Wärme Broschüre Neue Energielabel - SHK

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Neue Energielabel
für Raumheizgeräte und Warmwasserbereiter
Inhalt
Europaweit einheitliches Energielabel ...................................... 4
Ökodesign und Energiekennzeichnung .................................. 5
Einsparpotentiale im Haushalt ....................................................... 6
Für mehr Transparenz: Das Energielabel
gibt erste Orientierung ....................................................................... 7
Heizungswärmepumpen .................................................................. 8
Warmwasser-Wärmepumpen ......................................................10
Elektrische Durchlauferhitzer ........................................................12
Kompetente Beratung
gibt es beim Fachhandwerker......................................................14
4
Europaweit einheitliches Energielabel
Auf Kühlschränken oder Waschmaschinen ist es
bereits ein vertrauter Anblick, ab 26. September
2015 wird es nun auch für Raumheizgeräte und
Warmwasserbereiter eingeführt: das Energielabel.
Ab diesem Stichtag sind alle Hersteller u. a. von
Heizungswärmepumpen, Warmwasser-Wärmepumpen, Solarspeichern, Durchlauferhitzern und
Warmwasser- Speichern verpflichtet ihre Produkte
mit einem europaweit einheitlichen Energielabel
zu versehen.
Hintergrund sind die Richtlinien für Ökodesign
und Energiekennzeichnung der Europäischen
Union. Die Ökodesign-Richtlinie ist Bestandteil der
Integrierten Produktpolitik (IPP) der Europäischen
Union, die umwelt- und wirtschaftspolitische Ziele verfolgt. Gleichzeitig sind Ökodesign-Richtlinie
und Energiekennzeichnungs-Richtlinie zentrale
Maßnahmen zur Erschließung der Energieeffizienzpotentiale in Europa.
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Ökodesign und
Energiekennzeichnung
Grundsätzlich muss zwischen den Ökodesignverordnungen und den Energiekennzeichnungsverordnungen unterschieden werden. Ökodesign
betrifft in erster Linie die Gerätehersteller und legt
Mindestanforderungen an Effizienz und Emissionen einzelner Produktgruppen fest. Das bedeutet,
dass Raumheizgeräte und Warmwasserbereiter,
die wegen geringer Effizienz die Mindestanforderungen nicht erfüllen, nach und nach vom Markt
genommen werden müssen.
Die Energiekennzeichnungsverordnungen hingegen beschreiben, wie die einzelnen Energielabels
aussehen müssen und definieren, welche Energieeffizienz für ein Produkt notwendig ist, um einer
bestimmten Effizienzklasse zugeordnet zu werden.
Ziel ist es, die Vergleichbarkeit von Raumheizgeräten und Warmwassergeräten untereinander zu
verbessern und Verbraucher zum Kauf möglichst
effizienter und damit klimaschonender Heiz- und
Warmwassersysteme zu bewegen.
6
Einsparpotentiale im Haushalt
Gerade im Hauswärmebereich liegen große Einsparpotentiale: Mit über 80 Prozent nehmen Heizung und Trinkwassererwärmung den größten
Posten beim Energieverbrauch in privaten Haushalten ein. In deutschen Haushalten sind veraltete
Heizungs- und Warmwassersysteme immer noch
weit verbreitet, laut Schätzungen arbeiten rund 75
Prozent aller Heizungen in Deutschland ineffizient
und sollten ausgetauscht werden.
Mit Blick auf den Klimawandel und die Energiekosten ist es daher besonders wichtig, Verbraucher für sparsame und ressourcenschonende
Wärmeerzeuger zu sensibilisieren. Die Label bieten Verbrauchern eine erste Orientierung und erleichtern den Gerätevergleich.
Endenergieverbrauch nach Anwendungen im Haushalt
83,7 %
Raumwärme 68,5 %
Warmwasser 15,2 %
Haushaltsgeräte 10,8 %
© HEA, Quelle: AG Energiebilanzen
Beleuchtung/Kommunikation 5,6 %
7
Für mehr Transparenz:
Das Energielabel
gibt erste Orientierung
Das neue Energielabel muss ab 26. September 2015
deutlich sichtbar außen auf Raumheiz- und Warmwassergeräten, wie zum Beispiel Wärmepumpen
oder elektrischen Durchlauferhitzern, angebracht
sein. Auch bei der Bewerbung der Produkte müssen Hersteller die Energieeffizienzklassen angeben.
Nur Geräte, die bereits vor dem Stichtag an den
Handel geliefert wurden, dürfen auch ohne Etikett
verkauft werden.
