150 JAHRE RINGSTRASSE - Reisemobil Stellplatz Wien

Wien-Journal
2015
150 JAHRE
RINGSTRASSE
Seite 4 und Seite 12
WEIN MIT
AUSSICHT
Seite 10
DESIGN ZUM
NIEDERSETZEN
Seite 14
Liebe Leserin, lieber Leser,
2015 jährt sich die Eröffnung der Wiener Ringstraße zum 150. Mal. Der
Startschuss für ihren Bau läutete Veränderungen ein, die bis heute nachwirken: Das Bürgertum wurde ins politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben integriert. Architektur- und Kunstszene erlebten einen immensen Aufschwung. Städtebaulich war die Anlage des „Rings“
einzigartig: Nirgendwo sonst auf der Welt findet man alle wichtigen
Repräsentationsbauten des Landes an einer Straße vereint. Im Laufe der
vergangenen 150 Jahre haben sich auf ihr die gesellschaftlichen Veränderungen widergespiegelt. Heute erzählen an diesem schönsten Boulevard der Welt Prunkbauten und Palais von hellen und dunklen Seiten
der Geschichte.
Egal, welche Facette der Ringstraße man betrachtet – seit ihrer Eröffnung 1865 bestimmt sie das Lebensgefühl der Stadt wesentlich mit. Die
frühere Opernball-Organisatorin Lotte Tobisch hat uns exklusiv in ihre
Ringstraßenwohnung eingeladen, um uns über genau dieses Lebensgefühl zu berichten. Und der in New York lebende australische TopGrafiker James Gulliver Hancock, der für die New York Times ebenso
wie für Coca Cola zeichnet, hat speziell für dieses Wien-Journal die
schönsten Gebäude der Ringstraße in einer Illustration zusammengestellt. Hancock verbrachte übrigens den Winter 2006/07 als „artist in
residence“ in Wien. „Es war“, wie er später anmerkte, „eine fabelhafte
Erfahrung, viele Male über die Ringstraße zu fahren und die kulturellen
Eindrücke ebenso wie die Bilder von Klimt und Schiele regelrecht aufzusaugen.“
Auch die italienische Mezzosopranistin Cecilia Bartoli ist uns exklusiv
zur Verfügung gestanden – für ein Interview, in dem sie u.a. ihre Vorliebe für die hiesige Patisserie eingesteht. Das Gespräch mit ihr gibt einen
Rundblick über das aktuelle Musikgeschehen der Stadt – und einen
Einblick ins typische Lebensgefühl Wiens.
Diesem Lebensgefühl begegnen Sie auch auf den Wiener Märkten, beim
Heurigen und im Beisl, beim Shopping und bei den hiesigen Designern.
Vielfalt, die wir in diesem Wien-Journal für Sie eingefangen haben ...
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,
Ihr
Norbert Kettner
Wiener Tourismusdirektor
Medieninhaber: WienTourismus, A-1030 Wien, Invalidenstraße 6, www.wien.info · Konzept & Redaktion: WienTourismus, Andrea Kostner · Projektkoordination: Paul Daniel · Text: Paul Daniel, Barbara Freitag, Elisabeth Freundlinger, Susanne
Kapeller, Angelika Öttl, Martina Polzer, Robert Seydel · Lektorat: Renate Hofbauer · Fotoredaktion: Anna-Elisabeth Menz · Fotorecherche: Elisabeth Freundlinger · Layout: Kreativ · Mag. Evelyne Sacher-Toporek · Kreation: Jung von Matt / Donau ·
Printed in Austria by Berger · 2764/14/90
Alle Angaben ohne Gewähr. Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
Bildnachweise
Titelseite: WienTourismus / Christian Stemper · Seite 2: Porträt Norbert Kettner: WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 3: Details nachfolgender Abbildungen, siehe diese · Seite 4: Blick auf die Ringstraße mit Parlament und Palais Epstein: WienTourismus / Christian Stemper; Postsparkasse: WienTourismus / Christian Stemper;
Life Ball: LifeBall / Astonishing Pictures · Seite 5: Alle: www.rainerstudio.com · Seite 6: PHACE: Oliver Topf; Historische Instrumente: KHM; Concentus / Harnoncourt: Herwig Prammer / Theater an der Wien, 2014; Konzerthaus: Herbert Schwingenschlögl; Al Jarreau: Wolfgang Gonaus · Seite 7: RSO: WIEN MODERN / Markus
Sepperer; Arnold Schönberg: Arnold Schönberg Center, Wien; Cecilia Bartoli: Decca / Uli Weber · Seite 8: Gasthaus Wolf: Lukas Hebenstreit; Steirereck: Steirereck; Zur Herknerin: Johannes Kernmeyer; Schnitzel: WienTourismus / Robert Osmark · Seite 9: Le Loft: Sofitel Vienna Stephansdom; DC Tower: WienTourismus / Christian Stemper; Hotel Lamée: Hotel Lamée, Wien by Peter Provaznik; Café am Justizpalast: WienTourismus / Peter Rigaud; Rösthaus: Wiener Rösthaus · Seite 10: Wieninger: WienTourismus / Peter Rigaud; Sirbu: WienTourismus / Manfred Horvath; Fässer: WienTourismus / Lukas Beck, www.lukasbeck.com; Traube: WienTourismus / Claudio Alessandri · Seite 11: Wein Einschenken: WienTourismus / Peter Rigaud; Weinberg: WienTourismus/Lois Lammerhuber; Weingut Christ: Weingut Christ · Seiten 12/13: Illustration: James Gulliver Hancock · Seite 14: Thonet: Thonet GmbH; Pretty Pretty Marcellina: christian maricic / dejana kabiljo; Loungechair:
Neue Wiener Werkstätte; BURG STUHL: Reinhard Werner, Burgtheater; Straßenbahnsessel: Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H / Fotocredit: Straßenbahn-Stuhl von WerK, Wien 2004 aus der „Wachsenden Sammlung“ im Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien; Pilothocker: Quinze & Milan; Ferrum/Aurum:
christian maricic / dejana kabiljo; Neubau Chair: Kohlmaier Wien; Melting Chair: Georg Molterer; MQ – Enzi: MQ/Foto: Hertha Hurnaus · Seite 15: Awareness & Consciousness: Daniela Beranek; Mokkaservice Augarten: Augarten Wien; Elfenkleid: Victoria Schaffer; Tiberius: Katharina Schrifl; Porzellanbecher: DAS GOLDENE
WIENER HERZ® · Seite 16: Tanzcafé Jenseits: WienTourismus / Peter Rigaud; Pratersauna: Claudio Farkasch / lichtschalter.tv; Roberto Bar: Philip Martin Rusch · Seite 17: Stephansdom: Lange Nacht der Kirchen; Lange Nacht der Museen / mumok – museum moderner kunst stiftung ludwig wien / Foto: mumok / Sophie Pölzl;
Würstelstand: Bitzinger; Würstel: WienTourismus / Peter Rigaud · Seite 18: Kultur- und Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Schönbrunn: WienTourismus / Christian Stemper; Ostereier: WienTourismus / Karl Thomas; Herzerlbaum: Österreich Werbung / H. Wiesenhofer; Feuerwerk: WienTourismus / Karl Thomas · Seite 19:
Flohmarkt: WienTourismus / Popp & Hackner; Antiquitäten: WienTourismus / Peter Rigaud; Kamera: WestLicht Photographica Auction; Naschmarkt: WienTourismus / Peter Rigaud; Genussfestival: Rita Newman · Seite 20: Ringstraße: WienTourismus / Christian Stemper; Radfahrer: Mobilitätsagentur Wien / Wolfgang
Zajc; Fiaker: WienTourismus / MAXUM · Seite 21: ÖBB Zug: ÖBB / Roman Bönsch; Hauptbahnhof: Renée del Missier / UngerSteelGroup; Tastmodell „Madonna im Grünen“: KHM · Seite 22: WienTourismus / Claudio Alessandri · Seite 23: Mary Poppins: VBW; Life Ball: Life Ball / Harald Klemm; Impuls Tanz: Georgia
Vardarou „Phenomena“ / Stanislav Dobak; Wiener Eistraum: WienTourismus / Lois Lammerhuber; Vienna Pride / Regenbogenparade: HOSI Wien; Vienna City Marathon: WienTourismus / Wolfgang Simlinger; Bestattungsmuseum, Zentralfriedhof: Österreich Werbung / Nehring; Popfest: Simon Brugner / Theyshootmusic.com;
Viennafair: VIENNAFAIR / Christian Jungwirth; Donauinselfest: WienTourismus / Karl Thomas; Musikfilm-Festival: WienTourismus / Karl Thomas; Ball: WienTourismus / MAXUM; Wiener Wiesn: APA Langegger / Wiener Wiesn-Fest; Osterklang: Lukas Beck / www.lukasbeck.com; Literaturmuseum: Österreichische Nationalbibliothek; Sommernachtskonzert: Wiener Philharmoniker / Richard Schuster; Wiener Festwochen: Wiener Festwochen / Javier del Real / Teatro Real
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2015 feiert die Wiener Ringstraße
ihren 150. Geburtstag. Der „schönste
Boulevard der Welt“, an dem die
wichtigsten Gebäude des Landes versammelt sind, präsentiert sich heute
lebendiger denn je. Das bestätigt auch
die frühere Opernball-Organisatorin
Lotte Tobisch, die wir in ihrer Ringstraßenwohnung besuchten.
EIN RING
REGIERT DIE
STADT
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Seite
Die Welthauptstadt der Musik beherbergt nicht nur renommierte
klassische Orchester, herausragende
Spielstätten und aufsehenerregende
Festivals. Sie ist auch vitaler Boden
für barocke, moderne, poppige und
jazzige Klänge. Auch die italienische
Mezzosopranistin Cecilia Bartoli ist
von dieser Vielfalt begeistert.
MEHR ALS
KLASSIK
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Seite
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Seite
DESIGN ZUM
TANZEN,
NIEDERSETZEN CHILLEN UND
„Da setzt du dich nieder“, sagen
COCKTAILS
die Wiener, wenn sie etwas umwerfend finden. Zum Beispiel aktuelles
Möbel­
design, das – innovativ und
kreativ – der handwerklichen Tradition der Stadt entstammt. Auch
Porzellan erfährt hierorts erfrischende Neuinterpretationen. Dazu gibt’s
noch ein paar Tipps, wo angesagte
Wiener Mode zu finden ist.
... bis zum Morgengrauen: In Wien
gibt es zahllose Möglichkeiten, sich
die Nacht um die Ohren zu schlagen. Clubs bieten Tanzbegeisterten
Musik aus allen Richtungen, „lange“
Themen-Nächte locken ins Museum
ebenso wie zu Design und Krimi.
Und zuletzt trifft man einander ja
sowieso bei Fastfood à la viennoise,
sprich: am Würstelstand.
Das Wiener Beisl feiert eine Renaissance – und die Freunde der traditionellen Wiener Küche feiern mit. Neuerdings auch mit Gerichten, die den
Innereien ein herzhaftes Comeback
bescheren. Und wer zum Cocktail
oder zum Essen Aussicht genießen
will, findet hier ebenso Tipps wie all
jene, die wirklich röstfrischen Kaffee
bevorzugen.
GELEBTE
TRADITION
AM TELLER
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Seite
Wien ist grün. Und Wien hat Wein.
Die Wiener Heurigen verbinden
beides zu einem unwiderstehlichen
Angebot: Sie servieren ihre feinen
Tropfen auch mitten in den Wein­
bergen – mit bester Aussicht auf
Stadt und Umland. Dass dabei der
neuerdings DAC-geprüfte Wiener
Gemischte Satz ins Glas kommt, ist
selbstverständlich.
WEIN MIT
AUSSICHT
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20
Seite
STIMMUNGS- SMART
VOLLE
DURCH DIE
JAHRESZEITEN STADT
Gerade in der Vorweihnachts- und in
der Osterzeit ist die Stadt besonders
stimmungsvoll. Dazu tragen vor allem die Advent- und die Ostermärkte bei. Sie sind ihrer Atmosphäre wegen ebenso beliebt wie die Gemüse-,
Kunst- und Antiquitätenmärkte das
ganze Jahr über.
