Klinik Zeitung 2 2014 web

des Klinikums Herford Ausgabe 2 I 2014
Neues Brustzentrum gegründet
Mühlenkreiskliniken
und Klinikum Herford
kooperieren für eine optimale Patientenversorgung im Kreis Herford
Sehr geehrte Damen und
Herren, liebe Leserinnen
und Leser,
Foto (vlnr.): Dr. med. Matthias Bracht (Vorstandsvorsitzender Mühlenkreiskliniken), Dr. med. Thomas Heuser (Leiter Frauenklinik Klinikum Herford),
Dr. med. Manfred Brinkmann (Leiter Brustzentrum Mühlenkreiskliniken), Martin Eversmeyer (Vorstand Klinikum Herford)
„Brustkrebs“
ist eine schockierende Diagnose für jede Frau. Die dann folgende Therapie ist belastend und zieht sich meist über Monate,
teilweise über Jahre hin. Wichtig ist die frühzeitige Entdeckung des Tumors und eine kompetente, umfassende Behandlung
durch alle beteiligten Spezialisten in einem Krankenhaus. Für die Mühlenkreiskliniken bietet dies das Johannes Wesling Klinikum Minden mit seinem zertifizierten und zugelassenen Brustzentrum seit Jahren erfolgreich an. Das Brustzentrum ist Teil der
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Ulrich Cirkel. Leiter des zertifizierten
Brustzentrums Minden ist Dr. med. Manfred Brinkmann. Er ist auf die „Mammakarzinom–Behandlung“ spezialisiert. „Wir sind
seit 2005 Vorreiter im Bereich der Behandlung von Brustkrebs. In den zurückliegenden neun Jahren konnten
wir etwa 3.000 Patientinnen auf einem hohen Niveau behandeln und nach modernsten Standards versorgen.“
In Minden ist so das größte Brustzentrum in Ostwestfalen-Lippe entstanden. Im Kreis Herford bietet das Klinikum Herford alle
Diagnose- und Therapieformen bei Brustkrebs „unter einem Dach“ an. Zu den Fachbereichen gehören die Frauenheilkunde,
Strahlentherapie, Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Pathologie und Psychoonkologie. Das neu entstehende Brustzentrum ist nun eines der größten in Nordrhein-Westfalen.
Staatlich anerkanntes kooperatives Brustzentrum
Seit dem Chefarztwechsel 2004 erfolgte mit dem Engagement von Chefarzt Dr. med. Thomas Heuser der Aufbau einer
umfassenden operativen, onkologischen und strahlentherapeutischen Behandlung von Brustkrebs-Patientinnen im Klinikum
Herford. Mit der jetzt ausgesprochenen Anerkennung des neuen kooperativen Brustzentrums Minden-Herford durch das Gesundheitsministerium des Landes NRW wird ein weiterer Baustein in der flächendeckenden hochqualitativen Versorgung
von Brustkrebspatientinnen ermöglicht. Dr. med. Thomas Heuser dazu: „Davon profitieren vor allem Patientinnen und
Patienten in unserer Region. Für meine Mitarbeiter und Chefarztkollegen ist diese Anerkennung Ergebnis eines
langjährigen intensiven Engagements für die uns anvertrauten Frauen mit Brustkrebs.“ Zukünftig werden die beiden
großen Krankenhäuser bei der Brustkrebsbehandlung fachübergreifend zusammenarbeiten.
auch die aktuelle Ausgabe der
Klinik-Zeitung, die Sie in den Händen
halten, ist bunt. Sie finden Geschichten, fachliche Themen, Gesichter
und Menschen, Projekte, Vorhaben
und Informationen. Nur ein kleiner
Ausschnitt aus dem Klinikum, dabei
gibt es noch so unendlich viel zu berichten. Die nächsten Ausgaben sind
also mehr als gesichert und - schauen Sie genau hin, alle Themen haben ein oder mehrere Gesichter. Dahinter und dafür stehen Menschen,
die alles erst möglich machen. Jeden
Tag aufs Neue und unter den derzeit
eher schlechten Rahmenbedingungen, die das Gesundheitssystem für
Krankenhäuser vorhält. Wie es Aristoteles schon sagte: „Das Ganze ist
mehr als die Summe seiner Teile“.
Die Menschen und die vielen, unterschiedlichen und notwendigen Teile
machen das Klinikum und unsere Arbeit bunt. Die Entwicklungen, die erfolgreiche Arbeit und die anhaltende
Dynamik ist ein Ergebnis daraus. In
der heutigen Krankenhauslandschaft
keine Selbstverständlichkeit, und
unsere bunte Vielfalt gibt Hoffnung,
auch für eine weitere, erfolgreiche
Arbeit für die Zukunft.
Im Übrigen ist auch Pflege bunt, um
für meine Berufsgruppe zu sprechen.
Vielfältig und anspruchsvoll, in dieser
und in weiteren Ausgaben finden
Sie Themen dazu. Geben Sie uns
gerne Rückmeldungen zu unserer
Klinik-Zeitung oder Anregungen für
zukünftige Ausgaben. Ich wünsche
Ihnen eine interessante Lektüre.
Herzlichst,
Ihre Elke Schmidt,
Pflegedirektorin
Einblick in den Job
Eindrücke vom
einer „Pain Nurse“
„In unserem Job
sind wir immer die
Helden!“
Parkinson-Aktionstag
Text: Friederike Buettner
„Wenn wir kommen, sind immer
alle zufrieden“, freut sich Christine
Lörzer, 42 Jahre alt, aus Herford. Falls Sie
sich jetzt die Frage stellen, welchen Job
diese strahlende Frau wohl hat: Christine Lörzer ist Fachkrankenschwester für
Anästhesie- und Intensivpflege, 42 Jahre
alt, hat zwei Kinder und ist stolz, vor sieben Jahren die Möglichkeit der Weiterbildung zur „Pain Nurse“ ergriffen zu haben.
Damit nimmt sie einen wichtigen Platz in
der schmerztherapeutischen Betreuung
von Patienten ein, die für einen operativen Eingriff ein regionalanästhesiologisches Verfahren erhalten haben. „Noch
vor sieben Jahren gab es keine Pain Nurses (Schmerzmanagement durch ausgebildete Pflegekräfte) am Klinikum Herford. Ich hatte 2007 einen Skiunfall in der
Schweiz. Mir wurde bewusst, dass eine
professionelle schmerztherapeutische
Behandlung nach einer Operation notwendig ist“, begründet sie ihren Wunsch
zur Fortbildung. Schmerzen stellen in
Einrichtungen des Gesundheitswesens
(Krankenhäusern, Hospizen, Pflegeheimen) ein weitverbreitetes Problem dar.
