Chance für Menschen mit Handicap

GRÜNDER.
ZEITUNG DER GRÜNDERREGION AACHEN
Auch Gehörlose und stark Sehbehinderte können heute Unternehmen gründen
Chance für Menschen mit Handicap
Von Udo Foerster
eBusiness-Lotsen: Stefanie Pick,
Roman von der Lohe und Astrid Walter
(v.l.n.r.) beraten Gründer beim Einsatz
von Informations- und Kommunikationstechnologien. Seite 3
Mehr Freiheit dank des TaschenÖrtchens: Wie der Aachener Gründer
Marc Collinet mit einem innovativen
Produkt einen schwierigen Markt
erobert.
Seite 6
Damit Lernen wieder Spaß macht:
In der Eifel gründete Meike Jürgensen
ihr Unternehmen „Schülercoaching“
mit ausgewählten Analyse- und
Therapiemethoden. Seite 6
GründerFoyer findet
in Hückelhoven statt
Am 1. Juni 2015 findet von 18:00 bis
21:00 Uhr im Gründer- und ServiceZentrum Hückelhoven, Rheinstraße 7,
41836 Hückelhoven das 61. GründerFoyer der GründerRegion Aachen,
Düren, Euskirchen, Heinsberg statt.
In einem Impulsvortrag gibt Vojislav
Miljanovic von der KAM3 Kommunikationsagentur, Übach-Palenberg,
Informationen und Anregungen zum
erfolgreichen Marketing von jungen
Unternehmen.
Im Anschluss berichtet Thomas
Lisson, JTL Software GmbH, Hückelhoven, von seinen Erfahrungen aus
der Gründungszeit. Das Unternehmen
gehörte auch 2014 wieder zu den 50
am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen Deutschlands.
Darüber hinaus stehen Gründungsberater und weitere Experten für
Fragen zum Thema Existenzgründung
zur Verfügung. Weitere Informationen
sowie die Möglichkeit zur OnlineAnmeldung gibt es unter:
www.gruenderregion.de/foyer
GründerRegion Aachen
Theaterstraße 6 - 10
52062 Aachen
Tel. 0241 4460-350
www.gruenderregion.de
[email protected]
Früher schien es undenkbar. Heute
geht es. Auch Menschen mit Behinderung können Unternehmen gründen.
Dies gilt zum Beispiel für Gehörlose. „Mit DeafExist, dem Existenzgründerkolleg für Menschen mit Hörbehinderung, bieten wir hier Interessierten intensive Unterstützung“, sagt
Dr. Klaudia Grote, wissenschaftliche
Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums für Gebärdensprache und
Gestik der RWTH Aachen. Das bundesweit einzigartige Projekt, gefördert
vom Bundesministerium für Arbeit
und Soziales und der Hochschule,
wurde im Mai 2014 ins Leben gerufen.
Nachdem die promovierte Psychologin und ihre Mitarbeiter zahlreiche Präsentationen und Gespräche
mit Vertretern von StarterCentern,
Industrie- und Handelskammern und
Wirtschaftsförderungseinrichtungen
geführt hatten, ging im November
2014 die erste Workshop-Reihe für
Menschen mit Hörbehinderung an den
Start. Hier vermitteln Gebärdendolmetscher den inzwischen 12 Teilnehmern die wichtigsten Informationen
rund um das Thema Gründung. Neben
den „Klassikern“ – Finanzierung, Marketing, Recht und der Entwicklung
eines eigenen Geschäftsplans – stehen
auch Aspekte der Persönlichkeitsbildung auf der Agenda. „Zunächst
jedoch diskutieren wir allgemein über
die persönlichen Voraussetzungen für
eine Gründung – wie Motivation und
Selbstbewusstsein“, so die Expertin.
In einem weiteren Modul trainieren
die Gründer in spe mit Hilfe der
Aachener Gehörlosen-Coaches schwierige Kommunikationssituationen – im
Umgang mit Kunden, Lieferanten,
Mit einer Kamera, die Dokumente hoch auflösend auf dem Bildschirm darstellt, ist
es Ali Yildirim möglich, seine Internet-Plattform „Begleithilfe.de“ zu entwickeln.
Kooperationspartnern. Daneben gibt
es zahlreiche Einzel-Coachings und
eine Schreibwerkstatt für Businesspläne, die in Aachen angesiedelt ist.
Ali Yildirim ermöglicht blinden
Menschen soziale Teilhabe
Lars Willhelm (33) und Jan Schumacher (36) sind wissenschaftliche Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für
Gebärdensprache und Gestik der
RWTH. Sie selbst haben ein Unternehmen gegründet – die myAssistants
GmbH. „Da wir hierzu einen Geschäftsplan geschrieben haben, konnten
wir auch an AC² - der Gründungswettbewerb teilnehmen“, berichtet Lars Wilhelm, selbst hochgradig schwerhörig.
2013 landeten die beiden engagierten
Gründer unter den 10 Bestplatzierten.
Ali Yildirim dagegen beschreitet
einen anderen Weg. Auf der Grundlage
seines Wissens und seiner Erfahrung
beschäftigt er sich mit der Gründung
einer neuartigen Online-Plattform.
Sein virtueller Marktplatz heißt „Begleithilfe.de“. Der 36-jährige DiplomKaufmann, der bereits mit der Firma
CoboCards ein erfolgreiches Unternehmen gegründet hatte, gilt mit einer
verbleibenden Sehkraft von unter zwei
Prozent als gesetzlich blind. 2010
begann sich seine schwere Augenerkrankung abzuzeichnen. „Blinde Menschen verbringen 90 Prozent
ihrer Zeit in den eigenen vier Wänden und vereinsamen“, weiß der Unternehmer und Gründer. „Wenn ich
mich zum Beispiel auf einer Messe
informieren möchte, bin ich immer
auf eine Begleitperson angewiesen“, berichtet er. Hier – vor dem
Besuch einer Messe in Frankfurt –
hatte er die Idee für seine innovative
Dienstleistung. „Denn eine ähnliche
Internet-Plattform habe ich bisher
noch nicht gefunden“, erinnert er
sich.
Sein Anliegen ist es, über sein
Online-Angebot, Senioren und Menschen mit Behinderung Begleiter zu
vermitteln, um diesen die Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Neben ehrenamtlich Tätigen
können sich auch Studierende, Hausfrauen und Pensionäre gegen kleines
Salär und geringe Vermittlungsgebühr
bedürftigen Menschen annehmen und
diese bei Arztbesuchen, Einkäufen
oder Spaziergängen begleiten.
Seit Oktober 2014 wird Ali Yildirim
durch ein Stipendium der Agentur
„Social Impact“ gefördert. Das in Potsdam ansässige Unternehmen unterstützt
Existenzgründer, die soziale Dienstleistungen entwickeln und vermarkten.
Seit mehr als zwei Jahren hat sich die
gemeinnützige GmbH die Förderung
von Social Startups auf die Fahnen
geschrieben.
Kontakt.
DeafExist
c/o SignGes – Kompetenzzentrum
für Gebärdensprache und Gestik
Dr. Klaudia Grote
Theaterplatz 14, 52062 Aachen
Tel. 0241 80 990-76
[email protected]
www.signges.rwth-aachen.de
Begleithilfe.de
Dipl.-Kfm. Ali Yildirim
Augustastr. 62, 52070 Aachen
Tel. 0241 93854887
[email protected]
www.begleithilfe.de
Zwischenprämierung beim 12. AC² – der Gründungswettbewerb
Zehn Gründungsprojekte überzeugten
Von den aktuell 116 Gründungsprojekten des regionalen Businessplanwettbewerbs AC² – der Gründungswettbewerb wurden die zehn erfolgversprechendsten Unternehmensideen
der ersten Phase mit je 1.000 Euro
ausgezeichnet:
Mit der aquila biolabs GmbH streben die Aachener Jens Bayer, David
Frank, Daniel Grünes und Konrad
Herzog nichts Geringeres als eine
Revolution der Prozessanalytik in
Schüttelkolben an. Das selbst entwickelte und bereits patentierte Laborgerät automatisiert die Prozessüberwachung und Analyse von Schüttelkolbenfermentationen.
trans4 heißt das Projekt von
Dr. Reinhard Blasig und Per Gyllensvärd aus Aachen. Es handelt sich dabei
um eine neuartige Software, die die
maschinelle Übersetzung zwischen
natürlichen Sprachen mit bisher unerreichter Qualität durchführt.
Die Aachener Paul Diers und
Maxim Gleser haben den IP Glove entwickelt. Dieser patentierte medizinische Schutzhandschuh bietet mit einer
innovativen Ausziehtechnik ein deutlich
verringertes Keimübertragungsrisiko.
Das Startup Stimmste?! – Institut
für Stimmarbeit von Ina und Astrid
Hagenau aus Düren bietet Seminare
und Trainings für jedermann, mit dem
Schwerpunkt Stimme und Präsentation
im Businessumfeld an.
STEINWERK, das Gründungsprojekt von Peter Jobes aus Würselen gibt
seinen Kunden die Möglichkeit, sich
kreativ und aktiv, vom Entwurf bis zur
Herstellung von Objekten im Bereich
der Bildhauerei einzubringen.
Muriel Klink aus Monschau gestaltet und vertreibt unter dem Namen
Lucky Cheeks hochwertige Dessous-
mode aus Frankreich.
Hinter dem Projekt wg-plan GbR aus
Simmerath stehen Rainer Laudenberg
und Volker Schmidt. Neben Entwicklung und Vertrieb neuartiger Heiz- und
Kühldeckenprodukte bieten sie kompetente Beratung und Planung in diesem
Segment.
David Link und Christian Kind aus
Aachen wollen unter dem Namen
Raumband ein einfaches, günstiges
und zuverlässiges System zur Gesundheitsüberwachung in einzelnen Räumen oder ganzen Gebäudekomplexen
in den Markt bringen.
Nicht ohne Stolz präsentieren sich die zehn prämierten Gründerteams gemeinsam
mit Vertretern der Träger der GründerRegion Aachen.
„tift“ heißt das Gründungsprojekt
der Aachener Julian Peters, Christoph
Bresler, Christian Schuhmann und
Julien Weiler. Dahinter verbirgt sich
eine „software as a service“, die auf
Knopfdruck alle Mitarbeiter in vorgegebenen Schichten zuteilt und automatisiert Schichtpläne erstellt.
Mit dem eBusPlan bieten Matthias
Rogge, Werner Rohlfs, Univ.-Prof.
Dr. Uwe Sauer und Philipp Sinhuber
aus Aachen einen softwaregestützten
Beratungsprozess zur Entwicklung von
individuell zugeschnittenen, kostenoptimierten Elektrobuskonzepten für
Busbetreiber, Städte und Kommunen
an.
Für alle Teilnehmer an AC² – der
Gründungswettbewerb 2014/15 hat
nun die nächste Phase mit der vertiefenden Ausarbeitung ihrer Geschäftsidee in einem Detail-Geschäftsplan
begonnen.
Am Donnerstag, dem 11. Juni
2015 findet ab 18:30 Uhr (Einlass:
18:00 Uhr) die Prämierungsfeier von
AC² – GRÜNDUNG, WACHSTUM, INNOVATION 2014/15 im
Krönungssaal des Aachener Rathauses
statt.
Fotos: Udo Foerster / AC²
Aus dem Inhalt
Ausgabe 1/2015
Aktuelles.
Seite 2
Ausgabe 1/2015
Zeitung der GründerRegion Aachen
Frauenpower braucht keine Frauenquote – VISIONplus Unternehmerinnenpreis 2014 verliehen
Fotos: VISIONplus Unternehmerinnenpreis / Felix Thönnissen
Unternehmerinnen: EXTRA erfolgreich!
Von Udo Foerster
Frauenpower braucht keine Frauenquote - das haben die sechs Finalistinnen für den VISIONplus Unternehmerinnenpreis 2014 nachhaltig
bewiesen. Drei dieser erfolgreichen
Unternehmerinnen aus der Wirtschaftsregion Aachen, Düren, Euskirchen, Heinsberg wurden mit dem
VISIONplus Unternehmerinnenpreis
2014 ausgezeichnet.
