäggi, Corinne Nebiker und Christine Baader Lernende BMS 3B ___________________________ Silber in Augusta Raurica – Ein Kinderbuch als IDPA Wir – drei Frauen aus der BMS 3B – wussten zuerst gar nicht, über was wir unsere IDPA schreiben sollten. Es musste etwas sein, das uns kreativ fordert und jeder gefällt. Wir kamen auf die Idee, ein Kinderbuch zu schreiben. Damit die Arbeit wie verlangt zwei Schulfächer umfasst, überlegten wir uns, wie wir das Fach Geschichte neben Deutsch auch noch einbringen könnten. Aus unserer Kindheit kannten wir schon Abenteuerbücher mit historischem Kontext und wir beschlossen, ebenfalls ein solches Buch zu gestalten. Die Suche nach einer geeigneten Geschichtsepoche begann. Es sollte auch ein Thema sein, das hier aus der Region kommt und hier verwurzelt ist. Was bietet sich da Besseres an, als die Römer in Augusta Raurica? Der Entschluss war schnell gefasst und wir begannen mit dem Recherchieren. Das Museum in Augusta Raurica bot Antworten auf alle unsere Fragen. Dort konnten wir ein aufschlussreiches Interview mit einem Fachmann führen, der uns auch Erkenntnisse aus neuesten Ausgrabungen lieferte. Mit einem ’Rucksack’ voller Informationen über die Römer mussten wir uns nun überlegen, wie man überhaupt ein Kinderbuch schreibt. Es sollte klar und verständlich sein für die Kinder und Bilder sollten für Abwechslung sorgen. Unsere Deutschlehrerin unterstützte uns tatkräftig und gab uns auch einige nützliche Unterlagen dazu. Im Nachhinein müssen wir sagen: Der Anfang des Kinderbuches war am schwierigsten. Denn wie schreibt man die ersten paar Worte, Sätze und Seiten so, dass der Leser weiterlesen möchte? Mit der Zeit kam man dann in einen richtigen Schreibfluss und wir kamen gut voran. Wir teilten uns die Arbeit auf: Während zwei stetig am Begleittext und am Buch weiterschrieben, zeichnete die Dritte die Bilder für das Buch und half danach den Anderen. Es war eine kreative Arbeitsphase und wir lernten sehr viel dabei. Trotz allem brauchten wir die uns zur Verfügung gestellte Zeit bis auf die letzte Minute und holten das Buch einen Tag vor Abgabe in der Druckerei / Buchbinderei in Basel ab. Das Resultat kann sich unserer Meinung nach sehen lassen! Da die Abgabe der Arbeit kurz vor Weihnachten war, passte es auch gerade, dass wir unseren Freunden und Verwandten ein Buch schenken konnten. Von allen erhielten wir ein gutes Feedback und wir möchten uns herzlich bei unseren BegleitfachLehrpersonen, der Schulleitung und den Helfern rundherum bedanken! Seite 3 GiBLnews Ausgabe 2015/1 Autoren: Christoph Tóth, Lehrperson Allgemeinbildung Martin Schwaiger, Fach-Lehrperson Fachmann Betriebsunterhalt ___________________________ Zusammenarbeit BKU und ABU – Projektwoche FBU im Binntal Die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Berufskunde und Allgemeinbildung ist in den letzten Jahren regelmässig an uns Lehrpersonen herangetragen worden, sei es an der SchiWe, an Sitzungen oder bei Mitarbeitergesprächen. In einzelnen Abteilungen ist diese Zusammenarbeit schon Standard und wird gelebt, in anderen noch kein Thema. Die Überarbeitung des Bildungsplans zur Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachmann Betriebsunterhalt bot eine gute Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit dem ABU zu überdenken und konkret in den Lehrplan zu integrieren, da die neue Verordnung vermehrt Wert auf Handlungs- und Sozialkompetenzen legt. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, am Anfang der dreijährigen Ausbildung zwischen Sommer- und Herbstferien eine gemeinsame Projektwoche durchzuführen. Die Lernenden der Ausbildung Fachmann Betriebsunterhalt sollen während einer Woche in einem Berggebiet arbeiten und dabei möglichst berufsnahe Arbeiten durchführen. Das genaue Programm ist noch offen, doch stehen Wegbau, Waldpflege, Spielplatz bauen, Kochen, Putzen und Gebäudeunterhalt oder Schneepfähle setzen zur Auswahl. Mit dem Erstellen von Arbeitsjournalen, Projektbeschrieben, Tätigkeitsberichten oder Ergebnisprotokollen können die berufskundlichen Tätigkeiten mit sprachlichen Elementen verbunden werden. Wir erhoffen uns, dass durch die gemeinsamen Erlebnisse und die intensive Zusammenarbeit der Lernenden untereinander sowie mit den Lehrkräften die Klasse vom Anfang der Lehre an zusammenwächst und Vertrauen aufgebaut werden kann, was sich auf den zukünftigen Unterricht positiv auswirken wird. Durch das gemeinsame Kochen, Arbeiten und Planen wird die Sozialkompetenz stark gefördert. Weiter kann die Projektwoche der detaillierten Einschätzung der Lernenden für die Diagnostik insbesondere im Bereich handwerkliches Geschick dienen, so dass eine Erstbeurteilung schon vor den Herbstferien, also noch während der Probezeit der Lernenden, möglich ist. Die Vorbereitungsarbeiten dieses Pilotversuchs sind bereits im Gange. Die ersten Kontaktaufnahmen haben stattgefunden und das Gebiet sowie die Unterkunft wurden rekognosziert. Nun geht es an die Detailplanung: Definition der Arbeiten, Arbeitsbeschriebe, Wochen- und Tagesplanung, Menü- und Ämtliplan, Verhaltensregeln, Infoschreiben, Budget und Reiseplanung. Wir freuen uns auf eine intensive, abwechslungsreiche und spannende Projektwoche vom 31. August bis 4. September 2015 im Binntal. Seite 4 GiBLnews Ausgabe 2015/1 Autoren: Fuad Islamagic und Javier Fernandez Lernende Am Fa 2A ___________________________ Exkursion Autosalon Genf Drei Automobilklassen der GiB Liestal besuchten am Dienstag, 10. März 2015 den Autosalon in Genf. Unsere Klasse war auch dabei. Von Liestal aus hatten wir volle drei Stunden Fahrt in einem Reisebus. Die Reise war leider nicht sehr bequem, weil wir die ganze Zeit in engen Sitzen verbrachten. In Genf angekommen war der erste Blick in die Hallen des Autosalons überwältigend. Wir sahen die funkelnden Augen unserer Mitschüler und wir alle waren begeistert von der Ausstellung. Was leider unweigerlich dazu führte, dass jede Person vor jedem Modell und Stand stehengeblieben ist. Unsere Aufgabe am Morgen war es, einen technischen Rundgang zu machen und einen Arbeitsauftrag auszuführen. Um 13:00 Uhr sollten wir uns alle beim ESA Stand treffen. Da es jedoch unser erstes Mal am Autosalon war, haben wir uns schnell verlaufen, weil es unübersichtlich und sehr gross war. Den Rest des Tages hatten wir zur freien Verfügung. Es gab einige Stände, die etwas mehr auffielen, wie z.B. Königsegg, Chevrolet, Bugatti und der Spania. Die wohl am auffallendsten Neuerscheinungen waren von Ford (Ford GT), EDAG (Light Cocoon) und Torq (Torq 31). Unsere Mahlzeiten sind leider dürftig ausgefallen, weil es einerseits zu teuer war und von schlechter Qualität. Ausserdem hätte man auch die Getränke lieber von zu Hause mitgenommen, da die Preise sehr hoch waren. Alles in allem waren die Angestellten