Die Aufmachung des Etiketts orientiert sich am Design der bekannten Energielabel: Die verschiedenen
Effizienzklassen sind farblich mit einem Ampel-System abgebildet. Grün symbolisiert dabei die beste,
Rot steht für die schlechteste Klasse. Für Raumheizgeräte werden ab September zunächst die Effizienzklassen A++ bis G Pflicht. Aufgrund des zu erwartenden technischen Fortschritts wird es nach
vier Jahren, also ab 26. September 2019, dann nur
noch die Labelklassen A+++ bis D geben. Auch die
Vorschriften für Warmwasserbereiter verschärfen
sich dann: Werden die Geräte zunächst in die Klassen A bis G eingeteilt, wird ab dem 26. September
2017 auf die Effizienzklassen A+ bis F umgestellt.
Verbundanlagen
Zusätzlich zu den Energielabeln der einzelnen Produkte wird es auch Label für Verbundanlagen geben, beispielsweise für eine Kombination aus Raumheizgerät, Temperaturregler und Solaranlage. Diese
Verbundlabel werden durch den Fachhandwerker
vergeben, wenn er mehrere Geräte zu einem Verbundsystem zusammenstellt. Verbundanlagen können bereits ab September 2015 die Effizienzklassen
A+++ erreichen, wenn die Kombination zum Beispiel aus einer Wärmepumpe und einem Temperaturregler die Effizienz insgesamt erhöht.
A++
A+
A
B
C
D
E
F
G
8
Heizungswärmepumpen
Wärmepumpen nutzen zur Wärmeerzeugung
größtenteils die Umweltenergie aus dem Erdreich,
dem Grundwasser oder der Luft. Das spart nicht
nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt, denn
Wärmepumpen arbeiten vor Ort emissionsfrei und
können bei Nutzung von Öko-Strom zu 100 Prozent
aus regenerativen Energien betrieben werden. Aufgrund der effizienten Arbeitsweise erreichen diese
Geräte die besten Effizienzklassen A+ und A++.
Energielabel Heizungswärmepumpen
I
1
II
55 °C
1
Namen oder Marke des Herstellers,
Typbezeichnung des Geräts
2
Raumheizungsfunktion jeweils für Mittelund Niedertemperaturanwendungen
3
Energieeffizienzklasse jeweils für Mittelund Niedertemperaturanwendungen
4
Schallleistungspegel in Innenräumen
(falls zutreffend) in Dezibel
5
Schallleistungspegel im Freien in Dezibel
6
Wärmenennleistung bei durchschnittlichen,
kälteren und wärmeren Klimaverhältnissen
7
Karte Europas mit grober Einteilung in drei Temperaturzonen
A++
A+
A
B
C
D
E
F
G
A++
+
A
YZ
4
YZ dB
5
YZ
YZ
kW
2
35 °C
3
YZ
6
YZ
YZ
kW
7
YZ dB
2015
811/2013
9
Höhere Effizienzklasse dank Fußbodenheizung!
Besonders effizient ist die Kombination einer Wärmepumpe mit einer
Fußbodenheizung. Wegen ihrer großen Fläche und ihres hohen Anteils
an Strahlungswärme reichen bei einer Fußbodenheizung schon geringe
Vorlauftemperaturen von 30 bis 35 °C aus, um einen Raum zu erwärmen.
Bei dieser geringen Vorlauftemperatur arbeitet die Wärmepumpe besonders energiesparend und erreicht eine höhere Effizienzklasse.
Wärmepumpen können jedoch auch mit konventionellen Heizkörpern
mit einer höheren Vorlauftemperatur kombiniert werden. Das macht das
Heizsystem besonders interessant für die Modernisierung im Bestand.
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Warmwasser-Wärmepumpen
Warmwasser-Wärmepumpen ermöglichen eine
umweltschonende, zentrale Warmwasserbereitung.
Sie nutzen die Abwärme von anderen Elektrogeräten wie Waschmaschine oder Tiefkühltruhe, um
Wasser auf bis zu 55 °C zu erwärmen. Damit sind
Warmwasser-Wärmepumpen eine energiesparende und kostengünstige Alternative zur Warmwasserbereitung über die Zentralheizung.
Energielabel Warmwasser-Wärmepumpen
I
L
1
Namen oder Marke des Herstellers,
Typbezeichnung des Geräts
2
Warmwasserbereitungsfunktion
mit angegebenem Zapfprofil von L bis XL
3
Energieeffizienzklasse
4
Schallleistungspegel in Innenräumen
(falls zutreffend) in Dezibel
5
Schallleistungspegel im Freien in Dezibel
6
optionales Piktogramm, wenn ausschließlich Betrieb zu
Schwachlastzeiten möglich ist
7
durchschnittlicher jährlicher Stromverbrauch in kWh
bei durchschnittlichen wärmeren und kälteren
Klimaverhältnissen
8
Karte Europas mit grober Einteilung in drei Temperaturzonen
1
II
2
WXYZ 7
A +++
A A++3
A+
A
B
C
D
E
F
YZ
G
YZ
WXYZ
YZ
kWh/annum
GJ/annum
A
B
C
D
E
F
G
WXYZ
4
YZ dB
5
YZ dB
8
6
2015
812/2013
11
Auf das Zapfprofil achten!