Umweltfreundlich und vielfältig – so
präsentiert sich der öffentliche wie
private Stadtverkehr, in dem U-Bahn,
Tram und Bus ebenso eine Rolle
spielen wie das Rad, der Fiaker und
das Boot. Der neue Hauptbahnhof,
Jahrhundertprojekt und ArchitekturHighlight, bindet die Drehscheibe
Wien noch besser ins internationale
Bahnnetz ein.
3
Schon als Kind hat er detaillierte
Stadtansichten gezeichnet, ausgefeilt
bis zum kleinsten Spinnenbein. Später hat er sein grafisches Talent u. a.
Warner Music und der New York
Times zur Verfügung gestellt. Für dieses Wien-Journal hat der australische
Top-Grafiker James Gulliver Hancock
einen ganz speziellen Plan der Ringstraße illustriert.
DIE GEHEIMNISSE DER
RINGSTRASSE
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Seite
ÜBER WIEN
INFORMIEREN
Lust auf Wien bekommen? Fein!
Damit Sie nicht lange suchen müssen, wo Sie ein Hotel buchen und die
Wien-Karte kaufen können, wo Sie
einen Stadtplan geschenkt bekommen und Gratis-WLAN finden – haben wir die Reise-Basics übersichtlich zusammengestellt. Dazu gibt’s
ein paar Tipps zu noch mehr WienHighlights.
An der Wiener Ringstraße stehen die wichtigsten
Gebäude des Landes.
Das Parlament ist eines davon.
EIN RING
REGIERT DIE STADT
2015 feiert die Wiener Ringstraße ihren 150. Geburtstag. Der
schönste Boulevard der Welt wurde am 1. Mai 1865 von Kaiser Franz Joseph eröffnet.
„… Allerdings, diese Straße ist so ambitiös, dass einem die
Luft wegbleibt …“, schreibt Edmund de Waal in seinem Weltbestseller „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ über die Wiener Ringstraße. Tatsächlich war sie das größte städtebauliche
Projekt ihrer Zeit: 1857 befahl Kaiser Franz Joseph die Schleifung der Stadtmauern. Kurz darauf begannen die Bauarbeiten.
1865 wurde die 5,3 Kilometer lange und 57 Meter breite Ringstraße eröffnet. Heute ist sie Hauptverkehrsader, Touristen-Hotspot, Ort für Demonstrationen und Großveranstaltungen. Und
sie ist das größte Freilichtmuseum der Welt. Nirgendwo sonst
finden sich die wichtigsten Gebäude eines Landes – vom Parlament über Staatsoper, Burgtheater, Rathaus und Universität bis
zu Naturhistorischem und Kunsthistorischem Museum – entlang „nur“ einer Straße.
„Mekka der modernen Architektur“
Aufstieg des Bürgertums
Außerdem ist die Ringstraße eine architektonische Meisterleistung. Die Gebäude wurden von den besten Architekten
ihrer Zeit errichtet: Theophil von Hansen, Gottfried Semper,
Carl von Hasenauer und Heinrich von Ferstel. Otto Wagner
durfte sogar einen Jugendstilprachtbau an der im Historismus
angelegten Ringstraße errichten: die Österreichische Postsparkasse. „Wien wurde zum Mekka der modernen Architektur“,
so Andreas Nierhaus, Architekturexperte des Wien Museums.
Mithilfe modernster Baustoffe – allen voran Stahl – wurden
monumentale Gebäude in die Höhe gezogen, deren Substanz
heute noch Bestand hat.
Der Auftrag zur Errichtung der Ringstraße hatte auch große gesellschaftspolitische Auswirkungen: Reiche Bürger sowie der
neue und alte Adel erwarben Seite an Seite Baugründe. Die
Verfassung von 1867 garantierte der jüdischen Bevölkerung die
vollen Bürgerrechte. Immer mehr Industrielle, Kunstschaffende und Intellektuelle suchten deshalb ihr Glück in der Hauptstadt – und begründeten neue Dynastien: Todesco, Epstein und
Ephrussi. Sie bezogen prachtvolle Palais. Wien wurde eine der
größten Städte der Welt: 1910 hatte sie 2,083 Millionen Einwohner – rund 300.000 mehr als heute.
Das Großbürgertum machte Wien auch zur Kunst- und Kultur­
hauptstadt. Reiche Wiener unterstützten Künstler und Institutionen. Der am Beginn seiner Karriere stehende Gustav Klimt
etwa fand seine ersten Förderer. Die Musik vollzog einen
großen Wandel: von den Walzer- und Operettenklängen der
Strauß-Dynastie und Franz Léhars über Johannes Brahms,
Anton Bruckner und Gustav Mahler, der als Direktor die Hof­
oper revolutionierte, bis hin zur Moderne Arnold Schönbergs.
Die Ringstraße heute
In den vergangenen 150 Jahre hat die Ringstraße große politische und gesellschaftliche Veränderungen erlebt: das Ende der
Donaumonarchie, die Ausrufung der Ersten Republik, den Einmarsch Hitlers in Wien, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder
nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute finden zahlreiche Events
statt: Musikfilm-Festival, Vienna City Marathon, Eistraum, Regenbogenparade und Adventmärkte locken Hunderttausende
auf die Ringstraße. „Die Ringstraße ist kein musealer Ort, auch
wenn das immer wieder angesichts ihrer historischen Architektur behauptet wird“, so Nierhaus: „Bis heute ist sie die wichtigste Kulisse für politische Rituale und gesellschaftspolitische
Manifestationen. In dieser Hinsicht ist die Ringstraße vielleicht
sogar der lebendigste Bereich der gesamten inneren Stadt.“
Ausstellungen im Jubiläumsjahr: www.ringstrasse2015.info
Otto Wagner errichtete mit der Österreichischen Postsparkasse eines
der bedeutendsten Bauwerke der Moderne.
Rathausplatz als
Veranstaltungs-Location:
der Life Ball
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„KAISER FRANZ JOSEPH HAT
DAS SEHR SCHÖN GEMACHT“
5
Tobischs aktuelles Buch
„Langweilig war mir nie“
Lotte Tobisch in ihrem gemütlichen
Wohnzimmer. An der Wand ein Ölgemälde ihrer
Ururgroßmutter. Der Pandabär trägt alle ihr
verliehenen Orden.
Lotte Tobisch lebt an der Wiener Ringstraße. Die ehemalige Opernballorganisatorin hat dem Wien-Journal
einen exklusiven Einblick in ihre Wohnung gewährt.
Die Salonièren der Ringstraßenzeit empfingen Künstler, Politiker und Intellektuelle in ihren vier Wänden.
Auch Lotte Tobisch bekochte in ihrer Wohnung an
der Ringstraße Geistesgrößen wie Elias Canetti und
Theodor W. Adorno mit Schinkenfleckerln. Und auch
wir fühlen uns gleich wohl, als wir durch die Türe
treten. Gemütliche Möbel, Porzellan und ein großer
Spiegel machen das Wohnzimmer der 120 m2 großen
Wohnung heimelig. An der Wand hängt ein Ölgemälde der Ururgroßmutter. „Ich möchte nirgendwo anders wohnen“, erzählt sie, während sie Kaffee serviert.
Für Tobisch, die vor kurzem ihr Buch „Langweilig war
mir nie“ herausgebracht hat, war schnell klar, dass sie
an den Ring zieht: „Ich wollte eine Wohnung in der
Nähe meines Elternhauses, das am Karlsplatz stand.“
Zuvor zog sie mit ihren Eltern jedoch ins Villenviertel an den Stadtrand. „Wissen Sie, wie langweilig das
ist!?“, sagt sie. Die Rückkehr ins Zentrum war programmiert. An ihren Umzug an die Ringstraße 1950
erinnert sich die frühere Burgtheater-Schauspielerin
noch: „Damals lag noch Kopfsteinpflaster. Die ersten
zehn Jahre waren ein Martyrium. Das Trottoir wurde
fünf Mal aufgerissen, um Rohre und elektrische Leitungen zu verlegen oder um Unterführungen zu bauen.“
„Alte Leute gehören ins
Kaffeehaus“
Der Trubel heute stört sie jedoch gar nicht: „Die Stadt
ist nun mal laut. Ich schau gern hinaus. Da sieht man,
was los ist. Mal ist eine Parade und ein Geschrei oder
Buch
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eine Demonstration, über die ich mich ärgere, dann
wieder der Marathon. Auch viele Begräbnisse habe
ich von hier mitverfolgt. Ich hab den Logenplatz.“
Wieder in eine ruhige Gegend mit viel Grün zu ziehen,
wie das viele ihrer früheren Schauspielerkolleginnen
taten, kommt für sie nicht in Frage: „Alte Leute gehören ins Kaffeehaus und nicht an die frische Luft.“
Das Lesezimmer
beherbergt eine üppige
Bibliothek.
Neben dem Wohnzimmer in dem 1862 erbauten Haus
liegen Arbeits- und Lesezimmer, voll mit Büchern
und Unterlagen. Auch von hier aus hat man einen
traumhaften Blick auf den Ring. Tobisch, die in Baden
ein Altersheim für Künstler betreibt, erzählt: „Boulevards gibt es in vielen Städten. Aber dass man auf der
Ringstraße rund um eine Stadt gehen kann, ist einzigartig. Das hat der alte Kaiser Franz Joseph schon sehr
schön gemacht.“ Lachender Nachsatz: „Einen gewissen Kitsch hat der Ring natürlich, aber das hat ganz
Wien. Das passt schon so.“
„Sitzbänke fehlen!“
Lotte Tobisch an
ihrem Schreibtisch im
Arbeitszimmer
Eine Sache regt die Tobisch jedoch auf: „An der Ringstraße gab es bis vergangenes Jahr Sitzbänke. Dann waren sie plötzlich weg. Ich gehe gerne spazieren, aber
heute gibt es keinen Platz mehr, um sich hinzusetzen.
Als Ringstraßenbewohnerin bin ich empört und hoffe,
dass sich das bald ändert.“
Beim Verabschieden zeigt sie uns noch ihren „Garten“
vor der Wohnungstüre. Sogar ein Orangenbäumchen
steht dort im lichtdurchfluteten Gang. Daneben lädt
eine „Pawlatsche“, ein Laubengang, zur Erholung ein.
Lotte Tobisch hält die Lifttüre auf und verabschiedet
uns freundlich. Unten an der Ringstraße ist es tatsächlich laut. Aber wohnen würden wir hier auch gern.
13 international renommierte Autoren setzen
sich in dem Buch „1865, 2015. 150 Jahre
Wiener Ringstraße. Dreizehn Betrachtungen“ mit dem Jubiläum auseinander. Die
Texte sind jeweils in Originalsprache sowie
auf Deutsch verfasst.
Das Orangenbäumchen
im lichtdurchfluteten
Stiegenhaus ist ihr
ganzer Stolz.
Text: Robert Seydel
MEHR ALS KLASSIK
Wien ist stolz auf die Wiener Philharmoniker und Symphoniker. Aber nicht nur! Die Welthauptstadt der Musik ist auch
ein vitaler Boden für barocke, moderne, poppige und jazzige
Klänge.
Musikalisches Talent ist in Wien gut aufgehoben. Komponisten
lebten hier immer gern, wie Mozart, Beethoven oder Strauss.
Und zur Barockzeit Salieri, Gluck und Vivaldi. Die beste Adresse für den Genuss von Barockopern ist das Theater an der Wien.
Dort stehen Weltstars wie Plácido Domingo oder Cecilia Bartoli
auf der Bühne. Für den richtigen Ton sorgen selbstverständlich
Originalklang-Ensembles, zum Beispiel der Concentus Musicus
mit Nikolaus Harnoncourt. Der berühmte Maestro trug wesentlich zum aktuellen Boom der Alten Musik bei.
Wiege der Neuen Musik
Die Musik der Gegenwart hat ebenfalls großen Stellenwert in
Wien, wo Arnold Schönberg und Alban Berg mit der Zwölftonmusik eine Revolution auslösten. Im Konzerthaus findet auch das größte europäische Festival Neuer Musik statt:
Wien Modern. Hier kann man Neues von österreichischen
Komponisten wie Friedrich Cerha, Olga Neuwirth oder Georg
Friedrich Haas erleben, gespielt von so ambitionierten Musikern wie Klangforum Wien, Phace, Netzzeit, die reihe oder
Ensemble Kontrapunkte. Auch Pop und elektronische Musik
sind ein Thema bei Wien Modern, wenn auch nicht so umfangreich wie beim sommerlichen Popfest Wien am Karlsplatz.