„Vielen Patienten könnten diese Schmerzen erspart bleiben, wenn die Erkenntnisse der modernen Schmerztherapie
konsequent umgesetzt würden“, sagt
Christine Lörzer, die mittlerweile Teil eines 5-köpfigen „Pain Nurse“-Teams in
der Klinik für Anästhesiologie, operative
Intensivmedizin, Rettungsmedizin und
Schmerztherapie ist. Ziel des Schmerzmanagements ist es, der Entstehung von
Schmerzen vorzubeugen, Schmerzen zu
beseitigen oder diese auf ein erträgliches
Maß zu reduzieren. Insbesondere Patienten, denen schmerzhafte Operationen
bevorstehen, wie zum Beispiel das Einsetzen eines neuen „künstlichen“ Kniegelenks, kann mit modernen Verfahren
oft sehr gut geholfen werden. Über einen
speziellen dünnen Katheter werden kontinuierlich kleine Mengen schmerzreduzierender Medikamente in der Nähe des entsprechenden schmerzleitenden Nervens
eingesetzt. Die Pain Nurse überprüft die
Schmerzintensität und kann so die Dosis
in Absprache mit dem Patienten anpassen. Neben körperlichen Beschwerden
dürfe, so Lörzer, die Psyche nicht weniger Berücksichtigung erfahren: „Wir
versuchen den Patienten auch die Angst
vor Schmerzen zu nehmen“, ergänzt die
selbstbewusste Frau, die es am meisten
schätzt, Patienten über den richtigen
Umgang mit Schmerzmedikamenten zu
informieren. Frau Lörzer hält regelmäßig Fortbildungen zum Thema Schmerzmanagement, damit zunehmend mehr
Mitarbeiter grundlegende Kenntnisse im
Umgang mit Akutschmerzen erlernen.
In der kommenden Ausgabe der KlinikZeitung stellen wir Ihnen den ärztlichen
Akutschmerzdienst am Klinikum vor.
Pain Nurse-Team:
Anke Traue, Christina
Stadthaus, Christine Lörzer,
Gülgün Cakmak, Liliana
Masur
Foto: Marianne Steffen aus Bad Salzuflen: „Frau Lörzer war jeden Tag bei mir und hat mich unterstützt.
Ich hatte immer das Gefühl, sie sei nur meinetwegen hier, um sich zu kümmern. Das war schön“.
Der Parkinson-Aktionstag 2014 zeichnete sich durch reges öffentliches Interesse
aus: Rund 170 Besucher haben sich über neue Behandlungsformen bei Morbus
Parkinson informiert und beteiligten sich an Workshops und Vorträgen. Der
Gymnastikraum verwandelte sich bei bunter Schlagermusik in eine Disko: Durch
viel Bewegung können Erkrankte ihre Muskulatur stärken und aktiv etwas für ihre
Mobilität tun. Besonders geeignet ist das „Therapeutische Tanzen“ bei Parkinson.
Am Parkinson-Aktionstag fanden zu diesen Themen Workshops in Gruppen statt.
Zu Schlagern von Helene Fischer und Wolfgang Petry tanzten unter der Leitung der
anerkannten Reha-Tanztherapeutin Margret Hey aus Lemgo plötzlich Menschen, die
zuvor noch unbeweglich zu sein schienen: „Die Musik belebt die Sinne und ist
ein weiter Anreiz, die Patienten zu mehr Bewegung anzuregen“, beschreibt
Oberärztin Dr. Inge Hübeler-Knoche die ausgelassene Stimmung im Klinikum.
Foto: Physiotherapeutin Maria Schröder
demonstriert Übungen zur Verbesserung
der Koordination.
Auch das Fernsehen (WDR) zeigte Interesse an der Parkinsonversorgung am Klinikum Herford. Der Parkinson-Aktionstag
fand in Zusammenarbeit mit der BKK
Minden-Ravensberg und der ParkinsonRegionalgruppe statt.
Schulungen für neue
High-Tech-Geräte
Text: Friederike Buettner
Seit 1998 gibt es in Europa das Medizinproduktegesetz (MPG), eine Regelung, die eingeführt worden ist, um eine
ordnungsgemäße Versorgung mit neuer
Medizintechnik zu gewährleisten. Im
Jahr 2005 hat das Klinikum Herford eine
Dienstanweisung zur Umsetzung des
Gesetzes verabschiedet, die im ConSense (Software für Prozess- und Qualitätsmanagement, zugänglich von allen PCArbeitsplätzen des Klinikums) hinterlegt
ist. Im Rahmen von Neubesetzungen
werden Mitarbeiter im ärztlichen und
pflegerischen Leitungsbereich darauf
hingewiesen. Doch was genau bedeutet
„Medizinproduktegesetz“?
Das MPG regelt, dass die Sicherheit und
Leistung der medizinischen Geräte auf
dem aktuellsten Stand ist, damit Anwender, Patienten und Dritte optimal gesteuert und versorgt werden können.
Sind alle technischen Geräte
„Medizinprodukte“?
In die Kategorie „Medizinprodukte“ fallen technische Geräte, wie z.B. EKGs,
Ultraschallgeräte, Infusionsgeräte und
Röntgenanlagen. Medizinische Hilfsmittel wie Bandagen und Gehhilfen gehören ebenso dazu, zudem Implantate,
Hüftprothesen und In-Vitro-Diagnostika,
wie z.B. Drogenschnelltests. Im Grunde
genommen gehören die meisten medizinischen Geräte im Klinikum, die zu Untersuchungszwecken genutzt werden,
zur Kategorie „Medizinprodukt.“ Daher
finden im Klinikum Herford seit 2005 fast
wöchentlich Schulungen zum Umgang
mit neuer Technik für Funktionsdienste,
Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger
statt.
Im Jahr 2010 wurde das sogenannte „CritiCool-System“ auf der Intensivstation eingeführt. Dabei wird der
Patient in einen Anzug eingepackt,
durch den Wasser fließt. Dadurch
wird die Körperkerntemperatur auf
einen vorbestimmten Zielwert gesenkt.
Bei der milden Hypothermiebehandlung, die nach Reanimationen, bei
ausgewählten Hirninfarkten und
in der Neonatologie zum Einsatz
kommt, wird eine Kühlung des Patienten auf 32-34 C° über 12-24 Stunden durchgeführt. Da es Aufgabe des
Gerätebetreibers ist, Ersteinweisungen durchzuführen, besuchte Alexander Reich, Medizinprodukteberater von „The Surgical Company“, die
Intensivstation des Klinikums.
„Ziel ist es, die Schäden des Gehirns
nach Infarkten zu begrenzen und für
eine größtmögliche Heilung zu sorgen.
Die therapeutische Unterkühlung soll
die Sauerstoffmangelfolgen des Gehirns
minimieren“, stellte Alexander Reich das
große medizinische Gerät vor.
Im Anschluss an eine Mitarbeiter-Schulung werden Medizinproduktebeauftragte
festgelegt, die in regelmäßigen Zeiträumen neue Mitarbeiter einweisen können.
Die eingewiesenen Mitarbeiter sind dann
für die Bedienung des Geräts am Patienten verantwortlich. Generell werden am
Klinikum Herford Einweisungen bei Geräteneubeschaffungen und auf Anfrage
über die Bereichsleitung der Medizintechnik in Abstimmung mit der Pflegedirektion und den ärztlichen Klinikleitungen
organisiert und durchgeführt. Die Dokumentation erfolgt in den persönlichen
Gerätepässen der Mitarbeiter und in den
Geräteeinweisungsnachweisen (im ConSense hinterlegt) auf den Stationen (für
die Pflege) oder in den Sekreteriaten (für
die Ärzte) der jeweiligen Kliniken. Die
Bereichsleitung der Medizintechnik und
die Pflegedirektion bzw. ärztliche Klinikleitung stimmen sich zwei Mal pro Jahr
über den klinikbezogenen Einweisungsbedarf ab.
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
Text: Wilhelm Tüns, Hygiene
Miriam Kutscher
Erzieherin im Krankenhaus-Kindergarten
„Was mir an meinem
Job Spaß macht?