Den mit 3.000 Euro dotierten
ersten Preis erhielten Gisela und
Simone Binczyk von der Manos GbR,
Düren. Selbst mit gehörlosen Eltern
aufgewachsen, betreiben die beiden
Schwestern seit 2006 mit heute acht
weiteren Mitarbeitern ihre Gebärdensprachschule. Neben dem klassischen Geschäft, dem Dolmetschen
von Lautsprache in deutsche Gebärdensprache und umgekehrt möchten
sie das Angebot erweitern in Richtung Taubblinden-Assistenz, Schriftdolmetschen und neuen Formen der
Arbeitsassistenz. Darüber hinaus planen die beiden die deutschlandweite
Gründung von Manos-Zweigstellen.
Spezialisierte Fahrschule für
Menschen mit Handikap
Über den zweiten Preis und 1.500
Euro freuten sich Cornelia Schiefer und Shirin Hadji-Abbassi von
der Fahrschule Cornelia Schiefer,
Eschweiler. Seit 2011 betreiben die
beiden mit drei weiteren Honorarkräften eine Fahrschule speziell für Menschen mit Handikap. Zusammen mit
ihrem Kooperationspartner Autohaus
F. Sodermanns Automobile GmbH,
Wassenberg, einem Spezialisten für
den behindertengerechten Umbau
von Kraftfahrzeugen, sind die beiden
Unternehmerinnen Teil des RehaMobilitätszentrum-NRW in Wassenberg. Neben den bisherigen Angeboten
wie Fahrschulunterricht in Gebärden-
VISIONplus Unternehmerinnenpreis 2014 – das große Finale: (v.l.n.r.) Iris Wilhelmi (stv. Geschäftsführerin GründerRegion Aachen,
Organisation), Kirsten Erdtmann, Stephanie Schlüper (beide Druckerei Erdtmann), Michaela Dänziger, Andrea Nießen, Katja Moritz
(alle drei Wegweiser Träger für individuelle Kinder- und Jugendhilfe), Simone Binczyk, Gisela Binczyk (beide Manos GbR, Dolmetscherservice für Gebärdensprache), Helga Hopfenzitz (GEPETE Gebärdensprachschule), Kinga Borowska (EMC GmbH), Cornelia Schiefer,
Shirin Hadji-Abbassi (beide Fahrschule Cornelia Schiefer), Anne Coutelle (Café Extrablatt Düren GmbH, „Mutmacherin“ 2014).
sprache, einem eigenen Verkehrsübungsplatz, fünf behindertengerecht
umgebauten Fahrschul- und Fahranalysefahrzeugen wollen Schiefer
und Hadji-Abbassi in Zukunft Fahrlehrerschulen und Kooperationsfahrschulen in ganz Deutschland errichten.
Mit dem dritten Preis und 750 Euro
wurde Kinga Borowska, EMC GmbH
aus Titz, ausgezeichnet. Bereits seit
2004 ist sie im Bereich Online Media
Consulting und der Vermarktung von
Online-Werbeleistungen für kleine und
mittlere Unternehmen am Markt. Mittlerweile firmiert das Unternehmen als
GmbH und beschäftigt neun Mitarbeiter. Mit der Entwicklung neuer Online
Medien wie „AdRegioNet“ und „Das
Lokalportal, Online suchen – Offline
regional kaufen – Lösungen für den
regionalen Handel“ richtet sich die
Unternehmerin noch intensiver auf
Handelsunternehmen aus.
Neben den Preisgeldern erhielten
die drei Gewinnerinnen sowie die drei
weiteren Nominierten – Kirsten Erdtmann und Stephanie Schlüper, Druckerei Erdtmann GbR, Herzogenrath;
Helga Hopfenzitz, Gebärdensprachschule, Weilerswist sowie Michaela
Dänziger, Katja Moritz und Andrea
Nießen, Wegweiser GbR, Heinsberg je einen individuellen Unternehmensfilm und einen Beratungsgutschein im
Wert von 500 Euro.
Gründerinnen sollten
selbstbewusst auftreten
In einer Talkrunde mit der Moderatorin Martina Feldhaus vom
Aachener Zeitungsverlag, berichteten Dr. Maren Lurweg, Ministerium für Wirtschaft, Energie,
Industrie, Mittelstand und Handwerk
des Landes Nordrhein-Westfalen
(MWEIMH), Maike Laumen-Theuerzeit Modellbau Theuerzeit GmbH,
Erkelenz, Gewinnerin VISIONplus Unternehmerinnenpreis 2012,
sowie Iris Wilhelmi, stellvertretende
Geschäftsführerin GründerRegion
Aachen, von ihren Erfahrungen mit
dem Unternehmerinnenpreis und
ihren Einschätzungen zum Thema
Frauen und Unternehmertum.
Anne Coutelle, Geschäftsführende
Gesellschafterin Café Extrablatt
Düren GmbH, Düren war die diesjährige „Mutmacherin“ des VISIONplus Unternehmerinnenpreises und
berichtete von ihrer eigenen unternehmerischen Karriere. „Unternehmerinnen und Gründerinnen sollten
ein realistisches Bild von sich selbst
haben“, berichtet die Self-made-Frau
und nennt ein Beispiel: Wenn man
Wissenslücken identifiziert, sollten
Gründerinnen sich nicht scheuen,
Experten zu Rate zu ziehen – und
sich selbst fort- und weiterzubilden.
Hinzu kommt das Thema „Selbstbewusstsein“, wenn es darum geht, sich
auch in überwiegend von Männern
geprägten Branchen zu behaupten.
„Bloß nicht das eigene Licht unter
den Scheffel stellen – und sagen,
was man geleistet hat und, was man
kann“, lautet ihr Credo.
„Mittlerweile gehören mehr als 70
Prozent der bestehenden Unternehmen deutschlandweit dem Dienstleistungs- und Informationssektor
an. Bei Gründungen durch Frauen
stehen sehr häufig Dienstleistungen
im Vordergrund, damit haben Frauen
auch für unsere Region einen besonderen Beitrag zum Strukturwandel beigetragen und werden in
Zukunft einen immer größer werdenden Anteil halten, wenn wir die
Risikobereitschaft steigern können“,
resümierte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und
Handelskammer Aachen in seiner
kurzen Ansprache. „Dienstleistungsund Informationssektor sind die
Zukunft – und damit ideal für Frauen:
Sie brauchen weniger Startkapital
und die Umsetzung ist häufig vereinbar mit der Familie.“
Der Preis würdigt alle zwei Jahre
die Leistung von erfolgreichen Unternehmerinnen für die regionale Wirtschaft und soll gleichzeitig anderen
Frauen Mut machen, ihre eigene
unternehmerische Idee erfolgreich
zu verwirklichen. Ausgelobt wird
der Unternehmerinnenpreis von der
GründerRegion Aachen mit Unterstützung durch die aktuelle „Mutmacherin“ Anne Coutelle, Café
Extrablatt Düren GmbH, Düren, das
Wirtschaftsministerium des Landes
NRW, die Techniker Krankenkasse
und den Zeitungsverlag Aachen.
Im Interview.
Gründer-Coach Felix Thönnessen verrät, wie man Investoren und andere Zielgruppen am besten überzeugen kann
Klare und präzise Informationen sind Trumpf
Felix Thönnessen hat sich als Berater
und Coach für Existenzgründer spezialisiert. Der 34-jährige Diplom-Betriebswirt
ist Mitglied des AC²-Beraternetzwerks
sowie Coach im Rahmen der TVSendung „Die Höhle der Löwen“ bei
VOX. Hier gibt er Existenzgründern und
Jungunternehmern vor der Sendung
Tipps, wie sie ihr Geschäftskonzept den
„Löwen“ – sprich Investoren – kurz,
prägnant und emotional ansprechend
präsentieren.
GRÜNDER.: Herr Thönessen, die Frage
liegt auf der Hand: Wie sollten sich
Existenzgründer bei Präsentationen vor
Investoren darstellen?
Thönnessen: Viele Gründer neigen
dazu, ihr Konzept zu langatmig zu erklären. Das kommt bei den meisten
Investoren nicht gut an. Sie setzen auf
präzise Informationen – klar strukturiert,
auf den Punkt gebracht. Im Idealfall
sollte der Gründer in der Lage sein,
sein Projekt innerhalb von 30 Sekunden
schildern zu können. Hier gilt der so
genannte „Elevator Pitch“ als Orientierungsmöglichkeit. Wer im Rahmen einer
kurzen Aufzugsfahrt sein Konzept präsentieren kann, ist immer gut aufgestellt.
Ein weiterer Punkt ist die Orientierung
auf die Zielgruppe der Investoren. Hier
sollten deren Bedürfnisse und Interessen
im Vortrag berücksichtigt werden. Ein
Tipp noch: Gründer sollten mit gesundem
Selbstbewusstsein an die Sache herangehen. Falsche Zurückhaltung ist ebenso
schädlich wie zu extrovertiertes Auftreten.
GRÜNDER.: Wie gut sind die Gründer, die
Sie als Coach in Anspruch nehmen, in der
Regel vorbereitet?
Thönnessen: Das ist vollkommen unterschiedlich. Ich arbeite mit Menschen
zusammen, die komplett ausgearbeitete
Geschäftspläne präsentieren. Andere
haben sich fest entschlossen, gründen
zu wollen, haben aber noch keine geeignete Geschäftsidee gefunden und suchen
bereits hier Unterstützung.
GRÜNDER.: Wenn Sie einmal an Ihre
eigene Gründung zurückdenken: Was hat
bei Ihnen gut funktioniert, was weniger?
Thönnessen: Ich habe in Düsseldorf
gegründet und es war für mich am
Anfang recht schwierig, an die richtigen
Informationen heranzukommen. Eine Art
Lotse, der mich durch den Gründungsprozess geführt hätte, wäre sehr hilfreich
gewesen. So habe ich den Weg von
Institution zu Institution eher zufällig
Felix Thönnessen
gefunden. Da ich mich mit Mitte 20 schon
selbstständig gemacht habe, hatte ich oft
mit wesentlich älteren Geschäftspartnern
Kontakt. Sie haben mich recht kritisch
beäugt, da die oftmals älteren Herren
über 50 einem jungen Mann wie mir nicht
wirklich viel zugetraut haben. Selbstbewusstsein, aber auch eine Portion
Bescheidenheit haben mir hier geholfen,
viele Klippen zu umschiffen.
GRÜNDER.: Welche Eindrücke haben Sie
als Coach bei der „Höhle der Löwen“
gewonnen?
Thönnessen: Meine Eindrücke hier sind
sehr positiv. Deutschland ist nicht wirklich das Gründerland in der Welt. Von
daher ist das Format „Die Höhle der
Löwen“ äußerst hilfreich, um das Thema
„Existenzgründung“ bundesweit populär
zu machen. Auch für die Gründer, die
sich dort präsentiert haben, war es ein
enormer Gewinn. Ob sie nun Investoren
gefunden haben oder nicht: Fest steht,
dass deren Bekanntheitsgrad durch
die TV-Ausstrahlung außerordentlich
gewachsen ist und sie allein aus diesem
Grund immens profitieren konnten. Ich
würde sogar sagen: Dank des starken
Promotion-Effekts haben sie rund ein
Jahr im Gründungsprozess überspringen können. Darüber hinaus haben
viele von ihnen gelernt, sich professionell und zielorientiert auf Präsentationen vor Investoren vorzubereiten.
GRÜNDER.: Welche Erfahrungen haben
Sie als Mitglied des AC²-Beraternetzwerks
gemacht?
Thönnessen: Was mich besonders an
AC² fasziniert, ist die Tatsache, dass
es eine Vielzahl von Experten gibt,
die Gründern kostenfrei umfassendes
know-how vermitteln. So können die
Gründer von den Coaches zielgerichtet
Fachwissen abrufen und sich optimal
auf ihr Gründungsvorhaben vorbereiten.
Im vergangenen Dezember habe ich
selbst einen Vortrag im Rahmen von
AC² gehalten und war überrascht, wie
viele Gründer sich mit meinen Gedanken auseinander gesetzt haben und
diese in ihre eigenen Überlegungen
einfließen lassen wollten.
Aktuelles.
Zeitung der GründerRegion Aachen
Ausgabe 1/2015
Seite 3
eBusiness-Lotsen helfen, Entscheidungen über den Einsatz von Kommunikationstechnologien zu fällen
Von Udo Foerster
Die Geschäftsidee steht, der Businessplan verspricht Erfolg und nun
geht es an die Umsetzung. Gerade im
Bereich des Einsatzes der richtigen
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) tun sich viele Gründer
schwer. Sie können am Anfang nur
auf ihre persönlichen Kenntnisse und
Erfahrungen zurückgreifen.