Die Kammeroper bietet sowohl Alter als auch Neuer Musik
eine Bühne. Das junge Ensemble des Theaters an der Wien
erprobt sich hier mit renommierten Musikern wie dem Bach
Consort Wien, und Künstler der freien Opernszene bringen
ihre Stücke zur Uraufführung. Immer wieder überraschen
auch die Wiener Festwochen mit spannenden Produktionen
aus beiden musikalischen Zeitaltern. Kleine und feine moderne Konzerte finden regelmäßig auch im Gläsernen Saal
des Musikvereins statt. Ein Insider-Tipp ist der Echoraum im
15. Bezirk, der mit schrägen, experimentellen Programmen als
echter Trendsetter gilt.
Der Concentus Musicus mit Mastermind Nikolaus Harnoncourt spielt Alte Musik
auf historischen Instrumenten so, wie sie damals geklungen haben könnte.
Wie sehr diese ein breites Publikum fasziniert, sieht man jedes
Jahr beim Festival Resonanzen im Wiener Konzerthaus. Da
wird der authentische polyphone Gesang ebenso gefeiert wie
die jazzige Neuinterpretation von Bach-Fugen, und Newcomer
geben genauso erfolgreiche Konzerte wie prominente Ensembles vom Kaliber der Hespèrion XXI mit Jordi Savall. Sehr beliebt sind die „Essenskonzerte“, bei denen nach der musikalischen Darbietung ein köstliches Buffet im Jugendstilfoyer auf
die Besucher wartet. Nicht selten wird dann am Stiegenaufgang
weiter musiziert.
All that Jazz
Das Wiener Konzerthaus ist Spielstätte der Festivals
Resonanzen und Wien Modern. Und darüber hinaus von Jazz,
World Music, Wienerlied-Abenden und natürlich klassischen
Konzerten.
Auch der Jazz ist in Wien daheim, wie das Jazz Fest Wien
seit über 20 
Jahren beweist.
Schon beim ersten Festival 1991 waren Kaliber wie
Astrud Gilberto, Al Jarreau,
Oscar Peterson oder Carlos
Santana in Wien. Die Stars treten in den besten Häusern auf,
in der Staatsoper, im Konzerthaus und im Arkadenhof des
Rathauses. Und das ganze Jahr
über gibt es Jazz vom Feinsten
im Jazzland, Porgy & Bess,
Reigen oder Miles Smiles.
Im Kunsthistorischen Museum
Wien gibt es die weltweit
bedeutendste Sammlung
von Renaissance- und
Barockinstrumenten.
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Die Bandbreite des Ensembles Phace
reicht von zeitgenössischer Kammermusik
bis zu experimentellen Elektronik-Sounds.
Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien spielte im Rahmen des Festivals Wien Modern
neu komponierte Walzer. Mittanzen war ausdrücklich erwünscht.
DAS VIELSEITIGE
ORCHESTER
Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien ist ein Spezialist für Neue Musik. Aber Brahms und
Schumann spielt es genauso gut. Und bittet auch schon einmal zum Tanz.
Wäre das RSO Wien ein Museum, dann hingen darin keine Alten Meister, sondern Werke der Klassischen Moderne. Hier ist die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts daheim – von Debussy über
Schönberg und Bartók bis zu Schostakowitsch. Und Luigi Nono, Luciano Berio oder die Österreicher
Kurt Schwertsik bis zu Friedrich Cerha und Bernhard Gander.
Als Wiener Orchester beherrscht das RSO auch das klassisch-romantische Repertoire. Allerdings
muss man sich an einem Abend im Wiener Konzerthaus oder Musikverein auf ungewöhnliche Kombinationen einstellen. Alban Berg folgt dann schon einmal auf Robert Schumann.
r
Kultu
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Wien ist die Wiege
der Neuen Musik.
Im Arnold Schönberg
Center, einem öffentlichen
Kulturzentrum, findet man den Nachlass des großen Komponisten, der zahlreiche Manuskripte, Dokumente
und Fotografien umfasst. Interessierte können jederzeit darin
Einblick nehmen. Es gibt laufend Konzerte, Symposien und
Ausstellungen.
Wien ohne Walzerklang geht auch für das RSO nicht. So bat es schon zum Tanzabend, gemeinsam
mit dem Festival Wien Modern. Kaum überraschend, dass manche Weise im Dreivierteltakt da etwas
schräg klang, war sie ja speziell für diesen Anlass von jungen Komponisten geschrieben worden.
Auch bei den Wiener Festwochen ist das RSO gern gesehen, wie auch am Theater an der Wien. Das
vielfältigste Orchester der Stadt scheut weder Filmmusik noch die Belcanto-Oper.
CECILIA BARTOLI
ÜBER DAS WIENER PUBLIKUM UND ALTE MUSIK
Die italienische Mezzosopranistin und Intendantin der
Salzburger Pfingstfestspiele ist ein großer Wien-Fan.
Wien wird meistens mit Musik gleich gesetzt. Stimmt
das?
Wien ist auch für mich eindeutig die Stadt der Musik.
Schon im 18. Jahrhundert zog es Komponisten wie
Antonio Caldara und Antonio Vivaldi nach Wien. Der
Librettist Pietro Metastasio hat mehr als 50 Jahre in
Wien gelebt und von dort aus die Musikgeschichte
entscheidend mitgeprägt. Aber auch heute noch verfügt
Wien über eine außerordentliche Dichte an hochkarätigen Musikinstituten, Sälen und Opernhäusern! Und
vergessen wir nicht, dass ein weltweit besonderes
musikalisches Ereignis eng mit Wien verknüpft ist – das
Neujahrskonzert aus dem Musikverein.
Welche Musik verbinden Sie mit Wien?
Natürlich denke ich als erstes an die wunderbare Epoche der Wiener Klassik, mit der
ich mich seit langem beschäftige. Da sind Mozart und Haydn, aber auch deren direkte
Vorgänger wie Gluck und Salieri. Mit meinen Alben „Gluck“ und „Salieri“ habe ich
damals viele Werke zum ersten Mal überhaupt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Aber ich habe auch Schubert und Beethoven aufgenommen. Zusammen mit András
Schiff entstand die CD „Canzoni“ mit Liedern von Beethoven, Mozart, Schubert und
Haydn, alle mit italienischen Texten.
Gibt es eine vitale Szene für Alte Musik in Wien?
Ja, natürlich! Zu allererst fällt mir Nikolaus Harnoncourt mit
dem Concentus Musicus ein. Er war auch für mich der Erste,
der mich in den frühen Neunziger Jahren an die historische
Aufführungspraxis herangeführt hat. Er hat mir gezeigt, wie
wichtig es ist, ganz genau hinzuschauen und zu lesen, was
der Komponist geschrieben hat. Bei meinen Recherchen nach
unveröffentlichter Musik führt kein Weg an Wien vorbei: in
der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
habe ich schon so manche Schätze entdeckt, zum Beispiel von
Antonio Caldara.
Wie empfinden Sie das Wiener Publikum?
Es hört äußerst konzentriert zu, ist sehr sensibel und spürt die
Emotionen, die von einem Künstler auf der Bühne ausgehen.
Sobald es einen dann ins Herz schließt, ist es sehr enthusiastisch und trägt einen mit! Persönlich fühle ich mich immer wieder sehr wohl, wenn ich
in der Stadt auftrete und liebe das Wiener Publikum!
Wo sind Sie gern in Wien?
Am liebsten schlendere ich durch die Innenstadt, verabrede mich in einem der klassischen Hotels oder Kaffeehäuser. Als Italienerin habe ich zwar meine Vorlieben, was
Kaffee betrifft, aber ich bewundere auch die Wiener Kaffee-Kultur und erliege gern den
süßen Versuchungen: Die Gebäcke und Torten in Wien sind einfach unwiderstehlich!
Text: Barbara Freitag
Zu einem typischen Beisl wie
dem Gasthaus Wolf gehören
eine alte Schank und eine
Wandvertäfelung – beides
aus Holz.
GELEBTE
TRADITION
AM TELLER
Die Wiener Küche hat eine lange Geschichte, in der sie sich immer wieder neu erfindet. Sie kann klassisch sein, aber auch
ganz modern und so ganz nebenbei ist sie die einzige Küche der
Welt, die nach einer Stadt benannt ist.
Das Wiener Schnitzel ist eigentlich das inoffizielle Wahrzeichen
der Stadt. Die goldgelbe Panier steht für Wien wie kaum etwas
anderes. In der Wiener Küche wird aber nicht nur das Schnitzel paniert. Denn die Wiener lieben das Panierte in jeder Form.
Auch Backhendl, Leberkäse, Pilze und Gemüse kommen in dem
knusprigen Bröselmantel auf den Tisch. Wobei das Gemüse in
der traditionellen Wiener Küche nur eine untergeordnete Rolle spielt, die Wiener waren schon immer Fleischtiger. Was sich
auch an den anderen Speisen der typischen Wiener Küche zeigt:
Die Palette reicht vom gekochten Rindfleisch (dem Tafelspitz)
bis zum Gulasch und vom faschierten Braten bis zum Beuschel.
Comeback der Innereien
Heute wird die Wiener Küche in sehr unterschiedlicher Form
angeboten. Ganz innovativ im modernen Restaurant, bodenständig im traditionellen Beisl und gehoben im Sternerestaurant. Ihr
Zuhause hat die Wiener Küche im Grunde im Beisl, wie die typischen Wiener Wirtshäuser heißen. Und davon hat Wien eine
ganze Menge, beinahe an jeder Ecke. Im Beisl findet man das
ursprüngliche, unverfälschte Wien – und eine eben solche Küche, die immer gut schmeckt und außerdem kein Vermögen kostet. Neuerdings servieren viele Wirtshäuser wieder Innereien,
die früher unverzichtbarer Teil der Wiener Küche waren und
als deren Königsdisziplin gelten. Kalbsbeuschel (Geschnetzeltes
aus Herz und Lunge), Bruckfleisch (Eintopf aus Rindsinnereien)
und geröstete Leber sind längst keine Seltenheit mehr auf den
Speisekarten. Paradebeispiel dafür ist das Gasthaus Wolf, ein
Beisl mit einer typischen alten Holzschank und bekannter Innereienküche von Jürgen Wolf. Auch das gutbürgerliche Restaurant Hohensinn bietet klassische Wiener Küche und Innereien
auf hohem Niveau.
Vom Beisl ins Sternerestaurant
Einen Kontrast zum typischen Beisl bietet die Labstelle: Durchgestylt bis ins letzte Detail tischt das Szenelokal Gerichte der
Wiener Küche auf, aber kreativ und modern interpretiert. Kultig ist das unkompliziert und einfach ausgestattete Lokal „Zur
Herknerin“. In dem ehemaligen Installateur-Geschäft serviert
Stefanie Herkner bodenständige Hausmannskost. Die Krautrouladen sind mittlerweile stadtbekannt.
Wer in Wien Tafelspitz essen möchte, kommt um einen Besuch
in einem der bekannten Plachutta-Restaurants nicht umhin.
Egal ob man in der Wollzeile, in Hietzing oder in Nussdorf
einkehrt, die Qualität ist überall gleichermaßen hervorragend.
Im Plachuttas Gasthaus zur Oper hingegen steht das Wiener
Schnitzel im Mittelpunkt.
Die Wiener Küche gibt es auch auf Sterneniveau: Das Restaurant
Walter Bauer wurde für seine gehobene Küche mit mediterranen
Einflüssen vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet.
Eine Klasse für sich ist das Steirereck: Hier zeigt Heinz Reitbauer,
wie innovativ zeitgemäße Wiener Küche sein kann – auch ohne
Fleisch. Reitbauer gilt als ein Pionier in Sachen Gemüse- und
Kräuterküche und setzt kompromisslos auf Regionalität. Die
Kräuter zieht die Küchenmannschaft höchstpersönlich am
hauseigenen Dachgarten. Heinz Reitbauer führte das Restaurant
in die internationale Top-Liga. 2014 befindet sich das Steirereck
auf Platz 16 der World’s 50 Best Restaurants und trägt seit Jahren
zwei Michelin-Sterne.