an den Ständen sehr freundlich und hilfsbereit. Die einzelnen Modelle wurden sehr gut zur Schau gestellt. Leider wussten wir auch nicht, wo die Eingänge zu den anderen Hallen waren und was uns dort erwartet. Leider gab es ausser bei den Ständen einzelner Marken keine Sitzgelegenheiten. Für uns war dieser Ausflug eine tolle und einmalige Gelegenheit so viele interessante technische Neuheiten wie Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellen Antriebe, an einem Ort anzutreffen. Seite 5 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Autor: Rudolf Zurfluh Konrektor Beruflicher Unterricht Von der Gewerblichen Fortbildungsschule zur GiB Liestal 1875 – 2015 – ein kurzer Rückblick 1) Von der „Gewerblichen Fortbildungsschule“ über die „Gewerbeschule“ hat sich die Gewerblich-industrielle Berufsfachschule Liestal (GiBL) in den vergangenen 140 Jahren von einer Winterabendschule für „Lehrlinge“, Handwerksgesellen und junge Leute, die ein Handwerk erlernen wollen, zu einem komplexen Bildungszentrum mit einem diversifizierten Bildungsangebot entwickelt. Die gewerblich-industrielle Berufsfachschule Liestal ist die älteste Berufsfachschule im Kanton Basel-Landschaft. 1875 gründete der neue „Gewerbeverein Liestal die „Gewerbliche Fortbildungsschule“. Diese startete am 15. November 1875 mit 60 Schülern und einem beachtlichen Unterrichtsprogramm. Die Fächer waren: Linear- und Freihandzeichnen, Deutsche Sprache und Geschäftsaufsätze, bürgerliche Buchhaltung, Rechnen und Geometrie sowie Vaterlandskunde. Schulbeginn war in der Regel abends um 20.00 Uhr. Am Sonntag wurde nachmittags um 15.00 Uhr unterrichtet. Ein Eintrittsgeld von 2 Fr. wurde bei regelmässigem Besuch wieder zurückerstattet. Bei mehr als drei unentschuldigten Absenzen ging man „dieses Beitrages verlustig“. Im Jahr 1876 ging die Zahl der Anmeldungen auf 48 Schüler zurück. 1880 stand die Schule bereits wieder vor dem Ende, doch die Mehrheit der Mitglieder sprach sich für die Fortführung aus. Allerdings wurden einige Abstriche im Schulprogramm nötig. 1884/85 waren es 34 Schüler in folgenden Berufen: fünf Zimmerleute, zwei Wagner, ein Drechsler, ein Buchbinder, ein Steindrucker, drei Maler, fünf Mechaniker, fünf Schlosser, zwei Spengler, sechs Bezirksschüler. Einen grossen Einfluss auf die Entwicklung der Schule hatte die Einführung des Schulobligatoriums 1919. Einerseits stiegen die Schülerzahlen bis 1922 von 70 auf ca. 160, anderseits besuchten zum ersten Mal auch Lehrtöchter die ordentliche Schule. Die allgemeinbildenden Fächer gewannen an Bedeutung und der Unterricht wurde als „Charakterbildung“ angesehen. Mit dieser Neuausrichtung entsprach die Schule den Anforderungen des Bundes, welcher die Wiedereinführung allgemeinbildender Fächer veranlasste. Folgende Fächer wurden laut einem Artikel des damaligen Schulvorstehers F. Leuthard unterrichtet: Allgemeines und fachliches Freihandzeichnen, Linearzeichnen, Projektionslehre, Fachzeichnen für Bauhandwerkberufe u. verwandte Berufsarten, Fachzeichnen für Mechaniker und verwandte Berufsarten, Materiallehre, Ebene und körperliche Geometrie, Rechnen und Buchhaltung, Muttersprache, Naturlehre, Staatsbürgerlicher Unterricht. Eine weitere Umstrukturierung im Bildungswesen hatte das neue Bundesgesetz von 1930 zur Folge. Es dauerte einige Jahre, bis sich die dort geforderten Fachklassen durchsetzen konnten und dadurch einen grösseren