Regional und im Netzwerk
stark: die eBusiness-Lotsen
Oft ist daher für diesen Entscheidungsprozess kein ausreichend fundiertes Know-How im IKT-Bereich vorhanden. Technologien, die mobile
und flexible Arbeitsprozesse unterstützen, kommen deshalb häufig erst
gar nicht zum Einsatz. Dies ist vor
allem vor dem Hintergrund der Wettbewerbsfähigkeit ein problematischer
Punkt. Erst durch einen Zugewinn an
Effizienz und Flexibilität, der durch
den Einsatz moderner Technologien
erreicht werden kann, können Gründer
kleiner und mittelständischer Unter-
nehmen Defizite gegenüber den etablierten und großen Unternehmen aufholen.
Hier setzt das Projekt eBusinessLotse mit seinem kostenlosen Angebot
an: Es ist Teil des Förderschwerpunkts
Mittelstand-Digital, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) initiiert wurde, um die Entwicklung und breitenwirksame Nutzung
von IKT-Anwendungen in KMU und
Handwerk voranzutreiben. Gründer und
Unternehmer sollen hierdurch befähigt
werden, fundierte und eigenverantwortliche Entscheidungen über den Einsatz
von Informations- und Kommunikationstechnologie zu fällen. Die regional
aufgestellten eBusiness-Lotsen helfen
praxisnah und anbieterneutral bei der
Suche nach bezahlbaren und praktikablen
IKT-Lösungen. Dank eines dichten
Beraternetzwerkes finden Gründer bundesweit den richtigen Ansprechpartner
für ihre Fragestellungen.
Kostenlose Entscheidungshilfe
nicht nur für Gründer
Dazu bieten die eBusiness-Lotsen verschiedene Kanäle an: Neben Informations-
Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen (FIR e.V.),
und Stefanie Pick vom Bundesverband
IT-Mittelstand e.V. beantworten auch
gestandenen Unternehmerinnen und
Unternehmern gerne alle Fragen rund um
das Thema Internet-Handel, -marketing
und -kommunikation.
Dass das Thema eBusiness auch als
Geschäftsgrundlage für Existenzgründer in der Region eine hohe Bedeutung besitzt, lesen Sie auf der Seite 7 –
Gründer im Porträt.
Formulare, Formulare: Die Gewerbeanmeldung bei der Stadt oder der Gemeinde ist
für viele Gründer der Startschuss auf dem Weg in die eigene Existenz.
broschüren und Leitfäden wird vor allem
der direkte Kontakt durch Vortragsreihen und persönliche Gespräche
gesucht. Dabei spezialisieren sich die
eBusiness-Lotsen regional auf Schwerpunktthemen und stellen dieses Expertenwissen dem gesamten Netzwerk an rund
40 Standorten zur Verfügung. Beim
eBusiness-Lotsen Aachen steht beispielsweise die Mobilität im Fokus.
„Für die Stadt Aachen und ihre Unternehmen ist der Standort der eBusiness-
Lotsen hier eine große Bereicherung.
Die hier ansässigen Unternehmen und
Gründer können von der breit aufgestellten Kompetenz und diesem deutschlandweiten Netzwerk profitieren und ihre
Wettbewerbsfähigkeit steigern.“ betont
Roman von der Lohe, Vertreter der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen.
Doch nicht nur Existenzgründer können sich vertrauensvoll an die regionalen
eBusiness-Lotsen wenden. Roman von
der Lohe, Stadt Aachen, Astrid Walter
Kontakt.
eBusiness-Lotse Aachen
http://www.ebusiness-lotse-aachen.de
Astrid Walter, M.A. M.Sc.
FIR e.V., RWTH Aachen
[email protected]
Roman von der Lohe
Stadt Aachen, Wirtschaft und Arbeit
[email protected]
Stefanie Pick
Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
[email protected]
Gründet! Aber habt Mut und Markt unter Kontrolle…
Ein Gastbeitrag von
Thorsten Karbach,
Zeitungsverlag Aachen
Gerwin Hoogendoorn hatte Mut.
Und Wissen. Und deswegen ließ er
sich auch von der Skepsis potenzieller
Geldgeber nicht aufhalten. Es macht
durchaus Sinn, an dieser Stelle einmal
die Geschichte von Hoogendoorn und
seiner Firma Senz zu erzählen, denn
es ist eine dieser Geschichten einer
Gründung, die zunächst zwar spannend
aber eben nicht sonderlich erfolgversprechend klingt.
Alles fängt mit einem Problem
an: Der Niederländer, zu der Zeit 24
Jahre jung, ein Industriedesignstudent
mit Gespür für ungewöhnliche Formen kämpfte sich an einem nass-kalten
Tag durch die Straßen und – wir alle
kennen doch diesen Moment, leider –
ein kräftiger Windstoß seinen Schirm
packte und ramponierte. Nass, sauer,
auch frustriert ob des kaputten Schirms,
erreichte Hoogendoorn sein Ziel. Es
war nicht der erste Schirm, der ihm so
Thorsten Karbach
in der Hand kollabierte. Und er fragte
sich: Gibt es keine Möglichkeit, einen
stabileren Schirm zu entwerfen?
Schirme sind Gegenstände, deren
Form und Gestalt im Grunde nie verändert wurde. Ein Schirm war immer
ein Schirm. Er hatte einen Stab mit
Griff und der war in der Mitte des
Regenschutzes. Daran gab es nie etwas
zu rütteln.
DIHK-Report: Unternehmensnachfolge
stellt große Herausforderung dar
Immer mehr mittelständische Betriebe
in der ganzen Bundesrepublik finden laut
des neuen DIHK-Nachfolgereports keinen Nachfolger, wenn sich der SeniorChef zur Ruhe setzt. Nach den Erfahrungen der Industrie- und Handelskammern,
die an dieser Stelle zusammengefasst
sind, finden schon heute rund 40 Prozent der Seniorchefs nicht den passenden neuen Unternehmensleiter. Hauptproblem ist das enger werdende Feld der
Bewerber: Entfielen im Jahr 2010 auf
jeden von der IHK beratenen Alt-Inhaber
noch 1,6 Nachfolgekandidaten, sank dieser Wert zwei Jahre später auf ein Verhältnis von nahezu eins zu eins. Um AltUnternehmern und Interessenten das
komplexe Vorhaben einer Betriebsübernahme näherzubringen und Informationen von neutraler Stelle zu vermitteln,
bietet die IHK Aachen neben persönlichen
Beratungsgesprächen regelmäßige Informationsveranstaltungen zu diesem
Thema an.
Ein Baustein ist dabei der NachfolgerClub – eine Plattform, die es Seniorchefs erleichtern will, den Nachfolgeprozess bestmöglich selbst zu steuern.
Die Vorteile des Angebots liegen im
unmittelbaren Zugang zum Netzwerk
der IHK Aachen, in der Organisation
erster Kontaktgespräche mit qualifizierten und finanzstarken Nachfolgern und
in der Unterstützung während der Unternehmensübertragung. Unternehmer aus
dem Handwerk, die auf der Suche nach
einem Nachfolger sind, können sich im
Nachfolgecenter der Handwerkskammer
informieren. Die Internetadresse lautet:
http://www.hwk-aachen.de/fileadmin/
user_upload/downloads/betriebsboerse/
flyer_uebergabecenter.pdf
Hoogendoorns Problem mit den vom
Winde zerwehten Schirmen, ein Allerweltsproblem, ließ ihn an der eigentlich
manifestierten Gestalt eines Schirmes
zweifeln. Er fand zwei Mitstreiter, auch
sie Designstudenten, die auch schon mit
kaputtem Schirm im Regen standen. Sie
überlegten, entwarfen, maßen und vor
allem testeten und am Ende hielten sie
den ersten Senz-Schirm in der Hand,
dessen Stock nicht mehr mittig sitzt und
der im Windkanal Böen von 112 Stundenkilometern stand hielt.
Angetrieben vom Wissen, dass ihr
Problem ein Problem so vieler Menschen ist, und dass sie mit dem zugegebenermaßen zunächst ungewöhnlich
ausschauenden Schirm dieses Problem
gelöst bekommen, ließen sie sich auch
von der Zurückhaltung möglicher Finanziers nicht beirren. Die ersten 10.000
Schirme waren binnen neun Tagen ausverkauft, mittlerweile sind 2,5 Millionen
Senz-Schirme in neun Jahren erworben
worden. Und Gerwin Hoogendoorn ist
nicht mehr nass geworden, weil der
Wind stärker als sein Schirm war.
Was diese Geschichte aussagt? Ein
Problem ist immer eine gute Basis
für eine erfolgreiche Geschäftsidee –
jedenfalls immer dann, wenn klar ist,
dass an der Lösung immer auch andere
Menschen interessiert sind. Niemand
will nass werden, weil sein Schirm im
Sturm kaputt gegangen ist. Genauso
wenig wollen wir uns die Finger verbrennen, wenn wir einen Topf vom
Herd nehmen. Deswegen wurden Topflappen einst auf den Markt gebracht.
Ein gelöstes Problem ist also ein
Ausgangspunkt. Es ist nicht der einzige mögliche. Aber ein viel versprechender. Es braucht aber weit mehr:
Gerwin Hoogendoorn hatte auch
Mut, sich mit seiner Idee nicht nur zu
beschäftigen, sondern sie auch umzusetzen. Und er hat seine Vorstellungen
mit viel Leidenschaft vorangetrieben.
Natürlich dürfen Mut und Leidenschaft
den Blick für die Wirklichkeit nicht
vernebeln. Es gibt zig Beispiele für
Gründer, deren Mut und Leidenschaft
ansteckend waren, die so ein Hobby
zum Beruf gemacht haben und am
Pathfinder Studios aus Euskirchen
gewinnen Audi-Superkurzfilm Award
Die beiden Euskirchener Unternehmer
Thomas Schwalowski und Yvonne Westphal, die 2006 gemeinsam die Filmproduktionsfirma Pathfinder Studios gegründet
haben, haben jetzt den Audi-Superkurzfilm Award gewonnen. Die Aufgabenstellung bestand im Januar 2015 darin, einen
maximal 60-sekündigen Clip mit Bezug
zur Marke Audi herzustellen. Schwalowski
und Westphal bewarben sich mit einem
kurzweiligen Spot, in dem ein Hund den
Audi seines Herrchens seinen Spielzeugen vorzieht. Der Sieger-Spot wurde am
7. Februar 2015 auf der Facebook-Seite von Audi Deutschland präsentiert und
innerhalb von vier Tagen über 147.000 Mal
angesehen, 6.000 mal mit „Like“ markiert
und über 1.200 mal geteilt. Hinzu kamen
über 200 Kommentare. Einige der Autoren
hielten den Spot für eine authentische AudiWerbung. Einer von ihnen schrieb: „Audi
hat einfach immer die besten Werbungen!“
Da Audi Sponsor der Berliner Filmfestspiele ist, luden die Ingolstädter Autobauer
Thomas Schwalowski und Yvonne Westphal als VIP-Gäste zur 65. Berlinale vom
5. bis zum 15. Februar 2015 ein. Für die
beiden Euskirchener Unternehmer war es
eine große Ehre, im Rahmen eines internationalen Publikums den Kreis Euskirchen
und die Wirtschaftsregion Aachen als kreative Filmregion repräsentieren zu können.
Yvonne Westphal und Thomas Schwalowski
Ende einsehen mussten, dass es keine
Kunden für ihre mutige, leidenschaftliche Geschäftsidee gibt. Mut und Leidenschaft sind ein wichtiger Antrieb,
daran ist kein Zweifel, aber eine Idee
ohne Markt ist keine erfolgreiche Idee,
egal wie viel Mut in einem Gründer
steckt. Der Aachener Online-Händler
für hochwertige Damenmode in großen
Größen, navabi, wurde zunächst auf
einer Marktanalyse und dann mit dem
Mut und der Leidenschaft der beiden
Gründer ins Leben gerufen. Die jungen
Männer haben nicht ihr eigenes Problem gelöst, aber ein Problem, das
nicht nur ihnen bekannt war: nämlich
eine vernünftige Auswahl guter Mode
in selteneren Größen zu finden. Es mag
viele gute Gründe für eine Gründung
geben – am besten kommen gleich ein
paar davon zusammen.
Sie haben ein Problem gelöst? Ein
Problem, dass auch ihre Nachbarn,
Freunde, die Menschen aus ihrem Verein oder die Bekannten von früher
haben? Dann machen Sie was draus.