Die gestalterische Freiheit.“
Text: Moritz Zajonz, Praktikant
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Miriam Kutscher hat vor gut einem
halben Jahr (Januar 2014) ihre Arbeit im
Kindergarten des Klinikums aufgenommen. Obwohl sie noch nicht lange da ist,
hat sie sich bereits gut eingelebt, was
vor allem „dem offenen und freundlichen
Arbeitsklima zu verdanken ist“, wie sie
selbst sagt. „Die hilfsbereite und persönlich bemühte Art der Schwestern hilft mir
dabei, mich zurechtzufinden und den
teils chronisch kranken Kindern, vom
Kindergartenkind bis zum Jugendlichen,
Abwechslung zu bieten“. Sie setzt sich
zu den Kindern und dann wird gemeinsam gebastelt, gemalt und musiziert.
Manche der Kinder haben eine lange
Leidensgeschichte hinter sich und benötigen besondere Zuwendung. Miriam
Kutscher versucht den Krankenhausaufenthalt so angenehm und vergnüglich
wie möglich zu gestalten.
Kontakt Miriam Kutscher:
Telefon 05221 2273 oder per Email an das Sekretariat:
[email protected]
die Wiederauferstehung unserer Klinikzeitung möchte ich gern nutzen,
um mich bei Ihnen / Euch vorzustellen. Mein Name ist Wilhelm („Willi “)
Tüns. Ich bin der „neue“ Mitarbeiter
in der Krankenhaushygiene und befinde mich gerade in der Weiterbildung zur Hygienefachkraft.
Mein beruflicher Werdegang fing mit
einer Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechaniker bei der Firma Niebaum
und Hamacher in Herford an. Daran
schloss sich zunächst eine Zeit bei
der Bundeswehr an, einige Jahre
als Schlosser und Lagerist und dann
die Ausbildung zum Krankenpfleger
an der Krankenpflegeschule Halle/
Westfalen.
Meine ersten Jahre als Krankenpfleger verbrachte ich am Klinikum Lippe, Bad Salzuflen. Dort habe ich in
verschiedenen Bereichen gearbeitet,
so z.B. auf der Intensivstation, im
Labor und im Röntgen. Als das Klinikum im Jahr 2005 geschlossen wurde, wechselte ich zum Klinikum Herford und verbrachte die ersten zwei
Jahre in der Psychiatrie auf der P1.
Dem schlossen sich fünf Jahre Herzkatheterlabor und Hybrid-OP an. Seit
einem Jahr bin ich jetzt in der Weiterbildung und somit in der Hygieneabteilung.
Im Rahmen der Weiterbildung musste ich insgesamt neun Praktika hier
im Haus absolvieren. Dadurch hatte
ich Gelegenheit, einige von Ihnen/
Euch kennen zu lernen und mich bekannt zu machen. Für alle anderen
ist dieser Artikel. Die Weiterbildung
zur Hygienefachkraft ist geregelt
in der Weiterbildungs- und
Prüfungsverordnung zum
Fachkrankenpfleger für
Krankenhaushygiene
in NRW
(WeiHygPfl NRW).
Sie ist berufsbegleitend
organisiert und
dauert zwei Jahre.
Gegliedert ist sie in den praktischen
Teil mit den Praktika (Innere, Chirurgie, OP, Intensiv, Hygiene, jeweils 4
Wochen, Labor und Technik 3 Wochen,
Küche und ZSVA je zwei Wochen) und
den theoretischen Teil mit mindestens 720 Stunden. Den theoretischen
Teil absolviere ich an der Akademie
für Gesundheitsberufe der MathiasHochschule am Bildungscampus Rheine. Dafür fahre ich ca. alle 4 Wochen
für eine Woche dorthin. Wesentliche
Bestandteile des Unterrichtes sind:
Medizinische Mikrobiologie, Lebensmittel- und Wasserhygiene, Krankenhaushygiene, Aufbereitung von Medizinprodukten, Raumluft- und andere
technische Anlagen, bauliche Anforderungen, Betriebsorganisation, EDV und
weitere. Meine zukünftigen Aufgaben
sind vielfältig. Dazu gehört unter anderem die Fortbildung und Unterweisung
der Mitarbeiter, Informationen sammeln und an entsprechende Stellen
weiterleiten, das Erkennen, Erfassen
und die Bewertung (Surveillance) von
Krankenhausinfektionen, Beratung bei
hygienerelevanten Themen, Kontrolle
der technischen Hygiene, Umgebungsuntersuchungen usw.
Was gibt es sonst noch über mich zu
sagen? Ich bin Lipper! Ehemann, Vater, Jäger, Imker. Und ich freue mich auf
die Zusammenarbeit mit Ihnen/Euch!
Foto: Wilhelm Tüns bei der Entnahme einer Wasserprobe, um die
mikrobiologische Reinheit zu prüfen
Priv. Doz. Dr. med. Marcus-Willy Agelink
Chefarzt der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik
6 Fragen
an Priv. Doz. Dr. med.
Marcus-Willy Agelink
„Ein Rheinländer
in OWL“
Das Interview führte
Friederike Buettner
Er ist charmant, direkt, nicht
immer regelkonform, aber vielleicht genau deswegen „genial“ . Priv. Doz. Dr. Marcus-Willy
Agelink, dem man nicht nur
anhört, dass er aus dem Ruhrpott kommt, sondern dessen
entspannter Auftritt dies auch
vermuten lässt, (er ist einfach
besonders entspannt), macht
seinen Job gerne. Und gut. So
gut, dass er sich schon in den
Neunzigern über die Grenzen
des Ruhrgebiets hinaus einen
Namen gemacht und mittlerweile als Privatdozent, Autor,
Wissenschaftler und Leiter des
Psychiatrie des Klinikums seit
der Eröffnung vor fast zehn
Jahren die Klinikleitung und
Chefarztposition innehat.
1
Wie schätzen Sie Ihr persönliches Temperament
und Ihre Dynamik ein?
Agelink:
Auf einer Skala von 1 bis 100 –
ungefähr bei 120.
2
Sind Sie schon einmal
über das Ziel hinausgeschossen?
Agelink:
Ich erwarte von Anfang an so wenig, dass es glücklicherweise nur
selten passiert. Und dann freue
ich mich am Ende, wenn es besser klappt, als ich vorher gedacht
habe.
3
Das klingt ja wie eine
Lebensphilosophie. Sie wirken
sehr zufrieden als Chefarzt der
Psychiatrie. Sind Sie das auch?
Agelink:
Ja, das bin ich. Gestartet haben
wir 2004 in der vollstationären
Versorgung mit drei Ärzten und
einer Oberärztin, bei zwei Halbstationen mit 36 Betten. Die Klinik
wurde erfolgreich erweitert: Die
Fallzahl stieg von ca. 800 Fällen
im Eröffnungsjahr auf mittlerweile
über 2000 pro Jahr. Hinzu kommen noch mal ca. 2000 Patienten
aus der konsiliarpsychiatrischen
Behandlung von Patienten des
Haupthauses, der Institutsambulanz und der teilstationären Versorgung. Das Herforder Team
besteht nun aus 16 Ärzten, davon
inzwischen 9 Fachärzten, sowie
aus 7 Psychologen, drei Sozialarbeitern, 5 Ergotherapeuten, einer
Musiktherapeutin und zwei Physiotherapeuten.
4
Sie kommen aus dem
Ruhrgebiet. Was hat Sie nach
Herford verschlagen?
Agelink:
Bei Mülheim steht das „H“ nur an
vierter Stelle, bei Herford immerhin an erster. Nein, im Ernst: Ich
fand das Klinikum interessant,
und der kompetente Vorstand hat
mein Vertrauen gewonnen. Das
ist die Wahrheit, so war es.