Das Wiener Schnitzel ist das kulinarische
Wahrzeichen der Stadt.
Ursprünglich als Wirtshaus gegründet ist das Steirereck nun die
erste Adresse der Stadt.
Süßer
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Den besonderen Charme des Lokals „Zur Herknerin“ macht auch
Köchin Stefanie Herkner aus.
Wo die Wiener Küche zuhause ist,
dürfen natürlich Mehlspeisen wie
Kaiserschmarren, Topfenknödel
und Apfelstrudel nicht fehlen.
Unbedingt probieren!
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Im Le Loft zieht neben dem Panorama auch die bunte Lichtdecke die Blicke auf sich.
Das höchste Gebäude Österreichs wurde vom
französischen Architekten Dominique Perrault entworfen.
HOCH HINAUS
Essen oder Cocktail trinken mit Blick auf Wien: Zahlreiche Lokale bieten eine tolle Aussicht auf die Stadt. Sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Und oft sind sie in architektonisch sehenswerten Gebäuden untergebracht.
Spektakulärer als im höchsten Gebäude Österreichs kann eine Aussicht kaum sein: Das „57 Restaurant &
Lounge“ im DC Tower bietet einen 360-Grad-Blick über Wien. Das Lokal befindet sich in den beiden obersten
Etagen des 250 Meter hohen DC Towers mit dem charakteristischen Knick in der Fassade, der vom Pariser
Stararchitekten Dominique Perrault entworfen wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft, mitten im Donaupark,
liegt der 1964 eröffnete Donauturm. Neben einer Aussichtsplattform gibt es hier in luftiger Höhe zwei sich
langsam drehende Lokale.
Wer im Haas-Haus (Architekt Hans Hollein) bei Do & Co speist oder in der Onyx-Bar einen Drink nimmt,
sieht das bunt gemusterte Ziegeldach des Stephansdoms aus nächster Nähe. Einen schönen Blick auf den
Stephansdom hat man auch auf der Dachterrassenbar im Hotel Lamée, die allerdings nur im Sommer geöffnet ist – ebenso wie die Atmosphere Rooftop Bar am Ritz-Carlton. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten vom
Riesenrad bis zur Karlskirche sehen die Gäste im Sky Café Restaurant Bar. Einen umwerfenden Rundumblick
hat auch das Le Loft in dem von Jean Nouvel entworfenen Sofitel am Donaukanal. Hier gönnt man sich unter
einem bunten Deckenkunstwerk von Pipilotti Rist und mit Aussicht aus dem 18. Stock ein Dinner oder einen
entspannten Drink.
Einen imposanten Blick auf die Altstadt und die Ringstraße bietet eine Führung auf das Dach des Naturhistorischen Museums, die Besucher der dortigen Dinnerabende gleich mitbuchen können. Ähnlich ist die Aussicht
vom Justizcafé am Dach des Wiener Justizpalastes (selbst unter Wienern ein Geheimtipp) und in der Dachboden-Bar des 25hours Hotels beim MuseumsQuartier. Auch ein ehemaliger Flakturm, wo heute das Haus des
Meeres und im 11. Stock das Café ocean’sky beheimatet sind, liefert einen grandiosen Panoramablick.
Direkten Blick auf den Stephansdom gibt’s von der
Dachterrassenbar im Hotel Lamée.
RÖSTFRISCHER
KAFFEE
Wien ist die Stadt des Kaffees. Noch besser schmeckt Kaffee, wenn er in
den Wiener Kaffeeröstereien frisch geröstet wird. Unser Tipp: vor Ort genießen oder als Mitbringsel nach Hause mitnehmen.
Dass Kaffeerösten in Wien eine lange Tradition hat, zeigt der Name einer
speziellen Röstungsart: Bei der „Wiener Röstung“ tritt das in der Kaffeebohne enthaltene Öl an die Oberfläche und verleiht der Bohne einen leichten Glanz. Meinl ist die größte Kaffeerösterei Österreichs mit einer über
100 Jahre alten Fabrik in Ottakring und beliefert zahlreiche Kaffeehäuser
sowie Geschäfte in Wien. Naber hat ebenfalls
eine lange Firmentradition, der Kaffee ist im
Handel und in zwei hübschen Lokalen im
50er-Jahre-Design erhältlich. Von der Rösterei
in die hauseigenen, rosaroten Kaffeehäuser –
ebenfalls im 50er-Jahre-Design – führt der Weg
des Aida-Kaffees. Die Kaffeerösterei Hawelka
liefert ihre Röstungen in das berühmte eigene
Kaffeehaus, im modernen Szenecafé Blaustern
wird der Kaffee sogar direkt im Lokal geröstet.
Ein Geheimtipp ist das Café am Dach des Justizpalastes
mit Blick auf die Ringstraße.
Kleinröstereien mit hoher Qualität und einem
besonders hübschen Ambiente, wo der Kaffee
gekauft oder vor Ort an der Bar getrunken werden kann, sind die Kaffeerösterei Alt Wien und
das Wiener Rösthaus. Gegenbauer röstet den
Kaffee in einem kleinen Laden am Naschmarkt
und hat die Naschmarkt-Röstung nach dem
Standort benannt.
Das hübsche Ambiente des Wiener Rösthauses
erinnert an einen alten Kolonialwaren-Laden.
Text: Susanne Kapeller
Phantastischer Wien-Blick beim
Wieninger am Nussberg
WEIN
MIT
AUSSICHT
Wien hat so viel Grün wie kaum eine andere Weltstadt. Und Wien ist die einzige Großstadt, die
nennenswerten Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen betreibt. Kein Wunder, dass zahlreiche
Heurige ihren Wein in Gastgärten mitten in den Weinbergen ausschenken, oft in aussichtsreicher
Lage mit bestem Blick über Stadt und Umland. Ein „Lokal“augenschein ...
Vom Wiener Winzerort Stammersdorf zieht eine der schönsten Kellergassen der Stadt zum Bisamberg hinauf, gesäumt von alten Kellerstöckeln, hinter denen sich weitläufige Weingärten auftun.
Hier gedeihen Wien-typisch Veltliner, Weißburgunder, Rieslinge und der Wiener Gemischte Satz,
aber auch prämierte Rotweine wie Zweigelt und Blauburger.
An ihrem oberen Ende bietet die Kellergasse einen grandiosen Ausblick über die Rieden hinweg
weit ins Umland. Eine Idylle am Rande einer Großstadt, deren Gebiet zu mehr als der Hälfte aus
Grünflächen besteht. Mehr als 2.000 Grünanlagen, die Naherholungsgebiete Wienerwald und Prater
sowie der „Dschungel“ der Lobau summieren sich zu 120 m² Grün pro Einwohner.
Lebensqualität, die man bei den Heurigen am oberen Ende der Kellergasse sinnenfroh genießen
kann. Etwa beim Traditionswinzer Göbel. In seinem Gastgarten serviert er Spezialitäten vom artgerecht, nämlich auf Stroh, gehaltenen „Strohschwein“. Und zwar zwischen den Rebstöcken in der
Wiese.
Einige anregende Schritte weiter findet sich das Weinhandwerk. Fließend
ist hier der Übergang zwischen dem biologischen Wein- und dem
Wildkräutergarten mit Tischen, Grillplatz und Beeten. Hier
treffen sich Feinschmecker, Naturliebhaber und Künstler
vor einem schlichten Holzhäuschen, um HeurigenUntypisches wie Wildschwein, Quiche und Chutney zu
zelebrieren.
Einblicke in die Weinkeller
gibt’s bei der Winzertour
im Frühjahr und beim
Weinwandertag im Herbst.
Lauschige Lauben und prächtiger Ausblick beim Sirbu
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DER WIENER GEMISCHTE SATZ
Lange Zeit galt ein sogenannter „Gemischter Satz“ in Wien als einfacher Schankwein.
Doch vor ein paar Jahren begann eine engagierte Gruppe hiesiger Winzer die Qualitäten
der uralten Weinspezialität ins rechte Licht zu rücken. Mit Erfolg. Denn seit der Wiener Gemischte Satz 2013 das DAC-Gütesiegel erhalten hat, ist er zum Schlager geworden – beim
Heurigen ebenso wie im Export.
Als Gemischten Satz bezeichnet man prinzipiell einen Wein, der sich aus verschiedenen
Rebsorten zusammensetzt, die – im Gegensatz zum Cuvée – gemeinsam ausgepflanzt und
verarbeitet werden. Für den „Wiener“ Gemischten Satz gelten allerdings mehr Regeln. Nicht
zuletzt deshalb, weil sich die hiesigen Winzer zu noch strengeren als den behördlichen
Richtlinien für ein „Districtus Austriae Controllatus“ (DAC) verpflichtet haben.
Demgemäß muss ein Wiener Gemischter Satz ein trockener Weißwein mit höchstens
12,5% Alkohol aus mindestens drei Qualitätssorten sein. Die Herkunft der Trauben muss
sich zurückverfolgen lassen bis in den eigens angemeldeten Weingarten, der ebenso im
Stadtgebiet liegen muss wie die Kellerei, die den Wein verarbeitet.
Kenner beschreiben den Wiener Gemischten Satz als frisch, fruchtig, lebendig und trinkfreudig, mitunter auch als reif und cremig, schätzen seine frische Säure, die animierende Eleganz
und mineralische Würze.
Frisch, fruchtig, trinkfreudig: Der Wiener Gemischte Satz DAC
ist ein renommiertes Spitzenprodukt.
Auch der Tiroler Aldo Sohm vom New Yorker Luxusrestaurant „Le Bernardin“, 2008 zum
besten Sommelier der Welt gewählt, kann sich für die Weinspezialität begeistern: „In New
York“, erklärt er, „sucht man nach authentischen Produkten, die eine gewisse Einzigartigkeit
und geschichtlichen Hintergrund haben. Der Wiener Gemischte Satz hat in den letzten Jahren sehr viel positive Presse in den USA bekommen und ist aufgrund seiner Qualität sehr
beliebt“.
Diese herausragende Qualität hat auch die internationale Slow-Food-Stiftung für Biodiversität erkannt. Sie hat den Wiener Gemischten Satz in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen – um ihn, gemeinsam mit 300 anderen hochwertigen traditionellen Lebensmitteln, vor
den Auswüchsen der Nahrungsmittelindustrie zu schützen.
Genuss mitten im Weingarten
Gleich nebenan lockt der Heurige Zur Schildkrot mit drei Terrassen samt prächtigem Weinberg-Blick. Seinen Namen verdankt er einer kleinen Steinskulptur auf dem Dach des Weinkellers, die im Zweiten Weltkrieg hier in Sicherheit gebracht
wurde. Die selbe Winzerfamilie betreibt auch den Heurigen Hirt
am Abhang des Leopoldsberges im Norden der Stadt. Dort genießt man mitten in den Weingärten hoch über der Donau nicht
nur würzig-pikante „Fleischlaibchen“. Sondern vor allem eine
prächtige Aussicht: über den Wienerwald, die Stadt und die
Windräder des Weinviertels – am Horizont die Kleinen Karpaten, das Leithagebirge und Bratislava.
Wein
P
P
I
T
Weinkauf mit Wien-Blick
Das Weingut Cobenzl der Stadt Wien
verkauft prämierte Wiener Weine ab
Hof – in „aussichtsreicher“ Lage auf
einem Wienerwald-Hügel.
Die Weingärten hier wurden erstmals 1304 urkundlich erwähnt.
Dabei reicht die Geschichte des Weinbaus in Wien bis in die
Antike zurück, und heute blicken die 190 Winzer der Stadt auf
2.000 Jahre Erfahrung zurück. In 400.000 Arbeitsstunden produzieren sie jährlich 2,4 Mio. Liter Wein, vier Fünftel davon
Weißen.