Dann ist es an der Zeit, mutig zu sein!
WFG Kreis Heinsberg
hat neuen Sitz
Voraussichtlich ab Anfang Mai 2015
wird die WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg mbH aus der
Kreisverwaltung in neue Räumlichkeiten in
der Kreissparkasse Heinsberg umziehen.
Die neue Adresse lautet dann: Klostergasse 17, 52525 Heinsberg. Alle anderen
Kontaktdaten bleiben gleich: [email protected], Tel.: 02452/13-1810,
Fax: 02452/13-1850
„Auch unter der neuen Adresse unterstützen wir Gründungsinteressierte mit
unserem bewährten Angebot“, sagt Projektleiter Arnd Thebrath.
In der Gründungsberatung steht nach
wie vor Arnd Thebrath unter der Telefonnummer 02452/13-1821 zur Verfügung.
Für die Themen Basisinfo Gründung,
Beratungsförderung und Bildungsberatung
ist Elke Schreeck, Telefon: 02452/13-1825,
nach wie vor Ansprechpartnerin.
Fotos: Udo Foerster / Zeitungsverlag Aachen / Pathfinder Studios
Anbieterneutral, praxisnah und maßgeschneidert
Finanzielles.
Seite 4
Ausgabe 1/2015
Zeitung der GründerRegion Aachen
Das EXIST-Gründerstipendium unterstützt Studierende bei ihren ersten Schritten in die Selbstständigkeit
Fotos: Udo Foerster
Von der Hochschule ins eigene Unternehmen
Bei den Gründungsvorhaben sollte es
sich um innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte
mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen
Erfolgsaussichten handeln. Dabei
steht die Sicherung des persönlichen
Lebensunterhalts der Gründer über
ein Stipendium im Mittelpunkt. Promovierte Gründerinnen oder Gründer
erhalten 3.000 Euro pro Monat.
Absolventen mit Hochschulabschluss
wie Arne Holz und Stephen Wolff erhielten 2.500 Euro pro Monat. Darüber
hinaus gibt es Mittel für Sachausgaben
– bis zu 10.000 Euro für Einzelgründungen. Bei Teams sind es maximal 30.000
Euro. Außerdem werden Coachingmaßnahmen im Bereich der Gründerberatung mit 5.000 Euro gefördert. Die
maximale Förderdauer beträgt ein Jahr.
Der Antrag ist von einer Hochschuleinrichtung zu stellen, die wiederum in
ein Netzwerk zur Gründungsförderung
eingebunden sein muss.
„Erst wenn die Förderung für das Projekt genehmigt ist, dürfen die Gründer
mit dem Aufbau ihrer Firma beginnen“,
weiß der Fachmann.
Neben dem Gründerzentrum an der
RWTH Aachen informieren auch die
AGIT und die FH Aachen über die
Fördermöglichkeiten des EXIST-Gründerstipendiums. Die AGIT gilt in der
Region neben der IHK Aachen als erste
Adresse bei der Beratung technologieorientierter Existenzgründer. 2014 betreute die AGIT 84 Gründungsprojekte
– darunter zahlreiche aus der RWTH,
FH Aachen sowie den Forschungseinrichtungen in der Wirtschaftsregion
Aachen. „Insgesamt 47 Teams und Einzelunternehmer haben aus dieser Gruppe
in unserer Region gegründet“, freut sich
Havva Coskun, Leiterin des Bereichs
Beratung technologieorientierter Unternehmen bei der AGIT. Damit war 2014
das erfolgreichste Jahr in der Gründerberatung seit Bestehen der Aachener
Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer.
Gründerzentrum der RWTH
stellte den Förderantrag
Kontakt.
Edgar Scheunert vom Gründerzentrum der RWTH Aachen stellte den
Förderantrag für die beiden Gründer.
Der 30-jährige Diplom-Kaufmann verfügt bereits über große Erfahrung auf
diesem Gebiet. Innerhalb von zwei Jahren beriet er 40 Gründerteams. Davon
entschlossen sich rund 15 zur Antragstellung. 10 Teams, darunter Aveltech,
profitieren aktuell von der Förderung
durch das EXIST-Gründerstipendium.
„Für die Gründerteams stellt die Hochschule auch die entsprechende Infrastruktur bereit, damit diese sich voll
und ganz auf ihr Projekt konzentrieren
können“, sagt Edgar Scheunert. Besonders wichtig ist es jedoch, dass
die Gründer nicht vor Antragstellung
mit ihrem Unternehmen gestartet sind.
Gründerzentrum an der RWTH Aachen
Edgar Scheunert
Tel. 0241 8099-396
[email protected]
www.gruenderzentrum.rwth-aachen.de
Geschäftliche Spielräume erweitern
Mikromezzaninfonds
stärkt Eigenkapital
von Unternehmen
NRW.Kreativkredit
erleichtert das
Projektgeschäft
Ein Kontokorrentkredit wird auch
als Überziehungskredit oder Dispositionskredit (kurz: „Dispo“) bezeichnet. Die Bank erlaubt dem Kunden
die Überziehung seines Bankkontos bis zu einer im Voraus festgelegten Grenze (Kreditlimit). Der Kontokorrentkredit dient der kurzfristigen
Finanzierung und ist flexibel in Höhe
und Laufzeit.
Eine Zinsbelastung erfolgt in Höhe
des tatsächlich in Anspruch genommenen Überziehungskredits für den beanspruchten Zeitraum. So entspricht
ein jährlicher Zins von beispielhaft 9,5% bei einer Inanspruchnahme
von zwei Wochen, effektiven Gesamtkosten von rund 0,4% des geschuldeten Betrages. Ein üblicher Bankkredit hingegen hat einen festen
Betrag, eine feste Laufzeit und eine
feste Tilgungsvereinbarung. Der Kontokorrentkredit kann dazu dienen,
kurzfristige
Finanzierungengpässe abzudecken, ohne dass sich das
Unternehmen langfristig verschuldet.
Ein vom Lieferanten gewährter Skontoabzug von zwei oder sogar
drei Prozent auf den Rechnungsbetrag kann eine feine Sache sein.
Im Gegenzug für die Ersparnis muss
die Rechnung früher, d.h. innerhalb
Mit dem erst kürzlich geschaffenen
Mikromezzaninfonds will die Kapitalbeteiligungsgesellschaft für die
mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen (KBG) die Realisierung kleinerer Gründungsprojekte
erleichtern. Hierbei handelt es sich
um eine Mischform aus Eigen- und
Fremdkapital. Das Unternehmen erhält
damit wirtschaftliches Eigenkapital
im Rahmen einer typischen stillen
Beteiligung, wobei sich der Kapitalgeber weder in das Tagesgeschäft einmischt noch Stimmrechte erhält. Dennoch besteht eine Berichtspflicht über
die aktuelle Geschäftsentwicklung.
Der Vorteil: Durch das zugeführte
Eigenkapital verbessert sich das
Rating bei der Hausbank. Allerdings
sind ein relativ hoher Zinssatz von 8
Prozent sowie eine variable Gewinnbeteiligung in Höhe von 50 Prozent
des Gewinns, maximal 1,5 Prozent
der Beteiligung pro Jahr, fällig. Die
Beteiligungshöhe liegt maximal bei
50.000 Euro, die Laufzeit beträgt in
der Regel 10 Jahre. Nach dem siebten
Jahr hat eine Rückzahlung in drei
gleich hohen Jahresraten zu erfolgen.
Interessierte Gründer können sich
direkt mit der KBG in Verbindung
setzen.
Gewerbetreibende oder Freiberufler in
Nordrhein-Westfalen, die Branchen aus
der so genannten Kreativwirtschaft angehören, können ab sofort bei der NRW.
Bank den so genannten NRW.Kreativkredit beantragen. Hierzu zählen beispielsweise Architekten, Designer, Musiker,
Journalisten oder Werbefachleute.
Mit Hilfe des NRW.Kreativkredits
lassen sich Aufträge oder Projekte
finanzieren, deren Wirtschaftlichkeit sich
gegenüber der NRW.Bank darstellen lässt.
„Dabei kann es sich beispielsweise um die
Gestaltung beziehungsweise den Bau eines
vom Kunden beauftragten Messestandes
handeln“, weiß René Oebel, Gründerberater bei der IHK Aachen. Nicht selten muss
der Unternehmer hier in Vorleistung treten,
um entsprechendes Material einzukaufen.
Zum Zeitpunkt der Antragstellung eines
Darlehens zur Projektfinanzierung muss
die Antragstellerin beziehungsweise der
Antragsteller bereits drei Jahre erfolgreich am Markt tätig sein. Der Finanzierungsanteil kann bei einer Auftragsfinanzierung bis zu 70 Prozent betragen.
Bei einer Projektfinanzierung kann der
Darlehensgeber 100 Prozent des erforderlichen Kreditvolumens gewähren.
Die zu beantragende Höchstsumme
beläuft sich auf 25.000 Euro. Die Mindestkreditsumme liegt bei 5.000 Euro.
Von Udo Foerster
Arne Holz und Stephen Wolff sind
begeisterte Techniker und Motorsportler. Am 1. November 2014 gründeten
sie in Stolberg ihre Firma Aveltech. Die
beiden 28-jährigen Jungunternehmer
haben an der FH Aachen beziehungsweise an der RWTH studiert. Während
der Studienschwerpunkt des FH-Absolventen Arne Holz im Bereich Fahrzeug- und Antriebstechnik lag, wählte
Stephen Wolff nach Fahrzeugtechnik
an der FH-Aachen noch Wirtschaftswissenschaften an der RWTH als Studienfach. Die beiden Ingenieure haben ein
innovatives Ansaugsystem für Verbrennungsmotoren entwickelt, welches das
Beschleunigungsverhalten des jeweiligen Fahrzeuges maßgeblich verbessert. 2013 belegten die beiden Gründer
mit ihrem Geschäftsplan den zweiten
Platz bei AC² – der Gründungswettbewerb. Das Besondere an ihrem Produktkonzept liegt in seiner Modulbauweise und der leichten Adaptierbarkeit
an verschiedene Motorentypen.
Zielgruppe sind zunächst ambitionierte Hobby-Motorsportler, die die
vergleichsweise kostengünstigen Systeme zur Leistungssteigerung ihrer
Motoren einsetzen. Wird ein Upgrade
in der Motorleistung gewünscht, lassen
sich die entsprechenden Komponenten
durch andere Aveltech-Module ersetzen.
Zwar gibt es in diesem Marktsegment
nur zwei ernstzunehmende Wettbewerber, beide in Großbritannien ansässig.
Dennoch erscheint das Marktvolumen
mit rund neun Millionen Euro insgesamt vergleichsweise begrenzt.
Crowd-Engineering als
zukunftsweisendes Konzept
Aus diesem Grund haben die beiden
Unternehmer seit Ende 2014 das Thema
„Engineering“ – im Besonderen die
Die Hochschulabsolventen Arne Holz und Stephen Wolff haben ein innovatives
Ansaugsystem für Verbrennungsmotoren entwickelt.
Konstruktion von Fahrzeugkomponenten – in ihr Leistungsportfolio aufgenommen. Äußerst zielführend stellt sich
hier der Bereich „Crowd Engineering“
dar. „Dabei geht es darum, Interessenten für die gleichen Bauteile zu finden
und die Produkte im Rahmen von Sammelaufträgen zu konstruieren und zu
fertigen“, sagt Arne Holz. „Der Kostenvorteil liegt hier auf der Hand“, ergänzt
Stephen Wolff: „Während ein einzelner
Auftraggeber bei einem Produkt beispielsweise 10.000 Euro Gesamtkosten
für Konstruktion und Produktion zahlen müsste, teilt sich hier die Summe
bei mehreren Interessenten durch die
Anzahl der Abnehmer.“ Die individuellen und qualitativ äußerst hochwertigen
Produkte werden für den Einzelnen
daher preiswerter und somit attraktiver. Für die Kleinst-Serienproduktion
stehen innovative Fertigungsverfahren, darunter auch leistungsfähige
3-D-Drucker, zur Verfügung. Ihr zukunftsweisendes Engineering-Konzept
kommunizieren die beiden Gründer
über Internet-Foren und soziale Netzwerke, wobei sie schon erste Projektaufträge an Land ziehen konnten.