5
Wie wurden Sie am
Klinikum aufgenommen?
Agelink:
O wei. Wie formuliere ich das diplomatisch? Bei allen Nichtfachvertretern mit offenen Armen,
derweil sich die psychiatrische
Szene langsam, aber stetig mit
dem Rheinländer in OWL anfreundet (lacht). Ich denke, dass
wir als Team auf die Entwicklungen in den letzten zehn Jahren
stolz zurückblicken können.
6
Sind Sie manchmal
froh, mit der Psychiatrie (gegenüber vom Hauptgebäude)
etwas abseits vom Klinik-Alltag
zu sein?
Agelink:
Nein, ich plädiere für uneingeschränkte Inklusion von Patienten
mit psychischen Erkrankungen.
Bundesweiter Be-
rufsorientierungstag „Girls and Boys
Day“ am Klinikum
Herford: Berufswunsch IT-Spezialistin oder Ingenieurin?
Am Klinikum Herford
ist technisch affiner
Nachwuchs gefragt
Text: Friederike Buettner
32 Jungen
Gut zu wissen:
“Girls and Boys Day“
23.5.2015
und Mädchen
erlebten beim „Girls Day und Boys Day“
einen spannenden Tag im Klinikum. Für
viele war es der erste Tag in einem Krankenhaus dieser Größenordnung. Es gab
verschiedenste Motivationsgründe für die
Kids, sich für einen Schnuppertag im Klinikum Herford zu entscheiden:
„Mein Vater arbeitet in der Technik.
Ich finde es cool, dass es so etwas
im Klinikum gibt“, freute sich Joana
Steinmann, 12 Jahre alt, über den
großen Erkundungstag im Klinikum.
In den medizinischen und technischen
Berufsfeldern (IT) gibt es derzeit einen
hohen Bedarf an Fachkräften.
Die Klinikumsmitarbeiterinnen Stefanie
Prüßner und Tanja Adam führten die
Schülerinnen und Schüler in Gruppen
durch insgesamt 15 Abteilungen des
Klinikums: Die Mädchen besichtigten als
Erstes den Serverraum, wo alle neuen
Daten und Programme für das Klinikum
verwaltet werden.
Die Mädchen schauten vor allem hinter
die Kulissen technischer Berufe, während die „Boys“ Einblicke in das Aufgabengebiet eines Gesundheitspflegers
oder Mitarbeiters in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) bekamen. „In der Notaufnahme werden 40.000 Patienten auf
1000 Quadratmetern in 20 Behandlungsräumen versorgt. Von leicht Erkrankten
bis zur Reanimation können wir alle Patienten behandeln“, schilderte Dr. Wilfried
Schnieder, Ärztlicher Leiter der Zentralen
Notaufnahme, das breit gefächerte Angebotsspektrum für Patienten.
Ein Highlight war ein Besuch in der Physikalischen Therapieeinheit: Hier arbeiten 20 Therapeuten, darunter auch zwei
Masseure. „In der Physikalischen Therapie haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, normale Bewegungs- und Funktionsabläufe wieder zu erreichen und zu
fördern“, erklärt Eckhard Luttmann die
Anforderungen des Berufs anhand von
Praxisbeispielen.
Auch im nächsten Jahr ist wieder ein
“Girls and Boys Day“ geplant.
„Es ist uns wichtig, vielfältige Personalstrukturen für die Zukunft zu schließen“,
betont Dieter Fischer, Personalleiter am
Klinikum Herford. Welche Stellen aktuell
im Klinikum zu besetzen sind, können Interessierte auf unserer Homepage lesen.
http://www.klinikum-herford.
de/berufkarriere/stellenangebote/
mit Dieter Fischer, Personalleiter des Klinikums Herford.
Text: Wohn- und Wirtschaftsservice (WWS),
Friederike Buettner
Familie und Beruf erfolgreich meistern
Bislang sind viele Frauen zwar hoch qualifiziert, aber nur teilzeitbeschäftigt. Es
ist oft schwierig für Frauen, Karriere und Kinder unter einen Hut zu bekommen.
Daher arbeiten sie oft weniger, erwerben weniger fachliche Erfahrung und haben
daraus resultierend schlechtere Karriere- Renten- und Verdienstchancen.
Die neue „Generation Y“ will aber beides: Sie hat den Anspruch, einerseits einen
guten Beruf zu haben, und gleichzeitig ausreichend schöne Zeit mit der Familie
zu verbringen. Sie will nicht mehr dem Beruf alles unterordnen, sondern fordert
eine Balance zwischen Freizeit und Beruf. Ziel des Klinikums Herford ist es
Frauen verstärkt in die Vollzeitbeschäftigung zu integrieren. „Das würde nicht nur
im Kampf gegen den Fachkräftemangel helfen, sondern zugleich dazu beitragen,
dass wir mehr zufriedene Mitarbeiter haben“, sagt Personalleiter Dieter Fischer.
Foto: Susanne Freitag, Dipl. - Fotodesignerin
1
Worin liegen bei Krankenhausärzten die Probleme,
Familie und Beruf zu vereinbaren?
Die Anzahl der weiblichen Ärzte
ist in den letzten Jahren im Klinikum Herford kontinuierlich gestiegen. Aufgrund dieser Entwicklung kommt es immer wieder zu
zusätzlichem Personalbedarf, da
vermehrt Ausfallzeiten aufgrund
der Inanspruchnahme von Mutterschutzfristen und Elternzeit
entstehen. Ferner nehmen auch
männliche Kollegen vermehrt
die Elternzeit in Anspruch. Insgesamt nimmt die Vereinbarkeit
der Arbeit mit den privaten Bedürfnissen wie Familie, Freizeit,
Sport oder Weiterbildung immer
mehr an Bedeutung zu. Familienfreundlichkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind
daher entscheidende Kriterien bei
der Auswahl des Arbeitgebers.
Neben der Bereitstellung von
Kinderbetreuungsplätzen erhalten die Themenfelder Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitmodelle,
Freizeitausgleich für Überstunden, Begrenzung von Diensten
an Wochenenden und Feiertagen immer größerer Bedeutung.
2
Welche Maßnahmen ergreift das Klinikum Herford, um
bei der Akquisition junger Ärzte
wettbewerbsfähig zu bleiben?
Das Klinikum hat auf diese Herausforderungen reagiert und ein
Kinderbetreuungsangebot
geschaffen: Für die Betreuung von
Kindern von 8 Wochen bis zu 3
Jahren hat das Klinikum 2 Großpflegestellen, die „Klinikzwerge“
und die „Klinikwichtel“, eingerichtet. Hier können jeweils 9 Kinder
durch qualifizierte Tagesmütter
betreut werden; die Öffnungszeiten (05.30 bis 21.00Uhr) sind an
die Arbeitszeiten im Klinikum angepasst. Für Kinder von 3 Jahren
bis zur Einschulung werden vom
Klinikum 10 Plätze in der AWO-Kita an der Schwarzenmoorstraße
in Herfordzur Verfügung gestellt.
Derzeit verhandeln wir gemeinsam mit der AWO darüber, die Öffnungszeiten auszuweiten (7:0017:00 Uhr). Aufgrund des Bedarfs
planen wir eine Vergrößerung
des Angebotes auf 20 Plätze. In
Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Herford bieten wir
außerdem ein betreutes Spielzimmer zur Notfallbetreuung für
Kinder von 6 Monaten bis zu 12
Jahren an. Erstmalig können sich
Interessierte Kinder für unsere
Sommerferienspiele 2014 anmelden. Dazu wenden Sie sich
gerne an unsere Gleichstellungsbeauftragte, Frau Kerstin Falk,Tel:
05221- 94 1416.