Umbauprozess im Baselbieter Bildungswesen nötig machten. Einige Gewerbeschulen, zum Beispiel jene in Waldenburg, wurden aufgehoben und viele Berufe nur noch an einem Ort im Kanton unterrichtet. Während der Kriegsjahre gab es einige Schulausfälle wegen Einberufung von Schülern und Lehrern in die Armee oder wegen Brennstoffmangel, was den Schulbetrieb von 1939 bis 1945 beeinträchtigte. Seite 6 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Autor: Rudolf Zurfluh Konrektor Beruflicher Unterricht Die Schülerzahlen nahmen stetig zu, was ein Schreiben der Aufsichtskommission an den Gemeinderat Liestal 1961 dokumentiert. Im Jahr 1968 wurde an einem „Gwärbschuelfescht“ der heute noch bestehende sechsstöckige Schulhaustrakt eingeweiht. Dieser Neubau hatte zur Folge, dass die Gewerbeschulen in Sissach und Gelterkinden aufgelöst wurden und 121 Schülerinnen und Schüler mehr nach Liestal zur Schule kamen. Neues Schulhaus, alles gut? Bei weitem nicht. Das Thema Raumnot blieb wie in den Jahren vor der Einweihung im Fokus. 1972 bewirkte die Einführung des obligatorischen Turnunterrichts eine regelrechte Turnhallennot. Während mehr als 10 Jahren boten Lehrpersonen anstelle des Turnunterrichts ein freiwilliges Skilager in der Lenk an, bevor dieses durch die Einführung des obligatorischen Turnunterrichts und einer jährlich stattfindenden Sportwoche abgelöst wurde. Noch heute hat jede Klasse während ihrer Lehrzeit ausserdem Anrecht auf einen Skitag. In den 90er-Jahren konnten mit dem modernen „Sportzentrum Schauenburg“ (1991) und dem viergeschossigen Ergänzungsbau (1994) an der Mühlemattstrasse die dringend notwendigen zusätzlichen Räumlichkeiten bezogen werden. Im Jahr 2015 verstehen wir uns als ein zukunftsorientiertes Zentrum der Berufs- und Weiterbildung für Berufe in Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen. Neue Berufe sind entstanden, andere haben sich weiterentwickelt oder sich den heutigen Gegebenheiten angepasst und tauchen mit neuem Namen in unserer Bildungslandschaft auf. Auch die ganze Genderthematik spielt in den heutigen Ausbildungen eine sehr zentrale Rolle. Trotzdem: Kern unseres breitgefächerten Bildungsangebotes ist der Mensch mit seinen individuellen Voraussetzungen. Diese wollen wir gemeinsam weiterentwickeln. Dazu setzen wir unsere pädagogische und didaktische Kompetenz ein. Wir unterrichten in über 20 Berufen insgesamt ca. 1‘500 Lernende in der Grundbildung sowie rund 350 Schüler/Studierende in unseren Brückenangeboten, der Berufsmaturität und den Angeboten der höheren Berufsbildung. An der GiBL arbeiten rund 130 Mitarbeitende. Eine permanente Weiterbildung ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Die gewerblich-industrielle Berufsfachschule Liestal wird sich auch in den kommenden 140 Jahren allen Herausforderungen stellen und ist für die Zukunft guten Mutes, ganz nach dem Motto: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ (Willy Brandt) 1) Jubiläumsschrift 1875 – 2000 der gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal Seite 7 GiBLnews Ausgabe 2015/1 Autor: Philipp Ramseier, Lehrperson Allgemeinbildung und Vorlehre Metall ___________________________ Osterschiwe 2015: Heidelberg – Speyer – Freiburg im Breisgau Auch in diesem Jahr gab es die Möglichkeit, sich für eine dreitägige Reise oder „nur“ für den Kulturtag in Freiburg im Breisgau zu entscheiden. 