Wertvolle Unterstützung durch
das EXIST-Gründerstipendium
Um ihr High-Tech-Unternehmen aufbauen zu können beziehungsweise voranzubringen, haben die beiden jungen
Männer das EXIST-Gründerstipendium
des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie in Anspruch genommen.
Das Programm unterstützt Studierende,
Absolventinnen und Absolventen sowie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre Gründungsidee realisieren
und in einen Businessplan umsetzen.
Der Kontokorrentkredit als Beimischung in die Finanzierungsstruktur
der gewährten Skontofrist beglichen
werden. So kann die Skontofrist für
die Inanspruchnahme des Skontoabzugs beispielsweise 10 Tage betragen, während das reguläre Zahlungsziel 30 Tage lauten kann. Ein in Anspruch genommenes Skonto kann
für beide Seiten vorteilhaft sein: Der
Lieferant erhält schneller sein Geld,
und der Kunde spart Geld durch den
Skontoabzug.
Doch wie sieht es aus, wenn der
Kunde für die frühere Zahlung sein
Konto überziehen müsste, also seinen
Kontokorrentkredit in Anspruch nehmen müsste? In diesem Fall stehen
dem Skontoabzug zusätzlich anfallende
Kreditzinsen gegenüber. Dies betrifft
den Zeitraum ab Ende der Skontofrist
bis zum regulären Zahlungsziel.
Skontovorteilhaftigkeit in Zahlen
Rechnungsbetrag: € 1.000,00
Zahlungsziel: 30 Tage
Innerhalb 10 Tage, 2% Skonto,
Kontokorrentzins: 10% p.a.
Ohne Skonto: € 1.000,00 in 30 Tagen
Gesamtaufwand: € 1.000,00
Mit Skonto: € 1.000,00 – 2% =
€ 980,00 in 10 Tagen + Zinsen für
20 Tage = € 5,44
(€ 980,00 x 10% / 360 Tage x 20 Tage)
Gesamtaufwand: € 985,44
Für das Szenario mit Skontoabzug
werden zur Berechnung der Gesamtkosten die aufzuwendenden Kreditzinsen dem mittels Skontoabzug
reduzierten Rechnungsbetrag wieder
zugeschlagen. Im Szenario ohne
Skontoabzug entsprechen die Gesamtkosten hingegen dem Rechnungsbetrag. Die zusätzliche Zinsbelastung
wird den Skontoabzug in jedem Fall
etwas unattraktiver machen, jedoch wird
es sich in den meisten Praxisfällen dennoch lohnen, das Skonto in Anspruch zu
nehmen.
Ein Kontokorrentkredit sollte möglichst in der Finanzierung einer Existenzgründung berücksichtigt werden
und in einer ausgefeilten Finanzierungsstruktur beigemischt sein, um Finanzierungsspitzen abzufangen.
Kontakt.
Aachener Bank eG
David Krüchten
Tel. 0241 462-348
[email protected]
Sparkasse Aachen
Heribert Funken
Tel. 0241 444-3335
[email protected]
AGIT mbH
Frau Havva Coskun
Tel. 0241 963-1027
[email protected]
www.agit.de
FH Aachen
Silke Marczincik
Tel. 0241 6009-51063
[email protected]
www.fh-aachen.de
BranchenTrends.
Zeitung der GründerRegion Aachen
Ausgabe 1/2015
Seite 5
Ob Prozesstechnologie für das Kunststoff-Recycling oder Handel mit nachhaltig produzierten Waren:
Wo Mode so grün
wie der Frühling ist
Von Udo Foerster
Die Green Economy ist ein Gründungs- und Beschäftigungsmotor. Zu
diesem Ergebnis kommt der Green
Economy Gründungsmonitor 2014,
den das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, Berlin,
Ende vergangenen Jahres vorstellte.
Laut einer Presseinformation der außeruniversitären Forschungseinrichtung
mit Außenstellen in Hannover und
den USA wurden in Deutschland von
2006 bis 2013 rund 170.000 Unternehmen in den Bereichen Erneuerbare
Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gegründet.
Diese jungen Unternehmen schufen
1,1 Millionen neue Arbeitsplätze. Insgesamt leisten rund 14 Prozent aller
Gründungen in Deutschland mit ihren
Produkten und Dienstleistungen einen
Beitrag zu einer die Umwelt und das
Klima schonenden Wirtschaft. Alleine
im Jahr 2013 gingen der interdisziplinären Forschungseinrichtung mit
Schwerpunkt anwendungsorientierter
Innovations- und EntrepreneurshipForschung zufolge rund 16.700 neue
Unternehmen im Bereich der Green
Economy an den Start. Darunter befanden sich 8.300 Unternehmen im
Bereich Erneuerbare Energien.
Gründungszahlen in NRW
liegen auf hohem Niveau
Stärkste Bereiche der letzten Jahre
waren hier die Felder Solar- und Windenergie. Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Energieeffizienz
bilden den Fokus bei sieben Prozent
aller Gründungen des Jahres 2013.
Schwerpunkte lagen hier auf Lösungen
für energieeffiziente Gebäude sowie
bei Energiemanagement-Dienstleistungen und effizienter Energieerzeugung. Die höchsten Gründungszahlen
im Bereich der Green Economy verzeichnen Bayern, Nordrhein-Westfalen
und Baden-Württemberg. In diesen
drei Bundesländern wurden innerhalb
von acht Jahren über 82.000 grüne
Unternehmen gegründet.
Der Begriff Green Economy übrigens wurde 1989 von David Pearce,
Anil Markandya und Edward Barbier
in die umwelt- und wirtschaftspolitische Diskussion eingeführt („Blueprint for a Green Economy“).
Das Konzept der Green Economy
fußt auf der Erkenntnis, dass eine
Wirtschaftsweise, die die natürlichen
Grundlagen des Wirtschaftens zerstört,
keinen dauerhaften Wohlstand schaffen kann. Es zielt auf die Verbindung
von Wohlstand, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit.
Aus ökologischer Sicht geht es dabei
um das Ziel einer schadstoffarmen,
klimaneutralen und ressourceneffizienten (Kreislauf-)wirtschaft, die den
Rahmen der verfügbaren Ressourcen und der natürlichen Ökosysteme
einhält. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) charakterisiert die Green Economy als eine
„Niedrig-Emissions-Gesellschaft“, in
der Ressourcen effizient und naturverträglich genutzt und Stoffkreislaufe soweit wie möglich geschlossen
werden. Der Übergang zu einer Green
Economy erfordert den Aufbau und
die Stärkung grüner Zukunftsmärkte
sowie die systematische Förderung
von Umweltinnovationen und grünen
Gründungen.
Christa und Peter Gering, Inhaber der Boutique „Blickfang“, setzen unter anderem auf nachhaltig produzierte Damen- und Herrenmode.
M+H Plast GmbH setzt
auf innovative Prozesstechnik
Auch in der Wirtschaftsregion Aachen
besitzen Gründungen, die auf dem Prinzip von ökologischer Nachhaltigkeit
und sozialer Fairness beruhen, hohen
Stellenwert. Eines von ihnen ist die
M+H Plast GmbH aus Düren, deren
Geschäftsführer Dr. Marcel Sittel-Faraj
für seinen Wachstumsplan 2014 als
Zweitplatzierter im Rahmen von „AC² –
die Wachstumsinitiative“ ausgezeichnet
wurde.
Das Unternehmen recycelt thermoplastische Kunststoffe aus Industrieabfällen. Mit Hilfe moderner Anlagentechnik werden vermischte Kunststoffe sowie Mehrschichtkomponenten
getrennt und lassen sich so wieder
als einzeln vorliegende Rohstoffe in
die kunststoffverarbeitende Industrie
zurückführen. Besonderes Augenmerk
liegt dabei auf der aufwendigen Trennung von Mehrschichtkomponenten,
die bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen eine große Rolle
spielt. Dabei sind Kunststoff-Folien
mit verschiedenen physikalisch-chemischen Eigenschaften miteinander verbunden. Dr. Sittel-Faraj nennt hierzu
ein Beispiel: „Während bei der Verpackung eines Hähnchens die Innenfolie
dazu dient, beim Eintauchen im heißen Wasserbad sich wie eine zweite
Haut eng um das Produkt anzulegen,
dient die Außenfolie dazu, besonders
gut bedruckbar zu sein, damit eine
ansprechende Produktinformation aufgebracht werden kann. Die in der Mitte
liegende Barriereschicht schützt das
Produkt vor dem Eintritt von Luft und
Wasserdampf, was die Haltbarkeit des
Produktes von Tagen hin zu mehreren
Monaten erhöht.“ Die verschiedenen
Kunststoffschichten erfüllen zusammen
die geforderten hohen Verpackungsanforderungen. Sie stellen jedoch konventionelle Kunststoffrecyclingprozesse
vor unüberwindbare Probleme: die Barriereschicht degradiert schon vor dem
Aufschmelzen der anderen Kunststoffschichten, so dass hieraus kein Rohstoff
erzeugt werden kann, welcher kommerzielle oder technische Einsatzmöglichkeiten hat. Dies führt dazu, dass diese
Art von Produktionsabfällen seit Jahrzehnten auf Deponien beziehungsweise
in Müllverbrennungsanlagen entsorgt
wurden. Würde die Folie jedoch wieder
in die Einzelbestandteile aufgespalten,
könnten die Rohstoffe wieder verwertet
werden. Genau hier liegt die Kernkompetenz von M+H Plast.
Nach dem Studium an der RWTH
folgte Promotion in Australien
Um eine Trennung der Folien herbeizuführen hat Dr. Sittel-Faraj ein
besonderes Verfahren zur Serienreife
entwickelt. Eine hierzu nach seinen
Dr. Marcel Sittel-Faraj vor einem neu gefertigten Modul seiner innovativen
Kunststoff-Recyclinganlage.
Maßgaben konstruierte Spezialanlage
mit einer Kapazität von 6.000 Jahrestonnen wurde kürzlich an ein internationales Unternehmen in South Carolina/
USA geliefert und wird im April 2015
in Betrieb genommen. Das zu Grunde
liegende Geschäftsmodell ist einfach:
Für jede Tonne recycelten Kunststoffmaterials bezahlt der Kunde eine vereinbarte Lizenzgebühr. Die Lieferung
einer weiteren Recyclinganlage ist
bereits in Planung. Auch hier werden
wieder Systemkomponenten von dem
Dürener Metallbearbeitungsunternehmen WeGi GmbH als Kooperationspartner und Nachbar der M+H Plast
gefertigt.
Der Bau der Anlage in einer benachbarten Montagehalle hat bereits
begonnen.
2009 kam der heute 43jährige zur
M+H Plast und übernahm wenig später
die Geschäftsführung des Hauses aus
den Händen des damals schwer erkrankten Inhabers. Zuvor hatte er sein
Maschinenbaustudium an der RWTH
Aachen (Fachrichtung Kunststofftechnik) abgeschlossen und am Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT),
Australien, im Bereich Kunststoffrecycling promoviert. Anschließend
war er als technischer Berater aktiv.
Unter seiner Federführung erlebte die
alt eingesessene Dürener Firma eine
Neuausrichtung. „Da der Wettbewerbsund Kostendruck im klassischen Kunststoffrecycling in den letzten Jahren
stark zugenommen hat, haben wir uns
entschlossen, neue Wege zu gehen. Es
ging dabei nicht um eine Ausweitung
der Tonnage von Materialien in einem
Prozess mit geringer Wertschöpfung.
„Die Fokussierung lag auf Anwendungen mit weit höherer Wertschöpfung
– also weg von der Masse, hin zu den
Nischenprodukten mit hohen Margen“,
sagt er. So verwandelte er die M+H
Plast in ein hoch innovatives Unternehmen. Die Firma betreibt heute mehr
und mehr Prozessentwicklung und stellt
ihre Leistungen im Rahmen eigens
konstruierter Anlagen internationalen
Konzernen als Know-how-Träger zur
Verfügung.
Einen ganz anderen Weg beschritten
Christa und Peter Gering mit ihrem
Einzelhandelsgeschäft „Blickfang“ in
Heinsberg, Hochstraße 64. Seit 2013
bieten sie in ihrem Concept-Store neben
fair gehandelter Damen- und HerrenKleidung auch umweltverträglich angebaute beziehungsweise produzierte
Kaffees, Tees, Spirituosen und Duftöle.