HEURIGENTYPOLOGIE
Das Ergebnis verkosten die Wiener direkt bei den Heurigen in
Grinzing, Nussdorf, Sievering und Stammersdorf. Oft ist der
Besuch in einer Buschenschank Abschluss einer Wanderung
auf einem der Wiener Stadtwanderwege. Ihr Wegenetz umfasst
500 Kilometer und zieht hauptsächlich durch den UNESCOBiosphärenpark Wienerwald, die „Grüne Lunge“ der Stadt.
Der klassische Kahlenberg-Wanderweg etwa führt am Heurigen Hirt vorbei – hinüber zum Sirbu, ebenfalls ein beliebter
„Panorama“-Heuriger mitten in den Weingärten. Von hier aus
gelangt man rasch zu jener Buschenschank mit der wahrscheinlich besten Aussicht auf die Stadt: zum Wieninger am Nussberg.
Hier gibt’s zum Wein Hochqualitatives vom Buffet: Schafkäse
aus dem Salzkammergut, Würste und Speck aus Lienz, Käse aus
dem Paznauntal und Beinschinken aus Wiens Edelmanufaktur
Thum.
Die Wiener Heurigen haben vieles gemeinsam. Und noch
mehr, mitunter feine, Unterschiede – wie einige Beispiele
zeigen ...
• Wienerlied-Heurige gibt’s in Wien etwa drei Dutzend.
Die 10er-Marie in einem uralten denkmalgeschützten
Haus in Ottakring gilt als einer der urigsten dieses
Genres.
Wiens Traditionswinzer setzen auf aktuelles Design:
Weinbar beim Heurigen Christ.
• Der Edel-Heurige: Der Mayer am Pfarrplatz ist eine
Wiener Institution. Wo heute gediegene Stuben locken,
lebte und komponierte Beethoven einst.
• Der Design-Heurige: Beim Christ genießt man im
stilvollen Ambiente aus Naturstein, Holz und Glas.
Sensationell: das Lichtspiel der Wein-Bar.
• Das Heurigen-Restaurant: Das Schreiberhaus in Neustift
am Walde serviert in gemütlichen Stuben im Landhausstil schmackhafte Wiener Küche zum Wein.
• Der Idyllische: Das anmutige Winzerhaus des Weinhofs
Zimmermann hat 1979 ein renommierter Bühnenbildner
entworfen. Besonders romantisch: der Naturgarten.
• Der Show-Heurige: Die ganze Welt der Weinseligkeit an
einem Abend – das bietet der Traditionsheurige Wolff
mit seiner Heurigen-Show.
• Der Stadtweinkeller: Bitzinger’s Augustinerkeller ist
einer der letzten Klosterkeller der Wiener Altstadt. Hier
serviert man Weine aus Wiens besten Lagen.
Wien ist die einzige Metropole der Welt mit nennenswertem
Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen.
• Der Hinterhof-Heurige: In der Weinstube Josefstadt
trinkt man in der warmen Jahreszeit den Wein in einem
lauschigen Hinterhof im gutbürgerlichen 8. Bezirk.
Text: Paul Daniel
DIE GEHEIMNISSE
DER RINGSTRASSE
Entlang der Wiener Ringstraße reihen sich die wichtigsten und schönsten Gebäude
des Landes dicht aneinander. So wie die diversen Baustile der Gebäude von längst
vergangenen Zeiten geprägt sind, finden sich auch hinter den Fassaden Geheimnisse
verschiedenster Epochen. Das Wien-Journal blickt hinter die Kulissen von Wiener
Staatsoper, Kunsthistorischem Museum, Parlament und Co.
1 UNIVERSITÄT WIEN
9 MAK
Neun Nobelpreisträger haben einen Teil ihrer
wissenschaftlichen Laufbahn hier zugebracht.
Darunter waren der Physiker Erwin
Schrödinger („Schrödingers Katze“) sowie
der Nationalökonom Friedrich von Hayek.
Obwohl das Museum für Angewandte
Kunst der erste Museumsbau am Ring war,
wird es innen modern: Sofas von Franz West
und Sitzgarnituren von Hermann Czech
laden zum Verweilen ein. Im MAK Design
Shop gibt’s moderne Wien-Souvenirs von
angesagten Designern.
2 RATHAUS
Der Arkadenhof ist einer der größten Innenhöfe
Europas. Im Festsaal könnten – wäre es feuerpolizeilich erlaubt – 1.500 Paare zur selben Zeit
Walzer tanzen.
3 PARLAMENT
Ein Bau der Superlative: Das Parlament erstreckt sich über drei Fußballfelder, das Sicherheitspersonal legt bei jedem Kontrollrundgang
ca. 13 Kilometer zurück. Täglich wird so viel
Strom verbraucht, wie ein Einfamilienhaus
in sieben Monaten benötigt.
4 NATURHISTORISCHES
MUSEUM
Drei große Expeditionen im 19. Jahrhundert
lieferten Nachschub für die Sammlung:
Es ging nach Brasilien, zum Nordpol und
einmal um die ganze die Welt.
5 KUNSTHISTORISCHES
MUSEUM WIEN
Eine Dokumentation würdigt das 1891
eröffnete Museum im Kino und ab Frühjahr
2015 auf DVD: „Das große Museum“ gibt
90 Minuten Einblicke hinter die Kulissen.
6 BURGTHEATER
Bis 1977 konnten die Schauspieler auf dem
Dach des Burgtheaters ein Sonnenbad nehmen.
Extra eingebaute Duschen sorgten für die nötige
Abkühlung danach.
7 HOFBURG / NEUE BURG
Die Hofburg ist eigentlich nicht fertig.
Ihr geschwungener Flügel auf dem Heldenplatz
hätte gespiegelt und mit den beiden Museen
auf der anderen Seite des Rings zum Kaiser­
forum verbunden werden sollen. Leider ging
das Geld vorher aus.
8 WIENER STAATSOPER
Der Eiserne Vorhang in der Wiener Staatsoper
wird jedes Jahr von einem zeitgenössischen
Künstler neu gestaltet, unter anderem von
Jeff Koons oder Franz West.
© Illustration: James Gulliver Hancock
10 ÖSTERREICHISCHE
POSTSPARKASSE
Dieses berühmte Jugendstilgebäude stammt
von Otto Wagner. Dass er mehr als nur
Architekt war, beweist die Inneneinrichtung:
Bodenbeläge, Wandtäfelungen, Teppiche,
Türschnallen und vieles mehr entwarf er selbst.
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11 EHEMALIGES
KRIEGSMINISTERIUM
13 RINGTURM
Der große Doppeladler, der auf dem imposanten 1913 eröffneten Gebäude thront,
wiegt 40 Tonnen und hat eine Flügelspann­
weite von 15 Metern.
Der 73 Meter hohe Ringturm wurde 2006
zum „Kunstturm“ ernannt: Der Turm wird mit
Netzbahnen umhüllt, die jährlich von einem
anderen Künstler wie Christian Ludwig
Attersee oder Arnulf Rainer gestaltet werden.
12 URANIA
14 EHEMALIGE BÖRSE
Die Sternwarte der Urania war für die Zeitbestimmung und -verteilung der Mitteleuropäischen Zeit in Wien zuständig. Von 1911
bis 1928 wurde jeden Tag um Punkt 12 Uhr
ein Kanonenschuss abgefeuert, nach dem alle
Wiener ihre Uhren stellen konnten.
13
Heute regieren hier nicht mehr Dow Jones,
DAX und ATX: In der historischen Markthalle
befinden sich eines der schönsten Blumen­
geschäfte Wiens und das hervorragende
Restaurant „Hansen“.
15 VOTIVKIRCHE
Die zweithöchste Kirche Wiens wird auch
„Ringstraßendom“ genannt. Für Touristen wird
die Heilige Messe jeden Sonntag um 11.15 Uhr
in mehreren Sprachen gefeiert.
Text: Robert Seydel
Von links nach rechts: Stuhl 107 (Thonet GmbH), PrettyPretty Marcellina (Dejana Kabiljo),
M3 Loungechair (Neue Wiener Werkstätte), Burg-Stuhl (Wittmann), Straßenbahnsessel (WerK Nussbaumer),
Pilot-Hocker (Quinze & Milan), Ferrum/Aurum (Dejana Kabiljo), Neubau Chair (Kohlmaier)
DESIGN ZUM NIEDERSETZEN
Möbel aus Wien stehen für die Verbindung von handwerklicher Tradition, modernem Design und industrieller Präzision.
Wiener Designer sorgen mit ihren innovativen Sitzmöbeln international für Aufsehen.
„Da setzt du dich nieder“, sagen die Wiener, wenn sie etwas
umwerfend finden. Etwa die Möbel im MuseumsQuartier
(MQ), die zu den beliebtesten Outdoor-Sitzgelegenheiten der
Stadt zählen und mittlerweile berühmtes Markenzeichen des
MuseumsQuartiers sind. Das Design der MQ-Möbel, die je nach
Modell auch als Enzis und Enzos bekannt sind, stammt vom
Wiener Architekturbüro PPAG und wurde 2005 mit dem Adolf
Loos Staatspreis für Design ausgezeichnet. Als Botschafter für
Wien gingen die MQ-Möbel auch auf Reisen durch Europa.
Besonders fruchtbar ist die Zusammenarbeit von Wiener Designern mit heimischen Traditionsbetrieben. Ein Beispiel ist
Thomas Feichtner. Sein M3 Loungechair für die Neue Wiener
Werkstätte wurde im Frühjahr 2014 auf der Mailänder Möbelmesse präsentiert, das internationale Interesse war groß. Für
einen hohen Wiedererkennungswert sorgen die geometrische
Konstruktion aus Eichenholz und die Sitzfläche aus Glattleder.
Zuvor war Feichtner mit seinem Neubau Chair für das Wiener
Traditionsunternehmen Kohlmaier aufgefallen. Der LoungeSessel ist nach dem 7. Wiener Bezirk Neubau benannt. Für
das tschechische Unternehmen TON, bekannt für seine klassischen Bugholzmöbel, hat Thomas Feichtner den Tram Chair
entwickelt, der den Sitzen in alten Straßenbahnen ähnelt.
Möbel aus der Straßenbahn
Dem Thema Straßenbahn widmen sich auch Katja und Werner
Nussbaumer. In ihrer Möbelwerkstätte WerK stellen sie aus
ausrangierten Sitz- und Lehnschalen von Wiener Straßenbahnen einen hölzernen Freischwinger mit Stahlrohrfüßen her.
Wer darauf Platz nehmen möchte, sollte im Café „das möbel“
in der Burggasse vorbeikommen. Alle Möbelstücke in diesem
Kaffeehaus gibt es auch zum Kaufen.
Die Wittmann Möbelwerkstätten laden immer wieder Wiener
Designer ein, neue Produkte für das über 100 Jahre alte Traditionsunternehmen zu entwerfen. Soda Designers haben für
Wittmann mehrere Stühle und Sofas entwickelt, darunter das
Sofa Joyce, das in den Zimmern des Hotels The Guesthouse
Vienna zu bewundern ist. Ein prominentes Zuhause hat der
Burg-Stuhl, der im Foyer des Burgtheaters bei Lesungen und
Diskussionen zum Einsatz kommt. Das Designerduo Polka arbeitet ebenfalls für Wittmann und hat zwei Zimmer im Hotel
Altstadt ausgestattet, worin sich der für Wittmann entwickelte
Sessel Alma befindet.
Der verchromte Melting Chair von Philipp
Aduatz scheint zu zerfließen.
Wiener Designer arbeiten nicht nur für heimische Unternehmen, sie sind auch bei internationalen Firmen bekannt und
gefragt. Der in Paris lebende Wiener Robert Stadler wurde von
Thonet Deutschland eingeladen, einen modernen Kaffeehausstuhl zu entwerfen. Das Resultat, der Stuhl 107, ist eine zeitgemäße Interpretation des berühmten Thonet-Kaffeehausstuhles.
Für das belgische Kult-Designerlabel Quinze & Milan haben
Patrick Rampelotto und Fritz Pernkopf den Pilot-Hocker entworfen, dessen Aussehen an einen alten Traktorsitz erinnert.
Kunst zum Sitzen
Sessel können auch richtige Kunstobjekte sein. Der Wiener
Künstler Philipp Aduatz interessiert sich für die Übergänge
von Aggregatzuständen. Der skulpturale Melting Chair sieht
aus, als würde er gerade schmelzen, kann aber tatsächlich als
Sessel genutzt werden. Seine Designs sind bei Messen und
Ausstellungen auf der ganzen Welt zu sehen. Für weltweite
Beachtung sorgen auch die Objekte der in Wien lebenden Designerin Dejana Kabiljo, etwa der aus Matratzensprungfedern
geflochtene Armsessel Ferrum/Aurum oder die Haarsessel
PrettyPretty. Der Barhocker aus dieser Serie wurde sogar von
Philippe Starck für die Inneneinrichtung des SLS Hotels in
Beverly Hills ausgesucht.