30 Personen fuhren bereits am Samstag, den 28. März mit dem Reisebus nach Heidelberg. Am Nachmittag hatten alle die Möglichkeit, die Barockstadt auf eigene Faust zu entdecken. Eine kleine Gruppe erwanderte den bekannten Philosophenweg am rechten Ufer des Neckars mit einer überwältigenden Aussicht über die Stadt. Rund zehn Personen nahmen an der Altstadtführung teil, wo es einiges zu erfahren gab über die älteste Universität Deutschlands, über die komplette Zerstörung der Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg sowie über die Zeit des Zweiten Weltkrieges, wo Heidelberg als eine der wenigen deutschen Städte unversehrt blieb. Am Sonntag stand ein Tagesausflug nach Speyer auf dem Programm. Hauptattraktionen in der Kleinstadt am Rhein sind einerseits die Altstadt mit dem Speyrer Dom, der grössten noch stehenden romanischen Kirche der Welt sowie das Technikmuseum mit über einer Hektare Ausstellungsfläche und hunderten von Exponaten aus Fahrzeug- und Flugzeugbau. Unter anderem gibt es das grösste Propellerflugzeug der Welt, die Antonow An-22, das U - Boot U9 der deutschen Marine und eine Boeing 747 zu bestaunen. Daneben beherbergt das Museum eine riesige Sammlung klassischer Automobile, Motorräder und Lokomotiven. Am Montag schliesslich fand der gemeinsame GiBLKulturtag statt. Die eine Gruppe fuhr von Heidelberg nach Freiburg im Breisgau, die andere Gruppe kam direkt von Liestal. Erster Programmpunkt war eine Führung durch das Quartier Vauban, ein Stadtviertel mit rund 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern, welches seit den 90er Jahren auf dem Gebiet einer Kaserne der französischen Armee entstanden ist. Das Quartier gilt als Vorzeigemodell für nachhaltige Stadtentwicklung. Auf dem rund 40 Hektar grossen Gelände ist Niedrigenergiebauweise verpflichtend, der Einsatz von Solartechnik ist Standard. Zum Mittagessen trafen wir uns im Schlossberg Restaurant zu einem Schwarzwaldbuffet. Das Restaurant liegt, wie der Name sagt, am Schlossberg hoch über den Dächern Freiburgs und bietet eine spektakuläre Sicht über die Stadt, die Oberrheinische Tiefebene, den Kaiserstuhl und die Vogesen. Am Nachmittag gab es wiederum die Möglichkeit einer Altstadtführung zum Thema „Gässle, Bächle und das Münster“. Seite 8 GiBLnews Ausgabe 2015/1 Quelle: Newsletter SMU Christian Schmid, Fach-Lehrperson Landmaschinenmechaniker ___________________________ SwissSkills der Landtechnikberufe GiBL – Lernender ist Schweizer Meister! Maurice Häner aus Nunningen (SO) ist Schweizer Meister der LBM-Berufe Der Fachverband Landtechnik kann einen neuen Schweizer Meister feiern. Der nationale Berufswettbewerb für Landmaschinen-, Baumaschinen- und Motorgerätemechaniker wurde vom 24. bis 25. März 2015 im Bildungszentrum Aarberg ausgetragen. Gold geht an Maurice Häner aus Nunningen (Lehrbetrieb: Ueli Gyr, Bretzwil), Silber gewinnt Bruno Heger aus Blumenstein (Lehrbetrieb: Hand Baumaschinen AG, Thörishaus) und Michael Hiltebrand aus Bülach (Lehrbetrieb: Bucher-Guyer AG, Niederweningen) holt Bronze. An den SwissSkills 2015 setzten sich die drei Jungtalente gegen 13 Mitstreiter durch und werden nun mit einem Stipendium belohnt, mit dem sie eine Weiterbildung in Angriff nehmen können. Die Berufsmeisterschaften Vor den Augen des kritischen Fachpublikums und unter Zeitdruck reparierten die 16 Mechaniker verschiedene Maschinen in einem Parcours. Die vier Posten sind in die Kategorien