Daneben umfasst das umfangreiche Sortiment Wohnaccessoires sowie Uhren
und Sonnenbrillen. Auch hier legen die
beiden Gründer großen Wert auf Nachhaltigkeit sprich Umweltverträglichkeit
sowie faire Produktionsbedingungen.
So werden die Gehäuse der Uhren aus
Holz produziert, bei den Sonnenbrillen stehen Recycling-Stoffe im Mittelpunkt. Während die Bügel hier ebenfalls
aus Holz bestehen, wurden die Gläser
aus dem wieder aufbereiteten Kunststoff früherer PC-Gehäuse gewonnen.
Up-Cycling lautet hier das Stichwort.
Auch Kleidung aus recycelten Materialien
bietet Blickfang – zum Beispiel modische
Regenjacken aus Zeltplanen, die zuvor
bei der norwegischen Armee Verwendung fanden.
„Mit unseren Produkten leisten wir
einen Beitrag dazu, dass die Menschen,
die die Waren in Asien oder Afrika produzieren, fair entlohnt werden“, sagt
Peter Gering. Das Geschäft läuft gut. Die
Boutique ist beliebter Anziehungspunkt
qualitätsbewusster Kunden, die Wert auf
umweltschonende Herstellung und sozial
einwandfreie Produktionsbedingungen
legen. „Hinzu kommt, dass viele junge
Designer dieses Thema für sich entdeckt
haben“, berichtet Christa Gering. „Die
Kleidung und Accessoires sind modischstilvoll, trendy und erinnern bei weitem
nicht mehr an die erste Kleidung der ÖkoBewegung“, fügt sie hinzu.
Blickfang fairschönt: Infos
gibt es auch via Facebook
Seit 2008 betreiben Christa und Peter
Gering ihre Boutique in Heinsberg und
erfüllten sich damit einen Traum. Die
ersten Akzente setzten sie mit Wohnaccessoires – sprich Dekorationsartikeln, Uhren und Schmuck. 2012 begann
die Neu-Ausrichtung ihres Geschäfts.
„Damals hatte ich ein Gespräch mit
einem Bekannten, der sich ein teures
Hemd gekauft und später herausfand,
dass die asiatischen Arbeiter in der
Fabrik die Waren zu Niedrigstlöhnen
produzieren mussten“, erinnert sich
Christa Gering. Aus diesem Grund
beschloss der Kunde, sich nun genau
über die Herkunft der Produkte zu
informieren. Für Christa und Peter
Gering war dies der Auslöser, ihre
Boutique unter dem Motto „Blickfang
fairschönt“ neu auszurichten. Neben
attraktiver Damenmode befindet sich in
der ersten Etage die Herrenabteilung.
Eine reichhaltige Auswahl an Hemden,
Sakkos, Pullovern und vielem mehr
findet sich dort – nachhaltig hergestellt
und dabei preiswert. „Denn gute Ware
– fair und ökologisch produziert, muss
nicht teuer sein“, weiß Peter Gering,
seit 2012 auch Vorsitzender des Heinsberger Gewerbe- und Verkehrsvereins.
Neben einem attraktiven Web-Auftritt (www.blickfang-hs.de) können sich
Kunden auch via Facebook (https://
www.facebook.com/pages/blickfangfairschönt) über aktuelle Trends und
Modisches bei Blickfang informieren.
Fotos: Udo Foerster
Green Economy schafft neue Perspektiven
Gründer im Portrait.
Seite 6
Ausgabe 1/2015
Zeitung der GründerRegion Aachen
Wie der Aachener Gründer Marc Collinet mit einem innovativen Produkt einen schwierigen Markt erobert
Fotos: Udo Foerster
Mehr Freiheit dank des Taschen-Örtchens
Von Udo Foerster
Wir alle kennen das Problem: wenn
man in fremder Umgebung müssen
muss – und es steht keine Toilette zur
Verfügung. Zum Beispiel bei einer längeren Autofahrt. Staut sich der Verkehr
und drückt die Blase kann’s zuweilen
unangenehm werden. Einfach aussteigen – und ein Bächlein an die Leitplanke setzen, sollte freilich nicht die
Lösung sein. Denn nicht wenige staugestresste Fahrzeuglenker und genervte
Insassen schauen hin und denken sich
bei einem solchen Anblick ihren Teil.
Freilich, hartgesottenen Zeitgenossen
macht das Ferkel-Image nichts aus –
den meisten von uns dagegen schon.
In einer solchen Situation schafft
„adamus“ als so genanntes Taschen-Örtchen Abhilfe. Der „adamus“ besteht aus
einer weichen blauen Kunststoff-Folie
und ist verschlossen so groß wie ein
schmales Portemonnaie; nach dem Entfalten hat das Produkt die Kontur einer
Urinflasche. Die Öffnung wird durch
einen Kunststoff-Ring stabilisiert. Im
Inneren des „adamus“ bindet ein superabsorbierendes Vlies bis zu 750 Milliliter Flüssigkeit zu einem auslaufsicheren und geruchshemmenden Gel. Nach
Gebrauch kann das Produkt mit seinem
Etikett wieder verschlossen und hygienisch im Restmüll entsorgt werden. Ein
speziell der weiblichen Anatomie angepasster Trichter aus beschichteter Pappe
ergänzt den „adamus“ zum Damenprodukt. Es heißt „evamus“.
Auch in der Höhle der
Löwen überzeugte adamus
Als der ehemalige Banker Marc
Collinet (44) 2011 auf „adamus“ stieß,
war er begeistert. „Es ist wirklich sehr
Das komfortable Örtchen für unterwegs: In seinem Aachener Büro präsentiert Marc Collinet gerne seine Produktauswahl.
innovativ und bietet zahlreichen Zielgruppen hohen Nutzen“, sagt er.
Die Markteinführung war dennoch
alles andere als ein leichter Weg.
„Neben den üblichen Hindernissen, die
jeder Gründer überwinden muss, sind
wir auf eine unerwartete gesellschaftliche Hemmschwelle zum Thema Blase
und Urin gestoßen. Es musste uns insofern erst gelingen, das ganze Thema
zu „enttabuisieren“. Dazu mussten wir
viel lernen - meist durch direktes Feedback unserer Zielgruppen auf Messen
und Veranstaltungen; oft aber auch aus
etlichen Gesprächen im Rahmen der
Akquisitionsarbeit“, erinnert sich der
Unternehmer.
Während die Produktion mit zunächst
fünf Mitarbeitern in Sachsen-Anhalt
fortgeführt werden konnte, setzte Marc
Collinet aus seinem Aachener Büro,
dem Sitz der Geschäftsführung, zahlreiche Marketing-Aktivitäten in Gang.
„In einer Tagesschicht stellen wir im
Durchschnitt 10.000 Produkte her“,
berichtet er: „Unsere vollautomatische
Produktionsanlage hat allerdings noch
deutlich höhere Kapazitäten.“ Nachdem
sich die vertrieblichen Aktivitäten zunächst hauptsächlich auf den Freizeitund Konsumentenmarkt konzentrierten,
bekam die adamus group GmbH immer
häufiger positive Resonanz aus den
Bereichen mobile beziehungsweise
ambulante Pflege, Urologie und NeuroUrologie. „Durch den Dialog mit Kunden
wissen wir, dass unsere Produkte dort
auf reges Interesse stoßen. Im Ausland gibt es zahlreiche Kliniken, die
regelmäßig bei uns bestellen“, so Marc
Collinet. Das Taschen-Örtchen hielt
ebenso Einzug in den Sanitätsfachhandel. Drogeriemarktketten, darunter
dm und Müller, setzen ebenfalls auf
das mobile Taschen-WC. Nichtsdestotrotz setzte Marc Collinet fast alle
Hebel in Bewegung, um den Bekanntheitsgrad des Taschen-Örtchens weiter zu steigern. 2014 veröffentlichte
sein Unternehmen den „1. Deutschen
Wildpinkler Verwarn- und Bußgeld-
atlas“, der in der gesamten deutschen
Medienlandschaft Beachtung fand.
Auch in dem TV-Format „Die Höhle
der Löwen“ stellte Marc Collinet das
Unternehmenskonzept der adamus group
vor. 1,9 Millionen Zuschauer verfolgten
bei VOX, wie Gründer fünf potenziellen Investoren ihre Geschäftsidee präsentierten. Gleich drei der fünf Löwen
konnte er in der Show überzeugen.
„Dieser TV-Auftritt hat uns die Chance gegeben, unser Produkt einem sehr
breit gestreuten Publikum zu zeigen. Wir
haben die Resonanz noch während der
Ausstrahlung zu spüren bekommen, und
letztendlich hat dieses den Startpunkt für
eine rasante Entwicklung gesetzt“, resümiert Marc Collinet. „Ich glaube, wir
haben dadurch die Arbeit von einem Jahr
in der Geschäftsentwicklung geschenkt
bekommen“, so der Unternehmer.
Die stetige Weiterentwicklung des
Kernprodukts besitzt für Marc Collinet
ebenfalls große Bedeutung. „Hier geht
es vornehmlich um Umweltaspekte bei
der Materialverwendung“, berichtet er.
Zu diesem Zweck besteht eine Kooperationsvereinbarung mit der FH Aachen.
So dürfte durch den Einsatz von Produktionskomponenten aus nachwachsenden
Rohstoffen und einem dann biokompatiblen Produkt eine hervorragende
Umweltbilanz für das Medizinprodukt
entstehen.
Kontakt.
adamus group GmbH
Marc Collinet
Eberburgweg 51, 52076 Aachen
[email protected]
www.adamus-group.de
In der Eifel gründete Meike Jürgensen ihr Unternehmen „Schülercoaching“ mit ausgewählten Therapiemethoden
Wie Lernen wieder Spaß machen kann
Meike Jürgensen ist angekommen.
Vor drei Jahren zog sie gemeinsam
mit ihrem Mann aus Hamburg in die
Eifel. In Blankenheim-Rohr fand die
Familie ein neues Zuhause. „Früher
sind wir hierher zu Fortbildungen und
in den Urlaub gefahren, dann haben wir
uns dazu entschlossen, hier zu leben“,
berichtet sie. Im Februar 2015 gründete
die 43-jährige Sonderpädagogin mit
2. Staatsexamen und Lehrerin für Teschler
Lernförderung unter dem Namen
„Schülercoaching Meike Jürgensen“
(www.lernlust-juergensen.de) ein Unternehmen. Dabei handelt es sich nicht
um ein klassisches Lernstudio. Meike
Jürgensen betreibt zunächst Ursachenforschung. Durch den Einsatz der
Teschler Bildanalyse, einem Verfahren zur individuellen Befundaufnahme
ergründet sie, was hinter den Lernschwächen, Verhaltensauffälligkeiten
oder Konzentrationsschwierigkeiten
ihrer Klienten steckt – und bietet
zugleich maßgeschneiderte Lösungen
zur Beseitigung der vorhandenen Probleme an. „Schülercoaching nach
Teschler ist ein individuelles und
grundlegendes, lerntherapeutisches
Einzeltraining zur Förderung der
Lernfähigkeit und zur Intervention bei
Lernschwierigkeiten für Kinder und
Jugendliche im Schulalter“, beschreibt
sie das Konzept. Die Methode Teschler
Lernförderung wurde von Frauke und
Wilfried Teschler entwickelt.
ganz grundlegende Training der Lernfähigkeit auch ganz nebenbei den Spaß
am Lernen zurück“, sagt sie. Denn, so
ihre Erfahrung: Im Grunde wollen alle
Kinder lernen.
Entsprechend groß ist das Interesse
von Eltern, mit Meike Jürgensen Kontakt aufzunehmen, um ihre Kinder zu
fördern.
Was den Aufbau ihres Unternehmens
betrifft, fühlt sich die Existenzgründerin übrigens sehr gut aufgehoben in der
GründerRegion Aachen. „Hier habe ich
umfassende Infomationen erhalten“,
erläutert sie und nennt exemplarisch
die „Existenzia“-Seminare und das
„GründerBuch“ als Nachschlagewerk.
Doch das Tüpfelchen auf dem i war die
persönliche Betreuung durch Claudia
Albold, Projektleiterin der Strukturund Wirtschaftsförderung des Kreises
Euskirchen. „Sie hat mich sehr gut
beraten, motiviert und in allen Fragen bei meiner Gründung unterstützt“,
resümiert Meike Jürgensen.