3
Welche
Rückmeldungen haben Sie von Ihren Mitarbeitern in Bezug auf die
neue Kindertagesstätte an der
Schwarzenmoorstraße bekommen?
Aufgrund der Rückmeldung der
Eltern haben wir festgestellt,
dass das Angebot für Kinder bis
zu 3 Jahren in Bezug auf Qualität und Quantität gut ist und so
weitergeführt werden sollte. Für
den Bereich der Kita-Plätze wird
sicherlich mittelfristig eine Ausweitung des Angebotes erforderlich sein. Die Beschäftigten
betonen immer wieder, wie wichtig eine umfassende und qualitativ gute Kinderbetreuung ist.
Die Gleichstellungsbeauftragten
betreuen die Angebote und stehen jederzeit als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Unter anderem die Sicherstellung dieses
Angebotes hat die Entscheidung,
ans Klinikum Herford zu kommen
bzw. trotz hoher Arbeitsbelastung
zu bleiben, im ärztlichen Bereich
schon häufig positiv beeinflusst.
Erklärung „Generation Y“:
Die „Generation Y“ bezeichnet
eine Bevölkerungsgruppe, deren Mitglieder um das Jahr 2000
zu den Teenagern zählten. Die
„Generation Y“ ist durch eine gute
Ausbildung, oft Fachhochschuloder Universitätsabschluss, gekennzeichnet. Die Generation ist
mit dem Internet aufgewachsen
und daher sehr technologieaffin.
Sie nutzen das Internet als Kommunikationsplattform, Stellenbörse, Tauschbörse, Urlaubsplaner
und vieles mehr. Anstatt des Status rücken stehen die Sinnsuche
und die Freude an der Arbeit zentral im Mittelpunkt. Selbstverwirklichung, Freizeit und Beruf sind
die Forderungen der Generation.
Gemeinsam mit Kin-
dern Sport treiben
Bewegt, fit und
gesund
Text: Jörg Lewe, AOK-NORDWEST
Die meisten Kinder lieben Bewegung.
Und das ist gut so, denn Bewegung
senkt das Risiko für die Entstehung von
Haltungsschäden, Übergewicht und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit die
Bewegungsfreude bleibt, sollten Eltern
mit ihren Kindern gemeinsam Sport treiben und Vorbild sein. „Eltern, die täglich
mit ihren Kindern aktiv sind, fördern nicht
nur die Gesundheit ihrer Kinder, sondern
tun gleichzeitig etwas für sich selbst“,
sagt AOK-Regionaldirektor Gerhard Wiechers. Die aktuelle AOK-Familienstudie
2014 zeigt jedoch, dass sich nur etwa ein
Drittel der Eltern täglich mit ihrem Kind
bewegt.
„Das Verhalten der Eltern in Sachen
Gesundheit ist richtungsweisend für die
Kinder“, so Wiechers. In Familien, die
ein „Bewegungsklima“ pflegen, gehört
auch für Kinder Bewegung zum Alltag.
Am einfachsten ist es, wenn Sport allen
Beteiligten Spaß macht und ohne großen Aufwand eingeplant werden kann.
Deshalb gibt es für das Familien-Bewegungsprogramm auch kein Patentrezept.
Um den Alltag aktiver zu gestalten, muss
jede Familie für sich selbst herausfinden,
was gefällt und machbar ist. Häufig kann
Bewegung bereits auf dem Weg zum
Kindergarten oder zur Schule in den Alltag eingebaut werden. Auch der Besuch
von Freunden ist häufig per Fahrrad oder
zu Fuß möglich. Es muss nicht immer
das Auto sein. Das gilt auch für kleine
Erledigungen oder Einkäufe. So wird
Bewegung für das Kind ein festes Element. Fußwege und Spaziergänge können für Kinder interessanter sein, wenn
man die Strecke für kleine Spiele oder
gemeinsame Gespräche nutzt. „Auch
Sport treiben ist mit Kindern möglich.
Man sollte nur darauf achten, dass es
allen Freude macht und sich niemand
überfordert fühlt“, so Wiechers. Kinder
können zum Beispiel ihre joggenden Eltern mit dem Rad oder mit Inlinern begleiten. Außerdem sind feste Termine für
gemeinsame Aktivitäten förderlich für die
Gesundheit der ganzen Familie. Möglichkeiten, die Freizeit mit der Familie aktiv
zu gestalten, gibt es viele, angefangen
bei einer Fahrradtour, dem Besuch des
Schwimmbades, den ersten Inlinerversuchen oder dem Wanderausflug und der
Suche nach dem Schatz. „Die gemeinsam verbrachte Zeit ist der Schlüssel für
die Familiengesundheit“, sagt Wiechers.
Wir sind Ratgeber für Familiengesundheit und haben zu Anfang des Jahres
auch unser Leistungsangebot insbesondere für werdende Eltern und junge
Familien ausgebaut (u.a. Mehrleistungen bei Schwangerschaft, Hebammen-
Foto: Gerhard Wiechers,
Regionalleiter
rufbereitschaft). Die AOK NORDWEST
ist mit 2,8 Mio Versicherten eine der
größten Krankenkassen Deutschlands.
In der Region Herford, Minden-Lübbecke
ist sie mit 170.000 Versicherten, die in
13 Kundencentern betreut werden, der
größte Krankenversicherer vor Ort. Unter
dem Motto „Gesunde Kinder - Gesunde
Zukunft“ leistet die AOK mit vielen gesundheitsförderlichen Aktionen in Kindergärten, Grundschulen und Sportvereinen
einen wertvollen Beitrag zur Familiengesundheit. Mehr Infos zur AOK-Familienstudie gibt es unter:
www.aok.de/familie.
Kompetenz für die Patienten
Professionell
Pflegende haben einen verantwortungsvollen und abwechslungsreichen
Beruf. „Es gibt gute Aufstiegschancen, und Dankbarkeit zu
erfahren, ist toll.“
Leserbrief
Text: Dirk Zimmermann, Lehrer an den
Schulen für Pflegeberufe
Petra Strunk schätzt es, Abläufe im Krankenhaus zu koordinieren, Menschen zu
motivieren und zu beraten. „Ich wollte eigentlich schon immer Gesundheits- und
Krankenpflegerin werden“, erzählt Petra
Strunk. Als sie mit 16 Jahren die Schule
beenden wollte, war sie aber zwei Jahre
zu jung, um die Ausbildung zu beginnen.
Um die Zeit zu überbrücken, hat sie noch
ein Jahr die Schule besucht und im Anschluss ein Pflegepraktikum gemacht.
„Das hat mir viel Freude bereitet, daher
habe ich nach dem Praktikum direkt eine
Ausbildung zur Pflegekraft absolviert. Bei
unserer Arbeit mit den Patienten wird uns
bewusst, dass wir Gutes geleistet haben.
Das merken wir, wenn wir z.B. einer älteren Dame ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das spornt an.“
Später hat sich die 41-Jährige zur Fachkrankenschwester für Intensivpflege und
Anästhesie am Klinikum Herford weiterqualifiziert. Als zertifizierte „ALS (Advanced Life Support-Providerin)“ führt sie
regelmäßig Notfall- und Reanimationsschulungen für alle Mitarbeiter des Hauses durch. Nach einiger Zeit wagte Petra
Strunk - gemeinsam mit Marco Schneider, ebenfalls Fachkrankenpfleger für
Intensivpflege und Anästhesie - nebenberuflich den Schritt in die Selbstständigkeit. Nun führen sie in verschiedenen
Einrichtungen in der Region individuell
konzipierte Notfall- und Reanimationsübungen durch.