mechanische Antriebe, Motoren, Elektrik und Hydraulik aufgeteilt. Für die Kandidaten waren es schwierige aber nicht unlösbare Aufgaben. Maurice Häner erreichte unglaubliche 417 Punkte (max. 420) und damit 20 mehr als der Zweitplatzierte! Quelle: Newsletter SMU Seite 9 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Autor: Michael Heinimann Leiter Grundschule Metall Grundschule Metall – unser Angebot Die Grundschule Metall unterstützt Jugendliche vor und während dem Lehrbeginn. Die Grundschule Metall unterstützt Firmen bei der Rekrutierung und Ausbildung ihrer Lehrlinge. Unsere Ausbildung ist das erste Lehrjahr in den folgenden Berufen: • • • • • • • • Polymechniker/in Produktionsmechaniker/in Automatiker/in Konstrukteur/in Baumaschinenmechaniker/in Landmaschinenmechaniker/in Motorgerätemechaniker/in Anlagen und Apparatebauer/in Im Rahmen unseres Schnupperangebotes für Gruppen von drei bis zehn Personen geben wir Feedback zu Bewerbungsunterlagen, informieren über wichtige Kriterien in unserem Eignungstest und geben Tipps zu Bewerbungen. Durchführung nach Absprache und Anmeldung an: Grundschule Metall M. Heinimann Eichenweg 2 4410 Liestal Telefon: 061 903 00 02 www.grundschule-metall.ch Seite 10 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Autor: Michael Heinimann Leiter Grundschule Metall Feedback zu Bewerbungsunterlagen Auskunft zu unserem Eignungstest Schnuppernachmittag in der Werkstatt Seite 11 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Autor: Stephan Schneider Konrektorat Förderangebote An der GiBL können täglich zu bestimmten Zeiten zwei Typen von Förderangeboten genutzt werden: Förderkurse Berufsbildungsgesetz 22.4 Freikurse Berufsbildungsgesetz 22.3 Unterstützung des Regelunterrichtes an einem zusätzlichen Schulhalbtag 08.00-09.35 Montag, Donnerstag, Freitag 16.25-18.00 Dienstag, Mittwoch 16.25-18.00 Textverständnis Montag Ergänzung des Regelunterrichtes am frühen Abend 18.05-19.30 Mathematik Dienstag 18.05-19.30 Deutsch Mittwoch, Donnerstag Die individualisierten Förderangebote basieren auf der durch die Lehrpersonen des Regelunterrichtes vorgenommenen Diagnostik nach folgenden Grundlagen: 1. 2. 3. 4. Berufsrelevantes Vorwissen, Beobachtungen zu den überfachlichen Kompetenzen der Lernenden, Resultate aus Leistungsnachweisen, Resultate aus Diagnoseinstrumenten und Gesprächen. Als Anhaltspunkt für die Erfolgsaussichten einer Ausbildung wird durch die Lehrpersonen innerhalb der ersten zehn Schulwochen eine erste Einschätzung vorgenommen. Berücksichtigt werden die Kenntnisse und Fähigkeiten insbesondere in der deutschen Sprache, in der Mathematik und im Lernverhalten. Die Einschätzungen und Massnahmen können so aussehen: Gruppe Beschreibung: Der Ausbildungserfolg ist … Mögliche Massnahmen A) … gesichert, es bestehen Reserven. Freikursangebote in Kursbroschüre der GiBL B) … erreichbar ohne zusätzliche Hilfe. Freikursangebote in Kursbroschüre der GiBL C) … möglich mit zusätzlicher Unterstützung. Förderkurs für Grundkenntnisse in Lerntechnik und Arbeitsmethodik; Freikurse in Deutsch bzw. Mathematik D) … ungesichert zum jetzigen Zeitpunkt. Orientierungsgespräch, Förderkurs, Berufsberatung, Unterstützung durch die Institution ‚Wie weiter?