Die MQ-Möbel sind eine
Erfolgsgeschichte und mittlerweile
berühmtes Markenzeichen des
MuseumsQuartiers.
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15
Mode von Awareness &
Consciousness ist auf den ersten
Blick durch die charakteristische
Färbetechnik zu erkennen.
PORZELLAN
VON TRADITIONELL
BIS MODERN
Nicht nur in der weltweit bekannten Augarten Manufaktur werden feine Porzellanwaren in Handarbeit hergestellt, sondern auch in kleinen
Wiener Ateliers.
KREATIVE GASSEN
Wiener Designer und Modemacher siedeln sich mit ihren Geschäften
und Ateliers gerne in kleinen Gassen an. Bei einem Einkaufsbummel
gibt es viel zu entdecken.
Der 7. Bezirk gilt als der kreativste Bezirk Wiens. Hier gibt es viele kleine Shops, Ateliers und Werkstätten. Besonders viele heimische Designer sind in der Lindengasse: Im Shop von Awareness & Consciousness
gibt es Mode, die durch spezielle Färbetechniken ein einzigartiges
Aussehen erhält. Die Kollektion im Geschäft von Wabisabi ist geprägt
von japanischer Schlichtheit. Tiberius ist ein Label und Concept
Store zugleich. Die hauseigene Mode ist sinnlich, provokant, ironisch
und auch ein bisschen romantisch. Heimische Mode gibt es in und
um die Lindengasse auch bei Elke Freytag, Freaks & Icons und im
Lieblingsplatz. Bei étagère können Künstler und Designer Regalfächer mieten und dort ihre Werke von Mode über Schmuck bis Kunst
verkaufen. In der Kirchengasse lohnt sich ein Besuch in den Läden
lila, S/GHT und ulliKo – mit lokalem Modedesign.
Im 4. Bezirk entwickelt sich das Gebiet um den Naschmarkt zu einem
heißen Pflaster für Mode. Das Designer-Duo superated hat sich in der
Margaretenstraße mit seinem Geschäft namens Samstag angesiedelt.
Einige Häuser weiter liegt der Showroom von Elfenkleid, bekannt
für die hübschen Kleider. Im Concept Store Unikatessen ist ebenfalls
Mode von jungen Wiener Labels erhältlich. In der Kettenbrückengasse
bietet der Showroom von Madame with a mission Damenmode in
schlichter Silhouette mit raffinierten Details. Und bei Mein Design gibt
es Mode, Accessoires und Handwerk wechselnder Designer.
Als eine der ältesten Porzellanmanufakturen blickt Augarten Wien auf
eine fast 300-jährige Geschichte zurück. Heute wie damals wird Augarten
Porzellan von Hand gefertigt und bemalt. Die Designs werden seit Bestehen der Manufaktur in Kooperation mit namhaften Künstlern kreiert. Die
„Wiener Rose“ ist ein bekanntes Dekor aus dem Biedermeier, aus 1929
stammt das weltberühmte Melonenservice von Josef Hoffmann. Zeitgenössische Designer wie Marco Dessi arbeiten an modernen Formen und
reduziertem Dekor, setzen gleichzeitig aber die fast 300-jährige Tradition
kontinuierlich fort.
Etwas jünger ist die Manufaktur von Mano Design. Designerin Hedwig
Rotter produziert in ihrem Wiener Atelier Geschirr, Vasen und
Leuchtobjekte. Bei ihren Entwürfen spielt sie humorvoll mit
Konventionen und nimmt in ihrer Vienna Collection mit
Riesenradmotiven oder der Wiener Skyline auch Bezug
auf die Stadt. Mit Wien-Motiven beschäftigt sich
auch Das goldene Wiener Herz. JugendstilOrnamente von berühmten Sehenswürdigkeiten wie Secession oder Postsparkasse zieren
die Porzellanbecher des Labels. Die Serie
„Couples in Vienna“ spielt mit den Porträts von Kaiserin Elisabeth und Kaiser
Franz Joseph. Die Porzellanmanufaktur von Sandra Heischberger
nennt sich feinedinge und hat
Tischware, Vasen sowie Windlichter aus zartem Porzellan im
Programm.
Josef Hoffmann, Mitbegründer der legendären
Wiener Werkstätte, entwarf für Augarten
Porzellan das weltberühmte Moccaservice.
Im Showroom von Elfenkleid sind die beliebten Kleider des
Mode-Duos erhältlich.
Das goldene Wiener Herz: Ein Muster der
Stadtbahnstation auf dem Karlsplatz ziert die
Porzellanbecher.
Sinnlich-provokante Mode ist
typisch für Tiberius.
TERMINE:
• Blickfang: 17.-19. Oktober 2014
• Modepalast: April 2015
• MQ Vienna Fashion Week: September 2015
• Vienna Design Week: September/Oktober 2015
Text: Susanne Kapeller
Roter Samt und Plüsch erwarten
die Besucher im schrägen
Tanzcafé Jenseits. Die Musik
dagegen ist trashig und cool.
TANZEN,
CHILLEN
UND
COCKTAILS
Zu später Stunde hat man in Wien die Qual der Wahl: tanzen, chillen oder eine angesagte
Band in einem trendigen Live-Club erleben? Die Stadt bietet bis zum Morgengrauen viele Möglichkeiten.
So wie der Walzer ist auch die elektronische Musik aus Wien weltberühmt. Das DJ-Duo Kruder
und Dorfmeister machte in den 1990er-Jahren den Anfang, heute sind es Musik-Acts wie Dorian
Concept und Elektro Guzzi. Und mit Bands wie Francis International Airport, Bilderbuch und
Gin Ga gibt auch Popmusik aus dem Alternative-Bereich ein kräftiges Lebenszeichen. Wie bunt
die Szene ist, kann man auch bei Festivals wie Waves Vienna oder Donaukanaltreiben erleben.
So mancher Club in der Stadt hat bereits Kultstatus und fehlt in keinem Reiseführer über Wien.
Am Donaukanal gibt es zwei ganz besondere: einmal das Flex, das schon zu einem der besten
Clubs Europas gewählt wurde. Sein Soundsystem ist State of the Art, und Bands aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen treten hier auf. Von internationalem Format ist auch die Grelle
Forelle. Prominente Techno-DJs spielen dort im stylischen Ambiente.
Clubs im Prater und am Gürtel
Auch im Prater gibt es gefragte Locations. Die Pratersauna ist einer der beliebtesten Clubs der
Stadt und hat als Attraktion einen Außen-Pool. Innen stehen mehrere Dancefloors zur Verfügung,
und die Musik variiert von Techno bis Electro. Ganz in der Nähe ist auch das Fluc. Das Musikangebot – oftmals live – reicht von Elektronik und Techno über Drum’n Bass und Hiphop bis zu
Indie-Rock.
Der Wiener Gürtel gilt als Gegenstück zur glamourösen Ringstraße. Lange hat man diese laute
Verkehrsader nach Möglichkeit gemieden, galt sie doch als suspekte Rotlichtmeile. Heute ist hier
ein Szene-Viertel mit Clubs und Bars, die zum Teil in den vom Jugendstil-Architekten Otto Wagner
entworfenen historischen Stadtbahn-Bögen untergebracht sind. Den Beginn machte das Chelsea.
Hier dominiert der Britpop, live gespielt oder aus DJ-Hand. Man ist hier auch sehr Fußballaffin, und viele Fans finden sich zu TV-Übertragungen ein. Ein Nachbar ist das rhiz, wo die Wiener
Elektronikszene zu Hause ist. Das B72 gehört zu den alten Hasen des Gürtel-Nightlifes und ist
besonders für seine feinen Konzerte bekannt. Auch im The Loft und in der Auslage gibt es gute
Musik zu hören. Und die Halbestadt ist eine kleine, feine Cocktailbar in den alten Gürtelbögen.
Ein mitternächtlicher Sprung in den Pool ist in der
Pratersauna ganz normal.
Cocktails im Theater und gemütliche Séparées
Ein spannender Club ist auch das Chaya Fuera. Dort ist man für alle Stilrichtungen vom LiveKonzert bis zum House-Club offen, und die Dekoration besteht aus wechselnden Visuals an den
Wänden. Von etwas anderer Art ist die Rote Bar im Volkstheater, die sich eigentlich im Pausen­
foyer befindet. Nach Vorstellungsende versammeln sich dort auch Nachteulen, um bei guter
Musik am roten Tresen zu lehnen und zu feiern.
Wer die Nacht lieber ruhiger angeht und feine Drinks mag, ist in einer Bar gut aufgehoben. Wien
ist auch ein Hot Spot der nächtlichen Cocktailszene. Der Klassiker schlechthin ist die unter Denkmalschutz stehende Loos American Bar, ein Stück Architekturgeschichte. Adolf Loos entwarf sie
1908. Sie ist nicht größer als ein Zimmer, und die vier Tische sind rasch besetzt. Der Red Room
ist eine exzellente Bar mit gepflegten Drinks und warmer Soulmusic, unterhalb des Restaurants
Comida an der Ringstraße gelegen. Auch die Cocktails in der Roberto American Bar mit ihren
gemütlichen Séparées aus schwarzem Samt sind eine Empfehlung.
In der stylischen Roberto
American Bar gibt es an die
hundert Cocktails.
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17
Eine besondere Stimmung erfüllt den Stephansdom in der
„Langen Nacht der Kirchen“.
DIE LANGEN NÄCHTE
Ausstellungen und Krimilesungen besuchen Wiener auch gern nachts. Ebenso Kirchen und Forschunsgexperimente. Die „Langen Nächte“ sind längst zur
lieben Gewohnheit geworden.
Einmal im Jahr werden die Schließzeiten vieler Museen, Cafés, Shops etc. weit
nach hinten verlegt, was Nachtschwärmer dankbar nutzen. Ein Dauerbrenner
ist die ORF-Lange Nacht der Museen im Oktober, in der man 130 Wiener Museen mit einem Ticket und mit Hilfe von Shuttle-Bussen bis ein Uhr morgens
besuchen kann.
Spannung zum Kaffee serviert die Wiener Kriminacht im September. Rund 50 Autoren lesen in verschiedenen
Wiener Kaffehäusern aus ihren mörderischen Werken. Die Lange Nacht des Designs ist der Höhepunkt im Vienna
Design Herbst. In ausgewählten Shops macht man gern Überstunden, wenn zu später Stunde Menschen vom
vielfältigen Wiener Angebot überzeugt werden können. Dieses reicht von Vintage-Möbeln über Kristallluster bis
zu Fashion-Kreationen junger Designer.
Im vorweihnachtlichen November kann man in der Langen Nacht der Schmuckkunst Goldschmieden in Ateliers
über die Schulter schauen. Juweliere zeigen ihre Prachtstücke, und auch manche Museen wie das Museum für
Angewandte Kunst/Gegenwartskunst stellen gern spezielle Schätze aus.
Im Frühling öffnen die Gotteshäuser ihre Pforten und laden zur Langen Nacht der Kirchen. Dort kann man Konzerte und Performances besuchen, oder einfach die Architektur bewundern. Alle zwei Jahre beweist die Lange
Nacht der Forschung, dass Wissenschaft nicht im Elfenbeinturm stattfindet. MuseumsQuartier, Urania-Sternwarte oder die Technische Universität Wien sind einige der Locations, an denen Forscher mit spektakulären physikalischen Experimenten das Publikum begeistern.
DER WIENER
WÜRSTELSTAND
Das mumok ist nur eines der rund 130 Wiener
Museen, die in der „Langen Nacht der Museen“
ihre Sammlungen öffnen.
Hungrig muss in Wien niemand eine durchfeierte Nacht beenden. Wenn andere Lokale
längst Sperrstunde haben, labt man sich hier bis in die Morgenstunden an Frankfurtern,
Käsekrainern, Bosna und Hot Dog.