Das Zapfprofil gibt an, für welchen Anwendungszweck das Gerät sinnvollerweise eingesetzt werden sollte. Bei Warmwasser-Wärmepumpen reichen die Angaben von L bis XL. Damit kann die Versorgung eines Ein- und
Zweifamilienhauses abgedeckt werden. Bei Durchlauferhitzern reichen
die Angaben vom Profil 2XS – für Kleindurchlauferhitzer, die beispielsweise ein Handwaschbecken mit Warmwasser versorgen – bis zum Profil S,
das größere Geräte kennzeichnet, die ein Badezimmer versorgen können.
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Elektrische Durchlauferhitzer
Im Vergleich der verschiedenen Warmwassersysteme werden elektrische Durchlauferhitzer in der
besten Effizienzklasse A eingestuft. Denn: Sie verbrauchen nur dann Energie, wenn warmes Wasser
tatsächlich gezapft wird; es entfällt die Speicherung sowie Verteilung von großen Wassermengen.
Daher ist der Einsatz von bedarfsgerechten Durchlauferhitzern die derzeit energieeffizienteste Warmwassertechnik.
Energielabel elektrische Durchlauferhitzer
I
1
II
L
2
A
A
B
C
D
E
F
G
1
Namen oder Marke des Herstellers,
Typbezeichnung des Geräts
2
Warmwasserbereitungsfunktion
mit angegebenem Zapfprofil von 2XS bis S
3
Energieeffizienzklasse
4
Schallleistungspegel in Innenräumen
in Dezibel
5
optionales Piktogramm, wenn ausschließlich Betrieb
zu Schwachlastzeiten möglich ist
6
durchschnittlicher jährlicher Stromverbrauch in kWh
4
WXYZ
YZ
A +++
A++3
A+
A
B
C
D
E
F
G6
kWh/annum GJ/annum
YZ dB
5
2015
812/2013
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Elektronische Durchlauferhitzer
sind erste Wahl!
Auch innerhalb einer Effizienzklasse gibt es große
Unterschiede im Verbrauch. So erhalten beispielsweise sowohl elektronische als auch hydraulische
Durchlauferhitzer die Effizienzklasse A. In der Praxis
verbrauchen die elektronischen Geräte allerdings
bis zu 30 Prozent weniger Energie gegenüber den
hydraulischen Durchlauferhitzern, da sie die Leistungsaufnahme und damit den Energieverbrauch
automatisch an die tatsächlich benötigte Warmwassermenge und -temperatur anpassen.
Neben den energetischen Vorteilen sind elektronische Durchlauferhitzer auch komfortabler in der
Nutzung: Eine genaue und konstante Auslauftemperatur wird durch eine intelligente Elektronik
garantiert. Temperaturschwankungen und damit
Wechselduschen kommen nicht vor. Die Anschaffung eines elektronischen Durchlauferhitzers lohnt
sich daher in jedem Fall.
Kleinspeicher ebenfalls mit Klasse A!
Wo in der Regel nur eine kleine Menge warmes Wasser gebraucht wird,
beispielsweise am Handwaschbecken und der Küchenspüle, sind neben
Kleindurchlauferhitzern auch Kleinspeicher eine geeignete Alternative. Diese Geräte erreichen ebenfalls die beste Energieeffizienzklasse A und sind
platzsparend unter dem Waschbecken oder in Wandnischen zu installieren.
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Kompetente Beratung
gibt es beim Fachhandwerker
Steht die Anschaffung einer Wärmepumpe oder
eines Durchlauferhitzers an, bietet das Energielabel
eine erste Orientierung und erleichtert den Gerätevergleich. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und hohen Energiekosten in privaten Haushalten ist es sinnvoll, sich für möglichst effiziente und
damit klimaschonende Produkte zu entscheiden.
Allerdings gibt das Label an sich noch keine Auskunft über den konkreten späteren Verbrauch.
Hier spielen nicht nur Effizienzwerte, sondern auch
Faktoren wie beispielsweise die Wärmedämmung
eines Gebäudes sowie die individuellen Nutzungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. Die Initiative
WÄRME+ empfiehlt daher, sich vor der Kaufentscheidung an das Fachhandwerk zu wenden, um
die optimale Lösung für den individuellen Bedarf zu
finden. Der Fachhandwerker kann bei der Zusammenstellung eines passenden Heiz- und Warmwassersystems auf die bauliche Situation und auf individuelle Gewohnheiten und Wünsche eingehen.
Sie finden die Initiative WÄRME+ auch auf Facebook!
Informieren Sie sich dort über innovative Hauswärmetechnik!
Videoclip
Energielabel
Impressum
Herausgeber:
ZVEI – Zentralverband
Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie e.V.
Lyoner Straße 9
60528 Frankfurt am Main
www.zvei.org
Mitherausgeber und Redaktion:
Initiative [WÄRME+]
Reinhardtstraße 32
10117 Berlin
www.waerme-plus.de
Kontakt:
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Weitere Informationen: www.waerme-plus.de