‘ In den Förderkursen wird mit den Lehrmitteln des Regelunterrichtes gearbeitet. Lernziele und Lernfortschritte werden für jeden Kursteil in einem Lernjournal protokolliert. So hat auch der Lehrbetrieb jederzeit Einblick in den Kursverlauf. Beim Kursabschluss wird als Bilanz ein Kursattest ausgearbeitet. Selbsteinschätzung durch die Lernenden und Fremdeinschätzung durch die Lehrperson geben Anhaltspunkte für den weiteren Ausbildungsverlauf. Zuständig für Beratung und Anmeldung in die Förderangebote ist die Klassenlehrperson jeder Klasse. Die Organisation der Kursangebote liegt beim zuständigen Konrektorat für Förderangebote und Weiterbildung. Dr. Stephan Schneider, Mühlemattstrasse 34, 4410 Liestal, [email protected], 061 552 10 82 Seite 12 GiBLnews Ausgabe 2015/1 ___________________________ Autor: Stephan Schneider Konrektorat Förderangebote Anmeldung Förderangebot 2015/2016 Name: ……………………………………………………… Vorname: …………………………………… Klasse: …………………………………………………….. Schultag: …………………………………… Adresse: …………………………………………………... PLZ, Ort: …………………………………… Telefon: ……………………………………..……………… Muttersprache: …………………………… Auf Grund der Anmeldungen werden die Lerngruppen an den verschiedenen Wochentagen gebildet. Bevorzugte Zeiten werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Die Einladung mit allen Angaben erfolgt schriftlich; die Kurse sind das ganze Schuljahr hindurch offen, der Zustieg bzw. Ausstieg ist jederzeit möglich. Das Anmeldeverfahren liegt in der Verantwortung der Klassenlehrperson und braucht grundsätzlich das Einverständnis des Lehrbetriebes. □ □ □ □ □ Förderkurs (08.00-09.35/Mo, Do, Fr) Förderkurs (16.25-18.00/Di, Mi) Arbeitsmethodik, Lernberatung, Grundkompetenzen in Sprache und Rechnen Freikurs Mathematik Niveaukurs 18.15-19.50/Dienstag Freikurs Deutsch Niveaukurse 18.05-19.40/Mittwoch oder Donnerstag Freikurs Textverständnis 16.25-18.00/Montag Förderbereiche: Angaben durch die Klassenlehrperson nach diagnostischer Einschätzung. bisherige Noten BKU: bisherige Noten ABU: Gesellschaft: □ Kursattest: bisher besuchte(r) Förderkurs(e) □ Lerndiagnostik mit konkreten Förderbereichen Folgende Unterlagen liegen bei: □ Sprache: Kopie aktuelle Noten Datum, Unterschrift Lernende/r als Einverständnis: Name, Datum, Unterschrift der Klassenlehrperson: Die Klassenlehrperson leitet die Diagnostik und führt die Koordination unter den beteiligten Lehrpersonen und dem Lehrbetrieb. Der Lehrbetrieb ist einverstanden. Name, Datum, Unterschrift Berufsbildner/in: Der Lehrbetrieb ist nicht einverstanden. Begründung: Stempel Lehrbetrieb: Seite 13 NEUE KURSE AB AUGUST 2015 Hauswartin/Hauswart - Vorbereitung auf die eidg. Berufsprüfung Info-Anlässe: Dienstag, 5.5. + 16.6.2015, 18.00 Uhr, GiB Liestal Beginn Lehrgang: August 2015 (4 Semester) Logistikfachfrau/-Fachmann - Vorbereitung auf die eidg. Berufsprüfung Info-Anlässe: Dienstag, 5.5. + 16.6.2015, 18.00 Uhr, GiB Liestal Beginn Lehrgang: September 2015 Logistikerin/Logistiker EFZ – Nachholbildung Art. 32 (Lager) Info-Anlässe: Dienstag, 5.5. + 16.6.2015, 18.00 Uhr, GiB Liestal Beginn Lehrgang: August 2015 GRUNDKENNTNISSE Deutsch und Mathematik BAU UND UNTERHALT Diverse Kurse in Fachzeichnen, Schweissen und Löten TECHNISCHE INFORMATIK CAD 2D/3D mit Autocad, Inventor und Vectorworks, Photoshop für Bauberufe TECHNIK, SPRACHEN, SPORT UND GESUNDHEIT Das Kursprogramm erscheint im Mai und im November Gewerblich-industrielle Berufsfachschule Weiterbildung Mühlemattstrasse 34 4410 Liestal Tel.: Fax.: 061 552 10 08 061 552 10 89
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