Der Bedarf ist groß. Denn viele Kinder haben Schwierigkeiten in der Wahrnehmung, können sich nicht gut konzentrieren, leiden unter Selbstzweifeln
oder haben ungünstige Lernstrategien
entwickelt. Vor diesen und weiteren
Hintergründen entstehen Probleme in
der Schule und zu Hause – wie zum
Beispiel geringe Leistungen, Lernunlust und auffälliges Verhalten. In der
Regel setzen Eltern auf die klassische
Nachhilfe. Doch das Büffeln in der
Freizeit reicht häufig nicht aus, weil
die vorliegenden Ursachen unentdeckt
und unbeseitigt bleiben. Diese können schon im Geburtsprozess gelegen
haben, aber auch auf Unfälle, Krankheiten oder traumatische Erfahrungen
zurückzuführen sein. Um einem Kind
effektiv helfen zu können, muss man
genau wissen, warum es die vorliegenden Schwierigkeiten hat.
Kinder trainieren Konzentration
und Selbstbewusstsein
Deshalb stehen am Anfang des
Schülercoachings ein ausführliches
Anamnesegespräch mit den Eltern und
eine umfassende Befundaufnahme mit
der „Teschler Bildanalyse“. Mit ihr ist
es möglich, die verschiedenen Faktoren, Zusammenhänge und Ursachen
der bestehenden Schwierigkeiten eines
Kindes individuell zu ermitteln. „Die
Ergebnisse bilden die Grundlage meiner
Kinder wollen lernen: Die Sonderpädagogin Meike Jürgensen hilft Schülern aller Altersgruppen, Barrieren beim Lernen zu beseitigen.
Einzelarbeit mit dem Kind“, sagt Meike
Jürgensen: „Hierzu nutze ich körpertherapeutische Übungen, Mentaltechniken und Massagen der Teschler Lernförderung.“ Die Kinder trainieren damit
das, was sie zum erfolgreichen Lernen
benötigen – zum Beispiel Konzentra-
tion, Selbstbewusstsein sowie die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen.
Die Arbeit von Meike Jürgensen,
die ihre Tätigkeit zuvor nebenberuflich
ausübte, ist sehr erfolgreich. „Viele
Kinder finden durch das gezielte und
Kontakt.
Schülercoaching Meike Jürgensen
Meike Jürgensen
Weitzweg 10, 53945 Blankenheim-Rohr
Tel. 02440 30 49 94-0
[email protected]
www.lernlust-juergensen.de
Gründer im Portrait.
Zeitung der GründerRegion Aachen
Seite 7
Ausgabe 1/2015
Die JTL-Software-GmbH aus Hückelhoven verzeichnet seit 2010 ein enormes Wachstum
Von Udo Foerster
Bei der Hückelhovener Firma JTLSoftware halten die Handwerker Einzug. Hinter staubdichten Folien entfernen Facharbeiter in Trockenbauweise
errichtete Trennwände. So entstehen
aus kleineren Räumen große zusammenhängende Büroflächen für das
wachsende Unternehmen. Janusch und
Thomas Lisson, Geschäftsführer der im
GSZH Gründer- und Service-Zentrum
Hückelhoven ansässigen Firma, freuen
sich, dass die Arbeiten zügig voran
gehen. Den Auftrag hierzu hatte Arnd
Thebrath, Projektleiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis
Heinsberg und gleichzeitig für die Vermietung des GSZH zuständig, genehmigt. Die beiden Unternehmer, deren
Firma seit April 2010 im Hückelhovener Technologie- und Gründerzentrum
ansässig ist, sind sehr zufrieden mit
dem Service ihres Vermieters. „Hier
haben wir optimale Bedingungen für
die Entwicklung unserer Firma gefunden“, konstatiert Janusch Lisson, der
den Betrieb vor Ort leitet. Derzeit sind
auf 600 m² angemieteter Fläche rund
45 Mitarbeiter beschäftigt. Sein Bruder
Thomas zeichnet für die Kölner Niederlassung des Hauses mit 14 Beschäftigten verantwortlich. Auch Arnd Thebrath ist zufrieden. „Für uns ist es sehr
wichtig, die Unternehmen vor Ort auf
ihrem Wachstumsweg durch die richtigen Maßnahmen zu begleiten“, hält er
fest. Dies gilt nicht nur für das GSZH.
Ist ein Unternehmen von der Betriebsgröße her dem hiesigen Gründerzentrum entwachsen, unterstützt Thebrath
die Firma beim Neubau eines eigenen
Firmendomizils beziehungsweise bei
der Ansiedlung in einer anderen zur
Verfügung stehenden Gewerbe-Immobilie im Kreis Heinsberg.
Arnd Thebrath, Projektleiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg (l.), unterstützt die beiden Gründer Thomas
und Janusch Lisson bei der Entwicklung ihres erfolgreichen Unternehmens im GSZH Hückelhoven.
Warenwirtschaftssoftware
lässt kaum Wünsche offen
2005 begannen Janusch und Thomas
Lisson mit der Entwicklung einer ersten Software für den Online-Handel.
Janusch Lisson, der zuvor Computerspiele programmiert hatte, brachte
den auslösenden Auftrag von einem
befreundeten Autohändler mit. Dieser
suchte nach einer geeigneten IT-Lösung
für die Herausforderungen des damals
aufkommenden E-Commerce. Kurz, er
benötigte eine Software, die den Verkauf seiner Fahrzeuge im World Wide
Web unterstützen sollte. Nachdem die
beiden Brüder ein entsprechendes Tool
bereitstellen konnten, fassten sie den
Entschluss, auch andere Geschäfts-
prozesse damit abzubilden. Die Idee
zur Entwicklung des Warenwirtschaftssystems JTL-Wawi war geboren. JTLWawi unterstützt Unternehmen in allen
Prozessen des heutigen Handels mit
klarer Ausrichtung auf den Versand. In
JTL-Wawi lassen sich alle Vertriebskanäle in Bezug auf Sortimentpflege,
Lagerbestandsanpassung und Bestellabwicklung verwalten. Neben Rechnungen, Mahnungen und Gutschriften
für den Kunden erfasst das System auch
Bestellungen bei Lieferanten und Eingangsrechnungen. Am 11. November
2006 veröffentlichten die beiden Brüder
die für den Kunden in einer Erstversion
kostenfreie Version mit Anbindung zum
Online-Auktionshaus e-bay. Je nach
Handels- bzw. Transaktionsvolumen
werden monatliche Lizenzgebühren
fällig. Da über dieses Geschäftsmodell
bereits innerhalb kurzer Zeit Einnahmen
erzielt werden konnten, gründeten Thomas und Janusch Lisson am 1. Januar
2008 die JTL-Software-GmbH. Durch
die kontinuierliche Erweiterung ihrer
Angebotspalette im Bereich Warenwirtschaft und ihr kundenfreundliches
Geschäftsmodell wuchs das Unternehmen sehr rasch. Mehr als 15.000
Online-Händler in Deutschland, Österreich und der Schweiz setzen inzwischen auf ihr Produkt. „Heute bieten
wir eine Art „Rundum-Sorglos-Paket“
für den Versandhandel“, bringt es Thomas Lisson, seines Zeichens DiplomInformatiker mit Abschluss an der
RWTH Aachen, auf den Punkt.
2013 gründeten die Brüder darüber
hinaus eine zweite Niederlassung in
Köln, da man sich durch die Präsenz
in der Domstadt bessere Chancen im
Recruitment von Progammierern und
anderen IT-Spezialisten ausrechnete.
In naher Zukunft planen Janusch
und Thomas Lisson vom deutschen
Sprachraum aus den Sprung in den
anglo-amerikanischen sowie den
extrem wachstumsintensiven asiatischen Markt.
Wachstumsintensiv ist auch das
Unternehmen selbst. In den letzten
beiden Jahren gehörte JTL stets zu
den wachstumsstärksten TechnologieUnternehmen in Deutschland. 2013
belegte das Unternehmen im Deloitte
Fast 50 Award, bei dem die 50 am
schnellsten wachsenden Unternehmen
der Technologiebranche ausgezeichnet
werden, den Platz 12. Auch in 2014
gehörte die Firma wieder dazu.
Die Perspektiven sehen auch zukünftig rosig aus, da sich der Boom des
Online-Handels fortsetzen wird. Und
auch, was die Gestaltung ihres Heimatstandorts betrifft, ist alles im grünen Bereich. Denn in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis
Heinsberg haben die jungen Unternehmer mit Arnd Thebrath einen zuverlässigen und starken Partner.
Kontakt.
JTL-Software-GmbH
Janusch und Thomas Lisson
Rheinstraße 7, Haus 4
41836 Hückelhoven
Tel. 02433 970-432
Fax. 02433 970-433
[email protected]
www.jtl-software.de
Die junge Agentur Social Media Aachen bietet maßgeschneiderte Lösungen in der digitalen Kommunikation
Neue Plattformen für neue und alte Zielgruppen
Stephan Kochs erinnert sich. „Früher
waren Logo und Visitenkarten Grundlagen bei der Gestaltung eines Unternehmensauftritts“, sagt der Designer.
„Heute gehen alle Überlegungen hierzu
von der Website aus“, ergänzt seine
Ehefrau Dr. Rebecca BelvederesiKochs. Im Mai 2011 haben beide das
Unternehmen „Social Media Aachen“ –
Agentur für digitales Marketing, Theaterstraße 83, gegründet. Während Stephan Kochs als Selbstständiger schon
seit 1995 Unternehmen rund um das
Thema Design berät, startete seine Frau
nach ihrer Promotion an der RWTH
Aachen 2010 in die Selbstständigkeit. Schnell wurde beiden klar: Ihre
Kompetenzen ergänzen sich. Während
Dr. Rebecca Belvederesi-Kochs im
Rahmen der gemeinsamen Agentur
effektive Kampagnen für die digitale
Welt entwickelt, setzt Stephan Kochs
als Art Director kreative Gestaltungskonzepte für On- und Offline um.
„Wir haben zunächst umfassende
Markt- und Wettbewerbsanalysen
durchgeführt und sind zu dem Schluss
gekommen, dass ein großer Bedarf an
Lösungen im Bereich Social Media
Marketing besteht“, berichtet er. Twitter
und Facebook waren die ersten Plattformen, für die Social Media Aachen im
Kundenauftrag Inhalte, sprich: Content,
entwickelte. Der Bedarf an Dienstleistungen dieser Art wuchs rasch.
Kommunikatoren und IT-Fachleute
in Unternehmen setzten sich mit den
neuen digitalen Diensten auseinander,
wünschten sich auch hier Plattformen
zum Verbreiten von Unternehmensnachrichten, Produktinformationen
und Image-Botschaften. Indes fehlte
es noch an fundiertem Wissen – und
Erfahrungen auf diesem Gebiet gab es
auch noch nicht.
wand maßgeschneiderte Anzeigen- und
Imagekampagnen durchführen. Was die
effiziente Bedienung der modernen und
hoch wirksamen Werkzeuge betrifft,
sind allerdings Wissen und Erfahrung
notwendig. Kompetenzen, die „Social
Media Aachen“ ihren Kunden vermittelt beziehungsweise als Lösungspakete
bereitstellt.
„Das Spannende an unseren Aufgaben ist es, dass wir nie aufhören, zu
lernen“, sagt Dr. Rebecca BelvederesiKochs. Entsprechend ist auch die
Entwicklung ihres Aachener Unternehmens der Wandlung unterworfen.
Neben einer Ausweitung der Angebotspalette steht auch eine Namensänderung demnächst ins Haus. Denn der
Wirkungsbereich der jungen aufstrebenden Agentur liegt längst nicht mehr
allein in Aachen...
Neue Kunden finden sich
bei Vorträgen und Seminaren
An dieser Stelle konnte Dr. Rebecca
Belvederesi-Kochs mit ihrem Wissensvorsprung überzeugen. In ihrem Fachbuch „Erfolgreiche PR im Social Web“,
erschienen 2013, beschreibt sie Hintergründe, Methoden, Trends und stellt
erfolgreiche Praxisbeispiele auf diesem
Gebiet vor. „Heute ist es ein Standardwerk, das auch in den deutschen
Hochschulbibliotheken zu finden ist“,
berichtet sie.
Zu den ersten Kunden zählte der
Herzogenrather car-sharing-Anbieter
„tamyca“. Später kamen zahlreiche
Unternehmen, Verbände und Institutionen hinzu, die via Social Web Kommunikation mit ihren Zielgruppen betreiben
Kontakt.