Der Pflegeberuf hat ein „Imageproblem“
Pflegeberufe sind im Moment nicht „angesagt“. In der letzten Berufsmesse an
den Herforder Gymnasien, der „Herbi
2014“, interessierten sich lediglich sieben
Oberstufenschüler für einen Pflegeberuf,
während die Veranstaltung über „Hotelmanagement“ aus allen Nähten platzte.
Die Medien zeichnen aktuell gerne das
Bild einer selbstlosen Krankenschwester,
die sich unter den schlechten Bedingungen aufopfert. Dabei ist der Pflegeberuf
von Fachkompetenz und sozialer Kompetenz geprägt. Diverse Spezialisierungen und Studiengänge ermöglichen
Foto: Louise Ramsay, Auszubildende an der
Schule für Pflegeberufe am Klinikum
auch eigenverantwortliche und leitende
Positionen, die dann auch besser bezahlt
werden.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe
Frau Buettner, ich habe mich sehr über
die mir zugesandte Klinik-Zeitung gefreut
und wäre Ihnen dankbar, wenn ich auch
zukünftig in Ihrer Versandliste geführt
würde. Als erster Technischer Leiter des
Klinikums nahm ich am 1.2.1973 meinen
Dienst auf und ging am 1. Januar 2002 in
den verdienten Ruhestand.
Noch immer bin ich interessiert an den
zahlreichen Neurungen und Umbauten,
die ich teilweise in meiner Zeit schon vorhergesagt und gefordert habe, aber nie
habe realisieren können. Erst unter dem
jetzigen Vorstand, Herrn Eversmeyer,
kommt alles so in Gang, wie ich es gern
schon zu meiner Zeit gehabt hätte.
April 2014, von Dr. Wilhelm Knicker
Der Gesundheitsminister verspricht Verbesserungen
Der Gesundheitsminister Hermann Gröhe kündigt Verbesserungen an: „Pflege
müsse zu einem zentralen Thema werden“. Geplant sind Betreuungskräfte, die
sich zusätzlich zu den Fachkräften und
Angehörigen um Pflegebedürftige kümmern. „Wir sind fest entschlossen, diesen
Schritt zu gehen.“ Auch eine bessere
Personalbesetzung in den Krankenhäusern und eine bessere Bezahlung stellt
er in Aussicht.
Gesundheits- und Krankenpfleger ziehen an einem Strang. Eine Ausbildung in
der Kranken- oder Kinderkrankenpflege
bedeutet, einen Beruf mit Zukunftsperspektive zu ergreifen. So können sie nach
dem Examen z.B. auch in Behinderteneinrichtungen, Kinderhospizen oder
auch in Förderschulen arbeiten. Louise
Ramsay ist eine von 146 Auszubildenden an den Schulen für Pflegeberufe am
Klinikum Herford: „Mir macht die Arbeit
mit Menschen viel Spaß. Die Aussichten, nach der Ausbildung übernommen
zu werden, sind sehr gut“, begründet die
21-jährige Abiturientin ihre Entscheidung
für die Pflegeausbildung. „Hier arbeiten
Menschen unterschiedlichen Alters zusammen, wir ziehen an einem Strang.
Zudem habe ich hier die Gelegenheit,
Verantwortung zu übernehmen“, ergänzt
sie stolz.
Damit junge Menschen sich selbst ein
Bild machen zu können, bietet die Pflegedirektion des Klinikums Herford die
Möglichkeit an, ein Praktikum im Pflegebereich zu absolvieren. Informationen
gibt es auf der Homepage des Klinikums
unter: www.klinikum-herford.de
Auskünfte über die Ausbildung finden
sich unter:
www.pflegeschulen-hl.de.
FRÜHLINGSKONZERT
Am 15.4.2014 fand in der Psychiatrie ein Frühlingskonzert statt.
Vor allem bei den Liedern „Nun will uns der Lenz grüßen“
und „Komm, lieber Mai und mache“ kamen Glücksgefühle auf.
Foto (vlnr.): Barbara Rodi, Musiktherapeutin, Pasquale Scattaglia (Gitarre), Karin Felske (Gesang),
Thorsten Goedeke (Klavier), Barbara Niemeier (ebenfalls Klavier), Julia Kremer (Musiktherapiepraktikantin).
Rund 50 Unternehmen sind
hier im Einsatz
Text: Ulf Bütow, Architekt
Sanierung
und Erweiterung Bettenhaus
Die Bauarbeiten zur Erweiterung des Bettenhauses sind im Zeitplan. Der Rohbau
wurde im Juni termingerecht fertiggestellt.
Seit diesem Monat finden Ausbauarbeiten im Norden des Klinikum-Hochhauses
statt, die im Herbst abgeschlossen sein
sollen. Anschließend können die neuen
Stationen bezogen werden.
Foto: Ansicht der Sanierung und Erweiterung des Bettenhauses
Neubau Geriatrie-, Palliativstation
Aktuell werden die Fundamente der zukünftigen Geriatrie- und Palliativstation gelegt. Auf dem Gelände sieht man zur Zeit die dafür notwendigen
Baustahlflechter sowie die Betonierarbeiten.
Foto: Neubau NEF-Garage (Notarzt-Einsatzfahrzeug-Garage)
Neubau NEF-Garage
Erweiterung Verwaltung
Der Bereich der Notarzt-Einsatzfahrzeug-Garage im Untergeschoss mit den Bereischaftsräumen im Obergeschoss ist bereits fertig gestellt und wird im Mai bezogen.
In den neu zu erstellenden Räumen der Verwaltung sind aktuell die Ausbaugewerke
tätig. Außen starten die Fassadenarbeiten: Oberhalb der NEF-Garage wird die Natursteinverblendung analog zum Bettenhaus hergestellt, am Sockelgeschoss wird ein
Wärmedämmverbundsystem aufgebracht.
Foto: Hier entsteht die neue Geriatrie- und Palliativstation (rechts, siehe Pfeil)
(links) Zufahrt zur Baustelleneinfahrt/Bettenhaussanierung
Neubau Apotheke
Der Rohbau der Apotheke ist fertiggestellt – der bauliche Anschluss an das
Mutter-Kind-Zentrum ist im Mai erfolgt.
Die Medienanbindung zur Versorgung
der Apotheke wird aktuell vollzogen. In
den Räumen des Apothekenneubaus
werden zurzeit folgende Funktionseinheiten
hergestellt:
Kommissionsbereich
mit
Lager,
Labor, Büroeinheiten sowie der
Reinraumbereich. Der Reinbereich ist ein
besonders steriler Bereich, in dem Arzneimittel wie Zytostatica hergestellt werden können.
Foto: Regenwasseranschluss
an die Apotheke
Foto: Ein Bundeswehrhubschrauber landet auf dem neuen Hubschrauberlandeplatz
Neue Palliativstation
am Klinikum Herford
Text: Friederike Buettner
Nach zielstrebigem Engagement für den
Aufbau einer Palliativstation am Klinikum
Herford kann die neue 10-Betten-Station
im Spätsommer 2014 bezogen werden:
Eine Palliativstation ist Teil des Akutkrankenhauses, in der Kommunikation
und Zusammenarbeit von besonderer
Bedeutung sind. Gemäß einer Definition
der World Health Organisation (WHO)
werden auf einer Palliativstation Patienten mit einer begrenzten Lebenserwartung versorgt, wenn sie unter physischen
oder psychosozialen Symptomen, die
ambulant nicht zu lindern sind, leiden.