Am Würstelstand gibt es traditionelles Wiener Fastfood. Vor den beliebten Kiosken begegnen einander Jung und Alt, Bankmanager, Theatergeher, Künstler und Punks zu einem einzigen Zweck: rasch etwas zu essen. Das Angebot wird von der Wurst und ihren Beilagen
dominiert.
Die Wiener bevorzugen Klassiker wie Burenwurst, Debreziner oder Käsekrainer. Und natürlich Frankfurter, die überall anders Wiener Würstel heißen. Für diese Namensverwirrung
sorgte der Fleischermeister Johann Georg Lahner, ein gebürtiger Frankfurter. Er ließ sich in
Wien nieder und erfand hier 1805 eine dünne Brühwurst aus Schweinefleisch, die er nach
seiner Heimatstadt benannte.
Dazu isst man Senf, Brot, Essiggurkerln oder Pfefferoni. Hot Dogs und Bosna sorgen für internationales Flair. Durstige bevorzugen Bier, und wer noch etwas Süßes zum Abschluss
braucht, ist mit Manner Schnitten gut
versorgt.
Wie vieles in Wien reicht die Geschichte des Würstelstandes bis in die
k. u. k. Monarchie zurück. Damals
war man noch mit Handkesseln und
Wägen unterwegs, später mit fahrbaren Ständen. Fixe Buden finden sich
seit den 1960er-Jahren auf den Straßen, sei es als schmucklose Aluminiumhütten, Altwiener Stände oder
stylische Architektur-Statements.
NACHTS IM
MUSEUM
Diese Häuser haben auch abends geöffnet:
• Haus der Musik (täglich bis 22 Uhr)
• 21er Haus (Mi, Do bis 21 Uhr)
• Unteres Belvedere, Orangerie (Mi bis 21 Uhr)
• MAK – Österreichisches Museum für Angewandte
Kunst/Gegenwartskunst (Di bis 22 Uhr)
• Albertina (Mi bis 21 Uhr)
• Kunsthistorisches Museum Wien
(Do bis 21 Uhr)
• Naturhistorisches Museum (Mi bis 21 Uhr)
•mumok – museum moderner kunst stiftung ludwig
wien (Do bis 21 Uhr)
• Leopold Museum (Do bis 21 Uhr)
• Kunsthalle Wien (Do bis 21 Uhr)
Am Würstelstand Bitzinger vor dem Wiener Riesenrad speist man Burenwurst,
Käsekrainer und Hot Dogs im Grünen.
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• Österreichische Nationalbibliothek (Do bis 21 Uhr)
• Bank Austria Kunstforum (Fr bis 21 Uhr)
Beliebte Wiener Würstelstände in der Innenstadt sind: Bitzingers Würstelstand bei
der Albertina, der Würstelstand am Hohen
Markt, der Würstelstand Zur Oper und der
Würstelstand Am Graben.
Text: Barbara Freitag
Eines der Advent-Highlights:
der Weihnachtsmarkt vor
Schloss Schönbrunn
STIMMUNGSVOLLE
JAHRESZEITEN
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, heißt es – manche fallen besonders stimmungsvoll. In der Vorfreude auf die großen
Tage schaltet die Großstadt einen Gang zurück und lässt ihre
Bewohner und Gäste die Jahreszeiten spüren.
In der Vorweihnachtszeit gibt es in Wien kaum eine Nische, an
der nicht ein Maronibrater und ein Punschofen warten. Kommt
noch ein Stand mit Lebkuchen oder Holzschnitzereien dazu, ist
der Adventmarkt fertig. Schnell verwandeln sich die schönsten Plätze und Ecken der Stadt in Weihnachtsoasen. Für den
berühmtesten Markt bauen seit 30 Jahren inzwischen an die
150 Anbieter ihre Stände vor dem Wiener Rathaus auf. Das
Besondere am Wiener Christkindlmarkt ist nicht nur der große
Weihnachtsbaum mit seinen über 1.000 Lampen, es sind vor allem die geschmückten Parkbäume mit ihren kunstvoll gestalteten Dekorationen. Viele von ihnen, etwa der Herzerlbaum, sind
schon von Anfang an dabei.
Ein paar Schritte weiter, im Weihnachtsdorf zwischen dem
Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum, kann
man vor allem traditionelles Kunsthandwerk erstehen. Auch
der Markt am Spittelberg ist für seine liebevollen Handarbeiten
bekannt. Sehr traditionell ist das Angebot am Altwiener Christkindlmarkt, der schon seit über 220 Jahren auf der Freyung veranstaltet wird. Von dort flaniert man gleich nach nebenan zum
romantischen Adventmarkt Am Hof. Während sich im Alten
AKH nahe dem Campusgelände der Universität Wien gern die
jüngere Szene zum unbeschwerten Punsch-Trinken trifft, freuen sich ganz junge Marktbesucher über das vielfältige Kinderprogramm vom Weihnachtsmarkt am Karlspatz. Eine imperiale
Kulisse findet man vor dem Schloss Belvedere sowie am Kultur- und Weihnachtsmarkt im Ehrenhof vor dem Schloss Schönbrunn.
Von beschaulich zu turbulent
Letzterer verwandelt sich beinahe über Nacht vom festlichen
Weihnachtsmarkt mit Gospelklängen in einen fröhlich beschwingten Neujahrsmarkt, wo Jazzbands aufspielen. Wie auch
die Atmosphäre der ganzen Stadt im Bann von Silvesterpfad,
Walzer­tanzen und Feuerwerk unmerklich von „besinnlich“ auf
„ausgelassen“ umschlägt. Dafür sorgen zahlreiche Stationen mit
ihrem Showprogramm, Musik und Gaumenfreuden – und nicht
zuletzt das große Feuerwerk im Prater.
Alle Jahre wieder: der Herzerlbaum im Rathauspark ...
Mit Silvesterpfad und
Feuerwerk ins neue Jahr
Der Ostermarkt auf der Freyung ist ein
stimmungsvoller Frühlingsbote.
Altwienerisch gibt sich die Freyung nicht nur in der Vorweihnachtszeit, auch der Oster­
markt hat sich der Tradition verpflichtet. Viele der kunsthandwerklichen und kulinarischen
Spezialitäten eignen sich hervorragend als Mitbringsel für die
Daheim­gebliebenen. Schönes und Dekoratives, passend zur Jahreszeit, findet man außerdem auf dem Kunsthandwerksmarkt
Am Hof und dem Ostermarkt auf dem Universitätscampus im
Alten AKH.
Das Schloss Schönbrunn gibt eine ganz besonders farbenprächtige Kulisse für das Warten auf das Osterfest ab: hier die gelbe
Schlossfassade, da die bunten, mit Primeln bepflanzten Ostereier, dort die blühenden Kastanienbäume – und mit etwas Glück
strahlt über all dem auch noch die Sonne vom blauen Frühlings­
himmel. Wer Lust hat, kann in der Osterhasenwerkstatt kreativ
werden – oder seine Ostergeschenke einfach gleich bei einem
der 60 Verkaufsstände kaufen.
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Ob Ramsch oder Antiquität – den
größten Spaß macht das Stöbern.
HOCHWERTIG UND ANTIK
Wo Schatzsucher nach Raritäten stöbern
Echt alt – nicht bloß retro: Wer einen Bilderrahmen für Omas Hochzeitsbild sucht oder eine Blumenvase aus den
50-er Jahren, ein Buch, dessen Seiten schon im vorigen Jahrhundert liebevoll durchblättert wurden, der landet
früher oder später am großen Flohmarkt beim Naschmarkt. Gleich neben dem Obst- und Gemüsemarkt, unter
den imposanten Jugendstil-Fassaden der Otto-Wagner-Häuser bieten hier jeden Samstag auf über 400 Ständen
Profis und Privatpersonen ihre teils kuriose Ware an.
Der Flohmarkt am Wiener Naschmarkt vor der Kulisse
der Wienzeilenhäuser ist perfekt inszeniert.
Alte Raritäten findet man zudem beim Kunst- und Antikmarkt Am Hof, am Antiquitätenmarkt am Donaukanal
und beim Zeitreise Antikmarkt in den Ringstraßen Galerien sowie im Ekazent Hietzing. Und auf das Dorotheum ist in puncto Qualität der angebotenen Möbel und Schmuckstücke immer Verlass.
Die romantischen Gässchen am Spittelberg stehen hingegen ganz im Zeichen des Kunsthandwerks. Die Atmosphäre zwischen den renovierten
Barock- und Biedermeierhäusern eignet sich perfekt zum Schlendern
und Stöbern.
GENUSS AM MARKT
Auf den Wiener Märkten kauft man nicht nur geschmackvoll ein, sondern man isst auch
gut.
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Spannend und sensationell! Die
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Mit Ernennung zur Residenz durch die Babenberger im 12. Jahrhundert wurde Wien zu einem
bedeutenden Handelsort. Alle benötigten Waren und Lebensmittel wurden auf Märkten feilgeboten – noch heute zeugen viele Straßennamen davon: etwa der Fleischmarkt, der Kohlmarkt, die
Tuchlauben … Heute bieten die Märkte mehr als nur die Möglichkeit, gut einzukaufen, denn in
ihrem Umfeld hat sich eine eigene Kulturszene entwickelt. Angefangen hat es mit dem exklusiven
kulinarischen Angebot, dann kamen die Restaurants und Galerien, und schließlich entstanden
neue, interessante Grätzel.
Jeder Markt hat sein eigenes Flair entwickelt – so kann man etwa am Brunnenmarkt orientalisch
feilschen, der Karmelitermarkt bietet Slow Food und Koscheres, und der Naschmarkt ist sowieso
der Klassiker schlechthin. Regelmäßig stellen die heimischen Biobauern ihre Produkte auf der
Freyung aus, und der Rochusmarkt ist für seine breite Palette an Käsesorten bekannt.
Es ist 4:30 Uhr, noch liegt die Nacht
über der Stadt, doch schon strömen
die ersten Händler an den Stadtrand zur Drehscheibe für Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier und Blumen, dem Großmarkt in Inzersdorf.
Allein die Blumenhalle misst über
10.000 m2! Anderes Szenario: der
Wiener Stadtpark. Hier werden
beim jährlichen Genussfestival traditionelle österreichische Spezialitäten kredenzt. Ob Kirschnudeln
oder Alpenlachs, Muskateller-Schokolade oder Kräuterpralinen – wer
mag, kann die köstliche Ausbeute
gleich an Ort und Stelle verkosten.
Regionale Köstlichkeiten gibt es
beim Genussfestival im Stadtpark.
Gesund und umweltbewusst: Einkaufen auf einem
der Wiener Gemüsemärkte
Text: Elisabeth Freundlinger
SMART
DURCH
DIE
STADT
Über 1.000 Kilometer U-Bahn-, Straßenbahn- und Bus-Netz,
1.200 Kilometer Radwege, zahlreiche Fiaker-Kutschen sowie
Schiffe und Boote auf Donau und Donaukanal: Wien lässt sich
auf vielen auch außergewöhnlichen Wegen entdecken: umweltfreundlich, smart, sportlich und simpel.
Wien zählt seit Jahren zu den attraktivsten Städten der Welt.
Nicht umsonst kürte die renommierte Mercer-Studie die
Donau­
metropole 2013 zum fünften Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt im internationalen Vergleich. 280 imperiale
Parks und viele weitere Grünflächen und Erholungsgebiete
bereichern das Stadtbild. Ein unverwechselbares Angebot aus
Sehens­würdigkeiten, Kultur, Musik und Kulinarik zieht täglich
tausende Besucher an. Wien ist aber nicht nur eine lebenswerte,
sondern auch eine „smarte“ Stadt: Im Anfang 2014 veröffentlichten Smart City Ranking des US-Klimaexperten Boyd Cohen belegte Wien auf europäischer Ebene Platz 3.
Zahlreiche internationale Organisationen und Weltkonzerne, die
hier ihr Headquarter haben, wissen um die Vorzüge Wiens und
verleihen der Stadt einen internationalen Touch. Die Verkehrs­
infrastruktur wird laufend effizienter und moderner, um den
Anforderungen einer „Smart City“ rundum gerecht zu werden.