Know how rund um Facebook & Co: Im Mai 2011 haben Dr. Rebecca Belvederesi-Kochs
und Stephan Kochs ihr gemeinsames Unternehmen gegründet.
wollten. Die Kundenliste wächst. Denn
durch zahlreiche Vorträge und Seminare
zum Thema „Online PR“ versteht es
Dr. Rebecca Belvederes-Kochs bundesweit ihre Zuhörer zu begeistern und für
das Thema zu interessieren. Zumal sich
durch Facebook & Co. attraktive Perspektiven für die Kommunikation von
Unternehmen und anderen institutionellen Anbietern mit ihren Zielgruppen
ergeben. So lassen sich über Facebook
bei relativ geringem finanziellen Auf-
Social Media Aachen
Dr. Rebecca Belvederesi-Kochs
und Stephan Kochs
Theaterstraße 83, 52062 Aachen
Tel. 0241 560 095 56
[email protected]
www.social-media-aachen.de
Fotos: Udo Foerster
Ein starkes System für den Online-Handel
TerminKalender.
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regio
www.gruender
Seite 8
Ausgabe 1/2015
Zeitung der GründerRegion Aachen
Stand: März 2015
STARTERCENTER NRW in der GründerRegion Aachen
EXISTENZIA - Erstinformationsveranstaltung für Existenzgründer - Information und Anmeldung: www.gruenderregion.de/startercenter oder 0180 3001784
Aachen (HWK)
Aachen (IHK)
Düren
Euskirchen
Heinsberg
07.04., 20.04., 04.05., 18.05., 01.06.,
15.06., 06.07., 02.08., 17.08., 31.08.
Ort: HWK Aachen
13.04., 27.04., 11.05., 26.05., 08.06.,
22.06., 20.07., 10.08., 24.08., 07.09.
Ort: IHK Aachen
22.04., 20.05., 17.06., 15.07.,
12.08., 09.09.
Ort: Kreis Düren
07.04., 28.04., 19.05., 09.06., 30.06.,
21.07., 11.08., 01.09.
Ort: Kreis Euskirchen
16.04., 05.05. 28.05., 16.06., 09.07.,
28.07., 20.08., 08.09.
Ort: Kreis Heinsberg
Auszug aus über 200 Veranstaltungen des elektronischen Terminkalenders der GründerRegion Aachen. Alle Termine unter www.gruenderregion.de/terminkalender.
Bei den hier genannten Veranstaltungen handelt es sich um Veranstaltungen der Träger der GründerRegion Aachen. Daneben gibt es zahlreiche Veranstaltungen gewerblicher Anbieter, die an dieser Stelle aus Platzgründen nicht berücksichtigt werden können.
StädteRegion Aachen
Sprechtag zur öffentlichen
Finanzierung: NRW.BANK /
Bürgschaftsbank
IHK Aachen / HWK Aachen 15.04.,20.05.,
17.06., 15.07., 19.08.
Gerd Ernst, 0241 4460-290 (IHK);
Peter Havers, 0241 471-180 (HWK)
Gaststättenunterrichtung nach
§ 4 Absatz 1 Nr. 4 Gaststättengesetz
IHK Aachen
15.04., 13.05., 17.06.,
15.07., 12.08.
Sabine Helten, 0241 4460-308
Gründernetz
KHG Aachen
23.04.
Daniela Werthes, 0241 80-99397
In 5 Schritten zu mehr Service und
mehr Kunden!
IHK Aachen
06.05.
Heike Pütz-Gossen, 0241 4460-284
Umfangreiche
Informationen
für Existenzgründer
AUFBRUCH – Das Forum für junge
Unternehmen findet in diesem Jahr
auf Einladung von Landrat Stephan
Pusch im Kreis Heinsberg am Freitag,
28. August von 14:00 Uhr bis 19:00
Uhr in der Festhalle in HeinsbergOberbruch statt.
Auf dem Programm stehen umfangreiche Informationen zum Thema
Existenzgründung und Unternehmensführung. Wer sich zunächst unverbindlich informieren will, ist hier ebenso
gut aufgehoben wie derjenige, der eine
konkrete Frage klären, einen Vortrag
hören oder Kontakte knüpfen will. Im
Rahmen eines Beratungsparcours werden Kurzberatungstermine für individuelle Fragen angeboten. Zahlreiche
Einrichtungen informieren und beraten
in den Themenfeldern Standort und
Netzwerke, Gründung aus der Hochschule, Marketing, Personal, Recht und
Steuern, Finanzierung und Förderung
sowie Versicherung und Vorsorge.
Wer auf der Suche nach neuen
Geschäftskontakten ist, dem bietet
die Veranstaltung ein Forum in Form
einer Visitenkartenbörse. Am Treffpunkt „Themenplattform“ tauschen sich
Besucher in lockerer Atmosphäre über
ihre Erfahrungen aus und verteilen
Tipps. Drei Vortragsrunden mit je drei
Angeboten runden das Programm ab.
Ab Juni 2015 bietet die Internetseite
Auskunft über die Aussteller, Referenten, Vortragsinhalte und Kurzberatungsmöglichkeiten.
Kontakt.
Startklar für volle Leistung im Job das geht?! Ein konstruktiver Umgang
mit Stress führt zum Erfolg
Haus der StädteRegion Aachen 11.05.
Iris Gerdom, 0241 - 5198 2132,
[email protected]
Versicherungen rund um die
Existenzgründung
IHK Aachen
21.05.
Heike Pütz-Gossen, 0241 4460-284
Düren
Euregio/Sonstige
Euskirchen
Kostenloser Patentsprechtag
Bildungszentrum Euskirchen
Daniela Pollin, 0241 9631028,
[email protected]
21.04.
GründerFoyer
Kreissparkasse Euskirchen
03.09.
Ellen Schreiber, 0241 4460-350,
[email protected]
Heinsberg
GründerFoyer
Gründer- und Service-Zentrum Hückelhoven
01.06.
Ellen Schreiber, 0241 4460-350,
[email protected]
Gründermesse AUFBRUCH
Festhalle Oberbruch
28.08.
Ellen Schreiber, 0241 4460-350,
[email protected]
Existenzgründung im Gastgewerbe
(DEHOGA)
DEHOGA-Center Neuss 20.04., 18.05.,
22.06., 17.08., 21.09.
DEHOGA Nordrhein e.V., 02131-7518-100,
[email protected]
Sprechtag Unternehmensgründung
im Grenzgebiet Belgien/Deutschland
IHK, HWK, Wifö Eupen 24.06., 23.09.
Alexander Austen, 0241 4460-243 (IHK);
Peter Havers, 0241 471-180 (HWK)
Sprechtag Unternehmensgründung im
Grenzgebiet Niederlande/Deutschland
Eurode Business Center 15.04., 17.06., 09.09.
Karin Sterk, 0241 4460-297
[email protected]
Gründer profitieren vom Innovationsgutschein
Für kleine und mittlere Unternehmen
gilt er als Eintrittskarte in die Forschungslabore der besten europäischen Hochschulen und Institute. So jedenfalls sieht
das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW
das Förderprogramm „Innovationsgutschein“. Kleinen und mittleren Unternehmen wird der Zugang zu Forschungsund Entwicklungsdienstleistungen an
Hochschulen und Forschungseinrichtungen durch eine 50-prozentige, bei
kleinen Unternehmen sogar 80-prozentige Kostenübernahme erleichtert.
Dies gilt, wenn das Unternehmen für
die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen die Infrastruktur und/oder das know-how dieser
Einrichtungen beanspruchen möchte.
Das Förderprogramm enthält zwei
Bausteine:
Der „Innovationsgutschein B“ ist
für die externe wissenschaftliche
Beratung im Vorfeld der Entwicklung
eines neuen Produkts gedacht, wie zum
Beispiel für Technologie- und Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien und/
oder Werkstoffstudien. Für diesen
Baustein kann ein maximaler
Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro
gewährt werden.
Der „Innovationsgutschein F&E“
ist für externe umsetzungsorientierte
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten verfügbar, die darauf ausgerichtet sind, innovative Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen bis
zur Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten, zum Beispiel Konstruktionsleistungen, Service Engineering, Prototypenbau, Design, Produkttests. Für
diese Variante stehen dem Antragsteller
maximal 10.000 Euro an Zuschüssen zur
Verfügung.
Kostenfreie Beratung
durch die AGIT
Eine konstruktive Kombination beider
Bausteine ist möglich, so dass in der
Gesamtsumme eine Förderhöhe von
15.000 Euro erreicht werden kann. Die
Förderung kann nach zwei Jahren wieder beantragt werden.
Die Stellung eines Antrages ist
relativ einfach: Die AGIT mbH als
regionale Wirtschaftsagentur für die
Region Aachen ist akkreditierter Partner des Innovationsallianz e. V. und
somit zuständig für die Antragstellung.
Neben Informationen über Details zum
Förderprogramm bietet die AGIT vor
dem Antrag eine Beratung zum Innovationsvorhaben, so dass alle Fragen von A bis Z beantwortet und alle
passenden Fördermöglichkeiten identifiziert werden können. Diese Beratung
und die Begleitung zum Förderantrag
„Innovationsgutschein“ sind für Unternehmen kostenfrei.
Am 23.04. findet eine gemeinsame
Informationsveranstaltung mit der
FH Aachen statt. Weitere Informationen unter www.agit.de/veranstaltungen.
Anmeldung unter [email protected].
Kontakt.
AGIT mbH
Frau Havva Coskun
Tel. 0241 963-1027
[email protected], www.agit.de
Impressum.
Herausgeber:
GründerRegion Aachen,
Theaterstraße 6-10, 52062 Aachen,
0241 4460-350
Verantwortlich: Heike Krier (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Udo Foerster, Peter Hütter
Layout/Satz: mangold design,
Beate Mangold
Produktion: Udo Foerster,
advanteam GmbH
Druck: Druckerei erdtmann
Auflage: 5.000 Exemplare
Träger der Initiative GründerRegion sind:
Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken in der Wirtschaftsregion Aachen,
Düren, Euskirchen und Heinsberg,
IHK Aachen, AGIT mbH, HWK Aachen,
Stadt Aachen, StädteRegion Aachen,
die Kreise Düren, Euskirchen und
Heinsberg, RWTH Aachen, FH Aachen,
Forschungszentrum Jülich.
Die Zeitung GRÜNDER. ist kostenfrei
über die Geschäftsstelle der
GründerRegion Aachen zu beziehen.
ABONNEMENT ZEITUNG GRÜNDER.
Bitte senden Sie mir bis auf Widerruf kostenfrei die Zeitung
GRÜNDER. an die nachfolgende Adresse:
(Bitte in Block- oder Maschinenschrift)
Name
Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten
durch die GründerRegion Aachen zum Zwecke der Förderung von Existenzgründern elektronisch gespeichert und verarbeitet werden.
Die GründerRegion Aachen sichert den vertraulichen Umgang mit diesen
Daten zu. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt.
Firma
Straße
PLZ / Ort
www.gruenderregion.de/aufbruch
Tel. 0241 4460-350
Grundlagen der Buchführung
IHK Aachen
03.09.
Heike Pütz-Gossen, 0241 4460-284
Unternehmenssicherung Unternehmensnachfolge strategisch
planen
IHK Aachen
28.05.
GründungsSprechtag
Heike Pütz-Gossen, 0241 4460-284
Kreis Düren 15.04., 13.05., 03.06.,
01.07., 26.08., 30.09.
Praktische Tips zur Unternehmens
Wirtschaftsförderung Kreis Düren,
führung
02421- 22 2558,
IHK Aachen
29.05.
[email protected]
Heike Pütz-Gossen, 0241 4460-284
Visitenkarten-Party
AC²-Preisverleihung 2014/15
Technologiezentrum Jülich
23.09.
Rathaus Aachen
11.06.
Wirtschaftsförderung Kreis Düren,
Ellen Schreiber, 0241 4460-350,
02421- 22 2558,
[email protected]
[email protected]
GründerRegion Aachen
Information und Anmeldung:
Strategien für Wachstumsunternehmen,
früher schneller, anders.
Was die erfolgreichsten Unternehmen
besonders macht.
Stadthalle Alsdorf
17.06.
Iris Gerdom, 0241 5198-2132,
[email protected]
E-Mail
Datum / Unterschrift
Rücksendung des Bestellformulars per Post oder Fax an:
GründerRegion Aachen
Theaterstraße 6 - 10 • 52062 Aachen
Telefax: 0241 4460-351