Daher hat das Klinikum Herford nun ein
fachübergreifendes multi-professionelles
Team aus Ärzten, Pflegern, Seelsorgern
und Entlassmanagern, die auf die Behandlung, Betreuung und Begleitung von
Palliativpatienten ausgerichtet sind, eingeführt.
Leiter der neuen Palliativstation ist
Chefarzt Dr. med. Stephan Bildat. „Bisher wurden onkologische Patienten
oder Patienten mit neurodegenerativen
Erkrankungen sowie Herz- und Atemwegs-erkrankungen im Endstadium auf
den Normalstationen versorgt, zum Teil
in benachbarte Palliativstationen eingewiesen. Nun können wir Patienten
und Angehörigen ein auf ihre komplexe
Situation ausgerichtetes spezialisiertes
Konzept einer Palliativstation anbieten“,
beschreibt der erfahrene Onkologe das
neue Versorgungsangebot.
Frau Dr. med. Annette Walter, Oberärztin der Klinik für Neurologie, ist für die
neurologischen Patienten auf der neuen
10-Betten-Palliativstation
verantwortlich. „Viele meiner Patienten haben Parkinson- oder Muskelerkrankungen im
Endstadium; darüberhinaus versorgen
wir Patienten mit Hirntumoren sowie in
ausgewählten Fällen auch Schlaganfallpatienten. Wir möchten Symptome körperlicher und psychischer Art so lindern,
dass Patienten in ihrer verbleibenden
Zeit nach dem Klinikaufenthalt eine relativ gute Lebensqualität außerhalb eines
Krankenhauses ermöglicht wird“, formuliert Oberärztin Dr. med. Annette Walter
die anvisierten Ziele. „Unsere Behandlung ist hochaufwendig, da neurologische
Patienten oft nicht mehr verbal kommunizieren können.“
Die neuen
Ansprechpartner
für die Palliativstation
Das Klinikum Herford ist eingebunden in
das Palliativnetz Kreis Herford, welches
sich zur Aufgabe gemacht hat, die palliativmedizinische Versorgung im Kreis Herford zu verbessern. Hier engagiert sich
Dr. med. Annette Walter seit vier Jahren
im Vorstand. Eine adäquate Versorgung
ist natürlich nur mit einem hochprofessionellen Team möglich:
Dr. med. Stephan Bildat,
Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Hämatologie und Onkologie)
Der Arzt aus dem Ruhrgebiet absolvierte von 1989 bis 1993 sein Medizinstudium in den Städten
Düsseldorf und Essen. Seit 2007 ist Dr. med. Stephan Bildat am Klinikum Herford aktiv:
Zunächst als Leitender Arzt, seit 2009 ist Dr. med. Stephan Bildat Chefarzt der Onkologie.
Dr. med. Annette Walter,
Oberärztin der Klinik für Neurologie
Die engagierte Oberärztin, gebürtig aus Minden, ist seit 2011 für die palliativmedizinische Versorgung
neurologischer Patienten in der Klinik für Neurologie zuständig. Ihre Facharztausbildung
absolvierte sie in den neunziger Jahren am Klinikum im Bereich für Neurologie mit der Zusatzbezeichnung
„Psychotherapie und Palliativmedizin“. Seit 2009 engagiert sie sich außerhalb ihrer Tätigkeit am Klinikum für
eine Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung im Kreis Herford.
Nicole Schröder,
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Die Gesundheits- und Krankenpflegerin wurde 1990 in Minden geboren.
Parallel zu ihrem Beruf studiert sie Pflegemanagement an der Hamburger FH.
Aktuell ist sie Teamleiterin auf der kardiologischen Station mit Anbindung an die
Nuklearmedizin, ab Sommer 2014 will sie die Teamleitung auf der Palliativstation übernehmen.
Axel Hofsäß,
Gesundheits- und Krankenpfleger
Der Baden-Württemberger aus Pforzheim ist seit 1994 Gesundheits- und Krankenpfleger.
Zwischen 1995 und 2005 hat er bereits erfolgreich eine Palliativstation in Karlsruhe aufgebaut.
Seit 2007 ist er für das Klinikum Herford im Einsatz.
Prof. Dr. med. Martin Walz
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie,
Orthopädie und Handchirurgie
Teil II
Wie geht es nach der Operation weiter?
Welche Arten künstlicher
Kniegelenke gibt es?
Text: Prof. Dr. med. Martin Walz
Der Einbau von Endoprothesen (Kunstgelenken) dient dem Ersatz unserer eigenen Gelenke, wenn diese zerstört sind
und der Patient durch Schmerzen und
den Funktionsverlust des Gelenkes zunehmend belastet wird.
Der häufigste Grund ist der natürliche Gelenkverschleiß, der zur Arthrose (Zerstörung des Gelenkes) führt. Seltener sind
Verletzungsfolgen und bakterielle oder
rheumatische Entzündungen Ursachen
der Arthrose. Kunstgelenke bestehen
aus mindestens zwei Komponenten. Als
Materialien kommen Titan, medizinische
Metalllegierungen und Kunststoffe (Polyethylen) zum Einsatz, an deren Qualitätsverbesserung stetig gearbeitet wird.
Abhängig von den Befunden können
verschiedene Prothesenarten verwandt
werden: Schlittenprothese, Oberflächenersatzprothese und gekoppelte Prothesen (Scharnierendoprothesen).
Knieprothesen werden heute in den
meisten Fällen zementiert und sind damit
sofort nach der Operation voll belastbar.
Grundsätzlich wird angestrebt, möglichst
viel Knochen zu erhalten, um für eine gegebenenfalls notwendige spätere Wechseloperation eine günstige Ausgangssituation zu schaffen. Man kann heute
von einer Haltbarkeit von 12-15 Jahren
ausgehen.
Die Aufgabe des Orthopäden ist es, den
Patienten zum Zeitpunkt der Operation
und zum jeweils geeigneten Prothesentyp zu beraten. Am häufigsten wird eine
Oberflächenersatzprothese implantiert.
Der Name leitet sich von der Eigenschaft
dieser Prothese ab, bei der nur sehr
wenig Knochen entfernt werden muss.
Eine Schlittenprothese kann zum Einsatz
kommen, wenn es sich um eine Arthrose
nur eines Gelenkabschnittes (innenseitig
beim O-Bein, außenseitig beim X-Bein)
handelt. Bei sehr ausgeprägten Einsteifungen, Verlust der eigenen Bandstabilität des Kniegelenkes oder extremen
X- oder O-Beinen wird eine Scharnierprothese implantiert.
Röntgenbild nach Einbau einer Schlittenprothese
12 I Klinikum Herford I Menschen helfen
Nach der stationären Behandlung, die
etwa zehn Tage dauert, schließt sich
meist eine Rehabilitationsmaßnahme
an, die stationär (etwa drei Wochen) in
einer Reha-Klinik oder ambulant in einem Reha-Zentrum durchgeführt werden
kann. Ziele der Nachbehandlung sind
die Verbesserung der Beweglichkeit des
Kniegelenkes, die Kräftigung der Muskulatur, das Gehtraining und die Steigerung der Leistungsfähigkeit. Sofort nach
der Operation wird mit Bewegungs- und
Muskelkräftigungsübungen begonnen.