Und schon jetzt verfügt Wien über eines der besten öffentlichen
Verkehrsnetze im weltweiten Vergleich. Die Wiener Linien
agieren dabei stets am Puls der Zeit: So setzt man vermehrt auf
den Einsatz von Elektro- und Hybrid-Bussen ganz im Sinne
sauberer Antriebe. Auch der Einsatz nützlicher Technik und
Apps spielt eine zentrale Rolle. Die Öffi-App qando der Wiener
Linien gilt als Paradebeispiel einer App, die das Vorankommen
in der Stadt noch bequemer macht. Sie wurde dafür mit dem
VCÖ-Mobilitätspreis prämiert. Neben U-Bahn, Straßenbahn
und Autobus kann man Wien aber auch auf alternativen Wegen
kennen lernen.
Sportlich mit dem Fahrrad
Gemütlich per Schiff und Boot
Wer gerne in die Pedale tritt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern beweist damit auch Umweltbewusstsein. Auf über
1.200 Kilometern Radwegen kann man sämtliche Sehenswürdigkeiten im eigenen Tempo besuchen. Der Sightseeing-Radweg
„Ringstraße“ führt einmal komplett um Wiens Prachtboulevard,
an dem sich die wichtigsten Bauten des Landes aneinander reihen. Die Rad-Infrastruktur ist für jedermann leicht zugänglich:
Wiens Citybike-Netz umfasst inzwischen 1.500 Fahrräder verteilt auf 120 Stationen. Die Entlehnung ist unkompliziert und
erfolgt über Kredit- oder österreichische Bankomatkarte. Radtouren durch die Stadt oder ins Grüne werden auch mit professionellen Stadtführern angeboten.
Freunden der Wiener Gemütlichkeit ist eine Sightseeingfahrt
über die Donau oder am Donaukanal zu empfehlen. Die Schiffe
der DDSG Blue Danube passieren die schönsten Seiten Wiens
auf unterschiedlichen Routen. Das NationalparkBoot bringt naturbegeisterte Personen entlang des Wiener Donaukanals vom
Großstadtdschungel in den „Dschungel Wiens“, die Lobau. Als
Teil des Nationalparks Donau-Auen befindet sich in der Lobau
eine der letzten großen Au-Landschaften Mitteleuropas.
Traditionell mit dem Fiaker
Die weltberühmten Fiaker gehören zum Wiener Stadtbild wie
Schloss Schönbrunn, Stephansdom und Riesenrad. Sie sind
nicht mehr aus der Innenstadt wegzudenken. Seit über 300 Jahren kann man sich bereits durch Wien kutschieren lassen:
1693 wurde die Lizenz für die erste „Lohnkutsche“ erteilt. Eine
Fahrt war damals als reine Transportdienstleistung anzusehen.
Mit den Jahren änderte sich diese Rolle: Vom simplen Dienstleister wurden die Pferdekutschen zur Attraktion für Touristen
und Einheimische – eine Wiener Institution war geboren. Damals wie heute gehört eine Sightseeing-Tour mit dem Fiaker
zu den wohl schönsten Wegen, die Stadt umweltfreundlich zu
entdecken.
Wien lässt sich bequem auf
mehr als 1.200 km Radwegen
erkunden.
Sie gehören zu Wien wie der Stephansdom und
das Riesenrad: die Fiaker.
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Effiziente Verkehrsinfrastruktur
und viel Grünraum spielen in
Wien perfekt zusammen.
HAUPTBAHNHOF WIEN
Zur k. u. k.-Zeit war Wien das Zentrum der Monarchie und die Bahn das komfortabelste
Verkehrsmittel, um in die Hauptstadt zu reisen. Heute macht das Jahrhundertprojekt
„Hauptbahnhof“ Wien international zur Drehscheibe.
Großzügige Fenster sorgen für
eine freundliche Atmosphäre.
2010 erfolgte der Spatenstich zur größten Baustelle Europas. Auf 109 Hektar, einer Fläche die
dem 8. Wiener Gemeindebezirk entspricht, entstand neben einem modernen Hub im trans­
europäischen Netz ein neues Stadtviertel mit Wohnungen, Bildungscampus und Bürogebäuden. Ein Novum: Der Hauptbahnhof ist im Vergleich zu seinen drei Vorgängerbauten, die
jeweils Endstationen waren, ein Durchgangsbahnhof. Wien avanciert damit zum Kreuzungspunkt der Nord-Süd-Achse (Danzig-Bologna) und der Ost-West-Achse (Paris-Bratislava).
Täglich profitieren 145.000 Fahrgäste nicht nur vom modernen Bahnnetz, sondern auch von
der Direktanbindung an den öffentlichen Verkehr: Acht S-Bahn-Linien, zwei Buslinien, drei
Straßenbahnlinien führen direkt ins Stadtzentrum. Wer mit dem Auto oder mit dem Fahrrad
zum Bahnhof kommt, kann sein Vehikel bequem auf einem der zahlreichen Stellplätze parken.
Das moderne Design macht den Bahnhof zu einer architektonischen Attraktion. Für das 31.000 m² große Rautendach wurden
rund 7.000 Tonnen Stahl verbaut – die gleiche Menge war für die
Errichtung des Pariser Eiffelturms notwendig. Um den Lärmpegel
für die Umgebung möglichst gering zu halten wurden acht Kilometer Lärmschutzwände errichtet und rund 14.000 Lärmschutzfenster
eingebaut.
Das Rautendach des Wiener Hauptbahnhofs
ist ein architektonisches Highlight.
BARRIEREFREI
DURCH WIEN
Barrierefreiheit wird in Wien groß geschrieben. Dafür wurde die
Donau­metroploe u. a. vom britischen „Daily Telegraph“ gelobt.
Alljährlich besuchen fast sechs Millionen Gäste die Stadt und machen
Wien damit zu einer der beliebtesten Destinationen Europas. Das liegt
nicht nur an der kulturellen und der musikalischen Vielfalt, sondern
auch am Service, den die Stadt zu bieten hat.
In den letzten Jahren wurden die Fahrzeuge und Stationen der Wiener
Linien den Bedürfnissen von Menschen mit Mobilitätseinschränkung
angepasst. Fahrzeuge in Niederflur-Bauweise erleichtern das Ein- und
Austeigen. Taktile Leitsysteme und abgeschrägte Gehsteige unterstützen
blinde und sehschwache Menschen.
Barocke Prunkbauten wie Schloss Schönbrunn und Schloss Belvedere stehen als Tastmodell zur Verfügung. Die Hands-on-Objekte im Römermuseum machen das einstige Militärlager Vindobona lebendig. Das
Kunsthistorische Museum bietet drei Meisterwerke der Renaissance als
3D-Reliefs an. In zahlreichen Museen erfahren gehörlose Gäste mehr
über die Entstehung der Gebäude und der Sammlungen.
Auch die Website des WienTourismus ist für Blinde, Sehschwache und
Menschen mit motorischen Einschränkungen weitestgehend barrierefrei. Gebärdensprach-Videos in fünf Sprachvarianten (ÖGS, DGS, ASL, BSL und LSF) geben
Basisinformationen zu Wien. Ein tastbarer Stadtplan steht in der Tourist-Info zur Verfügung und
hilft bei der Planung eines Stadtspaziergangs.
Das gefräste 3D-Relief von Raffaels
„Madonna im Grünen“ vermittelt
zahlreiche Details des RenaissanceMeisterwerks.
Text: Angelika Öttl, Martina Polzer
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• in der Tourist-Info in der Innenstadt
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• am Naschmarkt, im Prater und auf der Donauinsel
• am Rathausplatz, am Stephansplatz
• www.facebook.com/WienTourismus
• am Westbahnhof in der Bahnhofshalle
• www.facebook.com/GayCityWien
• im MuseumsQuartier und der wienXtra-jugendinfo
• www.youtube.com/Vienna
Weitere WLAN-Plätze finden Sie auf:
www.freewave.at und auf wien.at - Public WLAN
Text: Martina Polzer
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@ViennainfoB2B
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EVENT-HIGHLIGHTS 2015
Die deutschsprachige
Uraufführung des Musicals
Mary Poppins rund um das
zauberhafte Kindermädchen ist ab Oktober 2014 im
Ronacher zu sehen.
Der Rathausplatz verwandelt sich für den Wiener
Eistraum (22.1.-8.3.2015)
zum traumhaft romantischen
Schlittschuhparadies für
Groß und Klein.
Für zehntausende Teilnehmer geht es beim 32. Vienna
City Marathon (12.4.2015)
im Laufschritt vorbei an den
schönsten Sehenswürdigkeiten, die Wien zu bieten hat.
Beim Life Ball (Mai 2015),
Europas größtem Aids-Charity-Event, wird ein schrilles,
rauschendes Fest im Zeichen
von Solidarität und Toleranz
gefeiert.
Vienna Pride (16.-21.6.2015)
und Regenbogenparade
(20.6.2015) auf der Ringstraße sind die beliebtesten
Events der schwulen und
lesbischen Szene in Wien.
Das Bestattungsmuseum
zeigt originelle und morbide
Exponate und ist nun –
passenderweise – direkt am
Zentralfriedhof unterhalb
der Aufbahrungshalle 2 zu
finden.
Europas größtes Tanzfestival
ImPulsTanz präsentiert von
16. Juli bis 16. August 2015
die neuesten Performances
internationaler Tanzstars
und lädt mit zahlreichen
Workshops zum
Mitmachen ein.
Jedes Jahr im Herbst
wird Wien zum Zentrum
zeitgenössischer Kunst:
Die Messe Viennafair (Oktober) und die Vienna Art
Week (November) locken
Kunstinteressierte an.
Im Jänner und Februar
tanzt ganz Wien. Mehr als
450 Bälle laden während der
Ballsaison zum unvergesslichen Tanzvergnügen im
Dreivierteltakt.
Dank Conchita Wursts fulminantem Sieg 2014
findet der 60. Eurovision Song Contest im Mai
2015 in der Wiener Stadthalle statt. Die Semifinali gehen am Dienstag, 19.5., und Donnerstag, 21.5., über die Bühne. Das große
Finale steigt am Samstag, 23.5.2015.
Ganz Wien ist im Song-ContestFieber.
Wiens beliebtestes Freizeitparadies, die Donauinsel,
wird beim 32. Donauinselfest (Ende Juni 2015) für
drei Tage zu Europas größter
Open-Air-Bühne und zum
Place-to-be.
Ab dem Frühjahr 2015
vermittelt eine Dauerausstellung im Literaturmuseum
der Österreichischen
Nationalbibliothek ein
lebendiges und offenes Bild
der österreichischen Literatur vom 18. Jahrhundert bis
heute.
Beim Musikfilm-Festival am
Rathausplatz (4.7.-6.9.2015)
genießen tausende Besucher
Musikfilme von Klassik bis
Pop und kulinarische Köstlichkeiten in einzigartigem
Ambiente.
Das Wiener Wiesn-Fest auf
der Kaiserwiese beim Prater
öffnet vom 24. September
bis 11. Oktober 2015 zum
fünften Mal seine Pforten:
Ausgelassene Stimmung ist
programmiert!
OsterKlang (28.3.-5.4.2015),
Wiens etabliertes OsterFestival, steht für Besinnliches und präsentiert
außergewöhnliche Klänge
von Alter Musik bis zur
Moderne.
Freunde klassischer Musik
kommen beim traditionellen Sommernachtskonzert
(14.5.2015) der Wiener Philharmoniker in Schönbrunn
unter dem Dirigat von Zubin
Mehta voll auf ihre Kosten.
Die Welt-Elite der Opernund Theaterregisseure, Dirigenten und Orchester zeigt
bei den Wiener Festwochen
(15.5.-21.6.2015) aktuellste
Bühnenkunst. Das Eröffnungsfest am Wiener Rathausplatz ist gratis und zieht
Tausende Zuschauer an!
Popfans dürfen sich auf
zahlreiche Gratis-Konzerte
aus der Wiener Popszene
freuen. Die Musiker sind
beim Popfest (Juli 2015)
open-air am Karlsplatz und
in diversen Kulturhäusern
zu hören.
Text: Angelika Öttl
©Disney/CML
DAS BROADWAY MUSICAL
NACH DEN GESCHICHTEN VON P.L. TRAVERS UND DEM FILM VON WALT DISNEY
www.musicalvienna .at
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