Dies geschieht unter einer intensiven
Schmerztherapie. In den ersten Tagen
nach der Operation kommen hierzu
Schmerzkatheter zum Einsatz, über die
kontinuierlich ein Schmerzmittel in die
Nähe der Beinnerven appliziert wird, um
das frühe Training für die Patienten so
schmerzarm wie möglich zu gestalten.
Die volle Belastung des operierten Beines ist in der Regel eine Woche nach der
Operation erlaubt. Wichtig ist die aktive
Mitarbeit des Patienten – die Weichen
für das spätere Ergebnis werden in den
Röntgenbild nach Einbau einer Oberflächenersatzprothese am Kniegelenk
ersten zwei bis vier Wochen nach der
Operation gestellt. Auch nach der stationären Rehabilitation sollte sowohl die
ambulante physiotherapeutische Behandlung wie auch das intensive eigentätige Training fortgesetzt werden. Wichtig
ist die Information der Patienten darüber,
dass der Eingewöhnungsprozess des
Körpers nach Einbau eines solch großen Kunstgelenkes wie am Knie oder der
Hüfte meistens drei bis sechs Monate in
Anspruch nimmt. Prinzipiell können alle
Tätigkeiten des täglichen Lebens sowie
auch sportliche Aktivitäten wie Fahrradfahren, Schwimmen, Walking auch mit
einem Kunstgelenk ausgeübt werden. Einem Teil der Patienten sind auch wieder
Sportarten wie Jogging oder Ski-Langlauf
möglich. Trotzdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es sich letztlich
um ein ‚Ersatzteil‘ handelt, das niemals
so gut sein kann wie ein gesundes eigenes Kniegelenk.
Röntgenbild nach Einbau einer
Scharnierendoprothese
24 Jahre Krankenhaushygiene
im Klinikum Herford
Foto: Georg Plaschczek, Mitarbeiter Hygiene
Fortschrittliche Krankenhaushygiene im Klinikum
Herford
Text: Georg Plaschczek
Nachdem ich 17 Jahre in verschiedenen
Krankenhäusern auf unterschiedlichen
Intensivstationen tätig war, wechselte ich
am 1. Oktober 1990 als Hygienefachkraft
in die Krankenhaushygiene, eine Abteilung, die sich aktuell rasant weiterentwickelt. Sehr gern erinnere ich mich an
meinen damaligen Vorgesetzten Chefarzt Dr. med. Friedrich Wallenstein, der
als Laborarzt und Mikrobiologe im Hause beschäftigt war. Von ihm konnte ich in
den ersten Jahren sehr viel lernen, und
sein besonnenes, aber entschlossenes
Auftreten war immer hilfreich. Ich selber
musste manchen „Sprung ins kalte Wasser“ überstehen, denn für viele Situationen gab es noch keine strukturierten Vorgaben – hier war noch viel „Pionierarbeit“
zu leisten.
Da ich aus einem abgeschlossenen
Bereich (Intensivstation) kam, lag es
an mir, mich im Klinikum (damals noch
Kreiskrankenhaus Herford) bekannt zu
machen. Ich meine, dies ist mir ganz gut
gelungen, denn heute bin ich im Hause
bekannt „wie ein bunter Hund“ - und das
ist gut so. Ich habe mit sehr vielen KollegInnen viele fachliche Gespräche geführt, aber auch der Austausch über den
vergangenen Urlaub war als vertrauensbildende Maßnahme notwendig. Nur wer
sich als Ansprechpartner anbietet, wird
letztendlich auch von den Mitarbeitern
angesprochen.
Seit 1976 gibt es die „Richtlinie für die
Erkennung, Verhütung und Bekämpfung
von Krankenhausinfektionen“ des Bundesgesundheitsamtes, die aber bis dahin
kaum jemandem bekannt war. Das Bundesseuchengesetz war da schon eher
ein Begriff, aber zu dieser Zeit gab es
natürlich schon keine „Seuchen“ mehr, so
dass im Jahr 2000 das neue Infektionsschutzgesetz veröffentlicht wurde. Die
Akzeptanz der „Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes“ (heute: RobertKoch-Institut) war nicht für alle Mitarbeiter
gegeben, da es sich ja nur um „Empfehlungen“ handelte, an die sich, so glaubte
mancher, nicht jeder halten musste. Hier
fand inzwischen eine gesetzliche Verankerung der „Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention“ im neuen
Infektionsschutzgesetz und anderen gesetzlichen Regelwerken statt, so dass
heute diese Diskussionen nicht mehr
geführt werden müssen. Auch MRSA war
1990 mit 1,9%[1] noch kein Thema, aber
schon 1995 gab es in Deutschland einen
rasanten Anstieg auf 12.9%[1], den aber
kaum jemand registrierte. Heute sind
MRSA und weitere resistente Erreger oft
in den Medien präsent, und damit nimmt
der öffentliche Druck auf die Gesundheitseinrichtungen zu. Welche Veränderungen in den Köpfen des ärztlichen und
pflegerischen Personals in den letzten 24
Jahren vorgingen, macht der drastische
Anstieg des Händedesinfektionsmittelverbrauchs deutlich. Während es vor
1990 einen jährlichen Verbrauch von ca.
3500 Liter gab, sind es heute über 11000
Liter Händedesinfektionsmittel pro Jahr –
und das ist das Verdienst aller Mitarbeiter!
Ab 2006 erhielt ich Unterstützung von
meiner Kollegin Heidi Schumacher, da
die Aufgaben an Intensität und Umfang
zunahmen. Heute hat auch in der Krankenhaushygiene die Dokumentation andere Dimensionen angenommen und wir
übermitteln viele erhobene Daten an das
„Nationale Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen“ an
der Charitè in Berlin. Hierdurch leisten wir
einen freiwilligen Beitrag, um das Infektionsgeschehen an deutschen Krankenhäusern transparenter zu gestalten.
Wenn ich am 30. Juni 2014 in meinen
(verdienten) (Un)-Ruhestand gehe, wird
es wie so oft ein lachendes und ein weinendes Auge geben, aber die Hygiene
wird mich noch nicht ganz loslassen.
Ich wünsche der Abteilung für Krankenhaushygiene für die Zukunft eine glückliche Hand und immer wieder ausreichend
Geduld, um täglich auftretende Schwierigkeiten zu meistern.
Menschen helfen I Klinikum Herford I 13
KLINIK-ZEITUNG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Herforder
Gesundheitsgespräche
Anmeldungen nimmt die AOK NORDWEST gerne entgegegen unter: 05221 594 203
Die Vorträge finden jeweils um 18:00 Uhr in den Konferenzräumen im Klinikum Herford statt. Natürlich ist
der Vortrag kostenfrei.
25. September „Wie Sie Ihre Knochen im Alter fit halten“
Prof. Dr. med. Thorsten Pohle, Chefarzt der Medizinischen Klinik I
Wie versorge ich meine Angehörigen?
Wichtig ist es, im richtigen Moment Hilfe zu finden. Deshalb bietet das Klinikum Herford regelmäßig
Pflegekurse an. Die Kurse finden im Personalwohnheim, Block A, Raum A7 im Erdgeschoss,
Schwarzenmoorstraße 70, 32049 Herford, statt. Interessierte sind herzlich willkommen.
Bitte melden Sie sich zur Anmeldung telefonisch bei:
Nadine Gieselmann: 0151 59 95 3617
Pflegekurse im September
4., 11., 18. und 25
die Termine sind jeweils donnerstags
von 17:30-20:30 Uhr
Neue Gesundheitskurse finden Sie auf unserer Homepage
v.i.S.d.P. Friederike Buettner, Leitung